on nde fgense u U Jahrg GSA A fimtsblart der Bürgermeisteramter Seckenheim, dlvesheim, Iteckurhausen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 2.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 6.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Freitag, 19. März 1920. Juſerattansvrets: Die einſpaltige Peritzeile 40 Pfg., Reklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. No. 61 Fernſprechanſchluß Nr. 168. 19819 0 fh mit Augnabme der Sonn⸗ und Fetertage. e iſt u 5 110( 2 8 22 5 ge Reichs wi iter Koch über die Lage. gen Stuttgart, 17. März. ich 90 Ned einer Preſſekonferenz gab heute Reichsminiſter Wo ind Innern Dr. Koch eine Darſtellung der politiſchen, 800 5 Major von Gilſa vom Reichswehrminiſterium ei⸗ Der 15 Ueberblick über die militäriſche Lage.— Reichsmi⸗ enn rr Koch führte im weſentlichen aus: Der ganze We⸗ noche an und Süden des Reichs ſteht hinter der Reichs⸗ inel belkrung, aber auch in Magdeburg und Hanno⸗ uch Bee und an anderen Orten machen die militäriſchen dn deehlshaber den Abfall nicht mit. Ueberall, wo Reichs⸗ en 0 N beite ſich aufrühreriſch erwieſen hat, iſt ſie von der Ar⸗ u borſchaft und den Linksſtehenden niedergeſchlagen und erfühe fleet worden. Im Oſten iſt die Lage noch unüber⸗ Gen eic in Schleſien war der Aufſtand wohl organi⸗ Diet i. Bei dieſer Sachlage ſieht die Regierung Kapp nun alle. aß ihr Ziel verloren iſt. Seit einigen Tagen hat Joe 50 du verhandeln geſucht. Solche Verhandlungen ſind 000 eri er Reichsregierung entſchieden abgelehnt worden. alten chte, daß General Märker im Auftrag der Regie⸗ 10 14 rie verhandelt habe, ſind erlogen. Es iſt aus unpar⸗ poll uchtg Gerechtigkeitsgründen unmöglich, mit Leuten von es l. en zu verhandeln, weil die Regierung ſeit Monaten be die Linksradikalen gekämpft hat. Die aufrühreri⸗ belt licht Elemente in der Reichswehr kann die Regierung . i brauchen. Es muß ſcharf vorgegangen werden. it 00 regie r Kabinettsſitzung am Dienstag hat die Reichs⸗ 00 ö einf rung den Eindruck gewonnen, daß Süddeutſchland 10 4 den dließlich Heſſen ein Verhandeln mit Kapp nicht dul⸗ 5 1 0 bebeurürde; es würde eine Vertieſung der Mainlinie 15 berhiden. Auch die Rückſicht auf die beſetzten Gebiete, 100 zuetet Unterhandlungen mit Kapp. Zudem geſtattet die bel rtige Lage keinerlei Verhandlungen, denn es würde Aertenls geglaubt werden, daß die Volksherrſchaft ſche er Vente politiſche Lage entſtanden iſt. ſteht 161 c 0 chtet werden ſoll. Den Aufrührern werden Be⸗ ungen zur reſtloſen Annahme geſtellt. Auf poli⸗ eeem Gebiet werden keinerlei Zugeſtändniſſe gemacht. Wbrfelle Erwägungen und Beſchlüſſe der Reichsregierung ä en einer nochmaligen Nachprüfung, weil eine neue t Die Klärung 18 Lage und eine völlige Unterwerfung Kapps bevor. Regie or von Gilſa führte aus: Zu der ſog. neuen kung ſtehen die Truppen um Berlin, im Oſten, f 45 leſien und Mecklenburg. In Berlin verfügt Kapp ner üngsweiſe über 1520000 Mann. Der Eiſenbah⸗ ſorgt dort dafür, daß die Truppen nicht an n Orten verwendet werden können. Die Stimmung big Ateroffizieren und im Offizierskorps iſt für Lütk⸗ degier günſtig. Bis zum 10. April wollte die Reichs⸗ des Fri auf Grund des Friedensvertrags auf Grund laſſen iedensvertrags 60000 Mann der Reichswehr ent⸗ Lüttwitz hat dieſe Entlaſſung abgeſtoppt, ja ſo⸗ erhalten wir folgende amtliche Meldung: n ue Formationen aufgeſtellt, wie die eiſerne Divi⸗ uud Offizzer⸗Gompagnieen. Das muß zu einem Zuſammenſtoß. ber Enkente führen. In Berlin droht ein Kommuniſtenaufſtand größten Stils. Da in Berlin jedoch eine ſcharfe Zenſur geübt wird, ſo erſcheint es wahrſcheinlich, daß durch dieſe Nachricht ein Druck auf das Reichskabinett ausgeübt werden ſoll. Wenn die Kapp⸗ Regierung ſich reſtlos übergibt, dann wird der bewaff⸗ nete Widerſtand der Arbeiterſchaft zurückgehen. Die Nach⸗ richt von einem Ultimatum, das die Unabhängigen am Dienstag abend geſtellt haben ſollen, iſt unrichtig. — Miniſterialdirektor Rauſcher, der Preſſechef der Reichskanzlei, der bis zum Dienstag in Schutzhaft ſaß und heute in Stuttgart eingetroffen iſt, gab noch ſeine Reiſe⸗ erlebniſſe hierher zum Beſten. Kapp tritt zurück. WTB. Berlin, 17. März. ſcachdem die Regierung Bauer ſich entſchloſſen hat, die weſentlichen politiſchen Forderungen, deren Ablehnung am 13. März 1920 zur Einſetzung der Regierung Kapp führte, von ſich aus zu erfüllen, ſieht der Reichskanzler Kapp ſeine Aufgabe als erfüllt an und tritt zurück, indem er die vollziehende Gewalt den Militäroberbefehlshabern zurück⸗ gibt. Er läßt ſich dabei von der Ueberzeugung leiten, daß die äußerſte Not des Vaterlands dem einheitlichen Zu⸗ ſammenſchluß aller gegen die vernichtende Gefahr des Bolſchewismus verlangt. Dazu wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt: Selbſt beim Zuſammenbruch ſeines ſchmählichen Abenteuers ver⸗ ſucht Herr Kapp die Oeffentlichkeit mit Unwahrheiten irre zu führen. Jetzt, wo er gezwungen iſt, bedingungslos abzutreten, möchte er den Eindruck erwecken, als hätte die Reichsregierung ſeine„Bedingungen“ angenommen. Deshalb ſei nochmals mit allem Nachdruck feſtgeſtellt, daß die Reichsregierung jede Art von Verhandlungen mit den Meuterern ein für allemal abgelehnt und keinerlei Bedingungen angenommen hat. Bedingungsloſe Unter⸗ werſung war ihre Forderung, der Kapp und Genoſſen nun nachzukommen gezwungen ſind. General Märker nicht abgeſetzt.. WTB. Stuttgart, 17. März. Die Nachricht, daß der Reichspräſident und der Reichswehrminiſter die. Abſet⸗ zung des Generals Märker verfügt hätten, trifft nicht nicht zu. General Märker iſt nach wie vor Kommandeur des Wehrkreiskommandos IV Dresden. Der ſächſiſche Landeskommandant Generalmajor Müller iſt lediglich mit der Führung der im Freiſtaat Sachſen befindlichen Reichs⸗ wehrtruppen beauftragt. 175 Auch die Meldung, daß die Kommuniſten in Berlin Kapp ein Ultimatum geſtellt hätten, iſt unzutreffend. Voftſcheckkontv Nrleruhe Mr Aus der Reichskanzlei niſſen, Nees aus Stuttgart. Stuttgart, 17. März. Die Eröffnung der Nationalverſammlung. Das Zuſammentreten der Nationalverſammlung iſt nach den eingelaufenen Anmeldungen der Abgeordneten nun⸗ mehr geſichert. Viele Mitglieder ſind aus Schleſien, Sachſen und dem Weſten in Sonderzügen in Stutt⸗ gart eingetroffen. Allerdings kann die erſte Vollſitzung erſt am Donnerstag nachmittags 4 Uhr im Kunſtge⸗ bäude ſtattfinden. Am Mittwoch tritt der Aelteſten⸗ ausſchuß zuſammen und die Fraktionen werden Beſpre⸗ chungen abhalten. Der Präſident der Nationalverſammlung Fehren⸗ bach hat vom Direktor beim Reichstag Jungheim fol⸗ gende Depeſche erhalten: Mir iſt folgendes Schreiben zugeſtellt worden: Es verlautet, daß die Nationalver⸗ ſammlung von einer anderweitigen Regierung nach einem anderen Orte als Berlin einberufen werden ſoll. Der Sitz der Nationalverſammlung bzw. des Reichstags iſt verfaſſungsgemäß am Orte der Regierung. Ich mache Sie als Direktor vom Reichstag für die Verwaltung des Hauſes und beſonders für das unveränderte Verblei⸗ ben der Akten im Reichstagsgebäude zu Berlin ver⸗ antwortlich und ordne an, daß Sie ſich nicht von Ber⸗ lin zu entfernen haben. Das gleiche gilt für die Beam⸗ ten und Diener des Hauſes. Die dauernde Anweſen⸗ heit der Beamten und Diener in Berlin wird kontrol⸗ liert werden. Der Reichskanzler. gez.: Kapp. Wenn Präſident Fehrenbach nicht anweſend, bitte umgehend nach⸗ Pzuſenden.“— Präſident Fehrenbach hat an Jungheim folgende telegraphiſche Antwort geſandt:„Die National⸗ verſammlung tagt in Stuttgart. Erſuche, mit nötigem Perſonal alsbald hierher zu kommen und erforderliches Material, insbeſondere Notetat, Beſoldungsvorlage und Verreichlichungsgeſetz mitzubringen.“ Der Reichsrat in Stuttgart. Der Reichsrat hat ſich, nachdem ſeine Mitglieder hier eingetroffen ſind, konſtituiert und hält heute mittag 1 Uhr ſeine erſte Sitzung im Alten Schloß ab. Kabinettsſitzung. Am Dienstag nachmittag 5 Uhr fand unter Vorſitz des Reichspräſidenten eine Kabinettsſitzung ſtatt, an der Ver⸗ treter der Regierungen von Preußen, Württemberg, Baden und Heſſen teilnahmen. General Märker erſtattete Be⸗ richt über ſeine Eindrücke in Berlin. Angeſichts der ge⸗ fährlichen Lage riet er zu gewiſſen Zugeſtänd⸗ um den Bürgerkrieg zu vermeiden. Das Ka⸗ binett lehnte Verhandlungen oder Zugeſtändniſſe gegen⸗ über der Regierung Kapp ab und forderte den be⸗ dingungsloſen Rücktritt von Kapp, Lüttwitz uſw., Unter⸗ ſtellung der Truppen unter einen General der alten Regierung, Einſtellung der Organiſation der Eiſernen Diviſion, Entfernung und Auflöſung der Marinebrigade. General Märker iſt inzwiſchen, wie berichtet, ſei⸗ nes Poſtens enthoben und General Müller mit dem Saus Friedberg. 10 Erzählung von Ewald Auguſt König. * f(Nachdruck verboten.) g bt brner Ladenburg hatte mit ſcharfem Blick unaus⸗ ö aun die Umgebung betrachtet, er ſchritt jetzt auf einen der u zu und zeigte auf ein kleines rundes Loch in Bli glatten Rinde, das nur ein ſcharf beobachtender er, entdecken konnte.„Hier ſteckt eine Kugel,“ ſagte geſ 5 kann erſt vor einigen Tagen in den Stamm Wu 5 worden ſein, denn wie Sie ſehen, iſt die 5 in der Baumrinve noch ganz friſch. Sie be⸗ 1 ken, es ſeien nur drei Schüſſe gefallen?“ „Ja.“ len,„Und Sie wi WV 3 ie wiſſen ganz genau, daß der Förſter hinter in dune fand 275 35 5 f auf„Das hat der Förſter ſelbſt zugegeben, als er hier f 5 Schauplatze der Tat verhört wurde.“ ewef; Tann kann alſo dieſe Kugel ihm nicht zugedacht hat 9 ſein,“ ſagte Ladenburg.„Nun wohl, ein Schuß Reh niedergeſtreckt, die zweite Kugel traf den abgeſch ann, und die dritte Kugel, die auf den Förſter hoſſen worden ſein ſoll, finden wir hier.“ we haben da eine Entdeckung gemacht, die für die ld ſuchung von großer Wichtigkeit iſt,“ erwiderte Bert⸗ ge erregt,„ſie wird gegen den Förſter als über⸗ ugel der Beweis für ſeine Schuld dienen, wenn dieſe kann aus der Büchſe Philipps abgeſchoſſen wurde. Das ja unterſucht und feſtgeſtellt werden.“ Nach ubs einfacher als das,“ nickte Ladenburg,„die Ku wirt ja bei den Unterſuchungsakten und die daß di ird aus dem Stamm herausgeholt. Steht es feſt, einſti mt gel mit dem Kaliber der Büchſe genau über⸗ ein chuß ſo iſt dadurch 9 daß aus dieſer Waffe fiel 0 n auf das Reh, und der zweite auf dieſen Baum n . „Und da der Förſter behauptet, der Schuß ſei auf ihn abgegeben worden, ſo iſt ihm die Lüge bewieſen. Die⸗ ſer Beweis iſt ſchlagend, überzeugend, er beſtätigt außer⸗ dem die letzte Ausſage des Erſchoſſenen. Sollte ich mor⸗ gen nach dem Duell nicht mehr im Stande ſein, die An⸗ zeige zu machen, ſo werden Sie es tun; die Vergeltung des Mordes iſc nun in Ihre Hand gelegt.“ „Ich werde die nötigen Schritte ſofort und mit aller Energie tun,“ erwiderte Ladenburg, und die beiden Herren traten nun den Rückweg an, auf dem ſie noch lange über die gemachte e plauderten. Kurz vor Mittag hielt der Wagen des Grafen Willi⸗ bald vor der Lindenſchenke; auch heute begleitete Doktor Schwabe den Grafen, er trug, als er ausſtieg, unter dem Arm das Käſtchen, in welchem die Waffen lagen. Ladenburg und der Maler erwarteten die Beiden ſchon, die beiden Sekundanten traten ſofort in Be⸗ ratung über Zeit und Ort des Duells. Man hatte ſich ſehr bald dahin geeinigt, daß das Duell ſofort und zwar im Park hinter dem Schloſſe ſtattfinden ſolle. Damit das Geheimnis gewahrt bliebe, ſollten die Parteien ſich auf verſchiedenen Wegen dahin verfügen. Berthold ging mit war ruhig, ſogar heiter. g „Sie haben mir nichts mehr zu ſagen?“ fragte Ladenburg, nachdem ſie eine kleine Strecke zurückgelegt hatten. „Nein,“ erwiderte Berthold gelaſſen.„Ueber mein Vermögen ſind die nötigen Verfügungen getroffen, ich übergab Ihnen ja heute morgen das Dokument, ſollte ich alſo mein Leben verlieren, ſo erbrechen Sie die Siegel und ordnen Sie meinen Nachlaß.“ „Es ſoll geſchehen,“ ſagte Werner Ladenburg ge⸗ dankenvoll.„Ich hoffe, das Duell wird nicht dieſen unglücklichen Ausgang nehmen, aber ich gebe Ihnen den guten Rat, ſchonen Sie Ihren Gegner nicht, ich weiß ſeinem Sekundanten voraus, er aus früherer Zeit, daß er ein tüchtiger 1 iſt und Sie dürfen ſich darauf verlaſſen, daß ſeine Kugel Sie treffen wird.“ b „Das Leben eines Jeden liegt in Gottes Hand.“ „Wenn Sie das behaupten wollen, dann iſt jedes Duell ein frevelhafter Eingriff in das Walten der Vor⸗ ſehung!“ erwiderte Ladenburg ernſt.„Ich war ſtets ein Gegner desſelben geweſen und werde es auch blei⸗ ben. Man ſagt wohl, es gebe Beleidigungen, die nur durch Blut geſühnt werden könnten; ich kann die Wahr⸗ heit dieſes Satzes nicht anerkennen. Sie haben meinen Schwager„Schurke“ genannt, wird ſeine Ehre dadurch gerettet, daß er ſein Blut vergießt?“ „Ueber dieſen Punkt ſind die Anſichten ſehr verſchie⸗ den,“ ſagte Berthold,„und wie man auch darüber den⸗ ken mag, in den Augenblicken leidenſchaftlicher Auſwal⸗ lung hört man nicht auf die Stimme der Vernunft. Wenn ich die Herausforderung zurückgewieſen hätte, würde Graf Willibald mich der Feigheit beſchuldigt haben, und in den Kreiſen, mit denen ich bisher verkehrte, mit denen ich verkehren muß, wären alle Türen mir verſchloſſen worden. Man kann nicht immer der eigenen Anſicht folgen, man muß auch den Anſichten derer, mit denen man zu verkehren gezwungen iſt, Rechnung tragen, und nichts ſchändet die Ehre eines Mannes mehr, als der Vor⸗ wurf der Feigheit.“ Ladenburg ſchüttelte mit mißbilligender Miene den Kopf.„Ich könnte dieſen Behauptungen mit Vernunft⸗ gründen entgegentreten,“ ſagte er,„aber wozu ſollte es dienen! Das Duell würde dennoch ſtattfinden.“ „Jedenfalls, alſo brechen wir davon ab. Sollte ich fallen, ſo nehmen Sie ſich des Grafen Leonard an; bringen Sie ihm meinen letzten Gruß, vielleicht dient Ihnen das als Anknüpfungspunkt.“ Die Beiden blieben ſtehen, um die Gegner zu er⸗ warten; ſie waren unter den bereits entlaubten Buchen des Schloß parks angelangt. (Fortſetzung folgt.] e 8 . JJ y „ . ———— — Kommando des Wehrkreiſes IV(Dresden) betraut worden. Die Reichsregierung hat, wie mitgeteilt wird, die Nach⸗ richt aus Berlin erhalten, Oberſt Bauer habe namens der Regierung Kapp den unabhängigen Sozialiſten Bu r⸗ chardt und Däumig je einen Miniſterſitz angeboten. Aufruf an die beſetzten Gebiete. Die Reichsregierung erläßt einen Aufruf an die beſetzten Gebiete, der alten Regierung die Treue zu bewahren. Die Regierung in Berlin mache verzweifelte Anſtrengungen, die Bewohner der beſetzten Gebiete für ſich zu gewinnen. Die Behauptung, daß die Entente ihre Beſtrebungen un⸗ terſtütze, ſei unwahr. Die Reichsregierung habe die Ueberzeugung, daß in den beſetzten Gebieten der Wahl⸗ ſpruch gelte: Treue um Treue. Die preußiſche Regierung in Stuttgart. Sieben Mitglieder der alten preußi f ſind in Stuttgart eingetroffen. Sie erl klärung, daß ſie kraft des Willen in ihr Amt berufen worden folge die rechtmäßige R General 0 daß der General⸗ erreiche und daß tellung gegen den Berliner Putſch und er⸗ der Einigkeit des württembergiſchen Volks a eik nicht als richtiges Mittel gegen die Hiſten anzuſehen ſei; er würde die wirtſchaft⸗ zitiſchen Schwierigkeiten bei uns nur ver⸗ die Abſchnürung Berlins erſchweren. reigniſſe im Reich. Uebertriebene Meldungen. Berlin, 17. März. Die geſtrigen Berichte über die Vorgänge in Berlin erweiſen ſich nach genaue⸗ ren Feſtſtellungen als außerordentlich übertrieben. Die von der Menge an manchen Stellen verhöhnten und be⸗ drängten Soldaten feuerten vielfach nur Schreckſchüſſe ab. Durch ſcharfe Schüſſe getötet wurde nur eine Perſon, ein 20jähriger Techniker, während etwa fünf Perſonen verletzt wurden. Die Verſorgung mit Waſſer, Gas und Elektrizität wird von der Techniſchen Nothilfe zur Not aufrechlerhalten, iſt aber unregelmäßig. Straßenvahn und Ringbahn verkehren vorläufig noch nicht. Auch die Poſtbeſtellung ruht teilweiſe, dürfte aber bald wieder in vollem Umfang aufgenommen werden. WTB. Verlin, Polizeipräſident Ernſt iſt, wie wir hören, auf ſeinen Wunſch beurlaubt worden. WTB. Hannover, 17. März. In der vorigen Nacht kam es in Honnover zu mehreren Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen der Menge und Militär, wobei es eine Anzahl Toter und Verwundeter gab. a WTB. Magdeburg, 17. März. Die Reichsregierung hat Hörſing zum Reichskommiſſar ernannt. General v. Grodeck hat darauf ſeine Entlaſſung gegeben. Die Reichswehr hat ſich der alten Regierung zur Verfügung geſtellt und einen neuen Führer gewählt. ö WTB. Dresden, 17. März. Durch Verfügung Eberts und Noskes iſt der Belage rungszuſtand in Sach⸗ ſen aufgehoben worden. Vorgeſtern nacht hat ein Unbekannter auf den Juſtiz⸗ miniſter Dr. Harniſch in der Hoſpitalſtraße geſchoſſen. Nur dem Umſtand, daß der Miniſter ſich ſchnell nieder⸗ warf, verdankt er, daß er unverletzt blieb. Der Täter entkam. i WTB. Koblenz, 17 März. Das britiſche Mitglied der interalliierten Rheinlandskommiſſion in Koblenz, Ro⸗ bertſon iſt als Vertreter der engliſchen Regierung bei der verfaſſungsmäßigen deutſchen Reichsregierung nach Stuttgart entſandt worden. Hechingen, 17. März.(Hohen zolleriſcher Kom⸗ munallandtag.) Die Preußiſche Staatsregierung hat den Kommunallandtag zum 7. April nach Sigmaringen einberufen. i. Schleſien in der Hand Kapps. Breslau, 17. März. Auf eine Anfrage des Reichs⸗ miniſters des Innern Dr. Koch vom 15. März an ſämtliche Oberpräſidenten der preußiſchen Provinzen iſt vom Oberpräſidenten von Schleſien in Breslau die telegraphiſche Antwort gegeben worden:„An den ehe⸗ maligen Reichsminiſter des Innern. Breslau und Schle⸗ ſien ſind reſtlos in der Hand der Regierung Kapp. An⸗ fragen, wie die vom 15. März, ſind daher zwecklos. Der Oberpräſident.“(Miniſter Koch hat darauf den Oberreichsanwalt in Leipzig beauftragt, gegen den Ober⸗ präſidenten ein Verfahren wegen Hochverrats einzu⸗ leiten.) Heſſen⸗Naſſau für die alte Regierung. Kaſſel, 17. März. Der Oberpräſident von Heſſen⸗ Naſſau berichtet, daß die Reichs⸗ und Staatsbehör⸗ den, Reichswehrgruppenkommando II und Reichswehrbri⸗ gade 11 zur alten Regierung ſtehen. Im allgemeinen herrſche Ruhe. 8 5 Ultimatum der Unabhängigen? WTB. Frankfurt a. M., 17. März. Die„Frank⸗ furter Zeitung“ meldet aus Berlin, auf Grund der im Reichstag geſührten Verhandlungen haben Dr. Kapp und General v. Lüttwitz, dieſer nach längerem Schwanken, ihren bedingungsloſen Rücktritt erklärt, die Regierung zan den Vizekanzler übergeben. General v. Hülſen habe im Namen der Regierung Bauer die Fü r Trup⸗ pen übernommen. Die Unabh ü Däumig waren in de ten ein Ultimatum überreich 52m würden bewaffneten Arbeitern zum Angriff ſchreiten würden. Anſcheinend unter dem Eindruck dieſer Nachricht ſind Dr. Kapp und General v. Lüttwitz wieder anderen Sinnes ge⸗ worden und haben Bedingungen für ihren Rücktritt e 1 dem ſtellt, in erſter Linie Amneſtie. Die Verhandkungen dau⸗ ern noch an. i Gefährliche Lage des rheiniſchen Induſtriegebiets. Eſſen, 17. März. Die Arbettsgemeinſchaft für den Ruhrkohlenbezirk erklärt in einer Entſchließung, in der ſie den Gewaltakt in Berlin verurteilt: Der Bezirk und die induſtriellen Nachbargebiete ſeien in eine äußerſt ge⸗ fährliche Lage gekommen, da ſie bei dem Generalſtreik von den Lebensmittelgebieten(im Oſten) abgeſchnitten werden können. Es ſei beſchloſſen worden, daß das rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat von Herrn Kapp keine Anweiſung über die Kohlenverteilung entgegenzu⸗ nehmen habe. Der alten Regierung ſei die Verwal⸗ tungsmöglichkeit im Augenblick genommen. Die Koh⸗ lenverteilung ſei daher vorläufig folgendermaßen vorzu⸗ nehmen: Die Induſtrie des Gebiets ſei ausreichend mit Kohlen zu verſorgen, damit ſie durch Erzeugung von Ausfuhrwaren die Beſchaffung von Lebensmitteln aus Ausland ermögliche. Die Kohlenförderung müſſe ſofort verſtärkt werden. Eine gewählte Kommiſſion habe im Verein mit dem Reichskommiſſar Severing eilig die Entſcheidungen zu treffen 1. wegen der Lebensmit⸗ telbeſchaffung, 2. wegen der Sperrung oder Kürzung der Kohlenzufuhr für diejenigen Gebiete, die gegen die alte Regierung ſind, 3. wegen der Kohlenlieferung an die Entente. Die Arbeitsgemeinſchaft werde ihre ganze Kohlenmacht aufwenden, daß die Ordnung ohne Blut⸗ vergießen wiederhergeſtellt werde. An der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſolle feſtgehal⸗ ten werden. Die Streiktage werden an dem Urlaub nicht gekürzt. WTB. Wien, 17. März. Die geſamte Preſſe gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die ſchwere Kriſe, in die Deutſchland geraten ſei, durch Verſtändigung zwiſchen den Regierungen in Stuttgart und Berlin eine fried⸗ liche Löſung finden möge. Paris, 17. März. Die Pariſer Blätter veröffent⸗ lichen wieder ſpaltenlange Artikel, die meiſt aus der Schweiz und aus dem beſetzten Gebiet ſtammen, über die Verhältniſſe in Deutſchland. Die Nachrichten ſind ein⸗ ſeitig zugeſtutzt und ſchildern die Lage infolge der Unruhen in vielen Städten und des Streiks in den düſterſten Farben. Es wird die Behauptung aufgeſtellt, die rheiniſche Republik ſei ausgerufen worden. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 17. März. In der heutigen Vormittagsſitzung des Landtags wur⸗ den zunächſt die Anforderungen für das Unterrichtsmini⸗ ſterium im 7. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag 1918/19 ohne weitere Ausſprache genehmigt. N 3 Abg. Schneider⸗ Heidelberg(Ztr.) berichtet über die Aenderung des Verwaltungsgebührengeſetzes. Es han⸗ 92 ſe dabei um eine Erhöhung der Taxen für n päſſe. 6 Miniſter des Innern Remmele erſuchte den Prä⸗ ſidenten um das Wort zu wichtigen Erklärungen. Der Berichterſtatter unterbrach ſeine Ausführungen, wor⸗ auf Miniſter Remmele mitteilte, an die badiſche Re⸗ gierung ſei erneut von links gerichteter Seite das Er⸗ ſuchen geſtellt worden, Waffen an die Arbeiter⸗ ſchaft zu verteilen. Die Regierung habe das wieder⸗ holt energiſch abgelehnt. In Freiburg ſei es leider zu ſchweren Zuſammenſtößen gekommen. Unter Füh⸗ rung von Kommuniſten wollten ſich Störenfriede einer Kaſerne bemächtigen. Es wurde Polizei aufge⸗ boten, um die Kaſerne zu ſchützen und hiebei wurde die Polizei angegriffen. Bei dem Feuergefecht gab es 5 Tote und 15 Schwerverwundete. Dieſe Opfer ſind auf das Konto der Kommuniſten zu ſetzen. Leider bekommen aber die Linken immer wieder von anderer Seite Agitations⸗ material. In Privathäuſern und Villen in Gaggenau wurden Maſchinengewehre, Handgranaten und Piſtolen gefunden. Wir haben Verhaftungen angeordnet; einge⸗ hende Hausſuchungen werden in Gaggenau und Gerns⸗ bach erfolgen. Der Miniſter bedauerte dieſe Vorkomm⸗ niſſe. Die badiſchen Reichswehrtruppen haben erneut ihre Ergebenheit und Treue bekundet. Er dankte der Gen⸗ darmerie, der Schutzmannſchaft und den Sicherheitsweh⸗ ren für ihre bisher geleiſteten Dienſte und teilte mit, daß die Regierung Kapp in Berlin zurück⸗ getreten ſei. Die ſüddeutſchen Regierungen beſchloſ⸗ ſen, der Reichsregierung nahezulegen, daß von Gnade keine Rede ſein könne. Die von Kapp und ſeinen An⸗ hängern gewünſchte Amneſtie für ihre Putſche müſſe ent⸗ ſchieden abgelehnt werden und die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen. N Anſchließend an dieſe Ausführungen erklärten die Ver⸗ treter des Zentrums, der Sozialdemokraten und der Demokraten, daß ſie mit den Maßnahmen des Mini⸗ ſters des Innern vollſtändig einverſtanden ſeien. Abg. Haber mehl(Deutſchnational) erklärte, ſeine Fraktion verwerfe den gewaltſamen Eingriff in die Ent⸗ wicklung und Geſundung unſeres Volks. Präsident Kopf ſtellte die Einmütigkeit des Hauſes gegenüber den Erklärungen des Miniſters feſt. Hierauf wurden die Geſetze über die Erhöhung der Jagdpäſſe und die Erhöhung der Jagdſtrafen einſtim⸗ mig angenommen, ebenſo die Anforderungen für das Miniſterium des Innern im 7. Nachtrag, der damit er⸗ ledigt iſt.— Nächſte Sitzung heute nachm. 4 Uhr: Kirchenſteuergeſetz. 3 Baden. Karlsruhe, 17. März. Im bad. Landtag haben Ab⸗ geordnete der Deutſchnationalen Fraktion folgenden An⸗ trag eingebracht:„Wir beantragen, die ſofortige Auf⸗ hebung der Zenſur, da erfahrungsgemäß in un⸗ ruhigen Zeiten durch eine Unterdrückung des Nachrich⸗ tenweſens die Verwirrung nur geſteigert wird. Wir for⸗ dern, daß die Regierung dem badiſchen Volk das Ver⸗ trauen entgegenbringt, daß es reif iſt, ſich ſelbſt ein Urteil zu bilden und ohne behördliche Bevormundung die Wahrheit zu erkennen. geſchleſſen weben. zender 5 5 Remmele 9 eder e i ur ſei nicht zu umgehen. Die Regierung habe 1 genötigt geſehen, einige Leute verhaften zu laſſen, denen die Abſicht der Unterſtützung der Berliner wegung nachweisbar ſei. Mannheim, 17. März. Der Buchdruckerſtr: iſt beendet. Am Samstag iſt eine Einigung dahin erz worden, daß die Gehilfen vom 1. März ab wöchenti) eine 905 e von 25 Mk., vom 15. März ab eine ſolch von wöchentlich erhalten. Gefordert waren 84 Mk. wö WTB. Heidelberg, 17. März. Eine in der Stab“ Halle abgehaltene Verſammlung von vielen Tauſenden 1 t. und ab 1. April eine Zulage von 50 Männern und Frauen des werktägigen Volks aller FP, teien in der Stadt Heidelberg und Umgebung vert teilte aufs ſchärfſte den reaktionären Staatsſtreich in Sie erklärte, entſchloſſen zu ſein, Verfaſſunſ Berlin. 1 und Republik mit allen Mitteln zu verteidigen. S1. f gelobte, wenn nötig, der Diktatur von rechts die ge⸗ ſchloſſene Macht des geſamten Proletariats entgegen ſtellen. Es ſind alle zweifelhaften Elemente mit g närer Geſinnung aus Militär und Verwaltung unverzuh lich zu entfernen. Die letzte Wurzel des reaktionen Großkapitals und Großgrundbeſitzes iſt unverzüglich aus zurotten. ö Tiengen(b. Waldshut), 17 März. Bei dem Inhahe der hieſigen Eierſammelſtelle, Wagner, wurden laut„A bote“ durch einen Fahnder 400 Eier beſchlagnahmt, d dieſer als Aepfel deklariert an einen Kommerzient in Mannheim verſenden wollte. 1 1 Sitzung des Neichsrats. 1 WB. Stuttgart, 17. März. Im Alten Schloß fe heute unter dem Vorſitz von Reichsminiſter Dr. K9 in Anweſenheit des Reichspräſidenten eine Sitzung Reichsrats ſtatt, in der die meiſten Bundesſtaaten, Preußen, Bayern, Sachſen, Baden, Württemberg, ſen, ſowie Hamburg vertreten waren. Reichsminiſter gab einen Bericht über die Lage. Der Reichsrat bill einmütig das Verhalten der Reichsregierung und urteilte die Meuterei. Es wurde beſchloſſen, Verh lungen mit Kapp zu vermeiden oder auch nur it welche entgegenkommende Beſchlüſſe zu faſſen oder am exkennen, bevor die bedingungsloſe Unterwerfung erſo ſei. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß niemand zu irgen welchen Maßnahmen in dieſer Hinſicht berechtigt ſei,“ die Regierung, der Reichsrat und die Nationalverſe lung in Stuttgart. Stuttgart, 17. März.(Von der Nation verſammlung.) Die Vorbereitungen zur Tagung Nationalverſammlung am Donnerstag nachmittag 4 1 im Kunſtgebäude ſind im vollen Gang. Am Mitt nachmittag 4 Uhr trat der Aelteſtenausſchuß und die tionen zu Sitzungen zuſammen. Der Schloßplatz 1 die Anlagen ſind mit Stacheldraht abgeſperrt, ein g ßeres Aufgebot von Polizeiwehrmannſchaften und Sch leuten ſtehen in Bereitſchaft. Große Menſchenanſam gen und Demonſtrationszüge ſind verboten. Die ſche Regierung hat 50 Gendarmen entſandt. 8 WTB. Nürnberg, 17. März. Heute vormittag es an verſchiedenen Stellen der Stadt zu Zuſammen ßen zwiſchen Reichswehr und der Menge. Es 6 e zu beklagen ſein. Einzelheiten fen Noch. 1 WTB. Roſtock, 17. März. Die Kaſerne iſt von! Truppen geräumt und befindet ſich in den Händen 8 4 WTB. Halle a. S., 17. März. Der ice rektor Vogelſang iſt von Bergleuten erſchoſſen e 191 weil er ſich weigerte, ihnen die Automobile zu aſſen. WTB. Stockholm, 17. März. An den Reichspräſthg ten Ebert wurde folgendes Telegramm geſandt: Die mokraten Schwedens wünſchen der deutſchen Regie Sieg über die Reaktion. f Die Finanzkonferenz. Brüſſel, 17. März. Die internationale Finanz, ferenz wird nach dem Vorſchlag des Vorſitzenden Völkerbundsrats, Balfour, in Brüſſel ſtattfinden. Venezuela hat ſeinen Beitritt zum Völkerbund erli 1 Aufſtände. 0 Beuthen, 17. März. In Oberſchleſien geht das rücht, in Warſchau und an anderen Orten ſeien bolſchewiſtiſche Aufſtände ausgebrochen. 1 Aus Moskau wird gemeldet, in verſchiedenen Wen niſchen Truppenverbände ſeien bolſchewiſtiſche Men reien vorgekommen. 5 g Die Ofenbehandlung im Sommer. 105 In der Behandlung der Oefen im Sommer— lache nicht— werden gar viele Fehler gemacht, hernach Ausgaben verurſachen, welche aber zu ei meiden geweſen wären. Und das ſpielt jetzt Rolle. Zunächſt wird ſehr oft der Fehler gemacht, Aſche und Schlacken im Frühjahr nicht entfernt z Ofen und Rohr nicht gerußt werden. Nun bleibt Ofen in dem Zuſtand bis zur nächſten Heizperiode. feuchte, kalte Luft, die ſich in Kamin, Rohr und ſammelt, führt zum Roſten des Rohrs und des beſonders zeigt ſich dies in den Ofenrohren. Die praktischen Forderungen, die ſich daudtis gehe, ſind nun folgende: Erſtens ſoll jeder Ofen im Fr jahr zeitig von Aſche und Schlacken befreit und Rohr entrußt werden. Man hüte ſich nun aber den Feuerraum den Sommer über mit Papier u ſtigen Abfällen 1 i 5 i Zweitens ſollen die Lufkzuführungsſchrauben Baſb aeöffnat bib 2 ie 6 E leg dane und feuchte Luftſchicht in Kamm, Rohr und Ofen tn ſich dann gleich gar nicht bilden; es erfolgt ein 8 fer ganz ſchwacher Luftwechſel und die Luft in in und Rohr hält ſich weſentlich trockener. Selbſt⸗ einkländlich gilt die geſchilderte Sorgfalt allen Oefen den Hauſes, denen, die im Winter benutzt werden und 15 nnn, die ungeheizt bleiben, letztere haben ſie unter Um⸗ c. künden noch nötiger. urch die angedeutete Sorgfalt laſſen ſich heute ſehr de Werte erhalten. Koſten entſtehen dabei nicht; die migung ſtellt ſich im Spätjahr nicht höher, als in der Net Schließlich erfordert das Oeffnen und Par, enhalten der Luftſchrauben nur etwas Aufmerkſamkeit. die Verwertung des Schilfrohrs. Deutschland Funenen großen Reichtum an Schilfrohren. Deutſchen Aren und Erfindern iſt es gelungen, aus der Schilf⸗ e urzel folgende Produkte herzuſtellen: 1) Futtermit⸗ % 2) ein dem Kaffee und Kakao ähnliches Produkt, „ apier, Pappe und Textilfaſer. Die erſte nepfe. Poſthalter Mennet in Ried⸗ aakgt. hat e Pflummern die erſte Schnepfe London, 17. März. Der Berliner Mitarbeiter des kaliſtiſchen„Daily Herald“ berichtet, in Berlin ſei der kralſtreit vollſtändig. Die Regierung habe den Wi⸗ tand der ſozialiſtiſchen Arbeiter und der demokratiſchen tei Wen ſich. Helfferich ſei gegen die Regie⸗ dect habe eine ſtarke Bewegung gegen die Juden 0 Das neue Miniſterium in Bayern. TB. München, 17. März. Der Landtag hat ge⸗ den bisherigen„ von Ober⸗ eu, Tr. v Kahr, mit 92 Stimmen zum Mini⸗ bräfidenten gewählt. 42 Zettel waren unbeſchrieben. b. Kahr erklärte, daß die furchtbar ernſte Zeit ihn Hamme, die Wahl anzunehmen. Er betrachte ſich als Mubän der Volkshoheit und als Platzhalter für den ſderpräſidenten, der auf Grund des nächſten Wahler⸗ diſſes vom Landtag zu wählen ſei. Das Wahlgeſetz möglichſt bald abgeſchloſſen werden, damit raf che⸗ Landtagswahlen ſtatt finden können. Die che Sicherung der Wahlfreiheit werde gewährleiſtet. 1 1 rak⸗ räſi⸗ olg 0 zolags, ſei es von rechts oder von links, ein⸗ 5. muß mit allen Mitteln ene wa 5 Geſe Mungen dieſer Art müſſen der Beſtrafung nach eih 225 zugeführt werden. 4) Die volle Koalitions⸗ ch ed iſt den Beamten, Arbeitern und Angeſtellten g ber Rea dor uneingeſchränkt zugeſichert. Sie wird von diſdenerung geſchützt.— Darauf ſchlug der Miniſter⸗ den t nach den Vereinbarungen mit den Fraktio⸗ Mise„Landtags folgende Miniſtertiſte vor: Inneres: ö Mobräſident v. Nahr; Kultus: Miniſterialdirek⸗ datt; Juſtiz: Dr. Müller(Demokrat); Han⸗ Sram m; Finanzen: Dr. Kofler; Soziales: 8 Oswald(Bayerische Volkspartei); Direktor Wutzelhofer. Bezüglich des Ver⸗ us wird mit dem bisherigen Miniſter ins Be⸗ Land⸗ die 50 getreten. Einwendungen wurden nicht erhoben. Arg eriſchen Bauern gegen den Generalſtreik. Abere München, 17. März. Der Bayeriſche Bau⸗ e, ſowie der Deutſche Bauernbund richteten i ter in⸗ und außerhalb Münchens einen Auf⸗ dem an die Arbeiter die Aufforderung ergeht, enſten Intereſſe und im Intereſſe ihrer Frau⸗ der vom Streik ſofort abzulaſſen. dere die ohnehin ſehr traurige Lage unſeres Er⸗ in dan, der Bayeriſche Bauernbund und der Bund bie Amir leds Die bayeriſche Landwirtſchaft müſſe abe 1600 einmal ausſprechen, daß ſie nicht dauernd dolle meme, daß ohne die zwingendſten Gründe immer chchen wieder vom Recht des Streiks als eines dezich ſo Pruckmittels Gebrauch gemacht werde. Sie baue e ber ſt gezwun en, einmal auch ihrerſeits zur Ab⸗ br wi ſch derderblichen Folgen 1117 Streiks auf die uch zu liche Erzeugung ſelbſt vom Streik Ge⸗ 1 8 machen., An der Arbeiterſchaft liege es, dieſe en wehren, indem ſie um des allgemeinen Woh⸗ den am Sonntag begonnenen Streik ſofort Bayern werde die Regierungskriſe auf N Wege gelöſt und es beſtehe kein zwingen⸗ . Grund, den Streik fortzuſetzen. 4 Eine Gewiſſenspflick Org Bern erſcheinenden freien Wort, Unab⸗ Iedan für Schweizerpolitik, behandelt H. B. * Schweizer, dankbar zu ſein für die ihnen 1 zugefloſſenen geiſtigen Güter, wobei uch Blicke uf die Gelamtlage wirft. J. 1 der heutigen Welt billigen Häſſes wird man dieſe Aus- laſſung treuer Schweizer Freunde gern vernehmen, in der es u. a. heißt „Für jeden deutſchen Schweizer, der Anſpruch darauf macht, als Angehöriger des angeſtammten Kulturkreiſes gelten zu können, iſt es Pflicht, heute ſeiner herzlichen Freundſchaft und Dankbarkeit für all das Große und Un⸗ ſchätzbare Ausdruck zu geben, das das gemeinſame gei⸗ ſtige Leben aller deutſchen Stämme, unter Führung des im Reiche vereinigten deutſchen Volkes, ihm gegeben hat. Die Bande, die uns an unſere Stammesverwandten knüpfen, ſind gewiß nicht nur die Bande der gemein⸗ ſamen Sprache, der gemeinſamen Kultur. Im tiefſten Innern fühlen wir gerade heute, wo. der altböſe Feind gemeiner deutſcher Freiheit triumphiert, Fäden beſon⸗ derer Art, die eine lange Geſchichtsperiode ſelbſtgewoll⸗ ter politiſcher Entwicklung und Bildung nie zerreißen konnten. Der Glaube an die germaniſche, an die eigent⸗ lich deutſche Demokratie mit ihren Helden und Führern und mit der Mannestreue bis zum Tod, er läßt ſich nicht aus der Seele der deutſchen Völker reißen, die ſeit vielen hundert Jahren ihren beſonderen Weg gegangen ſind. Und wir ſind uns bewußt, gerade durch dieſes unſer Bekenntnis zum Frieden, oder vielmehr zur gerechten Auseinanderſetzung unter den europäiſchen Völkern, mehr beizutragen, als wenn wir aus Liebedienerei dem irren⸗ den Volke der Franzoſen bei ſeinem Werke des Haſſes zujubeln. Wir wollen als Eidgenoſſen den baldigen und dauernden Frieden unter den Völkern Europas. Aber den nicht, den die Herren ſchmieden, am feiſten Opfer⸗ brand.“ Und darum erheben wir, ein Herz mit den ans Kreuz geſchlagenen Brüdern, im Reich, den Ruf:„Der Friede von Verſailles muß fort.“ Und jeder, der dieſen Frieden zerreißen will, kämpft für die Freiheit, wer ihn beſchönigt oder verteidigt, iſt ein Volksfeind. Wir laſſen den ehrlichen und edlen Pazifiſten den Glauben, daß die Sieger, daß Frankreich durch Minne zur Reviſion zu be⸗ wegen ſei; wir haben dieſen Glauben nicht und ſind der feſten Ueberzeugung, daß Deutſchland zuſammen mit dem großen Volke im Oſten das Werk der Befreiung tun muß. Aber, trotzdem wir heute frei und offen un⸗ gern Abſcheu vor dem Attentat aussprechen, das der Bre⸗ tone Clemenceau gegen jedes menſchliche Recht, ja gegen die Idee des eigenen Landesrechtes ausüben will, ſo legen wir Gewicht darauf, zu betonen, wie lebhaft unſer Be⸗ N für das franzöſiſche Volk iſt, das, nach dem ge⸗ waltigen Blutverluſt der Kriegsjahre, in abſehbarer Zeit; auf die Revanche gefaßt ſein muß. Sie iſt naturnot⸗ wendig, und ſie braucht ſich nicht erſtmals in der brutalen Form des Krieges zu zeigen. Undenkbar iſt ein fried⸗ liches Einfügen Deutſchlands in das Konzert der Mächte unter den Beſtimmungen der Verſailler Friedensver⸗ trages.“ i Das Blatt behandelt weiter die verlangten Ausliefe⸗ rungen und fährt fort: ü „Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß der immer ſchuld iſt, der verliert und die Koſten bezahlen muß. Aber gerade darum haben wir das Recht, unſere Sympathie heute dem Volke zu ſchenken, aus dem einſt Fechterſcha⸗ ren für die Befreiung unterdrückter Völker und Menſchen entſtehen müſſen, ſoll die europäiſche Welt nicht an den ſiegreichen Greiſen zugrundegehen. Deutſchland erlange wiederum ſeine Würde, die es nicht heute„bewahren“ kann, ſondern, die es ſeit dem Juni 1919, als es den Friedensvertag unterſchreiben ließ, verloren hat. Ohne Schimpfen und Läſtern auf die grauſame Feinde verfolge es die ehrliche, aufrichtige deutſche Politik einer freitheitlichen deutſchen Regierung deutſcher Männer. Das Volk mußte den bitteren Kelch zur Neige trinken. Heute iſt er leer. Was weiter verlangt wird, iſt die Selbſtbe⸗ fleckung... Dir, gekreuzigtes Volk der Helden, der Den⸗ ker und Sänger, mit dem wir uns verbunden fühlen durch die feſteſten Bande der Seele, dir gilt heute das Karfrei⸗ tagslied: O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn; o Haupt zum Spott umwunden mit einer Dornenkron; o Haupt, ſonſt ſchön gekrönet mit höchſter Ehr und Zier, jetzt aber frech verhöhnet, ge⸗ grüßeſt ſeiſt du mir.“ 5 5 Dr Krfezerdenkmal in Wester es Oſſfuariums (Beinhauſes) wird nach dem„Mancheſter Guardian“ von der Vereinigung„Souvenir des Défenseurs de Verdun ö (Andenken an die Verteidiger von Verdun) zwiſchen Fort Vaux und Douaumont errichtet werden. Es ſollen darin die Gebeine der noch nicht erkannten Gefallenen ver⸗ einigt werden, und in einem dazu gehörigen Hape en will man für alle Glaubensbekenntniſſe, denen die To⸗ ten angehört haben, Andachtſtellen ſchaffen. 5 5. 1 5 1 5— Die Erhöhung der Fernuſprechgebühren. Die Abg. Habermehl, Mayer⸗Karlsruhe und Gen.(D.natl. Vyp.) haben im Landtag folgende kurze Anfrage ein⸗ gebracht: Die beabſichtigte ungeheure Erhöhung der Fern⸗ prechgebühren droht für das geſamte öffentliche und pri⸗ vate Leben und namentlich auch für den Zeitungsnach⸗ richtendienſt geradezu kataſtrophal zu werden und damitt auch den erhofften finanziellen Erfolg zweifelhaft zu ma⸗ chen. Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Fern⸗ ſprechgebühren in. Grenzen zu halten? — Einziehung der bayeriſchen Gutſcheine zu 5 Mark. Die von der bayeriſchen Staatsbank ausgege⸗ benen Gutſcheine über 5 Mark werden nun eingezogen. Vom 1. April an iſt außer den ſtaatlichen Kaſſen und den Niederlaſſungen der Staatsbank niemand mehr ver⸗ pflichtet, ſie in Zahlung zu nehmen. Die Einlöſung hat bis 1. Juni zu erfolgen. 5 f — Umſatz⸗ und Luxusſteuer. Die viel umſtrittene Frage, ob gemeindliche Luſtbarkeitsabgaben bei Verſteue⸗ rung des Umſatzes von Theater⸗ oder derartigen Unter⸗ nehmen abzugsfähig ſind, iſt ſeitens der Umſatzſteuer⸗ ämter meiſt verneint worden. Nach einer neueren Ent⸗ ſcheidung kommt es darauf an, wer nach den Gemeinde⸗ ö 0 ſatzungen als der Steuerpflichtige zu erachten iſt. Aus dem Wirtſchaftsleben i Rieſenhafte Schuhverkäufe. i Die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet über rieſenhafte Schuhverkäufe hauptſächlich amerikaniſcher Ausſteller auf der Leipziger Meſſe: i „Das billigfte Paar Schuhe, das gerade bei dieſer Ausſtellung zu ſehen war, koſtet 6 Dollar, das ſind nach dem heutigen Kurs 600 Mark. Es ſind aber auch Schuhe ausgeſtellt, ſo meldet der betreffende Berichterſtatter, die 14, 15 und 16 Dollar und noch mehr koſten. Dabei haben dieſe amerikaniſchen Fabrikanten ihre Produkte be⸗ reits ausverkauft.“ ö Es iſt nun— ſo bemerkt die„Frankf. Zeitung“ zu die⸗ ſer Nachricht u. a.— unſeres Erachtens nichts damit ge⸗ tan, wenn man die Hände über dem Kopf zuſammen⸗ ſchlägt. Denn dieſes Märchen iſt harte Wirklichkeit und muß mit unerbittlicher Deutlichkeit als ein Skandal be⸗ zeichnet werden, der, wenn wir eine Regierung haben, ſie auch angehen müßte. In Leipzig wird mit Glanz und Gloria durch dieſen protektionierten amerikaniſchen Schuhverkauf am Grabe der deutſchen Wirtſchaft geſchau⸗ felt, ohne daß auch nur eine Veranſtaltung getroffen würde, um dem entgegenzutreten... Seit Monaten warten wir zuſammen mit allen ökonomiſch denkenden Deutſchen auf jene im Schoße des Reichsrats ruhende Verordnung, die die längſt ſchon fällig gewordene Rege⸗ lung der Einfuhr vornehmen ſoll und mit deren Hilfe nun endlich ſolche einſichtsloſen Menſchen durch Zwang und Strafen dazu gebracht werden müſſen, ihre gemein⸗ ſchädlichen Handlungen einzuſtellen. Die Lederwirtſchaft, die einſt verſprochen hat, dafür zu ſorgen, daß jedermann zu„erſchwingbaren Preiſen“ ſich Schuhwerk anſchaffen könne, iſt frei. Dafür haben wir auch jetzt die Einfüh⸗ rung der Dollarſchuhe und Schühchen. Vielleicht ſind manche von ihnen aus Leder verfertigt, das einſt einer deutſchen Kuh war. Aber dies nur eine Sage, der man erſt nachgehen muß, ſo gut wie jener, die behauptet, daß wir einen Reichswirtſchaftsminiſter in Berlin hätten. Volkshochſchulkurs Seckenheim. Den vierten Vortrag widmete Herr Profeſſor Nieber⸗ gall der relig issen Erziehung. Er ſuchte uns vor der Behandlung des Themas zunächſt mit dem Begriff Religion bekannt zu machen: hicht moral iſt Religion, ſondern vielmehr das Etwas, das dem Menſchen Ruhe gibt inmitten all der Unruhen, Kämpfe und Sorgen, die ſich ihm in den Weg ſtellen. Sie iſt zu vergleichen dem Felſen, den die tobende Meeresbrandung wohl be⸗ rührt, aber nicht erſchüttert. Wie auch das Goetheſche Wort„Habe Ehrfurcht vor dem, was über, neben und unter uns ſſt“ ſagt, will die Religlon mit Ehrturcht angeſehen werden. Nun iſt aber ein Grundübel unſerer Zeit der Mangel an Ehrfurcht. Daraus erklärt ſich auch die Religionsloſigkeit ſo vieler Menſchen. Sie erklären ſich mit den Dogmen der Kirche zerfallen, in Wirklichkeit aber fehlt ihnen der Sinn fur Ruhe hindert ſie ihr Stolz, ehrfürchtig zu ſein. Freilich kann nun nicht jeder Menſch tiefreligiös ſein; dazu iſt eine gewiſſe Veranlagung nöt'g. Wie kann dieſe durch das Elternhaus gefördert werden? Nicht durch viele Exmahnungen, durch Aufhängen frommer Bilder, auch nicht durch bloße beharrliche Gewöhnung an Kirchen⸗ beluch— dem ſchließlich mehr oder weniger etwas Aeußer⸗ liches nichts Tieferes anhaftet— mird wahrhafte Religion in das kindliche Gemüt gepflanzt, ſondern durch das Jor⸗ leben der Eltern vornehmlich Auch hier iſt wie bei jeder anderen Erzi hung der Geist des Hauses maßgebend für das Werden der Kinder. Wo die Sucht nach Mammon, genießeriſchen Schwelgen, wo der Geiſt der Unwahchaftig⸗ keit und des Scheines herrſcht, iſt wahre Religioſität un⸗ möglich. Nur in reiner guterßLuft kann das Pflänzchen gedeihen. e N Wie ſchon erwähnt, muß Religion veranlagt ſein. Sie iſt. nun faft immer bei? Menſchen anzutreffen, die Berzensgüte beſitzen.“ Das itz ein deutlicher Beweis da⸗ für, daß Religion nicht abhängig iſt vom Verſtande, ſondern vom Herren. Em wichtiges Gebot für die Erzieher iſt es, dem jungen Menſchen Vorbilder zu ſchaffen, irdische Mogelle, in Eltern, Lehrern und Geiſtlichen, an denen er ſich einen Begriff vom deberlralschen machen kann; Kiader ſind ja bei der Verehrung ſo ſehr empfänglich. Dasſelbe wie von Perſonen gilt von der Heimat. Wer keine irdiſche heimat beſitzt, wer bald an dieſem, bald an jenem Otte ſeinen Wohnſitz hat, wird ſich nur ſchwer eine Vorſtellung von der überſinnlichen machen können. Darum fehlt auch Proletarierkindern ſo oft jedes Verſtändnis, jeder Begriff für den Himmel, die Wohnung der Seligen. 1 Zum Schluſſe wurden noch der Pflege der Religion einige Worte gewidmet. Religion lebt von Sitte. Sie wird durch Felern, Sonntaghalten, dadurch, daß der Menſch zu gewiſſen Tageszeiten, etwa in der Dämmerung, die Hände in den Schoß legt, daß er ſich ſammelt zum Gebete. E ſt, wenn wir nicht mehr Arbeitstier ſind, wir nicht nur unſerem Gaumen, ſondern auch unſerem Herzen Zeit zum Genießen gönnen, ſind die Vorausſetzungen zu einem religtöſen Leben geſchaffen. Nach dem Vortrage dankte Herr Bürgermeiſter Koch in aller Namen dem Redner fur ſeine praktiſchen und wertvollen Ausführungen. Er ſprach zugleich den Wunſch aus. Herrn Profeſſor Dr. Niebergall, der vorgeſtern zum letzten Male in dieſem Semeſter gesprochen hatte, auch im nächften Jahre wieder zu uns ſprechen zu hören. W Sch. Verantwortlich für die Redaktion Gg, Zimmermann, Seckenheim. 5 Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. denag des„ Heckar-Boten“. 722 ͤ v TT 12 0 2 N 8 9 0 50 2. a 5 3 9 22 55 f r 277 2 g anasnanagantgdutgatunantngdnaeguntgatang mn empfiehlt: Heh. Schuhwarenhaus und Hauptstrasse 113. mund ſnuupmmnounmmm 9 5 Reparatur werkstätte Telephon 23. An das deutsche Volk! Dresden, 13. März. Die Reichsre⸗ gierung erläßt heute Nachmittag an das deutſche Volk folgenden Aufruf: Durch wahnwitzigen Handſtreich ſind die Re⸗ gierungsgebäude Berlin in die Hand von Anfüh⸗ rern gefallen. Keine politiſche Partei, kein Mann von beſonnener Denkart ſteht hinter dieſen Vor⸗ gängen. Jedermann mißbilligt ſie. Nachdem ſich die in Döberitz einqartierten zur Entlaſſung be⸗ ſtimmten Truppen, namentlich die aus dem Balti⸗ kum, hinter dieſen Akt der Tollheit geſtellt haben, hat die Regierung, um ein Blutbad zu vermei⸗ den und das Leben der an Zahl geringeren in Berlin befindlichen regulären Truppen zu ſchonen, Berlin verkaſſen, denn Blut iſt ſeit 1914 genug ge⸗ floſſen, und dieſes Abenteuer, wird in einigen Tagen an ſeiner inneren Unmöglichkeit zuſammen⸗ brechen. Die Regierung hat ihren Sitz nach Dresden verlegt. Jeder bleibt an den Gehoꝛſam, an die verfaſſungsmäßige Regierung gebunden, nur ſie kann Befehle erteilen und Beg nen ausſtellen. Jede Anordnung einer anderen Stelle iſt rechtsungültig. Soldaten der Reichswehr haben die Verfaſſung zu ſchützen, dem Reichspräſidenten und der Regierung zu dienen und gehorſam zu ſein. Den Eidbruch einer Anzahl Afftziere nachzuahmen, verbietet ihnen Pflicht und Recht. Die Anflöſung der Nationalverſammlung iſt verfaſſungswidrig Der Präſident der Nationalverſammlung iſt erſucht worden, dieſe alsbald wieder einzuberufen. Nur eine auf die Verfaſſung gegründete Regierung ver⸗ mag Deutſchland davor zu bewahren, daß es in Nacht und Blut verſinkt Wenn Deutſchland von einem Putſch zum anderen geführt wird, iſt es ver⸗ loren Eine auf der Gewalttat weniger beruhende Regierung entbehrt der Autorität im Inn⸗ und Auslande. Das Volk wirb verhungern, wenn neue Wirren Wirtſchaft und Verkehr unkerbinden u. das Vertrauen des Anslandes, das ſich nur eine ver⸗ faſſungsmäßige Regierung erwirbt, untergraben. Ungeheure Gefahren nach innen und außen ſtehen bevos, wenn das deutſche Volk die Beſonnenheit verliert. Deutſches Volk, ſchare dich um deine verfaſſungsmäßige Regierung! Dresden, den 13. März 1920. Der Reichspräſidenk: Ebert. Die Reichsregierung: Noske, Giesberts, Dr. Koch, Dr. Geßler. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die Gemeinde verſteigert am Mantag. den 22. März 1920, nvarm. 10 Uhr, auf dem Rathaus 14 Loſe Stangen öffentlich an den Meiſtbietenden. Seckenheim, den 19. März 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Herdt. Bei den Mitgliedern des Vereins„La diſcher Heimatdank“ wird in den nächſten Tagen der Jahresbeitrag für 1919 erhoben. Die ſegensreich⸗ Tätigkeit des Vereins iſt bekannt. Der Bad Heimatdank teitt in all den Fällen in Tätigkeit, in welchen die unſern Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeſchä⸗ digten bewilligte Rente nicht ausreicht. Daß die Hinterbliebenenrente bei der überaus größten Zahl der Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeſchädigten in der heutigen Zeit nicht austeichen kann iſt außer allem Zweifel. Wir bitten die Mitglieder die anerkannt ſegens reiche Tätigkeit des Bad. Heimatdanks durch Zahlung eines erhöhten Beitrages für das Jahr 1919 zu unterſtützen. Ins beſondere richten wir an alle dieſem Verein noch fern⸗ ſtehende beſonders an die geſund aus dem Krieg zurückgekehrten die Bitte, dem Bad. Heimatdank durch Gewährung eines ent⸗ ſprechenden Beitrags beizutreten. 5 Wir erfüllen dadurch eine Ehrenpflicht gegenüber unſern Kriegsbeſchädigten und den Hinterbliebenen unſerer gefallenen Brüder. Seckenheim, den 24. Januar 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Bauer, Müller. Buͤrgy. 1 Leobensmittelamt. Fleiscansgabe Morgen Samstag, den 20. März 1920 erhalten Nr. 1 bis 820 bei Metzgermeiſter Gropp⸗ Nr. 821 bis 1494 bei Metzgermeiſter Gruber. Nr. 1495 bis 2091 bei Metzgermeiſter Engelhardt. Nr 2092 bis 3000 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schert el. 8 entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 150 und für die halbe Karte 75 gr. Fleiſch. Jeder Bezugsberechtigte hat bei dieser Nus⸗ gabe Auspruch aut seine volle menge Fleisch. Der Preis beträgt pro Pfd. Kalbfleiſch 2.30 Mark Rindfleiſch 3.00 Mark Schweinefleiſch geſ. 2.80 Mark Schweinefleiſch friſch 2.60 Mark Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 36 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Samstag, nachwittags von 12—6 Uhr Scckenheim, den 19. März 1920. Lebensmittelamt. Michmarkenausgabe. Morgen Samstag Vormittag von 9 bis 12 Uhr findet die Ausgabe der Milch⸗ marken gegen Vorzeigung des Milchaus weiſes ſtatt. Seckenheim, den 19. März 1920. Lebensmittelamt. — 1 0 Turnverein Seckenbelm GE. U. gegr. 1898. Mornen Abend 8 Ahr im Lokal zum „Schloß“(Nebenzimmer) Spisler versammlung. Wir laden hierzu alle Spielfreunde, Turner, Zöglinge und Turnerinnen ſowi Damen, welche auch nicht Miglieder des Vereins, aber gewillt ſind, an den Spielen ſich zu beteiligen, freundlichſt ein. Der Spielmart: Jakob Hartmann 8800808000088 Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenheim. Heute Abend 8 Uhr. * Zuſammenkunft im Gaſthaus zur„Roſe“.. Tages⸗Ordaung: 8 Getreide⸗ und Kartoffelablieferung Wünſche und Anträge. Mitglieder, die Saatkartoffel umgetauſcht haben, wollen ihre reſtlichen 1½ Pfund ab holen, da von Samstag Abend ab ein An⸗ ſpruch darauf nicht mehr beſteht. Der Vor ſtand. Kminchen⸗ n. Geflägelzuchtverein SGeckenheim. eee Abend 8 Ahr im Lokal zum „Adler“ i Monats versammlung. Vollzähliges Ericheinen erwünſcht Der Vorſtanb. Frole Curnorſchaft denengeim. Einladung. Samstag, 20. März, 1920 abends ½ Uhr im Lokal zum beulſchen Hof Mitglisder-Versammlung. Tagesordnung: 1. Bericht über den Bezirksturntag. 2. Bezirkstuenfeſt ig Seckenh m 3. Sonſtiges. Vollzähliges unſere Erſcheinen aller Mitglieder und Freunde der freſen Turnſache dringend erwünſcht. Der Turz rat. 8 3 Redner in Heidelberg über Am 50 Pig. Karten ſind erhältlich tag Abend zu beſchaffen, SO dedbese 8 * e * tritt nicht mehr möglich wied. Deeds OõονοοοοοοοDο,οðõĩůοοοοοοοg Einladung. Im Volkshochſchulkurs wird als nächſter Herr Landtagsabgeordneter Dr. Kraus Reichs⸗ und vandesverfaſſung Mittwoch, den 24. März, abends 7½ Uhr in einem noch zu beſtimmenden Saale dahier ſprechen. Anſchließend daran erfolgt freie Aus⸗ ſprache zur Sache, die nicht politiſcher, religiöſer oder perſönlicher Art ſein darf. Sprechzeit hierbei werden 5 Minuten zugelaſſen. Unſere Einwohnerſchaft, Damen und Herren, werden hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Erwachſene zugelaſſen werden, beträgt pro Perſon meindekaſſe und in den Handlungen Höllſtin, Hauptſtr. 106 und Röſer, Hauptſtr. 74. Da reger Beſuch zu erwarten iſt, bitten wir ſich die Karten bis ſpäteſtens am Mon⸗ damit ein ent⸗ ſprechender Saal gemietet werden kann. Wer bis zum Montag Abend ſeine Karte nicht ab⸗ geholt hat, darf nicht klagen, wenn ihm der Zu⸗ Seckenheim, den 18. März 1920 Der Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die Heidelberger Volkshochſchule. Zu verkaufen 1 paar gelbe 10 Damenseielg (Maßarbeit) Gro W... d für 2 mal in der 1 zu einzelſtehender 10 ſon gegen gute Bein ung geſucht. 3 110 in der Geſchäfte Waſſerkraßt Müghlen⸗ oder 100 Fabrikanwef. geſucht. Angebole 65 Nr. 54 an die dieſer Zeitung.* Warnung Derjenige, das falſche am Mittwoch von Weide weg eingeſhe hat wird erſucht, 50 felbe ſofort au sit Weide laufen zu 1 0 wibrigenfalls a gemocht werden. Gelbrüpeh, zu verkaufen.„ Hildakraße 410 Steckbobne zu verkaufen. 1 0 „le e, Seen ene 100 Nr. 2503 vero Abzugeb. Sl T faßt neues% mit Freil. ohne mi preisw. zu 9 Zu erfr. 0 v Als höchſte 1 bei der Ge⸗ oooeceec oed doe οο eee 3 Fußball⸗Vereinigung . Seckenheim. a Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß wir mit dem Eiugeſandt im Neckarboten Nr. 60 in Sportplatz⸗Angelegen⸗ heiten nichts zu tun haben. Steinlein. Dem hieſigen Sportspublikum bringen wir zur gefl. Kennenis, daß vom kommenden Sonntag ab wieder Wettſpiele wie üblich am hieſigen Orte, auf dem uns gütigſt vom Tur⸗ nerbund Jahn zur Verfügung geſtellren Sport⸗ platz auf den Wörtelwieſen ausgetragen wer⸗ den. Am Sonntag zum erſten mal die 4 erſten Mannſchoften. D. O Curnerbund„Jahn“ Jetkeuheim Uebungsplan. Montag und Donnerstag Abend von ½6 bis/ Uher Schͤllerturnen. Dienstag u Freitag Abend von 745—9 Uhr Riegen und Jugendturnen. Hierzu laden wir unſere Mitglieder, überhaupt alle Freunde der Turnſache herzl ein, Gleichzeitig bitten wir die Eltern der Jugendturner uns darin zu unterſtützen, fü: pünkiliches und vollzähliges Erſcheinen der Jugend Sorge zu tragen. Die Jugendturner köanen bis ſpäteflens 948 Ühr von der Uebungeſtunde zu Hauſe ſein. Die Leitung. Hente Abend nach der Uebungsſtunde Turnrat-Sitzung. Hierzu labe ich die verehrl. Turn ats⸗ mitglieder freundlichſt ein und bitte um voll⸗ zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Am Fonniag Nachmittag hat die Schüleranteilung einen l. Turngang mit Schnitzeljagd nach Schwetzingen. Wir bitten die Eltern den Schülern für dieſen Nachmittag frei zu geben. Für Be⸗ auſſichtigung und frühzeitige Rückkehr wird die Leitung Sorge tragen. Der Ab marſch wird noch bekannt gegeben. Die Leitung. gegen eine Fuhre friſchen Pferlestrobmi zu tauchen goſuchl Zu erfragen in der Expedition dieſer Zeitung. Cine ſriſchmelgenge 2-3 führ. loge zu kaufen geſucht. Offerten unter No. 500 an die Expedition dieſer Zeitung. Kechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſten Gg. Zimmermann. . geo ooo οοοοοοο Guten ungewäſferten Wfuhhl Jär Srantlente günſtige Grltgenhel Ein pol. und lack. 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Im Benehmen 9 6. benachbarten Kommunalverbänden 19% lan Ermächtigung des Ministeriums des 95 werden nachſtetende Preiſe bei der 0. der Ware an den Verbraucher für 1 1 als Höchſtpreiſe beſtimmt und dürfen überſchruten werden: 1 1.) Bei Rindfleiſch: 90 a) für alle Stücke mit Knochen gc einſchließlich der eingewachſenen 15 teile 20 vom Hundert des Fleiſchg 77 nicht überſchreiten darf 2 b) für ausgebeinte Stücke ohne it beigabe, ausgenommen Lummel N 305 c) für Lummel ohne Knochen 5 6 2) Sei Kolbfleiſch: N 60 5 a) für alle Stücke mit Anochenbeig h einſchließlich der eingewachſenen 010% teile 25 vom Hundert nicht 00 9 darf 5 b) für Schaitzel ohne Knochendelgahl 9. 3) gei Scha ff riſch(obne für alle Stücke mit Kaochen bel 00 einſchließ iich der eing wachſenen 45 teile 25 vom Hundert des Fleiſch, 10 nicht überſchreiten darf 195 Dieſe Höchſtpreiſe verſteh en ſich fg beſter Beſchoffenheit und gelten 92 Fleiſch and Flaſcwa ren ausländischen f ſoweit nicht in einzelnen Fällen 1 ſterium des Innern beſondere zugelaſſen ſind. Die Ueberſchreit Preiſe hälte Beſtrafung zur Folge Mannheim, den 18. März 1 Kommunalverband Mannheim — —