e. reis: Mo Trägerlohn. 9.— Mk. ausſchl. geld.— Durch die Poſt bezogen pro Ouartal Veſten Eschen täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Tagesſchau. Nach einer Meldung der„Neuen B. 3.“ aus Hamburg er⸗ klärte Reichsjuſtizminiſter Dr. Blunck in einer Verſamm⸗ lung, daß im Oktober auch der Reſt der Zwangswirtſchaft werde beſeitigt ſein können. Die deutſche Regierung hat dem belg. Miniſter d. Aeuß. mitgeteilt, daß ſie auf der Konferenz von Spa durch den eichskanzler Müller und den Miniſter des Aeußern Dr. öſter vertreten ſein wird. Die beiden Miniſter werden von 4 hervorragenden Mitgliedern der Induſtrie, 8 höhe⸗ den und 7 niederen Beamten und etlichem Kanzleiperſonal logleitet ſein. Frankreich wird durch Millerand und Berthe⸗ ot, England durch Lloyd George und Lord Curzon ver⸗ treten ſein. 6 Die Kommandeure und Offiziere der anhaltiniſchen arniſon haben geſtern in Anweſenheit des anhaltiniſchen taatsrates und eines Vertreters des Magdeburger Ober⸗ räſidenten ein rückhaltloſes Treugelöbnis abgelegt. Sie jun rden die Verfaſſung mit der Waffe gegen alle Putſchge⸗ Jahren von rechts und links verteidigen. lic, Die Grüne Sicherheitsyolizei iſt nunmehr in beträcht⸗ nißer Stärke in ſämtlichen den Unruhen ausgeſetzten rhei⸗ Zhlchb⸗weſtfäliſchen Städten eingerückt. In Remſcheid ſind 00 2 werden 800 Mann er⸗ Maan eingerückt, in Dortmund 0 dente Beträchtliche Kontingente der staatlichen Polizei lie⸗ en in Düſſeldorf, Eſſen, Duisburg und Mühlheim. . Seit einiger Zeit tritt in Saarbrücken eine franzöſiſch⸗ lie rländiſche Handelskammer mit entſprechend ausgebreite⸗ Wi. Irganiſation in Erſcheinung, die jedoch, wie die„Saar⸗ ih etſchaftszeitung“ berichtet, nur einen privaten kaufmän⸗ geſcl N benden Verein der franzöſiſchen Handels⸗ und Gewerbetrei⸗ 1 Aus eu die ſich im Saargebiet niedergelaſſen haben, darſtellt. 5 duo ücklich wird bemerkt, daß ganz allein die beſtehende f N Aeendelskammer zu Saarbrücken“ el. Ges zerſchaft zur Vertretung der eewerbe im Saargebiet darſtellt. 61 8 a 5 1% in ach Meldungen verſchiedener Saarzeitungen ſteht die je Fdrüßtellung des ſtädtiſchen Straßenbahnverkehrs in Saar⸗ vor en zund anderen Saarſtädten wegen Unrentabilität be⸗ enn. Die Benützung der Straßenbahnen durch die Bevölke⸗ nach hat infolge fortgeſetzter Tariferhähungen erheblich zagelaſſen. Auch in verſchiedenen pfälziſchen Städten er⸗ man die Stillegung des Straßenbahnverkehrs aus den en Gründen. die alleinige amtliche Intereſſen von Handel und 0 bleich 1 1˙ 7 Jab sbortieren. de Ausbildung der polniſchen Truppen zu nuterſtithen. gage„N. Z. Ztg.“ meldet, daß der Vollzugsausſchuß der befe(ben Eiſenbahnergewerkſchaft ſich mit der iriſchen Frage zund heſchloſſen hat, daß die ganze iriſche Angelegen⸗ der zeiner Vollverſammlung unterbreitet werden ſolle, an dortige induſtrielle Dreibund und zwar Eiſenbahner, Traus⸗ ebeiter und Grubenleute ſich beteiligen wird. „Daily Herald“ ele ſchen g meldet, daß offizielle Beſprechungen zwi⸗ 9 kaffe aziſchen Regierungsmitgliedern und Kraſſin, dem e Viliſchen bolſchweſtiſchen Vertreter, ſtattgefunden haben. Die bwielr Regierung beabſichtigt, ein Getreideabkommen mit feht. etrußland zu treffen. dem letzteres günſtig gegenüber⸗ Mikerand; 8 5 a wich terand teilte im Kammerausſchuß mit, daß er nicht be⸗ Den ruſſiſchen bolſchewiſtiſchen Reaierungsvertre⸗ und Feiertage. —— ter Kraſſin zu empfangen, da Frankreich unverändert an ſeinem Standpunkt feſthalte, keine politiſchen Beziehungen mit einer kommuniſtiſchen Macht anzuknüpfen. Die„Polniſche Preſſeagentur“ meldet, daß die polniſche Gegenoffenſive gegen die Bolſchewiſten in vollem Gange ſei. Die Polen melden große Erfolge an der weſtlichen Bereſina und mehrere tauſend rote Gefangene. Die„Warſchauer Agentur“ meldet aus Moskau: Ruß⸗ land befindet ſich am Vorabend eines von Bruſſilow vorbe⸗ reiteten Staatsſtreiches. Der Ausbruch der Kriſe wird jeden Augenblick erwartet.— Die in Polen weilenden Führer der ruſſiſchen Demokratie mit Roditſchew an der Spitze ha⸗ ben bei dem polniſchen Präſidenten Pilſudski Schritte unter⸗ nommen, um von Polen die Erlaubnis und Unterſtützung der Bildung einer ruſſiſchen Armee auf polniſchem Gebiet zu erlangen, ſowie die Aſylgewährung für eine etwa ſich bil⸗ dende ruſſiſche Regierung in Polen. „Die„Nationalzeitung“ meldet, daß in ſämtlichen über⸗ ſeeiſchen Ländern zurzeit die Preisſteigerung gegenüber 1914 kaum über 35 Proz. betrage. Jufolgedeſſen ſei mit einem Rückgang der europäiſchen Preisniveaus unbedingt zu rech⸗ nen. Das Niveau in Europa werde zwar nicht den Stand von 1914 erreichen, wohl aber bis auf eine Höhe von 50 Proz. über dasjenige von 1914 zurückgehen. Die rückläufige Be⸗ wegung iſt bereits im Gange, trondem ſie zum Teil noch micht in allen Ländern klar und ende.„ orgelreten iſt. Die Korrespondenz Radio meldet den Appruch der diplo⸗ matiſchen Beziehungen zwiſchen Polen und der Tſcheſcho⸗ Slovakei. Der Konflikt hat ſeine Urſache in dem Kampf um das ſogenannte Teſchener Gebiet. In Turiner diplo⸗ matiſchen Kreiſen iſt von dem Abbruch noch nichts bekannt. Deutſchland. Die allgemeine Wehrpflicht abgeſchafft. W. T. B. Berlin, 2. Juni. Die Tatſache, daß bisher noch kein Ausführungsgeſetz zur Beſeitigung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland erlaſſen iſt, hat in verſchiedenen Kreiſen zu Mißdeutungen Anlaß gegeben. Nach einer Mit⸗ teilung von unterrichteter Seite beſtimmt der Art. 173 des Friedensvertrages, daß die allgemeine Wehrpflicht abzuſchaf⸗ fen iſt. Die Nationalverſammlung hat den Vertrag ange⸗ nommen. Damit iſt die Beſeitigung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht rechtlich durchgeführt und die ihr entgegenſtehenden Beſtimmungen aus früherer Zeit ſind außer Kraft geſetzt. Eines beſonderen Ausführungsgeſetzes bedarf es hierzu alſo nicht mehr. Auch in dem vorliegenden Falle zeigt ſich, daß alle Behauptungen, Deutſchland zögere planmäßig die Durchführung der militäriſchen Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages hinaus, haltlos ſind. Zur Kohlenlage in Süddeutſchland. „ W. T. B. Berlin, 2. Juni. Von maßgebender Stelle wird über die Kohlenlage im Reiche mitgeteilt, daß in allen Re⸗ vieren die Förderung in letzter Zeit von unvorhergeſehenen Zwiſchenfällen verſchont geblieben iſt. Leider iſt die För⸗ derungsleiſtung des Ruhrgebietes für die Verſorgung zum größten Teil verloren, weil ſie beinahe ausſchließlich für die Wiedergutmachungsleiſtungen aufgebraucht wird. Eiſen⸗ bahnen, Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke, die von der Ruhe her beliefert werden, erhalten kaum die erforderlichen Meugen und Qualitäten. Zu kurz kommt auch die Indu⸗ ſtrie. Hierunter leidet vor allem Süddeutſchland, deſſen Verſorgungslage aubaucrnd eruſt bleibt.— Zur Beſſerung der Verkehrskalamität, unter der gleichfalls Süddeutſchland zu leiden hat, iſt bei den Nheiniſchen Reedern und hein⸗ flußſchiffern erreicht worden, daß ſie, um einer Zwangs⸗ organiſation zu entgeſen. freimillia Schiffsraum in ver⸗ nete: Die et tige Petitzeile 50 Pf Reklame 1 5 0 terer 86 e Rabak. S— emſpr AHuß„ 16. Poſtſcheckkonto! Harbenke Nr. 18819. ſtärktem Umfange für Süddeutſchland zur Verfügung ſter⸗ len wollen. N Württembergiſch⸗badiſche Beſprechungen. T. U. Stuttgart, 2. Juni. Staatspräſident Blos war in den letzten Tagen in Karlsruhe und hatte Beſprechungen mit dem badiſchen Staatspräſidenten Geiß. Die beiden Staatspräſidenten befinden ſich, wie die Ausſprache ergab, in allen wichtigen ſchwebenden politiſchen Fragen in vollem gegenſeitigen Einvernehmen. Putſchgerüchte. Eine Erklärung des ehemaligen Kriegsminiſters Rheinhard T. U. Berlin, 2. Juni. Der frühere Kriegsminiſter Reinhard führte in einer Unterredung mit einem Mitarbei⸗ ter des„B. T.“ über die Putſchvorbereitungen und die mili⸗ täriſche Lage das folgende aus: Ein weſentlicher Teil der Nachrichten über die Vorberei⸗ tungen eines Putſches erklärt ſich ganz natürlich aus der gegenwärtigen umfaſſenden Umformung der militäriſchen Verbände. Wenn jetzt irgendwo, beiſpielsweiſe in Weſt⸗ falen, Truppenteile aufgelöſt werden, zerſtreuen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich die zur Entlaſſung kommenden Mannſchaften, die ja durchweg in den Entlaſſungsorten kein wirtſchaft⸗ liches Unterkommen finden können, nach allen Richtungen hin. Dabei reiſen ſie zuweilen in kleinen Trupps, u. a. auch nach Oſtpreußen und ähnlichen Punkten. Das erweckt dann den Anſchein, von beſtimmten Truppenbewegungen, die aber an ſich gar nichts gefahrvolles zu ſagen haben. Wenn aber anderswo tatfächlich Putſchvorbereitungen ge⸗ troffen werden— und daran iſt gar nicht zu zweifeln— ſo haben die öſtlichen Reichswehrkommandos darauf Acht zu geben. Darüber kann die Oeffentlichkeit beruhigt ſein, daß zuverläſſige, verfaſſungstreue Truppen in ausreichender Zahl vorhanden ſind. Die Brigade Döberitz hat mit der gegenwärtigen Beobachtung und Bekämpfung von Putſch⸗ vorbereitungen nichts zu tun. Sie ſteht als unmittelbare Reſerve dem Reichswehrminiſter zur Verfügung. Keine nochmalige Ueberrumepelung Berlins. T. U. Berlin, 2. Juni. Im Reichswehrminiſterium wurde einem Mitarbeiter der„Berliner Tageblattes“ über die Lage folgende Mitteilungen gemacht: Ein erneuter Ueberrumpelungsverſuch Berlins würde auf den ſchärfſten Widerſtand ſtoßen. Die Regierung iſt der hieſigen Reichs⸗ wehrtruppen ſicher und abgeſehen davon verfügt ſie auch mit der Brigade Dößberitz, für deren Haltung der Name des Ge⸗ nerals Reinhard eine ſichere Bürgſchaft iſt, und mit der Sicherheitswehr über entſchieden verfaffungstreue Truppen in einer Zahl und Bewaffnung, gegenüber der jeder Angriff als ausſichtslos gelten muß. Angeſichts der Nachrichten über Pulſch vorbereitungen von rechts dürfen aber auch die unruhigen Bet ebuangen auf der äußerſten Linken nicht gering geſchätztet en. 54 8 2 Vor der Konferenz in Spa. Zur Konferenz in Spa. W Paris, 2. Juni. Das„Journal“ ſchreibt, daß jede Verſchiebung der Konſevens non den Alliierten abge⸗ lehnt werde, aber es ſei noch nicht ſicher, ob Italien und Deutſchland ſich mit dem Termin des 21. Juni einverſtanden erklären können. a. Ein Büro für die franzöſiſchen Forderungen. „Tul. Berlin, 2. Juni. Aus Paris wird gemeldet, daß in Paris ein neues Feſtſtellungs⸗ und Ausgleichsbureau für die franzöſiſchen Forderungen an Deutſchland, wie ſie der Friede von Verſailles vorſchreibt und wie ſie in allen krieg⸗ führenden Ländern errichtet wurden, eingerichtet worden K=— ꝙ— e No. 121 Eükehard. n Viktor Scheffel. (Nachdruck verbs ten). ce keine Zeit mehr zu verlieren, ſprach der Abt. Macht r Hednell auf den Weg, Kellermeiſter, reitet hinüber und drückt ders ain unſer Bedauern aus; nehmt ein paar Silberlinge Kloſtertruhe mit als Schmerzensgeld für den Zerſchla⸗ aget, daß man für ſeine Geneſung beten wolle. Vor⸗ eid ja ſein Pate und ein kluger Mann. 5 ſchwer halten, ſprach Rudimann. Sie wird recht ihr ein Geſchenk mit, ſprach der Abt, Kinder und 3 fen ſich gern die Augen blenden.„ is für eines! wollte Rudimann fragen, da ward die Tür Falt Herr Spazzo trat ein. Sein Geſicht lag in den „ Alllten. 3 empfangen:? 5 überraſcht, ſprach der Abt, laßt Euch willkommen dob den rechten Zeigefinger, ihm den Segen zu er⸗ keinen 25 Willkomm! gab ihm Herr Spazzo zurück. Der le itzvatr! Schi s Tages. Wir ſind gekränkt! ſchwer inkt! Wir heiſchen Buße, zweihundert zum mindeſten. Herqus damit!! Mord und Welt⸗ zande zerrlichen Rechten ſoll durch klöſterliche Anma⸗ ö irrte ag geſchehen! Wir ſind Geſandter. g Tr Verzeiß e mit den Sporen auf dem Fußboden. 8 acht 8 iprach der Abt, wir haben am grauen Jagdrock die Veim 15 andten nicht zu erkennen vermocht. amelhärenen Kleid des Täufers Johannes! brauſte f, und wenn ich im Hemd angeritten käme, ſo wär' noch ſtolz genug, um vor euch ſck eze Kutten als Sp Gerd zo a Vereſdwandung treten 3 du o wer fete fei N„ a aleinen Helm auf. Die Federn nickten: zahlet, damit der Krlaube dnn. Cs ist ſchlerhte Luft hier, schlecht, fehr ſchlecht. eiten Abt, im Zorn laſſen wech Gaſt 5 „Las. r ſeid ſcharf, weil Ihr noch nichts gegeſſen 5 Gift ſſet Euch ein Kloſtermahl nicht gereuen. Nachher von für ſeine Grobheit freundlich zum Mittagsmahl en d, machte dem Kämmerer einigen Eindruck. Er klöſterz Helm wieder ab. Den landesherrlichen Rechten ſoll iche Anmaßung kein Eintraa geſcheben! ſprach er noch ꝶBẂhỹ•ꝛ⸗bk! einmal, aber der Abt deutete hinüber“ da ſah man die öffene Kloſterküche, der blonde Küchenjunge drehte den Spieß am Feuer und ſchnalzte mit der Zunge, denn ein lieblicher Bratenduft war in ſeiner Naſe aufgeſtiegen— ahnungsvoll ſtanden etliche verdeckte Schüſſeln im Hintergrund,— ein Mönch wandelte mit rieſigem „ vom Keller her durch den Hof. Das Bild war allzu ockend. 8 Da vergaß Herr Spazzo die amtlichen Stirnfalten und nahm die Einladung an.. 4 Bei der dritten Schüſſel ſtrzmten ſeine Grobheiten ſpärlicher Wie der rote Meersburger im Pokal glänzte, verſiegten ſie gang. Der rote Meersburger war gut.— 80 Unterdes ritt Rudiman, der Kellermeiſter, aus dem Kloster. Der Fiſcher von Ermatingen hatte einen rieſigen Lachs ge fan⸗ gen, friſch und prächtig lag er im kühlen Keller verwahrt, den hatte Rudimann erleſen als Geſchenk zur Beſchwichtigung der Her⸗ zogin. Ein Laienbruder mußte ihn begleiten, das in Stroh ver⸗ packte Seeungetüm quer über ſein Maultier gelegt. Herr Spazzo war hochmütig herübergeritten, demütig ritt Rudimann hinüber. Er ſprach leiſe und ſchüchtern, wie er nach der Herzogin fragte. Sie, iſt im Garten, hieß es. ö . Und mein frommer Mitbruder Ekkehard? frug der Keller⸗ meiſter., i 1 Der hat den wunden Cappan in feiner Hütte am Hohen⸗ ſtoffeln geleitet und pflegt ihn, er kommt vor Nacht nicht heim. Das tut mir leid, ſprach Rudimann. Höhniſch verzog er ſeine Lippen. Er ließ den Lachs auspacken und auf die Granitplatte des 0 e le ie Linde warf ihren Schatten drüber, tigen glänzten, es war, als ob ſein merzlich ſtumm vom Berg⸗ n ſchaute. Der Fiſch war is hatte einen hellen Schrei 2780 emittig ging ihr Rudimann ent⸗ gegen, er bat um Nachſicht für die Kloſterleute, es tue dem Abt leid, e von dem Verwundeten, mit Euch ein unwürdig Geſchenk wenigstens den Krügen wie ein Städtebelagerer und ſaß feſtgegoſſen auf ſeiner Bank und trank als ein Mann, der ſprudelnd Aufſchäumen den Knaben überläßt, ernſt aber viel. Der Rote iſt die verſtändigſte Einrichtung im ganzen Kloſter, habt Ihr noch mehr im Keller? hatte er den Abt gefragt, wie der Verſühnung, daß er weiter tranr. Da kam der Iweite Krug. Unbeſchadet der landesherrlichen Rechte! ſprach er grimm, wie er mit dem Abt anſtieß. Unbeſchadet! antwortete der mit einem Seitenblick. 4 Es war die fünfte Abendſtunde, da ſchallte das Glöcklein durchs i ſprach der Abt, wir müſſen zur Veſper, wollet r mit? 7 Ich werd Euch lieber erwarten, entgegnete Herr Spazzo und ſchaute in den dunkeln Hals des Steinkrugs. Es wogte drin noch ſuattſamer Bedarf für eine Stunde. Da ließ er die Mönche ihren Veſperſang halten und trank einſam weiter. 0 Wieder war eine Stunde abgelaufen, da beſann er ſich, wes⸗ halb er eigentlich ins Kloſter herüber geritten. Es fiel ihm nim⸗ mer deutlich ein. Jetzt kam der Abt zu ihm zurück. Wie habt Ihr Euch unterhalten? fragte er. Gut! ſprach Herr Spazzo. Der Krug war leer. 85 „Ich weiß nicht.. begann der Abt. 55 „Doch! ſprach Herr Spazzo und nickte mit dem Haupt. Da kam der dritte Krug. 4 Inzzwiſchen kehrte Rudimann von ſeinem Ausritt heim, die Abendſonne neigte ſich zum Untergehen, der Himmel färbte ſich glühend, purpurne Streiflichter fielen durchs ſchmale Fenſter auf die Zechenden. 1 Wie Herr Spazzo wieder mit dem Abte anſtieß, glänzte der. Rotwein wie feurig Gold im Pokal, und er ſah einen Schein der Verklärung um des Abts Haupt flimmern, Er beſann ſich. Beim Leben Hadwigs ſprach er feierlich, wer ſeid Ihr? 5 Der Abt verſtand ihn nicht. Was habt Ihr geſagt? fragte er. Da kannte Herr Spazzo die Stimme wieder. Ja ſol rief er, der erſte drug leer war. Es ſollte eine Höflichkeit ſein, ein Zeichen und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, den landesherrlichen Rech⸗ ten ſoll durch klöſterliche Anmaßung kein Eintrag geſchehen! Gewiß nicht! ſagte der Abt. 5 7 8 Da fühlte der Kämmerer einen fliegenden Stich in der Stirn, den kannte er wohl und pflegte ihn den„Wecker“ zu heißen. Der Wecker kam nur, wenn er beim Wein ſaß; wenn er durch's Haupt brauſte, ſo war's ein Signal, daß in Friſt einer halben Stunde die Zunge geläßmt ſei und das Wort verſage. Kam der Wecker 4„ ſo drohte die Lähmung den Füßen. Da erhob er ſich. 5 e eee „Die Freude ſollen die Kutten nicht erleben, dachte er, daß vor ihrem Kloſterwein eines herzoglichen Dienſtmannes Zunge ſtille ſtand feſt auf den Füßen. 2 e des Abſchieds Minne! Jortſezung folgt.) W Das gemiſchte deutſch⸗franzöſtſche Schiedsgericht, das Streitigkeiten ſchlichten ſoll, wird in Paris tagen, kann aber je nach Bedarf irgend anderswo zuſammentreten. b Terard über die Rheinlande. T. U. Paris, 2. Juni. Der Oberkommiſſar für die okku⸗ pierten Rheingebiete Tirard ſagte dem Mainzer Korreſpon⸗ enten des„Exzelſior“, die Beziehungen zu der deutſchen Bevölkerung ſeien gut. Während der letzten gegenrevolu⸗ tionären Exeigniſſe in Deutſchland ſei das linke Rheinufer Völlig ruhig geblieben. Die Haltung der franzöſiſchen Trup⸗ pen ſei ausgezeichnet, und die unabläſſig gegen die Kolonial⸗ truppen geführte Campagne entbehre jeder Grundlage. Dieſe Campagne ſei ein Werk der Wilhelmſtraße, das darauf aus⸗ gehe, in den Vereinigten Staaten, wo die ſchwarze Raſſe in bedauerlicher Weiſe mißverſtanden werde, Eindruck zu ma⸗ chen. 2 28 Von Frankreich bezahlte neutraliſtiſche Propaganda? „Tu. Genf, 2. Juni. In der„Humanite“ behauptet Grumbach, daß der deutſche Agent Vecker, der Aufrufe und „Flugblätter des neutraliſtiſchen Komitees aus Baden⸗Baden nach dem Elſaß gebracht hat, von dem Chef der Straßburger Geheimpolizei Schwob bezahlt worden ſei und daß alſo die ganze neutraliſtiſche Agitation im Elſaß von der frauzöſi⸗ ſchen Geheimpolizei erfunden worden ſei, um gewiſſen poli⸗ tiſchen Zwecken zu dienen. Durch den ganzen Feldzug ſollte hauptſächlich die ſozialiſtiſche Partei im Elſaß des Neutra⸗ lismus verdächtigt werden. Reorganiſation der franzöſiſchen Eiſenbahn. T. U. Paris, 2. Juni. Loucheur und einige andere Ab⸗ geordnete der Kammer reichten eine Geſetzesvorlage zur Reorganiſation der Eiſenbahn ein. Nach derſelben ſollen dieſelben von dem Staat zurückgekauft werden und dem 8 Staate gehören. Der Staat ſoll ſie aber nicht ausbauen, ſondern ſie ſollen einer großen Geſellſchaft unter Beteiligung der Arbeiterſchaft übertragen werden. Die Geſellſchaft ſoll ein Kapital von 50 Millionen zu verzeichnen haben. Der Gewinn ſoll zu 33 Prozent den jetzigen Aktionären vorbe⸗ halten bleiben, ein zweites Drittel ſoll für die großen Ge⸗ ſellſchaften, die Handelskammern uſw. ſein, der Reſt ſoll öf⸗ fentlich ausgeſchrieben werden. Dabei ſollen 250 000 ſogen. Aktien der Arbeit ausgegeben werden, die das gemeinſame Eeigentum des geſamten Perſonals bleiben ſollen. 1 Das Verhältnis Oeſterreichs zu Ungarn. T. U. Wien, 2. Juni. Die öſterreichiſche Regierung hat von der ungarischen Regierung Aufklärung über folgende ſonderbare Angelegenheit verlangt. Die öſterreichiſche Re⸗ gierung hat erfahren, daß an der öſterreichiſch⸗ungariſchen Grenze auf ungariſchem Boden eine Legion von 1009 öſter⸗ keichiſchen Offizieren gebildet werde, um gegebenenfalls in DOeſterreich einzubrechen. Ferner hat die öſterreichiſche Re⸗ gierung erfahren, daß die ungariſche Regierung für dieſes Unternehmen zehn Millionen Kronen ausgeworfen hat. Eine Unterſuchung, die zur Verhaftung von ehemalig öſter⸗ reichiſchen Offizieren geführt hat, hat ergeben, daß auch Mannſchaften zu dieſem Zweck auf öſterreichiſchem Boden angeworben wurden. Die öſterreichiſche Regierung erwartet eine eingehende Unterſuchung dieſer Vorgänge, welche ge⸗ eignet ſeien, die Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Un⸗ garn zu trüben W. B. Wien, 2. Juni. Wie die„Arbeiterzeitung“ er⸗ fährt, wurden bei einer Hausſuchung drei junge Leute ver⸗ haftet. Aufgrund ihrer Ausſage iſt die Tatſache für An⸗ werbungen für die öſterreichiſche Legion in Ungarn feſtge⸗ ſtellt. Eine bereits aufgeſtellle Abteilung ſollte in dieſem Herbſt noch in Oeſterreich einmarſchieren und die Monar⸗ chie ausrufen. Nach anderen Ausſagen ſollten ſie im Falle des Bürgerkrieges in Oeſterreich einrücken und hier die Ordnung wieder herſtelleu. Im Kampf mit dem VBolſchewismus. a Der polniſche Heeresbericht. 8 W. T. B. Kopenhagen, 2. Juni. Nach einem Telegramm aus Warſchau meldet der polniſche Generalſtab u. a.: Ein neuer Verſuch der Bolſchewiſten, die Bereſina zwiſchen Bo⸗ riſſow und Bobruſchk zu überſchreiten, iſt geſcheitert. Zwei Infanteriediviſionen und eine Kavalleriediviſion, denen es gelungen war, das weſtliche Ufer des Fluſſes zu erreichen, wurden bei Jakoſzuce umringt und entwaffnet. Wir mach⸗ ten etwa 2000 Gefangene. Der Reſt der bolſchewiſtiſchen Truppen flüchtete in Panik über die Bereſina. W. T. B. Berlin, 2. Juni. Von der polniſchen Geſandt⸗ ſchaft in Berlin wird behauptet, daß die polniſche Front nicht durchbrochen ſei. Kiew ſei ebenſo wie Minsk in den Händen der Polen.(Wie ſchon oft betont, ſind ſolche Kriegs⸗ meldungen durchaus unſicher.) f Ein Dementi. Berlin, 2. Juni. Zeitungsmeldungen zufolge ſoll von ſeiten des Reichswehrminiſteriums wegen der angeblich drohenden bolſchewiſtiſchen Gefahr Oſtpreußen als Gefahren⸗ zone erklärt worden ſein. Die Meldung iſt unrichtig. Mk⸗ litäriſcherſeits liegt zu einer ſolchen Maßnahme keine Ver⸗ aulaſſung vor. Kein Kriegsmaterial nach Polen. Mailand, 2. Juni. Aus Trieſt wird dem„Corriere della Sera“ berichtet, daß ſich im Hafen ein weiterer Zwiſchen⸗ fall wegen des Transportes von Kriegsmaterial nach Phlen ereignet habe. Am Banhhof von St. Andrea befanden ſich einige nach Polen beſtimmte, mit Sprengſtoffen beladene Wagen. Die Arbeiterkammer ließ jedoch die Wagen nicht weiter fahren, ſondern verfügte die Ausladung des Kriegs⸗ materials, das in die Magazine der Artillerieverwaltn gebracht wurde. Die engliſch⸗ruſſiſche Konferenz. Tu. Paris, 2. Juni.„Petit Pariſien“ meldet aus Lon⸗ don: Die Eile, mit der Lloyd George Kraſſin empfing, hat in politiſchen und Preſſekreiſen Erſtaunen hervorgerufen. Man glaubt allgemein, daß die Zuſammenkunft in einer Kabinettſitzung feſtgeſetzt und daß der franzöſiſche und der italieniſche Miniſterpräſident davon benachrichtigt wurden mit der Bitte, einen Vertreter zur Unterredung zu entſen⸗ den. Der franzöſiſche Botſchafter Cambon iſt nicht erſchienen. Itallen ſcheint ſich ebenſo zu verhalten. Inſolgedeſſen iſt es eine rein ruſſiſch⸗engliſche Konferenz. Kleine Nachrichten. Farbe bekannt. Im Parteiaufruf nennt ſich die deutſche Volkspartei Württembergs(in Klammer Nationalliberale Partei) die große bürgerliche Partei der Zukunft.— In Baden liberal, in Württemberg natlonalliberal; ſagen wir lieber rechtsnationalliberal⸗freikonſervativ wird es bald vom Norden her nach dem Süden ertönen. Die zurückgekehrten Denutſchen ans Amerika. Vereinigten Staaten von Amerika anſäſſig geweſene Reichs⸗ angehörige, die nach Beendigung des Krieges nach Deutſch⸗ land zurückkehrten, haben von den ſchweizeriſchen Vertre⸗ tungen in Amerika gegen Hinterlegung deutſcher Auswets⸗ papiere proviſoriſch ſchweizeriſche Schutzſcheine erhalten. Die ſchweizeriſche Geſandtſchaft in Waſhington hat eine Anzahl der hinterlegten Ausweispapiere der ſchweizeriſchen Geſandt⸗ ſchaft in Berlin überſandt, wo ſie von den Intereſſenten ge⸗ gen Rückgabe des ſchweizeriſchen Paſſes in Empfang genom⸗ men werden können. Zuckerlieferungen an Eugland. Durch die Preſſe war in der letzten Zeit verbreitet worden, daß aus Deutſchland in den ersten vier Monaten des Jahres für faſt 3 io⸗ en Mark Zucker nach Enaland geliefert 5 In den württempergiſche Ernährungsm tener ſtellt auf Gennd von Erkundigungen bei der Reichszuckerſtelle jetzt ſeſt, daß auch Rkicht ein Kilogramm Inlandszucker nach dem Ausland ge⸗ liefert worden ſei. Es handele ſich zweifellos bei dem Ge⸗ rücht um Zucker aus Polen und der Tſchecho⸗Slowakei, wo England, wie man hört, die ganze Ernte aufgekauft hat und von wo dieſe jetzt unter der Kontrolle der Entente durch Deutſchland hindurchgeführt wird. Ein Anſpruch Deutſch⸗ lands auf dieſen Zucker iſt natürlich ausgeſchloſſen. Der Spandauer Millionendiebſtahl aufgedeckt. Der Mil⸗ lionendiebſtahl in der Spandauer Zitadelle, aus der vor Jahresfriſt 60 Millionen rumäniſche Lei geſtohlen worden waren, iſt jetzt aufgeklärt worden. Als Diebe wurden vier Mann verhaftet, die damals im Heeresdieuſt ſtanden und mit der Bewachung des Schatzes betraut waren. Die Ver⸗ hafteten ſind geſtändig. Drei von den Dleben legten ihre Beute, ſoweit ſie ihnen nicht durch Verkaufsvermittler wie⸗ der abgenommen wurde, in Grundſtücken und Geſchäften an, während der vierte ſie durch Leichtſinn vergeundete. a Beläſtigung deutſcher Paſſanten durch die Franzoſen. Wie die„Oberſchleſ. Landesztg.“ meldet, wurden in Beuthen bei der Abſperrung am Samstag harmloſe Paſſanten von franz. Kavallerie mit dem Säbel geſchlagen, polniſch ſpre⸗ chende« aber unbehelligt gelaſſen. In der Sonntag⸗Nacht wurden Paſſanten, die den Pollen höflich um Durchfahrt baten, geſchlagen, geohrſeigt oder mit dem Kolben niederge⸗ ſchlagen. Dies hat ſich geſtern ncht wiebergolt. i regung der Bevölkerung iſt noch immer Ein Vizepräſident für Frankreich? Das„Petit Journal“ verſichert, daß in hohen politiſchen Kreiſen die Frage der Einberufung eines Kongreſſes der beiden Kammern in Ver⸗ 3 eworſen worden iſt. Dieſer Kongreß würde eine nderung bezwecken, nämlich die, die Stellung eines Vizepräſidenten zu ſchaffen. Die politiſchen Gruppen würden ſich ſchon im Vorraus ins Einvernehmen ſetzen, um den Verhandlungsgegenſtand des Kongreſſes auf Schaffung des Poſtens eines Vizepräſidenten zu beſchränken. Italien beayſprucht ein Zehntel der Schadenserſatzſumme. Vor der Zuſammenkunft in Spa will die italieniſche Regie⸗ rung ein neues Uebereinkommen mit den Alliierten über die Verteilung der deutſchen Schadeuserfatzleiſtungen her⸗ beiführen, und zwar will Italien mehr als ein Zehntel der deutſchen Schadenserſatzleiſtungen erhalten. Italieniſche Beamtenkorruption. Bei Kriegsausbruch hatte man feſtgeſtellt, daß für die Kriegsbeſchädigten be⸗ ſtimmte Gegenſtände zu niedrigen Preiſen zum Vorteile von Beamten verkauft wurden. Nach eingeleiteter Unter⸗ ſuchung wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Drei hohe Beamte aus dem Miniſterium für die befreiten Ge⸗ biete wurden am Samstag verhaftet. Eine Hochwaſſerkataſtrophe in England. Ein ſchreckliches Unglück hat die plötzliche Ueberſchwemmung einer Anzahl von Straßen zur Folge gehabt und in der Grafſchaft Lauca⸗ ſhire und Lincoln zu wirklichen Kataſtrophen geführt. Das Gelände wurde ſo plötzlich überflutet, daß das Vieh ertrank und die Häuſer unter Waſſer geſetzt wurden, ſo daß zahl⸗ reiche Einſtürze die Folge waren, wobei verſchiedene Haus⸗ bewohner unter den Trümmern begraben wurden. In Lancaſhire zählt man bereits 50 Tote. Die Stadt Lauth wurde beſonders hart mitgenommen; dort durchbrach der Fluß die Dämme und ergoß ſich mit großer Heftigkeit in die Straßen. In den tiefer gelegenen Quartieren erreichte die Flut in wenigen Augenblicken das erſte Stockwerk. Die Polizeikaſerne ſtürzte ein, ebenſo zahlreiche andere Häuſer. Hunderte von Einwohnern ſind ums Leben gekommen; bis⸗ her konnten 20 Leichen geborgen werden. Auch im Kanton Lancaſhire ſind zahlreiche Tote zu beklagen. Auf dem Land wurden viele Häuſer völlig zerſtört und die Straßen in Wildbäche verwandelt. Die Kulturen auf den Feldern wur⸗ den gänzlich vernichtet.— In Louth wurden bis jetzt 21 Leichen im Leichenſchauhaus aufgebahrt, während 19 Ein⸗ wohner noch unter den Trüm nern begraben liegen. Der Verkehr in den Straßen iſt inf der Häufung von Trüm⸗ mern aller Art unmöglich. Die Straßen der Umgebung ſind auf einer Entſernung von mehreren Meilen geſperrt. Eine Erholungsreiſe Wilſons. Wie verlautet, haben die Aerzte Wilſon angeraten, mit Rückſicht auf ſein Befinden eine längere Seereiſe anzutreten. Die ganze Hauptſtadt be⸗ ſchäftigt ſich mit dieſer Reiſe, die, wie vermutet wird, auf die Beratungen der demokratiſchen Partei einen entſchei⸗ denden Einfluß haben wird. Wilſon ſelbſt ſchweigt ſich über ſeine Abſichten betr. die Erneuerung ſeiner Kandidatur völlig aus. Immerhin herrſcht allgemein die Anſicht, daß er ſchon aus Geſundheitsrückſichten nicht mehr kandidieren Nelenstags⸗Wahlbewegung. Der Schickſalstag. Es ſind nur noch wenige Tage bis zum Wahltermin. Jeder deutſche Staatsbürger, ob Mann oder Frau, muß ſich darüber klar werden, daß es ſich bei dieſer Wahl um deut⸗ ſches Schickſal handelt. Bei gewöhnlichen Wahlen gewinnt dieſe und verliert jene Partei, und der Regierungskurs wird dann darnach entſchieden. Bei der bevorſtehenden Wahl ſteht aber Deutſchlands Leben auf dem Spiel. Regierungen mügen kommen und gehen, doch die heutige Regierungs⸗ koalition, der freie Bund der drei dem ſozialen Fortſchritt auf verfaſſungsmäßigem Wege dienenden demokratiſchen Parteien muß erhalten werden, denn von ihr hängt die Exiſtenz unſeres Landes ab. Rechts und links von ihr ſtehen renolutionäre Parteien, die Deutſchland von der Bahn der friedlichen Reform ab in wollen, deren Sieg alſo neue ſchwere innere Gefahren mit ſich bringen würde, Parteien, die die für das Leben unteres Staatskörpers ſo notwendige Neviſion des Verſailler Friedens nicht auf dem Wege der gütlichen Verſtändigung mit den übrigen demo⸗ adden Wahl eine ſo eruſte Bedeutung. Es ge⸗ aß die Regierungskvalition eine Mehrheit er⸗ hält. Sie muß auch innerlich ihrer eigentlichen Aufgabe, die Repräſentauntin des demokratiſchen Bürgertums and der demokratiſchen Arbeiterſchaft zu ſein, gerecht werden kön⸗ nen. Die Machtſtellung des Zentrums iſt, nach der Natur dieſer Partei, w. umſtritten. Die Kampffronten liegen zwiſchen der Me eitsſozialdemofratie und den Unabhängi⸗ gen einerſeits und der Dentſch ihkratiſchen Partei und der Deutſchen Volkspartei an! 3. Es darf nicht ge⸗ duldet werden, daß die Una igen die Stellung der Mehrheitsſozialdemokratie erſchüttern, und daß ſich die Agi⸗ tation der unter falſcher Maske auftretenden Volkspartei in die Maſſen des demokratiſchen Bürgertums einſchleichen. Die demokratiſche Partei und die Mehrheitsſozialdemokratie ſind die beiden ſtarken Eckpfeiler, auf denen die Regierungs⸗ koalition beruht. Ste dürfen nicht geſchwächt werden, deun ſonſt bricht der Koalitionsbau zuſammen. Deshalb tue ſeder wahre Demokrat, welcher der beiden angegriffenen Parteien er auch angehören möge, am 6. Juni ſeine Pflicht und ſei wachſam gegen die Verführer von rechts und von links. Vom neuen Reichstagswahlverfahren. In den letzten Tagen las wohl mancher in der Tages⸗ preſſe, daß der oder jener auf die Reichswahlliſte einer Par⸗ tei geſetzt worden ſei oder die Reichswahlliſte ſelbſt wurde bekannt gegeben. In dem früheren deutſchen Wahlverfah⸗ ren kannte man eine ſolche Einrichtung nicht und auch bei uns in Baden iſt es noch nicht erprobt worden, do wir erſt üchſtes Jahr nach dieſem neuen Verſabren den erſten Land⸗ 8 berichtet, zeigen ſich am Behanbe der Zwetſchge tag wählen ſollen: Denn nach dem dabiſchen automat Syſtem, wie es in 8 24 der badiſchen Verfaffung niedergel 5 unberückſichtigt geblieben ſind 155 z. B die im Lande für eine Partei zuſammengezählte übe ſchſeſige Stimmenzahl 100 000, ſo erhält ſie noch 10 Abge⸗ ordnete nach der Landeswahlliſte. Die Zahl der Abge neten iſt alſo nicht wie bisher eine von vornhreein ſtehende, ſondern ſie richtet ſich nach der Wahlbeteiltaung Je mehr Stimmen abgegeben werden, deſto mehr Volksve treter ſind gewählt. Ab- Für das Reich iſt die Zahl der für die Wahl eines lt. 1 geordneten erforderlichen Stimmen auf 60 000 ſeſtgeſhe Wie en Baden die unberückchtigt gebliebenen Stimmen bl Landesliſte zugezählt werden, ſo bei der Reichstagswah; der Rieichswahlliſte, die die Parteien einreichen. ildet Wie bei der Wahl im Januar vorigen Jahres 2 5 1 Baden auch jetzt einen Wahlkreis, ebenſo Württemt 8 7 Beide Länder zuſammen bilden einen Wahlkreisverbn Hier können die gleichen Parteien beider Länder ihre vorſchläge miteinander verbinden, was aber nur dann ſam iſt, wenn dieſe Vorſchläge derſelben Reichswahlliſte „ nen Reſtſtimmen der verbundenen Parteien beider zuſammengezählt und für je 60 000 Stimmen erhält h. Land nach ſeinem Kreiswahlvorſchlag einen weiteren hat geordneten, das die meiſten Reſtſtimmen aufgebra Der Ueberſchuß an Stimmen über die erforderliche fällt dann ebenfalls der Reichsliſte zu, ebenſo alle& men, wenn zuſammen die Zahl 60 000 nicht erreicht wichen. Ein Beiſpiel möge das neue Verfahren verdeutlt en Zugrunde gelegt ſei das Ergebnis der Wahl zur deutig Nationalverſammlung im Januar vorigen Jahres in tio⸗ rem Lande. Damals erhielten in Baden die deutſchnſhe nale Volkspartei 78 883 Stimmen, die deutſch⸗demokre, Partei 220811, das Zentrum 380 644 und die Sozia ger 99 kratie 362948 Stimmen. Es hätten nach dem neuen St fahren vorweg erhalten die Deutſch⸗ Nationalen einen aten die Demokraten drei und Zentrum und Sozialdemokt je ſechs Sitze. 1 Die Wahlen zur Deutſchen Nationalverſammlung in a Bei den Wahlen zur deutſchen Nationalverſamml unh 35 Januar 1919 waren in Baden 1 254 228 Perſonen wah haber tigt. Dieſe gaben 1953 771 gültige Stimmen ab. Es auf alſo 84,4 v. H. abgeſtimmt. 381135 Stimmen entfielen che/ die Zentrumspartei, 366 824 auf die ſoziald okt die 226 836 auf die beulſche demokratiſche und 78 976 au 0 Stim (Üübergle) Volkspartei hatten ſich an den Wahlen 1. Ip 5 telligt. Die deutſche Volkspartei hat ſich überdies erſt pon konſtituiert. Für die Unabhängigen waren in rahe und vier) Landeskommiſſariatsbezirken(Freiburg, Karlsen ſaum⸗ Mannheim) bei den Wahlen zur badiſchen Nationalve Land lung 7278 Stimmen abgegeben worden, in dem erte auf⸗ tagswahlbezirk(Konſtanz) hatten ſie keine Kandidch Mar- geſtellt. Bei den Wahlen im Jahre 1919 waren nur uni wer date in Baden zu vergeben, bei den Wahlen am 6. den auf Baden bis zu 18 entfallen. 8— Das Ergebnis der Landtagswahlen in Gotha iſt 1000 N nunmehr völlig vorliegenden Ergebnis folgendes, lr Volkspartei 3, Deutſchnationale 1, Bund der Landi eite Demokraten 1, Mehrheitsſozialiſten 0, Unabhängige a ben 59 —* Erhöhung 3 a N für Reiſende. gegenwärtagien hren werden beim Umtauf niniſterium gerichtet hatte, haben nunmehr di gen Stellen angeordnet, daß die Kommunalen zum vollen Werte in Tauſch genommen werden. einer dahingehenden Verordnung wird als kurz hend bezeichnet.* * Unwetter.. verſchig Das Gewitter in der Nacht zum Sonntag hat inter; denen Gegenden unſeres Landes Schaden angerichn dem„Badiſchen Landmann“ ging in der Gegend vr und Bühl ein ſchwerer Wolkenbruch nieder. f ſtand auf den Straßen in den Orten und die Ver Berſicherung gedeckt. In Unterkirnach 55 Blitz auf den Dachſtuhl des Geſchäftshauſes von in felder(Färbers Nachf.). Der Dachſtuhl ſtand bald ad 0 men. Es entſtand durch den Brand ein Gebäu 20 000 Mark und ein Fahrnisſchaden von g er ach Glücklicherweiſe iſt auch hier der Schaden dur 5 rung gedeckt. Vor einigen Tagen richtete bei Engen ein ſchweres Gwitter, das mit Sturm ſchlag verbunden war, in den Gärten und F tenden Schaden an. 1 * che, K b Wie der Mittelbadeſ n e. , . z Ettlingen, 2. Juni. dieſem Jahre die von einem Pilze herrührenden“ oder„Narren“ in ſo großer Zahl, daß an man zwei Drittel des Ertrags verloren iſt. a Baden⸗Baden, 2. Juni. Die Freiwilli Baden⸗Lichtental feierte am letzten Sonntag ihr Jubiläum. t * Ottenhöfen b. Achern, 2. Juni. Das Schin 5 Steinbruch am Bahnhof Furſchenbach iſt vollſt gebrannt. Da in dem Werk wertsgolle neue 100 geſtellt werden, beträgt der Schaden mehrere, rung ge und iſt nur zum geringſten Teil durch Verſiche wiſchel * Kehl, 2. Juni. Der Fernſprechverkehr Zeſchrän 5 5 5 und Deutſchland unterliegt jetzt keiner 4 mehr. NI * feſtgenommen werden in der Perſon eines deſſen Anweſen fand man unter Dünger ver ar 5 der Eiſenbahnſchienen vor, die am 17, Febrn Hofsplatz der Lahrer Eiſenbahn in Dinglin h worden waren. Das Silbergeſchirrs»konnte no bracht den. 8 5 beh in d nin b. 1 5 Er f urmmenſteuer wird auf die endgültig zu zahlende * Frewurg, 2 Jun. Von noch nicht ermittelten Bur⸗ ſind die von der Bahnbauleitung Titiſee⸗Seebrugg in Näße des Bärental mit größter Mühe geſetzten Profile Auch der Schwarzwaldverein klagt über das en der mutwilligen Zerſtörung ſeiner der Oeffent⸗ dienenden Anlagen. Vor allem werden immer wie⸗ änke zerſtört und Wegweiſer weggeriſſen. Villingen, 2. Juni. In Unterkirnach iſt das Haus Firma Fritz Roſenfelder durch Feuer vollſtändig zer⸗ worden. warengeſchäft konnte faſt nichts gerettet werden. * Kouſtanz, 2. Juni. In der Nacht zum Sonntag ha⸗ deutſche Grenzwächter einen Mann, der vollkommen war, nach der Sanitätswache gebracht, man vermutet, r von Kleinvenedig nach der Schweiz hinübergeſchwom⸗ nd dort von den Grenzwächtern wieder abgeſchoben Aus dem in dem Haus befindlichen Ge⸗ Im allgemeinen wird mit wechſelndem Glück ge⸗ debung der Einkommensſteuer mittels Steuermarken. ie im neuen Reichseinkommenſteuergeſetz vorgeſehene mmung des 10prozentigen Steuerabzugs durch den itgeber durch iEnkleben von Steuermarken iſt bisher 1 ge der techniſchen Unmöglichkeit, ſie ſofort in Wirkſam⸗ lum eten zu laſſen, nicht in Kraft getreten. Der Reichs⸗ Wucminiſter wurde ermächtigt, das Inkrafttreten dieſer Ai terzebungsform zu beſtimmen. Nunmehr ergeht eine entlichung des Reichsfinanzminiſters, die ab 1. Juli Mbgene Erhebungsform einführt. Die Veröffentlichung 4, folgende Einzelheiten: den Abzug an der Quelle kommen gemäß 8 51 Eink.⸗ ſolgende Einkommen aus Arbeit in Betracht: ehälter, Beſoldungen, Löhne, Tantiemen, Gratifika⸗ oder unter ſonſtiger Benennung gewährte Bezüge iaeldwerte Vorteile der in öffentlichem oder in privatem ſte angeſtellten oder beſchäftigten Perſonen(Arbeits⸗ 2 8 len artegelder, Ruhegehälter, Witwen⸗ und Waiſenpen⸗ und andere Bezüge oder geldwerte Vorteile für ienſtleiſtung oder Berufstätigkeit. Wert der Natural⸗ und Sachbezüge iſt regelmäßig er* Betrag anzurechnen, der ſich aus den Lohntarif⸗ barungen ergibt. Jeder Arbeitnehmer hat ſich für das ugsjahr 1920 von der Gemeindebehörde ſeines Wohn⸗ chäftigungsortes eine Steuerkarte ausſtellen zu laſ⸗ Ausſtellung erfolgt unentgeltlich. Sie kann von klosmeindebehörde auf Antrag auch dem Arbeitgeber en werden. Arbeitgeber hat bei jeder Lohnzahlung 10 Prozent eitslohnes einzubehalten. Der zurückzubehaltende t auf volle Mark nach unten abzurunden, wenn die ung für eine Woche oder einen längeren Zeitraum allen anderen Fällen auf volle 10 Pfennige. Für ehaltenen Betrag hat der Arbeitgeber in unmittel⸗ lnſchluß an die Lohnzahlung Steuermarken in ent⸗ er Höhe einzukleben und dieſe durch Aufſchrift des zu entwerten. eine Steuerkarte des Arbeitnehmers nicht vor, ſo rbeitgeber verpflichtet, Steuermarken in Höhe des enen Betrages aufzubewahren, bis der Arbeitneh⸗ e Steuerkarte vorlegt, und entſprechend zu entwer⸗ Arbeitnehmer hat dem Arbeitgeber auf Verlangen iftliche Beſcheinignng über den empfangenen Lohn, haltenen Betrag und Wert der eingeklebten und En Steuermarken zu geben. Steuermarken werden zunächſt nur bei den Poſt⸗ zum Verkauf geſtellt. Verlorene, unbrauchbar; oder zerſtörte Steuerkarten werden erſetzt. er Form der eingeklebten Steuermarken entrich⸗ enſteuer angerechnet. Dieſe Anrechnung erfolgt i Ablauf des Kalenderjahres 1920. Sie erfolgt nur her, wenn der Arbeitnehmer eine beſondere Auf⸗ 110 zur vorläufigen Zahlung der Reichseinkommen⸗ galten hat. In dieſem Fall kann er die en ſeiner geate eingeklebten Steuermarken unter gleichzeitiger ben es Steuerfeſtſetzungsſchreibens an Zahlungsſtatl „ Vermiſchte Nachrichten. pt Eviſkopat der ganzen Welt richtete der Papſt lika über die chriſtliche Verſöhnung und den Frie⸗ fiir er alle Kinder der Kirche, alle Menſchen der rt, ihren alten Groll zu vergeſſen und an ſeine Stelle gegenſeitige Liebe und Eintracht treten zu kaſſen. Da die gegenſeitigen Beſuche von Staatsoberhäuptern zur Völkerverſöhnung beitragen, wäre der Papſt nicht abge⸗ neigt, in dieſer oder jener Form die von ſeinem Vorgänger aufgeſtellten Bedingungen zu mildern, die erlaſſen wurden, um die Reiſe katholiſcher Fürſten nach Rom zu verhindern. Aber dieſe Haltung dürfe nicht als ſtillſchweigender Verzicht auf alte Rechte angeſehen werden. Der Papſt erneuert im Gegenteil die von ſeinem Vorgänger erhobenen Einwände. Der große Raubzug. Einen intereſſanten Ueberblick über das für uns ſo traurige Kapitel„Deutſchlands Ausverkauf“ gibt der Pariſer„Temps in einer Unterſuchung über die Wiederaufnahme des Wirtſchaſtslebens mit Deutſchland. Engländer, Amerikaner, Holländer waren darnach die erſten bei der Liquidation der deutſchen Vorräte. Ihre Konſerven werden verſchlungen und ſie ſelber fahren wieder ab, reich verſorgt mit Papier, Werkzengmaſchinen, optiſchen Inſtru⸗ menten, metallurgiſchen und chemiſchen Produkten. Dänen, Schweden, Schweizer raffen Möbelſtücke, Teppiche, Erzeug⸗ niſſe der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie zuſammen. Die Fran⸗ zoſen endlich warfen ſich auf Uhrwaren, elektriſche Artikel, Nippſachen, Schreibmaterialien, Farben, Bernſtein. Deutſch⸗ land verkaufte, verkaufte immerzu und als der Herbſt 1919 kam, gab es faſt nichts mehr anzubieten. Der größte Teil der verfügbaren Gegenſtände iſt weg. Die Aufkäufer ſu⸗ chen andere Weideplätze. Umwetter. Auf die drückende Hitze am 28. und 29. Mai folg⸗ ten in der Nacht zum Sonntag ſchiwere Gewitter mit einem Sturm⸗ brauſen, wie man es lange nicht mehr erlebt hat. In Strö⸗ men goß der Regen nieder und Blitz auf Blitz wandelte den Him⸗ mel in ein Feuermeer. Da und dort zeigte eine Brandröte an, daß durch Hlitzſchläge Schaednfeuer verurſacht wurden. Aus dem Schwarzwald werden verſchiedene derartige Brandfälle ge⸗ meldet. Auch in Mi teldeutſchtand hat das Wetter arg gehauſt. So wurde auf den Gemarkungen des Kreiſes Eſchwege(Kur⸗ 1 175 durch Ueberſchwemmung großer Schaden angerichtet; ganze örfer ſtehen unter 7 und die Roggenernte ſoll größten⸗ teils vernichtet ſein. In Mansfeld und Umgebung(Prov. Sach⸗ ſen) wurden durch einen Wolkenbruch 50, Häuſer teils ein⸗ dan de teils ſchwer beſchädigt. Im Rothenſteiner Gebiet(Sach⸗ ſen Weimar)] ſind 90 Prozent der Getreideernte durch Hagel und Ueberſchwemmung vernichtet. In Harburg(bei Hamburg) wurde durch einen Wolkenbruch eine ſchwere Ueberſchwemmüng ver⸗ urſacht. Die Straßenbahn mußte längere Zeit den Betrieb ein⸗ ſtellen, aus einer Fabrik mußten die Arbeiter mit Kähnen ge⸗ rettet werden. Ein furchtbarer Gewitterſturm riß in Louth in der eng⸗ liſchen Grafſchaft Lincolnſhire einen Kanaldamm ein. Brauſend ergoß ſich das Waſſer in die Stadt und zerſtörte mehrere Häu⸗ ſer von Grund aus. Bis jetzt ſind 50 Leichen geborgen. Schlagende Wetler. Auf der Glückhilf⸗Friedenshoffnungs⸗Gru⸗ be bei Hermersdorf in Schlezien hat ſich eine ſchwere Schlag⸗ wetterkataſtrophe ereignet. Bis jetzt ſind 7 Tote und 3 Schwer⸗ verbrannte zutage befördert. Der deutſche Geſchäftsträger v. Herff in Rom iſt an einer Nierenentzündung 8 erkrankt. Kaſernenbrand. Die große 5 Pionierkaſerne in Trier wurde am 22. Mai ein Raub der Flammen. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch unaufgeklärt. Bedeutende Vorräte an brenn⸗ baren und feuergefährlichen Stoffen, die in der Kaſerne lagerten, ſind vernichtet worden. Der Schaden iſt ſehr erheblich. Raubanfall. In Waldenburg(Schleſien) wurde in der Nähe des Bahnſchachts ein zur Abſchla szahlung 8 Aſſi⸗ ſtent der fürſtlichen Gruben von zwei Männern überfallen. Die Räuber entriſſen dem Beamten 40000 Mark und entkamen un⸗ erkannt auf dem Rad. Deutſches Silber in England. Rach einer Meldung der„Daily Mail“ ſind größere Mengen Silber aus Deutſchland in London Tafel Es handle ſich um Verkäufe eingeſchmolzenen Tafelſilbers aus dem Beſitz verarmter Familien. Die zuletzt —— Sendung habe einen Wert von 2 Mllionen Mk. gehabt. Goldverſchiffung. Aus Hongkong iſt eine Menge Goldes im Wert von 200 Millionen Dollar in Amerika eingetroffen und von dem Bankhaus Morgan in Neuyork für Rechnung der engliſchen Regierung in Empfang genommen worden. Joſeliilo. Einer der erſten Sterne der Stierfechterkunſt, der 25jährige Joſe Gomez aus Sevilla, der unbegrenzt bewunderte Abkömmling einer alten Stierfechterfamilie, in deren Adern Zigeunerblut fließt, iſt am Sonntag, den 16. Mai, in Ta⸗ lavera de la Reina in der Arena von einem Stier getötet wor⸗ den. Joſelillo(Juſephchen), wie er von ſeinen Bewunderern 1 wurde, hatte ſich in ganz jugendlichem Alter an einen er erſten Plätze ſeines blutigen Handwerks geſchwungen und ſeinen älteren Bruder Rafael,„Gallito“(das Hähnchen) ge⸗ nannt, ziemlich in den Schatten geſtellt. Ueber ſeine„Kunſt“ las man nur Berichte in den höchſten Lobestönen, Verletzungen zog er ſich nur höchſt ſelten zu, dergeſtalt, daß man 10 im⸗ mer mit einem gewiſſen Gefühl der Beruhigung ſein gefährliches Handwerk ausüben ſah. Auch ihn ſollte das Schickfal ereilen, und zwar nicht einmal in dromatiſch aufregender Form. Ein mittelmäßiger Stier ee ihn unvermutet. hob ihn in die 5 Lüfte und verwündete ihn ſo unglücklich am Umterlelb, daß er eine halbe Stunde ſpäter ſtarb. Mit Windeseile gelangte die Nachricht nach Madrid, wo die Aufregung Kun war, und die Kunde anfangs nicht geglaubt wurde. Der König von Spa⸗ nien, der ſein Volk kennt, ließ der Familie des Stierfechters abends ſofort ſein Beileid ausdrücken. Sevilla ſteht in volks⸗ tümlicher Trauer. Joſelillo tötete ſeine Stiere im Sommer in Spanien und zur Winterzeit gewöhnlich in Südamerika, wo⸗ hin es ſich lohnte, die nötigen koſtſpieligen Reiſen zu machen. Seit 1912 werden ihm 1530 getötete Stiere zugeſchrieben; 1915, 1916 und 1917 tötete er durchſchnittlich 250 Stiere im Jahr. Er war nicht verheiratet und lebte als großer Herr mit zahlreichen Reit⸗ und Wagenpferden im eigenen n Man rechnete ihm ſeit 1906 ein Einkommen von 5 Millionen Peſeten nach, das nach Abzug der Koſten 3 Millionen Vermögen gelaſſen haben ſoll. Es heißt, daß er in Südamerika noch kürzlich eine Lebensverſicherung von 10) 000 Pfund Sterling abgeſchloſſen habe. Vom elekrriſchen Strom getotet. Der Gaſtwirt Jakob Man⸗ old in Altusried bei Kempten wollte abends einige Stück jeh, die vor dem Ort auf der Weide waren, heimtreiben. Die Tiere rannten anſcheinend an einen Träger der Hoch⸗ ſpannungsleitung, ſo daß ſich ein Leitungsdraht loslöſte und herabfiel. Durch den 1 Strom wurde ein Tier ge⸗ tötet. Mangold wollte wohl den Draht von dem Tier weg⸗ reißen, wurde aber dabei von dem elektriſchen Strom ebenfalls getötet. Seine linke Hand, die den Draht hielt, 9 verbrannt. Zum Exploſionsungſück in Münſter. Die Exploſion in dem chemiſchen Verſuchsſaal in Münſter i. W. hat drei weitere Todesopfer gefordert. Sieben von den neun getöteten Studenten wurden am Sonntag nachmittag in einem gemeinſamen Grab in Münſter beerdigt. Die Leichen waren in der Kapelle des Gar⸗ niſonslazaretts aufgebahrt. 5 entſtand in der Ka⸗ pelle Feuer, indem ein hinter dem Altar hängender Vorhang durch einen Luftzug mit den auf dem Altar ſtehenden brennenden Kerzen in Berührung kam. Das Feuer griff auf den Altar über, der 8 Teil zerſtört wurde, ebenſo wurde ein über dem Taber⸗ nakel hängendes wertvolles Gemälde ein Opfer der Flammen. Beſtrafte Wucherer. Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ mel⸗ det, verurteilte das Wuchergericht in Stendal den Getreide⸗ händler Preuß und den Bäcker Seifert, die im Schleich⸗ handel 10 000 Mk. gewonnen hatten, zu zwei Monaten Gefängnis und 100 000 Mk. Geldſtrafe bzw. zwei Wochen Gefängnis und 500 000 Mk. Geldſtrafe. 5 Sitzungsbericht des Rommunalberbandes mhm.⸗Land Die Gehaltsverhältniſſe der Angeſtellten des Kom⸗ munalverbandes wurden nach den Vorſchlägen der Kom⸗ munalverbandsleitung feſtgelegt. Dem Antrag des Milch⸗ kontrolleurs auf Erhöhung ſeiner Tagesſpeſen wurde ſtatt⸗ gegeben. Dem Antrag der Seckenheimer Bäcker und des Lebens mittelamtes Seckenheim auf Aufhebung der Kunden⸗ liſte für Brot und Mehl in Seckenheim wurde unter der Bedingung, daß durch das Lebensmittelamt Seckenheim eine pünktliche Markenkontrolle und genaue Ueberwachung des Mehlverbrauches ſtattfindet, zugeſtimmt. Der Klein⸗ verkaufspreis für 1 Pfund Butter wurde mit Wirkung ab 1. Juni auf 14.80 Mk. feſtgele'gt. Die unterm 7. Mai feſtgelegten Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe wurden genehmigt; in gleicher Weiſe auch die unterm 11. Mai feftgelegten Brot⸗ und Mehlpreiſe. Der Antrag des Mehllagereigentümers auf Erhöhung des Mietpreiſes wurde genehmigt. Ebenso wurde dem Antrage des Lagerhalters auf Erhöhung ſeiner Speſen für die Beſorgung des Mehlumſchlags zum und ab Lager ſtattgegeben. N Auf die morgen Abend im Lokal zum „Löwen“ ſtattfindende Wählerversammiung * der deutschen Volkspartel weiſen wir unſere Leſer und Leſermnen ganz beſonders darauf hin. (Näheres ſiehe Inſerat!) Ve antwortlich für die Rebaktton Gg. Zimmermann, Seckenhotm Nes 2 4 9— Noch nicht genug des Elends? 5 E Auch noch Kitebirea tur und „ illi er Untergang? —— ͤ 2 1 14 8850 Bekanntmachungen Gemeinde Seckenheim Das Verfüttern von grünem] Art ſofort c Roggen und Weizen betr. ſicht auf den vorgeſchrittenen Stand verboten, grünen Roggen oder grü⸗ 99 7 Srünſutter ohne Genehmigung erf abzumähen oder zu Verfüftern. ſtreckt ſich nicht auf ſolchen Roggen, Wir bringen zwecks Portoeiſparnis un⸗ ſerer Einwohnerſchaft zur Kenntnis, daß bei uns einkommende anonyme Zuſchriften aller riums des Innern vom 11. Mai 1920(Staatsan⸗ und musnahmslos in den zeiger.. Mai 1920 No. 106) hat der Ausſchuß b ben geben wir erneut bekannt, daß manden anzuzeigen, der ſoll auch den Mur für Butter für den Verkauf an den Verbrancher ird ordnung v. 29. Mai 1915 beſtimmt: haben, ſeinen Namen zu nennen. Seckenheim, den 4. Juni 1920. Bürger meiſteramt: feſtgeſetzt. aud Geasd der bean dee mine. Städtische Sparkasse Mannheim mündelsicher. im Kommunalverbandsbezirk Mannheim⸗Land auf Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- Mark 14.80 per Pfund Zuwiederhandlungen gegen dieſen Höchſtpreis zinsung. Annahmesfells: Gg. Leonb. Bühler, Seckenheim g o ch. haben Strafe zu gewäktigen. Neben Sraße kann wohnhaft an den Planken. Scheck- und t terroggen gebaut iſt und infolge dichter tarker Düngung des Grundſtückes U ur als Grünfutter verwendet werden ider 5 andlu i 1 Mark bestraft werden mit Geldſtrafe bis U den 18. Mai 1920. deb Bezirksamt Abt. I. Fleischausgabe. Morgen Samstag, nachmittags von 3 bis 4 Uhr erhalten die Kranken und Bezugs l 5 berechtigten für Hochzeiten bei Metzgermeiſter is. bringen wir hiermit zur öffentli⸗ Engelhardt ihre zuſtehenden Fleiſchzulagen. Der 5 SS auf Einziehung der Erzeugniſſe erkannt werden, auf Lebensmittela mt. die ſich die ſtrafbare Sa bezieht, ohne Un⸗ — ſterſchied ob ſie dem Täter gehören oder nicht. Mannheim, den 28, Mai 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Giroverkehr kostenlos. Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a. Rh Nr. 620.— Karlsruhe (Baden) Nr. 1788. Bürgermeiſteramt i Koch. n beim, den 31. Mai 1920. Seckenheim, den 4. Juni 1920. Lebensmittelamt. eingetroffen bei de m 5 dae echluß 1 di U n amtes und ift der Eingang zur Ausgabe When Gl and stalle nicht ann inen„ Spezialität: kannt! gekommen 0 gang zum Bade“. e Ausgabe erfolgt in Da eim, den 31. 8 1920. folgender Einteilung: Goldarbeiten. d hend 5 anheim nis rgermeiſteramt: Ko ch. 8 Reichstagswahl 1920 betr. des Landtags entſprechend 1 e Gemeinden, 0 d eihüne der Maul⸗ und Klauen f uten, folgende Maßnahmen zu Witaus o adler erseuchten Gebötten kommen⸗ e in daben vor dem Wahlakte beim erte Kepolles ior chupwert u Bezirksamt— Abt. 1. N Nac Rennt 6 ngen wir hiermit zur Bi, den 4. Juni 1920. Sehmalz⸗Ausgabe. Morgen Samstag wird auf dem Lebens⸗ mittelamt an ſämtliche Haushaltungen gegen Herde Preis beträgt pro Pfund Kalbfleiſch 5.20 M. D 7 O sehwarz und weiss August Schmidt Hypotheken gegen mässige Zinssätze, spesen- nnd provisionsfrei. Trauer-Papiere „ind stets vorrätig in der Exped ds Blattes. Au verkaufen:] Michausweſz Eine ſehr gute, nußb. Nr. 29 19 verloren. Beitſtelle, ein gepolſt. Abzugeben in der Noſt wie nen, ein]Geſchäfteſtell⸗.(b Vorzeigung des Lebensmittelausweiſes reines Schweineſchmalz bis zu 1 Pfd. pro Kopf der Haus haltung ausgegeben. Der Preis beträgt 16 Mk. pro Pfund. Die Ausgabe erfolgt in den unteren Räumen des Lebensmittel Nr. 1 bis 1000 von 8— 9 ÜUhe Nr. 1001 bis 2000 von 9—10 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 10—11 Uhr Seckenheim, den 4. Juni 1920. Lebensmittelamt Zahn- Praxis Karl Rühle Un arbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. Sprechstunden: täglich von 96 Uhr Sonntags von 9—1 Uhr. ſchödes weißes Latiſt⸗( Ig lein, aus! Vasen, Bbſöfon fangen Hrahhüe garniert. ſowie Bchloßflroße 35 eine Treppe Billig zu verkaufen: zu verkaufen. 1 pol. gutech. Bettſtelle“ Schlohſteaße 15. mit 5 5 —— pr. neu., weißen Damaſt 0 e üben, pra Herren-Hamd. 38“l. neuen Couverkoat für Unterhoſen 28 M. Socken Mantel, 1 Paar neue Paar 13 Mk., Frauen- Herrenſchuhe Größe 44 ſtrümpfe Paar 12 Mk., Daſelbſt ein guterhaltenes] Knaben Trik. Hemden St. Weinfaß za. 50— 80 Ltr. 25 und 29 M. Porto haltend au kaufen geſucht. extra Nachn. Gute Ware. Näheres Mannheim, M. Großmann Fahrlachſtr. 11 IV. St. München C 121. f unnd ſtets en Oe Ansients-Karten erg Sb ca 255 rechts(bei d. Viehhofſtr.) Baaderſtraße 1. n . Deutsche Volkspartei (Deutsche liberale Volkspartei). Samstag, 5. Juni 1920, abends 8. Uhr, in Seckenheim 5 im Gaſthaus zum„Löwen“ Wähler-OCersan der Landwirte der Orte Edingen, Feudenheim, Friedrichsfeld, Heddesheim, AJlvesheim, Neckarau, 1 5 81 und Seckenheim. f edner: Neichskagskandidak Landwirt Brixner aus Brühl. Alle national und liberal geſinnten Männer und Frauen, insbeſondere die Mitglieder des badiſchen Bauernverbandes ſind herzlichſt eiugeladen. Einladung zur Reichstagswahl. Durch Entschließung des Reichspräſidenten vom 30. April 1920 iſt die Vornahme der Reichstagswahl auf Sonntag, den 6. Juni 1020 feſtgeſetzt worden. Die Wahlhandlung beginnt um 8 Uhr vormittags und endet um : 6 Uhr nachmittags. Nach dieſem Zeitpunkt dürfen nur noch die Wähler zur Stimmabgabe zugelaſſen wer⸗ den, die in dieſem Zeitpunkt im Wahlraum ſchon anweſend waren. 4 Der Bezirksrat Mannheim hat die Gemeinde Seckenheim in die nachfolgend näher be⸗ ſchriebenen 4 Wahlbezirke eingeteilt. 5 Die Wahlhandlung für den I. Pezirk der umfaßt die Hauptſtraße beiderſeits von Anfang bis mit Nr. 96 einerſeits und bis mit Nr. 123 anderſeits, Schloßſtraße, Bahn⸗ hofſtraße, Heumarkt, Gartenſtraße, untere Gartenſtraße, Wilhelmſtraße und Friedrichs⸗ felderſtraße findet N Im Ralbausſaal(immer Hr. 1 nart) Die Wahlhandlung für den II. Bezirk der umfaßt die Hauptſtraße beiderſeits von Haus Nr. 98 einerſeits und Nr. 125 ander⸗ ſeits bis jeweils zum Schluß, ferner Roſen⸗ ſtraße, Schnabelſtraße, Gundſtraße, Lauer⸗ ſtraße, Ziegelſtraße, Adlerſtraße, Wöriſtraße 1 Neckarſtraße und Herdtſtraße indet Im falhaus(Simmer Nr. 6 1. Holt 25 5 ſtatt. Wahlkommiſſion: Wahlkommiſſton: Vorſitzender: Bürgermeiſter Koch Vorſitzender: Gemeinderat Volz Stellv. deß.: Gemeinderat Würthwein Stellv. deß.: 4 Arnold Beiſitzer: Peter Herdt Beiſitzer: Karl Wendel Seitz Johann Rheinſchmitt Wilhelm Blümmel Wilhelm Seitz. Ludwig Wurthwein Protokollführer: Verwaltungsaſſiſt. Wetzel. Protokolführer: Ratſchreiber Herdt. Die Wahlhandlung für den VI. Vezirk der umfaßt die Luiſenſtraße, Auguſtaſtraße, Kapellenſtraße, Hildaſtraße, Neckarauerſtraße und Karlsſtraße, ſowie alle außerhalb Orts⸗ etter gelegenen Gehäude findet Im öchulhaus(aal fr. 3) Die Wahlhandlung für den III. Bezirk der umfaßt die Friedrichſtraße, Riedſtraße, Mittelſtraße und Ackerſtraße findet Im öchulbaus(aal Hr. 2) ſtatt. ſtatt. Wahlkommiſſion: Wahlkommiſſion: Vorſitzender: Gemeinderat Heierling Vorſitzender: Gemeinderat Neubaver Stellv. deß.„ Ruf Stellv. deß.: 0 Treiber Beiſitzer: Wilhelm Schell Beiſttzer: Alfred Karl Heinrich Weißling Johann Schnabel Philipp Hoerner Otto Seeger Protokollführer: Ratſchreiber Bürgy. Protokollführer: Ratſchreiber Schmitt. 1. Reichstagswähler iſt, wer am Wahltag Reichsangehöriger und 20 Jahre alt iſt. Jeder Wähler hat eine Stimme. 2. Ausgeſchloſſen vom Wahlrecht iſt: 5 a) wer entmündigt iſt oder unter vorläufiger Vormundſchaft oder wegen geiſtigen Gebrechens unter Pflegſchaft ſteht, 0 b) wer rechtskräftig durch Richterſpruch die bürgerlichen Ehrenrechte verloren hot. 1 Die Ausübung des Wahlrechis ruht für die Soldaten während der Dauer der Zu⸗ gehörigkeit zur Wehrmacht. Behindert in der Ausübung ihres Wahlrechts ſind Perſonen, die wegen Geiſteskrankheit oder Göiſtesſchwäche in einer Heil⸗ oder Pflegeanſtalt unter⸗ gebracht ſind, ferner Straf⸗ und Unterſuchungsgefangene, ſowie Perſonen, die infolge ge⸗ richtlicher oder polizeilicher Anordnung in Verwahrung gehalten werden. Ausgenommen ſind Perſonen, die ſich aus politiſchen Gründen in Schutzhaft befinden. N 3. Wählen kaun nur, wer in einer Wählerliſte oder Wahlkartei eingetragen iſt, oder einen Wahlſchein hat. N Der Wähler, der ſeine Stimme abgeben will, nimmt einen abgeſtempelten Umſchlag aus der Hand einer Perſon, die der Wahlvorſtand in der Nähe des Zuganges zu dem Nebenraum oder Nebentiſche aufgeſtellt hat. Er begibt ſich ſodann in den Nebenraum oder an den Nebentiſch, ſteckt dort ſeinen Stimmzettel in den Umſchlag, tritt an den Vorſtandstiſch, nennt ſeinen Namen und auf Erfordern ſeine Wohnung und übergibt, ſobald der Schrift⸗ führer den Namen in der Wählerliſte oder Wohlkartei aufgefunden hat, den Umſchlag mit dem Stimmzettel dem Wahlvorſteher oder deſſen Stellvertreter, der ihn ſofort uneröffnet in die Wahlur ne legt. a Inhaber von Wahlſcheinen nennen ihren Namen und übergeben den Wahlſchein dem Wahlvorftcher, der ihn nach Prüfung dem Schriftführer weiterreicht. g Wähler, die durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihre Stimmzettel eigenhändig in den Umſchlag zu legen und dieſe dem Wahlvorſteher zu übergeben, dürfen ſich der Bei⸗ hilfe einer Vertrauensperſon bedienen.. Stimmzettel, die nicht in dem abgeſtempelten Umſchlag oder die in einem mit eine Kennzeichen verſehenen Umſchlag abgegeben werden, werden zurückgewieſen, ebenſo die Stimm⸗ zettel von Wählern, die ſich nicht in den Nebenraum oder an den Nebentiſch begeben haben. Wählbar iſt jeder Wahlberechtigte, der am Wahltag fünfundzwanzig Jahre alt iſt und ſeit mindeſtens einem Jahre Reichs angehö iger iſt. Seckenheim, den 26. Mai 1920, Der Bürgermeiſter: f Koch. 5 1 faddagadaaneaadgandgaüdggaatdadaetatatddatgadug dtn Am besten sehneekt der mit Apoth. W. Rots verbesserter Ansatz hergestellte Heidelbeer. Wein 5 nam t Fre Hau Unbegrenzt haltbar Preis pro 100 Liter-Pakete 50.— Mk. 50 26.50 57 57 575* Sowie Metto KRunstmost rr in bekannter Güte. Beides sehr zu empfehlen zum vermengen mit saurem Apfelmost oder Johannisbeer-Wein. 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