r 8 2 5 D —— 25 Wesunementspreis: Monatlich 3.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. J te Hmtsblautt der Bürgermeisteräamfer Seckenheim. Alvesheim, Neckarhausen und Edingen. Freitag, 16. April 1920. Tagesſchau. Wie die Sozialiſtiſche Korreſpondenz mitteilt, werden 1 Neuwahlen zum Reichstage vorausſichtlich am 13. uni, alſo 3 Wochen nach Pfingſten, ſtattfinden. Ein erer Termin ſei aus techniſchen Gründen unmöglich. Nachdem im Haushaltsjahr 1919/20 bereits 794 Mil⸗ zulden für Verbilligung der Lebensmittel bewilligt fil rden, würden demnächſt im Ne at weitere Mittel da⸗ Ur gefordert werden. Dart b iſt die Brotver⸗ erung unvermeidlich. N un Ruhrgebiet werden wire. überall die verein⸗ K en Ueberſchichten gefahren. Die Geſamtförderung kerwieder die normale Tageshöhe erreicht. Es herrſcht all, auch in Mühlheim und Düſſeldorf, Ruhe. der Verliner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ meldet in Blatte, der Montags⸗Sitzung der Nationalverſamm⸗ der wohnten zahlreiche franzöſiſche Sozialiſten bei. In den 6 0 ingen des Neichstages hatte Renandel ein längeres eech mit Dr. Cohn, dem Führer der dentſchen Unabhän⸗ 8 Nenaudel wird demnächſt eine längere Rede halten, er ſeine Anſichten über die Beſetzung der deutſchen durch franzöſiſche Truppen auseinanderſetzen wird. engliſche Weſchäftsträger in Berlin erklärte einem r. der„B. T.“, er ſei der Ueberzeugung, daß ein 5 Militärputſch in Dentſchland die größte Entrüſtung Ae bigland hervorruſen werde. Jede Möglichkeit, die da⸗ a Rade, Deutſchland durch Lieferung von Lebensmitteln end ſtoffen oder durch Kredite zu helfen, werde durch beit 88 Gewaltakte, woher ſie auch kommen würden, 13 f er en.. 0 der Berliner Korreſpondent der„Basler Nachrich⸗ N is hrt aus Berliner Ententekreiſen, daß ſich in da ein Umſchwung der Meinungen vorbereitet. Es mti zu rechnen, daß eine Einigung zwiſchen Frank⸗ und Deutſchland in d oktnellen Fragen el 3 elch * den wird. mie die„Deutſche Tageszeitung“ aus zuverläſſiger . aus Doorn erfährt, hat ſich das Befinden der Fleden deutſchen Kaiſerin, die an einem ſchweren 8 iden erkrankt iſt, ſo ſehr verſchlimmert, daß mit bleben täglich gerechnet werden muß. Die Her⸗ der Kron Braunſchweig, die Tochter der Kaiſerin, ſowie beruf konprinz ſind an das Krankenbett der Kaiſerin Jen worden. 8 8 Ausſchuß der Gewerkſchaflskommiſſton von Berlin — gebung fordert alle Angeſtellten und Arbeiter Groß⸗ lebenauf, den 1. Mai durch Arbeitärne in eiern, In erh wichtigen Betrieben ſoll jedoch ein Notbetrieb auf⸗ khalten werdet. ie Beutuga n Ort! 115 2771 die Waffen Aus Paris wird gemeldet, die in Kopenhagen ge⸗ führten Verhandlungen zwiſchen Sowjetrußland und den Alliierten führten zu keinem Ergebnis. Der ruſſiſche Delegierte lehnte es ab, die Schulden des alten Regimes anzuerkennen und Rohſtoffe zu liefern. , en. eee Wiedergutmachung. Es iſt ein eigenartiges Oſtergeſchenk, das uns Frank⸗ reich dargeboten hat. Die Franzoſen ſind offenbar un⸗ fähig, die wirklichen Leiden Europas zu erkennen. Ita⸗ lien iſt vom Bolſchewismus unterwühlt. Frankreichs Finanzen bieten ein Bild vollſtändiger Zerrüttung. England erhält ſich zwar aufrecht, aber es pumpt zu dieſem Zweck alle Energien ſeiner Kolonien aus. Trotz alledem lebt Frankreich in rein machtpolitiſchen Vorſtel⸗ lungen. Die Franzoſen haben für die Bedeutung des Ruhrreviers kein Verſtändnis. Es iſt auffallend, daß nur Politiker und Publiziſten wie Barrss und Barthou das Wort ergreifen, um Frankreichs Aufgaben für Ge⸗ genwart und Zukunft in etwas ſtark aufgetragenen Far⸗ ben zu ſchildern. Dafür ſchweigen die franzöſiſchen Volkswirte. zu ſie den Mund a een, um nur die Wahrheit zu ſagen, ſo müßten ſie des galb nervöſe, halb übermütige Gehabe des amtlichen Frankreich als einen Tanz auf dem Vulkan kennzeichnen. Frankreich lechzt nach Wiedergutmachungen. Es ſieht dieſe darin, daß Deutſchland die zerſtörten Gebiete wieder aufbaut und jährlich einige Dutzend Goldmilliar⸗ den in die leeren Staatskaſſen Frankreichs wirft. Aber Deutſchland kann weder das eine noch das andere leiſten. Die franzöſiſchen Politiker haben nicht den Mut, das einzugeſtehen, und die franzöſiſchen Volkswirte dürfen nicht reden. So taumelt Frankreich am Rande eines Abgrundes einher, auf deſſen Sohle es ſich eines Tages mit anderen europäiſchen Leidensgenoſſen wiederfinden wird, wenn nicht recht bald Erleuchtung und Vernunft über die franzöſiſchen Staatsmänner kommen. Das Ruhrgebiet iſt das wirtſchaftlich⸗induſtrielle Rück⸗ grat nicht nur Deutſchlands, ſondern geradezu Europas. Dafür hat beiſpielsweiſe der italieniſche Miniſterpräſi⸗ dent Nitti Verſtändnis gezeigt. Das iſt keine Ueber⸗ raſchung, denn Nitti iſt von Hauſe aus Volkswirtſchaft⸗ ler. Wenn der griechiſche Philoſoph Plato einmal meinte, der Staat ſei am glücklichſten, der von Philoſophen re⸗ giert werde, ſo mag das für gewiſſe Zeiten zutreffen. 0 Aber das Europa der Gegenwart würde beſſer fahren, wenn ſeine Staaten von Volkswirtſchaftlern oder doch von volkswirtſchaftlich gründlich gebildeten Männern geleitet würden. Die Befriedigung des militäriſchen und politiſchen Ehrgeizes mag etwas ſchönes ſein, allein einſtweilen haben die Völker Europas dringendere Be— dürfniſſe. Der italieniſche Miniſterpräſident Nitti hat unlängſt in der italieniſchen Kammer ausgeführt, das Glück und die Wohlfahrt Europas hingen davon ab, daß Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Reklamen 1.30 Mk. Bei sfterer Aufnahme Nabatt. ĩ Fernſprechanſchluß Nr. 15. Poſtſcheckkonto: Karlruhe Nr. 19819 No. 83 Rußland wieder geſunde und Rohſtoffe abgeben könne, vor allem aber davon, daß Deutſchland die volle Lei⸗ ;ſtungsfähigkeit der Vorkriegszeit wiedergewinne. Wir hören einſtweilen nur, daß Frankreich über die unzu⸗ länglichen Kohlenlieferungen klagt. Das läßt ſich ab⸗ ſtellen, verlangt aber Geduld. Jetzt geht Frankreich ſo⸗ gar ſoweit, die Befriedung des Ruhrgebietes zu durch⸗ kreuzen. Haben die Franzoſen im Saargebiet noch nicht genug Erfahrungen geſammelt? Was iſt aus der ehe⸗ mals blühenden Induſtrie in Deutſch⸗Lothringen gewor⸗ den? Wir hören gar nichts davon, daß Frankreich ſich bereit erklärt, uns lothringiſche Eiſenerze zu liefern. Die franzöſiſchen Staatsmänner haben von der Organiſation der deutſchen Induſtrie keine Vorſtellung, ſonſt müßten ſie im Intereſſe der Wiedergutmachungen alles tun, um die deutſche Induſtrie mit Rohſtoffen zu ſpeiſen. Das würde die von militäriſchen und politiſchen Spannungen überſättigte Atmoſphäre Europas reinigen. Entladungen durch Gewitter ſind koſtſpielig und rich⸗ ten Verwüſtungen an. Frankreich hindert die Entwick⸗ lung der Arbeitsenergien Deutſchlands, von denen es ja im Grunde ſelber völlig abhängt. Die Londoner City verſucht den deutſchen Ueberſeehandel äbzudroſſeln, in⸗ dem ſie dke ganze deutſche Handelsflotte verlangt. Aber Frankreich iſt nicht in der Lage, zu nehmen und zu über⸗ nehmen. Es muß empfangen, was andere erarbeitet haben, wenn es leben will. Die Wiedergutmachungen kann aber nur ein erſtarktes Deutſchland leiſten. F— Deutſche Nationalverſammlung. W. T. B. Berlin, 14. April. Präſident Fehrenbach eröff⸗ nete die Sitzung um 1.20 Uhr. Fortſetzung der. Beratung der Regierungserklärung und der erſten Beratung des Notetats. Abg. Braß(U. S.): Es iſt Schwindel, daß ein Putſch von links von langer Hand vorbereitet geweſen ſet. Wenn ein Schutz der Ruhrbergwerke nicht zu vermeiden iſt, ſo iſt eine Beſetzung durch die Entente derjenigen durch Reichswehr vorzuziehen; denn es handelt ſich um eine Sache der euro⸗ päiſchen Arbeiterſchaft.(Lärm.) Die Reichswehr hat die Situation im Ruhrrevier erſt geſchaffen. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß gegenüber dem militäriſchen Druck der Ge⸗ danke an eine Räterepublik auftauchte. Die Vollzugs räte ſtellten ſich auf den Boden? Vofelder Abkommens und wollten es halten. Leider ig man die Ausführung der Beſtimmungen dem een Watker. Die Arbeiter konnten hierauf nicht ei„ Die Regierung ſcheint dies ja auch eingeſehen zu haben ie chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ ten haben ihre Aktion unterſtütz Es iſt verſucht worden, dem Abſchnittskommando der neutralen Zone mit der Si⸗ cherheitswehr entgegenzutreten. Ein Teil der Arbeiterſchaft hat ſich flüchten müſſen unter dem Schutz der Entente vor dem Wüten der Reichswehr. Die Nachricht von einer Ro⸗ ten Armee ſüdlich der Ruhr iſt erlogen. Wir befinden uns in der Neuorganiſation eines Kapp⸗Putſches. Die Regie⸗ rung muß ſich mehr auf die organiſierte Arbeiterſchaft ſtüt⸗ zen und die acht Punkte bewilligen. Reichspoſtminiſter Giesberts: Meine Aufgobhe im Ruhr⸗ 15 Ekkehard. Von Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten). Ade auſt, braucht es ein Stuck Zeit, um a Maren zu verwiſchen. Es 5 ein mäßiger Geviertraum, Gi, Wenig Hausrat, Staub und Spinnweb allenchalo 2 chentiſch ſtand ein Büchslein mit Schreibſaft, längſt N defungetrocnet, im Winkel ein Krug, drin vielleicht einſt egen auf auf einem Brett der Wandniſche glänzten einige Aal der Icchlagene Pergamentrollen lagen dabei, aber, o Leid⸗ Wientius Sturm hatte das Fenſterlein zerſchlagen, der Paß in genen und tube war ſeit ſeinem Tod für Sonne und Regen, dach in u. Vögel frei geworden, eine Schar Tauben war einge⸗ uad auweishenſörter Beſitzergreifung hatten ſie ſich zwiſchen der 18 wu Fulen angeſiedelt, auf den Briefen des heiligen Paulus 7 4 undert das Eäafars galliſchem Krieg niſteten ſie und ſchauten ider T den Eingetretenen entgegen. 2 0 ür gegenüber war mit Kohle ein Sprüchlein an die Urben.„Martha, Martha, du machſt dir um vielerlei ei ruh!“ las Ekkehard; ſoll das des Verſtorbenen letz⸗ Leden igelehrter Mann 5 es 18 frug er ſeine liebliche Wegweiſerin. f 0 beerr Vi lachte: Es war gar ein behaglicher Herr, ſprach ſie, , e der era ſelig. Ruhe iſt mehr wert als ein Talent „ imm oft geſagt. Die Frau Herzogin aber hat ihm arg nen am er gefragt und was anderes gefragt: heut von den rchorgen Oimmel, morgen von Arzneikraut und Heilmitteln, etz W we aus der heiligen Schrift und Ueberlieferung der chaldäute ſte habt Ihr ſtudiert, wenn Ihr keinen Beſcheid wiſ⸗ te, und Herr Vinzentius hat einen ſchweren Stand N apedi 4 0 dis deutete ſchalkhaft mit dem Zeigefinger nach cmarze 5 — der E 2 n im Land Aſia, hat er meiſtens erwidert, liegt auger Ma ein hct rmelſtein; wer den aufhebt, der weiß alles und zen mehr zu fragen... Er war aus Bayernland, der e den Bibelſpruch hat er wohl zu ſeinem Troſt hin⸗ eu„ 1 * die Herzogin ſo viel zu fragen? ſprach Ekkehard zer⸗ N e wa f cgi 9 0 hrnehmen, ſagte Praxedis. 5 e die zurückgebliebenen Bücher. Nn 2 ben, die werden abziehen müſſen? Es tut mir ſünd dern das ganze erſte Buch des galliſchen Kriegs eror⸗ ser Brief an die Korinther iſt mit untilgbaren ecken . ä for angehen Schaden? frug Prapedis. PPP 0 44 ———— —— SE4ã O ihr arme böſe Tauben, ſcherzte die Griechin, kommt her zu 75 ehe der fromme Mann euch hinausjagt unter die Häher und alken. And ſie lockte den Vögeln, die unbefangen in der Bücherniſche perblieben waren, und wie ſie nicht kamen, warf ſie einen weißen Wollknäuel auf den Tiſch, da flog der Tauber herüber, vermeinend, es ſei eine neue Taube angekommen, und ging dem Knäuel mit gemeſſenen Schritten entgegen, zwei vor und einen zurück, und ber⸗ beugte ſich und grüßte mit langgezogenem Gurren. Praxedis aber nahm den Knäul an ſich, da flog ihr der Vogel auf den Kopf. 0 Da hub ſie leiſe an, eine griechiſche Singweiſe zu ſummen: 5 Ei ſieh, du holdes Täubchen, Wo kommſt du hergeflogen? Woher die Salbendüfte, Die du, die Luft durchwandelnd, Aushauchſt und niederträufelſt? 15 Wer biſt du? was beliebt dir? 5 Sikehard horchte auf und warf einen ſchier ceſchrockenen Blick von dem Kodex, den er durchblätterte, herüber. Was ſingt Ihr? fragte Ekkehard. Das klingt ja wie fremde 1 4 4 * 83 8 uche. Warum ſollt's nicht ſo klingen? 5 Griechiſch! l 54 Warum ſollt ich nicht griechiſch ſingen? gab ihm Praxedis . a 3 Bei der Leier des Homerus, ſprach Ekkehard verwundert, e 1 9 habt Ihr das erlernet, unſerer Gelehrſamkeit t 1 ee Hauſel.. ſagte Praxedis gelaſſen und ließ die ückfliegen. a 3 Da ſchaute Ekkehard noch inmal in ſcheuer ber. Bei Ariſtoteles und Plato war es Was wird hier von Tauben und reinem Griechiſch Werhurt vi Zeit, um dieſe vier Wände anzuſchauen? Nun, Herr Ekkehard, taugt Euch die Höhle 1 8 91 771 2 55 nickt 1 e 00 5 lh 1 8 Dann ie geſäubert und inſtand geſetzt werden, fuhr Fra Budwin e ek Wercbts die Hände 5 all e N n —— das Täubenvolt derfagrr 5 a Ekkehard wollte es wagen, ein Wort für die Tauben einzu⸗ legen. Ei ſo) ſprach Frau Hadwig, Ihr wünſchet allein zu ſein u Tauben zu hegen. Soll man Euch nicht auch eine Laute an di and hängen und Roſenblätter in Wein ſtreuen? Gut, wir w 5 ie nicht verjagen; aber heute abend ſollen ſie gebraten uns zieren. 5 . Praxedis lat, als habe ſie nichts gehört. gn Wie war es mit dem reinen Griechiſch? frug nun 5 ie Her⸗ gin. Unbefangen erzählte ihr Ekkehard, um was er die Gri in angegangen, da zogen die Stirnfäalten wieder bei Frau Had⸗ ig auf. Wenn Ihr ſo wißbegierig ſeid, ſo mögt Ihr mich frag te ſie, auch mir iſt die Sprache geläufig. Ekkehard ſprach nichts gegen. In ihrer Rede lag meiſtens eine Schärfe, die das Wo der Erwiderung im Munde abſchnitt. 2 Die Herzogin war ſtreng und genau in allem. Schon in den erſten Tagen nach Ekkehards Ankunft entwarf ſie einen Plan, 8. welcher Art ſie zur Erlernung der lateiniſchen Sprache vorſchrei⸗ ten wolle. Da fanden ſie es am beſten, eine Stunde des Tages der löblichen Grammatik zu beſtimmen, eine zweite der Leſun des Virgilius. Auf letztere freute ſich Ekkehard ſehr, er gedachte lag zuſammenzufaſſen und mit Aufbietung von Wiſſen, 3 und Feinheit der Herzogin die Pfade des Verſtändniſſes zu ebnen. ö Das Herbe der Grammatik zu lindern, wußte Ekkehard keinen Ausweg. Für jeden Tag ſchrieb er der Herzogin die Aufgabe auf ein Pergamentblatt, die war des Lernens begierig, und wenn die Frühſonne über dem Bodenſee aufſtieg und ihre erſten Strahlen auf den hohen Twiel warf, ſtund ſie ſchon in des Fenſters Wöl⸗ bung und lernte, was ihr vorgeſchrieben war, leiſe und laut, bis zu Ekkehards Saal klang einſt ihr einförmig Herſagen: amo, —— amat, amamus... lich liebe, du liebſt, er liebt, wir Heben 5 ö Praxedis aber hatte ſchwere Stunden. Sich zur Anregung, aber ihr zu nicht geringer Langeweile, befahl ihr Frau Hadwig, jeweils das gleiche Stück Grammatik zu lernen. 1 Des Abends kam die Herzogin hinüber zu Ekkehards Gemach. Da mußte alles bereit ſein zur Leſung des Virgil, Praxedis kam mit ihr, und da in Vinzenttus' nachgelaſſenen Büchern ein latei⸗ niſches Wörterbuch nicht vorhanden war, ward ſie mit Anferti⸗ ung eines ſolchen beauftragt, denn ſie hatte in jungen Tagen des reibens Kunſt erlernt. Frau Hadwig war deſſen minder er⸗ fahren: Wozu wären die geiſtlichen Männer, ſprach ſie, wenn ein jeder die Kunſt verſtünde, die ihrem Stand zukommt? Schmie⸗ den ſollen die Schmiede, fechten die Krieger und ſchreiben die Schreiber, und ſoll kein Durcheinander entſtehen. Doch hatte Frau Hadwig ſich wohl geübt, ihren Namenszug in künſtlich ver⸗ ſchlungenen großen Buchſtaben den ſiegelbehangenen Urkunden als Herrin des Landes beizufügen. ee eee e 8(Genſetung folgt.) ee eee eee e ausgebrochen. . Fee derkrieg zu vermeiden. Ausſchreitungen auf beiden Seiten verurteilen auch wir. Auch das Zentrum, Bürgertum und Beamtentum und weite Kreiſe der Arbeiterſchaft waren: rin einig, daß das Schlimmſte paſſieren müſſe, wenn die eichswehr nicht einmarſchiere, um Ordnung und Ruhe zu e Nach den Bieleflder Verhandlungen hatte die Rote Garde kein Hauptziel mehr. Der Kapp⸗Putſch war er⸗ igt. Das Nachrichtenweſen während des Putſches muß noch beſonders unterſucht werden. Die übergroße Mehr⸗ heit der Bevölkerung des Ruhrgebietes darf nicht andauernd beunruhigt werden. Vor allem ſind die zu entwaffnen, die ihre Waffen gegen die Verfaſſung und gegen die Regierung rauchen wollen, alſo reſtloſe Abgabe der Waffen. Hätte as Induſtriegebiet ſich ruhig verhalten, ſo wäre ber Kapp⸗ Putſch viel ſchneller erledigt worde Die Beſetzung von Frankfurt und reibung Deutſchlands Frankreichs Ziel bleibt. Reichswehrminiſter Geß kommen nicht aus den ketzigen Verhältniſſen heraus, wenn wir die Atmoſphäre des Mißtrauens nicht zerſtreuen. Dazu trägt die Rede des Abgeordneten Braß nicht bei. Der General von Watter t, er habe alles getan, um zu verhindern, daß ein ach Berlin kommt. Wenn wir die Reichswehr auen wollen, müſſen wir ihr t, der jedem Deutſchen ſteht. Reformiert ungsdienſt wer⸗ i rgebiet abziehen, r erſt, wenn das Gebiet von Waffen ge⸗ fenablieferung iſt bis jetzt ganz un⸗ n, in kurzer Zeit weite Gebiete des riſch in Ordnung zu bringen. Ge⸗ das nicht geht, wird ſie mit Gewalt aufgelöſt. Die auf Gü⸗ tern in Pommern ſich noch befindenden Reſte von baltiſchen Truppen müſſen auch weg. Wir müſſen die Reichswehr aufbauen. Die Truppen erwarten von der Nationalver⸗ fammlung ein Wort der Anerkennung.(Bravo!) Die Si⸗ cherheitswehr hat ebenſo Anſpruch auf Dank. Abg. Schwarzer(Bayr. Vp.): Der Einmarſch der Reichs⸗ wehr in das Ruhrgebiet war nach unſerer einmütigen Ueber⸗ zeugung eine abſolute Notwendigkeit. Abg. Dr. Kahl(D. V.): Dem Reichsjuſtizminiſter fehlten die weſentlichſten Vorausſetzungen für ſein Amt, das er geſtern mißbrauchte. Wir weiſen ſeine Angriffe als unrichtig zurück. Ich kann auf Ehre und Gewiſſen verſichern, daß weder meine Partei mittelbar noch unmittelbar von dem Putſche gewußt hat. Wir ſtehen ſo treu auf dem Boden der Verfaſſung wie irgend einer. Unſere monarchiſchen Ideen wollen wir nur auf legalem Wege durch Ueberzeugung ver⸗ breiten.(Beifall rechts. Ziſchen bei der Mehrheit.) Die Sitzung dauert fort. Der Franzoſen⸗Einfall. Belgiſche Truppen in Frankfurt a. M. W. T. B. Fraulfurt a. M., 14. April. Heute nach⸗ mittag ſind belgiſche Truppen in Frankfurt eingerückt. Paris, 14. April. Der belgiſche Botſchafter in Paris erklärte einem Vertreter des„Petit Journal“, daß der Abſchluß einer militäriſchen Entente zwiſchen Belgien und Frankreich unmittelbar bevorſtehe. Umſchwung in Frankreich. T. U. Paris, 15. April. klärte Miniſterpräſident Millerand, daß der diploma⸗ tiſche Zwiſchenfall zwiſchen Frankreich und England nun⸗ mehr endgültig erledigt iſt. Lord Derby werde ſeinen Platz in der Botſchafterkonferenz wieder einnehmen und die Einigkeit der Alliierten werde vollſtändiger ſein denn je. Zu den Gerüchten, daß die Konferenz von San Remo eine Aenderung gewiſſer Beſtimmungen des Verſailler Vertrages erwägen werde, erklärte Millerand, daß der franzöſiſche Standpunkt oft genug dargelegt worden ſei, als daß es nötig wäre, darauf zurückzukommen. . 1. internatid naler Wertſchaftsföngreß in Frankfurt a. M⸗ W. T. B. Frank tc. M., 15 Frankfurt a. M. Rationale Wirtſck e kongreß, wie geplant, am 1. und 2. Mai in Fraulfürt a. M. ſtattfinden werde. Schweizer Stimmen zur Frage der Auflöſung der Ein⸗ 2 wohnerwehren. N Bern, 15. April. Die„Basler Nationalztg.“ ſtellt zin einer Berner Korreſpondenz feſt, daß die Aufforde⸗ kung der Entente betr. Auflé der Bürger⸗ und Ein⸗ wohnewehren in Dautſchland im Bundeshauſe mit Rück⸗ ſicht auf die ungeklärte politiſche Lage in Deutſchländ, ſſowie im Hinblick auf die Umſturzbeſtrebungen der bol⸗ ſchewiſtiſchen und kömmunifſtiſchen Parteien eine gewiſſe Beunruhigung erweckt habe.— Die„Neue Zürcher Ztg.“ ſchreibt zur gleichen Frage, man habe in der Schweiz die Meinung, daß in Paris die Gefahr bolſchewiſtiſcher Aus⸗ ſchreitungen zu wenig ernſt genommen würde. Wenn wir in der Schweiz in dieſem Punkte ernſtenBefürchtun⸗ gen haben, ſo dürfte man dieſen Ideengang auch bei den Weſtmächten würdigen.„ e e Aus dem Lager der Entente. Die Verhandlungen mit der alliierten Wiedergut⸗ 8 machungskommiſſion. f e T. U. Berlin, 15. April. Die franzöſiſche Regierung chat auf Grund der Londoner und Pariſer Verhand⸗ lungen der deutſchen Schiffahrtskommiſſion mit der Re⸗ parationskommiſſion nunmehr der deutſchen Regierung eine Note zukommen laſſen, in welcher ſie ihren Stand⸗ punkt dahingehend formuliert, daß nach eingehender Prüfung aller Einzelheiten von ſeiten Deutſchlands nicht genügend Gründe vorliegen, welche ein Abweichen von den Beſtimmungen des Friedensvertrages bezüglich Ab⸗ lieferung der deutſchen Handelsſchiffe rechtfertigen. Es liſt nun anzunehmen, daß die deutſche Regierung hierzu noch Stellung nehmen wird. Proteſtſtreik in Eupen und Malmedy. W. T. B. Aachen, 15. April. Geſtern vormittag iſt der Generalſtreik in Eupen, Malmedy und Montzjoie Der Streik wendet ſich gegen die wirt⸗ ſchaftlichen Maßnahmen der belgiſchen Regierung in Eupen und Malmedy und gegen die Abtrennung der Montjoier Bahn an Belgien, die von der Grenzkommiſ⸗ ſion beſchloſſen wurde. In Montjoie haben heute vor⸗ mittag große vaterländiſche Kundgebungen ſtattgefunden. . Der Streik in Irland. 1 London, 15. April. Die Dockarbeiter, Fuhrleute, Kraftwagenführer und ein Teil der Werftarbeiter von Londonderry(Provinz Ulſter in Irland) find zum Praz April. Der Magiſtrat 3 gepier war, alles zu berſüchen, um Blütvergießen und Beu⸗ armſtadt beweiſt, daß die Auseinander⸗ auch den Rechts⸗ In einer Unterredung er⸗ amtlich mit, daß der erſte inter⸗ teſt gegen dle Verhafküng der Siffifeiner int den Streik getreten. Im allgemeinen ſtehen die unioniſtiſchen Ar⸗ beiter der Bewegung fern. Der Verkehr zwiſchen den Häfen iſt eingeſtellt. Man meldet, daß die Schiffe von. Slevanſen keine Ausſicht haben, in iriſchen Häfen gelöſcht zu werden. In Limerick iſt der Ausſtand völlig. Der Zugverkehr iſt eingeſtellt. Die einzige Verbindung nach außen erfolgt durch Telephon und Telegraph. Der Eiſenbahnerſtreik in Amerika. W. T. B. Newyork, 15. April. Die Straßen⸗ und Eiſenbahnerſtreiks ſind in den weſtlichen Staaten unver⸗ ändert. Dagegen iſt im Oſten in den Staaten Phila⸗ delphia, Baltimore und Trenton eine weitere Ausdeh⸗ nrung des Streiks zu verzeichnen. Mehrere Fabriken in Detroit haben ſchließen müſſen, wodurch mehrere Hunderttauſend Arbeiter arbeitslos geworden ſind. Auch in Ohio mußten mehrere Fabriken ſchließen. In Phila⸗ delphia ruht der Eiſenbahnverkehr vollſtändig. W. T. B. Waſhington, 15. April. Im Senat wurde ein Geſetzentwurf eingebracht, nach dem jede Perſon, die einen Ziviliſten zum Streik beſtimmt oder zwingt, einer Gefängnisſtrafe von zehn Jahren oder einer Geldbuße von 10 000 Dollar unterliegt. Der Einbringer des Ge⸗ ſetzes macht geltend, daß die gegenwärtigen Streiks bolſchewiſtiſchen Beſtrebungen entſpringen. 1 Das ruſſiſche Frieven sed. is. a Warſchau, 14. April. Der deutſch⸗polniſche Preſſe⸗ dienſt meldet: Der Antwort des Volkskommiſſars für auswärtige Angelegenheiten, Tſchitſcherin, auf die letzte Note der polniſchen Regierung iſt eine umfangreiche Note an die Entente beigefügt, in der eingehend darge⸗ legt wird, daß die Sowjetregierung zum Frieden mit Polen bereit ſei und an jedem Orte, in Moskau, Peters⸗ burg oder Paris verhandeln würde, daß ſie aber Ver⸗ handlungen an einem Orte der Front ohne Waffenſtill⸗ ſtand ablehnen müſſe. 1 2 W. T. B. Paris, 15. April. Nach einer Radiomeldung aus Bukareſt ſoll nach der Zeitung„Vittornul“ Tſchi⸗ tſcherin der rumäniſchen Regierung erneut ein Frie⸗ densangebot gemacht haben.. i Die ruſſiſchen Schulden aun Frankreich. 1 8 W. T. B. Paris, 15. April. Der„Matin“ meldet: In den Verhandlungen, die in Kopenhagen im Namen Frankreichs mit ruſſiſchen Kommiſſaren geführt wurden, hätten ſich die ruſſiſchen Vertreter geweigert, die Schul⸗ den des alten ruſſiſchen Reiches gegenüber Frankreich anzuerkennen. Sie hätten die Möglichkeit von Konzeſ⸗ ſionen zur Ausbeutung der Bodenſchätze Rußlands in Ausficht geſtellt. 5 1 i 8 Aus dem Reiche Hölz'. Hölz noch immer an der Arbeit. T. U. Plauen, 15. April. Vorgeſtern nacht machten noch Banden von 10—20 Mann die Gegend und den Bahnhof in Plauen unſicher. Geſtern morgen um 10 Uhr iſt das Reichswehrdetachement unter dem Jubel der Bevölkerung mit klingendem Spiel in Plauen eingerückt. Bei der Truppe befand ſich ein Zivilkommiſſar. Die Arbeiterbevölkerung iſt ruhig. Kein Zwiſcheufall hat ſich ereignet. Klingenthal wurde heute am frühen Morgen von bayeriſcher Reichswehr ohne Kampf beſetzt. 5 T. U. Plauen, 15. April. Der Kommuniſt Hölz hat mit ſeinen Leuten geſtern nacht Klingenthal plötzlich ver⸗ laſſen, nachdem er die geforderten 1 Million Mark von den feſtgenommenen Geiſeln erhalten hatte. Gegen 4 Uhr morgens erſchien Hölz und ſeine Genoſſen in ſechs Automobilen in Auerbach, wo die Wageninſaſſen von Polizei und Sicherheitswehr erkannt und feſtgehalten wurden. Es entwickelte ſich eine Schießerei, bei der jedoch niemand verletzt wurde. Die Polizei konnte vier Auto⸗ mobile zurückhalten und zehn Inſaſſen verhaften, wäh⸗ rend es Hölz mit den beiden anderen Automobilen ge⸗ lang, zu entkommen. f a Leipzig, 15. April. Im amtlichen Berichte aus dem 2 Vogtland heißt es u. a., die Hölzſchen Banden, die von Klingenthal über Auerbach abfuhren, wurden bei Rau⸗ tenkranz, ſüdlich Auerbach, von der Reichswehr in einen kurzen Kampf verwickelt. Dabei wurden 80 Kommuni⸗ ſten gefangen, 2 Perſonen⸗ und 4 Laſtautos erbeutet. Hölz entkam anſcheinend in der Richtung Johann⸗Geor⸗ genſtadt. Der Kommuniſt Nadler in Glauchau hat ge⸗ ſtern mittag gegen eine Bezahlung von 20 000 M., die ihm von den dortigen Unternehmern angeboten worden waren, mit 80 Mann Glauchau verlaſſen. Plauen i. V., 15. April. Wie aus Jägersgrün be⸗ richtet wird, iſt dort eine fliegende Kolonne eingerückt, die die Verfolgung der in den umliegenden Wäldern um⸗ herſtreifender Rotgardiſten aufgenommen hat. Bis heute mittag waren 72 Angehörige der Roten Garde ge⸗ fangen genommen. Unter den Gefangenen befinden ſich auch zwei Ruſſen. Hölz iſt ſeit dem Vormittag ver⸗ ſchwunden und ſoll ſich nach Gottesberg begeben haben. Kommuniſtiſche Abteilungen an der böhmiſchen Grenze. W. T. B. Prag, 15. April. Aus Pilſen wird gemel⸗ det: In der Nacht zum Mittwoch wurden in Aſch zwei Kommuniſten angehalten, die die Grenze überſchreiten wollten. Sie wurden von unſeren Organen entwaffnet und interniert. Kommuniſtiſche Abteilungen in Stärke von 200 Mann befinden ſich zu beiden Seiten der Straße von Klingenthal nach Marienhauſen. Sie ſind außer mit Handgraucten mit etwa 20. Rengewehren be⸗ ehrten ihre den Nebertritt auf das ublif.„. 5 eee ee ee 1 Badiſche Poli Die Beratung des Siedelif gage ſebes inn Verſaſungsaus. Auß. 8 5 5 i der Grenze Gebiet der eee e ee r * Karlsruhe, 15. April. Derr Verfaſſungsauſchuß des blags hat die Beratting des Siedelungsgeſetzes mmen. Vor Eintwitt in die Amsſprache über Arbeitsminiſter Rückert den Standpunkt der. Siedelungs frage den. Eßr betonte da⸗ ber die Notwendigkeit Eiter insreh weſternung F 1 höhung der landw. Produktion und Vermehrung der bün, lichen Bevölkerung; zugleich aber auch hob der Miniſter fel, auf hin ab, wie wichtig die Erhaltung der großen Höfe ge 8 Ibre wirtſchaftlichen Vorteile kämen nicht allein für dem lieferung der Städte, ſondern auch für die der kleine 8 Landwirte ſelbſt in Frage. Eine weitere Vermehrung 0 Zwergbeſitzes ſei nach Möglichkeit zu vermeiden. Das 1h* delungsgeſetz beabſichtigt daher auch die Abrundung tell 5 Zwergbeſitz zu ſelbſtſtändigen Ackerwirtſchaften. Eine ge le weiſe Beſchneidung der großen Höfe ſolle nur dort voi 2 nommen werden, wo ſie durch ein dringendes Landhe det N nis der benachbarten Gemeinden gerechtfertigt iſt. In ſich an die Ausführungen des Miniſters anknüpfenden ehh. 0 ratung wurde von verſchiedenen Abgeordneten hervorg ecke de ben, das Reichsſiedelungsgeſetz dürfe nur wirtſchaftl. he di im Auge haben und eine Enteignung nur zu Zwe enttiot 90 Neuſiedelung zulaſſen. Der Vertreter der ſoziald. Frühe a erklärte hierzu noch, ſeine Partei müſſe ſich für ſpäterk ze legenheiten ein Zurückgreifen auf die Hozialiſterung in 10 Standesherrſchaften vorbehalten. Die Anſicht de⸗ oben ſters über die Notwendigkeit der Beibehaltung der 15 9 Höfe wurde allgemein geteilt. Der von ſoziald. Sei 1 machte Vorſchlag. die großen Hofe in Eropacht zu hene ren, wurde von anderer Seite abgelehnt. Der Red de demokrat. Fraktion führte aus, daß es vor allem nolan get 0 ſei, durch die Siedelungsgeſetzgebung eine Produteg eine he höhung herbeizuführen. Von dieſer Seite wurde au f die durchgehende Reſorm des Pachtweſens gefordert und iche u finanziellen Schwierigkeiten, die Enteignung mit machts d. Entſchädigung durchzuführen hingewieſen. In der na, Sitzung werden die Beratungen fortgeſetzt. gc a Karlsruhe, 15. April. Der Verfaſſungsaus it Ar des Landtags hat ſich in ſeiner letzten Sitzung aun zy de einem Antrag des Verbandes der mittleren Städte 1 bot dens befaßt, in welchem die Aufhebung der Beſtim 900 15 gen über die Bezahlung der Teuerungszulagen an rer und Lehrerinnen durch die Städte gewünſcht graben Au Dieſe Teuerungszulagen ſollten vom Staat ge min 10 werden. Es wurde eine Entſcheidung des Staats be ien ſteriums mitgeteilt, wonach die Beanſtandungen de — — S Städteverbandes nicht zurecht beſtehen. Der Ai ſungsausſchuß beſchloß, die Regierung möge von 4 00 ihrer Entſcheidung den Städten Mitteilung machen 2 Baden und Nach bargebiete⸗ 1510 1 — Die Rückreiſe der Wiener Kinder wird nach einen* f teilung der Generaldirektion der bad. Staatsbahnen April erfolgen. 6 e 0 x Einreiſe nach Frankfurt. Nach Mitteilung de 0 bahndirektion Frankfurt a. M. werden in Hanau et Anordnung der franzöſiſchen Bahnhofskomman dann N. der Perſonenbeförderung dienenden Züge zur Bou 0 der Paßkontrolle angehalten. Beim Fehlen eines or 00 mäßigen Ausweiſes iſt Feſtnahme zu gewärtigen. bre Eine amtliche Auslaſſung zur Brotverſorgung e Karlsruhe, 15. April. In einem amtlichen Aeiten id „Karlsruher Zeitung“ wird auf die von allen 72 Zeit erhobenen Klagen über die mangelhafte B Grin n heit des Brotes geantwortet. Zunächſt werden dente a0 dargelegt, die zu der ſchlechten Brotbeſchaffenheit ge f ben, und es wird dabei bemerkt, daß die Urſache ichen ken dem Verluſt der öſtlichen Gebietsteile, der eigentlich, dach der kammern Deutſchlands, liegt, dann aber auch dar ubſt v den der Reichsgetreideſtelle unmöglich war, ſich im Here gen Jahres, ähnlich wie in früheren Jahren, elle eine größere Reſerve an Brotgetreide anzulegen en 1 als hinzugekommen die außerordentlich verſpätete und e 0 langſame Ausdruſch und die großen Transport. 970 u J beitskräfte⸗Schwierigkeiten. Für Baden ſei dien d 00 ſorgung namentlich dadurch kataſtrophal geworden e dem beſetzten Gebiet die Franzoſen die Zwangswir og 010 feitigten, dort Not einkehrte, zu deren Behebung e 60 beſetzte Deutſchland mit allen Mitteln beiſteuern 15 0 dri ferner durch die politiſchen Wirrniſſe der letzten 1. derartige Verkehrsſtorungen verurſachten, daß die g getreideſtelle nicht mehr in der Lage war, N. ſpeziell Baden, regelmäßig mit Getreide zu verformen da den 63 badiſchen Kommunalverbänden können ſich hen. Lm noch 16 ſelbſt verſorgen. r age 8 In der amtlichen Darſtellung wird daun weiten bil führt, daß die badiſche Regierung, die Schwiericben eg d 8 ner, Brotverſorgung erkennend, ſchon eit Monate un Reichsregierung die Herabſetzung der Brotration, ider vo aufſetzung des Ausmahlungsſatzes verlangt habe, Db e, der ohne Erfolg. Die badiſche Regierung hoffe aber, de e ka Schwierigkeiten in etwa 2 bis 3 Wochen weſentli ſſche puch em werden, unter der Porausſetzung, daß wieder pon herrſcht und die Franzoſen die Getreidetranseng lun m Frankfurt ungehindert durchlaſſen. Zur Brotſtreckaue 18 die badiſche Regierung mit Genehmigung des e it ausſchuſſes des Landtags 5 500 Tonnen Mais, itte am Millionen koſteten. Der Ankauf ausländiſchen Gen, 1 el bei dem ſchlechten Valutaſtand unmöglich gewor f dreipfündige Brotlaſb aus Auslandsgetreide hättafſ n fall Mark gekoſtet. Am Schluß der(zwei Spalten 1 900 ber amtlichen Auslaſſung wird die Bevölkerung ern heutigen ſchwierigen Lage gegenüber, die Ruhe ui gage 3 an eil 10 — nenheit nicht zu verlieren, ſondern ſich abermal zu wappnen und die bittere Not zu ertragen. oben Wochen hoffe man das Schlimmſte überſtanden zu bg dat i 0 1 Liefert das letzte Körnchen ab! Zur Ernäh eee e 8 ſchreibt Dr. Heim: In dieſem Jahre reichen a ff treidevorräte nach dem Ueberblick von heute bis on e ne Ende Mat, Es bleibt, knapp gerechnet, eine Lücke geen einhalb Monaten. Dieſe Lucke 5 5 durch Zufuß 0 dem Ausland ausgefüllt werden. In Bauen deut 9 wir täglich etwas über 18 Milllonen Mark nac dee gen Preisſtand fremdländiſcher Lebensmittel, pier h 0 Mais und Speck. Kommt es zu Ernährungsſchwee 16 dir dann werden ſich Zuſtände entwickeln, wie wir Baue 0 0 Ruhrgebiet und in Mittelſachſen erlebt haben 6 675 i werden geplündert und ausgeraubt. Wenn dangluet 6 e geliefert wird— ſelbſtverſtändlich an die Kommſich fein, I, 8 und nicht an die Schieber—, ſo muß es mea det A Fin wir über den halben Juni hinwegkommen. 3 eine geg deu wtr aus eigener Kraft herausbringen, bedeute die 206 6 0 nis von 18 Millionen Mark. Darum werden mien chen ege verſtehen, wenn ich ſage: Liefert das letzte Kör N bern iſt in Euerm Intereſſe! b. 15 7e. Tauberbiſchofsheim, 18, April. Die Berges fn landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer des Hinterlarn Ne diene kannt, daß infolge Ueberangebots von billigeren Ei 1 ö 0 N Ui eiern ſich die bad. Städte veranlaßt ſahen kaner herabzuſetzen. Infolgedeſſen wurden die Anz gerhäuſer angewieſen, den Landwirten für das eh 1,30 M. ſtatt bisher 150 M. zu bezahlen. bor 1 10 —— ö ae du ei 5 ü f b j uhwar cr 8 als ſie ihn wegen eines mufangreichen 8 biich 7 am 00 bei der Verhandlung vor Fohren mer gab er keine Autwort. Er wurde zu 2% 8 haus verurteilt. ger. te * Heidelberg 15. April. Dag Heidelberg 0 80 erinnert daran, daß am kommenden Sam adt 10 i vergangen find ſeit dem Tage, an dem die Sgeyrl 9 aufhörte, eine Reſidenzſtadt zu fein, 170 det Kurfürſt Kart Phitipp infolge reltgtwſer Streitigkeiten er, t der hieſigen Bevölkerung das Schloß und verlegte ſeine 105 Relkden nach Mannheim und Schwetzingen. 25 erz Mannheim, 15. April. Das„Mannheimer Tagebl.“ den Aba folgenden rätſelhaften Vorgang: In einem hieſigen ehen Si rett wurde vor einigen Tagen die dort gaſtierende gie felſcherin L. T, eine geborene Münchenerin, von einer Ge⸗ von in haft zu einem Glaſe Wein eingeladen. Als die Künſtle⸗ eh da ablehnte, da ſie nach Haus müſſe, wurde ihr verſprochen, 9 leriman ſie im Auto nach Haufe bringen werde. Die Künſt⸗ 1 Aut folgte dann auch der Einladung, aber als man das dige 8 d beſtiegen hatte, ſchlug dies nicht den Weg nach ihrer ge die nung ein, ſondern in raſendem Tempo ging es über geho⸗ vol heinbrücke und dann nordwärts. Alle verzweiflungs⸗ cee 3 Proteſte der Gefangenen fanden taube Ohren. An 9 die erſten Häuſern von Mainz aber gab es eine Panne, und ien Mit d Augenblick benutzte Fräulein T. um ſich loszureißen. 0 dem nächſten Zuge trat ſie die Rückfahrt nach Mannheim hen ler, Die Inſaſſen des Autos waren offenbar Mädchenhänd⸗ in wolte ihre Beute nach Frankreich oder Belgien bringen 1 5 N 55 f 0 Maunheim, 15. April. Zu einem kleinen Theater⸗ N 1 0 lundal kam es im Nationaltheater am Schluß der Auffüh⸗ 11 9/ luce eines Schwankes„Willis Frau“. Ein Teil der Be⸗ ende leben gab ſeinem Mißfallen über die Qualität des Stückes ſo 1 ſöllelzen Ausdruck, daß eine Gegenkundgebung einſetzte, und ee heiteßlich entwickelte ſich aus dieſen Meinungsverſchieden⸗ uf di en eine regelrechte Schlägerei. 15 Unter Schwetzingen, 15. April. Das hieſtige amerikanische chte Direfmehmen der Faublerwerke beabſichtigt, nachdem die icht keiebktoren wieder aus Amerika zurückgekehrt ſind, den Be⸗ cf 3 wieder aufzunehmen. 8 15 Arb Flankſtadt h. Schwetzingen, 15. April. Der Sohn des h N a Ph. Staßen, der bei einem Schreinermeiſter in e B. big ehre war, wurde von einem ſtürzenden Bretterhaufen mul, Aeſchlagen. i 5 N L n„Baden⸗Baden, 15. April. Das hieſige Gymnaſium rde. aba nächſten Herbſt auf 50 Jahre ſeines Beſtehens zu⸗ bl 17 Augfläcken. Mehrere frühere Schüler haben ſich zu einem Tah, aualhuß zuſammengeſchloſſen, welcher eine Jubiläumsver⸗ in, maltung in die Wege leiten wird; zugleich iſt eine Stif⸗ 0 1 Aührlicen Ausſicht genommen, aus deren Zinſenertrag all⸗ % erden ee e an Schüler der Prima verliehen N ollen. ö i Vein Kehl, 15. April. Der Schiffsverkehr auf dem Ober⸗ . en. hat in den letzten beiden Wochen erheblich nachgelaſ⸗ gentlicdie Bergzufuhren nach Straßburg waren außeror⸗ e ind gering. In Lehl waren mehrere Schiffe mit Koh⸗ 010 in 5 die badiſche Bahn eingegangen. Die Verladungen N schl verkehr beſtanden lt. Mannheimer„General⸗Anz.“ am a ließlich aus Kali. 7 8 0 „ ſbehr Engen, 15. April. Aus einem Güterzug wurde eine 6 bes ſaobe Sendung Erbſen im Wert von über 10000 Mark t all küche gnahmt, die allem Anſchein nach nach der Schweiz ver⸗ 1 M 0 werden ſollten. 5 g uu Nont Konſtanz, 15. April. Ein Familiendrama hat ſich am nun der velzabend hier abgespielt. Während eines Streits ſchoß I aan cheiratete Polizeiſergeant Paul Neuendorf auf ſeine traf diend verletzte ſie lebensgefährlich. Eine zweite Kugel e rde 321 Jährige Tochter, die ebenfalls ſchwer verletzt el„ Nach der Tai ertränkte ſich Neuendorf im Rhein. en,. hereſtonſtanz, 15. April. Der Internationale Bodenſee⸗ 10 0 ei Verband, dem alle deutſchen, öſterreichiſchen und zi ehzeriſchen Berufsfiſchervereine, Fiſchereigenoſſenſchaften 0 f. hielt in der vergangenen Woche zum erſtenmal gon bene Krieg wieder ſeine Verſammlung auf deutſchem ö dab beben ab. Der Tagung wohnten die Vertreter der angren⸗ N f kaſam Staaten und die Fiſchereiſachverſtändigen an. Die t. keuſerg mlung befaßte ſich u. a. mit der Beſetzung des Bo⸗ N 4 8 durch Zander⸗FJorellen⸗ u. Hecht⸗Setzlingen, mit der eite det. Per Führung von Signalen und Lichtern und beſchloß te, Al 0 bishenbfung der der Fischerei ſchädlichen Vögel ſtärker 5 daten her durchzuführen. Von den Fiſchern aller Ufer⸗ 0 Fanen wurde lt.„Konſt. Nachr.“ eine ſchärfere Kontrolle der — — f 0 Fed ls ruhe, 14. April. Die Geh. Oberkirchenräte, 92 0 Aurden h Mayer und Alexander Schenck in Karlsruhe 1 1 do von der Theologiſchen Fakultät zu Heidelberg 11 l 0 der W 0 e dee 555 1 Mayer iſt bekanntlich auch deutſchnationaler a diagsabgeordneter. n 1 kltarksruhe, 14. April. Das Schwurgericht verur⸗ 5 eden Kaufmann Ewald Hartmann aus Pforzheim 0 Jet en Preſſer Wilhelm Mienhardt aus Calw wegen 1 Fut. Ace 0 5 3¹ Fee 5 8 ich auer der bürgerlichen Ehrenrechte au ebens⸗ e en d. Die beiden hatten die Dirne Franziska Holik 1 Nude 55 7 12 ihrer Wohnung in Pforzheim 1800 Gez Und beraubt. 10 iger, 14. April. Die Ernennung des mehr⸗ . 75 anmlzicliſtiſchen Mitglieds der deutſchen Nationalver⸗ 19 berg unnd Stadtrats Stock hier zum Unterſtaats⸗ ee oll die im Reichswehrminiſterium iſt jetzt erfolgt. Stock 65 0 Aucptugabe haben, ſowohl die e A Hebt nen Plage als die ſpäter gegen Offiziere u ſdorma⸗ 1 5 Ir aufgetauchten e unterſuchen. beg dahre b b. Schwetzingen, 14. April. Zwei 5 und 7 e det J Buben machten in der Scheuer des Land⸗ 155 u gasse Wägele ein Feuerle. Sofort ſtand on 1 f die ze Gebäude in hellen Flammen, die ſich auch Achs rgebniſfe verlangt und von den Regierungsvertretern Hreßugeſagt. Die Einrichtung einer internatfonalen Fi⸗ äufſicht ſoll gefördert werden. ele undkurzer Zeit die Anweſen der Landwirte Wä⸗ ſende Konrad Körber, ſowie noch einige anſto⸗ N ſterscheuern und Stallungen dem Brand zum Op⸗ Ar n en oh un, Hierbei wurden u. a. 60 Ztr. Heu, 60 Ztr. Mauf w 25 Ztr. Getreide vernichtet. Der Schaden Rosh eit uber 250 000 Mk. geſchast.. deßle ch, 14. April. Landgerichtspräſident Joſef Freien wurde zum 1. Mai in den Ruheſtand verſetzt. wüten, 14. Avrit. Nach einer Tarſtellung der 98 kalen. reine Vermögen der Stadt 83,6 Mill. Mk. e e de Gebäulichkeiten ausbreiteten, ſodaß run 8 1917 bedeutet dies eine Vermögensvermin⸗ Ubeeiön 1187 125 Nark. rg, 14. April. Die Münſterbauverwaltung kuermrbeitern gekündigt, die ſeit Jahren bei den 1 i Beitangsarbeiten am Münſter beſchäftigt waren, weil unnd des Michäftigung bei den heutigen Lohnſätzen den Dpausf chußnſterbauvereins bedeuten würde. Der Schlich⸗ kerſenbn hat die Kündigung gutgeheißen. zuünd Ses, 14. April. Die Brauereien Mundin⸗ 6 Sumer ammeth haben ſich mit der Brauerei Ar m⸗ reinigt. Die Brauereien Mundinger und er wi d dorden ihre Betriebe ſtillegen. Georg Sam⸗ dit Miufſichtsratsmitglied der Brauerei Armbru⸗ undinger jun. wird in deren Betriebsleitung fc Ul Ari. Der Stadtrat und die Saal⸗ der Stadt Freiburg im Jahre 1918 be⸗ Union haben ſich auf einen Kaufpreis von — ee 120000 Mk. zu vent die Stadtverwaltung den Sack. Nehſerung auf die letzte fränzöſiſche Note überreicht. bau Union erwerben will, geeinigt. e Villingen, 14. April. Zwiſchen Aufen und Grü⸗ ningen wurde die Leiche des Anton Gönner auf dem Bahnkörper der Schwarzwaldbahn aufgefunden. Ein Arm und ein Fuß waren ihm abgefahren worden. In die⸗ ſem Zuſtand mußte Gönner eine Nacht daliegen und iſt dann wahrſcheinlich infolge einer Verblutung geſtorben. Stuttgart, 14. April.(Vom Landkag.) Der Abg. Bazille(B. P.) hak im Auftrag der Bürger⸗ partei und des Bauernbunds mit Rückſicht auf die durch die franzöſiſchen Abſichten geſchaffene politiſche Lage die ſofortige Einberufung des Landtags be⸗ antragt.— Die Abgeordneten Hermann Hiller und Wider(Bürgerp.) haben folgende Anfrage an die Regierung geſtellt: Nach Mitteilungen in der Preſſe ſoll eine weſentliche Verteuerung der Marmelade ein⸗ treten. Die Abnahme derſelben zu dieſen Preiſen kann der Bevölkerung nicht zugemutet werden. Iſt die Re⸗ gierung bereit, bei der Reichsregierung dahin zu wir⸗ ken, daß an Stelle der Zuweiſung von Marmelde eine erhöhte Menge von Zucker zu Einmachzwecken zuge⸗ wieſen wird? Stuttgart, 14. April.(Um die Einwohner⸗ wehren.) Im„Staatsanzeiger“ wird zu der Nach⸗ richt von der Auflöſung der Einwohnerwehren in Ba⸗ den Stellung genommen. In Württemberg ſei die miß⸗ bräuchliche Verwendung der Waffen durch die Einwohner⸗ wehr verhindert, weil die Waffenausgabe in die Hand der Regierung gelegt iſt. Für Württemberg liege kein Anlaß vor, eine neue Verfügung zu treffen. Die württ. Regierung ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die Auflöſung der Einwohnerwehren unbedingt die Zerſtörung jeder ſtaatlichen Ordnung auch bei uns im 5 7 5 Folge haben müßte und deshalb unmög⸗ ich iſt. Letzte 8 München, 13. April. In der heutigen Sitzung des don ele ichs verwahrte ſich Miniſterpräſident Dr. von Kahr dagegen, daß ihm von Blättern wie der ſoz. „Münchner Poſt“ Aeußerungen zugeſchrieben werden, die eine Möglichkeit der Trennung von Nord und Süddeutſchland angedeutet haben ſollen. Er habe immer die Ueberzeugung vertreten, daß die Trennung vom Reich für Bayern eine verderbliche Vereinſamung bedeuten würde. Er habe aber keine Veranlaſſung, von der Anſchauung abzugehen, daß die Einwohnerwehr eine Grundfrage der ſtaatlichen Ordnung in Bayern ſei. Die Gefahr der verſprengten Banden. Münſter in Weſtf., 13. April. Nach einem Bericht von militäriſcher Seite haben ſich ehemalige Rotgardiſten ins Wuppertal und ſeine Umgebung geflüchtet. Es herrſcht infolgedeſſen überall große Unſicherheit. Das Raubgeſindel iſt teilweiſe vornehm gekleidet und oft nicht einmal der deutſchen Sprache mächtig. Die ge⸗ ſamte Bürgerſchaft und die Mehrheit der Arbeiter hat das ganze Treiben ſatt.— Eine Waffenabgabe hat im Wuppertal kaum ſtattgefunden. VBudapeſt, 13. April. In dem Prozeß wegen der Verſchwörung gegen das Leben des Reichsverweſers wur⸗ den alle vier Angeklagte zum Tode verurteilt, aber vom Reichsverweſer zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Kopenhagen, 13. April. Nach einer Meldung aus Reval iſt der erſte Zug aus dem Innern Rußlands in Narwa eingetroffen. — Die Jugendämter. Zu richkerlichen Mitgliedern der württ. Jugendämter werden die dienſtaufſichtführenden Amtsrichter am Sitz der betreffenden Aemter berufen. — Brotpreiserhöhung. Der Reichsrat hat die Er⸗ höhung des Brotpreiſes von 1.40 Mk. auf 2 Mk. be⸗ ſchloſſen. Der Zuſchlag auf den Grundpreis der Kar⸗ toffeln wurde von 2.50 auf 5 Mk. erhöht.— Durch das neue Prämienſyſtem und die hohen Preiſe für auslän⸗ diſches Getreide hat die Reichsgetreideſtelle einen Abmangel von 4,7 Milliarden Mk., wovon 1,7 Milliarden auf das Reich übernommen werden. Die Reichskartoffelſtelle verzeichnet eine Mihrausgabe von etwa 770 Millionen. Der Mehlpreis wird auf 103 Mk. der Doppelzentner er⸗ höht, die von den Kommunalverbänden zu zahlende Ver⸗ gütung außerdem auf 92 Mk. Stuttgart, 13. April.(Verein evangl. Or⸗ ganiſten.) Der Verein evangl. Organiſten Württem⸗ bergs wählte den Stiftsorganiſten A. Strebel⸗Stutt⸗ gart zum Vorſtand an Stelle des verſt. Prof. Heinrich Lang. In den Ausſchuß wurde gewählt Prof. Schäf⸗ fer⸗Heilbronn und Muſikdirektor Kimmerle⸗Stuttgart. Allmersbach, OA. Backnang, 13. April.(Zuſam⸗ menſtoß.) Der Amtsdiener Schnabel wurde nachts von einigen Burſchen aus Unterweiſſach, die er wegen Lärmens zur Ruhe verwieſen hatte, angegriffen. Er mußte von ſeinem Seitengewehr Gebrauch machen, wobei der 21jährige Gottlieb Schaal tödlich verletzt wurde. Die Frankfurter Meſſe. Die franzöſiſche Beſetzungsbehörde gab dem Meſſeamt in Frankfurt a. M. die Zuſage, daß der Meſſe vom 2. bis 11. Mai keine Hinderniſſe in den Weg gelegt werden ſollen. 8 England und die Donau. Englands Verſuche, die ganze Donauſchiffahrt zu beherrſchen, nehmen immer greifbarere Ge⸗ ſtalt an. Eine engliſche Kapitaliſtengruppe hat nach Wiener Blättermeldungen Verhandlungen angeknüpft 5 5 Beteiligung an der Donaudampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft, der ſüddeutſchen Do⸗ naudampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft und der ungariſchen Fluß⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft. Luzern, 12. April. Der heute hier abgehaltene Parteitag der ſchweizeriſchen konſervativen Volkspartei beſchloß mit 121 gegen 43 Stimmen, den Mitgliedern zu empfehlen, für den Beitritt der Schweiz zum Völ⸗ kerbund zu ſtimmen. Dieſe Empfehlung ſolle aber für die einzelnen Parteimitglieder unverbindlich ſein. Paris, 12. April. Die Havasagentur meldet, der engliſche Botſchafter habe die Anwort der engliſchen 1 Nachrichten. g Es habe den Anſchein, daß ner Erledigung enkgegengehe. N b Brüſſel, 12. April. In der Kammer wird hin⸗ ſichtlich der Beteiligung Belgiens an der Be⸗ ſetzung deutſcher Städte eine Anregung eingebracht wer⸗ den, die Anlaß zu einer Sympathiekundgebung für Frank⸗ reich geben wird. N i 15 der Zwiſchenfall damit ſei⸗ 4 4 Stuttgart, 12. April.(Tödliche Unfälle.) Ein Zjähriges Mädchen fiel in der Vordernbergſtraße vom 4. Stock äuf die Straße und war ſofort tot.— In der Heuſteigſtraße wurde ein 6jähriger Knabe von der Stra⸗ ßenbahn überfahren. Der Tod krat ſofort ein. Beſigheim, 12. April.(Vermächknis.) Der in Baſel verſtorbene von Freudental gebürtige Ludwig Rokh hinterließ ſeiner Heimatgemeinde ein Vermächtnis von 10000 Franken, das ſind jetzt 100 000 Mark. Weinsberg, 12. April.,(Ueberfahren.) Das jährige Söhnchen des Küfers Ilg aus Erlenbach riß ſich auf dem hieſigen Bahnhof vor Freude, den mik dem ankommenden Zug erwarteten Vater begrüßen zu können, von der Mutter los und ſprang über das Gleis. Es wurde vom Zug erfaßt und zermalmt. Der Vater war erſt vor kurzer Zeik aus franzöſiſcher Gefangenſchaft zu⸗ rückgekehrt. f Seucheneinſchleppung. In Homburg in der Pfalz wurden mehrere Fälle von Schlafkrankheik; beobachtet, die durch ſchwarze Franzoſen eingeſchleppt worden iſt. Bis jetzt ſind zwei Fälle tödlich verlaufen. Die Viehlieferungen Deutſchlands. Die franzöſiſchen Zei⸗ tungen erklären, daß die Friſt für die im Friedensvertrag Deutſchland auferlegte Ablieferung von Vieh und Pferden abgelaufen ſei. Statt 233 500 ſeien nur 23 000 Stück abge⸗ liefert worden. Die deutſchen Truppen im Ruhrgebiet. Wie der Pariſer Korreſpondent der„Neuen Züricher Zeitung“ meldet, wird Deutſchland die nachgeſuchte Friſtverlängerung von drei Monaten zur Aufrechterhaltung der erlaubten Polizeitrup⸗ penbeſtände im Ruhrgebiet gewährt erhalten. 2 Zollfreie Einfuhr aus Elſaß⸗Lothringen. Der Reichs⸗ miniſter der Finanzen hat auf Antrag der Frankfurter Han⸗ delskammer angeordnet, daß die Artikel 68 und 208 a des Friedensvertrags, welche die zollfreie Einfuhr elſaß⸗loth⸗ ringiſcher Erzeugniſſe betreffen, mit rückwirkender Kraft vom 11. Januar d. J. ab angewendet und die inzwiſchen erho⸗ benen Zollbeträge erſtattet werden. 5 i Die Mieterſteuer. Dem Reichsrat iſt der Entwurf eines Geſetzes über die Erhebung einer Abgabe zum Baukoſten⸗ ausgleich zugegangen. Durch dieſe Abgabe ſollen die Mit⸗ tel aufgebracht werden, die für die Gewährung von Bau⸗ koſtenbeihilfedarlehen zur Errichtung neuer Wohnungen not⸗ wendig werden. Die Abgabe ſoll verhüten, daß die in der heutigen Preisentwicklung liegende Möglichkeit zur Steige⸗ rung der Miete und der Grundſtückspreiſe von den privaten Grundbeſitzern ausgenutzt wird. Der Abgabe ſoll der Nut⸗ zungswert der einzelnen Wohnungen oder der ſonſtigen Räume zugrunde gelegt werden. Sie iſt vom Mieter oder dem ſonſtigen Nutzungsberechtigten zu entrichten. Für 1920 iſt die Erhebung von mindeſtens 15 v. H. des Nutzungs⸗ wertes vorgeſehen. Um einer weiteren Belaſtung der Mie⸗ ter durch übermäßige private Mietſteigerung vorzubeugen, wird der Erlaß eines Reichsgeſetzes vorbereitet, welches die Mietpreisſteigerung begrenzen ſoll. 4 Vor dem Ende der Nationalverſammlung. Wie Präſi⸗ dent Fehrenbach mitteilte, wird die Nationalverſammlung nicht mehr über die nächſte Woche hinaus tagen. Der Se⸗ niorenkonvent hat beſchloſſen, bis zum 24. April den vor⸗ liegenden und von den Ausſchüſſen in den nächſten Tagen noch vorzubereitenden Beratungsſtoff zu erledigen. Dies wird ſelbſtverſtändlich nur bei angeſtrengteſter Arbeit der Ausſchüſſe und des Plenums möglich ſein. ö Auflöſung Mexikos?(Reuter.) Einem Telegramm aus Agua Prieta zufolge ſtehen 13 weitere Staaten von Mexiko im Begriff, ſich von der Republik zu trennen. — Eine Denkmünze für heimgekehrte Kriegsgefan⸗ gene in künſtleriſcher Hochprägung aus verſilbertem Me⸗ tall in Oxidausführung wird der Deutſche Kriegerbund ausgeben. Verbands⸗ und Vereinskameraden werden es ſich zur Ehre rechnen, ihren aus der Gefangenſchaft zu⸗ rückgekehrten Kameraden eine ſolche Medaille zu ſtif⸗ ken. Der Reingewinn aus dieſem Unternehmen fließt den Unterſtützungskaſſen des Deutſchen Kriegerbunds zu. Ein Stück koſtet einſchließlich Beſitzurkunde und Verpackung 12 Mk.— Die Anregung des Kyffhäuſerbunds, eine allgemeine Kriegsdenkmünze auszugeben, iſt auch vom Reichsminiſter des Innern abſchlägig beſchieden worden. Die Mitteilungen des Kyffhäuſerbunds meinen, wenn hiebei die Koſtenfrage ausſchlaggebend geweſen ſein ſollte, ſo würden die für die Beleihung in, Frage kommenden Kriegsteilnehmer wohl gern die Koſten ſelbſt tragen. Das Handwerk und das Reichswirtſchaſts⸗ parlament. RH. Der Vorſtand des Reichsverbands des deutſchen Handwerks hat dem Reichskabinett den Antrag unterbrei⸗ tet: 1. mit möglichſter Beſchleunigung im Zuſammen⸗ wirken der geſetzgebenden Körperſchaften des Reichs den § 165 der Reichsverfaſſung dahin zu erweitern, daß der hierin vorgeſehene Reichswirtſchaftsrat zu einem Reichs⸗ wirtſchaftsparlament ausgebaut wird. 2. Die alsbaldige Einberufung dieſes Reichswirtſchaftsparlaments zu veranlaſſen. Der Reichsverband des deutſchen Handwerks fordert alſo in ſeiner Eingabe den Ausbau des Reichswirtſchafts⸗ rats von einer reinen Gutachterkammer zu einer voll⸗ wertigen Kammer der Arbeit. Insbeſondere wird in der Eingabe verwieſen auf die Ereigniſſe der jüngſten Zeit und die Verhandlungen der Reichsregierung mit Ver⸗ tretern der Gewerkſchaften, die dahin geführt haben, daß den Gewerkſchaften ein weitgehendes Mitbeſtimmungsrecht an der weiteren wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetz⸗ ebung verſprochen wurde. Eine einſeitige Bevorzugung er Gewerkſchaften würde mit dem Geiſt der Verſaſſun nicht in Einklang zu bringen ſein. Es muß desh dafür geſorgt werden, daß ebenſo wie die Gewerkſchaften, auch die übrigen Mitglieder der ſchaffenden Berufsſtände in gleicher Weiſe unmittelbar an den Regelungen geſetz⸗ geberiſcher Fragen beteiligt werden. Das kann nur durch die Bildung einer Kammer der Arbeit geſchehen, in der alle mit Kopf und Hand arbeitenden Mitglieder der berufstätigen Bevölkerung auf berufsſtändi Grund⸗ lage vereinigt ſind. ee, C a 1 N 6 i S c N Lokales. ä * 9 — Zur Hebung der deutſchen Valuta wird aus Valuta auf die amerikanif ö übe 5 ö daß ſich jetzt Amſterdam nach Amerika richtet, während Amſterdam berichtet: Während der Dauer des Krieges und auch nach dem Waffenſtillſtand iſt die deutſche Valuta faſt ausſchließlich von der Amſterdamer Börſe beſtimmt worden. Vielfach iſt auf dieſe Tatſache hingewieſen wor⸗ den mit der Vermutung, daß damit eine beſtimmte hollän⸗ diſche Spekulation verbunden geweſen ſei. Seit etwa vier Wochen hat ſich dieſes Verhältnis verſchoben und zwar iſt die ſogenannte internationale Leitung der deutſchen chen Börſen übergegangen, ſo⸗ es bisher umgekehrt war. In ſachverſtändigen Kreiſen führt man dieſe Tatſache darauf zurück, daß der Ein⸗ fluß der in Amerika wohnenden 24 Millionen Staats⸗ angehörigen, die in Deutſchland, Rußland oder in an⸗ deren Mittelmächten geboren ſind, ſowie ferner die Auf⸗ nahme der Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika, in erheblichem Maße dazu beigetragen haben. die amerikaniſchen Intereſſen an Deutſchland zu erhöhen. Dieſe ſind bereits heute viel ſtärker als die deutſch⸗ holländiſchen Intereſſen und werden auch in nächſter Zeit noch eine ungeahnte Ausbreitung erfahren. Darauf iſt auch zurückzuführen, daß die in Amerika erfolgenden Markankäufe zur Beſſerung der deutſchen Valuta ge⸗ führt haben, die ſehr wahrſcheinlich jetzt anhaltend ſein wird, weil Amerika die Führung auf dieſem Gebiet nun in Händen hat. 5 — Schule und Reichsverfaſſung. Jeder Schüler und jede Schülerin, die mit Beendigung des Schuljahres 1919/20 aus der Volksſchule, Mittelſchule, höhere Schu⸗ le, Fortbildungsſchule, Gewerbe⸗ und Handelsſchule aus⸗ ſcheiden bzw. ihrer Schulpflicht genügt haben, erhalten einen Abdruck der Reichsverfaſſung in einer Taſche, die mit dem Namen des Schülers zu verſehen iſt. Die Abdrucke werden auf Koſten des Reichs in der Reichsdrucke⸗ rei hergeſtellt und mit den Taſchen den Schulen in Bälde zugeſandt. — Zur Eierpreisfrage. norddeutſcher und badiſcher Eier ſich gegenwärtig ein bedeutender Preisrückgang au Eiermarkt bemerkbar. — Spiel⸗ und Sportkurſe. In der Zeit vom 1 zum 7. Mai wird ein zweiter Kurs 1 Turnlehrer abgehalten. Der Spiel⸗ und Sportkurs 16 Lehrerinnen iſt auf die Zeit vom 14.—22. Mai verde April bis worden.—ä— Das Beſinden der Kaiſerin hat ſich „Deutſchen Tageszeitung“ 0 leben gerechnet werden muß. J Braunſchweig, weilt am Krankenbett. Mord. Der Pfarrer Niebus von war am 20. März von einer bewaffneten l⸗ ergriffen, durch mehrere Dörfer geſchleppt und in Sroß u dorf einem Roten Ausſchuß abgeliefert worden. Run wurde ſeine Leiche mit eingeſchlag jede Spur von ihm. Schädel aus der Saale geländet. Erdölwucher. Der Preis für Erdöl Liter hinaufgetrieben worden. Infolge ſtarker Zufuhten Infolge ſt 5 much . daß mit ihrem re Tochter, die Herzogin in die Stä f den „ nach einem Bericht 2 Halle Burgliebenau bei An Bande der Kommum N Seitdem enen 9 1 iſt auf 5,30 Mi. J 3 —— Amtliche Bekanntmachungen Verordnung. (Vom 19. März 1920. Dee Verkehr mit Schrot(Alteiſen). Aufgrund der Bundesratsverordnung über wirtſchaftliche De nobilmachung vom 7. November 1918(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 1292), der Verord⸗ nung vom 6. Mai 1919, die wirtſchaftliche De⸗ mobilmachung betreffend(Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ blatt Seite 309), des§ 9 des Verwaltungs⸗ gebührengeſetzes ſowie aufgrund der Bundesrats⸗ derordnung über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917, 11. April 1973(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 604/187) wird verordnet, was folgt:§ 1. Der Bahn⸗ und Schiffsverſand von Schrott(Alteiſen) aller Art unterliegt der Genehmigung der badiſchen Außenhandelsſtelle. Unter Schrott(Alteiſen) fallen insbeſondere alle alten und neuen Eiſen⸗ und Stahlabfälle, auch nicht mehr zum urſprünglichen Gebrauch beſtimmte Maſchinen, Maſchinenteile und dergleichen, ferner Gußbruch und Späue. 2. Der Antrag auf Verſandgenehmigung iſt vom Verkäufer ſchriftlich auf Vordrucken an die badiſche Außenhandeisſtelle in Karlsruhe, Ste⸗ fonienſtraße 51(Fernſprecher Nr. 5074) zu richten. In dem Antrag ſind anzugeben: 1. der Verſender und die Verſandſtation, 2. der Empfänger und die Empfangsſtation, 3. das Gewicht in Tonnen, 4. die genaue Bezeichnung des zu verſendenden Materials. 5. der Verkaufspreis für die Tonne. Die erforderlichen Vordrucke ſind bei der bad. Außenhandelsſtelle erhältlich. Dem Antrag ſind die ausgefüllten Frachtbriefe beizufügen. Die Ge⸗ nehmigung wird durch Abſtempelung der Fracht⸗ briefe erteilt.§ 3. Jeder Verbraucher von Schrott hat der badiſchen Außenhandelsſtelle unverzüglich nach Abſchluß eines Kaufs von Mengen über 5 Tonnen zu melden: 1. den Verkäufer, 2. die gekaufte Menge in Tonnen, 3. die genaue Bezeichnung des gekauften Mater als, 4. den Kaufpreis der Ware. 8 4. Die Eiſenbahnverwaltung wird die er⸗ forderlichen Wagen nur auf Vorlage des Fracht⸗ beiefes, der mit dem Verſandgenehmigungsveemerk der badiſchen Außenhandelsſtelle verſehen iſt, geſtellen und abfertigen. Zur Abänderung der Beſtemmungsſtation iſt eine neue Genehmigung der badiſchen Außenhandelsſtelle erforderlich. 85. Von dieſer Verordnung werden alle na⸗ türlichen⸗ und juriſtiſchen Perſonen, gewerblichen Unternehmer, öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften u. Verbände betroffen. § 6. Die in 8 5 aufgeführten Perſonen und Bet ciebe haben bis ſpäteſtens 8. jeden Monats— erstmals bis 8. April 1920— eine Beſtandsmeldung über die am letzten jeden Monats— Stichtag— in ihrem Beſitze befindlichen und in 8 1 Abſatz 2 aufgeführten Materialien der bad. Außhandelsſtelle einzureichen, ſoweit die Geſamtmenge 5 Tonnen überſteigt. Aus den Beſtandmeldungen muß er⸗ ſichtlich ſein: 1. Beſtände am Stichtag, getrennt nach den einzelnen Sorten. 2. Lagerort der zu meldenden Beſtände. Die Mengen ſind in Tonnen anzugeben. Die Meldungen dürfen Mitteilungen anderer Art nicht enthalten. Die badiſche Außen⸗ handelsſtelle iſt befugt für die Meldepflicht Er⸗ leichterungen zu gewähren. 7. Die in§ 5 aufgeführten Perſonen und Betriebe ſind verpflichtet, die von dieſer Verord- nung betroffenen Gegenſtände auf Verlangen der badiſchen Außenhandelsſtelle an Verbraucher zum Marktpreis u. zu den üblichen Bedingungen zu lie⸗ fern. Kommt eine Einigung über den Preis und die Lieferungsbedingungen nicht Zuſtande, ſo iſt die badiſche Außenhandelsſtelle zur Vermittlung einer Einigung anzurufen. § 8. Bei der Erteilung der Genehmigung iſt außer dem Porto, den Fernſprech⸗ und Telegramm⸗ gebühren der Betrag von 50 Pfennig für die Tonne als Erſatz für die durch das Genehmigungs⸗ verfahren entſtehenden baren Auslagen zu zahlen. 8 9, Zuwibderhandlungen gegen die 88 13, 7 dieſer Verordnung ſind aufgrund des§ 6 der Bundesratsverordnung vom 7. November 1918 über wirtſchaftliche Demobilmachung, Zuwider⸗ handlungen gegen§ 6 nach Maßgabe der Bundes⸗ ratsverordnung über Auskunftspflicht vom 12. J li 1917/11. April 1918 ſtrafbar. Die badiſche Außen⸗ handelsſtelle wird ermächtigt, die in der letzt⸗ enannten Bundesratsverordnung bezeichneten echte zum Zweck der Durchführung dieſer Ver⸗ ordnung auszuüben. Dieſe Verordnung tritt am 24. März 1920 in Kraft. Kalsruhe, den 19. März 1920. Miniſterium des Innern, Der Miniſteralditrektor: J. A.: Föhrenbach. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 31. März 1920. Badiſches Bezirksamt Abt III. Braun. Die Verteilung des Ausſteuerpreiſes der Oberpoſtmeiſter Schedel⸗Stiftung betr. Aus dem Erträgnis der obengenannten Stift⸗ ung kann in dieſem Jahre an ein unbeſcholtenes Brautpaar der Stadt Mannheim die Summe von 70 Mk. als Ausſteuerpreis vergeben werden. Bewerbungen um dieſe Gäbe ſind mit den er⸗ forderlichen Zeugniſſen binnen 14 Tagen bei den zuſtändigen hieſigen Pfarrämtern einzureichen. Mannheim, den 12. April 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Die Dienſtſtunden beim Bezirksamt Mannheim betr. 1. In die amtl. Verkündigungsblätter. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ nis, daß die Geſchäftsſtunden mit Wirkung vom 15. April ds. Is. für alle Abteilungen des Bezirks⸗ amts an Wochentagen von? bis 3 Uhr, an Sams⸗ tagen von 7 bis 1½ Uhr feſtgeſetzt iſt. eingelegt. 5 Die Schalter der Meldeſtelle ſind für das Publikum geöffnet an Samstagen von 8 bis 12 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 8 ½ bis 12 Uhr vormittags und 1 bis 2½ Uhr nachmittags. Im übrigen ſind die Sprechſtunden auf die 7 Zeit von 9 bis 12 Uhr feſtgeſetzt. Mannheim, den 14. April 1920. Bad. Bezirksamt Abt. 1 Trockene ſind dauernd zu haben bei M. Herzog& Co. Wilhelmſtraße 7. Habe noch abzugeben: Salat- und Krautsetzlinge —— Rhabarber zum Tagespreiſe. F. W. Schröder w. Hauptſtraße 207. Cool. Rirchengemeinde dekengeim. Zur Aufſtellung einer Wählerlite für die kirchl. Wahlen bedürfen wir zunächſt der Feſiſtellung aller Mitglieder beiderlei Ge- ſchlechts unſerer Gemeinde, welche im lau⸗ fenden Jahre ihr 25. Tebeusfahr vollenden. Den Gemeindegliedern gehen zu dieſem Zwecke Aufnahmezettel zu, die als⸗ bald auszufüllen ſind und nach 3 Tagen wie⸗ der abgeholt werden. Erhält jemand keinen Zettel, ſo wolle er ſich einen ſolchen beim Pfarramt, Hauptſtraſte 97 abholen. Ev. Kirchengemeinderat: Kunz. Evangelischer Frauenbund. Unſere Mitglieder werden zur Besich⸗ tigung der Bilderausstellung im Konlir⸗ maändensaal mit erklätendem Vortrag hiermit freundlichſt eingeladen. Wir bitten mit Rück⸗ ſicht auf den beſchränkten Raum in 2 Ab⸗ teilungen zu kommen; Buchſtabe A—9 am Sonntag den 13. April. Buchſtabe M—8 em Dienstag, den 20. Aprii, ſeweils ½8 Uhr abends. Die Präſidentin: Frau K. Kunz. Von 12 25 bis 12½ Uhr iſt eine halbſtündige Mittagspauſe 8 k 5 Danksagung. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme an dem uns 80 schwer betroffenen Verluste un- seres lieben Sohnes, Bruders, Schwagers, Enkels und Onkels Karl Marzenell sagen wir aufrichtigen Dank. Be- sonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine trostreichen Worte im Hause wie am Grabe, sowie für die Kranzniederlegung der Vereine und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre er- wiesen haben. Seckenheim, 16. April 1920. in tiefer Trauer: Familie Marzenell Frau Kreutzer, WW. Familie Huber 10 Sichler FF Fadddgcher Clſenbaoner Verband Obmannschaft Seckenheim Hauntag Nachmittag 4 Uhr findet im Saal zum„Hirſch“ eine Verſammlung aller Beamten und Arbeiter ſtatt. Redner: Verbandsſekretäre Gg. Schäfer und Joſef Geißler aus Mannheim ſprechen über Lohn⸗ tarif, Reichsbeſoldungstarif, Betriebsrätegeſetz und Dienſtſtellenausſchuß. Es wird dringend erſucht, daß alle dienſt⸗ freien Kollegen jeden Standes vollzählig er⸗ ſcheinen. Die Leitung. Gesang ⸗Oerein„Liedertafel“ Seckenheim. Einladung! Am Sonntag, den 18. April d J. nachmittags 3 Uhr beginnend, veranſtalten wir im Saale zum„Kaiſechof“ hier, unſer diesjährig öffentliches Frühjahrs⸗Konzert unter Mikwirkung verſchiedener auswärtiger Soliſten. Wir laden hierzu die verehrl. Einwohnerſchaft Seckenheims höfl. ein. Der Vorſtand. Verein Hundeſport Seckenheim. Einladung zu der am Famstag Abend 8 Uhr ſtattfindenden Verſammlung im Nebenzimmer des Reichsadlers. Wegen Wichtigkeit der Sache wird um pürktliches und vollzähliges Erſcheinen ſämt⸗ licher Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. Morgen Samstag Abend Verſammlung der Fuhrleute im„Neckartal“. Veronügungsgeſollſch. emülucagei Ssekenbeim 1919. Heute Abend punkt ½8 Uhr und am Sonntag Mittag von 12 Uhr ab Theaterprobe des 1 Akt:„Vor Verräter umgarnt“. Um pünktliches Ee ſcheinen bittet Der Vorſtand. . Turnverein Seckenbeim . gegr. Henke Abend von ½6—7 Uhr Schülerturnen. Don ½8—½10 Uhr allgemeines Riegenturnen. Pünktlich s und zahlreiches Erſcheinen erwartet Der 1. Turnwart: Volk. Am Sonntag Nachmittag von 3 75 ah findet auf unſerem Spielplatze im okal das 2 1 2 Aeburngsſpiel unſerer Fauſthallabteilungen und Tambocin⸗ abteilungen ſtatt. Diejenigen, welche Schlag⸗ ball ſpielen wollen, werden gebeten, ſich am Sonntag Nachmittag 2 Uhr pünktlich auf dem Spielplatze einzufinden zwecks Aufſtellung elner Mannſchaft unter 18 Jahren und einer ſolchen über 18 Jahren. Der Spielausſchuß. Berichtigung. Die geſtern irrtümlich bekannt gegebene Tanzunterhaltung findet nicht am Donners⸗ tag, Freitag und Samstag ſtatt, ſondern erſt am Sonniaa Abend von 7 Uhr un in unſerem Vereinslokale. Hierzu werden unſere Mitglieder höflichſt eingeladen. Saal⸗ eröffnung um ½7 Uhr. Nichtmitglieder haben keinen Zutritt. i 1898 findet im Vereinslokal ſtatt. Hierzu wird Turnerbund„Jahn“ Seczenhel Heute Abend nach der Turn Turnrats-Sitzung pünktliches Eiſcheinen gebeten. 1 ſtunde eine um vollzähliges Der Vo No. 1—200. Nachm im Lager Faatkartoffel ausgegebe lh. Pr die No. 201 bis Schluß. 0 0 ne Erfurter 5 Gemüse- 1. Blumensan“ —— empfiehlt—— Germania- Droge“ Fr. Wagner's Nacht. 5 lub. W. Höllstin. Sammel⸗Anzeiger dn uur für Milglieder der Zandt. El, Verkanfsgenoſſeuſchalt n] der Morgen früh von 8—12 Uhr 95 ittags von 2 n rt W ee Ein Hübnerbund gelb,(blondhaarig) zu⸗ gelaufen. 0 Abzuholen Nied ſtraße 37. Klucke gegen Vergütung zu Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. E r mit Zubehör zu kaufen gesucht. Aloys Patzel, Mittelstralle 24. Srabes faden nach Waldshut geſuch. Zu erfragen(b Dauptſtraße 80 bei Reſtle. Salat, Spinai, Meerrettich, Lauch, Gelberüben zu verkaufen. Gemüſehandlung Ad. 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Fr. — 7 den — dacht Lebens mit. —. ecki⸗ usg 4 0% die Wi Morgen Samstag, vorcr dige der bis 12 Uhr wird auf dem ebe Felt, dee Zimmer 1 gegen Vorlage des, ech ber weiſes an die Fleiſchverſorgungsbe ang 10 Ai völkerung pro Kopf 150 Grang 10 N def ſcher Speck zum Preiſe von ig folg a Pfund ausgegegeben und zwar 11 wir Einteilung: 9 fi dc Nr. 1 bis 850 von 10 1 it Nr. 851 bis 1500 von 7. 1 9 80 Nr. 1501 bis 2100 von 10,, dar 117 ril 1 Fleiscn- Seckenheim, den Die Vergnügungskommiſſion. Morgen Samstag vormitacz zug Uhr erhalten die Kranken⸗ un 5 iſter 1 f ligte für Hochzeiten bei ihre zuſtehenden Fleiſchzulag fund 4 Der Peeis beteägt v 190 Ausgabe% Meßger 0 16. A Lebensmittelamt.. 5 30885 2