Amtsblatt de- Bürgermeisterdmfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edinden. .. ᷑ ͤ d P Abunnementspreis: 20. Jahrg. Monatlich 3.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnaume der Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 24. Juni 1920. Tagesſchau. Wie die„Preßinf.“ aus Berlin erfährt, wird die deutſche Regierung ihren Geſandten in Brüſſel, Br. Landsberg, be⸗ auftragen, bei der belgiſchen Regierung Proteſt zu erheben gegen die mehrfachen deutſchfeindlichen Kundgebungen in den belgiſchen Städten, ſowie gegen die Bedrohungen und Angriffe gegen deutſche Staatsangehörige und dentſches Eigentum in Antwerpen. Eine öffentliche Bekanntmachung des franzöſiſchen Kom⸗ mandanten des Brückenkopfes Kehl warnt die Bevölkerung vor einem leichtfertigen Paſſieren der Grenze des uubeſetz⸗ ten zum beſetzten Gebiete. Die Bevölkerung wird aufge⸗ fordert, ſich dem Auruf eines franzöſiſchen Militärpoſten ſo⸗ fort zu fügen, ſtehenzubleiben und ſich auszuweiſen, widri⸗ genfalls ernſte Folgen für die betreffende Perſon entſtehen werden. In der Samstag⸗Nacht wurde in Gräfrath im Rheinland ein britiſcher Soldat der Beſatzungsarmee erſchoſſen und ein anderer ſchwer verletzt. Nach engliſcher Darſtellung wollten die Briten Einbrecher verfolgen und wurden dabei von ihnen angegriffen und beſchoſſen. Das Metzer Kriegsgericht verurteilte den früheren deut⸗ ſchen Zwangs verwalter Notar Gerhard wegen Unterſchla⸗ zung zu 2 Jahren Gefängnis, ferner den Major Conturier zom 4. bayer. Infanterie⸗Regiment zu 15 Jahren, den Hauptmann v. Schorlemer vom 65. preuß. Infanterie⸗Regi⸗ ment zu 20 Jahren Zwangsarbeit. Die Offiziere, die be⸗ teits im erſten Kriegsjahre fielen, waren angeklagt, im September 1914 die Plünderung des einem franzöſiſchen Forſtbeamten in Epinal gehörigen Hauſes verſchuldet zu ben. f Die„Neue Ztg.“ meldet, daß weitgehende Meinungs⸗ berſchiedenheiten zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und en elſaß⸗lothringiſchen Abgeordneten bei Beſprechungen ber die Liquidation der oberelfäſſiſchen Kaliwerke, der Pe⸗ lbronner Oelwerke und bei der Regelung der Beamten⸗ rage entſtanden ſind. Der ſehr nationaliſtiſche Abg. Frey keklärt offen, daß den Wünſchen der Abgeordneten Elſaß⸗ ihringens nach wie vor durch die franzöſiſche Regierung keiner Weiſe Rechnung getragen werde. Der Pariſer Vertreter der„Basler Nachrichten“ meldet, Nau nerzeichne zur Zeit nirgends mehr Ereigniſſe, die der ran zöſiſchen Politik auch nur irgendwie günſtig ſind. Die ußen⸗ und innerpolitiſche Lage des Landes iſt kritiſch: das bude des Kabinetts Millerand hat entſetzlich gelitten. In en Wandelgängen der Kammer wird ein baldiger Sturm⸗ lauf gegen das Kabinett vorausgeſagt und eine hitzige De⸗ Atte über Frankreichs auswärtige Politik. unausbleiblich. Die italieniſche Regierung hat über Nordalbauien das kriegs recht verhängt. Im Einvernehmen mit dem General⸗ la werden Teile der Königsgarde nach Skutari abgehen, Nach einer Warſchauer Meld die bolſchewiſtiſche Kavallerie im Vorrücken auf Minsk und Kamensk⸗Podolsk. Die Polen haben die Räumung der beiden Städte durchgeführt. Vor Odeſſa haben ſich neue Kämpfe zwiſchen polniſchen und bolſchewiſtiſchen Streitkräf⸗ ten entwickelt. a 5 2 2 2 2 Schwierigkeitend. Kabinettsbildung. Die Stellung des demokratiſchen Parteiausſchuſſes. Till. Berlin, 23. Juni. Der Parteiausſchuß der demo⸗ kratiſchen Partei trat geſtern im Reichstag zuſammen. Se⸗ nator Dr. Peterſen eröffnete die Sitzung mit einem Nachruf für den Prinzen Schönaich⸗Carblath und Dr. Friedberg. Sodaun berichtete er über die Haltung der Partei in den Tagen der Kabinettsbildung. Die demokratiſche Fraktion habe poſitive Bedingunger auſgeſtellt, die er am 15. Juni Herrn Dr. Trimborn in einer begründeten Erklärung über⸗ geben habe(ſiehe„Tagbl.“ Nr. 132 vom 16. Juni.) Mit den dort niedergelegten Grundſätzen als Regierungsprogramm hat ſich nicht nur das Zentrum, ſondern auch die Deutſche Volkspartei einverſtanden erklärt. An die beiden Referate ſchloß ſich eine eingehende Ausſprache. In einer Reſolution ſprach ſodaun der Ausſchuß der Reichstagsfraktion das Ver⸗ trauen aus. Dieſes Deecenen uube auch angeſichts ber neuen, durch die Verweigerung des Vertrauensvotums der Sozialdemokraten geſchafffenen Lage beſtätigt. Die ablehnende Haltung der Sozialdemokraten. T. U. Berlin, 23. Juni. tagsfraktion beſchäftigte ſich in ihrer geſtrigen Sitzung ſehr eingehend mit der Frage der grundſätzlichen Stellungnahme des„Daily Expreß“ iſt zu der in Bildung begriffenen neuen Regierung. Nachdem Hermann Müller und Löbe über die bisherigen Verhand⸗ lungen berichtet hatten, wurde nach mehrſtündiger Debatte, an der 22 Redner teilnahmen, mit allen gegen 5 Stimmen beſchloſſen, bei der Vertranensabſtimmung, die der Abgabe der Regierungserklärung folgen wird, Stimmenthaltung zu üben. Die Fraktion glaubte bei Erwägung aller Gegen⸗ gründe nicht weitergehen zu können, da ſich die Abgabe eines Vertrauensvotums für eine Regierung, der Mitglieder der Deutſchen Volkspartei angehören, mit ihrer Auffaſſung nicht verträgt. Die Fraktion beabſichtigt ihre Stimment⸗ haltung ſo zu motivieren, daß der neuen Regierung für ihre Stellung zur Beratung in Spa keine Schwierigkeiten erwachſen. Abermals Kriſenſtimmung. T. U. Berlin, 26. Juni. Die ſozialdem. Partei hat dem Parteiausſchuß der demokratiſchen Partei Kenntnis von ihrem Entſchluß gegeben, einer Regierung, in der die Deutſche Volkspartei vertreten iſt, ein Vertrauensvotum Die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ Inſerationspreis: Die einſpaltige Petttzeile 50 Prg., Reklawen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. 1 1 3 No. 138 Fernſprechanſchluz Nr. 16. PVoſtſch erento Narlärnhe Nr. 19819 Deutſchland. Sowjetrußland und Deutſchland. W. T. B. Haag, 23. Juni. Ein Moskauer Funkſpruch be⸗ ſagt, Tſchitſcherin habe ein Telegramm an die deutſche Re⸗ gierung geſandt, worin er den böswilligen und tendenziöſen Gerüchten über angebliche feindſelige Anſichten Rußlands gegenüber Deutſchland entgegentritt. Etwas derartiges ſei nicht geplant. Der Krieg gegen Polen ſei ein Verteidi⸗ gungskrieg. Die Politik Sowjetrußlands ſei friedlich. Fürſt Bülows Rückkehr ins politiſche Leben. Berlin, 23. Juni. In politiſchen Kreiſen wird, wenn auch nur in mittelbarem Zuſammenhang mit der gegen⸗ wärtigen Kriſe, in den letzten Tagen wiederholt der Name des Fürſten Bülow genannt. Man ſpricht davon, daß der frühere Reichskanzler von einflußreicher Seite für eine be⸗ ſondere Verwendung in Ausſicht genommen ſei. Die Dis⸗ kuſſion über dieſe Frage in der Oeffentlichkeit wird aller⸗ dings erſt dann eröffnet werden können, wenn die politiſche Lage eindeutig geklärt iſt. Fürſt Bülow ſelbſt ſcheint nicht abgeneigt zu ſein, ſich erneut am politiſchen Leben zu betei⸗ ligen. Wie zuverläſſig verlautet, hielt ſich Fürſt Bülow dieſer Tage in Berlin auf und bleibt auch für die nächſte Zeit in Deutſchland. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 23. Juni. Die vorgeſtern zuſammengetrelene Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei wählte als proviſoriſchen Vorſtand die Abgeordneten Dr. Heinze, Dr. Streſemann, Dr. Rießer, Dr. Runkel, Dr. Kahl, Frau Mende und Dr. Curtius. Die endgültige Wahl ſoll nach Monats⸗ friſt erfolgen. Neue franzöſiſche Drohungen. 8 W. T. B. Paris, 23. Juni.„Echo de Paris“ zufolge hat Marſchall Foch die Alliierten aufgefordert, an Deutſchland eine Note zur Erreichung einer ſchnellen Entwaffnung und der Vernichtung der deutſchen Kriegsmaterialien zu ſenden. W. T. B. Paris, 23. Juni. Wie„Journal“ mitteilt, iſt man bei der Durchführung des Friedensvertrages von der Zwangsmaßnahme der militäriſchen Beſetzung abgekommen. Man hat geglaubt, wenn Deutſchland die Klauſeln des Frie⸗ dens vertrages nicht erfüllt, zum Abbruch der wirtſchaftlichen Beziehungen greifen zu ſollen, was gewiſſermaßen einer Blockade gleichkäme. Die Konferenz in Boulogne.— Einigung über den Til⸗ gungsplan. W. T. B. Boulogne, 23. Juni. Der Berichterſtatter der Agence Havas hat auf der Konferenz den Eindruck gewon⸗ nen, als ob ſich die franzöſiſchen und engſiſchen Sachverſtän⸗ digen über den Tilgungsplan der deutſchen Schuld einig ſeien. Die Alliierten würden die Geſamtſumme feſtſtellen, verſtand ſeinen Freund nur halb; er war ein frommer Schü⸗ leidund ſein Sinn aufs Nächſte gerichtek. Die Zeit trennte die den, und Konrad mußte die Kloſterſchule fliehen, weil er einſt 0 dat des Ariſtoteles Logika ſei eitel leeres Stroh, und war tie weite Welt gegangen, niemand wußte wohin, und Ekkehard in mach Sankt Gallen und hatte fort und fort ſtudiert und war aueberſtändiger junger Mann geworden, den ſie zum Profeſſor nelich fanden, und dachte an den Alzeyer Konrad oft ſchier mit en vornehmen Mitleid. Aber ein triebkräftig Samenkorn kann in des Menſchen Herz eberborgen ruhen und geht zuletzt doch auf. a dechend Ekkehard jetzo freudig jener Erinnerung pflegte, war ein Anz daß er ſeither auch ein anderer geworden. 5 und, es war gut ſo. Die Launen der Herzogin und Praxedis' deſckangene Gragie hatten ſein blödes, ſchwerfällig gründliches Nazen geläutert, die er durchlebt, das Sauſen der Hunnenſchlacht Schwung in ſeine Geſinnung getragen und ihn das Ge⸗ kleinen Ehrgeizes verachten gelehrt, jetzt trug er einen Schmerz in ſich, der ausgetobt ſein mußte— ſo war der kergelehrte trotz Kutte und Tonſur in der glücklichen Umwand⸗ le fi um Dichter begriffen und ſchritt einher gleich der Schlange, b zaus der alten Umhäutung losgerungen und nur der Ge⸗ an— 8 wartet, ihre ganze Hülle wie einen abgetragenen Rock 5 Hecke abzuſtreifen. Beslich und ſtündlich, wenn er die allezeit ſchönen Gipfel ſei⸗ ge anſchaute und die reine Luft mit vollen Zügen einſog, it im 3 mehr als ein Rätſel vor, daß er ſeines Lebens Glück dach lären und Deuten vergilbter Schriften geſucht und ſtürgals an einer ſtolzen Frau ſchier den Verſtand eingebüßt; reinen, Herz, ſprach er, was nicht mehr ſtehen mag, und bau Wöme e neue Welt, bau ſie dir tief innen, luſtig, ſtolz und weit, n und verrinnen laß die alte Zeit! ends Hing wieder vergnügt in ſeiner Klauſe umher; eines 5 hatte er die Veſperzeit geläutet, da kam der Senn bon der 05 er trug etwas ſorgſam in einem Tuch. Gott grüß, Berg⸗ d Eualbrach er, es hat Euch ordentlich geſchüttelt, habe heut was aufgeleſen zur Nachkur, aber Eure Backen ſind rot und b Augen fröhlich, da iſt es nimmer nötig. Er öffnete ſein des war ein wimmelnder Ameiſenhaufen, alt und jung, ſamt n Fichtennadeln; er ſchüttelte das fleißige Völklein die Feed hinunter. f heute nacht drauf ſchlafen müſſen, ſprach er r hättet ſonſt das beigt die letzte Spur von Fieber hinweg. uud Aber Ekkehard ließ damals Kieſel über die Rheinflut tanzen blendendem Weiß. für Winters Anfang war es noch viel zu früh. Die Sonne ſtieg luſtig drüber auf und peinigte den Schnee mit ihren Strahlen, daß es ihn ſchier gereute, gefallen zu ſein. Wie Ekkehard abends beim Kienſpanlicht ſaß, ſchlug ein Krachen und Dröhnen an ſein Ohr, als* Aten die Berge einſtürzen. Er fuhr zuſammen und legte die Hand an die Stirn, ob das Fieber nicht wieder komme. Aber es war kein Spuk kranker Einbildung. 1 ten der Sigelsalp und der Maarwieſe, dann klang es wie ein Zuſammenbrechen mächtiger Baumſtämme und ſchütternder Fall ö — und verklang. Aber ein leis klagendes Brummen tönte die ganze Nacht durch vom Tal herauf. traute er ſich nimmer. In aller Frühe ging er zur Ebenalp hin⸗ auf. Schneeball in die Kutte. nächtlichen Lärms befragte. Lawine zu Tal geſtürzt. ihm hinunter und horchten. Es war ein fernes Stöhnen im Schnee. ſchüttet. Benedicta, der hat ſo eine ſanfte Bärenſtimme gehabt. Schaufel und Bergſtock, der Alte nahm ſein Handbeil mit, ſo ſtie⸗ gen ſie mit Elkehard den Spuren der Lawine nach. Die war von der Felswand zum Aeſcher herabgefahren über Grund und Stein⸗ gerölle und hatte die niedrigen Fichtenſtämme geknickt wie Stroh⸗ halme; drei mächtige Blöcke, die gleich Schildwachen ins Tal hin⸗ abſchauten, hemmten den Sturz, dort hatte ſich der wandernde Schnee Schranke weggeſauſt, der Kern, zerbröckelt von der Wucht des An- pralls, lag in trümmerhafter Maſſe getürmt. ſein Ohr an die Schneedecke, dann trat er etliche Schritte hinein, ſtieß den Bergſtock ein und rief: Hier graben wir! alſo, daß ſie tief drinnen ſtanden und über ihren Häuptern die Schneemauer ſich erhob, und blieſen oftmals in die Hönde bei der kalten Arbeit. Da jodelte der Senn bell auf und Elkehard tat Am andern Morgen glänzten alle Gipfel in friſchem Es war ein ſtarker Schnee gefallen. Aber Dumpfer Widerhall wälzte ſich gegenüber durch die Schluch⸗ Ekkehard ſchlief nicht. Seit er am Seealpſee herumgeirrt, Benedicta ſtand vor der Sennhütte und warf ihm einen Der Senn lachte, als er ihn ob des Die Muſik werdet Ihr noch oft hören, ſprach er, es iſt eine Und das Brummen? Wird Euer eigen Schnarchen geweſen ſein. Ich habe nicht geſchlafen, ſagte Ekkehard. Da gingen ſie mit Sonderbar, ſagte der Senn, es iſt etwas Lebendiges ver⸗ — Wenn der Pater Lucius von Quaradaves noch lebte— ſagte Schtweig, du wilde Hummel! drohte ihr Valer. Sie holten zürnend aufgebäumt, weniges war auch über dieſe Der Senn legte Und ſie gruben eine gute Weile und gruben einen Schacht, 5 e e*. nicht erteilen zu können. Hierauf hielt die demokratiſche die Deutſchland in Raten, deren Betrag noch beſtimmt wer⸗ die dortige italieniſche Beſe rng zu verſtärken. Der Fraktion eine Sitzung ab, in der erklärt wurde, daß unter den würde, zu bezahlen hat. Der Plan legt nicht nur die 0 r Plan wurde gefaßt, weil Angriffe der. dieſen Umſtänden eine Regierung, vom Vertrauen der geſamte Summe der von Deutſchland zu zahlenden Wieder⸗ n 7. Truppen 5 5075 die Italie⸗ Mehrheit des Parlaments getragen, die in Spa verhandeln gutmachungſumme feſt, ſondern beſtimmt auch die von 5 810 5 isch 1 in e e 8 5 8 8 auf der beabſichtigten Grundlage 5 gebildet he Deutſchland jährlich zu bezahlenden Raten. „ie britiſche Regierung beſchloß im Einvernehmen mi den könne und mau vor einer ganz neuen Situation ſtehe. ulogne, 23. Juni. In der Wiedergutmachungsfrage zn Parlament die Entſendung mehrerer Kriegsſchiffe und Berlin, 23. Junk. Verſchiedenen Morgenblättern zu. beschloß die Nane arändſäblich für die Geſemten eblicher Teile der Heimatarmee nach dem Orient, um ſolge, war es bis Mitternacht noch ungewiß, ob ſich die digung einen Höchſtbetrag feſtzuſetzen, der in jährlichen Teil⸗ Aar den wachſenden Auſſtand der mohe. ed.⸗nationalen Demokraten mit der Hinauszögerung des neuen Ver⸗ zahlungen von mindeſtens 3 Millionen Goldmark zu er⸗ ue Herr zu werden. Ueber das Gehen der Dardanel⸗ trauensvotums zufrieden geben oder ob ſie von den Koa⸗ ſtatten iſt. Wenn Deutſchlands Wohlfahrt eine Aenderung 1 durch den britiſchen Oberbefehlshaber die Sperre litionsverhandlungen zurücktreten werden. zulaſſe, ſo würden die Jahreszahlungen, nicht aber der Ge⸗ ö 7855 g 8 4 g Die Verſchiebung der Konferenz von Spa. ſamtbetrag, erhöht werden. erbien verka O i 7 i 23. Juni. Nen 3 11 5 2 1 1 gen R feet 20 000 3 e e e e Wee de 90 Verlängerung der Friſt für die utwaffnung Deutſchlands. 1 ais. Die Donantransvorte tet ein franzöſiſches ferenz von Spa um 8 Tage für annehmbar. g. W. T. B. Paris, 23. Juni. Wie der Berichterſtatter der Jonnbenhbogt. 5 J 5„Information“ aus Bouloane mitteilt, iſt die Friſt für die 22 Es iſt vorbek, ſprach Ekrehard, ich dante Euch für die Medizin. einen Schrei— ein ſchwarzer Fleck kam zum Vorſchein, der Senn RRe Ar 5 Aber macht Euch warm ein, ſagte der Senn, es ſtreicht eine ſprang zum Beil, noch etliche Schaufelſtöße, da hob ſich's in zot⸗ Vikt Scheffel ſchwarze Wolke über den Brülltobel her und die Kröten ſchleichen tiger Schwerfälligkeit und richtete ſich brummend auf und reckte 15 on or Sche(Nachdruck F poteg aus den Steinritzen vor, das Wetter will umſchlagen. ſeine Vordertatze weit empor gen Himmel, wie einer, der ſich ſchweren Schlaf aus den Gliedern bannen will, und ſtieg langſam zu dem Fels und ſetzte ſich darauf. um die Schnauze, als Schneefall vom ſüßen aber Ekkehard hielt wir haben genug an Es war eine mächtige Bärin, — die auf nächtlichem Gang zu den Forellen des Seealpſees ſamt ihrem Ehgemahl dort überſchüt⸗ tet worden. Aber der Bär rührte ſich nimmer, der war an ihrer Seite erſtickt und lag in kühlem Todesſchlaf, einen trotzigen Zug wäre er mit einem Fluch auf allzufrühen Daſein geſchieden. Der Senn wallte mit ſeinem Beil wider die Bärin ausziehen, ihn zurück und ſprach: Laſſet ihr das Leben, dem da! und ſie zogen ihn herfür und moch⸗ ten ihn kaum ſelbander von der Stelle bringen. Die Bärin laß auf ihrem Stein und ſchaute betrübt herunter und brummte u warf einen feuchten Blick auf Ekkehard, als habe ſie ihn verſtan⸗ den. Dann ſtieg ſie hernieder, Männer banden Fichtengezweig Beute fortzuſchleifen, gen, die aber nicht wie zum Angriff; die zu einer Schlinge zuſammen, die ſie traten zurück, Beil und Speer geſchwun⸗ Bärenwitib aber beugte ſich über den toten Ehegeſpons und biß ihm das rechte Ohr ab und fraß es auf zum ewigen An⸗ gedenken an glückliches Ehemals, dann wandte ſie ſich gegen Ekke⸗ hard, auf den Hinterfüßen einherwandelnd. Er erſchrak, als drohte ihm eine Umarmung, da ſchlug er ein Kreuz und ſprach den Bä⸗ renſegen des heiligen Gallus wider ſie: „Zeuch aus und weiche von unſerem Tal, du Ungetüm des Waldes, Berg und Alpenſchlucht ſeien dein Revier, uns aber laß in Ruh und die Herden der Alm. Und die Bärin war ſtill geſtanden, im Auge einen bitter wehmũ⸗ tigen Blick, als wäre ſie gekränkt ob der Verſchmähung i. fühls, ſie ließ die Tatzen zur Erde ſinken, drehte 8 A den Rücken und ſchritt auf allen vieren von dannen. Noch zwei⸗ mal hatte ſie umgeſchaut, ehe ſie aus dem Blick der verſchwand. eee So ein Tier hat zwölf Männer Verſtand und ſieht dem Men⸗ ſchen an den Augen an, was er will, ſprach der Senn, ſonſt würde ich ſagen: Ihr ſeid ein heiliger Mann, da 5 l der Wildnis gehorchen. b Euch die Völkerſchaften Er wiegte die Tatzen des Toten prüfend im Arme Juhuhu, das wird ein Feſſchmansf Die verzehren wir 8 nächſten Sonntag, Bergbruder, und ein Salälleln von Alben; kräutern dazu. 5 ums Fell loſen wir. Das Fleiſch gibt Wintervorrat für uns zweibeide⸗ 2 2 ce e* i Fortſetzung folgt.) e — 2 — Entwäffnung Deutſchltands über den 10. Juli hinaus ver⸗ längert worden. a Lloyd George und Millerand. W. T. B. Boulogne, 23. Juni.(Havas.) Lloyd George äußerte in den Beratungen über die ruſſiſche Frage den Wunſch, die Beziehungen mit Rußland wieder aufzunehmen. Millerand dagegen bleibt dabei, nur die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen wieder aufzunehmen. Millerands Standpunkt. Paris, 23. Juni. Pertinac meldet aus Boulogne: Mil⸗ leraund beharre auf ſeinem Standpunkt von San Remo, die Allſtorten müßten Deutſchland, wenn möglich mit Gewalt, zur Erfüllung ſeiner Verpflichtungen zwingen. Wenn Deutſchland die vorgeſchriebenen Zahlungen nicht leiſte oder ſchlechten Willen zeige, müßten die Alliierten die Zölle und die anderen Einnahmen Deutſchlands beſchlagnahmen. Per⸗ tinge berichtet im„Echo de Paris“ weiter aus Boulogne, auf Italiens Forderung nach einer 20prozentigen Beteili⸗ gung an den Zahlungen Deutſchlands habe man geantwor⸗ tet, daß die an ſich wohlberechtigte Forderung aus dem Friedensvertrage nicht abgeleitet werden könne. Pertinac glaubt nicht, daß eine Einigung in dieſer Frage für den Augenblick möglich ſei. Internationale Anleihen. Paris, 23. Juni. Zur Flüſſigkeitsmachung der deutſchen Verpflichtungen haben die Alliierten ſich entſchloſſen, der interalliierten Finanzkommiſſion in Brüſſel die Ausgabe internationaler Anleihen zu empfehlen, für die die Ein⸗ künfte Deutſchlands als Pfand dienen ſollen. Wenn Deutſch⸗ land bei der Ausführung des Friedensvertrages böſen Wil⸗ len zeige, müßten Zwangsmaßnahmen angewendet werden. Ueber die Verteilung der Zahlung ſei noch nichts Endgül⸗ tiges beſchloſſen. Süddeutſche Fragen. Die Vereinigung von Baden und Württemberg. Karlsruhe, 22. Juni. Die Erörterungen über die Frage der Vereinigung von Baden und Württemberg, und im weiteren Ausmaße mit Hohenzollern, Heſſen und der Pfalz, wie ſie in der vergangenen Woche im badiſchen Landtag bei Beſprechung des Voranſchlags für das Finanzminiſterium erfolgt ſind, haben in Württemberg lebhafte Aufmerkſamkeit erregt. Das„Stuttgarter Neue Tagblatt“ bemerkt dazu, daß dieſe Frage, trotzdem ſich Wirtſchafts⸗ und Verkehrs⸗ politiker, die Handelsorganiſationen und die Induſtrie für eine Förderung der Angelegenheit eingeſetzt haben, über den Zuſtand der rein theoretiſchen Erwägung nicht hinausgekom⸗ men iſt. Der Eifer, mit dem die Sache betrieben worden ſei, habe in Baden ein gewiſſes Mißtrauen hervorgerufen, da man Württemberg. wie das Blatt betont, ganz mit Un⸗ recht Abſichten unterlegte, die auf eine Annexion Badens hinauslauſen ſollten. Solche Annexionsabſichten hätten in Württemberg ſchon aus dem Grunde nicht beſtehen können, da der Plan einer badiſch⸗württembergiſchen Zuſammenle⸗ gung durch die auch von württembergiſcher Seite gewünſchte Einbeziehung nicht nur von Hohenzollern, ſondern auch von Heſſen und der baneriſchen Pfalz auf eine breitere Grund⸗ lage geſtellt und ſoymit den Charakter der Begründung eines ſüdweſtdentſchen Großſtagtes angenommen hatte. Unter Hinweis auf die nahe Verwirklichung des Neckar⸗Donau⸗ Kanals, die Entwiellung der Finanzen in den einzelnen Ländern und auf die politiſchen Beſtrebungen der Franzo⸗ ſen, die auf Errichrung eines gegebenenfalls auch vor Ba⸗ den nicht Halt machenden Rheinbundes abzielten, glaubt das Stuttgarter Blott, daß auch in Baden der Vereinigungs⸗ gedanke an Boden gewinne. Austritt der Sozialdemokraten aus der württembergiſchen Regierung. 5 Tau. Stuttgart, 22. Juni. Nachdem die Mehrheitsſozial⸗ demokratie ſich vorher mit den Unabhängigen in Verbin⸗ dung geſetzt hatte mit der Nufrage, ob dieſe zur Verhütung einer Regierung der Rechtsparteien zu einer Beteiligung an der Regierung bereit ſei, die Unabhängigen aber unbe⸗ dingt vernein end gean tn haben, hat die Landeskonfe⸗ renz der Mehrheitsſozialdemokraten mit 56 gegen 27 Stim⸗ men beſchloſſen, daß die Mehrheitsſozialdemokratie ſich an der neu zu bildenden Regierung nicht beteiligen wird. Welche Folgen dieſer Beſchluß nach ſich ziehen wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht genau überſehen. Ob nun eine rein bürgerliche Regierung, der alle bürgerliche Parteien angehören, und die unter den 101 Abgeordneten über 70 Stimmen verfügen würde, ob eine Rechtsregierung, gebil⸗ det von der Bürgerpartei, dem Bauernbund, dem Zentrum und der Deutſchen Volkspartei, die über 55 Stimmen ver⸗ fügen, ob in Anlehnung an den Verſuch, im Reich eine Re⸗ gierung, beſtehend aus Demokraten, Zentrum und Deut⸗ ſcher Volkspartei, die nur über 42 Stimmen alſo über keine Mehrheit verfügen würde und auf das Wohlwollen der Sozialdemokraten oder eines Teils derſelben zählen müßte, zuſtande kommt, das wird abhängen von der Haltung des Zentrums und der Demokraten. Was die Deutſche Volks⸗ partei anbelangt, ſo hat dieſe erklärt, daß ſie, wenn die alte Koalition wieder zuſtande kommen würde, ihr gegenüber eine abwartende Haltung einnehmen würde. Sie iſt aber auch bereit, einer Regierungsbildung eine von ihr geſor⸗⸗ derte Mitwirkung nicht zu verſagen. Blutige Ausſchreitungen in Württemberg. W. T. B. Stuttgart. 28. Juni. Notlage der großen Maſſe des Volkes infolge der jüngſten Preisſteigerungen, insbeſondere die herrſchende Teuerung und den Lebens mittelwucher, zu demonſtrieren, hatten die vereinigten Gewerkſchaften für Dienstag mittag zu Kund⸗ gebungen in allen größeren Orten des Landes aufgerufen. Die Unabhängigen benützten dieſe Demonſtration dazu, um ihre alte Forderung der Diktatur des Proletariats zu er⸗ heben. Die Veranſtaltungen verliefen in Stuttgart und den meiſten Orten ohne Zwiſchenfälle. In Ulm und Ravens⸗ burg kam es dagegen zu Zuſammenſtößen mit der Polizei bezw. Reichswehr. In Ulm wurde der Oberhauptmann und der Oberbürgermeiſter mißhandelt. Am Rathaus wurden die Fenſter eingeſchlagen und die Akten auf die Straße ge⸗ worfen. Beim Sturm aufs Rathaus gab es Tote und Ver⸗ wundete unter der Menge. Auch Polizeiwehrmannſchaften wurden beim Anrücken erheblich verletzt. In Ravens burg wurde das Oberamtsgebäude beträchtlich beſchädigt. Auch hier gab es Verluste auf Seiten der Menge. Das Verlan⸗ gen auf Auslieferung der Waffen an die Einwohnerwehren wurde an beiden Orten abgelehnt. In Aalen bemächtigten ſich die radikalen Elemente des Waffendevots der Einwoh⸗ nerwehr und raubten es völlig aus. Der dortige Ober⸗ antmann verhandelt mit den Aufrührern über die Wie⸗ ausgabe der Waffen durch Vermittlung der Gewerk⸗ Sſührer. 5 Habsburgiſche Agitation? Berlin, 23. Juni. Von Wien aus wird, mie aus Mün⸗ chen gedrahtet wird, mit einem anſehnlichen Aufwand von Geldmitteln eine antipreußiſche Hetze in Bauern inſzeniert. Es gelangte an zahlreiche Münchener Adreſſen, die, ſoviel ſich bis jetzt überſehen läßt, vornehmlich den intellektuellen und Beamtenkreiſen angehören, als Druckſache mit dem Aufgabeſtempel„Wien“ eine achtſeitige Hetzſchrift mit dem Titel„Der Holzfäller von Amerongen“, in der Wilhelm II., ganz nach den Rezepten der ententiſtiſchen Greuel⸗Propa⸗ ganda, als der Antichriſt geſchildert wird, dem vor der gan⸗ zen Welt die Maske abgeriſſen werden müſſe, damit er nicht brit Hilſe ſeiner Bewunderer eines Tages ſein verbreche⸗ riſches Spiel von neuem beginnen könne. Sein beklagens⸗ werteſtes Opfer ſei Oeſterreich, deſſen materieller und mo⸗ nch die pvreußtſchen Machenſchaftent der raliſcher Ruin Um gegen die brennende —— —— 2 — Hohenzollern herbeigeführt worden ſei. Papſt Benedikt XV., dem Gott den beſonderen Schutz Oeſter⸗ reichs anvertraut habe, aufgefordert, durch ein öffentliches „Verdammungsurteil über den hölliſchen Geiſt des Hohen⸗ zollerntums“ die Sache Oeſterreichs zu retten. Unterzeichnet iſt das Machwerk mit dem Namen: Gaſton Fernandez. Es liegt nahe, ſeinen wirklichen Urſwrung in der Umgebung des Hauſes Parma und ſeinen Zweck in einer Stimmungsmache zu ſuchen, die einer Donauföderation unter habsburgiſcher Aegide in Bayern den Boden bereiten ſoll. Die Loge im Oſten. Albanien und Italien. Rom, 23. Juni.(Agenzia Stefani.) Die Zeitungen melden, daß bei einem gewaltſamen Erkundungsvorſtoß der italieniſchen Truppen es zu einem Kampfe mit den albani⸗ ſchen Inſurgenten gekommen iſt, die ſchwere Verluſte er⸗ litten haben. Die Italiener beklagen zwei Tote und 20 Verwundete. Infolge eines Motordefekts mußte ein Waſ⸗ ſerflugzeug in den albaniſchen Linien niedergehen. d' Annunzio. zio und ſeine Offiziere laſſen. i 1 Die Eiſenbahnbrücke Ueskneb geſprengt. Rom, 23. Juni.(Agenzia Stefani.) Wie die„Epoca“ meldet, haben die Albaner des Bezirks Koſſowo, das im Vertrag von 1913 Serbien zugeteilt wurde, die Eiſenbahn⸗ brücke Ueskueb— Saloniki geſprengt. In dem Bezirke Koſſowo iſt die antiſerbiſche Bewegung ſehr lebhaft. Die türkiſche Gefahr. W. T. B. Paris, 23. Juni. Der Vertreter der Havas⸗ Agentur in Boulogne erfährt: Infolge der Ankunft von Truppen Muſtapha Kemals an den Dardanellen muß die türkiſche Frage eiligſt geprüft werden, und es iſt notwendig, ſo raſch als möglich Entſchließungen zu faſſen, wie ſie übri⸗ gens ſchon zum Teil geſtern in Hythe feſtgelegt wurden. Der polniſche Heeresbericht. Kopenhagen, 23. Juni. Einem Warſchauer Telegramm zufolge meldet der polniſche Heeres bericht u. g.: Zwiſchen Bereſina und Dobrudſcha ſind die Verſuche der Bolſchewiſten, die Bereſina zu überſchreiten, mit großen Verluſten für den Feind abgeſchlagen worden. Kraſſin. W. T. B. Kopenhagen, 23. Juni.(Havas.)„Daily He⸗ rald“ glaubt zu wiſſen, daß die Verhandlungen zwiſchen Lloyd George und Kraſſin an einem kritiſchen Punkte an⸗ gelangt ſeien. Es iſt möglich, führt das Blatt aus, daß die Verhandlungen abgebrochen werden, Kraſſin London ver⸗ laſſe und der Kriegszuſtand gegenüber Sowjetrußland wie⸗ der aufgenommen wird. Lloyd George beſteht darauf, daß die Verhandlungen weitergeführt werden. Die Kommiſſion verſpricht Kompenſationen bis zur äußerſten Grenze zugun⸗ ſten der engliſchen Finanzintereſſenten in Rußland. Kraſſin machte den Vorſchlag, die Frage auf einer Friedenskonferenz zu beſprechen. Lloyd George gab daraufhin eine Antwort, die einem Ultimatum gleichkommt.. Meſopotamien. London, 23. Juni.„Daily Expreß“ ſagt, daß das Kabi⸗ nett beſchloſſen habe, nach vier Jahren in Meſopotamien ein arabiſches Königreich zu errichten. Bis dahin werde das Land mit britiſchen Garniſonen belegt und eine Armee und Polizeitruppen aus Eingeborenen organiſiert werden. Kleine Nachrichten. Unruhen in Osnabrück. In Osnabrück iſt es Montag nacht zu erheblichen Kämpfen gekommen. Die Urſache iſt in Lebensmittelunruhen zu ſuchen, die dann ſpäterhin offen⸗ bar politiſchen Charakter annahmen. Es wurde verſucht, das Gefängnis zu ſtürmen, jedoch ohne Erfolg. Die ganze Nacht, bis 2 Uhr morgens, dauerte das Schießen an. Der Sicherheitspolizei gelang es bisher nicht, der Unruhen Herr zu werden. Das Militär iſt vorläufig nicht eingeſchritten. Die Unruhen dauern noch an. England und Deutſchland. Wie„Telegraf“ aus Lon⸗ don meldet, belief ſich der Wert der deutſchen Ausſuhr nach England im Februar, März und April auf 5 460 000 Pfund Sterling. Englands Ausfuhr nach Deutſchland betrug in der gleichen Zeit 12 400 000 Pfund Sterling. Rückkehr aus Afrika über England. Das britiſche Aus⸗ wärtige Amt hat der deutſchen Botſchaft in London bekannt gegeben, daß nunmehr den aus Afrika in ihre Heimat rei⸗ ſenden Deutſchen die Reiſe über England geſtattet wird. Vom Völkerbund. Eine unbeſtätigte Meldung der„Chi⸗ cago Tribune“ gibt vor, daß der Sitz des Völkerbundes von Genf nach Brüſſel verlegt werden ſoll, wo die belgiſche Re⸗ gierung einen Palaſt zur Verfügung des Völkerbundes ſtel⸗ len will.— Entgegen den Meldungen über die Bildung einer Streitmacht des Völkerbundes wird berichtet, daß Lloyd George die Unmöglichkeit einer ſolchen für die aktuel⸗ len Probleme betont habe. Bataillon an den Völkerbund abtreten, doch bedeute all dies nicht, daß der Völkerbund ein Fiasko ſei. Die Neger und die weißen Frauen. In der Nacht vom Samstag auf Sountag kam es zwiſchen Matroſen und Ne⸗ gern in Hull zu einer Schlägerei. 5 Häuſer wurden voll⸗ ſtändig ausgeplündert. 16 Männer mußten ins Spital ge⸗ bracht werden. Man verhaftete zwei Neger. Der Grund des Konflikts iſt darin zu ſuchen, daß ſich immer mehr weiße Frauen in Geſellſchaft der Neger ſehen laſſen. Blutige Zuſammeuſtöße in Mailand. Wie die Blätter berichten, kam es am Sonntag in Mailand anläßlich einer patriotiſchen Kundgebung zu Ehren der Berſaglieri zu blu⸗ tigen Zuſammeuſtößen zwiſchen den Teilnehmern der Kund⸗ gebung und einer ſozialiſtiſchen Gegendemonſtration, in denen mehrere Perſonen verwundet wurden. Einige Offi⸗ ztere wurden von den ſozialiſtiſchen Demonſtranten ſchwer mißhandelt. Verſchwörung gegen den Schah von Perſien. Aus Tehe⸗ ran wird gemeldet: In der Nacht vom 15. zum 16. Juni hat man ein gegen den Schah und mehrere Miniſter ge⸗ richtetes Komplott entdeckt. maßregeln getroffen worden. N Badiſcher Landtag. Der Begiun der Unterrichtsdebatte. Karlsruhe, 23. Juni. Zu Beginn der geſtrigen Nachmit⸗ tagsſitzung wurde zunächſt eine Kurze Anfrage des Abg. Karl (D. N.) über die Ausfuhr von Malzextrakt durch die Wyhla⸗ werke in Weil von Miniſterialrat Pfiſterer dahin beantwor⸗ tet, daß den gen. Werken in der Tat von Berlin die Aus⸗ fuhrerlaubnis zur Deckung von Valutaſchulden geſtattet wurde, daß aber ſpäter, als die Nachfrage nach Malzextrakt im Inland ſtieg, das Miniſterium des Innern in Berlin die Zurückziehung der Aus fuhrgenehmigung beantragte. Hiernach berichtete im Auftrag des Haushaltausſſchuſſes Abg. Stockinger(Soz.) über den Voranſchlag des Miniſte⸗ riums des Kultus und Unterrichts. In ſeinen Ausführun⸗ gen hob der Berichterſtattver hervor, im Haushaltausſchuß ſei betont worden, die Selbſtverwaltung der Univerſitäten und der Landesſchulverwaltung müſſe gegenüber dem Reich aufrecht erbalten werden. Der ſozd. Antrag, bei der Im⸗ ee Zum Schluß wird England könne kein einziges Es ſind militäriſche Vorſichts⸗ — —— früher vorgeſehenen Preis eine Steigerung um 10 Teil gedeckt. 148 423,81 M. zugewieſen werden. Mmatrikulatton an den Hochſchulen auf die reynbltraniſche Staats verfaſſung hinzuweiſen, ſei von den bürgerlichen Parteien abgelehnt worden, da ſie glaubten, daß durch einen Zwang hier nichts erreicht werde. Auch der Fall des Haupt⸗ lehrers Kunz in Föhrental, der ſeinen Dienſt verließ un ſich in den Märztagen d. Js. an den Demonſtrattonen der Unabhängicez in Freiburg beteiligte, ſei im Ausſchuß ein⸗ gehend beſr chen worden. Gewünſcht wurde des weiteren die Verſtaatlichung der Haushaltungsſchulen. Der Bericht⸗ erſtatter ſtellte den Antrag, das Haus möge den Anforde⸗ rungen für das Miniſterium des Kultus und Unterrichts zuſtimmen. 3 2 Im folgenden begründete Abg. Königsberger(Soz.) ſei⸗ nen Antrag, die Studierenden der Hochſchulen bei der Im⸗ matrikulation auf die neue Staatsform in Baden hinzu⸗ weiſen, und Abg. Dr. Gothein(Dem.) ſeine Förmliche An⸗ frage über die wirtſchaftliche Notlage der minderbemittelten Dozenten und Studierenden. Dieſer Redner wandte ſich noch gegen den Antrag Königsberger. 1 Miniſter Hummel führte aus, es müſſe feſtgeſtellt wen den, daß die Niederlegung des Religionsunterrichts durch Hauptlehrer Kunz in keinerlei Zuſammenhang mit dem gegen ihn eingeleiteten Disziplinarverfahren wegen Aus rufung der Räterepublik ſtehe. Der Antrag Königsberger ſei abzulehnen, da er nicht zum Ziele führe. Die ungünſtige Lage der Dozenten und Studierenden ſei der Regierung be. 0e. kannt und ſie habe deshalb in Freiburg eine ſog. Studen di 8 tenküche eingerichtet, die täglich von ungefähr 1000 Studie- e: renden beſucht wird, die die Mittag⸗ und Abendmahlzeiten en de für 5 M. erhalten. Was Freiburg recht ſei, müſſe Heide berg und Karlsruhe billig ſein. Für die Univerſitätshiblie⸗ theken würden große Mittel aufgebracht werden müſſen. Abg. Straub(3Ztr.) wandte ſich zu den antiſemitiſchen Strömungen unter der Studentenſchaft und erklärte, da Zentrum lehne jeden Eingriff in das Berufungsrecht der Hochſchulen ab, zugleich müſſe es aber auch den Studenten das Koalitionsrecht und das Verſammlungsrecht zuerken⸗ nen. Redner erklärte, ein Teil ſeiner Fraktion lehne— Summe von 130 000 M. für die Verſtärkung des Orcheſter des bad. Landestheaters ab. Ein entſprechender Antrag wurde eingereicht. 5 1 Abg. Dr. Kraus(Soz.) verteidigte den Antrag König berger und verlas Stellen aus den Freiburger Akademiſchen Mitteilungen, in denen Unterrichtsminiſter Hummel ange⸗ gegriffen wurde. Er wandte ſich gegen dieſe Veröffentliche gen und erörterte noch die Neugeſtaltung der Geſchicht 2 bücher. 8 4 Am Schluß der Sitzung gab Pröſident Kopf einen ſong Antrag bekannt, in welchem die Regierung anfgeſordel wird, mit größter Beſchleunigung bei der Reichsregierung für die Erhöhung der Bezüge der Invalid Alters- un 8 Waiſenrente einzutreten.— Fortſetzung der Vonstangen A en Mittwoch vormittag 830 Uhr. Baden und Nachbargebiete. Die Bewirtſchaftung von Brotgetreide und Gerſte im nen Wirtſchaftsjahr. die Die neue Reichsgetreideordnung geht davon aus, daß en⸗ Bewirtſchaftung von Brotgetreide und Gerſte im komußat den Erntejahr in derſelben Weiſe wie bisher zu erfolgen wir Die inländiſche Ernte wird auch im Erntejahr 1920, ſo ſen, in einem amtlichen Bericht der„Karlsruher Zeitung“(g= zur Verſorgung des Inlands nicht ausreichen und der fuhr⸗ lichkeit der Getreideeinfuhr, ſind bei den hohen Einf koſten enge Grenzen gezogen. Daher muß auch für der neue Erntejahr auf eine möglichſt vollſtändige Erfaſſung ge⸗ heimiſchen Ernte und eine gleichmäßige Verteilung de om⸗ ſamten zur Verfügung ſtehenden Getreides Bedacht gen en men werden. Ferner wird mitgeteilt, daß den aus der Kreiſen der Landwirtſchaft geäußerten Wünſchen anſtelle er⸗ allgemeinen Beſchlagnahme des Getreides ein Umlagen. fahren treten zu laſſen, nicht entſprochen werden 550 die Einer gerechten Bemeſſung einer ſolchen Umlage ſtündenſgge erheblichſten dirt 5 Schwierigkeiten entgegen und die Ur würde eine ſolche Geſamthöhe erreichen daß dem! 0 f i aus ihr eine größere Bewegungsfreiheit als bishe erwachſen würde.„ fückkeh! Wie Hinſichtlich des Hafers wird mitgeteilt, daß die Runde;„A zu dem früheren Bewirtſchaftungsſyſtem erforderlich wu zen. t u er wird ſomit wiederum in die Beſchlagnahme einges er⸗ em Für Gerſte, wie auch für Hafer, ſollen aber beſtimmte fütterungsmengen feſtgeſetzt werden. In Aus ſicht men iſt den Verbrauch an Hafer alter Ernte vorb beſtimmter Kontroll⸗ und Einſchränkungsbeſtimmunge zum 15. Ohtober 1920 freizulaſſen. Die Bewirtſchaftung Hülſenfrüchte, wie auch des Buchweizens fällt weg. er⸗ Neuer Zuckerpreis. In Kreiſen der deutſchen Juchas induſtrie rechnet man damit, daß der Rohzuckerpreis Zent⸗ kommende Betriebsjahr auf mindeſtens 250 M. für den dem ner feſtgeſetzt werden wird. Das wäre gegenüben für den Zentner. ver⸗ — Pferdeablieferung an den Feindbund. In den län⸗ gangenen Woche hat in Mannheim die dritte un ſtatt⸗ ſig letzte Ablieferung von Pferden an den Feindbund ig gefunden. Somit ſind aus badiſchen Bezirken die ür befundenen Tiere vorgeſtellt. Die Zahl der vorgef Pferde war höher als die Zahl der abzuliefernden. doch ein großer Teil der Pferde von der feindlichen ſion als nicht geeignet zurückgewieſen wurde, iſt die pfl den aufzubringende Zahl von Pferden erſt zu eine ebrachh Ob der Reſt nun noch tatſächlich aufg Zell werden muß und wann dies geſchehen ſoll, kann zu 1 nicht geſagt werden. Es ſchweben noch Verhandlunge ſchen den maßgebenden Regierungsſtellen. Bei der Ablieferung wurden nur 24 Pferde abgenommen. einem bayeriſchen Transport vereinigt an die La 5 gingen. Von der zweiten Ablieferung ging ein die mittelbar von Mannheim über die Grenze. Wie di zöſiſche Abnahmekommiſſion mitgeteilt hat,. der fransöſiſchen 37 5— Pflege und ordnungsgemäße Uebergabe weitaus 7 me geweſen wäre, der bis jetzt aus Deutſchland 1 ſftska, mer alles getan hat, um die Pferde vor Schäde menen Pferde innerhalb des Landes einige weng fa 5 krankungsfälle vorgekommen ſind, ſo handelt Fülle, 5 10 den lf — Süddeutſche grats rde am 19. Juni ſtattgeſundenen Sitzung des Aufſicht⸗ wurd; f Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft A.-G., 1 die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung 0 be Jahr 1919 vorgelegt, welche einen Reingewinn v. 6 des Bh Mark(t. B. 4342 300,85, A ergibt. Auf Antrag de de 70 ſtandes beſchloß der Auſſichtsrat, der auf den 20. Jus einberufenen Generalverſammlung vorzuſchlagen, ridende von 8 Proz.(i. V. 6 Proz.) zu verteilen 4 Mark(J. V. 387 290,08 M) in üblicher Weiſe daunenak, ien Reſervefonds, 350 000 M.(i. B. 80 000 M der Tau ua fun reſerve zuzuweiſen, 200 000 M.(i. B. 100 000 Pe. c M len 9 gebäude abzuſchreihen und 600 000 M.(i. V. 500 0 ds ſo neue Rechnung vorzutragen. Dem Beamtenfon Man en in 5 alt me, ein terh iht euch — Forſtſchutzbeamte und Wilderer, In letzter Zeit mehren ſich wieder die Fälle, ſchutzbeamte und Jagdaufſeher aus dem Hin mörderiſch erſchoſſen oder angeſchoſſen werden. erbärmlicheres Tun? Wie ſehr haben wir alle des die, welche jetzt ſolcher Taten fähig ſind. zu N es uns emport, als die Alpenfäger in den Kronen der ume verſteckt deutſche Soldaten aus dem Hinterhalt er⸗ hoſſen. Iſt es nicht viel verabſcheuungswürdiger, daß der deutſche jetzt ohne Grund einen Landsmann hinſtreckt oder ſerwundet? Dort war es der Feind, hier iſt es der Be⸗ inte, der treu ſeinen Dienſt tut für das Wohl aller. Viel⸗ kkicht liegt auch hie und da ein Racheakt vor aber kann eine Ftrafe wegen Forſt⸗ oder Jagodfrevel ein Grund ſein, eine amilie um ihren Ernährer zu bringen? Wir glauben, laß ein jeder, der ſolcher Taten ſchon fähig war und uner⸗ aunt geblieben iſt, in ſeinem mahnenden Gewiſſen mehr ſeſtraft iſt, als wenn ihn vielleicht die Stpafe des irdiſchen ichters getroffen hätte, und wir haben den feſten Glauben, ſuß die gerade bei der Jugend durch den Krieg emporge⸗ hoſſene Roheit wieder menſchlichen Gefühlen und Sitten deicht und fremdes Eigentum und das Leben der Mitmen⸗ chen wieder heilig wird. a * oc. Mannheim, 23. Juni. An einem der letzten Vormit⸗ unge drang ein ungefähr 40—45 jähr. noch unbekannter Mann in eine unverſchloſſene Wohnung, überwältigte ein jähriges Mädchen, knebelte ſie und band es an Händen ind Füßen an einen Bettpfoſten. Der Täter erbrach dann une Kommode und einen Schrank, entwendete aber nichts. oe. Weinheim, 23. Juni. Im Odenwald bei Wahlen es zu einer förmlichen Heidelbeerſchlacht gekommen. die Mannheimer, Weinheimer Heidelbeerſucher wurden on der Einwohnerſchaft des genannten Ortes mit Steinen leworfen, Revolverſchüſſe wurden abgegeben. Dabei iſt er Beerenreichtum ſo gewaltig, daß die Ortsbewohner gar licht alles pflücken können. oc. Bretten, 23. Juni. Bei den Erdarbeiten des Bahn⸗ ummes Bretten— Kürnbach wurde auf der Teilſtrecke nittlingen—Bretten auf württembergiſchen Gebiet ein hräberfeld aufgedeckt. In einer Tiefe von ungefähr 1 leter wurden auf freiem Feld 12 Gräber aufgefunden. e Skelette waren noch ſehr gut erhalten, zerfielen aber der Berührung. Man vermutet, daß es ſich um Gräber us der Zeit der Belagerung von Bretten und Knittlingen mdelt oder daß die Gräber erſt aus der napoleoniſchen. eit ſtammen. oc. Ettlingen, 23. Juni. In der Bürgermeiſterfrage it der dafür eingeſetzte Ausſchuß entſchieden, den bisheri⸗ n zweiten Bürgermeiſter von Lörrach, Amtmann Dr. tyka zur Wahl vorzuſchlagen. Außer ſeiner waren 19 1 eingegangen. Dr. Potyka iſt geborener ſäſſer. oe. Donaueſchingen, 23. Juni. Nach Blättermeldungen lägt ſich das Unterrichtsminiſterium mit dem Gedanken, ßer dem hieſigen Gymnaſium auch die Gymnaſien in hbertheim und Lörrach, die drei kleinſten des Landes we⸗ ſchwachen Beſuchs eingehen zu laſſen. oe. Müllheim, 23. Juni. Zurzeit iſt in der Müllheimer legend eine Ueberwachungskommiſſion des ehem. Rhein⸗ indes tätig, die ihren Sitz in in Badenweiler hat und . Durchführung der Verſailler Beſtimmungen hinſichtlich * Truppen in der neutralen Zone überwacht. Drahtnachrichten. köner und Simon nehmen an.— Stegerwald lehnt ab. Berlin, 23. Juni. Wie die Abendblätter melden, konnte endgülitge Feſtſtellung der Miniſterliſte noch nicht er⸗ gen. Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Stegerwald die Uebernahme des Reichsarbeitsminiſteriums abge⸗ ut, dagegen hat General Gröner das ihm angetragene ut des Verkehrsminiſters und Geh. Rat Simon die Ueber⸗ ihme der Leitung des Auswärtigen Amtes angenommen. Wiedfeld und Dr. Melchior lehnen die Uebernahme des „ Reichs wirtſchaftsminiſteriums ab. . T. B. Berlin, 22. Juni. Wie wir an zuſtändiger elle erfahren, hat ſowohl Geh. Rat Wiedfeld als auch Dr. f 1 Uebernahme des Reichswirtſchaftsminiſteriums elehn g 1 Keine Einheitlichkeit. Wien, 23. Juni. Vom Boykott gegen Ungarn meldet „Arbeiterzeitung“ die völlige Einſtellung des Nachrich⸗ Mund Güterverkehrs, abgeſehen von Liebesgaben und em geſtern von Beamten nach Ungarn gebrachten Güter⸗ e. Nach bürgerlichen Blättern herrſcht infolge der Stel⸗ nahme der deutſch⸗nationalen Beamten und der Arbei⸗ gegen den Boykott keine Einheitlichkeit. 2 Verhandlungen. 5 ien, 23. Juni. Die„Neue Freie Preſſe“ erfährt, daß Plan beſteht, Vertreter des Internationalen Gewerk⸗ Atsbundes aus Amſterdam nach Wien zu entſenden, wo in Anweſenheit der Wiener Gewerkſchaften mit Vertre⸗ der ungariſchen Regierung über die Beilegung des tts verhandeln ſollen. f en, 23. Juni. Auf dem Oſtbahnhof iſt außer dem verkehr nunmehr auch der Perſonenverkehr eingeſtellt; Arbeiterzüge verkehren. Ruhe und Ordnung ſind hier Iebends geſtört worden. Es verlautet, daß am 25. Juni Arbeit allgemein wieder aufgenommen wird. Die Stimmung in Italien. a 1 Idar im e tb dung lufgabe der Von Dr. Friedrich Zahn. Frein Badiſche Bauernverband, hervorgegangen aus der achtet ng kleinerer und mittlerer Landwirte Badens, en 28, ſich als die Geſamtvertretung des Landwirtſchaft⸗ ße Einufsſrandes in Baden. Er erſtrebt ſeine zielbe⸗ Adwirtſchiaung und den Zuſammenſchluß der beſtehenden 1 ſchaftl ichen, 3 4 uſchaft. 11 badif führen Land gebildet aus den Genoſſenſchaftsverbaänden und beſtehend aus dem Genoſſeuſchaftsdirektorium und ſeinen Abteilungen (Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, Bezug landwirt⸗ ſchaftlicher Bedarfsgegenſtände). Zu dieſem Behufe haben die Genoſſenſchaftsverbände ihre Geſchäfts⸗ und Tätigkeits⸗ gebiete genau abzugrenzen und eine gemeinſame Abrech⸗ nungsſtelle zu errichten. Der Genoſſenſchaftszentrale ſollen der Warenbeſtand der aufzulöſenden Landwirtſchaftlichen Vertriebsgeſellſchaft ſowie die Warenvermittelungsgeſchäfte und techniſchen Betriebe der Badiſchen Landwirtſchaftskam⸗ mer angegliedert werden. Die Ueberſchüſſe der Genoſſen⸗ ſchaftszentrale ſollen zur allgemeinen Förderung der Land⸗ wirtſchaft verwendet werden. Durch die Genoſſenſchafts⸗ zentrale ſoll eine ungeſunde Konkurrenz unter den Haupt⸗ verbänden auf denjenigen genoſſenſchaftlichen Arbeitsgebie⸗ ten, auf welchen eine geſunde Konkurrenz unter den Haupt⸗ verbänden notwendig iſt, ſollen dieſe unter völliger Wah⸗ rung ihrer genoſſenſchaftlichen Selbſtändigkeit ihre ſonder⸗ organiſatoriſche Betätigung weiter entfalten. Ausführendes Organ iſt in berufstechniſcher Hinſicht (Ackerbau, Pflanzenproduktion, Tierzucht, Forſtwirtſchaft, Landeskultur, landwirtſchaftliches Unterrichtsweſen), ſoweit eine ſolche Tätigkeit nicht dem Staate vorbehalten bleibt, die Badiſche Landwirtſchaftskammer, beſtehend aus dem Vor⸗ ſtand und ſeinen Fachausſchüſſen. Ihre Geſchäfte ſind einer gründlichen Reviſion zu unterziehen. Ihr Aufbau bedarf einer durchgreifenden, geſetzlichen Reorganiſation. Zu die⸗ ſem Behufe ſind für ſie, um die Vorteile der Landwirtſchafts⸗ kammereinrichtung in ihrem vollen Umfange der geſamten bäuerlichen Bevölkerung zugänglich zu machen, geeignete Unterorgane in den Kreiſen und Bezirken des Landes zu fordern. Zur Verbreitung und zur Vertiefung der genoſ⸗ ſenſchaftlichen und techniſchen Keuntniſſe der Landwirtſchaft ſind die vorhandenen genoſſenſchaftlichen und techniſchen Fachzeitungen in ein Fachorgan zufammenzulegen. Ausführendes Organ wird in berufspolitiſcher Hinſicht die Agrarpolitiſche Vereinigung Badens, gebildet aus den übrigen landwirtſchaftlichen Verbänden und aus dem Haupt⸗ ausſchuß und aus ſeinen Fachausſchüſſen und Kommiſſionen beſtehend(Behandlung der Fragen über Preisgeſtaltung und Preisregulierung, Lohngeſtaltung, Genoſſenſchafts⸗, Verſi⸗ cherungs⸗ und Steuerweſen, Boden⸗ und Agrarpolitik, Fi⸗ nanz⸗, Bank⸗, Börſenweſen und Handelspolitik, innere und äußere Koloniſation und Wanderungsweſen). Ihre Auf⸗ gabe iſt die Behandlung der laufenden wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen. Als ſtändiger Ausſchuß tritt der Hauptausſchuß auf Grund der Vorberatungen durch ſeine Fachausſchüſſe u. Kommiſſionen mindeſtens einmal in jedem Monat zur Geſamtberatung und zur Entſchließung zuſam⸗ men. Zur Aufklärung des Bauernſtandes über die großen wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen und Aufgaben und zur Weckung und Verinnerlichung der Bauernidee iſt die 5 einer landwirtſchaftlichen Tagespreſſe zu for⸗ ern. Der Badiſche Bauernverband erſtrebt endlich eine fach⸗ liche und ſachliche Beratung und Vertretung der landwirt⸗ ſchaftlichen Berufsgeſchicke in der Regierung. Zu dieſem Behufe ſind fortſchrittliche und geſchulte Landwirte in die Regierung zu berufen und ſämtliche agrariſchen Verwal⸗ tungsorgane in eine Direktorium zu vereinigen. Hauptorgane des Badiſchen Bauernverbandes ſind der Landesvorſtand, vertreten durch die Vorſitzenden des Lan⸗ des verbandes, der Gau⸗ und Kreisverbände, der Landes⸗ ausſchuß, vertreten durch die Vorſitzenden des Landesver⸗ bandes, der Gau⸗, Kreis⸗ und Bezirksverbände. Unter⸗ organe des Badiſchen Bauernverbandes ſind die Bezirks⸗ verbände und ihre Ortsverbände(Bauernſchaften). Der Verbandsausſchuß vertritt den Badiſchen Bauernverband in allen Fragen und Aufgaben grundlegender Art. Im übri⸗ gen vertreten die Gauausſchüſſe ihre Gauverbände ſelbſt⸗ ſtändig. Die Zuſammenſetzung der Vorſtandſchaften in den Haupt⸗ und Unterorganen des Bauernverbandes aus den übrigen landwirtſchaſtlichen Verbänden hat entſprechend ihrem Mitgliegerbeſtand zu geſchehen. Die Ernennung der Vorſitzenden in Haupt⸗ und Unterorgianen erfolgt durch Wahl. Die Organiſation der Unterorgane iſt den Haupt⸗ prganen entſprechend zu geſtalten. Geſchäftsſtellen ſind für, den Landes vernen iuverband Mittelbaden das Generalſekreta cal,„ ie Hgverbände Ober⸗ und Unter⸗ baden je ein Unierſetre etaf(Banernſekretariat). Die Ge⸗ ſchäftsführung übernim der Bad. Landwirtſchaftliche Ver⸗ ein. Nach ſeiner Ver meihung mit dem Bauernverband führt er den Namen Le dwirtſchaftlicher Hauptverband. An Gau⸗ und Landes verſammlung beteiligt ſich die ge⸗ ſamte Bauernſchaft, wo der Wunſch jedes Einzelnen Gehör finden und der Geſamtw élle der Bauernſchaft in machtvoller Kundgebung zum Ausdeuck gelangen ſoll. In Gau⸗ und Landesausſchuß ſollen die einzelnen Wünſche und Anträge aus der geſamten Bauernſchaft ſyſtematiſch zuſammengefaßt, durchberaten und beſchloſſen werden und den Vollverſamm⸗ lungen der Genoſſenſchaftszentrale, der Landwirtſchafts⸗ kammer und der Agrarpolitiſchen Vereinigung zur Ausfüh⸗ rung gegenüber Parlament und Regierung überwieſen wer⸗ den. Es ſoll ſo der Wille des Einzelnen in breiteſter Oef⸗ ſentlichkeit zur Geltung kommen. Es ſoll ſo auch der Ein⸗ zelne in der Geſamtheit ſeines Berufsſtandes ſtark und groß werden und mitwirken an dem Aufbau und an der Wiedergeſundung unſeres Volkes. „Die Aufgaben und Ziele des Badiſchen Bauernverbandes ſind groß und ſchwer. Er will den Bauernſtand heraus⸗ führen aus der beruflichen Zerſplitterung, in der der Ein⸗ zelne nicht mehr weiß, wohin er gehört, einer Zerſplitte⸗ rung, die mit ſchuld iſt an der Rückſtändigkeit unſerer heimiſchen Landwirtſchaft. Der Badiſche Bauernverband will in unſerer Bauernſchaft das Bewußt⸗ ſein der Einigkeit wecken. Er will den Bauernſtand zur Selbſtändigkeit erziehen und ihm im Staate diejenige Gel⸗ tung verſthaffen, die ihm als Nährſtand zukommt. Einig der Bauer, einig das Volk. Das iſt eine alte, in der Ge⸗ ſchichte der Völker bewährte Wahrheit. Der Bad. Bauern⸗ verband will den geſamten landwirtſchaftlichen Berufsſtand aus der Zwietracht und aus der Verſumpfung der politi⸗ ſchen Parteien herausführen und ihn zu einer feſtgefügten Berufsgemeinſchaft zuſammenſchmieden. Zur Erreichung dieſes Zieles läßt er ſich weder durch wirtſchaftliche, noch durch perſönliche Sonderintereſſen der alten Verbände und ihrer Führer beirren, auch nicht durch ſolche der politiſchen Parteien. Verbände und Führer ſind nicht um ihrer ſelbſt willen da, ſondern um der Allgemeinheit und der Geſamt⸗ heit ihres Berufsſtandes willen. In ſolcher Ueberzeugung erſtrebt der Bauernverband nicht die Untergrabung der ge⸗ noſſenſchaftlichen Idee, ſondern ihre reſtloſe Auswirkung und Vereinheitlichung, auch nicht die Untergrabung des tech⸗ niſchen Fortſchritts, ſondern ſeinen Ausbau und ſeine Vol⸗ lendung, auch nicht die Untergrabung des parlamentariſchen Syſtems, ſondern ſeine Feſtigung und Verſittlichung, endlich auch nicht die Untergrabung des religiöſen Lebens, ſondern ſeine Reinigung und Erhebung. Der Badiſche Bauernver⸗ band fühlt ſich ſtark in dem Bewußtſein, daß ſeine Eini⸗ gungsbewegung nicht bloß eine Bewegung ſeiner engeren und weiteren deutſchen Heimat, ſondern eine Bewegung aller Länder Europas iſt. Er iſt erfüllt von dem Wunſche nach einem Zuſammenſchluß der ſüdweſtdeutſchen Volksſtaa⸗ ten zu einem Einheitsſtaat und ſieht mit den übrigen gleich⸗ gearteten Verbänden Deutſchlands dazu berufen an der Erſtellung eines einigen großen Vaterlandes mitzuwirken. Der Badiſche Bauernverband erkennt die Notlage der ſtädtiſchen und induſtriellen Bevölkerung in Arbeit, Wohn⸗ ſtatt und Nahrung. Er iſt bereit, auf dem Lande für Ar⸗ beitsloſe Arbeitsgelegenheiten und für Wohnungsloſe Woh⸗ nungsmöglichkeiten z ſchaffen und unter Ausſchaltung allen Wuchers zu erträglichen Preiſen ausreichende Lebensmittel auf den Markt zu bringen. Zu dieſem Ziele fordert er den direkten Austauſch zwiſchen Konſumenten und Produzen⸗ ten ünter Heranziehung ſeiner geſamtgenoſſenſch nchen Organiſation und die baldige bedingungsloſe Aufhebung der ſtaatlichen Zwangswirtſchaft. Er verlangt die Verfol⸗ gung und öffentliche Brandmarkung aller derfenigen, welche ſich durch Wucherung und Ausbeutung an der Geſundheit und Arbeitskraft des Volkes verſündigt haben. Insbeſon⸗ dere fordert er die rückſichtsloſe Einziehung allen Kriegs⸗ und Revolutionsgewinns durch den Staat und ſtrengſte Beſtrafung aller derjenigen, welche Vermögen in das Aus⸗ land verſchoben haben. Der Badiſche Bauernbund iſt ſich bewußt, daß unſer landwirtſchaftlicher Berufsſtand ſchon in den nächſten Jah⸗ ren bei überwiegenden Konſumentenintereſſen in Parteien und Regierungen, bei billigerer Produktionsmöglichkeit des Auslandes, bei den ungeheuren Steuerlaſten und infolge der in⸗ und ausländiſchen Inveſtierngstendenzen des Groß⸗ kapitals im deutſchen Grund und Boden einer ſchweren Not entgegengeht, die nur durch den Zuſammenſchluß des geſamten landwirtſchaftlichen Berufsſtandes überwunden werden kann. In ſolcher Not will er eine Brücke bauen zum Arbeiterſtande, will mit ihm der ehrlichen Arbeit und dem gerechten Lohn zum Siege verhelfen und ſo die Verſöh⸗ nung der Berufsſtände herbeiführen. Es geht für das deutſche Volk um Haus und Hof, um Scholle und Heimat, um Freiheit und Brot, wenn der Bauer nicht einig wird und ſeine Berufsgeſchicke ſelbſt in die Hände nimmt. Da⸗ rum ergeht unſer Ruf in alle Dörfer und Höfe des Landes: Baus eu, ſchließt Euch ohne Un 2 des volitiſchen und religiöſen Bekenntniſſes und ohne Rückſicht auf die Zu⸗ gehörigkeit zu einer der beſtehenden landwirtſchaftlichen Organiſationen im Badiſchen Vauernbund zuſammen, gründet in Eueren Orten unter Verſchmelzung mit den beſtehenden Bauernräten und den Organiſationen des Landw. Vereins Bauernſchaften, beratet und ordnet in die⸗ ſen Eure Geſchäfte und Nöte gemeinſam und ſelbſtändig und tretet ſo für die Aufgaben und Ziele des Badiſchen Bauernverbandes ein! Nähere Auskünfte erteilen die Bezirksverbände des Badiſchen Bauernverbandes, ſowie ſeine Sekretariate in Karlsruhe, Stefanienſtraße 43, Heidelberg, Römerſtr. 76 und in Denzlingen bei Freiburg. ——— Ser e, Leue, Verpflegungsgeld für die heimgekehrten Ariensaefangenen. Die mit Wirkung vom 1. Januar 1920 ab erhohte Geldabfindung zur Selbſtverpflaung ſtebht auch den aus der Kriegegefangenſchaft heimgek ehrten Heer⸗sanoehö-igen noch Maßgabe der Klaſſe des Orts zu, noch dem ſie aus dem Durchgangslager entloſſen ſind. Die Grhöbhung it demaemülf von dem betr. Durchganaslager uach zufchlen. Diesbezüoliche Anträge ſind beim zußändigen Verſorgungsamt(in Mannheim: Schloß r. Flügel, 3. St., Zimmer 4) anzubringen. Verantwortlich für die Redaktion Gg, Zimmermann, Seckenhelm Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel übernehmen wir keine Verantwortung. Die Redaktion,. Es ſoll nicht in Abrede geſtellt werden: die Woh⸗ nungskommiſſion hat nicht geringe Mühe, eine, wenn auch oft recht beſch⸗idene Unterkunft zu finden. Mit jedem Tag wird die Zihl derer, die auch ein Plätzchen an der Sonne, d. h. eine Wohnung haben möchten, größer. Zu dieſen gehören auch die nach langer Gefangenſchaft wieder in die Heimat Zurückgekehrten. Kommen ſie mit ihrem Anliegen vor die Wohnungskommiſſion, ſo wird bedeutet: „Ja es ſind ſo und ſoviel ſchon vorgemerkt, zuerſt müſſen die untergebracht werden“. Daß eine ſolche Antwort weh tut gerade uns Kriegsgefangenen, die wir ſo lange körper⸗ lich und ſeelich gelitten und uns ſo ſehr auf die Heimat gefreut haben, braucht nicht betont zu werden. Wir meinen man ſollte hier nicht nach dem Schema„F“ verfahren, ſondern unter eingehender Prüfung der Sachlage den beſonderen Verhältniſſen Rechnung tragen. Wären wir anſtatt in Kriegagefangenſchaft zu Hauſe geweſen oder bei Kriegsende entlaſſen worden; ſo hätten wir Gelegenheit gehabt, uns rechtzeitig nach einer Wohnung umzuſehen. Unvergeßlich ſoll uns Kriegsgefangenen der ſchöne Empfangsabend, den uns die Gemeinde vor wenigen Wochen zu unſerm Empfang veranſtaltet, bleiben; ebenſo dankbar wären wir auch der Gemeinde, wenn ſie bezüglich der Wohnuagsfrage ein Entgegenkommen im obigen Sinne bekunden wollte. Ein Kriegsgefangener. . 0 ö 1 lter, dem Oeutſchen Schutzbund Annahmeſtelle: „Neckar⸗Bote“ Seckenheim. Bundespokal(früher Kronprinzenpokal) Sport. Turnen. Die Mitg iederzahl der Deutſchen Turnerſchaft iſt nach einer kürzlich bekanntgegebenen offiziellen Statistik am 1. Januar dieſes Jahres auf 1250 800 angewachſen. Damit iſt die Deutſche Turnerſchaft der größte der Leibesübungen treibende Verbände Deutſchlands. d i Fußball. Um den ſüdd. Fußballpobal. Im Schlußrundeſpiel um den Poßgal des ſüdd. Jußballverbands in Stuttgart gewinnt der Stuttgarter Sport ub 1900 gegen Turnptrein Augsburg nach beiderſeitigem ſchönen Spiel mit 220. — In Mannheim ſchlug der Vertreter des Weſtkreiſes Sporlverein Waldhof den Verein für Raſenſport Frankfurt 3:2. — Am kommenden Sonntag ſtehen ſich nun vorausſichtlich der Stuttgarter Sportklub 19900 und der Sportverein Walbhof im Entſcheidungsſpeil gegenüber. 5 Endſpiel um den Bundespokal. In Hannover wurde am Sonntag das Endſpiel um den zwiſchen Weſt⸗ und Mitteldeutſchland ausgetragen. Nach Spielverlängerung ſiegte die weſtdeutſche Mannſchaft 1:0. * Die Stuttgarter Kickers wurden in München im Freund⸗ ſchaftsſpiel vom Turnverein 1860 München mit 2:0 geſchlagen. Der Verein für Bewegungsſpie e Stut gart gewinnt in Pforz⸗ heim gegen Verein für Raſenſpiele Pforzheim 3:1. Das Städte⸗Fußballrückſpiel Karlsruhe— Stuttgart in der A⸗ Klaſſe findet am 26. Juni in Stuttgart ſtatt. M. T. K. Budapeſt, der am nächſten Sonntag gegen die Stutt⸗ garter Kickers ſpielen wird, 1 10 Germania Frankfurt 6:0. — S. CT.C. Budapeſt gewinnt in Erfurt gegen Sportklub 3:1. Karlsruher Fußballverein ſchlägt Phönix⸗Ludwigshafen 6:0. Sportverein Waldhof gewinnt eggen V. f. R. Mannheim 3:0. In den S ädtewettſpie'en ſchlug Kiel⸗Hamburg— Altona 8:1, Leipzig— Halle 3:2, Dresden— Berlin 7:0. Fußball in Wien. t In den Wiener Meiſterſchaftsſpielen gewinnt der Sportklub dürfte nunmehr die Wiener Meiſterſchaft ſicher ſein. Hockey. Die bayeriſche Hockeymeiſterſchaft a — der Nürnberger Hockey ub gegen die Hockeyvereinigung ahn mit 3:0. In Privatſpielen gewinnt die Damenmannſchaft der Hockeyy⸗ vereinigung gegen die gleiche Mannſchaft des 1. F. C. Nürnberg mit 1:0 und gegen Nürnberger Hockeyklub mit 2:0. Leichtathletik. Eine neue deu ſche Damen⸗Höchſtleiſtung ſtellte bei den letzten athletiſchen Wettkämpfen des Sportvereins St. Georg 1860 Ham⸗ burg die Damenſtaffette des Ei becher Sportvereins in 4 mal 100 Meter ⸗Staffettenlauf mit 55 Sekunden auf. Den letzten Rekord hielt der Turnverein 1860 München mit 56,4 Sekunden. Tennis. Tennisturnier in Wiesbaden. In dem großen Tennisturnier von Wiesbaden, das alljährlich zu den größten Veranſtaltungen des Deutſchen Tennisſports gehört, gewann im Herreneinzel⸗ ſpiel um den Goldenen Pokal von Wiesbaden Froitzheim gegen Kreuzer mit 1:6, 6:3, 6:3 zurückgezogen. Froitz⸗ heim gewann den Pokal nunmehr zum drittenmale und damit endgültig. Die Herrenmeiſterſchaft von Wiesbaden gewann Kreu⸗ zer gegen Froſitzheim mit 25, 7:5, 976 zurückgezogen, die Damenmeiſterſchaft von Wiesbaden Frau Neppach gegen Fräu⸗ lein Weihermann mit 6:3, 6:1, das Hetrendoppelſpiel Froitzheim⸗Kreuzer gegen v. Biſſing⸗Kleinſchroth 6:3, 6:3, 6:2 und das gemiſchte Doppelſpiel Frau Neppach⸗Kreuzer gegen Frau Dr. Häber⸗Kleinſchroth 6ü2, 4:6, 775. Radfahren. 8 Mi'teldeutſche Radſportwoche. Das 100⸗Kilometer⸗Mannſchafts⸗ fahren um den Bundespokal des Bundes Deutſcher Radſahrer in Leipzig brachte einen ſcharfen Kampf der Leipziger mit den Berlinern, aus dem letztere als Sieger hervorgingen. Das Straßenrennen München Straubing— München(270 Km.) gewann Jakob(Rabſahrkeub Meteor⸗München) in 9. 34 Min., im Endſport vor Oſtermaier(Radrennklub⸗München) in 9 Std. 34 Min. 2 Sek. Dritter wurde Lorenz(eitſtern⸗ München). Das Rennen wurde von 19 Fahrern beſtritten. Strohmauns Ende. Der Strohmann hoch oben ſchauf griesgrän eig drein: „Da ſtellen ſie hoch in den Raum mich hinein, Den Amſeln und Spatzen zu Leibe zu rücken, Jetzt kommen ſie ſelber, die Kirſchen zu pflücken!“ Er ſchneidet ein brummiges, ſaures Geſicht, Doch die Menſchen da unten, die fürchten ſich nicht. Ein winziger Bube, neun Jahr zählt er kaum. Klimmt flink wie ein Eichhorn hinauf auf den Baum. Da iſt er ſchon oben,— und hurtig und munter Faßt keck er den Strohmann und wirft ihn hinunter. In der Dachrinn' die Spatzen, die lärmen und ſchrein: „s iſt recht ſon du Wütrich, ſo mußte es ſein. Warſt ſtets nur bedacht, uns zu drohn und zu ſchrecken, Haſt nie uns vergönnt, von den Kirſchen zu ſchmecken. Du kannſt nichts anderes als ſchrecken und drohn, Jetzt biſt du geſtürzet, jetzt haſt du dein' Lohn!“— Der Korb iſt gefüllt und die Arbeit vollbracht, Der Strohmann wird rein von dem Staube gemacht, Und den Korb in der Mitte, den Strohmann voraus, Ziehn in fröhlichem Zuge die Pflücker ins Haus. So ward er noch einmal zu Ehren erhoben. 0 Dann aber,— o Schmach!— in den Schuppen geſchoben. Ludwig Otten. — Neichsnotopfer. Wie wir von zuſtändiger Seite 105 erfahren, wird das Verzeichnis der Annohmeſtellen, denen die zwecks Entrichtung des Reichsnotopfers Zahlungsſtatt hinzugebenden Schuldverſchreibungen 5 Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs einzureichen ſind, demnächſt vom Reichsfinanzminiſterium bekannt gema werden. Entgegen einer teilweiſe verbreiteten Anſicht wirt darauf auſmerkſam gemacht, daß die für Vorauszah⸗ lungen bis zum 30. Juni bzw. 31. Dedember 1920 91 währte Vergütung von 8 bzw. 4 vom Hundert nur fiir bare Vorauszahlungen berechnet wird, alſo nicht . f auch ud a ſpinale Kinderlähmung, Rapid gegen Admira mit 11:2, und Rudofshügel ſchlug den Wiener Whletk So klub mit 4:0.— Dem Sportklub Rapid Die Körbe geholt! Hurra! Heut werden die Kirſchen gepflückt! Die Leiter gerückt! für Zahlungen, die mittelſt Hingabe von Kriegsanleihen Je bewirkt werden. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die unentgeltliche Impfung der impf⸗ flichtigen Kinder und Schüler wird in de,; Gemeinde Seckenheim am Freitag, den 25 Juni 1920 im Rathaus(Sürger⸗ ansſchußſaal) durch den Bezirksarzt vor⸗ genommen. Die Schüler werden auf 3 Uhr, die Erſtimpflinge auf ½4 Uhr vorgeladen. Geimpft muß werden: 1. jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Pocken überſtanden hat; 2. jeber Zögling einer öffen(lichen Lehran⸗ fſtalt oder einer Privatſchule innerhalb des Jahres, in dem er das 12. Lebens⸗ jahe zurücklegt, ſofern er nicht nach a ztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die natürlichen Pocken über⸗ ſtanden hat oder mit Erfolg geimpft worden iſt; 3. ältere impfflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. g Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung befreit ſein ſollen, oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vor⸗ zulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nach⸗ ſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem an⸗ ſteckende Krankheiten, wie Dyphterie, Fleck. fieber, übertragbare Genickſtarre, Keuchhusten, Maſern, natürliche Pocken(Blattern), roſenartige Entzündungen, Scharlach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht ge⸗ bracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermin⸗ mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Mannheim, den 24. Mai 1920. 5 Der Bezirksarzt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seeckenheim, den 15. Juni 1920. e Bürgermeiſteramt: (Roch. Lebensmi ttelamt. Lebensmitftel-Rusgabe. Morgen Freitag Vorm. von 8 bis 12 Nhr wird auf dem Lebensmittelamt gegen Vorzeigung des Milchausweiſes an alle Be⸗ zugsberechtigten kondenſterte Milch zum Preiſ⸗ von 9 Mk. für eine Doſe ausgegeben. Außer⸗ dem erhalten alle Haushaltungen, ſo lange Vorrat reicht: 5 355 Pfund Kaffee und/ Pfund Kakao zum i Preiſe von 21 Mk. ½ Pfund Schmalz und ½ Pfund Margarine 1 zum Preiſe von 14 Mark. 0 1 Paket Grünkernmehl zum Preiſe von 1 Mk. Lebens mittelamt. Einmachzucker- Ausgabe. Morgen Freitag, den 25. 85 Mis wird in allen Kolonialwarenhandlungen pro Kopf 2½¼ Pfund Einmachzucker ausgegeben zum Preiſe von 1.90 Mk. für ein Pfund. Wir machen die Haushaltungen darauf aufmerkſam, daß ſie den Zucker nur bei dem zuſtändigen Händler abholen können, auf welchen die ausgegebene Marke lautet. Ein Aendern der Händler iſt nicht geſtattel, da jedem Händler nur lt. ſeiner Rundenliſte die Zuckermenge zugeteilt wird. Jede Haus⸗ haltung hat den Zucker von dem ihr gewählten Händler unbedingt zu beanſpruchen. Seckenheim, den 24. Juni 1920. Lebensmittelamt. Couristen-Derein„Ole flalurfreunüe“ Ortsgruppe Hecken nein Zu der heute Abend 8 Ahr im Lokal „Lamm“ ſtottfindenden Verſammlung werden ſämtliche Mitglieder, ſowie all⸗ wanderungsluſtigen Naturfreunde hiermit ein ⸗ geladen mit„Berg Frei“. Der Obmann. KReibollscher Jungmüuner Verein Spieler- Versammlung. Tages Ordnung J. Aufſtellen der Verbandsmannſchaft. 2. Gauturnfeſt betr. Es iſt Pflicht aller, die ſich am Gauturnfeſt beteilſgen, zu erſcheinen. Der P äſes Cururtbund„Jahn“ Jeckenhein, E. V. gegr 1899 Uebungsplan! Freitag Abend 530 Uhr Mädchenturnen. 7 Ahr auf dem Spielplotz im Wöctel Uebungsſpiel im Fauſtball der 1. und 2. Mannſchaft. 780—9 Uhr 5 i Riegen⸗ und Zöglingsturnen. Anſchließend im Saale zum„Kaiſerhof“ Mitglieder⸗ Versammlung. Hierzu laden wir unſere verehrl Mit, glieder freunblichſt ein, und bitten, wegen Wichtigkeit der Tages ordnung auch zur Ver⸗ ſammlung boll z ählig zu erſcheinen. Der Tuenrat. Turnverein Seckenbelm 3 gegr. Heute Abend von ½6—7 Uhe Nebungskunde der Schülerianen. Donnerstag und Freitag Abend von ½6—7 Uhr Mebungs funde der Schüler und von ½8—½ 0 Uhr der Turner. Vollzähliges Erſcheinen iſt demgend er⸗ forderlich Die Leitung. 8 1898 Ansichts-Karten tg feen, Cb. Jugengbung gockenbeim 1920. Hente Abend 8½ Uhr im Lokal Mitglieder- Versammlung e Fußball⸗Vereintgung 62 Seckenheim. Heute Donnerstag Abend 8½ Uhr MWitglieder- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt voll⸗ zähliges und püaktliches E ſcheinen der Mit⸗ glieder dringend erforderlich. Der Vorſtand oem mel⸗ Anzeiger anr für Milglezer der Janz Kin. Verkaufsgenoſſenſchalt Diejenigen Mitglieder, welche Apfelwein beſtellen wollen, können dies ſofort beim Lagerhalter anmelden. Auch iſt im Lager für diejenigen, welche beſtellen wollen, eine Probe vorhanden. Der Vorſtand. Einladung. e Am Bountag, den 27. Juni, üach⸗ mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum „Bad. Hof“ unſere General- Versammlung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder freundl. ein⸗ laden. Tages Ordnung: Rechenſchofts⸗Bericht und Bilanz. Rebiſionsbericht. . Entlaſtungen. Wahlen. 5 Wünſche und. Anträge der Mitglieder. Die Jahresrechnung liegt zur Ei ſicht der Mitglieder bis zur General⸗Verſammlung beim Röichner auf. Der Vorſtand. Arbeitergeſangverein Vorwärts Seckenheim. Am Sarastag, den 26. Juni 1920, mbends 8 Uhr finder im Heckenheimer Hchlößchen das . Sommer-Nachtfest obigen Vereins ſtatt. Konzertmuſik und Liedervorträge werden in abwechſelnder Weiſe für Unterhaltung ſorgen. Auch für aus reichende Tanzgelegenheit iſt bei gutbeſetzter Tanzmuſik beſtens geſorgt. Karten ſind im Vorverkauf im Deutſchen Hof, Pfalz, Schloß, ſowie bei Friſeur Ad. Wehnert, Hch. Werle und Keppler, ſowie bei ben Mitgliedern zu haben. Auch für die leibliche Notdurft iſt beſtens geſorgt, ſodaß Jedermann der Beſuch dieſes Feſtes wäemſtens zu empfehlen iſt. Das Feſt finder bei jeder Witterung ſtatt. Die Vergnügungsko em miſſion. Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenbeim. Heute Abend ½9 Uhr im Reichsadler Zuſammenkunft 5 Tages⸗Ordnung: Ernteſchätzung.— Wünſche und Anträge. ö Der Vorſtand. —Kechnungen in ſaubertt Ausführung liefert ſchnellſtens Sg. Zimmermann. Ferner sind zu haben [die Geſchäftsſtelle Es wird gebeten, ſämtliche Jule N unternehmer heute Abend 9 zu einer 4 Weſprechung im Gaſthaus zur„Roſe“ zu ſcheinen. Die Einberue⸗ T Bfuchleidende J. bh 8 n 5 mehl! E bedürfen kein ſie ſchmerzendes Bruchband di wenn ſie mein in Größe verſchwindend e d nach Maß und ohne Feder, Tag und Nach e un bares, auf ſeinen Truck, wie auch jeder Fates brohe Größe des Bruchleidens ſelbſt verſtellba Universal-Brumbane n 2 3 ie tragen, das für Erwachſene und Kinder,. jedem Leiden entſprechend 1 55 14 en, 1 eben Mein Spezial⸗Vertreter iſt am 26. Juni, nachmittags 3—7 Uhr und Son den 27. Junt, mittags von 11-2 Uhr. f heim Hotel Heſſiſcher Hof am Bahnno pen e am Samskag, den 26. Juni, morg Starten 8½—1¼ Uhr in Lampertheim Hotel Siem burger Hof und am Monkag, den 28. Jobe morgens von 8—12 Uhr in Groß⸗ Gere ſo Adler mit Muſter vorerwühnter Bände zee mit ff. Gummi- und Federbänder u Syſtems, in allen Preislagen, anweſend. 9 in Gummis, Hängeleib⸗, Leib⸗ und M 15 Binden, Maſtdarmvorfall⸗ und v Amſtandsbinden, wie auch Gerad Krampfaderſtrümpfe und Supſenſorie,* zur Verfügung. Neben fachgemäßer 16 f auch gleichzeitig ſtreng diskrete Bedienung und ph. olcuer dohn. 8 eee Orthopädiefa hon 510 Konſtanz i. B., Weſſenbergſtr. 17, Tel 4 5 Kirſchen, Heidelbeeren. Stachel⸗ und Johannisbeer!“ ſind friſch eingetroffen bei 9 1 n Reuther, Riedſtraße Endiviensstzlunge zu verkaufen.(0 Nikolaus Hauf Friedrichſte. 89 Lebensmittel-Ausweis No. 2137 verloren. Abzugeben b Friedricher. 101 Empfehle für morgen Freitag wieder frische Fische 7 1 „ uo. robe, Holländer Schinken per Pfund 26 Mk. Holländer geränch. Speck per Pfund 20 Mk. Schweineschmalz a, per Pfund 20 Mk. 17— I Weißer und roter Der Veſiit fe Schwartenmagen an fie i (Auslands ware). Metzger Feuerstein Gundstraße l. Eine faſt wu⸗ Was moſchne zu verkaufen. Wo ſagt 5 erkaufen ö zu v 3 435