4 fimtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Awesheim, Tieckarhausen und Edingen. Abonnementspretis: Monatlich 2.— 4 mit 1 Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal . Jahrg. 4.15 Mk.— Grſcheint 16 g lich int Ausnahme der ———T— Sonn⸗ und Feiertage. ———— Donnerstag, 12. Februar 1920. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzetle 85 Pfg., Reklamen 1.20 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Einladung. 1 5 Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter Nedner 8 Herr Profeſſor Dr. Ehrmann 8 in Heidelberg über Kunſtgenuß ben Teſen Mittwoch, den 18. Februar, abends 7½ Uhr Härzerausſchußſaale dahier weiter ſprechen. An⸗ Gleßend daran erfolgt freie Ausſprache zur ache, die nicht politiſcher, religiöſer oder per⸗ icher Art ſein darf. Als höchſte Sprechzeit Verbei werden 5 Minuten zugelaſſen. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, berden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur S0 achſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon ig. Karten ſind erhältlich bei der Ge⸗ deindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, deuptſt, 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. um Nas Büchlein„Die Flut des Lebens“ wird kubreiſe von 50 Pfg. bei den Kartenvor⸗ aufsſtellen ausgegeben. 8 Seckenheim, den 12. Februar 920. Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. 8 8 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. dmarkt. Die deutſche Valuta ſcheint bei ihrem 35 4% Rappen in der Schweiz vorläufig den u Stand erreicht zu haben. Die Gründe ſind nicht tion und beruhen vielleicht auf den Finanztrans⸗ bien in Holland.— Jedenfalls iſt zunchſt auf dem 6 arkt eine Beſſerung eingetreten, die die deut⸗ ark in Zürich auf 6 ¼ Rappen ſteigen ließ. Der ö k Ne 5 Fbemallgeldverkehr wird nun behördlich eingeſchränkt. Vor⸗ in 20 Haber zahlte man bis in dieſe Tage hinein für ark Nark⸗Stück in Gold mehr als 500 und für ein —„Stück in Silber mehr als 12 Mark. Der Schwin⸗ ien, üht ebenſo wie das Schiebertum. Beides zuſam⸗ ernſprechanſchluß Nr. 16. Poſiſche ton. Nr. 19819. No. 36 Börſe. An dem Tage, an dem das Neuhorker Kurs⸗ telegramm die Reichsmark mit einem Cent bewertete (der Friedensſtand war 23,60 Cents), gab es an den deutſchen Börſen eine fieberhafte Hauſſe mit Kursſprün⸗ gen, die alles vorher Dageweſene übertrafen. demſelben Tage, an dem die Liſte von 800 bis 900 deutſchen Heerführern und Politikern bekannt wurde, die die Entente für ihre Rachegelüſte fordert, nahm die Kurs⸗ ſteigerung an den deutſchen Börſen Formen an, die ſchon mehr an einen Veitstanz erinnerten. Sprünge um hundert Prozent waren keine Seltenheit. Schiffahrtsaktien, Che⸗ miſche Werte, Elektrizitätspapiere, aber auch Montan⸗ ſachen wirbelten in dieſem Taumel wild in die Höhe. Die deutſchen Anleihen dagegen waren ruhig. Auch die Geldſätze haben ſich gegen die vorige Woche nicht ver⸗ ändert. Produkten markt. Verkehr gehandelten Bodenfrüchte dauert fort. Nährmit⸗ telfabriken, Mühlen und Gemeinden kaufen, was ſie be⸗ kommen können. Auch die Reichsverpflegungsämter haben ſich jetzt auf den Hafer geſtürzt, wahrſcheinlich, weil ſie eine Stockung der Brotlieferung befürchten. Die Knappheit nimmt infolgedeſſen immer noch weiter zu. Lieferbar vorrätiager Hafer wird in Berlin der Zentner mit 180— 185 Mark bezahlt. Daß dabei die Teuerung des Raufutters anhält und die Sätze immer noch ſtei⸗ gen, liegt auf der Hand. Heu und Stroh ſind nicht zu bezahlen. Die höchſten Preiſe gelten bei uns in Süd⸗ weſtdeutſchland, wo Stroh jetzt höher ſteht als der Satz, den der Bauer für ſeinen Dinkel bekommt. Die in der Preſſe verbreiteten Preiſe für Heu mit 45—50 Mark und für Stroh mit 25—30 Mark entſprechen lange nicht dem, was in Wirklichkeit bezahlt wird; es geht bis zum Doppelten... Warenmarkt. Die Kohlenpreiserhöhung hat eine Erhöhung der Eiſenpreiſe nach ſich gezogen, und dieſe wiederum eine ſolche aller vom Eiſenmarkt abhängigen Halb⸗ und Ganzfabrikate. So iſt Siegerländer Eiſenerz am 1. Januar von 129 auf 199 Mark die Tonne hinauf⸗ geſetzt worden. Beſonders ſchlimm ſind die Zuſtände für die herarbeitende württemberaiſche Induſtrie geworden, die beſonders auf den Veredelungsbetrieb angewieſen iſt und alle Erforderniſſe dazu von dritter Hand beziehen muß.— Der Kaffeemarkt ſteht heute auf 25 Mark das Pfund geröſtete Ware.— Die Lederbörſen zeigen fort⸗ geſetzte Hauſſe. Die Nachfrage nach Häuten und Fellen iſt nirgends zu befriedigen. Leder zieht immer weiter an. — Auch die Rauchmaren ſing zur Freude der Jäger in den allgemeinen Preistaumel geroten. Ein ſchöner Fuchs⸗ balg wird mit 500 Mark, ein Marder mit 1300 Mark, ein Haſe mit 25— 30 Mark und ein elendes Maulwürf⸗ lein mit 12—15 Mark bezahlt.— Im Textilgewerbe wäre genügend Baumwolle vorhanden, wenn es den Spinnereien nicht an der Kohle fehlte. Der Zentner Wolle gilt 34000 Mark. i Viehmarkt. Trotz fortgeſetzter Nachfrage ſind die Prieiſe in dieſer Wache nicht weiter geſtiegen, ausgenom⸗ Und an Die Steigerung der im freien men die Pferde. Miſchſchweine koſten wieder 400500 Mark das Paar bei ſpärlicher Zufuhr zu den Wochen⸗ märkten; Läuferſchweine entſprechend mehr. Holzmarkt. Von einer Wirkung des großen Wind⸗ bruchs im Januar iſt in den Holzpreiſen noch nichts zu ſpüren. Die Nachfrage iſt ſtürmiſch, die Ausfuhr noch lange nicht unterbunden. Dieſe Verhäftniſſe erweiſen ſich immer mehr auch als verhängnisvoll für die Herſtellung von holzhaltigem Papier, das für die Zeitungen ſeit Kriegsausbruch ſich im Preiſe geradezu verzehnfacht hat und wenn dem Holzwucher kein Einhalt geſchieht, die Exiſtenz des ganzen Zeitungsgewerbes bedroht. —— Der Rekord des Geſetzemachens. Man ſchreibt der„Frankf. Ztg.“: Am 19. Januar lieferte die Poſt Nr. 252 des„Reichsgeſetzblattes“ von 1919 aus, die fälſchlich den Aufdruck krägt:„Ausgegeben zu Berlin, den 31. Dezember 1919“. Die Druckerei wurde offen⸗ bar mit dem Druck all der in der Eile hergeſtellten Geſetze bis zum Jahresende nicht fertig, und das erſcheint einigermaßen begreiflich, denn das Reichsgeſetzblatt von 1919 umfaßt ohne das Regiſter 2207 Seiten. In einem Jahr 2207 Seiten Geſetze, ohne die vielen dazu gehörigen und ſonſtigen amtlichen Verordnungen, die doch auch Ge⸗ ſetzeskraft haben! Das macht auf jeden Werktag 085 7 Seiten Reichsgeſetze! Sollte es einen Menſchen geben, der all dieſe Geſetze lieſt und ihren Inhalt im Gedächtnis behält?— Mit den 2207 Seiten Reichsgeſetze hat das Jahr 1919 alle früheren Jahre weit übertroffen. Sogar die dickſten Bände des Reichsgeſetzblattes, die von 1. 11 und von 1892, umfaſſen nur 1157 und 1056 Seiten, alſo nur halbſoviel wie 1919, und das waren Ausnahme⸗ jahre. Das Jahr 1871, das arch einen Krieg abſchloß, begnügte ſich mit 483 Seiten, das Jahr 1914 noch mik 556. Aber es gab auch Jahre, die noch weſentlich darunker blieben, ſo 1903 mit 320, 1889 10 204 187 mit 195 und 1880 ſogar mit 192 Seiten. 1 Lokales. — Reichsperſicherungsorduung. Gutem Verneh⸗ nen nach geht der Geſetzesentwurf zur Abänderung der Reichsverſicherungsordnung ſeiner Vollendung entgegen. — Geſamterfaſſung des Brotgetreides durch das Reich. Wie das Südd. Korreſpondenzbureau Stutt⸗ aus Landwirtskreiſen erfährt, ſteht die Volksernährung vor dem Zuſammenbruch, wenn nicht wie durch ein Wunder die Einfuhr aus dem Ausland ermöglicht wird. Da die Bauern ihre Ablieferungspflicht faſt durchweg erfüllt haben, iſt auch vom ſchärfſten Zwangsverfahren nicht viel mehr zu erwarten. Nun ſollen die Bezirke, die ſich bisher ſelbſt verſorgten, um die Ablieferung aller ihrer geſammelten Vorräte gebeten werden, mit Aus⸗ nahme der Mengen, die ſie für die Ernährung der eige⸗ nen Bevölkerung bis zum 15. März benötigen. Von da an würden auch die Selbſtverſorgungsbezirke ihr Brotgetreide wie die Verſorgungsberechtigten ausſchließlich durch die Reichsgetreidéſtelle zugewieſen erhalten. C.....%5r wm 1112. FCP 1 ee 3 i Dani ſich, Spekulation. Haus Friedberg. 27. Erzählung von Ewold Nugeſt König. .. i(Nachdruck verboten.) 1 ſagte“, Jom ſichern Hafen läßt ſich gemächlich raten,“ g Wa er mit ſchneidendem Hohn. „Ich möchte wiſſen, ob Dei an meiner Stelle geſchwiegen haben würdeſt, wenn Man ermögen——— aber Du biſt ja ein reicher um und kannſt deshalb nicht darüber urteilen.“ „Du hätteſt es auch werden können.“ 5„Wodurch 2“ D durch Arbeik!“ hö ieder lachte Willibald, und wieder war es das bolniche verletzende Lachen.„Durch Arbeit!“ wieder⸗ wäre er.„Ein Graf Friedberg als Handlanger— das i im der Tat intereſſant.“ zoge erner Ladenburg hatte die Brauen zuſammenge⸗ „Ja ein Zug der“ Verachtung umzuckte ſeine Lippen. „und war Offizier,“ ſagte er mit gemeſſenem Ernſt, es do wenn ich auch einiges Vermögen beſaß, ſo reichte gemäß nicht aus, um eine Familie den Anforderungen 1 die man an meinen Stand ſtellt, zu ernähren. ich w hat damals geſagt, ich ſei ein ſehr reicher Mann; jetzt 1 auch, aber unglückliche Ereigniſſe, die ich Teil icht näher erörtern mag, raubten mir den größten dedg meines Vermögens. Ich habe mich nicht lange des 85 ich nahm meinen Abſchied und ſuchte jenſeits ſchänds ans das Verlorene wieder zu gewinnen. Arbeit des 20 lniemand, und es iſt ein lächerliches Vorurteil vereine“ 8, daß die Arbeit ſich mit ſeiner Ehre nicht Win Das mag jeder alten, wie er will,“ erwiderte Gen„ 5 1 9 5 beſondere Anſicht darüber. d Graf Friedberg kann nicht der Knecht anderer ſein! muß vas mein Vater von ſeinen Vätern ererbt hat, das geb ſeinen Kindern hinterlaſſen, Pflicht und Ehre ihm, und ich bin berechtigt, das Erbe zu 6 fordern. Wir hätten beide nicht dulden dürfen, daß er die Güter verkaufte, und wenn auch ſeine Kunſtſchätze zehnmal mehr wert ſind, als das, was ſie gekoſtet haben, ſo kann dadurch doch nicht das Verlorene wieder ge⸗ bracht werden. Haus Friedberg war einſt eine große, ſchöne Beſitzung, jetzt iſt es ein halb verfallenes Schloß, und auf den Grafen von Friedberg ruht die Schmach, daß ſie ihren Ahnenſitz haben zerfallen laſſen. Um dies zu verhüten, trat ich ſo energiſch dem Vater entgegen, und ich bereue noch heute, daß ich damals die Sache ruhen ließ und nicht den Prozeß einleitete. Ich würde ihn gewonnen haben.“ „Und geſetzt, dies wäre wirklich geſchehen, was wei⸗ ter?“ fragte Ladenburg gemeſſen.„Der Ahnenſitz der Grafen von Friedberg wäre im Hazardſpiel verloren ge⸗ gangen, und dieſe Schmach wäre noch größer geweſen.“ Ein flammender Blick kraf aus den Augen Willi⸗ balds den Gatten Metas, ein Blick, der dieſen deutlich er⸗ kennen laſſen mußte, daß ſeine Worte in der Seele des Schwagers den Haß geweckt hatten. „Du ſcheinſt Dich ſehr genau nach mir erkundigt zu haben,“ ſpottete der Graf. b „Das war nicht nötig; was ich zu wiſſen wünſchte, erfuhr ich, ohne danach fragt zu müſſen. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen, daß es ſo nicht weiter gehen kann. Willibald, Du wanderſt auf einem gefährlichen Wege und mußt ihn verlaſſen. Ich will Dir unter die Arnie greifen, Deine Schulden tilgen und Dir jährlich eine be⸗ ſtimmte Summe zahlen, wenn Du auf Ehrenwort Dich verpflichteſt, nicht mehr zu ſpielen.“ 940 „Das heißt mit dürren Worten: wenn ich mich unter Deine Vormundſchaft begebe!“ ſagte Willibald höhniſch. „Wir wollen das lieber nicht anfangen, Werner, ich bin zu alt geworden, um mir von andern befehlen zu laſſen.“ „Willibald, ſei vernünftig,“ bat Meta mit ernſter Beſorgnis, nimm das Anerbieten Werners an, die Be⸗ dingung, die er an dasſelbe knüpft, dient ja nur zu N Deinem Beſten. Du mußt ja ſelbſt wünſchen, von Deiner Schuldenlaſt befreit zu werden—“ „Pah, meine Gläubiger müſſen warken, bis ich mein väterliches Erbteil erhalte.“ „Und wenn der Vater Dich enterbt?“ Willibald ſah ſeine Schweſter betroffen an, er ſchien dieſen Einwurf nicht erwartet zu haben.„Wenn das geſchieht, dann werde ich den Erbſchleicher ohne Beden⸗ ken niederſchießen!“ ſagte er.„Gegenwärtig weilt ein Maler im Schloſſe, ein arroganter Burſche, der mit dem alten Philipp auf ſehr vertrautem Fuße zu ſtehen ſcheint. Ich glaube, daß er ein Schwindler iſt, der uns um unſer Erbe betrügen will—“ i „So warſt Du dort?“ fragte Meta raſch. Der Graf ſchlug verwirrt die Augen nieder.„Ich war in der Gegend,“ fuhr er fort,„bei dieſer Gelegen⸗ heit beſuchte ich auch den Lindenwirt. Er iſt ein ſehr ge⸗ ſprächiger Mann, von ihm erfuhr ich, was ich wiſſen wollte.“ Meka hatte mit ihrem Gatten einen bedeutungsvollen Blick gewechſelt. 0 „Wann war das?“ fragte Ladenburg. „Vorgeſtern.“ „An demſelben Tage wurde im Schloſſe ein Raubver⸗ ſuch gemacht. Zwei Fremde wünſchten die Sammlung zu beſichtigen, ſie überfielen den alten Diener und hatten ihn bereits gefeſſelt, als der Maler ihm zu Hilfe eilte und die Verbrecher zwang, die Flucht zu ergreifen. Hat Dir der Wirt das nicht auch mitgeteilt?“* Das Geſicht Willibalds war todesbleich geworden, aber er verlor die Geiſtesgegenwart nicht.„Nein,“ ſagte ex barſch. 8 a „Dann finde ich es ſeltſam, daß der alte Diener behauptet, er habe Dich bald darauf mit jenen beiden Verbrechern im Gehölz geſehen.“ 85 Der Graf erhob ſich, die Adern auf ſeiner Skirn waren drohend ar llen. Gortſetzung folgt,) — — Dienſthunde. In Stuttgart, Auguſtenſtr. 109, iſt vom Kriegsminiſterium in Berlin eine Meldeſtelle für militäriſche Dienſthunde für Württemberg, Baden und Heſ⸗ ſen errichtet worden. Die Stelle ſchließt Kaufverträge mit Züchtern geeigneter Hunderaſſen wie Deuiſche Schä⸗ ferhunde, Rottweiler, Doberman, Terrier, Boxer, Pudel, Münchner Schnauzer, ab. — Teure Schreibmaſchinen. Die deutſchen Her⸗ ſteller bon Schreibmaſchinen haben mit Wirkung vom 1. Febr. ab die Preiſe für Schreibmaſchinen um 50 Proz. er⸗ höht, ſo daß nun der Geſamtauſſchlag auf die Friedens⸗ preiſe etwa 700 Prozent beträgt. infolge Auflöſung vieler Heeres⸗ und Kriegswirtſchafts⸗ ſtellen Tauſende von Schreibmaſchinen frei würden, hat ſich nicht erfüllt; eine große Anzahl iſt ins Ausland abgewandert. Daher kommt es auch, daß von einzelnen nen Preiſe gefordert werden, die die Originalpreiſe um das Dreifache überſteigen. Die Preiſe für Wiederher⸗ ſtellungsarbeiten an Schreibmaſchinen ſind gleichfalls er⸗ höht worden. b f ö ehmel f. In Blankeneſe bet Hamburg iſt der ve⸗ tag im Alter von 57 Jahren geſtorben. Dehmel war 1863 in Wendiſch⸗Hermsdorf(Brandenburg) als Sohn eines Förſters geboren. Er hat zahlreiche ſchöne Werke geſchaffen und im Krieg im Waffenrock die bekannten feu⸗ rigen Dichtungen geſchrieben. Ein vierfaches Hochzeitsfeſt wurde im Hauſe des Landwirts Auguſt Höfflin in Eichſtetten(Baden) ge⸗ feiert. Der jüngſte Sohn Guſtav führte ſeine Braut zum Altar, die älteſte Tochter Katharina feierte mit ihrem TChemann Albert Müller die ſilberne Hochzeit, Auguſt Höfflin und ſeine Frau und die Schweſter Höfflins und deren Gatte Wilhelm Wahrer konnten das goldene Ehejubiläum begehen. 0 Schneeſchuhwettläufe. Am 7. und 8. Februar fau⸗ den auf dem Feldberg(Baden) die Wettläufe des Deut⸗ ſchen Schiverbands ſtatt. Die deutſche Meiſterſchaft für 1920 errang von der Planitz in der erſten Klaſſe des Sprunglaufs mit einem Sprung von 33 Metern. In der erſten Klaſſe des Langlaufs blieb Hanne⸗ mann⸗München Sieger, in der zweiten Klaſſe Driller⸗ Freiburg, in der Läuferklaſſe Furtwängler⸗Frankfurt. Den Ehrenpreis im Bismarcklauf erhielt Hannemann und den Ehrenpreis im Hindernislauf Dr. Beck-München. Abgeſtürzt. Ueber dem großen Exerzierplatz in Langfuhr bei Danzig ſtürzte aus etwa 100 Meter Höhe ein Flugzeug ab und fing beim Aufſchlagen auf dem Boden Feuer. Der Inſaſſe, Flugzeugführer Wendt, iſt tot aus den Trümmern gezogen worden. Der Ausverkauf. Der Börſenkurs für Aktien der Geſellſchaft Gelſenkirchener Gußſtahl und Eiſenwerke iſt in letzter Zeit auffallend geſtiegen. Die Verwaltung hat berechtigten Grund, anzunehmen, daß die Ankäufe für aus ländiſche Rechnung erfolgen, und hält es, ſchon im nationalen Intereſſe, für ihre Pflicht, die Selbſtän⸗ 3 zuberufenden Generalverſammlung ſoll daher die Zah⸗ lung von 1% Millionen Mark der Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht beantragt werden.— Der Ber⸗ liner Börſenvorſtand hat beſchloſſen, den Börſenverkehr Die Hoffnung, daß. Zwiſchenhändlern für„hintenherum“ beſchaffte Maſchi⸗ kannte Dichter Richard Dehmel am Sonntag Vormit⸗ digkeit des Werkes zu wahren. In einer in Kürze ein⸗ Die Auslieferungsnoten. Die am Samstag dem Reichskanzler übergebenen Noten lauten: i Herr Präſident! In Ausführung des Paragraphen 3 des am 28. Juni 1919 unterzeichneten Protokolls beehre ich mich, Ihnen anbei im Namen der alliierten Mächte ein Exemplar der von der britiſchen, franzöſiſchen, bel⸗ giſchen, polniſchen, rumäniſchen und ſerbiſch⸗kroatiſch⸗ſlo⸗ veniſchen Regierung, gen Artikel 228, Abſatz 2, des Verſailler Vertrages aufgeſtellten Liſte zu überreichen. In der Auſſtellung dieſer Liſte ſind nicht alle die mit einbegriffen, die ſich im Laufe des Krieges der von deut⸗ ſchen Reichsaugehörigen begangenen zahlloſen Verbrechen ſchuldig gemacht haben. Die oben bezeichneten Regie⸗ rungen haben geglaubt, ſchicklicherweiſe darin nur Perſonen aufführen zu ſollen, die anſcheinend die ſchwerſte Ver⸗ antwortung trifft. Die ſo aufgeführte Zähl der Schuldigen bleibt weit zurück hinter der Zahl der von deutſchen Staatsangehörigen in Verletzung der Geſetze und Ge⸗ bräuche des Kriegs begangenen Rechtswidrigkeiten. Es liegt nicht in der Abſicht der genannten Regierungen, die Verbrechen derjenigen zu amneſtieren, die in der beigefügten Liſte nicht mit inbegriffen ſind. Die vorltegende Meittetlung berührt in keiner Weiſe das Recht der Staaten, ſie innerhalb ihres Gebiets zu verfolgen. Gemäß Artikel 228 des Friedensvertrags ſind die auf der beſagten Liſte aufgeführten Schuldigen, ſei es dem Namen nach, ſei es nach dem Grade der Amtsausübung oder Amtsverwendung, zu der ſie von den deutſchen Behörden herangezogen waren, bezeichnet. Die oben be⸗ zeichneten Regierungen behalten ſich vor, von der deut⸗ ſchen Regierung, wie dies in Artikel 230 des Vertrages vorgeſehen iſt, Urkunden und Auskünfte jeder Art zu ver⸗ langen, deren Beſchaffung zur vollſtändigen Aufklärung der ſtrafbaren Handlungen, zur Ermittelung der Schul⸗ digen und zur genauen Abſchätzung der Verantwortlichkeit für erforderlich erachtet werden ſollte. Eine weitere Mit⸗ teilung wird ſie in Beantwortung der deutſchen Note vom 25. Januar, die Umſtände wiſſen laſſen, unter denen die alliierten Mächte die Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrags über dieſen Punkt ausgeführt zu ſehen wün⸗ ſchen. A. Millerand. Das zweite Schriftſtück lautet: Paris, 7. Febr. Herr Reichskanzler! In Ausführung der Artikel 228 bis 230 des Vertrages von Verſailles und gemäß Para⸗ graph 3 des Protokolls vom 28. Juni 1919 habe ich in meiner Eigenſchaft als Präſident der Friedenskonferenz am 3. Februar Herrn v. Lersner, Vorſitzenden der deut⸗ ſchen Friedensdelegation, im Namen der alliierten Mächte ein Exemplar der aufgeſtellten Liſte zugeſtellt. Herr v. Lersner hat auf dieſe Mitteilung mit einem Brief geantwortet, deſſen Abſchrift beiliegt. Die Mächte haben daran nicht gezweifelt, daß die Handlung des Herrn v. Lersner eine perſönliche Kundgebung war, für die die deutſche Regirung keine Verantwortung trägt. Sie haben in der Tat nicht annehmen können, daß dieſe Regierung ſich der Verpflichtung zu entziehen beabſichtigt, wie ſie durch die Unterzeichnung des Vertrags von Verſailles eingegangen iſt, und daß ſie nach weniger als einem Monk nach Inkrafttreten des Friedensvertrags ſich vorſätzlich weigert, eine weſentliche Beſtimmung des Vertrags zu er⸗ füllen. Ich habe. alſo die Ehre, Ew Exzellenz die Liſte, 1 koll vom 28. Juni beſtimmte Friſt eingehalten. Kirche in Grötzingen iſt eine Werbemünze geprägt wor⸗ überreichen zu laſſen, ſowie den Brief, der ihr beigelegk war. Die Mächte haben demnach die durch das Proto⸗ A. Millerand. 5 f Die Blätter verlangen, daß die Reichsregierung nun auch ihrerſeits das ganze umfangreiche Material über Verbrechen, die von Seiten der Feinde be⸗ b gangen worden ſind, veröffentliche. Baden. Karlsruhe, 9. Febr. Der Landkag ſoll, wie wir hören, zum 18. Februar wieder einberufen werden. Am 19. Februar veranſtaltet das Landestheater zu Ehren des Landtags eine Aufführung von Richard Wagners „Parſival“. 55 Karlsruhe, 9. Febr. Die Badiſche Landwirk⸗ ſchaftskammer wird am 12. Tebruar vormittgs von 9 Uhr ab im Sitzungsſaale der früheren Erſten Kammer des Landtags ihre 15. außerordentliche Vollverſammlung abhalten. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. der Ab⸗ bau der Zwangsbewirtſchaftung, die Ablieferung von Pfer⸗ den und Vieh an den Feindbund und die Stellungnahme zu dem Vorgehen der Handelskammern gegen die Selbſt⸗ verwertung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. 5 Karlsruhe, 9. Febr. Mit einer kleinen Mehrheit hat der Kirchengemeinderat aufgrund der neuen Verfaſſung u die Sprengeleinteilung der hieſigen evangeliſchen ge Kirchengemeinde beſchloſſen. 8 D Karlsruhe, 9. Febr. Die Laſtbarkeitsſteuer hat hier in den erſten ſechs Monaten, ſeit ihrer Einführung vom de 1. Juni 1919 ab, über 300 000 Mark erbracht. 925 lit Karlsruhe, 9. Febr. Der Landesverband der Milch? 8 händlergenoſſenſchaften Badens verlangt, daß dem Milch-. handel der gleiche durchſchnittliche Gewinnzuſchlag bewil⸗ ligt werde, der dem übrigen Kleinhandel zugebilligt iſt. (In Karlsruhe wird infolge der Erhöhung der Milch⸗ * 1 händlerverdienſtſpanne eine weitere Erhöhung des Milch; preiſes erforderlich.) f 5 Ettlingen, 9. Febr. Nachdem die bad. Regierung beſchloſſen hat, die Beſchaffungszulage für die Beamten und Arbeiter der Albtalbahn zu übernehmen, iſt die Ge⸗ fahr eines neuen Streiks, der für Sonntag angoſagt war, beſeitigt. Die Regierung wird dem Landtag demnächſt⸗ eine Vorlage über die Forderung der Albtalbahnangeſtell' ten zugehen laſſen. Durlach, 9. Febr. Für den Bau einer katholiſchen 1 den. Sie iſt in Silber, Bronze und Aluminium geprägt worden. Die Baukoſten der Kirche wurden im Jahre 1915 auf 72000 Mk., im Jahr 1919 auf 650 000 Mk. berechnet. a 5 Mannheim, 7. Febr. Der Schloſſer Franz Thö m: ke und der Taglöhner Philipp Friesheimer hatten in Laudenbach die Geräte der katholiſchen Kirche geſtohlen Wegen ſchweren Diebſtahls wurden ſie zu je 1 Jahr 6Mo:- naten Gefängnis und zu 5 Jahren Ehrvexluſt verurteilt. Riedeſchinge n b. Lonaueſchingen, 9. Febr. Auf Ver⸗ anlaſſung des Wuchergerichts Konſtanz iſt hier das Ehe⸗ paar Ritzi mit zwei Helfershelfern verhaftet worden, die einen umfangreichen Schleichhandel mit Lebenmitteln be?“ trieben und fortgefetzt Pakete an ihre Abnehmer in Karls⸗ ruhe. Frankfurt und Berlin ſchickten. 3 Wo ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Blattes Lebensm el ret Kohlen-HAusgabs. Morgen Freitag, den 18. ds. Mts. erhalten ei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtr. die Nr. 1131 bis Schluß und Nr. 1 bis 45 je 1 Zentner ettſchrot zum Preiſe von 13.60 Mk, in folgender Einteilung: Nr. 1131—1180 von 8-9 Uhr vorm. Nr. 1181—1280 von 9—10 Uhr vorm. Nr. 1231—1280 von 10—11 Uhr vorm. Nr. 1281-1898 von 11—12 Uhr vorm. Nr. 1—45 von 12—1 Uhr nachm. Bei dieſer Ausgabe iſt für Nr. 1131 bis Schluß e Nr 29 und für Nr. 1— 45 Nr. 30 des Kohlen⸗ usweiſes gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 12. Februar 1920. Lebensmittelamt. Kaniuchen⸗ u. Geflügekzuchtuerein . Seckenheim. Am Dienstag Nachmittag verſchied unſer langjähriges Mitglied und Ehrenmiiglied herzl. ein. FJungmänner-Perein Am kommenden Sam tag Abend um 7 Uhr findet im Lokal zum Aoler unſer dies jähriger Vereins⸗Ball ſtatt und laden wir dazu unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder mit ihren Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins NB Am Freitag Abend 7½ uhr im Schweſternhaus Dorflands- u. Pertrauensleufegung wozu die alten und neugewählten Vorſtands⸗ mitglieder erſcheinen mögen Katholischer N Die Vereinsleitung. Herr Philipp Wolf Uhrmacher Der Verein wird ihm ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorſtand. Neronügandögefollöchafr, Cimfsakelt . 1919. DHhente Abend ½8 Uhr findet im Lokal„Deutſcher Hof“ eine Mitglieder- Versammlung ſtatt. Erſcheinen aller erwartet * 734 5 Der Vorſtand. ſdeschlechts-Nranke! Rasche Hilfe— Doppeſte kHilfe! Hernröhrenleiden, frischer und veralt. Ausfluss, Heilung in kürzester Frist, Syphilis, ohne Berufs- störung, ohne Einspritzung und andere Gifte, Mannesschwäche, sotortige Hilfe. der 3 Leiden ist eine ausführl. Broschüre er- schienen mit zahlr. ärztl. Gutachten u. Hunderten reiw. Dankschreiben Geheilter. Zusendung kosten: los gegen 25 Pf. in Marken für Porto in versch. Doppelbrief ohne Aufschrift durch Spezialarzt Dr. med. Dammann, Berlin, Potsdamerstr. 123 B. Sprech- stunden: 910, 8-4 Uhr. Leidens erforderlich, 0 dt werden kann. Ueber jedes Genaue Angabe der trag fällig und werden die Mitglieder erſucht, Medhinal⸗Perband Feckenheinn. Bekanntmachung. Mit Beginn des Monats iſt der Bei⸗ denſelben wenn möglich am 1. oder 2. Sonn⸗ tag jeden Monats zu entrichten. Kaſſen⸗ ſtunden ſind jeden Sonntag nachmittag von 12—3 Uhe bei Kaſſier Ruf, Frirdrichſtr. 95. Ferner werden alle diejenigen, welche ihre Mitgliedsbücher noch nicht abgeholt haben er⸗ ſucht, dieſelben bis Sonntag, den 8. Februar abzuholen. Der Beitrag beträgt für eine Familie 5.— M., für eine Witwe mit Kindern 4.50 M. und für eine einzelne Perſon 2.50 M. monatlich. Ver Varſtand. Fußball-Vereintaung Jeskengelm. Einladung! Zu dem am Samstag, den 14 ds. mts abends 7 Uhr im Vereinslokal ſtattfiat eaden Vereins- Ball laden wir unſere verehrl. Mitglieder und deren Angehörigen zu zahlreichem Beſuch⸗ höfl. ein. Der Vorſtand NB. Nichtmitglieder, können durch Mit⸗ glieder eingeführt werden. Saaleröffnung ½7 Uhr. N Einlaßkarten erhältlich am Saal ingang. D. O Wer erteilt Gitarrenſtunde und zu welchem Preis? von dem auf die Einlage folgenden Tag anf Postscheckkonto 629 Ludwigshafan a 95 Hiermit meine benglerei und Snsiallations- geschaft f lagen in empfohlonde Hrinnetung. rosso Hustahl inn Mochplatten, Mochlòpfo, ö Bůgoloison, ieherungen und 5 inen, sole Ausfuhrung sdmilieher Meparaturon. 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Februar, wichtigen Beſprechung 1 der Geſchäf tele. täglich von 9 bis 11 Uhr vormittags auf heute Abend 7 Uhr in die Wirtſchaſt —— und 3 bis 5 Uhr nachmittags, beim] ur„Pfalz“ eingeladen. f 5 kinterhal Rechner einzureichen. Der Einberufer. 1 Wer dies unterläßt. muß ſich mit 10 ö. und ein[dem Ergebnis des Abſchluſſes unſerer Städtische Sparkasse g 1 gommerburk Bücher zufrieden geben. Mannheim N zu verkaufen. 0 Der Vorſtand. I mter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. 10 f Annahme von Spareinlagen; Verzinsung—