54 ere ö ö 5 910 1 F 7CTTCCTFTCTVTTTCTVTCCTCT ote n imtsblatt der Bürgermeisteramfer Seckenheim. Zweshejm, Neckarhausen und Edingen — ͤ——+Ü—i,t r ·⁰ u—.. rm—r!.. ˙·ÄwA˙u.̃ ˙˙ wr! UVTT—— w—˙Pp——... 9 Abonnementspreis: aue, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Al. Jahrg. Monatlich 3.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Montag, 28. Juni 1920. Inſerattonspreis: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Reklamen 1.30 Ml. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. No. 141 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkauto Karlsruhe Nr. 19819 Tagesſchan. In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, der deutſche Ge⸗ häftsträger in Paris, Dr. Mayer, werde binnen kurzem u Rang eines Botſchafters erhalten. Im Reichstag iſt ein interfraktioneller Initiativantrag ingegangen, der die Regierung auffordert, eine Siſtierung es 10⸗prozentigen Lohnabzugs anzuordnen. Aus dem Reichswehrminiſterium erfährt das„B. T.“, Reichswehrminiſter habe erklär, daß er eine ſofortige erabſetzung der Reichswehr auf 100 000 Mann nicht verant⸗ orten kaun und zurücktreten werde, falls die Entente auf eſer Forderung beſtehen bleiben wird. Wie die Zeitung„Poſt“ erfährt, macht ſich gegen Mini⸗ r Giesberts unter den Poſtbeamten eine lebhafte Bewe⸗ fung bemerkbar. In den nächſten Tagen werden im gan⸗ n Reiche Maſſenverſammlungen der Poſtbeamten ſtattfin⸗ in, in denen Giesberts Rücktritt und ſeine Erſetzung durch nen Fachmann gefordert wird. Die Unabhängigen haben im Reichstag einen Antrag ein⸗ bracht, der Reichstag wolle die Reichsregierung erſuchen, e wirtſchaftlichen Beziehungen zu Rußland unverzüglich ufzunehmen und ſofort in Friedensverhandlungen mit der derativen, ſozialiſtiſchen Sowjetrepublik eintreten. Der deutſche Geſchäftsträger in Paris überreichte dem ekretraiat der Friedenskonferenzj am Freitag mittag eine ote der deutſchen Regierung, in der von den Alliierten die erlängerung der Friſt zur Räumung der neutralen Zone rlaugt wird. Wie die Straßburger Blätter berichten, beträgt die Zahl r aus Elſaß⸗Lothringen ausgewieſenen Deutſchen unge⸗ ahr 96 000, darunter rund 29 000 Männer, 31000 Frauen, 000 Kinder. Miniſterialdirektor Andreux von der Ab⸗ ilung des Innern erklärte, daß etwa noch 80 000 Deutſche In Lande weilen dürften. Die Agentur Reuter teilt mit, daß auf Erſuchen der bri⸗ ſchen Regierung der Völkerbundsrat am 9. Juli in Lon⸗ n zur Beſprechung der Aalandsfrage zuſammentreten rd. Auf den Aalandsinſeln herrſcht gegenwärtig eine rke Bewegung zum Anſchluß an Schweden. „Nach Meldungen des„Handelsblattes“ liegen gegen⸗ ürtig in amerikaniſchen Häfen 500 Dampfer ſeſt, die Koh⸗ für Europa verladen ſollten. Transportſchwierigkeiten Landesinnern bewirkten die Verzögerung, die eine were Erſchütterung auf dem Markte für Seefrachten her⸗ rgerufen hat. 5 Italien, hat neuerdings von dem Beſatzungsrecht Ge⸗ uch gemacht und nach Insbruck und Landen je ein Ba⸗ lon Infanterie verlegt. Italien bezeichnet dies nicht als laßregel gegen das Land, ſondern als eine Vorkehrung, Daus Gründen der äußeren Politik erfolgte. In Bozen wurden zahlreiche Verhaftungen von Deut⸗ n durch die italieniſche Militärbehörde vorgenommen, beſchuldigt werden, eine antiitalieniſche Propaganda ge⸗ eben zu haben und verſuchten, eine Bewegung zu inſze⸗ ren, um die Italiener aus Tirol zu verdrängen. Bis⸗ beträgt die Zahl der am Komplott beteiligten und ver⸗ teten Deutſchen 114. ie Vorſtädte von Mailand ſind in der Hand bolſchewi⸗ Iiter und anarcheſtiſcher Elemente. Es haben ſich örtliche ldaten⸗ und Lrbeiterräte gebildet. Alle Fabriken in den orten Mailands ſtehen ſtill. Bewaffnete anarchiſtiſche uppen hindern die Arbeiter, zur Arbeitsſtätte zurückzu⸗ 1 Die italieniſchen Truppen haben Antivari und Dulgigno geräumt. Sämtliche vakuierten Gebiete wurden ſofort von jugoflawiſchen Truppen beſetzt. Die Italiener verließen Montenegro endgültig.„Giornale de Italia“ berichtet, daß die italieniſche Beſatzung von Antivari ſich mit ſämtiichem Kriegsmaterial nach Valona eingeſchifft habe. Wie die„Basler Nachr.“ melden, iſt zwiſchen Polen und der Ukraine ein Geheimvertrag abgeſchloſſen worden, der eine weitgehende Annexionspolitik Polens enthüllt. Die Kabinettskriſe gelöſt. Das neue Kabinett. T. U. Berlin, 25. Juni. Der Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichskanzlers Fehrenbach folgende Miniſter ernannt: Reichsjuſtizminiſter, betraut mit der Vertretung des Reichskanzlers Dr. Heinze, Reichsminiſter des Aeußern Simon, Reichsminiſter des Innern Koch, Reichsfinanz⸗ miniſter Wirth, Reichsernährungsminiſter Hermes, Reichs⸗ poſtminiſter Giesberts, Reichsverkehrsminiſter Gröner, Reichswehrminiſter Geßler, Reichswirtſchaftsminiſter Scholz. Reichsſchatzminiſter von Raumer. Die Beſetzung des Wie⸗ deraufbauminiſteriums iſt noch vorbehalten. Die Verhand⸗ lungen über die Beſebung des Reichsarbeitsminiſteriums werden in Bälde abgeſchloſſen ſein. Das Kabinett wird morgen zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten und ſich entſprechend den Beſchlüſſen des Seniorenkonvents am Montag dem Reichstag vorstellen. Nach wochenlangem Hin und Her, nach tagelangem Ver⸗ handeln iſt jetzt geſtern endlich das Reichskabinett zuſtand gekommen. Die bereits angekündigte Zuſammenſetzung iſt zum Ergebnis geworden. Die Deutſche Volkspartei hat durch die Aufnahme der Herren v. Raumer und Dr. Scholz als Reichsſchatz⸗ und als Wirtſchaftsminiſter, zu denen wahrſcheinlich noch Herr Kempke als Wiederaufbauminiſter treten wird, bemerkens⸗ werte Zugeſtändniſſe erhalten. In der Preſſe wird aber ſchon mehrfach darauf hingewieſen, daß dieſe Herren doch nur in ſehr beſchränktem Umfange das Prädikat Fachleute verdienen, da Herr v. Raumer als früherer Landrat und Dr. Scholz als Oberbürgermeiſter zunächſt nur als einfache Verwaltungsbeamte anzuſprechen ſeien. Herrn v. Raumer wird außerdem von linker Seite ſeine ablehnende Stellung in 1— Sozialiſierungsfrage der Elektrizitätswerke vorge⸗ worfen. Es ſteht aber feſt, daß die Mehrheitsſozialdemokraten für die Spaazeit die Regierung dadurch unterſtützen wer⸗ den, daß ſie jedes Mißtrauensvotum vermeiden. Ein aus⸗ geſprochenes Vertrauensvotum wird allerdings von ihnen nicht erteilt, aber von der anderen Seite auch nicht gefor⸗ dert werden. Dieſe Haltung dürfte der Fraktion dadurch erleichtert werden, daß ihr Mitglied Löbe, ein ruhiger, ebenſo gewandter wie beſonnener Mann, wenn man von den Zerſplitterungen abſieht, einſtimmig zum Präſidenten des Reichstags gewählt worden iſt. 8 Entgegen urſprünglichen Strömungen in der Partei iſt ſchon durch dieſe Kandidatur der Wille zur poſitiven Mit⸗ arbeitet zum Ausdruck gekommen, deren glatte Annahme durch alle Parteien das ſozialdemokratiſche Verantwortlich⸗ keitsgefühl hoffentlich weiter ſtärken wird. Die Regierung Fehrenbach hat aber wohl auch Anſpruch darauf, im allgemeinen eine innerpolitiſche Schonzeit zu⸗ gebilligt zu erhalten. Die Vorbereitungen für Spaa werden ihre Zeit und Arbeitskraft zuſammen mit den notwendigen Tagesaufgaben zunächſt nöllig aufbrauchen. Die Konfe⸗ renz iſt jetzt endgültig auf den 5. Juli feſtgeſetzt, u. als Ein⸗ leituna können die drei Ententenoten gelten, die eine noch ö ſtärkere Herabſetzung unſerer beſcheidenen Wehrkraft, ars ſelbſt Peſſimiſten bei uns befürchtet haben, verlangten. Der ſchlimmſte Punkt iſt die verlangte Auflöſung der Sicher⸗ heitswehr, für die die Erhöhung der ſog. Ordnungspolizei um 70000 Mann natürlich keinen Erſatz bieten kann, da die innere Lage mit den dauernden Putſchgefahren eine militäriſch geſchulte, bewegungsfähige Truppe unbedingt notwendig macht. ö Miniſteranwärter. W. T. B. Berlin, 26. Juni. Die„B. Z. am Mittag“ hört aus parlamentariſchen Kreiſen, daß das Reichsarbeits⸗ miniſterium dem Zentrumsmitgliede Pfarrer Dr. Brauns angeboten werden dürfte, der Direktor des kathol. Volks⸗ vereins in München⸗Gladbach iſt und in der chriſtlichen Ar⸗ beiterbewegung eine große Rolle ſpielt. Das Wiederauf⸗ bauminiſterium ſoll gegebenenfalls mit dem Kommerzienrat Boehm in München, Direktor der dortigen Deutſchen Bank, beſetzt werden. Kommerzienrat Boehm gehört der Bay Volkspartei an. Die Sozialdemokratie, die der neuen Regierung eine gewiſſe Schonung zuzubilligen genötigt iſt, wird, wie es im „Vorwärts“ heißt, wahrſcheinlich bald mit ihr, namentlich ihrem rechten Flügel, im Kampfe ſtehen. Dann werde es gelten, den verlorenen Einfluß wieder zu gewinnen zu ver⸗ ſuchen, was nur möglich ſei, wenn die Unabhängigen ihre Politik aufgeben und ſich der Mitte zur parlamentariſch⸗ demokratiſchen Machtgewinnung zur Verfügung ſtellten. Deutſchland. Reichskabinett und Reichstag. Berlin, 26. Juni. Nach Mitteilungen eines Regierungs⸗ vertreters im Aelteſtenrat der Nationalverſammlung beab⸗ ſichtigt der Reichskanzler am kommenden Montag um 11 Uhr das neue Kabinett vorzuſtellen und eine programma⸗ tiſche Erklärung abzugeben. Am Nachmittag des gleichen Tages wird dann in einer erneut anberaumten Sitzung Ge⸗ legenheit zur Ausſprache gegeben, die wegen des katholiſchen Feiertages am Dienstag am Mittwoch weitergeführt wird. Da nun endgültig feſtſteht, daß am 5. Juli die Verhand⸗ lungen in Spa beginnen, ſollen die Verhandlungen des Reichstags bis dahin abgeſchloſſen werden. Der neue Generalſtreik in Vorbereitung? München, 20. Juni. Der„Bayeriſche Kurier“ iſt in der Lage, einen Sitzungsbericht der Münchener U.S. P. vom 20. Juni zu veröffentlichen, der im ganzen Reich Beachtung verdient und folgendes Tatſachenmaterial enthält: Die Vorbereitungen für den kommenden Generalſtreik in Deutſchland ſind im Gang. Mehrheitsſozialiſten, Kom⸗ muniſten und Unabhängige haben getrennte Streikleitungen, die ſcheinbar geſondert arbeiten., in Wirklichkeit aber in engſter Verbindung ſtehen. Um eine allenfallſige Verhaf⸗ tung der Generalſtreikleitungskommiſſion zu verhindern, wird ſie mit der Außenwelt nur durch Kuriere in Verbin⸗ dung ſtehen, die den Organiſationen ihre Weiſungen er⸗ teilen. Ganz Deutſchland iſt in Kreiſe eingeteilt. Bayern iſt für den Generalſtreik in zwei Gaue geteilt, in Süd⸗ und Nordbayern mit der Streikleitung München bezw. Nürnberg. Die erſte Aufgabe der einzelnen Ortsleitungen iſt es, dafür zu ſorgen, daß die Betriebe reſtlos ſtillgelegt werden. Unterſchiede zwiſchen ſogenannten lebenswichtigen Betrieben und anderen werden nicht geduldet. Es muß alles ſo vorbereitet werden, daß nicht mehr gearbeitet wer⸗ den kann, auch wenn Teile der Arbeiterſchaft wollten. Zu dieſem Zwecke ſollen von allen Maſchinen ſchwer zu be⸗ ſchaffende Teile entfernt werden, damit keine techniſche Not⸗ hilfe eingreifen kann. Dieſe iſt die ärgſte Gefahr für das Gelingen eines Generalſtreiks. Man muß ſich aber klar ſein, daß es ſich um einen Ent⸗ ſcheidunaskampf handelt. Wenn das Proletariat diesmal Ekkehard. on Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten). 5 7 üthari und Hiltgund und Hagen in ſichrer Hut lain tgrüßten wildfroh jauchzend die heimiſche Donauflut. idem nun König Etzel der Heimat ſich erfreut, lab er die fremden Kinder mit großer Biederkeit, ie deine eignen Erben ließ er ſie auferziehn, e Jungfrau anempfahl er der Königin Ospirin. da zungen Recken aber behielt er ſcharf im Auge, die eder zu des Krieges und Friedens Künſten kaue I Anchſen auch an Jahren und Weisheit wohl heran, würm bezwang den ſtärkſten, ihr Witz den witzigſten M. gegen liebt der König die beiden Knaben ſe r chf ſie zu den erſten in ſeiner Hunnen Heer. ard mit Gottes Beiſtand auch die gefangene Maid) n Trubigen Hunnenfürſtin ein' wahre Augenweidd, is Sigend reich und Züchten, ſo ward Hiltgund zuletzt uud dd affnerin dem Schatze der Hofburg vorgeſetzt, Ide döchſte ke te nur, ſo war ſie in dem Reich 5 5 VBoſte— was ſie wünſchte, erfüllt wars alſogleich. 8 8 0 ſtarb König Gibich, ihm folgte Gunther, ſein Se d. Hunnenbündnis und weigert den Zins mit K- 0 nahn kam geflogen zu Hagen in der Fern', 5 aa an dar nächtlich Reißaus und floh zu ſeinem Herrn. au 8 cer verſchwunden, erfreute ſich nur wenig I kön 5 und liſtig ſprach ſie zu Etzel dem König: 8 Na au e he Weisheit. habt acht, habt ſcharfe acht, 5 fürchte eiche, Säule zu Fan nicht werde gebracht, 0 che, auch Walthari, der Hunnen beſter Held, e 0 br müht der ſchlaue Hagen, ſein Freund, das weite Feld. er mü b ihn ſeßhaft machen, durch ſüße Bande und Haft. * 4 5 1 5 3 Fand Jah Kraft: an unſerm Dienſte viel Müh und Fährlichkeit, 0 5 wie dein Gebieter huldvollen Dank dir beut, Ad rei 0 entöchter beſte ſollſt du zum Weib erkieſen ind 35 35 Land und Ehren verdienker Ruh' genießen. Noährt sen gehrſt an Gute, umſonſt nicht ſei dein Bitten, 8 volles Maß dir, du haſt es wohl erſtritten.“ 5 weiß f gefiel dem König, es deucht' ihn fein und ſchlau, 0„ erles Dingen das Weiſeſte ſtets die Frau. 8 deſſen jung Walthari mit ſolchem Rat empfing, 5 merk n Dichten auf ganz andre Dinge ging,, ö e, daß ihm Etzel die Wege wollt verlegen, rst. em Prüfenden ablenkend er entgegen: 80 was ich getan, iſt großen Ruhmes ledig, r boch es anſchlaat, iſt huldvoll zwar und gnädig, 4 10) führten Walt e ktchls Sützeres auf Erden, als hold gewärkig und treu So ſchauten ihn zag die Feinde bei ſeiner Blutarbeit. Hub ſich ein jähes Flüchten, ſo ward der Kampf geendet, Dem Hunnenvolke war ruhmvoller Sieg bereitet Und von erſchlagnem Feind manch preislich Stück erbeutet. Drauf ließ der Führer blaſen zur Ruh vom Waffentanz, Er ſchmückte ſeine Schläfe mit grünem Eichlaubkranz, Und Fahnenträger und Mannſchaft, ſie taten all wie er, So zog im Siegesſchmucke bekränzt nach Hauſe das Heer. Jedweder ſuchte froh des Hauſes gaſtlich Dach, Zu König Etzels Hofburg Walthari ſchritt gemach. Sie labten ſich des Anblicks und hielten ihm das Roß; Derweil aus hohem Sattel Walthari niederſtieg, So frugen ſie neugierig: Gewannen wir den Sieg? Er warf juſt für die Neugier ein mäßig Bröcklein hin Und ging zum Königsſaale, gar müd war ihm zu Sinn. Hiltaund traf er alleine, da küßt' er ſie und ſyrgch: 7 0 Doch muß ein Weib jeh wählen nach Eurem Machtgebot, Werd' ich umſtrickt von Sorge und fützer Minne Not. Da muß ein Haus ich zimmern und muß den Acker bau'n, Ich kann des Herren Auge nur ſelten wiederſchau'n. Und wer der Lieb gekoſtet, dem fehlet Kraft und Stärke, Mit Freuden obzuliegen dem edlen Kriegsgewerke. Dem Dienſtherrn überall folgen, drum bitt' ich, laßt mich frei. So Ihr am ſpäten Abend, ſo Ihr in Mitternächten Beſeul ſchickt, bin ich willig, wo Ihr nur wollt, zu fechten. Mir ſoll im Schlachtenwetter nicht Sorg' um Kind und Weib Die Blicke rückwärts wenden und lähmen meinen Leib. Bei Eurem Leben fleh ich, bei Eurem tapfern Land: Laßt mir die Hochzeitsfackel, o König, ungebrannt.“ Da weichte Etzels Herze, das Wort behagt ihm ſehr, Et ſprach getroſt:„Walthari entfleucht mir nimmer meyr. Inzwiſchen hatte ſich ein fernes Volk empört, Da ward des Schwertes Schneide gen dieſen Feind gekehrt, Da wurde jung Walthari zu Feldhauptmann gemacht, Und dauerte nicht lange, ſo ſchlugen ſie die Schlacht. Vorwärts drang ihre Heerſchar als wie ein ſpitzer Keil, Es zitterten die Lüfte von wildem Schlachtgeheul. Hellauf klang die Drommete, die Speere flogen wild, Aufleuchtet's wie ein Blitzſtrahl von manch geſpaltnem Schild, Und wie bei Nordſturms Saufen ein dichter Hagel fällt, J So ward zahlloſer Pfeilſchwarm herüber, hinüber geſchnellt. Dann ging's zum Handgemenge, gezogen ward das Schwert. Da lag zerſpellten Hauptes manch ein gewappnet Pferd, Da lag zerſpellten Hauptes beim Schild manch feſter Ritter. Hei, wie das Feld durchmähſt du, Walthari, tapfrer Schnitter Als ſtünd mit ſeiner Senſe der Tod leibhaft im Streit, Zur Linken und zur Rechten, wohin er ſich gewendet, Sieh da, wie eilig rannten die Diener aus dem Schloß, e Ich hab das Wort geſprochen! nicht länger mag ich's ſchwe Die Jungfrau ſtand betrüblich, als wär's nur Spott und Hob. „Beſchaff“ mir einen Trunk, das war ein heißer Tag.“ Da füllte ſie den Becher, er trank den Firnewein, Jach, wie ein Waſſertropfen einſaugt der glühe Stein, Dann ſchloß er in die ſeine der Jungfrau weiße Hand. Beid' wußten, daß von alters verlobt ſie ſeien einand. Errötend ſtand und ſchnieß „Schon lange tragen wir der Fremde herbes Leid 5 Und ſollten doch nach Rechten einander ſein zu eigen! ſie. Da ſprach er zu der Maid 3— 15 Aufflammt ihr blaues Auge, ſie ſprach mit herbem Ton: Was heuchelt deine Zunge, was nie dein Herz begehrt u. Viel beſſerer Verlobten hälſt, Schlauer, du di Wer! Da blickte treu und minnig, da ſprach der tapfre Mann? „Fern ſei, was du gedenkeſt, o hör mich huldvoll an!! En Die 5 Verbünget war die Halle. 0 In meines Herzens Grunde hauſt weder Falſch noch Arg Niemal ich mit dem Munde den 1 8 8— Kein Späher weilt im Saale, nur wir zwei beid allein, Ich wüßt ein ſüß Geheimnis, wollſt du verſchwiegen ſein.“ Da ſtürzte ihm zu Füßen Hiltgund und weint und ſprach: „Wohin du mich berufeſt, o Herr, ich folge dir nach Er hob ſie auf mild tröſtend:„Ich bin der Fremde müde Ein ſüßes Heimatſehnen die Seele mir durchglüht, 3 Doch ohne Hiltgund nimmer ſteht mir zur Flucht mein Sinn, So du zurücke bliebeſt, des ſchöpft' ich Ungewinn.“ Da lacht' ſie in den Tränen:„O Se inn verbarg. * nnen der König beim Gelage f N igt ſie all in trunkner Ruh (if! dann reite dem Land im Weſten zu!“ Stunde kam des Schmauſes. Mit Tüchern mannigfal! Eintrat Herr Etzel bald.. Fortſetzung olgt.) unterliegt, dann iſt es erledigt. In dem Augenblick, in dem der Streik proklamiert wird, muß auch die Entwaff⸗ nung der Einwohnerwehren einſetzen. In dieſem Zuſam⸗ menhang iſt es ein Glück, daß die Verminderung der Reichs⸗ wehr auf 100 000 Mann totſicher iſt. Förderung der Kohlenverſorgung Süddeutſchlands. W. T. B. Mannheim, 26. Juni. Amtlich wird gemeldet: Unter dem Vorſitz des Regierungsrats Dr. Bodenſtein vom Reichsarbeitsminiſterium und unter Teilnahme von Ver⸗ tretern des Reichsverkehrsminiſteriums und des badiſchen Arbeitsminiſteriums fand eine Verſammlung der Arbeit⸗ geber⸗ und der Arbeitnehmerorganiſationen der Rheinſchiff⸗ fahrt ſtatt, um eine Verbeſſerung der Kohlenverſorgung Süddeutſchlands durch Hebung der Transporte auf dem Waſſerwege ermöglichen zu können. Nach längerer Aus⸗ ſprache wurde folgender Beſchluß gefaßt: Die Arbeitneh⸗ mer der Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften verpflichten ſich wäh⸗ rend der Beförderung von Kohlen auf dem Rhein täglich zwei Stunden Ueberarbeit zu leiſten. Außer der tariflich ſeſtgeſetzten Entſchädigung erhalten ſie dafür gleich den Ar⸗ beitern in den Ruhrbergwerken als Sonderzuwendung wö⸗ chentlich 4 Pfund Fett zu ermäßigten Preiſen, deren Ver⸗ teilung einer ſofort zuſammentretenden paritätiſch zuſam⸗ mengeſetzten Kommiſſion übertragen werden ſoll. Die Ab⸗ machungen ſollen für alle Mitglieder der vertragſchließen⸗ den Verbände bindend ſein, ſoweit bei den Arbeiten Ueber⸗ ſtunden notwendig ſind. Das Uebereinkommen bedarf nur noch der formellen Zuſtimmung der beiderſeitigen Ver⸗ bandsverſammlungen. Lebensmittelunruhen. Gewaltſame Preisregulierung. W. T. B. Mainz, 25. Juni. Am Obſtgroßmarkt herrſchte heute eine ſehr erregte Stimmung. Die Polizei war ſtark vertreten und kontrollierte die Preiſe. Außerdem fand ſich eine große Menge von Arbeitern ein, die von Stand zu Stand ging und die Ermäßigung der Preiſe auf einen noch nicht dageweſenen Stand erzwangen. Kirſchen wurden für 60 Pfg. und 1 Mk. das Pfund angeboten, Erdbeeren für 1,50 bis 3 Mk. das Pfund verkauft. Auch auf dem Gemüſemarkt wurden die Preiſe herabgeſetzt. Unter dieſen Umſtänden war der Markt bald ausverkauft, da der Nachſchub zurück⸗ gehalten wurde. W. T. B. Mainz, 26. Juni. Die Bewegung zur Preis⸗ änderung auf dem Lebensmittelmarkt hat geſtern zu un⸗ liebſamen Ausſchreitungen geführt. Die Polizei konnte nicht verhindern daß ein Teil der Menge in die verſchie⸗ denen Lebensmittelgeſchäfte eindrang und unter dem Ein⸗ kaufspreis die Waren verkaufte. W. T. B. Oldenburg, 25. Juni. Eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge zog heute vom Pferdemarkt nach dem Geſchäfts viertel und ſtellte an die Geſchäftsinhaber die Forderung, Lebensmittel, Schuhwaren und Konfektionswa⸗ ren um ein Drittel herabzuſetzen. Wenn die Geſchäftsin⸗ haber der Aufforderung in kurzer Zeit nicht nachkommen ſollten, würden Zwangsmaßnahmen ergriffen werden. Man verhandelt heute mit dem Magiſtrat und dem Miniſterium zur Feſtſetzung der Preiſe. Sollte bis morgen keine Herab⸗ ſetzung erfolgt ſein, ſo ſoll in den Betrieben die Arbeit niedergelegt werden. W. T. B. Bremen, 26. Juni. Die geſtern hier ausgebro⸗ chenen Lebensmittekrawalle nahmen namentlich in den ſpä⸗ ten Mittagsſtunden in einigen Vororten gewaltigen Um⸗ lang an. Verſchiedentlich kam es zu ſchweren Ausſchrei⸗ ungen gegen die Sicherheitsmannſchaften. Nach Schluß der Arbeitsſtunden ſetzten in den Vororten regelrechte Plünde⸗ rungen ein, die nur ſchwer verhindert werden konnten. W. T. B Bremen. 25. Junj. Die Lage hinſichtlich der Lebensmittelun ruhen hat ſich wofenllich geheſſert. Zu Aus⸗ ſchreitungen iſt es beute bis zur Stunde nicht gekommen. Die Frage des Ankaufs von Lebensmitteln im neutralen 1 Auslande. Tu. Berlin, 26. Junj. Der Regierung fällt es natur⸗ gemäß nicht leicht, die nötige Deckung für den Ankauf von Lebensmitteln im neutralen Auslande zu finden. Wie die „Neue B. 3.“ erfährt, ſind nun von der Regierung zahlreiche deutſche Firmeninhaber gebeten worden, ſich bei Lebens⸗ mittelkrediten für die Zahlung der Schuld mit ihrem guten Namen zu bürgen. Erfreulicherweiſe haben ſehr viele der angefragten Induſtriellen und ſonſtigen Inhaber guter Geſchäfte ohne weiteres zugeſtimmt. f Um die Zwangs wirtſchaft. TU. Berlin, 26. Juni. Die Vorſitzenden der Landwirt⸗ ſchaftskammer haben bei ihrer Sitzung am 23. Juni einen Beſchluß gefaßt, in dem es u. a. heißt: „Die ſtändige Kommiſſion hält die Vorſchläge des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums betr. eine anderweitige Regelung der Bewirtſchaftung des Schlachtviehs für unannehmbar, da ſie auf ein weiteres Beibehalten der Zwangswirtſchaft nicht mehr bereit iſt, ſich der Zwangswirtſchaft mit Schlachtvieh zu fügen. Die Landwirtſchaft wird bereit ſein, einen noch näher feſtzuſetzenden Mindeſthedarf an Schlachtſchweinen auf dem Wege der Lieferungsverträge unter der Voraus⸗ ſetzung ſicherzuſtellen, daß die zur Einführung vorgeſehenen Maismengen den Mäſtern zu einem angemeſſenen Preiſe 9 ausreichenden Mengen zur Verfügung geſtellt wer⸗ en. 5 1 2 Deutſeher Reichstag. Präſidentenwahl. Berlin, 25. Juni. Haus und Tribüne weiſen eine ähn⸗ liche Fülle wie am Donnerstag auf. Die Miniſterbänke ſind auf der rechten Seite ganz leer, auf der linken Seite weiſen ſie große Lücken auf. Als Schriftführer waltete heute Abg. Fiſcher(Soz.) ſeines Amtes, der geſtern dem Rufe des Alterspräſidenten wegen vorübergehender Abwe⸗ ſenheit nicht Folge leiſten konnte. i Alterspräſident Rieſe eröffnete die Sitzung und läßt die dem Hauſe zugegangenen Eingänge verleſen, darunter bereits einige Interpellationen. Er verlieſt ſodann die für die Wahl des Reichstagspräſidenten maßgebenden Beſtim⸗ mungen. Die Abſtimmung ergibt die Wahl des Abgeordneten Löbe(Soz.) mit 394 von insgeſamt 420 Stimmen. Auf die Anfrage des Alterspräſidenten erklärte ſich der Abgeord⸗ nete Löbe bereit, das Amt anzutreten und nimmt den Prä⸗ ſidentenſitz ein. Präſident Löbe dankt dem Hauſe für die große Ehre, die ihm durch die Uebertragung des Amtes geworden ſei. Die Rechte, die der Reichstag durch die neue Verfaſſung zu wahren habe, werde ſeine Hauptaufgabe ſein. Der Präſi⸗ dent erwähnte ſodann die Verdienſte Fehrenbachs, der ihm ein leuchtendes Vorbild ſein werde. Das Haus ſchreitet ſodann zur Wahl des erſten Vizeprä⸗ ſidenten. Der Parteiſtärke gemäß hat hierauf die U. S. P. den Anſpruch. Sie hat den Abgeordneten Dittmann auf⸗ geſtellt. Insgeſamt wurden 397 Stimmen abgegeben, wo⸗ von auf den Abg. Dittmann 236 Stimmen entfielen. Er iſt ſomit gewählt und nimmt die Wahl an Das Haus ſchreitet zur Wahl des 2. Vizepräſidenten, für den der Abgeordnete Dr. Bell(Ztr.) in Vorſchlag gebracht tſt. Die Abſtimmung ergibt, daß 367 Abgeordnete an der Wahl teilgenommen haben, 356 Stimmen lauteten auf den Abgeordneten Bell, der ſomit gewählt iſt und die Wahl annimmt. 5 6 Für den 3. Vizepräſidenten iſt der Abgeordnete Dietrich (Deutſchnational) in Vorſchlag gebracht. An der Wahl ha⸗ ben 348 Abgeordnete teilgenommen. 83 Stimmen ſind weiß. Der Abg. Dietrich iſt ſomit mit 260 Stimmen gewählt. Dr. Kahl(Deutſche Volkspartei) ſchlägt vor, die noch e e Schriftführerwahlen durch Zuruf zu erledi⸗ gen. Dieſe Wahlen erfolgen nach der bisherigen Art, aber tes an das Landestheater in Karlsruhe. in etnem einzigen gang. 0 Als Schriftführer werden gewählt: Die Abgg. Schiffer (Soz.), Schuch(Soz.), Frau Agnes(U. S. P.), Dr. Pfeiffer (Ztr.), Malkewitz(Deutſchnational), Kampkes(Deutſche Volkspartei), Beuermaun(Deutſche Volkspartei), Heile (Demokrat). Zur Geſchäftsordnung begründet Abg. Ledebour(U. S. P.) einen Antrag ſeiner Partei, die gegen den Abgeordneten Mittwoch verhängte Neſtungsſtrafe aufzuheben. Der Präſident erklärt das für möglich, wenn ſich dein Widerſpruch erhebt. a Abg. Müller, Franken(Soz.), beantragt Ueberweiſung des Antrags Ledebour an die ſchleunigſt zu bildende Ge⸗ ſchäftsköommiſſion. Der Antrag wird angenommen. Nächſte Sitzung lag vormittag 11 Uhr: Entgegen⸗ nahme einer Regierungserklärung, außerdem mehrere In⸗ terpellationen. Schluß 47 Uhr. i J 2 5 Vor der Konferenz in Spa. Der Termin von Spa: 5. Juli. Berlin, 26. Juni. Der engliſche Geſchüftsträger er⸗ klärte im Auswärtigen Amte, er ſei beauftragt, offiziell mit⸗ zuteileun, daß die Konferenz in Spa am 5. Juli ſtattfinden werde. W. T. B. Brüſſel, 26. Juni. Die von Boulogne zurückge⸗ kehrten Miniſter des Aeußern und des Innern erklärten ſich von den in Boulogne gefaßten Beſchlüſſen befriedigt und fügten hinzu, daß entgegen der Anſicht gewiſſer Perſön⸗ lichkeiten in Deutſchland von einer Repiſtion des Friedens⸗ eee auf der Konferenz in Spa nicht die Rede ſein könnte. f Der hartnäckige Millerand. W. T. B. Haag, 26. Juni. Der„Daily Telegraph“ teilt mit, daß die britiſchen Delegierten in Boulogne ſcharf auf der Feſthaltung einer Richtſumme ſtatt einer Mindeſtſumme beſtanden, und die Belgier und Japaner in derſelben Rich⸗ tung gingen, ſo daß die Franzoſen vorläufig nachgaben, aber unter Bedingungen. Millerand habe ausgeführt, daß er aus politiſchen Grunden keinerlei Geſamtſumme unter 6 Milliarden Pfund Sterling annehme und nicht auf Wei⸗ terzahlung verzichten könne. Um Deutſchlands Wehrlosmachung. W. T. B. Berlin, 26. Juni. den der deutſchen Friedensdelegation in der Frage der Ent⸗ waffuung von Seiten der alliierten Regierungen zugegan⸗ genen Noten enthält die erſte die verſchiedenen Verſtöße gegen die militäriſchen Beſtimmungen des Friedens ver⸗ trages, die Deutſchland von den Alliierten zur Laſt gelegt werden. Es wird dann im einzelnen darauf hingewieſen, die Alliierten ſeien darin einig, daß die Beſtimmungen des Friedensvertrages über die Entwaffnung Deutſchlands ſowohl was die Heeresſtärke als auch was die Kriegsmate⸗ rialien betreffe, reſtlos durchgeführt werden müßten. Da⸗ her müſſe es bei der Herabſetzung der deutſchen Heeresſtärke auf 100 000 Mann verbleiben. Die Sicherheitspolizei ſei innrhalb dreier Monate aufzulöſen. Daher könne die ſchon vor dem Krieg beſtandene Ordnungspolizei auf 150 000 Mann, ſomit um rund 70000 Mann gegen ihren Beſtand von 1913 erhöht werden. Ferner fordern die Alliierten, daß die deutſche Geſetzgebung ausdrücklich in Einklang mit den militäriſchen Friedensbeſtimmungen gebracht werden, wo⸗ mit, wie aus der zweiten Note hervorgeht, insbeſondere die Abſchafſung der allgemeinen Wehrpflicht durch Geſetz gemeint iſt. Ferner werden in der Note geſetzliche Maß⸗ nahmen gegen die Ausfuhr von Kriegs materialien verlangt. Endlich werden wirkſame Maßnahmen zur Auflöſung der Einwohnerwehren gefordert. Die zweite Note gibt ins⸗ beſondere Einzelheiten über den Erſatz der Sicherheitspo⸗ lizei durch die 150 000 Maun Ordnungspolizei. Die dritte Note fordert mit Rückſicht auf die vollkommene Ausführung der Auslieferung des militäriſchen Luftfahrmaterials, daß die Anfertigung von Luftfahrmaterials, das an ſich am 10. Juli hätte wieder beginnen können, erſt drei Monate nach vollſtändiger Durchführung der gänzlichen Ausliefe⸗ rungspflicht wieder aufgenommen werden darf. * Das Komitee der Sinnfeinerbewegung richtet ein Ulti⸗ matum an die britiſche Regierung, in welchem die ſofortige bedingungsloſe Zurückziehung der engliſchen Truppen aus Irland verlangt wird. Falls die Erfüllung dieſer Forde⸗ rung abgelehnt werde, ſo ſei das Sinnfeinerkomitee ent⸗ ſchloſſen, einen Aufruf an alle Nationaliſten Irlands zu richten, den Kampf gegen das britiſche Militär aufzuneh⸗ men.— Die Lage in Irland hat ſich außerordentlich zuge⸗ ſpitzt. Brigadegeneral Campbel hat ſich nach Londonderry begeben. 3 Bataillone britiſcher Infanterie und Artillerie halten dieſe Stodt, ſowie Cork beſetzt. Der Belagerungs⸗ zuſtand wurde über Londonderry und Cork verhängt. d Badiſcher Landtag. Das Kultus⸗ und Unterrichtsminiſterium angenommen. oc. Karlsruhe, 25. Juni. In der heutigen Einzelbera⸗ tung des Voranſchlags für das Miniſterium des Kultus und Unterrichts wurden von einer Reihe von Rednern Wünſche vorgetragen. Abg. Königsberger(Soz.) forderte Berückſichtigung der verſchiedenen Weltanſchauungen bes Beſetzung der Profeſſuren. Abg. Gothein(Dem.) betonte die paritätiſche Beſetzung der Lehrſtühle, doch ſei es nicht möglich, ſämtliche Weltanſchauungen zu berückſichtigen. Der ſozialdemokratiſche Antrag, die Studenten bei der Immatri⸗ kulation auf die neue Staatsform aufmerkſam zu machen, wurde mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokra⸗ ten abgelehnt. Beim Titel„Höhere Lehranſtalten“ teilte Miniſter Hummel mit, daß die Zeitungsmeldung über die Aufhebung dreier kleiner Gamnaſten frei erfunden ſei. Der Schuljahrbeginn werde auch in Baden für alle Schulen auf Oſtern feſigelegt werden müſſe Der Wunſch, die Raſtat⸗ ter Bürgerſchuüle in eln le umzugeſtalten, ſei be⸗ rechtigt und würde im Nachtrac entsprechende Nachforderung erſcheinen In der Ausſprache trat Abg. Röckel(Str.) für das hu⸗ maniſtiſche Gymnaſium ein. Abg. Schöll(Ztr.) befürwortete den Ausbau des Realprogymnaſiums in Buchen. Weiter erörterte Abg. Röckel(Ztr.) den Lehrerüberfluß. Miniſter Hummel führte aus, er könne die völlige Ausſchaltung der männlichen Lehrkräfte bei Erziehung der weiblichen Ju⸗ gend nicht unterſtützen. Wünſche wurden noch von ver⸗ ſchiedenen Abgeordneten vorgebracht bei dem Titel„Turn⸗ lehrerbildung und gewerbliches Unterrichtsweſen“. Zu letz⸗ terem führte Miniſter Hummel aus, bei den aufgetauchten organiſatoriſchen Plänen im gewerblichen Unterrichtsweſen müſſe man vorſichtig ſein. Das Volk müſſe erkennen, daß die Tätigkeit des Handwerkerſtandes ſozial gleichwertig iſt mit der Arbeit manches Akademikers in der Amtsſtube. Die Ausbildung der Gewerbelehrer ſei eine zu allgemeine. Die Gewerbeſchulen dürften künftig nicht mehr die Schulen der unteren Stände ſein. An der weiteren Debatte beteiligten ſich die Abgg. Nieberbühl(Dem.) und Königsberger(Soz.). Abg. Schofer(Ztr.) ſtellte die Anfrage, ob es richtig ſei, daß bei der Reichsſchulkonferenz ein Beſchluß über die Staats⸗ aufſicht des Religionsunterrichts gefaßt worden ſei. Mi⸗ niſter Hummel antwortete, guf der Reichsſchulkonferenz ſeien überhaupt keine Beſchlüſſe gefaßt worden. Grund zu irgend einer Beunruhigung liege nicht vor. Der heutige Zuſtand werde beibehalten werden. Er ſei der einzig rich⸗ tige. Die Abgg. Schofer(Ztr.), Geck(Soz.), Dr. Glockner (Dem.) billigten die vertragliche Zuſchußleiſtung des Staa⸗ Sämtliche An⸗ forderungen für das Miniſterlum des Kultus und Unter⸗ richts wurden darauf einſtimmig angenommen. Nächſte Sitzung Mittwoch halb 4 Uhr. Tagesordnung: ſetzentwürfe. 5 9 b 7 5 Von den drei, dem Vorſitzen⸗ Staatsvoranſchlag eine unerhörte Belaſtung der Verbr Aus dem Ausſchuß für Zwangs wirtſchaft. Karlsruhe, 25. Juni. Bewirtſchaftung noch unterliegenden Gegenſtänden des täg⸗ Der Ausſchuß des Landtags za, f Prüfung der Fragen der Aufhebung der Zwangs wirkſchan 5 hat ſich in den letzten Sitzungen mit den der öffentlichen lſichen Bedarfs befaßt und kam zu folgenden Beſchlüſſen 1 Es sollen alsbald aufgehoben werden: die Zwangsbewirt⸗ ſchaftung der Kartoffeln, der Oelfrüchte, des Fleiſches allen 8 Art, der pflanzlichen und tieriſchen Fette und Oele(Speiſe⸗ fette und Margarine, Butter ausgenommen), des Tabak“ der Geſpinnſtpflanzen(Flachs und Hanf). Es ſoll vorenſ beibehalten werden die öffentliche Bewirtſchaftung 50 Milch und Butter, von Brotgetreide, einſchl. und Brennholz). 80 g der Kriegsgeſellſchaften ſoweit ſie nicht nötig ſind, die 2 der Gerſte und des Hafers, des Zuckers und der Brennſtoffe(Kohlen f Die Beſtrebungen auf raſche Beſeſtiau 6 fentliche Bewirtſchaftung durchzuführen, ſind zu unterſtüt⸗ zen. Die Landesfuttermittelſtelle ſoll aufgehoben, die Bau⸗ ſteffbewirtſchaftung, insbeſondere bezüglich des Portlanze zements und Kalkes, ſoll tunlichſt abgebaut werden. D Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt. 0 Die Elektrizitätsverſorgung in Mittelbaden. a Karlsruhe, 25. Juni. In der heutigen Landtags; 0 ſitzung ſtellte Abg. Röckel(3tr.) die kurze Anfrage, ob der, das Elektrisitätswerk Regierung bekannt ſei, daß die an äts. Achern angeſchloſſenen Städte und Gemeinden zurzeit Ae aus ſchlecht mit elektriſcher Energie beliefert? Iſt ihr 7 f kannt, daß das Murgwerk die Schuld an dem Mißſtand den kleineren Kraftwerken bezw. deren Verteilungsanlagen A ſchiebt, während dieſe die Schuld dem Murgwerk geben, Iſt der Regierung bekannt, daß ſowohl die Induſtrie 1245 5 die Landwirtſchaft unter ſolchen Verhältniſſen ſchwer zu 4 0 den haben, und die Gefahr des Defektwerdens der ange ſchloſſenen Motore beſteht. Was gedenkt die zur Beſeitigung dieſer Mißſtände zu tun? Auf dieſe Anfrage antwortete Arbeitsminiſter Rückert folgendes: Es iſt richtig, daß in der Elektrizität rich a ſorgung des Achener ſowie des übrigen Gebietes ſüd von Karlsruhe in letzter Zeit ſehr unliebſame Störung eingetreten ſind, deren Urſachen in der durch das ich e Murg. in ſind geleit ** Regierung werk verlaufenden 20 000 Voltleitung und in den Einriß, 2 tungen der der Stadt Raſtatt gehörenden Transformatoren 1 ſtation zu ſuchen ſind(!) Auf der genannten Leitung ien letzter Zeit eine größere Anzahl von Iſolatoren infolge 0 Rißbildung ſchadhaft geworden. Es handelt ſich hierbei en eine in den letzten Jahren bei vielen Ueberlandzentren auftretende Erſcheinung, welche infolge der gegenüber i mitverwendeten Prozellan verſchiedenen Aus dehnung higkeit des beim Juſammenkitten der einzelnen Iſolgtorn g teile benützten Zement im Laufe der Zeit ſich einstellt, e . Durch die der Stadt Raſtatt gehörende Transformatz ch N ſtation wurde eine größere Anzahl von Störungen da b herbeigeführt, daß in dieſer Station die Schn vorrichtungeß 1 unbrauchbar wurden, die eine Fortpflanzung von innerdden des Verſorgungsgebietes der Stadt Paſtatt hervortreten, Unregelmäßigkeiten auf das 20 000 Voltnetz verhüten en ten. Zu dieſen beiden Störungsurſachen trat in den 1 Wochen noch durch ein Blitzſchlag an dem die 20000 leitung ſpeiſenden Tronstormator des Murowerks be 68 ſachter Schaden, durch welchen bis zur Inſtandſetzung die Transformators die Spannungsverhältniſſe im Ache Gebiet ungünſtig beeinflußt werden. Maß 8 Die zur Behebung dieſer Mißſtände notwendigen ungen nahmen wurden ſofort beim Auftreten der erſten Stör une, 1 in Angriff genommen. So werden auf der genannten „ tung zurzeit ſämtliche Iſolatoren der die Störung enn, den Type ausgewechſelt und hierzu jede Stunde an per, fügung ſteht, ausgenützt. Was die bei der Stadt gehörenden Trausformatorenſtation vorhandenen anbelangt, ſo wurde von der Oberdirektion auf Aubrim einer geeigneten Schutzvorrichtung gegen das Fortpf von lokalen Störungen auf das 20 000 Voltnetz hinge und läßt die in den letzten Tagen erfolgte ſtellung eines neuen Oelſchalters in der Tran matorenſtation der Stadt Raſtatt erwarten agen eine Beeinfluſſung anderer Abnehmer durch Störunim 2 und Werktagen, die zum Abſchalten der Leitung Kae 5 innerhalb der Stad: Raſtatt nicht mehr eintreten wird. Zu, die Spannungsverhältniſſe im Acherner Gebiet bis zur ſtandſetzung des beim Murgwerk beſchädigten Tra mators zu rerbeſſern, wurde ſeit Montag den 21. wahren das bisher stillgelegte Elektrizitätswerk Achern m anke. der Hauptbelaſtungszeit wieder in Betrieb gen Außerdem wird eine Verbeſſerung der Spannung sven It⸗ 0 0 0 in a niſſe nach Fertigſtellung der bereits ſeit längerer, eine Bau befindlichen Leitung Gernsbach— Baden, welche als 0 Belieferung des Acherner Gebietes auf kürzerem bisher ermöglicht, eintreten. Baden und Nach bargebiete-„ —k* Die hohen Weinpreiſe haben, wie wir in 4 6 gan des badiſchen Gaſtwirtsverbandes leſen, ſchon chanel Gaſtwirt veranlaßt, ſtatt des Einviertel⸗Liter⸗Ausſche In ein kleineres Maß in den Ausſchank einzuführen nz einer Anzahl Gegenden Badens werden ſchon ſe Zeit, wie dies auch bei den meiſten Bahnhofw der Fall iſt, für Weinausſchank Weingläſer mit Inhalt zum Ausſchank verwendet. Wenn auch der ſchied zwiſchen 0,25 und 0,2 Liter nur% Zehntel 1 ſo macht bei den heutigen Weinpreiſen der Unter einem Weinpreis von fünf Mark für 0,25 Liter 8 über Mark. Die Wirte, die zu dieſer Einführung bereit. daß gingen, werden den Vorteil wahrgenommen habe t. N mancher Gaſt ſich für ein 02 Liter Wein entſchließ hn den Gegenden, in denen 0,2 Liter Weingläſer ſind, wurden durchweg gute Erfahrungen gemacht auch dieſe Richtung fernerhin eingeführt bleibt. —* Die Briefſendungen nach dem Ausland werd g. fach noch nach den früheren Gebührenſätzen freigenſem durch erleidet die Reichskaſſe große Verluſte, vor auen entſtehen den Empfängern oder den een laſlige f ie. jede ih Pf⸗ karten 2 (Meiſtgewicht 2 Kilo); Geſchäftspapiere für je 5 Pf., mindeſtens aber 80 Pf.(Meiſtgewicht 2 Kilo proben für je 50 Gramm 20 Pf., mindeſtens 40 wicht 350 Gramm]; Miſchſendungen für je 50 Gra! wen (Meiſtgewicht 2 Kilo), jedoch Mindeſtgebühr 10 Plat, fe; Sendung nur Druckſachen und Warenproben nig, te/ 80 Pf. Für Briefſendungen nach dem Freiſtaat Da Gebe n⸗ melgebiet, Weſtpolen(die an Polen abgetretenen eher Oeſterreich, Ungarn und Luxemburg gelten die icht e wicht am. ſätze für das Inland; jedoch beträgt das Meiſtgen r f Warenproben nach Ungarn und Luxemburg nur 350 Milch⸗ und Fleiſchpreiſe. 9 ne Wie in Württemberg die Erzeuger vielfach mit den Milchhöchſtpreis von 1,40 Mark nicht einverſh weil ſie ihn für zu hoch anſehen, ſo ſtößt die Erg Fleiſchpreiſe durch das Reich in Bayern au Und zwar ſind es die Bauern ſelbſt, die wid ed Landw. Bezirksverband Laufen ſprach ſein Be ctv die neue Erhöhung der Höchſtpreiſe für Schlee 8 Eine ſolche Preiserhöhung gehe viel zu weit, beder der Landwirtſchaft nicht verlangt worden und dera aucher. 5 Rare N * 4 cbt, ſoe en leren dem gen 5 0 ſchwerite den inneren Frieden. loſe Verteuerung notmendiger Lebensmtttel bedrohe aufs Die Preispolitik der Ber⸗ liner Reichsregierung ſei, wirtſchaftlich betrachtet, in ihrer Zerfahrenheit unbegreiflich. Nachdem die beabſichtigte Ver⸗ doppelung des Viehpreiſes von 280 auf 550 M. nicht durch⸗ I geſetzt werden konnte, erfolge nunmehr nach einigen Wochen wieder eine Erhöhung auf 420 M., und das in der Zeit der Grünfütterung und beginnenden Verbilligung ausländiſcher Futtermittel. Auch in Bayern iſt der Milchpreis nach ſorg⸗ fältigen Erwägungen erhöht worden. Es iſt jetzt für Voll⸗ milch cin Literpreis von 1 M. geſordert worden. »Maunheim, 26. Juni. Eine ſtark beſuchte Verbrau⸗ cherverſammlung befaßte ſich mit dem Kirſchenwucher und nahm eine Entſchließung an, in welcher von der Regierung die Feſtſetzung eines Erzeugergrundpreiſes gefordert wird. [des Wuchergerichts verlangt. der Beſſerung. Bei übermäßigen Ueberſchreitungen wird das Eingreifen 1 Ferner werden ſtrengſte n zur Durchführung des Brennverbotes gefor⸗ ert. * Heidelberg, 26. Juni. Die kürzlich an Wurſtvergif⸗ tung erkrankten 17 Perſonen befinden ſich auf dem Wege Nachträglich wird bekannt, daß auch in Friedrichsfeld und Mannheim Erkrankungen durch den Genuß der von dem Kantinenwirt einer größeren Fabrik in Friedrichsfeld gelieferten Wurſt hervorgerufen worden ſind. Die Staatsanwaltſchaft hat eine Unterſuchung ein⸗ geleitet. Pforzheim, 26. Juni. Auf der Nagoldbahn erlebten die Hamſterer in den letzten Tagen böſe Ueberraſchungen, Laut Anzeiger erſchienen ein württembergiſcher Kontrolleur 2 9 „ e laut„Sberrh. Anzeiger“ im mit 8—10 Reichswehrſoldaten, die auch die kleinſten Men⸗ gen beſchlagnahmten. ** Müllheim, 26. Juni. In der letzten Zeit haben ſich . Elſaß mehrere Munitionsex⸗ ploſionen ereignet. So flogen im Munitionslager des be kannten Ausflugspunktes Grünhütte 500 Granaten in die Luft, wodurch ein Arbeiter ſchwer verwundet wurde. Als ein Pulverdepot von der gefährlichen Stelle weggeſchafft ö wurde, explodierten zwei Pulverkiſten und verletzten zwei 1 ſchwer, von denen einer ſeinen Verletzungen er⸗ egen iſt. ** Todtmos, 26. Juni. Auch hier, wo ſich beſenders viele 15 Berliner„Kurgäſte“ aufhalten und durch unſinnige Ham⸗ verteuern, ſoll endlich Abhilfe geſchaffen werden. ſterpreiſe(ein Liter Milch 4 M.) alle Lebensmitteln maßlos Vorige Woche kam der Bezirksarzt von St. Blaſien dorthin, um die„Kranken“ nacheinander auf ihre Kurbedüftigkeit hin zu 1 Aunterſuchen. en⸗ Ein überraſchend großer Prozentſatz ſoll da⸗ ** Säckingen, 26. Juni. Zum ſtellv. Bevollmächtigten Badens im deutſchen Reichsrat iſt Fabrikant Georg van en⸗ 1 urch Eyck in Oeflingen berufen wrden. Fabrikant van Eyck iſt [bekanntlich kürzlich zum Staatsrat ernannt worden und gen gehört ſomit auch dem bad. Kabinett an. Meßkirch, 26. Juni. Eine Anzahl Landwirte in Meß⸗ kirch haben eine Erklärung erlaſſen, daß ſie die Erhöhung des Milchpreiſes auf 1.50 M. nicht mitmachen und ihre Milch an die bisherigen Kunden auch fernerhin für 1.20 M. das Liter abgeben. Tagungen in Baden. Bundestag der Militäranwärter. .. Karlsruhe, 26. Juni. Der augenblicklich hier ſtattfindende Bundestag der deutſchen Militäranwärter befaßte ſi ö 1 N ch be⸗ andeskonferenz der Freien Vereinigung bad. Kranken⸗ 8 kaſſen. . Karlsruhe, 26. Juni. Eine hier abgehaltene und von ber 100 Vertretern aus allen Landesteilen beſuchte Lan⸗ e leeskonferenz der Freien Vereinigung bad. Krankenkaſſen, efaßte ſich mit dem derzeitigen Stand des Streites zwi⸗ hen den Kaſſenärzten und den Krankenkaſſen. Nach einem ingehenden Referat über den bisherigen Verlauf des ver⸗ fagsloſen Zuſtandes, das Verbandsdirektor Sigmund⸗ arlsruhe hielt, und einer ſehr lebhaften Ausſprache wurde 4 ſchloſſen, folgende Entſchließung an die kaſſenärztliche undeszentrale zur raſchen Beilegung des Streits gelan⸗ In zu laſſen: 1. Der vertragsloſe Zuſtand in Baden wird 1. Friſt beendigt; 2. die Aerzte berechnen ihre Ge⸗ ihren nach den durch den Schiedsſpruch feſtgeſetzten Hono⸗ ten ren für Einzelleiſtungen, ohne daß ſie direkte Bezahlung 1 Ar d lic den Patienten verlangen. Weiter wird in der Ent⸗ ießlich betont, daß die Krankenkaſſen ſich zur Zahlung r geſtundeten Beträge verpflichten. Oertliche Vereinba⸗ bunden Jollen abgeſchloſſen worden können und auch in der erane. ſind dieſe örtlichen Verhältniſſe zu berückſich⸗ E In der Verſammlung wurde dann weiter noch mit⸗ 0 mt, den Zahnärzten und Zahntechnikern zwecks n Landesvertrags in Verhandlungen einge⸗ Die Ninderſpeiſung der Qusker. Wenn in der Vorkriegszeit ein Volk von einem Unglück lroffen wurde, das inkernationale Hilfe erheiſchte, ſo war ütſchland ſtets in der erſten Reihe der Helfer zu finden. unert ſei hier nur an das Grubenunglück in Courriere an das Erdbeben in Meſſina. Damals brachte das wohl⸗ 5 nde, gut organiſierte Deutſch and dem Nachbarn und dem ndesgenoſſen die wirkſamſte Hife. In Cou rice re retteten . che Bergleute franzöſiſche Kamera ben, die man ſchon ver⸗ Baabe von grauenhaftem Tode; in mien halfen Deutſche 10 aracken erbauen, die Hunderten von obbach os gewordenen ohnern der unglücklichen Stadt lange ein Heim boten. Der 5 hat das Batkt gewendet. Von unſäglichen Leiden zer⸗ t. von der Blockade dezimiert, ſieht das deutſche Volk ünderttauſende ſeiner 1 i f Keira ſeiner hungernden Kinder von Siechtum und chon im Elend Kriege haben neutrale Nationen, erſchüttert von 13 der deutſchen Kinder vieles getan, um ihnen zu Nee und noch immer dauert dies Liebeswerk. Doch auch aus n Ländern kommt nun Hilfe. Tie religiöſe Geſellſchaft N die Quäker, haben eine Abordnung nach Europa As 5 mit Gaben, die von amerikaniſchen Bürgern, be⸗ r Kind entſchamerikanern, geſpendet wurden, die Speiſung 5 2 Mittel- und Oſteuropas zu organiſieren. Die Nation, bennd gun angehören, war im Krieg unſere ſtärkſte Gegnerin, ſandliche Aumen ſie als Freunde zu uns. Für ſie gibt es keine ſaſtiges Nation; ſie kennen nur Menſchenbrüder, für deren us bieſern d, leibliches Wohl zu ſorgen ihnen erſte Pflicht iſt. Aeundeſer Geſinnung haben die Mitglieder der Geſelsſchaf köblieben ſich im 8 der in England und Amerika zurück⸗ ot er deutſchen Frauen und Kinder angenommen, ſie aus errettet, in die allgemeine Aechtung ſie geſtoßen hatte, 1 F möglich gemacht. Heute nun ver⸗ den kindlichen Opfern der unmenſchlichen Blockade zu 110 Kinder der ganzen Wik ſind ünſere Kinder,“ dhe ern fer, mit dem ich über das Elend unter den deutſchen 425 ſprach. Hilfe, die aus ſolcher Geſinnung gegeben wird auch za mehmen, wie daz e eines Freundes, komme ech aus ſeindlichem Lande. Sle will nicht 0 e en 11 1 Unterernährte nehmen an der t der 0 ie den kleineren Verluſten in Oſtpreußen und an demütigen. Sie en will beweiſen, daß von der Gewalt des Haſſes, der nun ſeit Jahren den europäiſchen Kontingent in einen Totenacker ver⸗ wandelt und Sieger und e in den Abgrund zu ſchleudern droht, der Geiſt der Liebe nicht erſticht werden konnte der einſt die Völker wieder einen wird. t 5 und wird uns aufrichten, ſo elend wie auch geworden ſind, und wird uns auf jene Zukunft hoffen laſſen, die uns in unſeren Kindern neu geſchenkt wird. Wie ſehr unſere Jugend und in ihnen unſere Zukunft bedroht iſt, kann nur der ermeſſen, der die kleinen Gäſte der Quäker bei der Mahlzeit geſehen hat. Auf der Straße, in der Schul⸗ klaſſe verlieren ſich die kranken Kinder of, ſo unter den geſunden, daß man ſie kaum beachtet, bei der Speiſung hat man ſie bei⸗ ſammen. Und das iſt ein erſchütternder Anblick. Gewiß fällt auch hier noch das ein oder andere friſche Geſichten auf, doch dann kann man ſicher ſein, daß ein anderer Defekt dem Kinde die Berechtigung zur Teilnahme an der Speiſung gibt. Vielleicht entſtellt plötzlich ein nervöſer Krampf das Geſichtchen zur Gri⸗ maſſe, oder das Kind erhebt ſich und hängt dann plötzlich lahm in der Hüfte oder die Beine ſind wie Rohr gebogen. Andere Kinder leiden an Rückgratverkrümmung. Sechsjährige haben Ausſehen und Gewicht von Vierjährigen, ſchwere Folgeerſchei⸗ nungen von Rhachitis und Anämie entſtellen abe viele vielleicht für ihr ganzes Leben. Die meiſten Kinder haben ſeit Jahren, viele noch nie, eine ſo wohlſchmeckende und nahrhafte Mahl⸗ zeit erhalten, wie bei der Speiſung. und darum waren in den erſten Tagen die kleinen Mägen kaum zu füllen. Jetzt hat ſich die Eßgier ſchon ein bißchen verrkagert. Die Kinder eſſen zwar immer noch mit dem gleichen Appetit, aber bedachtſamer; ſie genießen. Und wie ſie genießen, davon erzählt der ſtrah⸗ lende Ausdruck der Elendsgeſichtchen über den Tellern. Die Quäker haben ihre Gäſte unter Mitwirkung der Aerzte und Lehrer ſehr ſorgfältig ausgewählt. Nur ganz auffallend peiſung teil; wenn dieſe erſt weiter ausgebaut ſein wird, ſoll der Kreis erweitert werden. Um auch den Kindern in Land⸗ und Erholungsheimen ausreichende Ernährung zu ſichern, erhalten eine Anzahl von dieſen ebenfalls Lebensmittel von den Quäkern. a Dies„Quälereſſen“ iſt den meiſten Kindern, die daran teil⸗ nehmen, das erſte„gaſtronomiſche“ Erlebnis; die meiſten haben in ihrem kurzen Leben ja nur Hunger, Hunger, Hunger und alle körperlichen Folgeerſcheinungen der Einnahme ſchlechter, oft eradezu geſundheitsſchädlicher Nahrung erfahren, aber ſie muß en Kindern auch zu einem Erlebnis des Herzens, zu einer Quelle ſichtlicher Erkenntniſſe werden. Wiederaulbau der deutſchen Wirtſchaft und Ecfüllung des Vertrages von Verſailles. Von Reichsminiſter Dr. Otto Geßler. * Das deutſche Volk hat das Ende des Kriegs mit größter Sehnſucht erwartet und von dem ihm verſprochenen Ver⸗ ſtändigungsfrieden beſſere Zeiten erhofft. In dieſem Glau⸗ ben war das deutſche Volk auch noch bei Ausbruch der Revolution wie bei der Bekanntgabe der Waffenſtillſtands⸗ bedingungen; denn ſonſt wäre es nicht verſtändlich ge⸗ weſen, wie weite Kreiſe nun annehmen konnten, daß jetzt allenthalben ſozialpolitiſche Ideale und Forderungen— wie Verwirklichung des Achtſtundentags— ſofort durch⸗ geführt werden könnten. Von dieſen Illuſionen kamen wir auch noch nicht los, als die Bedingungen des Frie⸗ dens vom 18. Juni 1919 bekannt wurden, die drückend⸗ ſten, die je einem Volke auferlegt wurden. Erſt allmäh⸗ lich begann es in weiteren Kreiſen unſeres eigenen Volkes klar zu werden, was die Erfüllung dieſes Friedens für uns bedeutet. Und doch iſt es immer noch breiten Schichten nicht zum Bewußtſein gekommen, was denn alles von uns verlangt wird. Tem deutſchen Volk müſſen wir immer wieder die Bedingungen des Friedens in ihrer ganzen Schwere und Furchtbarkeit vor Augen geführt, ins Gedächtnis gerufen werden. Wiederholungen darf man* hier nicht ſcheuen. Nur wenn das deutſche Volk Tag für Tag, Stunde für Stunde in immer neuer Beleuchtung und Darſtellung lieſt, hört, ſieht, was von ihm verlangt wird, wenn jeder Stand, jeder Berufszweig immer wieder erfährt, was gerade von ihm zu. Erfüllung des Friedensvertrags gefordert wird, wenn jedermann im Volke immer daran denken muß, dann wird es aus dem Taumel erwachen, zur vollen Erkenntnis der Lage kom⸗ men und ſich klar machen, wie in Zukunft gearbeitet werden muß, damit wir die Laſten des Friedens über⸗ haupt tragen können. Schon Deutſchland in ſeiner vollſten Leiſtungsfähigkeit vor Ausbruch des Kriegs hätte gigantiſche Anſtrengungen machen müſſen, um mit ſeinem ganzen, noch nicht zer⸗ ſtückelten Gebiete die ihm jetzt auferlegten Bedingungen überhaupt erfüllen zu können. Und wenn man uns etwa im Frieden dieſe Bedingungen wirklich geſtellt hätte, ſo bin ich überzeugt, daß auch der einfachſte Mann erklärt hätte:„Unmöglich!“ Und da ſollen wir jetzt die Bedingungen von Verſailles erfüllen, nachdem wir wichtige und reiche Gebietsteile verloren haben! Das Elf aß gehört uns nicht mehr, wo ſich eine reiche Kaliinduſtrie noch in den letzten Jahren vor dem Kriege entwickelt hatte. Damit iſt unſer Kalimonopol auf dem Weltmarkt gebrochen. Mit Loth⸗ ringen haben wir das unerſchöpfliche Minettege⸗ biet in der lothringiſchen Ecke mit ſeinen ſo außer⸗ ordentlich bedeutenden Hüttenwerken verloren. Hat ſich unſer geſamtes Volk ſchon klar gemacht, was es heißt, daß wir durch den Frieden vier Fünftel unſerer Eiſen⸗ erzgewinnung einbüßen? Das Saarbecken, das ganz Süddeutſchland mit Kohlen verſorgte, geht auf 15 Jahre vollſtändig in das Eigentum des franzöſiſchen Staates über— nicht nur die Kohlengruben, ſondern auch die geſamte blühende Induſtrie, die ſich ſeit dem frei⸗ willigen Anſchluſſe des Saargebiets an Preußen im zwei⸗ ten Pariſer Frieden ſo ungeahnt reich entwickelt hatte.— Im Oſten mußten wir an die Polen die landwirtſchaftlich ſo ergiebige Provinz Poſen abtreten. Die Kartoffel⸗ verſorgung des deutſchen Volkes iſt damit um ein Fünftel vermindert! Auch unſere Erzeugung von Rü⸗ benzucker, die vor dem Kriege ſo hoch war, daß Zucker einen der wichtigſten Ausfuhrartikel Deutſchlands dar⸗ ſtellte, iſt durch die Gebietsverluſte im Friedensvertrag in einen Fehlbetrag verwandelt worden. Weſtpreußen geht uns verloren und damit ein reiches Getreide⸗ land. Oberſchleſien iſt beſetzt und gefährdet. Ober⸗ ſchleſien aber iſt mit dem Ruhrgebiet das einzige uns noch verbliebene große Induſtriegebiet mit unentbehrlichen Roh⸗ ſtoffen: Kohlen, Eiſen und Zink.— An Däne⸗ mark müſſen wir ein für unſere Landwirtſchaft und Viehzucht außerordentlich wichtiges Land abtreten; von el⸗ wir in dieſem Zuſammenhang aar nicht ieſe Erkenntnis muß reden, ſo ſchmerzlich ſie auch ſind.„ Das iſt aber noch lange nicht alles. Es kommt dazu die gründliche Zerſtörung unſeres ganzen Welthan⸗ dels bis zum letzten für die Feinde erreichbaren Reſt. Unſere Guthaben im Ausland ſind beſchlagnahmt, abgelöſt, eingezogen. Ueber unſere Flüſſe ſind wir nicht mehr Herr. In unſeren Häfen haben fremde Länder Rechte auf Grund und Boden. Ohne Rückſicht guf die Koſten müſſen wir an Kanälen uſw. bauen, was der Friedensvertrag von uns vorſieht.— Leſt den Friedens⸗ vertrag! Kaum eine Beſtimmung, die nicht beginnt: „Deutſchland verzichtet auf..., Deutſchland hat zu zah⸗ len, zu leiſten, zu bauen, abzuliefern...“— Unſere geſamten Kolonien, von denen einige vor dem Kriege begonnen hatten, Ueberſchüſſe zu liefern, ſind verloren gegangen. Einer der ſchmerzlichſten Verluſte iſt die gänz⸗ liche Wegnahme unſerer Handelsflotte, die vor dem Kriege der engliſchen ziemlich nahegerückt war.— Alle Schiffe über 1600 Tonnen müſſen reſtlos, von denen zwiſchen 1000 und 1600 Tonnen muß die Hälfte ab⸗ gegeben werden, dazu müſſen wir noch jährlich bis zu 200 000 Tonnen auf den uns verbleibenden Werften bauen, ſo daß in abſehbarer Zeit an ein Wiedererſtehen unſerer Flotte auch in beſcheidenem Maße kaum zu denken iſt. Von unſerer Fiſcher eiflotte, die für unſere Ernährung ſo wichtig iſt, von unſerer Binnenſchiff⸗ fahrtsflotte, die zur Bewältigung des Transports von Maſſengütern wie Kohlen ſo unentbehrlich iſt, müſſen wir große Teile abgeben. Die Wegnahme unſerer Han⸗ delsflotte bedeutet allein alljährlich einen Verluſt von drei Milliarden Mark für Frachten, die wir nicht mehr ſelbſt verdienen können, ſondern als Zuſchlag zu den Koſten unſerer Einfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln zahlen müſſen. In den Hafenſtädten ſind dafür viele Tauſende von Seeleuten arbeitslos. 5 Dazu kommt, daß durch die fünfjährige Blockade die phyſiſche Leiſtungs fähigkeit jedes Deutſchen au das äußerſte geſchwächt iſt, daß wir vielleicht zwei Mil⸗ lionen der kräftigſten Männer in den für die Arbeits⸗ leiſtung beſten Jahren verloren haben. ö 7 Vermiſchtes. Hilfe für das deutſche Kind. In Holland iſt ein Hilfs⸗ ausſchuß für das deutſche Kind gegründet worden, der ſeither bereits 1 Million Miß. geſammelt hat, eine Plachtleiſtung, wenn bedenkt, wie viele Millionen bereits von Niederländern und dortigen Deutſchen für ähnliche Zwecke geſpendet worden ſind. Dieſe Summe und die weiter zu erwartenden Gaben werden be⸗ nutzt, um Lebensmittel in Holland zu kaufen, dieſe nach Deutſchland zu verſenden und den unterernährten Kindern dort zugute kommen zu 1 Hierfür kommen auch die notleidenden Krankenhäuſer und Kinderheime in Frage; die Verteilung ge⸗ ſchieht ohne 5 5 auf Konfeſſion oder po itiſche Richtung. Der erſte Zug mit Lebensmittel geht demnächſt nach Eſſen⸗Ruhr ab; ein zweiter iſt für Berlin in Ausſicht genommen, ein dritter für die Unterernährten im Erzgebirge, weitere ſollen folgen. Dem „Ausſchuß wäre dazu auch eine Beteiligung aus Deutſchland ſelber willkommen, woher bis jetzt noch kaum etwas zuflo Grund dürfte in dem Umſtand zu ſuchen ſein, daß die Hilfsausſchüſſe gleicher Art die einommenden Gelder zum Ein⸗ kauf von Lebensmitteln an Ort und Stelle verwenden. Sie entziehen dieſe ſolcherweiſe den deutſchen Vorräten, während dem Ausſchuß in Amſterdam der Weltmarkt zum Einkaufen offen ſteht.(Einzahlungen an die Dresdner Bank, Berlin, oder an das Deutſche Generalkonſulat, Amſterdam, mit dem Vermerk „Hilfe für das deutſche Kind!“). 8 Schiebungen. Nach einer Meldung aus Bochum ſind auf der Zeche„Zentrum“ bei Wattenſcheid große Benzinſchiebungen aufgedeckt worden. Eine Anzahl von Beamten, zum Teil in höheren Stellungen, wurde verhaftet. Einer der Beteiligten hat ſich das Leben genommen. Wiener Juwe ſendiebſtahl. Die Wiener Polizei verhaftete vier des Diebſtahls Verdächtige, die einem Juwelenhändler 214 Per⸗ len, die aus einem Diebſtahl bei Ueberſiedlung des ehemaligen öſterreichiſchen Botſchafters in Madrid, Prinz Fürſtenberg, her⸗ rührten, zum Kauf angeboten. Das ind iſche Sibirien. Die indiſche Strafkolonie, die England in dem auf der Inſelgruppe der Andamanen im Venegaliſchen Golf gelegenen Blain unterhält, vereint mit dem Vorteil der verhältnismäßig billigen Verwaltung den anderen, den zumeiſt auf Lebenszeit verurteilten Indern die Möglichkeit zu gewähren, ſich nutzbringend für die Geſellſchaft zu betätigen. Die Bewohner der Kolonie ſetzen ſich zurzeit aus 12000 Sträflingen zuſammen, unter denen ſich 270 Frauen befinden. Nominell beſtehen zwar ein Gouverneur, ſowie Gerichte zur Schlichtung von Streitig⸗ keiten und eine kleine 2 Garniſon, in Wahrheit aber regieren ſich die Sträflinge ſelbſt. Sie erfreuen ſich vollſtändiger Selbſtverwaltung und bilden eine Gemeinſchaft, die von den tüchtigſten der Genoſſen geleitet wird. Nach einer zehnjährigen Probezeit erhält der Deportierte die Erlaubnis, ſeine Familie nach der Kolonie nachkommen zu laſſen oder eine Strafgefangene zu heiraten. Und daß von letzterer Vergünſtigung weitläufig Gebrauch gemacht wird, beweiſt der Umſtand, daß man im Jahre durchſchnittlich 30 ſolcher ee zählt. Die Sträflinge be⸗ ſchäſtigen ſich mit den verſchiedenſten Arbeiten. Die Frauen werden in Baumwollwebereien beſchäftigt, die Männer arbeiten als Fabrikanten, Zimmerleute, Mattenflechter oder ltde lt den ſich mit der Herſtellung von Hausgeräten. Die Milde des Strafvollzugs bringt es freilich duch mit ſich, daß die Strafe der Deportation für die Inder nicht nur Jeden Schrecken verloren hat, e daß ſie ſie ſelbſt auch einer kurzen Gefängnisſtrafe vorziehen. 2 Handel und Verkehr. Die Geſchäftstage der Delag. Seitens der e ee des Luftſchiffbaus Zeppelin wird mitgeteilt, es ſei nicht richtig, daß es eine Luftſchiffbeſtellung aus Amerika vorliege. Vielmehr iſt es noch durchaus ungeklärt, wie ſich die Entente gegenüber dem deutſchen Luftſchiffbau zu verhalten gedenkt und welche Verbindungen, insbeſondere Amerika, aufzunehmen vor hat. Selbsthilfe gegen den Obſtwucher. Der überall ſtar in die Erſcheinung tretende Obſtwucher hatte in Unterfranken einen Akt der Selbſthilfe des Verkehrsperſonals der Eiſenbahner hervor⸗ gerufen. Das Verkehrsperſonal hafte den Beſchluß gefaßt, die Annahme und den Transport der Kirſchen, überhaupt des Obſtes, zu verweigern, bis die Preiſe zwiſchen Erzeugern und Konſu⸗ menten von Fall zu Fall im Benehmen mit Vertretern des Eiſen⸗ bahnverkehrsperſonals feſtgeſetzt ſind. Infolge dieſes Vorgangs haben Verhandlungen ſtattgefunden, die eine Einigung über die Kirſchenpreiſe zwiſchen Erzeugern, Händlern, Konsumenten und Eiſenbahnverkehrsperſonal herbeigeführt hahen. Bei den in Würz⸗ burg geführten Verhandlungen verwarfen die Erzeuger den Ein⸗ griff der Eiſenbahner in die Preisbeſtimmung. Die Eiſenbahner machten die Untätigkeit der Regierung für ihren Beſchluß der Selbſthilfe durch Verkehrsſperrung verantwortlich, waren aber ſofort zu einem verſtändigen Ausgleich bereit. Es wurde be⸗ ſchioſſen, für Unterfranken den Erzeugerpreis für Kirſchen, Sta⸗ chelbeeren und Johannisbeeren auf 80 Pfg. das Pfund feſtzuſetzen. Der Groß⸗ und Kleinhandel dürfen je 15 Pfg. Zuſchlag er⸗ heben. Die Baähnſperre in Unterfranken wurde ſofort auffgehoben. Verantwortlich fur die Redaktſon Ig. Zimmermann, Seckenheim bort— Eruſte Zeit. Dir leben in ernſten Zeiten. Die Schwierigkeiten und Un; englichkeiten der Regierungsbildung ſtellen nur einen Te. Meer deutſchen Geſamtkriſe dar. Ter 6. Juni hat die itte geſchwächt, die Extreme geſtärkt und dadurch D gland zu einem Zeitpunkt in parlamentariſche Be⸗ drängnis verſetzt, da ohnehin eine Reihe von Urſachen wie viele Schützen auf ein Ziel zuſammen dahin wirkten, dieſe Sommerwochen zu einer Zeit großer Gefährdung für die Ruhe und den Beſtand Deutſchlands zu machen. Wir befinden uns in der ſchwierigſten Ernährungszeit des ganzen Jahres. Zu dieſer nun ſeit Jahren um die gleiche Zeit wiederkehrenden Bedrängnis ſind neue Fak⸗ toren hinzugetreten. Die neuen Steuern beginnen zu wirken. Die Frage der Lohnabzüge, die ja hoffent⸗ lich noch im letzten Augenblick beſeitigt werden kann, hat die Gemüter erregt und einen gefährlichen Agitationsſtoff abgegeben. Die Kaufkraft der breiten Schichten des Mittel⸗ ſtandes iſt auf einen Tiefſtand wie nie zuvor geſunken. Sowohl im Zusammenhang hiermit wie aus einer Reihe anderer Urſachen iſt eine bedenkliche Beſchäftigungs⸗ kriſe in der Induſtrie entſtanden. In Berlin ſind allein in der allerletzten Zeit 20 000 Arbeitnehmer von der Induſtrie entlaſſen worden— gewiß nicht aus böſem Willen, da die Induſtrie ſelbſt die hierin liegenden Ge⸗ fahren ſehr genau kennt—, ſondern aus bitterem Zwang. Aehnliche Vorgänge werden aus anderen deutſchen Städten berichtet. In dieſe Situation hinein kommt nun die drohende Ankündigung von ſeiten der Entente, die wei⸗ tere Herabſetzung der Reichswehr und die Auflöſung der Sicherheitswehren zu verlangen. Nicht nur daß im Fall der Erzwingung dieſes Begehrens unſere Schutzmittel in bedrohlicher Weiſe vermindert werden würden— nein, gleichzeitig würden die Scharen der Arbeitsloſen in Deutſchland vermutlich faſt um die ganze Summe der zu entlaſſenden Mannſchaften ver⸗ mehrt werden. Man muß ſich dieſe Lage und ihre möglichen Folgen und Wirkungen ohne Abzug klar machen, man muß aber auch Europa in vollem Umfang darüber aufklären, wo⸗ hin nicht nur unſer treibt, wenn der Wahnſinn, ul rung wieder einmal triumphiert, nicht noch rechtzeitig unter Mitwirkung der Neutralen und der vernünftigen Land, ſondern der ganze Erdteil der unter franzöſiſcher Füh⸗ äU—äẽZʒ—ñ—— weichen, ſondern mit verdoppeltem Aufkrümpfen beank⸗ worten werden, war vorauszuſehen und iſt den deutſchen Wählern rechtzeitig und häufig genug ſo ungefähr an⸗ gekündigt worden wie es eingetroffen iſt. 2* 5 In Zeiten ernſter Art, wie ſie in den vorſtehenden Aus⸗ führungen geſchildert ſind, tritt das neue Kabinett ſein Amt an. Die neue Koalition muß unter weit ungünſtigeren Verhältniſſen zuſammenarbeiten, als es je der alten beſchieden war. Als Minderheitsregierung wird ſie das Ruder nur führen können durch eine ſachliche Politik auf dem Boden der beſtehenden Verfaſſung; ſie hat den feſten Willen dazu, und ſie hat auch den aus⸗ ſchlaggebenden Poſten Köpfe, deren Qualität der Arbeit Erfolg verheißen kann. Vorausſetzung iſt, wie. Allg. Ztg.“ ſchreibt, daß die Regierung mit der ſelbſt⸗ loſen Mitarbeit aller Parteien rechnen kann, deren Wille es iſt, Staat und Volk wieder den Weg nach aufwärts zu führen. Die rechtsſtehenden Berliner Blätter faſſen die Lage im ganzen ernſt auf. Umſo feſter, heißt es in der„D. Tagesztg.“, müſſen Regierung und Volk auf dem Boden ihres Rechtes und der nationalen Lebensnotwendigkeiten ſtehen und umſo kühler den Dingen ins Auge ſehen. Das große Fragezeichen, das vor dem neuen Kabinett ſteht, iſt die Konferenz von Spaa. machung von Deutſchland in den meldet, wurde der verhaftete Arbefterſekretär Käfl Grötſ en nach Stellung einer Kaution aus der Haft entlaſſen. Dresden, 25. Arbeiter⸗ und Soldatenräte aufgelöſt. Straßburg, 25. Juni. Die rheiniſche Konferenz hat ihre erſte Seſſion geſchloſſen. Sie bereitete die Arbeiten für die nächſte im Oktober ſtattfindende Konferenz vor. Brüſſel, 25. Juni. Der belgiſche Geſandte in 2 okio, Graf de la Faillede Leverghem, iſt zum Geſandten in Berlin ernannt worden. Genf, 25. Juni.„Echo de Paris“ meldet, daß der Finanzausſchuß der Kammer die Summe von fünf Mil⸗ liarden Franken als erſte Einnahme für die Wiedergut⸗ Voranſchlag für 1921 eingeſtellt hat. N* Haag, 25. Juni. Wie aus London gemeldet wird, iſt ein Kabinettsausſchuß für die Behandlung verſchiedener Fragen, die mit dem Völkerbund in Verbindung ſtehen, gebildet worden. Der Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus Balfour als Vorſitzenden, Lord Courzon, Cham? berlain und Fisher. Bekämpft die Blattläuſe! In geradezu verheeren“ der Weiſe treten dieſes Jahr die Blattläuſe an Zwetſe gen⸗, Mirabellen⸗, Reineklauden⸗, Pflaumen⸗ und Pfir⸗ Juni. Die Regierung hat ſämtliche 4 Ententepolitiker in ſeine Schranken verwieſen wird. Daß die franzöfiſchen Chauviniſten dieſen Reichstagswahlen nicht mit einem erſchreckten Zurück⸗ Ausfall der der Herner Schulſtreik beileget worden. Amtliche Bekanntmachungen Bauten im Neckargewann im Stadtteil Feudenheim. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Aufgrund der 88 23, 116 P. Str. G. B. wird im Rahmen der Landesbauordnung und der 88 30 Abſ. 2 L. B. O. 33 Z. 1 M. B.O. mit Zuſtimmung des Stadtrats folgende durch Erlaß des Herrn Landeskommiſſär vom 15. Juni 20 für vollziehbar erklärte ortspol. Vorſchrift erlaſſen. Artikel J. Die Bauordnung für die Stadt Mannheim — ortspol. Vorſchrift vom 1. XI. 1913— erhält folgenden Zuſatz: 5. 8 128 c. 5. Neckargewann. 5 1. Bauweiſe. Die zu errichtenden Gebäude ſind unter An⸗ paſſung an den Charakter des vorhandenen Orts⸗ bildes einzugliedern und müſſen einfach und un⸗ aufdringlich in Jorm und Farbe durchgebildet werden. Die Gebäude dürfen, ſoweit es ſich mit dem jeweiligen Straßenbilde in Einklang bringen läßt, hinter und parallel zur Bauflucht zurückgeſetzt werden, wenn der zwiſchen der Baufluchtlinie und dem Gebäude liegende Grundſtücksteil einwandfrei angeles und dauernd in gutem Zuſtand erhalten wird. Einzel- und Doppelhäuſer ſowie Gebäude⸗ Nen ſind in den Baublöcken 1, 2, 6 und? zu⸗ äſſig. Geſchloſſene Bauweiſe iſt vorgeſchrieben in den Baublöcken 1 und 2 entlang der Eberbacher⸗ ſtraße, in Block 3 an der Steinacherſtraße, Stein⸗ acher Platz und Eberbacherſtraße, ſowie in den Baublöcken 4 und 5 an der Eberbacher, Mosbacher⸗ und Wimpfenerſtraße und am Wimpfener Platz. 2. Hofraum. Die Grundſtücke der Baublöcke 1, 2, 3, 4 und 5 ſind nach den Vorſchriften der 3. Bauklaſſe, die⸗ jenigen der Blöcke 6 und 7 nach der 4. Bauklaſſe u überbauen. Die nicht überbauten Teile der rund ſtücke ſind, abgeſehen von den erforderlichen Höfen, Zugängen, Einfahrten und dergl. als Garten anzulegen und dauernd in gutem Zuſtand zu er⸗ halten. „ 3. Geſchoßzahl. Die Gebäude der Baublöcke 3, 4 und 5 nörd⸗ lich der Steinacher⸗ und Mosbacherſtraße müſſen 2 Hauptgeſchoße erhalten, außerdem iſt ein zu Wohnungen ausgebautes Dachgeſchoß erlaubt. Die Gebönde an den übrigen Straßen dürfen zwei 7 ſchoße mit ausgebautem Dachgeſchoß er⸗ alten. 5 4. Hintere Baulinie. ſämtliche Baublöcke werden hintere Bau⸗ line Abſtand von 12 m von der Bauflucht mit Naßgabe feſtgeſetzt, daß bei Gebäuden, die inter die Bauflucht zurückgeſtellt ſind, da der Ab⸗ tand von der Gebäudeflucht des vorderſten Ge⸗ bäudeteils gemeſſen wird. f 5. Nebengebäude. Es iſt zuläſſig, einſtöckige nicht bewohnbarer Nebengebäude, wie Waſchküchen, Remiſen uſw. zu errichten, die bis zum Firſt gemeſſen nicht über 5 m hoch ſind; dagegen bleiben Gewerbebetriebe und Stallungen, mit Ausnahme von Kleinvieh u Hühnerſtällen, ausgeſchloſſen. f Artikel II Dieſe Vorſchrift tritt mit ihrer Verkündigung afk, Mannheim, den 21. Juni 1920. Badiſches Bezirksamt Abt. V. J Drehstrom-Motor 3 Pf., 1400 Touren, 120— 220 Volt. Kupfer, mit Anlaſſe, Kurzſchluß, umſtändehalber billig zu verkaufen. Angebote an die Expedition. 3 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gemeinderat beſchloß, das Begehen des 1. und 2. Feldwegs entlaag des Waſenwegs vom Orte bis Schlittweg in der Zett von vormittags 5 Uhr bis abends 6 Uhr unter jederzeitigem Widerruf zu geſtatten. Bei ſich ergebenden Unzuträglichkeiten wären wir gezwungen dieſe Erlaubnis wieder zurückzunehmen. Seckenheim, den 24. Juni 1920. Gemeinderat: Koch. Es iſt in letzter Zeit häufig vorg kommen, doß Vereine bezw. Wirte die Luſtbarkeitsſteuer für ſteuerpflichtige Veranſtaltungen erſt am nächſten Wochentag nach erfolgter Abhaltung an die Gemeindekaſſe gezahlt haben, obwohl bereits einige Tage vorher in der Zeitung zum Beſuche der Veranſtaltung eingeladen wurde. Dieſe Handhabe veranlaßt den Gemein- derat zu beſchließen, daß ausnahmslos gegen alle Veranſtalter, die ohne Voraus⸗ zahlung der Steuer Luſtbarkeiten abhalten, gemäߧ 14 St. O. vorgegangen werden muß, ſofern nicht zweifellos unvorhergeſehene Fälle vorliegen. Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß Zahlungen von Luſtbarkeitsſteuer nur gegen Vorlage der Anmeldung im Dienſtraum der Gemeindekaſſe entgegen genommen werden. Seckenheim, den 24. Juni 1920. Gemeinderat: Go ch 8 Fußball⸗Vereinigung Seckenheim, Morgen Abend ½7 Uhr auf nu⸗ ſerem Platze—* „ Wettſpiel der 2. Mannſchaft gegen diejenige von Ale⸗ mania Rheinau. Das Sportpublikum laden wir zu zahl⸗ reichem Beſuche freundlichſt ein. Der Spielausſchuß. Heute Abend ½9 Uhr Beſprechung zwecks Mannſchaftsaufſtellung im 1 ee — Sammel⸗Anzeiger zur für Atiglieder zer Jann Kin- n. Perkanſsgrunſſenſchaft Diejenigen Mitglieder, welche bei der Landwirtſchaftskommer Ziegen beſtellen wollen, können ſich beim Lagerhalter an⸗ melden. Der Vorſtand. Katholischer Jung münner-Perein Sportabteilung. Heute und Mittwoch Abend 8 Uhr Turnſtunde. Freitag Abend 7 Uhr Jupball-Craining im Wör tel Der Präſes. Großer Poſten Deut ſche Kernſeife (Sunlicht) Seifenpulver uiria⸗ N alzkaffe empfiehlt billigſt 2 Georg Röser. Ein junger Furſche von 16 Jahren Kardätſchen, Türvorlagen, Staubwedel, e er ſag e e⸗ Roßhaarbeſen und alle Sorten Bürſten I. Gllmer, ſchäftsſtelle ds. Bl. Halali ö büchlein ſſtets vorrätig in der geſchieden. Von dem, was ſichbäumen auf. Sie ſitzen an der Unterſeite der Blätter je die deutſche Regierung dort erreicht, wird es abhängen, und an den jungen Trieben, wo ſie mittels ihres einge⸗ be ob ſie ein Kabinett der Arbeit, des Wiederaufbaus ſein bohrten Saugrüſſels den Saft ausſaugen und dadurch ein ei kann, oder ob ſie— in den Feſſeln des Verſailler Ver⸗ krüppelhaftes Wachstum der befallenen Pflanzenteile ver 4 trags— jede Möglichkeit des Wiederaufbaues ſcheitern anlaſſen. Die ſind gekräuſelt und fallen früh ab. Eine ſehen und Deutſchland rettungslos dem Abgrund zutrei⸗ ö normale Entwickelung und Reife der Früchte iſt nicht mög d ben laſſen muß. Wenn allerdings der deutſchen Re⸗ f lich. Auch die Bäume ſelbſt werden ſchwer geſchädigt, g gierung in Spaa Erfolg beſchieden ſein ſoll, muß ſie bei wiederholtem ſtarken Befall ſogar getötet. Die Be⸗ 9 dort mit dem ausdrücklichen Vertrauen der Mehrheit des( kämpfung gelingt durch Beſpritzung mit Flüſſigkeiten, 5 Reichstags, auch der Sozialdemokraten, auftreten können. welche die getroffenen Läuſe tötet, dem Baum aber un⸗ 5 Der Weg zur Löſung dieſer— am bisherigen Widerſtand ſchädlich ſind. Sehr leicht entgehen aber einzelne Tier“ 1 der Sozialdemokraten nahezu geſcheiterten— Frage iſt chen dem Tode und bevölkern dann, dank ihrer unge ſchon öfters angedeutet worden; die Mehrheit des Reichs⸗ heuren Vermehrungsfähigkeit, in kurzer Zeit die Bäume 0 tags einſchließlich der Sozialdemokratie ſcheint ſich nun von neuem. Man muß daher die Bäune von Zeit 5, 1 auf eine motivierte Tagesordnung einigen zu wollen, Zeit nachſehen und die Beſpritzung gegebenenfalls wieder“ 0 die der Erwartung Ausdruck gibt, daß die neue Regie⸗ bolen. a ö fe rung entſprechend ihrem Programm die Intereſſen des„4 deutſchen Volkes in Spaa genügend wahrnehmen werde. Foltesdienſt-Orunung In fler Hlüuthol filklbl. 3 . 8 Feſt Peter und Paul(29. Juni 1920) 8 l Kleine Nachrichten.%7 Uhr, hl. Kommunion 1 Berlin, 25. Juni. Wie die„Germania“ mitteilt, iſt ½8 Uhr, Frühmeſſe. f n. lleget worde 5 3 1½10 Uhr, Hauptgottesdienſt.. Mainz, 25. Juni. Wie die hieſige„Volkszeitung 1 9 Veſp'r 3 ½ Uhr— i Morgen Abend 8 Nur„Liedertafel“ Seckenheim⸗ 5 affentlchen Geffentl. Mieter-Perſammlung f i im Saale zum„Hirſch“. Nachruf! 4 Herr Haupilehrer Kamm aus Mannheim ͤ der b ſpricht über das Thema Unſer lieber und treuer Sangesbru 1 It der Hausbeſitz ein Gewerbe oder Zo ſeph Sauer 1 eine Aupitalsaulage? e e grontel⸗ l Mieter Seckenheims! Männer u. Frauen!— 5 in Haldelberg mare, 10 N Wieder ergeht unſer Ruf an Euch alle! Er⸗] der Verluſt für uns. Ein lieber und herzen, · ſcheint zahlreich zu dieſer Verſammlung! guter Freund und treuer Sangesbruder Absicht t Wader wur Ui u— N 1 15 elle n . 21. Erregung in Bezug auf K und Sorgen Reichsbund der Kriegsbeschädigten, 15 fen Hane beenden e ö 1 0 5 5 5 es ſich aber um einen derart b idenen Kriegsteilnehm., Kriegshinterblisbenen] vornehmen mee 40 fn f 5 ezwungen, näher auf ſeine Tätigkeit innere und Kriegsgefangenen ba de babe e e 1 unſeren innigſten Dank auszuſprechen. Lezirnsgrupr⸗ Seckenheim. ſelbſt war 8 Jahre clelges Mugge Urſern Mitgliedern zue Kenntnis, daß] unſeres Vereins und ſtand uns nicht auch, bei Fran Rath, Untere Gartenſtraße, nach⸗ ſtrebſamer Sänger in geſanglicher Hinten 1 ſtehende Waren zu folgenden Preiſen in der] ſondern auch in Verwalkungsangelegeng,— Zeit bis Mittwoch Abend 7 Uhr erhältlich ſind: I. obwohl eines noch nicht hohe sene deſſen 1 7 als guter und treuer Berater zur Seite, ⸗ 5 Doſenmilch pro Doſe 9.40 Mk. Berluſt wir mit außerordentlicher Härte b 1 4. aße 0 Kernſeife das Doppelſtück 7.50 Mk. pfinden. Er hat zu nicht geringem nchen 1 Der Obmann. dazu beigetragen, dem Verein einen daefroh, Sieg an die Fahne zu heften. Le humorvoll und doch beſcheiden iſt er als und Sangesbruder mit uns verkehrt den hat Pflicht in geſanglicher Hinſicht ihn gernſellers⸗ war er zur Stelle. Und mit welcher Auſeres kraft ging er nicht nur innerhal Berufs⸗ Vereins, ſondern auch innerhalb ſeiner arbeit zu Werke. war: Die Bedeutung des Geſanges und? hebt „Geſang erfreut Herz, Sinn und Gema ettags, einem hinaus über das Gezänke des We wirkt ver delnd auf den Charakter, Freude am Schönen und weiſt une Bahnen worin ſich unſere Lebenst 5 12 muß“ war ihm beſonders in gewachſen. in⸗ Mit Ihm iſt einer unſerer Beſten dab reue 23 det Förderung des deutſchen Liedes unn ihm Anhänglichkeit an unſeren Verein ſichern 0 dauernd ein ehrendes Gedenken.“ Mor en⸗ Eine Strophe des Liedes„Reiters ei⸗ Jgeſang“ die er während unſerem us einnanderſein auch ſo gerne zu Gehör Adegruß hat, ſoll ihm auch hier als letzter ch . 2 2 ie a e e Daupthraße 90. . Druckerei ds. Blattes. och 4 Sche gegeben, 5 b a 1 Ach wie bald! 12 Schwindet Schönheit und Gestalt 1 Geſtern noch auf stolzen Roſſen! 10 Heute durch die Bruſt gesch ſten 3 Morgen in das kühle 5 Vorſtand- N 5 a 12 1 . Most- Ansa? E Lite zur Bereitung von 150, 100 u. 12 a empfiehlt le 1 der mania- Drug u,, Fr. Wagner Nachf., Inh. W. 1