10 Amtsblatt der Bürgermeisteram Ssckenheim, Ilvesheim, Ileckurhausen und Edingen. AMdomttomensspreis: Monatlich 3.— 4 mit Hufenantone reis: De einſpaltige Petitzetle 50 Pfg., 1 15 Trägerlohn. Durch die Poſt Daa pro Quartal 557 Reklame 1.30 Met. Bei öfterer Aufnahme Rabat. N 126— 4% 9.— Mf. ausſchl. Beſtellgeld.— Aſchetnt täglich a n Feernſprechenſchluß Nr. 18. 0. mit Auen der Sonn, und Fotertage. WMoffſchertorno: Narkenuhe Nr. 18829 5 5 re 1 5 e 5 2 5 8 e 5 N e eee e eee eee 5 2„ e——— C 2 g 7 g „ 1„ 15 5 Die Manudatsverteilung ergibt unter Zurechnung der Tagesſchau.„Reuter“ mee, daß der erbitterte Kampf zwiſchen der Abgeordneten im Abſtimmungsgebiet folgendes Bild: 0 ina fort⸗ Der Reichstag ſoll am 23. oder 24. Juni die erſte Sitzung abhalten. Die demokratiſche Fraktion der ſächſiſchen Volkskammer iſt geſtern in Beratungen darüber eingetreten, welche Stel⸗ ung zum Ausfall der Wahl zu nehmen iſt. Die Beratun⸗ gen ſind noch nicht abgeſchloſſen, die Frattion iſt aber ent⸗ ſchloſſen, die Konſeguenzen aus den Wirkungen der Wahl auf die Reichstagspolitik zu ziehen. Maag kann alſo an⸗ kehmen daß ſie aus der Regierung austreien wird. Die ſchweizeriſche Preſſe kommentiert den Ausfall der deutſchen Reichstagswahlen bisher ſehr vorſichtig. Die Ver⸗ f ebungen in der Stärke der Parteien ſeien erwartet wor⸗ ten. Die Blätter ſtellen feſt, daß die nene Gruppierung fr Deutſchland neue eruſte Gefahren in politiſcher Hinſicht m ſich berge. Die Pariſer Preſſe verzeichnet in ausgedehnter Weiſe die rgebniſſe der Wahlen in Deutſchlaud.„Temps“,„Jour⸗ zal“ und„Ma in“ betonen, man müſſe von einem Sieg der aktion sprechen, der Frankreich und ſeinen Alliierten zu enken gehen müſſe. Die„Humanite“ beklagt den Nieder⸗ 5 Leung der ſozialiſtiſchen und demokratiſchen Stimmzahl und efürchtet, die neue Stärkung der Rechtsparteien werde hin⸗ ernud auf die Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ ad und Frankreich wirken. Sldlei den Landtagswahlen in Anhalt wurden folgende 6 Samen abgegeben: U. S. P. 31 430, 6 Mandate(f 5); N Wonneplꝛaten 26 457, 6 Mandate(): Deutſchnationale 990. 6 Mandate(. 4); Deutſche Volkspartei 23 121, 5 Wendaze[ 5); Sozialdemokratie 61552, 13 Mandaie( 9. M. Nach einer Meldung der„Depeſchenagentur“ ſind im nat Mai aus dem Saargebiet 17543 Tonnen und aus ö gefg Ruhrgebiet 22 532 Tonnen Kohlen in die Schweiz ein⸗ 8 ührt worden; Frankreich führte nur 1500 Tonnen, Ame⸗ ig dagegen 100 000 Tonnen ein. f„Dis Lloydagentur teilt mit, daß augenblicklich in der gan⸗ en Welt 2205 Handelsſchiffe mit rund 8 Millionen Tonnen 5 und an ſind, davon in England 825 Stahl und 4 Holzſchiffe Stan Amerika 479 Stahl⸗ und 29 Holzſchiffe. Die Lloyd⸗ 0 als iti deutet an, daß England ſeinen früheren Vorſprung Rach srſtes Schiffsbauland der Welt langſau wieder erobert, 0 in Amerika ein Rückgang des Schiffsbaus einge⸗ iſt. ö 0 be die franz. Regierung hat ſoeben einen Geſetzentwurf aer die Feſtſe zung der Gelreidepreiſe eingebracht. Die en auf dem Weltmarkt erlaubt nicht die Rückkehr zur vol⸗ ſchl Freiheit im Gelreidehandel. Das Projekt ſieht die Be⸗ 6 ſen gtahme des Getreides und Einführung von Höchſtprei⸗ für den Ein⸗ und Verkauf vor. Jen Daily Mail“ meldet: Innerhalb der beiden letzten Wo⸗ Ern find 6 Kriegsſchiffe mit über 15000 Mann britiſcher du ppen nach Irland abgegangen. Weitere Trupepuſen⸗ ſihezen ſind im Gange. Das Militär hat zunächſt die füd⸗ li n und weſtlichen Grafſchaften beſetzt, wo die antieng⸗ 0 25 Rebellion Fortſchritte machte. Kriegsminiſter Chur⸗ der erklärte im Unterhaus, daß 15 kriegsſtarke Tankgeſchwa⸗ und 7 Flugzeuggeſchwader in Irland ſich befinden. uche„Preßinformation“ meldet aus Warſchau: Die pol⸗ len e Regierung erlaubte den Führer der in Polen weilen⸗ eines uſſtichen Demokraten und Reaktionüre die Bildung dee wiſſiſchen gezenrevolutionſren Heeres, das den Kampf emſan mit der kolniſchen Armee gegen die Bolſche⸗ n führ irh. Es werden zunächſt zwei Heeresgrun⸗ „ekiſchen Flüchtlingen. gebildet. polniſchen und holſchewiſtiſchen Armee an der Bere dauere. Im Brückenkopf von Bobrnisk hat ſich eine große Schlacht entwickelt, in der mehrere polniſche und ruſſiſche Armeen verwickelt ſind. Unter der perſönlichen Leitung des Marſchalls Pilſudski hat die polniſche Armee eine neue Ofſenſive in der Richtung Witebsk begonnen. Die Kämpfe an der Düna, am Naroc⸗ ſee und am Kiewer Briickenkopf dauern au. Ein Dekret der polniſchen Regierung ruft 6 Jahrgänge der Reſerve unter die Fahnen. Aus Waſhington wird gemeldet, General Perſhing, der Kommandeur der amerikauiſchen Truppen in Frankreich ha: ſeine Demiſſion aus dem Heere eingereicht, um ſich der Poli⸗ tif zu widmen. Das Ergebnis der Neichst W. T. B. Berlin, 8. Juni. Nach den vorliegenden vorläufigen amtlichen Mel Reichstagswahlen ergibt ſich einſchließl aus den Abſtimmungsgebieten, ſowie der 3 Reſtſtimmen in den Wahlkreisverbänden wahlvorſchläge folgendes Bild des neun wählt ſind darnach 433 Abgeordnete. ten: Die Soz. 104[davon 7 aus der Reichswahlliſte), die U. S. P. 77(8), die Komm. 2(1), die Dem. 48(8), das Zentrum 65(6), die D. V. 58(6), die D. N. 61(9), darunter 2 Thürin⸗ ger Bauernbund, ein heſſiſcher Bauernbund und eine würt⸗ tembergiſche Bürgerpartei. Ferner entfallen auf die ſchles⸗ wig⸗holſteiniſche Banern⸗ und Landarbeiterdemokratie, auf die Welfen 5, auf die hayeriſche Volkspartei 12, auf den baye⸗ ziſchen Bauernbund 2 und auf den württemberg. Bauern⸗ und Weingärtnerbund 3 Abgeordnete. W. T. B. Berlin, 9. April. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, ſind bei den Wahlen zum Reichstag nach den vorläufigen amtlichen Meldungen an den Reichswahlleiter insgeſamt 25 719667 Stimmen abgegeben worden. Davon entfallen auf: 5 Sozialdemokraten 3 531157(11 466 716). Unabhängige 4809 862(2314 573]. Deutſch⸗Nationale 3 638 851(3 199 5737. Deutſche Volkspartei 3456 131(1 240 303). Zentrum z 500 800(6 021 456). Chriſtl.⸗fürderative Liſte 1 254 963(0). (bayer. Volkspartei, Chriſtl. Volkspartei.) Demokraten 2 151 509(5 601 621). Deutſch⸗Haunoveranner 318 104(1919 b. Ztr.). Aufgrund dieſer Stimmzahl mit Berückſichtigung der Ver⸗ teilung der Reſtſtimmen auf die Verbandswahlkreiſe und der Verbands wahlkreis⸗Neſtſtimmen auf die Reichsliſte ſind f 418 Abgeordnete gewählt worden und zwar: Sozialdemokraten 92, Zentrum 38, Demokraten 36, Deutſch⸗Notionale 61. Dentſche Volkspartei 59, Unabhängige 89, Kommuniſten 2, Jayr. Bauernbund 4. Angperauner 5(1919 6. Ztr.). derative Liſte 21(1919 6. Atr.). Sozialdemokraten 110(163). Zentrum 67(ga). Demokraten 45(75).. Chriſtl.⸗föderative Liſte 21(1919 Ztr.). Deutſch⸗Nationale 65(42). Deutſche Volkspartei 61(21). Unabhängige 80(22). 5 Kommuniſten 2(0). Bayr. Bauernbund 4(4). i 5 Deutſch⸗Hannoneraner 5(1919 beim Ztr.). Insgeſamt umfaßt der neue Reichstag atſo 460 Abgeordnete gegen 421 in der Nationalverſammlung. Das vorläufige endgültige Ergebnis beſtätigt die An⸗ nahme, die ſchon au die Teilergebniſſe geknüpft wurde den Aug nach Rechts und nach Links auf Koſten der bisherigen Kralitionsparteien, insbeſondere der Sozialdemokraten und Das um hat im ullgemeinen die Zahl Demokraten. feiner Sitze erhalten, die chriſtlich⸗föderative Liſte wird man ihm ebeuſogut zurechnen dürfen wie die 5 Deutſch⸗Hanno⸗ wet aner, ſo daß ez alſo im neuen Reichstag über 93 Sitze verfügt. Starke Verluſte erlitten haben die Mehrheits⸗ ſozlalbemokraten, die 53 Sitze einbüßten, wohl meiſt an die häugigen zu verzeichnen, ihnen am nächſten kommen die Deutſche Volksgartei mit 40 Sitzen, es folgen die Deutſch⸗ Nationalen mit 23 Sigen und die Kommuniſteu mit 2 Sitzen. Die Geſamt⸗Abgeyrdnetenzahl der bisherigen Koalitios⸗ parteien beträgt im neuen Reichstag 222 Sitze, ſie haben allein alſo niht mehr die Mehrheit. Zu ihnen können aber wohl noch die 21 Sitze der chriſtl.⸗föderativen Liſte und die 5 Sihe der Deutſch⸗Hannoveranner gerechnet werden, ſodaß die Demokraten, deren Verluſt 90 Sitze be⸗ 1 Größten Gewinn mit 58 Sitzen haben die Unab⸗ ſich unter Um ſtänben immerhin eine Abgeordnetenzahl von 248 Sitzen herigen Koalnion ergehen könnte. Allerdings wäre die Tragfähigkeit dieſer Koalition nicht beſonders ſtark und es wird kaum zu u! 15 2 64 754 8 Anme einer mee: ſein, die Koalition durch Hinzu⸗ „ee zu erweitern. Rücktritt des Reichskabinetts. Berlin, 8. Juni. tag 12 Uhr verſammelt und dem Reichspräſideuten ſeine De⸗ miſſton angeboten. Der Reichspräſident hat die Demiſſion alſs eine Mehrheit zugunſten der bis⸗ Das Reichskabinett hat ſich heute mil⸗ 1 angenommen und die Miniſter gebeten, b. a. w. die Geſchätfe 5 weiter zu führen. Außerdem hat er den Reichskanzler ge⸗ beten, darauf hinzuwirken, daß möglichſte Beſchleunigung der Feſtſtellung des Wahlergebniſſes erfolgt und die Ein⸗ berufung des Reichstags möglichſt bald ſtattfinden möge. Wie die künftige Regierung beſchaffen ſein wird, läßt ſich zur Stunde auch nicht annähernd ſo eindeutig beſtimmen, wie es mit der Jeſtſtellung der rein ziffermäßigen Mehr⸗ heitsverhältniſſe und des Parteibildes der Fall iſt. Es ſind die verſchiedenſten Kombinationen möglich, fedoch keine ein⸗ zige verſchafft die Gewißheit, daß ſich eine Regierung aus den ſiegreichen Parteien filden wird, wenn dieſe nicht ihr Ekkehard. on Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten). erkü 10711 5 Dill en t derben iſcbel 05 Anter 10 f ge, er, 5 batten, n N Kann 100 die Ehre 9 ust er 97 N Der, W Tuchzi um N Ul auwei N Nerd t err S weſperwein möchte ſich anmutig hier trinken laſſen, ſagte Arz nene halb betrübt über das, was bevorſtand. Praxedis ieh roche Tiſch und Sitze, der Herzogin Polſterſtuhl mit dem und ide Scher Schnitzwerk lehnte ſich an den Stamm des Ahorns, Alb, legte emel für die andern, ihre Laute holte ſie herunter de auf den Tiſch, Burkard aber mußte einen großen zufß binden, der ward vor den Herzogsſitz geſtellt. Griechin einen roten Seidenfaden um den Baum⸗ bis zur Bohnenhecke hinüber und von dort zur; 1. nur ein ſchmaler Durchgang frei blieb. Sol ſprach Lale iſt unſer Plauderſaal umgrenzt und umfriedet, aurins Roſengarten, die Mauern ſind wohlfeil her⸗ 90 ige Gartenfriſche. 4 ü freute ſich ihres Einfalls und ſchmückte ſich bee 8, e 2 rüb am Abend, da lien aänanis; des Menſchen ie gur Laube hinab. Blendend rauſchte die ſtölze Grſczeinung ein⸗ 5 ſie hatte ein weites Gewand umgetan, Saum und Aermer niit ſchimmerndem Gold durchſtickt, ein ſtahlgrauer mantelartiger Ueberwurf wallte bis zum Boden herab, von edelſteinbeſetzten Agraffen gehalten; übers Haupt trug ſie ein ſchleierartig Ge⸗ webe, licht und durchſichtig, von güldenem Stirnband anſchmie⸗ gend zuſammengefaltet. Sie griff eine Roſe aus Burkards Strauß und heftete ſie zwiſchen Band und Schleier. a Der Kloſterſchüler, der ſchon nahe daran war, Klaſſiker und freie Künſte zu vergeffen. hatte ſich die Gnade erbeten, der Her⸗ zoain Schlepye zu tragen, und machte ſich verſchiedene Gedanken er das Glück, einer ſolchen Gebieterin als frommer Edelknabe zu bienen. ö Praxedis und Herr Spazzo traten mit ein. Die Herzogin ſchaute ſich flüchtig um: Iſt Meiſter Ekkehard, zu deſſen Be⸗ kehrung wir den Abend geordnet, unſichtbar? war nicht erſchienen.. Mein Oheim muß krank ſein, ſprach Burkard. Er iſt ge⸗ ſtern abend mit großen Schritten in ſeiner Turmſtube auf und nieder gegangen, und wie ich ihm die Sternbilder vor dem Fenſter erklären wollte, den Bär und Orion und den mittſchimmernden Fleck der Plejaden, hat er mir keine Antwort gegeben. Dann hat ich angekleidet auf Lager geworfen und im Schlaf geſprochen, Was hat er geſprochen? fragte die Herzogin, 10 Meine Taube, hat er geſagt, die du in den Spalten der Felſen birgſt und den Ritzen des Gesteins, zeige mir dein Ange⸗ deine Stimme klingen in meine Ohren, denn die Stimme füß und dein Angeſicht ſchön; und ein andermal hat er ge⸗ ſagt: Warum küſſeſt du den Knaben bor meinen Augen? was hoffe ich und ſäume ich noch in libyſchen Landen? 5 Da ſchaut's gut aus, flüſterte Herr Spazzo der Griechin zu, habt Ihr das auf dem Gewiſſen? Die Herzogin aber ſprach zu Burkard: Du wirſt ſelber ge⸗ räumt haben. Spring' hinguf und fuch' deinen Ohm, daß er her⸗ unterſteige, wo wir ſeiner warten.. Sie ließ ſich anmutig auf dem thronartigen Sitz nieder. kam Ekkehard mit dem Klaſterſchüler in den Garten. Er e ſich ſtumm und ſetzte ſich an des Tiſches entgegengeſetzt Burkard wollte ſeinen Schemel zu Füßen der Herzogin rücken wie geſtern, da ſie Virgil laſen, aber Ekkehard ſtund auf und zog ihn an der Hand zu ſich herüber. Hierher! ſprach er. Die Herzogin ließ ihn gewähren. 5 Sie ſchaute in die Runde. Wir haben geſtern behauptet, ſyrach ſie, daß wir in unſeren deutſchen Sagen und Geſchichten ſo viel ſchöne Gelegenheit zu Kurzweil beſitzen, als weiland die Rö⸗ mer in ihrem Heldenlied pon denegs. Und ſicher weiß ein jedes von uns etwas von ſchneller Helden Fechten und feſter Burgen Brechen, pon treuer Liebſten Scheidung und reicher Könige Zer⸗ ſeitab liegen läßt, mutet den andern an. Darum haben wir die z iſt mannigfach geartet, was der eine heutige Tagfahrt geordnet, daß von jedem unſerer Getreuen, wie das Los entſcheidet, ein anmitig ten uns vor, dem liebreizendſten Preis auszuſetzen. Siegt einer von euch Männern, ſo möge er das alte Trinkhorn gewinnen, das aus Käuig Dagoberts Zeiten her droben im großen Saal hängt; ſiegt meine treue Praredis, ſo wird ein Schmuckſtück ihrer har⸗ ren. Halmzug beſtimme den Anon! 2 5 Prapedis hatte vier Grashalme von verſchiedener Länge ge⸗ ordnet und reichte ſie der Herzogin. g „Soll ich für den jungen Verskünſtler auch ein Hälmlein bei⸗ fügen? fragte ſie. 45 8 1 Aber Burkard ſprach mit weinerlicher Stimm: Ich bitte Euch, verſchonet mich. Denn wenn meine Lehrer in Sankt Gallen erfahren möchten, daß ich mich wiederum an un⸗ nützen Mären ergötzt, ſo würde ich geſtraft wie damals, als wir auf Romeias Wächterſtube die Geſchichte vom alten Hildebrand und ſeinem Sohn Hadubrand aufführten. Der Wächter hat im⸗ inter ſeine Freude dran gehabt und hat uns ſelber die hölzernen Roſſe geſchnitzt und die langen dreieckigen Schilde; ich bin der Sohn Hadubrand geweſen und mein Mitſchüler Notker machte den alten Hildebrand, weil er eine ſo große Unterlippe hat wie ein alter Mann. Und wir ſind aufeinand eingeritten, daß eine Staubwolke zu des Romeigs Fenſter hinauswirbelte; juſt hatte Notker den Armring losgelöſt und mir als Gabe gereicht, wie das Lied es vorſchreibt, und ich ſprach zu ihm: „Du ſcheinſt mir, alter Heune, doch allzuſchlau; lockeſt mich mit deinen Worten, willſt mich mit deinem Spere werfen: biſt du ſo zum Alter gekommen, daß du immer trogeſt? mir kündeten Seefahrende weſflich über den Wendelſee: hinweg nahm ihn der Krieg, tot iſt Hildebrand, Heribands Erzeugter!— Da kam Herr Ratolt, unſer Lehrer der Rhetorica, heraufge⸗ ſchlichen und fuhr mit ſeiner großen Rute ſo grimmig zwiſchen Uns, daß Roß und Schild und Schwert den Händen entfielen: den Romeias ſchalt er einen altväteriſchen Bärenhäuter, der uns don nützlichem Studium ablenke, und mein Kamerad Kolker und ich ſind drei Tage bei Waſſer und Brot eingeſperrt geſeſſen und haben gur Strafe fürs Hindebrandſpiel jeder hundertundfünfzig latei⸗ ue 35% N Die Herzogin lächelte. Da ſei Gott für, daß wir dich wie⸗ derum zu ſolcher Sünde verleiten, ſprach ſie. 5 5 Sie faßte die Halme in der Rechten zuſammen und reichte ſie anmutig den andern zum Ziehen. Ekkehards Augen hafteten unberrückt auf der Roſe am Slirnband, wie er vor ſie trat. Sie mußte ihn zweimal auffordern, bis er og. „ ee e e ve af Fortſehang folgt erzählt werde, und behal⸗ niſche Hexameter zu Ehren des heiligen Othmar anfertigen Fraktionsprogramm den jeweiligen Verhältniſſen anßpaſſen, die ſich aus einer beſtimmten Gruppierung für die Kabinetts⸗ bildung theoretiſch ergeben. Ohne eine Berückſichtigung der ſiegreichen Parteien können die Regierungsgeſchäfte verfaf⸗ ſungsmäßig und mit Erfolg auf die Dauer nicht geführt werden, wenn man nicht von vornherein Zuſtände ſchaffen will, die die ſchwerſten politiſchen Verwicklungen nach außen und mehr noch nach innen herbeiführen. Bisher hat eine Fühlungnahme der Parteien untereinan⸗ der zwecks Beſprechung der notwendigen Regierungsbildung noch nicht ſtattgefunden und die einzelnen Parteien ver⸗ meiden jede Feſtlegung. In rechtsſtehenden Kreiſen wird eine blockmäßige Zuſammenſtellung der Rechtsparteien poli⸗ tiſch wie taktiſch erwartet. Zentrumskreiſe bekennen, daß das Zentrum vorausſichtlich mit ſeinem mindeſten Man⸗ datsbeſtand, aber mit einer ſtarken innerlichen Verfügung nach rechts in den Reichstag eintritt. Die Linke forder die vollſtändige Ansſcheidung der Nechtsparteien, doch ver⸗ meiden die Unabhängigen eine unbedingte Abſage nach rechts, ebenſo aber auch ein Entgegenkommen des Anerbie⸗ tens gegenüber den bisherigen Mehrheitsſozialiſten. Stark unterſtrichen wird von den Unabhängigen die vollſtändige Niederlage des Kommunismus, die trotz einer mit großen Mitteln betriebenen Agitation eingetreten ſei. Die Unab⸗ hängigen fühlen ſich nach ihrem Wahlerfolge freier gegen den deutſchen wie den ruſſiſchen Kommunismus und beto⸗ nen, daß ein bolſchewiſtiſches Mandat an die Unabhängigen in den Fragen der Moskauer Internationale nicht ange⸗ nommen würde. Die demokratiſche Partei iſt durch den gerade gegen ſie mit beſonderer Schärfe geführten Anſturm ſo ſehr geſchwächt worden, daß, wenn ſie überhaupt zur Beteiligung an der Regierungsbildung eingeladen wird, ſie doch nicht von ſehr ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Das erſcheint an ſich mit Rückſicht auf die Ausſchaltung der ausgleichenden Tendenz der bürgerlichen Mitte zu einer Zeit, wo die politiſche At⸗ moſphäre noch ſchwüler geworden iſt, als vor dem 6. Juni, ſehr bedauerlich und bedenklich. Das deutſche Volk, das ſich rechts und links zu den Extremen bekannte, hat ſich mit die⸗ ſer ſeiner Entſcheidung zugleich vor Aufgaben geſtellt, die ſo verwickelt ſind, daß man das Fehlen einer Partei der Verſöhnung und der Neutralität in Klaſſen⸗ und Kultur⸗ fragen bitter genug empfunden wird. Dazu kommen noch einige Fragen: Was wird in Spa werden, wenn die unent⸗ wegten Militariſten der Deutſch⸗Nationalen und die Anne⸗ xioniſten der Deutſchen Volkspartei die alten bleiben? Wie wird ſich die Gewerkſchaftspolitik entwickeln, wenn die Unab⸗ hängigen ihren Einfluß geltend machen? Wenn aber ſtatt der Deutſch⸗Nationalen und der Volks⸗ partei nun die Demokraten in die Oppoſition gehen, wird man ſehen, was die Männer der Rechten zuwege bringen. Man wird aber auch ſehen, was die Verkünder der Räte⸗ diktatur, die utopiſtiſchen Fragepropheten à la Ledebour, gegebenenfalls leiſten werden. In der Oppaſition zu ſein, iſt ein viel dankbareres Geſchäft. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt, weil andere Kombinationen ſchwer gangbar ſind, deute manches darauf hin, daß die alte Koalition auch mit ſchwacher Mehrheit ſich würde entſchließen müſſen, die Geſchäfte zu übernehmen Dieſe Art der Löſung wäre nur ein vorläufige, aber ſie böte gegenüber Gefahren extremer Regierungsbildung im⸗ merhin die Möglichkeit einer zeitweiligen, gerade außerpoli⸗ tiſch wichtigen Feſtigleit der Regierungspolitik; ſie würde auch zweifellos zur Feſtigung der Geſamtlage beitragen. Erfahrungsgemäß ſind ſeit 1915 die Monate Juni und Juli die ſchwierigſten des Jahres, wenn ſie überſtanden und die Konferenz in Spa erledigt iſt, ſo könnten Neuwahlen nötig werden, die ein weniger zwieſpältiges Bild des Volkswil⸗ lens geben und damit die einheltliche polltiſche Entwicklung gewährleißen würden, als dies bei den derzeitigen Wahlen der Fall iſt. „Die Parteien und die Neubildung der Regierung. T. U. Berlin, 9. Juni. Der„B. Ztg.“ zufolge läßt ſich augenblicklich noch nicht überſehen, welche Zeit die Neubil⸗ dung der Regierung beanſpruchen wird. Vielleicht wird ſich das neue Kabinett mit gewiſſen Perſonalreränderungen aus der gegenwärtigen Koalition zuſammenſetzen. Ein ſolches Kabinett erſcheint aber zu ſchwach für die Verantwortung, die es für die kommenden Verhandlungen mit der Entente vor dem deutſchen Volke zu tragen hätte. Deshalb tritt die Notwendigkeit zutage, eine neue Koalition von Parteien zu ſchaffen. Dabei tritt das Beſtreben in den Vordergrund, wieder eine Koalition aus den Parteien der Mitte zuſtande zu bringen. 5 Die geſtrige Kabinettsſitzung dürfte ſich auch mit der Auf⸗ i— des Belagerungszuſtandes im Ruhrgebiet und in der Provinz Sachſen beſchäftigt haben, die bereits in der preußiſchen Kabinettsſitzung unter Hinzuziehung des Ober⸗ präſidenten Hörſing Gegenſtand der Beratungen geweſen iſt. Am letzten Montag haben die Beſprechungen führender Per⸗ fönlichkeiten der Deutſchen Demokratiſchen Partei über die Frage einer neuen Regierungsbildung und der evtl. Be⸗ teiligung der Demokraten an einer ſolchen ſtattgefunden. Es herrſchte Einſtimmigkeit darüber, daß die Verbindung mit er Arbeiterklaſſe keinesfalls aufgegeben werden dürfe. ie mitgeteilt wird, iſt die Sozialdemokratie anſcheinend 9 75 bereit, mit der Volkspartei in eine Koalition enzu⸗ reten. Von einer Perſönlichkeit, die über die Stimmung in den leitenden Kreiſen der Mehrheitsſozialdemokratie unterrichtet iſt, wird der„N. B. Z.“ mitgeteilt: Für den Wiedereintritt der Sozialdemokraten in die Regierung handelt es ſich vor allen Dingen darum, ob ſie das Parteiintereſſe oder das republikaniſche Intereſſe in den Vordergrund ſtellen wollen. In weiteſten Kreiſen iſt man der Anſicht, daß um des Lan⸗ des willen ſchon genügend Opfer gebracht worden ſind und daß man kein weiteres Abbröckeln innerhalb der Partei da⸗ durch riskieren könne, indem man denen um Streſemann die Hand reiche Wer mit der Neubildung des Kabinetts betraut wird, läßt ſich noch nicht vorausſehen. Ob Scheide⸗ mann Luſt haben wird, ſeinen Oberbürgermeiſter mit der im Augenblick unklaren Stellung eines Reichskanzlers zu vertauſchen iſt zum mindeſten zweifelhaft. a Während des Wahlkampfes hat der Reichskanzler Müller mit nicht mißzuverſtehender Deutlichkeit wiederholt die Er⸗ klärung abgegeben, daß für die Sozialdemokratie ein In⸗ ſammenarbeiten mit der Deutſchen Volkspartei unumöglich ſein werde. Wir glauben zu wiſſen, daß dieſe Auffaſfung auch von anderen maßgebenden Perſönlichkeiten der Soztal⸗ demokratie geteilt wird. Wie der„Lokolanzeiger“ erfährt, ſind in Berlin bereits führende Perſßulichkeiten der Deutſchen Volkspartei einge⸗ troffen, um zu der neuen Lage Stellung zu nehmen. Die Dentſche Volkspartei iſt grundſätzlich bereit, ſich an einer Re⸗ gierung zu beteiligen, in der auch Mehrheitsſogialdemokra⸗ ten ſitzen, jedoch unter der Vorgusſetzung, daß die Partei ihren Grundſätzen treu bleiben kann. Man vertritt inner⸗ halb dee Deutſchen Volkspartei die Anſicht, daß man mit den Deutſch⸗Nationalen durch den nationalen Gedanken aufs engſte verbunden iſt. Aus dieſem Grunde würde man gro⸗ ßes Gewicht darauf legen, daß auch die Deutſch⸗Nationalen in eine Koalition eintreten. Vor der Konferenz in Spa. Die deutſchen Eiſeubahner 8 die ſchwarzen Truppen für olen. Eſſen, 9. Juni. Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ meldet. hat angeſichts der Bemühungen der frangöſiſchen Re⸗ . grerung, durch Entſendung ſchwarzer Truppen auf den deut⸗ ſchen Eiſenbahnen nach dem Oſten den von den Ruſſen be⸗ drängten Polen zu Hilfe zu kommen, die Leitung der Ge⸗ werkſchaft deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteten be⸗ ſchloſſen, ihren Mitgliedern die unbedingte Verweigerung des Dienſtes bei Beförderung der für Polen beſtimmten ſchwarzen Truppen auf den deutſchen Eiſenbahnen anzu⸗ empfehlen. Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteter gehört zum Deutſchen Gewerkſchafts⸗ ud dem auch die chriſtlichen Gewerkſchaften angeſchloſſen ud. 0 England, Japan, Amerika. T. U. Waſhington, 9. Juni. Nach hier vorliege en Be⸗ richten ſcheint England zu verſuchen, das Bündnis mit Ja⸗ pan auf Grund veränderter Bedingungen zu erneuern. Die Neuordnung würde u, a. auch die Löſung aller zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan noch beſtehenden Fragen umfaſſen, worauf ein Dreibund zwiſchen Japan, den Ver⸗ einigten Staaten und England gebildet werden ſoll. Man weiſt darauf hin, daß England befürchten könnte, in einem amerikaniſch⸗japaniſchen Konflikt hineingezogen zu werden, wogegen ein Dreibund England die nötige Autorität zur Vorbeugung eines ſolchen Konfliktes gäbe. Genueralſtreik in Nordweſtböhmen. Prag, 9. Juni. Die Arbeiterſchaft in den Bezirken. bad, Elbogen und zwei anderen Bezirken iſt Montag früh wegen Hungers in den Generalſtreik getreten. Der Be⸗ ſchluß erfolgte in einer gemeinſamen Sitzung der Kreis⸗ vertretung und der Gewerkſchaftskommiſſion in Karlsbad. Heute iſt eine neuerliche gemeinſame Sitzung des Zentral⸗ komitees und des Bezirks. komitees in Karlsbad, um die weiteren Schritte zu beraten. Sollte bis dahin eine aus⸗ reichende Brot⸗ und Mehlverſorgung nicht eingetreten ſein, wird der Generalſtreik in weiteren Bezirken proklamiert. Ausgenommen vom Streikbeſchluß bleiben die lebenswichti⸗ gen Betriebe. Die Zeitungen erſcheinen während der Streik⸗ tage nicht mit Ausnahme eines anſtelle des ſozialdemokrati⸗ ſchen„Volkswillens“ herauskommenden Mitteilungsblattes, das Nachrichten über den Streik und den Stand der Ernäh⸗ rungslage enthält. 5 Sieg der Sinnfeiner. T. U. London, 9. Juni. Der„Obſerver“ meldet, daß die Wahlen in Irland mit dem Ausſcheiden von Nordoſt⸗ülſter und der Grafſchaft Londonderry ſich zu einem überwältigen⸗ den Sieg der Sinnfeiner geſtaltet haben. Die Hoffnung, daß die Unioniſten im Süden unter der proportionalen Ver⸗ tretung ſich würden Geltung verſchaffen können, hat ſich Die Entente und Rußland. Lloyd George über die Politik gegenüber Rußland. London, 9. Juni. Im Unterhauſe erklärte Lloyd George, er übernehme die Verantwortlichkeit für die Politik gegen⸗ über Rußland, und er gehe mit ſeinen Kollegen einig. Die Zuſtände in Rußland ſeien kein Grund, mit dem ruſſiſchen Volk keinen Handel zu treiben, ebenſo wie die Zuſtände in Mexiko, die Greueltaten, die in Rußland unter dem zariſti⸗ ſchen Regime und in der Türkei unter Abdul Hamid gegen die Armenier vorgekommen ſeien, keinen Grund gegeben hätten, mit dieſen Ländern nicht Handel zu treiben. Lloyd George ſtellte feſt, daß Rußland vor dem Kriege 25 Prozent der in Europa eingeführten Lebensmittel lieferte, und daß daher die Wiederaufnahme der Beziehungen mit Rußland für die Exiſtenz Europas und der Welt unumgänglich nötig ei. Das Unterhaus ſchloß die Debatte über die Unterhand⸗ lungen mit Kraſſin, ohne daß ein Beſchluß gefaßt worden wäre. London, 9. Juni. Lloyd George führte im Unterhaus noch aus. die Alliierten hielten es für nötig, die Bedingun⸗ gen zu dem Lande wiederherzuſtellen, das früher 25 Prozent der Lebensmittel Europas ausgeführt habe. Es ſei zwei⸗ fellos Oel, Flachs und Nutzholz in Rußland vorhanden. Wenn man ſich weigern würde, mit Rußland Handel zu treiben, ſolange es dort eine bolſchewiſtiſche Regierung gäbe, würde man eine außerordentliche Dummheit machen. Vorſchläge Kraſſins an England. T. U. London, 9. Juni. Wie die Blätter erfahren, hat Kraſſin England für die Einleitung der gegenſeitigen Han⸗ delsbeziehungen folgende Vorſchläge gemacht: Wenn die engliſche Regierung die Räterepublik anerkennt, und den ruſſiſchen Kaufleuten, die mit den Päſſen der Moskauer Re⸗ gierung verſehen ſind, freien Verkehr und Handel auf eng⸗ liſchem Gebiet, ſowie die Ueberweſſung von Geldern an engliſche Banken geſtattet, werden die engliſchen Staatsan⸗ gehörigen die gleichen Rechte in Rußland erhalten, während die Röteregierung ihnen Bergwerkskonzeſſionen übergibt, unter der Bedingung, daß die mechaniſchen Mittel und das techniſche Perſonal von England geſtellt werden. —— Dre 247 T. 2 Kleine politiſehe Nachrichten. Deutſche Note an die Entente wegen der Belaſſung des Schiffsraums. Die deutſche Regierung, die, wie bekannt, bereits wiederholt bei der Entente wegen Belaſſung des für die deutſche Wirtſchaft unbedingt nötigen Schiffsraumes vor⸗ ſtellig geworden iſt, hat der Reparationsko ſion in Pa⸗ ris am 4. d. M. eine Note überreichen laſſen, in der ſie die Erwartung ausdrückt, daß die Repargtionskommiſſion nun⸗ mehr dem Antrag auf Belaſſung 5 Sraumes unver⸗ kürzt ſtaftgegeben und ihre Entſch id wie möglich treffen werde. Deutſcherſeits ſei 0 zung, von der die Reparattonskommiſſion die Prüfung des Vertrages ab⸗ hängig gemacht habe, nach beſten Kräften erfüllt. Die Kriegsgefangenen in Sibirien. Nach einer Londoner Meldnug erklärte Nanſen einem Mitarbeiter des„Obſerver“ gegenüber, in Sibirien befänden ſich wahrſcheinlich noch 160 000 bis 180 000 Kriegsgefangene. Einige Tauſend von ihnen ſeien in Turkeſtan, deren Heimführung die größten Schwierigkeiten verurſache. Im übrigen verkehrten trotz mangelnden Eiſenbahnmaterials Züge mit Kriegsgefange⸗ nen zwiſchen Moskau und Narwa. Die Behandlung der Kriegsgefangenen in Rußland laſſe zu wünſchen übrig. Das Hochſchulſtudium der Volksſchullehrer. Die Abend⸗ blätter veröffentlichen eine Erklärung der Berliner Uni⸗ verſität, der ſich zahlreiche andere Hochſchulen angeſchloſſen haben, über die geforderte Zulaſſung der Volksſchullehrer zum Univerſitätsſtudium, worin es heißt: Die Univerſität erkennt die Berechtigung der Beſtrebungen der Volksſchul⸗ lehrer nach einer Beſſerung ihrer allgemeinen Berufsbil⸗ dung vollkommen an und ſei gerne bereit, bei der Neuord⸗ nung mitzuhelfen. Die Univerſitäten und die Techniſchen Hochſchulen ſeien aber nicht geeignet, den Lehrern diejenige Ausbildung zu bieten, die im Intereſſe des Gedeihens der Volksſchulen erforderlich ſei. Pflicht der Univerſität ſei es, mit allen Kräften auf die Erhaltung des wiſſenſchaftlichen Lebens in Deutſchland bedacht zu ſein. Werde dieſer wiſſen⸗ ſchaftliech Geiſt nicht ſchon in den für das Studium vorbild⸗ denden Schulen ausgeübt, ſo erlahme das geſamte Geiſtes⸗ leben unſerer Nation. Aus dieſen Erwägungen heraus müſſe die Univerſität Berlin nachdrücklich Einſpruch dagegen erheben, daß die Berufsausbildung der Volksſchullehrer ausnahmslos auf die Univerſitäten übertragen werde. Von der Exkaiſerfamilie. Vor einigen Tagen meldeten die holländiſchen Blätter, daß die frühere Kaiſerin von Deutſchland ernſtlich infolge ihrer Ueberſiedlung nach Doorn erkrankt ſei. Nach dem„Exchange Telegravb“ ſollen ver⸗ gender zuſammenhängen. Vergangene Woche überflog ein zeug unbekannter Herkunft die Villa in Doorn. 1 ſchenfall ſcheint der Kaiſerin und ihrer Familie einer legenheit zu bereiten. Man weiß noch nicht, welche“ ſchiebene noch unaufgeklärte Umſtände mit dieſer Erkrag Ziel des myſteriöſen Fliegers war, jedoch erzählt n am folgenden Tage zwei verdächtige Perſonen an Pein 71 gangstüre zum Schloß feſtgenommen wurden. Sei Tagen überwachen etwa 10 Agenten der holländiſchen a zei und Detektive in Zivil die Deutſchen ſehr ſtreng. Kaiſer hat nicht mehr das Recht, das Schloß zu ve bevor er den Kommandanten der Polizeiſtreitkräſte. richtigt hat, der ihn im allgemeinen bei ſeinen Auto ausflügen begleitet. 10 2——* raſill Braſilianiſcher Kredit. ſoll Deutſchland einen Kredit zum Erwerb braf Erzeugniſſe gewährt erhalten. Portugals Entſchädigungs⸗ Forderungen an ar Nach Meldungen aus 8 279. f Laut„Nieuwe Rotterdamſche Courant von Deutſchland auf Grund des Fried 195 Zahlung einer Enutſchädigungsſumme von 432 058 752 Sterling.. it Ernenete Beunruhigung über Wilſons Gefunden ſtand. Trotz des ausgegebenen Dementis beharrt 2 05 auf, daß der Geſundheitszuſtand Wilſons ſich in 257 Weiſe fortwährend verſchlimmert. Es ſo Aerzte hinzugezogen worden ſein. 9 5 FA. VBadiſche Politik. Vom Landtag. k. Karlsruhe, 9. Juni. Die Tagesordnung ſtattfindenden Landtagsſitzung enthält eine große ſuche. Es befinden ſich darunger ſolche von Einze ferner ſolche des Landesverbands Baden, des Bun. ſcher Militäranwärter um beſſere Regelung der lungsverhältniſſe, des badiſchen Landesverban er hei diſch. Aütslehre kämpfung der Tuberkuloſe über die Gefundheit Jäger Lehrplau der Schule und des Bundes deutſcher Baden über das Verbot der Erteilung von Jag Ausländer, die außerhalb Deutſchlands wohnen. Dönſten e mung über das Beſoldungsgeſetz der Gemeinde⸗ perſchaftsbeamten erfolgen. Aus der ſozialdemokratiſchen Partei. 0. „ eine, mit eunbe. zen Karlsruhe, 9. Juni. Der Bezirksvorſtan zialdemokratiſchen Partei Badens wendet ſich un Aufruf an ſeine Parteigenoſſinnen und ⸗Genoſſen 1 Es heißt darin: Die Sozialdemokratie hat nach 9e nicht den mindeſten Anlaß, verzagt zu ſein. J abet 5 ſtehen in Baden feſt und ihre Politik wird in n rech kunft ihre Rechtfertigung erfahren. Es iſt damit z asmäß 9 daß in Bälde— jedenfalls lange vor dem verfaſſänent vorgeſehenen Termine— das deutſche Volk 5 0 Wahlurne gerufen wird. Auf dieſen Fall gilt An unſere Organiſationen einzuſtellen. In dem oße es dann weiter, daß ſchon am Mittwoch der grer Bere ausſchuß der badiſchen Sozialdemokratie zu ein amen der durch den Wahlausfall geſchaffenen Lage zu ten wird. itt ber gi ae Karlsruhe, 9. Juni. Am Donnerstag trit 3 15 Bezirksausſchuß der badiſchen Sozialdemokratie age Beratung der durch den Wahlausfall geſchaſſene al ſammen. 1— 52—— 7 e. Baden und Nach bargebiele . 00 —xk Reichsbanknoten zu 50 Mark vom 20. 10 haben auf Grund der Verordnung vom 4. Auge Eigenſchaft als geſetzliches Zahlungsmittel be September v. J. verloren; ſie werden no ift September d. J. von der Reichsbank eingelöſt. daß tümer zu vermeiden, wird darauf hingewieſei der nur um die Reichsbanknote vom 20. 10. 1918 mi 1 quadratiſchen Umrandung auf der Vorderſe! 1918 um die 50⸗Markbanknoten vom 30. November eule —x Keine neuen Tariferhöhungen bei dez mine 5 Wie mitgeteilt wird, plant das Reichsverkeh Dagegen de keine Erhöhung der Tarife zum 1. Oktober men we eine Neubearbeitung der Tarife vorgenome achtbe um zutage getretene Härten, namentlich im auszugleichen. ſſele — Woher ſtammt der augenblickliche 1 7* liche Kartoffelmengen abgeſchoben hätten. zu. Mit Rückſicht auf die nahe bevorſteher die gut zu werden verſpricht, mit Rückſi aus Polen, den Abſtimmungsgebieten(hier, große Mengen Kartoffeln für Deutſchland Italien haben ſich die Kartoffelverſorgung ſen, ihre Vorräte in den Handel zu bringen ſteht, bereits Anfang Juli mit der neuen den können. Die Bauern haben Kartoffeln in e eig chen kaum noch in Reſerve gehabt, bis auf iht räte. Der Anbau von Kartoffeln iſt zurze l geſtiegen, ſo daß bei guter Ernte Ausſicht neue Wirtſchaftsjahr pro Woche und Kopf feln liefern zu können. k. Entſchädigung der Auslandsdeutſchen St Gelegenheit wird von amtlichen wie priva auf hingewieſen, daß die den Auslandsde das im 0 Tei aß die f rufen ſchen zur Verteilung dieſes Guthabens 77505 es wäre widerſinnig, wenn andere die uner⸗ würden als die beſten ausländiſchen Sachke 8 ſchiedeuen * Karlsruhe, 9. Junl. Zu der in verſder deutſchen Zeitungen enthaltenen Notiz, das nd an rer Beamten aus dem Deutſchen Beamten zeamt ſei, wird mitgeteilt, daß nur die höheren 1 ßen wegen Meinungsverſchiedenheiten 1875 fragen aus dem Deutſchen Beamten bunt land und die höheren Beamten in Süddentſe) denken, ihrerſeits aus dem Deutſchen Bea treten. hlſ z Karlsruhe, 9. Juni. Die hieſigen den von denen vor eini Zeit berichtet e hier großes Aufſehen Lrregten, da ſie gera ſchlechten Brotausgabe fielen, haben nu beſchäftigt. Wegen Teilnahme an dieſen ſich acht Bäckermeiſter und vier Konditoren f e Das Gericht ſprach Gefängnisſtrafen von zu einer Woche und Geldſtrafen von 6 dan ent waren 13 Doppelzentner Me en. S a Karlsruhe, 9. Juni. Im hohen 1 empfindlicher Wetterſturz eingetreten! die 25 und Belchen iſt Schneefall eingetreton; eſen hat eg unter Null geſunken. Auch in den Bente err, 1200 Meter herab geichneit. Im Aluen Säntis fer Froſt und Schneetreiben. Auf 5 0760 inte Ingſpitze ſank die Temperatur auf 10 Gn. II.... fltaniſhe] e 1 1 fü, Abi, ſoll in dieſer Sitzung die ſchon mehrfach verschoben. len 1255 e 8 nne Mannheim, 9. Jun; Durch bie Eiſenbahn⸗Kriminal⸗ polizei wurde, wie das„Mannh. Tagbl.“ berichtet, am letz⸗ ten Samstag im D) ⸗Zuge Frankfurt-Darmſtadt eine ſchon lange geſuchte Hochſtaplerin verhaftet. Sie hatte mit einem falſchen Telegramme eine Schauſpielerin von Berlin nach Mannheim gelockt und ſie hier ihrer geſamten Garderobe beraubt. In ihrem Beſitze befanden ſich Unmengen ge⸗ fälſchter Papiere. In ihrer Wohnung in Frankfurt, die man päter durchſuchte, ſand man ein Tagebuch, in dem das ge⸗ ebene Frauenzimmer ſeine ganzen Schwindeleien und Diebſtähle nach der Zeitfolge verewigt hatte. Sogar die Zei⸗ tungsausſchnitte, in denen von ihren Gaſtrollen berichtet wurde, fand man ſorgfältig regiſtriert vor. Die Schwind⸗ lerin hatte gefälſchte Bankausmeiſe über ſehr hohe Beträge und reiſte unter dem Nennen Frau von Reizenſtein, Frau Ingenieur Dr. Bergman und Frau Dr. Bergmann. Sie Jol die Frau e i ubahnbeamten ſein, Maximiliane Malterer aus München heißen und don ihrem Ehemanne getrennt leben. 5 ** Freiburg, 9. Juni. Vor kurzem iſt ein Transport von 600 Schweizern, bei denen ſich zahlreiche Frauen und Kinder bis zum kleinſten Alter befanden, auf der Rückreiſe aus Rußland hier durchgeſahren. Sie wurden von den Ver⸗ tretern des Stadtrats mit den Vertretern des Roten Kreu⸗ zes und der elſaß⸗lothringiſchen Vertriebenenfürſorge am Bahnhof begrüßt und ihnen gleichzeitig einige Erfriſchungen und Blumen überreicht. Die Schweizer Führer dankten mit berzlichen Worten für dieſe freund⸗nachbarliche Aufmerk⸗ ſamkeit. * Schopfheim, 9. Juni. Infolge Ueberfüllung des Per⸗ donenautos hatte ſich Bauunternehmer Friedrich Maier von Fegernau auf das Trittbrett des Kraftwagens geſtellt. Beim Ausweichen vor einem dem Auto entgegenkommenden Fuhr⸗ * werk wurde Maier derart zwiſchen das Fuhrwerk und den Kraftwagen gequetſcht, daß er ſehr ſchwere Verletzungen da⸗ vontrug, denen er nun erlegen iſt. eg Kon; anz, 9. Juni. Die Polizei hat eine g9köpfige Ge⸗ ſellſchaft ermittelt, welche ſich mit dem Salvarſanſchmuggel befaßte. Eine erhebliche Menge Salvarſan wurde beſchlag⸗ kahmt. Unter den Verhafteten befinden ſich ein Kaufmann, ein Schreiner, eine Verkäuferin, ein Metzger, ein Dienſt⸗ 13 mädchen und ein Photograph, lauter ledige und noch in in⸗ bendlichem Alter ſtehende Leute. 5 Drahtnachrichten. 0 Das Ergebnis der bayr. Landtagswahlen. 90 München, 9. Juni. M. S. P. 19 Sitze, U. S. P. 16 Sitze, em. 1, bayr. Volkspartei 59, d. Volkspartei und Deutſch⸗ ſintionale 17, Bauernbund 10, Demokraten 8. Außerdem ad noch 15 Sitze aufgrund der Liſtenziffern und 15 Landes⸗ ſitze auf die Parteien zu verteilen. ö . Die Viehablieferungen au Frankreich. Berlin. 9. Juni. Das„B. T.“ meldet aus Baſel, daß von el von Deutſchland an Frankreich aufgrund des Verſailler der: daes abzuliefernden Viehs bis 1. Juni abgeliefert wur⸗ 5 42 453 Rinder. 67 476 Schafe, 7875 Ziegen, 7176 junge erden und Zuchtſtuten. Spa. Präſſel, 9. Juni. Agence Havas meldet, daß nachdem ſküntberand der Verſchiebung der Jonferenz von Spa zuge⸗ 5 Bunt hat, dieſe jetzt am 5. Juli ſtattfinden werde, Ihr en Sonderkonferenzen der Premierminiſter der Alli⸗ ten Länder in Brüſſel am 2., 3., 4. Juli vorhergehen. 5 a Deutſchland kann nicht zahlen. Miraris, 9. Juni. Der Senator und frühere Präſident des nal“ ſterrates Gaſton Doumergue veröffentlicht im„Jour⸗ bergrpeben einen Leitartikel, der ohne Zweifel großes Miß⸗ wicuügen bei den franzöſiſchen Chauviniſten verurſachen Fraue Nachdem der Verfaſſer darauf hingewieſen hat, daß 5 rien reich, mit ſeinen Prioritätsanſprüchen hinſichtlich der een aeutſchädigungen Deutſchlands bei ſeinen Verbünde⸗ nt durchgedrungen ſei, macht er ben franzöſiſchen 0 erzahler darauf aufmerkſam, daß es wahrſcheinlich ſet, ch eutſchland keine oder uur eine ſehr geringe Kriegsent⸗ ue gung zahlen könne.„Die Klugheit“, ſo ſagt Doumer⸗ ken ur beſteblt uns alſo, ſchon von heute an die Möglichkei⸗ lend Formen in Betracht zu ziehen, zu denen wir greifen end, falls wir das zum Wiederaufbau Frankreichs not⸗ bern 3 Geld nicht von Denſchland erhalten können, ſon⸗ der as wir es ſelbſt auftreiben müſſen. Wir ſind hierzu 5 Lage. Und wenn wir dies bewieſen haben werden, halter wir auch von unſeren Verbündeten große Kredite ef.„Dieſer Artikel iſt natürlich ſehr bemerkenswert, Aeich dich ihn in einer der größten Tageszeitungen Frank⸗ kicht nde Tatſache feſtgeſtellt wird, daß Deutſchland deshalb Mel zahlen werde, weil es hierzu einfach nicht imſtande 0 Englaud und Rußland. zung kon, o. Juni Faut„Times“ iſt die engliſche Regie⸗ 1. Die zeoriff, ein Voſtabkommen m. Rußland abzuſchlie⸗ nerken e ranzoſen widerſetzen ſich der Abſicht, da die f nnung der Sywjetregierung bedeute. N Unruhen in Graz. „Juni. Wegen der hohen Eier⸗ und Kirſchen⸗ dalleten auf dem Marktplatz etwa 2000 Frauen gen, denen ſich viele Männer anſchloſſen. Bei den den ſechs Perſonen leicht verletzt. Auch in Stadt und der zum Hauptbahnhof führenden kam es zu großen Menichenanſammlungen, die tung einnahmen. Auf der Stadtbrücke egenden Piu rerplatz verſammelten ſich Menſchen, die in die innere Stadt gelangen n dagegen die die Stadtbrücke abſperrende Polizei men. 8 5 Militäraufgebot eine drohende Haltung ein⸗ t gegehe gen? Uhr abends mußle der Befehl zum Schie⸗ n gab. n 57 P Heute eſſeſtimmen zur Reichstags wahl. 5 Juni. In der(halbamtlichen)„Deutſchen zeitung“ wird geſchrieben: Die Tatſache die Mittelparteien(Sozialdemokratie und geſchwächt ſeien. Die Stärkung der Rechten uken kennzeichne die Lage. Der politiſche Wille derfuczange von der Mittellinie ab, aber die Politik N bri hen müſſen, den Wagen wieder auf den Mittel⸗ beim gigen. Die beiden Rechtsparteien werden ſelbſt 1 Anſchl entrum vorausfichtlich keine Mehrheit finden. gcheine uß der Demokraten an eine Re en Lingusgeſchloſſen. 7 M inksparteien ein alice heit bild e. unter M 0 Nationalliberale) ſei offenbar ge⸗ n Sozialdemokraten zuſammen zu regieren, verneinen, daß bei den Sozialdemokraten Neiauna beſtehe. So deute manches darauf hin, daß die bisherige Verbindung(Sozialdemokratie, De⸗ mokratie, Zentrum) auch mit ſchwächerer Mehrheit ſich werde entſchließen müſſen, die Regierungsgeſchäfte vor⸗ läufig zu übernehmen. Der„Vorwärts“ ſagt, es ſei klar, daß unter den 11,6 Millionen Stimmen, die der Sozialdemokratie am 19. Ja⸗ nuar 1919 zufielen, ein großer Teil von ſolchen ge⸗ weſen ſei, die aus dem Gefühl der Enttäuſchung über den Zuſammenbruch in der Sozialdemokratie den Hoff⸗ nungsſtern einer glücklicheren Zukunft erblickten. Es ſei deshalb nichts Unerhörtes, wenn ein Teil dieſer Wäh⸗ ler, von einer Enttäuſchung in die andere gefallen, nun wieder einen neuen Stern nach Bethlehem ſucht. Die Sozialdemokratie müſſe ſich über Urſache und Wirkung des Wahlausfalls rückhaltlos kar werden. Das Bedenk⸗ denkliche ſei, daß nun der ſozialiſtiſche Vor⸗ marſch zum Stehen gekommen zu ſein ſcheine. Das Blatt wünſcht eine Verſtändigung zwiſchen den bei⸗ den ſozialiſtiſchen Parteien. Die„Freiheit“(Unabh.) ſtellt feſt, daß die Kommu⸗ niſten eine völlige Niederlage erlitten haben. Dem Zu⸗ ſammenſchluß des Bürgertums ſtehe die zunehmende Ge⸗ ſchloſſenheit der Arbeiterſchaft im Lager der Unabhängigen Sozialdemokratie gegenüber. 5 Die„Deutſche Tageszeitung“ ſagt, die Zunahme der Stimmen und der Mandate zu Gunſten der rechtsſtehen⸗ den Parteien übertreffe alle Erwartungen. Die„Germania“ ſtellt mit Genugtuung feſt, daß das Zentrum an den Rückgängen der Mittelpartei kaum ernſt⸗ lich beteiligt erſcheine. In der Hauptſache ſeien die Par⸗ teifreunde im Land feſt zuſammengeſchloſſen geblieben. So habe die Partei alle Urſache, der politiſchen Ein⸗ ſicht ihrer Anhänger ſich zu freuen, denn ſie gebe dem Wirken der Partei im Parlament gerade im Zeitalter der Demokratie erſt den wirklich tragfähigen Boden, den andere Parteien nach dem Ausfall dieſer Wahlen nicht recht zu empfinden vermöchten. Dieſe Tragfähigkeit könne aber nicht dauernd überſpannt werden. a Das linksdemokratiſche„Berliner Tageblatt“ ſpricht von Unklarheit und Verwirrung der Wähler, die Ge⸗ fühlspolitik habe ſich breit gemacht. Die Demokratie habe nur eine„Bataille“ verloren; jetzt ſei Rührigkeit die erſte Demokratenpflicht. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die bisherige Koalition noch eine kleine Mehrheit behalte. Eine aus Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum zuſammengeſetzte Regie⸗ rung würde eine Vereinigung der Sozialiſten und der Unabhängigen, der ganzen Arbeitermaſſe, gegenüber einer ſolchen Regierung hervorrufen. Dann würden ſchwerlich neue Erſchütterungen ausbleiben. Die„Voſſiſche Zeitung“ iſt der Anſicht, es laſſe ſich nicht ſagen, ob die bisherige Koalition noch über eine ſchwache Mehrheit verfüge. 5 Die„Münch. N. Nachr.“ ſchreiben: Das Verhäng⸗ nis der Wahlen iſt nicht die Niederlage der einen und andern Partei, ſondern das, daß die Wähler nur ge⸗ zeigt haben, was ſie nicht wollen, ohne zu erkennen zu geben, wohin ſie das Steuer gedreht haben wollen. Der Gedanke, die Deutſche Volkspartei in die Koalition aufzunehmen, verdiene ernſthafte Erwägung, aber das würde der Sozialdemokratie wahrſcheinlich verderblich wer⸗ den. Das Blatt hält eine rein ſozialiſtiſche oder rein bürgerliche Regierung für verfehlt. Die„Münch. Zeitung“ glaubt, daß die demokratiſche Partei ihren Kurs ändern und ſich in eine„national⸗ demokratiſche Partei“ umwandeln wolle. Das ſei ſehr bezeichnend, für die Umſtände, denen man in der Partei ſelbſt die Schuld an dem Mißgeſchick gebe. * Unter den gewählten Führern befinden ſich u. a.: Scheidemann, Ulrich(Heſſen), David, Wiſſel, Bauer, Schlicke(Soz.), Kunert, Däumig, Dittmann, Henke, Braß (Unabh.), Gertrud Bäumer, Dernburg, Schiffer, Geßler (Dem.), Brentano, Trimborn, Giesberts, Vell, Dr. Spahn, Dr. Hitze(Ztr.), v. Gräfe, Bruhn, Dr. Schiele, Hergt, v. Delbrück, Dr. Röſike, Dietrich, Dr. Düringer(D. Nat.), Rießer, Dr. Becker, Streſemann, v. Kardorff, Hugo Stin⸗ nes, Rippler(D. Volksp.). 8 r Lokales. — Aerzte und Krankenkaſſen. Der Reichsbürgerrat hat zum Kampf zwiſchen den Nerzten und Krankenkaſſen in einem Schreiben an das Reichsarbeitsminiſterium fol⸗ gende Stellung genommen: Aus einer Reihe uns zuge⸗ gangener Zuſchriften erſehen wir, daß in dem Kampf zwiſchen den Aerzten und den Krankenkaſſen die Bür⸗ gerſchaft mit aller Entſchiedenheit ihre Sympathie den erſteren entgegenbringt. Es iſt in der Tat nicht an⸗ gängig, daß in Zeiten, wo ſelbſt die kleinſte körper⸗ liche Dienſtleiſtung mit ganz unverhältnismäßig hohen Sätzen entlohnt wird, die verantwortungsvolle geiſtige Arbeit der Aerzte in völlig unzulänglicher Weiſe ver⸗ gütet wird. Eine derartige Entwicklung muß bei der jetzigen Teuerung zum wirtſchaftlichen und damit zum wifſenſchaftlichen und ſittlichen Niedergang der Aerzte führen. Daß darin eine ſchwere Gefahr für die ganze Volksgeſamtheit liegt, kann nicht zweifelhaft ſein. Der Reichsbürgerrat bittet daher die Regierung dringend, ihren Einfluß für eine angemeſſene Honorierung der Aerztetätigkeit geltend zu machen, um dieſen ſo her⸗ vorragend wichtigen Stand vor Verelendung zu bewah⸗ ren und ihm ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit zu er⸗ alten. 0— Die Gefangenen in Sibirien. Jeden zweiten Tag trifft in Narwa(Eſthland), wo ein Durchgangs⸗ lager ſich befindet, ein Transport Kriegsgefangener aus Sopjet⸗Rußland ein. Das Lager ſteht unter der Leitung des ſchwediſchen Roten Kreuzes, das den Gefangenen Le⸗ bensmittel und Liebesgaben verabreicht. Die engliſche Regierung hat für den Heimtransport der Gefangenen drei Dampfer freigegeben, ſo daß ſie nunmehr auch von Finnland aus abbeſördert werden können. — Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Auf Einladung des württ. Miniſteriums des Innern hat nun auch das Neichsgeſundheitsamt einen Bäkterioldgen, Geh. Ral Dr. Tietze, in das Seuchengebiet entſandt, nachdem dort bereits Geh. Rat Profeſſor Dr. O lt⸗Gießen pathologiſch⸗ anatomiſche Unterſuchungen über die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche vornimmt. Beide Forſcher ſollen vor allem die Frage prüfen, ob es ſich bei der bösartigen Seuche nur um einen höheren Virulenzgrad eines Erregers oder aber um eine ſog. Miſchinfektion, d. h. der Verbindung der Seuche mit einer anderen Krankheit handelt. Es iſt nicht zu erwarten, daß der Erreger der Seuche entdeckt werde, nachdem Forſcher feſtgeſtellt haben, daß dieſer Erreger mit den derzeitigen Hilfsmitteln nicht zu Ge⸗ ſicht gebracht werden kann. Dr. Tietze hat vom preu⸗ siſchen Landwirtſchaftsminiſterium den Auftrag erhalten, auch Verſuche mit einem neuen Schutz- und Heilmittel anzuſtellen. Es ſoll ein noch ſtärkeres Serum herge⸗ ſtellt werden, nachdem die bisherigen Impfungen in Würt⸗ temberg nicht voll befriedigt haben. 5 , Borſchußzahlungen an Lazarettkranke des alten Seers. Das Hauptverſorgungsamt Karlsruhe hat auf die bei der badiſchen Staatsregierung gemachten Vor⸗ ſtellung der Lazarettkranken des alten Heers die vor⸗ ſchußweiſe Auszahlung von täglich vier Mark zu den bisherigen Gebührniſſen angeordnet. Die Gebührniſſe der Lazarettkranken werden demnächſt neu geregelt werden. .— Kleiderſtoffe für die landwirtſchaftliche Be⸗ völkerung. Auf den Antrag der badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer wird die Textilnotſtandsverſorgung Berlin eine größere Menge von Kleiderſtoffen zur Verfügung ſtellen, die durch Vermittlung der Genoſſenſchaften an die landwirtſchaftliche Bevölkerung Badens verteilt wer⸗ den ſollen. Wenn auch nicht alle Wünſche und Be⸗ dürfniſſe zu befriedigen ſind, ſo iſt die ſo dringend nötige Aushilfe doch willkommen. — Die Verſtaatlichung der Volksſchule. Den Städten der Städteordnung iſt auf eine Eingabe, in der die Verſtaatlichung der Volksſchulen in Baden ver⸗ langt wurde, von der Regierung der Beſcheid zugegan⸗ gen, die Uebernahme der geſamten Schullaſten auf den Staat mit Wirkung vom 1. April ſei nicht möglich, doch werde ber der Neuregelung der geſamten Schulgeſetz⸗ gebung auf den Vorſchlag zurückgekommen werden. Die Aufnahme der Lehrer in den Gehaltstarif iſt jedenfalls ein Schritt auf dem Wege der Verſtaatlichung der Volks⸗ ſchulen. 5 e Sitzunasbericht des Kammunal verbandes Die als Winterreſerve eingelegten Hülſenfrüchte ſollen den Gemeinde zur pflegl. Aufbewahrung, evtl zur Ausgabe an die Bevölkerung, übergeben werden. Die Bürgermeiſter⸗ ämter ſind verpflichtet, die Hülſenfrüchte zum Preiſe von 4.— per& zu übernehmen, am Lager abzuholen und in der Gemeinde einzulagern mit der Maßaabe, ſie nach Bedarf zu paſſender Zeit und zu annehmbaren Preiſen, die ſich evtl. beim Heben der Preiſe der Markt⸗ lage anpaſſen dürfen, an die Bevölkerung auszugeben. Der Kommunalverband übernimmt dagegen den Ausfall der durch die Uebernahme der Früchte von der R gierung zu höheren Werten entſtand, zu ſeinen Laſten. Die vom Unter⸗Ausſchuß für Milch und Fett in ſeiner Sitzung am 31. Mai feſtgelegten Verbrauchermilchpreiſe wurden gut⸗ geheißen. Di ſelben ſind: J. Kuhmilch: a a) in den Gemeinden, in denen SZammelſtellen ein⸗ gerichtet ſind: f 1. Vollmilch(Erzeugerpreis ab Stall) Mk. 1.20 per Ltr. 2. Vollmilch(Abgabepreis des Erzeugers an die Sammelſtelle ab Haus) 8 Vollmilch(Abgabepreis der Sammelſtellen an den Ver⸗ braucher) Mager- oder Buttermilch(Ab⸗ gabepreis der Sammelſtelle an den Verbraucher Mk.—.75 per Ltr. in den Gemeinden, in denen keine Sammelſtellen eingerichtet ſind:. a 1. Vollmilch(Erzeugerpreis ab Stall) Mk. 1.20 per Ltr. 2. Vollmilch(Abgabepreis des Er⸗ zeugers direkt an den Ver⸗ braucher). Mk. 1.40 per Ltr. II Ziegenmilch: N Der Preis für Ziegenmilch wird dem der Kuhmilch durchweg gleichgeſtellt. 1 Der neuerlichen Anregung des Direktoriums der Reichsgetreideſtellen, die in privaten Händen befindlichen Schrotmühlen unter Verſchluß zu nehmen, ſtimmte der Ausſchuß nicht zu. Er hält vielmehr ſeinem Beſchluß vom 5. Dezember 1919, nach welchem nur die Schrotmühlen noch in Verwahrung der Gemeinden bleiben ſollen, die ſeinerzeit wegen unerlaubter Verarbeitung beſchlagnahmt werden mußten, aufrecht. E⸗gänzend wurde noch ein⸗ ſtimmig feſtgelegt, die etwa im Beſitz⸗ ſäumiger Brotgetreide⸗ Gerſte⸗ und Haferablieferer befint lichen Schrotmühlen unter Verſchluß zu legen. Bezüglich der bei der Gutsverwaltung Kirſchgartshauſen durch den Kommunalverband eingeſtellten Milchkühe, die für die Ablieferung an den Feindbund vor⸗ geſehen ſind, wurde eine genauere Vereinbarung getroffen. Von der unterm 21. Mai durch die Reichs regi rung erlaſſenen Reichsgetreideordnung für die Ernte 1920, bezw. von den hauptlächlich für das neue Wirtſchaftsjahr in Betracht kommenden Aenderungen gegenüber der alten Reichsgetreideordnung wurde Kenntnis genommen. Bezuͤg⸗ lich der Verſorgung mit Herbſtkartoffeln aus der Ernte 1920 wurde im Sinne der Verordnung der Reichsregierung vom 21. Mai beſtimmt, die erforderlichen Mengen bei der Reichskartoffelſtelle aufzugeben und dafür einzutreten. daß der Kommunalverband mit den Erzeugern die vorgeſehenen Mk. 130 per Ltr Mk. 1.50 per Ltr. Vertragsabſchlüſſe direkt tätigen darf. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm Sport. Tennis. 5 — Poſtſache. Nach Ungarn können von jez t 1 * 1 . Turnen. Mit der Einführung der neuen Welturnordnung beſchloß der deutſche Turnausſchuß in den Turnſpielen Hrelsmeiſterſchaften 1 und zwar für Männer in Fauſt⸗, 1 und Schleuderball, für Frauen in Fauſt⸗, Schlag- und Korbball. Die Sieger den einzelnen Kreiſe werden ſich an den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft beteiligen. Die Kreismeiſterſchaftey ſollen bis zum nächſten Frühjahr, die Deutſche Meiſterſchafe im darauffolgenden Herbſt erſtmals ausgeſpielt werden.— Im August d. J. findet ein al gemeiner deulſcher Spieltag der ge⸗ ſamten deulſchen Turnerſchaft ſtatt. In Halle a. S. fand am 26. und 27. Mai eine Turnaus⸗ Witlider der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt an der ſämtliche kitglieder der Unterausſchüſſe teilnahmen. Die Haup aufgabe ür die Verſammlung bildete die Schaffung einer der Zeit ent⸗ — 5 etturnordnung. Von beſonderer Bedeutung iſt die zukünftige Wertung der Uebungen, bei den g miſchten Wettküm pen, beſtehend aus Geräte⸗ und volkstümlichen Uebungen. Für die erſteren wurde die 20⸗Punktwertung angenommen und bei den letzteren die Anrechnung der Ueberpuntte beſchloſſen, was auch für die rein volkstümlichen Wettkämpfe gilt. Fußball. Süddeutſchland verliert gegen Mitteldeutſchland 0:1. Am Sonntag fand in Frantzfurt a. M. das Rückſpiel Süd⸗ deutſchland gegen Mitteldeutſch“and vor 12000 Zuſchauern ſtatt. Die ſüddeutſche Mann chaft war duech das Fehlen der Nürnberger und Fürther Spieler erheblich geſchwächt und außerdem mußten für die urſprünglich aufgeſteilten Spieler noch in letzter Stunde alas ider aufgeſtellt werden, die den Anforderungen nicht vollwertig entſprachen. Dieſen Umſtänden iſt es zuzuſchreiben, daß das durchweg gleichwertige Spiel für die ſüddeutſche Elf mit 0: 1 Toren verloren ging. Das einzige Tor des Tages fiel erſt 3 Minuten vor Schluß auf eine Ecke. Bei der unterlegenen annſchaft verſagte der ganze Drei⸗Innenſturm. * Pokalmeiſter Stuttgarler Sportklub 1900 Nürnberg und ſchiug den F.C. Pfeil Der württ. Kreis- und weilte am Sonntag in mit 3:1 Toren. Im Städteſpiel Hamburg— Leipzig gewann Hamburg mit 5:1. Kaſſel—Frannfurt a. M. unentſchieden 873. Die ungariſche Fußbalimannſchaft Vaſas⸗Budapeſt, die in Süd⸗ deutſchland wiederholt durch ihre Erfolge angenehm aufgefallen iſt, wurde in Mainz vom 1. Fußball⸗ und Sportverein mit 1:0 geſchlagen.. Der Deutſche Fußballbund weiſt, nach der letzten amtlichen Feſtſtellung, über eine halbe Million Mitglieder auf. Hockey. 6985 Oie ſüddeutſche Hockey⸗Meiſterſchaft errang die Münchener Hockeyve reinigung Jahn gegen Turnvereinigung 1860 mit 3:2. e Leichtathletik. Eine neue deutſche Höchſtleiſtung ſtlte die Damenſiaſeiie vom Turnverein Frankfurt auf, die eine amal 100⸗Meter⸗Stafette in 56,4 Sekunden gewann. 1 Die Lawn⸗Tennis⸗Weltmeiſterſchaften wurden in Paxis aus- getragen. Der Franzoſe Laurentz blieb im Einzelſpiel Sieger. If Damendoppelſpiel errang das engliſche Paar Mrs. Satker⸗ waite— Miß Hollmann den Meiſtertitel. Radfahren. Bei dem Radrennen zu Hannover ſiegte im Flieger⸗Haupt⸗ fahren Rütt; zweiter würde Arend, dritter Stabe. f Der große Straßenpreis von Köln über 160 Km. wurde von 59 Fahrern beſtritten. Sieger iſt Uhligſch äger⸗Köln in 5 Std. 33 Min. 44,2 Sek., zweiter wurde Michgel⸗Berlin, f Flugweſen. Einen neuen Höhenweltrekord mit 3 Fluggäſten ſtellte der Amerikaner Waddington in San Antonia(Texas) guf, indem er 6104 Meter erreichte.— Den früheren Renard hielt der Deutſche Reiterer mit 5160 Metern, den er im Jahr 1915 in Brandenburg auffſtellte. Vermiſchtes. Der Verein ſchweizeriſcher Verlagsbuchhündler besprach auf ſeiner Berner Hauptverſammlung die ſchwierige Lage des ſchwei⸗ zeriſchen Buchverlags und bedauert, daß„infolge mangelnden Entgegenkommens“ der deutſchen Buchhändler bis jetzt die Ein⸗ richtung eines vom ſchweizeriſchen Verlagsbuchhandel angeſtrebten Austauſchverkehrs ſchweizeriſcher und deu ſcher Bücher wenig Aus⸗ ſicht auf Erfolg habe. Verurteilung. Wegen der Beſudelung des Denkmals Kaiſer Wilhelm J. mit roter Farbe vor mehreren, Wochen hat die Strafkammer in Bonn 2 junge Leute ohne Parteizugehörigkeit und 2 Unabhängige zu je 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Unfall des Marſchall Joch. Der Kraftwagen des Marſchalls Foch ſtieß in einer Straße von Paris mit einem anderen Kraft⸗ wagen zuſammen. Joch trug eine Schramme im Geſicht davon. Krawall. Bei einem bedrohlichen Tumult wegen der hohen Eier⸗ und Kirſchenpreiſe in Graz mußte das Militär ſchießen. 6 Perſonen wurden getötet, 15 verwundet. 115 Flugzeuge verbrannt. Bei einem Brand in einer Flieger⸗ ſchule in der Nähe von Sealſord Eincolnſhire, England) wur⸗ den 115 Flugzeuge zerſtört. Der Schaden beträgt eine Viertel⸗ million Pfund Sterling(5 Mill. Goldmark). — Das Kindererholungsheim auf dem Heu⸗ berg. Der Träger des Kindererholungsheims auf dem Heuberg ſoll ein gemeinnütziger Verein ſein. Die Ge⸗ meinden, die ihm beitreten, bezahlen bei einer Einwoh⸗ nerzahl bis zu 10 000 jährlich 100 Mk., bis zu 50 000 jährlich 1000 Mk. und über 50000 jährlich 2000 Mk. Der Verpflegungsſatz wird vorausſichtlich auf etwa 6.50 Mark täglich gehalten werden können. Der Ausſchuß des Verbandes der mittleren Städte Badens hat ſich für die Errichtung des Kindererholungsheims auf dem Heu⸗ berg ausgeſprochen, umſo mehr als das Erholungsheim Schleiz Wolfsberg aufgehört hat zu beſtehen. wieder Poſtfrachtſtücke bis 20 Kgr. mit und ohne 2 angabe verſandt werden. — Der Deutſche Kriegerbund(yfſheuſerhg hat durch ſeine Hauptkaſſe in den Jahren 1906 bis lt ö 5.: 1 an Unterſtützungen für Mitglieder und deren Hinten Die dem bene rund 9 618 000 Mark ausbezahlt. 58 is band angeſchloſſenen Vereine haben außerdem dem Krieg jährlich etwa 7% Mill. Mk. auft den können. 5% g — Freie Wareneinfuhr nach Frankreich. die Einfuhr von Waren aus Deutſchland nach„ 0 reich iſt eine franzöſiſche Einfuhrbewilligung ni 3 erforderlich, ausgenommen bei Farbſtoffen, ſowie f miſchen, pharmazeutiſchen und denjenigen ander eh. zeugniſſen, deren Ausfuhr auf Grund des Irie 1 2 vertrags erfolgt(d. ſ. hauptſächlich Kohlen und Nebenprodukte). 1 0 22 9 — Die Kehrſeite des Lotteriegewiuns. 15 von uns verbreiteten Notiz, daß die neue Reichsen e menſteuer einen erheblichen Teil eines Lotterie 14 wegſteuert, wird uns amtlich mitgeteilt: Ihre t 105 rungen hinſichtlich der jetzigen Einkon iſteuerpffl h Lotteriegewinne zum Reich ſind richtig bedürſen nel e D der in§ B des Reichseinkommenſtenergeſetzes Einſchränkung, daß die Einkommenſteuer bei me winnen von dem geſamten ſteuerpflichtigen Ein g 8 nach dem Hundertſatz erhoben wird, der ſich 10 i 0 fe des Geſetzes für das Einkommen des rpflichtihe i Abzug des Lotteriegewinns berechnet und, wenn befke bu bei ein Hundertſatz nicht ergibt, nach dem mie in§ 21 vorgeſehenen Abgabeſatz. fed markt ſind die P Mk. pro Kg. allmählich 1 gegangen.— Der Röhrenverban N 0 Pre 115 110 t zu lng 3 Kaige fen .„Turnverein Seckenbeim norden Abend 8 Ahr Turnſtunde. b. Nach der Turnſtunde Der Turnwart. Turnratsſfitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Reichsvereinigung ehemallger Kriegsgefangenen Ortsgruppe Peckenheim. Heute Abend 8 Uhr im Bierkeller monats⸗Oersammlung. Es wird um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erſucht. Der Vorſtand. Urlöddſchuh für aport I. Tolbes- ö Albungen. Heute Abend 8 Ayr Sitzung im„Adler“. Der Vor ſitzende. C. Jugenabund deckenbelm 1920. Jun Abends ½ 9 Mh Susummenkunſt der Rblellung 1 im Lot. l. Verarügungs⸗Coſellchaft „lade 1019. Heute Daunerstaa gußerord. füladederergqnmung E ſch inen aller ermartet e Vo fand Tanzstunden Gesellschaft E. Trautmann. Sauntag, den 13. Juni Tanzausklug nach Schlierbach Abfahrt Friedrichsfeld M. N B. 14 Uhr. Gäßte willkommen! 5 Der Vo ſtand. 1898 97 Katholischer FJungmänner Verein Sportabteilung. Heute Abend 5 Fuß ball-Graining, ſowie Stafelte und laufen. Anſchließend erſammlun, im Oral. Es haben alle, die ſich in il inen. De all räſ⸗ Verein Hundeſport Seckenheim. 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Bei einer Länge von mindeſtens 20 und weniger als 25 cm: a) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 30 em be⸗ trägt: abgeholt am Lager das Bündel 135 Pf. frei ins Haus geliefert das Bündel 150 Pf. b) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 em beträgt: abgeholt am Lager das Bündel 115 Pf. frei ins Kaus geliefert das Bü del 130 Pf, c) wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 28 em beträgt: abgeholt am Lager das Bündel 100 Pf. frei ins Haus geltefert das Bündel 115 Pf. 2. Bei einer Länge von mind ſtens 25 em: wenn der Durchmeſſer mindeſtens 80 om be⸗ trägt: abgeholt am Lager das Bündel 155 Pf. frei ins Haus geliefert das Bündel 175 Pf. wenn der Durchmeſſer mindeſtens 23 und weniger als 30 em beträgt: adgeholt am Lager das Bündel 135 Pf. frei ins Haus geltefert das Bündel 155 Pf. wenn der Durchmeſſer mindeſtens 20 und weniger als 23 om beträgt: abgeholt am Lager das Bündel 110 Pf. frei ins Haus geliefert das Bündel 125 Pf. 3. Mündelwellen, Länge 90 bis 100 em und Durchmeſſer 20 bis 25 cm: abg holt am Lager das Bündel 290 Pf. frei ins Haus geliefert das Bündel 320 Pf. Karlsruhe, den 6 Mai 1920. Badiſches Landespreisamt. Dies zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 7. Mai 1920. Lebensmittelamt. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim mündelsicher. Annahme von Spareinlagen; Zinsung. Ahnahmestellz: 8g. Leenk. Bühler, Seckenheim Wohnhaft an den Planken. Scheck- und Giroverkehr kostenlos. Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a. Rh Nr. 6290.— Karlsruhe (Baden) Nr. 1788. l Hypotheken gegen mässige Zinssätze, apesen. nad provisionsfrei. SS bbb ind Moo tagw eise Vor- ners zu haben ben Zim mer i Ainfdaprddnmaaadaddſaddſdacſa Im N am besten sehne, der mit Apoth. W. Rots verbs Ansatz hergestellte Heidelbeer. 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