Trägerlshn. Durch die Poſt bezsgen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erscheint täglich unahme dor Sonmn⸗ und Feiertage. m, Meckarhausen und Edin — Jerferattonswreis: Ote einſpaltige Petitzetle 50 Pfg., Raklamen 1.30 Mk. Tagesſchaun. ie Nationalverſammlung hält ihre m 19. und 20. Mai ab. Auf der T hebung der Militärgerichtsba abgeſtimmt wird. Die Abgeord bis zum Zuſammentritt des Parteitag der württembe mit 356 gegen 27 Stimmen bei 3 1 5 wieder als Kandidaten für die Reichstags⸗ uf. zwei letzten Sitzun⸗ agesordnung ſteht rkeit, über die na⸗ neten behalten ihr rgiſchen Zentrumspartei 6 a Poſadowsky kandidiert gonale Volkspartei in Halle n einer Ver auptmann de mie Nachrichten von in Paris mit de in Bayern abgefr Nollet ließ bekannt ntrollarbeiten vorau ppeubeſtände nun doch für die Deutſch⸗ ⸗Merſeburg. 1 ſammlung teilte der ſtellvertretende Lan⸗ hnerwehren in Bayern mit, daß zuſtändiger Stelle vorliegen, daß m Weiterbeſtehen der Einwohner⸗ niſche Senat wird am 15. utſchland für „Preßinf“ meldet aus Paris: gierten des Allgeme tes, er beſitze Bew d verſolgte Tend Er ſei entſch i Mai den Kriegs⸗ beendet erklären. ö Millerand erklärte men Arbeiterbundes des Seine⸗ eiſe genug, daß die von den Ar⸗ enz auf den volitiſchen Umſturz 5 der Unterſtützung olkes den Allg. Arbeiter⸗ 5 loſſen, auf Grun 8 franzöſiſchen B Hanttanzöſiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten wird n Dienstag einen Geſetzentwurf über die g der franzöſiſchen Eiſenbahnen ementſprechend iſt ein Oberrat der Eiſen⸗ 8 der aus 24 Vertretern der Direktion und ern aus dem Volke beſtehen ſoll. Paris aufgefangenen Funkſpruch von dens vertrag zwiſchen den Sowjets und Georgen unterzeichnet worden. er Verwaltun Verlregcgeſehen, r„Telegraf⸗ Vafenarbeiter, ach einem mit aus London meldet, beſchloſſen die kein Schiff zu laden, das Kriegs⸗ der ruſſiſchen Räteregierung be⸗ Infolgedeſſen mußte ein enaliſches G S . — — f 5 2 v 3 2 2 2 251 2 2 8 2 D. 85 8 2 2 5 21 E * 22 8 * 1 2 2 — 2 8 8 81 8 8 — = Die Blütter meldeten aus Egleſin in Sardinien, daß während Proteſtrundgebungen gegen die Teuerung heftige Inſammenſtöße zwiſchen den Mauifeſtanten und der Polizei ſtattianden, wobei es 5 Tote gab. Zum Zeichen des Proteſts hierzegen wurde der Generalſtreik erklärt. „Chicago Tribune“ melden: In einigen Teilen von Me⸗ xiko iſt der Bürgerkrieg ausgebrochen. Carranza treue Truppen leiſten den Rebellen Widerſtand. In der Nähe von Varacruz iſt es zur offenen Feldſchlacht gekommen. Die Kämpfe dauern fort und fordern auf beiden Seiten zahl⸗ reiche Opfer. Vor der Konferenz in Spa. Die Vorbedingung für Deutſchlands Kouferenzbeteiligung. F. Z. Berlin, 15. Mai. Das Kabinett hat am Mittwoch abend gemeinſam mit den in Berlin anweſenden Miniſter⸗ präſidenten und Miniſtern der einzelſtaatlichen Regierungen die von der deutſchen Regierung in Spa zu behandelnden Fragen beſprochen. Uebereinſtimmung ergab ſich, wie wir hören darin, daß die beutſche Regierung weder Vertreter zur Konferenz nach Spa entſenden ſollte, noch zu den am 16. Mai in Paris ſtattfindenden wirtſchaftlichen Beſprechun⸗ gen, wenn nicht ve die franzöſiſchen Truppen aus Frauk⸗ furt a. M. und dem übrigen Maingan zurückgezogen ſeien, da jede Vorausſetzung für die weitere Aufrechtexhaltung der Beſetzung hinfällig geworden ſei. Einigung über die Vertagung von Spa. W. T. B. London, 15. Mai.(Reuter,) Es iſt ziemlich ſicher, daß Lloyd George und Millerand bei den Beratungen in Hythe ſich dahin einigen werden, daß die Konferenz in Spa aufgeſchoben wird, da es nicht zweckmäßig wäre, wenn die Konferenz mitten in die deutſchen Reichstagswahlen fiele und es für viele Teile vorteilhaft wäre, wenn Deutſchlands Vertreter auf der Konferenz das Vertrauen des neuen Parlaments genießen. Noch eine vorbereitende Zuſammenkunft. T. U. Genf, 15. Mai. Man ſpricht davon, daß außer der Konferenz in Folkeſtone noch eine andere vorbereitende Zu⸗ jammenkunft der Konferenz von Spa vorausgehen ſoll. Dieſe Beſprechung, an der auch die Vertreter Belgiens und Italiens teilnehmen ſollen, würde in Paris oder in Brüſſel ſtaltſinden. Sie hätte den Zweck, das Programm für die Verbündeten in Spa in allen Einzelheiten feſtzulegen. Auch dieſer Vorſchlag gehe von Millerand aus, der ſein möglich⸗ ſtes tue, um der von ihm gefürchteten Zuſammenkunft mit 75 Deutſchen den Charakter einer reinen Formalität zu geben. Abkommen über die Ablieferung der Fiſchereifahrzenge. W. T. B. Berlin, 15. Mai. Die zurzeit in London wei⸗ lende Schiffahrtsdelegation, die über das Abkommen der nach dem Friedensvertrag noch abzuliefernden deutſchen Handelsſchifſe und Fiſchereifahrzeuge unterhandelte, hat hin⸗ ſichtlich der Fiſchereifahrzeuge mit der interalliierten Schiff⸗ fahrtskommiſſion bereits ein Abkommen geſchloſſen, nach dem die Abgabe dieſer Fahrzeuge auf eine Anzahl reichseigener Fiſchereidampfer beſchränkt wird. An Stelle der übrigen nach dem Friedensvertrag ablieferungspflichtigen Fiſcherei⸗ fahrzeuge ſind Neubauten, ſowie Material zu dem Fiſcherei⸗ bedarf zu liefern. Die Fiſcherſorgung Deutſchlands kann daher in bisherigem Umfange aufrecht erhalten werden. Poſtſcheck FC bb Mei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. beten! Marldvnke Nu. 18818 8 8 8 3 9 5 Der Zweck des polniſchen Vormarſches. i Tal. Warſchan, 15. Mai. Wie der Sonderkorreſpondent der T. Beſetzung ber Ukraine im vollen Einverſtändnis reich und England vor ſich gegangen iſt, lich die Anbahnung von ſchewiſtiſchen Ausland als wobei man allerdings ken, unter Zuhilfenahme von Betrieb Zerſtörungen nur geringfügiger Natur ſind. men werden, wobei man Zucker, Rohſeit aus hofft. Als Austauſchartikel genommen. Polen ziehlt auf Oſtgalizien. T. U. Kopenhagen, 15. Mai. Bündniſſes aller Randſtagten Schwarzen Meer abzielt. er die Schaffung eines Schutzwalles an. ruſſiſche Korperation zu verhindern. Bemühungen verlange C bbb vom Eismeer bis Polen Oſtgalizien. Vor der Entſcheidung über Deutſchlands Zukunft. Rede des Reichsminiſters a. D. drängt nach Unitarismus, führen darf. Es iſt ein Zentralismus ſein. Körper krank. Hier muß es heißen: 5 Dem Reiche, was des Reiches iſt! 95 wollen dieſe Entwicklung nicht überſtürzen. Zeit laſſen, weil wir wiſſen, daß ſie kommt. keine Veranlaſſung, jetzt in dieſer nervöſen Zeit aufzureißen. und wollen nicht Hader und Zwiſt im Innern. bisher in der ich erinnere was einheitlich geordnet iſt. das ande.„ mumt. nicht als ein Glück, ſondern als ein Unglück betrachten, eine Lage geſchaffen, wie ſte noch kein Volk erlebt hat. 2 ren, zurück zur Monarchie werden uns ins Unheil führen. N Der Weg zurück zur Monarchie! Es iſt außerordentlich Jetzt ſind die Zeiten ſehr ſchlecht; waren ſie gut. Sorgen mit einem Schlage befreien würde. lich. wenn der manarchiſche Gedanke aus Kkehard. on Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten). n des Altars; bewegt ä Ekkehard auf dre Stuft 0 uge über die Häupter der Verſammelten, noch ein⸗ im durch die Erinnerung, wie er vor kurzer Friſt im der Herzogin gegenüber geſtanden— dann las m pom Leiden und Tod des Erlöſers. Nate Stimme klar und hell, er küßte das Buch und gab es f das ſeidene Kiſſen; ſein ummel— dann hub er die Predigt an. 25 chte die Menge. Jahre find vorüber, rief er, ſeit der Sohn zam Kreuzesſtamm neigte und ſprach: Es iſt wir haben der Erlöſung keine Stätte bereitet in in Sünden find wir gewandelt und die Aer⸗ aben in unſerer Herzenshärtigkeit, haben gen in eine geit der Träbſal emporgewachſen, blanke . i 1 ſind in chriſt⸗ nrnend zu fragen: Wie groß iſt des Herren Lang⸗ en Scheuſalen die liebreizende Heimaterde preis⸗ jeglicher an ſeine Bruſt und ſpreche; Um un⸗ Willen ſind ſie geſendet. Und wollet ihr von ſo gedenket an des Heilands tapferen Tod. er Schwerter, ſo wie er einſt das Kreuz faß be Schädelſtätte, ſchauet auf und ſuchet auch ihr es hinüber. Daan ſtrömte ſts und der Verheißung, ſtark wie ider uns, heidniſ tete na e w 0 n ſich, von denen geſchrieben ſteht: Und —— die Ernte unſerer Felder können ſie niedertreten und die Altäre unſerer Kirchen ſchänden, aber den Arm gottesmutiger Männer können ſie nicht beſtehen.. . Seid eingedenk alſo, daß wir Schwaben allezeit vorfechten müſſen, wo um des Reiches Not geſtritten wird; wenn es in ande⸗ N ren Zeiten ein Greuel vor dem Herrn wäre, an ſeinem Feiertag den Harniſch umzuſchnallen,— heute ſegnet er unſere Waffen und ſendet ſeine Heiligen zum Beiſtand und ſtreitet ſelber mit uns, er, der Herr der Heerſcharen, der den Blitz vom Himmel ſchmetternd niederfahren heißt und die klaffenden Abgründe der 5 auftut, wenn die Stunde der Erfüllung gekommen. Mit erleſenen Beiſpielen ruhreicher Kämpfe feuerte dann 0 kkehard ſeine Zuhörer an, und manche Fauſt preßte den Speer f und mancher Fuß hob ſich ungeduldig zum Abzug. 5 Zum Schluß aber rief er, was Judas, der Makkabäer, zu ſei⸗ nem Volke gerufen, da ſie bei Emaus ihr Lager ſchlugen wider des Antiochus Heer: Umgürtet euch drum und ſeid tapfere Männer und ſeid bereit, gegen den Morgen früh wider die Völker zu ſtrei⸗ ten, die heranziehen, unſer Heiligtum auszutilgen, denn es iſt 0 ins beſſer, im Streit umzukommen, als das Elend ſehen an un⸗ erm Heiligtum— Amen!. 0 1 Eines Augenblicks Länge blieb es ſtill, wie er geendet; dann ö 5 ſich ein Klirren und Klingen„ſe ſchlugen Schwert und Schild zeinand, hoben die Speere hoch und ſchwenkten die Feldzeichen — alte Sitte freudiger Zuſtimmung. Amen! ſcholl es könend durch die Reihen, dann neigten ſie die Knie, das Hochamt ging zu Ende; ſchauerlich klangen die hölzernen Klappern ſtatt des uͤbli⸗ chen Glockentones zur Feier. Wer ſich noch nicht in öſterlicher Andacht mit dem Leib des Herrn geſtärkt, trat vor zum Altar, ihn zu empfangen. Da rief es vom Turm: Waffen! Waffen! Feindio! Vom See kommt es ſchwarz herangezogen, Roß und Reiter, Feindio!— itzt war kein Halt mehr und leine Ruhe, ſie ſtürmten nach dem Tor, wie vom Geiſt getrieben; kaum mochte Wazmann den Segen erteilen. Schlachtfroh rücken ſie aus dem Hofe, in jedem Herzen jene Mark und Fibern ſchwellende Spannung, daß es einem großen Augenblick entgegengehe. Und waren der Mönche von Sankt Gallen vierundſechzig, derer von Reichenau neunzig und an Heer⸗ bannleuten mehr denn fünfhundert. Beim Feldzeichen der Sankt Galliſchen Brüder ſchritt Ekkehard; es war ein florverhüllt Kruzi⸗ fix mit ſchwargen Wimpeln, da des Kloſters Banner zurückgeblie⸗ ben. Auf dem Söller der Burg ſtand die Herzogin und ließ ein weißes Tuch in die Lüfte wehen, Ekkehard wandte ſich nach ihr. aber ihr Blick mied den ſeinen und der Abſchiedsgruß galt nicht be. Ans untere Burgtor hatten dienende Brüder den Sarg mit des heiligen Markus Gehein getragen. Wer immer vorüberſchritt, erührte ihn mit Schwert und Lanzenſpitze, dann ging's ſchweren Tritts den Burgweg binab. n 5 — In der weiten Ebene, die ſich nach dem See hinſtreckt, ordnete Simon Bardo die Scharen ſeiner Streiter. Hei! wie wohlig war's dem alten Feldhaupkmann, daß ſtatt der Kutte wieder der ewohnte Panzer ſich um die narbenbedeckte Bruſt ſchmiegte. In emdartig geformter, ſpitz zugehender Stahlkappe kam er ge⸗ ritten, ſein breiter, edelſteingeſchmückter Gürtel und der güldene Knauf des Schwertes zeigten den ehemaligen Heerführer. Ihr leſet die Alten der Grammatica halber, hatte er zu den Abten geſagt, die hoch zu Roß bei ihm hielten, ich hab' mein Handwerk von ihnen gelernt. Mit Frontinus' und deren guten Matſchlägen läßt ſich noch heutigentags was ausrichten. Für den Anfang ſoll's heut mit der Schlachtordnung der römiſchen Legionen erprobt ſein, dabei läßt ſich am beſten abwarten, wie ſich der Feind zu erennen gibt. Wir können dann noch immer tun, wie wir wollen, die Sache geht nicht in einer halben Stunde zu End'. Er hieß die leichte Mannſchaft der Bogenſchützen und Schleu⸗ derer vorausrücken; ſie ſollten den Waldſaum beſetzen, vom Tan⸗ nendickicht gegen Reiterangriff geſchützt. Zielt nieder! ſprach er, wenn ihr auch ſtatt des Mannes das Roß trefft, s iſt immer etwas!. Beim Klang der Waldhörner ſchwärmte die Schar vorwärks, noch war kein Feind zu ſehen. .Die Männer des Aufgebots ordnete er in zwei Heerſäulen; dichtgeſchloſſen, den Speer gefällt und langſam rückten ſie vor, von der vorderen Säule zur zweiten ein Abſtand weniger Schritte. Der von Randegg und der dürre Fridinger führten ſie. Die Mönche hieß er zu einem Haufen zuſammentreken und ſtellte ſie in die Rückhut. 5 Warum das? fragte der Abt Wazmann; er kränkte ſich, daß ihnen nicht die Ehre des vorderſten Angriffs zugeteilt ward. Da lächelte der Kriegserfahrene. Das ſind meine Triarier, ſprach er, nicht, weil altgediente Soldaten, wohl aber, weil ſie um Rückkehr ins warme Neſt ſtreiten. Von Haus und Hof und Bett verjagt ſein, macht die Hiebe am ſchwerſten und die Stiche am tiefſten. Habt keine Sorge, die Wucht des Streites kommt noch früh genug an die Mannſchaft des heiligen Benediktus! Die Hunnen hatten bei Tagesgrauen das Reichenauer Kloſter geräumt. Die Vorräte waren aufgezehrt der Wein getrunken, die Kirche geplündert: ihr Tagewerk war getan. Auf Heribalds Stirn ard manche Runzel glatt, wie der letzte Reiter dem Tor entritt. warf ihnen ein Goldſtück nach, das ihm der Mann von Ell⸗ wangn im Vertrauen zugeſteckt. Landsmann, hakte Snewelin zu ihm geſagt, wenn du hörſt, daß mir ein Unglück zugeſtoßen iſt, ſo laß ein Dutzend Meſſen für meine arme Seel leſen. 9 hab's immer gut gemeint mit euch und eurem Weſen, und daß ich Anter die Heiden geraten bin, geſchah mir, ich weiß ſelber nicht wie Der Ellwanger Boden iſt leider zu rauh, als daß Heilige daran erwachſen können. 1. 8 158 For tſeßung folgt) er T. U berichtet, verlautet in polniſchen diplomatiſchen Kreiſen, daß der Vormarſch der polniſchen Truppen zur mit Frank⸗ Nachdem ſich näm⸗ Handels beziehungen mit dem bol⸗ ö 8 praktiſch nicht durchführbar er⸗ wieſen hat, beabſichtigt man von Seiten der Entente eine inbirekte Okkupation dieſes wirtſchaftlich ſehr wichtigen Ge⸗ biets zur Nutzbarmachung nach dem Gemeinſchaftsprinzip, Italien ausſchalten will. Die erſte S Handlung der polniſchen Regierung ſoll ſich darauf erſtrek⸗ ' engliſchen und franzöſiſchen Ingenieuren die Eiſenbahnlinie Warſchau⸗Kiew wieder in zu ſetzen, was auch in Kürze erfolgen kann, da die Hierauf wird alsdann der Warenauskauſch mit dieſem Gebiet aufgenom⸗ ſofort größere Mengen von Tabak, der Gegend von Samara zu erhalten f ſind namentlich landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen und pharmazeutiſche Produkte in Ausſicht 5 ö Der polniſche Geſandte in Eſtland bezeichnet die polniſche Offenſive als einen Teil des polniſchen Programms, das auf die Schaffung eines 8 Als Zweck dieſes Bündniſſes gibt um eine deutſch⸗ Als Lohn für ſeine 3232 ³·o 1// T Schiffer in Karlsruhe. Die Eutwicklung der Verhältniſſe im Deutſchen Reich der aber nicht zum Zentralismus ren acraltiger Unterſchied zwiſchen Unttartsmus und Sentralismus; der Unitarismus darf kein Ein ſtarker Zentralismus macht den „FFT Aber auch den Ländern, was den Ländern gehört! Wir Wir wollen ihr Wir haben Wunden Wir wollen nun endlich zur/ Ruhe kommen Wir ſind Verreichlichung ziemlich weit vorgeſchritten; an die Eiſenbahnen, Poſt und vieles andere, Nun warten wir ruhig, bis Wie„ebolutton, die wir Demokraten 1——— einen meinen, man ſollte, um eine Beſſerung herbeizufüb⸗ 0 a e gehen; die anderen raten uns, einen Sprung ins Dunkle zu machen; dieſe beiden Wege töricht, wenn Leute heute ſagen: 0 während der Monarchie Es iſt törichſt zu glauben, daß der Weg zurück zur Monarchie uns von allen Leiden, Kummer und Es iſt verſtänd⸗ unſerem Volke nicht — 2—————— FFP 7... 5 2222 TTTTTTTT0T0T0TTdTTTTTTTTT——— 2 8—.— eee det. Wenn wir die Monarchie nicht mehr als Te⸗ bensfähig anerkennen können, ſo werden wir ihr den Dank für das, was ſie Gutes getan hat, nicht ſchuldig bleiben. Wenn man dem Mann in Amerongen auch große Schuld an unſerem Unglück zuweiſen muß, ſo trägt die größte Schuld der Bycantinismus, der ihm vom deutſchen Volke entgegengebracht worden iſt. Wir müſſen uns ſagen, daß dieſe Monarchie, die eine Herzensmonarchie iſt, durch die furchtbar bittern Erlebniſſe des verlorenen Krieges aus der Seele des Volkes herausgeriſſen iſt. Die Monarchie iſt ent⸗ zaubert, und ohne den Zauber gibt es keine Monarchie. Es iſt unſere Pflicht dem Vaterlande gegenüber, an der Republik feſtzuhalten. Der Weg zurück in die Vergangenheit iſt verrammelt; dem Wege in die Zukunft folgt ein Irrlicht. Wenp wir die Herrſchaft eines Königs, eines Fürſten nicht wollen, ſo wollen wir erſt recht nicht die Diktatur einer Minderheit, die Herrſchaft der Gaſſe. Wir wollen ſie auch nicht in ver⸗ kappter Geſtalt. Wir wollen auch keine Nebenregierung der Gewerkſchaften. Wir lehnen jede Minderheitsherrſchaft ab als unverträglich mit der Grundlage, die allein uns Friede, Ruhe, Ordnung, Recht gewährleiſtet, mit der Grundlage einer gleichen Verteilung der Befugniſſe und Rechte, aber auch der Pflichten und Verantwortlichkeit. Die Zukunft un⸗ ſeres Vaterlandes kann nur aufblühen auf der Grundlage des Rechts und der Gerechtigkeit. Die einzige Waffe, die bei uns möglich iſt, iſt der Stimmzettel. Weiter legte Schif⸗ fer dar, weshalb die Deutſche Demokratiſche Partei in die Koalition eingetreten iſt, und zeigte, daß der Koalitions⸗ gedanke nicht überſpannt werden dürfe. Das habe ſich bei der Unterzeichnung des Friedens vertrages gezeigt. Die demokratiſche Fraktion werde den Koalitionsgedanken als einen durch die Not gebotenen Gedanken wieder auf⸗ nehmen. Wenn wir wieder die alten Verhältniſſe bekommen ſoll⸗ ten, ſo liege die Zukunft außerordentlich düſter vor uns. Die Koalition war eine Notwendigkeit, hat aber im Volke nicht den Boden gefunden, den ſie hätte finden müſſen und hätte finden können. Das war deshalb nicht möglich, weil der leitende Teil der Koalition, die Sozialdemokratie, der Rolle nicht gewachſen war. Es hat ſich gezeigt, daß die So⸗ zialdemokratiſche Partei nicht über die geiſtigen und ſitt⸗ lichen Kräfte verfügt, die ein großes Reich für ſeine Regie⸗ rung beanſpruchen muß. Werden die Wahlen eine ſtarke bürgerliche Demokratie bringen, ſo werde eine Grundlage geſchaffen, auf der das Vaterland gut fahren kann. Es geht nicht an, daß die einzelnen Fraktionen die Miniſter ernennen und ſie dem Reichskanzler präſentieren, der ſie dann eben nehmen muß. Neben der Politiſierung der Köpfe muß die Entpolitiſierung der Sachen erfolgen. Hier⸗ auf verbreitete ſich der Redner über das Verhältnis der Demokratiſchen Partei zur Sozial⸗ demokratie und zum Zentrum und kam dann auf die geſetzgeberiſche Arbeit der National⸗ verſammlung zu ſprechen. Uebergehend auf die hohen Lei⸗ ſtungen der deutſchen Unternehmer, betonte er die Notwen⸗ digkeit der Erhaltung dieſes Standes, der in ſeiner hervor⸗ ragenden Tätigkeit unterſtützt werde von einem tüchtigen Stand von Angeſtellten, einem geiſtig hochbedeutenden Stand von Technikern und von einer geſchickten und fleißigen Ar⸗ beiterſchaft. Das Verhältnis zwiſchen Unternehmer und Angeſtellten und Arbeitern muß idealer werden, als es früher war; das Betriebsrätegeſetz zeigt hier den richtigen Weg, wenn es im einzelnen auch noch ſo viel Fehler hat. Hierauf ſprach Schiffer noch einige Worte über unſere wirtſchaftliche Zukunft. Wenn der augenblickliche Warenhunger erledigt iſt, geht der Kampf um den Platz auf dem Weltmarkt los. Schon zeigen ſich die erſten Spuren dieſes Prozeſſes.. alle Kraft zuſammen nehmen, um zu einer feſtfundierten Wirtſchaft zu gelangen. Dieſe können wir aber nicht erhal⸗ ten, wenn ſie nicht die Grundlage der Sicherheit und vor allem der Rechtsſicherheit hat. Recht geht vor Macht, dieſer Satz gilt auch in der Republik. Deshalb bedürfen wir einer ſtarken Macht im Innern. Wir müſſen in der Reichswehr ein militäriſches Inſtrument haben, das die Verfaſſung ſchützt und nach außen und innen die Sicherheit des Rechts gewahrleiſtet. Daher muß die Reichswehr entßyolitiſiert werden, militäriſch ſein, nicht aber eine bewaffnete Gewerk⸗ ſchaft. Sie ſunn behalten den militäriſchen Stolz und die gute Ueberlieferung, die unſerem Heere eigen geweſen iſt. Die Reichswehr muß getragen ſein von dem Vertrauen des Volks. Durch das, was Kapp und ſeine Leute getan, wurde der Reichswehr das Vertrauen weiter Kreiſe entzogen. Wir haben den Krieg verloren, ſind ein geſchlagens Volk, aber wir haben unſere Ehre nicht verloren. Eine Welt mußte zuſammen kommen, um des deutſchen Volkes Herr zu werden, eine Welt mußte mit allen Mitteln des Reich⸗ tums der zahlloſen Länder jahrelang ringen, um des deut⸗ ſchen Heeres Herr zu werden. Das iſt eine Niederlage, aber keine Schande. Wir dürfen uns deſſen ſtets bewußt ſein, was wir im Krieg geleiſtet haben. Wir wollen keinen Chau⸗ vinismus treiben, aber wir wollen uns mit Stolz der Hel⸗ dentaten unſeres Heeres erinnern. Wir wollen ſprechen von dem, was unſere Heere geleiſtet haben, denn das Herz unſe⸗ res Volkes verlangt darnach. Wir wollen dabei aber nicht mit großen Redensarten um uns werfen. Wir wollen das Ganze im Auge behalten, das Leben des Vaterlandes und nicht die Partei, die Einzelheit! Wir müſſen im politiſchen Gegner in erſter Linie den deutſchen Volksgenoſſen erblicken. Wenn uns etwas in der Partei nicht gefäll, ſo brauchen wir nicht zu einer anderen hinüberwechſeln, ſondern wir müſſen verſuchen, in der Partei das durchzuſetzen, was uns als recht und im Intereſſe des Geſamtwohles des deutſchen Volkes gelegen erſcheint.. Nicht wer am beſten ſchelten und ſchimpfen kann, nicht wer am ärgſten kritiſieren kann, iſt der beſte Freund des Vaterlandes, ſondern wer arbeitet zu deſſen Wohle. Wenn wir uns dazu entſchließen und wenn wir uns in dieſer Hinſicht durchringen, dann wird uns der Wiederaufbau un⸗ ſeres Vaterlandes raſcher gelingen, als es jetzt den Anſchein hat. Wir wollen uns die Freude am Reiche nicht verderben laſſen und wollen uns aufrichten an dem Dichtermort: Untröſtlich iſt's noch allerwärts, doch ſeh ich manches Auge Fröhlich leuchten und klopfen hört ich manches Herz! Tr ee ene ee Kleine Nachrichten. Die bayeriſche Königspartei verpflichtet ihre Mitglieder,, bei den Wahlen nur den Kandidaten ſolcher Parteien ihre Stimme zu geben, die dafür eintreten, daß die Frage der Monarchie oder Republik in einer eigenen Landesabſtim⸗ mung entſchieden werden ſolle, und die ihren Abgeordneten freiſtellen, ſich öffentlich zum Föderalismus und zur Wie⸗ derherſtellung der Monarchie zu bekennen. E In Jena haben die Straßenbahnen wegen hoher Unter⸗ bilanz den Betrieb eingeſtellt. Nur einige Vorortwagen verkehren noch zur Aufrechterhaltung des Arbeiterverkehrs. * Nachdem in den Schuhſabriken in Pirmaſens wie in Weißenfels von ſtarken Arbeitszeitbeſchränkungen berichtet wurde, hat nun auch die Frankfurter Schuhfabrik Herz in Anbetracht der außerordentlichen Geſchäftsunluſt die Ar⸗ beitszeit auf 24 Stunden in der Woche, das ſind viermal 6 Stunden am Tag, verkürzt und benützt die ſtille Zeit, um die Arbeiterferien einzuſchieben. Außerdem kündigte die Direktion für Ende Juni fürſorglich allen Arbeitern als Vorſichtsmaßnahme, falls bis dahin keine Beſſerung in der Geſchäftslage eingetreten iſt.. i b Wir müſſen — AJIn der öſterreichiſchen Nattonalverſammlung machte der Staatsſekretär für das Ernährungsweſen intereſſante Mit⸗ teilungen über das Treiben der Schleichhändler in Oeſter⸗ reich. Aus Eiſenbahntransporten ſeien allein ca. 590 000 Kilogramm Zucker an den Schleichhandel gegangen, dieſem einen Gewinn von 60 Millionen Kronen einbrachte. * In Prag fanden große Demonſtrationen der Arbeiter ſtatt, weil die Brotration um einen halben Laib pro Kopf herabgeſetzt wurde. In Deutſch⸗Böhmen, beſonders in den Grenzgebieten, gelangt ſeit 3 Wochen kein Brot mehr zur Verteilung. 1 Aus Rom wird gemeldet, daß eine der Hauptfragen, mir denen ſich der Völkerbund zu hefaſſen habe, die Beſchränkung der Rüſtungen ſein werde. Es werde eine beſondere in Per⸗ manenz tagende Kommiſſion dafür eingeſetzt werden, die ſich einzig und allein mit dieſer Frage befaſſen wird. „Herald“ meldet aus Waſhington: Im Weißen Hauſe fand unter dem Vorſitz Wilſons eine Konferenz ſtatt, die ſich mit der mexikaniſchen Frage beſchäftigte. Eine bewaffnete Intervention der nordamerikaniſchen Union wurde abge⸗ lehnt, da hierfür kein triftiger Grund vorliege. Dagegen wurde beſchloſſen, die Grenze gegen Mexiko durch weitere Truppen beſetzen zu laſſen die nur im Falle, daß Leben und Sicherheit amerikaniſcher Staatsbürger gefährdet werde, ein⸗ marſchieren werden. Die veichstags⸗W ahlbewegung. Die Kaudidatenliſte des Zentrums. 5 Der Zentralausſchuß und die Delegiertenverſammlung der badiſchen Zentrumspartei ſtellten für die Reichstags⸗ wahlen folgende Liſte auf: 1. Konſtantin Fehrenbach, Rechtsanwalt und Stadtrat in Freiburg i. B.— 2. Karl Diez, Landwirt in Radolfzell.— 3. Dr. Joſeph Wirth, Reichsfinanzminiſter aus Freiburg, zur Zeit in Berlin.— 4. Joſeph Erſing, Gewerkſchaftsſekre⸗ tär in Karlsruhe.— 5. Anton Damm, Landwirt und Bür⸗ germeiſter in Wagenſchwend(A. Eberbach).— 6. Eduard Iſenmann, Malermeiſter und Stadtrat, Präſtdent der Hand⸗ werkskammer Karlsruhe, in Bruchſal.— 7. Frau Klara Philipp in Pforzheim.— 8. Georg van Eyck, Fabritbeſitzer in Oeflingen bei Säckingen.— 9. Fackler, Landwirt und Bürgeemeiſter in Bleibach.— 10. Karl Lehn, Poſtmeiſter in Furtwangen.— 11. Dr. Hermann Mayer, Finanzamtmann in Mannheim.— 12. Kuguſt Stier, Sägewerksbeſitzer in nadt⸗Holzlebruck i hw.— 13. Albert Kaiſer, Arbeiter⸗ r in Lörrach⸗Stetten.— 14. Johann Matt, Eiſenbahn⸗ arbeiter und Stadtrat in Villingen.— 15. Ludwig Steiger, kaufmänniſcher Angeſtelter in Freiburg.— 16. Frl. Jo⸗ hanna Kuhn, Hauptlehrerin und Vorſitzende des Kathennſchen Frauenbundes, Zweigſtelle Raſtatt, in Raſtatt.— 17. Anton Sack, Landwirtſchaftslehrer in Tauberbiſchofsheim.— 18. Dr. Hugo Baur, Rechtsanwalt in Konſtanz. Bei den Wahlen zur Deutſchen Nationalverſammlung am 19. Januar 1919 hat die Zentrumspartei in Baden 381135 Stimmen erhalten. Da nach dem neuen Wahlgeſetze auf je 60 000 Stimmen ein Abgeordneter kommt, darf man für das Zentrum in Baden nach dieſer Stimmenzahl bei den kommenden Reichstagswahlen auf 6 ſichere Sitze rech⸗ nen. Der Nationalverſammlung gehörten bisher vom badiſchen Zentrum an die Abgg. Fehrenbach, Zehnter, Er⸗ ſing, Wirth und Dietz. In der neuen Liſte fehlt von ihnen der Abg. Zehnter, der ſeit 1898 dem Reichstage angehörte. Seine Wiederaufſtellung iſt offenbar unterblieben, weil er mit Rückſicht auf ſein Alter die Bürde eines Doppelmandates nicht mehr tragen will. Abg. Dietz iſt von der 5. auf die 2. Stelle gerückt, Abg. Erſing hat ſeinen 3. Platz mit dem 4. des Abg. und Reichsfinanzmniiſters Dr. Wirth vertauſcht. Auf 8. Stelle ſteht der Fabrikbeſitzer Georg van Eyck, der von 1817 bis zur Revolution dem deutſchen Reichstage an⸗ gehört hat, zur Nationalverſammlung aber nicht kandidierte. D. Red.) 4„. N merz. re 0 Baden und Nachbargebiete. —* Aus der kathol. Kirche. Das Erzb. Ordinariat hat angeordnet, daß am Sonntag den 30. Mai in den kathol. Kirchen eine Kollekte für die Erhaltung und Förderung des Kindergärtnerinnenſeminars Freiburg erhoben wird. — Neuerungen im Gefäugnisweſen. Das bad. Juſtiz⸗ miniſterium hat die Dienſt⸗ und Hausordnung für die Kreis⸗ und Amtsgefängniſſe in einigen Punkten abgeändert. Die wichtigſte Neuerung(die ſchon in den Berichten über die Be⸗ ratungen des Staatsvoranſchlags im Haushaltausſchuß des Landtags bekannt geworden iſt) beſteht darin, daß von jeder Einlieferung eines Gefangenen auf ſeinen Wunſch ſeinen Angehörigen durch die Gefängnisverwaltung Nachricht, ent⸗ weder in geſchlollenem Brief oder durch Fernſprecher oder Telegramm, je nach Wunſch des Eingelieferten gegeben wer⸗ den ſoll. —* Die Lage des badiſchen Arbeitsmarkts iſt nach wie vor ungünſtig. Eine Reihe von Betrieben, vor allem der Schmuctwareninduſtrie und der Holz⸗ und Metallinduſtrie, mußten infolge Mangels an Neuaufträgen mit verkürzter Arbeitszeit und tageweiſer Schließung arbeiten. Die Zahl der Arbeitsloſen hat ſich um rund 50 auf 4800 erhöht. In der Landwirtſchaft hat die Nachfrage nach Arbeitskräften in den letzten Wochen etwas nachgelaſſen, doch können ge⸗ ſchulte landw. Arbeiter und Arbeiterinnen noch immer un⸗ tergebracht werden, ebenſo weibliche Arbeitskräfte im Spinn⸗ . Im Maurergewerbe fehlt es noch an Arbeits⸗ räften. Die Dienſtpflicht bei der Feuerwehr. In der letzten Zeit wird vielfach darüber geklagt, daß ſich gerade die beſitzenden Klaſſen von der aktiven Beteiligung an der Feuerwehr fernhalten. Auch im Haushaltausſchuß des bad. Landtags iſt über dieſe Frage geſprochen worden, und es wurde dabei angeregt, die Regierung möge ein ent⸗ ſprechendes Geſetz oder eine Verordnung erlaſſen, wonach diejenigen Kreiſe, die ſich nicht an der Feuerwehr aktiv be⸗ teiligen, mit einer entſprechenden Steuer belegt werden. Der Miniſter des Innern erklärte hierzu, die neue badiſche Ge⸗ meindeordnung werde den Gemeinden hierzu eine gewiſſe Handhabe bieten. Wie wir nun hören, iſt vom Miniſterium des Innern in den Entwurf der neuen bad. Gemeindeord⸗ nung nachträglich folgender Abſatz eingefügt worden:„Die Gemeinde iſt berechtigt, auch perſönliche Dienſte der Ge⸗ meindeangehörigen zur Erfüllung der ihr geſtellten Aufga⸗ ben und für alle Fälle der Not in Anſpruch zu nehmen. Der reis der Verpflichteten, die Art und der Umfang der Dienſt⸗ leiſtung, ſowie die etwa zu gewährende Vergütung oder zu zahlende Abfindung iſt durch Gemeindeſatzung zu beſtim⸗ men.“ Damit wird den Gemeinden ein geſetzliches Mittel in die Hand gegeben gegenüber denjenigen Perſonen, die ſich von der aktiven Teilnahme am Feuerwehrdienſt drücken. * Mannheim, 15. Mai. Der hieſige Konſumverein macht durch Anzeige bekannt, daß die Schuhwaren um 10 Prozent billiger verkauft werden als ſeither. Kaum iſt die warme Witterung eingetreten, da werden auch ſchon Unfälle beim Baden gemeldet. So iſt hier ein 16⸗jähriger Schloſſerlehrung beim Baden im Neckar ertrunken. ** Mannheim, 15. Mai. Der ſeltene Fall, daß das Schöf⸗ fengericht auf Zuchthausſtrafe erkennt, hat ſich in einer der letzten Sitzungen ereignet. Der Taglöhner Georg Hoffmann aus Ludwigshafen, ein gewerbsmäßiger Dieb, hatte Poſt⸗ pakete im Werte von 1000 Mark entwendet und bei ſeiner ſeung auf Volkswehrleute geſchoſſen und einen ver⸗ ichließlich einer noch zu nerßitßenden g⸗jährigen 0 3 3 was Zuchthausſtrafe wurde er dom Schöffengericht zun. Strafe von 3 Jahren, 4 Monaten Zuchthaus verut a Oberkirch, 15. Mai. Die Frühkirſchen beginne reits ſich zu färben. Wenn die Witterung gleich gr bleibt, wird mit der Kirchenernte ſchon in wenigen begonnen werden können.„ m0 a Villingen, 15. Mai. Wie das„Vill. Volksbl. 6 det, ſind die Stammanteile der Geſellſchaft Waldhotel 95 Tuttlinger Ortskrankenkaſſe verkauft worden. Dili preis ſoll 1½ Millionen betragen. Damit würde ſein letztes großes Kurhotel verlieren. l en Freiburg, 15. Mai. Der Verband badischer gaz beamter hielt letzter Tage hier eine Verbandsaus in ung ab, zu der auch Vertreter der Gendarmerie eren waren. Die Tagung befaßte ſich vor allem mit der üben N heitlichung der Polizei, mit der Beſoldung der Poli 1 ten und mit der Stellungnahme zum Reichsverband. * Singen⸗ Hohentwiel, 15. Mai, Die Beamten de despreisamts haben hier ein Schieberneſt ausfit m macht, das ſich hauptſächlich mit Kokain, Morppi a Salvarſanverſchiebungen beſchäftigte. Ein Quantum im Werte von 12 000 Mark Purde beſchlagnahmt. Die Frauen des bad. Landtags haben einen Antrat e die Vereſorgung der Bevölkerung mit Einma Schule und Kirche. Die Elternbeiräte. Um die Beziehungen zwiſchen dem Elternhaus höheren Schule mehr wie bisher zu vertiefen und Eltern die Möglichkeit zu geben, an der erzieher ga beit der von ihren Kindern beſuchten Höheren bes zuwirken, wird für jede Schule ein Elternbeir Das Unterrichtsminiſterium überläßt es den einzel ſtalten im Benehmen mit den Eltern und den beſſehenle Beiräten zu beſtimmen, ob zu dieſem Zweck die beſ 1 We, Beiräte durch Hinzutritt freigewählter Elternvertreiz⸗ ſtärkt werden ſollen, oder ob unter Fortbeſtand der Gllen, in ihrer jetzigen Verfaſſung daneben ſelbſtändie, vertretungen zu beſtellen ſind. Unter den Elternn and ſollen an den Knabenanſtalten bis zu einem Dritte len 1 Höheren Mädchenſchulen mindeſtens die Hälfte Irsleiter Die Elternvertreter ſind in einer vom Anſtalts berufenden Elternverſammlung zu beſtimmen. gen des„verſtärkten Beirats“ wie des ſeitherigen, finden nach Bedarf, jedenfalls aber einmal in je jahr ſtatt. Der„Selbständige Elternbeirat“ ſoll ſoz glieder zählen, als die Anſtalt Abteilungen hat. elnen. 1. f benanſtalten iſt die Beteiligung von Müttern 150 10 N digen Elternbeirat erwünſcht, bei Höheren M ſoll die Zahl der Mütter mindeſtens die Hälfte une Weiter hat das Unterrichtsminiſterium den Leiten 945 ö ſtalten die zeitweilige Veranſtaltung von Elte er en nahegelegt. Weiter ſollen beſondere Sprechſtunden Elte 153 rer im Anſtaltsgebäude feſtgeſetzt werden, um 5 die Möglichkeit zu geben, ſich über die Leiſtungen Verhalten ihrer Kinder zu verläſſigen. a n. 50 Jahre Rheiniſche Credit Am 12. Mai waren es 50 Jahre, daß die Rhein ditbank in Maunheim, mit einem Aktienkapita Thalern, gegründet wurde. Heute ſteht das meſſen an der Höhe des verantwortlichen Kapitals, Die all ter Stelle unter allen deutſchen Provinzbanken. red% 0 wartung der Gründer, daß die Errichtung 2 einem lebhaften Bedürfnis entgegenkomme, erm ſo zutreffend, das Intereſſe an der Bank als ſo die gleich nach der Gründung vorgenommene zweiten Aktienſerie von 5000 Aktien zu 200 Tha 2500 zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt wu ordentlich ſtark überzeichnet wurde. 5 An der Aklienübernahme hatten ſich geſchäftl ragende Perfönlichteiten in ganz Südweſtde ich 95 10 g cle einem dichten Netz von Niederlaſſungen und bedeckt, das namentlich ſeit dem Verluſt der lialen eine ſtarke Verdichtung erfahren hat. die Errichtung von Niederlaſſungen durch ſtehender Bankfirmen. Auf ſie im einzelne würde zu weit führen. a feiern Als die Bank ihr jähriges Jubiläum 98 bedeutete dies nicht nur zeitlich, ſondern au ahr mach, den Abſchluß einer Epoche. In dieſem J 1 Dr. Broſien der Mann in die Leitung der Ba Namen mit dem nunmehr erneut einſetzenden B des Unternehmens unzertrennlich verbunden iſate Zeitpunkt ab bis Ende 1918 hatten ſich die e bereits verfünfzehnfacht. Hand in Hand da ſtarke Konzentrations⸗ und Expanſionsbeweg 05 Die letzte Kapitalserhöhung der Bank erfo 1911 um 10 Mill. Mark auf 95 Mill. Mark. Zahlen mögen die Geſchäftsentwicklung der Aktienkapital 6000 12000 (in 1000 M.) 1870/71 1849 Reſerve 926 Kreditoren 15 9 Reingewinn 1 175 5 Geſamtumſatz 1440 920 (in 1000 M.) 905 Aktienkapital 85 009 Reſerven 14 8 7 Kreditoren 150 145 Reingewinn 8 20 Geſamtumſatz 4760 530 177522 519 6 Die Bank iſt durch alle Kriſen und Sch hindt Wirtſchaftslebens unter ſtetigem Wachstum. gen, ſtets darauf eingeſtellt, dem Verlangen mit weitverzweigten Verbindungen, wie 1 Intereſſengebiet anſäſſige hochentwickelte J. weitblickender Handel mit ſich bringen, in! entſprechen. Auf die guten Ueberlieferunge 28 det ihre Leitung die Hoffnung, daß ſte, w rohe Gewalt mechaniſch das Geworden gegenwärtige Bewegung, die Kämpfe uſehen form, nach der das deutſche Volk künftig utre es gilt, wieder in die Weltwirtſchaft 1 r überſtehen wird. Unternehmungsgeiſt mer die ſich bei der Leitung diefes Inſtituts immer ätzen ten, und ſo wird die Bank, nach den 2 5 Wirtſchaft geleitet, ein Sammel und zeensbef ſchaftlicher Kräfte, ein organiſcher Wef Wirtſchaft des Landes Baden und ſengeen wie ſie es fünfzig Jahre hindurch gemeſein. recht!“, das möge auch weiter die Loſung! g en. Politiſche Tagesfraßs“ Unter der Ueberſchrift 2 N Zentraleuropa eine Sklavenkolonie für 2 2 ſchreibt Brailsford, ein betaunnter eugli nner gd, e ee 9 0 l Ahr 0 fü 1 8 * — ———— — * 2 AN S 8 1 inf 30 1 Natz Jag 1 Unn„ ö iie til 0 fab ſche n boite E n han U Kr im ben* Indie Deſte in ginn dika organ aupti beit idee 10 trieben. feige und ganz lch gebe Kolo Alrit hafte Die Eroberung Aſiens und Vergleich mit dieſer rieſen⸗ i ur aßen ſe en S in iſchl bold rr Johrt e Aren und büßt eine Pfennig. en, ſind ſehr viel leichter zu bezahlen als früher. * eee a ber FFT. T 214 Drahtnachrichten. 8 Die Ausſtandsbewegung in Frankreich. Deleaſel, 15. Mai. Die„Preßinf.“ meldet aus Paris: Die „Llerten des Allgemeinen Arbeiterbundes ſind in Tou⸗ kungttoges, Lille, Marſeille und Lyon auf Befehl der Re⸗ ens verhaftet worden. Sie werden ſämtlich des Ver⸗ Baf gegen die Sicherheit des Staates angeklagt. weinel, 15. Mai.„Havas“ meldet: Das Gebäude des All⸗ ge en Arbeiterbundes in Paris wurde geſtern polizei⸗ cht dloſſen, Millerand erhielt von der Kammer die Voll⸗ zeſtreh en Allgemeinen Arbeiterbund aufzulöſen, da ſeine jenigen umſtürzleriſchen Charakter tragen. Die Links⸗ n haben gegen das Vorgehen der Regierung pro⸗ asel, 15. Mai 8 und Beamte L kennachten Zuſa enwerke H ſch i und Wi deutsch a erde. 8 ſie verp N de Vaner . ern wecken 55 Das„Freie Journal“ meldet: 450 Ar⸗ gli ſche Kreuzer„Möwe“, der während des Krieges hen Mische Schiffe kaperte, iſt am Donnerstag den eng⸗ 5 arinebehörden beltefeßz worden. onduras iſt, wie die„Agenzia Americana“ meidet, 8 d ausgebrochen. Die Rebellen ſollen den Marſch Hauptſtadt aufgenommen haben, um ſich der Re⸗ emächtigen. 5 meldet aus Waſhington: Unter der Eskorte Vera ruppenabteilungen wurde Carranza nach dem nden Saeruz verbracht. Er verläßt auf einem ameri⸗ bultiahmeſchiffe Mexiko. In Veracruz und Mexiko iſt der i liegt zuſtand erklärt worden. Die ausführende Ge⸗ en Gehan den Händen rebelliſcher Generale. Die öffent⸗ Aude ſind non Truppen beſetzt. — 1 . Die Entwicklung der deutſchen Eiſenbahnen. ch der Verreichlichung der Eiſenbahnen ver⸗ in kurzer Rückblick auf ihre Entwicklung. * 1 189 ſte Bahn in Deutſchland wurde am 7. Dezem⸗ rgalſo verhältnismäßig ſpät, die Strecke Nürn⸗ (Ludwigsbahn) als Privatbahn in Betrieb ie Regierung beteiligte ſich daran mit gan⸗ zu je 100 Gulden. In Preußen wurde die zwiſchen Berlin und Potsdam am 30. Okto⸗ en hänfalls als Privatbahn eröffnet. Denn das u meithende deutſche Beamtentum war dem Eiſen⸗ und eiſt nicht günſtig geſinnt. Als man jedoch Erf 8 der Bahnen erkannt hatte, namentlich ſſenblgen anderer Länder, begann der Bau von Vade ahnen in Bayern, Württemberg, Sachſen au erg In Preußen dagegen fing der Staat mit ii nach 1848 an, weil die Mittel hierzu von zen Verſammlung bewilligt werden mußten; einberufen wollte. Der Staat hatte ſich 5 Konzeſſionierng der Privatbahnen Rück⸗ 1 Soweit ſie noch Günter, 1 5 ſie s der Reichsverfaſſung auf Verlangen eben⸗ 8. 85 zu übertragen. In den ſüddeutſchen chend en alſo allmählich die Staatsbahnbetriebe den un jedoch überließ z. B. Bayern den Bau der ach der pfälziſchen Bahnen dem Privatkapi⸗ 875 waren 44½ Prozent aller deutſchen Bah⸗ vatbeſit Dflrch den polikiſchen und wirtſchaftlichen Aufſchwung nach dem Kriege 1870/1 wurde der Verſtaatlichungs⸗ gedanke mächtig gefördert. Von der franzöſiſchen Kriegs⸗ entſchädigung wurden 325 Millionen Franken zum An⸗ kauf der Elſaß⸗Lothringiſchen Eiſenbahnen der franzöſi⸗ ſchen Oſtbahn⸗Geſellſchaft verwendet.(Dieſe enorm er⸗ weiterten Reichseiſenenbahnen ſind jetzt ohne jede Entſchä⸗ digung an Frankreich gefallen.) Der damals von nam⸗ haften Politkern, anfangs auch von Bismarck, energiſch vertretene Plan einer Verreichlichung aller deutſchen Bahnen ſcheiterte an dem Widerſtand der Bundesſtaaten. So erwarb jeder Bundesſtaat die ſein Gebiet und kleinere Nachbarbezirke berührenden Eiſenbahnen. Dies führte, ganz abgeſehen von der geringeren Verzinſung der klei⸗ neren Syſteme, zu Verkaufs⸗Unzuträglichkeiten und Kon⸗ kurrenz⸗Manövern. Eine Vereinigung erſchien daher ſchon vom wirtſchaftlichen Standpunkte empfehlenswert. So ſchloſſen ſich Preußen und Heſſen⸗Darmſtadt ſeit 1. April 1897 zur preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft zuſammen. Zwiſchen den bayeriſchen, württembergiſchen, ſächſiſchen und badiſchen Staatsbahnen und den ſchon früher geeinten preußiſch⸗heſſiſchen, elſaß⸗lothringiſchen und mecklenburgiſchen Staatsbahnen kam mit Wirkſam⸗ keit ab 1. April 1909 wenigſtens eine Gütergemeinſchaft zuſtande, um die auf jährlich 200 Millionen Achskilometer geſchätzten Leerläufe zu verringern, einen Wagenausgleich zu ſchaffen, und die gegenſeitige Konkurrenz bei Tarif⸗ ſätzen und Materialbeſtellungen auszuſchalten. Nunmehr wird das Reich ſämtliche deutſchen Staatsbahnen über⸗ nehmen. Das ſind über 58 000 Kilometer mit einem Anlagepapital von über 16½ Milliarden Mark; davon entfallen auf Preußen⸗Heſſen 37 000 Kilom. mit einem nach jährlichen Abſchreibungen verbleibenden Buchwert von 11,7 Milliarden Mark. Auf dieſen deutſchen Eiſen⸗ bahnen wurden 1913, dem letzten Friedensjahre, 505 890 000 Tonnen Güter befördert. Beſondere Schwierigkeiten wird die Feſtſtellung des Uebernahmepreiſes wegen der ſchon erwähnten Verſchie⸗ denheit der Rentabilität machen, die jetzt einem verſchie⸗ den hohen Fehlbetrag Platz gemacht hat. Nach der Stati⸗ ſtik des Reichseiſenbahnamtes betrug 1907 die Verzin⸗ ſung der Staatsbahnen Württembergs 2,37 Prozent, Bayerns 3,58 Proz., Mecklenburgs 4,38 Proz., Sachſens 5,09 Proz., Preußen⸗Heſſens 6,55 Proz., 7,05 Prozent des Anlagekapitals. Schieberſorgen. Auf dem Schiebermarkt, der ja eigentlich in den letzten Jahren für die Verſorgung von Deutſchland mit Lebens⸗ mitteln und Bedarfsartikeln entſcheidend war, herrſcht ebenſo wie an der Börſe ſeit einigen Wochen Schrecken. Niemand kauft: die Waren und die Papiere purzeln im Preiſe, und wenn das im Kleinhandel auch nicht ſo racht in die Erſcheinung tritt, ſo liegt das nur daran, weil die Hyänen unſeres Wirtſchaftslebens nicht daran glauben wollen, daß wir wirklich bereits auf dem Wende⸗ punkt zwiſchen Niedergang und Aufſtieg angekommen ſind, daß ſie alſo die Hoffnung auf einen Wiederumſchwung nicht fahren laſſen wollen, um den Raubzug ihrer Spekulation fortſetzen zu können. Immer⸗ hin, ſie ſind doch ſchon kopfſcheu geworden, ſie ſchwören nicht mehr auf die Lehre der ſtändig ſteigenden Preiſe, und das iſt doch wenigſtens ſchon ein Anzeichen der Beſſerung. Wie iſt es denn in der jüngſten Vergangenheit geweſen? Der ehrliche Handel, der mit ordnungsmäßigem Ge⸗ ſchäftsaufwand rechnet und ſeine Riſikoprämien vorſichtig abſchätzt, konnte, wie der„Schw. Merkur“ ſchreibt, den Wettlauf um die Ware nicht mehr mitmachen. Er wurde mehr und mehr erdroſſelt und mußte einem bedenken⸗ loſen Schiebertum Platz machen, das kaufte und kaufte, weil es feſt überzeugt war, daß Sachkenntnis nicht mehr zum Geſchäft gehöre, daß lediglich der Beſitz genüge, um mühelos Geld zu verdienen. Einige wenige machten den Anfang, ſie fanden Nachahmer, als ihr Verdienſt ſich ins Rieſenhafte hineinwuchs. Schließlich kaufte je⸗ der Lehrling mit zuſammengeliehenen 1000 Mk. Was ſollte ihm/ paſſieren? Er ließ einfach die Waren einige Wochen liegen, um ſie mit hohem Nutzen zu verkau⸗ fen. Der Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage war ausgeſchaltet, jedes Ding hatte ſeinen reellen Wert verloren, wurde zu Liebhaberpreiſen angeboten und ge⸗ kauft, weil die ſteigende Entwertung unſeres Gelds unter dem Druck einer fortwährend ſinkenden Mark⸗Valuta von ſelbſt für höhere Preiſe ſorgte. Die Rechnung hat auch ſeit 1918 geſtimmt. Es lag wie eine Angſtſeuche auf dem Volk, das ſinnlos kaufte, weil ihm die Sorge vorſchwebte, daß es in Monaten das Vielfache bezahlen müßte. Jetzt endlich ſcheint ein Wan⸗ del eingetreten zu ſein. Der Abſchluß der erſten Liefe⸗ rungsverträge mit Holland und Amerika hat unſere Währung im Ausland entlaſtet; die Mark iſt von ihrem tiefſſen Stand aufs Doppelte geſtiegen und hat ſich auf dieſer Höhe behauptet. Dadurch ſind alle ſorg⸗ ſam ausgeklügelten Berechnungen über den Haufen ge⸗ rannt, denn gerade bei dem Tiefſtand unſerer Mark be⸗ deutet das Steigen aufs Doppelte, von 4 Pfg. auf 8 bis 9 Pfg., daß die Ware nur noch die Hälfte wert iſt. Das Pfund Kaſſee alſo, das mit 20 Mk. das Pfund eingeführt und eingeſchmuggelt wurde, müßte demnach mit 10 Mk. verkauft werden. Das hat ſich nachgerade auch das ewig leidtragende Publikum ausgerechnet, und mit einem Schlag iſt eine ſtarke Ernüch⸗ terung in den Käufermaſſen eingetreten. Nicht allein deshalb, weil die Waren unerſchwinglich teuer geworden waren, ſondern mindeſtens ebenſo, weil auch die Deckung des dringenden Bedarfs jetzt zurückgeſtellt wird, da man hofft, ſich bald billiger eindecken zu kön⸗ nen. Die Kaufluſt iſt plötzlich verſchwunden. Und das iſt der kritiſche Punkt, wo den Schiebern die Strafe droht. Wir haben ganz ſicher ungeheure Vor⸗ Oldenburgs räte in Deutſchland, die in der Erwartung größerer Gewinne künſtlich zurückgehalten werden. Jetzt ſteht der Schieber vor der Wahl: entweder ſeine ge⸗ hamſterten Schätze mit Verluſt abzuſtoßen oder zu warten, auf die Gefahr hin, daß er bei weiterem Steigen unſerer Mark noch erheblich mehr ⸗zuſe nt. Einſtweiten zögert er noch, aber der Boden, auf dem er ſteht, iſt doch ſchon brüchig geworden. Der Lederpreis iſt auf den dretten Teil des alten Preiſes geſunken und entſprechend ſind auch die Schuhe bereits billiger geworden. Das iſt jedoch ein Ausnahmefall. Im Augenblick iſt alles noch in der Schwebe, nur: lange kann der Schieber dieſen Zuſtand nicht mehr aushalten, jedenfalls nicht mehr ſo lange, wie der Käufer. Kommt aber erſt einmal der künſtlich ge⸗ türmte Berg ins Wanken, dann gibt es kein Halten mehr, dann will jeder der erſte ſein, der ſeine Waren abſtößt, um nicht ſeinen ganzen Raub hergeben zu müſſen. Und gleichzeitig damit muß ſich eine andere Entwicklung zeigen, die in derſelben Richtung arbeitet: die Milliar⸗ den⸗Werte, die ins Ausland gefloſſen ſind, kamen dem Volksganzen nur in geringem Bruchteil zugute. Ein größerer Teil des Gegenwertes wurde in fremden Deviſen jenſeits der Grenze gehamſtert. Auch das in der Er⸗ wartung, daß die Mark langſam auf den Nullpunkt ſinken werde. Erholt ſich die Mark weiter, dann kommt der Augenblick, wo auch dieſe Werte frei werden, weil ſich Geſchäfte mit ihnen nicht machen laſſen, und dadurch wird dann ein weiteres Steigen der Mark bedingt. So greift ein Rad in das andere; den Erfolg davon aber muß die Volkswirtſchaft als Ganzes und der Ver⸗ braucher als einzelner ſpüren. Nur eine Gefahr gilt es dabei zu vermeiden, daß dieſe Geſundung nicht gehemmt wird, entweder durch revolutionäre Putſche, die das neu erwachende Vertrauen des Auslands ins Wanken bringen und die Mark herunter drücken, oder durch fortgeſetzte Lohnſteigerungen, die, von der Kohle i den Produktionsprozeß ſo verteuern, daß der Abbau dadurch ausgeglichen oder in ſein Gegenteil verkehrt wird. Kom⸗ men wir an dieſen Klippen vorbei, dann ſehen wir zum erſten Mal ſeit trüben Monaten wieder Land, aber auch nur dann.— Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Die Valutabeſſerung ſchreitet langſam fort. um Freitag ſtand die deutſche Mark in Jürich auf 11.55 gegen 10.95 am Tage vorher und 9.80 Rappen vor 14 Tagen. Die Zins⸗ ſätze ſind flüſſig. Der Privatdiskont in Berlin und Frank⸗ furt ſtellt ſich auf 4½¼ Prozent. Vorſe. Eine unternehmungsfrohere Stimmung iſt in Berlin und Frankfurt wieder eingekehrt. Sie wurde baute auf eine vorübergehende Abſchwächung der Markvaluta im Aus⸗ land und die daraufhin erfolgte Befeſtigung der Deviſenkurſe an den deutſchen Plätzen. Als die Valuta aber wieder ſich 1 fur blieb die Hauſſeſtimmung beſtehen und es ſetzten auf dem ſtark ermäßigten Kursniveau aller Umſatzgebiete, beſonders in den Spekulationspapieren, Steigerungen ein, die beiſpielsweiſe bei Türkiſchen Tobakaktien 200 Proz. ausmachten. Es hat übri⸗ gens nicht den Anſchein, als ob die neue Hauſſe lange vorhalten würde. Die feſtverzinslichen Anlagewerte notierten unverändert: Kriegsanleihe mit 79,75, Aproz. Württemberger mit 88, Schatz⸗ anweiſungen mit 100. Produktenmarkt. Die Haberpreiſe haben wieder 220 Die Spekulation iſt wieder ſtark in dem Artikel vertreten.. ſchobener deutſcher Haber wird jetzt an der Pariſer Börſe ge⸗ handelt. Die Preiſe ſtellten ſich zuletzt in Berlin wieder auf 240 Mk. der Zentner! In Heu iſt das Geſchäft ſehr ſtill ge⸗ worden. Stroh iſt ſchwer verkäuflich. Die Nachfrage nach Hülſenfrüchten hat aufgehört. Im Hopfengeſchäft herrſcht Ruhe bei unveränderten Preiſen. Warenmarkbt. Der Zuſammenbruch der Frankfurter Früh⸗ jahrsmeſſe, die unerhört flau verlief, o gleich die Ausſteller rieſige Anſtrengungen machten, ließ erkenſſen daß ſelbſt die für die Lebensführung notwendigen Waren nur noch zu weſentlich billigeren Preiſen gekauft werden. Textilſtoffe und Häute fal⸗ len weiter ſtark. Bei Großviehhänten machte es“ neulich in München 60 Proz. aus. Die letzte Berliner Wollauktion hatte zwar noch teilweiſe feſte Preiſe, aber keine Käufer. Bezahlt wurde der Zentner Lammwolle mit 1700—2450, Mutterwolle mit 2200—3200 Mk., Merinowolle 3300, Schmutzwolle 18002600 Mk. Die Kohlenpreiſe ziehen weiter an, was die Textil⸗ induſtrie erheblich belaſtet. Gleichwohl ſind an der letzten Stutt⸗ garter Garnbörſe Baumwollgarne um 20 Mk. pro Kilo, Ge⸗ webe um 1.50—2.50 Mk. pro Meter zurückgegangen. Die letzte Londoner Wollauktion hatte einen Preisabſchlag um 20 Proz. In der Metallindustrie bleiben die Preiſe mit Rück⸗ ſicht auf die Kohlenpreiſe hoch. N 5 Viehmarkt. Das Umſichgreifen der Maul⸗ und Klauenſeuche droht zu einer Kataſtrophe zu werden. Ein ordentlicher Markt⸗ verkehr iſt nicht mehr möglich. Ferkel koſten noch etwa 180 bis 200 Mk. i Holzmarkt. Die Schwankungen in den Schnittwarenpreiſen dauern an. Im übrigen macht der Beruhigungsprozeß im olz⸗ eſchäft weitere Fortſchritte, da die Käufer ſich gegenüber Rund⸗ 900 Zurückhaltung auferlegen. Gleichwohl trat eine leichte Be⸗ feſtigung der Preiſe zutage. Vermiſchtes. Zeitungsverkauf. Die„Frankf. Ztg.“ erfährt, die Thyſſen⸗ geſellſchaft, in deren Beſitz erſt die„Deutſche Allg. Jeſtung“ in. Berlin übergegangen iſt, habe nun auch das bedeutendſte Zentrumsblatt, die„Kölniſche Volkszeitung“ aufgekauft. Auch andere große Blätter ſind im laufenden Jahr von der Geſell⸗ ſchaft erworben worden. Neue Schiffe. In Hamburg lief am 14. Mai ein neuer großer Fiſchdampfer vom Stapel, ein weiterer von 8000 Tonnen wurde ſogleich in Bau genommen.— Dieſe Dampfer werden wohl von den Verbnüdeten beanſprucht werden, da nach dem neueſten Regierungsabkommen für die rinatſchiffdampfer, die müſſeh. land belaſſen werden, neue für die Entente gebaut werden müſſen. Betriebseinſtellung. In Jena wird nach dem„Berl. Lokal⸗ anzeiger“ ab 1. Juni der Straßenbahnveckehr wegen der hohen Unterbilanz eingeſtellt. Es ſollen nur noch einige Wagen nach halt Vororten fahren, um den Arbeiterverkehr aufrecht zu er⸗ alten. 0 Schwer beſtrafte Schieber. Das Wuchergericht in Köln ver⸗ urteilte wegen Preistreiberei den Kaufmann Karl Krämer aus Boelerheide bei Hagen i. W. zu einem Jahr Gefängnis und 100 000 Mk. Gelöſtrafe, den Kaufmann Ernſt Müller in Köln zu 6 Monaten Gefängnis und 50000 Mk. Geldſtrafe, den Gaſtwirt Auguſt Fritzen in Koblenz zu 1 Jahr Gefängnis und 100 00 Mk. Geldſtrafe, den Agenten Jakob Reuter zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Mk. Geldſtrafe, den Grubenbeſitzer Franz Ernſt in Siegen zu einem Jahr Gefängnis und 200 000 Mk. Geldſtrafe und den Buchhalter Wilhelm Henrich in Siegen u 10 000 Mk. Geldſtrafe. Die Angeklagten haben dem badiſchen taat angehöriges Heeresgut, deſſen Verkaufswert von Ernſt auf etwa 300 000 Mk. gatgößt wurde, zu verſchieben verſucht und ſchließlich der Eiſenbahndirektion Köln für mehr als eine Million Martz angeboten. Dabei ſind Beamten 50000 Mk. Beſtechungsgelder angeboten worden. Eine noch ſtrengere Be⸗ beiten at das Gericht lediglich mit Rückſicht auf die bis⸗ herige Kabeſcholtenheit der Angeklagten nicht eintreten laſſen. — Das Wuͤchergericht Kaiserslautern verurteilte den Brauerei direktor Jaeniſch wegen Schleichhandels zu 18 Monaten Ge⸗ fänanis ſowie 150 000 Mb. Geldſtrafe. Dean wortlich Fir die en e interna, 1 5 1. Worauf ihr ſtolz ſein müßt! 5(Von einem Kriegsteilnehmer.) Weil ihr arm, hungrig und müde waret und euch doch geſchlagen habt, wie kein Volk der Erde! Eure Kanonen agben Tauſende von Schüſſen mehr ab, als man je berech⸗ net hatte. Die Feinde hätten ſie längſt zum alten Eiſen geworfen. Ihr mußtet ſie mit ſchlecht gefütterten, elen⸗ den Pferden wieder zurückſchleppen, zur Artilleriewerk⸗ ſtatt.— Geſchütze, die wir 1917 in der Hand der Fran⸗ zoſen laſſen mußten, fanden wir 1918 an derſelben Stelle wieder vor. So viel Material hatten die drüben. Mit ſechs Pferden vor den Geſchützen und Wagen rückten die Batterien 1914 aus und vier elende Klepper mußten 1918 denſelben Dienſt tun. Haben Menſchen und Pferde nicht hungern müſſen? Haben nicht viele von euch— Strafe gewärtigend— für die lieben Tiere da und dort Futter uſw zuſammenſtehlen müſſen? Preßheu und künſtliches Gemiſch von Häckſel uſw. wurde ihnen vorge⸗ worfen. Mußtet ihr nicht manchmal 70 und 80 Kilo⸗ meter weit fahren, um ein paar Bündel Stroh zu holen? Und was hat man nicht alles von euch und euren Tieren verlangt beim Munition heranſchaffen? Blutenden Her⸗ zens habt ihr aus den Armen Tag und Nacht die letzten Kräfte herausgepreßt. Mit ſchlechten Erſatzſtoffen— wie Zügel aus Stoff, Stricke aus Papier uſw.— mußtet ihr die gleiche Arbeit leiſten wie die drüben. Die Fran⸗ zoſen und Engländer führten die Reſerven auf Hunder⸗ ten von Laſtkraftwagen, mit Gummi bereift, euch ent⸗ gegen. Ihr habt euch mit eiſenbereiften, ſchwer vorwärts⸗ kommenden abmühen müſſen. Sogar den Sanitätsautos fehlte der Gummi. Die Motore ſprangen, mit ſchlechtem Betriebsſtoff(Benzol) geſpeiſt, nicht an bezw. ſetzten aus. Das wenige Benzin, das vorhanden, durfte nur von den Fliegern verwendet werden. Die drüben hatten Alumi⸗ nium, Kupfer, Gummi, Seide; war es da eine Kunſt, Flugzeuge zu bauen? Unſere Apparate wurden mühſam mit Erſatzſtoffen zuſammengeleimt; oft ſogar noch mit Benzol angetrieben. Sind unſere Flieger dafür aber ſchlechter geflogen? Wie warſt du doch ein Held, du armer deutſcher Soldat, mit deiner Müdigkeit, mit dei⸗ nem Hunger, mit deiner ſchlechtgeflickten, brüchigen Uni⸗ form. Seid ihr nicht in den Graben gezogen mit wenig Brot, pro Tag 4050 Gramm Konſervenfleiſch oder fett⸗ loſe Wurſt oder Marmelade für den ganzen Tag? Habt ihr nicht oft tagelang in der Nacht nur kaltgewordenes Eſſen oder gar keines, je nach der Gefechtslage, bekom⸗ men? Seid ihr nicht wieder und immer wieder hinein⸗ gworfen worden in die Kämpfe, da, dort, weil kein Erſatz da war? 8 Was weiß der Soldat, der Schokolade und Biskuit, feine Fleiſch⸗ und Wurſtwaren hat, gut und warm ange⸗ zogen iſt, von der Qual des Trommelfeuers, wenn nichts im Magen iſt, als ein Stück hartes, ſehr oft ſchimmeliges Kriegsbrot, das, durchnäßt, oft tagelang nachgetragen ä————— ——— ü., aufs Gramm abgewogen? Buchenblätter gab man euch zum Rauchen, ſchlechtes Seifenpulber zum Waſchen der zer⸗ halten, wie war alles, Brok, Marmelade riſſenen Unterhoſen, Hemden und Fußlappen. Und wie habt ihr euch geſchlagen? ſo, daß man jedem zurufen muß: Seid ſtolz, ſeid ſtolz! Wer hat denn geſiegt? Die vielleicht, die alles, alles hatten, die die ganze Welt gegen euch aufbrachten, ſogar Schwarze und Schlitzäugige, ja Indianer? Oder ihr, die ihr überall kämpfen mußtet, in Rußland, Balkan, Aegyp⸗ ten, im Weſten uſw.? Ihr, die ihr immer unterſtützt habt, noch ärmer als ihr ſelbſt? Da kamen ſie an bei ihrer Offenſive, wohlgenährt, gutgekleidet, in jeder Be⸗ ziehung gut verſorgt, in hellen Haufen im Schutze ihrer Hunderten von Panzerwagen, ihrer tauſenden von Ge⸗ ſchützen. War das eine Kunſt? Hat man an euch, ſo ihr noch in Gefangenſchaft ge⸗ fallen ſeid, nicht die Wut, wie man nur konnte, mit allen Schikanen ausgelaſſen? Hat man euch nicht hungern laſſen, aus Wut, weil man euch im Kampfe nicht bei⸗ kam, weil ihr euch verteidigt habt bis zuletzt? 9 Drum Hut ab, Hut ab vor euch, die ihr ſo viel fült bas Vaterland, für die eurigen gelitetn habt. Laßt euch den Stolz nicht nehmen! Kein Auge darf ſo leuchten wie das eurige! Seid ſtolz, ſeid ſtols f Bunte Mappe. Die Amtszündhölzer. In den„Münchener Neueſten 1 erzählt Max Huber die folgende köſtliche Ge⸗ ſchichte: „Machen Sie mal Licht bei mir“, ruft der Rat in das Ne⸗ benzimmer, in dem der wirklich geprüfte Unteraſſtſtent Ehrenreich ſitzt. Der Angeſprochene kramt in allen Taſchen, findet aber nicht das Gewünſchte. Er läuft zum Kollegen Müller, deſſen Feuerzeug aber bloß„pft! pft!“ macht. End⸗ lich treibt er bei einem Amtsdiener eine Schachtel Zünd⸗ hölzer auf. Ehrenreich beeilt ſich, dem Rat ein Licht aufzu⸗ zünden und will mit der Schachtel wieder abziehen.„Laſſen Sie's nur da“, meint dieſer.„Ja, die Schachtel iſt Privat⸗ eigentum des N.“, bemerkte der Aſſiſtent.„Na, dann beſor⸗ gen Sie mal auf dienſtlichem Wege eine Schachtel“, erwiderte der Vorgeſetzte. Der Ehrenreich telephoniert entſprechend an die Mate⸗ rialverwaltung.„Was? Streichholz? Haben wir nicht!“ tönt's zurück. Der Aſſiſtent ſchmettert ins Telephon, er läßt ſich nicht abwimmeln.„Ja, ſtellen Sie ſchriftlichen An⸗ trag, den leiten wir dann weiter“, entſcheidet ſchließlich der Materialverwalter. Ehrenreich tut es. Nach drei Tagen kommt das Schriftſtück wieder zurück mit dem Vermerk: „Unterſchrift des Abteilungsvorſtandes erforderlich, ſiehe Geſchäftsordnung§ 77½.“ Ehrenreich nimmt einen neuen Bogen und läßt den Rat unterſchreiben. Nach 8 Tagen reklamiert er. Nach 14 Tagen reklamiert der Rat.„Bitte ſehr“, heißt es,„die Sache wurde unter „Eilt ſehr“ an die zuſtändige Stelle geleitet.“ Ehrenreich pumpt täglich Feuer, bald da, bald da. Nach vier Wochen erzählt ihm der Materialverwalter, der An⸗ trag ſei zurückgekommen, er müſſe einen Bericht machen, wie viele Streichholzſchachteln in den letzten Jahren ver⸗ braucht wurden und zu welchem Zweck, es werde aber be⸗ reits ein umfangreicher Auszug aus dem Lagerbuch gemacht. Der Ehrenreich hat für 60 Pfennig Streichhölzer erwor⸗ ben, die der Rat bereits verbraucht hat. Noch immer iſt die Anſchaffung dön Streſchhölzern wird nicht bewilligt, 75 dem im Etat weder bei Titel 73 noch bei Titel 84 noch h ob Streichhölzer gegenwärtig im ordentlichen Weg be werden könnten, ſelbſt wenn Mittel vorhanden wären Pflichtſchuldigſt brachte der Unteraſſiſtent den Bericht if dem ſchönen Amksſiegel und der unleſerlichen Unkerſche leinem Rat, der Kenntnis nahm und ihn entließ mit bg Worten:„Man muß ſich eben ſo weiterhelfen, es ging! bisher auch.“ Tutel 96 Mittel eingeſetzt ſind. Füglich wird auch besweſſſt ö 1 * Sie war„guter“ Hoffnung. In einem rheiniſchen Bie hofe fiel der Nahrungsmittelpolizei die übermäßige ur leibtheit einer älteren Dame auf. Auf die Frage der 5 mandat über die Urſache der Korpulenz kam die ſchüchten Antwort:„Ich bin guter Hoffnung“.„Wir ſind es ale ſagten die Poliziſten und ließen die Dame diskret min ſuchen. Das Reſultat waren— zehn Pfund Butter. Nu ter und Butter befinden ſich wohl. den Hinrichtung. In Vale neiennes(Nordfrankreich) wan. am 15. Mai 4 Perſonen hingerichtet, die den Deutſchen wi pi der Beſetzung den Aufenthalt von franzöſiſchen Soldaten ollen nen?), die ſich Vort verſteckt hielten, verraten haben 1 Schiffsuntergang. Bei Hoogly(Indien) iſt ein! mit 239 indiſchen Reiſenden an Bord geſunken. Man verm. daß viele Perſonen ertrunken ſind. — Hinaus in die Natur 0 muß unſere Loſung ſein. Dort wird uns die ſo ſehe 11 wendige Geſundung und Erholung. Es iſt eine alleen 0 Klage, daß alles nach ſinnlichen Genüſſen giezt und 90 eine Folge, bezw. Begleiterſcheinung ber überall nein ten Nervoſttät. Wer lebt heute noch mit ernſtem d de den hl. und reinen Idealen, die uns Deutſchen da de Worten unſerer Dichter ſo teuer ſein ſollen? Selb del Beſten unſerer Zeit können ſich nur mit Gewalt ah herrſchenden Strömung dieſer unvernünftigen Lage f Vergnügen retten, doch nicht immer als ftolze Siegen, dern oft mit Wunden bedeckt.. Hier muß die Umkehr einſetzen, ſoll unſer Sell Nervenleben geſunden. Hier liegen die tiefſten Oi unſerer Nervoſttät. In der Natur aber die Hell ll entſpringen, der Allmutter, die uns geboren hat, au fil 100 dem Licht entgegengreifen, wachſen und glü ich 1 ollen. 50 Reines Wollen, frei von Selbſtſucht, hohe goal, iſt die Rettung.* ad ei . Alle diejenigen, die in dieſem Sinne denken 1 n pfinden, werden zu dem heute Abend um 8 Uhr im ß ſtat findenden Vorttag freundlichſt eingeladen. Ei, ſtandsmitglied des Touriſtenvereins„Naturfreund Maunheim wird über Zweck und Ziele des Wande e. ſprechen. Der Eiben 4 Das Feſt der goldenen Jachzeit fer Mittwoch, ten 19. Mai 1920 die Eh leute Hole Gemein ew gwart, mit ſeinee Ehefrau Margaret geb. Heidenreich, in guter Rüſtigkeit, aber in allet a0 Wir wünſchen dem Jubelpaar noch viele ſchöne die mit unvetſtegbarer Kraft dem Schoße unſerer d worden war. Iſt der Krieg nicht 1 g führen müſſen? Was für Kaffee habt ibr „arm“ zu nennen, den ihr habt vorgeſetzt er⸗ Angelegenheit unerledigt. f eine Note in den. uf. Genau zwei Monate nach dem erſten Ereignis kommt Und Ehrenreich lieſt „Die da: zufriedene und glückliche Lebensabende. 5 J Wir. Amtliche Bekanntmachungen Erfüllung des Friedensvertrages detr. Wir' bringen hiermit nachſtehend die Bekannt⸗ machung des Miniſtetiums des Innern vom 4 Mai 1920 zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 10, Mai 1920. Bad. 8 Abt. Vb. Bekanntmachung. Zum Vollzung der Bekanntmachung des Reichswirtſchaftsminiſteriums über die Anforderung von Tieren zur Erfüllung des Friedensvertrages vom 2. Dezember 1919(R.G. Bl. Seite 1938) ſowie unſerer Verordnung gleichen Betreffs vom 9. Januar 1920(Geſ.⸗ und Verordnungsbl. Seite 3) wird mit ſofortiger s angeordnet, was folgt: Sämtliche in Baden gehaltenen Schafe werden bis auf weiteres beſchlagnahmt. Ausgenommen hiervon ſind Schafe, die als Schlachtvieh an den r oder ſeine Aufkäufer veräußert werden. S 2. Das Scheren der Schafe iſt bis weiteres ver⸗ boten.. S 3. In dringenden Fällen kann das Bezirksamt Ausnahmen von dieſen Beſtimmungen zulaſſen. Auch iſt das Bezirksamt ermächtigt, die Beſtim⸗ mungen der 88 1 und 2 außer Kraft zu ſetzen, ſobald die Beſchaffung der zur Erfüllung des 8 aufzubringenden Stückzahl Schafe ſichergeſtellt iſt. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen in den 53 1 und 2 werden mit den in den 88 11, 12 und 13 des Ausführungsgeſetzes zum Friedens⸗ vertrag vom 31. Auguſt 1919(Reichsgeſetzbl. Seite 1530) vorgeſehenen Geld⸗ und Gefängnisſtrafen beſtraft. Karlsruhe, den 4. Mai 1920. Bad. Miniſterium des Innern, Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche betr. In folgenden Gemeinden iſt die Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen: Frieſenheim, Oggersheim, Böhl Amt Ludwigs⸗ hafen, Waldſee Amt Speyer, Hüttenfeld Amt Bens⸗ eim, Edigheim Amt Frankenthal, Hockenheim, lankſtadt Amt Schwetzingen, Ritſchweier, Rippen⸗ weier Amt Weinheim, Grenzhof Amt Heidelberg. In folgenden Gemeinden iſt ſie erloſchen⸗ Schmal⸗Beerbach, Hüttenfeld Amt Bensheim, —. 195 Bonsweiher, Neckarſteinach Amt eppenheim, Reilingen, Amt Schwetzingen. Mannheim, den 12. Mai 1920. Bad. Bezirksamt Abt. II a. Den Wi dereintritt des Friedenszuſtandes gemäß 8 82 des Kriegsleiſtungsgeſetzes betreffend. Auf Grund des§ 22 des Geſetzes über die Kriegsleiſtungen pom 13. Juni 1873(Reichs⸗Geſetzbl. S. 129) werden die nach Maßgabe dieſes Geſeßes zu Kriegsleiſtungen in Anſpruch Genommenen auf⸗ gefordert, ihre Anſprüche auf Vergütung alsbald anzumelden, ſoweit dies nicht bereits geſchehen iſt. Es ſind anzumelden die Ansprüche a) für Leiſtungen nach 8 3 Ziffer 1 bis 5 und 8 23 des Geſetzes beim zuſtändigen Bezirksamt, b) für Leiſtungen nach 8 28 des Geſetzes bei der Eiſenbahnabteilung des Heeresabwicklungshaupt⸗ amts in Berlin, c) für Leiſtungen nach 8 2 Ziffer 6 und§ 25 des Geſetzes bei der Abwicklungsintendantur des früheren XIV. Armeekorps in Karlsruhe. Die Aumeldungen müſſen binnen einer mit dem Tage der Ausgabe dieſes Blattes beginnenden Ausſchlußfriſt von 1 Jahr 3 Monaten bei den unter a bis c bezeichneten Behörden vorliegen. Die von den Gemeinden in Anſpruch Genommenen haben ihre Anſprüche bei dieſen Gemeinden inner⸗ halb einer mit dem Tage der Ausgabe dieſes Blattes beginnenden Ausſchlußfriſt von einem Jahre anzubringen. Mit dem Ablauf der vorgenannten Ausſchluß⸗ friſten erlöſchen die nicht angemeldeten Anſprüche. Mannheim, den 10. Mat 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Feſtſetzung der Brot⸗ und Mehlpreiſe betr. Der Unterausſchuß für Brotgetreide und Mehl hat auf Grund des 8 59 a der Reichsgetreideordnung vom 18. Junt 1919 für den Kommunalverbands⸗ bezirk Mannheim⸗Land mit Wirkung ab 16. Mai die Brot⸗ und Mehlpreiſe neuerlich wie folgt feſt⸗ gelegt: a) Brofpreiſe in Bäckereien: für den großen Latb Brot(1500 Gr.) für den kleinen Laib Brot(750 Gr.)„ 2.— b) Brvolpreiſe in Wirkſchaflen: für 50 Gramm Brot M.—.20 e) Krankenbrot: für 600 Gramm M. 152 d) Zwieback: für 1 Pfd. ſels ſthergeſtellten 0 M. 8.88 e) Mehlpreiſe im Kleinhandel: für 1 Pfund Weizenmehl 90% M. 1.32 „ 1„ Roggenmehl 90% 73 1.28 „ 1„ Krankenmehl(Weizenmehl 55 1.41 „ 1„ Broimehl(gemiſchtes Mehh 7 160 5) Mehlpreiſe für Oieferung frei Bäckers Haus einſchließlich Mk. 20.— Sachpfand: für 100 kg Roggenmehl 90% M. 244 70 100 5„ Weizenmehl 90% 255.80 „ 100„ Krankenmehl(Weizenmehl 5 65%„ 274.50 „ 100„ Gerſtenmehl 85%„ 388.— „ 100„ Nachmehl„ 388.— „ 100„ Maismehl oder Maisgries„ 388.— 100 Kartoffelmehl„ 388.— Bei Rückiieferung des leeren Sackes erhält der Rücklieferer Mk. 20.— zurückbezahlt. Vorgenannte Preiſe ſind Höchſtpreiſe. Die Ueberſchreitung derſelben hat Beſtrafung zur Folge. Mannheim, den 11. Mai 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Ifllele-Vereimoung dethenbeim. Morgen Diens tap, Abeud 8 Uhr im„Hirſch“ erwellerie Vorflande-iguno. Alle Ausſchußmitglieder u. Vertrauens⸗ leute, ſowie die Mieter Beiſitzer des Mieteini⸗ gungsamts u. der Wohnungskommiſſion wer⸗ den um ihr Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand, Turnverein Seckenbeim 6. 0. gegr. Uebungs⸗Plan. Montag und Donnerstag von ½6—7 Uhr Schülerinnen. Von 8 ½'10 Uhr Turnerinnen. Dienstag u. Freitag von ½6—7 Uhr schüler. Von ½8 ½10 Uhr Turner und Zöglinge. Volkstümliches Turnen: jeweils Turnſtunde, ſowie Sonntag früh von 8 Uhr ab. Pünktliches und zahlreiches Erſcheinen erwartet Die Leitung. eſtggetugtae nagen. Holftbnhelm ere Mitglieder we den erſucht, die Kücken abzuholen Frutrier für nächſt⸗ Brut ſind ſofort ahzulſefern. Der Vorſtand. Deronügungsgeſellſch. Oemütichkoif Schakenheim 1919. Heute Abend punkt ½8 uhr * 2 Theaterprobe vom 1 bis 4. Akt B. V. U. Der Vorſtand. 3 hiermit meine penglerei und Jnstallations- gesch fur V/ asset, eleletr. Lielil und ArafteHu. lagen in empfehlende Hrinnerung. : Grosse Hustwall in: Hleltt. Bampen und elouchtungs körper, Mochplatlen, HMoehlopfo, Sügoleisen, Sicherungen und itnen, sooie Ausfuhrung sdmtliehet Meparaturon. H. Johann, Seckenheim Friedrichstr. G7.— Telefon 24. Städtische Sparkasse Mannheim weiſes Milchmarken verabfoltz unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim] folgender Einteilung: bie mündelsicher. Nr. 1 bis 750 von 1 bis Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- Ne. 751 bis 1500 von 2 zinsung. f Nr. 1501 vis 2250 90 4 075 5 0 Aunabnesfzl: 6. Leon. Bünler, Seckennein] Air 2251 513 3000 ben ee wohnhaft an den Planken. Scheck- und Alle Marken üſſen 1 10 50% Giroverkehr kostenlos. Kostenlose EInzahlungen auf Postscheckkaaten: Ludwigshafen a. RH Nr. 629.— Karlsruhe (Baden) Nr. 1788. Hypotheken gegen mässige Zinssätze, spesen- nnd provisionsfrei. Lebensmittel- und ſocel, 1598. 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