88( —— —— A — — 2 — — kehre ad f 0 ins ds hn age Une den Na N ver eier N N bi den daher die Frage der Räumung der von den Frau⸗ eſetzten Taunusſtädte wieder akut ſein. Je„ Meldun 9 rmeisferämfer Secken heim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. natlich 3.—„ mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Ponn⸗ und 5 MAhannementspreis: Montag, 12. April 1920. Imſerastunenrets: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Reklamen 1.30 Ml. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 79 ie gen h Ur b „Neue B. e zur Sprache gebracht werden. bleiben! erwehr⸗Zentrale im preuß. Miniſterium des In⸗ bereits aufgelöſt. Die Ortswehren werden von der 9 e organiſiert. Aezeich einer Berliner Meldung des„Echo de Paris“ lier ach Mitteilung von berufener deutſcher Seite mit rittweiſen Zurückziehung der Truppen aus dem ebiet Aufang nächſter Woche und in der folgenden s 20. April gerechnet. 28 i 1 1 s geſtern abend eine Proteſinote gegen die B „Note des Staatsſeuats beſagt, daß zwiſchen Eng⸗ känkreich und den Vereinigten Staaten Verhand⸗ im Gange ſind mit dem Ziele, eine endgültige 1 gegenüber der Beſetzung deutſcher Städte durch George, der geſtern abend nach London zurück⸗ iſt, hat heute in Downing ⸗Street den franzöſi⸗ chafter empfangen und mit ihm eine längere Tagesſchau. M0 ie Regierungen der ſüddeutſchen Bundesftagte 3.“ erfährt, für nächſten S g el Mhetbang anberaumt, deren Gegenſtand die neuerlichen lad rüche der Gewerkſchaften und ſozialiſtiſchen Parteien fle den Einmarſch der Reichswehr in das Ruhrgebiet ſein ußerdem ſoll noch die Frage der Einwohnerwehren beſondere das Verlangen der Auflöſung durch die Man mißt der Be⸗ gen der ſüddeutſchen Staaten entſchlof⸗ chsregierung entſchiedenen Einſyruch n Eingriffe von te, für die ſie keine Verantwortung unmöglich gemacht werden. Truppen können vorläufig in der 50 Kilometer⸗ Von zuſtändiger Seite wird berichtet: Mitteilung des Auswärtigen Amtes der Reichs⸗ Rang, welche heute vormittag beim Abſchnitt 5 hier na A, können die Truppen der 50 Kilometer⸗Zone auch dis h Organiſationen alliierten Regierungen weitere Entſcheidun⸗ 1 Damit würde Karlsruhe bis auf Garniſonſtadt bleiben, da die hieſigen mationen nach dieſer neueſten Meldung zu⸗ ge noch nicht verlaſſen müſſen. ſind. In etwa zwei Wochen wendet worden. kion verſchoben worden. Man nimmt all⸗ daß hie Aktion der Volſchewiſten, beſſer vorberei⸗ wiederholen werde. Unterredung gehabt. Lloyd George wird am 9. April nach Paris in Begleitung verſchiedener Perſönlichkeiten reiſen. Die britiſche Regierung hat Cambon benachrich⸗ tigt, daß ſie die Frage der franzöſiſchen Intervention in Deutſchland nicht in derſelben Weiſe wie die franzöſiſche Regierung anſehe.. Dem„Temps“ zufolge hat Nitti den in London wei⸗ lenden Außenminiſter Soialoja aufgefordert, ſich mit Lloyd George zum Zwecke einer gemeinſamen diplomati⸗ ſchen Aktion gegenüber Frankreich ins Einvernehemn zu ſetzen. „Ein beſonderer Berichterſtatter der„Daily News“ er⸗ zählt, daß der ſchon ſeit Begiun der Friedeusverhandlungen gehegte Wunſch der von Marſchall Joch geführten frauzöſ. Militärpartei, einen größeren Teil des deutſchen Gebiets zu beſetzen, in einer der letzten Sitzungen des Oberſten Ra⸗ tes wieder vorgebracht wurde, doch am Widerſtand Englands und Italiens geſcheitert ſei. Die Debatte über den Antrag auf Abſchluß des Frie⸗ dens zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland hat am Donnerstag in der Repräſentantenkammer be⸗ gönnen. Man glaubt, daß die Abſtimmung ſchon am Freitag ſtattfinden wird. Der Franzoſen⸗Einfall. Was will Frankreich? W. T. B. Amſterdam, 10. April.„Telegraf“ ſchreibt in einem aus Paris datierten Artikel über Frank⸗ reich und ſeine Bundesgenoſſen: Die Kriſe hat ihren Höhepunkt erreicht. Der Abbröckelungsprozeß, den Cle⸗ menceau ſolange verhindern konnte, macht jetzt Fort⸗ ſchritte. Der zwiſchen den Bundesgenoſſen aufgetretene Gegenſatz ſei der erſte große Erfolg, den Deutſchland ſeit dem Frieden auf politiſchem Gebiet davongetragen habe. Es ſei nicht wahrſcheinlich, daß die franzöſiſche Regierung den augenblicklich eingenommenen Stand⸗ punkt verlaſſen werde. Frankreich werde verſuchen, ohne unmittelbare Unterſtützung der Alliierten Deutſchland zu zwingen, eine Reihe von unerledigten Fragen zu regeln. Die Beſetzung Frankfurts ſei mit der Entſendung der deutſchen Truppen nach dem Ruhrgebiet begründet wor⸗ den. Es ſei jedoch ſicher, daß die Zurückziehung der deut⸗ ſchen Truppen aus dem Ruhrgebiet keineswegs die Räu⸗ mung Frankfurts zur Folge haben werde. Proteſt der engliſchen Regierung gegen den franzöſiſchen Gewaltakt. W. T. B. Paris, 10. April. Der Spezialkorreſpon⸗ dent des„Matin“ meldet aus London: Man wird gewiß in Frankreich ſehr überraſcht dar⸗ über ſein, erfahren zu müſſen, daß die engliſche Regie⸗ rung jeder Erwartung zuwider heute nach Abhaltung zweier Kabinettsſitzungen beſchloſſen hat, gegen die fran⸗ zöſiſche Aktion in Deutſchland zu proteſtieren. Dieſe Neuigkeit wird unſere britiſchen Freunde, die in ihrer Mehrzahl ſeit zwei Tagen uns dauernd ihre iin ützung Woſtſcheckkoneo: Karloruhe Nr. 19 verſichert haben, ebenſo überraſchen wie uns ſelbſt. Eine Note offiziöſen Charakters, die heute durch eine Agentur veröffentlicht worden iſt, beſagt: Der Eindruck, der hier verbreitet wird und der durch die franzöſiſche Regierungserklärung beſtätigt wird, daß die alliierten und aſſoziterten Regierungen, namentlich Großbritan⸗ nien, die Vereinigten Staaten, Italien und Belgien, mit der franzöſiſchen Regierung vollſtändig einig ſeien, iſt gänzlich irrig. Die Wahrheit iſt, daß die alliierten und aſſoziierten Regierungen der Politik des Einrückens in die neutrale Zone immer entgegen getreten ſind. Es hat den Eindruck, daß die franzöſiſche Regierung aus eigener Initiative gehandelt hat, ohne die Zuſtimmung der Al⸗ lierten abzuwarten. Die Stellung der engliſchen Regie⸗ rung zu dem Problem der ſozialen Unruhen iſt die, daß es allein eine Angelegenheit derjenigen Regierung iſt, die jetzt nach Wiederherſtellung des Friedens das deutſche Volk vertritt, und daß es die Alliierten nichts angeht, da ſich die Ereigniſſe außerhalb derjenigen Zone voll⸗ ziehen, für die dieſe verantwortlich iſt. 85 Der Korreſpondent meldet dann dazu: Die amtliche Proteſtnote iſt am 9. April durch Lord Derby Herrn Millerand übergeben worden. f 5 Belgien! W. T. B. üſſel, 10. April. Es beſtätigt ſich, daß die belgiſche Regierung Frankreich die belgiſchen Straßen und Eiſenbahnen für Truppentransporte nach Deutſchland zur Verfügung ſtellen wird, ſofern ſich eine Notwendig⸗ keit dafür ergibt. Die„Nation Belge“ ſagt hierzu: „Wenn wir gut unterrichtet ſind, wird das Kontingent, das bisher der franzöſiſchen Regierung zur Verfügung 85 wird, die Stärke eines Linienregiments ausma⸗ en.“ 1 1 W. T. B. Paris, 10. April.„Intranſigeant“ verge net eine Nachricht des Brüſſeler„Soir“, die F.auzöſiſche Regierung habe Belgien erſucht, direkt an der Beſetzung des linken Ryeinuſers teilzunehmen und Verſtärkungen in das beſetzte Gebiet zu entſenden. Außerdem habe Frankreich verlangt, daß franzöſiſche Zufuhrlinien über Namur und Lüttich gebildet werden. 4 Unterredung zwiſchen Nitti und dem deutſchen Geſchäfts⸗ träger in Rom. 1 W. T. B. Mailand, 10. April. Der„Corriere dell Sera“ meldet aus Rom. daß Nitti neuerdings eine Un⸗ terredung mit dem deutſchen Geſchäftsträger hatte. In politiſchen Kreiſen mißt man der Unterredung große Be⸗ deutung bei. Sie wird hier in Zuſammenhang gebracht, mit den mit der Beſetzung der neutralen Zone verurſach⸗ ten Ereigniſſen. ö Die deutſche Regierung macht die franzöſiſche für die b Zwiſchenfälle haftbar. 1 W. T. B. Berlin, 10. April. Der franzöſiſchen Re⸗ gierung iſt folgende Note überreicht worden: Die durch den Friedensvertrag nicht gerechtfertiate und vorher nicht dvig war von dieſer Vo felangweilt im Saal die R; d 1 Ekkehard. Von Viktor Scheffel. Himmels Gnade ef; nicht erbaut; ft Der eine alſo zur Flucht ſich gewendel Eichpfahl— er Spieß und Schild weg zu Boden, aßt— den weggeworfenen Spieß in ſeine uber, zu was biſt du auf der mir!,„ u Schlingel von Ra Ellſt mit mir Aber ſie hatten es ſchon allzu oft hören müffen, wie er dann dem Kampfgenötigten den Schädel eingeſchlagen, und zupften und mötigten an ihm, ſie wollten ein ſchönes Lied anſtimmen; wie er endlich mit dem Haupte nickte, ſtürmten etliche hinaus: bald kamen ie wieder mit Inſtrumenten. Der brachte eine Laute, jener ein Geiglein, worauf nur eine Saite geſpannt, ein anderer eine Art ackbrett mit eingeſchlagenen Metallſtiften, zu deren Anſchlag ein timmſchlüſſel dienlich war, wiederum ein anderer eine kleine zehnſaitige Harfe, Pſalter hießen ſie das ſeltſam geformte Inſtru⸗ ö 1 ſahen in ſeiner dreieckigen Geſtalt ein Symbol der Drei⸗ inigkeit. And ſie reichten ihm ſeinen dunkeln Taktſtab von Ebenholz. 599 erhob ſich lächelnd der graue Künſtler und gab ihnen das Zei⸗ chen zu einer Muſika, die er ſelbſt in jungen Tagen aufgeſetzet: mit Freudigkeit hörten es die andern. Nur Gerold, dem Schaffner, ward es mit dem Aufklingen der Melodien melancholiſch zu Ge⸗ müte, er überzählte die abgetragenen Schüſſeln und die geleerten teinkrüge, und wie ein Text zur Singweiſe flog es ihm durch den Sinn: Wieviel hat dieſer Tag verſchlungen an Kloſtergeld und Gut. Leiſe ſchlug er mit ſandalenbeſchwertem Fuße den Takt, bis der letzte Ton verklang. ö Herr Spazzo gedachte, was löblich begonnen, auch löblich zu enden, er ſchlich ſich fort über den Hof in das Gebäude, wo Praxe⸗ dis und die Dienerinnen waren, und ſprach: Ihr ſollet zur Her⸗ sogin kommen, und zwar gleich— ſie lachten erſt ob ſeiner Kutte, 0 en ihm aber zum Saal, und war keiner, der ſie von der Schwelle zurückhielt. Und wie die Mägblein an des Refektoriums Eingang ſichtbar wurden, entſtand ein Gemurmel und ein Kopf⸗ wenden im Saal, als ſollte jetzo ein Tanzen und Springen anhe⸗ ben, wie es dieſe Wände noch nicht erſchaut. Herr Cralo, der Abt, aber wandte ſich an die Herzogin und Frau Base?!— und ſprach es mit ſo duldender Wehmut, ö e aus ihren Gedanken auffuhr. Und ſie ſah auf einmal ihren Kämmerer und ſich ſelber in der Mönchskutte mit anderen Augen an denn zuvor, und ſchaute die Reihen trinkender Männer, dem entfernteſten verdeckte der Kapuze vorſtehender Rand das Antlitz, daß es ausſah, als werde der Wein in leeren Gewandes Abgrund geſchüttet, und die Muſik klang ihr gellend in die Ohren, als würde hier ein Mummenſchanz gefeiert, der ſchon allzulang gedauert ö Da ſprach ſie: Es iſt Zeit ſchlafen zu gehen! und ging mit ihrem Gefolge nach dem Schulhaus hinüber, wo ihr Nachtlager ſein ſollte. 0 Wißt Ihr auch, was des Tanzens Lohn geweſen wäre? frug Sindolt einen der Mönche, der ob dieſer Wendung der Dinge höch⸗ lich betrübt ſchien. Der ſchaute ihn ſtarr an. Da machte ihm Sin⸗ 5 dolt eine ünberkennbare Gebärde, die hieß„Geißelung“! 3 1 Ekkehards Auszug 5 Sa Jelthitorgzens darauf ſaß die Hergogin ſamt ihren den im 1 kel, beimaureiten, und der Abt hatte eine Einwendung erhoben Spazze.(Fertſetzung folgt.) da ſie ſich jegliche Abſchiedsfeierlichkeit verbat. Darum lag das loſter in ſtiller Ruhe, als drüben ſchon die Roſſe wieherten nur 1 Cralo kam pflichtſchuldig herüber. Er wußte, was die Sitte ebot. Zwei Brüder begleiteten ihn. 0 5 Der eine trug einen ſchmucken Becher von K iſtall, mit ſilber⸗ etriebenem Fuß und Auffatz geſchmückt, und ſaß manches gute Stücklein Onyx und Smaragd in der ſilbernen Umfaſſung; der an⸗ ere trug ein Krüglein mit Wein. Und der Abt ſchöpfte ein we⸗ iges in den Becher, wünſchte ſeiner erlauchten Baſe einen geſe en Tag und bat, mit ihm des Abſchieds Minne zu trinken und Becher zu freundlichem Angedenken zu behalten. ö Frau Hadwig nahm den dargebotenen Becher, tat, als wenn ſie daran nippte, gab ihn wieder zurück und ſprach: Erlaubet, teu⸗ rer Vetter, was ſoll der Frau das Trinkgefäß? Ich heiſche ein e Gaſtgeſchenk. Habet Ihr nicht geſtern von Quellen der Weisheit geſprochen? 0 Ihr ſollet mir aus des Kloſters Bücherei einen Virgilius vev⸗ ehren! ö 0 3 Immer zu Scherz geneigt, ſagte Herr Cralo, der eine gewich⸗ tigere Forderung erwartet hatte, was ſoll Euch der Virgilius, ſo Ihr der Sprache nicht kundig ſeid? ö Es verſteht ſich, daß Ihr mir den Lehrer dazu gebet, ſprach die Herzogin ernſt. ö Da ſchüttelte der Abt bedenklich das Haupt: Seit wann werden die Jünger des heiligen Gallus als Gaſtgeſchenk vergeben? f ö Sie aber ſprach: Ihr werdet mich verſtanden haben. Der blonde Pörtner wird mein Lehrer ſein, und heut am dritten Tage längſtens wird der Virgilius und er ſich bei mir einſtellen! Ge⸗ denket, daß des Kloſters Streit um die Güter im Rheintal und die Beſtätigung ſeiner Freiheiten in Schwaben in meiner Hand ruhet, und daß ich nicht abgeneigt, auch auf dem Twieler Felſen den Jüngern Sankt Benedikts ein Klöſterlein herzurichten Lebet wohl, Herr Vetter! ö Da winkte Herr Cralo betrübt dem dienenden Bruder: Traget den Kelch in die Schatztammer zurück. Frau Hadwig reichte ih anmutig die Rechte, die Roſſe ſtampften, Herr Spazzo ſchwang den 1 in leichtem Trab ritt der Zug aus des Kloſters Bann heim⸗ wärts. f Von des Wächters Turmſtube ward ein mächtiger Strauß in die Abreitenden geworfen, dran allein an Sonnenblumen die Hälfte eines Dutzend prangte, der Aſtern nicht zu gedenken, aber niemand fing ihn auf, und der Roſſe Huf brauſte drüber hin Im trockenen Graben vor dem Tor hatten bh die Schüler der äußeren Kloſterſchule verſteckt. Langes Leben der Frau Herzogin in Schwaben! Heil ihr!..und ſie ſoll die Felchen bald ſchalenz Heil! klang ihr Ruf gellend in der Scheidenden Oor. 1 Wem für ein ungezogen Benehmen drei Feiertage und die beſten Seefiſche bewilligt 1 der hat gut ſchreien, wrach Herr Fügekündigte Beſetzung deütſchen Gebietes hat zu zähl⸗ reichen Zwiſchenfällen geführt. Dabei hat u. a. eine Reihe Deutſcher den Tod gefunden, eine größere Anzahl iſt verletzt worden. Unter Wahrung aller weiteren An⸗ ſprüche, die der deutſchen Regierung aus dem franzöſi⸗ ſchen Vorgehen erwachſen, erklärt ſie ſchon jetzt, daß ſie die franzöſiſche Regierung jedenfalls für alle Schäden haftbar macht, die Deutſchen durch die jüngſten Vorkomm⸗ niſſe entſtanden ſind oder noch entſtehen werden. Eine weitere Mitteilung behält ſich die deutſche Regierung bis nach Prüfung der einzelnen Fälle vor. a 2 Die Lage im Ruhrgebiet. 3 Telegramme an die Reichsregierung. Tu. Köln, 10. April. Der demokratiſche Abgeord⸗ nete Falk⸗Köln hat an den Reichskanzler und den Reichs⸗ miniſter Koch folgende Drahtung gerichtet: Rotgardiſten in Geſamtzahl von mehr aß 2000 ſind nach Köln geflüch⸗ tet, britiſche Behörden überlaſſen Erledigung deutſchen Behörden. Flüchtlinge ſind mittellos und teilweiſe zu Straftaten bereit. Daraus entſtehen unheilvolle Zu⸗ ſtände, die ohne Eingreifen der Reichsregierung nicht ge⸗ heilt werden können. Entfernung der Flüchtlinge drin⸗ gende Notwendigkeit, bitten ſchleunigſt mit Lebensmitteln zu verſorgen. Zur Rückſprache ſtehe jederzeit zur Ver⸗ fügung.— Der mehrheitsſozialiſtiſche Abgeordnete Moor⸗ feld erben von Reichskommiſſar Severing folgendes Telegra⸗ Verhandlungen mit dem Wehrkreiskom⸗ mando zur Rückführung der Flüchtlinge eingeleitet. 8 wird morgen erfolgen. Standgerichte ſind aufgehoben. Truppenführern ſind Zivilkommiſ⸗ egeben, um ungerechtfertigte Verhaftungen ein⸗ f 1. Man tue alles, um die Befürchtungen der Leute grundlos zu machen. ö Entente⸗Vertretung im Induſtriegebiet. W. T. B. Eſſen, 9. April. Heute abend waren Ver⸗ treter der Entente hier, um ſich über die Lage im Indu⸗ ſtriegebiet zu informieren. Von zuſtändiger Stelle konnte ihnen leicht nachgewieſen werden, daß bei der Beſetzung des Ruhrgebietes die Verſailler Friedensvertragsbeſtim⸗ mungen hinſichtlich der Truppenſtärke nicht übertreten worden ſind. Auch haben ſich die Vertreter davon über⸗ zeugt, daß die Reichswehr von dem größten Teil der Be⸗ völkerung mit Freude empfangen wurde und wie ſinn⸗ los die Behauptung iſt, das Einrücken der Reichswehr ſei ein neuer Ausbruch des Militarismus. Die Auflöſung der Einwohnerwehren Genf, 10. April. Der„Temps“ meldet aus Ber⸗ lin: Die militäriſche Ueberwachungskommiſſion erhielt Auftrag, am 11. April über die Auflöſung der Einwoh⸗ nerwehren Bericht zu erſtatten.„Matin“ meldet, eine Verlängerung der Friſt wird von den Alliierten abge⸗ lehnt. Am 12. April treten die bereits feſtgeſetzten Re⸗ preſſalien gegen Deutſchland in Kraft. 8 Di eReich⸗ zur Auflöſung der Einwohnerwehren. W. B. lin, 10. April. Der Reichsminiſter des In⸗ nern hat 2 en Landesregierungen die geſtern ver⸗ öffentlicht te des Generals Nollet über die Einwohner⸗ wehren i eileilt und folgendes binzugefügt: Wenn auch die Ausführungen der Note von dem militäriſchen Charak⸗ ter der Einwohnerwehren ſprechen, die zum größtenteil auf unzutreffenden Vorausſetzungen beruhen, ſo ſieht ſich die Reichsregierung zu ihrem Bedauern doch nach Lage der Verhältniſſe gezwungen, Gegenvorſtellungen, die doch aus⸗ ſichtslos wären, nicht zu ſtellen, und die Regierungen der Länder zu erſuchen, die Ausführung des in der Note ausge⸗ drückten Verlangens alsbald in die Wege zu leiten. An⸗ dererſeits muß anerkannt wurden, daß ſich infolge der letz⸗ ten Ereigniſſe, die Ereigniſſe vielerorts ſo verſchärft haben, daß es heute mehr denn je unmöglich iſt, der Bevölkerung den Selbſtſchutz zu verweigern. Auch dürfte in den Städ⸗ ten die Rückſicht auf die großen verhandenen öffentlichen Vorräte und wirtſchaftlichen Werte, ſowie auf dem Lande die Sorge für die Erhaltung der Lebensmittel zu der Prü⸗ fung nötigen, wie die erforderliche Sicherheit gewährleiſtet werden kann. Es wird deshalb anheimgegeben, dort, wo ein genügender Schutz durch Reichswehr, Sicherheitspolizei und andere Organe nicht gegeben iſt, jederzeit für einen Er⸗ ſatz durch eine nach den örtlichen Verhältniſſen zu geſtal⸗ tende Schutzorganiſation zu ſorgen. Hiebei iſt genau darauf zu achten, daß jeder Anſchein vermieden wird, der die Ver⸗ letzung der in dem Schreiben des Generals Nollet angeführ⸗ ten Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages bedeu⸗ ten könnte. Insbeſondere iſt die Bewaffnung mit Militär⸗ gewehren, die nach den Beſtimmungen des Friedensvertra⸗ ges abzuliefern ſind, unzuläſſig, und iſt auf eine andere Art der Bewaffnung bedacht zu nehmen. Jede militäriſche Uebung iſt unter allen Umſtänden zu unterlaſſen. Auf eine weitere Hinzuziehung aus den Kreiſen der arbeitenden Be⸗ völkerung wird, wo dies bisher nicht geſchehen iſt, beſonders Bedacht zu nehmen ſein. J Bayeriſcher Proteſt. München, 10. April. Die Willfährigkeit der Ber⸗ liner Regierung zur Auflöſung der Einwohnerwehren hat in Bayern, wie zu erwarten war, die hellſte Empörung hervorgerufen. Bayern iſt dadurch zum Zuſammen⸗ gehen mit den ſüddeutſchen Staaten, ſowie mit Sachſen veranlaßt worden. Nicht nur die Einwohnerwehren ſol⸗ len aufgelöſt, ſondern auch die Schutzverordnungen gegen die Ausländer in den einzelnen Staaten aufgehoben und die Ausführung dieſer Verordnungen in den Bundesſtaa⸗ ſten überwacht werden. Bayern hat, wie der„Bayeriſche Courier“, das führende Blatt der bayeriſchen Volkspar⸗ ttei erfährt, allerſchärfſten Proteſt dagegen in Berlin er⸗ 8 hoben, ebenſo gegen die Auflöſung der Einwohnerwehren, die in Bayern unmöglich iſt. Miniſterpräſident v. Cahr, Juſtizminiſtr Dr. Müller⸗Meiningen, Handelsminiſter Hamm, der ſtellv. Finanzminiſter Staatsſekretär Kraus⸗ nick und Kultusminiſter Matt ſind in dringenden Reichs⸗ angelegenheiten nach Stuttgart gereiſt, um dort Fühlung mit der württembergiſchen Regierung, ſowie mit Baden, Heſſen und Sachſen zu nehmen. Handelsminiſter Hamm wird ſodann von Stuttgart nach Berlin reiſen. Drahtnach richten. Adolf Köſter Miniſter des Aeußern? Tu. Berlin, 10. April. Wie die Tau. erfährt, iſt der preußiſche Geſandte in Hamburg und Regierungs⸗ Förrrftfſſär für Schlescdig⸗Hölſtein, Adölf Köſter, zum Mi⸗ niſter des Aeußern auserſehen. a Köſter iſt am 3. März 1883 in Verden a. d. A. als Sohn eines Zollbeamten geboren. Er beſuchte die Volks⸗ ſchule und das Gymnaſium und ſtudierte dann in Heidel⸗ berg, Halle, Marburg und Zürich Philoſophie. Nach Ab⸗ ſchluß der Studien war er zunächſt Privatdozent an der techn. Hochſchule in München, gab dieſe Laufbahn aber auf, um ſich der Schriftſtellerei zu widmen. Politiſch ſteht Köſter auf dem Boden der Sozinaldemokratie. Im April 1919 wurde er preuß. Geſandter in Hamburg und gleichzeitig Reichskommiſſar für Schleswig⸗Holſtein. Verſammlung der Berliner revolutionären Betriebsräte. T. U. Berlin, 10. April. In der Vollverſammlung der revolutionären Betriebsräte erklärte Däumig in län⸗ gerer Rede, daß die Situation für einen Generalſtreik noch nicht reif ſei. Es könne ſich höchſtens um das Zu⸗ ſtandekommen eines Teilſtreiks handeln, der aber unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe. Demgegen⸗ über beantragte die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands nud die Kommuniſtiſche Arbeiter⸗Partei Deutſchlands die ſofortige Proklamierung des Gencralſtreiks. Außerdem verlangte die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands in einer Reſolution die Verſetzung der Reichsregierung und des Reichspräſidenten Ebert in den Anklagezuſtand we⸗ gen Landesverrats, da ſie mit der franzöſiſchen Regierung wegen des Einmarſches in das Ruhrrevier verhandelt hätten. 5 5 Badiſche Politik. Die Verreichlichung der bad. Staatsbahnen im Haushalt⸗ ausſchuß. Karlsruhe, 10. April. Der Haushaltausſchuß des bad. Landtags befaßt ſich am Donnerstag und Freitag mit dem Vertrag über die Uebergabe der bad. Staatsbahnen an das Reich. Eingehend erörtert wurde die Frage dre Abfindung. Der Ausſchuß entſchied ſich einſtimmig dahin, daß die Be⸗ rechnung der Abfindung nach dem Anlagekapital zu erfol⸗ gen hat, wie das auch von Württemberg gefordert wird. Bei der Beſprechung der etwaigen Uebernahme der ſchwe⸗ benden Schulden Badens auf das Reich traten mehrere Aus⸗ ſchußmitglieder für die Beibehaltung der Schulden durch den bad. Staat ein. Im gegentetligen Falle könne ein er⸗ heblicher Kursſturz eintreten, durch den vor allem die klei⸗ nen engtner, die in der Hauptſache Inhaber bad. Staats⸗ papiere ſind, erheblich geſchädigt würden. Auch der Ver⸗ treter des Finanzminiſteriums vertrat dieſen Standpunkt und ſprach für die Beibehaltung der Eiſenbahnſchulden durch den bad. Staatſich aus. Im weiteren Verlauf der Aus⸗ ſprache teilte Generaldirektor Schulz mit, daß die Aufſtel⸗ lung des Fahrplans für Baden auch künftig in der Gene⸗ raldtrektion in Karlsruhe unter Hinzuziehung des bad. Eiſenbahnrats und der Arbeiterorganiſationen(hinſichtlich der Arbeiterzüge) erfolgen werde. Einer ſcharfen Kritik begegnete die fortgeſetzte Erhöhung der Eiſenbahntarife. Auf eine ſozd. Anfrage über die Abſchaffung der 1. und 4. Klaſſe entgegnete ein Regierungsvertreter, daß dieſe Frage im Sinne des ſoziald. Wunſches vor dem Abſchluß ſtehe.— Die Beratungen ſind noch nicht abgeſchloſſen; ſie werden Anfang der nächſten Woche fortgeſetzt. Die Aufgaben des badiſchen Finanzminiſters. „Staatsrat Köhler, der mit der Führung der Geſchäfte des Finanzminiſters beauftragt wurde, hat kürzlich dem Redak⸗ teur des„Bad. Beobachters“, H. L. Meyer, eine Unterredung gewährt. Er führte über ſeine Aufgaben u. a. folgendes aus: l Die Uebernahme des Amtes war für mich kein leichter Schritt, insbeſondere weil wir nunmehr bei der Politik der „mageren Jahre“ angelangt ſind, und zwar in allen Reſ⸗ ſorts. Die Einſeitigkeit der früheren Jahre, nur in einem oder dem anderen Verwaltungszweig den Forderungen der e Rechnung zu tragen, muß überwunden wer⸗ en. Ueber die Finanzlage im allgemeinen möchte ich mir vor⸗ behalten, bei der Einbringung des Etats für 1920 weiter⸗ gehende Ausführungen zu machen. Aber ſoviel darf heute ſchon geſagt werden, daß die Finanzpolitik des Miniſters Dr. Wirth die Kritik nicht verdient, die ſie da und dort er⸗ fahren hat. Sie gibt, das zeigt ſich ohne weiteres, zu Be⸗ fürchtungen für die weitere Entwicklung keinen Anlaß. Die nächſten Aufgaben, die zur Erledigung ſtehen, ſind die Ausarbeitung eines Grund⸗, Gebäude⸗ und Gewerbe⸗ ſteuergeſetzes, die Durchführung der Verreichlichung der bad. Eiſenbahnen und endlich die Schaffung einer badiſchen Be⸗ ſoldungsordnung. Was den Geſetzentwurf einer Grund⸗, Gebäude⸗ und Ge⸗ werbe⸗Ertragsſtener angeht, die nach Durchführung des Reichsfinanzreformwerks allein noch an ergiebigerer Steuer⸗ quelle den Ländern verblieben iſt, ſo werden zu dieſem Ent⸗ wurf zunächſt noch die entſprechenden erwerbsſtändiſchen Or⸗ ganiſationen, ſowie die Städte und Gemeinden gehört wer⸗ den. Seine tunlichſt baldige parlamentariſche Erledigung wird erſtrebt. Bei dieſen Ertragsſteuern handelt es ſich um ein Wiederbetreten des im Jahre 1906 verlaſſenen Weges. Der Rahmen des Geſetzes iſt durch die Beſtimmungen des neuen Landesſteuergeſetzes gegeben. ö Die aus der Verreichlichung der badiſchen Eiſenbahnen herrührenden Aufgaben ſind bereits von meinem Vorgänger in Angriff genommen und ſo fortgeführt worden, daß die Behandlung des Vertrags mit dem Reiche vor dem Plenum Bie wohl in der nächſten Woche ſchon erfolgen dürfte. Die zu ſchaffende Badiſche Beſoldungsordnung wird weit⸗ gehendſt an die Reichs beſoldungsordnung angeglichen wer⸗ den müſſen und im Benehmen mit den Beamtenorganiſa⸗ tionen auszuarbeiten ſein. Eine gemiſchte Kommiſſion aus Vertretern des Badiſchen Beamtenbundes und der Regie⸗ rung wird alsbald nach Oſtern die Beratung eines entſpre⸗ chenden Entwurfs aufnehmen. Die Regierung hat ebenſo⸗ ſehr ein Intereſſe daran, daß die Beſoldungsordnung im Einvernehmen mit den Organiſationen aufgebaut wird, wie an der möglichſt raſchen Verabſchiedung der Reform. Es geht nicht an, daß nach Inkrafttreten der Reichsbeſoldungsord⸗ nung die Fertigſtellung der Badiſchen Beſoldungsordnung ſich noch um Monate verzögert. Der Eutwurf wird übri⸗ gens Rückwirkung auf den 1. April 1920 vorſehen. Dem dringendſten Gebot der Stunde entſpricht die(bereits mit⸗ geteilte) Weitergewährung der außerordentlichen Teuerungs⸗ bezüge für das erſte Vierteljahr 1920 über den 1. April 1920 hinaus. a Baden und Nach bargebiete. —« CEine neuerliche Brotvertenerung ſteht in allernächſter Ausſicht. Wie der„Bad. Preſſe“ aus Bäckerkreiſen mitge⸗ teilt wird, ſoll ſchon in kommender Woche der Preis des kleinen Latbes, der bisher in Karlsruhe 97 Pf. koſtete, auf 1,50 M. und der Preis des großen Laibes, für den man bis⸗ her 1,94 M. zahlte, auf 3 M. erhöht werden. Die Preis⸗ erhöhung wird damit begründet, daß infolge Mehlknappheit eine ſtarke Verwendung von Maisgries, Maismehl und Kartoffelrnehl ſtattfinden muß, die im Preis bedeutend höher ſtehen als Roggenmehl. i Brei Vie . — Vichablieferung au den Feindbund. Wegen der 7 aufz Sas MNimerium d. J. dem Bad. Bauernverern auf Eingabe hin geantwortet, daß der Reichswirtſchaftsmi anläßlich einer in der deutſchen Nationalverſammlung ſtellten Frage erklrt haben, daß in von einigen Seiten ſtellte Forderung, es müſſe bei der Bemeſſung der für die abzugebenden Tiere die Marktlage vom Tag Abnahme Berückſichtigung finden, unerfüllbar ſei. 0 dieſen Umſtänden könne auch von etwaigen Vorstellung wegen nochmaliger Erhöhung der Richtpreiſe zurzeit Erfolg erwartet werden. e Die Saatzeit hat begonnen. Schon ſo m Gartenfreund wird die Erfahrung gemacht haben, daß dem von ihm verwerteten Samen nur ein Teil ſi keimfähig erwieſen hat, daß alſo mit anderen Worten und Geld vergeudet war. Es iſt darum auch ſtets un dingt nötig, daß man jeden Samen erſt auf ſeine Ke fähigkeit prüft. Man kann dies leicht in folgender tun. Man ſucht ſich recht feinkörnigen, lehmfreien ich ſand, wie er in Vertiefungen auf abſchlüſſigen Wegen le zu haben iſt, wo die lehmigen Beſtandteile durch? hen ausgewaſchen ſind. Es genügt 1 Kilo ſolchen Sandes. fes füllt mit dieſem den flachen Unterſatz eines Blumentoß gieſt Waſſer zu, vermengt beides zu einem Brei, ſtrent was trockenen Sand darüber und ſchwenkt das obenſtehen Waſſer ab. Den Unterſatz ſetzt man auf einen uf teller und gießt etwas Waſſer darunter. Ueber den aer legt man weißes Filtrierpapier deſſen Saum in das Wan auf dem Teller hängt. Auf das Papier werden 100 Same, deren Keimfähigkeit geprüft werden ſoll nebeneinander 1 legt. Der Teller iſt dann an den Oſen oder in die Song, 1 zu ſtellen. Das Keimen nimmt dann bald ſeinen Auen Gute, friſche Samen keimen meiſtens zu 80 bis 100 Proz — Hinſichtlich der Wildſchonzeiten gibt das Miniſteſſchen des Innern bekannt, daß die Abänderungen der geſe gegen Schon vorſchriften nicht mehr beſtehen und daß die i zeiten diejenigen ſind, wie ſie durch das Geſetz vom 8. 1914 betr. die Abänderung des Jagdgeſetzes feſtgeſetzt — Wegen Fortdauer der Seuchengefahr iſt das Verbo Handels mit Geflügel im Umherziehen bis 1. Oktober verlängert worden. Ausgenommen von dieſem Ver der hauſierweiſe Einkauf von Geflügel, das zur alsba Schlachtung beſtimmt iſt. 75 Muſterſchau badiſcher Handwerkserzengniſſe. 0 Zur Förderung der Qualitätsarbeit und der 95 1 Wirtſchaftlichkeit in der Gütererzeugung, den Grundig für den Wiederaufbau unſerer Volkswirtſchaft, An vom 18. bis 30. April in der Landesgewerbehalle zu a0„ u ruhe(Karl⸗Friedrichſtr. 17) auf Veraulaſſung des bad desgewerbeamts eine Muſterſchau badiſcher Handwerks ſtatt. Die Muſterſchau bezweckt in erſter Linie die Jer rung der Erzeugung und des Vertriebs aller bande mäßig herzuſtellenden Gegenstände, welche den Bedürſſen des täglichen Lebens dienen und in kunſthandwerklich uh“ Form und Ausführung gehalten ſind. Das Landes genen amt iſt beſtrebt, in Verbindung mit der„Bad. Hande 1 kunſt G. m. b. H.“ zur Ereichung des erwähnten Zieles Be, Handwerk davor zu bewahren, daß in Unkenntnis dniſed darfs und Mangels des notwendigen Kundſtverſtän n die bisher häufig beobachtete Verſchwendung von of Arbeitswerten fortgeſetzt wird. Einen erſten, ſehr fee, lichen Erfolg konnte die bad. Handwerkskunſt mit u heimatlichen Erzeugniſſen auf der diesjährigen Früh meſſe in Leipzig erringen. Der Beſuch der Kar 5 Ausſtellung iſt unentgeltlich; ſie iſt geöſnet an S 1 von 11 bis 1 Uhr und 2 bis 3 Uhr und an Werktage 11 bis 1 Uhr und 2 bis 5 Uhr. ze Karlsruhe, 10. April. Zwiſchen dem Verbau Metallinduſtriellen Mittelbadens und. dem Metallautg verband iſt eine Vereinbarung er sien worden, wong Generalſtreiktag(16. März) bezahlt wird. 90 * Karlsruhe, 10. April. Die deulſch⸗nationale fta partei hält am Freitag den 23. April eine Landes vor ſitzung und am Sonntag den 2. Mai eine Landes ſitzung in Karlsruhe ab. Die Tagesordnung für bei 95 ungen umfaßt die Kandidatenliſten für die Reichsta len und deren Erörterungen. b 5 ** Karlsruhe, 10. April. Der Obmann des Bahn gerbundes, Altſtadtrat, Fabrikant Adolf Wilſer eil Bundesleitung mitgeteilt, daß er aus geſunde Gründen genötigt ſei, von ſeinem Amte zurückzute hel Hauptausſchuß des Bad. Sängerbundes hat in. der großen Verdienſte Adolf Wilſers um die badi gene,. di gesſache mit Bedauern von dieſem Schritt Kenntnis ein men. Da der Bund vor wichtigen Organkſations⸗ 1 gen ſteht, beſchloß der Hauptausſchuß, die Wahl ein Obmanns der nächſten Mitgliederverſammlung laſſen. Um ihr völlig frei Hand zu ſchaffen, hab Baß übrigen Hauptausſchußmitglieder, Schriftführer 4 5 Karlsruhe, Rechner Beck⸗Karlsruhe, Beiſitzer z lane Mannheim und Fr. Metzger⸗Freiburg auf Ende des aß 10 1. e„% 5 den Geſchäftsjahres ihre Aemter niede gelen ſchuß 7 on f Mitgliederverſammlung den geſamten Haup zu wählen hat. i Ottenhöfen, 10. April. Der 16⸗jährig lehrling Fr. Dürrwächter aus Pforzheim ha einen 16⸗ſtündigen Marſch von Pforzheim her bad gemacht und war dann in der Nähe des eingeſchlafen, während ſein Bruder abkochte. e 5 wächter geweckt wurde, ſtürzte er in ſchlaftrun ach e ſtande und verletzte ſich ſchwer. Man brachte ihn nahe höfen, wo ihm ärztliche Hilfe zuteil werden ſollte. 05% er ſpäter geſtorben. in dab ng 15 70% 4 ſch. geln Sozial⸗Politik. Staatliche Berufsberatung der Kriegsbeſchäd“ 1 Ueberall im Reiche beſteht das Beſtreben, unge beſchädigten, den ihnen verbliebenen Kräften. Ar wieder in den großen Organismus der deut lung zugliedern und ihnen damit äußere Sicherſte 5 ei 80 nere Befriedigung zu verſchaffen. In Baden ba as t/ einer Fürforge für Kriegsbeſchädigte vorab ch feen gewerbeamt in dieſer Richtung gewirkt und a der mit Verfügung des bad. Arbeitsminiſſſt neuen Schritt zur Erreichung und Verwir e hohen Zieles getan. Die bisher im Lande n Ländesgewerkeamt veranſtaltet vom 13. bis 16. Apr!“ nLinführung für die bei den Zweigſtellen wirkenden Per⸗ ichkeiten aufgrund der am Reſervelazarett Ettlingen und rwärts gemachten Erfahrungen auf dem Gebiet der . sberatung einen„Lehrgang für Berufsberatung“ bei en diegs beſchädigtenfürſorge am Reſervelazarett Ettlin⸗ Vo Durch ärztliche, fachlich ſoziale und andere einſchlägige ſthuträge, ſowie durch Anweſenheit an Berufsberatungs⸗ um agen werden die Teilnehmer an dem Lehrgang mit dem palangreichen Stoff der Berufsberatung bekannt gemacht 10 ſaen und gleichzeitig einen Einblick in die Lehr⸗ und die Fallessliederwerkſtätten am Reſervelazarett Ettlingen ec) W— 4 Acheranf H. Berſailler Vertrag Das Einfüherungsheft der neuen Zeitſchrift„Die zader“(Räder⸗Verlag, G. m. b. H., Berlin, Potsdamer⸗ 2 e ße 836) bringt einen Aufſatz Dr. Otto Geßlers, der 5 einigen Tagen erſt ſein Amt als Reichsminiſter für ſhundderaufban mit dem des Reichswehrminiſters ver⸗ f auſchte Die Ausführungen ſind betitelt:„Wiederauf⸗ un der deutſchen Wirtſchaft und Erfüllung des Vertra⸗ N von Verſailles.“ Folgende Stellen ſeien wieder⸗ Aeben: 5 g fer Kur wenn das deutſche Volk Tag für Tag, Stunde t 0 Stunde, in immer neuer Beleuchtung und Dar⸗ ng lieſt, hört, ſieht, was von ihm in dieſem Frie⸗ i vertrag verlangt wird, wenn jeder Stand, jeder Be⸗ uszweig immer wieder erfährt, was gerade von ihm Erfüllung des Friedensvertrages gefordert wird, im jedermann im Volke immer daran denken muß, g 5 e 1 wird es aus dem jetzigen Taumel erwachen, zur en Erkenntnis der Lage kommen und ſich klar ma⸗ din, wie in Zukunft gearbeitet werden muß, damit wir ö Laſten des Friedens überhaupt tragen können.“ Geß⸗ n dann die ſchwerſten Bedingungen auf und fährt N :„Wohl hat Deutſchland ſchon mehrfach nach großen N Auen entbehrungsreiche Jahre und Jahrzehnte durch⸗ n Dieſes Mal wird es aber jedenfalls ungleich doch länger dauern, und die jetzige Generation wird es kaum mehr erleben, falls überhaupt der Wohlſtand Aus orkriegszeit jemals wieder erreicht werden ſollte. bie tdieſer Stimmung erklärt ſich, wenigſtens teilweiſe, uc de Verſchwendung und Vergnügungsſucht, die wohl 3 ſe d als eine Kriegsfolge betrachtet werden muß, wenn a* auch nicht entſchuldigt werden kann. Man will wil n Tag hinein leben und lebt in den Tag hinein, mal nicht an das Morgen denken und betäubt ſich. Ein⸗ ku, kommt aber doch das Erwachen. Aus dieſer Stim⸗ der müſſen wir herauskommen. Der Gedanke, der dig Technischen Nothilfe zugrunde liegt, die lebens; 8 ugen Betriebe für das deutſche Volk ſicherzuſtellen für ür das deutſche Volk, das will heißen, vor allem auch Urtenne Frauen und Kinder— muß auf weiteſte Kreiſe Las d, und auf einen breiteren Boden geſtellt werden. derte eutſche Volk braucht zur Erfüllung des Friedens⸗ dummes die„Techniſche Nothilfe“! Zu viel iſt uns ge⸗ a 855 worden, als daß wir nicht mit dem, was uns t en, geizen müßten bis zum äußerſten! Es genügt Im allgemein gehaltenen Auforderungen immer 10 0 zu ſagen:„Jeder arbeite!“ Heute wären in abeichland Millionen wieder arbeitswillig, wenn ſie hüßi 8 könnten! Gerade in die Arbeit muß eine Plan⸗ 5 Fm eit kommen! Die„Techniſche Nothilfe“ muß dort li en, wo die feindlichen Forderungen im Augen⸗ Nuc drückendſten ſind und wo aus auch der ſtärkſte die auf unſer Wirtſchaftsleben ausgeübt wird: das 18 Kohlenförderung. Gelingt es, unſere Kohlen⸗ . 220 nur um 30 Millionen Tonnen im Jahre zu 1 Echz was nach dem Gutachten von Kennern durch den ta ühung der Arbeitszeit im Bergbau um 1½ Stun⸗ Feige 1 wohl möglich iſt, dann iſt damit die Bahn 95 elt en 1. für die Herſtellung eines befriedigenden b deiſſes zu Frankreich, 2. aber auch für die Bele⸗ fluch Fra wichtigſten Produktionsgebiete Deutſchlands. knen Aankreich hat große Kohlennot. Wenn wir hier bon ſelhft prüchen einigermaßen genügen, wird das ganz u 0 auch zu einer gewiſſen Entſpannung der übri⸗ fan giehungen führen, und vor allem iſt damit der ihrs d gemacht für eine Wiederbelebung unſeres Ver⸗ aſeres Eiſenbahnweſens, dann für die Landwirt⸗ ann aber auch für die Kalinnduſtrie, für die lünduſtrie, für alle Induſtrien, die uns die Maſ⸗ ſeb ie für die Ausfuhr liefern. Die„Techniſche fragt bei ihrem iEngreifen nie: Wann? Wa⸗ le begnügt ſich mit der Feſtſtellung, daß es gilt, tige Betriebe zu retten. Auch für die Ret⸗ n fal die am ganzen deutſchen Volke jetzt vorzu⸗ eine g kommt es darauf an, daß nicht ein Stand t Klaſſe ſich ausnimmt. Wie den Völkern die ghört, die arbeiten, ſo wird in Deutſchland den gehören, die mit Hand anlegen an das große 1 150 Deutſchlands! Zugrunde aber werden . di Aug ir he laue dieſe große Schickſalsfrage nur betrachten an punkt„ 1 1 ihrer nachſee!: iereſſen! 90 i öſiſche Friedensbruch. G noch nicht wußte, dem verkündete es der fran⸗ Feral Degoutte, der Oberbefehlshaber der ver⸗ eſatzungstruppen, in einem Aufruf an die : die deutſchen Städte Frankfurt a. M., anau, Darmſtadt und Dieburg ſind nur des⸗ „Franzoſen mitten im Frieden überfallen die franzöſiſchen Herren Generale mit ihren ſche Arbeiterſchaft gegen ſche Militärpartei ſchützen müſſen. Die fran⸗ mingherren, die jetzt in den verarwoittaten it ſchärfſtem Belagerungszuſtand, mit Poſt tenunterbindung, Verkehrsſperre, Verbot des g auf der Straße, Zeitungsderboten uſw. ehr die ſind— keine Militärpartei? Und tete Macht, die das Induſtriegebiet ge⸗ die Räteherrſchaft bringen wollte, iſt auc⸗ tei? Nun, ſie wäre in dem Augenblick betrachtet worden, in dem es den Fran⸗ aft bite. Den kraft . 2 ud Ständen die wirtſchaftliche und politiſche „eigenen Standes⸗ und 8 Tran ö ſi Friedensbrechern erſcheint es jetzt nur rechtmäßiger, die ordnungſtiftende deutſche Polizeimacht als Militärpartei auszugeben. Es hat nicht viel Zweck, gegen dieſe ekel⸗ hafte Heuchelei mit Vernunftgründen anzugehen. Die Franzoſen verüben Unrecht und Gewalt, weil ſie die Macht dazu haben. Und ſie werden damit fortfahren, ſolange ſie die Macht dazu haben. Der für jeden ver⸗ nünftigen Menſchen gegebene Tatbeſtand iſt klar und deutlich feſtzuſtellen. Der Friedensvertrag iſt unterſchrieben. Tatſächlich hatte ja in den letzten Monaten in ſteigendem Maße eine Art von Verweſung des ſogenannten Friedens von Verſailles eingeſetzt. Der innerſtaatliche Meinungsſtreit bei den Nachwahlen in Großbritannien drehte ſich um das Ver⸗ langen nach Abänderung des Verſailler Unrechts. Die Vereinigten Staaten zogen ſich mehr und mehr von der Mitverantwortung an der Aufrechterhaltung der durch Wilſons Unvermögen mitverſchuldeten Lage in Europa zurück. Aber Frankreich klammerte ſich an ſeinen ihm in Verſailles unterſchriebenen Schein. Die Vorausſage, daß unſere Unterſchrift uns nicht einmal die äußere Form des Friedenszuſtands ſichern werde, ſondern daß der Kriegszuſtand nur verewigt worden ſei, hat ſich jetzt beſtätigt. Frankreich will ſich auch heute noch in dauerndem Kriegszuſtand mit Deutſchland befinden. Es hat deutſche Städte überfallen, wie es in der früheren Geſchichte ſtets deutſche Städte und Länder überfallen hat, wenn Deutſchland ohnmächtig und wehrlos war. Ob es Königreich, Kaiſerreich, oder Republik war, Frankreich iſt als ewig unruhiger und angriffsluſtiger Nachbar Deutſch⸗ lands ſich immer gleich geblieben bis zum heutigen Tag. Frankreich hat vor aller Welt durch die Tat bekundet, daß kein Friede herrſcht. Wir dürfen dieſe Tat⸗ ſache, daß in Verſailles der Friede nicht zuſtande ge⸗ bracht worden iſt, nicht wieder vertuſchen helfen. Die Welt braucht den Frieden, nicht wir allein. Die Welt hat keinen Frieden, ſolange der franzöſiſche Militaris⸗ mus nach Herzensluſt Krieg gegen uns führen darf. Entweder ſind uns alſo die Arme freigegeben zur Ab⸗ wehr, zu der ſich Deutſchland ſchon wieder einmal in der Zukunft wird aufraffen können. Oder man hat uns in unſerer gegenwärtigen Wehrloſigkeit zu ſchützen. Ein Drittes gibt es nicht. Das mindeſte, was wir ver⸗ langen, und was wir auch wohl erreichen können, iſt, daß endlich klar und eindeutig vor unſerem Volke und vor dem Ausland Farbe bekannt werde von allen denen, die das Wort von dem zu bekämpfenden Militarismus und dem Völkerrecht zum Schlachtgeſchrei der Welt ge⸗ gen uns gemacht haben. Lüge und Selbſttäuſchung ſind unſere gefährlichſten Feinde. Jeder Deutſche, jeder An⸗ gehörige der gebildeten Völker draußen ſoll endlich ein⸗ mal ſicher und beſtimmt wiſſen, was ein waffenloſes Deutſchland für alle Zukunft zu erwarten hat. Es ſteht feſt, daß Frankreich ſeinen Gewaltſtreich vom 6. April auf eigene Fauſt ausgeführt hat, gegen den noch am 25. März die Pariſer Botſchafterkonferenz Ein⸗ ſpruch erhoben hat. Dem franzöſiſchen Einfluß oder Geld war es ja wohl möglich geweſen, die Preſſe in London, vor allem die„Times“ Northcliffes, und in einigen neutralen Länder für einige Tage zu der Anſicht zu bringen, daß die Beſetzung ganz im Sinne der Ver⸗ bündeten liege. Dem Schwindel hat nun aber das Ein⸗ ſchreiten des engliſchen Miniſteriums ein Ende gemacht. Das engliſche Kabinett hat gegen das eigenmächtige, gefährliche und im Grund durchaus vertragsbrüchige Vor⸗ gehen der Franzoſen Widerſpruch erhoben und halbamtlich wurde erklärt, England, Italien, die Vereinigten Staa⸗ ten und Belgien haben ſich dem Anſinnen Frankreichs wißerſetzt. Für die drei erſtgenannten Staaten mag es zutreffen, wenn aber auch Belgien auf der Botſchafter⸗ konferenz gegen die Beſetzung geſtimmt haben ſollte, dann iſt es nur ein Beweis für das tückiſche Doppelſpiel, das Belgien auch in dem Jahrzehnt vor dem Krieg ſchon getrieben hat. Denn Belgien hat jetzt, um Frankreich einen„Beweis ſeiner unwandelbaren Freundſchaft“ zu geben, nicht nur alle ſeine Eiſenbahnen und Straßen für franzöſiſche Truppentransporte zur Verfügung geſtellt, ſondern auch an dem verräteriſchen Ueberfall unmit⸗ telbar teilgenommen. Wenn der Gernegroß vielleicht meinte, ſich damit der durch die Gnade des Verbands vollzogenen Erhebung zur„Großmacht“ würdig erwei⸗ ſen zu müſſen, ſo dürfte ſich das kleine Belgien, das an Umfang etwa anderthalb mal ſo groß iſt als Würt⸗ temberg, doch getäuſcht haben. Das Einſchreiten Eng⸗ lands und der übrigen Verbandsmächte braucht in deut⸗ ſchem Sinne nicht allzuhoch angeſchlagen zu werden; je⸗ denfalls iſt es nicht aus Neigung für Deutſchland, ſon⸗ dern mehr im eigenen Intereſſe und im Intereſſe der Wiederherſtellung geordneter wirtſchaftlicher Verhältniſſe in Europa, in letzter Linie im Intereſſe der Anbahnung des Weltfriedens, der durch Frankreich zu ſchnöde ver⸗ letzt worden iſt, geſchehen. England und Amerika wer⸗ den es eben nicht dulden können, daß Frankreich auf eigene Fauſt ſich in den Beſitz der wichtigſten wirtſchaft⸗ lichen Mittelpunkte ſetzt, um der engliſchen und amerikani⸗ ſchen Konkurrenz den Rang abzulaufen. Italiens In⸗ tereſſen befinden ſich hierin ganz in Uebereinſtimmung mit denen Englands und Amerikas. Aber ſchon die Tatſache, daß der Gewaltpolitik des franzöſiſchen Militarismus ein deutliches Halt! zugerufen wird, iſt das Gegenteil von einer Vermehrung des„Preſtige“, des Ruhms, es iſt eine fürchterliche Blamage. Und an dieſer hat die„Groß⸗ macht“ Belgien jetzt reichlich Anteil. Man kann noch nicht wiſſen, wie die Sache ſich wen⸗ den wird. Zunächſt wird wohl einmal amtlich und halb⸗ amtlich gehörig gelogen werden, um zu vertuſchen, beſchö⸗ nigen und verdecken. Es wird aber auch noch alles an den Tag kommen und am Ende wird es vielleicht Deutſch⸗ land ergehen wie dem Froſch in der Fabel, um den ſich zwei neidiſche Enten ſtritten: mit einige Beulen kam der arme Kerl davon, aber die Enten hätten beide das Nachſehen. Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Auf den gewaltſamen Einmarſch der Franzoſen in den 2. 75 Maingau folgte ein ſterkes Fallen der r chen und eine weitere Erboluna der deuk⸗ Iden Varutd. In Zürich hat die deütſche Mark ani Fret⸗ tag zum erſtenmal ſeit langer Zeit den Stand von 10 Rappen über prungen. Sie konnte ſich freilich darauf nicht halten und blieb ſchließlich mit 9.40 Rappen geſucht, was aber immer noch einen ſchönen FJortſchritt gegen die letzte Woche bedeutet, wo die deutſche Deviſe in Zürich mit 8 Rappen geſchloſſen hatte. Auch in der Ueberwertung der Edelmetalle wird ein Rückſchlag an⸗ deten ſo beſonders in Silber. Es verlautet, daß die Reichs⸗ ank demnächſt den Preis von 8 auf 6 Mark herabſetzen werde. Die. von Marnſtücken werden gut tun, ſich ihrer Schätze allmählich zu entledigen. i Börſe. Der letzte Börſentag in der Berichtswoche war matt und luſtlos. Auf den, Effektenmärkten umfaßte der Kurs⸗ rückſchlag ſo ziemlich alle Spekulationspapiere. Dagegen blie⸗ ben die deutſchen Anleihen gut behauptet. Tägliches Geld no⸗ tierte zuletzt viereinhalb, der Privatdiskont 4 fünf Achtel Proz. Produktenmarkt. Eine ausgeſprochene Mattigkeit in Ha⸗ ber und in Hülſenfrüchten kennzeichnet die Stimmung an den Produktenbörſen. Haber notierte voriges Jahr am 18. Auguſt in Berlin 1100 Mk. die Tonne, am 31. Dezember 2400 Mk., am 15. Januar d. J. 2840 Mk., am 30. Januar 3700 Mk., am 14. Februar 4400 Mk., am 5. März 4800 Mk., am 30. März 4000 Mk. und am 8. April 3700 k. Aehnlich die Hülſenfrüchte, beſonders Erbſen. Auch Heu und Stroh ſinken jetzt ſchnell, wozu die milde und feuchte 1 witterung viel beiträgt. Der Zentner Heu, der noch bis vor kurzem bis zu 100 Mart koſtete, wird jetzt um 30 Mark ange⸗ boten. Auch in Hopfen iſt ein Preisrüchgang wahrzuneh⸗ men, obgleich der deutſchen Hopfenbauverein mit mindeſtens 2000 bis 3000 Mk. für die neue Ernte rechnet und vor einer Ein⸗ ſchränkung der Anbaufläche warnt. Warenmarkt. Die neue Erhöhung der Kohlenpreiſe iſt nunmehr Tatſache. Die Eiſenpreiſe werden noch einmal folgen, doch iſt auch hier zu hoffen, daß wir den höchſten Stand erreicht haben und bald einen Abſchlag erleben werden. In Leder macht er ſich bereits bemerkbar, leider aber noch nicht in den Schuhwaren. In Textilartikeln rechnen Ja blätter mit der Möglichkeit eines Preisrückgangs, der aber in Spinn⸗ und Webſtoffen noch nicht 1 iſt. Immerhin wird vor einer weiteren Vermehrung der Warenlager gewarnt. Viehmarkt. Vieh⸗ und Pferdemärkte werden immer ſeltener wegen der Seuchen. Die Ferhelpreiſe erhalten ſich noch auf ihrer Höhe. Holzmarkt. Man ſpricht ſchon viel von einem großen Sturz der Holzpreiſe. Bei den letzten Langholzverſteigerungen im Schwarzwald gab es in der Tat eine Ernüchterung, aber die Schnittwaren blieben unverändert teuer. Es beſtehen W Lager. Die Lage des Marktes ſteht vor einer Kriſis. an kann nur wünſchen, daß der unausbleibliche Konjunkturrückgang ſich in einem nicht überſtürzten Tempo vollzieht, weil ſonſt zahl⸗ loſe Bankerotte auch von Nichtſpekulanten kaum vermeidbar wären. 1, e eb E Das Ruhrgebiet.„ Die Bedentung und Ausdehnung des Ruhrgebiets. Die„Neue Freie Preſſe“(Wien) bringt folgende An⸗ gaben über die Bedeutung und Ausdehnung des Ruhr⸗ reviers: f Das Ruhrbecken hat für die Steinkohlenproduktion des Deutſchen Reiches weitaus die größte Bedeutung, da die Förderung des Revieres faſt dreimal ſo groß iſt wie die oberſchleſiſche. Im Jahre 1913 betrug die Kohlen⸗ produktion des geſamten Ruhrbeckens 115 Millionen Tonnen, das iſt rund 64 Prozent der preußiſchen und 60 Prozent der Steinkohlenförderung Deutſchlands. Der weitaus größte Teil der Ruhrkohlenproduktion iſt im Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikat vereinigt. Von der Friedensförderung(115 Millionen Tonnen) liefer⸗ ten die Syndikatszechen allein rund 102 Millionen Ton⸗ nen. Nach dem Umſturz iſt die Kohlenproduktion— wie in allen deutſchen Revieren— auch im Ruhrgebiet ſtark zurückgegangen. Im Jahre 1919 hatte ſie 71,3 Millio- nen Tonnen(gegen 96 Millionen Tonnen pro 1918) betragen. Trotzdem war das Ruhrbecken im Jahre 1919 ſogar mit 61 Prozent an der geſamten Steinkohlenförde⸗ rung Deutſchlands beteiligt. Die Einbuße in der Koh⸗ lenförderung u. infolgedeſſen auch die enorme Teuerung iſt im Ruhrrevier hauptſächlich auf die Herabſetzung der Arbeitszeit zurückzuführen. Im Ruhrrevier ſind heute zirka 500 000 Arbeiter beſchäftigt, das ſind um etwa 50 000 mehr als im letzten Friedensjahre. Von dem im Frieden rund 100 Millionen Tonnen umfaſſenden Ge⸗ ſamtabſatze der Ruhr⸗Syndikatszechen gingen vor dem Kriege ca. 16 Millioen Tonnen Kohlen in das Ausland. eFrner wurden 4,5 Mill. Tonnen Koks und ungefähr 1,7 Millionen Tonnen Briketts nach dem Zollauslande geliefert. Der überwiegende Teil der Ruhrkohlenproduk⸗ tion wird ſonach in Deutſchland ſelbſt verbraucht. Die größten Abnehmer ſind die Kokereien, die Hüttenwerke des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirkes und anderer Gebiete, die Gasanſtalten uſw. Abgeſehen davon, daß eine längere Lahmlegung der Ruhrkohlenförderung die Brennſtofflieferung Deutſchlands an die Entente un⸗ möglich machen würde— zu ihrer Steigerung ſind im Ruhrkohlenbergbau Ueberſchichten eingeführt worden— würde das Ausbleiben der Ruhrkohle auch auf die Koh⸗ lenverſorgung des Auslandes ungünſtig einwirken. un der Spitze der Bezugsländer von Ruhrkohle ſteht Holland das im Frieden alljährlich faſt 7 Millionen Tonnen Kohle und mehrere 100 000 Tonnen Koks und Briketts aus dem Ruhrbezirk bezogen hat. Auch Belgien hat vor dem Kriege bedeutende Mengen von Ruhrkohle einge⸗ führt, desgleichen Frankreich. Gegenwärtig ſind es faſt alle nordiſchen Länder, die Ruhrkohle beziehen; überdies findet eine Ausfuhr nach der Schweiz ſtatt, ganz abge⸗ ſehen„taurlich von jenen bedeutenden Mengen, die die Entente aus der Förderung des Ruhrbezirkes für ſich in Anſpruch nimmt. Von großer Bedeutung iſt auch die Nebenproduktengewinnung der Koksanſtalten des Ruhr⸗ revieres. Sie iſt beſonders beträchtlich in ſchwefelſaurem Ammoniak, in Teer, Teerpech und Benzol. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Werke war im letzten Frie⸗ densjahre 167. Die Anzahl der in Förderung ſtehenden Schächte iſt naturgemäß ein Vierfaches dieſer Ziffer. Die wichtigſten Bergreviere, in die das ganze Ruhrrevier geteilt iſt, ſind: Hamm, Dortmund(Süd, Oſt und Weſt), Oſt⸗Recklinghauſen, Weſt⸗Recklinghauſen, Witten, Hat⸗ tingen, Süd⸗ und Nord⸗Bochum, Herne, Gelſenkirchen, Wattenſcheid, Eſſen(Süd, Oſt u. Weſt), Werden, Ober⸗ hauſen und Duisburg. Die größte Förderung iſt in den Bergrevieren Dortmund, Recklinghauſen, Duisb el⸗ ſenkirchen Eßen und Bochum zu verzeichnen. ö Dani wortlich Ir Die Nedaktlen Gg. Zimnermann Teng * 5 Die abſolute Währung.“) Von Immanuel Pfiſterer, Laufen a. K. 1 Die Geldfrage beſchäftigt heute Leute, die früher über ſolche Dinge nie nachgedacht haben. Die Anſicherheit unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe zwingt dazu. Was iſt Geld, oder was ſoll es ſein? Tauſchmittel, weiter nichts, Anweiſungen auf den künftigen Empfang von Gebrauchsgütern auf Grund gelieferter Waren oder geleiſteter Arbeit. b dieſe Anweiſungen, Tauſch⸗ mittel aus Papier oder Metall beſtehen, iſt für ihren Zweck ganz gleichgiltig. Man druckt doch auch nicht Schuldverſchrei⸗ bungen, Obligationen, Aktien, Sparkaſſenbüchlein auf Gold oder Silber, ſondern man traut ihrer rechtlichen Giltigkeit. Die Tat⸗ ſache als ſolche, daß bei uns Papiergeld, nicht Metallgeld im Umlauf iſt, iſt nicht die Urſache des wirtſchaftlichen Elends. Auch nicht das Schwinden der Solddeckung iſt ſchuld an den raſend ſteigenden Preiſen.(Nebenbei: Hat irgend einer von denen, die rufen: wir ſollten eben Gold haben, bedacht, daß wir die⸗ ſes Edelmetall ſhon immer gegen Arbeit und Waren von den Gold produzierenden Staaten England und Nordamerika eintau⸗ ſchen mußten und alſo ſchon lange vor dem Krieg wirtſchaft⸗ liche Sklaven der 2 ſen waren?) Sondern daran liegt es, daß kein geſun s mehr zwiſchen der Menge der vorhandenen Waren und der Menge der umlaufenden Zah⸗ lungsmittel beſteht. Vor dem Krieg liefen in Deutſchland 5 Milliarden Mark baren s um bei Warenfülle; im Früh⸗ jahr 1919 waren es ur 33 Milliarden Mark bei Wa⸗ renmangel. Jetzt ſind es 56 Milliarden bei noch größerem Warenmangel. Jeder Geldſchein, der die Notenpreſſe verläßt, ohne durch Waren gedeckt zu ſein, treibt die Preiſe in die Höhe und mindert die Kaufkraft des Geldes. Dieſe Zuſam⸗ menhänge klar durchſchaut und gangbare Wege zur Geſundung gewieſen zu haben, iſt das Verdienſt des Kaufmanns und Volks⸗ wirts Silvio Ge ſell; aber an den entſcheidenden Stellen hört man nicht auf ihn. Eine kurze Darſtellung ſeiner Grund⸗ gedanken über die Geldreform(abſolute Währung und Frei⸗ eld) dürfte manchem Leſer von Wert ſein und ihm zum Nach⸗ Nen Anlaß geben. Wir gehen von der unbeſtreitbaren, ſchmerzlich erlebten Tat⸗ 2 ſache aus, daß die Kaufkraft des Geldes großen Schwan kun gen unterworfen iſt. Die Schraube ohne Ende: zuerung der Lebenshaltung, Erhöhung von Löhnen und G Steigerung der Produßtionskoſten, infolge hie⸗ Verteuerung aller Lebensnatwendigkeiten u. ſ. f. ver⸗ us dieſen Vorgang aufs Deutlichſte. Wenn wir n Krieg für ein gutes Paar Stiefel 15—20 Mk., für einen Anzug 60—80 Mk. bezahlt haben, ſo koſten dieſe Gebrauchsgüter heute mehr als das 20fache. Mit anderen Wor⸗ ten: mit 10 Mark kann ich heute nur noch den 20. Teil, oder ) Wir geben vorſtehendem Artikel Raum, ohne uns damit ꝗ6?+2—̃ f Vermiſchtes. Biernot in Bayern. Das Bayeriſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium hat den Brauereien mitgeteilt, daß von den 15 Proz. Gerſte, die ihnen zugewieſen waren, wieder 5 Proz. mit berden für eine Reſerve zur even⸗ tuellen ig des Brotgetreides. Nach einer Erklä⸗ rung d andelskammer in Regensburg ſind von den F erſte bereits 7½ Proz z. verbraucht: es wür⸗ ir noch 2½ Proz. Gerſte (ſtakt 7½ Proz.) für den Verfügung ſtehen. Es gibt alſo nur zwei: entweder 1 prozentiges Bier herſtel⸗ ige zu ſtrecken, oder aber 3½ prozentiges Im letzten Fall wäre aber die Bier⸗ eheure Verteuerung des Biers die not⸗ Die„Voſſ. Ztg.“ mel⸗ en, für Groß⸗Berlin die gro⸗ bon Mitte Juli bis Mitte September die Sommer⸗ und Herbſtferien zuſam⸗ alſchmünzerwerkſtätte war elektriſch beleuchtet, der trieb der neueſten Druckerpreſſe durch einen Motor bedient. Man fand für 8 Millionen Mark falſche 50⸗ Markſcheine vor. Die übrige Einrichtung der Werk⸗ ſtätte läßt darauf ſchließen, daß ſich die Fäälſcher auf Verteidigung eingerichtet hatten. Man fand nämlich 2 Maſchinengewehre, 8 neue Gewehre, 60 Handgranaten, 1500 Schuß Munition und einiges Sprenapulver. Wahlopferwilligkeit. Der Vorftand des ſozialdemokratiſchen Kreiswahlvereins Potsdam⸗Spandau⸗Oſthavelland und Ruppin hat die Erhebung einer Wahlſteuer für die Reichstagswahl für die Die Steuer beträgt bei einem Ein⸗ Parteigenoſſen beſchloſſen.. kommen bis 5000 Mk. 5 Mk., bis 7000 Mk. 7 Mk., bis 10000 Mk. 10 Mk., bis 12 000 Mk. 20 Mk., bis 15 000 Mk. 30 Mz., bis 20 000 Mk. 50 Mk., über 20 000 Mk. mindeſtens 75 Mk. Glück im Stall. Bei dem Bauern Wilhelm Schiller in Upfingen bei Urach brachte eine Kuh drei Kälber zur Welt, die recht munter ſind. Der Mangel an Düngemitteln. Im„Durlacher Tagblatt“ findet ſich folgende Anzeige: Jauche wird abgeholt gegen Lebens⸗ Das Hilfswerk für Mitteleuropa. W. T. B. Amſterdam, 8. April. Der von einer Rei 0 von Konferenzen mit Vertretern neutraler Länder nan! England zurückgekehrte engliſche Direktor des Hilfswer⸗ kes für Mitetleuropa Sir William Goode erklärte einen Vertreter der„Daily News“, auch Vertreter der amen kaniſchen Regierung hätten an den Beratungen teilge⸗ nommen. Zum erſtenmal ſei eine gemeinſame Aktion zwiſchen den Alliierten und den Neutralen erzielt wor- den. Es handle ſich um die Lieferung von Lebensmik⸗ teln und Rohſtoffen auf Kredit. Als die am meiſtel bedürftigen Länder nennt Goodme Oeſterreich, Ungar Polen, die Tſchecho⸗Slowakei und Armenien und Ser⸗ bien. Vereinigten Staaten übernehmen die 5 Die le 70 a 225 J 18 2 fast antwortung, dieſen Ländern bis zur nächſten Ernte fi die geſamten notwendigen Lebensmitteln zu liefere 5 65 Großbritannien wird den Schiffsraum ſtellen und? 6 ſtoffe liefern. 2 N 5 Ein Drama in den Lüften. Ein erſchütterndl i Vorgang hat ſich zwiſchen Einecke und Einecker 5 ſen(Weſtfalen) abgeſpielt. Dort waren ein Dope decker und ein Eindecker der Reichswehrtruppen aufgeſtie gen. Die beiden Flugzeuge kreiſten eine Zeitlang übe der Gegend und führten allerlei Kurven und Wendung aus. Augenzeugen hatten den Eindruck, als ob ka Angriff des Eindeckers auf den Doppeldecker vorgeſüh, ru werden ſollte. Als der Eindecker wieder auf den 1 de peldecker zuflog, wurde der letztere anſcheinend geſtrei er verlor ſein Höhenſteuer, überſchlug ſich und ſtürzte an* Das Flugzeug ging dabei völlig in Trümmer; die beide be Inſaſſen, ein Leutnant und ein Unteroffizier, wal n ſofort tot. Der Eindecker kreiſte weiter über die lünen ſtätte und flog immer niedriger, als ob der Fü 11 ein Feldwebel, ſich von dem Schickſal ſeiner Kamerehe überzeugen wollte. Dann ſtieg das Flugzeug bis auf 1 2000 Meter Höhe und ſtürzte dann, zum Entſetzen zahlreichen Augenzeugen, plötzlich kerzengerade ab, 155 unglücklichen Führer unter ſich zermalmend. Zweiſe, hat der Feldwebel, nachdem er geſehen hatte, daß 1 beiden Kameraden bei dem Abſturz getötet worden warkn freiwillig den Tod geſucht. — in allen Einzelheiten auf den gleichen Boden ſtellen zu wolen. l Die Schriftleitung. mittel. Zu erfragen uſw. 1 Ache Bekanntmachungen Verorduung. Die Erſparnis von Brennſtoffen u. Beleuchtungs⸗ mitteln. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 11. Dezember 1916, betreffend die Erſparnis von Brennſtoffen und Beleuchtungsmitteln in der Faſ⸗ ſung vom 26. April 1917(Reichsgeſetzblatt 1916 Seite 1855, 1917 Seite 379), der Bundesratsver⸗ ordnung 25. September 1915 über die Errichtung von Preisprüfungsſtellen und die Verſorgungs⸗ regelung in der Faſſung der Bekanntmachungen vom 4. November 1915, 5. Juni und 6. Juli 1916 (Reichsgeſetzblatt 1915 Seite 607, 728, 1916 Seite 439, 673.); ſowie auf Grund der Bundesratsver⸗ ordnung vom 7. Novembrr 1918, die wirtſchaft⸗ liche Demobilmachung betreffend(Reichsgeſetzblatt Seite 1229) wird verordnet, was folgt: 8 1. Gaſt-, Schank⸗ nnd Speiſewirtſchaften, Kaffees, ſowie Vereins⸗ und Geſellſchaftsräume, in denen Speiſe oder Getränke verabreicht werden, Theater, Lichtſpielhäuſer, Räume, in denen Schau⸗ ſtellungen ſtattfinden, ſowie öffentliche Vergnügungs⸗ ſtätten aller Alt ſind um 11 Uhr abends zu ſchlie⸗ ßen, Für Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften, Kaffees ſowie Vereins⸗ und Geſellſchaftsräume in denen Speiſe oder Getränke verabreicht werden, können die Bezirksämter in dem durch 8 3 der Bundesratsverordnung vom 11. Dezember 1916 (Reichsgeſetzblatt Seite 1355) gegebenen Räumen Ausnahmen zulaſſen. Die für den Wirtſchaft⸗ oder Kaffeebetrieb be⸗ ſtimmten Räume Vereins- und Geſellſchaftsräume in denen Speiſen oder Getränke verabreicht werden, die Theater, Lichtſpielhäuſer und Räume, in denen Schauſtell ungen ſtaitfinden, dürfen nach den in Abf. 1 für die Schließung beſtimmten Zeitpunkt nur noch für die dringlichſten Aufräumungsarbeiten aber nicht länger als eine halbe Stunde und nur inſoweit beleuchtet werden, als es die Aufräumungs⸗ arbeiten erfordern, § 2. Unberührt von dieſer Vorſchrift bleiben ortspoltzeiliche Vorſchriften, durch welche die Poli⸗ zeiſtunde auf eine frühere Zeit als 11 Uhr feſtge⸗ ſetzt wird, ſowie die Befugnis zur Abkürzung der Polizeiſtunde, die den Bezirksämtern gemäß' 8 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 24. Juli 1907 die Polizeiſtunde betreffend(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 308) eingeräumt iſt. Die Stunde der Schließung eines Betriebs iſt zu⸗ gleich Polizeiſtunde im Sinne des 8 365 R.⸗Str.⸗ § 3. Dieſe Verordnung tritt am 1. April 1920 in Kraft, auf den gleichen Tag treten die Verord⸗ nungen vom 18. Oktober 1919, 9. Jannar 1920. 11. März 1920, die Erſparnis von Brennſtoffen u. Beleuchtungsmitteln betr.(Geſetz⸗ u. Verordnungs⸗ biatt 1919 Seite 513, 1920 Seite 6 und 46) außer Wirkſamkeit. Karlsruhe, den 31. März 1920. Miniſterium des Innern: Arbeitsminiſterium: gez. Remmele. gez. Rückert. Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 10. April 1920. Bezirksamt— Polizeidirektion Bringe hiermit meine ö Spenglerei und Nnslallallons- geschdſt für Hasser elektr. Liehi und traf Hu. lagen in empfohlende Hrinnerung. Crosse Auswahl in: Elektr. Iampen und eleuehtungsgötper, ugeleisen, 1 HMochlòôpfo, iocherungen und irnen, soi Ausfuhrung sumitlieher Mepuratuten. A. ſohann, Seckenbeim Friodrielbstr. 87.— Telefon 24. berunigungsgesg dd, Cemüllichell eekenbheim 1919. Heu e Abend%½ 8 Uhr Thbeaterprobe. Der Vorſtand. Pforueöuchl-erein deckenbeim. Heute Abend 8 Uhr Sitzung im„Deutschen Hol“. Der Vorſtand. Tündlicher Crodltoereim öeenbeim. Wir laden hiermit unſere Mitglieder zu der heute Abend 8 Uhr im„Löwen“ ſtattfindenden General- Versammlung ein mit der Bitte um zahlreiches Erſcheinen. Der Vor ſtand Auf der Abbruchſtelle der Ziegelei vormals Schäfer in Ilvesheim, wird ein großes Quantum Bauholz, Rahmen, Laiten, Gartenpfosten und kurze Latten für Garten⸗ einkrledigungen wegen Räumung des Platzes zu billigen Preiſen abgegeben. S888 eee, Wasserglas und drantol zum Einlegen von Eiern empfiehlt Fr. Wag ner Nachf f Inhaber W. Höllſtin. Sccoee ssedsdee Scdessssssessese SSS 8 OCitomors 5 Wirksamstes Mittel zur Ver- ulgung von Mäusen ung Ratten Smpfiehlt 5 Ge* 55 D. 0 2 1 Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Inhaber: W. Höllsten. Kapellenſtraße 20. 3 2 2 —— 5 —— 1 r Dresdner Manbę ant * 4 4 U 1 AHdilen- Mapltal einschllossliel Meservo- Monde eee, 90 1 U 3820 llllionen Marl. Abbruch gute, e 1 8 5 emachte a Devosllenlasse Seclenheim d. C. Wiebe dae 10 Ziegel Annahme oon Spargeldern mit füglieher oder langerer ohne Freigabeſche⸗ Le Mündigung.—— die Hrdffnuug oon laufonden Mechnungen sbiis probisions froion Um welßem ate! 5 deſ Ghechkonten. 3 1„ wat An und Verfauf oon Moripapioren joder Mei(Stadispapiore He 0 Hal Hfandbriefe ust, zu verkaufen. 5 eh. Hinlôsung bon HAinsseheinen und berlosben Effet en. Schloß ure 9 Hinzu bon Mechseln und Checks. Wir suchen für n- ber Annahme oon Hertpapieren aur Aufbewahrung in feuer- Viehversichert eg l 1 und diobessichoren Ceioòlben, sowie auf Verwaltung redegewandt. Ver 11 0 bei der Mresdner Ban Filiale Mannheim. jeder Landwi 10 Nes 1 Winnen. Aassenstunden vorm. ſag-Ie Ar, nachm. 1 g Er] ö delt helge 5 N 8 8 5 der Verfügungsberechtigte noch och“, Bekanntmachungen Wohnungsſücgende binnen einer 00 De der Gemeinde Seckenheim beim Einigungsamt Widerſpruch he fun Arbeita⸗ Vergebung. Alle Räu ne, die von der waldi Die Gememde vergibt im Submiſſtonswege behörde in Anſpruch genommen 95 95 d für ihre Dachſtockousbauten die Glaſer⸗, Schreiner, gelten von dem Zeitpunkt an un Art Schloſſer⸗, Tüncher⸗, Inſtallations⸗ und Beleucht⸗ lag belegt d Verfügen de. wirz ungsarbeiten. ſchlag b. 267, an dem dem emeil 1 m Angebotsformulare werden auf dem Rat⸗ berechtigten die Anordnung der lese 1 de haus Zimmer Nr. 10 abgegeben, woſelbſt auch die behörde eröffnet worden iſt. 5 1 55 855 Bedingungen und Zeichnungen aufliegen. Die An⸗ ſich von dieſem Zeitpunkt an alle 95 Den gebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen fügungen über die in Anſprun un bis Miltwoch, den 14. April 1920 vorm. 11 Uhr gung 5 Genehim 905 beim Bürgermeiſteramt einzureichen, um welche nommenen Räume ohne ten. Zeit auch die Eröffnung der Angebote in Gegen⸗ der Gemein debehörde zu enthal 50 0 wart etwaiger Bieter erfolgt. weigert er die Ueberlaſſung der elch, Seckenheim, den 9. April 1920. ſo iſt die Anwendung des pol 1010 1 10 Bürgermeiſteramt. Zwangs nach 88 30 und 31 des 8 Koch. Strafgeſezbuchs zuläſſig. bee, n Die Gemeindekaſſe ift wegen Jahres⸗ Alle das Mieteinigungsamt Rae ale abſchluſſes von Donnerstag, den 15. bis den Angelegenheiten ſind im en, Mittwoch, den 21. April 1920 geſchloſſen. Zimmer 7, anzumelden, ſowen 5 der Bürgermeiſteramt: Wohnungskommiſſion betreffen g% de 2 Koch. Gemeinderat Neubauer Diens: 0 Dien n Freitags im Rathaus Zimme aus i Auf die wichtigſten Beſtimmungen für ½6—7 Uhr. 1 ſäun Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam Seckenheim, den 13. September bee gemacht: Bürgermeiſteramt: 106 N . Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗ 9 och 1 wet halb 8 Tagen der Wohnungs kommiſſton a ur anzumelden. dete 2. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ 4. 00 miſſion darf nicht vermietet werden. 0 9. 3. Zur Wohaungs kündigung ſowie zur 686 nung lle dode Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des 1 ſchne den Mieteinigungsamts nötig. d in ſauberer Ausführung liefen a as 4. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Ga. Zimmerman e Genehmigung der Wohnungskom miſſton 7 3 auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ 350 105 alb der ei 2 0 r 3 d e 9 7 855 8 aufgenommen Cäcilien⸗Verein Sommers p 40, abe 5. Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei Seckenheim.“ erschwine ee, de der Wohnungskommiſſion anzumelden. Heute Abend 8 Uhr Auf welche i e 6. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ Gesang⸗Probe Weise teil en N Ge läſſige Zahl der Wohnräume auf die] der Damen. enouse Essbez At Zahl der Haushaltsangehörige herab⸗ Der Vorſtand. mit Früh mole⸗ 1305 dae geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume 7 Schiess ö 5 kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen Cine gihlachtö tone f N ba und einem beſtimmten Wohnungs- gegen eine friſchm⸗ I 5 05e ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung] kende Ziege zu tauſchen llls att 18 des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ geſucht⸗ b ſtets 17 5 trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder Dr uckere 5