— 0 — ieee — * „ 7 r Rd ein 15 er eines Menſchen Stimme erlauſchen. nt mig leiſe Rauſchen des Windes durch die Tannen der Tiefe ie herauf. e 15 —— enespreis: Monatiich 3.— 4 — Bot. 8 n. die Poſt bezogen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Veſteugen. chert täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 115 5 ——.——— Montag, 21. Juni 1920. Tagesſchau. Die Stadtverwaltungen von Neuſtadt, Speyer und Lnd⸗ vigshafen ſind entſchloſſen, bei der Reichsregierung einen Proteſt au die interalliierte Rheinlandkommiſſion zu veran⸗ laſſen, wegen der willkürlichen Requirierung von Wohnungen iu dieſen Städten durch die frauzöſiſche Behörde, ſowie ins⸗ leſondere durch die Drohung mit Ausweiſung von Notabeln aud eingeſeſſenen deutſchen Familien für den Fall, daß die ingeforderten Unterkunftgelegenheiten nicht vollzählig zur Verfügung geſtellt werden. Die Saarzeitung kennzeichnet die Einführung der Franken⸗ böhnung in den Saargruben als einen Gewaltakt der frauz. Ernbenverwaltung, deſſen Folgen uuabſehbar ſeien. Die franz. Bergwerksverwaltung habe die zwangsweiſe Einführung ker die Köpfe der Arbeiterſchaft hinweg durchgeſetzt. Vier Fünftel der Bergarbeiterſchaft ſeien Gegner der Frankenlöhnung. Die chriſtlichen Gewerkſchaften mit ihren Tauſenden von An⸗ Jäugern haben für Sonntag im Saargebiet Proteſtverſamm⸗ lungen einberufen. Die interalliierte Rheinlandkommiſſion hat ſoeben die Organiſationen der techuiſchen Nothilfe im geſamten be⸗ getzten Gebiete verbolen, weil dieſe Organiſation, die übrigens kit den Beſtimmungen des Friedensvertrags in Widerſpruch ehe, eine Einrichtung ſei, welche die Sicherheit der Be⸗ ſutzungstruppen bedrohe(). Kriegsminiſter Lefevbre betonte im Ausſchuß der frauz. Nummer, daß in alle Frankreich zugeſprochenen ehemaligen eutſchen Kolonien franz. Garniſonen gelegt werden und daß eine militäriſche Aushebung der eingeborenen Stämme in die Wege geleitet werde. Wie der„Matin“ berichtet, erklärte der Kriegsminiſter kefevbre im Kammerausſchuß, daß zwiſchen der Regierung zud dem franz. Oberſten Kriegsrat volles Einvernehmen eſtehe. Beide Stellen ſeien zu dem Entſchluß gekommen, Hinblick auf die immer noch zweidentige Haltung Deutſch⸗ lands die e der Armee nicht zu vermindern und on dem Abbau der Feſtungsanlagen im Lande und an den Grenzen abzuſehen. Anfrage, daß die Frage einer Aburteilung des ehemaligen Rutſchen Kaiſers nicht als erledigt gelten könne, wenn auch Ar Zeit keine weiteren Schritte in dieſer Angelegenheit ternommen werden. Es werde die Konſtitnierung des bananen internationalen Gerichtshofes in Haag abge⸗ Furtet, deſſen Eutſcheidung maßgebend ſei, ob und in welcher Veiſe Wilhelm II zur ſtrafrechtlichen Verantwortung heran⸗ zogen werden ſoll. Die„Preßinform.“ meldet aus dem Haag: Es beſtätigt ich, daß die ehemalige deutſche Kaiſerin ernſthaft krank dar⸗ Rederliegt. Die Aerzte ſtellen eine fortſchreitende Schwäche Herztätigkeit feſt. Am Krankenbett der Exkaiſerin weil⸗ In Anfang der Woche der Kronprinz und die Herzogin von Vrannſchweig, die Tochter der Kaiſerin. 8 Aus dem oberſchleſiſchen Kohlengebiet werden neue ſireikvorbereitungen gemeldet, die auch die nationale Ab⸗ mmung ſehr unerwünſcht beeinfluſſen könnten. Jnt eugliſchen Unterhauſe erwiderte Bonar Law auf eine . Der Landarbeiterausſtand in Hinterpommern, der be⸗ kanntlich nach dem Scheitern von Tarifverhandlungen aus⸗ gebrochen iſt, gewinnt erheblich an Umfang. Zum Teil wer⸗ den ſogar die Notſtandsarbeiten verhindert und Arbeits⸗ willige durch tätliche Angriffe geſchreckt, ſo daß die Milch⸗ belieferung nach den Städten zum Teil aufhört. Im Umkreis von Mailand haben ſtreikende Gruppen von Eiſenbahnern Sabotage an den Schienenſträugen verübt. Der Zugverkehr ruht. Der Präfekt der Provinz erließ einen Anfruf, in dem erklärt wird, daß Anſchläge auf Eiſenbahnen und Verkehrsnetze mit Tod beſtraft werden. Alle wichtigen Kreuzungspunkte, Unterführungen und Brücken werden von Truppen bewacht. Der Oberſte Rat der Alliierten hat auf den Proteſt des türkiſchen Großweſirs hin beſchloſſen, neue Verhandlungen über den Friedensvertrag einzuleiten. e Nach einer Meldung der ſchwediſchen Preſſe wird das Gerücht vom Abbruch der ſchwediſch⸗finniſchen Beziehungen dementiert. Es iſt auf die Abreiſe des ſchwediſchen Geſand⸗ ten in Finnland nach Stockholm zurückzuführen, die jedoch deshalb erſolgte, damit die ſchwediſche Regierung über die Lage in Finnland durch ihren Vertreter in Helſingfors un⸗ terrichtet werde. „Politiken“ meldet aus London, daß zwiſchen Teheran und Moskau in letzter Zeit ein Notenmechſel ſtattgefunden habe. Die Bolſchewiſten haben ſich damit einverſtanden er⸗ lkärt ſich aus Perſien zurückzuziehen. Damit iſt die per⸗ ſiſch⸗ruſſiſche Angelegenheit ohne Mitwirkung des Pölker⸗ bundes geregelt worden. 5 Schwierigkeiten d. Kabinetts bildung. Die Möglichkeit eines Kabinetts Fehrenbach. W. T. B. Berlin, 18. Juni. Die Abendblätter rechnen mit einem Kabinett Fehrenbach unter Beteiligung des Zen⸗ trums, der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 19. Juni. Die Vertagung der Entſcheidung der Kriſe iſt durch die Demokraten veranlaßt. Ihre Ausſprache war geſtern ſehr lebhaft. Einer ihrer Vorſchläge ging dar⸗ auf hinaus, daß die Demokraten nicht ſelbſt in das Kabinett eintreten wollten, dafr ſich aber verpflichteten, eine Regie⸗ rung aus Zentrum und deutſcher Volkspartei unter Wah⸗ rung ihrer politiſchen Grundſätze zu unterſtützen. Das lehnten jedoch Fehrenbach und Dr. Trimborn ab. Sie wür⸗ den nicht mit der Deutſchen Volkspartei allein eine Regie⸗ rung bilden und lieber auf weitere Verſuche, ein Kabinett zuſtande zu bringen, verzichten, wenn die Demokraten ihre Mitwirkung ablehnten. Der Standpunkt der Demokraten. W. T. B. Berlin, 18. Juni. Die Deutſche Demokratiſche Partei, von deren Entſchlüſſen man eine Löſung der Kriſe erwartet, iſt in ihren Beratungen bis jetzt noch zu keinem Entſchluß gekommen. W. T. B. Berlin, 19. Juni. Die Deutſche Demokratiſche Partei hat ihre Beratungen auf heute vormittag 10 Uhr vertagt. T. U. Berlin, 19. Juni. Die demokratiſche Fraktion iſt nicht, wie urſprünglich geplant, geſtern mittag zu ihrer 2. Sitzung zuſammengetreten. Sie vertagte ſich auf heute morgen, da man hofft, daß bis dahin noch verſchiedene Mit⸗ glieder, die geſtern noch nicht in Berlin waren, dort eintref⸗ fen werden. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man be⸗ ſtimmt damit, daß die Demokraten in einen bürgerlichen Block der Mitte eintreten werden. Weiter verlautet, daß die Fraktion heute noch ihre Forderungen aufſtellen wird. Dieſe ſeien jedoch ſo gehalten, daß ſie für die Deutſche — ackenheim, 8 7 klamen 1.30 Mk. Fernſprech Nr. 16. Voftſcheckkoento Karlb rute Nr. 19819 d eee Volkspartei ünd das Zentrum als Verhandlungsvaſts gel⸗ ten können.— Ueber den Standpunkt der Demokraten ſagt das„B. T.“, diejenigen demokratiſchen Abgeordneten, die der Meinung ſind, daß die Partei im Hinblick auf Spa und in Erwägung der geſamten Lage ihre Beteiligung an der Regierung nicht verweigern könne, ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß ein ſolcher Entſchluß nur gefaßt werden dürfe, wenn ganz abgeſehen von allen Perſonenfragen nach zwei Richtungen hin zuvor der Weg geebnet werde: die pro⸗ grammatiſche Erklärung der neuen Regierung vor dem Reichstag müßte nach Anſicht dieſer Abgeordneten ſo lau⸗ ten, daß die Beteiligung der Demokraten am Kabinett ver⸗ ſtändlich und begründet erſcheint, und die ſozialdemokra⸗ tiſche Fraktion muß bemüht ſein, bei Zuſammentritt des Reichstags der neuen Regierung ihr Vertrauen auszu⸗ ſprechen. Die Rechtfertigung der„Freiheit“ vor ihrer Partei. T. U. Berlin, 19. Juni. Die„Freiheit“ bringt an erſter Stelle in Fettdruck eine lange Erklärung, die den Zweck hat, die Weigerung der Unabhängigen, ſich an der Regierungs⸗ bildung zu beteiligen, vor der Partei zu rechtfertigen. Dar⸗ in heißt es u. a.: „In Deutſchland iſt eine Koalitionsregierung auf die Dauer unmöglich, die ſich aus Vertretern der kapitaliſtiſchen Klaſſe und aus Vertretern der Arbeiterklaſſe zuſammenſetzt. Die bürgerlichen Parteien dulden nur ſolche Sozialiſten in der Regierung, die ihre ſozialrevolutionäre Ueberzeu⸗ gung abgeſchworen und ſich zum reinen Reformſozialismus bekannt haben. Auch die Möglichkeit einer Koalitionsregie⸗ rung mit den Rechtsſozialiſten iſt für die Unabhängige So⸗ zialdemokratiſche Partei nicht gegeben, ſolange die rechts⸗ ſozialiſtiſchen Gewerkſchaftsführer mit ihrer Politik der Arbeitsgemeinſchaft der kapitaliſtiſchen Produktion goldene Brücken bauen, ſolange die politiſchen Führer an der for⸗ malen Demokratie und an der Koalitionspolitik feſthalten. Erſt eine klare und unzweideutige Abwendung der Rechts⸗ ſozialiſten von ihrer ſchwächlichen und unfruchtbaren Re⸗ formpolitik und ein Bekenntnis zu dem Programm des revolutionären Sozialismus könnte unſere Partei veran⸗ laſſen, den Gedanken einer Koaliiton mit den Mehrheits⸗ ſozialiſten näher zu treten.“ Franzöſiſche Gewaltherrſchaft in Ludn shafen. 5 B. P. Mannheim, 18. Juni. Die Lage in der Pfalz verſchärft ſich von Stunde zu Stunde. Die Franzoſen gehen in ganz provokatoriſcher Weiſe vor. Anſtatt die bisher verhafteten Arbeiterführer freizulaſſen, haben ſie heute nacht zwiſchen 4—5 Uhr drei weitere Arbeiterführer, die Stadt⸗ räte Arbeiterſekretär Rauſchert, Metallarbeiterverbands⸗ beamter Fiſcher und Eiſenbahnverbandsbeamter Baum verhaftet und in Automobilen von Ludwigshafen fortgeſchafft. Um die Bevölkerung einzuſchüchtern, iſt heute früh 7 Uhr eine größere Kavallerieabteilung mit Maſchinengewehren in die Stadt Ludwigshafen eingerückt und auf die ver⸗ ſchiedenen Stadtteile veretilt worden. 78 8 Die Franzoſen haben heute vormittag in Ludwigshafen eine Bekanntmachung augeſchlagen, worin es u. a. heißt, daß die Verhafteten einem ordnungsgemäßen Gerichts⸗ verfahren unterworfen werden. Die eingeleiteten Verfahren verfolgen Spionagetätigkeit und die Organisation eines Aufſtandes gegen die Beſatzungstruppen, für welche die, Militärgerichte die Unterlageu in der Hand haben ſollen. b 5 Er krat in die Kammer. Etliche tönerne Schüſſeln ſtanden einer Steinplatte, die als Herd gedient haben mochte. Ein der garniges Fiſchnetz lag in der Ecke, Hammer, Spaten, ein et Beil dabei, auch viel zugeſchnittene Kienſpäne. 1 der f tannenen Scheitern war eine Streu geſchüttelt, von Mo⸗ ddet und Gewürm zerfreſſen. Zwei Ratten ſprangen, gam Ein⸗ enden verſcheucht, in eine Spalte des Bodens.— 1 800 Me Gottſchalk! rief Ekkehard durch die hohle Hand. Dann kat er * Schrei, wie er unter Leuten im Gebirg als Anruf üblich iſt⸗ deer niemand erſchien. Nähere Umſchau zeigte, daß der Ein⸗ kpwel nicht erſt ſeit heute die Klauſe verlaſſen. In einem Krug died Milch zur Kruſte eingetrocknet. Da trat Ekkehard betrübt 000 er auf den ſchmalen Streif Erdreich, der zwiſchen Heute und end das Stehen ermöglichte. Sein Blick wandte ſich zur Ver en. In weiter Ferne blaute ein Stück V.tenſee über den br cen. Die Pracht der Gebirgswelt vermr de nicht ein l 2 von unendlichem Weh zu bannen. Einſam und gottver⸗ ml n ſtand er auf der jachen Höhe. Er reckte ſein Ohr, als Aber nur das erſtr . 1 rgze 14 ſein] 1 ae Augen wurden feucht. e war ſpät geworden. Wohin?... Ein ſtarker Hunger eute ſeine Gebanken. Da ſetzte er ſich vor die Höhle und 5 unter Tränen ſeinen Abendimbiß. Sein Berg warf Cipfel laue Schatten auf die Wände genüber, nur die ſteinernen 85 Rasten noch im Sonnenlicht. 25 glang das Kreuz am Felſen ſteht, werd' ich nie ganz verlaſſen ind richtach er. Er trug etliches Gras vom Abhang zuſammen Jachtlu tete ſich ein Lager auf die Stelle des vermoderten. Kühle Ng b dog herauf. Da hüllte er ſich in Moengals geſchenkten a 3 ſich nieder. Der Schlaf iſt ein gutes Heil⸗ r die Leiden der Jugend. Er kam auch über Ekkehard erzeleid und einſamer Feldwildnis. ö iend. 1 5 Die erſte Dämmerun ü 6 g des Morgens zog über dem Haupte des 8 paß auf, da fuhr Ekkehard aus dem Schlummer. Es war ihm, iin tiefe er ein luſtig ſcharfes Hirtenjauchzen gehört. Dann glänzte brä 0 n dunkeln Grund der Höhle ein Licht auf. Er glaubte zu jenen, als läg' er noch im Kerker, und Praxedis nahe be⸗ 11 das Licht kam näher, Fackelglanz brennenden eine hochgeſchürzte Maid trug die einfache Leuchte. ae 1 f Unerſchrocken ſtand ſie vor ihm und b war ein keck halbwildes Weſen von gelblicher Hautfarbe prühenden Augen; aus den Flechten des dunkelſchwarzen mal! Der Vater wird recht froh ſein, daß wir einen neuen Berg⸗ bruder haben. Man merkt's an der wenigen Milch der Kühe, ſagt er immer, daß der alte Gottſchalk tot iſt. Es klang nicht wie die Stimme eines weiblichen Dämon. Ekkehard war noch ſchlaftrunken. Er gähnte. Vergelt's Gott! ſprach die Maid. Warum vergelt's Gott? fragte er. 5 Weil Ihr mich ſoeben nicht verſchluckt habt! lachte ſie, und eh' er weiter fragen konnte, woher und wohin, ſprang ſie mit dem Kienſpan zurück und verſchwand in der Höhle. ö Bald kam ſie wieder. Ein graubärtiger Senn, in eine Decke von Lämmerfell gehüllt, folgte ihr. 0 Der Vater wills nicht glauben! rief ſie Ekkehard entgegen. Bedächtig ſchaute der Hirt auf den fremden Gaſt. Er war ein rauher Mann, der einſt in grüner Jugendzeit beim alther⸗ kömmlichen Kraftſpiel des Steinſtoßens den hundertpfündigen Feldſtein wohl über zwanzig Schritte weit von ſich geſchleudert, ohne einen Fuß zu verrücken; ſein gebräuntes Antliß und ſeine ſehnigen nackten Arme waren itzt noch Denkzeichen alter unge⸗ ſchwächter Kraft. ö Ihr wollt unſer Bergbruder ſein? ſprach er Ekkehard und reichte ihm die Hand. Recht ſo! 8 Ekkehard war verlegen ob der wilden Erſcheinung. Ich gedachte den Bruder Gottſchalk zu beſuchen, erwiderte er. Beim Strahl! da kommt Ihr zu ſpät, ſprach der Senn. Der hat ſich verfallen im vorigen Herbſt, es war eine böſe Geſchichte. Gott hab ihn ſelig! Aber erſt im heurigen Frühjahr haben wir den Leichnam gefunden, zerklemmt in den Felſen, und die Lämmergeier waren drüber und haben einen Arm und ein Bein vertragen, kein Menſch weiß wohinn 4 Mach' ihm keine Angſt! ſprach die Maid und ſtieß den 1 an. zet Ihr Euch doch b ach zer eswegen mögt Ihr Euch doch bei uns feſtſetzen, ſpr 0 Sennn. Ihr bekommt, was wir dem Gottschalk gaßen, Reich und Käs und drei Ziegen in den Stall, die mögen graſen, wo ſie wol⸗ len. Im Notfall mögt Ihr auch mehr heiſchen, wir hier oben ſind keine Geizkrägen und Musmehlſpalter. Ihr predigt uns dafür an den Sonntagen und ſprecht den Segen über Alm und Weiden, daß Wetter und Bergſturz kein Verderb bringen, und läutet die Tagszeit. N 9 Ekkehard ſah zweifelhaft in den ſtarren Höhlenraum. Es tat ihm wunderwohl, Menſchen in der Nähe zu wiſſen, aber rätſel⸗ haft war's woher ſie kamen. Sind Eure Almen in der Tiefe fragte er lächelnd. 3 Er weiß nicht, wo die Ebenalp ſteht! ſprach das Hirtenki ö 5 1 gutmütig zu mitleidig. Ich will's Euch zeigen! W 5 8 auf den Kanten der Wände,— dann fiel fahler Schimmer des Tages herein. Es ging in die Höhe, dort öffnete ſich ein Aus⸗ 270 Die Hirtin ſtieß ihren Span an die ſeltſam geformten Tropfſt 1 8 185 noch etliche Schritte, und ſie ſtunden auf weiter licher Alp. e e Würziger Duft von Alpenpflangen umſtrömte ſte, da blühte, 5 1 . 2 4 Haares glänzte eine ſchwere ſilberne Nadel in Form eines Löf⸗ Ihr Kicnſpan brannte noch. 5 ee RRe Ar 1 ſels, der geflochtene Korb auf dem Rücken und der Alpſtock in der Sie wandte ſich dem Innern der Höhle zu, die Männer folg⸗ Viktor Scheffel 0 Rechten bezeichnete die Bewohnerin der Berge. 1 ten ihr. Da ging's durch enge dunkle Wölbung ins Innere des 18 on 0 ef Homberger Heiliger Gallus beſchirme mich vor neuer Verſuchung! dachte Berges, niedergeſtürztes Geſtein ſperrte den Pfad, oft mußten 5(Nachdruck verboten). Ekkehard; aber ſie rief vergnügt: Gott willkommen noch ein⸗ ſie gebückt weiter kriechen. Scharfe rötliche Streiflichter zuckten 4 1 er er- eingebilde, die von der Decke niederhingen, daß f 5 Mannstreu und Knabenkraut und blauer Eiſenhut, der prächtige Alpenſchmetterling Apollo mit dem rotleuchtenden Auge auf den Flügeln weigte ſich über den Blumenkelchen— nach enger Höhlen ⸗ nacht erquickte ein weites unendliches Rundbild den Blick. Pre 5 N Noch lag der Frühnebel in den Tälern, ſchwer, unbeweglich zuſammengeballt, als hätte überall ein gewaltiges Meer ge⸗ ſtrömt, und wäre im Augenblick, da es zu ſprühendem Schaum aufwogte, verſteinert worden; aber klar und ſcharf ſchnitten die Häupter der Berge ihren Umriß in das tiefe Blau der Himmels⸗ decke, wie rieſige Inſeln dem Schoß des Nebelmeers entſteigend. Auch der Bodenſee war umnebelt, in leiſem Duft türmten ſich die Reihen der fernen Gebirge an rhätiſcher Landmark mit ihre zackigen Felshörnern übereinand. Friedlich tönte weidender Her⸗ den Geläut von den Halden herauf. In Ekkehards Gemüt klang es wie ein ſtolz demütiges Morgengebet.. Ihr bleibet bei uns, ſprach der alte Senn, ich ſehe Euch's 4 den Augen an. a Ich bin ein landfremder Mann, erwiderte Ekkehard trauri hat der Abt nicht geſendet. 50 4 ich. 5 . Das gilt gleich, rief der Alte. Wenn's uns recht iſt und dem Säntis vort droben, ſo hat niemand was drein Abts Twing und Bann reicht ihm den Herdenzins, wei Grund und B nicht beif aus langgeſtredten Ci! Säntis, der iſt Hut, ſonſt vor da war früher Am und Weide und ſaß drauf, der war ein Rieſe und ihm wuck Stolz, daß er ſprach: ich will König Auge umfaßt! Aber in des Säntis Tief hervor und deckten den Rieſen ſamt Hütte und Stall und Vi zur Herrſchaft berufen. mand zu reden. Des nicht in unſere Höhen, wir zahlen alter Brauch iſt, aber ſonſt: Sein ich nicht, nach ſeiner Pfeife tanz' ich eine graue Bergſpitze, die gate— das iſt der hohe vor dem ſchwenken wir den ur Rechten iſt der blaue Schnee; ein übermütiger Mann n die Herden und der über alles, was mein „An hub ſich ein Donnern nd Beben und der Felsgrund regte ſich und Eisſtröme rannen wei Fla 60 chaut h an N 11 N Sannd, ert nd Alm, und vom blauen Schnee weht es jetzt noch frierend her⸗ nter,— ein Denkzeichen, daß neben dem Alten der Berae keiner Fortſeßzang folgt.) ä— 0 —— — H— * Aüßerdem hätten ſich in der Verſammlung pom 15. Jürtf, in der bekanntlich der Generalſtreikbeſchluß gefaßt wurde, Redner zu den heftigſten Angriffen gegen die franzöſiſchen Behörden und ihre Vertreter hinreißen laſſen. Dies dürfe nicht geduldet u. müſſe unterdrückt werden. Die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden fordern zur Ruhe auf und erklären, daß ſie keinerlei Unruhen in den Straßen dulden. Bis jetzt herrſcht Rahe in der Stadt. Die Bevölkerung iſt jedoch infolge des rigoroſen Vorgehens der Franzoſen aufs äußerſte erregt. W. T. B. Berlin, 19. Juni. Die aufſehenerregenden Ver⸗ haftungen von Arbeiterführern durch die franzöſiſche Beſatz⸗ ungsbehörde in der Pfalz haben dem Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete Anlaß gegeben, Vorſtellun⸗ gen bei der Interalliierten Rheinlandkommiſſion zu erhe⸗ ben. Dieſe hat Vertretern der pfälziſchen Arheiterſchaft die ſofortige Entſendung eines Offiziers nach Ludwigshafen zur Erörterung der Angelegenheit mit dem Militärgericht zugeſagt. 7* Deutſchland. Das amtliche Ergebnis der Reichstagswahlen. T. U. Berlin, 19. Juni. Der Reichsanzeiger veröf⸗ fentlicht nunmehr das amtliche Ergebnis der Reichstags⸗ wahlen: Danach wurden insgeſamt 26 017 599 Stimmen ab⸗ gegeben. Die 466 Abgeordneten verteilen ſich auf die ein⸗ zelnen Parteien wie folgt: 0 Sozialdemokraten 112(5 614456 Stimmen), Zentrum 68(3 540 830 Stimmen), Demokraten 45(2 202 434 Stimmen), Deutſch⸗Nationale 66(3 736 778 Stimmen), Deutſche Volkspartei 62(3 606 316 Stimmen), Unabhängige 81(4 894317 Stimmen), Kommuniſten 2(441995 Stimmen), Bayeriſcher Vauernbund 4(249 409 Stimmen), Dentſch⸗ Hannoveraner 5 319 109 Stimmen!, Bayeriſche Volkspartei[Ztr.] 21(36241 Stimmen). Die Regierungskriſe in Sachſen. W. T. B. Dresden. 19. Juni. Auch Sachen befindet ſich in einer ſchweren inneren Kriſe Am Montag wird die Regierung eine Erklärung in der Kammer abgeben, in der ſie auf die unbedingte Notwendigkeit, das Wahlgeſetz und die Verfaſſung zu erledigen, hinweiſen wird. Wenn die Parteien nicht bindende Erklärungen abgaben daß ſie an dieſen Vorlagen poſitiv mitarbeiten werden, wird die Re⸗ gierung zurücktreten und die Kammer aufgelöſt werden. Die Konferenz von Spa. Wi B. Paris, 19. Juni. Havas meldet aus London: es Faily Telegraph“ berichtet, in diplomatiſchen Kxeiſen 5 gan als wahrſcheinlich an, daß, wenn die Konferenz nicht noch einmal verſchoben werde, ſie zwiſchen 3 zh und England einerſeits und Deutſchland ande⸗ 1 abgehalten werde. Die Lage im Oſten. Das Vorrücken der türkiſchen Nationaliſten. „Paris, 19. Juni. Nach einer Privatmeldung, der „Temps“ aus Konſtantinopel hat ſich der engliſche Ober⸗ kommiſſär nach Ismid begeben. Dort ankern zwei franzöſi⸗ ſche Kreuzer. 7000 Ulanen von Muſta Kemal Paſchas Trup⸗ epn haben die engliſchen Linien angegriffen. Ein ſchottiſches Regiment iſt nach Ismid übergeführt worden, V T. B. Konſtautinopel, 18. Juni. Die nationaliſtiſchen Streitkräfte rücken in den Küſtengegenden des Marmara⸗ und des Schwarzen Meeres immer weiter vor. Es ſcheint, daß die Inſeln des Marmara⸗Meeres von den Anhängern Kemals beſetzt worden ſind, denn der Metropolit von Me⸗ refte drahtet, daß die Ortſchaft in Flammen ehe. Ein an der Küſte vorbeifahrender türkiſcher Dampfer elt einige Ge⸗ wehrſchüſſe. Nachrichten aus Zunguldak melden, daß die Stadt Heraklea wegen Bedrohung durch die nationaliſtiſchen Banden Hilfe von den franzöſiſchen Tippen verlangte. Eine Kompagnie war nach Heraklea entſandt worden, wurde aber von den Banden aufgefordert, nicht in die Ortſchaft ein⸗ zudringen. Engliſche Truppenkontingents, die ſich in der Gegend von Ismid befinden, ſind verſtärkt worden und tref⸗ fen Maßnahmen, um jeden Angriff der nationaliſtiſchen Banden abzuſchlagen. ö i * Räumung Perſiens durch die Boſchewiſten. T. U. Paris, 19. Juni. Nach einer Meldung des„Matin“ aus London berichtet„Daily Telegraph“, die Antwort aus Moskau wegen des perſiſchen Proteſtes gegen den bolſche⸗ wiſtiſchen Einfall ſei geſtern abend in London eingetroffen. In gut unterrichteten Kreiſen erklärt man, die Regierung 215 Mostau habe den Beſehl zur Räumung Perſiens ge⸗ geben. Drag„ ee 1 2 Kleine politiſc e Nachrichten. Betriebseinſchränkungen. Im Solinger Induſtriegebiet hat die Betriebseinſchränkung in den letzten Tagen wieder ſtark zugenommen. In den meiſten größeren Stahlwaren⸗ fabriten wird nur noch aun vier Tagen in der Woche gear⸗ beitet weil keine neuen Beſtelungen eingehen. Die ſchwarzen Truppen als Rühr michnichtan. auer von zwei Jahren iſt von den Franzoſen das Erſchei⸗ nen der Neueſten Nachrichten verboten worden. Die Ur⸗ ſache iſt die Steuungnahme des Blattes gegen die ſchwarzen Truppen, deren„Segen“ auch Wiesbaden zu fühlen betom⸗ men hat. 3 i Eine Kampagne gegen die Kriegsgewinnler in Frankreich. In ganz Frankreich ſetzt der Kampf gegen die Spekulanten und Kriegsgewinnler ein. Die von der Kammer ernannte Kommiſſion beſchloß, am 27. Juni in ganz Frankreich eine große Kundgebung zu veranſtanlen, anläßlich deren alle Sektionen und Vereinigungen in einer gleichen Tages⸗ ordnung verlangen werden, daß ſtreng gegen alle Spekulau⸗ ten und Kriegsgewinnler vorgegangen wird, die ſich ſeit dem 1. Auguſt 1914 bereicherten. Dieſe Tagesordnung wird dann mit Millionen Unterſchriſten dem Niniſterpräſi⸗ denten unterbreitet werden. Der Eiſenbahnerſtreik in Italien. Die Eiſenbahner der Sekundärbahnen der Provinz Mailand und von Como ſind ebenfalls in den Streik getreten. Ferner ſtehen die An⸗ geſtellten der Nordbahn, die Angeſtellten der Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſelſchaft auf dem Comerſee, der Drahtſeilbahnen u. aller Ueberlandbahnen vom Como im Ausſtand. Die Ver⸗ bindungen zwiſchen Wailand und der Schweizer Grenze ſind unterbrochen, nur auf der Staatsbahn verlehrt noch täglich ein Zug zwiſchen Mailand und Chiaſſo. Poſt⸗ und Güterverkehr iſt ſtark eingeſchräukt worden. Der Boykolt Ungarns. Der Wiener„Abend“ veröfſent⸗ licht die von den öſterreichiſchen Eiſenbahnern zur Durch⸗ führung des Boykotes gegen Ungarn getroffenen Verfüg⸗ ungen. Der Schnell⸗ und Perſonenzugsverkehr von und nach Ungarn bleibt vorläufig aufrechterhalten. Wie das Blatt weiter mitteilt, haben die der Gewerkſchaftstommiſ⸗ ſion angeſchloſſenen Staatsangeſtelltenorganiſationen des Poſt⸗ und Telegraphenweſens beſchloſſen, am 19. Juni mit⸗ tags den Brief⸗, Paket⸗, Telegramm⸗ und Funkentele⸗ grammverkehr von und nach Ungarn vollſtändig zu unter⸗ binden. Ausgenommen ſind Meldungen für die Entente⸗ kommiſſion. Ruhe in Valona. Den Zeitungen wird aus Brindiſſi ge⸗ meldet: Ein aus Valona eing tlͤſſener Vericht me det, daß Auf die die Laae in Valona ruhig iſt. Hydroplane meldee Wewe⸗ gungen der Aufrührer, die einen neuen Angriff vorbereiten ſollen. Der ruſſiſche Kommunismus. Der Prüſident der Mos⸗ kauer Sowjets Kamenew hat dem Berichterſtatter der Daily News, der die engliiche Arbeiterabordnung nach Rußland begleitete, geſagt: Unſer Ziel iſt nicht, den Kommunismus in den anderen Ländern mit Hilfe von Bajonetten und Ge⸗ wehren einzuführen, alſo ſollten gegenſeitige Beziehungen möglich ſein. Kraſſins Vollmachten. Londoner Blätter enthalten Be⸗ ſprechungen, die zwiſchen Krain und dem Wirtſchaftsrate ſtattgefunden haben. Sie melden, daß Kraſſin jetzt die In⸗ ſtruktionen Lenins beſitze und eine Denkſchrift an Lloyd George ausarbeite. Keine Aburleilung des Kaiſers? Aus Brüſſel wird dem „Temps“ gemeldet: Der belgiſche Miniſter des Aeußern habe erklärt, daß die alliierten und aſſoziierten Mächte kei⸗ nesfalls die Abſicht bekunden, Kaiſer Wilhelm in contuma⸗ ciam aburteilen zu laſſen. Die Schaffung eines juriſtiſchen Ausſchuſſes, der ſeinen Sitz in Haag hat und beauftragt iſt, einen Entwurf eines permanenten Gerichtshofes auszu⸗ arbeiten, ſteßt in gar keinem Zuſammenhang mit der Abur⸗ teilung Kaiſer Wilhelms. Verbot der techniſchen Nothilfe im beſetzten Gebiet. Die alliierte Rheinlandkommiſſion hat ſoeben die Organiſation der techniſchen Nothilfe im ganzen beſetzten Gebiet verbo⸗ ten, weil di ſe nifation, die übhridens mit den Beſtim⸗ mungen des 5 S8 vrch ſtehe, eine Einrichtung ſen, ingstruppen bedrohe. Ein konſervativer H ſtoriker über Ludendorff. Kriegshſtoriker Prof. Hans Delbrück vergleicht in der Mainummer der„Preußiſchen Jahrbücher“ die Strategie Falkenhayns und Ludendorffs an Hand deren Kriegsbücher. Der intereſſante Aufſatz iſt deshalb bemerkenswert, weil hier ein Mann konſervativer Geſinnung(der verdiente Hiſtoriker der Berliner⸗Univerſität war im Reichstag Mit⸗ glied der konſervativen„Reichspartei“) zu einem Urteil über General Ludendorff kommt, das auch in den Blättern der radikalen Demokratie an ſachlicher Schärfe kaum über⸗ boten worden iſt. Prof. Delbrück ſtellt feſt, daß er, je län⸗ ger er die Probleme und Kriegsbücher ſtudiere, deſto un⸗ günſtiger über die geiſtigen Fähigkeiten Ludendorffs urtei⸗ len müſſe. Er erkennt immer klarer, wie dieſer Mann eigentlich doch nur ein„fortlaufender Selbſtwiderſpruch“ ge⸗ weſen ſei. Ludendorff war ein vortrefflicher Soldat— aber politiſch⸗ſtrategiſch ein verhängnisvoller Blender. Deutſch⸗ land erkannte ihn erſt, als es zu ſpät war. Delbrück geht mit den Selbſtwiderſprüchen Ludendorffs ſcharf ins Gericht. Er verweiſt mit beſonderem Nachdruck auf die Gegenſätz⸗ lichkeit der ſtrategiſchen Auffaſſung Falkenhayns und Luden⸗ dorff⸗Hindenburgs und auf die tragiſchen Folgen, die ſich aus dem Zwieſpalt zwiſchen dieſen beiden Gruppen für un⸗ ſere Kriegführung ergeben haben. Delbrück hält den Er⸗ matttungsgedanken Falkenhayns heute für den richtigen und verwirft die haſardierende Strategie der Rückſichtsloſig⸗ keit, die uns unter Ludendorff⸗Hindenburg militäriſch, wirt⸗ ſchaftlich und politiſch ruiniert und aller Reſerven an Men⸗ ſchen, Material und moraliſcher Kraft nach den großen Fehl⸗ ſchlägen entblößt hat. „Große Feldherrn,“ ſagt Delbrück wörtlich,„haben, wenn ihnen nichts anderes übrig blieb, das Verzweifeltſte gewagt und man hat es ihnen zum Ruhme gerechnet, ſelbſt wenn es mißlang, wie Napoleon bei Belle⸗Alliance; noch mehr, wenn es gelang, wie Friedrich bei Leuthen. Waren die Deutſchen 1917/18 in der Lage, daß ihnen nichts anders übrig blieb, als zu fechten? Ganz abgeſehen davon, daß es gewiß nicht nötig war, unſere Truppen bis ans Schwarze Meer zu verteilen, ſo gab es neben der Offenſive in Frank⸗ reich noch eine andere Angriffsmöglichkeit, die, je geringer die Ausſichten in Frankreich waren, um ſo mehr in Betracht gezogen werden mußte. Das war der Angriff auf die eng⸗ liſche Heimatsfront. Ludendorff ſpricht in ſeinem Buch immer nur von dem Vernichtungswillen unſerer Feinde, den zu brechen ſeine Aufgabe geweſen ſei. Es gab aber in England neben der herrſchenden Kriegspartei auch eine ſehr beachtliche Partei für einen Verſtändigungsfrieden. Warum ſetzte Ludendorff nicht ſeinen Einfluß ein, um dieſer Partei die Oberhand zu verſchaffen? Das war, wird man ſagen, Sache des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes und nicht der Oberſten Heeresleitung. Formell richtig. Die Oberſte Heeresleitung aber nahm eine moraliſche Mitver⸗ antwortung für ſich in Anſpruch, die ſo weit ging, daß, als ihre(völlig wihnwitzigen) Forderungen preußiſcher Ge⸗ bietserwerbungen in Polen reduziert werden ſollten, Hin⸗ denburg und Ludendorff mit ihrem Abſchied drohten. Die öffentliche Meinung billigte dieſen Anſpruch der Oberſten Heeresleitung auf Mitſprechen bei der politiſchen Leitung, und es iſt nollkommen richtig, daß am letzten Ende Kriegfüh⸗ rung und Politik nicht voneinander zu trennen ſind. Die Oberſte Heeresleitung konnte und durfte nicht bloß, ſondern mußte ihr Votum abgeben bei der Potitik, die während des Krieges gemacht wurde und die endlich zum Frieden führen ſollte. Sie mußte des hal! vor allem die politiſche Leitung darüber aufklären, wie gering unſere Siegeschancen waren und ihr anheimgeben, ſich mit ihrer Politik dongch einzu⸗ richten. General Ludendorff hatte nicht die Aufgabe und nicht das Recht, ſeine Sorgen wegen des Kriegsausganges in ſeinem Buſen zu verſchließen. Er hat das auch nicht ganz getan, aber mehrfach hin⸗ und hergeſchwankt. Schon bei ſeinem Amtsantritt im Herbſt 1916, erzählt uns Luden⸗ dorff, ſeien die beiden Kronprinzen Wilhelm und Rupprecht für einen Frieden ohne Erwerbungen geweſen. Weshalb iſt er ihnen nicht beigetreten? Weshalb hat er ſogar immer wieder Hoffnungen erregt, die unmöglich in Erfüllung gehen konnten? e Sollten wir, fragt Ludendorff, in dieſer Lage, vor der Offenſive von 1918, den Feinden Elſaß⸗Lothringen, Teile der Provinz Poſen und Kriegsentſchädigung bieten? Der General hat nicht gemerkt, welche Blöße er ſich mit dieſer Frageſtellung gegeben hat. Sie ergibt ſich aus der Autwort, die einfach genug zu lauten hat: nein, gewiß nicht— aber Belgien. Weshalb hat Deutſchland nicht noch in jenem 10 e offen und ehrlich die Rückgabe Belgiens ange⸗ oten?“ Die O. H. L, ſo ſagt Delbrück ſehr richtig, hat ſich dar⸗ auf beſchränkt,„ihre politiſche Auffaſſung bloß da geltend zu machen, wo die dankbare Rolle des Schneidigen und For⸗ dernden zu ſpielen iſt, wie es in der polniſchen Frage ge⸗ ſchehen iſt“, dagegen hat ſie es immer dann vermieden, ihre Autorität zu beuubee wo eine Entſagung ge“ len war— „das iſt ſch erer, und Popularität iſt dabei nicht zu gewin⸗ nen“, Bittere Wahrheit! Ludendorff war Gegner der Verſtändigungsverſuche, denn es nne nur Sieg oder Niederlage geben— aber„als nun die Niederlage da war, da forderte er von der Regierung, daß ſie einen Ausgleichsfrieden ſchaffe“. Das iſt vieleicht der verhängn'svollſte ſeiner Selbſtwiderſprüche geweſen. Delbrück trifft den Kern:„Unſere Friedensangebote 191 und 1917 wurden abgelehnt, nicht weil ſie den Eindruck der Schwäche, ſondern weil ſie, wie Ludendorff ſelber weiß und zugeſteht, den Eindruck der Unehrlichkeit machten, weil wir die vollkommen unerläßliche Bedingung der vorbehaltloſen Wiederherſtellung Belgiens nicht ausſprechen wollten“, Nicht nur den Reichskanzler trifft die Verantwortung, ſagt Del⸗ brück, ſondern auch den leitenden Strategen, der die rück⸗ haltloſe Erklärung einfach nicht wollte. Der Gedanke der Ermattungsſtrategie, des zähen Ausharrens ohne tollkühne Verſchleuderung unſerer Kräfte und mit der Abſicht ge⸗ mäßigter Krieg'siele hätte Deutſchland retten können. An den Kriegszieten, die E ropa und Amerika mit Entſetzen —— — fen ſollten. erfüllten und jede Möglichkeit eines Verſtändigungsfriedens Ze verbauten, ſind wir zugrunde gegangen.“ ie 0 „Ludendorff“, ſo ſchließt Delbrück,„hat die ſtrategiſche an; Aufgabe, die ihm geſtellt war, niemals begriffen“. Als At del dendorff⸗Hindenburg in die O. HL. berufen wurden— mu we dieſem Tage und dieſem Entſchluß war das Deutſche Reich)[ tem verloren, und das darf nicht verſchwiegen, ſondern muß aus- täti geſprochen werden“. Man kann es einem Mann wie Del, ein, brück wahrlich glauben, daß es ihm hart ankommt, ſich felt. und dem deutſchen Volke dies ſagen zu müſſen. Und ie lich ſtellt feſt:„Wer die Revolution anklagt, muß zuerſt 5 wol Heeresführung anklagen, die ihr den Boden berkitet hat, weil der Maſſe zugemutet wurde, für Kriegsziele zu fechten, 20) deren Widerſinnigkeit und Unmöglichkeit ſie durchſchaute, gen Der unglückliche Ausgang des Krieges darf an der dank! ſeßh baren Anerkennung der großen Leiſtungen unſeres 925 Abe der Mannſchaft und der Offiziere, nichts ändern; der Fü„ loſe rer iſt es geweſen, der ſich nicht auf das richtige Ziel einzu und ſtellen wußte und deshalb alles Heldentum zunichte gema 5 land hat“. Erſt wenn das deutſche Volk dieſe Wahrheiten ein, mütig begriffen und die politiſchen Folgerungen für die Zu⸗ a kunft daraus gezogen hat, iſt die Vorbedingung für den Wie, deraufbau Deutſchlands in einmütigem Geiſt erfüllt. 1.4 weit wir davon entfernt ſind, zeigen die Lügen des Wahls kampfes über Schuld und Zuſammenbruch. Der Alp der Verbranchsſ euer. Die deutſchen Verbrauchsſteuern ſollten nach dem 5 70 bergerſchen Deckungsverſuch für die angenommenen 25 1105 g iel liarden laufender Reichsausgaben etwa 12 Milliarden Mart dure läſſi, einbringen, alſo 40 Prozent des Geſamtſteuerbedarfs 421 ö. machen. Herr Erzberger hatte dabei die Fiktion aufgeſten, err daß die indirekten Steuern gemäß dem ſozlaliſtiſch⸗demokre, n tiſchen Programm möglichſt wenig die breiten Maſſen tre, dege Weſt In Wirklichkeit wird aber am drückendſten 3 ben der Einkommenſtener gerade das Anziehen der Nen 5 brauchsſteuern empfunden, denn ſeit dem Erzbergerſch„* Voranſchlag ſind dieſe indirekten Steuern ſprungweiſe in er- aur Höhe geſchnellt. So ſollte die Verkehrsſteuer 1 Milliarde n bringen. Die Tariferhöhungen der Eiſenbahnen ſind a f inzwiſchen ſo gewaltig, daß dieſe Verkehrsſteuern allein viel einbringen, wie die indirekten Steuern des Reichen Die Kohlenſteuer dein nach dem Erzbergerſchen Voranſchlag 2 Milliarden ere gen., Jetzt iſt aber von der Regierungsſeite eine Erhö 1 der Kohlenſteuer von 20 auf 30 Prozent geplant. Herr it, i berger hatte die Kohlenſteuer bewußt zu niedrig eingeſch ner 4 um die Verbrauchermaſſen über die Schwere dieſer See, ire zu täuſchen. Bei dem heutigen Preisſtande erbringt nail gate lich die Kohlenſteuer von 20 Prozent jährlich etwa 4 Wei- tere 10 Prozent, alſo etwa 2,25 Milliarden, würden ahi 1 dem Kohlenverbrauch eine Steuer von 6,75 Milliarden ga 3 Das gleiche iſt bei den anderen Steuern der fund Mineralwaſſer haben preistreibende Wirkung gehabt muß von ſeinem Einkommen noch rund ein Drittel dufer⸗. direkten Steuern bezahlen. Da der Handel die ihm naucte J 1 5 e noch höher zu ſchrauben, da ſich mit dem früher ubliche en 3 winy von 20— 33 Prozent plus Verbrauchsſteuern Wie bei der Geldentwertung niemand begnügt, wer erhäll⸗ Grundpreiſe des Lebensbedarfs, die auch heute noch ve nismäßig niedrig ſind, derartig mit Steuern, Speſe ir überlastet, daß dieſe Auflagen oft ein Mehrfaches des meiß⸗ lichen Grundpreiſes ausmachen. Hier ſind vor allem ingen, treibend die zwangswirtſchaftlichen Behörden vorgege. He die beim Erzeuger Fett und Fleiſch und Getreide odel er ringe verhältnismäßig wohlfeil erſtehen, deren Apparat east ſo koſtſpielig arbeitel, daß der Verbraucher geraden Hungersnotpreiſen rechnen muß., Jubirell Herr Erzberger hatte ausgerechnet, daß die 5. dem Steuern 410 Mark auf den Kopf ausmachen. Vor ech⸗ Kriege betrugen ſie 20 Mark pro Kopf. Da Erzberge r? man nung falſch iſt, wie jedes einzelne Beiſpiel zeigt, wir das Zwei⸗ oder Dreifache an indirekten Steuern, gan 0 geſehen von ihrer prelsteuernden Wirkung, anzunehmen ben. Hinzu kommt auch, daß dieſer Erzbergerſche Sa Kopf gilt. Da aber die Steuerpflichtigen nur eine teil der deutſchen Bevölkerung ausmachen, müſſen Anteil der andern, der Nichtſtenerpflichtigen, mit Die unſoziale Wirkung dieſer Besteuerung aller Artik täglichen Bedarfs zeigt ſich heute in der nachgelaſſenen 5 und Steuerkraft der Maſſen. Vor dem Kriege nahmeften Deutſche Reich rund 1100 Millionen Mark aus inbirarde 0 Steuern ein, alſo noch nicht 20 Mark pro Kopf, Song R, z. B. Kaffee mit 1,5 Pf., Kakao mit 0,1 Pf., Tabak mit Lunbe, Zucker mit 2,7 M. pro Kopf beſteuert. Kohle was enen Wir hatten damals geringere We sbranehrhällns gründlich verſchoben. Die Wahlbeteiligung. Die Wahlbeteiligung iſt am 6. Juni kaum ſehr vis ringer geweſen, als im Januar 1919 bei den W Natlonalverſammlung, obgleich, weil diesmal der Wähler bei der Stimmenabgabe weit raſcher abgindr 93 wurde als im vorigen Jahre, am Wahltag der G entſtehen mußte, als ob bei weitem nicht ſo viele von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten als im Janna Fällen Damals mußten die Wähler in gar nicht ſeltenen ft mehrere Stunden in langen Ketten auf der Straß che ſie das Wahllokal betreten konnten. Info ger. glaubte alle Welt, daß die Wahlbeteiligung viel grüß erg müßte als je zuvor bei einer Wahl. Schließlich 25 urin 1 ſich, daß die Wahlbeteiligung mit 83 ſogar n„ blteb binter der letzten Reichstagswahl vor dem Kezg der im Januar 1912 ſogar 84,7? der Wähler ihr Varke ausgeübt hatten. Der Eindruck der ſehr viel Wahlbeteiligung im Jahre 1919 hatte ſeinen Grune ts dem Umſtande, daß nach Ausdehnung des Wahlrechz, die Frauen und Herabfſetzung der Wahlgrenze volſore das 20. Lebensjahr die Zahl der Wahllokale nicht entterm der dadurch mehr als verdoppelten Wählerzah worden war. Dieſer Mißſtand iſt bei der Wahl am vermieden worden. längere Zeit haben warten müſſen. Die berechtigten iſt noch nicht bekannt. Es läßt Wahlen in Oſtpreußen, Weſpreußen, Poſen, der und Schleswig⸗Holſtein nicht ſtattgefunden, wo b 1 f zur Nationalverſammlung 3,26 Millionen Stim i 68, rigen geben worden ſind. In den Gebieten des Reich am Sonntag gewählt worden iſt, ſind alſo rden. Jahre 27,4 Millionen Stimmen abgegeben worde on den bisherigen halbamtlichen Angaben baben. alſo 2502, Millionen Wähler ihr Wahlrecht ausgeſtkte e bern 1,42 Millionen weniger als im Vorfahr, wobe, Kahl ler, ſichtigen iſt, daß die bisher ermittelte Stimme unge 6. Juni nur eine vorläufige iſt und noch eine Er 79 5 fahren dürfte. Sied einſt und jez Wenn wir von Sledelung hören, und da 7 3 4 10 42 2 1 Felt nicht ſetten der Fau, ſo mutet uns Snddeutſche das Wort trotz ſeines guten deutſchen Klanges etwas fremdartig an; denn vor dem Kriege war in Süddeutſchland von Sie⸗ delung wenig die Rede Und doch hat gerade in der ſüd⸗ weſtlichen Ecke unſeres Vaterlandes— Heſſen, Baden, Würt⸗ 1 temberg— ſchon in ſehr früher Zeit eine rege Siedelungs⸗ tätigkeit, wenn auch in anderem als im neuzeitlichen Sinne, eingeſetzt. Dieſer Landſtrich— die zagri decumates“, das Dekumatenland des Tacitus(98 n. Ehr.— war urſprüng⸗ lich(wohl bis kurz vor Cäſars Zeit) von Helvetiern be⸗ wohnt. Nach deren Abzug bemächtigten ſich galliſche Aben⸗ teurer des herrenloſen Gebiets. Tacitus(Germania, Kap. 1 20) ſagt:„Ich möchte zu den germaniſchen Völkern diejeni⸗ gen nicht zählen, weiche, obwohl zwiſchen Rhein und Donau ſeßhaft, die dekumatiſchen Landſtriche bebauen. Galliſche Abenteurer, durch Not kühn gemacht, nahmen dieſe herren⸗ loſen Ländereien in Beſitz. Später zog man den Grenzwall und ſchob die Poſten vor, und ſo ward dieſes Gebiet Vor⸗ land des Reichs und Teil einer Provinz.“ Das Land wurde in der Folgezeit zu kaiſerlichen Domänen erklärt und mit Koloniſten, Kleinpächtern aus Gollien, aber auch aus ande⸗ zen Provinzen des römiſchen Weltreichs, ſelbſt mit römiſchen Bürgern beſiedelt.„Veteranen, die nach geleiſteter Dienſt⸗ zeit mit ehrenvollem Abſchied entlaſſen, mit dem Bürger⸗ recht belohnt waren, blieben wohl vielfach in dem Lande, in dem ſie vielleicht ſchon 5 Jahre gelebt hatten, machten ſich dauernd ſeßhaft und bildeten einen wichtigen und zuver⸗ läſſigen Beſtandteil der Bevölkerung der Prorinz. Es wei⸗ en ſogar gewiſſe Anzeichen darauf hin. det die Pegier ieſe Anſiedelung, deren Vorteile ſie einſehen mußte, direkh durch Landanweiſungen begünſtigt hat. In gewiſſen Gegen⸗ den, wie in der fruchtbaren Wetterau, im Rheintal, an der Bergſtraße, in allen Teilen der nördlichen Schweiz vertei⸗ len ſich dieſe Höfe ſchon jetzt ſo regelmäßig, daß man an ge⸗ zegelte Landverteilungen glauben möchte“(Dragendorff, Weſtdeutſchland zur Römerzeit). Run lagen allerdings die Verhältniſſe damals weſentlich anders als heute. Eine Parallele zwiſchen einſt und jetzt kann nicht ohne weiteres gezogen werden. Damals galt es, in entvölkertes Land möglichſt ſchnell zu beſiedeln, um den Erensſchutztruppen die Proviantmagazine, dem Staate den Steuerſäckel zu füllen. Heute kommt es darauf an, in unſe⸗ zem ſtark bevölkerten Heimatlande, das durch Flüchtlinge zus allen Grenzgebieten des Reichs einen anſehnlichen Be⸗ bölkerungszuwachs erhalten hat, durch innere Koloniſation eue Exiſtenzmöglichkeiten zu ſchaffen und die Produktion n Lebensmitteln, deren Einfuhr auf Jahre hinaus nur N äußerſt beſcheidenem Umfange möglich ſein dürfte, nach kräften zu fördern. Aber auch vielen unſerer Kriegsbeſchä⸗ baten und der durch Auflöſung des größten Teils unſeres Peeres brotlos gewordenen Offiziere und Militärbeamten ürfte in unſerer ſturmbewegten Zeit wie ehedem den römi⸗ en Veteranen die Arbeit in ländlicher Stille und auf eige⸗ zer Scholle als ein begehrenswertes Ziel erſcheinen. So Ihen wir, daß die Siedelungsbeſtrebungen nicht nur geeignet 9 lud, hohen volkswirtſchaftlichen Nutzen zu ſchaffen, ſondern Auch die Abtragung unſerer Ehrenſchuld an die Tapferen zu I Fleichtern, welche in faſt übermenſchlichem jahrelangem ingen den Feind vom heimatlichen Boden ferngehalten und re Geſundheit dem Vaterlande geopfert haben. Annahmeſtelle: „Neckar⸗Bote“ Seckenheim. Badiſcher Landtag. kanſchlag des Finanzminiſteriums.— Niederſchlagung 5 von Strafverfahren. karlsruhe, 19. Juni. Zu Beginn der geſtrigen Sitzung Rattete Abg. Kölbuin(Dem.) im Auftrag des Geſchäfts⸗ mungsausſchuſſes Bericht über die Kammerrechnungen Jahres 1917 und dankte hierbei dem bisherigen Kam⸗ toirertor, ſowie dem geſamten Personal, den Stenogra⸗ ent nd den Vertretern der Preſſe für ihre geleiſtete pflicht⸗ ue Arbeit. Namens des Hauſes ſchloß ſich Präſident Kopf ien Worten der Anerkennung an.— Dem vom Amisge⸗ un Durlach geſtellten Antrag auf Geſtaltung der Straſver⸗ ng gegen den Abg. Kraus wurde nicht ſtattgegeben. In der fortgeſetzten Einzelberatung über den Voran⸗ gag des Finanzmiuiſterrums wurde von den Abg. Gör⸗ zer(Str.) und Weißhaupt 13 tr.) die Viehſalzlieferung an Landwirte bemängeit. Ein Regie-ungsvertreier gab ſchluß über die ungenägende Kohlenbelieſerung der Sa⸗ die an der ſchlechten Salzlieferung ſchuld ſei. Zei der Poſition„Ruhegehalte“ traten die Abgg. Dr. ener(Dem.), Straub(Str.), Karl(D. V.), Ihrig(Dem.) Großhans(Soz.) für die Ruhegehaltsempfünger und lter blꝛebeuen„ſowie für die Kleinreutner ein.— Finanz⸗ kante Kohler lertte mit, daß der Geletzentwurf über die legelung der Bezüge für die Penſionäre und Hinter⸗ ener, dem Abſchluß nahe ſei. Die bad. Regierung ſei den andern Ländern in Verbindung getreten; das ſei in endig, damit nicht Dinge eintreten, wie ſie ſich jetzt bei Eiſenbahne en zutragen, die ſich betlagen, daß ſie als sveamte ſchlechter geſtellt ſind als die Landesbeamten, ir us dem Reich austreten wollen. Die Notlage der amnrentner werden wir bet Erörterung eines entſprechen⸗ In zrags, der dem Hauſe vorliegt, behandeln. 4 der weiteren Debatte bemerkte Finanzminiſter Köh⸗ die Verhandlungen zwiſchen dem Staat und der de. Dannheim über das Mannheimer Schloß wohl bald Jet ſeien. Auf die von dem Abg. Schneider⸗Heldelberg i vorgetragene Beſchwerde einiger Beamten, daß die „goldene“ Verdienſtmedaille gar keinen Goldwert Rantwortete der Finanzminiſter, dieſe Beſchwerde ſei gegierung bekannt, ſie habe ſich aber nicht damit zu be⸗ rauf wurde der Voranſchlag des Finanzminiſteriums benſo derjenige der Oberrechnungskammer genehmigt. umens des Ausſchuſſes für Rechtspflege berichtete Abg. ub(Str.) über den Zentrumsantrag betr. die Nieder⸗ ten von Strafverfahren wegen Verletzung der Vor⸗ n über die Höchſtpreiſe für Wein und Bier. Der hat nach Aeußerungen des Juſtizminiſteriums dem utwurf folgende Faſſung gegeben:„Aufgrund des 8 16 geeigan“erfaſſung wird das Staatsminiſterium ermächtigt, lageigneten Fällen Strafverfahren gnadenweiſe niederzu⸗ mu ei Zuwiderhandlungen gegen die Höchſtpreisbe⸗ beigen für Wein und Obſtwein aus der Ernte 1919 Ge, Juwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über Ie ſorarhöchſtpreiſe oder gegen die Verordnungen über die eber na mit Eiern. Dieſe Strafniederſchlagung bezieht lerſchre micht auf Fälle, in denen neben der Höchſtpreis⸗ eneitung ein Vergehen gegen Preistreiberei oder ge⸗ ach Schleichhandel vorliegt.“ 1 nig kurzer Ausſprache wurde der Geſetzentwurf ein⸗ (Fe angenommen. ießlich berichtete noch Abg. Rauſch(Soz.) namens des f es für Beſeitigung der Zwangsanfinkten über die legeanſtalten. f eder Aus prache, oh der Landtag berechtigt geweſen Beſeitigung vorzunehmen oder nicht. Die ber waren geteilt. e Dienstag g An ſeine Ausführungen ſchloß ſich . Tagesordnung: Voranſchlag des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts. Der Ausſchuß für Zwangs wirtſchaft. Karlsruhe, 18. Juni. Dem von Landtag gebildeten Aus⸗ ſchuſſe zur Prfung der Frage auf Beſeitigung der Zwangs⸗ wirtſchaft gehören an die Abgeordneten Dr. Zehnter, Weiß⸗ haupt und Heurich von der Zentrumsfraktion, von der ſoz. Fraktion die Abgg. Maier⸗Heidelberg, Wehner und Martz⸗ loff, von der demokratiſchen Fraktion die Abgg. Kölblin und Sänger(Stellvertr. die Abgg. Schön und Neſck und von der Fraktion der deutſch⸗natl. Volkspartei Abgeordneter Hertle an.— In der heutigen Sitzung des Landtags traten Abg. Martin anſtelle des Abg. Weißhaupt, Abg. Amann anſtelle des Abg. Heurich, Abg. Rauſch anſtelle des Abg. Wehner in den Ausſchuß ein. Baden und Nach bargebiete. Sommersanfang. Am 21. Juni abends 8 Uhr 40 Minuten, tritt die Sonne im das Zeichen des Krebſes. Dieſer Termin iſt der Beginn des aſtronomiſchen Sommers. Der 21. Juni iſt der längſte Tag im Jahre; an ihm geht die Sonne um 3 Uhr 46 Minu⸗ ten auf, um 8 Uhr 17 erſt unter. Bald beginnt wieder die Abnahme des Tages, der am Tage des Winterbeginnes ſchließlich ſeine kürzeſte Ausdehnung er recht hat. Sommer⸗ anfang war für unſere germaniſchen Vorfahren ein feſt⸗ licher Tag; ſie feierten an ihm die Sommer⸗Sonnenwende, auf den Berggipfeln und auf den Wieſen verſammelten ſie ſich um ein Feuer, das ſie zu Ehren Baldurs, des Gottes, des Lichtes und der Schönheit anzündeten. Als dann das Chriſtentum in unſere Täler einzog, glimmten die Son⸗ nenwendfeuer weiter, aber ſtatt dem germaniſchen Licht⸗ gotte, galten ſie nun Johannes, dem Täufer, deſſen Gedenk⸗ tag der 24. Juni iſt. In zahlreichen Gegenden unſeres Vaterlandes hat ſich die Feier des Sonnenwendtages mit ihren Höhenſeiern erhalten, an manchen Orten hat man es . ſie, nachdem ſie verſchwunden war, neu zu be⸗ eben. — Der Abzug der Einkommenſteuern. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Die Beſtimmungen über die Er⸗ hebung der vorläufigen Einkommenſteuer durch Abzug vom Arbeitslohn treten am 25. Jun in Kraft. Arbeitgeber, die Gehälter oder Löhne, die nach dem 25. Juni fällig werden, vor dieſem Tage auszahlen, machen ſich wegen Steuerhinter⸗ ziehung ſtrafbar. — Der Abbau der Zwangswirtſchaft. Wie gemeldet, haben in den letzten Tagen im Ernährungsminiſterium wichtige Beſprechungen ſtattgefunden, in deren Mittelpunkt die Aufhebung der Zwangswirtſchaft ſtand. Das Ergebnis dieſer Beſprechungen ſoll eine allgemeine Aufhebung der Zwangsmirtſchaft ſein. Alle Feſſeln ſollen ſpäteſtens bis zum 1. Oktober d. Is, gefallen ſein. Für die Beſeitigung der Zwangswirtſchaſt iſt ein gewiſſes Programm aufgeſtellt worden, das mit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Fiſche beginnt. Es folgen dann Gemüſe, ſoweit da über⸗ haupt noch einſchneidende Beſtimmungen beſtehen, Fleiſch und Fette, ſowie Oele. —“ Neue Verkehrsbeſchränkungen im Herbſt? Das Reichsverkehrsminiſterfum macht bekannt, daß die Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten noch nicht überwunden ſind und daß im Herbſt mit einer beträchtlichen Verkehrseinſchränkung in der Perſonenbeförderung gerechnet werden müſſe. ' Auflöſung der Truppenabwpicklungsſtellen. Da die Truppenabwicklungsſtellen zum 1. Oktober aufgelöſt wer⸗ den, iſt es angezeigt, ſümtliche Anliegen(wie Anfordern von Perſonalpapieren uſw.) ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt bei der zuſtändigen Abwicklungsſtelle anzubringen, da nach die⸗ ſem Zeitpunkt auf baldige Erledigung nicht mehr zu rechnen iſt. Die Aufſerkurzſetzung der Silbermünzen. Durch Verordnung der Reichsregierung vom 19. April d. J. iſt die Einziehung und Außerkursſetzung der Reichsſilbermünzen mit einer Friſt zur Einlöſung zum 1. Januar 1921 beſchloſ⸗ ſen worden. 5 15 * 1 Wertheim, 19. Juni. Wie die„Werth. Ztg.“ berichtet, ſoll das Kloſter Bronnbach ſeinem alten Zweck wieder dienſt⸗ bar gemacht werden und käuflich an einen religiöſen Orden übergehen. Mosbach, 19. Juni. Die Arbeiterſchaft von Mosbach, Neckarelz und Diedesheim veranſtaltete einen Demonſtra⸗ tionszug, in dem ſie gegen die Erhöhung der Fleiſch⸗ und Milchpreiſe proteſtierte. Heidelberg, 19. Juni. Von den hieſigen Fernſprech⸗ teilnehmern haben 250 ihre Anſchlüſſe gekündigt. Das iſt der neunte Teil aller Teilnehmer.— Im Auguſt wird vor⸗ ausſichtlich hier eine Sitzung des Zentralvorſtandes der Deutſchen Liberalen Volkspartei ſtattfinden. * Waghänſel, 19. Juni. Am Mittwoch fand die feierliche Eröffnung des neuerſtandenen Kloſters hier ſtatt. zen Gengenbach, 18. Juni. Vor kurzem, bei einem hefti⸗ gen Gewitter, das in der Gegend von Gengenbach nieder⸗ ging, traf ein ſog, kalter Schlag das Bürgerſchulgebäude in dem Augenblick, als die Klaſſen zum Singen angetreten waren. Ein in der Nähe des Fenſters befindlicher Knabe ſchlug aus Schrecken die Hand in die Höhe, in welcher er ein Blatt Papier hielt. Das Papier verbrannte, ohne daß dem Knaben etwas geſchah. Auch ſonſtiger Schaden entſtand nicht. Lahr, 19. Juni. Wie der hieſige Anzeiger berichtet, hat der Kunſthändler Ludwig Mark in Seelbach in einem Freiburger Privatbeſitz ein Gemälde von Lukas Cranach entdeckt, das die Jahreszahl 1531 aufweiſt. „Offenburg, 19. Juni. Vor wenigen Tagen feierten im hieſigen Kloſter„Unſerer lieben Frau“ die Superiorin Maria Gregorig Berenz und die Chorfrau Maria Lieba Buchert ihr 50jähriges Ordensjubiläum. Zahlreiche frühere Penſionärinnen hatten ſich zu dem Feſte eingefunden, das einen ſchönen Verlauf nahm. * Freiburg, 19. Juni. Als Täter des am 6. Juni am Schönberg begangenen Raubmordverſuchs iſt der 26jährige ledige Adolf Baier von St. Georgen verhaftet worden. Der Täter des Raubmords bei Herdern iſt noch nicht ermittelt. „ Nenhauſen bei Engen, 19. Juni. Zu der Ermordung des Waldhüters Ley wird mitgeteilt, daß es ſich aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach um einen Raubmord handelt, da bei der Leiche Gewehr und Uhr fehlten. E 7. Tagungen in en. Verbands ag der Bad. Arbellere, zungsvereine. Karlsruhe, 15. Juni. Der Verbe ag Badiſcher Ar⸗ beiter⸗Bildungsvereine, e. B., Vorort Kar zruhe, hat ſeinen 2). Verbandstag auf Sonutag den 27. Juni nach Emmen⸗ dingen in die Aula der Karl⸗Friebrichſchule einberufen. Handwerkskammerſekretär H. Eckert⸗ eihurg wird hierbei einen Vortrag über das Thema:„Die Arbeiter-Bildungs⸗ dereine und die neue Zeit“ halten, woran ſich eine allge⸗ meine Ausſprache anſchließen ſoll. Der Landesverband umfaßt 52 Arbeiter Bildungsvereine mit etwa 8000 Mit⸗ gliedern. Das Ziel der Verbandsarbeit iſt: Förderung des Arbeiterbildungsweſens, durch Lehrſtunden, Vorträge, Be⸗ ſprechungen, Bücherei uſw., Unterſtützung aller Beſtrebun⸗ gen, die der geiſtigen, ſittlichen und materiellen Hebung des Arbeiterſtandes dienlich ſind. Wahrnehmung gemeinſamer Anliegen mit vereinten Mitteln und Kräften, ferner Ju⸗ gend⸗ und Körperpflege der Mitglieder, In politiſcher und in konfeſſioneller Hinſicht ſind Zweck und Arbeit des Ver⸗ bandeß grundſätzlich neutral. Der Verband hat unter der lanaiäßrigen Leitung des jetzigen Verbandsvorſitzenden. 1 Paul Baäutze Karlsruhe, die ſchweren C. e rungen der Kriegszeit erfolgreich überſtanden und an allen Orten ha⸗ ben die beſtehenden Verbandsvereine ihre ſegensreiche Tätigkeit wieder aufgenommen. 4 Hauptverſammlung des Vereins badiſcher mittlerer Juſtiz⸗ beamter. l 1 Karlsruhe, 16. Juni. Am letzten Sonntag fand hier die Hauptverſammlung des Vereins badiſcher mittlerer Juſtiz⸗ beamter ſtatt. Die Beteiligung an der Tagung war ſo ſtark, daß der Schöffengerichtsſaal die aus allen Teilen des Landes gekommenen Teilnehmer kaum faſſen konnte. Der 1. Vorſitzende, Oberjuſtizſekretär Motſch, begrüßte die Erſchienenen, beſonders den Perſonalreferenten im Juſtiz⸗ miniſterium, Geh. Regierungsrat Dr. Götz, und den Ver⸗ trter des Richtervereins, Landgerichtsrat Dr. Winter. Der ganze Vormittag war ausgefüllt mit Berichten und Bera⸗ tungen über das abgelaufene Geſchäftsfahr, den Gehalts⸗ tarif und deſſen Vollzug, ſowie die damit zuſammenhängen⸗ den Standesfragen. Einmütig wurde dem Antrag zuge⸗ ſtimmt, durch ſtrenge Durchführung zweier Fachprüfungen die Vorbildung der jungen Beamtenanwärter möglichſt zu erweitern und zu vertiefen, da eine Milderung der Prü⸗ fungsvorſchriften dem Dienſt nur nachteilig ſei. Das Stre⸗ ben nach Stellen, die den Akademikern gehören, ſei gerade im Intereſſe der Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung zu verwerfen, wohl aber ſollten alle Ge⸗ ſchäfte, die mit der eigentlich richterlichen Tätigkeit nichts zu tun hätten und die ebenſogut von billigeren mittleren Beamten beſorgt werden könnten, auch auf dieſe übertragen werden. Die mittleren Juſtizbeamten ſeien ihrerſeits be⸗ reit, den unteren Beamten gegenüber dasſelbe zu tun. Nach kurzer Mittagspauſe hörten die Verſammelten einen Vortrag des Oberreviſors Simon über die Berech⸗ nung des Beſoldungsdienſtalters. Dann ſprach O. J. S. Drill⸗Lörrach über die Stellung zur Deukſchrift der badi⸗ ſchen Juſtizverwaltung über die Vereinfachung der Staats⸗ verwaltung im Notariats⸗ und Grundbuchweſen. Ein fünf⸗ köpfiger Ausſchuß wurde mit der weiteren Bearbeitung der wichtigen Frage betraut. Es folgten Berichte über die Fachzeitung und die Kaſſenverhältniſſe. Der Vereinsbeitra mußte weſentlich erhöht werden. Dem Vorſitzenden Motſch wurde in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Vereins beſtrebungen eine beſondere Ehrung erwie⸗ ſen. Ebenſo dem Verfaſſer der Standesgeſchichte, Frank⸗ Freiburg. Die nächſte Hauptverſammlung ſoll in Freiburg ſtattfinden. Gemeinde⸗Politik. Die Finauznot der Länder und Gemeinden. Im Badiſchen Landtag wird zurzeit die Frage erörtert, wie der Staat ſeine Finanzen in Ordnung bringen ſoll und wie die Gemeinden das gleiche Geſchäft erledigen ſollen. Der Abg. Marum hat dabei auf den Fehler aufmerkſam ge⸗ macht, der dtrin beſteht, daß das Reich die Einkommenſteuer ganz für ſich in Anſpruch genommen hat und aus den Er⸗ trägen die Länder und Gemeinden nur noch bezuſchußt Weiterhin beſchäftigte er ſich mit der Frage, welche Behörde und welche Beamten die Fähigkeit und die Arbeitskraft aufbringen würden, die Verteilung des auf die Gemeinden entfallenden Zuſchuſſes aus der Einkommenſteuer auf die Gemeinden des Landes vorzunehmen. Wir twiſſen auch nicht, wer dieſe Aufgabe zu löſen imſtande ſein wird. Die Badiſche Landeszeitung kann aber für ſich in Anſpruch neh⸗ men, daß ſie rechtzeitig auf die Folgen jener unglücklichen Steuerpolitik des Reiches aufmerkfam gemacht hat, ſchon zu einer Zeit, als man auf ſozialdemokratiſcher Seite noch we⸗ nig Verſtändnis für dieſe Frage aufbrachte. Jetzt ſitzen wir in der Tinte, und es iſt naturgemäß leicht, darauf hinzu⸗ weiſen; nur wird es nichts mehr nützen. Wir hoffen aber, daß die Einſicht, die aus den Neußerungen des Herrn Ma⸗ rum ſpricht, ſich derart ausbreitet, daß in Bälde eine Revi⸗ ſton bes Laudes⸗Beſeuerungs⸗g e ebes vorgenommen wird und dabei Lander und Gemeinden wieder das Recht erhal⸗ ten, Zuſchläge zu erheben. Eigene Einnahmen, deren Höhe die Selbſtverwaltungskörper ſelbſt zu bemeſſen haben, ſind die Vorausſetzungen einer vernünftigen und geſunden Selbſt verwaltung, anders geht es nicht. Und wenn wir aus dem Elend der Berliner Zentralliſation heraus wol⸗ len, ſo muß hier eingeſetzt werden. Wir wollen abwarten, b der neue Reichstag ſich hier wieder wie der alte von dem Schlagwort des Einheitsſtaates ins Schlepptau nehmen läßt oder endlich die Augen öſſnen wird für das hiſtoriſch Gewordene und das finanzpolitiſch und verwaltungsmäßig motwendige. Verantwortlich für die Nbaltlen Gg. Jmmermunn, Seckenhelm Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſchenenden Artikel übernehmen wir keine erantwortung. Die Redaktion. Der Verfaſſer des„Eingeſandt“ vom 19. d. Mis. hat anſcheinend den Verſammlungsbericht der Mieter⸗ vereinigung vom 18. nicht geleſen. i Dieſem Bericht hätte der Artikelſchreiber, dem jener Aufruf ſo auf die Nerven gefallen iſt, entnehmen können, daß derſelbe in Abwehr eines Vorſtoßes des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins und zur Wahrung der berechtigten Intereſſen der Mieter erfolgt iſt. Wenn in einem in jener Mieterverſammlung zur Vorleſung gekommenea Schreiben eines Hausbeſitzers an ſeinen Mieter, dieſem die Not⸗ wendigkeit einer ganz enormen Mietſteigerung in erſter Linie mit„einem Beſchluß des Grund- und Hausbeſitzer⸗ vereins“ begründet wird; oder wenn andere Gemütsmenſchen von Vermietern ihren Mietern die Miete deshalb er⸗ höhen, weil wie ſie ſagen der Nachbar oder ſonſt ein Be⸗ kannter es ebenſo gemacht hat, ſo ſind das alles Tat⸗ ſachen, die zum ſchärfſten Widerſpruch herausfordern. Noch gilt im Leben das Geſetz von Leiſtung und Gegenleiſtung und das Mieteinigungsamt iſt die Stelle, die unter dieſen Geſichtspunkten die Anſprüche der Vermieter auf das ge- rechte Maß zurückzuführen hat. Daß in einigen Fällen eine Einigung ohne die Vermittlung des Mieteinigungs⸗ amtes ſtatifinden wird, ſoll gar nicht beſtritten werden. Für ſolche Möglichkeiten wurden auch in der Ven ſammlung Vorſchläge gemacht und Richtlinien angegeben. Eine all⸗ gemeine Verftändigung zwiſchen Mi ter und Haus be ſitzer iſt aber unmöglich, ſolange die Meihcheit der letzteren auf dem einſeitigen„Herr im Hauſe“ Standpunkt beharrt, der den Hausbeſitz nicht als Kapitalsanlage, ſondern als ein Geſchäft und den Mieter als„Objekt“ desselben betrachtet. Mietervereinigung. Im Interesse der vielen Bruch leidenden zel an dieser Stelle nochmals ganz besonders auf das Inserat des hen Ph Steuer sohn in heuliger Dummer bin⸗ gewiesen“ Bei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer Zeitung bitten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. N 1 Landwirte tliche Umſe 5 and wirtſchaftliche Umſchau. tuch dem Stande vom 17. Juni 1920.) . Winter⸗ und Sommer Roggen iſt teitweiſe dünn geblieben Klee, Luzerne und W. K. S. Staud der Fluren. maten ſtehen günſtig. 2 Zuckerruben haben ſich gut eingegrünt. „Wieſen liefern reichlichen Schnitt. Ueber Hopfens lauten die Wein. Flachs ſteht ſtige Ernte. gunſt die beſten Aus ſichten auf ein fruchtbares den Hederich und Diſteln wirken in vielen Gegenden nachteilig auf den Ertrag. Produkten verwertung. In der letzten Zeit man ſich auf die Deckung des dringendſten Bed ſpätere Lieferung wurden faſt keinerlei Hafer ſtand wieder bis auf 147 Mk., 130 Mk. zurückgegangen. Stroh notierte an d Börſe durchſchnittlich in den letzten 14 Tagen Heu 19—26 Mk. ab Verl. etwa 12—15 Mk., Heu mittel und in Saaten Heu iſt noch in engen feſt.— Bei den letzten 2 Preisſturz, wie gegenwe merken. Ebenſo durfte 25 Mk. zen, die tig die Blätter melde ine Verbilligung der Berichte günſtig, ebenſo jene über den gut, Kartoffeln verſprechen eine gün⸗ Alles in allem beſtehen bei weiterer iſt aber infolge Preis⸗ rückgangs auf dem internationalen Getreidemarkt bis auf Der Verkehr in Futter⸗ ſehr ruhig; das Geſchäft in neuem ie Preisbildung noch nicht erſteigerungen war von einem eſtwirtſchaft. ind Pflaꝛ * n die Frühjahrs⸗ Aus Trotz Sſehen. den aben müſſe, wirken. enn ßfeuer in Eſſen. p'ſchen ges er Stand des zbaracken 9 Geſtern it wurden, Großfeuer 5———————— abend kurz vor 9 Uhr brach in der Nordſtraße, die wäh⸗ aus, das ſämt⸗ gegeben. dem Lehrer gemachte edacht werden müſſe, ſondern ſeinen Sitz im um ſich im menſchlichen lebenswichtiger Dinge durch unſere Soldat die Ausführungen über Pfarrer und Kirche Die Ausſagen der Kinder hätten ergeben, orwurf, er habe die Kinder vom beſuch abzuhalten verſucht, zu Unrecht erhoben wurde. r Wetter⸗ liche Baracken zwiſchen der Nord Kruppſtraße vernich⸗ allerdings zugegeben werden Erntejahr. tete. In den ken war da zbelager der vheiniſch⸗ 5 hau un weſtfäliſchen M tillionen repr 3 von mehreren beſchränkte arfes. Für den, iſt noch nicht feſtgeſtellt. l Ein Aufruf zum Kampf gegen die er Berliner ſors wird gemeldet, Blum, i 9—12 Mk., tem Manifeſt das alte Offizie Station, in Süddeutſchland Stroh Liew, im Kaukaſus und in 5 der Sowjetregierung zum Kampf gegen die Polen zur Ver⸗ 8 7 Geiſelmordprozeß gegen Walles n, nichts zu vormittag 9 Uhr vollſtreckt. Tabakfabri⸗ bisher ſämtlich ein Raub der Flammen. n Bede wurde als Krankenanſtalt benutzt, Abſchlüſſe vollzogen. Flammen völlig zum Opfer. Ob alle Kranken gerettet wur⸗ Trotzki und Kurſi fordern in N. 8 Todesurteil. Das Todesurteil im dritten zhauſen wurde am Montag Ein Generalſtreik iſt deswegen och nicht ausgebrochen, obwohl er angedroht war. t. Das einen Wert tende Mobilar wurde Ein Teil der Baracken Auch dieſe fielen den Polen. Aus Helſig⸗ korps auf, die Kämpfe bei irien einzuſtellen und ſich Teufels“ Gäſte erwartet, „Himmelstüre“ ausgibt. Namen, Sie durch, lorenen Kindes“, Straße der Hehe Gottes ſchick und pädagogiſchen Takt habe fehlen Ergebnis der eingeleiteten Unterſuchung durch ſchulrat abzuwarten, wurde deshalb der Stell läufig von ſeiner hieſigen Stelle enthoben. Die Stadt der ſchönen Namen. Mexiko dürfte unter Städten der Welt die ſein, 8 ſeltſamſten Namen ſtößt. Faſt jeder Laden hat einen Namen, der groß über die Tür gemalt wird, Inhaber dabei die ſonderbarſten Einfälle gehabt. S an der Tür einer Trinkſtube leſen, daß hier der„Köder Herzen Die Wegnahme fremden Eigentums daß es der Lehrer bei laſſen. in deren Straßen man während eine Drogerie ſich wie z. B. die„Straße der Waldeulen“, went Sie könren⸗Straße“, die„Straße des die„Straße des traurigen Indianers“ und Auch viele Straßen tragen pte die den Evang. vertreter Sch. vor⸗ en im Felde. ſeien entſtellt wieder⸗ daß Kirchen⸗ Es mü Behand- lung religionsgeſchichtlicher Stoffe am nötigen methodiſchen Ge⸗ au unterkichk u. d. geſagk, daß Gott licht als im Himmek wognend der Men⸗ 0 Handeln auszu⸗ i könne nicht durch⸗ weg als Sünde bezeichnet werden, J. B. das Beſchlagna hug 2 1 2 77 den 1 die beſonderen und meiſt hat det o kann ma des kate vorerſt kaum eintreten. ö Des Gebet Unſinn! In der„Schwäb. Chronik“ Nr.— Niickſtandi abe e e⸗ Viehzucht. Die immer mehr um ſich greifende, ſeit Jah⸗ 271 war aus dem e Kirch 121 zu keen:„Ein Mückſtändige e der Krtegsgeſanaf Na ren nicht ſo bösartig ne Maul⸗ und Klauenſeuche junger Volksſchullehrer, der als Stellvertreter für den er⸗ Wenz 5 bisher noch nicht angemeldeten Anſprüche 1 Reich richtet unter den Vieh den ungeheuren Schaden an. kranken Hauptlehrer verwendet wird, hat es für gut be⸗ reſtliche Guthaben(Arbeitslöhne, Kantinengeld uſw.) der die S Fleiſchverſorgung und erden ſchwer gefährdet. funden, die Kinder, die an das Schulgebet gewöhnt find ö ehemaligen Kriegsgefangenen müſſen nunmehr ſpäteſtens trum Viehmärkte. Durch die beſtehende Seuche iſt gegenden⸗ darob zu verhöhnen und ihnen zu erklären, daß das Gebet bis zum 15 Juli 1920 durch die zuſtändigen Verſor⸗ Deut weiſe der Verkehr mit Nutzvieh ſo gut wie lahm gelegt. Unſinn ſei, da es keinen Gott gebe. Lügen und Stehlen ſei stelle N zirksk N 8 9. 5 87 digen chriſt! Die Ferkelpreiſe ſind in Norddeutſchland etwas zuruckge⸗ keine Sünde, unſere Soldaten hätten dies auch getan Den Jung e 5 Fr. Bezirkskommando) bei den zuständig J. gangen, in Süddeutſchland zahlt man noch durchſchnittlich 0 Pfarrern ſollen die Kinder nichts glauben, auch ſollen ſie nicht Abwicklungs⸗Intendanturen angemeldet ſein. Soweit im K 200360 Mk. p. St. Auf dem Pferdemarkte herrſcht wohl[in die Kirche gehen. Die Kinder haben mit Entſetzen ihren reits eine Anmeldung der Anſprüche ſtattgefunden hat un tente durch die hohen Preisforderungen große Zurückhaltung. Ar⸗ Eltern von der neuen Lehre Bericht gegeben. Es iſt gewiß nicht dem Antragſteller der Beſcheid erteilt wurde, da ſein kataſt beitspferde werden je nach Qualität mit 324000 Mk. be⸗ zu verwundern, wenn dieſe in ungeheurer Aufregung ſind und Ant 5 ene rkt iſt, br die 2 1. nicht Inge wertet. Große Nachfrage beſteht nach Schlachtpferden, wofür an einen Schulſtrelä denken, da dies ihre einzige Waffe, und. rag vorgemerkt iſt, braucht die Anmeldung uu ſſchrie etwa 4 9000 Mek. p. St. bezahlt werden. In Frankreich hat Abpfilfe ſonſt doch nicht zu erwarten ſei— Dieſe Beſchuldi⸗ wiederholt zu werden. li die Preisſenkung auch auf den Viehhandel übergegriffen. gung gegen einen vom Staat angeſellten Lehrer iſt ſchwer. Sollte— Aufhebung der Portofreiheit für Militär Häute und Felle. Die Preisüberſicht der letzten Ver⸗ ſie iich als wahr erwei een, ſo halten wir nicht den hulſtreik für perſonen. Nach dem Geſetz über die Aufhebung der„8 käufe ergibt folgendes Bild, wenn wir den Durchſchnitt der das geeignete Mittel zur A ge, ſind vielme r Anſicht, Gebührenpflicht im Poſt⸗ und Tel fehr unter- 2 8 Auktionserlöſe in Hamburg, Stuttgart, Ulm und Nürnberg daß es Aufgabe der Schulauſſichtsbehörde iſt,. Sorte von gebührenpflicht im Poſt⸗ und Te egraphenver ehr u en⸗ etts nehmen: Ochſenhäute etwa 8.05—9.95(10.85) Rindshäute Lehrer ſofort aus dem Schuldienſt zu entfernen. Die Eltern liegen von einem noch vom Reichspoſtminiſter feſtzuſe;. wird, e 1 Wige 3. der. Kinder 77 hoffen n Ma 00 5 ien den Zeitpunkt ab, wahrſcheinlich vom 1. Juli ab, ſa den o f Kalbfelle 11.75 12.55. In Nürnberg waren ie Preiſe wie⸗ unterſucht und ohne Verzug die geeigneten Maßregeln getro en iche 5.. 1 8 NM Faeliefer aff: der 25—40 Prozent höher als bei den letzten Verkäufen. werden.— Rektor Kümmel veröffentlicht eine Erklärung, 5 b ch delen offen 5 aufgal ga rübe! Am nordamerikaniſchen Häutemarkt erfolgte ein Preisſturz der wir folgendes entnehmen: Der in Frage ſtehende Lehrer, Stell⸗ an ſie geri tete Poſtſendungen den für ie nah⸗ 100 0 von 20 Prozent. vertreter Sch., hat das Schulgebet mit der Begründung ab⸗ meinheit gültigen Portobeſtimmungen. Dieſe Maß Arme Düngermarkt. gelehnt, ein Gebet, bei dem nichts gedacht werde, ſei eine me hängt mit dem Aufhören ſämtlicher beſtehender Por recht Düngemittel macht Machelei und werde beſer unkerlaſſen. Bon einer Verhöhnung. freiheiten und Ermäßigungen zuſammen, die von der Kup: ſolche en kaufen. des Gebets kann keine Reer Lehrer hat im Reliaions⸗ Nationalverſammlung im Jahre 1919 befordert wurde* TTF CCTC0CcTTTTTT—T—T—T—T0TTT——— Amtliche dei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nach f 555 11 85 Sfcholbebrel Ren Bekanntmachungen e e 2 9 a verkaufen 2 Aus einem Hauſe, in welchem an⸗ 5 5 5 5 5 10 aße 127 un B den Hunde 1 8 Perſonen] ſteckende Krankheiten, wie Dyphterie, Fleck; D anks 2 n Hanpffrs. f Fer vom Handel betr. 3 b ick 10 8 Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 1. e e Su 5 Warnung erf 28. September 1913 betr. Fernhaltung unzuver⸗ ſpinale Kinderlähmung, 2 aſern, natürliche Tief ien über irie Diejenigen, 60 läſſiger Perſonen vom Handel(R G. Bl. Seite 603) Pocken(Blattern), roſenartige Entzündungen, 5 en e e e rau 0 r D in Verbindung des 3 1 der Verordnung des Mini⸗ Scharlach oder Typhus herrſchen, dürfen herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden meines un- an meine F habe Aue ſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird Impflinge zum allgemeinen Termin nicht ge⸗ vergeblichen Mannes, unseres treubesorgten Vaters Forderungen halb Dan, hiermit dem Milchhändler Gottlob Seitter hier 8 5 mögen ſich inne ir 1 der Handel mit Milch und Spezereiwaren ſowie racht werden. 5 5 24 Stunden bel zar. D jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung Die Kinder müſſen zum Impftermin⸗ Orr armanm 91 7 finden, fi Poss an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläfſigkeit mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen einfinden, de t uf, Noll in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Kleidern erſcheinen. a 5. 5 Weiteres nicht( Lurs Mannheim, den 28, Mai 1920. f 8 a f ist es uns ein Herzensbedürfnis, Allen unsern in- komme. 3 Badiſches Bezirksamt Abt. Ill. Mannheim, den 24. Mai 1920. nigsten Dank auszusprechen. Ganz besonders danken Mar güblen iber l i Der Bezieksargt. wir Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte im che Die Beſchränkungen, denen der Verkehr mit Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Hause und am Grabe, dem verehrlichen Kirchen- Kardät chen,. ar dätſ Kraftfahrzeugen an Sonn⸗ und Feiertagen ſowie zur Nachtzeit zufolge der Bekanntmachungen vom 10. Dezember 1919 und 15. März 1920(ogl. Staatsanzeiger No. 65 vom 22. März 1920) unter⸗ liegt, werden mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Karlsruhe, den 16. Juni 1920. Der Staatskommiſſar für die wirtſchaftl. Demobilmachung. Miniſterium des Innern. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Beſuch der Wirtshäuſer durch Fortbildungsſchüler verboten ift. Zu⸗ widerhandlungen müßten ſtrenge beſtraft werden, Seckenheim, den 19. Juni 1920. Bürgermeiſteramt: Ko ch. Die unentgeltliche Impfung der impf⸗ flichtigen Kinder und Schüler wird in der Gemeinde Seckenheim am Freitag, den 25. Zuni 1920 im Rathaus(gürger⸗ ausſchuß aal) durch den Bezirksarzt vor⸗ genommen. Die Schüler werden auf 3 Uhr, die Erſtimpflinge auf ½4 Uhr vorgeladen. f Geimpft muß werden: 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Pocken überſtanden hat; 2. jeder Zögling einer öffentlichen Lehran⸗ ſtalt oder einer Privatſchule innerhalb des Jahres, in dem er das 12. Lebens⸗ jahr zurücklegt, ſofern er nicht nach ärztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die natürlichen Pocken über⸗ 0 ftanden hat oder mit Erfolg geimpf! worden iſt; 3. ältere impfflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vor⸗ allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 15. Juni 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittelamt. Wir haben noch einige preiswerte Herren⸗ anzüge Größe 50—53 zu verteilen und könne 0 0 Uhr auf unſerm Büro beſichtigt werden. Lebensmittelamt 8 Alle diejenigen, die ihre Zucker marker für Monat Juni bis jitzt noch nicht einlöſen konnten und dies auf dem Lebensmittelam! angemeldet haben, konnen dieſelben morgen Dienstag, den 22. d. Mts. bei der Handlung Höllſtin, Hauptſtr. einlöſen. Lebensmittelamt. Gewerbeverein Jechenheim. Montag, den 21 d. Mis, abends 8 Ahr, findet bei Mitglied Adolf Seitz zum „Löwen“ eine Monats-Versammlung ſtatt, wozu wir alle Mitglieder zu recht zahl⸗ reichem Beſuch freundlichſt einladen. Der Vorſtand. „Turnberein Seckenbelm a ö gegr. 1898 Morgen Abend nach der Turnſtunde Turnrat-Sitzung. Der Vo ſtand. Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehm., Kriegsbinterhliebenen und Kriegsgefangenen gezirksgrupp“ Leckenheim. Heute Abend 8 Uhr finder im Neben⸗ zimmer der Wirtſchaft zur„Pfalz“ Monats-Versammlung ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Obmann. Bestellung von Rielwefe nimmt entgegen Phil'pp Köhler, Frisdrichstr. li Der Preis beträgt pro Liter 2.80 M. 85 dieſelben jeben Tag von 8—12 Uhr und 2— 5 ö chor für den erhebenden Gesang. Vielen Dank auch dem Kirchenchor, dem Bauernbund und dem mit ff. Gummi⸗ und Federbänder neueſten Syſtems, in allen Preislagen, anweſend. Muſter] Lager in Gummi-, Hängeleib⸗, Lelb⸗ und Muktervorfall⸗ Binden, Maftdarmvorfall⸗ und verſtellbare Amſtandsbinden, wie auch Geradehalter, Krampfaderſtrümpfe und Supſenſorien ſtehen zur Verfügung. Neben fachgemäßzer verſichere auch gleichzeitig ſtreng diskrete Bedienung. 0 Slouer John Spezial⸗Bandagen⸗ und 5„ Otrthopädiefabrikation Konftanz i. B., Weſſenbergſtr. 17, Telephon 515. Anldsslieh des festes unserer „goldenen Hoehæeil“ sprechen tir allon denen, die uns gedachten, unseren Herbindliehsten Mank Alls. Anton Molerling u. Mau, ino ſtets zu haben be zulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte gen 1 Die Fäſſer werden leihweise abgegeben. Zimmermann 8 e Ahsichts-K 2 1 . Tahn- Pran Türvorlagen, ge. Karl Rühle täglich von 96 8 1 Spezialität: e, Goldar beiten 4h Un arbeiten nicht passender unter Garantie. Sprechstunden: Uhr onntags von 91 1 3 Uhr: Trauer-Faplele, sind stets vorrätig in der fel 1 Kriegerbund für die ehrenden Worte, mit welchen del ic sie durch ihre Redner prächtige Kränze nieder- 7131 edel, legen lieben. Nicht zuletzt innigsten Dank für Staubw ſel. 2 die vielen Blumenspenden und das so zahlreiche Roßhaarbe 25 Geleite zur letzten Ruhestätte. le Sorten 5 Seckenheim, den 20. Juni 1920 und a ten 5 75: tif Familie Seitz. Bürft 00 N I. ame, dat — Daaptüre, 7 Nas Sammei⸗Anzeiger„ a 55 zur für Miiglieder der Jandw. Ei rr 1 Nernanfsgenoßſenſchait daun 8 kein ſie A A Wir machen unſere Mitac sofort 1 wenn ſie mein in Größe verſchwinden eines, aufmerkſam, daß die Saatkartoffel ö nach Maß und ohne Feder, Tag und Nacht trag⸗ 0 5 en 35 15 ine wie Aug jeder 8990 155 zahlt ſein müſſen. Die Preiſe betra Gd f Größe des Bruchleidens ſelbſt verſtellbares den 2 7 0 Frühkartoffel Mk. 66.—. 90 8*** 9 Universal-Bruckband, Müanände bon 1916 mate tragen, das für Erwachſene und Kinder, wie auch j a dern e gez es 30. Juni ds. Js. bezahlt ſein, aud ai jedem Leiden entſprechend herſtellbar iſt. 5. Js pezn zbenſo mio Mein Spezial⸗Vertreter iſt am Sams fag, den erfolgt perſönliche Mahnung. Gben bit m, N 28. Juni, nachmittags 3—7 Uhr und Sonntag, bis dahin die Geſchäftsanteile einbeſo. N 828 e 7 Banndof ſote den ont iind ei enen 5 eim Solel Heſſiſcher Hof am Bahnhof ſowie aii N 5 am Samskag, den 26. Juni, morgens von glieder vom Warenbezug ausgulche geen dare Bf und Lam zeugten, Sen 2. Aut, 83 Der aul dete urger Hof und am ontag, den Juni, Verloren f U 152 morgens von 8—12 Uhr in Groß⸗Gerau Hotel uübe i benen Adler mit Muſter vorerwähnter Bänder, ein Pfuhlinber wut Schepf geben eergr 1 0 e Pfalz bis Neckarauerfeld. Abzuge 5