1 dune den Mehrheitsparteien herrſcht Uebereinſtim⸗ en darüber, daß die Neuwahlen Ende Mai oder in den Tagen des Juni erfolgen ſollen. Ueber die Neu⸗ ug des Kabinetts fanden noch keine Beſprechungen N* Reichsrat bat in ſeiner geſtrigen Sitzung die Vor⸗ * Beamtenbeſoldungsreform angenommen. ng dere cefaß wird unverzüglich der Nationalver⸗ Fan und Aburteilung der Hochverräter, auch ſoweit n 8 * Wen General Ludendorff wurde wegen Teilnahme Jem Putſch Haftbefehl erlaſſen. ichspräſibent hat im Vertrauen darauf, daß die Auhe und Sicherheit nicht gefährdet wird, die ſo⸗ ſhebung des Staudrechts in Groß⸗Berlin auge⸗ Nampfe in Halle a. S. haben nach dem amtlichen tern abend nach mehrſtündigem ſchweren Ar⸗ ämpſe mit der Beſitzergreifung der Stadt durch die . agstruppen geendet. 1 Sen Süddeutſchland, namentlich Württemberg, ſind 1 Stag erhebliche Teile der Reichswehr auf dem 0 ie euch dem Ruhrgebiet. Aus den anderen Gegenden koiet ichs werden zuverläſſige Korps nach dem Kohlen⸗ 1 Di rigiert, um gegen die Bolſchewiſten vorzugehen. 0 d Interallierte Rheinlandskommiſſion teilt mit: Junta ann und ein General der Reichswehr haben am . den das britiſch beſetzte Gebiet betreten. Dieſe 1 dachun uſid entwaffnet und unter britiſche Militär⸗ zung geſtellt worden, da dieſes Vorgehen im Wider⸗ Nhe Art. 9 der Verordnung Nr. 3 der Interalliier⸗ 0 Reinlandskommiſſion ſteht. Wbgetz tſch⸗polniſchen Verhandlungen in Warſchan wur⸗ 12 Hon chen, weil die polniſche Regierung die deutſche nach dem Putſch vom 13. März nicht mehr für legitimiert hielt. a ec Negt ion der ö N gierung hat gegen eine Reviſion der Uimmnug in Nordſchleswig Proteſt eingelegt. 85 N 12 Kampf mit dem Bolſchewismus. ommen zwiſchen den Mehrheitsparteien und den 0. Gewerkſchaften. 1 erte, Berlin, 23. März. Die Vereinbarungen, die f 05 n Ver der Mehrheitsparteien in Berlin nach lang⸗ laben erhandlungen mit den Gewerkſchaften getrof⸗ der, haben nach Meldungen dieſen Wortlauk: 1 weller anweſenden Vertreter der Regierungspar⸗ 1 1 1. been bei ihren Fraktionen dafür eintreten, daß . eubildung der Regierung im Reich und in hun ie Perſonenfrage von den Parteien nach Ver⸗ lichen mit den am Generalſtreik beteiligten gewerk⸗ — Otrganiſationen gelöſt und auch dieſen Orga⸗ niſationen ein entſcheidender Einfluß auf die Neurege⸗ lung der wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung eingeräumt wird, unter Wahrung der Rechte der Volks⸗ vertretung. 2. Sofortige Entwaffnung und Beſtrafung aller am Putſche und am Sturz der verfaſſungsmäßigen Regie⸗ rung Schuldigen, ſowie der Beamten, die ſich der unge⸗ ſetzlichen Regierung zur Verfügung geſtellt haben. 3. Gründliche Reinigung der geſamten öffentlichen Verwaltungen und Betriebsverwaltungen von gegenrevo⸗ lutionären Perſönlichkeiten, beſonders ſolchen in leiten⸗ den Stellen, und deren Erſatz durch zuverläſſige Kräfte; weiter Wiedereinſtellung aller in öffentlichen Dienſten aus politiſchen oder gewerkſchaftlichen Gründen gemaß⸗ regelten Organiſationsvertreter. 4. Schnellſte Durchführung der Verwaltungsreform auf demokratiſcher Grundlage unter Mitbeſtimmung auch der wirtſchaftlichen Organiſationen der Arbeiter, Ange⸗ ſtellten und Beamten. 5. Sofortiger Ausbau, Befeſtigung und Schaffung neuer Spezialgeſetze, die den Arbeitern, Angeſtellten und Beamten volle ſoziale und wirtſchaftliche Gleichberechti⸗ gung gewährleiſten, ſchleunige Einführung eines frei⸗ heitlichen Beamtenrechts. 6. Soſortige Inangriffnahme der Sozialiſierung aller dafür reifen Wirtſchaftszweige unter Zugrundelegung der Beſchlüſſe der Sozialieſirungskommiſſion, zu der die Berufsverbände hinzuziehen ſind. Die Einberufung der Sozialiſierungskommiſſion erfolgt ſofort. Uebernahme des Kohlenſyndikats und Kaliſyndikats durch das Reich. 7. Wirkſame Erfaſſung, gegebenenfalls Enteignung aller verfügbaren Lebensmittel und ſchärfſte Bekämpfung des Wucher⸗ und Schiebertums in Stadt und Land, Sr⸗ cherung der Erfüllung der Lieferungsverpflichtung durch Gründung von Lieferungsverbüänden. Verhängung fühl⸗ barer Strafen bei böswilliger Verletzung der Verpflich⸗ tungen. 8. Auflöſung aller der Verfaſſung nicht treugebliebe⸗ neu, Jonterrevolutionären militäriſchen Formationen und ihre Erſetzung durch Formationen aus Kreiſen der zu⸗ verläſſigen republikaniſchen Bevölkerung, insbeſondere der organiſierten Arbeiter, Angeſtellten und Beamten, ohne Zurückſetzung irgend eines Standes. Bei dieſer Reor⸗ ganiſation bleiben erworbene Rechtsanſprüche treugeblie⸗ bener Truppen und Sicherheitswehren unangetaſtet. Eine Reihe anderer Fragen, die ebenfalls beſprochen wurden, wie Amneſtie aller politiſchen Häftlinge aus der Zeit vor dem 1. März und Auflöſung der Zeitfreiwilli⸗ gen⸗Verbände und der Techniſchen Nothilfe wurden nicht ausdrücklich firiert, ſondern ſpäterer Entſcheidung vor⸗ behalten. B. L. Berlin, 23. März. Die nun endlich wieder hier vereinigte Regierung ſieht ſich vor mancherlei ſchwierige Aufgaben geſtellt. Wahrſcheinlich wird ſie ſogleich ihren Rücktritt im ganzen erklären und vom Reichspräſidenten erſucht werden, bis zur Neufihung des Kabinetts die Ge⸗ ſchäfte weiter zu führen. Was neue Kabinett kaun natur- lich nur von kurzer Dauer ſein. Gegen die Wahlen im Juni werden ſchwerwiegende Bedenken erhoben. Man ſchlägt vor, lieber nach dem alten Wahlgeſetz noch früher zu wählen, ſpäteſtens in der erſten Hälfte des Mai. Große Schwierigkeit ſcheint auch die Durchführung des Abkom⸗ mens der Mehrheitsparteien mit den Gewerkſchaften zu machen, da aus dem Lande und aus den anderen Exwerbs⸗ kreiſen, beſonders der Landwirtſchaft, lebhafter Einſpruch gegen das Verſchieben des Termins und gegen die Bevor; Fzugung der Arbeiterorganiſationen erhoben wird, Die Re⸗ gierung und die Mehrheitsfraktionen, die ja durch die Ver⸗ ſprechungen ihrer Vertreter nicht abſolut gebunden ſind, werden ſich um einen Ausgleich bemühen, und vielleicht zur ſchleunigen Errichtung des Reichswirtſchaftsrats ſchreiten müſſen. Bedenken gegen die politiſchen Uebergriffe der wirtſchaftlichen Organiſation liegen ja auf der Hand. Sie ſind noch ſehr verſtärk worden durch das drohende Auftre⸗ ten des Vorſitzenden der Generalkommiſſion der Gewerk⸗ ſchaften, Legien, bei den Verhandlungen am Freitag abend, das ihm ins Geſicht als Erpreſſung bezeichnet worden iſt. Aus dem berechtigten Verlangen nach verſtärktem Schutz gegen militariſtiſche Ueberfälle iſt zum mindeſten dem Schein nach eine Belohnung für die Verteidigung der Re⸗ publik geworden. Diefſe aber iſt nicht allein der Arbeiter⸗ ſchaft zu verdanken. Die Nationalverſammlung wird die ihr in dem Abkommen vorbehaltenen Rechte entſchieden wahrzunehmen haben, damit eine unheilvolle Zerſplitte⸗ rung der politiſchen Gewalten vermieden wird. Die Kämpfe in Berlin. Schwere Kämpfe zwiſchen Truppen und Arbeitern. W. T. B. Berlin, 22. März. In Adlershof iſt es am Samstag zu ſchweren Kämpfen zwiſchen Reichswehrtrup⸗ pen und Aufrührern gekommen. Zwiſchen Adlershof und Altglienicke befindet ſich ein Benzollager, das von einem Offizier und 25 Mann bewacht wurde. Am Samstag vormittag rückten Aufrührer, die aus Adlers⸗ hof, Köpenick und Niederſchöneweide gekommen waren, auf das Benzollager los und ſtellten der Beſatzung ein Ultimatum, abzurücken. Der Offizier lehnte dies ab und betonte, daß er im Auftrag der alten Regierung auf ſeinem Poſten ausharren würde. Gegen Mittag eröff⸗ neten die Aufrührer das Feuer auf die Beſatzung, die ſich tapfer wehrte. Schließlich, als die Beſatzung auf 4 Mann und den Offizier zuſammengeſchmolzen war, mußte ſie ſich ergeben. Flieger, die dieſen Zuſammenſtoß beobachtet hatten, riefen Militär herbei, das auf einem Panzerzug und 5 Auton ene herbeikam. Die Aufrüh⸗ Köpenick die Ruhe wieder her. W. T. B. Berlin, 22. März. Nördlich von Span de ram es am Montag bei dem Orte Henningsdorf, wo die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft große Fabriken hat, zu einem ſchweren Kampf zwiſchen Reichstehrtruppen und Aufrührern. Es waren ſtarke Banden aus der Ge⸗ gend von Felten. usgerüſtet mit Maſchinengewehren, ge⸗ 5 Saus Friedberg. 18 580 Erzählung vont Ewald Auguſt König. ö(Nachdruck verboten.) dr. iſt unſere Unterredung beendet,“ ſagte Laden⸗ 00 8 Eiſeskälte,„ich opfere die Summe gern, wenn 0 d* dieſes Opfer Ihnen das Handwerk legen kann. N werd Geld nicht binnen drei Tagen in meinen Händen, Sz ich die Verfolgung beginnen.“ Guchtowabe kuirſchte vor Wut, die ruhige und feſte eitere ſenheit ſeines Gegners ließ ihn erkennen, daß jedes ſchen des ort vergeudet war, daß er wählen mußte zwi⸗ N un. Mi Röschen hatte ſchon die Pflege übernom⸗ ind ra it ihrem ſtillen, ſanften Weſen, ihrer Ruhe 1 2 Kranze Entſchloſſenheit eignete ſie ſich vortrefflich ö Halber erfbflegerin, und Ladenburg konnte mit Recht 0 0 Muden 5 ſein, daß die Pflege ſich in ſo guten 8 eder Arz. 5. n die zt ſchüktelte bedenklich den Kopf, nachdem bier drin unde unterſucht hatte, eine ſofortige Operation 5 5 Opeend nötig, um die 1 zu entfernen, und * geeilich ſchntion gelang beſſer, als er erwartet hatte. 10 euahr, Uüvbte auch jetzt noch der Verwundete in Todes⸗ — ö duc br sh Hoffnung auf Erhaltung ſeines Lebens war e eg chwache, aber ſie war doch vorhanden und man 1 ds P der Zeit und der kräftigen Natur Bert⸗ fol., de Mischen en, dieſe Hoffnung zu verwirklichen. 7060 Neößten verſprach, ſich der Pflege des Patienten mit 1 Aden, Sorgfalt widmen zu wollen, ſie konnte ja wn Aber pee 8 291 50 8 2 Man⸗ in de eber dieſen Punkt beruhigt, adenburg der nächſen Stunde wieder 05 anwalt von der im Walde gemachten Entdeckung Bericht zu erſtatten. Es lag in ſeiner Abſicht, ſeine Frau und ſeine Kin⸗ der mit zurückzubringen, um mit ihnen dem Grafen Leonard einen Beſuch zu machen, von dem er ſich jetzt ein günſtiges Reſultat verſprach. Graf Leonard von Friedberg bedurfte einer langen Zeit, um ſich von dem gehabten Schrecken zu erholen. Erſt als er ruhiger über das Vorgefallene nachdenken konnte, war es ihm klar, welch großen Dank er dem Maler ſchuldete. Wäre Berthold Haſting ihm nicht zu Hilfe gekommen, ſo hätte er gewiß einen großen Teil ſei⸗ ner Schätze verloren. Der Gedanke, daß ſein eigener Sohn ihn berauben wollte, war ihm ſchrecklich, aber er zwang ihn auch, über die Urſachen dieſer Verworfenheit nachzudenken. Dabei erinnerte er ſich der Worte, die der Maler ihm geſagt hatte, und er konnte nicht leugnen, daß auf ihn ſelbſt ein großer Teil der Schuld fiel. Der alte Mann emfand heute, da der Maler nicht kam, doppelt ſchwer das drückende Gefühl der Einſam⸗ keit. Er hatte ſich nie zuvor ſo verlaſſen gefühlt. Und drückend war es ihm auch, daß er aus fremder Hand ſeine Lebensmittel empfangen mußte, es war ein Almo⸗ ſen, gegen das ſein Stolz ſich empörte, und das er dennoch annehmen mußte, weil der Hunger ihn dazu zwang. Er ſpeiſte jetzt nicht mehr in ſeinem Speiſeſaal von dem Silbergeſchirr. Gleich einem Bettler ſaß er in der halb dunkeln, kalten Küche, und bei jedem Biß meinte er, er müſſe ihm in der Kehle ſtecken bleiben. Wie ganz anders hätte ſein Leben beſchloſſen werden können, wenn er damals nicht ſo ſchroff ſeinen Kindern entgegengetreten wäre! Die Reue kam zu ſpät. Er emp⸗ fand ihre Bitterkeit, die er nie zuvor gekannt hatte. Auch am zweiten Tage kam der Maler nicht. Die⸗ ſes Ausbleiben beunruhigte den Grafen, von dem Duell hatte er keine Ahnung. Er erinnerte ſich wohl der Drohung Willibalds, aber die Vermutung, daß ſie zu einem Duell geführt haben könnte, lag ihm jern. Er wollte nun bis zum dritten Mittage warten und dann dem leeren Geſchirr, welches er vor dem Portal nieder⸗ zuſetzen pflegte, einen Zettel mit der Erkundung über den Grund dieſes Ausbleibens beifügen. Er hatte den talent⸗ vollen Künſtler lieb gewonnen. Der Umgang mit ihm war ihm gewiſſermaßen eine Notwendigkeit geworden, er hatte jg jetzt Niemanden mehr, mit dem er ein Wort reden kunt. g ö Er ſaß vor der Fopie des Murillo'ſchen Gemäldes und ſein Blick ruhte voll Veridunderung auf dem farben⸗ friſchen Bilde. Der dumpfe Klang der Glocke weckte ihn aus ſeinen Träumen, er erhob ſich und ſtieg raſch die Treppe hinunter. Die Ahnung, daß der Ma er vor der Tür ſtehe, heiterte ſein umwölktes Antlitz auf, aber als er die Tür öffnete, ſtand Werner Ladenburg vor ihm. Er erkannte ihn augenblicklich wieder, trotzdem die Sonne des Südens das Antlitz des früheren Rittmeiſters ge⸗ bräunt hatte. Er wollte die Tür wieder ſchließen, aber Ladenburg hatte die Schwelle ſchon überſchritten. „Ich komme im Auftrag des Herrn Haſting zu Ihnen, Herr Graf,“ ſagte er in einem ſo artigen und höflichen Tone, daß Graf Leonard ihm unmög ich eine Grobheit darauf erwidern konnte.„Herr Haſting iſt leider nicht in der Lage, ſelbſt zu erſcheinen, der unglück⸗ liche Ausgang des Duells—“ „Des Duells?“ rief der alte Herr beſtürzt. „Wußten Sie das noch nicht?“ fragte Ladenburg erſtaunt. 8 „Nein, nein!“ 0 „Aber die Herausforderung fand doch in Ihrer Ge⸗ genwart ſtatt.“ „Allmächtiger Gott— Willibald—“ „HBeruhigen Sie ſich, Willibald iſt unverſehrt und bereits auf der Reiſe nach Frankreich.“ 1 (Fortſetzung folgt.) 0 — ä— meldet worden. 5 Dorf Botzow hatten ſie g Bei Henningsdorfzſtirßen ſie auf von Spandg gerufene Kompagſſer der Uebermacht eint 1 au herbei⸗ Reichswehr, die ſich aber wegen eilen zurückziehen mußten, Henningsdorf unternommen. Es entwickelte ſich ein heißer Kampf. N den Ort unter Zurücklaſſung von 14 Toten, zahl⸗ reichen Verwundeten und vielen Wuffen räumen. Auf Zeiten der Reichswehrtruppen gab es zwei Tote und 12 ste. Die Verfolgung nach Felten zu ſchreitet 5 Brücken über die Havel nach B d voft der Reichswehr beſetzt. 8 WB. Berlin, 22. März: In Neukösun macht ſich 1 eine ernente, rege Werhetätigkeit zur Ausrufung er Räkétepußlik bemerkbar. An den Anſchlagſäulen, die über und über mit roten Zetteln bedeckt ſind, ſowie an 66den Laternenpfählen und Häuſern wird zur Bildung einer roten Armee, für die eine Werbezentrale eingerich⸗ tete worden iſt, aufgefordert. Andere Zettel fordern auf zum Anſchluß an Sowjetrußland und zur Einführung der Räterepublik, wieder andere tragen die Aufſchrift: Nieder mib den Offigierenf“ uſw. Ferner wird in An⸗ ſchlägen, die von der Kommnuiſtiſchen Partei Deutſch⸗ lands unterzeichnet ſind, den Mitgliedern der U.S. P. „unter dem Vorwurfe, ſie ſchielten nach den Miniſterſeſ⸗ ſeln, Schlappheit vorgeworfen. N Kritiſche Ernährungslage. W. T. B. Berlin, 22. März. Die Ernährungslage von Berlin iſt kritiſch geworden. Wie mitgeteilt wurde, ſind ſeit dem 13. März bis heute anſtatt der vorgeſehenen 90 000 Waggon Lebensmittel nur 40 000 eingetroffen. Der Verkehr in Berlin. W. T. B. Berlin, 22. März. Auch heute ruhte der geſamte Straßenbahnverkehr, und am Vormittag kam der Geſchäftsverkehr nur ganz allmählich in Gang. Die Straßenbahner verlangen nach neueren Meldungen einen Tagelohn von 47 bis 48 Mark. a a W. T. B. Berlin, 23. März. Der Stadt⸗, Ring⸗ und Vor⸗ ortverkehr iſt wieder aufgenommen. Die Poſt arbeitet, die Warenhäuſer und die Geſchäfte ſind geöffnet. Kleider⸗ und Lebensmittelfabriken arbeiten ebenfalls, ſoweit ſie geſtreikt haben, Hoch⸗ und Straßenbahnen aber noch nicht. Die ge⸗ ſtrigen Verhandlungen zwiſchen den Funktionären der drei Linksparteien haben zu keiner Einigung geführt. obgleich die Gewerkſchaftskommiſſionen beſchloſſen haben daß die Ar⸗ beit am Montag aufgenommen werden ſoll, hat die Zentral⸗ ſtreikleitung heute morgen durch Flugblätter zum weiteren Ausharren im Generalſtreik aufgefordert. Auf heute nach⸗ mittag ſind etwa 16 Verſammlungen der Fabrik⸗ und Hand⸗ werksbetriebe anberaumt, wo die geſtern gewählten revo⸗ lutitonären Betriebsräte darüber entſcheiden ſollen, ob ge⸗ arbeitet werden ſoll oder nicht. Die Lage im Reich. Schwere Kämpfe im Induſtriegebiet. W. T. B. Weſel, 23. März. Die Kämpfe zwiſchen den Arbeitern und den Reichswehrtruppen haben ſich nun⸗ mehr auf die Gegend um Weſel konzentriert. Hier ſind insgeſamt 5—6000 Mann Reichswehr, noch durch Auf⸗ gebote der Bauernbevölkerung aus zahlreichen umliegen⸗ den Orten verſtärkt, zuſammengezogen. Ihnen ſtehen etwa 15 000 Arbeiter gegenüber. Im freien Gelände hinter Hamborn hält die Artillerie der Reichswehr die eee ue ew Arbeiter in ihrem weiteren Vordringen auf. Dem Regi⸗ ment 62, das in Hamborn lag, wurde freier Al ug mit Waffen gewährt. Das gleiche ſeute dem„ eikorps Schulz zuteil werden. Infolge eines Mißverſtändniſſes begannen jedoch Gefechte, die noch andauern. Das Korps Schu; deckte den Rückzug des Regiments 61, büßte dabei aber über 200 Gefangene, 2 ſchwere und 4 leichte Ge⸗ ſchütze, Waffen und Bagage ein. Am Sonntag rückten die Reichswehrtruppen von Weſel nach Walſum vor und begannen ein Bombardement auf die Arbeiter, die ſich in Schützengräben verſchanzt hatten. Die Reichswehr ſetzte ſich bei Dingslagken ſeſt und wies die Sturmver⸗ ſuche durch Artillerie ab. Inzwiſchen hat ſich ein regel⸗ rechter Stellungskrieg entwickelt. Schützengräben ſind aufgeworfen worden. Im Rathaus in Hamborn haben die Arbeiter eine Gefechtsleitung eingerichtet. Der Kampf dauerte am Montag noch an. Gegenwärtig iſt eine Pauſe eingetreten. Bisher gab es 62 Tole und über 100 Verwundete. g W. B. Köln, 22. März. Der telephoniſche Verkehr mit Eſſen Ruhr iſt wieder vollkommen geſperrt. Die Lage ſoll in Eſſen wieder ruhig ſein. Mülheim und Duisburg ſtehen ſeit geſtern Mittag unter kommuniſtiſcher Herrſchaft. Die Reichswehrtruppen aus Mülheim, Düſſeldorf und den übrigen Orten des Induſtriebezirkes haben ſich nach Weſel Die Ruhrorter Rheinbrücke iſt von den Die Zahl der Toten der Eſſener Kämpfe Die Krankenhäuſer zurückgezogen. giern beſetzt. L wird auf mehrere Hundert geſchätzt. liegen voll von Verwundeten. fängniſſe ſind mit den politiſchen Gefangenen auch zahl⸗ reiche gemeine Verbrecher, Diebe und Räuber, in Freiheit geſetzt worden. W. B. Düſſeldorf, 23. März. Der Vollzugsrat beſchloß, eine Volkswehr aus organiſterten Arbeitern und Angeſtell⸗ ten, die auf dem Boden des Sozialismus ſtehen, um die politiſchen Rechte der arbeitenden Klaſſe zu chern. Die bisherige Arbeiterwehr wird entwaffnet. f Die Lage in Eſſen. 1Eſſen, 22. März. In einer Arbeiterverſammlung er⸗ 72 fe geſtern ein Redner, daß die militäriſche Lage derart ſet, daß alle jungen waffenfähigen Genyſſen an die Front bei Buer und Horſt⸗Emſcher geſchickt werden müßten. An⸗ geſichts der großen Mehlknappheit hat der Zechen verband ſich bereit erklärt, für die Brotperſorgung ſeine Deviſen in Höhe von 210 Millionen Mark zur Verfügung zu ſtellen. Fortgeſetzt finden Transporte der Roten Armee aus Düſſel⸗ dorf und Umgebung nach der Kampffront ſtat.. Von kom⸗ — Truppen heftig beſchoſſene Flugzeuge der Reichs⸗ wehr warfen geſtern im Induſtriegebiet Flugblätter ab, wo⸗ rin die baldige Hilfe gegen die Spartakusherrſchaft in Aus⸗ ſicht geſtellt wird, die ſich aus Mangel an Lebensmitteln nicht arg wird halten können. T. U. Berlin, 22. März. Wie der T. U. aus Eſſen berichtet wird, dauerte das Feuer der Roten Armee auf Eſſen nahezu 20 Stunden. Die Bevölkerung war ſehr er⸗ regt, Die Einſchläge riefen eine Panik hervor, die ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte, bis die Uebergabe der Studt an die Rote Armee beſchloſſen wurde, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Abgeſandte der Dortmun⸗ f Nach won Werſtärkungen und nach Artillerievorbe⸗ de ein planmäßiger, umfaſſender Angriff auf Schließlich mußten die Auf⸗ ſtreiches. Bei der Oeffnung der Ge⸗ Der Zenkrale der Röten Armes find mach Eſſen gekom⸗ en, um mit der Stadtverwaltung zu verhandeln. Die Zahl der Toten und Verwundeten iſt groß. Der ange⸗ richtete Schaden iſt ſo bedeutend, daß er ſich zurzeit nicht f überſehen laßt 85 ö Vollſtändige Wiederaufnahme des Zugverkehrs in Sachſen. W. T. B. Dresden, 23, März. Bahnamtlich wird mitge⸗ teilt: Der Zugverkehr in Sachſen iſt nunmehr in vollem Umfange aufgenommen worden. auch die Zwiſchen Dresden und Berlin verkehren ſeit Samstag eben⸗ falls alle Züge. Auch in Thüringen iſt der Zugverkehr wie⸗ der aufgenommen worden. Störungen beſtehen jedoch in Halle, ſo daß der Zugverkehr über Leipzig hinaus in der Richtung Halle zur Zeit noch nicht möglich iſt. Der Zug⸗ verkehr von und nach Hannover wird vorausſichtlich über Bittetſeld⸗Deſſau umgeleitet. W. B. Duedlinburg 22. März. Ein heftiger ſpartakiſti⸗ ſcher Angriff auf das Rathaus wurde geſtern von der Be⸗ ſatzung abgewieſen. Der von den Kommuniſten beſetzte Bahnhof wurde von den Truppen nach ſchweren Kämpfen wieder genommen. Beide Teile hatten ſchwere Verluſte. W. B. Hamburg, 23. März. Die Hamburger Werften haben die Arbeit faſt in vollem Umfange wieder aufge⸗ nommen. W. B. Kiel, 23. März. Die Parteien beſchloſſen, die Ar⸗ beit in den lebenswichtigen Betrieben wieder aufzuneh⸗ men. W. T. B. Halle, 23. März. Die Kämpfe in Halle zund Umgebung dauern mit Heftigkeit an. Die Truppen haben nicht nur mit der organiſierten Arbeiterſchaft, ſon⸗ dern auch mit zahlreichen organiſierten Banden zu kämp⸗ fen. Der Galgenberg iſt durch Artillerie zuſammenge⸗ ſchoſſen. Der Flugplatz, der in Händen der Arbeiter war, wurde durch Artillerie geſüubert. Der Markt und die umliegenden Straßen, ſowie die Vororte wurden von den Arbeitern gehalten. Dieſe beſchoſſen mit Artillerie das Waiſenhaus. Das Krankenhaus iſt mit Verwundeten überfüllt. Ein Sturm auf den Schlachthof und Bahnhof wurde abgeſchlagen. Die Stadt iſt von der Außenwelt völlig abgeſchloſſen. Auch zu Fuß iſt die Stadt nicht mehr zu erreichen. W. B. Magdeburg, 23. März. Die Arbeit wurde hier wie⸗ der voll aufgenommen. Der Straßen⸗ und Eiſenbahn⸗ verkehr iſt im geregelten Betrieb.. W. T. B. Gotha, 23. März. Zu den Kämpfen in Gotha wird gemeldet, daß die Stadt von jeder Verbin⸗ dung abgeſchloſſen iſt. Die Zahl der Toten beträgt auf ſeiten der Reichswehr 10 Tote, 34 Verwundete und 9 Ver⸗ mißte. Die Berluſte der aufſtändiſchen Arbeiter belaufen ſich auf 1000 Mann. W. B. Plauen, 22. März. Heute Nacht ſind bewaffnete Banden mit Maſchinengewehren, Minenwerfern und Hand⸗ granaten in das hieſige Landgericht eingedrüngen und ha⸗ ben die Herausgabe der bei dem Falkenſteiner Putſch am 24. und 27. April v. Js. Beteiligten, ſowie die Herausgabe der Akten verlangt. Der Staatsanwalt, der die Heraus⸗ gabe der Akten verweigerte, wurde mit den befreiten Ge⸗ fangenen auf einem Automobil fortgeſchleppt. a W. B. Leipzig, 23. März. In Leipzig herrſcht wieder Ruhe. Die Truppen ſind Herr der Lage. Der General⸗ ſtreik iſt beendet. Der Poſtbetrieb ſoll wieder aufgenom⸗ men werden. Bis zur Beſtattung der Opfer, über deren Zahl amtliche Angaben noch nicht vorliegen, ſind alle Luſt⸗ barkeiten verboten. Der bei den Kämpfen angerichtete Schaden iſt ſehr groß. geklärt. Nach einer hier vorliegenden Meldung ſoll die Stadtſchule Pforna eingeäſchert ſein. f W. T. B. Breslau, 23. März. endigt. Die Elektriſche Straßenbahn, die Hoch⸗ und Eiſen⸗ bahn haben den Betrieb wieder aufgenommen. Die„Schle⸗ ſiſche Zeitung“, deren Geſchäftsräume während der letzten Tage von Banden überfallen und teilweiſe zerſtört worden waren, erſcheint wieder. In der Stadt iſt alles ruhig. Die Freikorps haben die Stadt verlaſſen. dae e or eee—— Politiſche Tagesfragen. Ueber den Staatsſtreich und ſeine Folgen ſchreibt der badiſche Staatsrat Dr. Ludwig Haas in der „Fraukfurter Zeitung“ u. a.: erer Der Zuſammenbruch der hochverräteriſchen Berliner Re⸗ gierung iſt über den Einzelfall hinaus der Zuſammenbruch des Geiſtes der Gewaltpolitik. Es iſt dasſelbe, was wir im Krieg erlebt und woraus leider viele immer noch nicht die Lehre gezogen haben: die Ueberſchätzung der Waffengewalt, die Unterſchätzung der Idee. Wenn es aus der heilloſen Situation, in die uns die Verbrecher gebracht haben, eine Rettung gibt, dann liegt ſie darin, daß eine ſtarke und un⸗ erbittliche Politik gemacht worden iſt. Ein Sieg der von Kapp und Lüttwitz geführten Reaktion wäre micht ſo ſchlimm geweſen wie ein durch Kompromiß errungener Sieg der Demokratie. Das Berliner Verbrechen hat auch von neuem die Gefahr des Spartakismus entfeſſelt. Wir können dem nervenſchwachen Spartakismus nur begegnen durch rück⸗ ſichtsloſe und unerbittliche Streuge gegen rechts. Das Volk hat ein ſeines Empfinden für Gerechtigkeit. Unerträglich würde es vom Volk empfunden werden, daß man mit der größten Härte gegen ſpartakiſtiſche Gewaltpolitiker vorginge, aber verſage gegen die Führer des konſervativen Staats⸗ Sie verdienen auch keine Schonung. Zu groß iſt das Unglück, das ſie über das arme deutſche Volk gebracht haben. Auch darüber möge man ſich klar ſein, daß die Mo⸗ tive, von denen die Führer des Staatsſtreiches geleitet wa⸗ ren, nicht nur in der politiſchen Ueberzeugung wurzeln, ſondern auch egoiſtiſche Quellen haben. Die Gerechtigkeit, die Staatsklugheit, der Kampf gegen den Bolſchewismus, der Schutz des demokratiſchen Staates und die Notwendig⸗ keit der Reviſton des Verſailler Friedens erfordern es, daß rückſichtslos gegen die Politiker und Offiziere vorgegangen werde, die den Hochverrat vorbereitet und durchgeführt ha⸗ ben. Die Unterſuchungen müſſen Klarheit darüber bringen, wer hinter dieſen Männern ſteht. Wir müſſen auch erfah⸗ ren, wer die Geldgeber dieſer Bewegung waren. Der Staatsstreich iſt zuſammengebrochen am ſtarken Willen des deutſchen Volkes, vor allem an der Kraft der Arbeiterſchaft und der vorbildlichen Treue der weiteſten Kreiſe der deut⸗ ſchen Beamtenſchaft. Vielleicht wäre es gut gewefen, wenn die reaktionären Kreiſe, die nur an Gewehre u: d ka nonen glauben, erkannt hätten, daß auch die ſtärkere Kampfeskraft bei der Dem ttie iſt. Auch da hat ſich wiederholt, was wir ſchon im K⸗ erleben mußten, daß viele Offiziere ſich über den Geiſt u d den Willen der Truppen in den ſchwerſten Selbſttäuſchungen befinden.— Die Demokratie hat aber auch die Pflicht, die notwendigen Lehren aus dem Staatsſtreich zu ziehen. Die Schuld der Hochverräter iſt groß. Aber es beſteht eine große Mitſchuld weiter Kreiſe des deutſchen Bürgertums. In ihrer Abneigung gegen die neuen Steuern, in ihrem Aerger über die wirtſchaftlichen Nöte unſerer Zeit haben ſie ſich in den letzten Monaten in völliger poliitſcher Verblendung nach rechts orientiert. Als ob die Demokratie den Krieg verſchuldet habe, wurde der demokratiſche Staat für alle wirtſchaftlichen Folgen des Krieges in den Anklage⸗ zuſtand verſetzt. Daß dieſe Regierung eine ungeheure Lei⸗ ſtung zu verzeichnen hatte, daß ſie uns nach dem Zuſammen⸗ bruch. nach den Manoten ſchwerſter Anarchie wieder zu ge⸗ 5 Seit Montag verkehren ge von und nach Leipzig wieder fahrplanmäßig. großen betrachten und ſich bemühen, Einfluß in Ferſelke een 1 Im übrigen iſt die Lage noch un⸗ Der Generalſtreik iſt be⸗ „ Engen, 23. Mürz. neten Zuſtänden geführt her unt. Es herrſchte die kindliche andere Regierung— als o 00 der Lage wäre, die wirtſchaftlichen zuſtände ſo zu gen wie ſie vor d riet 5 konnten die Männer uben te geteuſch geen fe Badiſche Politik. Die Lehren aus dem Berliner Pulſch. Miniſter Hummel bedeutſame Ausführungen ü 1 dem Berliner Putſch zu ziehenden Lehren. Er fu ſolgendes aus: Zwei Umſtände find bei dem Berl heute in Deutſchland eine Macht darſtellen, ohn 5 Maßnahme durchgeführt werden kann; denn in linet hat der Generalſtreik den Zuſammenbruch der Ber hat gen revolutionären Regierung herbeigeführt. Dann gezeigt) daß die demokratiſchen Einrichtungen Den einen außenpolitiſchen Faktor von höchſter Beden 1 ſtellen; die geſamte Preſſe Deutſchlands hat in 8500 genen Woche beinen Zweifel darüber gelaſſen, da 1b bisherigen Gegner eine reaktionäre deutſche Regie chen mals anerkennen, ſondern mit den ſchärſſten politiſ De wirtſchaftlichen Mitteln bekämpfen würden. Jer demokratiſche Partei und die beiden anderen Re parteien haben dieſen Gang der Entwicklung ſtetz geſagt. Gleichwohl haben weite Kreiſe des Büren auch in der vergangenen Woche wieder eine ſch ſie Haltung eingenommen und dadurch gezeigt, daß 1 Einſicht in die politiſchen Verhältniſſe haben und 1 ſen, was ſie im heutigen Staate wollen. Dieſe ſchn den Schichten des Bürgertums tragen auch einen Teil der Schuld an dem Berliner Umſturzverſuch. haben es ſich in den vergangenen Monaten wide ren gefallen laſſen, daß in der Preſſe, in Verſammlun in kleinen Kreiſen die wüſteſte Hetze gegen den de ſchen Staat getrieben und die Rache gegen unſere gen Feinde gepredigt wurde, wodurch Kapp und zu der Meinung kamen, daß jetzt ein Sturz den ende kauiſchen Regierung möglich ſei. Dieſe ſchwanken tung des Bürgertums iſt auch zum Teil die e daß jetzt weite Kreiſe der Arbeiterſchaft, insbeſol Unabhängigen und Kommuniſten, das Bürgertunden gegen revolutionäre Maſſe anſehen und aus Furcht weiteren gegen revolutionären Umſturzverſuch ihre 1 f durch Errichtung der Diktatur des Proletariats ſuchen. Was fetzt zu tun iſt, ergibt die heutige ſelbſt. Alle, die eine freiheitliche Entwicklung des wollen, müſſen ſich auf den Boden der Tatſachen ſie Einfluß der Arbeiterſchaft als eine ſolche wie dieſe zu gewinnen. Das wird aber nicht gel eine Politik der Verärgerung und des Beifeiteſteng ö die kein Staat hochzubringen iſt, ſondern nur dur Mitarbeit in weiſer Beschränkung des Zieles den auf dem Boden der Demokratie ſtehende Sozigſg ſich auferlegt. Alle müſſen geſchloſſen und ehrlich Boden des demokratiſchen Staates treten und mit Deutſch⸗demokratiſche Partei ſo zu ſtärken, daß Zentrum und Sozialdemokratie einen bedeuten faktor darſtellt. Erſt dann wird es gelingen, Partei erſtrebten klaren Richtlinien in der 1 0 Politik und in der Wirtſchafts⸗ und Kulturpolitite wirklichen. Die überzeugenden Darlegungen die Zuhörerſchaft den ſtärkſten Eindruck. an Freiburg, 23. März. Die eingehende ungen über die Vorgänge am Abend des letzten Dien fei, ergeben, daß Pblizeiwachtmeiſter Rohrhirſch nicht 1 die Handgranate, ſondern auch durch einen auß 35 barer Nähe von hinten abgegebenen Schuß 0 iſt. Die Täter ſind noch nicht ermittelt. Die S ſchaft hat eine Belohnung von mehreren tauſend ihre Ergreifung ausgeſetzt.— Unter ſtarker irh wurde am Samstag Polizeiwachtmeiſter Robeh gen 0 digt. Die Beiſetzung erfolgte auf ſtädtiſche Ko wohnten u. a. an Staatspräſident Geiß, Finanzm Wirth und Oberbürgermeiſter Dr. Thoma. a Villingen, 22. März. jährigen Gendarmeriewachtmeiſters Guſtav Schuman Königsfeld durch den Landwirt Haas in aa wird noch berichtet, daß die erſte Kugel, die Hach h Wachtmeiſter aus einer Armeemauſerpiſtole Miet Herz verletzte und den ſofortigen Tod des Bes 6 Folge hatte. Das zweite Opfer, auf das Haas see tichtete, der Landwirt Fiſcher ist ſehr ſchwer verlegel der Mauſerpiſtole trug Haas noch einen ſchar ſechsläufigen Revolver bei ſich. Bei der Verha den Haas beide Waffen abgenommen, die er tag 0 Villingen gekauft hatte mit dem ausgeſprochen eg ſeine Frau zu erſchießen. Wachtmeiſter Schumach nahezu 50 Jahre der badiſchen Gendarmerie an ein äußerſt tüchtiger Beamter. b Ein bekannter ber Schmuggler, der erſt kürzlich wegen Schmuggel? she Kantonsgefängnis in ffhauſen entlaſſen und Grenze gebracht worden war, bot lt.„Fr. Stimme wirten im Hegau 800 M. für 100 Eier an.(?). en eigt 1 1 85 Drahtnachrichten. 5 W. T. B. Berlin, 23. März. Das Rückt' des Reichswehrminiſters Noske iſt vom Reichs pit Ebert genehmigt worden. Kapp und Lüttwitz geflüchtet. W. T. B. Berlin, 23. März. Kapp und len nach Danzig geflüchtet ſein. 5 Disziplinarverfahren gegen höhere Be WT. B. Berlin, 23. März. Die preußische regierung teilt mit: Gegen den Oberpräſidene nig, den Reg.⸗Rat v. Braun, den Oberpraß Haſſel und den Landeshauptmann v. Brünel nigsberg, ſowie gegen den Geh. Reg.⸗Rat 10 rium des Innern Dohe, ferner gegen den Rel präſidenten Pauli in Schleswig iſt das Diszi ge fahren unter ſofortiger Enthebung von ihren angeordnet worden. Die Baltikumtruppen und der Berliner W. T. B. Berlin, 23. März. In einer Be der Berliner Vorgänge ſtellt der Pariſer 1 Behauptung auf, der Staatsſtreich ſei nur dur tikumtruppen möglich geweſen. Anſtatt diese. aufzulöſen, ſeien ſie in den verſchiedenen s FFF Zu der Erschießung 1 75 1 1 2616. e * 5 ö , Dualttrumtruppen an dem Putſch vom 18. ds. nicht betei⸗ 1 ligt geweſen ſind. Tatſache iſt nur, daß in der an dem 2 Putſche beteiligten Marinebrigade Erhardt ganz verein⸗ ae delte kleine Verbände an Truppen vorhanden ſind, die 15 den vor längerer Zeit im Baltikum geweſen ſind. Mit den eigentlichen Baltikumtruppen hat die Brigade Erhardt 5 zichts zu tun. Dieſe haben alſo bei dem Staalsſtreich Aberhaupt keine Rolle geſpielt. i 1 Plünderung des Mauſoleums in Friedrichsruhe. W. T. B. Hamburg, 22. März. In der Nacht zum Sonntag wurde das Mauſoleum von Friedrichsruhe, die Grabſtätte des Altreichskanzlers Fürſt Bismarck, von ei Einbrechern heimgeſucht. Dabei wurden die Sil⸗ erkränze, der Wandſchmuck und dergleichen geraubt. Die Einbrecher, zwei etwa 25 Jahre alte Mönner in eldgrau, wurden in Buechen verhaftet. 5 0 Die Preisſteigerung bei den landwirtſchaftl. f Bedarſsgegenſtänden. a Wie ſich die Preiſe für landwirtſchaftliche Bedarfs⸗ eeaſtände geſteigert haben, dafür führte der Vorſitzende es Bad. Bauernvereins, Staatsrat Weißhaupt⸗Pful⸗ lendorf in einer Sitzung des bad. Landtags einige Zahlen an: Ein Pflug, den wir in Friedenszeiten für 40, je nach Größe bis 60 Mk. gekauft haben, koſtet heute 600 dis 800 Mk. Eine Pflugſchar, die früher 1.80 bis 2 gekoſtet hat, koſtet heutzutage 30 Mk.; ein Rieſter an einen Pflug, früher 4 Mk., heute 50 Mk Eine Egge hat 30 Mk. gekoſtet, heute müſſen 200 Mk. dafür bezahlt werden. Eine Wieſenegge, die man früher für 40 Mk. erſtand, koſtet heute 300 Mk. Eine Handdreſchmaſchine, die früher einen Aufwand von 110 Mk verurſachte, kostet te 1600 Mk. Eine einfache Kraftdreſchmaſchine mit Reinigung koſtete früher 150 Mk., heute 1300 Mk. Ein Milchſeparator mit 40 Liter ſtündlicher Leiſtung früher 50 Mk., heute 360 Mk.; ein ſolcher mit einer Leiſtung don 100 Liter früher 180 Mk., heute 700 Mk. Vor Krieg hat eine Grasmähmaſchine 280 Mk. gekoſtet, heute koſtet ſie 2400 Mk. Ein Getreidemäher koſtete als 450 Mk., heute 4000 Mk.; ein Heuwender rüber 100 Mk., jetzt 1400 Mk.; eine Sämaſchine 320 Mk, heute 2800 Mk.; für eine Handfutterſchneidma⸗ chin, die früher 60 Mk kostete, muß man deute 650 Mk hinlegen; für eine Kraftfutterſchneidmaſchine 1500 Mk, während ſie vor dem Krieg 140 Mk. koſtete. Ein dreipferdiger elektriſcher Motor, wie man in landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben ihn gewöhnlich hat, koſtete früher Mk., heute 4000 Mk. Eine Senſe, die früher mit 70 bis 2 Mk. bezahlt wurde, muß heute mit 16 bis 20 Mk. bezahlt werden. Wenn der Landwirt in frü⸗ heren Jahren einen Zweiſpännerwagen wollte, konnte er ſich mit 180 bis 200 Mk. einen ſolchen beſchaffen; te muß er 2200 bis 2500 Mk. dafkür anlegen. duſbeſchläg und zwar ſowohl ſolches für Pferde als dus für Kahe und Ochſen koſtet heute den zehnfachen Betrag. Ueberdies wollen die Maſchinenfabriken in der kächſten Zeit abermals einen Aufſchlag und zwar in Hohe von 50100 Prozent eintreten laſſen. Berufswahl und Landwirtſchaft. on A. Rienhardt, Landesreferent für Berufsberatung. „Die Umſtellung und Umbildung der überſchüſſigen, zu einem großen Teil ungelernten Arbeitskräfte auf andere und gelernte Berufe, und die Einordnung der ins Be⸗ füſsleben eintretenden Jugend in unſeren Wir'ſchaftskör⸗ zr iſt eine Grundfrage unſerer wirtſchaftlichen und ſo⸗ galen Wiedergeneſung. In Preußen und Bayern, in Wurzburg uff. ſind hiefür beſondere Berufsämter geſchaffen en. ei Tie Jugend, die heute vor der Berufswahl ſteht, ſieht di hartes, ungewiſſes Schickſal vor Augen, wenn ſie 5 8 ege der vorausgegangenen Generation geht und hne ernſteſte Prüfung und Führung die Wahl des Berufs gut. Induſtrie, Gewerbe und Handel leiden ſchwer; dom ich unerſchüttert iſt die deutſche Landwirtſchaft . Geſchick in den Mittelpunkt der deutſchen Volkswirt⸗ ſteat gerückt worden, mit der Aufgabe, ihre Erträge zu d gern und ihre Wirtſchaftsweiſe höher zu entwickeln, des deutſche Volk zu ernähren. Wer heute ungelernt ö 5 Induſtrie zuſtrömt und auf die Goldwelle hofft, die ihr der Vergangenheit die Induſtrie groß gemacht und Gf. e Mitarbeiter gegenüber dem Gehilfen der Landwirt⸗ E aft und des Handwerks bevorzugt hat, wird bittere beitet auf chung erleben. Der ungelernte Induſtriear⸗ ſchäft wird in abſehbarer Zeit vielfach nicht mehr be⸗ Beftigt werden können und in reiferen Jahren zu einem wenufswechſel gezwungen ſein. Es iſt daher dringend not⸗ Alas g. daß nachdrücklich allen, die im Berufsleben ihren . uchen, der Ausweg gezeigt wird.* kräfte Landwirtſchaft fehlt es an Arbeits- Gilten! Sie bietet dem jungen Mann eine ſichere Nuten z, geſunde Lebensverhältniſſe und manchem die 0 ja ſicht, in ſpäteren Jahren verhältnismäßig ſelbſtändig, 115 werdeelleicht ein kleiner Bauer auf eigener Scholle zu mitt en. Tie landwirtſchaftliche Arbeit vollzieht ſich in⸗ chen der Natur, ſie fordert ſtarken Arbeitswillen und be Leßilsfreude, aber ſie gibt auch Befriedigung und „ 6 Bande nsfreude und ſchlingt ein ſchönes familiäres fen 6 delt a um Arbeitgeber, Geſinde und Arbeiter. Klug han⸗ 100 N läßt der rechtzeitig ſich ihr zuwendet und ſich nicht blenden 1 Lahn in dd em, vielen augenblicklich glänzend ſcheinenden 1 Ng wi in der Stadt! Freilich muß und wird in der Land⸗ eg great manches anders werden; ſie muß als Beruf pl 0 angeſteerechtigt in die Reihe der übrigen. Berufe 1 ke t werden, wenn ſie tüchtige junge Leute aus Die 9 Volksſchichten auch äußerlich anziehen ſoll. fl g der ohne, Arbeits⸗ und Lebensverhältniſſe der Gehilfen 793 andern ndwirtſchaft werden ſich den Verhältniſſen in den eng die n Berufen anpaſſen, ſobald, wie in Ausſicht ſteht, 1, ſein wenmierten Preiſe ihrer Erzeugniſſe ſo geſtaltet 90 10 antlo rden, daß der Landwirt ſeine Gehilfen entſprechend Au nen und die Arbeitsbedingungen erleichtern kann. in r die unteren Gehilfen der Landwirtſchaft wird kngefänttemberg in Bälde eine regelrechte Lehrzeit führt werden, ſo daß der andwirtſchaftliche Arbeiter ſie darum einfach Nieuwland(Neuland) nannten. den gelernten Gehilfen im Handwerk und Induſtrie im Anſehen nicht 555 nachſtehen wird; und manches wird er ihnen voraus haben!„ Wer heute ins Berufsleben eintritt, ſinne, wäge, und wähle erſt nach reiflicher Prüfung; keine Kraft darf künftio brach liegen, keine mehr am falschen Platz ſchaffen, jede muß da wirken, wo ſie das Beſte leiſtet und der All⸗ gemeinheit am meiſten nützt! Es darf in Zukunft nicht mehr ſein, daß die Maſſe planlos gelernte oder ungelernte Arbeit nimmt, und daneben die arbeitenden Hände fehlen oder Tauſende arbeitslos und dadurch lebensmüd und freudlos werden; es dürfen nicht mehr hemmungsfret Urteilsloſigkeit,„Mode“ oder Familienüberlieferung ein⸗ zelne Berufe überfluten und über ganze Berufsſtände die bann und ſeeliſchen Nöte der Ueberfüllung ringen. Württemberg hat ſoeben einen wichtigen Schritt getan und hat die planmäßige Berufsberatung, die Führung und Leitung der jungen Volkskräfte nach Fähig⸗ keiten und Neigungen und enkſprechend den Bedürfniſſen des Wirtſchaftskörpers und der einzelnen Berufe der ſtaat⸗ lichen Pflege unterſtellt. e e 8 3 1 . aden und Nack bargebiete. Der Landesausſchuß der deutſchen demokratiſchen tei in Baden tritt am Montag, den 29. März, nachm. Uhr, im Künſtlerhaus in Karlsruhe zu einer Sitzung ammen. 4 29 8 1 e Gedenktage. Die Abiturienten des Lehrerſeminars II, Karlsruhe, aus dem Jahre 1890 wollen während der Oſterferien ihre 30⸗jährige Erinnerungsfeier begehen.— Auch die Lehrer, die vor 30 Jahren das Meersburger Leh⸗ rerſeminar verlaſſen haben, wollen dieſes Tages durch eine Zuſammenkunft nach Oſtern im Lehrerheime Bad Freiers⸗ bach gedenken. — Die Reichsverfaſſung wird jedem Schüler bei Be⸗ endigung ſeiner Schulpflicht in einem Abdruck ausgehän⸗ digt werden. Die Ueberreichung des Verfaſſungsabdrucks ſoll nach einer Anordnung des Unterrichtsminiſteriums durch die Klaſſenlehrer in feierlicher Weiſe geſchehen. In den Abgangszeugniſſen der Volksſchüler und Volksſchüle⸗ rinnen wird die erfolgte Aushändigung des Abdrucks der Verfaſſung vermerkt. — Die Befähigungszeugniſſe für den einjährig⸗freiwil⸗ ligen Militärdienſt. Da die Einrichtung des einjährig⸗ freiwilligen Heeresdienſtes gefallen iſt, werden in Zukunft keine Zeugniſſe über die wiſſenſchaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt neben den Zeug⸗ niſſen über die Verſetzung nach Oberſekundg ausgeſtellt. Für Schüler, bei denen die Erteilung des Befähigungs⸗ zeugniſſes auf Oſtern 1920 in Betracht kommt, verbleibt es zum letztenmal für dieſen Termin bei den bisherigen Be⸗ ſtimmungen. Die Gebühren der Jagdpäſſe. Als Taxe für die Ausſtellung eines Jagdpaſſes wird künftiehin erhoben: Für die Jagdpäſſe auf 1 Jahr für die innerhalb des deutſchen Reiches wohnenden Perſonen 150 M., für das ſtaatliche Forſtperſonal, die Vorſtände der Gemeindeforſtämter und für Jagdaufſeher 50 M., für die außerhalb des deutſchen Reichsgebieets wohnenden Perſonen 1500 M.; für Wochen⸗ jagdpäſſe 25 M. zn Mannheim, 23. März. In einer Zuſchrift an die„N. Bad. Landesztg.“wird darüber Klage geführt, daß Einrich⸗ tungsgegenſtände aus dem Mannheimer Schloſſe während der Revolution verſchwunden ſind. Allerhand Garnituren ſollen aber nach Karlsruhe abgeführt worden ſein, ſo u. a. zur Einrichtung der Staatspräſidentenwohnung. Auch heißt es jetzt wieder, daß abermals eine größere Sendung Mann⸗ heimer Schloßmöbel zur Einrichtung von Karlsruher Mi⸗ niſterien ausgeſucht worden ſei. ae Mannheim, 23. März. Die Tätigkeit der revolutio⸗ nären Arbeiterräte, die in mehreren Großbetrieben die Betriebsleitungen für abgeſetzt erklärten, hat dazu geführt, daß die Fabriken von Bopp u. Reuther, von Benz, von Streng u. Co., der Bergin⸗Anlage in Rheinau, der Hom⸗ melwerke geſchloſſen wurden. Durch Fabrikanſchlag wurde bei Benz bekannt gegeben, daß die Arbeiter entlaſſen ſeien. In einige Fabriken ſind nun die Arbeſter gewaltſam ein⸗ gedrungen. Die Polizeidirektion kündigt ſcharfe Strafen wegen Hausfriedensbruchs uſw. an. k Mannheim, 23. März. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurden in verſchiedenen Stadtteilen von noch unbe⸗ kannten Tätern Signalbomben zur Exploſion gebracht, wo⸗ durch die Einwohnerſchaft lebhaft beunruhigt wurde. * Weinheim, 23. März. Die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗ A.⸗G. beabſichtigt am erſten Juli den Betrieb der Neben⸗ bahnen Mannheim⸗Weinheim⸗ Heidelberg wegen finanziel⸗ ler Schwierigkeiten einzuſtellen. Der bad. Staat und die an der Bahn intereſſierten Gemeinden haben eine finan⸗ zielle Unterſtützung abgelehnt. * Heidelberg, 23. März. Von Schulkindern in den Krei⸗ ſen Mosbach, Tauberbiſchofsheim, Sinsheim und Heidel⸗ berg ſind insgeſamt 60 Zentner Aepfel und Birnen geſam⸗ melt worden, mit denen die heimkehrenden Kriegsgefangenen beſchenkt wurden. 2 ** Tauberbiſchofsheim, 23. März. Der Gemeinde Tau⸗ berbiſchofsheim wurde für eine Sommerſchafweide mit einer Jungyiehweide von einem Schäfereibeſitzer der Pachtbetrag von 40 000 Mark geboten. * Wiesloch, 23. März. Für den Bürgermeiſterpoſten haben ſich 34 Bewerber gemeldet. Ein Ausſchuß hat ſechs Kandidaten für die engere Wahl ausgeſucht; darunter be⸗ finden* zwei Reviſoren, ein Bürgermeiſter, ein Stadt⸗ und ein Juſtizſekretär und ein Rechtsanwalt. * Freiburg, 23. März. Der ſozd. Verein befaßte ſich in einer Verſammlung mit den Unruhen und Ausſchreitungen in Freiburg und nahm dazu eine Entſchließung an, in wel⸗ cher bedauert wird, daß der Miniſter des Innern Remmele im Landtag eine Schilderung der Vorgänge gegeben hat, die nicht richtig iſt. Es ſei unrichtig, das beklagenswerte Blutvergießen in Freiburg den Kommuniſten und den ihnen naheſtehenden Kreiſen zur Laſt zu legen. Von dem Mini⸗ ſter wird erwartet, daß er den unbegründeten Vorwurf zu⸗ rücknimmt und die Urheber des falſchen Berichts zur Re⸗ chenſchaft zieht.„ Vermiſchtes. Svalbard oder. In den Verhandlungen über den Spitzbergen⸗Vertrag, durch den dieſes arktiſche Gebiet an Nor⸗ wegen übertragen wurde, iſt verſchiedentlich der altnordiſche Name Spaloard für Spitzbergen(der Name rührt von den zahlreichen Eisſpitzen der Berge im Innern der Inſeln her) auf⸗ getaucht, und in Norwegen ſelbſt haben ſich Stimmen erhoben, dem neuerworbenen Lande nunmehr dieſen alten Namen bei⸗ zulegen. Man ſtützt ſich auf die nicht erweisbare e daß die Inſelgruppe bereits im Jahre 1194 durch Norweger entdeckt worden ſei, die ihr den Namen Svalbard, d. h.„kalte Küſte“ beigelegt hätten. Darnach wäre die Entdeckung durch die Holländer im Jahre 1594 nur eine erneute Wiederauffindung eines ſchon früher entdeckten Landes, das übrigens die hollän⸗ diſchen Entdecker für einen Teil von Grönland hielten und das Gegen eine Namensveränderung führt der bekannte norwegiſche Spitzbergen⸗ forſcher, Dr. Adolf Hoel, wie wir dem„Nieuw Rotterdamſche Courant“ entnehmen. zwei gewichtige Gründe ins Feld. Zunächſt ſer es nicht möglich, den Beweis zu liefern, daß die Norweger Spitzbergen entdeckt haben. Zum andern aber ſei der Name Svalbard ziemlich unbekannt, während der Name Spitzbergen, wenigſtens außerhalb Norwegens, durchaus gebräuchlich iſt. Es wäre dies ungefähr dasſelbe, wie wenn man Amerika in Vinland umtaufte(wie der alte norwegiſche Name für Amerika lautet). Dr. Hoel macht daher, um die Streitfrage zu löſen, den Vor⸗ ſchlag, den Namen Svalbard für das geſamte Gebiet ein⸗ zuführen, das Norwegen jetzt im nördlichen Eismeer bekommen hat. Dieſes umfaßt, wie in Artitzel 1 des Vertrags geſagt wird, außer der Bäreninſel alle Inſeln zwiſchen dem 10 und 35 Längengrad öſtlich von Greenwich und zwiſchen dem 74 und 81 Grab nördl. Breite, nämlich: Weſtſpitzbergen, Nordoſtland, Barents⸗Inſel, König⸗Karls⸗Land, Hoffnungs⸗Inſel und Prinz⸗ Karls⸗Vorland mit allen dazugehörigen Inſeln, Inſelchen und Schären.— Dieſe Löſung iſt an ſich nicht zu verwerfen, in⸗ deſſen erſcheint es fraglich, ob es leicht ſein wird, den alten Namen überhaupt einzuführen, nachdem man ſich längſt allgemein daran gewöhnt hat, für den ganzen Inſelkomplex den Namen Spitzbergen zu gebrauchen. 85 Lokales. — Frühlingsanfang. Am 20. 1 abends 11 Uhr, trat die Sonne in das Zeichen des Widders. Da⸗ mit beginnt der aſtronomiſche Frühling. Zur Zeit des Frühlingsbeginns herrſcht die Frühlings⸗Tag⸗ und Nacht⸗ gleiche. Der aſtronomiſche Frühling dauert bis zum 21. Juni, der der längſte Tag des Jahres iſt. In der Natur rechnet man zu den Frühlingsmonaten bereits den März, die weiteren Frühlingsmonate ſind der April und der Mai. — Reinigt das Saatgut. Der größte Zehrer am Fruchtacker iſt das Unkraut. Deshalb muß der Bauer vor allem auf gut gereinigtes Saatgut ſehen. Nur gan reines Saatgut ſollte ausgeſät werden. Beſonders mu auf Reinheit bei der Kleeſaat gehalten werden. Ga⸗ rantie für ſeidefreien Kleeſamen muß man ſich vom Händler unbedingt geben laſſen. Die Verunkrautung eines Ackers iſt in den meiſten Fällen auf ſchlechtgereinig⸗ tes Saatgut zurückzuführen“ Wer reine Saat ſät, wird reine Frucht ernten. — Erhöhte Umſatz⸗ und Luxusſteuer. Die Ver⸗ handlungen im Reichsfinanzminiſterium über die er⸗ höhte Umſatz⸗ und Luxusſteuer haben ſich ſo verzögert, daß ſie wohl kaum bei der erſtmaligen Veranlagung der Luxusſteuer nach Ablauf des erſten Kalendervierteljahres 1920 als Richtſchnur dienen können. Infolgedeſſen wird für die luxusſteuer⸗ und erhöht umſatzſteuerpflichtigen Un⸗ ternehmer der erſte Steuerabſchnitt ſtatt auf ein Kalender⸗ viertel⸗ auf ein Kalenderhalbjahr verlängert, ſo daß die erſte Steuererklärung erſt im Juli 1920 ab⸗ zugeben ſein wird. Da es ſich bei den meiſten Betrie⸗ ben alsdann um erhebliche Steuerbeträge handeln dürfte, die zu entrichten ſind, empfiehlt es ſich, rechtzeitig die nö⸗ tigen Mittel zur Begleichung dieſer Steuerſchuld bereit⸗ Auſtellen.—— 1 8 — Die Brotration iſt in Stuttgart empfindlich ge⸗ ſchmälert worden. Nach den Brotmarken vom 25. März bis 16. April haben 2 Kilolaibe je 4 Tage, 2 je 5 Tage zu reichen. Es kommen alſo auf den Kopf und Tag 250 55 200 Gramm des bereits ſtark mit Kleie geſtreckten rots. a — terverkehr. Die Annahmeſperre für Eil⸗ und Frachtgut als Stückgut und Wagenladung iſt in Würt⸗ temberg aufgehoben worden. 5 — Endlich eine Preisermäßigung. Die Deutſche Verkaufsſtelle für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate in Köln hat ihre Preiſe ab 15. März um 350 Mk. pro 100 Kg. ermäßigt. Demnach ſtellt ſich der Grund⸗ 1 9 ſämtliche Bleierzeugniſſe auf 1750 Mk. pro — Die Schwalben kommen wieder ins Land. Der Bauersmann hat die Schwalben gern, denn er kennt den Nutzen dieſer Inſektenfreſſer. Sorgliche Beobachter ha⸗ ben ſchon feſtgeſtellt, daß ein Schwalbenpaar täglich über 3000 Stück Inſekten teils ſelbſt verzehrt, teils der Brut füttert. Das Glück, das dieſer Vogel bringt, liegt für den Bauern ſomit in der Tötung des Ungeziefers, das ſein Getreide ſchädigt und ſein Vieh beläſtigt. 1 — Entfernt die Raupenneſter! An den Obſt⸗ bäumen ſieht man vielfach zuſammengeklebte Blätter. Das ſind Raupenneſter. Dieſe müſſen jetzt ſchleunigſt wenn nötig mit der Raupenſcheere, herabgeholt und ver⸗ nichtet werden, ehe die eingeniſteten Räupchen durch die Sonnenwärme zur Wanderung herausgelockt werden. Sonſt iſt es um Blatt und Blüte geſchehen. f —. FEuſthall. Am Sonntag, den 21. März trafen ſich zum friedlichen Wettkampf die 1. und 2. Mannſchaft des hieſigen Kath. Jungmänner⸗Verein gegen 1. u. 2. gleichen Vereins in Neckarhauſen. Um 3 Uhr begann das Spiel wit dem Anſtoß von Neckarhauſen, konnte aber nichts erreichen, da die Vertei⸗ digung Seckenheims gut abwerte. Einige Durchbrüche Seckenheims wurden von Neckarhauſer Verteidigung eben⸗ falls gut abgeſchlagen. In der 19. Minute gelang es Seckenheims halb rechten nach ſchönem Durchbruch erfolgreich einzuſenden und ſomit Seckenheim die Führung geben. Nach erfolgtem Anſpiel legte Ne ckarhauſen ein ſcharfes Tempo an um den Ausgleich herzuſtellen. Seck nheims Verteidigung wehrte jedoch prachtvoll ab. In der 82. Minute verwirkte Seckenheims linker Verteidiger einen 11 meter, der von Seckenheims Torwächter prachtvoll gehalten wurde. In der 42. Miaute konnte Seckenheim eine Ecke verwandeln und mit 2: 0 für Seckenheim wurden die Seiten gewechſelt. N eckarhauſen ſetzte nun alles daran um weniaſtens ein Ehtentor zu erringen. Eine ſchöne Flanke von Nickarhauſen rechts außen, konnte durch den M. L. geſtoppt und auf Seckenheims Tor abgegeben werden. Seckenheims Torwächter fing den Ball. Der Schieds⸗ richter ließ ſeine Pfeife ertönen, und gab Tor da er annahm der Torwächter ſei hinter die Torlinie ge⸗ laufen. Neckarhauſen bot nun alle Kräfte auf, um den Ausgl ich herzuſtellen, konnte aber nichts mehr erreichen. Seckenheim konnte noch einmal erfolgreich einſenden u. mit 3: 1 für Seckenheim wurde der Platz verlaſſen. Auch Seckenheims 2. Mannſchaft konnte einen Sieg von 2: 1 buchen. Ph. W. Verantwortlich für die Nd Gg. Amer mann SeTenheim 5 Vermiſchtes. „Staatsſtreichler“. In der„Frankf. Ztg.“ leſen wir: Man weiß: ein Unglück kommt ſelten allein. Zu dem Staatsſtreich der Kappſchen Leute hat uns dieſe auf⸗ geregte Zeit noch etwas Uebles beſchert: die Staats⸗ ſtreichler. Wer an dieſem ſprachlichen Malheur ſchuld iſt, ob Reichspräſident Ebert, der in einer Unterredung mit Preſſevertretern das Wort brauchte, oder ſonſtwer, iſt kaum feſtſtellbar. Genug, das Unglück iſt da und die „Staatsſtreichler“ verbreiten ſich wie die Grippe. Was iſt ein Staatsſtreichler? Selbſt Karlchen Mießnick würde darauf antworten: das iſt ein Mann, der den Staat ſtreichelt. Haben das nun die Leute wie Kapp, Lüttwitz und, wie ſie ſonſt heißen, wirklich getan? Wenn ja, ſo haben ſie ihn aber, wie der Bäcker die Katze gegen den Strich kämmte, daß das Fell kniſterte, mit ihrer Bal⸗ kikum⸗Soldateska derart geſtreichelt, daß er in allen Fugen zittert. Es gibt eben keinen Unſinn, der nicht heutzutage blindlings mitgemacht, nachgeplappert und nachgeſchrieben würde. Vom„letzten Ende“ an(ſo paradox dies ſcheint) über den vielberufenen„toten Punkt“, den falſchen Ge⸗ brauch von„trotzdem“ anſtelle von obgleich und ſo weiter, u. ſ. w, über die letzthin geborene„Verreichlichung“(und die zwar richtig gebildete, doch nicht minder ſtrohtrockene Mißgeburt„Verreichung“) bis zu den neugebackenen „Stgaksſtreichtern“ geht die innere Enkwicklungs line der Gedankenloſigkeit und des Mißbrauchs unſerer Mutter⸗ ſprache. Beugen wir alſo nach Kräften vor, daß die Seuche der Sprachverderberei nicht weiter greife und helfe ein jeder, daß das koſtbarſte Gut, was uns noch geblieben iſt, nicht von geiſtigem Schiebertum angetaſtet und verſchleudert werde. Der umfaſſende Angriff der „Ortografi⸗Ferbeſſerer“ iſt kürzlich zum Glück abgeſchlagen worden, aber die kleinen heimtückiſchen Räubereien am Sprachgut ſind nicht weniger gefährlich. Augen auf, Ohren auf! Und auf zum Staatsſtreich gegen die „Staatsſtreichler“. Erſetzung von Silber⸗ durch Nickelmünzen. Die in der Schweiz umlaufenden franzöſiſchen Silberſcheide⸗ münzen(Zwei⸗, Ein⸗ und Halbfrankenſtücke) werden durch Beſchluß der Konferenz der lateiniſchen Münzunion in Paris nach der Genfer„Feuille“ wahrſcheinlich durch Nickelmünzen erſetzt werden. 8 Abſchaffung des franzöſiſchen Unterrichts. Wie den Schulvorſtänden des beſetzten heſſiſchen Gebiets amtlich mitgeteilt wird, braucht mit Beginn des neuen Schuljahrs der von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde geforderte franzöſiſche Sprachunterricht nicht mehr erteilt zu werden. Wieder Geburtenüberſchuß. In den Jahren 1914 im dritten Vierteljahr 1919 war zum erſtenmal wieder 78 000 Eheſchließüngen und 300000 Gebürken, Fühlen die Todesfälle um 160 000 zunahmen. Im Vergleich zum letzten Friedensjahr, ſo ſchreibt die Zeitſchrift des bayeriſchen ſtatiſtiſchen Landesamts, war es ſo, als ob 1 Jahr 8 Monate lang kein einziges Paar getraut wor den, 2 Jahre lang kein einziges Kind geboren und 1 Jaht die doppelte Zahl von Menſchen geſtorben wäre. Ef ſeit 1915 ein Geburtenüberſchuß zu verzeichnen. Die To; desfälle ſanken trotz der Grippe auf etwas über 25 0003 gleichzeitig ſchnellte die Geburtenziffer auf 42 500 hin auf. Der Geburtenüberſchuß betrug demnach rund 17 000. Das Schickſal der Zarenfamilie. Eine Abordnung des amerikaniſchen Roten Kreuzes fand bei Nowo 5 ſiſt(am Fuß des weſtlichen Ausläufers des Kaukaſuß zum Schwarzen Meer) die Großherzogin Olga von Ol⸗ denburg leine Schweſter des Zaren) ſowie mehrere n. dere Angehörige der Zarenfamilie vor. Die Unglücklichel lebten in einem leeren Eiſenbahnwagen. N Ä Verſammlungsmüde. Am Samstag ſollte im Kon“ zerthaus in Ravensburg eine Verſammlung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Partei ſtattfinden. Die Beteiligung 3 J ſo gering, daß die Verſammlung unterbleiben mußte. 12 öffentlichen Kenntnis. Beweis geführt worden, daß die Demokratie Die Hochverräter, die zum Generalſtreik ge⸗ bis 919 hatte Bayern einen Ausfall von insgeſamt Amtliche Bekanntmach ungen Die Erſparnis von Brennſtoffen i und Beleuchtungsmittel betr. Die Verordnung vom 18. Oktober 1919(Geſ.⸗ u. V.⸗O.⸗Bl. S. 513) die Erſparnis von Brennſtof⸗ fen und Beleuchtungsmitteln betr. iſt durch eine neue Verordnung vom 10. März 1920, die in der nächſten Nummer des Geſetz⸗ u. Verordnungsblattes erſcheinen wird, wie folgt geändert: Die offenen Verkaufsſtellen dürfen in der Stadt Mannheim nebſt Vororten von heute ab wieder von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr abends geöffnet ſein. Der 8 7 wird mit Wirkung vom 1. April 1920 an aufge⸗ hoben. Für nicht behördliche Büros gilt er ſchon von heute ab nicht mehr. Schon von heute ab können auch Betriebe die auf die Zubringung von Arbeiten durch die Eiſenbahn nicht angewieſen ſind, im Einvernehmen mit ihren Arbeiter⸗ u. An⸗ geſtelltenausſchüſſen die Arbeitszeit abweichend von der Vorſchrift des§ 7 regeln. Betriebe, die auf die Zuhringung v. Arbeiten durch die Eiſenbahn ange⸗ wieſen ſind dürfen vor dem 1. April auch in Ein⸗ vernehmen mit ihren Arbeiter⸗ oder Angeſtellten⸗ ausſchüſſen die Arbeitszeit abweichend von der Vorſchrift des 8 7 nur regeln, wenn die zuſtändige Betriebsinſpektion badiſcher Staatseiſenbahnen schriftlich ihr Einverſtändnis erklärt hat, Mannheim, den 22. März 1920. Bad. Bezirksamt Abt. IVa. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Nachſtehend bringen wir die auf Grund des§ 3 der Viehhof“ und Viehmarktordnung nötig fallenden Verlegungen der Viehmärkte für das Jahr 1920 zur Kenntnis der Inte⸗ reſſenten. 1. Pferdemärkte. Der auf 5. April fällige Markt findet am 6. April ſtatt. 2. Ferkelmärkte. Der auf 1. April fällige Markt findet am 31. März ſtatt. Der auf 13. Mai fällige Markt findet am 12. Mal ſtatt. 0 Der auf 3. Juni fällige Markt findet am 2. Juni ſtatt. Mannheim, im März 1920. Die Direktion des städt. Schlacht- u Uiehhols Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Seckenheim, den 20. März 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. dad derllter Abenleuer beendlal ine fiundgebung d. Reichsregierung Stuttgart, den 17. März 1920. Das verbrecheriſche Abenteuer in Berlin iſt beendigt. Vor der ganzen Welt iſt im Kampfe der letzten Tage der unwiderleglich⸗ in der deutſchen Republik keine Täuſchung iſt. ſondern die alleinige Macht, die auch mit dem Verſuche der militäriſchen Diktatur im Handumdrehen fertig zu werden verſteht. Das Abenteuer iſt zu Ende. Der verbrecheriſch unterbrochene Wiederaufbau von Volk und Wirtſchaft muß wieder aufgenommen und zum Erfolg geführt werden. Dazu iſt es vor allem nötig, daß die Arbeiterſchaft ihre ſtarke Waff⸗, den Generalſtreik niederlegt. In zahlreichen Städten iſt die Arbeit bereits wieder aufge⸗ nommen. Nun gilt es, alle Teile der Wirt⸗ ſchaft wieder in Gang zu bringen, zuallererſt die Kohlenbeförderung, ohne die es überhaupt kein Wirtſchaftsleben gibt. Arbeiter! Seit jetzt ebenſo tat⸗ kräftig und willfährig zur Stelle wie bei der Abwehr der Volksverfährer. Jederman an die Arbeit. Die Regierung wird mit aller Kraft die Aufnahme des Wiederaufbaues fördern. zwungen haben, der ſtrengſten Beſtrafung zu⸗ Soldateska in das Geſchick des Volkes ein⸗ greifen kann. Den Sieg haben wir gemein⸗ ſam errungen. Der Reichspräſident: Ebert. Die Reichsregierung: Bauer. Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 20. März 1920, Bürgermeiſteramt. Koch. Geſchüftsführer für Lebensmittelamt geſucht. Kaufmänniſch gebildete Bewerber, die bereits in einem derartigen Betriebe tätig waren, die genügend Kenntniſſe beſitzen und Gewandtheit im Verkehr mit dem Publikum haben, wollen Geſuche mit Lebenslauf, Zeug⸗ nisabſchriften und Gehaltsanſprüchen alsbald bei uns einreichen. Es kommt nur eine erſt⸗ Kraft in Frage. Einteltt alsbald. Seckenheim, den 19. März 1920. Gemeinderat: Koch. Herdt. Calcilien-Derein sgckonbeim. 90 Heute Abend punkt 8 Uhr Geſamtprobe. Um vollzähliges und pünktliches Erſchei⸗ nen wird gebeten Der Vorſtand. K. K. U. Secken heim. Morgen Abend 8 Uhr im„Neckartal“ Verſammlung mit Vo ſtandswahl und Bücherabgoben. M Brieftauben⸗ Jerein „Tuftbote“ gegr. 1911. Morgen Abend 8 Uhr findet im Vereinslokal zum„Schwanen“ eine ordentliche Mitglieder- Versammlung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen aller Züchter iſt dringend erforderlich. Der Vorſtand. Außerdem den Mitgliedern zur Nach⸗ richt, daß die Verbandsfußringe eingetroffen ſind und in der Verſammlung zur Verteilung Handlungen verleitet, die große Arbeitsloſigke haben müſſen.„Revolutionäre Betriebsräte“ einiger Induſtriebetriebe auf. geſetzliche Mittel zur Anwendung kommen. Die badiſche Regierung weiß auch, ihrer Art gemeinheit werden müſſen. Die Inbeſitznahme von Privatbetrieben, wie von Arbeitern führen. Der gute Ruf der Bedenklichſte gefährdet. Arbeiter! Karlsruhe, den 23. März 1920. Remmele. An die Arbeiter u. Angestellten von Mannheim! Der reaktionäre Anſchlag gegen die deutſche Republik vom 13. März hat eine Minderheit der Mannheimer Arbeiterſchaft zu Die übergroße Mehrheit der Mannheimer Arbeiterſchaft hat ſich von dieſen planloſen Beſtrebungen ferngehalten und erwartet von der Regierung, daß ſie Ordnung ſchafft und den ungeſtörten Betrieb in den Fabriken garantiert. Anteilnahme an den ungeſetzlichen Unternehmungen revolutionärer Betriebstäte beteiligt, ſich alſo ſtrafrechtliche Verfehlungen zu⸗ ſchulden kommen läßt, wird dafür zur Verantwortung gezogen. Die übrige Arbeiterſchaft aber wird aufgefordert, bei der Schaffung von Ordnung mitzuhelfen und nicht beunruhigt zu ſein, wenn bei weiterer Störung der Betriebstätigkeit und der beharrlichen Fortdauer des Widerſtands nach ſozialiſterungsreife Betriebe Eigentum der All⸗ Sach der deutſchen National⸗ verſammlung aber iſt es, hierfür die geſetzliche Baſis zu ſchaffen. geſttebt werben will und vor allen Dingen die ungeſetzliche und ſtrafbare Art des Vorgehens muß zu geſchäftlichem Zu⸗ ſammenbruch und damit zur Brotlos machung von tauſenden Induſtrie⸗ und Handelszentrale Südweſtdeuſchlands wird aufs Helft Ordnung ſchaffen! Unterſtützt die behörd ichen Aktionen! Miniſterium des Innern: Gelddarleben erhalt. ſ. Leute v. 100 W. 7 0, Spr. 4— 7 Uhr täglich Tc us t gegen Vergütung 150 Schloßkraße. Arbeiter ⸗ Ftſangöft „Vorwärts Seckenheim. Heute Abend Prube für die Damen(Pf Herren(Deutſch. 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