N 3 70. 1 S Der Sache linen 15 de ui 1 0.. a 47 dan Slatsberger Hafen eine lebh ein, um die Hafenarb Der . ö* f 905 l in 8 e 0 bade 8 Amtsblatt der Bürgerm — Abennementsprgis: Monatlich 2.— 4 mit Durch die Poſt bezogen pro Quartal N N Fahrz. N 2 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fetertage. 5 Bekanntmachung. 1 Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Kraus findet Verhinderung desſelben nicht ſtatt. Weiteres 100 die Einlaßkarten wird noch bekannt gegeben. * Arbeitsausſchuß der Kommiſſion für die berge Volkshochſchule. 0 T* ö e zugegangen, in deuen um ſoſor 1 95 ug vor weiteren Plünderungen und Räul tüm: Geſtern abend ſtarke Artillerieb „ diet durch giote Armee. . wen melitäri ell ee ler geſtellten der 5 9 Nuſcher dame traten in den Streil. . ni 2 7 N ght in den Streik zr e . e Senat gab Nitti am Donnerstag Erklä⸗ . En Jeinden bi 1 8 ig m r 10 11 f dag Leb ⸗Anz.“ medet aus Lugano, der Streik in 1. N 2 1 2 2 15 l g 77 balſchen Staatsbetrieben ſei vollſtändig; er um⸗ ert 2 l 5 Mpatamten aller Kategorien ſtellte der Regierung ein bert dat later Asta da Staatsminif Jofort einzuberufen. Im deer f angegli Ade. Ittung von Lebendigem, Männlein u. Weiblein Ein⸗ . 9 des it Ei 5 5 ea ee ein unmöglich Ding. Der Abt muß am Aizu de, und der hinfällige Scherz der Kinder dieſer Welt es 1 85 Gerechtigkeit trachten müffen. Beſchweret das Ge⸗ 8 Fnäding ſperrt das Tor. . und 52 Ir nim eisterdmfer Trägerlohn. 5 6.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täg lich Juſerationsprets: Die einſpaltige Petitzeile 40 Pfg., Neklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. auf morgen Mittwoch angeſetzte Vortrag eckenheim, den 6. April 1920. Tagesſchau. Reichsregierung ſind aus Duisburg. Münſter, es Eingreiſen der Truppen erſucht wird, Die Stabt verwaltung Dorſten ſandte folg a Erbitten dringen ſchen Schutz. Hamburger Hochbahr, Straßenbahn i Sie fordern ag von 20 Prozent. der Erklärung des Transportarbeiterverban⸗ * 191 treten 1 ſte Werbetätigkeit für zur Niederlegung ietrieh ruht voll⸗ gen 48 M. täglich. Die e veik eit zu veranlaſſen. Die Streikenden v⸗ ungen können erſt am Dienstag beginnen. After rei eichiſche Staatskanzler Nenner wird in nächſter Nom reifen, um dort wiriſchaftliche Fragen zu be⸗ And die politiſchen Beziehungen zwiſchen beiden an erweitern. n n die äußere Politik. Italien molle mit ſeinen 5 ein menſchliches Verhältnis wiederherſtel⸗ 9 Sloba könne nicht auferſtehen, wenn die Gegner in herigen Neutralität verharrten. Von der Wieder⸗ Deutſchlands un Genefung gang Europas ab. f Dis mus geſündigt habe, ſo möge man daran denken, 5 N 1 0 7 An len ein Volk lebe, das arbeite und leid e N der übrigen beſiegten Länder Wenn der deutſche f Deutschland Rohſtoſſe verſchaffen. Der Welt⸗ e nicht den Keim für einen neuen Krieg hinter⸗ eh der Rede Nittis wurde der Regierung mit 107 Stimmen das Vertrauen ausgeſprochen. Maun. Der Verband der italieniſchen im auf 15. April. f„Buſſ. Ztg.“ hat ſich der Konflikt in Dänemark ſter Liebe es ablehnte, den Es ſcheint keine Möglichkeit zu be⸗ en Geueralſtreik zu verhindern. che⸗ſloweniſche Staat hat den Frie⸗ densvertrag von Verſailles ratifiziert. Die Niederlegung der Ratifikationsurkunde in Paris iſt bereits am 10. Februar erfolgt. eg, 8 Wr Das Reichswahlgeſetz. Der Nationalverſammlung iſt vom Reichsminiſter des Innern am Montag der Entwurf eines Reichswahl⸗ geſetzes zugegan Es ſeien daraus folgende Einzel⸗ heiten wiedergegeben: Die Wahlkreiseinteilung und die Zuſammenfaſſung zu Verbandswahlkreiſen regelt eine noch nicht feſtgeſtellte Anlage. Die Wahlkreiſe ſind ſo bemeſſen, daß auf ihre Geſamtwählerzahl in der Regel vier Abgeordnete fallen. Zu einem Verbandswahlkreiſe werden mindeſtens drei Wahlkreiſe zuſammengefaßt. Für die Stimmenabgabe wird jeder Wahlkreis in Wahlbezirke geteilt, die mög⸗ lichſt mit den Gemeinden zuſammenfallen. Wahlberech⸗ tigte Reichs⸗ und Staatsbeamte, Arbeiter in Reichs⸗ oder Staatsbetrieben, die ihren Wohnſitz im Ausland nahe der Reichsgreue hoben, und wahlberechtigte Angehörige ihres Hausf 5 werden auf Autrag in die Wähler⸗ liſte oder Wahlpartei der nächſtgelegenen deutſchen Ge⸗ meinde eingetragen. Die Wahlordnung beſtimmt, unter welchen Voraus⸗ ſetzungen Wähler auf ihren Antrag in der Wählerliſte oder Wahlpartei zu ſtreichen und mit einem Wahlſchein zu verſehen ſind. Inhaber von Wahlſcheinen können in jedem beliebigen Wahlbezirk wählen. Beim Reichswahlleiter ſind ſpäteſtens am 35. Tage vor der Wahl Reichs wahlvorſchläge einzureichen. Sie müſſen von mindeſtens 50 Wählern unterzeichnet ſein und dürfen beliebig viele Namen enthalten. Die Namen müſſen in erkennbarer Reihenfolge aufgeführt ſein. Die Bewerber dürfen nur in einem Reichswahlvorſchlag be⸗ nannt werden. Die Benennung in einem Reichswahl⸗ vorſchlag ſchließt die Benennung in einem Kreis⸗ oder Verhandswahlvorſchlag nicht aus unter folgender Vor⸗ ausſetzung: Die Kreiswahlvorſchläge und die Verbands⸗ wahlvorſchläge müſſen die Erklärung enthalten, welch einem Reichswahlvorſchlag ihre Reſtſtimmen zuzurech⸗ nen ſind. Zur Ermittlung des Wahlergebniſſes werden jedem Kreiswahlvorſchlag ſoviel Abgeordnetenſitze zugewieſen, daß je einer auf 60 000 für ihn abgegebene Stimmen kommt. Nicht verbrauchte Stimmen und Stimmen eines Wahlvorſchlages unter 60 000 werden, ſoweit eine gül⸗ tige Erklärung abgegeben iſt, dem Reichswahlleiter mit⸗ geteilt(Reſtſtimmen). Der Verbandswahlausſchuß zählt die im Verbandswahlkreis auf die Verbandswahlvor⸗ ſchläge gefallenen Stimmen zuſammen und teilt jedem Die Verhandlungen find Verbandswahlvorſchlag ſoviel Abgeordnete zu, als je Poftſcheckkontn! Karlsruhe We. 19819 einer auf 60 000 auf ihn abgegebenen Stimmen auf ihn kommt. Nicht verbrauchte Stimmen und Stimmen des Verbandswahlvorſchlags unter 60 000 werden, ſoweit eine gültige Erklärung abgegeben worden iſt, dem Reichs⸗ wahlleiter mitgeteilt. Der Reichswahlausſchuß zählt die in allen Wahlkreiſen oder Verbandswahlkreiſen auf die Reſchswahlvorſchläge gefallenen Reſtſtimmen zuſemmen und teilt jedem Reichswahlvorſchlag auf je 60 000 Reſt⸗ ſtimmen einen Abgeordneten zu. Die Abgeordnetenſitze werden auf die Bewerber nach ihrer Reihenfolge in den Wahlvorſchlägen verteilt. ö Wahlberechtigt und wählbar ſind auch Reichsange⸗ hörige, die ſich im Ausland ſtändig aufhalten(Auslands⸗ deutſche), ſowie ſolche, die es vorübergehend tun und einen Wahlſchein beſitzen. Das geſamte Ausland bildet einen Wahlkreis, für den der Reichswahlleiter zugleich Kreiswahlleiter iſt. Auslandsdeutſche übergeben ihren Stimmzettel zur Einſendung an den Reichswahlleiter dem zuſtändigen deutſchen Konſul, und zwar in Europa ſpäteſtens am 30. Tage nach dem allgemeinen Wahltag, außerhalb Europas ſpäteſtens am 60. Tage nach dem allgemeinen Wahltag. Die Kämpfe im Ruhrgebiet. Reichskanzler Müller über die Lage. W. T. B. Berlin, 3. April. Ueber die Lage im Ruhr⸗ gebiet erklärte Reichskanzler Müller Preſſevertretern gegenüber folgendes: Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß die Lage im Ruhrgebiet außerordentlich ernſt iſt. Die Perſönlichkeiten, mit denen wir Abkommen getrof⸗ fen hatten, haben an vielen Orten die Gewalt nicht mehr in Händen. Vertreter der Eſſener Sozialiſten ha⸗ ben uns gegenüber beſtätigt, daß der Generalſtreik ent⸗ brennen werde. Die roten Truppen hätten die Eingänge zu den Schächten beſetzt und ſchoſſen auf diejenigen, die zur Arbeit gehen wollten. Die geſamte Bevölkerung würde das Einrücken der Reichswehr wie eine Erlöſung betrachten. Bisher war es trotz dem Streben, von der franzöſiſchen Regierung die Erlaubnis zur Truppenſen⸗ dung zu erhalten, der Regierung nicht möglich, dieſen Wunſch durchzuſetzen. Die Kahlenproduktion war wäh⸗ rend der Aufruhrperiode wenig erträglich, jetzt droht ſie völlig niederzubrechen. Kommt ſie nicht bald in Gang, ſo muß man ſich auf alle Folgeerſcheinungen gefaßt ma⸗ 5 hen. Er fürchte, daß Reichskommiſſar Severing Maß⸗ nahmen zum ſofortigen Vor ſe. Es a gen Vorgehen treffen müſſe. handle ſich aber lediglich um eine Polizeiaktion, nicht um einen militäriſchen Feldzug. Unter den Aufſtändi⸗ ſchen ſind zahlreiche ruſſiſche Kommuniſten. Trotzdem iſt der Aufſtand nicht als bolſchewiſtiſche Bewegung an⸗ zuſprechen.„Bezüglich Abberufung des Generals Watter erklärte Müller, er halte ſie für un i Mit der Entente werde ſtändig verhandelt Ekkehard. Von Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten). Ur 3. che den erlauchten Gruß. Aber ſein Kloſter iſt keine Arche, um— ob auch das Herz von Betrübnis erfüllt Di Rechenſchaft ablegen über die ſeiner Hut berkrau⸗ ie Nähe einer Frau, und wär' ſie auch die erlauch⸗ Verſuchung für die, ſo zuerſt nach dem Reich en nicht, der um ſeine Lämmer Sorge trägt. Ka⸗ wird in Trogen oder Rorſchach des Klo⸗ er igung finden 15519 ſaß ſchon lange ungeduldig im Sattel; jetzt 8 er Reitgerte ihren weißen Zelter, daß er ſich mäßig dief lachenden Mundes: Unſchrweife, Vetter Cralo: ich will das Kloſter 1 r, daß weiterer Wider⸗ 8 Gotteshauſes Zu⸗ aus 5. ö ken bogen der Springquell anmutig in die metal⸗ 5 iſcherte, war der Ort der Verſammlung, eine 5 eule auf erhöhtem Ziegelſteinboden hob ſich des fahl, dran zwei rohe Löwenköpfe ausgehauen, nan. Veranüglich ſtreikte das Auge don dart an den dunkeln Pfeilern und Säulen vorüber ins Grün des Gärt⸗ leins im innern Hof; Roſen und Malven blühten drin empor. Jn ſcharfem Gegenſatz der Farbe hoben ſich die weißen Kutten und dunkelfarbigen Oberkleider vom Steingrau der Wände; laut⸗ los traten die Berufenen ein, flüchtig Nicken des Hauptes war der gegenſeitige Gruß; wärmender Sonnenſtrahl fiel durchs ſchmale Jenſter auf ihre Reihen. 5 0 Es waren erprobte Männer, ein heiliger und Gott wohlge⸗ fälliger Senat.. 1 Derr mit dem ſchmächtigen Körper und dem ſcharfen, von Faſten und Nachtwachen geblaßten Antlitz war Notker, der Stammler; ein wehmütig Zucken ſpielte um ſeine Lippen, lange Uebung der NS⸗ keſis hatte ſeinen Geiſt der Gegenwart entrückt. Früher hatte er gar ſchöne Singweiſen erdacht, jetzt war er verdüſtert und ging in der Stille der Nacht den Dämonen nach, mit ihnen zu kämpfen. Aber neben ihm lächelte ein gutmütig ehrenfeſt Geſicht aus eisgrauem Bart hervor; der ſtarke Tutilo war es; der ſaß am liebſten vor der Schnitzhank und ſchnitzte die wunderfeinen Bild⸗ werke in Elfenbein. Aber wenn ihm der Rücken ſich krümmen wollte von der Arbeit Laſt, zog er ſingend hinab auf die Wolfs⸗ jagd oder ſuchte einen ehrlichen Fauſtkampf zur Erholung; er focht lieber mit böſen Menſchen als mit nächtlichem Spuk. 3 5 Auch Ratpert kam herzu, der lang erprobte Lehrer der Schule, der immer unwillig auffuhr, wenn ihn das Kapitelglöcklein von ſeinen Geſchichtsbüchern abrief. In vornehmer Haltung trug er das Haupt; er und die beiden andern waren ein Herz und eine Seele, ein dreiblättriger Kloſterklee, ſo verſchieden auch ihre Weſen. 5 Aus dem Dunkel im Saalesgrund ragte Sintram hervor, der unermüdliche Schönſchreiber; die größten von Sankt Gallus Jün⸗ gern waren die Schotten, die am Eingang ihren Stand nahmen, Fortegian und Faflan, Dubslan und Brendan und wie ſie alle zen, eine untrennbare Landsmannſchaft; auch der rotbärtige uin ſtand dabei, der trotz der ſchweren eiſernen Bußkette nicht 1 Probſt gewählt ward und zur Strafe für ſeine beißenden mähverſe auf die deutſchen Mitbrüder drei Jahre lang den dürren Pfirſichbaum im Kloſtergarten begießen mußte. 9 Und Notker, der Arzt, ſtund unter den Verſammelten, der erſt füngſt des Abts hinkendem Juß die große Heilkur verordnet hatte mit Einreibung von Fiſchgehirn und Umſchlag einer friſch abgezo⸗ genen Wolfshaut, auf daß die Wärme des Pelzes die gekrümmten Sehnen geradbiege: ſie hießen ihn das Pfefferkorn ob ſeiner Strenge in Handhabung der Kloſterzucht;— und Wolo, der keine Krau anſehen konnte und keine reifen Aepfel, und Engelbert, der Einrichter des Tiergartens, und Gerhard, der Prediger, und Folk⸗ hard, der Maler: Wer kennt ſie alle, die löblichen Meiſter, bei deren Aufzählung ſchon das nächſtfolgende Kloſtergeſchlecht wehmü⸗ tig bekannte, daß ſolche Männer bon Tag zu Tag ſeltener würden? Jetzo beſtieg der Abt ſeinen ragenden Steinſitz, und ſie rat⸗ gg, was zutun ſei. Dex Fall mar ſchwierig, Ratpext trat 4 5 0 des Kloſters Inneres zu kommen. Damals, ſprach' er, ward an⸗ genommen, er ſei ein auf und wies aus den Aufzeichnungen vergangener Zeit nach, a elche Art einft dem großen Kaiſer Karl ermöglicht worden, in rdensbruder, ſolang er in unſern Räumen weile, und alle taten, als ob ſie ihn nicht kenneten; kein Wort wa und daß er des nicht belei Abzug über die M 5 f daß begehrte, nicht gelöſt. das Pfefferkorn, geſprochen von kaiſerlicher Würde und Kriegstaten oder demüti⸗ nder Huldigung, er ä einherwandeln wie ein anderer auch igt war, iſt der Schutzbrief, den er beim i auern hineinwarf, Zeuge. 3 g Aber damit war das große Bedenken, daß jetzt eine Frau Ein⸗ Die ſtrengeren murrten, und Notker, ſprach: Sie iſt die Witib jenes Landverwüſters und Kloſterſchädigers, der den koſtbaren Kelch bei uns als Kriegs⸗ teuer erhob und höhnend dazu ſagte: Gokt ißt nicht und trin de Die Beratung war ſtürmiſch, ſie ſprachen hin und her. der Wolo, da er hörte, daß von einer Frau die Rede, ſchlich leis von dannen und ſchloß ſich in ſeine Zelle. 7 5 nicht, was nützen ihm die güldenen Gefäße? Laßt ihr das Tor geſchloſſen! e„„ 1 Das war jedoch dem Abt nicht recht. Er ſüchte einen Ausweg Der Bru⸗ Da erhob ſich unter den jüngeren einer u d erbat das Work Sprechet, Bruder Ekkehard, rief der bt. 4 Und das wogende Gemurmel verſtummte; alle hörten den Ek⸗ hard gern. Er war jung an Jahren, von ſchöner Geſtalt und feſſelte jeden der ihn ſchaute, durch ſittige Anmut, dabei weiſe und berebt, von klugverſtändigem Rat und ein ſcharfer Gelehrter. An der Kloſterſchule lehrte er den Virgilius, und wiewohl in der Or⸗ erwählt werden, dem geſetztes Alter das Irrlichtelieren unmögli densregel geſchrieben ſtund: zum Pförtner ſoll ein weiſer ale macht, damit die Ankommenden mit gutem Beſcheid empfangen ſeien, ſo waren die Brüder eins, daß er die erforderlichen Eigen⸗ f 8 die Alten ſich ſtritten. Jetzt erhob er ſeine Stimme ſprach: 5 ſchaften beſitze, und hatten ihm auch das Pförtneramt übertragen Ein kaum ſichtbares Lächeln war über ſeinen Lippen geleg e, e 5 Die Herzogin in Schwaben iſt des Kloſters Schirn gilt in ſolcher Eigenſchaft als wie ein Mann. Und wenn in un⸗ K 1 55 N. 2 lich, ſeinen Geborſam anz ſerer Satzung ſtreng geboten iſt, daß kein Weib den Fuß über des Stein vom Herzen gefallen beifällig nickten die Kapuzen, auch Die klẽg wie die Schlange, ſo ſollt Ihr des eigenen Rats ſein. Wir geben Euch Dispens. 3 loſters Schwelle ſeze: man kann ſie ja darüber tragen. Da heiterten ſich die Stirnen der Alten, als wäre jedem ein Fürwahr, oftmals offenbart der Herr einem In en das nſtlichſte; Bruder Ekkehard, Ihr ſeid ſauft wie die Taube, aber Vollſtrecker bt war des berſtändigen Wortes nicht unbewegt und ſprach: Dem Pförtner ſchoß das Blut in die Wangen, er N (Fertſezund folgt). gung vereitelt. Der militäriſche Lagebericht. T. U. Münſter, 3. Npril. Dem militäriſchen Lage⸗ bericht iſt folgendes zu entnehmen: Bei Weſel griff der Gegner vorgeſtern in Stärke von etwa 170 Mann an der Straße Dingslaken— Friedrichsfeld an und wurde unter ſchweren Verluſten abgewieſen. Der Brückenkopf bei Huenxe wurde erweitert. Dorſten wurde geſtern abend von bolſchewiftiſcher Artillerie heftig beſchoſſen. Die Stadt bittet dringend um militäriſchen Schutz. In Luppe wurde nachts u. im Morgengrauen die 7. Spren⸗ Tie Lippebrücke ſüdlich Haltern wurde nach heftigem Gefecht genommen. Die Straßenbrücke bei Haltern wurde durch Sprengung leicht beſchädigt. In Recklinghauſen haben die Aufrührer das Poſtamt ge⸗ ſtürmt und furchtbare Zerſtörungen mit Handgranaten Alle Poſtbeamten wurden mobil gemacht, angerichtet. mo q Das Landratsamt wurde um die Poſtkaſſe zu ſchützen. ebenfalls angegriffen. Bei Polken gab der Gegner dauernd heftiges Maſchinengewehrfeuer ab. Die Brücke beim Bahnhof wurde geſprengr. Der Ort wurde geſtern mittag genommen. Die Bahnlinie Unna—Hamm wurde am Kreuzungspunkt Hamm⸗Welver geſprengt. Die Lage im Induſtriegebiet. Berlin, 3. April. Mittwoch haben in Münſter neue Verhandlungen unter Führung des Reichskommiſ⸗ ſars Severing mit den Eſſener Zentralrat, der Kampf⸗ Am leitung der roten Truppen und den drei ſozialdemo⸗ Die — 1 kratiſchen Parteien ſtattgefunden. Regierung hat den General v. Watter angewieſen, bis auf weiteres jedes Einrücken von Reichswehrtruppen in das Indu⸗ ſtriegebiet zu unterlaſſen. Im Eſſener Zentralrat nimmt man an, daß die Regierung weitgehende Zugeſtändniſſe machen werde, ſo daß wohl auf Grund des Bielefelder Abkommens eine Verſtändigung zuſtande kommen werde. In dieſem Fall werde ſich auch die rote Kampfleitung fügen. Unter der Vorausſetzung einer ſofortigen Koh⸗ lenpreiserhöhung iſt aß 1. April für alle Bergarbeiter über 20 Jahre eine Erhöhung der Löhne, die unter Tag 5,50 M. für die Schicht beträgt, eingetreten. Die revolutionären Berliner Betriebsräte lehnen den . Generalſtreik ab. W. T. B. Berlin, 3. April. Die revolutionären Ber⸗ liner Betriebsräte haben eine Entſchließung angenom⸗ men, die den Generalſtreik einſtimmig ablehnt. Stimmen der Vernunft. Amſterdam, 3. April. Laut„Telegraaf“ meldet„Ob⸗ ſerver“, daß Arthur Henderſon in einer Unterredung erklärte, die Verhältniſſe in Deutſchland bewieſen, daß die einzig richtige Politik gegenüber Deutſchlad die ſei, die von der britiſchen Arbeiterpartei wiederholt gefordert worden ſei. Die Verzweiflung inmitten der drohenden Hungersnot und das aus der Niederlage Deutſchlands entſtammende Elend ſeien die Urſache des Schwankens zwiſchen äußerſter Reaktion und radikalſten Revolutions⸗ verſuchen. Europa könne ſich ohne die Wiederherſtel⸗ lung Deutſchlands nicht erholen. Daher müſſe das deutſche Wirtſchaftsleben wieder hergeſtellt werden. Die Staatsmänner Europas müßten unverzüglich Schritte tun, damit die deutſche Induſtrie wieder in Gang ge⸗ bracht werde. zahlen, ſo ſei? des Feldmarſchalls v. Hindenburg. Paris, 3. April.„Oeuvre“ tritt dafür ein, daß man Deutſchland die Bezahlung ſeiner Schuld erleichtere und ſein Intereſſe, dieſe Schuld zu bezahlen, erhöhe, indem man möglichſt bald einen feſten Betrag beſtimme und dazu nicht erſt den Mai 1921 abwarte. Wenn die Deut⸗ ſchen ſich augenblicklich nicht beeilten, ihre Schuld absu⸗ daun auch unmoraliſch, doch nicht un⸗ vernünftig. AAA.—rr..—— 83 Deutſchland. 1 Hindenburgs Erinnerungen. Berlin, 3. April. Am Donnerstag begann der„Daily Telegraph“ mit der Veröffentlichung der Erinnerungen Der„Daily Tele⸗ graph“ ſtellt feſt, daß die Memoiren in einer wahrſchein⸗ lich unbewußten, Aufrichtigkeit geſchrieben ſeien, die es dem Leſer ermöglichen, ſelbſt feſtzuſtellen, wo die Wur⸗ zeln der vielen unerfreulichen Dinge liegen, obſchon Hin⸗ denburg verſucht habe, mit charakteriſtiſch deutſchem Nach⸗ druck auf die guten Seiten des heutigen Syſtems auf⸗ merkſam zu machen. In den erſten 60 Seiten gibt Hin⸗ burg ſeine Jugendgeſchichte bis zu ſeinem Austritt aus dem Kadettenkorps im Alter von 19 Jahren und ſeine Erlebniſſe im Kriege von 1866 und 1870/71 wieder. Was den Weltkrieg angeht, ſo ſind die Kämpfe im Oſten ſehr genau beſchrieben, nicht ohne Seitenhiebe auf Oeſterreich und auf die Politik Falkenhayns, beſonders hinſichtlich der Verwendung öſtlicher Truppen durch Falkenhayn zum Verſuch der Eroberung von Calais. Hindenburg hebt hervor, wie groß der Fehler Ren⸗ nenkampfs war, ſeine Erfolge nicht gründlich auszu⸗ nützen. Daß ſich die beiderſeitigen Operationen zunächſt völlig tot liefen, ſcheint Hindenburg mit dem Boden 5 Rußlands und Polens zu erklären, in dem alle Bewe⸗ f. buchſtäblich ſtecken blieben. Hindenburg kriti⸗ tert ſcharf die Belagerung von Verdun und gibt eine Anzahl von eigenen Eindrücken über Bethmann Holl⸗ weg, Tirpitz, Enver Paſcha, Czernin, Tisza und andere Perſönlichkeiten; der Kaiſer und der Kronprinz werden nur ſelten und ohne eine andere perſönliche Note als mit dem Ausdruck der Ergebenheit erwähnt. In dem Buch ſind längere Ausführungen über die innere und äußere Politik Deutſchlands, über den Wert der mit Deutſchland verbündeten Armeen und den U⸗ Bootkrieg enthalten. Das Buch iſt in fünf Teile einge⸗ teilt: Hindenburgs Leben und Deutſchlands Geſchichte bis 1914, der Oberbefehl im Oſten, die Uebernahme des geſamten Oberbefehls bis zum Zuſammenbruch Ruß⸗ lands, der Entſcheidungskampf im Weſten und Deutſch⸗ land in der Defenſive. 7 5 Scheidemann gegen Ebert. 5 WTB. Berlin, 3. April. Scheidemann, der ſeit ſei⸗ nem Austritt aus der Reichsregierung im Juni vorigen 1 nationaliſtiſch dächte, ſondern auch ſo handle. Jahres eine ſtarke Schwenkung nach links unternommen hat, machte in einer Verſammlung der Kaſſeler Gewerk⸗ ſchaftsführer Mitteilungen über die letzte Kriſe, die ſehr ſcharfe Angriffe gegen Ebert und Bauer enthielten. M. S. P.⸗ und U. S. P.⸗Liſten. W. T. B. Berlin, 3. April. Wie wir erfahren, haben die Vertreter der U. S. P. und Mehrheitsſozialiſten nun⸗ mehr eine grundſätzliche Einigung zwiſchen den beiden Parteien zuſtande gebracht, die es ihnen ermöglicht, mit verbundenen Liſten in den Wahlkampf zu treten. Die Führer der U. S. P. D. wollen das Ziel der Errichtung einer Räterepublik aufgeben. Es heißt, ſie wollen erſt wieder an die Verwirklichung des Gedankens herangehen, wenn ihnen der Zeitpunkt dafür gekommen erſcheint. Hamburg⸗Amerika⸗Linie und Hapag. W. T. B. Kopenhagen, 3. April. Nach einem Tele⸗ gramm aus Newyork erklärte der Vorſitzende des ameri⸗ kaniſchen Schiffahrtsrates, kein Proteſt könne ihn ab⸗ halten, mit der Hamburg ⸗Amerika⸗Linie zuſammenzuar⸗ beiten, da die amerikaniſche Schiffahrt aus der guten deutſchen Organiſation nur Vorteile ziehen könne. Von den 14 Mitgliedern der Handelskommiſſion des Senats ſtimmten 10 dem Abkommen des Schiffahrtsrates mit der Hapag zu. Turch dieſes Abkommen ſoll die Hapag nunmehr in den Stand geſetzt werden, unter amerika⸗ niſcher Flagge ihre alten Dampferlinien wieder zu er⸗ öffnen. Es ſollen auf dieſe Weiſe 118 Dampfer unter die Kontrolle der Hapag kommen. 8 5„ 2 ze Lämiſche Kriſe. ten aus Dänemark ſind durch ihre Plötz⸗ ntlich überraſchend. Soweit man die iberblicken kann, liegen die Gründe für den wungenen Rücktritt in“ nordſchles⸗ f ms Zahle. Dieſe Politik * lichkeit a Vorgeſch vom König er wigſchen Politik des Miniſteri war nicht im Sinne der Alldänen, ſondern berückſichtigte auch„daß die politiſchen Verhältniſſe nicht ſtarr ſind, vielmehr ſich dauernd in lebendigem Fluß der Entwick⸗ lung befinden. Offenbar hat die Abſtimmung in der zweiten Zone gefährlich auf die Geiſtesverfaſſung der Alldänen eingewirkt. Dabei läßt ſich gleich hinzufügen, daß auch das Ergebnis in der erſten Zone der Nachprü⸗ fung unterliegen muß. Wenn Dänemark es fertig bringt, Gebiete mit überwiegend deutſcher Bevölkerung an ſich zu reißen, ſo darf es nicht verlangen, daß Deutſchland ſtillſchweigend ſein Einverſtändnis gibt. Dies gilt we⸗ nigſtens für Stadt und Kreis Tondern in der erſten Zone. Unter ruhigen Verhältniſſen wäre auch die Ab⸗ ſtimmung in den anderen Kreiſen nicht ungünſtig für Deutſchland ausgefallen, was die aufgeregten und über Gebühr ſelbſtbewußten Alldänen gefälligſt berückſichtigen ſollten. der zweiten Zone hat der alldäniſche Land⸗ hunger überhaupt nichts mehr zu ſuchen. Miniſterpräſi⸗ dent Zahle hat ſemerzeit geſagt, Dänemark werde ſich der Entſcheidung beugen, wenn er auch, wie alle Dänen, wünſche, Flensburg möge ſich zum Danebrog bekennen. Die Antwort aus der zweiten Zone hat an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig gelaſſen und ſofort begannen die Alldönen nach Gründen zu ſuchen, um das Abſtim⸗ mungsergebnis umzuſtoßen. Flensburg war und iſt ja das beiß erſehnte Ziel, das unter Umſtänden durch unlautere politiſche Manöver erreicht werden ſoll. 5 König Chriſtian iſt dem Einfluſſe der Alldänen un⸗ terlegen. Da das Miniſterium Zahle für den Wechſel in der Politik nicht zu haben war, legte es König Chri⸗ ſtian darauf an, eine Regierung zu bilden, die nicht nur Das it zunächſt fehlgeſchlagen. Selbſt der vom König mit der Bildung der Regierung beauftragte Neergard konnte dieſen Auftrag nicht durchführen. Neergard, der zur Zeit die bürgerliche Linke führt, gehörte der Regierung Berntzen als Finanzminiſter an. Ob es dem König ge⸗ lingen wird. unter Ausſchaltung der Mehrheit des Folke⸗ thing ein Miniſterium zu bilden, erſcheint mehr als fraglich. Zahle ſtüzt ſich auf Radiale und Sozialdemo⸗ kraten und das Organ der Sozialiſten„Sozialdemo⸗ kraten“ ſpricht von einem Staatsſtreich des Königs. Tat⸗ ſächlich liegt ein ſolcher vor, da der König ſich über die parlamentariſchen Machtverhältniſſe einfach hinwegſetzt, um eine nordſchleswigſche Politik verfolgen zu können, die Deulſchland gegenüber empfindliche Reibungsflächen ſchaffen muß. Kopenhagen, 3. April. und Tapezierer, Bergarbeiter und andere Arbeitergrup⸗ pen am Mittwoch bereits die Arbeit niederlegten, haben jetzt auch die Drucker der rechtsſtehenden Zeitungen die Arbeit eingeſtellt. Von jetzt ab werden nur noch radi⸗ kale und ſozialiſtiſche Zeitungen erſcheinen. Die Poſt⸗ bedienſteten, die Telegraphen⸗ und Telephonangeſtellten, die Straßenbahner und Eiſenbahner haben geſtern nach 12 Uhr den Betrieb eingeſtellt.— Wie„Politiken“ mel⸗ det, hat die Regierung die Einberufung neuer Truppen angeoronet. Die in Kopenhagen ſtehenden Truppen lit ſcharfen Patronen verſehen worden. — bargebiete. * Die Pferdeabgabe an den Feindbund findet für Ba⸗ den am 8. und 9. April in Mannheim ſtatt. —k Bildung von Jachausſchüſſen bei der Handwerks⸗ kammer Karlsruhe. Der Vorſtand der Handwerkskammer Karlsruhe hat beſchloſſen, der Kammer Fachausſchüſſe(Me⸗ tall⸗, Leder⸗ und Papier⸗, Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗, Bekleidungs und Reinigungs⸗Baugewerbe⸗Ausſchüſſe) als Organe einzubauen. Die Mitglieder ſollen von den Hand⸗ werkerfachorganiſationen und den Arbeitnehmerfachverbän⸗ den abgeordnet werden. In ihre Zuſtändigkeit wird na⸗ mentlich die Regelung und Ueberwachung des Lehrlings⸗ weſens fallen und zwar, wie die Höchſtzahl der Lehrlinge, die Lehrlingsvergütung, die Arbeitszeit der Lehrlinge, deren Unterkunftsräume, Hebung des Mangels an Facharbeitern, Ausarbeitung eines der heutigen Zeit entſprechenden Lehr⸗ vertrages und dergleichen. Ausſcheiden müſſen Angelegen⸗ heiten des Lohn⸗ und Tarifkampfes, was Sache der Arbeit⸗ geberverbände iſt. Die Mitte April ſtattſindende Vollver⸗ 1 1 endgültig über die Bildung der Fachaus⸗ eßen. 1 5 f ung der Verſicherungsgreuze der Kränkenver⸗ chsrat ſtimmie, den Beſchlüſ⸗ Attng zu, für Beamte einrichten und noch in dieſem Ja wird. ihre Blütenpracht voll entfaltet. Nachdem die Bäcker⸗ und Konditorgehilfen, Buchbinder, Metallarbeiter, Sattler wirtſchäftsausſchuſſes der Nationalverf ach die Verſicherungsgreuze in der Kran verſicherung aus politiſcher Klſugheit bis auf 20 000 M. höht wird. 15 —*Ein weiteres Beamten⸗Erholungsheim. Die grene rung hat das Schloßhotel in Hornberg ſamt Zugehör. den Betrag von 1 Million Mark angekauft und an den Bad. 9 Beamtenbund verpachtet, der es zu einem Erholungsheim ſen 8 1 1 re erb a * Unterſtützung der durch Hochwaſſer geſchäbigten Ge meinden. Als an den Weihnachtsfeiertagen in verſchied nen Teilen des Landes ſchwere Schädigungen einer größe ren Anzahl landwirtſchaftlicher Gemeinden durch Hochi fer hervorgerufen wurden, hat die Badiſche Landwirtſchaf f kammer ſofort an das Reichswirtſchaftsminiſterium in Ben lin eine dringende Eingabe gerichtet mit der Bitte, die da⸗ durch betroffenen Gemeinden durch reichlichere Belieferung mit künſtlichen Düngemitteln und durch Bereitſtellung 191 Sommerſaatgut, wie Sommergerſte, Sommerweizen u Hafer zu unterſtützen. Auf dieſe Eingabe erhielt nun Badiſche Landwirtſchaftskammer unter dem 10. März en Schreiben des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters in Berg worin mitgeteilt wird, daß nicht nur eine Unterſtützu 5 mittelſt Geld geplant iſt, ſondern daß vor allen Ding, auch eine entſprechende Menge Kunſtdünger wie Thomas mehl und Kalkſtickſtpff zur vorzugsweiſen Belieferung ſer geſchädigten Gebiete bereit geſtellt wird. Das Kaliſn; dikat als auch die Ueberwachungsſtelle für Ammonialdnm ger und phosphorſäurehaltige Dünger iſt von der Reicher gierung angewieſen worden, jede Beſtellung, die aus 5 Gebieten, welche durch Hochwaſſer geſchädigt find, ſofort am zuführen, Das Miniſterium des Junern wird mit den w teren Erhebungen beauftragt u. dürfen wir ſomit hoffen dn die Lieferung der Kunſtdünger noch rechtzeitig in die 0 Frühjahr erfolgt, damit ſie noch für die Ertragsſteigerm der diesjährigen Ernte von ausſchlaggebender Bedenti ſein können. 1 gil⸗ kee Mannheim, 3. April. Die Arbeit in den nach Bil dung ſog. revolutionärer Betriebsräte geſchloſſenen gro 11 Fabrikbetriebe iſt wierder aufgenommen worden, nachde eine Einigung erzielt wurde. Die revolutionären Betrieig räte wurden aufgelöſt; einige Arbeiter, die ſich beſonder ſchwerwiegende Vergehen zuſchulden kommen ließen, 1 den vorerſt nicht wieder eingeſtellt und erhalten eine fin C Die verfäumte Arbeitszeit wird ni ezahlt. 4 e Mannheim, 3. April. Durch Selbſtentzündung 1 Gaſen beim Verdünnen kochender Lacke mit Benzin entf l- in der Farbenfabrik von Groß u. Perthum eine Keſſelerhn, ſion. Das Benzin geriet in Brand und das Feuer verb tete ſich raſch, ſo daß das Gebäude ſtark beſchädigt wur Drei Arbeiter erlitten ſchwere Brandwunden. Der bäudeſchaden beträgt etwa 50 000 M., der Fahrnisſchab, etwa 60—80 000 M.— Beim Graben eines Brunnen„ ſeinem Garten wurde der 30jährige Schloſſer Karl Geffen, von der rutſchenden Erdmare verſchüttet, ſo daß er den ſtickungstod erlitt.— In der Nähe der neuen Neckarbr wurde die Leiche des 51jährigen Taglöhners Spiridon wohl aus Schwenningen aus dem Waſſer gezogen. Mann war ſeit längerer Zeit nervenkrank und hat ſich das Leben genommen.— In der Nacht auf den 1. 5 wurden aus einer Färbereiftliale eine Anzahl Ballen Weg decken und Hoſen im Geſamtwerte von 60 000 M. geſtohle zen Heidelberg, 3. April. Der ſozz. Reichstagsabgeorde b Arbeiterſekretär Chr. Stock wird zum Knterſtagtsſelg, 1 im Reichsarbeitsminiſterium ernannt werden. Abg. 0 war bekanntlich erſt kürzlich zum Bürgermeiſter in Weinhen, gewählt worden, hatte aber die Annahme des Amtes ar lehnt. Er iſt von Beruf Zigarrenarbeiter und ſeit Ja e des Deutſchen Tabakarbeiterverbandes in He erg. 6 * Weinheim, 3. April. Durch die warme Witten der letzten Tage haben ſich die Berghänge an der Bergſt und in der Ebene in ein wahres Blütenmeer verwam Die Birn⸗, Aprikoſen⸗, Pflaumen⸗ und Kirſchbäume ba Die Aepfelbäume we in den nächſten Tagen zur Blüte kommen. 5 1 enn aslach. K. 4. April, Die„Schwarzwälder A ſtimme“, die hier ſeit 25 Jahren von Buchdruckereibe 0 Wilhelm Engelberg herausgegeben wurde, hat ihr Erſh nen als politiſches Blatt eingeſtellt. 75 Fre„ 3. April. Die„Freiburger Zeitung“ dong der älteſten Tochter des früheren Kühn 218 216 . 3 5 det die Ve von Sachſen, Prinzeſſin Margarete, mit dem Erbprin Friedrich Viktor von Hohenzollern in Freiburg. zr Donaueſchingen, 3. Apuil. Es ſteht feſt, daß der fre Lehramtspraktikant Wiedemeier, der am hieſigen Gymmal. tätig war, dann austrat und die Landwirtſchaft erle mit dem 13jährigen Sohn des hieſigen Bahnhofbuchhän Hofer die Reiſe nach Mexiko angetreten hat. Trotz Nachforſchungen iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, Flüchtlinge habhaft zu werden, da der junge Hofer ſich elterliche Erlaubnis von zu Hauſe entfernt hat. Alus dem Wirtſchaftsleben. —* Die Eierpreisfrage. Vor wenigen Tagen fang Karlsruhe auf Anregung des Genoſſenſchafts verbandes landw. Vereinigungen eine Beſprechung zwiſchen den, teiligten Kreiſen ſtatt, um der Preistreiberei auf dem markte zu begegnen. Alle Beteiligten ſtimmten der ſetzung von Richtpreiſen für die freien Eier zu, ſo wohn i den Einkauf als auch für den Verkauf derſelben. Die preiſe werden künftig je nach Bedarf neu vereinbart den Eierſammlern uſw, bekannt gegeben. Des weiteren K der Genoſſenſchaſtsverband an die Hühnerhalter die forderung gerichtet, die Abgabe von Eiern an Hamſterer Schleichhändler unbedingt einnzuſtellen, denn nur werde es möglich ſein, in der Eierpreisfrage zu einer friedigenden Löſung zu kommen. * Die Tabakſteuern. Nach Einführung der Tabakſt am 1. April wird eine Zigarre im Verkaufspreis von 8,3 Pf. koſten. Eine I2⸗Pf.⸗Zigarre koſtet dann 2 Eine 1⸗M.⸗Zigarre wird ſich ſchon auf 1,30 M. ſtellen. al Sätze ſteigen dann bis zu 120 M. für eine 3⸗M.⸗Zig und was darüber iſt, wird mit 60 M. für das Stine ſteuert.— Zigaretten werden beſteuert bei einem Bec 1 preis von 3 Pf. 1 Pf., bei 12 Pf. 4, Pf., bei 20 Pf. 8,7 47 0 25 Pf. 11 Pf., bei 30 Pf. 14 Pfg., bei 50 Pf. 25 Pf., 1 30 Pf.— Feingeſchnittener Rauchtabak, der dach N ſeither 0 Mä koſtete, wird 13 M koſten, ſtatt 15 M. 2 fh ſtatt 20 M. 29 M., ſtatt 40 M. 60 M., ſtatt 60 M. 92 euch 90. M. 124 M. über 80 M beträgt der Zuſchlag 60. 0 Pfeifentabar koſtet 1 Kilo ſtatt 5 M. 6 M., ſtatt 6 M.% Tabak von 6 bis 8 M. erhält 2 M., von 10 bis 15 ke M. und über 20 M. 9 M. Zunſchlag.— Auch Kautaba e Schnupftahake erfahren eine Verteuerung von mehl Prozent. Die meiſten dieſer Sätze ſtehen nur auf de 1 pier; denn Zigarren für 8 und 12 Pf. uſw., Zigaretit 1 3 Pf. und Rauchtabak für 5 M. das Kilo gibt's ni it wird's auch ſo bald nicht mehr geben. Außerdem Be Zigarettenpapier, mit Ausnahme zur gewerblichen 55 beitung beſtimmten, ein Steuerbetrag von 10 M. fü Zigarettenhüllen vorgeſehen. Schule und Kirche. Die Bildung von Klaſſen⸗ und Schulausſchüſſen in N höheren Schulen. Um den Schülern die Beteiligung an der Schul tung zu ermöglichen und ihre Selbſtbetätigung s Schulbetriebs überbaupt zu fördern bal d 0 eh. hulſerden vom Klaſſenvorſtand geleitet. 0 i d mitkiſterium an die Deiker der Haß gerichtet, wonach an dieſen Schulen mit Be⸗ 57 Sommerhalbjahres verſuchsweiſe die Einrichtun⸗ en Klaſſenausf en. von Schulausſchüſſen und von Schulverſamml g. zu treffen ſind. en Klaſſenausſchüſſen handelt es ſich darum, daß die igen einer jeden Klaſſe in geheimer Wahl aus itte eine Anzahl Vertrauensmänner und deren krtreter wählen, wobei die Schülerinnen der Knaben⸗ eine eigene Vertretung wählen können. Die Wah⸗ Vom nächſten Be ab wird die Wahl des Klaſſenausſchuſſes jeweils 5 ginn des Schuljahres zu erfolgen haben, während die ort exta erſt an Weihnachten erfolgt, da die Schüler bri am Anfang noch nicht genügend kennen. Die An⸗ gen dieſer Klaſſenausſchüſſe, die ſomit die Vertrauens⸗ ch und ernennen einen Sprecher, der beim Klaſ⸗ ie Wünſche und Beſchwerden der Klaſſe vor⸗ ieſe Wünſche können ſich auf den Unterrichtsſtoff, 1 ei, auf Spiel⸗ und Turngeräte, auf Wan⸗ gen, Turnſpiele und Sport und auf die Pflege litera⸗ geund künſtleriſcher Beſtrebungen beziehen. Die Aufgabe diefer Vertrauensmänner iſt, Pflichtgefühl hrhaftigkeit zu fördern. i Geſamtheit der Vertrauensmänner der drei oder 0 f 1 es. oder vier en Klaſſen. . Weile und an d oberen Klaſſen der neunklaſſigen Schulen bildet den chuß, deſſen Aufgabe allgemeine Angelegenheiten ſind. Er ſoll bei der Aufſicht und Aufrechter⸗ der Schulzucht und bei Vorbereitung von Schul⸗ lerſchltwirken. Zu ſeinen Sitzungen iſt ein von der Anmaft zu wählendes Mitglied beizuziehen.— Die 3. richtung iſt die Schulverſammlung. Sie beſteht an . Mlgtlaſigen Schulen aus der Geſamtheit der Schü⸗ Ihre Aufgabe iſt, den Charakter der Schule als t zum Ausdruck zu bringen. hoden dürfen le re der Eltern gehalten werden. Der Eltern⸗ ran beteiligen. Die Zuſammenkünfte ſoll⸗ is einmal im Tertial ſtattfinden.— An den 6 n Schulen ſoll die Einrichtung unter Beach⸗ ektlichen Verhältniſſe und der Größe der Schule höheren Mädchenſchulen ſoll auf ſicht genommen werden. iche Eigenart Ri Jahre 1914 beſchloſſene Ein⸗ teſkala iſt bis jetzt noch nicht erfolgt. che Vorlage wird der neuen Synode zu⸗ — Drahtnachrichten. Meuterei der Reichswehr in Leipzig. 5 ihr eipzig, 3. April. Unter den hier weilen⸗ Iswehrtruppen iſt es zu einer Meuterei gekom⸗ lun eehrere Unteroffiziere des Bataillons Voltze er⸗ lun de Anzahl Offiziere wegen reaktionkrer Ge⸗ en* abgeſetzt. Die von der Brigtde im Einver⸗ 5 der ſächſiſchen Regierung angeſtellte Unter⸗ t ergeben, daß für die Unteroffiziere lediglich Gründe maßgebend geweſen ſeien. Die bei⸗ dädelsführer wurden daraufhin verhaftet. llon wurde aufgelöſt. f Ein Abkommen. tai düſſeworf, 3. April. Die Konferenz, an der Nerten der Vollzugsräte und der drei ſozialiſti⸗ ſuf dagen des Induſtriegebiets teilnahmen, einigte haftender Grundlage: Die Reichsregierung hat f ſreiheit entſprechend dem Bielefelder Abkom⸗ Gahin. 2. April, mittags 12 Uhr, verlängert; wenn und 2 Bielefelder. Abkommen nachgekommen die Regierung die Gewißheit hat, daß ihm nige geleiſtet wird, ſchreitet kein Miiltär ein. renz in Münſter hat auf dieſer Grundlage die arg dun 0 90 Front. durch einen dementſprechenden Aufruf an Lesch die Kampftruppen zu veranlaſſen ſuchen, die⸗ Ab uß nachzukommen. Für die Durchführung Nerven amens ſollen die jetzt beſtehenden Ortsweh⸗ Nuhrrdet verden. Die Truppenverſchiebung nach kevier ſoll eingeſtellt werden. ö Viele Preſſe zur Kabinettsumbildung in Deutſch⸗ bine anzöſiſche Preſſe beſpricht das neue deutſche ceibt. Allgemein in günſtigem Sinne. Der„Gau⸗ 15 binett 5 Entente wird nicht dulden, daß ein deut⸗ 1 ü degedele de Ee Einführung einer Militärdiktatur begün⸗ d ac ng den Frieden ſtören könnte. Die Re⸗ Bc ſchließlich nicht länger der ſtrikten Durch⸗ und erſafller Vertrages entziehen können. Erſt derauf dieſer Bedingungen wird es möglich ſein, eiche j nahme normaler Beziehungen mit dem Deut⸗ us Auge zu ſaſſen.— Die„Action Francaiſe“ egiernte ſich gegenwärtig nicht einmal mehr um rechts ng, ſondern um eine nach dem Putſch von des geſchwächte Regierung. Das neue deutſche ird im„Journal“ nicht unfreundlich begrüßt. icken, neuen Reichswehrminiſter als einen klu⸗ ten Mann, der der Entente nicht feindlich ge⸗ erwartet ſeine Taten. Lockſtedter Lager rüſtet ſich wieder, anſtatt erden. Es iſt ein Befehl nach Itzehoe ab⸗ ch Waffen und Munition angefordert wer⸗ der Waffen und Munition iſt bereits nach 155 obwohl die Truppen im Lager ahl für Oeſterreich. Die Schweiz hat ſich be⸗ e gd ame rreich eine ſofortige Mehlaushilfe als Maß bar kaniſchen Mehls zu gewähren. del önten Fochs.„Daily Mail“ meldet aus an ontagsſitzung der alliierten Botſchafter r Gddes Marſchalls Foch eine weitere Er⸗ beſchle Stärke der Beſatzungsarmee um 32 000 ſſe 5 n worden. Anale die Fragen des Ruhrgebiets. Die Ver⸗ ia n haben dem Geſuche Deutſchlands um zur Lieferung von Lebensmitteln nach entſprochen. deutſchen Vaterlande. * Schitlen Un wuahme des Bielefelder Abkommens durchge⸗ Die politi⸗ Einmütigkeit aller politiſchen Parteien, die ſich in Weſt⸗ preußen zur Deutſcherhaltung der gefährdeten Provinz⸗ teile inArbeitsgemeinſchaften zuſammengeſchloſſen haben, nicht zu erſchütetrn vermocht. Sonntag fand in Deutſch⸗ Eylau eine große Volkskundgebung ſtatt, an der ſich die hier eine große Volkskundgebung ſtatt, an der ſich die geſamte Einwohnerſchaft der Stadt beteiligte. Eine überaus große Menſchenmenge zog durch die Straßen in den Wald vor der Stadt, wo Redner aller Parteien dem einmütigen Willen Ausdruck gaben, in Not und Sturm dem deutſchen Vaterlande mit jeder Herzensfaſer treu zu bleiben. Nach dem Geſange von„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles“ ging die eindrucksvolle Verſammlung mit Hochrufen auf das deutſche Vaterland auseinander. Amerikaniſche Bewegung gegen den Raub deutſcher Docks. Der Vorſitzende des Waſhingtoner Schiffahrts⸗ amtes, Admiral Beuſon, veröffentlichte am Samstag eine Warnung an alle Amerikaner, die Propaganda gegen die Maßnahmen der Regierung hinfichtlich der Schiffahrt mitzumachen. Er erklärt, es beſtehe die Abſicht, die Re⸗ gierung von der Ueberlaſſung der Schiffahrt an private Unternehmungen abzubringen. Augenblicklich ſei eine Propaganda im Gange, die bezwecke, die Beſitzergreifung der Docks der Hamburg⸗Amerika⸗Linie zu hintertreiben. Beuſon meint, dieſe Bewegung werde von deutſchen In⸗ tereſſenten unterſtützt und müſſe daher vereitelt werden. Republikaniſche Bewegung im Libanon. Unter der Bevölkerung des Libanons zeichnet ſich immer deutlicher eine Bewegung ab, die auf die Schaffung einer demokra⸗ tiſchen Republik abzielt. In Beirut, ſowie in anderen Städten fanden Verſammlungen ſtatt, in denen dieſem Wunſch Ausdruck gegeben wurde. 4 Gegen eire 3. Kandidatur Wilſons. Wie der Waſhing⸗ toner Berichterſtatter des„Echo de Paris“ mitteilt, haben die Führer der demokratiſchen Partei im Kongreß ſich da⸗ hin verabredet, alles mögliche zu tun, daß Wilſon den Konvent der Partei nicht dahin bringen kann, daß er zum dritten mal ſeine Kandidatur z Pelſidentſchaft aufſtellt. Umſtellung unſerer Wirtſchafts⸗Politik. Von Bauernſekrtär Müller⸗ Heidelberg. 5 g Der Abbau der Zwangswirtſchaft, mit anderen Worten die Umſtellung unſerer Wirtſchaftsordnung, muß mit der Durchführung einer großzügigen Agrarpolitik Hand in Hand gehen. Die kurzſichlige, auf die Verbraucherintereſſen ein⸗ ſeftig zugeſchnittene Bankrott⸗ und Augenblickspolitik unſe⸗ rer heutigen Regierung muß unſer Vaterland dem finan⸗ ziellen und wirtſchaftlichen Zuſammenbruche entgegentrei⸗ ben. Unſere künftige Agrarpolitik muß auf die Hebung der Arbeitsfreude, auf die Förderung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, auf die Sicherſtellung unſerer Volksernährung mit eigener Produktion eingeſtellt werden. Produktions⸗ mittel wie Dünger, Futtermittel, Saatgut, Geräte, Ma⸗ ſchinen, Kohlen, Schuhe und Kleider ſinddem Bauernſtand hinreichend und zu angemeſſenen Preiſen zur Verfügung zu ſtellen; landwirtſchaftliche Höchſtpreiſe und induſtrielle Welt⸗ marktpreiſe ſind baldmöglichſt auszugleichen und nur dann kann die Landwirtſchaft auf die frühere Leiſtungsfähigkeit wieder gebracht werden. Die Schwabhauſener Reſolution dürfte für eine zielbe⸗ wußte Abbaupolitik maßgebend ſein. Alle abſolut nicht lebensnotwendigen Erzeugniſſe wären alsbald dem freien Verkehr zuzuführen. Die Annäherung der landwirtſchaft⸗ lichen Preiſe an die Induſtrie⸗ mit anderen Worten an die freien Marktpreiſe iſt in unſerer heutigen Preis⸗ und Wirt⸗ ſchaftsanarchie nicht ufzuhalten. Viele Waren, wie Wold⸗ Sliber⸗, il⸗ auv Luzuswaren haben fich bereits dem 1 ſtüm den um die L reißen; Löhne und legung der Weltn politik treiben zu wollen, d lich aufzuhalten. Die B wird den Reſt vollends f Ueſer ganges Geldſyſtem iſt auf neuer Grundlage aufzubauen. Eine neue Münz⸗, Bank⸗ und Börſengeſetzge⸗ bung muß den veränderten Verhältniſſen Rechnung tragen. Schaffung einer neuen Münzeinheit, Anpaſſung der Papier⸗ lomenge au die vorhandene Warenmenge iſt das erſte k ber Stunde. Unſere heutige Papiergeldüberflutung iſt ein großer Volksbetrug; das Volk fühlt ſich reich und iſt bettelarm geworden. Zur Zeit befindet ſich alles in flüſſi⸗ ger Bewegung und noch manches Jahr dürfte bis zur Feſti⸗ gung der neuen Verhältniſſe vergehen. Solange Lebensmittelmangel in unſerem Reiche herrſcht, nüſſen auch ausländiſche Lebensmittel eingeführt wer⸗ den, Man kann unſeren heutigen Maſſen nicht genug wie⸗ derholen, daß unſer Verbrauch weit die Erzeugung über⸗ wiegt. Unſere Landwirtſchaft war nicht einmal vor dem Kriege, geſchmeige der heutigen Bodenverarmung in der Lage, die Sicherſtellung unſerer Volksernährung durchzu⸗ führen. Der Verluſt großer Ueberſchußgebiete durch den Friedensvertrag, der ſtete Rückgang des Boden⸗ und Vieh⸗ ertrags, der Arbeitsfreude, die Verteuerung aller Bedarfs⸗ artikel, die unehrliche Preispolitik zwingt die deutſche Land⸗ wirtſchaft immer mehr zum Raubbau, zur Verarmung, macht unſer Ernährungselend immer größer, macht uns immer mehr abhängig vom Auslande. Währenddeſſen verhetzt man die Maſſen mit der verbrecheriſchen Behauptung, der Man⸗ gel an Ablieferungspflicht ſeitens der landwirtſchaftlichen Bevölkerung verſchulde das Ernährungselend. Das iſt Volksverhetzung, Demagogie, wie ſie nicht ſchlimmer getrie⸗ ben werden k Unſere Ernährungskriſis zwingt uns zur Einfuhr. illtardenbeträge, die allerdings beſſer recht⸗ itig für die Hebung der eigenen Landwirtſchaft aufgewen⸗ det worden wären, ſind dem Auslande zu geben. Bei unſerem heutigen zährungsſtande muß mit einer weitzügigen Einfuhrpolitik begonnen werden. Die valuta⸗ ſchwachen Agrarländer des Oſtens, Rußland, die Nandſtaa⸗ ten Polen und die Ukraine, kommen in erſter Linie bei der Einfuhr in Betracht. Der Reſt iſt von den valutaſtarken Staaten des Weſtens ohne Rückſeht auf unſere Marktent⸗ wertung einzuführen. Um den weſtlichen Staaten gegen⸗ über die Kaufkraft unſeres Geldes zu heben, müßten tief⸗ greifende Reformen in unſerer heutigen Wirtſchaftsanar⸗ chie dur führt werden. Denn der Tiefſtand unſerer Va⸗ luta iſt nicht nur auf die Arbeitsunluſt und Streikwut un⸗ ſerer Induſtriearbeiter zurückzuführen, ſondern größtenteils durch die Intrigue einer erſchreckende Formen angenom⸗ menen Kapftal⸗ und Steuerflucht unſeres Großkapitals und unſerer Hochfinanz. Werden doch die Beträge der Kapital⸗ flucht von ausländiſcher, neutraler Seite auf über 100 Mil⸗ 1 t geſchätzt, ſo daß nach den einzelnen Börſenberichten deutſches Geld inſolge übergroßen Andranges in ausländi⸗ ſchen Banken und Börſen gar nicht mehr untergebracht wer⸗ den kann, und die deutſche Mark weiter ſprunghaft fällt. Das größte Verbrechen, ein Landesverrat größten Stils, wird von kapitalskräftigen Induſtrie⸗, Handels⸗, Bank⸗ und Börſenkreiſen an unſerem arm und elend darniederliegen⸗ den Vaterlande begangen. Dieſe Kreiſe ſtoßen ihm vollends den Dolch in den Rücken. Und man erfährt ſo wenig von dieſer 100 Milliardenkapitalflucht! O du armes, betroenes Deutſchland! N 5 5 15 Die Verordnungen gegen die Kapital- und acht nicht gezwungen wird, den vollen Gegenwert ausgefüh kommen zu ſpät, und können jetzt nicht Arshr so b 1 geldma en ins Ausland flüchtig werden, ſo werden jetzt umſomehr Waren verſchoben. Alte Betriebe ſtellen ſich jetzt in die Erportinduſtrie um. Kohlen, Eiſen, Kali, Geräte, Maſchinen und auch Lebensmitlel wandern maſſenhaft in Wagenladungen über die Grenze. Die Waren kommen hin⸗ aus, und der Gegenwert? Er wird auf irgend ein aus⸗ ländiſches Bankkonto in fremder Währung gutgeſchrieben. Deutſchland wird ausgekauft nicht nur von ausländiſchen Agenten, ſondern von ſeinen eigenen Leuten. Und unſere Volksregierung ſchläft und wiederholt im Traume mecha⸗ niſch die Worte: Arbeiter und Bauern, arbeitet, arbeitet Dieſelbe Regierung läßt den Ertrag der Arbeit ſich ins Aus⸗ land vreflüchtigen und jammert dann noch über unſer Va⸗ lutaelend. Solange unſere Induſtrie und unſer Handel Waren wieder in Rohſtoffen und Arbeſt wirken 1 7 ren, ſolange werden wir uns trotz Arbeit wirtſchaftlich wi erholen können. Unſere Exportinduſtrie iſt ja gerade an dem Valutatiefſtand intereſſiert. Ein Fabrikant, der eine Ma⸗ ſchine zum Preiſe von 20 000 Franken in die Schweiz ver⸗ ſendet, erlöſt aus dieſen 20000 Franken bei der Börſe unter Zugrundelegung des heutigen Kurswertes 20000 11 220 000 M. Legt er nun e des Maſchinenwertes(wie es meiſtenteils gemacht wird) alſo 15000 Franken in einer ſchweizeriſchen Bank an(Kapitalflucht), ſo bekommt er für die reſtlichen 5000 Franken immer noch 5000& 11= 85 000 Mark. 5 Die Ein ohnerwehren. Es iſt von jeher der Wunſch der Regierung und der Einwohnerwehr ſelbſt geweſen, daß in die Einwohnerwehr die Mitglieder aller auf dem Boden der verfaſfungs⸗ mäßigen Regierung ſtehenden Parteien und die Ange⸗ hörigen aller Bevölkerungskreiſe eintreten. Dieſer Wunſch iſt bisher nicht in dem erforderlichen Maße in Erfüllung gegangen. Der unſinnige Putſch in Berlin und die Haltung der Berliner Einwohnerwehr hat es unbedingt nötig gemacht, daß nunmehr, mehr als bisher, auch die Arbeiterſchaft zur Mitwirkung bei den Ein⸗ wohnerwehren herangezogen wird. Es iſt zu erwarten. daß dieſer Notwendigkeit ſeitens der Einwohnerwehren mit vollem Verſtändnis begegnet wird, auch da, wo trotz eifriger Bemühungen bisher die Arbeiterſchaft der Ein⸗ 5 —* wohnerwehr mehr oder weniger ſich fern gehalten hat. Die Einwohnerwehren in Baden ſtehen unbedingt auf 8 dem Boden der verfaſſungsmäßigen Reichs⸗ und Landes⸗ regierung und ſind gemäß ihrer eingegangenen Ver⸗ pflichtung bereit, die verfaſſungsmäßige Regierung gegen, gewaktſame Angriffe, gleichgültig, von welcher Seite a kommen, zu ſchützen. Zur Feſtigung des Vertrauens der Geſamtbevölkerung iſt es aber nötig, daß dies durch die Organiſation der Führung der Einwohnerwehr offen⸗ kundig wird. Es iſt hiernach folgendes erforderlich: 1. Die Führung der Einwohnerwehr kann nur in Händen von Männern liegen, die unzweifelhaft auf dem Boden der verfaſſungsmäßigen Regierung ſtehen und die bereit ſind, die verfaſſungsmäßige Regierung gegen Gewalt zu ſchützen. Führer, die durch ihre bisherige Hal„ tung Anlaß zu Bedenken in dieſer Hinſicht gegeben ha⸗ 15 ſind zu veranlaſſen, von der Führung zurückzu⸗ reten. 1 2. Dem Führer der Einwohnerwehr ſoll ein Beirat zur Seite treten, in dem möglichſt Vertrauensmänner der drei Parteien ſind. Auch die Mitglieder anderer Parteien können in dieſem Beirat eine Vertretung fin⸗ den, wenn fie ſich vorbehaltlos verpflichten, die verfaſ⸗ ſungsmäßige Reichs⸗ und Landesregierung gegen jegliche gewaltſame Angriffe zu ſchützen. Dem Beirat ſoll auch ein Vertreter des Bezirksamts und der Gemeindeverwal⸗ tung angehören. Dieſe Beiräte haben ſich über alle Maßnahmen der Führung auf dem Laufenden zu halten und es ſoll ohne ihre Zuſtimmung ſeitens der Führung nichts Entſcheidendes angeordnet werden.* 3. Der Arbeiterſchaft ſoll in weitem Umfange die Möglichkeit gegeben werden in die Einwohnerwehr ein⸗ zutreten. Es werden aus der Arbeiterſchaft Wehrkom⸗ pagnien gebildet und liſtenmäßig aufgeſtellt, die ihre Führer beſtimmen und im Falle der Gefahr von der Regierung zur Verteidigung der Republik aufgerufen werden. Die Waffen ſollen in Depots bis zum Aufruf niedergelegt bleiben. Die Bildung dieſer Arbeiterkom⸗ pagnien geſchieht am beſten im Anſchluß an die Einwoh⸗ nerwehren. Selbſtverſtändlich muß geprüft werden, ob in den Liſten nur Perſonen ſtehen, die die verfaſſungs⸗ mäßige Regierung gegen jeden gewaltſamen Angriff zu ſchützen bereit ſind und denen unbedenklich im Falle der Gefahr Waffen anvertraut werden können. Dieſe Prü⸗ fung wird der obenerwähnte Beirat der Führung der Einwohnerwehr vorzunehmen haben. 3 4. Für die neueintretenden Arbeiter oder die neuzu⸗ bildenden Arbeiterkompagnien ſind Waffen bereit zu le⸗ gen in der gleichen Weiſe, wie nach den bisherigen An⸗ ordnungen für die Einwohnerwehren überhaupt. Es dürfen weder die alten Mitglieder der Einwohnerwehren noch die neueintretenden Arbeiter die Waffen in per⸗ ſönlichen Beſitz bekommen, ehe ſie aufgerufen ſind, es ſei denn, wenn und ſolange ſie zur Bewachung der Waffen⸗ depots herangezogen werden. Gewaltſame Aneignung von Waffen muß gegenüber jeder Seite mit allen Mitteln verhindert werden. d 3 5. Wenngleich die vorhandenen Waffenbeſtände viel⸗ fach ſchon bisher für die Mitglieder der Einwohnerwehr nicht völlig ausreichen⸗ muß nach Eintreten neuer Arbei⸗ termitglieder oder Bildung von Arbeiterkompagnien die Einteilung der Waffenbeſtände ſo vorgenommen werden, daß auch den Arbeitern eine ihrer Zahl entſprechende Bewaffnung ſichergeſtellt iſt. 0 2 KK—ääñ ä— ep. Die Poloniſierung Danzigs. Der Ausverkauf deutſchen Zobens an feindliche und neutrale Ausländer macht in den Gtenz⸗ marken reißende Fortſchritte. In Danzig z. B. herrſcht nach einem Bericht der„Frankf. Ztg.“ ein mahrer Hexenſabbat. Und zwar ſind es vornehmlich die Polen, die mit unheimlicher Begarrlichkeit die Stadt, die ihnen der Friedensvertrag vorent⸗ galten hat, auf dieſem Weg in ihren Beſitz zu bringen ſuchen. Schon eine Unmenge Grundſtücke, namentlich Gaſthöfe und Ge⸗ ſchäftshäuſer, aber auch zahlreiche Wohngebäude und nock unbe⸗ bautes Gerände ſind in polniſche Hände übergegangen; em ein⸗ ziger Dandiger Gaſtho; ſoll noch einen deutſchen Beſitzer ha⸗ ben. Das Betrübendſte an dieſen e iſt, daß deutſche Beſitzer den Angeboten der Zwiſchenhändler, die oft das 3. and afache des Einſchätzungswerts bieten, nicht widerſtehen können. Die Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs. 3 5(Schluß.) Die große Maſſe der Steuerzahler intereſſieren lediglich die Fragen nach dem Kapital! vermögen unter III. Das Gefühl der Sicherheit, einmal nichts zahlen zu müſſen, iſt ja ſo unendlich ſüß! Und in der Tat wird mancher, der in unſeren Eingangszeilen geleſen hat, daß nur der Zuwachs über 5000 Mk. beſteuert wird, den Frage⸗ bogen mit weſentlich erleichtertem Herzen zur Hand neh⸗ men und ſeelenruhig die Angaben machen, die ihn doch nichts koſten werden. Die Fragen nach den einzelnen Arten des Kapital⸗ vermögens ſind ſo eingehend ſpezialiſiert, daß eine Er⸗ läuterung kaum vonnöten iſt. In der Haupſhäache kom⸗ men Wertpapiere in Betracht. Wir leben ja im papiernen Zeitalter, beſonders was Geld angeht! Die amtliche: Kurſe⸗ vom 30. 6. 1919 ſind bei jeder Bank zu erfahren. Da infolge des ſogenannten Depotzwangs die Beſitzer von verzinslichen Papieren(Anleihen und dgl.) ihre Wertpapiere entweder bei einer Bant Spar⸗ kaſſe uſw. hinterlegt oder dem Finanzamt eine Auf⸗ ſtellung darüber bereits eingereicht haben, wird die Zu⸗ ſammenſtellung der zum Kapitalvermögen gehörigen Werte jetzt keine Schwierigkeiten bereiten. Nachdem ſo das Vermögen auf den 30. Juni 1919 feſtgeſtellt worden iſt, ſind unter Il die Kapitalſchul⸗ den aufzuführen, denn dieſe müſſen natüclich abge⸗ zogen werden, um das Reinvermögen zu erhalten. Die Schulden von Ehemann und Ehefrau werden zuſammen⸗ . Laufende Haushaltungskoſten dürfen nicht als Schulden abgezogen werden, wohl aber einmalige außer⸗ gewöhnliche Schulden, wie z. B. die Koſten einer großen ärztlichen Operation, die Koſten anläßlich der Geburt eines Kindes, die Ausſteuerung einer Tochter, des Tods eines Haushaltungsangehörigen. Einkommenſteuerrückſtän⸗ de von 1919 dürfen nicht abgezogen werden, hingegen Steuerrückſtände aus früheren Jahren; nach chnen iſt un⸗ ter V beſonders gefragt. Die Frage, ob jemand eine Rente bezieht oder eine Rente zu zahlen hat, iſt von Bedeutung(vgl. III), damit beurteilt werden kann, ob ſolche Laſten eine Abgabepflicht begründen oder abgezogen werden können, und damit ihr Kapitalwert richtig nach der Reichsabgabenordnung be⸗ rechnet werden kann. Vom Endvermögen iſt abzuziehen, vermindert alſo die Steuerlaſt, was man im Veranlagungszeitraum, d. i. vom 1. Februar 14 bis 30. Juli 19, geerbt oder geſchenkt oder aus einer Verſicherung ausgezahlt erhalten oder aus der Veräußerung ſteuerfreier Zegenſtände er⸗ zielt hat, ferner als Kapitalabfindung für Körperver⸗ letzung und drgl. erlangt hat. Die Beantwortung dieſer Fragen unter IV. liegt im eigenen Intereſſe des Steuer⸗ pflichtigen, ebenſo die Fragen unter V nach den Steuer⸗ Kontrollmaßnahme haben. ſetzes aufgezählten Beträge. Das ſind die Summen, die jemand zu Schenkungen, zum Ankauf on Grundſtücken und Gewerbebetrieben im Ausland, ferner non Schmuck⸗ und Luxusſachen u. drgl. verwendet hat, alſo die echten Kriegsgewinne, die vor allem getroffen werden ſollen. Natürlich müſſen die Gegenſtände noch im Beſitz des Abgabepflichtigen ſein. Kann jemand die Frage IX nach dem Anfangsver⸗ mögen nicht beantworten, weil er ſeinen Wehrbeitrags⸗ oder Beſitzſteuerbeſcheid nicht mehr zur Hand hat, ſo genügt es, wenn er den Ort angibt, wo er damals ge⸗ wohnt hat. Von dem dortigen Finanzamt kann dann die erforderliche Auskunft beigezogen werden. Für diejenigen, die weder zum Wehrbeitrag noch zur Beſitzſteuer veranlagt worden ſind, iſt unter X die Frage geſtellt, wie ſich ihr Anfangsvermögen nach dem Stande vom 1. Januar 1914 oder nach dem Termin eines ſpä⸗ teren Eintritts der Steuerpflicht berechnet. Fettgedruckt, alſo bedeutungsvoll iſt endlich die Frage XI, ob man am Stichtag für das Endvermögen, alſo am 30. Juli 19, bei einer Bank, Sparkaſſe uſw. ein Guthaben, Schließfach, laufendes Konto, verſchloſſenes De⸗ pot uſw. gehabt hat, und wenn ja, bei welcher Bank. An ſich ſind ſolche Wertgegenſtände und Guthaben ſchon unter Kapital vermögen aufzuführen geweſen, die Fra⸗ ge nach der Bank kann alſo nur die Bedeutung einer Durch den Depotzwang iſt die Bank ohnehin zur Auskunft verpflichtet. Auf wiſſentlich falſche Angabe iſt ſchwere Strafe ge⸗ ſetzt. Andererſeits ſoll denen, die es bisher mit der Deklaration zum Vermögen und Einkommen nicht genau genommen haben, bis zum 15. April 1920 Gelegenheit gegeben ſein, ihre Unterlaſſungsſünde wieder gut zu ma⸗ chen und das bisher verſchwiegene Vermögen und Ein⸗ kommen dem Finanzamte anzugeben. Dieſe reumütige Angabe befreit dann von jeder Steuerſtrafe, die ſich auf das nachträglich angegebene Vermögen und Einkommen bezieht. Lokales. — Poſtſache. Gewöhnliche und eingeſchriebene Briefe nach Ungarn ſind nur offen zuläſſig. — Neue Erhöhung der Kohlenpreiſe. Die rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Kohlengruben haben bei der Reichsre⸗ gierung eine weitere Erhöhung des Kohlenpreiſes um 25 Mark die Tonne beantragt mit der Begründung, daß eine neue Lohnerhöhung bevorſtehe. Dieſe Lohnerhöhung tritt nach dem bereits getroffenen Abkommen am 1. April ein, dergeſtalt, daß die Arbeiter über 20 Jahre für die Untertagarbeit, ſowie die Gedingarbeiter für die Sechsſtundenſchicht 5.50 Mk. mehr echalten; der Lohn der Uebertagarbeiter wird um 90 Pfg. die Stunde er⸗ höht; die unter 20 Jahre alten Arbeiter erhalten ent⸗ ſprechend höhere Entlohnung.— Seit Beginn des Jah⸗ res 1920 ſind die Kohlenpreiſe bereits dreimal erhöht worden: am 1. Januar um 40.60 Mk., am 1. Februar gruppe hak Deutſchland einen Kredit von 25 Millionen Dollar zur Beſchaffung amerikaniſcher Lebensmittel, ſonders Fett, gewährt. Die erſten Sendungen ſind ber die obere Grenze für die Krankenverficherungspflicht auf der Krankenkaſſen richten, fanden bisher ihre Grenze ſicherte arbeitsunfähig, ſo konnte er höchſtenfalls an eits von Amerika abgegangen. — Die Verſicherungsgrenze. Einer neuerliche Meldung aus Berlin zufolge hat der Reichsrat den ſchlüſſen des Volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes der An nalverſammlung aus„politiſcher Klugheit“ zugeſtimmt Arbeitseinkommen bis 20000 Mk. zu erhöhen. 1 Grundlöhne, nach denen ſich die Beiträge und Leiſtung in einem Höchſtbetrag von 10 Mk. Wurde der Ver tägliches Krankengeld von 7.50 Mk. erhalten. Die de grenze auf wenigſtens 20 Mk. hinaufzuſetzen, womit i Möglichkeit gegeben wäre, das tägliche Krankengeld 1 15 Mk. zu erhöhen. Ob die Krankenkaſſen 15 Mf, täglich, das ſind 75 Prozent des Grundlohns von Mk., leiſten können, hängt von ihrer finanziellen Lag ab. Als Regelleiſtung hat die Reichsverſicherungsordnn 1 50 Prozent des Grundlohns feſtgelegt. Die bisherig er Beſtimmungen des Krankenverſicherungsgeſetzes ſetzten 9 Verſicherungspflicht der Angeſtellten eine Grenze in fle nem Jahresverdienſt von 5000 Mk. Dieſe Grenze 1 eine neue Verordnung auf 12 000 Mk. feſtſetzen. id Wünſche der Krankenkaſſen gingen noch weiter; di 1 wollten die Verſicherungsgrenze ganz beſeitigt wiſſe Die völlige Beſeitigung jeder Grenze ſcheiterte aber ah dem Widerſtand der Aerzte. Angeſtellte mit einem J 0 resverdienſt bis zu 20000 Mk. würden nun alſo n der neuen Geſetzesvorlage verſicherungspflichtig. 5 — Der Genoſſenſchaftsverband landw. Bereit gungen Badens fordert die Landwirte auf, dur 1 ungeheure Steigerung der Preiſe für künſtliche Düngem tel ſich nicht von der Verwendung derſelben abſchrecken laſſen, da ſonſt die Lebensmittelerzeugung aufs schu gefährdet würde. Die Reichsregierung hat die Zuf 15 rung gegeben, daß die Produktionsverteuerung zur 3 1 der Ernte durch angemeſſene Mindeſtpreiſe ausgegliche werde. 7 Gute Möhelpolttur. Pöbel mit glänzender Furnitur, un Mahagoni⸗, Nußbaum⸗, Paliſanderholz ſowohl als auch Eich Birken⸗, Kiefernholzmöbel mit ſtumpf gebeizter Fläche wer vor dem Polieren mit einem in Petroleum getauchten Watteban durch Abreiben von Staub und Schmutz geſäubert. Man in dann die Möbel einen Tag ſtehen, ehe man ſie poliert. 100 gute Politurmiſchung beſteht aus einer Vermengung von. Gr. Terpentinöl und 5 Gr. Paraffinöl(beides in Drogerien ie hältlich), das mit einem weichen Tuch aufgetragen und v mit ben wird. Nachdem man alle Holzteile der Möbelſtücke ren der Oelmiſchung verrieben hat, werden ſie mit einem beſondeſ, Tuch durch gleichmäßiges Polieren wie neuausſehend hergeſſz Auch eine Miſchung aus Bohnerwachs, in etwas Oel geg erzielt die gleiche Wirkung. Für kleine Möbelgegenſtände, 5 Holztäſtchen, kleine Truhen, Tiſchchen, Hocker u. dgl., geil ſchon ein leichtes Polieren mit Vaß Verreiben Glanz verleiht und die graugewordenen Holzarten ſtrebungen der Krankenkaſſen gingen dahin, die Höch, ö 5 rückſtänden. Dem Endvermögen ſind hin zuzurechnen, erhö⸗ hen alſo die Steuerlaſt, die unter VII nach 88 des Ge⸗.— Fett aus Amerika. um 35 Mk. und am 1. März um 15 Mk. die Tonne. dunkelt. 0 et bei 1 eline, deren Fettigteit nac Eine amerikaniſche Handels Verantwortlich für die Redaktion Gg. Immermann,—— Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am 8. April 1920, vorm. 9 Uhr ſtaitfindenden Bezirksraksſitzung. J. Oeffentliche Sitzung. 1 55 Paten der Entſchädigung für eine wegen uberkuloſe getöteten Kuh des Landwirts Jo⸗ 3 Jakob Reinhard in Schriesheim. „Geſuch der Firma Bergin Anlage in Rheinau um Erteilung der waſſerpolizeilichen Genehmig⸗ ung zur Ableitung von Kühl⸗ und Tagwaſſer aus dem Fabrikbetrieb in das öſtl. Becken des Rheinauhafens. 3. Erteilung der Staatsgenehmigung zum Bei⸗ zugsverfahren der Straßenherſtellung im 6. Sändgewann. 4. Erteilung der Staatsgenehmigung zum Bei⸗ ugsver. 5 der Straßenherſtellung in dem Gewann Waſſerbett und Unterfeld im Stadt⸗ teil Feudenheim. 5. Den reihte ahn Ausbau und die Elektriſir⸗ ung der Nebenbahn Mannheim ⸗ Heidelberg wäſſerpolizeiliches Genehmigungsverfahren zur Verbreiterung des Neckarhochwaſſerdammes. 6. Entziehung des dem Markus Scheidel in Rhein⸗ au verliehenen Ueberfahrtsrechts über das öſt⸗ liche Hafenbecken. 7. Verleihung des Uebergangsrechts über das öſt⸗ liche Hafenbecken in Rheinau an Gerhard 2 5 in Rheinau. eſuch des Peter Seitz um Erlaubnis zum J Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ 5 ausſchank im Hauſe Schloßſtr. 62, in Secken⸗ eim, 9. Geſuch der Karl Schuldis um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Gontardplatz 10. 10. 51 des Wirts Jakob Jöſt um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts von dem Hauſe UU 3, 18 nach dem Hauſe 5 Wormſerſtraße 36 in Käfertal mit Brannt⸗ weinſchank. f 11. Geſuch der Hans Jank Ehefrau um Erlaubnis i ur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirt⸗ ſchaftsrechts ohne Branntweinſchank vom auſe Kronprinzenſtr. 46 nach dem Hauſe ronprinzenſtr. 50. 12. Geſuch des Joſef Gunkel um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem 7 13 A 3, 10 Geß dem Hauſe Lange Rötterſtr. 72. 13. Geſuch des Wirts Rudolf Kunz hier um Er⸗ f laubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen a Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Schwetzingerſtraße 109 nach 8 dem 1551 K I, 22 mit Branntweinſchank. 14. Geſuch der Babette Müller Wwe. um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ihres Schankwirtſchafts⸗ 5 rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Lange Rötterſtr. 72 nach dem Haufe T 2, J. 15. 2 des Heinrich Vogel hier um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Fabrikſtationsſtr. 16. 16. Geſuch der Mannheimer Turngeſellſchaft e. V. in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb 0 einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank f 1 i 5 Vereinshauſe auf dem Sportplatz im garten. 17, Geſuch des Ernſt Stößer in Mannheim um 18, Geſuch des Heinrich Behr in Mannheim um Erteilung eines Wandergewerbeſcheines. 19. Geſuch des Johann Heilig in Neckarau um Erteilung eines Wandergewerbeſcheins betr. II. Nichtöffentliche Sitzung. 1. Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſichtnahme der Herrn Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. Mannheim, den 3. April 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Betreten der Kulturen bei der Taubenbütte bei Strate verboten ist. Seckenheim, den 1. April 1920. Bürgermeiſteramt. Koch. Die Ausgabe der Wollſachen an bedürftige Kriegshinterbliebene, an ſonſtige bedürftige Witwen und deren Angehörige(Rinder) ſowie an Unterſtützungsempfänger, welche ſich ſ. Zt. angemeldet haben erfolgt gegen Barzahlung am Daunerstag, den 8. April 1920, wachmittags und zwar die Buchſtaben A bis K von 4 bis ½6 Uhr L bis Z von ½6 bis 7 Uhr Die Ausgabe an die übrigen Angemel⸗ deten wird nach vorheriger Bekanntgabe in den nächſten Tagen vorgenommen. Seckenheim, den 1. April 1920. Fürſorgeamt: Roch. Gemeindeverrechnung. Es wird hiermit wiederholt darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Gemeinde⸗Umlagen bis ſpäteſtens 8. ds. Mts zu zahlen ſind. Zur raſcheren Abwicklung der Kaſſenge⸗ ſchäfte iſt die Kaſſe am Mittwoch und Don⸗ nerstag, vorm. von 8 bis 12 Uhr u. nachm. von 1 bis 4 Uhr geöffnet. Die Gemeindeverrechnung: Volz. 5 Erfurter demüse- u. Blumensamen empfiehlt Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheines. Kanarien- und Uogelschutz⸗ Verein Seckenheim. 2 d Morgen Abend 78 Ahr Verſammlung im Lokal, J. A.: Der Vorſtand. Sozlaldemokrafische Partei FSamstag, den 10. April, abends 8 Uhr, im„Deutſchen Hof“ General- Versammlung. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. Seckenheimer Pferde- Versicherungs- Verein. Laut Beſchluß des Vorſtandes, wurde die Verſicherungsſumme bei allen Pferden mit Wirkung vom 1. April ab um 50% erhöht. Mitglieder, welche auf dieſe Erhöhung der. Verſicherungsſumme verzichten, wollen dies innerhalb 8 Tagen dem Vorſtand ſchrift⸗ lich mitteilen. Der Vorſtand. Pferdezucht verein domenbeim. „Morgen Miltwoach Abend 8 Uhr Sitzung im„Schwanen“. Der Vorſtand. Läuferschweine eingetroffen.(b Franz Berlinghof, Hauptſtraße. Most-Ansatz zur Bereitung von 150, 100 u. 75 Liter Obstmostersatz empfiehlt Germamla- Drogerie A. 1 1 Ein gebrauchte 1 gulerb. Jabrkez, zu verkaufen. l ſagt die eie Ein ordentliches zuverläſſiges 1 — Mädchen auf 1. Mai evtl. Anſtändiges zur Führung des Haus⸗ haltes,(Vertrauens- ſtellung), bei hohem Lohn und guter Be⸗ handlung auf 15. April oder 1. Mat geſucht. Zu erfragen in der Expedition d. Blattes. früher geſucht. g Ein guterh, pol. F. Schrödet, Wet, eee 3 teil.. Wilbelmſtr. 5 atfatzen, weißem Marmor, ſowie prima Eine Gale, Federbeiten, großer entlaufen. e be, Rüchenschrann und Albert Te Für neue Sache redegew. 90 Küchentisch, Sola, pol. Schrank und ſonſtiges ſehr preiswert zu ver⸗ 10 kaufen. 0 Dallceler 15. Wilhelmſtraſte 42. gewinnen. 5 19 Ein co öl. el— 1 kleiner Geldbetrag Haulszins Füche gefunden. Abzuholen ſtets vorrätig i, Hanptſtr. 21. Druckerei ds. Be, Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnell Gg. Zimmerůaumn. 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