M Sahrz. 1 0 fimtsblati der Bürgermeisterdmter Seckenheim, MRohmementspreis: Trägerlohn. 9.— Mil, ausſchl. Monatlich 3.—„ mit . 8 die Poſt dezogen pio Ouartal N eſtellgeld.— Grſcheint täglich mit Ansnazme der Wonne und Feiertags. Dienstag, 4. Mai 1920. In ſenattsnsbreis: Reklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt, ber 8 ö Tagesſchau. . Bis g 5 i zum 17. April d. J. hat Deutſchland laut Artikel 0 des Friedeusvertrages folgende Zahlungen in Natura⸗ gemacht: 341842 Kg. Farbstoffe, 12 190 Stück Nindvieh, Ig klerde, 7012 Schafe, 2075 Ziegen, 7555 Stück Geflügel, Augen fer und Tankwagen, 1616 unbedeckte Eiſenbahn⸗ der 50 6721 verſchiedene Wagen und 2215 Inkomotiven, fer⸗ derſch Tonnen Gerſte und 250 Tonnen Haſer, ſowie 14.420 thiedene landwirlſchaftliche Maſchinen. i Anordaung der Reichsregierung ſind ſämtliche Zeit⸗ iligen⸗Organiſationen aus dem Juduſtriegebiet zurück⸗ A 0. worden. Jufolge der ernent drohenden bolſchewiſti⸗ Gefahr haben die Arbeiter die Fabrikbeßtzer gebeten, n bei der Bildung von Fabrikwehren behilflich zn ſein. ele gem maniſten entfalten in Düſſeldorf eine außer⸗ iche Tätigkeit. Vergangene Woche haben 9 kommu⸗ ch* Verſammlungen ſtattgefunden, in denen die Aus⸗ s der Rätediktatur beſchloſſen wurde. Vor dem Rat⸗ m und dem Polizeigebäude fanden Kundgebungen der U miſten ſtatt. Maſſendemonſtrationszüge bewegten ſich f imdenburgwall, wo die Freilaſſung aller politiſchen Mlepnenen verlangt und gegen die Verlegung der Sicher⸗ abolizei nach Düſſeldorf proteſtiert wurbe. wurde alge der unruhigen Lage auf dem linken Rheinufer er Verkehr über die Rheinbrücke zwiſchen Düſſeldorf m beſetzten Gebiet beſchränkt. Auf Anordnung der dance ei Beſatzungs behörde haben ſich die Paſſauten der 0 ei Kontrolle an unterziehen, außerdem iſt das ö iben auf der Brücke ſtreug verboten. 10 lawen Schweizer Börſen macht ſich ſeit einigen Tagen fut berames, aber ſtetiges Auſteigen der Markvaluta er⸗ merkbar. Im freien Verkehr wurde Mitte letzter 5 die Mark bis 11 Centimeus gegenüber 8 Centimes . fell orwoche geboten. An der Böſe iſt der Markturs 7 ber 10 geſtiegen. a4 der Geufer Vertreter der„Frankf. 31g.“ meldet, iſt 1 3 emo vereinbart worben, daß die Alliierten unter N 1 tte mer Verſtändigung kommen ſollen über die dem 0 r keiw des Deutſchen Reichs in Spaa vorzulegenbe 0 teurechuung. Einer Pariſer Meldung nach wird ileraud demnächſt Vorbeſprechungen mit Lloyd über dieſe Rechnungsſtellung führen. Dieſe Zu⸗ ö e fan ö Wen äünfte ſollen abwechſelnd in Paris und London ſtatt⸗ bn Di i a 8 in Palaß⸗lothringiſche Arbeiterſchaft hat ihre Delegier⸗ l eine 1 uus Elſaß⸗Lothringen erfolge, widrigenfalls ein ge⸗ n kön orgehen des erbitterten Proletariats nicht aus⸗ 05 Tarn. In den Straßen Straßburgs wurden in den a flen on Flugblätter verteilt, in denen es als ein l ihre Beer franzöſiſchen Regierung bezeichnet eraulaſſung die Ruhe der„Weißen“ in Europa arbi a i e a band erklärte, daß er vom Adjutanten des. elin, die füt baun erhali be, daß ſich in der deutſchen 2 19 ſuſechtlz en habe, daß ſich i 5 f i 7 Die Deputiertenkammer nahm geſtern nach mehrſtündi⸗ ger Diskuſſion mit 536 ggen 69 Stimmen einen Geſetzent⸗ wurf an, der neue finanzielle Hilfsquellen erſchließen ſoll. Die Kammer vertagte ſich dann auf den 18. Mai. Der„Lok.⸗Anz.“ will aus zuverläſſiger Quelle melden können, daß Frankreich wieder vor einer eruſten ökonvmi⸗ ſchen Frage ſtehe, weil Amerika ſich weigere, Handel mit Frankreich zu treiben, bis Frankfurt am Main von den ſranzöſiſchen Truppen geräumt ſei. Eine Beſtätigung die⸗ ſer Nachricht liegt bisher nicht vor. Am 30. April iſt in England die Dauer der während des Krieges eingeführten Militärdienſtpflicht abgelaufen. Seit . hat England 4 Millionen Mann demo⸗ iliſiert. Der finniſche Landtag hat das Geſetz, welches den Aa⸗ landsinſeln politiſche Autonomie erteilt, angenommen. Die iſchechoſlowakiſche Pepublik hat mitgeteilt, daß ſie den Kommuniſtenführer Hölz ausliefert. Aus Waſhington liegt der„Nieuwe Courant“ eine amt⸗ liche japaniſche Meldung vor, wonach japaniſche Abteilun⸗ gen in der Gegend von Nikolazjew in Hſtſibirien völlig ge⸗ ſchlagen, die japaniſchen Einwohner ermordet und alle Ver⸗ bindungen abgeſchnitten worden ſind. „Die Reichsbeſoldungsordnung. Die Deutſche Nationalverſammlung hat, wie bereits be⸗ richtet, am Mittwoch die Reichsbeſoldungsordnung in der Faſſung, die ihm der Haushaltausſchuß gegeben hat, an⸗ genommen. Sie kann ſomit mit Wirkung vom 1. April ds. Js. an in Kraft geſetzt werden. Die Regierungsvorlage, die nach mühſeligen und langen Verhandlungen mit den Beamtenvertretungen endlich zuſtande gekommen iſt, konnte natürlich nicht alle Wünſche erfüllen; weit über 600 Geſuche und Petitionen ſind dazu bei der Nationalverſammlung ein⸗ gekommen. Ein deutliches Zeichen dafür, wie ſchwierig es mar, die vielen ſich oft widerſprechenden Intereſſen gegen⸗ einander auszugleichen und bei der Vorlage zu berückſichti⸗ gen. Der der Penſionsberechtigung und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung der Beamten zugrunde zu legende Einkommensan⸗ ſchlag beſteht aus einem Grundgehalt und au Stelle des ſeit⸗ herigen Wohnungsgeldes aus einem Orts zuſchlag. Ne⸗ ben dieſem Dienſteinkommen werden noch Kinderzuſchläge bewilligt. Das Dienſteinkommen iſt ſo feſtgeſetzt, daß es dem Beamten ein angemeſſenes Entgelt für ſeine Leiſtun⸗ gen und einen ausreichenden Unterhalt gewährt; dabei iſt die Verantwortlichkeit ſeines Amtes, ſeine Vor⸗ und Aus⸗ bildung, das Einkommen, das Angehörige freier Beruſe für gleichartige Tätigkeit beziehen ſowie die allgemeine wirt⸗ ſchaftliche Lage und Lebenslage der Volksgeſamtheit berück⸗ ſichtigt worden. Der Grundgehalt ſoll dem Beamte rechtzeitig die Errichtung eines eigenen Hausſtandes ſowie die Eheſchließung ermöglichen, während der Ortszu⸗ ſchlag einen Ausgleich für die örtlichen Verſchiedenheiten der Lebensverhältniſſe namentlich unter Berückſichtigung des Wohnungsbedürfniſſes und der übrigen Koſten der Le⸗ benshaltung gewähren ſoll Er iſt nach dem Regierungsent⸗ wurf in drei Stufen und nach der Beſchlußfaſſung des Haus⸗ haltausſchuſſes in ſechs Klaſſen mit je 5 Ortsklaſſen einge⸗ teilt. Nach dem Regierungsentwurf ſoll der Kinderzuſchlag 10 Prozent des Ortszuſchlags und der Teuerungszuſchlag, deſſen Höhe jährlich vom Reichstag feſtzuſetzen iſt, für das nächſte Jahr auf die Hälfte des Dienſteinkommens feſtgeſetzt werden. Kindern und FTeuerungszuſchlaa ſind jedoch nicht 2 ͤ P Voſtſchockkanen: Ilvesheim, Hteckarhausen und Edingen Bte einſpaltige Petitgeile 50 Pfg., Fernſprechauſchluß Nr. 16. Karlsruhe Rr. 19819. 8 ee eee eee Wee auf das verſorgungs berechtigte Einkommen anzurechnen Die weſentlichſten Aenderungen, die der Unterausſchuß vorgenommen und die Nationalverſammlung genehmigt hat, beſtehen in der Heraufſetzung des Grundgehalts. Die fort⸗ während ſteigende Teuerung hat eine ſtändige Erhöhung der Teuerungsbezüge notwenbig gemacht, ſo daß die Sätze des Regierungsentwurfs ſich nach den heutigen Ver⸗ hältniſſen als unzureichend erwieſen haben. Sie ſind des⸗ halb auch entſprechend erhöht worden und betragen nun in der Gruppe 1 4000—6000 M.(ſtart der früheren 3200—4800 Mark); in Gruppe 2 43006400 M.(35005200 Mark); in Gruppe 3 46006900 M.(38005700 M.); in Gruppe 4 5000 his 7500 M,(42006300 M.); in Gruppe 5 54008100 M. (48007200 M.); in Gruppe 6 58008700 Mark(54008100 M.); in Gruppe 7 62009300 M.(60009000 M); in Gruppe 8 6800—10 200 M.(65009700 M.); in Gruppe 9 7600—11 400 M.(700010 500 M.); in Gruppe 10 840012 600 M.(8000 bis 12 000 M.); in Gruppe 11 970014 500 M.(850013 000 M.); in Gruppe 12 11 200—16 800 M.(9 500—14 500 M.); in Gruppe 13 1320020 000 M.(12 00018 000 M.). Der Anfangsgehalt beträgt durchſchnittlich zwei Drittel des Höchſtgehaltes. Die Einzelgehälter, d. h. die feſten Ge⸗ hälter für Stellen, in denen der Beamte in der Regel erſt am Schluß ſeiner Laufbahn einrückt, betragen für Reichs⸗ gerichts⸗ und Reichsfinanzräte 22 000 M., für Miniſterial⸗ direktoren, Senatspräſidenten uſw. 25 000 M., für Botſchaf⸗ ter, Generalleutnants uſw 30000 M., die Präſidenten des Reichsgerichts und des Reichsfinanzhofs, Generale uſw. 35 000 M., für Staatsſekretäre 40 000 M., für Reichsminiſter 50 000 M. und für den Reichskanzler 60000 Mark. Der Ortszuſchlag, der urſprünglich nur die Sätze 2000, 3000, 4000 und 5000 Mark aufwies, ſoll nun in? Stufen mit je 500 Mark Unterſchied geſtaffelt werden. Dem verſor⸗ gungsberechtigten Einkommensanſchlag wird aber nicht der tatſächlich bezogene Ortszuſchlag, ſondern der durchſchnitt⸗ liche Betrag der 5 Ortsklaſſen hinzugerechnet, weil ſonſt einige Beamten einen höheren Einkommensanſchlag erhal⸗ ten würden. Beanſtanden könnte man hier, daß ſich der Ortszuſchlag nach der Höhe des Einkommens abſtuft, ſo⸗ mit den tatſächlichen Bedürfniſſen nicht vollkommen Rech⸗ nung trägt, doch laſſen ſich alle Mängel, die ſich in der Reichsbeſoldungsordnung bei ihrer praktiſchen Durchfüh⸗ rung zeigen, leicht ausgleichen, weil auf den 1. Oktober 1920 eine Reviſion der Geſetzgebung in Ausſicht genommen iſt. Eine ähnliche Beanſtandung kann bezüglich der Bemeſſung des Teuerungszuſchlages gemacht werden. Denn deſſen Feſt⸗ ſetzung auf 50 Prozent des Grundeinkommens und Orts⸗ zuſchlags iſt von der Nationalverſammlung angenommen worden. Die Höhe der Teuerungszulage ſteigt ſomit mit der Höhe des Einkommens, während bisher für alle Beam⸗ ten, vom niederſten bis zum Höchſten, die Teuerungszu⸗ lagen in gleicher Höhe feſtgeſetzt waren. Wichtig iſt endlich noch, einem allſeitig von der Beamtenſchaft vorgetragenen Wunſch entſprechend, die anderweitige Regelung der Kin⸗ derzulage. Sie iſt nunmehr für alle Gruppen und Orts⸗ klaſſen gleich und beträgt für Kinder bis zum 6. Lebensjahr 40 M., bis zum 14. Lebensjahr 50 M. und für ältere Kinder bis zum 21. Lebensjahr 60 M. monatlich. Die neuen Sätze der Beſoldungsordnung werden für die Reichsbeamten ſo raſch wie möglich berechnet und nach Feſt⸗ ſetzung des neuen Einkommenſteueranſchlags alsbald aus⸗ bezahlt. Wo dies im einzelnen Fall durch Schwierigkeiten ſich verzögern ſollte, tritt eine Abſchlagszahlung bis zu 800 Mark für den einzelnen Beamten ein. Nun iſt auch die Un⸗ terlage geſchaffen, nach der die Länder ihre Gehaltstarife abändern können. Die badiſche Regierung iſt, wie verlautet, bereits mit dieſer Arbeit beſchäftigt. Man hofft, daß die badiſche Beſoldungsordnung im Laufe des Monats Mai vom Landtag verabſchiedet werden kann. — No. 97 0 Ekkehard. 8 Von Viktor Scheffel. 1 1(Nachdruck verboten). 5 s wärme wuulge ward gränzender: Und wenn“ euch die Fefnde treue Wa keine Rattmaus hätte h ö Ga 8 Höl Nen bat der r gemacht, ein Ganzes, wie ſich es gehört, e übri gernen 5 * ſegnen 75 2 7 gefeſge möge! Rauching ein. e king en dis igen 5 rear kein W eit. rig gebließ lein ſed er Wer di rede es Welte. izeſg un der Nere die Smälzte eich erte Oualste W 10 e, wi Anne er 8 8 5 5 00 2 5 a de ſie f auf dem Nacken, und die alten Zeiten kommen ctothiſchen Fürſten ihm zu Füßen lagen; da 00 Vieste und 5 des Wegs geritten und ſah die Malerei lang 8 die ließ dend ſprach.. Aredie or dem Man Ganz recht; nur eine kleine Aenderungl! ö Jaausse ihm imiete, auf dem Thron ſein eigen Antlitz geben, Sind 5 0 und die Säcke voll Zinsgold vor ſeinem J. denkt iſt heut— 85. e e ſchauen 5 8 Nahen Geſcchich en, fprach Erfehard a. its Neues dief der Greis: Für mich hat es ſeit vierzig den ut, wer ſte eben als Not und Elend. Alte Geſchich⸗ r gerächt wie noch weiß, daß er ſehen kann, wie der Bä⸗ Aus ſengraße gat on an Kind und Kindeskind. Wißt Ihr, . etnän, ft dug de ich f. as eine Mal in ſeinem Leben geweint 5 e e ſind es Narrenpoſſen, ſprach er, da ſie ihm Kukel! exäuber Ankunft meldeten aber mich dau⸗ ben e 1 nen Kaiſer und ein Reich, warf Ekkehard ein. e übermütigen Nachfolgenden haben nichts zu tun, Rom der große Magnetftein. Ich was uns in die falſche Bahn gewieſen;— wenn es nicht der Teu⸗ n. denken als ſein Herr, denn dunkler Herkunft emvargeboben, Sohn. und erwies ihm Habk ihr noch einen? ſprach der Greis und trank ſeinen Schluck ſauern Sipplinger und ſchüttelte ſich: Ich wünſch' ihm Glück. Die Eckſteine ſind geſplittert, das Gebäu iſt morſch. Mit gen Herren kann kein Reich beſtehen; die gehorchen ſol⸗ len, herrſchen, und der herrſchen ſoll, muß ſchmeicheln ſtatt gebie⸗ ten. Ich habe von einem gehört, dem haben ſeine getreuen Unter⸗ tanen den Tribut in Kieſelſteinen ſtatt in Silber geſchickt, und der Kopf des Grafen, der ihn heiſchen ſollte, lag dabei im Sack. Wer hat es gerächt? ö Der Kaiſer, ſprach Ekkehard, zieht in Welſchland zu Felde und erwirbt großen Ruhm. J g O. Welſchland Welſchland! fuhr der Alte fort, das wird noch ein ſchiimmer Pfahl im deutſchen Fleiſche werden. Jenes einemal hat ſich der große Karl 5 ö Den Gott ſegnen möge! fiel Rauching ein. e, einen blauen Sunſt vormachen laſſen. Es war ein ſchlimmer Tag, wie ſie ihm in Rom die Krone aufſetzten, und hat keiner gelacht, wie der auf Petri Stuhl. Der hat uns nötig gehabt T aber was haben wir mit Welſchland zu ſchaffen? Schaut hin⸗ aus: iſt die Gebirgsmauer dort für uns nicht himmelan gebaut? Das jenſeits gehört denen in Byzantium, und von Rechts wegen; griechiſche Liſt wird dort eher fertig als deutſche Kraft; aber die 0 als des großen Karl Irrtum ewig zu machen. Was er Vernünftiges gewieſen, haben ſie mit Füßen getreten, in Oſt und Nord war vollauf zu tun, aber nach Welſchland muß gerannt werden, als ſäß in den Bergen hinter habe oft darüber nachgedacht, fel iſt, kann es nur der gute Wein N Ekkehard war betrübt worden ob des Alten Reden. Der ſchien es zu merken. Laßt Euch nicht anfechten, was ein Begrabener ſagt, ſprach er zu Im, wir in der eidenhöhle machen es nicht an⸗ ders, aber die Wahrheit hat ſchun anches Mal in Höhlen gehauſt, wenn draußen der Unfinn mit gro n Schritten durchs Land ging. Ein Begrabener? ſprach Ekkehard fragend. g „ Deshalb könnt Ihr doch mit ihm anſtoßen, ſprach der Alte ſcherzend. Es war nötig, daß ich vor der Weltgeſtorben bin, das Kopfweh und die Schurken haben mich in Unehren gebracht. Braucht mich darum nicht ſo anzuſehen, Mönchlein. Setzt Euch ich will Eu zeine ſchöne Geſchichte erzäh⸗ N 5 5 darüber machen. Es war einmal ein Kaiſer, der hatte wenig frohe Tage, denn ſein Reich war groß und er ſelber war dick und ſtark und das Kopfweh plagte ihn, ſeit daß er auf dem Thron ſaß. Darum nahm er ſich einen Erzkanzler, der ar ein feiner Kopf und konnte mehr 0 1 Wer war dünn und hager wie eine Stange und hatte kein Kopfweh. Und der Kaiſer hatte ihn aus ö denn er war eines Hufſchmieds Gutes und tat alles, was er ihm riet, und 1 jchloß ſogar einen elendigen Frieden mit den Nordmaftnern; den der Kanzler ſagte ih Geſchäfte, als ſich Kanzler ging nämlich in ſelber Zeit : das ſei unbedeutend, er habe wichtigere Um ein paar Seeräuber zu kümmern. Der zu des Kaiſers Ehegemahlin und berückte ihr ſchwaches Herz und vertrieb ihr die Zeit mit Sai⸗ zenſpiel und ließ nebenbei der edlen Alemannen Töchter entfüh⸗ ren und verſchwor dief ſtund ſein ihn ſprachen; ſie müßten ihn abſetzen, urd gegen den Nordmännerfrieden, alle von ihrem rechtmäßigen Herrn wenn der Herbſtwind die Wipfel ſchüttelt. zoſchwor ſich mit ſeines Kaiſers Widerſachern. Und wie; er endlich einen Reichstag ausſchrieb, um 15 f Not zu ſteuern, erer Kanzler dort unter den e die wien niit neque enim begann er ſeine Rede und bewies, ſprach ſo giftig und ſchlangenklug den er ſelber geſchloſſen, daß ſie abfielen, wie welke Blätter, Und ſie ſchrien, die Zeit des Dicken ſei vorbei und ſetzten ihn ab, mit dreifacher Krone auf dem Haupt war der Kaiſer in Tribur eingeritten, wie er bon dannen zog, nannte er 95 nichts Mehres ſein, als was er auf dem eihe trug, und ſaß zu Mainz vor des Biſchofs Pfalz und war froh 1 0 da ſie ihm eine Suppe zum Schiebfenſter hinausreichten. Gott lohne ihm ſeine Treue nach Verdienſt und der Kaiſerin Ri⸗ chardis auch und allen zuſamm! 5 Der brave Kanzler hat Luitward von Vercelli geheißen— 1.. 9 Wie ſie aber im Schwabenland ſich des Verſtoßenen erbarm⸗ ten und ihm ein notdürftig Gütlein ſchenkten, ſein Leben zu fri⸗ ſſten, und wie ſie daran dachten, mit Heeresmacht für ſein gekränk⸗ tes Recht zu ſtreiten, dann ſandte der Luitward auch noch Mörder wider ihn. Sturm brach die Aeſte im der abgeſetzte Kaiſer konnte Es war eine ſchöne Nacht im Neidinger Hofe, der Forſt und die Fenſterladen klapperten, vor Kopfweh nicht ſchlafen und war auf das Dach geſtiegen, daß ihm der Sturm Kühlung zublaſe: da brachen ſie ein und fahten auf ihn. Es iſt ein anmutig Gefühl, ſſage ich Euch, mit ſchwerem Haupt auf kaltem Dach zu ſitzen und zuhören, wie ſie drunten bedauern, einen nicht ſtrangulieren und am Ziehbrunnen aufknüpfen zu können 8 7 * 1 Wer das erlebt hat, der tut am beſten, er ſtirbt. Und der dicke Meginhart zu Neidingen war grad, zu rechter Zeit vom Baum herab zu Tod gefallen, daß man ihn auf den Schragen legen konnte und im Land verkünden, der i Kaiſer ſei des Todes verblichen. geweſen ſein, wie verbl Es ſoll ein ſchöner Leichenzu ſie ihn in die Reichenau trugen; der Himatz tat ſich auf, ein Lichtſtrahl fiel auf die Bahre, und ſie haben eine b ührende Leichenrede gehalten, da ſie ihn einſenkten rechts vom Altar:„daß er ſeiner Würden entblößt und ſeines Reiches beraubt ward, war eine Fügung des Himmels, ihm zur Läuterung und Probe, und da er es geduldig trug, ſteht zu hoffen, Herr mit der Krone des N Lebens far die bee nieden verloren wußten nicht, daß in derſelben Stunde der, meinten, mit Sack und P Ginſamkeit der Leidentzöhlen einzog. daß ihn der . 5 hnt, die er hie⸗ ſo predigten ſie in der Klosterkirche und ˖ den ſie zu begraben ack und einem Fluch auf die Welt in der . 4. 0 45 19 0 0 0 10 5 1 9 0 f N b . 1 —— PPT l 5 5 Nach der Konferenz in San Nemo. Der Londoner Vertrag W. T. B Amſterdam, 3. Mai. Der jetzt veröffent⸗ lichte Londoner Vertrag vom 26. April 1915 zwiſchen Eng⸗ land, Fraukreich, Rußland und Italien ſetzt in ſeinem erſten Artikel die militäriſchen und maritimen Kriegsmaßnahmen feſt. Als Gegenleiſtung für ſeinen Eintritt in den Krieg werde Italien für den Friedensſchluß das Trentino, Südtirol, Trieſt, ganz Iſtrien bis zum Qnuarnero, die Provinz Dal⸗ matien, die volle Souveränität über Valona und die Inſel Saſſeno mit umliegendem Gebiet zugeſprochen und die im Frieden von Lauſanne der Türkei vorbehalte: t Vorrechte in Lubien und eventuell eine Kriegseut im Verhältnis der von ihm gebrachten Opfer verſprochen. Lloyd George über die Verhandlungen in San Nemo. W. T. B. Amſterdam, 3. Mai. Laut„Telegraaf“ hat Llond George im Unterhauſe in ſeiner mit Spannung er⸗ warteten Erklärung über die Verhandlugen in San Remo betont, daß die Konferenz jeden Verda eitigt habe, daß der Vertrag von Verfa ndung gebracht werden könnte. Be ſagbe Lloyd George: Wir w ſeinem jetzigen Zuſtande in, aber wir wün⸗ erkennt und yd George ber ien, Pa⸗ Amerika die bernahme des ar⸗ ſollte, ſo ſolle der Präſident rden, als Schiedsrichter bei der Feſtſtel⸗ lung der armeniſchen Grenzen aufzutreten.— keber Ruß⸗ land ſagte Lloyd George, der Oberſte Rat habe den Beſchluß auf Anknüpfung von Handelsbeziehungen und Gewährung aller möglichen Erleichterungen beſtätigt. Han⸗ delsdelegation werde in England zugel zit Ausnahme von Littwinoff, der ſeinerzeit amtlicher Vertreter der Räteregierung miß Lſoyd George fuhr fort: Die Konferenz hat nie in allen Fragen gezeigt, und ſie wird durch dige Einigkeit und Kameradſchaftlichkeit gekennzeichnet, d bei der ſiegreichen Beendigung des Krieges zwiſchen den Alliierten beſtanden hat. Völkerbundsdebatte im britiſchen Unterhaus. W. T. B. Amſterdam, 3. Mai. Wie aus London gemeldet wird, ſagte Asquith im Unterhauſe u. a.: es ſei notwendig, daß in allen Ländern mit der Entwaffnung begonnen werde. Die Zeit komme heran, wo der Oberſte Nat ſich auflöſen müſſe und die Weiterarbeit am Wiederaufbau der Welt dem Völkerbunde überlaſſen werden müſſe. Vottomley vertei⸗ digte die Haltung Frankreichs und ſagte, man habe genug von Wilſon. Lord Robert Cecil gab ſeiner Befriedigung über die Erklärung Lloyd Georges Ausdruck. Dieſer er⸗ griff noch einmal das Wort ud ſtellte feſt, daz die drei Groß⸗ mächte von Weſteuropa der Pfeiler ſind, auf dem das ganze europäiſche Gebäude ruht. Bis jetzt reiche der Völkerbund noch nicht aus. ſte erfül Unſere Abrüſtung. W. T B. Berlin, 3. Mat. Auf Grund von Informationen an zuſtändiger Stelle ſtellen die Blätter feſt, daß die Ab⸗ rüſtung der Luftfahrzeuge große Fortſchritte gemacht hat. Die Differenzen über die Heeresſtärke ſind zum Teil darauf zurückzuführen, daß gewiſſe Formationen, die keine militä⸗ riſchen Formationen mehr ſind, vom Verbande mit einge⸗ rechnet werden Die Heeresſtärke beträgt etwa 11500 Offi⸗ ziere und 220000 Mann. Wenn die Herabſetzung auf 200 000 Mann bis zum 10. Mai nicht durchgeführt ſein ſollte, ſo hängt das nit den inneren Unruhen zufammen. Bis zum 16. Mai wird die vorgeſchriebene Herabminderung vollzo⸗ gen ſein. r rechtsſtehenden Preſſe tſchland ſich Lettland ſtanden habe. Dieſe r Luft gegriffen. Ein Ab⸗ r die nächſte Zeit nicht zu unver⸗ 11 rſeitigen Beauftragten. Von der Konferenz in Spaa. ö W. T. B. Paris, 3. Mai. Wie„Petit Pariſicn“ meldet, iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß vor der Konferenz von Spaa eine oder zwei Beratungen zwiſchen Llond George und Mil⸗ lerand ſtattfinden werden. T. U. Mailand, 3. Mai. Der„Corriere della Sera“ mel⸗ det aus Rom: Es verlautet, daß Nitti wahrſcheinlich an der Konferenz in Spaa am 25. Mat teilnehmen wird. Am 23. Mai werde er in Wien erwartet.— Der„Petit Pariſien“ meldet, es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß vor der 70 ferenz in Spaa eine oder zwei Beratungen zwiſchen Lloyd George und Millerand ſtattfinden werden. Das Blatt glaubt zu wiſſen, Millerand werde ſich demnächſt auf 48 Stunden nach London begeben. W. T. B. Berlin, g. wird die Nachricht ve noch auf Das Ende der Türkei. Berlin, 2. Mai. Die Abmachungen, welche in San Remo über das Schickſal des bisherigen Osmanen reiches getroffen worden ſind, ergeben folgendes Bild: 1. hält Südepirus von Argyrokaſtron an und den ganzen ſüd⸗ lichen Balkan bis zum Schwarzen Meer und der Tſchadald⸗ ſchalinie, d. i. etwa 70 Kilometer nordweſtlich von Konſtan⸗ tinopel; 2. die Türkei behält Kounſtantinopel und das Ge⸗ biet zwiſchen den Tſchataldſchalinie und dem Marmarameer; auf aſiatiſchem Gebiet bleiht ihr, abgeſehen von Armenien u. Smyrna, der Reſt von Anatolien mit& lien und Kurdiſtan; waltet; 3. die Meer on feſtzu⸗ Syrien: Mäſtina mit beſond riti⸗ wird 8„und es wird noch pfe geben, ehe die wiberſtreitenden eſen Gebieten auch nur einigermazen aus⸗ geglichen ſein werden. Vor allem wird es nicht ganz ein⸗ fach ſein, ſich mit der nationalen Bewegung in der Türkei ſelbſt, die dieſe Abmachungen mit Waffengewalt bekämpft und teilweiſe nicht ohne Erfolg geblieben iſt, auseinander⸗ zuſetzen, wenn nicht die alliierten Mächte neue große mili⸗ täriſche Anſtrengungen machen wollen. er Palmer 1 fa zuſagen. l Rußlands Friedensbedingungen für Polen. Tu. Kopenhagen, 3. Mat. Wie die„Prunda⸗ mitteilt, ſtellt die Sowjetregierung an Polen folgende Friedens bedingungen: Die Polen räumen die von ihuen Beſetzten litauiſchen, ruſſiſchen und ukrainiſchen Gebiete, worauf deren Zukunft durch die Volksabſtimmung entſchtieden werden ſoll. Bei dieſer dürſen nur Perſonen ſtimmen, die in dieſen Ge⸗ bieten geboren ſind. Räterußland behält ſich das Recht einer freien Verbindung mit Deutſchland über Polen vor. neee rn 4 Der Mai⸗Feiertag. Der 1. Mai in Berlin. T.. Berlin, 3. Mai. Trotzdem die geſetzgebenden Kör⸗ derſchaften es abgelehnt haben, den 1. Mai als offiziellen Feiertag zu erklären, zeigte Berlin ein gauz feiertägliches Bild. Die Angeſtellten der Verkehrsinſttenle ſowohl wie die Eiſenbahner haben ſich für die Maiſeier erklärt. Der Verkehr in der Stadt ſowohl als auch der Fernverkehr iſt vollſtändig unterbrochen. Die Schulen in serlin ſind ge⸗ ſchloſſen, einzelne Vorortgemeinden habe rdings ange⸗ ordnet, daß der Schulbetrieb aufrecht en bleiben ſoll, doch war der Beſuch der Schulen u 5 gelhafter. Die Metzgergeſchäfte und re Lebe telg a ten geſchloſſen; ihrem Bei ſchon deshalb, weil ſie mz its ih ten, den oft weiten legen, andererſeits a ſatz rechneten. 2 richtet. Die Gaſt⸗ in allen Stadtteilen Maiverſammlungen mittag Berlins abgehaltenen waren durchweg ſehr ſtark beſucht. In Frankfurt. Frau. art a. M., 3. Mai. er 1. Mai iſt in Frankfurt ruhig, ohne Zwiſchenfall verlau en. In den großen Be⸗ trieben wurde allegmein gefeiert, dagegen erlitt das Ge⸗ ſchäftsleben keine Störung; die Läden waren den ganzen Tag über geöffnet. Auf den Straßen ging es lebhafter zu als ſonſt, beſonders in den Morgenſtunden, in denen ſich die Maſſen zu den Verſammlungen zu Fuß begeben mußten, denn die Straßenbahn verkehrte nicht. Auch die zahlreich zum Beſuche der Meſſe eingetroffenen Beſchicker und Ein⸗ käufer mit ihrem Hilfsperſonal trugen weſentlich zur Be⸗ lebung des Straßenbildes bei, das auf den Hauptſtraßen den ganzen Tag über das Kennzeichen des Maſſenverkehrs trug. Der 1. Mai. Karlsruhe, 1. Mai. Die Maifeier der drei ſozialiſtiſchen Parteien nahm bei gutem Wetter einen ruhigen Verlauf. Aus Anlaß des Tages ſtreikten die Straßenbahner, ſo daß den ganzen Tag die elektriſchen Bahnen nicht verkehrten. Die unabhängigen Sozialdemokraten und die Kommuniſten hatte heute vormittag eine Verſammlung vor dem Rathauſe veranſtaltet, wobei vom Rathausbalkon aus Englert⸗Stutt⸗ gart für die Unabhängigen und Trabinger⸗Karlsruhe für die Kommuniſten Anſprachen hielten. Die Mehrheitsſozialdemo⸗ graten und die freien Gewerkſchaften begingen den 1. Mai vormittags durch ein Konzert im Stadtgarten und abends durch eine Feier, bei der Stadtrat Dr. Dietz die Feſtrede hielt. Von monarchiſtiſch geſinnter Seite war das Kaiſer⸗ Wilhelmdenkmal mit den deutſchen Farben geſchmückt wor⸗ 775 auch befand ſich eine Inſchrift:„Es lebe die Monrachie!“ aran. Der 1. Mai im Saargebiet. T. U. Saarbrücken, 3. Mai. Der 1. Mai iſt hier im gro⸗ ßen und ganzen ruhig verlaufen. Die ſozialdemokratiſchen Parteien veranſtalteten die üblichen Maiumzüge mit an⸗ schließenden Volksbeluſtigungen und Tauz. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund, Landesausſchuß für das Saargebiet, hielt in faſt allen Orten des Saarreviers Verſammlungen ab, in denen zu den das Saarrevier intereſſierenden wirtſchafts⸗ politiſchen Fragen Stellung genommen wurde. Zu irgend⸗ welchen Ausſchreitungen oder franzoſenfeindlichen Kundge⸗ bungen iſt es nicht gekommen. Auch aus anderen Orten des Saarrereviers ſind Meldungen über Zuſammenſtöße mit den Beſatzungstruppen nicht eingetroffen. Ueber die Streiklage im Elſaß ſind Nachrichten überhaupt nicht zu erhalten. Der Maifeiertag im Ausland. W. T. B. Amſterdam, 3. Mai. Der 1. Mai wurde in Holland in der üblichen Weiſe durch Verſammlungen und Umzüge gefeiert, ohne daß es zu irgendwelchen Zwiſchen⸗ fällen gekommen iſt. In den Umzügen in Amſterdam wur⸗ den Schilder getragen, auf denen für den 5. Mai zu einem Proteſtſtreik gegen das vom Miniſterium eingebrachte Ge⸗ ſetz gegen revolutionäre Beſtrebungen aufgefordert wird. „W. TB. Wien, 3. Mai. Die Maifeier iſt in ganz Oeſter⸗ reich ohne Störungen verlaufen. Es fanden feſtliche Ver⸗ anſtaltungen und Umzüge ſtatt. Die Behörden, Theater und Geſchäfte blieben geſchloſſen. W. London, 3. Mai. Anläßlich des Maifeiertages waren Taufende von Fabriken und Werkſtätten geſchloſſen. Die Bautätigkeit ruhte. In London und in den Hauptorten der Provinz wurden Kundgebungen veranſtaltet. In einer Maſſenverſammlung im Hydepark wurden Reden in eng⸗ liſcher, ruſſiſcher, polniſcher und franzöſiſcher Sprache ge⸗ halten. In einem Beſchlußantrag wurden ſoziale Reformen und Friede mit Rußland verlangt. Die Streikbewegung und Maifeier in Fraukreich. W. T. B. Paris, 3. Mai. tende Ausſchuß der C. G. T. b arbeiter, die Dockarbeiter un Havas ſagt, waren nd politiſche Agi⸗ nerglei tiefere Be⸗ 920. Die Hauptwahlen am 6. Juni. T. U. Berlin, 3. Mai. Der Reichspräſident hat durch Verordnung vom 30. April d. J. die Hauptwahlen zum deutſchen Reichstag auf den 6. Juni feſtgeſetzt. Zur Aufſtellung der Wahlliſten. Einem Aufſatz von Theodor Vogelſtein(über die Gren⸗ zen der Wirkſamkeit eines Reichswirtſchaftsrats) in der Zeitſchrift„Die Deutſche Nation“ entnimmt die„Frankfur⸗ ter Zeitung“ die folgenden beherzigenswerten Zeilen: Wenn das deutſche Volk nicht lernt, daß die Wahlen zum Parlament heute nicht für eine Schwatzbude, ſondern für das über das Wohl des geſamten Volkes entſcheidende Gre⸗ mium gelten, wenn es nicht lernt, ſtatt Vetter Hinz und Kunz, ſtatt des Vorſitzenden des Verbandes der Laternen⸗ anzünder und des Vertreters der Hilfstelegraphenunter⸗ aſſiſtenten— falls dieſe 3 etwa nebenbei bedeutende Poli⸗ tiker ſind— Männer in den Reichstag zu ſchicken, die be⸗ fähigt ſind, nach großen Geſichtspunkten die allgemeine und auch die wirtſchaftliche Politik zu begreifen und zu beſtim⸗ men, wenn es nicht einſieht, daß eigentlich nur ſolche Män⸗ ner ins Parlament gehören, die fähig ſind, auch als Mini⸗ ſtar ihren Maun zu ſtellen und bann nicht Puppen in der * eee eee — Der neue Portotarif der Reichspoſt tritt erſt a Mai in Kraft. e alot Die Poſtgebühren. Mit dem von der Natio ee ſammlung beſchloſſenen Geſetz über die Poſtgebüh en 1 ſich, da der Reichsrat, wie mitgeteilt, gegen das Ge ation ſpruch erhoben hatte der Haushaltsausſchuß der Raue 8 verſammlung aufs neue. Nach längerer Erörterung in den 5 ein Antrag Dr. Pachnickes(Dem.) angenommen, 5 1 be Nationalverſammlung vorgeſchlagen wird, bei dem e ni Geſetzes über die Poſtgebühren die Regterungsporthen Um. der herzuſtellen. Da das Geſetz unter den obwalten eiſt daß ſtänden nicht mehr rechtzeitig in Kraft treten kann, Na pe- Inkrafttreten des Geſetzes vom 1. Mai auf den 6. des Ab. ſchoben worden. Sodann wurde eine Reſolution egit Pachnicke(Dem.) angenommen, nach der die Reichsnanz in 5 erſucht wird, baldigſt eine Denkſchrift über den Aim fahne die finanzielle Bedeutung des Verkehrs in portopf l U“. Dienſtbriefen und Dienſtpoſtkarten vorzulegen, ſow nter e ſchläge über die Neuregelung dieſer Einrichtung zu f breiten. beßell N Beihilfen für die Veteranen von 1870/71. Fahre i die Abſicht, wie ſeit 1917 alljährlich, auch in dieſem Aube a ehemaligen Kriegsteilnehmern, die die Vetergn 90 ji von jährlich 150 Mark beziehen, daneben einmalige bel fen zu gewähren. Der Haushaltsausſchuß der Nat„ ſammlung hat ſich bereits damit einverſtanden erk. g Beihilfe, die im Vorfahre 50 Mark und in den vor N. den Jahren 5 Mark betrug, wird voraus ſichtlich ar. erhöht werden. Als Stichtag iſt der 1 Mai 1920 vorſe g 85, erbalten alſo die einmalige Beihilfe alle Empfange Veteranenbeihilſe, die an dieſem Tage am Leben ſiſ Auszahlung ſoll ſo bald als möglich erfolgen. et i — Für ehemalige Kriegsgefangene iſt eine n 9 6 Heeresverordnungsblatt erſchienene Bekanntmachnn g tig, wonach vom 1. Januar ds. Is, ab den Heimkehre 5 erhöhte Verpflegungsgeld von 5 Mark für 56 Ural zuſteht, während der frühere Satz 2,70 M. beten fe Vorlage des Entlaſſungsſcheines erhält jeder, der 6 Verſorgungsſtelle einen entſprechenden Antrag ſtel Unterſchied nachbezahlt. 5 lich — Ehrung und Belohnung treuer landwirtſt Dienſtboten. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer 1 dieſem Jahre für die beiden Kreiſe Mosbach und 8 Ehrung und Belohnung treuer lo. virtſchaftliche boten durch. Die Ehrung und Belohnung beſte Verteilung einer Ehrenurkunde und Gewähru Geldgeſchenkes von 10 Mark für mindeſtens 0 Dienſtzeit bei demſelben Dienſtherrn. Im Jahre ten erfreulicherweiſe für die Kreiſe Konſtanz 11 heim 147 Belohnungen ausgeſprochen werden. 43 i zu hoffen, daß dieſer anerkennenswerte Schritt 1 f wirtſchaftskammer auch mitbeiträgt, der immer*. voller werdenden Landflucht ein wenig entgegenzun ge * Sparprämien⸗Gewinnliſten. Wie wir von e ch 1 0 178 Seite erfahren, ſind die amtl. Gewinnliſten für die fel der deutſchen Sparprämienauleihe 1919 bei der Nee allen Reichs bankſtellen und Nebenſtellen, sowie 1 Banken, deren Fillialen, bei den Genvenſchaften, bei allen den Stellen, die Zeichnungen auf die anleihen entgegengenommen haben, unentgeldl! Karlsruhe, 3. Mai. Die nächſte St Landtags findet am kommenden Donne nachmittags ½4 Uhr, ſtatt. Auf der Tag Bericht des Haushaltausſchußvertreter. (tr.), über die Regierungsvorlage bet waltungsord dieſes Gegen 8. beginut die ie ald Staatsvoranſchlag für das Rechnun he hören, wird ſie mit einer längeren Darlegung d miniſters Köhler über den Stand der badiſchen eingeleitet. 5 n Karlsruhe, g. Mai. Beim Sprengen von Be Mie 1 den im Hardtwald verſagte ein Schuß, worauf der 5 4 2 Auguſt Oberacker nach der Urſache ſehen wollte. litt ſchanh Moment ging der Schuß los und Oberacker elährige, 170 Verletzungen, denen er erlegen iſt.— Das pietch ſich u, eines in der Oſeſtadt wohnenden Lehrers ſetzte hem Küche der elterlichen Wohnung in einem ner ai, Augenblick auf den Deckel eines mit heißem Waser„„ Hafens, fiel in dieſen und zog ſich derart ſchw 1 wunden zu, daß es an deren Folgen ſtarb. 3 Kilt, e Karlsruhe, 3. Mai. Die Abreiſe der Wien erfolgt am Montag vormittag. Einige Pfheue en bis% den Wunſch geäußert, die Kinder noch vier Woch entſp“ Abgang des Konſtanzer Zugs zu behalten, dem a wird. blick verhaftet, als ſie mit dem Erlös aus Sil ſchleichhandel abreiſen wollten. Die eine der ſofort 44000 M. in ihrer Bluſe verſteckt. Nach e e nommenen Feſtſtellungen konnte noch ein hieſie wert in Haft genommen werden, in deſſen Wohnung Fünf 63 alte Silbermünzen, 652 M. Silbergeld und ach 5 ſtücke in Gold vorgefunden wurden. b * Mannheim, 3. Mai. Beim Löſchen ein! fes im Rheinhafen ſtürzte durch Bruch der gefüllte Selbſtgreifer in den Schiffsraum hing den 46 Jahre alten Kohlenarbeiter Georg Plankſtadt unter ſich. Der Mann erlitt ſo se zungen, daß er im Allgemeinen Krankenhauf — Auf entſetzliche Weiſe verunglückte in einem 3 in Neckarau edr ic jährige Arbeiter Georg Kauch r e beim. Ein aus der Walze kommender glühende d traf ihn an der linken Halsſeite und die en ein. ze die große Halsſchlagader. Der Tod trat als Wahrend ** Friedrichsfeld b. Mannheim, 3. Mai. im WI Fahrt wurde in einem Eilgüterzug Manne, mehte ein plombierter Poſtſackwagen erbrochen un die kete geraubt. Auf dem hieſigen Bahnſteig wur abgeworfen und ſollte von den Helfershelſe it 5 genommen werden. Die Diebe entkamen m der Beute. ühlacker 10 en Pioraheim 3. Nai. In Dürrmenz⸗Mi zum 5 Ziegelei der Gebr. Vetter A.⸗G. durch Jeutz und da Teil zerſtört worden. Da das Maſchinenhau brikgebäude erhalten blieben, erleidet die ind 9 terbrechung. Ofengebäude und Trocknereien Erſt im f ſtört. Der Schaden geht in die Millionen. worden. ein! 1919 war die Ziegelei durch Feuer zerſtört elbach, it, 1 Bühl, 3. Mai. Im Kurhauſe Gerten Werte Sammlung on Geweihen und Oelgemälden über 9000 M. geſtohlen worden. uf dem r eßkhl, g. Mai. Der Schiffahrtsverkehr 4 4 rhein iſt zur Zeit ſehr lebhaft. Die HZafuhrtoffen Straßburg waren hauptſächlich in n treide ſehr ſtark, während der Eingang im Stra gering war. Im Talverkehr gingen o gzerkeh Kehl große Mengen von Kali ab. Der 5 Kehler Hafen iſt nunmehr nach Ratifisie uuß ee ee 1 5 15 a agsplatz ſämtliche Güter verladen Der itt zu hoffen, daß auch der Kehler Hafen wiede Verkehr erhält. 5 V Ireburg, 3. Mat. Der Verband der Polizeibeamten zedens hält am 6. Mai hier in der Brauerei Ganter ſeine berbandshauptausſchußſitzung ab. i 4 Gottmadingen, 3. Mai. In den hieſigen Brauereien 70 eine große Menge Gerſte, man ſpricht lt.„Fr. Stimme“ ll über 400 Zentner, beſchlagnahmt worden. Die Gerſte 55 unrechtmäßig erworben worden ſein und ſollte der Bier⸗ 11 beitung dienen. Waldshnt, 3. Mai. Die Schweizer Heerespolizei ver⸗ t ſeit einigen Tagen auch von den Reiſenden, die mit verſehen ſind und mit der badiſchen Bahn von Singen Schaffhauſen nach Waldshut durchfahren wollen, eine ebühr von 37,50 Franken, gleich rund 400 M. Das be⸗ 7 das reinſte Verkehrsverbot für Deutſche auf einer ütſchen Bahn. Kleine politiſche Nachrichten. Hindenburg an das deutſche Volk. Generalfeldmarſchall Frteündenburg ſchreibt in der„Neuen Zeitſchrift“:„Dem ni eden des Landes zu dienen, für ihn zu ſchaffen, für ihn 5 5 allen Mitteln des Geiſtes zu arbeiten, erachte ich als eine o lerſten und vornehmſten Aufgaben jedes Deutſchen. Denn Kigunge unſer ohnmächtiges Bolk ſich in Kämpfen der Par⸗ Fruppen und Stände zerreißt, wird es den Grundstein zum 1 King aun es. dieſer Erkenntnis entgegenreifen, wenn jeder dJunzelne durch die Kraft ſeiner Ueberzengung für Ordnung, 0 end Sitie in ſeiner Familie und ſeiner Heimat werlt. Im irquell unſerer Wiedergeſundung liegt in der Familie. im Wandel der Jahrhunderke hat uns dieſe Quellkraft noch dieser wieder nach oben gebracht. Lernen wir ſie auch in 1 de ſchweren Zeit entdecken und erſchließen.“ Dienftetſche Kriegsgefangene 0 Kutschen Wie die„Times“ mitteilt, iſt eine Anzahl von nen en Kriegsgefangenen aus Japan in Batavia angekom⸗ beten um, in Niederländiſch⸗Indien in amtliche Dienſte zu keuar' ſind auf einem holländiſchen Dampfer im Je⸗ der Ziptbekonemmn und haben in den verſchiedenen Zweigen fach dcil⸗ und Polizeibehörden Stellungen angenommen. 5 98„Times“ meldet die Bataviſche Zeitung„Nieuws kenfale t Dag“ vom 28. Februar, daß der deutſche General- 5 oltere zwei Polizeioffiziere, unter ihnen der Direktor bt tzeiſchule, die Deutſchen an Bord des Dampfers emp⸗ bg in niederländiſch⸗ indiſchen 1 viele von ihnen trugen noch die weiße Uniform der ** Marinediviſion von Kiautſchou. Ihre Ueberfahrt lesen der holländiſchen Regierung bezahlt worden. Von 9 zeutſchen werden, wie das Blatt weiter ſagt, 87 in ende Slizeidienſt eingeſtellt. Vier von ihnen erhalten lei⸗ Val tellungen. Ihre Namen ſind Franz Kahler, geboren dus Lika raiſo, Otto Cörper aus Saarbrücken, Walter Oehler don ſachterfelde und Richard Leffler aus Braunſchweig, 27 6 Fuiſche en werden Auſpekteren und 56 Kommiſſare. 48 ö eru werden auch im Poſtdienſt verwandt, zwei bei der eiten nasbank und 17 im Departement für öffentliche Ar⸗ ier ſollen im Departement für chineſiſche Ange⸗ zen arbeiten. Fünf werden in verſchiedenen Stel⸗ im Landwirtſchafts⸗ und vier im Marinedepartement ummen finden. enien un elegra e A e gan un ze Verantwort bat 5 5 iſt es du ue nterſtützen u 1 8 enlaſſen 925 dacht g u und Lebens weſallen. and itherzige en Staaten offiziell verpflichten nien zu helfen, man immer noch in jenem bagiert wird. Bunte Mappe. 8 Di 5 i 1 Ei liebuch 8 eutſche Frühlingstage tags Ei en rech 15 1 A ibr t 1 n gata zur Blüte wer 8 e:— Die W̃ ade 3 5 Welt frei„ie hat * Sorgen!—— Der 8 . ur e euen Kltie e und 05 de 8 irtſchaftskrieg, die aud jeder ſehe, wo eb Kr ie ſchlte uz zu det in diese u all mpf 5 0 bier f Bolt ſich ist nügt in Schwe e each 505 chere f..— Und ſomit fh 65 Raf tobt Kapp und ſeinem Putſch⸗Vor fu n. und andre Streiter— ziehn wieder auf 7. Ernſt Heiter. — F ume. 7 ge ein, Slg.“ wird aus Rom geſchrieben: 5 un leine e eigentümlichen Verknüpfung der Dinge e we am Jaum 40000 Einwohner zählende Stadt Ve ge der in darnero ſeit mehr denn einem Jahre im⸗ aba en Vordergrund des politiſchen Inter⸗ 10 erli N Je dende es neltenern „K 1 öln. Ztg. 77 2 gen entgegen. Mit Erbitterung ſahen. die Be grader Regierung ihren Ha⸗ lenern opferte und die größere Hälfte Als Italien dann noch Fiume im 1 A deranfben nicht feſtlegen können. Aus dem Inneren her⸗ e L e Namen des Nattiönalitätenprinzips ſorberte, auf das es nach dem Londoner Vertrag vom April 1915 kein Recht hatte, wieſen die Kroaten, deren Führer Trumbitſch die Leitung der ſerbiſchen auswärtigen Politik übernommen hatte, darauf hin, daß Italien mit der Einverleibung von 200000 Deutſchen und 400 000 Slawen ſich um dieſes Prinzip in Wirklichkeit wenig kümmere. Italien wolle die Südflawen vom Meer abdrängen und den neuen Staat zuſammen mit Ungarn zu einer wirtſchaftlichen Zweig⸗ ſtelle Italiens machen. Die Belgrader Regierung ge⸗ wann den Beiſtand weiter und einflußreicher franzöſi⸗ ſcher Kreiſe. So wurde die Fiumefrage eine Frage zwi⸗ ſchen Italien und der Pariſer Konferenz. Die italieniſche Politik war in den Krieg eingetreten, damit das„Gleichgewicht in den Ländern und den Meeren des alten Kontinents nicht durch etwaige Ver⸗ größerungen anderer Mächte verhältnismäßig zu Ita⸗ liens Ungunſten verſchoben werde.“ Der Krieg hatte nun, nicht allein infolge der Machtvergrößerung der Weſt⸗ mächte, ſondern vor allem infolge des Zuſammen⸗ bruchs der drei Kaiſermächte das Gleichgewicht nicht nur zu Ungunſten Italiens verſchoben, ſon⸗ dern jedes politiſche und wirtſchaftliche Gleichge⸗ wicht überhaupt aufgehoben. Es ließ ſich für Ita⸗ lien nur dann einigermaßen wieder herſtellen, wenn Ita⸗ lien die Herrſchaft über die Adria erlangte und ihm im öſtlichen Becken des Mittelmeers eine ähnliche Stellung eingeräumt wurde, wie ſie Frankreich im weſt⸗ lichen beſaß. Wirtſchaftlich war Italien dann der Herr ſämtlicher Ausgänge von Mitteleuropa nach dem Mit⸗ telmeer, der Hochſtraße des Welthandelsverkehrs: es konn⸗ te in Geſtalt von Hafenzöllen und Hafenabgaben einen Teil der Arbeit Mitteleuropas an ſich reißen und ſich zum Teil damit wirtſchaftlich und finanziell wieder auf⸗ raffen. Politiſch bot der Beſitz der Adria die Grundlage für die Vorherrſchaft in der Levante, die Venedig durch lange Jahrhunderte von dort aus ausgeübt hatte. Kam aber Fiume in ſüdſlawiſche Hände, ſo war die Kette der Häfen in einem wichtigen Glied durchbrochen und Trieſt zum Niedergang verurteilt. Fiume im Beſitz Südſla⸗ wiens würde einen unabhängigen und ſtarken ſlawiſchen Nationalſtaat ermöglichen, der über die Haupteingangs⸗ pforte vom Mittelmeer nach den Donauländern verfügte. Frankreich dagegen konnte nicht dulden, daß Italien in der Adria und in der Levante die Erbſchaft Vene⸗ digs antrete. Darum ſtltzt es die Südſlawen, die es ſchon deshalb nicht fallen laſſen kann, weil dies die mit ihnen verbundenen Weſtſlawen verſtimmen würde, da Fiume für die Kroaten dasſelbe iſt, was Danzig für die Polen bedeutet. Frankreich verhandelte Ende Septem⸗ ber mit den Südflawen über eine Militärkonven⸗ tion, die die Schaffung eines militäriſch kräftigen ſüd⸗ ſlawiſchen Staats und die Errichtung ſtarker Flotten⸗Stütz⸗ punkte in Sebenico und Cattaro verlangte. Und ſchließlich ſchon während des Kriegs hätte Frankreich, wie die Ver⸗ öffentlichungen des Prinzen Sixt zeigen, am liebſten die italieniſche Freundſchaft mit der öſter⸗ reichiſchen vertauſcht. Jetzt ſuchte es im Rücken der Italiener den Habsburgerſtaat in der Form des Donaubunds von neuem zu errichten. Die heſtigſte Oppoſition haben die italieniſchen An⸗ ſprüche auf Fiume bei Wilſon gefunden. Nirgends hatten die Meinungen Wilſons ſoviel Beifall wie in Ita⸗ lien erhalten, ſo daß Wilſon auf der Konferenz mit der Unterſtützung Italiens rechnen zu können glaubte. Staat deſſen trat der vorige Miniſterpräſident Orlando, weil er infolge des neunten Punkts, der die Ausdehnung Italiens„in den klar erkennbaren nationalen Grenzen“ feſtlegte, für die Anſprüche Italiens fürchtete und eine Allianz mit England und Frankreich plante, bei den Abſtimmungen auf die Seite der Weſtmächte, ſo daß Wil⸗ ſon iſoliert war. Um den Völkerbund zu retten, hatte Wilſon den ſtarken Weſtmächten gegenüber auf den we⸗ ſentlichſten Teil ſeines Programms verzichtet und war nach Amerika zurückgekehrt, die Taſchen mit Papierfetzen ge⸗ füllt, auf denen die 14 Punkte geſchrieben ſtanden. Er fürchtete den letzten Reſt von Anſehen zu verlieren, wenn er auch den Italienern, die ſich in Amerika keines be⸗ ſonderen Anſehens erfreuen, gegenüber zurückwich. Ein⸗ flußreiche amerikaniſche Finanz⸗ und Schiffahrtskreiſe, die die Legung einer Dampferlinie Neuyork— Fi⸗ ume und die wirtſchaftliche Durchdringung der Donau⸗ länder und der Levante planen, ſtellten ſich hinter ihn. Es iſt ohne weiteres klar, daß, wenn dieſe Pläne ſich verwirklichten, der italieniſche Adria⸗ und Levantehandel, der ſchon mit dem öſterreichiſchen kaum in Wettbewerb treten konnte, vor dem übermächtigen amerikaniſchen Ri⸗ valen einfach die Segel ſtreichen müßte. Dieſe Tatſachen erklären, weshalb die Italiener mit ſol er Zähigkeit an ihrer Forderung auf Fiume feſthalten. N 5 5— —— Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Auch in der letzten Berichtswoche hat der Deviſenmarkt im allgemeinen befriedigt; die deutſche Valuta hat ſich weiterhin etwas gebeſſert. Die Mark, die vor 8 Tagen in Zürich 9.20 Rappen notierte, wird jetzt mit 9.80 gemeldet. Die deutſchen Geldſätze an den 115 47 ſind unverändert flüſſig, der Privatdiskont 4 ½¼ is 4 ½. Börſe. Das Bedürfnis, die Ueberſpekulation in Aktien abzubauen, hat während der letzten Tage das Geſchäft an den deutſchen Börſenplätzen noch ſtärker beherrſcht als vorige Woche. Die Großbanken ſind offenbar bemüht, die ſchwachen Mitläufer im Spekulationstaumel abzu⸗ ſtoßen. Auch die Berufsſpekulation iſt auf Glattſtellungen bedacht. Die Folge iſt eine allmähliche und gerade darum wirtſchaftlich wohltätige Senkung des Kursniveaus. Das Geſchäft bewegt ſich in ruhigeren Bahnen. Nur die chemiſchen Aktien werden noch ſtark bevorzugt. Mon⸗ tanwerte und ſelbſt Schiffahrtsaktien geben durchweg nach, Leider bleiben auch die feſtverzinslichen Anlagewerte von dieſer rückläufigen Bewegung nicht ganz unberührt. Kriegs⸗ anleihe ſchloß mit 79.30, oje 40% igen Württemberger mit 92.25. Die neueſten Reichs ſchatzanweiſungen dagegen waren zu 100 geſucht. Vrodukten markt. die Grünfütteruns bat bereits enmgeſetz Heu ind Stroh werden kürmer cherer ber⸗ käuflich und ſind längſt unter 20 Mk. pro Zentner ge⸗ ſunken. Auch für Hülſenfrüchte läßt die Nachfrage bedeu⸗ tend nach. Die mit Ware mehr als genügend verſorg⸗ ten Gemeinden wünſchen dieſe eher abzuſtoßen, als neue zu kaufen. Dagegen iſt Haber wieder etwas gefeſtigt. Er wurde zuletzt in Berlin mit 140 bis 145 Mk. der Zent⸗ ner gehandelt, da die Verkäufer wieder zurückzuhalten beginnen. 1 14 JN Warenmarkt. Alle Ableugnungsverſuche gegen die gemeldeten Preisrückgänge in Konſumwaren ſind frucht⸗ los. Sie entſpringen dem Bedürfnis der Händler, ſich vor großen Verluſten zu ſchützen. An der Kölner Waren⸗ börſe vom 27. April herrſchte wieder reichliches Ange⸗ bot. Für Schmalz wurden 36, für Makkaroni 23, für Ceylon⸗Tee 50—52 Mk. das Kilo verlangt. Reis war zu 12 Mk. das Kilo ab Hamburg erhältlich. Rohkaffee (Santos) koſtete 40—48 Mk. das Kilo, Kakao 32—34 Mk., Schokolade 36—48 Mk., Schwarzer Pfeffer 2728, weißer 33—34 Mk. das Kilo. Der Doppelzentner Hafer⸗ flocken war um 600 bis 650 Mk. zu haben. Der Kampf zwiſchen Händlern und Käufern muß eben ausgefochten werden. Man darf den Abbau der Preiſe nicht immer erſt von der Landwirtſchaft verlangen. Bezüglich der Kohlenpreiſe ſind keine Veränderungen bekannt ge⸗ worden, aber eine ſteigende Tendenz iſt noch vorhanden. Die Eiſenpreiſe haben wieder angezogen. Halbzeug, Form⸗ eiſen und die Produkte B ſind wieder weſentlich teurer; die letztgenannten haben vom 1. Mai an eine Verteue⸗ rung um 1000 Mk. und darüber erfahren. Kupfer an⸗ dererſeits hat um nahezu 50 9% nachgegeben, und Blei iſt jetzt erheblich billiger angeboten. In Textilwaren vollzieht ſich eine weniger überſtürzte Preisermäßigung. Der„Konfektionär“ warnt zwar vor jedem Optimismus, aber die Verbraucher dürfen doch hoffen, ſowohl Wolle⸗ wie Baumwolleartikel mit der Zeit billiger zu erhalten, wenn die Preiſe nicht künſtlich hochgehalten werden. Wol⸗ le ſowohl wie Baumwolle beginnen am Weltmarkt zu fallen. Auch Häute geben weiter nach. Wie weit neue Landwirtſchaftskammergeſetz beſchloſſen wurde, ſtößt bei allen Landwirten auf Widerſpruch. Der Landwirt⸗ ſchaftskammer ſoll zunächſt der bisherige, ohnehin unzu⸗ reichende Staats zuſchuß entzogen werden. Dann ſollen ihr alle gewinnbringenden Unternehmungen und auch die Bet-ligung an ſolchen unterſagt wer⸗ den. Womit ſoll ſie dann ihre Aufgabe erfüllen und die Landwirtſchaft fördern? Man verweiſt 1 die Umlage. Deren Ertrag iſt er viel zu niedrig, und auch hier die Steuerſchraube anzuſetzen, würde viel Verbitterung brin⸗ gen, ohne die nötigen Mittel zu ſchaffen. Deshalb haben die am 25. April in Mosbach verſammelten Mitglieder des Badiſchen Bauernverbands einſtimmig be⸗ ſchloſſen, dafür ein een, daß die Befugniſſe der Land⸗ wirtſchaftskammer, ſie nach dem alten Kammergeſetz hatte, nicht eingeſchränkt werden. Lokales. — Der Poſterſatz. Die Eingabe des Hauptver⸗ bands des deutſchen((roßhandels, die Entſchädigung für verlorene Poſtpakete auf 20 Mark für das Kilo zu er⸗ höhen, iſt vom Reichs;»ſtminiſterium abſchlägig beſchieden worden, doch ſoll eine Erhöhung der jetzigen ganz unge⸗ nügenden Entſchädigung ins Auge gefaßt werden. — Die evang. E ieralſynode wird am Montag, den 17. Mai, zu einer kurzen Tagung einberufen. Zur Verhandlung wird geſtellt werden: der Entwurf eines Geſet⸗ zes über die allgemeinen kirchlichen Ausgaben für 1920 und deren Deckungsmittel und der Entwurf eines Geſetzes über die Ablöſung der Stolgebühren. — Ehrung und Belohnung treuer landwirt⸗ ſchaftlicher Dienſtboten. Die Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer wird in dieſem Jahr für die beiden Kreiſe Mos⸗ bach und Baden zur Ehrung und Belohnung treuer landwirtſchaftlicher Dienſtboten eine Ehrenurkunde und ein Geldgeſchenk von 10 Mk. für mindeſtens 10jährige Dienſtzeit bei demſelben Dienſtherrn verteilen. Im Jahr 1919 konnten für die Kreiſe Konſtanz und Mannheim 147 Belohnungen ausgeſprochen werden. Es iſt zu hof⸗ fen, daß dieſer anerkennenswerte Schritt der Landwirt⸗ ſchaftskammer auch mit beiträgt, der immer verhängnis⸗ voller werdenden Landflucht ein wenig entgegenzuwirken. — Weniger Zucker? Vielfach hört man, daß die Zuckerration herabgeſetzt werden ſoll und in Sachſen iſt ſie tatſächlich bereits vermindert worden. Dabei kann man Zucker waggonweiſe zu Wucherpreiſen kaufen und in gewiſſen Betrieben wird in Kuchen und Schleckwaren ge⸗ radezu geſchlemmt. VVV ee ee —Verkehrsſache. Von Sonntag, 2. Mai, an werden die Schnellzüge 18, Stuttgart ab 9.20 vorm., Bruchſal an 10.55 vorm., Heidelberg an 11.37 vorm., Frankfurt a. M. an 1.38 nachm. und 61, Frankfurt a. M. ab 3.55 nachm., Heidelberg ab 5.47 nachm., Bruchſal ab 7.20 nachm., Stuttgart an 9.12 nachm. auch an Sonn⸗ und Feiertagen ausgeführt. Der Schnellzug 18 erhält an dieſen Tagen in Stuttgart Anſchluß von Tübingen und Ulm durch den Perſonenzug 768, Tübingen ab 6.59 vorm. und Ulm ab 5.00 vorm. g f Ein Luftkurort auf dem Götterberg. Wie dem„Neuen Wiener Tagblatt“ aus Trieſt gemeldet 5 hat die grie⸗ iſche Regi rung einer griechiſch⸗franzöſiſchen N de Siehe gung zur Anlage eines Luftkurorts auf dem lymp erteilt. Scho in den nächſten Tagen wird auf dem heiligen Berg mit dem 5 eee großen Hotels, Kurhäuſer, Theater uſw. begon⸗ rden. Es war ein Sonntag hell und klar. Von Landwirtſchaftslehrer A. Kälber⸗Karlsruhe. Es war einmal— ſo fangen bekanntlich alle Märchen an— da ging Einer, ein Sonntagskind, der das Gras wachſen hörte und die Sprache der Pflanzen und Tiere verſtand, durch die Fluren. An einem Rain legte er ſich ins Gras und ließ ſich von der Sonne braten. Kaum hatte er in ſeiner Pfeife die Kreuzung von Buchen⸗ laub und Waldmeiſter mit geſalzenen Roſenblättern und Veilchenwurzelpulver in Brand geſteckt, als ein Dick⸗ kopfweizen mit ihm eine Unterhaltung anfing. Auch wir, im Pflanzenreich, ſagte er, leiden ſeit langem ſchon bit⸗ teren Hunger. Jahr für Jahr haben wir aus dem Boden unſere Nahrung: Stickſtoff, Phosphorſäure, Kali und Kalk gezogen, um uns damit für die Menſchen fett zu mäſten. Nun iſt der Vorrat bald erſchöpft, da unbegreiflicher⸗ weiſe dem Mutterboden die für uns unbedingt notwendigen vier Nährſtoffe, die in den ſogenannten Düngemitteln vor⸗ handen ſind, nicht mehr in genügender Menge zugeführt wurden. Mir hängt der ewige Kainit, den wir beinahe als einziges Futter bekamen, zum Halſe heraus, ich möchte zu ihm auch wieder einmal etwas anderes. Genau ſo geht es dem hochaufgeſchoſſenen Roggen, der ſtachligen Gerſte, dem nickenden Hafer und dem klobigen Spelz, die alle zu der großen Familie der Gräſer gehören. Die Menſchen wiſſen ganz gut, daß alle vier Nährſtoffe ſtets in ge⸗ nügender Menge uns zur Verfügung ſtehen müſſen; fehlt einer, ſo können die anderen trotz beſtem Willen nichts zu unſerem Wachstum tun. Wie oft iſt unſer Pflegevater, der Bauer, ſchon über die Felder gegangen und hat uns armſelige Kreaturen mitleidig betrachtet. An ihm kann die Schuld nicht liegen, da er ja aus unſerem Verkauf die Mittel für ſeinen Unterhalt erhält und daher auf einen guten Ernteausfall bedacht ſein muß. „Ich muß allerdings ſagen, daß wir Pflanzen ſehr eigen⸗ ſinnige Weſen ſind, denn wir richten uns mit konſtanter Bosheit immer nach demjenigen Nährſtoff, der in gering⸗ ſter Menge im Boden enthalten iſt. Man kann alſo auf einem Grundſtück nur eine ſo hohe Ernte erzielen, als der in geringſter Menge vorhandene Nährſtoff zu er⸗ zeugen vermag. Gelehrte Menſchen ſprechen vom Geſetz vom Minimum. Uns Getreidearten munden am beſten die Phos⸗ phorſäure und der Stickſtoff. Hauptſächlich mit Hilfe der Phosphorſäure bauen wir unſere Körner auf, die als Mehl dem Menſchen und als Kleie den Tieren r Nahrung dienen. Einen anderen Geſchmack hat z. B. die Rübe, die Du in allen Formen, teils walzen⸗ ſörmig mit eingezogener Taille, teils kugel⸗, flaſchen⸗, krug⸗ und ſpindelförmig ſehen kannſt. Bei ihr bildet neben Stickſtoff das Kali die Hauptnahrung. Sie iſt⸗ verzeſhe mir den Ausdruck, ein großer Freſſer, va ſie⸗ vielleicht aus Bequemlichkeit, ihre Wurzeln nicht ſehr aus⸗ dehnt und in verhältnismäßig kurzer Zeit viel Pflanzen⸗ maſſe bilden muß. f 5 Auch mir ſchmeckt das Kali ſehr gut, ſprach die Mut⸗ terknolle Kartoffel mit hohler Stimme aus dem Bo⸗ den. Sie ſtimmte ein großes Lamento über ihre mage⸗ ren Kinder und über ihre verminderte Fruchtbarkeit an. Sieh um Dich und ſchau Dir den Mais und den Raps an, fuhr der Weizen fort, die aus Hunger nach Stickſtoff ganz gelb im Geſicht geworden ſind. Dauern Dich die armen Schlucker nicht? f Dann warf er ſich in die Bruſt und erzählte, daß die Pflanzen, trotzdem man ſie für gefühllos und dumm halte, wohl gefühlt haben, daß auf der Erde etwas los ſei, daß ihre Pfleger einen harten Kampf ums Daſein führen mußten. Sie haben es gemerkt an dem allmäh⸗ lichen Knapperwerden der Nahrungsmittel und an der ö ö N 1 1 ö ö langen Abweſenheit des Bauers. Ju ſeiner Stellver⸗ tretung hat die Bäuerin vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend für ſie geſorgt, hat den Boden bearbeitet, ſie gepflegt und vor dem Verhungern geſchützt. Ihr muß hierfür beſonderer Dank geſagt werden. Böſe Menſchen haben aus dem allgemeinen Nah⸗ rungsmittelmangel für Menſch, Tier und Pflanze Kapi⸗ tal geſchlagen und Er ſatz⸗, beſſer Schundnahrungs⸗ mittel fabriziert. Die Städter und wir Pflanzen kön⸗ nen vom„Erſatz“ ein Liedchen ſingen. Da konnte man einen noch ſo guten Magen haben, ein ſolches Dreck⸗ zeug ließ ſich einfach nicht verdauen. Oft haben wir ge⸗ wünſcht, daß die Erzeuger dieſer Erſatzmitte. freundlichſt 1 genötigt würden, nur einmal 14 Tage von ihren„Bei⸗ nahe⸗ebenſogut⸗Artikeln“ zu leben, dann wäre der Er⸗ ſatz ſicherlich bald verſchwunden geweſen. Ja, ja, voll Wehmut denken Menſch, Tier und Pflanze an die gute, alte Zeit. a 5 Die Pflanzen wiſſen auch, daß durch den Kampf und Streit der Menſchen die Herſte.lung ihrer Nahrungs⸗ Die blaue Lu bine und der dickköpfige Rotkle Bergeshang miſchten ſich auch ins Geſprüch und beton, mit großem Selbſtbewußtſein, daß ſie noch nicht Sl ö viel Hunger gelitten hätten, da ſie weniger auf die ih. der Menſchen angewieſen ſeien. Sie ſeien durch n Hausfreunde, die Knuö lchenbakte en, in der anden e, 4 Lage, den Stickroff ber Luft in ſolche Sie verbindungen überzuführen, die für ſie verdaulich f ige Das Gleiche berichtete der Blauklee, der ſchon 1 Jahre auf der buckeligen Welt war und trotz mehrma 5 Raſieren im Jahr immer wieder nachwuchs, die gezie und weiße Lupine, die Erbſe, die Linſe, die Wicke, 6. Pferdebohne und die vielen anderen Vertreter cen Schmetterlingsblütler. Ja, ſagte der Hanf, es iſt nicht jeder ſo reich, wie Ihr Beneidenswerten. 1 Auch angenehme Ueberraſchungen haben wir im deb. zenreich erlebt. Wir erhielten Nahrungsmittel, 11 der Weizen, deren Namen man kaum ausſprechen gen, 5 weniger behalten kann. Meiſtens waren es Mif 6 die fehr gut, aber auch ſehr teuer ſchmeckten. 95 um 9 Ueberall, wohin man ſieht, trifft man Hungrige ud einen Satten. Schau auf die Wieſen, wie ſtruppig ö ungekämmt ſie ausſehen. Nur die Diſteln, die! die Kornrade, der rote Mohn, die blaue Kornblumé die vielen anderen Unkräuter ſehen wohlgenährt e Dieſe Schmarotzer nähren ſich auf Koſten unſerer 105 1 und füllen ſich den Bauch, während wir mit wäff( Mund und knurrendem Magen ihrem Treiben zu müſſen. Dieſe Dickwänſte ſind nicht auszurotten, wie man einen beſeitigt, wachſen zwei neue empor.— Geh bei den Menſchen, bemerkte der Wanderer. dab bi Vor lauter Erzählen hatte man nicht gemerkt, ang Sonne ſchlafen gehen wollte und die Daͤmmerung ſam hereinbrach. Haſtig ſprang der Wandersman, e um vor Aufſteigen de Abendnebel ſeine Heimat zue reichen. Beim Abſchiednehmen baten ihn die mittel leidet. tes Wachstum und ein geringer Dadurch müſſen dieſelben Menſchen dann den Hunger am eigenen Leibe verſpüren. Selbſt unſer„Univerſalnahrungsmittel“ der Miſt und ſeine Verwandte, die Jauche, haben an Menge und Güte eingebüßt. Die früher ſo fleißigen Miſtfabrikanten, die Tiere, ſtreiken ſcheints auch, allerdings unfreiwillig. Wie gerne hätten wir es, wenn einmal ein gehaltvoller Jaucheregen über uns niedergehen würde, wenn es wie⸗ der einmal recht landwirtſchaftlich riechen würde. auf antwortete der einſame Träumer dem Weizen, daß eben auf der n a fabriziert würde, den allerdings die Pflanzen nicht ver⸗ fall. werten könnten Die Folge davon iſt ein verminder⸗ Wo“! De Ernteaus⸗ Hier⸗ geſchwätzigen ülle und Fülle Miſt in H der die F könnt. pfl den Menſchen die richtige Anwendung der wen Verfügung ſtehenden Düngemittel zu predigen. 100 Getreidearten in erſter Linie phosphor und ſtickſtoffhaltige, den Hackfrüchten Phosphorſäure und Kali, dem Mais, Mohn Stickſtoff, den Wieſen etwas Pho ſäure, Kali und Jauche. Arbeit Pflanzennahrungsmittel, rief der f Menſchenkind, das den Pflanzen einen Nachm ſchenkt hatte, nach, dann werden auch wir ni ſein und dafür Sorge tragen, daß Ihr recht üße unter einen reich gedeckten Ti Erzeugt in uner Kanzlei auf. Amtliche Bekanntmachungen Ta 1 zu der am Donnerstag, den . Mai 1920, Vorm. 9 Uhr ſtaltfindenden Bezirksralsſitzung. J. Oeffentliche Sißung. 1. Abänderung des Ortsbauplanes Wallſtadt zwiſchen der Viernheimerſtraße und der Kies⸗ grube in Wallſtadt. Geſuch der Fa. Goldſchmidt Rheinau um bau⸗ und gew. pol. Genehmigung zur Erſtellung eines Gasturmes. Geſuch des Wilhelm Koſt um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank im Hauſe C 4, 10. Geſuch des Rudolf Bergmann um Erlaubnis 55 Ausſchank von Kaffee und alkoholfreien etränken im Hauſe P 4, 2. Geſuch des Jakob Ulmer um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft im Hauſe Altripper⸗ ſtraße 23. f „Geſuch der Hedwig Sieben um Erlaubnis Oeffentſiche n- Vegan am Jonner stan, den 6. Mai, abends 8 Ahr, im Saale zum„Hirſch“. Herr Hauptlehrer Kamm“ Mannheim ſpricht über das Thema: N. Mister vereln Heckenheim. 1. Warum brauchen wir eine Mmeter⸗Organi⸗“ salon.— Freie Ausſprache. 2. Vereins angelegenheiten. 3. Verſchiedenes. Mieter Seckenheims! unſer Ruf ergeht an Euch alle. denn es gilt Stellung zu nehmen zu den geplanten Miet⸗ preiserhöhung 50 Betriebe der Schankwirtſchaft ohne ranntweinſchank im Hauſe Schwetzingerſtr. 159. Geſuch der Philippine Schöntag um Erlaubnis um Betriebe der Schankwirtſchaft. ohne ranntweinſchank im Hauſe Jungbuſchſtr. 18. Geſuch des Chriſtian Stiegler um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Brannntweinſchank im Hauſe P 5, 2/. Geſuch des Adolf Knodel um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Schwetzinger⸗ landſtr. 200 in Rheinau nach Karlsruherſtr. 3 in Rheinau Geſuch des Jean Renz um Erlaubnis zur ſtait, wozu wird gebeten. Zeutru n spartei Feckenheim. Einladung. Um zahlreiches nhauſ⸗ und Mittwoch Abend 8 Uhr fiadet im kath. Schweſternk 7 dtn. l. errangen hiermit freundl eingeladen wird. pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand. Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Altripperſtr. 23 nach Maxſtr. 39 in Neckarau. „Geſuch des Wilhelm Harant um Erlaubnis] E. zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Adlerſtr. 65 in Neckarau. 2. Geſuch des Hermann Kanten um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Mittelſtr. 20 nach K 1, 4. „Turnbereſn Seckenheim Henke Abend punkt 9 Ahr Turnrats-Sitzung. Um vollzähliges Er ſcheinen bittet 1898. Der Vor ſtand. „Geſuch der Paula Scherer um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft im Hauſe C 3, 21/22. U. Nichtöffentliche Sitzung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts hier. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſichtnahme der Herren Bezirlsräte auf diesſeitiger Mannheim, den 8. Mai 1920. g Bad. Bezirksamt— Abt. I. Suche für mein Manufaktus⸗ watengeſchäft p. ſofort oder 15, Mai ein Lehrmädchen aus achtbarer Familie. Emil Werber. Nachf Richard Rall, A Brieftauben ⸗ Jerein „Lufthote“ Beg. 1911. Haus i Lad zn Runen geſucht Preisangebot an E. Nüntel, Meunhein Feöhlichſtraß, 57 uir Abend punkt ½9 Uhr Verſammlung im Gaſthaus zum„Hirſch“. Iveikaufen. 5 5 Der Vorſtand. 888 Zwei foſt nue Fizhiie (Grötze 55 und 56) zu b Wilhelm trace 38. Cäeilien⸗ Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗ Probe] für Herren. Vollzähliges Erſcheinen aller Sänger und Sängerinnen erwarte! Der Vorſtand. 0 Ein 69 Kinderklappstuhl zu verkaufe. Wo ſagt a oſchöfteſtelle Fallsöſt a Flche ſteiz dot zätig in der Druckexet ds. Blattes Graue Gaus entlaufen. Abzugeben Männer u. Frauen 1 Danksagu Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme an dem schweren Verluste meines lieben Gatten, unseres treubesorgten Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels Franz Sichler sagen wir aufrichtigen Dank. Be- sonderen Dank dem Kath. Arbeiter- verein, der Bahnmeisterei VII Mannheim, den barmherzigen Schwestern für ihre liebevolle Pflege und Hochw. Herrn Pfarrer Jost, sowie allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre er- wiesen haben und für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Socken eim, den 4. Mai 1920 In tiefer Trauer: Frau Antonie Sichler nebst Angehörigen. N K* rr 5 a 1 Danksagung. Für die vielen Beweise auf- richtiger Teilnahme und Kranz- spenden bei dem Hinscheiden unserer lieben Tante Josefa Endrass geb. Herzer sprechen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank aus. Besonders danken wir dem Hochw. Herrn Pfarrer Schwestern für Pflege Seckenheim, den 4. Mai 1920 Die trauernd Hinterbbebenen: Familie Wilh. Herzer. Ihre liebevolle und den ehrw. 1 gegen Belohnung bei Oswald Seitz. sind stets orrätig in der Exped 8 Trauer-Tapiere ds. Mattes“ Hatt Hafrads Sauerstoff- Bled ist das beliebteste kali, 105 35e Roggen cht 0 W. e 1* Waschmittel, Bleicht, reinigt und desinfis die Wäsche!— Erspart 7 Erspart das Reiben und Rasenbleiche. in Dosen zu Mk. 1.40 erh bei te zlllch 8 12 Germania-Drogeſ —— nügende iſt, ſind wir gezwungen u lt 9 Lieferungspflicht der Lungenheilanſte 0% äber nachkommen zu können, b Zuckerausgabe eine Kürzung leferunge pflichtigen Hühnerhalter zie bis 10 d. Mrs. nicht 505 kieferunge pflicht erfüllt haben. ir Seckenheim, den 4. Mai 1920. 0 5 Lebensmittelamt. 1% 0 fl 1 Preiſe für land Erzeugaiſſe bete. Unter Hinweis auf die Reichs werſchaftsminiſteriums 0 nl 1920, Pereiſe für Oelſaaten 9 betr.(Reichsgeſetznlatt 1920 1 ſuchen wir das Bürgermeiſte e ſofort in ortzüblicher Weiſe bebte Nach Artikel 3 der Verordnung ſelben für den Zentner: Raps Rübſen Hederich(Ackerſenf. Dotter Mohn Leinſamen Hanfſamen Sonmeriblumekerne Seufſgat a 7 Mannheim, den 27. Apel un Kommunalberband Mann he gez. Karg. Raviſon) N Ma allg⸗meinen Kenntnis. 5 den 4. I 05 . 15 Da die Eierablieferung eine 15 5 det 1 ,. porzun“ 2 de 90 Wee vg f Fr. Wagner's Nachf. Inh. M. ile, 0. 15 55 N e r . ein 1 „„“ eh 0 halteram, die für Oelfrüchte fe 3 ö Vos ſtehendes bringen wir