. Trägerlohn. 20. Jahrg. Samstag, 12. Juni 1920. ö Juberattvnsprets: Dte einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Reklamen 1.30 Mk. Tagesſchau. Der„Berl. Lok.⸗Anz.“ will von unterrichteler Seite ge⸗ hört haben, daß Präſident Ebert nicht wieder für die Präſi⸗ dentſchaft kandidieren werde. In der Partei beſtänden Wi⸗ derſtände gegen ſeine Perſon und er empfinde als unge⸗ rechtfertigt, daß die Kritik überſehe, daß er als Reichspräſi⸗ dent in erſter Linie nicht Parteiintereſſeu, ſondern den Ge⸗ ſamtintereſſen des Volkes zu dienen habe. Im Wahlkreis Potsdam 2 ſind nach dem Berl. Lok.⸗Anz. nach dem bisherigen Ergebnis 120 266 deutſchnationale Stim⸗ men abgegeben worden. Außer dem deutſchnationalen Kan⸗ didaten Wulle iſt alſo auch Graf Weſtarp, der Führer der alten konſervativen Reichstagsfraktion, gewählt worden. Vom 10. Juni ab befinden ſich in der neutralen 50 Kilo⸗ meter ⸗Zone von der Reichswehr noch 10 Bataillone fünf Schwadronen und eine Batterie. Dieſe Beſtände bilden einen Teil des Uebergangsheeres, deſſen Herabminderung auf 200 000 Mann durchgeführt iſt. Das Reichsernährungsminiſterium beabſichtigt, die Fleiſchpreiſe weiter zu erhöhen. Durch energiſche Vorſtel⸗ lungen Bayerns iſt aber erreicht worden, daß dieſe neue Er⸗ a höhung der Fleiſchpreiſe nicht eintritt. Die Schuhwarenhändler in Bernburg haben gemeinſam beſchloſſen, die Preiſe für Schuhwaren erheblich herabzuſet⸗ zen. Sie erklären in einer Bekanntmachung, daß die Zu⸗ rückbaltung des Kaufpublikums eine große Geſchäftsſtille und Arbeitsloſigkeit hervorgerufen habe und ſie ſich deshalb veranlaßt ſehen, der veränderten wirtſchaftlichen Lage durch Herabſetzung der Preiſe ihrer geſamten Fabrikate Rechnung zu tragen. Durch die Eiſenbahnkriminalabteilung in Düſſeldorf wurden umfangreiche Güterdiebſtähle aller Art, die ſeit 3 Jahren auf dem Hauptbahnhof in Düſſeldorf ausgeführt wurden, aufgedeckt. Bisher wurden 45 Beamte und Ar⸗ beiter verhaftet. Die Alliierten bereiten gegenwärtig eine außerordent⸗ lich ſcharfe Note vor, die Deutſchland alle Verletzungen des Verſailler Vertrags, die es bis jetzt in wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht begangen habe, in Erinnerung bringt. Deutſchland, ſo behaupten ſie, ſei tatſächlich durch viele Konzeſſionen dazu in der Lage geweſen, ſeine früheren Verbündeten und die Neutralen zum Schaden der Alliierten zu begünſtigen. Aus Paris wird gemeldet: In einer ſeiner jüngſten No⸗ ten benachrichtigte Deutſchland die Alliier en. daß es bis zum 10. Juni die Beſtände ſeiner ſtändigen Armee nicht auf die im Verſailler Vertrag vorgeſehene Ziffer von 100 000 Maun reduzieren könne, und verlangte, die gegenwärtige Reichs⸗ wehr, die aus 200 600 Mann beſteht, behalten zu dürfen. Wie verlantet, ſoll der Oberſte militäriſche Rat von Verſailles Deutſchland ermächtigt haben, ſeine Polizeibeſtände zu er⸗ höhen, nicht aber diejenigen ſeiner ſtändigen Armee. Die franz. Handelsmarine betrug nach Erklärungen ſei⸗ tens der Regierung in der Kammer vor dem Kriege 2650 000 Tonnen. Sie ſei durch den Krieg auf 1450 000 Tonnen zu⸗ rückgegangen. Hierzu ſeien inzwiſchen 980 000 Tonnen hin⸗ zugekommen. Unter Hinzurechnung der Schiffe aus Deutſch⸗ land, Oeſterreich, Braſilien und England betrage der Han⸗ delsſchiffraum jetzt 3 550 000 Tonnen. Millerand erklärte über den türkiſchen Frieden, der Be⸗ ſchluß, die Türkei als adriatiſche Macht zn erhalten, habe eine Neuregelung in Kleinaſien erforderlich gemacht. der Sultan werde in Konſtantinopel bleiben, aber eine inier⸗ nationale Kommiſſion babe die Aufgabe. der die Freiheit der Meerengen und die Entmilitariſierung der europäiſchen und aſiatiſchen Küſte zu wachen. Nach einer Pariſer Meldung ſoll eine Begegnung zwi⸗ ſchen Lloyd George und Millerand der Zufammenkunft der alliierten Regierungshäupter in Brüel vorausgehen. Der franzöſiſche Miniſterpräſibent hat Lloyd George wiſſen laſ⸗ ſen, daß er bereit ſei, nach London zu kommen. Eine Meldung des„Petit Pariſien“ beſagt, daß in der Nacht vom 6. Juni in Perſien die bolſchewiſtiſche Revolution ausgebrochen iſt. Nach einer Meldung aus London haben ſich die engliſchen Truppen nach Bagdad zurückgezogen, nachdem ſie Reſcht(2) kampflos geräumt haben, weil die Hindutruppen ſich weiger⸗ ten, gegen die Nevolutionäre zu kämpfen. Scherben. Das Ergebnis der Reichstagswahlen ſteht nun ſoweit feſt, daß man über ſeine politiſche Auswirkung ſprechen kann. Der erſte Eindruck wird durch das vorläufige amtliche Wahl⸗ ergebnis beſtätigt: Die alte R ierungsmehrheit beſteht nicht mehr. Es iſt aber auch ni ht abzuſehen, welch andere Mehrheit an ihre Stelle treten ſoll. Vorl ufig iſt die Ab⸗ ſtimmung vom 6. Juni nur ein Haufen j n, Poſitives aber nicht zuſtande gebracht.— Denn eine ehrßeit der Rechten iſt nicht vorhanden. Deulſchnationgle Deutſche Volkspartei, die beiden wilden Rufer im Kampf gegen die frühere Koalitionsmehrheit verfügen nur über 126 von 480 Stimmen. Auch mit der Zentrumsrechte verfügen ſie nicht über die Mehrheit. Und daß eine Regierung aus den bür⸗ gerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratje den Kon⸗ flikt bedeuten würde, iſt auch den rechtsſtehenden Kreiſen klar. Eine ſolche Regierung wäre auch nicht von Dauer, da ſie gegen die ſtarke Oppoſition von etwa 180 ſozialiſtiſchen Stimmen zu kämpfen hätte. Sie würde außerdem die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie an die Seite der Unabhängigen und damit auf die radikale Linie bringen, von der ſie ſeit dem vorigen Jahre glücklicherweiſe abgekommen war. Sb eine Regierung aus den alten Koalitionsparteien verſtärkt durch die Deutſche Volkspartei zuſtande kommen wird, wird von dem Standpunkt der Sozialdemokratie, aber auch von dem der Deutſchen Volkspartei ſelbſt, abhängen. Zahlenmäßig wäre ſie möglich. Ob ſie allerdings von Dauer ſein kann, wenn ſie überhaupt zuſtande kommt, iſt eine andere Frage. Man ſieht, wie verworren die Lage durch die Abſtim⸗ mung vom 6. Juni geworden iſt. Und dabei wäre die Bil⸗ dung der neuen Reichsregierung in möglichſt kurzer Friſt dringend nötig, mit Rückſicht auf unſeren inneren Auf⸗ bau, aber auch im Hinblick auf die äußere Lage. Es ſteht heute ſchon außer Zweifel, daß das Ergebnis der Reichs⸗ tagswahlen auf die weitere Entwicklung unſerer inneren und äußeren Politik in hohem Maße hemmend einwirkt. Ob es nicht ſogar zu ſchweren Konflikten führen wird, muß und wird die Zukunft und zwar die nahe Zukunft zeigen. Die Deutſche Demokratiſche Partei, die aus vaterländi⸗ ſchen Gründen in der alten Koalitionsregierung mitgear⸗ beitet hat, von der Wählerſchaft aber ſchlecht belohnt wurde, kann den Verſuchen der Regierungsbildung mit Gelaſſen⸗ heit zuſehen. Man braucht ſie auch in der neuen Regierung; ſie wird abwarten, wer ſie ruft und darnach ihre Haltung einrichten. Zur Zeit iſt die Lage jedenfalls noch durchaus unklar. Die Parteien, die den Scherbenhaufen geſchaffen haben, müſſen zuſehen, wie ſie ihn wegräumen. Den Scha⸗ den aber, der durch die neuerliche Beunruhigung der Lage entſtanden iſt, hat das deulſche Volk zu tragen. — Fumtsblatt der Bürgermelsterũmter Seckenheim, Ilvesheim, ſieckarhausen und Edingen. Adonnementspreis: Monatlich 3.— 4 mit Durch die Poſt bezogen pro Ouortal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Wetertage. No. 128 Bei öfterer Aufnahme Nabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkanto! Larkärnbe Nr. 19819 Die Neubildung der Regierung. Die badiſche Sozialdemokratie zur politiſchen Situation. Karlsruhe, 11. Juni. Der Bezirksausſchuß der Sozial⸗ demokratiſchen Partei Badens nahm in Karlsruhe zu der durch das Ergebnis der Reichstagswahl geſchaffenen Lage Stellung. An die Referate über die politiſchen Aufgaben und über die Organiſationsarbeit ſchloß ſich eine längere Er⸗ örterung an, in der laut„Volksfreund“ vor allem volle Klarheit über die politiſche Stellungnahme erzielt wurde Bezüglich der Regierungsbildung im Reich kommen nach einmütiger Auffaſſung für die Sozialdemokratiſche Partei nur die folgenden Grundſätze in Betracht: a 1. Die bisherige Koalitionspolitik bildet keine tragfähige Baſis mehr. 2. Eine Verbreiterung dieſer Koalitionspolitik nach rechts kommt für die Sozialdemokratiſche Partei nicht in Frage. 3. Vom Standpunkt der Sozialdemokratie iſt eine regie⸗ rungsfähige Parlamentsmehrheit nur zu ermöglichen durch den Hinzutritt der Unabhängigen zu den bisherigen Koali⸗ tionsparteien. 4. Das Scheitern einer ſolchen Mehrheitsbildung würde der Sozialdemokratiſchen Partei das Verbleiben in der Re⸗ gierung unmöglich machen. Der„Volksfreund“ betont hierzu noch im beſonderen die Ablehnung eines Zuſammengehens mit der Deutſchen Volkspartei in der Koalition und erwartet, daß auch die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion eine neue Regierungs⸗ bildung nur dann mit übernimmt, wenn auch die Unab⸗ hängigen mit in die Regierung eintreten, für die ſie auch die eventuelle Teilnahme des Zentrums und der Demokraten erwarten. Von einer ſolchen linksgerichteten Koalition ver⸗ ſpricht ſich der„Volksfreund“„enorm viel“ im Sinne der republikaniſchen und demokratiſchen Feſtigung und glaubt, dann auch vieler wirtſchaftlicher Schwierigkeiten Herr zu werden. Den Unabhängigen ſchiebt er die Verantwortung zu, falls dieſe ſtatt mitzuarbeiten, ihre bloße Nörgel⸗ und Nur⸗Oppoſitionspolitik weitertreiben wollen. Württembergs Standpunkt. T. U. Stuttgart, 11. Juni. Zur Beſprechung der durch die Wahlen geſchaffenen politiſchen Lage findet am nächſten Sonntag in Stuttg⸗rt eine Landeskonferenz der Sozialde⸗ mokraten Württembergs ſtatt, die ſich in erſter Linie mit der Taktik der ſozialdemokratiſchen Vertreter in Reichs⸗ und Landtag und außerdem mit Aufgaben der Partei in der nächſten Zeit zu befaſſen haben wird. Die Partei macht übrigens in auffallend ſcharfer Weiſe Front gegen rechts. Man ſagt, daß die Stunde ſchon näher ſein könnte als man⸗ cher es glaubt, in der es gilt, in der deutſchen Republik den Achtſtundentag und das gleiche Wahlrecht zu verteidigen. Paul Hirſch. 5 T. II. Berlin, 11. Juni. Die„N. B. Z.“ gibt Aeußerungen eines führenden Mitgliedes der Mehrheitsſozialdemokratie, des früheren preußiſchen Miniſterpräſidenten Hirſch, wieder der ſich in ſchärfſter Weiſe gegen ein Zuſammengehen ſeiner Partei mit der Streſemann⸗Gruppe ausſpricht. Hirſch ſagt, er könne ſich nicht denken, daß Sozialdemokraten mit Leuten in einer Regierung ſitzen werden, die ſich noch vor wenigen Monaten offen für Kapp und ſeine Regierung ausgeſpro⸗ chen haben. Daher kann der Plan der Verbreiterung der tesberigen Regierungsmehrheit als endgültig geſcheitert gel⸗ en. N Scheidemann. T. U. Berlin. 11. Juni. Wie die„B. 3.“ berichtet, iſt der Abgeordnete Scheidemann, der Vorſitzende der mehrheits⸗ ſozialdemokratiſchen Fraktion, der Anſicht, daß es für dieſe nur eine Möglichkeit gäbe, nämlich ein enges Zuſammen⸗ Rl 2 E ehard. on Viktor Scheffel. 58)(Nachdruck verboten). g Er aber rief mit ſtarker Stimme vom Tu Gott, König Eberich! Ihr werdet des Schmiede bene hat er erſchlagen, die Tochter trägt ein Kind i laß ſie grützen, rief es und ſeine ehernen Fl nd rauſchten wie Sturmwind, und er fuhr durch die Lüfte. nig griff ſeinen Bogen und alle Ritter ſpannten in grimmer ile, wie ein Heer fliegender Drachen ſchoſſen die Pfeile ihm nach, doch Weland hob die Schwingen, kein Eiſen traf ihn nicht, und flog eim nach den Schonen auf ſeines Vaters Schloß und ward nicht 55 geſehen. Und Elberich hat ſeiner Tochter den Gruß nicht ausgerichtet. Sie aber genas noch in demſelben Jahrgang eines aden. der hieß Wittich und ward ein ſtarker Held, wie ſein ater. b Das iſt die Märe von Weland Ende! Herr Spazzo lehnte ſich zurück und tat einen langen behagli⸗ chen Atemzug. Ein zweitesmal werden ſie mich in Ruhe laſſen, achte er. Der Eindruck des Erzählten war verſchieden. Herzogin ſprach ſich lobend aus, des Schmiedes Rache mutete ſie an; Praxedis ſchalt, es ſei eine rechte Grobſchmiedsgeſchichte, man la e dem Kämmerer verbieten, ſich noch vor Frauen ſehen zu li ſſen. Ekkehard ſprach: Ich weiß nicht, mir iſt, als hätte ich Aehn⸗ woes gehört, aber da hieß der König Nidung und die Schmiede⸗ werkſtätte ſtand am Kaukaſus. 3 Da rief der Kämmerer zürnend: Wenn Euch der Kaukaſus lachehmer iſt wie Gloggenſachfen, ſo mögt Ihr es dorthin ver⸗ gen; ich weiß noch recht wohl, wie mir mein Tiroler Freund den 0 0 Lenau gewieſen. Ueber der Kammertür war eine geknickte flü von Erz geſchmiedet und auf dem Turm ein eiſerner Adler⸗ gel, und ſtand eingegraben: hie flog der Schmied von dannen. Klaubennd wann kommen Leute hinabgewallfahrtet und beten und E Laff er Weland ſet ein großer Heiliger geweſen. chen zaaſſet ſehen, wer Herrn Spazzo den Preis jetzt ſtreitig ma⸗ Der 978 ſprach die Herzogin und miſchte die Loſe. Sie zogen.! 90 7 7 5 blieb in Praxedis Hand. Die tat weder verlegen, dun ak ſie um Nachſicht; ſie fuhr mit der weißen Hand über die nleln Haar flechten und begann: 1 8 haben zwar die Ammen keine Wiegenlieder von alten niemals Jungen und in Waldſchmieden bin ich, Gott ſei gedankt, b, eingekehrt, aber ſelbſt in Konſtantinopel geht die Rede ar Acherlei Abenteuer. Und wie ich am Kaiſerhof unterwieſen war 85 5 Sue die dienenden Maiden wohl anſtehen, da 15 8 ſſelberwahrerin, die hieß Glycerium, die ſprach Die Höret, Mägdlein, ſo for je einer Prinzeſſin dienet, und ihr Herz iſt in heimlicher Menne entbrannt, und ſie rann den nichr ſehen, den ſie begehrt, ſo müſſet ihr ſchlau ſein und bedachtſam wie die Kammerfrau Herlindis, da der König Rother um des Kai⸗ ſers Konſtantinus Tochter geworben. Und wenn wir im Frauen⸗ ſaal beiſammen ſaßen, da ward gewiſpert und geflüſtert, bis Glycerium, die Alte, erzählte vom Köni g Rother. ö 5 Vor alten Zeiten ſaß in der Meerburg am Bosporus der Kai⸗ ö ſſeer Konſtantinus, der hatte ein wunderbar ſchöne Tochter, und die ö Veute ſprachen von ihr, ſie ſei ſtrahlend wie der Abendſtern und 0 leuchte unter allen Maiden wie der Goldfaden in der Seiden. Da kam eines Tages ein Schiff gefahren, daraus ſtiegen zwölf edle Grafen und zwölf Ritter und ritten in Konſtantinus Hof ein, und einer ritt voran, der hieß Lupolt. Und alles Volk der Hauptſtadt ſtaunte über ſie, denn Mäntel und Gewande waren ſchwer von Edelſteinen und Jachanten beſetzt, und an den Sätteln der Roſſe klang es von goldenen Schellen. Das waren die Boten des Kö⸗ af von Wikingland, und Lupolt ſprang vom Roß und ſprach zum aiſer. N Uns ſchickt unſer König, geheißen Rother, der iſt der ſchönſte Mann, der je vom Weibe kam, ihm dienen die beſten Helden und an ſeinem Hof iſt Ball und Schall und Federſpiel ſoviel das Herz begehrt. Er aber iſt unbeweibt und ſein Herz ſteht einſam: Ihr ſollet ihm Eure Tochter geben! Konſtantinus aber war ein zorn⸗ mütiger Herr; grimm warf er ſeinen Reichsapfel zu Boden und prach: Um meine Tochter hat noch keiner geworben, der nicht den opf verloren, was bringt Ihr mir ſolchen Schimpf über das Meer? Ihr ſeid alle gefangen! Und ließ fie in einen Kerker wer⸗ en, da ch n weder Sonne noch Mond drein, und bekamen nur aſſer, ſich zu laben, und weinten ſehr. 5 5 Wie die Kunde zu König Rother kam, da ward ihm ſein Herz traurig und er ſa fuß einem Stein und ſprach zu niemand. Dann 5— er den Entſchluß, in Reckenweiſe über Meer zu fahren, um einen getreuen Sendb ten beizuſpringen. Und er war ver⸗ warnt vor den Griechen, daß man dort die Wahrheit übergülden müſſe, ſo man etwas beſchaffen wolle, darum hieß er ſeine Recken Lidlich angeloben, daß ſie alle vorgäben, er heiße nicht Rother, ſon⸗ dern Dieirich, und ſei landflüchtig vor dem König Rother und begehre Hlite bei dem Griechenkaiſer. Alſo fuhren ſie über Meer. Und Rother nahm ſeine Harfe an Schiffes Bord, denn bevor ſeine zwölf Geſandten die Anker gelichtet war er mit der Harfe an, den Sirand gekommen und hatte drei Singweiſen gegriffen, das ſollte ihnen ein Andenken ſein: Und kommet ihr je in Not und höret die Weiſen erklingen, ſo iſt Rother helfend euch nah! 3 Es war ein Oſtertag und der Kaiſer Konſtantin war nach dem ippodrom ausgeritten, da hielt Rother ſeinen Einzug. Und alle ürgersleute von Konſtantinopel liefen zuſammen; das war noch te geſehen, denn Rother brachte auch ſeine Rieſen mit ſich: der hieß Asprian und trug eine Stahlſtange, die war vierund⸗ zig Ellen lang, der awelte Hieß,Widolt und war 1 wilbtnütiaz N unſere Tochter dem König Rother verſagten; in Mann ſein, der ſolche Helden vertreibt über die Meere! 78 en, König 5 urnen Waffenrock u ſeugte ſein Knie vor dem Griechenkaiſer und ſprach: Mich Fürſten werden und hätte ihn doch Kekken mitführen n dritte hieß Abendror⸗ e Thft kn Arüßten der 5 Und viel tapfere Degen kamen mit Rother geritten, und 517 gen mit ätzen fuhren an, und war ſo 5 die alſerit bra 8 weh, wie dumm ſind 1. daß is was muß der für other trug einen güldenen Harniſch und einen pur⸗ zwei Reihen ſchöner Ringe am Arm u ietrich hat ein König in Acht getan, der heißt Rother,—2 iſt alles, was ich gearbeitet, zu meinem Schaden. Ich biete meine Dienſte an. lud Konſtantinus die Helden alle zum Hippodromusho und hielt ſie in hohen Ehren und hieß ſie zu Tiſch ſitzen. Es lie aber da ein zahmer Löwe herum, der gewohnt war, den Knechten das Brot wegzufreſſen. aufzulecken. warf ihn an des Saales Wand, daß er zerbrach. Und die Käm⸗ merer ſprachen zu einand: Wer nicht an die Wand fliegen will, laſſe dieſes Mannes Teller unberührt.— 8 Der kam auch an Asprians Teller, ihn Da griff Asprian den Löwen an der Mähne und König Rother aber teilte den Griechen viel ſchöne Geſchenke aus; jedem, der ihn auf der Herberge beſuchte, hieß er einen Mantel verehren oder ein Stück landflüchtiger Grafe daher, dem ſchenkte er tauſend Mark Silber und nahm ihn in Dienſt, alſo daß viel hundert Ritter in ſein Ge⸗ folge traten. Veeis, und unter den Frauen hob ſich ein Wiſpern und Raunen; es 1 5 keine Kemenate, daß die Wände nicht Herrn Dietrich rüh⸗ men hörten. 2 Gewaffen. Es kam auch ein So war in aller Munde des vermeinten Dietrichs Da ſprach die goldlockige Kaiſertochter zu Herlindis, ihrer Kammerfrau: O weh mir! wie ſoll ich es anfangen, daß ich des⸗ ſelben Herrn anſichtig werde, den ſie alle preiſen?.. Herlindis aber entgegnete: Nun bitte deinen Vater, daß er ein Freudenfeſt gebe am Hofe und den Helden dazu lade, ſo magſt du ihn am beſten erſehen. 7 Die Kaiſertochter tat nach Herlindis Rat und Konſtantinus nickte ihr zu und entbot ſeine Herzoge und Grafen zum Hippo⸗ dromushofe und die ö kamen, da hob ſich ein unſäglich Gedränge um den, den ſie Dietrich nannten, und wie die Kaiſertochter mit ihren hundert Frauen eintrat, geziert mit güldener Krone und gold⸗ und cyklatgeſticktem Mantel, brach gerade ein 5 hatte ein Kämmerer auf ſeiner Bank rücken geheißen, daß andere f merer einen Tbrſchlag, daß ihm der Kopf entzwei brach, und es gab ein bös Durcheinander, ſo daß Dietrich Ruhe ſtiften mußte. fremden Helden dazu. Alle die Geladenen ungefüger Lärm aus. Asprian, den 0 ile) statz bekämen, da ſchlug Asprian dem Käm⸗ Darum konnte die elden nicht anſichti Kai ter des H Mae e ee ee Fortſeßang folgt.) jede Gemeinſchaft mit ihr abzulehnen ſei. gehen mit den Unabhängigen. Eine Mehrheitsbildung ohne die Unabhängigen könne für die Mohrbeilsſozialdemokraten nicht mehr in Frage kommen. Eine Koalition mit der Deut⸗ ſchen Volkspartei ſteht für Scheidemann außerhalb jeder Diskuſſion. 15 Die Gewerkſchaften. DU. Berlin, 11. Juni. Geſtern fand der„Neuen B. 3.“ zuſolge eine Vorſtandsſitzung der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften ſtatt. Es wurde ein Antrag angenommen, jede Stellungnahme zur augenblicklichen politiſchen Lage auszuſetzen, bis die Sitzung der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion am Sonntag ſtattgefunden hat. In den führenden Krei⸗ ſen der Gewerkſchaftskommiſſion hält man den Eintritt der ſogialdemokratiſchen Partei in die Regierung gemeinſam mit der Deutſchen Volkspartei für völlig ausgeſchloſſen end ſieht die allgemeine Lage als ſehr kritiſch an. Konrad Haußmann zur volitiſchen Lage. FT. Stuttgart, 11. Juni. Der Abgeordnete Konrad Haußmann wies in einer Unterredung mit einem Preſſever⸗ treter auf den peinlichen Profit hin, den der franzöſiſche Chauvinismus aus dem aus den Wahlen vom 6. Juni her⸗ vorgegangenen Erſtarken der früheren deutſchen Kriegspar⸗ teien und dem Auwachſen der Unabhängigen und Kommu⸗ Riſten ziehen wird. Der Mangel au politiſchem Verſtändnis ſei von den Rechtsparteien und den Unabhängigen in der Zeit der Not zu Vroteſtwahlen mißbraucht worden, die das Deutſche Reich nahe an die Entgleiſung geführt haben. Die Parteien und die Regierungsbildung. T. U. Berlin, 11. Juni. Für die Ausſichten der Regie⸗ rungsbildung beginnt ſich die Situation zu klären inſofern, als die Ausſichten einer rein bürgerlichen Koalition ſich meh⸗ ren. So ſchreibt die„Freiheit“ unter der Ueberſchrift„Auf dem Wege zum Bürgerblock“: Die Regierungskriſe iſt in den letzten 24 Stunden ihrer Löſung nicht näher gekommen. Nur inſofern iſt eine gewiſſe Klärung geſchaffen worden. als ſich einige führende Sozialdemokraten recht eutſchieden gegen ein Zuſammengehen mit der Deutſchen Volks 1 ausgeſprochen haben. Es ſei aber nicht unbedingt ſicher, daß e geſamte Partei ſich unter allen Umſtänden dieſem Stand⸗ punkt anſchließen werde. Die Unabhängigen im Reiche tra ten für Beibehaltung der bisherigen Taktik ein, die jede Koalition mit dem Bürgertum außerhalb des Bereichs der Möglichkeit ſtelle. Die„Soz. Korreſpondenz“ kommt zu dem Ergebnis, die Koalitionsregierun ſie dürfe auch jetzt noch mit Stolz auf ihr Werk zurückblicken, aber das deutſche Volk habe die Zuſtände ihrer Regierungszeit ſinn⸗ und gedankenlos mit den Verhältniſſen vor dem Kriege ver⸗ glichen. Die Rechtsregierung ſetzt würde tauſend hoffnungs⸗ Volle Keime zertreten, die nachher mit vieler Mühe neu ge⸗⸗ pflegt werden müßten. Der Demagogie der Rechten ſehle es ſehr an Verſtand und Anſtand, daß ſchon um deswillen Die Rechte ſolle jetzt regieren, um zu erkennen, daß im parlamentariſchen Staate auch die Oppoſition Maß halten und Vernunft be⸗ ſitzen müſſe. Geſtern mittag trat der demokratiſche Parteivorſtand zu⸗ ö ſammen. In dieſer Sitzung wurden keine bindende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt. In dieſen Tagen werden die nicht in Ber⸗ lin weikenden Mitglieder der Reichstagsfraktion in Berlin erwartet. Dieſe werde dann vorausſichtlich am Dienstag hre Beratungen beginnen. Auch ſie verſolge die Taktik des Ahwartens. Bei den ſüddeutſchen Demokraten mache ſich ein Hinneigen zu einem Zuſammenarbeiten mit der Rechten ſtark bemerkbar. 5 Auch das Zentrum hat zur Lage noch nicht offiziell Stel⸗ lung genommen. Die Entſchefdung darüber wird in den nächſten Tagen erfolgen. Die Deutſchnationale Fraktion tritt Montag mittag zur rſten offiziellen Sitzung zuſammen. Nach einer parteioffi⸗ jöſen Mitteilung ſoll ſie bereit ſein, unter Zurückſtellung ihrer verfaſſungspolitiſchen Wünſche mit jeder Partei zuſam⸗ tenzugehen. mit der ein gemeinſamer Boden zu praktiſcher Mitarbeit ſich finden läßt. 5 Köln, 11. Juni. Wie der Berliner Vertreter der mehr⸗ heitsſozialdemokratiſchen„Rheiniſch. Zeitung“ meldet, wird der Reichspräſident vorläufig keine Aufträge für die Bil⸗ dung eines neuen Kabinetts erteilen. Er iſt der durchaus begründeten Anſicht, daß die Fraktionen, die ſich noch nicht konſtitujert haben, alſo zu dem neuen Reichstag und den Perſönlichkeiten in ihrer eigenen Fraktion noch nicht Stel⸗ lung nehmen konnten, erſt befragt werden müſſen, bevor ihre Führer mit dem Reichspräſidenten verhandeln. Sicher erſcheine, daß die Sozialdemokratiſche Partei nicht gewillt iſt, ihren Verbleib in der Regierung von irgend welchen Zugeſtündniſſen abhängig zu machen. Vor der Konferenz in Spa. Das wirtſchaftliche Gleichgewicht Europas. W. T. B. Paris, 11. Juni. Zu den neuerlichen Verwicke⸗ lungen der europäiſchen Politik durch den Rücktritt des ita⸗ lieniſchen Kabinetts und die in Deutſchland durch die Wahlen herbeigeführte Regierungskriſe ſagt eine Havas⸗ Note, angeſichts dieſer Ausſichten frage man ſich in amt⸗ ichen alliierten Kreiſen, ob das italieniſche und das deutſche abinett ſo rechtzeitig gebildet ſein würden, daß ſie ſich noch vor der neuen Zuſammenkunft der Alliierten in Brüſ⸗ ſel als der Vorbereitung von Spa dem Parlamente vor⸗ ſtellen könnten. Andernfalls müſſe die Konferenz in Spa von neuem verſchoben werden. Die Internationale Fi⸗ anzkonferenz in Brüſſel zwiſchen den alliierten Vertretern, den deutſchen und neutralen könne vielleicht ſtattfinden, ohne das Ergebnis der Konferenz in Spa abzuwarten. Sie werde aber die Aufgabe haben, Maßnahmen zur Herſtellung es wirtſchaftlichen Gleichgewichts in Europa zu treffen, or allem durch eine internationale Anleihe. Die Näteregierung untauglich für England. Amſterdam, 11. Juni. Der Vorſitzende der aus Rußland ach London zurückgekehrten Delegation der engliſchen Ar⸗ beiterpartei erklärte es als allgemeinen Eindruck der Dele⸗ alion, daß der Grundſatz einer Niteregierung für ein de⸗ okratiſches Land wie England nichts tauge. Die Bolſche⸗ wiſten berückſichtigten die menſchliche Natur nicht, und der Kommunismus könne erſt in einigen Generationen ver⸗ wirklicht werden. Die Bevöllerung des flachen Landes ſtehe em Boſchewismus nicht freundlich, eher gleichgültig gegen⸗ über. Dagegen ſeti die große Mehrheit der Bevölkerung von Petersburg, wo am meiſten gehungert werde, unbeſtreitbar auf Seiten der Bolſchewiſten.— Nach dem Nieuw. Rott. Eburant ſagte der Führer der engl. Arbeiterabordnung zur Unterſuchung der ruſſiſchen Zuſtände u. a., die Bolſche⸗ wiſten gaben zu, daß während der Schreckenszeit etwa 8500 Menſchen hingerichtet worden ſind. Rußland leide Mangel u Lebensmitteln, Kleidung, Rohſtoffen, Transportmitteln. 50 Prozent ſeiner Einwohner hungerten. Die Lage im Oſten. 5 Polniſcher Heeresbericht. Warſchan, 11. Juni. Unterm 9. Juni heißt es: Im Norden ſchreitet unſere Gegenoffenſive trotz feſtgeſtellter Heranziehung neuer bolſchewiſtiſcher Kräfte und trotz er⸗ bitterten Widerſtandes fort. Bei Gerwal wurden feindliche Durchbruchsverſuthe zurückgewieſen. In der Ukraine kämp⸗ en unſere Truppen heldenhaft gegen überlegene feindliche Kräfte, die um jeden Preis verſuchen, unſere Front zu durchbrechen. N Rücktritt der polniſchen Regierung. Warſchau, 11. Juni. eingereicht. Der Staatschef hat ihn angenommen die Milch um 42 Pfg. das Liter geſtiegen. Die Regierung hat ihren Rücktritt Reglerung gebeten, die Geſchäfte dorläufig weiter zu ſüh⸗ ren.— Einer Blältermeldung zufolge iſt Erzbiſchof Ratti, der Volksabſtimmungsvikar für Oberſchleſien, nach Oppeln abgereiſt. Frankreichs Intereſſe an ruſſiſchen Wertpapieren. W. T. B. Paid, 11. Juni.(Havas.) Wegen des fran⸗ zöſiſchen Proteftes bei der ſchwediſchen Regierung wegen des von Somietrußland zur Zahlung angebotenen Goldes ſchreibt„Petit Pariſien“, die Regierung habe dem franzöſi⸗ ſchen Geſandten in Stockholm Weiſungen zukommen laſſen, ei ſolle im Namen der franzöſiſchen Beſitzer ruſſiſcher Ren⸗ ten die bolſchewiſtiſchen Depots in Rubeln und Goldbarren in Stockholm mit Beſchlag belegen laſſen. Millerand ſeiner⸗ ſeits habe dem ſchwediſchen Geſandten in Paris kürzlich die franzöſiſchen Proteſte gegen die Zulaſſung dieſer Trans⸗ aktion wiederholt. Aehnliche Schritte werden auch in Lon⸗ don unternommen werden, da dort nächſtens ein von den Bolſchewiſten geleitetes Schiff mit Gold und Platin ein⸗ treffen ſoll. Dieſer Proteſt ſolle durch das Begehren der Beſchlagnahme vervollſtändigt werden, das die franzöſiſchen Inbaber ruſſiſcher Anleihen an die beritiſche Regierung richten werden. 1„ en Keine politiſche Na Niücktritt des Unterſtaafsſekretärs Stock. Wie wir von ſtändiger Stelle erfahren, hat der Unterſtaatsſekretär im ſterinm, Stock, am 9. Juni dem Reichsprä⸗ ktrit boten. Der Reichspräſident hat aber Stock gebeten, ſein N ne Megierung gebilder ſei. Eine Rechtfertigung Scheidemanns. Der frühere Reichs⸗ kanzler und jetzige Oberbürgermeiſter in Kaſſel, Scheide⸗ mann, ſoll in der Stadtverordnetenverſammlung eine Er⸗ örterung über die mutmaßliche Bildung der deutſchen Re⸗ gierung mit den Worten angeſchnitten haben, daß Deutſch⸗ land ſpäteſtens in zwei Monaten eine neue Revolution ha⸗ ben werde. Demgegenüber ſtellt Scheidemann in der„B. 3.“ feſt, daß er von einer Revolution nicht geſprochen habe, ſondern lediglich in einer ſtreng vertraulichen Sitzung den optimiſtiſchen Anſichten eines Deutſchnationalen gegenüber bemerkt habe, die Lage ſei ſo troſtlos und wir könnten in kurzer Zeit wieder einen Bürgerkrieg haben. Die Wahlen zum oldenburgiſchen Landtag. Laut Abend⸗ blättern haben bei den Wahlen zum Geſamtlandtag in Oldenburg die Deutſche Volkspartei 15, das Zentrum 11, die Demokraten 7, die Sozialdemokraten 10, die Unabhängi⸗ gen 5 und der Landbund und die Deutſchnationale Partei je 1 Sitz erhalten. Die Auslieferung der deutſchen Luftſchiffe. Im engliſchen Unterhaus ſagte Churchill in Erwiderung auf eine Anfrage, die Auslieferung des deutſchen Luftſchiffes„L. 71“ ſei in den nächſten Wochen zu erwarten. Man hoffe durch ſeinen Flug wertvolle Erfahrungen zu machen. Ein zweites Luftſchiff werde in den Beſitz der Vereinigten Staaten übergehen. Ueber drei weitere noch im Bau befindliche Luftſchiffe ſtehe noch ein Abkommen bevor, durch das ſie zu Handelszwecken nutzbar gemacht würden. Auf die weitere Frage, warum „L. 71“ noch nicht ausgeliefert ſei, erwiderte Churchill: Wir ſind nicht unbefriedigt über die Art, wie die Deutſchen ihre Verpflichtungen erfüllen. Die neue„Freiheit“. Am 9. Juni zogen von der Krupp⸗ ſchen Friebrich⸗Albrecht⸗Hütte in Rheinhauſen mehrere 100 Arbeiter vor die Direktion und forderten eine ſufortige Lohnerhöhung. Die Dixektion verwies ſie auf Verhandlun⸗ gen mit dem Betriebsrat. Darauf legte die Menge das ganze Werk ſtill und vertrieb die Arbeitswilligen. Es kam dabei zu Ausſchreitungen und Mißhandlungen. Durch die Stillegung der Hütte ſind 8500 Mann ausgeſperrt. Milchlieferungsſtreik. In den Landkreiſen Höchſt und Wiesbaden iſt die Bauernſchaſt in einen Milchlieferungs⸗ ſtreik eingetreten. Die Arbeiterſchaft iſt entſchloſſen, die Milchlieferung zu erzwingen. An einigen Orten iſt es be⸗ reits zu Tätlichkeiten gekommen. Nach den engliſchen Außenhandelsziffern betrug der Wert der Einfuhr im Monat Mai 167 363 816 Pfd. Sterling, das bedeutet eine Zunahme von 30 721 828 Pfd. Sterling im Ver⸗ gleiche mit den beiden Vorjahren. Die Ausfuhr erreichte eine Höhe von 119 319 422 Pfd. Sterling(Zunahme 54974790 Pfd. Sterlin). Die Wiederausfuhr beziffert ſich auf 20 260 071 Pfd. Sterling(Zunahme 8 764 726 Pfd. Sterling). Munition für Irland. Wie der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ aus London meldet, trafen große Mengen Muni⸗ tion in Irland ein. Die Hafenkommiſſare in Kork weiger⸗ ten ſich, die Kräne für die Ausladung von militäriſchen Kraftwagen zur Verfügung zu ſtellen, worauf die Soldaten ſich mit Gewalt in den Beſitz der Kräne ſetzten. Die Schauer⸗ leute in Limerik weigerten ſich, Kohlen zu bunkern, die für Polizeiwachthäuſer beſtimmt waren. Die Polizei hat ſie da⸗ her unter militäriſcher Bewachung gelöſcht. Badiſche Politik. Wie würde der badiſche Landtag ausſehen, wenn er auf⸗ grund des Ergebniſſes vom 6. Jnni zuſammengeſetzt würde? Auf 16000 Stimmen ſoll nach 8 25 der badiſchen Verfaſ⸗ ſung ein Mandat kommen. Darnach böte der Landtag gegen jetzt folgendes Bild: eiten * 5% f, Zentrum Demokratie. M.⸗Sozjialdem. U., S N Kommuniſten. Deutſch⸗lib. Voll sp. Deutſch⸗Nationale 9125 107 Der Landtag würde alſo 15 Sitze an ſeinem gegenwärti⸗ gen Beſtande verlieren. Die Koalition verfügte noch über 34 + 11 + 19= 64 Mandate, alſo 17 Stimmen über die Mehrheitsgrenze. Selbſt die Zweidrittel⸗Mehrheit iſt ge⸗ wahrt. 30,66 wäre ein Drittel dieſer Kammer. Die ge⸗ ſamte Oppoſition betrüge aber nur: 17. 11 28. Bei die⸗ ſer Lage der Dinge kann von einer Gefährdung der Koali⸗ tion aus dieſen Gründen nicht geſprochen werden, um ſo mehr als die Opp,(ion ſich aus der Rechten(6 7 11 17) und der äußerſten Linken(10 1 1 11) zuſammenſetzen würde. 5 Aus dem Wirtſchaftsleben Die Entwicklung der Teuerung. Das Statiſtiſche Amt der Stadt Stuttgart gibt eine in⸗ tereſſante Zuſammenſtellung über die Entwicklung der Kleinhandelspreiſe in Stuttgart von 1913—1919 und ihren Einfluß auf die Koſten der Lebenshaltung heraus: Am we⸗ nigſten ſind die Waren im Preiſe geſtiegen, bei denen eine Rationierung beſtand, mit Ausnahme der Eier. Dann fol⸗ gen die Waren, für die nur Richtpreiſe beſtanden. Die Ge⸗ brauchsgegenſtände, deren Preiſe ſich frei nach Angebot und Nachfrage bilden konnten, haben die größte Teuerung er⸗ fahren, vor allem Bekleidungs⸗ und Haushaltungsgegen⸗ ſtände. Für Rindfleiſch iſt gine Steigerung der Preiſe bis Ende 1919 auf das 3, fache, für Kalbfleiſch auf das 2,7 fache und für Schweinefleiſch auf das 34 fache gegenüber den Durchſchnittspreiſen von 19041913 feſtzuſtellen. Der Kar⸗ toffelkleinhandelspreis iſt um 10 Pfg. für das Pfund, die 5 Die Holgpreiſe ſtie⸗ gen bis Ende 1919 auf das 8 fache des Friedenspreiſes, Die Kohlenpreiſe erreichten 1919 nur das 45 fache des Vor⸗ krieaszuſtandes. Die Frauenkleidung iſt am meiſten, die ö Männerkleidung am wenigſten im Preis geſtiegen. Bei der Leibwäſche betrug die Preisſteigerung von 19131919 das 10 fache. Seit Frühjahr 1919 ſetzte bei Haus⸗ und Küchen⸗ geräten eine wahre Teuerungsflut ein, die die Preiſe auf das 20-0 fache trieb. Möbel waren bis Heroſt 1919 auf das 5—6 fache, Schreibwaren um das 4—5 fache, Tinte, Ta⸗ feln und Griffel um das 10 fache geſtiegen. Beim Hand⸗ werkszeug ſind die Nägel am teuerſten geworden. Der Be⸗ richt kommt zu dem Ergebnis, daß ſich bis zum Herbſt 1919 der Geſamtlebensunterhalt um 436 Prozent verteuert hat. Unter Berückſichtigung der ſeit dem letzten Herbſt(1919) in verſtärktem Maße aufgetretenen Preisſteigerung ergibt ſich für März 1920 eine Verteuerung der Lebenshaltung um 750 Prozent gegenüber dem Friedensſtand. Es iſt ein Trug⸗ ſchluß, aus der 8 fachen Verteuerung der Lebenshaltung die Notwendigkeit der 8 fachen Erhöhung der Gehälter zu fol⸗ gern. Die reine Gegenüberſtellung von Lohn und Bedar ohne Berückſichtigung der Leiſtung iſt volkswirtſchaftlich be⸗ denklich. Wir ſtehen an einem Wendepunkt der Preisent⸗ wicklung. Wenn auch die Nahrungsmittelpreiſe bis zum Herbſt noch gewaltig ſteigen werden, ſo iſt vielleicht bei Klei dung der Höhepunkt der Preisentwicklung erreicht. Dieſe aus der Preisfeſtſetzung der jüngſten Zeit gewonnene Hofſ⸗ nung bildet einen Lichtblick in trüben Tagen. 27* 7 7 Die Reichsſchulkonſerenz. 11. bis 19. Juni. Der 4. Abſchnitt„Bildung und Schule“ des 2. Hauptteils der deutſchen Reichs verfaſſung gibt den Rahmen für die ge⸗ ſetzliche Regelung des zukünftigen Schulweſens. Das erſte Reichsſchulgeſetz, das Geſetz über die Grundſchule, iſt inzwi⸗ ſchen von der Nationalverſammlung verabſchiedet worden, und ein Lehrerbildungsgeſetz ſteht nahe bevor. Die übrigen notwendigen Schulgeſetze befinden ſich in Vorbereitung. Sie müſſen beſonders die Vorſchriften des Art. 146 über den Aufſtieg der Kinder nach Neigung und Anlage und die Be⸗ reitſtellung öffentlicher Mittel für den Zugang Minderbe⸗ mittelter zu den mittleren und höheren Schulen, das ſoge⸗ nannte Schulkompromiß über die Teilnahme am Religions- unterricht und die Forderung des Art. 148 erfüllen:„In allen Schulen iſt die ſittliche Bildung, ſtaatsbürgerliche Er⸗ ziehung, perſönliche und berufliche Tüchtigkeit im Geiſte des 1 Volkstums und der Völkerverſöhnung zu er⸗ ſtreben.“ Zur Vorbereitung dieſer Schulgeſetze beruft das Reichs⸗ miniſterium des Innern eine Reichsſchulkonſerenz ein für die Zeit vom 11.—19. Juni. Die Konferenz wird ungefähr 600 Teilnehmer umfaſſen. An den erſten Tagen ſollen die Ausſchüſſe zu Beratungen zuſammentreten. Es ſind insge? ſamt 17 Ausſchüſſe n orgeſehen: 1. Unterricht und Erziehung im vorſchulpflichtigen Alter, Schulaufbau(Einheitsſchule), Berufs⸗ und Fachſchule, Volkshochſchule und freies Volksbildungsweſen, Arbeitsunterricht, a Staatsbürgerkunde, Kunſterziehung, Schule und Heimat, Lehrerbildung,. Schulleitung und Schulverwaltung . Schülerfragen, . Eltern und Elternbeiräte, . Techniſche Vereinheitlichung des Schulweſens, . Privatſchulen, . Auslandsſchulen, 17. Jugendwohlfahrt und Schule. Nach den Tagen, die den Ausſchußſitzungen gewidmet ſind. ſollen wieder Vollſitzungen zur Entgegennahme der in de Ausſchußfitzungen gefaßten Beſchlüſſe ſtattfinden. Wir ge⸗ ben im folgenden die zu behandlenden Themen wieder: I. Schularten, Schulziele und organiſatoriſche Zuſammen⸗ faſſung zur Einheitsſchule. 1. Einrichtungen für das ſchulpflichtige Alter als Ueber leitung zur Schule, Kindergarten, Kinderhorte. 2. Dauer der Grundſchule. 1 8. 5 des Schulweſens von der Grundſchu aus. a Die Volksſchule. Das mittlere Schulweſen(Aufbauſchule, Mittelſchulen, ſogenanute höhere Schulen, dungs⸗ und Fachſchulen.) 3 II. Methodiſche Fragen und Bedeutung einzelner Schulfäche⸗ für das geſamte Schulweſen. Insbeſondere: Arbeitsunter⸗ richt, Werkunterricht(in welchem Umfang iſt körperliche. 5 beit zur Grundlage geiſtiger und ſittlicher Bildung zu ma⸗ chen?), Staatsbürgerkunde, Kunſterziehung, Lern⸗ und U terrichts mittel. III. Lehrer(Lehrerinnen). Ausbildung der Lehrer(Lehrerinnen). Beteiligung der 7 5 rer(Lehrerinnen) an der Schulleitung u. Schulverwaltung, IV. Schüler(Schülerinnen). 35 Ausleſe der Schüler für die einzelnen Schularten. Beruße beratung. Selbſtregierung der Schüler. Schulgemeler⸗ Schülerausſchüſſe. Schülervereine. Gemeinſchaftliche: ziehung der Geſchlechter. Körperliche Erziehung. V. Eltern. Beiräte. iche VI. Techniſche Vereinheitlichung des Schulweſens i. Rei 5 Einheitlicher Beginn des Schuljahres, einheitliche zlegelu der Ferien. Einheitliche Benennung der Schulen und Klaſſen. Gegenſeitige Anerkennung der Prüfungen und Ze der Schüler.(nerken⸗ Reifeprüfung. Reifezeugnis. Berechtigungen. Aueßg 0 nung der Unterrichtsanſtalten der Militäranwär ter Kapitulanten.) Gegenſeitige Anerkennung der Lehramtsprüfung. Einheitliche Amtsbezeichnung der Lehrer.„ VII. Verwaltung des öffentlichen Schulweſens. R. ich. 1. Zuständigkeiten— Aufgaben und Befugniſſe— von Itung Ländern und Gemeinden hinſichtlich der Schulverwa und der Schulau'ſicht. rhal⸗ 2. Geldliche Geundlagen des Schulweſens(Schulunte sbe⸗ tungspflicht). Ausgaben, ſächliche und perſönliche, nver⸗ ſondere Lehrmittel und Erziehungsbeihilſen, Laf 16 3 teilung, Scbulgeldererhebung.(Art. 143, 144, 145, der e III. Die Privatſchulen in ihrem Verhältnis zum öff lichen Schulweſen. IX. Deutſches Schulweſen im Ausland. Die Referate der Konferenz liegen bereits gedruck ſo daß die Teilnehmer der Konſerenz ſich vorher dargebotenen Stoff informieren können. der Ueber die Beheutung der Reichsſchulkonferenz zu Unterſtaatsſekretär Heinrich Schulz in ſeinem Geleitwo 1 einem vom Zentralinſtitut ſur Erziehung und N zur Reichsſchulkonſerenz herausgegebenen Buch: 2er nicht ſen daher wertvolle Ergebniſſe von ihr erwarten. Abe ellen darf ſich unſere Hoffnung auf Mehrheitsbeſchlüſſe ein! ge⸗ die etwa der zukünftigen Reichs ſchulgeſetzgebunga e ö bundene Marſchroute zu geben hätten. Dafür iſt da Schulweſen noch zu ſehr in gärender Bewegung. 0 werden die Beratungen der Reichsſchulkonferenz 2 und Ergebniſſe auf lange Zeit hinaus ein unerſchönflichelhecken an innerer Vedeutſamkeit unübertreffliches Samme neue aller wertvollen pädagogiſchen Strömungen neichs un Deutſchland ſein. Die Schulgeſetzgebung des Reich der Länder wird jahre⸗ und jahrzehntelang auf ſie 2 areiſen und Anregung und Unterſtützung aus ihr 4* S g Dee! enannte . Fortbil⸗ ugniſſe ent⸗ * Möge die Neichsſchulkonferenz in dieſem Sinne un⸗ 5 zen und damit auch dem vielgeprüf⸗ chen Volke zu Heil und Segen gereichen und dazu gen, daß ſich die deutſche Kultur bald wieder ihren Ehrenplatz in der Welt erwirbt.“ 8 s der badiſchen Bauernbewegung. er Bauernverband und Genoſſenſchaften ſchreibt man Bedeutung einer schaft erklärt, 42 ch * 9 ntereſſen ſo hervorragend zu fördern imſtande war. das, was hier der Bauernverband in totaler Ver⸗ unſerer wirtſchaftspolitiſchen Bedürfniſſe anſtrebt, von den verantwortlichen Männern des Genoſſen⸗ beſens gutgeheißen, ſo hätten wir auf dieſem Gebiete fsſtille und die Folgen für unſern Bauernſtand wä⸗ nicht auszudenken. Jedenfalls wäre das in Baden Genoſſenſchaftsweſen der ſofortigen Auflöſung wortet. Es wäre keinerlei Berufsvertretung mehr er der Landwirtſchaftskammer, die in bäuerlichen die Intereſſen der Landwirte wahrnehmen könnte. ürſen hier daran erinnern, wie gut es war, daß außer 5 Ummer noch audere Organuiſationen ſich unſerer Bauern angenommen haben. Des weiteren iſt in dem ge⸗ Vertragsentwurf die Geſchäftsführung des Bauern⸗ 5 dem Landwirtſchaftlichen Verein übertragen, def⸗ ksvereine und Ortsgruppen ebenfalls die geſchäft⸗ etung für die Bauernſchaften übernehmen ſollen, ung, die unſere Landwirte einmütig ablehnen wer⸗ ſie auch kaum verſtehen dürften, daß für den Bezug itz landwirtſchaftlicher Bedarfsgegenſtände auch die iſchaftskammer ſelbſt zum ausführenden Organ mit⸗ wird. Die Vertretungen der Genoſſenſchaften, der ſchaftsverband badiſcher landwirtſchaftlicher Ver⸗ en in Karlsruhe, der Genoſſenſchaftsverband des Bauernvereins in Freiburg und der Verband der ichen Kreditgenoſſenſchaften in Baden haben Regelung auf ſolcher Grundlage ablehnen weil dieſe, einzig in ihrer Art in Deutſchland da⸗ hörte Folgen für die Landwirtſchaſt ſelber nach n müßte. Die Verhandlungen d deshalb abge⸗ und dem Bauernrenbe d Leuntnis ge⸗ orden. Nach we vor ſind aber die Genoſſenſchafts⸗ bereit, unter Wahrung unſerer Selbſtändigkeit in eitsgemeinſchaft miteinander die Intereſſen des Bauernſtandes zu fördern. . Ungarns Trauer. Merian onpalaſt zu Verſailles iſt am 4. Juni der Frie⸗ ag mit Ungarn unterzeichnet worden. Die Natio⸗ mmlung in Budapeſt, die zu gleicher Zeit tagte, Zeichen der nationalen Trauer ihre Sitzung auf. das nur eine Geſte, aber eine ſolche, wie ſie dem lichen und ungebändigten Nationalismus der u wohl anſteht. Ein Reich, das einmal ſeine Tau⸗ ler beging, ein Reich, deſſen Grenzen größer waren roßbritanniens! Ungarn war kein Nationalſtaat; beſaß in den Magyaren eine herrſchende Raſſe, die er Energie und ungeheucheltem Eigennutz auf der kide zwiſchen Oſten und Weſten einen lebenswil⸗ lebenskräftigen Staat geſchaffen hatte. Das ging benationale Reibungen vonſtatten, die tiefer wühl⸗ k nationale Stolz der Magyaren eingeſtand. Un⸗ ſeeſchlagen. Ob die Teile, die willkürlich den Nach⸗ falt zugeſchanzt wurden, nun erſt recht nicht gefeſtigte aaten bilden werden? Die Magyaren haben die und Serben unterdrückt, national mißhandelt. Ob ei Großrumänien beſſer fahren, iſt ſchwer anzu⸗ Ebenſo gilt das für die Kroaten, die ſich den Ser⸗ aller Stammesverwandtſchaft überlegen fühlen. Es war ein Fehler der Magyaren, wre Herrſchaft in eine Vergewaltigung der Fremdͤſtämme ausarten zu laſſen. In⸗ ſofern ernten ſie heute, was ſie geſät haben; denn die Sie⸗ benbürger⸗Sachſen ſehnen ſich nach der Herrſchaft der Magy⸗ aren nicht zurück, noch weniger die Kroaten, die die harte Fauſt der magyariſchen Staatsmänner zu ſpüren bekamen. Immerhin hat die Auflöſung Ungarns für Mitteleuropa eine politiſche Bedeutung erſten Ranges. Die Magyaren werden ſich bei der Entſcheidung Verſailles nicht beruhigen, ſondern ihr politiſches Talent dazu benützen, einen neuen Balkan zu ſchaffen, der Europa dauernd in Brand ſetzt. Dieſe Gefahr hat der Vielverband nicht berückſichtigt. Am wenigſten aber geſehen, daß Ungarn keine Zufallsbildung war, ſondern ein Staat, der eine immerhin ſichere Brücke zu dem nahen Oſten bot. Nun ſind alle imperialiſtiſchen Triebkräfte in Rumänien und Jugoflawien entfeſſelt; Kräfte die ſich nicht zuſammenſchließen, ſondern ſich gegen⸗ einander kehren. In Ungarn hat ſich die Tragödie der Donaumonarchie beſonders ſcharf entwickelt. Mie Magyaren waren es, die in naltonglem Eigendünkel das Werden und Wachſen einer öſterreichiſchen Staatsgeſinnung hinderten. Im Ausgleich haben ſie ſich zwar ihre Unabhängigkeit geſichert, damit aber auch die Klammern gelöſt, die in kritiſchen Zeiten die Dop⸗ pelmonarchie hätten ſichern können. Eine Reihe wahr⸗ haft glänzender Staatsmänner haben das neue Ungarn ge⸗ ſchaffen. Tiſza war es, der Ungarn Einfluß auf dem Bal⸗ kan ſichern wollte, um die großſerbiſchen Wühlereien zu zer⸗ brechen. An dieſe Politik hat ſich unmittelbar der Krieg an⸗ geſchloſſen, deſſen Entſthungsurſachen damit allerdings nicht erſchöpft ſind. Solange die Mittelmächte ſiegreich waren, zählte Ungarn zu den treueſten Waffengefährten, aber der Ueberſchuß an politiſcher Begabung ließ ſchon frühzeitig ſchwankende Geſtalten erkennen, aus deren Reihe ſich der Hoch⸗ und Lanbdesverräter Michael Karolyi am ſchärfſten abhob, und dieſer Karolyi ſuchte durch voendeten Verrat für Ungarn zu retten, was nicht mehr zu retten war, und damit brach die Kaiſermacht zuſammen, wobei Ungarn ſchließlich am härteſten betroffen wurde. Karolyi, der böſe Geiſt und Fluch Ungarns, gab dem Bolſchewiſten Bela Khun die Bahn frei. Das war ein neues Verbrechen, das das unglückliche Land mit Strömen Blutes bezahlen mußte. Der Trianon⸗Vertrag läßt von Ungarns Intereſſengebfet nichts übrig als die Donauebene. Es wird ein Staat ſein, der nur kümmerlich oder gar nicht leben kann, weil ihm nichts gelaſſen worden iſt, was in fünfzig Jahren harter Arbeit an wirtſchaftlichen Gütern geſchaffen wurde; aber in dem Ungarn lebt ein heißer Wille, der ge⸗ peitſcht wird von leidenſchaftlichem nationalem Empfinden. Die Trauer, die Ungarns Parlament heute trägt, iſt nicht nur ein Zeichen, ſondern auch ein Symbol und ein Gelöb⸗ nis, aus den Trümmern Mitteleuropas ein neues Ungarn in geſicherten und national erträglichen Grenzen wieder⸗ aufzurichten. Badiſche Politik. Der Geſetzentwurf über die Torfwirtſchaft in Baden. ** Karlsruhe, 10. Juni. Dem Landtag iſt in dieſen Tagen der Entwurf zu einem Geſetz über die Torfwirtſchaft zugegangen. Darin wird u. a. beſtimmt, daß Grundſtücke nur mit Genehmigung der zuſtändigen Behörde auf Torf ausgebeutet werden dürfen. Eine ſolche Genehmigung iſt nicht erforberlich, wenn auf den Grundſtücken, deren Ge⸗ ſamtfläche nicht mehr als ein Hektar beträgt, Torf zur Dek⸗ kung für den Eigenbetrieb oder für die Hanswirtſchaft des Unternehmers gewonnen werden ſoll. Auch die bei dem Inkraſtreten des Geſetzes beſtehenden mungsan⸗ lagen, ſoweit ſie ſeit 1. Januar 1920 in Betrieb genommen worden ſind, bedürfen der Genehmigung. Dieſe kann ver⸗ ſagt werden, wenn überwiegende Gründe der Landeskultur und der Landwirtſchaft, der Waſſerwirtſchaft oder des Na⸗ turſchutzes entgegenſtehen oder wenn das Grundſtück zur Förderung der Torfgewinnung im öffentlichen Intereſſe enteignet werden ſoll. Des ferneren wird beſtimmt, daß auch ſolche Torfgewinnungsanlagen, die der Genehmigung nicht bedürfen, bei Beginn des Betriebes der zuſtändigen Behörde anzuzeigen ſind. Grundſtücke dürfen zur Torf⸗ gewinnung nur in der Weiſe benützt werden, daß die Mög⸗ lichkeit zur ſpäteren Land⸗ oder fortſtwirtſchaftlichen Be⸗ nützung gewahrt bleibt. Der zweite Abſchnitt des Geſetzentwurfs hat die Enteig⸗ nung zum Gegenſtand. Hier wird zum Ausdruck gebracht, daß ſoweit es zur Förderung der Torfgewinnung im öffent⸗ lichen oder gemeinwirtſchaftlichen Intereſſe geboten iſt, auf Antrag gegen Entſchädigung Grundſtücke oder Grundſtücks⸗ teile, die zur Torfgewinnung geeignet ſind, zugunſten des Landes oder von Gemeinden, Kreiſen, Bezirksverbänden und gemeinnützigen Unternehmungen enteignet werden. Das gleiche gilt auch für die Schaffung von Zufahrtswegen zur Torfgewinnungsſtätte. Weiterhin werden durch das neue Geſetz die Eigentümer von Torfgrundſtücken verpflich⸗ tet, den zuſtändigen Behörden jederzeit Auskunft über die Torfyerhältniſſe zu geben und ie Einſichtnahme in die Ge⸗ ſchäftsbücher ufw. zuzulaſenu. Auch haben die Eigentümer ſolcher Grundſtücke den zuſtändigen Behörden Unterſuchun⸗ gen, Nivellierungen und Probeentnahmen auf dem Torf⸗ grundſtück zu geſtatten. Der 3. Abſchnitt des Geſetzentwurfs enthält die Strafbeſtimmungen. neee ba. Sonntagsgedanken. Sonntag!— Feiertag!— Fir jedes Menſchenherz hat dieſes Wart, das aus dem Ströme der Zeit dir feden ſiebenten Tag entgegengerauſchk, einen anderen Klang. Da ſind welche, denen ſich damit not⸗ wendig eine Vorſtellung von Wirtshauslärm, Gläſergeklirr und Spiel verbindet. Da ſind andere, die dabei wirbelnde Tanzmuſik im Ohre haben und von ſinnlichem Dunſt ſich um⸗ nebelt fühlen. Da ſind aber auch Kinder, die die ganze Woche ver⸗ dämmert haben in ſtaubigen Straßenzügen der Stadt, in dumpfen Erdgeſchoſſen und lichtarmen Höfen der ſtarrgrauen Mietskaſernen und denen das Wort Sonntag ein Sehn⸗ ſuchtsrufen iſt nach einem Schreiten in Sonne, einem Sprin⸗ gen im Grünen unter Blumen und Faltern, ein Dürſten nach belebender, herzerquickender Natur. Für die Kinder in der Stadt iſt im Vorſtellungsgebilde der Begriff Sonntag unter allen Umſtänden verbunden mit einem Traum von blauem Himmel, von Wieſe und Wald und von einer gütigen Vater⸗ oder Mutterhand, die das arme, in den Gefängniſſen der Stadtwohnungen verkom⸗ mende Seelchen auf alle dieſe Herrlichkeiten hinweiſt mit der liebevollen Ermunterung:„Freu' dich daran; denn auch für dich iſt Gottes Garten geſchaffen!“— Doch bei dem heutigen harten Erwerbsleben und der im⸗ mer breitere Schichten erſaſſenden Verarmung haben die wenigſten Eltern die Möglichkeit, ihren Kleinen den erſehn⸗ ten Sonntag unter Gottes Blumen, Faltern und Vöglein zu ſchenken.—. Ihr, die ihr fern der rauchenden Schlote der Großſtädte wohnt, ihr Landleute habt es in der Hand, Tauſenden und Abertauſenden nach der reinen Gottesluft der Natur, die euer eigen iſt, lechzenden Kinderſeelen ein paar Wochen zu ſchenken, von denen nicht nur der ſiebente, ſondern jeder ein⸗ zelne Tag ein Sonntag, ein Tag der Herzenserhebung, des Juhels und reiner, kindlicher Entzückung iſt. Darum öffnet Herzen und Hände, wenn man jetzt an euch herantritt mit der Bitte— um Gotteslohn ein hungern⸗ des, bleiches Großſtadtkind auf einige Wochen zu euch zu neh⸗ men!— Laſſet die Kleinen zu euch kommen und wehret es ihnen nicht! Denn ihrer iſt das Himmelreich und durch ihr unſchuldvolles Dankgebet wird es daun auch euer ſein! . : enden Partei der beſſeren Damen? Für die Groß⸗Berliner Stadtverordnetenwahlen iſt unter anderem auch die Vor⸗ ſchlagsliſte einer„Kommunalen Frauenpartei“ eingereicht worden, die mit dem Namen des vor kurzem aus der deut⸗ ſchen nationalen Volkspartei ausgeſchſedenen Fräulein v. Gierke beginnt und angeblich völlig unpolitiſch ſein ſoll. Wie eine Lokalkorreſpondenz mitteilt, ſetzt ſich die Partei aus „Damen der beſſeren Geſellſcheſtsſchichten aus dem Verliner Weſten und den weſtlichen Vororten“ zuſammen. Tauſche Kinder gegen Schinken Zeitgemäße Anzei⸗ gen finden ſich im Anzeigenteil einer Hannoverſchen Zei⸗ lung.„Ein neuen Haargarnteppich wird abgegeben gegen volle Penſion von vier Wochen in einer Sommerfriſche.“— zWBervflichte mich ſechs Sonntage hintereinander mit einer Dame auszugehen gegen ein Paar braune Lederherren⸗ ſtiefel Größe 41“.—„Ern ſechs Wochen altes Kind als eigen abzugeben gegen Schenken und Butter.“—„Ein Paar ſchwarze Florſ rümpſe und ein Korſett geſucht. Gebe da⸗ gegen ſechs Tl terbillets, Orcheſterſeſſel, für nächſte Woche.“ — Das Angel ein Kind gegen Schinken und Butter ab⸗ zugeben, zei eie beides, 0 33 Touristenverein„Die Baturtreunde“. Es wird auch an dieſer Stelle nochmals auf die am Sonntag, den 13. Juni beſchloſſene Tageswanderung hingewieſen. Treffpunkt 420 Uhr Ecke Hilda. und Wilhelmſtraße Friedrichsfeld ab 515 Uhr (Main Neckar⸗Bahnhof) nach Heidelberg. Von da über Zollſtock, Ruine, Weißenſtein, Schriesheimerhof nach dem Kohlhof zur Grundſteinlegung des Neubaues der Ortsgruppe Mannheim. Zurück über Urſendach, Hohenſachſen. Abfahrt Bahnhof Großſachſen 802 Uhr. 18 0 Verantwortlich für die Redaktſon Gg. Zimmermann, Seckenheſm Fölesdlef.Orünang mn der dbcnocl. Hirche Sonntag, den 13. Juni 1920. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt(Pfarrer Kunz). ½½ 1 Uhr: Jugend gottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Montag, den 14. Zuni 1920. 8 Uhr: Jugendbund J. und II(Nonfirmandenſaal). Donnerstag, den 17. Juni 1920. ½ 8 Uhr: Mädchenbund. bolteadlenſl-Orunung in der nalbol. Kirche: 3. Sonntag nach Pfingſten, 13. Juni 1920. 3/7 Uhr, hl. Kommunion 7/8 Uhr, Frühmeſſe. ½10 Uhr, Hauptgottesdienſt. 1 Uhr, Chriſtenlehre fur die Mäbchen und Herz⸗Jeſu Andacht. etanntmachungen G ei Wir fordern hiermit die Bewirtſchafte:; emeinde Seckenheim der G undftücke, die bei den uns abgelieferter bringen hiermit zur öffentlichen Flächenerhebungs bo ine Angab ſſer g»bungsbogen eine Angabe vpergeſſer daß ab Montags, den 14 Juni oder nicht genau g macht haben, auf di s Rreisweg 7 vom Woſſerturm bis innerhalb der vächſten 3 Tagen auf unſerem imer Brunnen wegen Vornahme vo Büro Lebensmitkelamt Zimmer No. 2 nach in geſperrt iſt. zuholen. Sollten bet der Prüfung durch die sere gute Mutter, Großmutter, m, den 11. Juni 1920. ernannte Kommiſſton Fehler oder bewußt Bürgermeiſteramt: falſche Angaben feſtgeftellt werden, ſo haben ante 05 Aufforderung. Koch. Herdt. ſolche die darauf beruhende Strafe zu ge⸗ 05 Frau a wärtigen. gabe der noch vo handenen V Schuhen und Wollfachen(Decken, 5 Schürzen, Unterröckchen, Hemden Seckenheim, den 12. Juni 1920. Lebensmittelamt. 05 geb. Stein 1 gegen Barzahlung an Krieger 0 itwen ſowie Unterſtützungs ar Jacen 8, 14 Jnni 1920, ringe hiermit meine *—9 r auf dem Rathaus 7 5 en openglorei und 5 Heim, den 11. Juni 1920. f N 9 essen Nnslallalions- geschaft N Ro ch. Bürgy. fur asser elektr. Liehi und Mraff. Anu. D 5 lagen in empfehlende Hrinnerung. Wensmfttelamt. e Grosse„„ 9970 955 —lelklr. lampen und Beleuehtungskotper, 1 75 l 5 Druſchkohlen. Nochplatlen, oohtopſa, l geloisen, Nachmittag 2 Uht vom Trauer- Wo ſagt die Ge⸗ antag Vormittag von 8—12 Uh icherungen und Hirnen, sowie Bon. Lebensmittlamt Zimmer 2. Ausfuhrung sdmtlioliar Mepdraturen. Feen aerger Bezugſchem Al, Johann, Sechen heim 9985 n. 5 a. 25 9 5 1 8 0 15 Juni 1920. 0 e Hriedriehstr. G5.— Tel. nach langem mit großer Geduld cat wird geleistet. Alle diejenigen, welchen ich Fäſſer I 4 A 3(leihweise überlaſſen habe, möchte ich 1 8 1. 10 S Anzeige bitten, ſolche nunmehr ſofort in gut Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, un- gereinigtem Zuſtande zurückzugeben. i- Herm. Friedel. Schniegermutter, Schwester und T Wer eib ee Herren-Hemd. 38M Geſchäftsmaun Unterhoſen 28 M. Socken 1000 Mk.[ret de d d Katharina Transier är ein Unternehmen 2 Knaben Trik. Hemden St. 13 ürg⸗ 25 und 29 M. Porto Hohe Zinſen und Büeg extra Nachn. Gute Ware. M. Großmann 2 5 e e 15 ertragenem Leiden, im Alter von Offerten unter Nr. 150 München C 121. 53 Jahren gestern Abend 11 Uhr, an dieſe Zeitung.(d Baaderſtraße 1. wohlversehen mit den Tröstungen unserer heiligen Religion zu sich Paar Mamenſtiefel Notgeld! in ein besseres Jenseits abzurufen., Nr. 40, Paar Sammler 1 55 5 5 g 8 Dammler, ngt Preis- Seckenhelm- Frieürichsfeld, 12. Jun 1920. Kinder biete R.. 32. dite über ausländiſche Tauviſtenfappe fü. 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Niederlagen 755 Germania- 10568 N Seckenheim, 5 De Philipp Wagner eutſch Ilvesheim Dollar de d eu tſe Erſcheinen alen ane 1 4 N⁰ rst Paus Fail Ns ſtets vorsatig g. 10 den Druckerei ds. B 5 Katholischer Jungmünner Verein Sportabteilung. Am morgigen Sonntag beteiligt ſich der Verein an dem Wezirksſpielfeſt der Kath. Jugend und Jungmänner⸗Vereine der Bezirke Wiesloch⸗St. Leon in Walldorf. Abfahrt der Teilnehmer 502 Uhr von Staton Seckenheim(Hauptb.) Nachzügler fahren von Friedrichsfeld(Bad. Bahn) 1238s Uhr und müſſen in Heidelberg umſteigen, 105 Uhr weiter Treffpunkt für Teilnehmer 420 Uhr Treffpunkt für Nachzügler 115 Uhr im Lokal zum„Adler“ Auch die paſſiven Mitglieder ſind freundlichſt eingeladen. Die Leitung. Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Wir geben der Hilfs⸗ bezw Löſchmann⸗ ſchaft, ſowie den Jaoſtrukteuren der lis mannſchaft bekannt, daß die auf mo gen Sonntag, den 13. Juni, feſtgeſetzte U bun nicht ſtatifindet, ſondern auf Sonntag, den 20. Juni verlegt wurde Das Nam mando: L. Rudolph. A Kanarien- und f Oogelschutz⸗ Jerein Seckenbeim 1 An Fountag Nachmi tag 3 Uhr findet Lokal zur„Kapelle“ eine mi glleder-OCersammlung ſtatt. Wſgen Wichtigkeit der Tagesordnung wied pünk liches und vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Der Vorſtand. Sele Curnerſchaft demenbeim. Unſer Verein beteiligt ſich morgen 3 an der Fahnenweihe der Freien Turnerſchaft in Ladenburg. Abmarſch um ½1 Uhr vom Bierkeller. Zahlreiche Be⸗ te flioung iſt erwünſcht Der Turnrat. „Sängerbund“ Seckenheim. 5(Gegründet 1865). Unſer Verein beteiligt ſich morgen Sonn⸗ tag, den 18. d. Mts. bei dem Konzertſingen unſeres Bundesvereins„Harmonie“ Waldhof. Als Lokal wurde uns das Gaſthaus zum „Kühlen Krug“ dortſelbſt zugewieſen. Es iſt Pflicht jedes Sängers daran teilzunehmen. Treffpunkt 8 Uhr vormittags im Lokal. 5 Der Vorſtand. 2 Dank 1 Gegründet 1861. Altion- Maplial einschliesslien Meserve-Honds Hei Atend 5 Uhr Probe. 320 llllionen Marl. Der Vorstand 8 N Geſangver ein Dexosilenlasse Seclenleim a. M. Tiadertaiel- Heckenhein. Annahme von Spargeldetn mit fôgliehor oder langerer] Heute Abend punkt ündigung. ½8 Uhr Eròöffnung oon Iaufonden Hechnungen sowie probisions freien Gesang⸗Probe Checkkonten. An und Jerlauf bon Heripapioten jodet Hfandbriefe usb.) Einlösung bon Vinsseheinen und oerlosten Hffeltb on. Hinzug bon Mechseln und Checks. MHunahme von Mertpapieren zur Hufbe Boll, ähliges u. pünkt⸗ liches Erſcheinen er- wartet. Der Vor ſtand. Mel(Staalspapiere Metallbetten toahrung n feuer. Stahldrahtmatrats en, und diebessicheren Gewolben, sowie aur Jerioallung Kinderbetten, Polster an bel der Mresduer Ban filiale Mannheim. jedermann. Katalog frei. Eisenmöbelfabrik, assenstunden von 8& Ar, Samstags von o I Ahr. Suni in Thur. Empfehle. Seh Einrichtungen fil 3- für. iniegelſchr. ö. 775 afzim mes (Siehen) 1 01. 5 5 2 N 5 19 Wohnzimmer Einrichtult d; von 4625 if. Al. Eduard Bühler, Mobil (eichen) Haupistrasse 110. Turnerbund„Jahn“ Jeckenheim Morgen Pauntag nimmt unſer Verein am Gauntu⸗ ufeſt in Oftersheim teil. Abfahrt der Wetturner: F tedeichsfeld(Main- Neckar) 6 Uhr. Abmarſch vom Lokal 515 Uh Nachzügler können 12 Uhr ab Friedrichsfeld fah en Der No ſtand. Frier Nihleten-berein deckenbeim Heute Samstag Abend ½9 Nh Verſammlung m Lokal zur„Kapelle“. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes in dieſer Verſam lung zu „ ſch ien. D Vo ſtand Schachtlub Seckenheim. Bente Hamstag Schach⸗Abend im Lokal zun„Schwann“ Die Leitung. Wü de willuo ven! 1 ** N 35 Männergeſangverein Seckenheim gegr. 1861. Unſer Verein beteiligt ſich morgen am Bundesfeſt des Bad. Pfalzgau⸗Sängerbundes in Waldhof. Abfahrt 9 Uhr vorm. mit der Nebenbahn. Ab 11 Uh fiadet Kon zertſin zen im Saale der Brauerei Ritz dortſelbſt ſtatt Nachmittags ab 3 Uhr Geſamt⸗ und Einzel- chöte auf dem Feſtplatz. Nachzügler finden ſich im Gasthaus zum„goldenen Löwen“ in Waldhof, Sandhoferſtr. ein Wir laden unſer⸗ paſſtoen und aktiven Mitglieder nebſt Ange⸗ hörigen freundl. ein. Der Vorſtand Gesang⸗Oerein„Liedertafel“ Seckenheim. Morgen Sonntag fiadet das 35jährige Stiftungsfeſt des Geſangvereins„Harmonie“ Waldhof ſtatt. Demſelben geht ein Konzert⸗ ſingen des Bod. Pfalzgau Sängerbundes vormittags 11 Uhe voraus, woran ſich u ſen Verein auch beteiligt Wir laden hierzu un: ſere Mitglieder mit der Bitte ein, voll, ähl g daran teilkunehmen. Treffpunkt ½10 Uhr in ur ſerm Lokal. Der Vo ſtayd. Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein Seckenheim. Heute Abend 8 Ahr im Lokal zur „Ros“ Monats-CJersammlung. Der Vorſtand. Badisch. Eisenbähnerverband Obmuansſchaft Heckenheiss. Sonntag, den 13. Jnni, mitags 3 Uh, fi det im Gaſthaus zum„Hirſch“ eine Verſammilung aller Arbeiter und Beamten ſtatt. Referent Virbandsſekretär Schäfer aus Mannheim ſpricht ü der Unſere Cobnforderungen und die Fella n der Regierung in Derlin. wirb dring no erſucht infolge der 5 n 8095 vollzählig zu erſcheinen. Die Leitung. Ih Aan-Alse gibt den besten Haustrunk Zu haben bei Georg Röser. Die guten voten Gummiringe der Firma Weck Oeflingen sind wieder in ausreichenden Mengen zu haben, und zwar in Seckenhelm nur bei Sigmund Oppenheimer. Sämtliche Gummiringe der Firma Weck Oeflingen tragen das Marken- und Firmen-Schutzwort ECR 1 ſind ſtets ben ben Ansichts-Karten Bog Zünder nana. nl Model zu borkan. Taschen-Uhren un 0 b. 9 e Mannheim J 1. An- u. Verkaufs- Geschäft: Jelragene Kleie. fall 5 2 tilgung von Mäusen d Verl —— empfiehlt a 0 5 Cermania- Drogef! lnbaber: W. Höllstin, en de Un de el 00 dete Wirksemstes Mittel zur 340% en en t. nd Rs Fr. Wagner's Nachf. mehr erteilt e 79 8 Auskunft über Wohnungsane u, 2 Kündigungen, ſowie alle das betr. 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