8 . 25 . 22 5 * .* 5 7 * 3 — 1 erich bereits für 8—10 Milli — ————— . Abounementspreis: 20. Jahrg. 1 Hmtsblatt der Bürgermeisterämte: 0 Monatlich 3.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Ouartul 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 1. Juli 1920. Seckenheim, Ilvesheim, lleckurhausen und Edinge Inſeratisuspreis: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Neklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſchecktonto! Narlsrnhe Nr. 19878. No. 144 . 1 17*. 2 Tagesfcrer. 95 Nach eutentiſchen Nachrichten eutſchland für Frank⸗ ederaufbauarbeit ge⸗ leiſtet. den Gefangenen den Dafür haben die Fra Hungerlohn von täglich 20 Centime. verſprochen, aber bis⸗ her nicht bezahlt. a l Die Arbeitnehmerorganiſation dos rheiniſch⸗weſtfäliſchen Vergbaus haben bei der Arbeitsgemeinſchaft eine Reviſion des Ueberſchichtoabkommens beantragt. Die Verhandlungen werden Ende der Woche besinnen. Veranlaſſung gaben die ſich fortgeſetzt mehrenden Klagen der Bergarbeiter, die ſich außerſtand fühlen, die Ueberſchichten in der bisherigen Wetſe weiter zu fahren, wenn nicht eine baldige Beſſerung in der Verſorgung mit Lebensmitteln eintritt. Der„Berliner Lok.⸗Anz.“ meldet aus Halle, daß die drei großen Straßfurter Maſchinenfabriken wegen Lohuſtreitig⸗ keiten ihre Betrieb ſchließen. Nach amtlicher Mitteilung wurden bei den Umuhen in Würzburg 2 Perſonen getötet und 4 verwundet. Ueber die Stadt wurde der Belagerungszuſtand verhängt. Die Lage iſt noch immer geſpannt. Im„Volksrecht“, dem linksſozialiſtiſchen Organ in Zü⸗ rich, wird nenerlich die Nachricht verbreitet, daß vom Schwei⸗ zer Baben aus in der Umgebung des Exkaiſers Karl unter Führung des Prinzen Windiſchgrätz ein gegenrevolutionä⸗ rer, monarchiſtiſcher Putſch in Oeſterreich vorbereitet werde. Die Organiſation der Aktion hätte eine Summe von 22 Millionen Kronen zur Verfügung, ſowie einen Stützpunkt in Wien in der chriſtlich⸗ſozialen Offiziers vereinigung. Von ſeiten der Umgebung des Exkaſers wird dieſe Nachricht be⸗ ſtritten. Bonar Law teilte im engliſchen Unterhaus die Ernen⸗ nung Dabernons zum Botſchafter in Berlin mit. In ihrer geſtrigen Nachtſitzung beſchloß die italieniſche Arbeiterkammer den Generalſtreik für Dienstag morgen zu proklamieren. Die Straßenbahnen verkehren nicht. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Kopen⸗ hagen hat Polen alle Männer zwiſchen dem 25. und 36. Le⸗ beusjahre mobiliſiert. Die„Times“ melden aus Warſchau, daß dort ein Bericht eingetroffen ſei, der Völkerbund beabſichtige in dem polniſch⸗ Tuſſiſchen Kriege zu interbenieren. Polen würde dies mit Freuden begrüßen, da die übergroße Mehrheit der Bevöl⸗ kerung den Frieden herbeiſehne, wenn er auf ehrenvolle Weiſe erreichbar ſei. N 5 Nach Mitteilung aus Nordrußland haben die Littauer und Letten eine Aufſtandsbewegung gegen die Polen unter⸗ nommen. Sie haben bereits Eiſenbahnbrücken geſprengt. Die Engländer haben den Hafen von Bruſſa und Muda⸗ nia beſetzt. Die Poſtniederlaſſung in Stambul befindet ſich ebenfalls in den Händen der engliſchen Truppen. Kemal Paſcha hat einen den religiöſen Haß ſchürenden Aufruf an die Mohamedaner gerichtet. Deutſchland. Dr. Brauns— Reichsarbeitsminiſter. W. T. B. Berlin, 30. Juni. Der Reichspräſident hat auf den Vorſchlag des Reichskanzlers das Mitglied des Reichs⸗ tages Dr. Braun zum Arbeitsminiſter ernannt. Der neue Miniſter Brauns iſt zu Köln geboren, hat in Bonn und Freiburg 1890—1895 ſtudiert, war dann Kaplan in Krefeld und ſeit 1900 Direktor der Zentralſtelle des Ver⸗ eins für das katholiſche Deutſchland in München⸗Gladbach. 0 „ 1 Als Mitglied der Nationalverſammlung ſtand er dem g. Ausſchuß für Volkswirtſchaft vor. Er veröffentlichte ver⸗ ſchiedene Schriften zur deutſchen Gewerkſchaftsbewegung, über den internationalen Arbeitsſchutz und Lohntarife im deutſchen Bergbau. Der Reichskanzler vor dem Reichsrat. W. T. B. Berlin, 30. Juni. In der geſtrigen öffentlichen Sitzung des Reichsrats ſtellte ſich der Reichskanzler Fehren⸗ bach vor und ſagte u. a., er lege großen Wert auf ein Ver⸗ trauensverhältnis und ein gemeinſames Arbeiten zwiſchen Reichsrat und Reichsregierung. Die Intereſſen von Reich und Ländern ſeien ja doch in weſentlichen Punkten dieſelben. „In den ſchweren Nöten unſerer jetzigen Zeit ſind wir auf⸗ einander angewieſen. Wie ich mir im einzelnen das Ver⸗ hältnis zwiſchen Reich und Ländern denke, habe ich mir ge⸗ ſtattet, geſtern in meiner Programmrede zum Ausdruck zu bringen. Ich würde ſehr erfreut ſein, wenn ich Ihren An⸗ ſchauungen in dieſem Punkte damit näher gekommen bin nud wenn unſere Anſchauungen darüber übereinſtimmen würden.“ Das Vertrauensvotum des Reichstages. T. U. Berlin, 30. Juni. Die Zuſtimmung des Reichs⸗ tages zu der Kabinettsbildung wird nach der„Voſſiſchen Zeitung“ in Form einer Erklärung erfolgen, in der die Re⸗ gierung erſucht wird im Sinne ihrer programmatiſchen Darlegungen die Geſchäfte zu führen. Dieſer Entſchließung werden vorausſichtlich nicht nur die Sozialdemokraten, ſon⸗ dern auch die Deutſch⸗Nationalen zuſtimmen, ſo daß die Re⸗ gierung bei der erſten Abſtimmung eine Vierfünftelmehrheit erhalten würde. Die Eutſchädigung für die Reichstagsmitglieder. W. T. B. Berlin, 30. Juni. Der Reichsrat hat den Ge⸗ ſetzentwurf über die Entſchädigung der Mitglieder des Reichstages angenommen. Die monatliche Entſchädigung iſt auf 1500 M. bemeſſen. Der„Figaro Rede Fehrenbachs. W. T. B. Paris, 30. Jani. Zu den Erklärungen des Reichskanzlers Fehrenbach ſagt der„Figaro“: Dieſer Staats⸗ mann iſt zu klug, um zu leugnen, daß Deutſchland den Friedensvertrag von Verſailles ausführen muß, aber er teilt uns mit, daß Deutſchland ſchon mehr getan habe, als man von ihm erwarten dürfe. Ganz wie zufällig verkündet er, daß Deutſch⸗Oeſterreich ſich mit Deutſchland vereinigen müſſe. Kurz geſagt, er betont von Anfang bis zum Ende die Umgeſtaltung der Verſailler Verträge. Gut, aber dann müſſen wir nach Frankfurt a. M. zurückkehren und das Ruhrgebiet beſetzen. Dann können wir von Reviſion und Herzlichkeit ſprechen. Lebensmittelunruhen. Eine Interpellation gegen die Lebensmittelteuerung. T. U. Berlin, 30. Juni. Die unabhängige ſozialdemo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion hat eine Interpellation einge⸗ bracht, was der Reichskanzler zu tun gedenke, um eine wei⸗ tere Steigerung der Lebensmittelpreiſe zu verhindern? Wie und wann gedenkt der Reichskanzler den durch die in Aus⸗ ſicht ſtehende gute Ernte möglichen Abbau der Preiſe für Getreide, Kartoffeln, Fleiſch und die ſonſtigen landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſe, die jetzt das mehrfache der vorjährigen Ernte betragen, in die Wege zu leiten? Was gedenkt der Reichskanzler gegen diejenigen Landwirte zu unternehmen, die in offener Verhöhnung aller Anordnungen ſich der Ab⸗ lieferung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe entziehen und damit die Ernährung der nicht⸗landwirtſchaftlichen Bevölke⸗ rung aufs ſchwerſte gefährden? Welche Maßnahmen plant er gegen den zunehmenden Lebensmittelwucher?“ * ————Uͤ—ͤ—ä— Der Kampf um die Lebensmittelpreiſe. T. U. Berlin, 30. Juni. In der Zentralmarkthalle kam es heute früh ſtellenweiſe zu recht ſtürmiſchen Auseinander- ſetzungen. Die Kleinhändler erklärten, daß ſie nicht gewillt ſeien, die von den Großhändlern geforderten Kirſchenpreiſe, von 2.60 M. anzunehmen. Da Miene gemacht wurde, die Obſtwagen zu ſtürmen, wurde die Sicherheitspolizel alar⸗ miert. Nachdem ſich die Großhändler zu einem Preis von 1.50 M. bereit erklärt hatten, trat wieder Beruhigung ein. In Hamburg. W. T. B. Hamburg, 29. Juni. Nachdem geſtern abend in der weiteren Umgebung große Truppenmaſſen herangezogen wurden, iſt heute mit dem Rücktransport begonnen worden. Es waren umfangreiche Maſſen von Soldaten, Maſchinen⸗ gewehren, beſonders in Altona, konzentriert. T. U. Hamburg, 30. Juni. In Hamburg herrſcht ſeit der Ausdehnung des Belagerungszuſtandes auf Groß⸗Hamburg, von einzelnen Störungen abgeſehen, Ruhe. Es fanden zwi⸗ ſchen den amtlichen Stellen wegen der Sicherung der Ge⸗ müſeverſorgung Verhandlungen ſtatt. In Duisburg. W. T. B. Duisburg, 29. Juni. Geſtern kam es auch hier zu ſchweren Lebensmittelunruhen. Am Rathaus feuerte die Reichswehr auf die Menſchenmenge, wobei mehrere Per⸗ ſonen getötet und einige ſchwer verletzt wurden. Verſchie⸗ dne Geſchäfte wurden geplündert. In Mainz. W. T. B. Mainz, 29. Juni. Der geſtrige Tag iſt im all⸗ gemeinen ruhig verlaufen. Die Vertreter der Landwirt⸗ ſchaft haben gegen die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für das Obſt proteſtiert und einen Anbau⸗ und Lieferungsſtreik an⸗ gekündigt. Die Stadt Mainz habe anläßlich der Lebens⸗ mittelnot an die Reichsregierung das dringende Erſuchen gerichtet, der weiteren Verteuerung der Lebensmittel Ein⸗ halt zu tun. Ferner wird der Abbau der Kartoffelpreiſe und Abſchaffung der Zuſchläge auf manche Lebensmittel und e zu den tatſächlichen Geſtehungskoſten ver⸗ angt. T. U. Frankfurt, 29. Juni. Die Proteſtkundgebung des Gewerkſchaftskartells gegen die hohen Lebensmittelpreiſe war von vielen Tauſenden beſucht, die ſich Montag mittag auf dm Römerberg und Paulsplatz verſammelten. Die Arbeiter zogen geſchloſſen mit Fahnen und Plakaten heran. Von mehreren Rednern wurde der ſofortige Abbau aller Preiſe und energiſches Vorgehen gegen die Schieber und Wucherer gefordert. Nachdem die Reden beendet waren, bildeten ſich große Züge und die Demonſtranten zogen über die Zeil und die Kaiſerſtraße. Faſt alle Geſchäfte in der Kaiſerſtraße waren geſchloſſen, in den Nebenſtraßen beſon⸗ ders die Lebensmittelgeſchäfte. Zu ernſteren Störungen kam es nicht. ö In Würzburg. Würzburg, 29. Juni. Geſtern während des ganzen Tags fanden große Demonſtrationen vor dem Gebäude der Kolo⸗ nialwarenfirmen, die Zucker auf Lager hatten, und den Schnittwarengeſchäften ſtat. An den Demonſtrationen be⸗ teiligten ſich hauptſächlich Frauen. Weitere Ausſchreitungen fanden ſtatt. Würzburg, 29. Juni. Die Lebensmitteldemonſtrationen nahmen geſtern abend einen ernſteren Charakter an. Ein Waffenladen wurde geſtürmt und für 55 000 M. Gewehre und Munition geſtohlen. Reichswehrſoldaten wurden auf der Straße mißhandelt und der Seitengewehre beraubt. Vor dem Rathauſe verſammelte ſich eine Menſchenmenge, die ſtürmen wollte. Nach dreimaliger vergeblicher Auffor⸗ derung, den Platz zu räumen, gab die Reichswehr zuerſt Schreckſchüſſe ab. Als darauf aus einem Sauſe die e Elilieharöd. on Viktor Scheffel. (Nachdruck verboten! ab dein Schrein und Jöhren, König Gunther den Schatz etwann geſtohlen, er ein. mir geliehn habgier gen Sinns, Daß er mir jetzo heiſchet 5 ſchnöden Wucherzinßs? Hab' ich das Land geſchädigt und Häuſer weggebrannt, Daß Ihr mir Buße fordert mit übermüt'ger Hand? Das muß ein ſchäbig Volk ſein, das mir den Durchgang neidet, Und keinen fremden Mann auf ſeinem Boden leidet. Ich will ums Wegrecht markten: Zweihundert Spangen wohlan Biet' ich jetzt deinem König. Vernimm's und zeig's ihm an!, „Du ſollſt noch mehr uns bieten!“ rief Camelo in Wut, „Des Redens bin ich ſatt. Jetzt gilt's dein Gut und Blut. Er deckte ſeinen Arm mit dem dreifältgen Schild Und raffte ſeinen Speer und ſchüttelte ihn wild Und zielte genau und warf. Ihm bog Walthari aus, Er fuhr in grünen Raſen mit ſchneidigem Geſaus. 7 8 „Wohlan denn!“ rief Walthari,—„es ſei, wie's euch gefällt!“ Und ſeine dunkle Lanze ſchoß der junge Held. 5 Die fuhr zur linken Seite durch den Schildesrand Und nagelt' an die Hüfte Camelos rechte Hand 1. Und drang dem Gaul in Rücken— ausſchlagend bäumt ſich der Und hätt ihn abgeſchüttelt, doch feſt hielt ihn der Speer. Indes ließ Camelo den Schild zu Boden ſinken, e Und ſtrebte ſich des Speeres zu ledigen mit der Linken. Doch jener ſtürzt' heran und ſtemmt den Fuß und tief Stieß er ihm in den Leib das Schlachtſchwert bis zum Griff. Zog's dann zuſamt der Lanze aus der Todeswunde, 8 — Da ſanken Roß und Reiter wahl in derſelben Stunde. So mußt' ins grüne Gras Herr Camelo dort beißen. Ihn ſah ſein Neffe Kimo, auch Scaramund geheißen. „Ha! das traf mich!“ ſo rief er,„zurück, ihr andern all, Jetzt ſterb ich oder ſühne des teuren Blutfreunds Fall.“ Weinend ſprang er hinauf, der Weg war hohl und enge, Daß ihm kein andrer konnt' beiſtehn im Handgemenge, Er knirſchte mit den Zähnen:„Nicht will ich Schatz und Gut, Ich komme als ein Rächer für meines Oheims Blut.“ Zwei Speere ſchwang er hoch, am Helm die Mähne gitkert; Doch feſt ſtand dort Walthari und ſagte unerſchüttert: „War ich des Kampfs Beginner, geb' ich mich gern verloren, Es ſoll mich noch zur Stunde dein Lanzenwurf durchbohren!“ Da warf in raſcher Folge die Lanzen Scaramund, Die eine traf den Schild nur, die andre flog in den Grund. Dann mit gozücktem Schwerte ritt er Walthari an. ach brach! er's nicht zuwege, die Stirn ihm durchzuſchla'n. 75) Defft riß fetzt die Gebdund 5 ich dem — — — — Der Hieb ſaß auf dem Helme, das dröhnte und das klang, a Und Feuerfunken ſprühten den dunkeln Wald entlang. ö fuhr ihm wie ein Blitz Waltharis Speer in Hals hob ihn aus dem Sattel, da fiel er dumpfen Falls. ö 155 ihm mehr die Bitte, ſein Haupt hieb jener ab, An 5 bei ſeinem Ohme, der Neffe früh ins Grab.. Vorwärts!“ rief König Gunther,„und laßt ihm keinen Frieden, Bis daß wir Schatz und Leben geraubt dem Kampfesmüden.“. Da kam als dritter Kämpe Werinhard gezogen, Des Speerwurfs ein Verächter trug er nur Pfeil und Bogen. Er richtet“ auf Walthari von Ferne manch Geſchoß, i Gedeckt vom rieſigen Schilde gab er ſich nirgends bloß, Und eh' der Schütz ihm beikam, war ſchon ſein Köcher leer, Des zürnend ſtürmt er jetzo mit blankem Schwert einher „Und ſind dir meine Pfeile zu luftig und zu leicht, 1085 auf, ob nicht mein Hieb dir vollgewichtig deucht!“?! „Schon lange wart' ich, daß dem Kampf ſein Recht geſchehe,“ Walthari rief's entgegen— und ſchleudert aus der Nähe Den Speer. Der traf das Roß. Hufſchlagend bäumt ſich's auf, Warf in den Staub den Reiter und ſtürzte oben drauf. Dem Fallenden entriß der Held ſein Schwert in Haſt, Jöſt ihm den Helm— am blonden Gelock er ſtark ihn faßt „Zu ſpät kommt itzt dein Jammern, den Bitten Len 10 taub!“ Und en Hauptes lag Werinhard im Staub. Drei Leichen lagen ſchon. Des Streitens 0 nicht müd, Entſandt' als vierten Kämpen Gunther den Ekkefrid. Der hatt' im Sachſenlande den Herzog einſt erſchlagen Und der Verbannung Leid am Frankenhof getragen. Der trabte ſtolz einher auf rötlichbraunem Schecken, Den kampfbereiten Mann tat er erſt ſpöttiſch necken: „Biſt du gefeſtet, Unhold? trügſt du durch Luft und Wind? Biſt ein Waldteufel du? biſt du ein Menſchenkind?“— Hohnlachend rief Walthari„Ich kenne ſolches Welſchen, Ihr ſeid das rechte Volk zum Trügen und zum Fälſchen— Heran denn! Deinen Sachſen ſollſt du erzählen bald, Was du dereinſt für Teufel erſchaut im Waſigenwald!“ „Wir wollen es erproben,“ ſprach Ekkefrid, und ſcharf Schwang er die N am Riemen, holt' aus und warf, Doch ſie zerbrach am Schilde, der Schild war allzuhart, Zurück warf ſie Walthari und lachte in den Bark: „Schau an, wie dir der Waldgeiſt heimgibt, was du geſchenkt Sie mag wohl tiefer fahren, wenn meine Fauſt ſie lenkt.“ f Geſpalten von dem Wurf des Schildes Stierhaut klafft, g Der Rock zerriß— es fuhr tief in die Lunge der Schaft, f Todwund ſank Ekkefrid, ein Blutſtrom ſich ergoß, 0 Als Beute nahm Walthari mit ſich des Toten aa Der fünfte Kämpe war Hadwart. Er ließ zurück 5 Speer und hofft' allein vom ſcharfen Schwert ſein Glück. ſt ſprach er zu dem Könja„So ich den Sieg aewinns Belaß des Feindes Schild mir, nach dieſem ſteht mein Srnne. Zu Roſſe drang er vor, doch ſeinen Pfad verſperrten 5 Die Leichen der Erſchlagenen. Da ſprang er zu der Erden. Des lobt Walthari ihn. Doch Hadwart rief und ſchalt: „Du liegſt wie eine Natter im Kreis zuſammengeballt Und denkſt, o ſchlaue Schlange, Pfeil und Geſchoß 95 1 5 ſollt von meiner Rechten du herbe Schläge leiden. Den Als b Er ſoll nicht Schaden nehmen, gar wohl gefällt er m meiden e. Schild leg ab jetzt un verweilt. ampfpreis iſt er mir vom König zugeteilt, ir. Und wollt' ſich's anders wenden, und unterläg' ich dir: Dort ſtehen die Genoſſen, du friſteſt nicht dein Leben, Und 0g ff du auch als Vogel befiedert uns umſchweben.“ Furchtlos ſprach da Walthari: Dem bin ich 2 t „Den Schild, den laß ich nicht! als ein Schuldner zu großem Dank verpflicht't. Der ſchirmte mich vorm Feinde gar oft in heißen Tagen, Die Wunden, die mir galten, ließ er ſich willig ſchlagen; — Du ſollſt noch heut erkennen, wie nützlich dieſer mir, S 2 Und Roß und Gold und N D o ich den Schild nicht hätte, ich ſtünde nimmer hier.“ rauf Hadwart:„Unfreiwillig ſollſt du ihn balde miſſen ungfrau in unſern Händen wiſſen. och einmal rat' ich dir: keg' ab, leg' ab die Laſt, ie du ſo weiten Weges bis heut getragen haſt.“ 5 Sprach's und vom Leder zog er. Das war ein Fechten ſchwer, E r kämpfte mit dem Schwerte, Walthari mit dem Speer, Im Waſtgenwalde nimmer ſolche Blitze ſprühten, S taunend ſahn die Franken auf die Nimmermüden. Das hat von Helm und Schilden geklungen und gegellt, Wie wenn mit ſcharfem Beile ein Mann die Eiche fällt. A 0 Auf daß mit eine m Hieb der Zweikampf ſich entscheide. Walthari fing den Streich und zwang D ufſprang der Wormſer Kämpe und ſchwang des Schwertes 3 8 8 ed Schneide, ihm aus der Fauſt ie Klinge, daß ſie weit ſeitab ins Buſchwerk ſauſt. Dahin floh Hadawart. Doch Alphers Sohn, der ſchnelle, Ihm nach:„Wo fleuchſt du hin? da, nimm den Schild, Geſelle!“ S D — Ihm ſetzte auf den Nacken den Fuß Walthari und dann 95 Zu zwingen d Als prach's und mit beiden Händen hob er den Speer und ſtach, a ging der Kampf zu Ende. Der ſank mit dumpfem Krach, vießt an den Boden er zuſamt dem Schilde den Mann. ſechſter in den Kampf ging jetzo Patafrid. a es Hagen Schweſterſohn. Wie den ſein Oheim ſtieht, n zu wenden ihm den Sinn dich anſacht! laß ab, wo eilſt du hin? aß ah, laß 83 Zuſpruchs 5 erwidert wurden, ſchoß die Reichswehr eine Salbe. der der einer der Aufrührer, ein 23jähriger Schreiner, und eine Kaufmannswitwe, die ſich trotz Aufforderung nicht vom Fenſter entfernte, getötet wurden; vier Perſonen wurden verletzt. In einer außerordentlichen Stadtratsſitzung er⸗ klärte der Bürgermeiſter Feiſter, Verbrecher und Kommu⸗ niſten hätten die wirtſchaftliche Notlage der Demonſtrauten teils zu politiſchen, teils zu Plünderungszwecken mißbraucht. Die Pläne der Linksradikalen. 85 München, 30. Juni. Das vom„Bayeriſchen Kurier“ vor einigen Tagen veröffentlichte und von uns ausführlich wie⸗ dergegebene Protokoll über eine Geheimſitzung der Unab⸗ hängigen, die ſich mit den organiſatoriſchen Vorbereitungen zum Generalſtreik befaßte, war uns von einem führenden Mitglied der Unabhängigen als in allen Punkten zutreffend und ſeinem Inhalt nach der Wahrheit entſprechnd bezeichnet worden unter der ausdrücklichen Betonung, daß es nur von heilſamer Wirkung ſein könne, wenn man auf Grund der Veröffentlichung in allen Teilen des Volkes den Ernſt der Situation erkenne. Das hieſige Organ der Unabhängigen, der„Kampf“, hat weder die Form des Geheimberichtes, noch die Tatſachen, die der Beratung zu Grunde lagen, beſtritten. Damit erhielten, wenn auch die Berliner„Freiheit“ den Be⸗ richt ein„Phantaſieprodukt bezahlter Spitzel“ nannte, die Enthüllungen des„Bayeriſchen Kuriers“ eine Bedeutung von größter Tragweite. Inzwiſchen hat ſich im Lager der Unabhängigen offenbar eine Wandlung in der Auffaſſung über die Wirkung der Veröffentlichung vollzogen. Der „Kampf“ rückt heute von den„entſcheidenden Beſchlüſſen“ der Kommiſſion A der Unabhängigen und dem authentiſchen Charakter des Berichts ab. Das Blatt ſchreibt: Uns ſelbſt war von der Sitzung im Gewerkſchaftshaus und ihrem beſchriebenen Verlauf nichts bekannt. Von par⸗ teioffiziöſer Seite wird uns mitgeteilt, daß der Bericht des Genoſſen Liening in einer tendenziöſen Weiſe für die be⸗ ſonderen Zwecke des„Bayeriſchen Kuriers“ zugeſpitzt iſt. „Verſchiedene Stellen ſind abſichtlich ſo gehalten, daß ſie den Anſchein erwecken, als ob die Arbeiterſchaft aus ſich heraus zum Angriff übergehen wolle. Davon kann natürlich keine Rede ſein. Es handelt ſich um eine Abwehr gegen die Reichszertrümmerer und die reaktionären Putſchiſten, die gerne einen billigen Erfolg ihrer provokatoriſchen Abſichten ſehen möchten. Dieſen Gefallen darf und wird ihnen die —— Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenſchaft nicht un. Die Durchführung des Friedens. f Die Entwaffnung Deutſchlands. W. T. B. London, 30. Juni.„Daily Chroniele“ iſt der Anſicht, daß Deutſchland mehr als jedes andere Land eine Abrüſtung nötig habe. Denn wenn ſein Militarismus be⸗ ſtehen bleibe, ſo werde er für die reaktionären Truppen ſtets eine Verſuchung darſtellen. Auch in wirtſchaftlicher Beziehung erlauhten Deutſchland ſeine Mittel keine Unter⸗ brechung ſeiner produktiven Arbeit. Paris, 30. Juni. Charles Bonnefon ſchreibt im„Echo de Paris“ über die Entwaffnung Deutſchlands:„Deutſchland wird nicht abrüſten, ſolange ihm das Meſſer nicht an der Kehle ſitzt. Wenn es behauptet, daß es im geheimen ſeine Kanonen, ſeine Maſchinengewehre und ſeine Gewehre ver⸗ nichtet, ſo lügt Deutſchland, wenn es verſichert, daß es bereit wäre, freiwillig die Entwaffnung durchzuführen, ſo lügt Deutſchland. Jeder denkt in Deutſchland an eine politiſche Wiedererhebung und ſucht Zeit zu gewinnen, um die glück⸗ liche Gelegenheit abwarten zu können. Die Armee bewahrt und verbirgt eiferſüchtig Kanonen, weil ſie glaubt, ſich eines Tages ihrer bedienen zu können, um den Friedensvertrag zu zerreißen und uns wieder zu vernichten. Leicht werden wir ihnen die Waffen nicht nehmen können. Es wird not⸗ wendig ſein, daß wir ſie Deutſchland entreißen. Wenn aber einmal dieſe Operstion mit Energie, mit Ausdauer und mit einem feſten Willen gemacht wird, einem Willen, der nicht zurückſchreckt vor neuen Beſetzungen oder vor neuen militäriſchen Operationen, ſo wird das kultivierte deutſche Volk einſehen, daß die Partie verloren iſt, und wird ſich, ſo hoffe ich, von einer Vergangenheit abwenden, die das deut⸗ ſche Volk immer noch gefangen nimmt, und wird die neue Rolle reſpektieren, die die Niederlage ihm in einer fried⸗ lichen Humanität zubilligt“.„ 8 Der Wiederaufbau Frankreich. W. T. B. Paris, 30. Juni. Auf der Internationalen Han⸗ delskammerkonferenz in der Sorbonne hielt Eugen Schnei⸗ der eine Rede über den Wiederaufbau Fraukreichs. Er be⸗ tonte zwar, daß bei einem Beſuche der zerſtörten Gebiete die kühnſten Vorſtellungen über den Umfang der Zerſtörun⸗ gen übertroffen würden, aber der Umfang wäre noch bedeu⸗ tend größer geweſen, als er ſich heute zeige, denn der Wie⸗ deraufbau habe bereits bedeutende Fortſchritte gemacht. Der Redner führte dazu an, daß man nach den offiziellen Mit⸗ teilungen bis zum 1. April dieſes Jahres 3363 induſtrielle Betriebe wieder in Stand geſetzt wurden mit weniger als 20 Arbeitern. 2462 von dieſen Betrieben haben inzwiſchen die Produktion wieder aufgenommen. Am 1. Dezember 1918 war das Verhältnis der in der Textilinduſtrie in den zer⸗ ſtörten Gebieten Beſchäftigten gegen das Jahr 1914 43 zu 3. Namentlich in den zerſtörten Gebieten bei Lille iſt der Wiederaufbau der Textilinduſtrie beſonders ſchnell vor ſich gegangen. 70 Prozent der zerſtörten Betriebe ſind wieder im Gange und beſchäftigen 78 000 Arbeiter gegen 143 000 im Jahre 1914, alſo 54 Prozent. Ebenſo gewaltig ſind die An⸗ ſtrengungen zum Wiederaufbau der Landwirtſchaft. Bis zum 1. April dieſes Jahres ſind 5 Millionen Hektar Land gereinigt und 1½ Millionen Hektar angebaut worden. 5500 Kilometer Eiſenbahnlinien ſind wieder hergeſtellt worden, ebenſo 10000 Kilometer Straßen. 1700 000 Flüchtlinge konn⸗ ten in ihre Heimat zurückkehren, 200 000 Häuſer ſind neu erſtanden gegen Aufwendung einer Summe von 10 Milli⸗ arden Franken. Die Anſtrengungen Frankreichs allein rei⸗ chen aber nicht aus, um den vollkommenen Aufbau durchzu⸗ führen. 8 f Drahtnachrichten. Die Wiedergutmachungsforderungen. Tk. Genf, 30. Juni. Der franzöſiſche Miniſterrat hat für die nicht zuſtande gekommenen Arbeitertrausporte in das Wiederaufbaugebiet iriſche und italieniſche Arbeiter an⸗ geworben. Die Geſamtkoſten gehen zu Laſten Deutſchlands und betragen 2 Milliarden Franes— Nach dem„Temps“ hat Frankreich die Tragung der deutſchen Anſprüche aus Anlaß der Beſetzung des Maingaues abgelehnt. Loucheurs Bericht. T. Paris, 30. Juni. Der frühere Wiederaufbaumini⸗ ſter Loucheur hat einen Bericht über die Kriegskoſten und die Wiederautmachungen ausgearbeitet, in dem er ausführ⸗ lich auf die bisherigen Leiſtungen eingeht Er weiſt darin die Auffaſſung zurück, daß die von Deutſchland geforderten Wiedergutmachungen deſſen Leiſtungsfähigkeit überſteigen, da man die Zahlungskraft eines Schuldners nicht nach ſei⸗ ner Lage in einem beſonders ſchwierigen Augenblick beur⸗ teilen dürfe. Trotzdem die bisherige Ausführung des Ver⸗ trages bereits bedeutende Ergebniſſe gezeitiat habe, bewei⸗ ſen doch die Ziffern, daß ſie nicht ausreichend ſeien. Lord Freuch über das iriſche Problem. T.. London, 30. Junfj. In einer Rede erklärte Lord French, daß die Löſung des jriſchen Problems noch weit entfernt zu ſein ſcheint. Die Regierung werde niemals einen Vorſchlag guf Errichtung einer iriſchen Reynblik an⸗ 1 n gehauen, darunter das nehmen, auch ſeien ſich die Sinnfefner nicht km geringſten klar darüber, was ein Krieg mit dem britiſchen Reiche be⸗ deute. Die britiſche Regierung ſei feſt entſchloſſen, der iri⸗ ſchen Regierung denſelben Schutz zu gewähren wie den Be⸗ völkerungen der anderen Teile des Königreiches und ſie werden nicht zögern, alle Macht aufzuwenden, um zu ihrem Ziele zu gelangen. Man könne aber immerhin hoffen, daß in der 11. Stunde einige unter den Sinnfeinern offen ſpre⸗ chen und ihren Landsleuten zeigen, daß ſie ſich im Irrtum befinden. Zum Schluß erklärte Lord French, daß wenn die Sinnfeiner die Hauptbedingungen der Regierung nicht an⸗ erkennen, er trotzdem den Kampf fortſetzen werde, um eine Verſtändigung zu erzielen. Der Untergang der polniſchen Reiterei in den Pripjet⸗ ſümpfen. T. U. Danzig, 30. Juni. Aus Poſen hierher gelangte zuverläſſige Privatnachrichten beſagen, daß die polniſchen Truppen der Armee des Generals Rydz⸗Smigly entgegen den polniſchen Heeresberichten durch bolſchewiſtiſche Kaval⸗ leriekorps in den Pripjetſümpfen eine vernichtende Nieder⸗ lage erlitten haben. Zwei Diviſionen wurden zuſammen⸗ dener zweite Ulanenregiment. Die Polen ziehen mit größter Schnelligkeit Erſatztruppen ein, bei denen jedoch viele Deſertionen ſtattfinden. Die ungün⸗ ſtigen Frontberichte haben in Poſen große Beſtürzung her⸗ vorgerufen. a Die badiſche Bauernbewegung 5 Irrwege in der Bauernbewegung. i Sonderbare Wege ſchlägt neuerdings die Bauernbewe⸗ gung in Baden ein. Der ſeit kurzem beſtehende Badiſche Bauernverband betrachtet ſich, wie er in den Zeitungen verkündet, als die Geſamtvertretung der Badiſchen Bauern⸗ ſchaft, und ſpricht damit den alten landwirtſchaftlichen Verbänden, dem Bauernverein, dem Kreditverband Frei⸗ burg, dem Genoſſenſchaftsverband, dem landw. Verein und dem Bauernbund, jegliche Exiſtenzberechtigung ab.— Die Landwirte haben in Zeiten der Not zur Selbſthilfe ge⸗ griffen, ſich genoſſenſchaftlich organiſiert und ihre Verbände ins Leben gerufen. Gegen das Genoſſenſchaftsweſen, das ſich in jahrzehnte langer, mühevoller Arbeit zum Segen der Landwirtſchaft glänzend bewährt hat, das ſich gute Ein⸗ richtungen erworben und praktiſche Erfahrungen jeglicher Art geſammelt hat, wird durch die ſogenannte Einigung durch den Bauernverband ſturmgelaufen. Gerade heute ſollte man wiſſen, daß den genoſſenſchaftlichen Gedanken in der Landwirtſchaft Deutſchlands die Zukunft gehört. Die Genoſſenſchaften bringen die ſittlichen und materiellen Vor⸗ teile, die den Kampf ums Daſein weſentlich erleichtern.— Ein blühender, gut gepflegter Garten ſoll alſo hier zerſtört werden, weil ſich dies einige Phantaſten in den Kopf geſetzt haben. Altes, bewährtes ſoll vernichtet und auf den Trüm⸗ mern was neues, über das ſich noch nicht einmal ſeine Plänemacher im Klaren ſind, geſchaffen werden, das wollen die einſichtigen badiſchen Bauern nicht. Der Badiſche Bauernverband ſtrebt heute etwas an, das einzig daſtehend in ganz Deutſchland iſt. Intereſſant wäre es, zu erfahren, wie ſich der Bauernverband den Warenbezug für ſeine Mit⸗ glieder denkt.— Der Bauernverband iſt heute ein Rumpf ohne Kopf, planlos ſchwankt er im Zickzackkurs dahin. Augenblicklich hat er in der geſchäftstüchtigen Landwirt⸗ ſchaftskammer eine Stütze gefunden. Die Kammer ſtellt ihm Büro, Beamten, Korreſpondenz und wahrſchein ich auch das nötige Kleingeld zur Verfügung. Der Bauernverband ſoll als Gegenleiſtung den Landwirtſchaftskammerwagen, der in letzter Zeit tief im Dreck ſteckt, wieder herausziehen. Iſt das geſchehen, dann dürfte er ſeine Schuldigkeit getan ha⸗ ben.— Bedauerlich wäre es, wenn die Badiſchen Land⸗ wirte dabei die Geſchädigten ſein würden. Die Landwirt⸗ ſchaftlichen Verbände haben eine Arbeitsgemeinſchaft der freiorganiſierten Landwirtſchaft Badens gebildet. Leider hat der Bauernverband in kurzſichtiger Weiſe die wiederhot! gebotene Hand ausgeſchlagen und ſo eine wirkliche Eini⸗ gung der badiſchen Bauernſchaft unmöglich gemacht. f Knebelung der Bauernſchaft. Der„Badiſche Beobachter“ beſchäftigt ſich in einer Zu⸗ ſchrift in Nr. 140 vom 22. Juni d. J. mit der Knebelung der badiſchen Bauernſchaft und verſäumt es bei dieſer Ge⸗ legenheit nicht, die Bad. Land wirtſchaftskammer mit dem Bauernverband in Verbindung zu bringen. Die Bad. Land⸗ wirtſchaftskammer erklärt, daß ſie mit der Organiſation des Bad. Bauernverbandes nicht das Geringſte zu tun hat. Der Bad. Bauernverband hat vorübergehend ein Zimmer des Landesbauernrats in Beſitz genommen. Es iſt ihm jedoch bereits ſchon vor einiger Zeit eröffnet worden, ſich um an⸗ dere Geſchäftsräume umzufehen. Irgendwelche weitere Ver⸗ bindungen beſtehen zwiſchen der Bad. Land wirtſchaftskam⸗ mer und dem Bauernverband nicht. Der in dem Artikel genannte Beamte, der mit der„Aufſtellung der Begräbnis⸗ ordnung“ betraut ſein ſoll, iſt ſchon ſeit einem Jahr aus dem Dienſt der Landwirtſchaftskammer ausgetreten und es be⸗ ſteht zwiſchen ihm und der Kammer kein Dienſtverhältnis mehr. Die Bad. Landwirtſchaftskammer muß deshalb die tendenziöſen Angriffe zurückweiſen und von vornherein be⸗ tonen, daß ſie jeder Bauernbewegung, ſoweit ſie getragen iſt, dieſen Stand in ſeiner beruflichen Durchführung zu för⸗ dern, ſympathiſch und unterſtützend gegenüber ſteht. Tagungen in Baden. Die Tagung der badiſchen Bauern⸗Vereins⸗Organiſation. Nadolfzell, 30. Juni. Die am Sonntag hier abgehaltenen Verſammlungen der Badiſchen Bauern⸗Pereins⸗Organiſa⸗ tion waren aus allen Landesteilen ſtark beſucht. Vormit⸗ tags fanden die Generalverſammlungen der Zentral⸗, Be⸗ zugs⸗ und ſatzgenoſſenſchaft des Bad. Bauern⸗Vereins e. G. m. b. H., der Bad. Bauernbank e. G. m. b. H. und des Genoſſenſchaftsverbandes des Bad. Bauern ⸗ Vereins ſtatt. Nachbem der Präſident der Organiſation, Staatsrat Weißhaupt⸗ Pfullendorf, die Erſchienenen begrüßt hatte, gab Direktor Dr. Aengſtenheiſter einen Ueberblick über die Ge⸗ ſamtorganiſation. Seinen Ausführungen war zu entneh⸗ men, daß der Mitgliederſtand des Bad. Bauern⸗Vereins von 83000 am 31. Dezember 1918 auf 93 000 Ende 1919 ge⸗ ſtiegen iſt. Hente beträgt die Mitgliederzahl 104 000; es ſind ſomit in den en 1½ Jahren 21000 neue Mitglieder gewonnen worden. Die Zahl der Ortsverbände beträgt 1178. Der Vereins ſowie der Notizkalender fanden großer Abſatz, der Rechtsſchutz wurde in verſtärktem Maße aufge⸗ nommen. Die Verſammlungstätigkeit war im letzten Jahre ſehr rege, auch wurden wieder Geſchäfts⸗ und Buchführungs⸗ kurſe in verſchiedenen Bezirken des Landes abgehalten. Ueber die finanzielle Geſchäftslage machte der Direktor die Mitteilung, daß der Umſatz der Geſamtorganiſation im Jahre 1919 insgeſamt 430 Millionen M. betrug gegenüber 140 Millionen im Jahre 1918, ſomit um mehr als das Dop⸗ pelte geſtiegen iſt. Beim Genoſſenſchaftsverband war eine Zunahme von 66 Genoſſenſchaften zu verzeichnen, ſo daß er Ende 1919 496 Genoſſenſchaften mit 5000 Mitglieder um⸗ ſchloß. Heute umfaßt der Verband 536 Genoſſenſchaften. Warenabfatz und ⸗Wert waren wiederum ſehr bedeutend. Sodann wurden die Berichte der einzelnen Inſtitute vor⸗ gelegt und genehmigt.— Einſtimmig wurde folgende Ent⸗ ſchließung gefaßt:„Der Verbandstag begrüßt die Eini⸗ gung des Landw. Genoſſenſchaftsweſens zur Vertretung ge⸗ noſſenſchaftlicher Intereſſen in der bad. landw. Genoſſen⸗ ſchaftszentrale. Er lehnt aber die vom bad. Bauernver⸗ band in ſeinem Vertragsentwurf geſtellten Forderungen zur Unterbindung des landw. Genoſſenſchaftsweſens mit Entſchiedenheit ab. Der Verbandstag legt Verwahrung da⸗ gegen ein. dak ſich die Bad. Lonßmifrtſchafts kammer auf ge⸗ T...... ͤͤͤ ᷣ w.. v. ĩ—————— fand nachmittags die große Bauern⸗Vereins⸗Verſammlung ſtänd treide erhal von neue 31 der Unzu Reich ſchäftlichen Gebieten betätigt, die ihrer Näkur nach dem Ge⸗ noſſenſchaftsweſen zukommt.“— Weiterhin wurde folgende Eutſchließung des Hauptvorſtandes angenommen:„Der Bad. Bauern⸗Verein hält an ſeiner Forderung der Auf⸗ hebung der Zwangswirtſchaft vom neuen Erntefahr ab feſt und verlangt: 1. Die Bewirtſchaftung aller Erzeugniſſe der Landwirtſchaft mit Ausnahme von Brotgetreide und Milch iſt ſofort aufzuheben, insbeſondere die Fleiſchbewirt⸗ ſchaftung. 2. Alle Kriegsgeſellſchaften ſind mit tunlichſtern Pei Beſchleunigung aufzuheben. 3. Die Viehhaltung iſt durch Früh Einfuhr ausländiſcher Futtermittel nach allen Kräften zu ſein fördern. 4. Die Preiſe für die noch nicht freigegebenen Ar landw. Produkte, alſo Getreide und Milch, ſind den Pro. Stelle duktionskoſten anzupaſſen. 5. Die Kommunalverbände ſind wiede aufzulöſen und für die noch nötige Erfaſſung und Vertei⸗ Früh lung der beiden ebengenannten Lebensmittel ſind beſondere ren. Stellen zu bilden.“— Im Anſchluß an dieſe Tagungen 3 ſchwa wohl Reich ſͤlche wird. bereit ſtatt, die jedoch, wie gemeldet, durch die Arbeiterſchaft ge⸗ ſprengt wurde. 93 Verbandstag der Arbeiterbildungsvereine. 9 Emmendingen, 30. Juni. Der hier abgehaltene Ver bandstag der bad. Arbeiterbildungsvereine unter dem Vor⸗ ſitz von Oberbauſekretär Bautze⸗Karlsruhe nahm einen die Ziele des Verbandes fördernden Verlauf. Die Tagesordt nung war ſehr umfangreich, da ſeit 1913 kein Verbandstag mehr ſtattgefunden hat. Zu der Tagung hatten auch die Re- gierung und Stadtverwaltung Vertreter entſendet. Aus dem von dem Vorſitzenden gegebenen Tätigkeitsbericht über die verfloſſenen Jahre ging hervor, daß die Arbeiterbil dungsvereine durch Veranſtaltungen aller Art, wie Vo träge, Turnen und Sport, wie Geſang an der allgemeinen Volksbildung mitgearbeitet haben. Da der bisherige Vor⸗ ſitzende eine Wiederwahl ablehnteß wurde unter allgemeiner Zuſtimmung Verlagsbuchhändler Dr. Bielefeld⸗ Freiburg zum Vorſitzenden gewählt. er nächſte Verbandstag ſol in Donaueſchingen ſtattfinden. Im weiteren Verlauf det Tagung ſprach noch Handwerkskammerſekretär Eckert⸗Frei⸗ 5 burg über die Stellung der Arbeiterbildungsvereine in det neuen Zeit. 0 Entſchließungen des Bundes deutſcher Militärauwärter. hat ſi Karlsruhe, 29. Juni. Am Schluſſe des dreitägigen Bun destags deutſcher Militäranwärter wurde in der Frage del Verſchmelzung des Bundes deutſcher Militäranwärter mi dem Reichsverband deutſcher Verufsſoldaten beſchloſſen dieſe Frage einem gemiſchten Ausſchuß zur Erledigung bil 1. Oktober dieſes Jahres zu übertragen. Sodann wurde verſchiedene Entſchließungen angenommen, in denen u. 4 f zum Ausdruck kommt, daß der Bund die berufene Vertre tung aller Militäranwärter iſt und daß er fordert, an den Beratungen und Verhandlungen der Behörden über Be amtenangelegenheiten hinzugezogen zu werden. In eine weiteren Entſchließung wird Einſpruch gegen die durch daf 2 Reichsbeſoldungsgeſetzt vorgenommene Eingliederung de ſich überwiegenden, aus den Militäranwärtern ergänzenden Beamten erhoben. Von der Reichsregierung und der Re gierung der Länder wird erwartet, daß dieſe unverzüglich In geſetzliche Maßnahmen treffen, durch die alle für Reichs 0 oder Staatsbeamten und Ruhegehaltsempfänger, ſowie deren Hinterbliebene beſchloſſenen Verbeſſerungen ihrer wirtſchaft O! lichen Lage auf die Kommunalbeamten Anwendung finden Am Gegen die zurückſtehende Behandlung der Militäranwärte Inkre gegenüber den Zivilanwärtern in der e e der 2 und gegen die Abſicht der grundſätzlichen Ausdehnung die Luftf ſer Reform auf andere Verwaltungen wird entſchieden Ver uftfe wahrung eingelegt. Die Entlaſſung während des Kriege ſtändi anſtelle von Militäranwärtern eingeſtellten Hilfskräfte iſ nach beſonders bei den Hauptverkehrsanſtalten, der Poſt und de ſchloſf Eiſenbahn, aber auch bei allen anderen Anſtellungsbehördet dens durchzuführen. Die weiteren Punkte der Entſchließung be dena faſſen ſich mit der Bemeſſung des Dienſt⸗ und Ruhegehalts waffn einkommens, ſowie der Hinterbliebenenbezüge. Schließlich Krieg wurde beſchloſſen, am 25. Juli aus Anlaß der Zurückſetzun erhalt der Militäranwärter in der Beſoldungsreform und beſon verzü; ders in der Poſtreform in allen größeren Orten Deutſch alliier lands Proteſtverſammlungen abzuhalten. nen 5 mun Vaden und Nach bargebiete. Ant —“ Ueber die Milchverſorgung in Baden wird in eine! daher amtlichen Preſſenotiz ausgeführt, daß dieſe auch in den letz gen ten Monaten nicht beſſer geworden iſt. In den Monaten auf d Januar bis Mai 1920 wurden nämlich durchſchnittlich knapz haltu 50 Prozent der Sollmuge an die ſtädt. Kommunalverbänd!. abgeliefert. Im Januar, Februar und Mai waren es je 5 dag Prozent, im März und April dagegen nur 48 reſp. 44 Pro den 8 zent. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß die Zahl der zu re Milchkühe trotz der Maul⸗ und Klauenſeuche nicht abgenom' drei men, ſondern eine leichte Verbeſſerung erfahren hat. Sie ete belief ſich nämlich am 1. Juli d. J. auf 306 746 gegen 303 522ſeits am 1. Juni 1919. ſomit “ Forderungen der Kommunalverbandsangeſtellten. von Eine Verſammlung der vereinigten Angeſtellten ländlicher afliier Kommunalverbände Badens hat einſtimmig beſchloſſen, fol⸗ herzit gende Reſolution an das Miniſterium des Innern zu rich⸗ 1 ul ten: Die gegenwärtig viel erörterte Frage über die Auf⸗ Zeſtin hebung der Zwangswirtſchaft hat die Angeſtellten der länd⸗ imm lichen Kommunalverbände gezwungen, hierzu Stellung zu lich nehmen. Sie ſind einſtimmig der Auffaſſung, daß ſeitens 70 der Regierung Vorkehrungen getroffen werden müſſen, die 1 d eine Not der zur Entlaſſung kommenden Angeſtellten ab⸗zu ve wenden. Sie fordern deshalb: 1. Uebernahme aller Beam⸗ je in ten in ſtaatliche bezw. behördliche Stellen. 2. Soweit dies och nicht ganz möglich, die Kommunalverbände durch Runderlaß, zu ermächtigen, den nicht in den Staatsdienſt übernomme⸗ ieferu nen Beamten eine Entſchädigung für mindeſtens ſechs My ie nate in Höhe des letztbezogenen Monatsgehaltes nebſt 3 run lagen zu gewähren. Die Verſammlung ernannte da tt, einen engeren Ausſchuß, der zu Verhandlungen mit d 35 Regierung beauftragt wurde. 1 — Der Abgabepreis für Margarine ſeitens des Reich. z ar ausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette i gub vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft vom ſierun 1. Juli 1920 an von 21 auf 16 M. für das Kilogramm herab⸗ rüfen geſetzt worden. ö einge . die hußen Obſtpreiſe. Auf eine Eingabe des Mann⸗ 9 heimer Frauenbundes über die hohen Obſtpreiſe hat das Miniſterſum des Innern geantwortet, daß die Feſtſetzung ſt 0 212 — von Höchſtpreiſen allein ohne Zwangswirtſchaft erfahrungs⸗ gemäß zwecklos iſt. Eine Hilfe kann ſeitens der Verbraucher e v ſelbſt erfolgen, indem ſie ſich an dem ungeſtümen Verlangen nach Waren nicht beteiligen und gegenüber Preiſen, die ſie auf als gerechtfertigt nicht anerkennen, ihre Stellung in wirk⸗ ſtär ſamer Weiſe dadurch zum Ausdruck bringen, daß ſie den rder Kauf der Ware unterlaſſen. al 1 n S Zur Aufhebung der Zwangs wirtſchaft.. In einer Beſprechung des Badiſchen Bauernverbandes ſt mit dem Miniſter des Innern wurde dem Verband die Mit⸗ chen wirkung an der Erfaſſung und Aufbringung von Getreide ſag und Kartoffeln zugeſagt. Die Rücklieferung der Vermah⸗ die lungsrückſtände von Getreide und Oelfrüchten an die Ab⸗ lieferer wurde in ſichere Ausſicht geſtellt. Der Bad. Bauern⸗ ſen. verband hat der Regierung erklärt, ſie in der Bekämpfung ſun, des Wuchers und der Preisüberſchreitung mit ſeinem gan⸗ mme zen Einfluß zu unterſtützen. 5 65 Der Frühdruſch für die Ernte 1920. Amtlich wird geſchrieben: 5 5 Der Stand der allgemeinen Brotverſorgung, die zur Zeit ſie M bei den ſchwachen Beſtänden der Reichsget ne oſtlle und den e 0 15 1 4 1 8 1 ſtändig abnehmenden Anlieferungen an! hem Brotge⸗ treide nur noch unter den größten Schwierigkeiten aufrecht erhalten werden kaun, macht es trotz verſtärkter Einfuhr von Auslandsgetreide zur unbedingten Notwendigkeit, die neue Inlaudse rute möglichſt frühzeitig zu erfaſſen. Zu dieſm Zwecke muß für die kommende Ernte wieder der Frühdruſch, krotz der damit verbundenen wirtſchaftlichen Unzuträglichkeiten, mit Nachdruck betrieben werden. Die Peichsgetreideſtelle wird ſich die techniſche Förderung des Frühdruſches für die Ernte 1920 in gleicher Weiſe angelegen ſein laſſen wie in den Vorjahren. Außerdem hat die Reichsgetreideſtelle an zuſtändiger Stelle beantragt, für das Erntejahr 1920 von vornherein wieder wie in den Erntejahren 1917 und 1918 beſondere Frühdruſchprämien für Brotgetreide und Gerſte zu gewäh⸗ ren. Nach den im laufenden Erntejahr gemachten Erfah⸗ rungen, in welchem man zunächſt ohne Frühdruſchprämie auszukommen glaubte, ſie dann aber unter dem Druck der ſchwachen Ablieferungen nachher doch einführen mußte, wird wohl damit gerechnet werden können, daß dem Antrage der Reichsgetreideſtell trotz aller zweifellos gegen die Gwährung ſolcher Prämien ſprechenden Bedenken ſtattgegeben werden wird. Die Kommunalverbände ſind angewieſen, alle Vor⸗ dereituüngen für den Frühböruſch zu treffen. un Karlsruhe, 30. Juni. Die hieſigen Möbeltransport⸗ arbeiter ſind in den Streik getreten, nachdem die Arbeit⸗ geber Verhandlungen über die Gewährung einer Teue⸗ rungszulage ablehnten. . Seidelberg, 30. Juni. Geſtern morgen zog die Ar⸗ beiterſchaft mehrerer großer Fabriken auf den Wochenmarkt und erzwang eine ſtarke Herabſetzung der Preiſe. Kirſchen koſteten 1,20 M., Johannisbeeren und Stachelbeeren 80 Pf., Birnen 1,20 M,. Die Händler erklärten, am Mittwoch zu ſtreiken und nichts mehr auf den Markt, ſondern ihre Ware nur noch in die Hotels zu bringen. N Furtwangen, 30. Juni. Die Vermutung, daß das dem Kunſtmaler Gutjahr und dem Landwirt Fehrenbach am Oſterſonntag niedergebrannte Haus infolge Brandſtiſtung zerſtört worden iſt, hat ſich beſtätigt. Ein bei Fehrenbach als Kuecht bedienſteter Fabrikarbeiter namens Emil Burger hat ſich als Brandſtifter bekannt und außerdem wurde der Fandwirt Fehrenbach und ſein 18fähriger Sohn unter dem Verdacht der Brandlegung verhaftet. f uur Schopfheim, 30. Juni. Der hiſtoriſche Verein für das u Markgräflerland hat der Errichtung eines Markgräfler Mu⸗ ſeums in der alten Schopfheimer Kirche zugeſtimmt.. Se, Meßkirch, 20 Juni. Die erſten erholungsbedürftigen Schulkinder aus Mannheim und Karlsruhe, insgeſamt 725, ſind auf dem Heuberg eingetroffen. Die ſehr ſchwachen Kin⸗ der wurden in Wagen und Kraftwagen hinaufgefahren. Be Bald werden ihnen Kinder aus anderen badiſchen eine württembergiſchen Städten folgen. ee daf 3 1 nde Die Entwaffnungsnoten. Re Berlin, 29. Juni. 0 In der erſten der drei vom Vorſitzenden der deutſchen dere Friedensdelegation in Paris übermittelten Noten über chaft die Entwaffnung Deutſchlands heißt es u. a.: nden Am 21. Juni, nach Ablauf von beinahe 6 Monaten ſeit 2 Inkrafttreten des Friedensvertrags ſind die wichtigſten di der Beſtimmungen des Friedensvertrags über Landheer, Ver Luftfahrt und Marine noch unausgeführt oder unvoll⸗ iegel ſtändig ausgeführt. Die alliierten Regierungen haben 5 8 nach ernſthafter Prüfung dieſer Sachlage einſtimmig be⸗ ördel ſchloſſen, die in dem von Deutſchland unterzeichneten Frie⸗ g be densvertrag enthaltenen Beſtimmungen über die Ent⸗ halts waffnung, ſowohl was die Heeresſtärke, als auch was das eßlic Kriegsmaterial betrifft, im vollen Umfang aufrecht zu tzun erhalten und deren hinausgeſchobene Durchführung un⸗ eſon verzüglich zu betreiben. In gleicher Weiſe erwarten die alliierten Regierungen, daß die deutſche Regierung kei⸗ nen Antrag auf Aenderung der militäriſchen Beſtim⸗ mungen des Vertrags mehr vorlegen wird, da ſolche Anträge nur abſchlägig beſchieden werden könnten und eine! daher nutzlos eine W mit ſich brin⸗ letz gen würden. Die Antwort der alliierten Regierungen naß auf den Antrag der deutſchen Regierung wegen Beibe⸗ fänd haltung eines Heeres von 200 000 Mann geht dahin, je 5 da die militäriſchen Kräfte Deutſchlands auf die durch Pro den Friedensvertrag beſtimmte Stärke von 100 000 Mann 5 1 zu reduzieren ſind, daß die Sicherheitspolizei innerhalb 1 5 Monate vollſtändig aufzulöſen iſt, und daß anderer⸗ 3 522 ſeits die Stärke der Polizei auf 150000 Mann erhöht, ſomit um 70000 Mann im Vergleich zu der Stärke uten, von 1913, vermehrt wird. Des weiteren fordern die iche alliierten Regierungen die deutſche Regierung auf, un⸗ rich⸗Jerzüglich die deutſche Geſetzgebung, entſprechend der Auf⸗ zeſtimmung des Art. 211, mit den militäriſchen Be⸗ fänd timmungen des Vertrags in Einklang zu bringen und ge⸗ tens hliche Maßregeln zu treffen, um entſprechend dem Art. „die 70 die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach dem Auslande ab⸗ zu verbieten, die Formationen der Einwohnerwehren, 51 im Widerſpruch mit der Entſchließung vom 8. April laß och fortbeſtehen, tatſächlich aufzulöſen und die„Aus⸗ ieferung der Waffen dieſer Formationen durchzuführen. ie alliierten Regierungen erwarten, daß bei der Zer⸗ rung des Kriegsmaterials keine neue Verzögerung ein⸗ tt, und daß die Auskührung aller Beſtimmungen über Entwaffnung ſowohl hinſichtlich der Truppenſtärke B auch hinſichtlich des Kriegsgeräts ohne weiteren Auf⸗ e il dub erfolgt. Andernfalls würden ſich die alliierten Re⸗ von ſierungen gezwungen ſehen, die geeigneten Mittel zu rab rüfen, um die vollſtändige Ausführung der Beſtim⸗ ngen des Vertrags ſicherzuſtellen.. das Die zweite Note zung ſt zunächſt darauf hin, daß ſich die deutſche Regie⸗ er% am 4. Juni an die Konferenz gewandt hat, um igen vorläufige Verlängerung der geſtellten, am 10. Juli e ſie aufenden Friſt herbeizuführen, binnen deren die Hee⸗ zirke ſtärke in Deutſchland auf 100 000 Mann herabgeſetzt den rden ſolle, mit der Begründung, daß, nachdem, was alliierten Regierungen in bezug auf die Konferen un San Remo mitgeteilt hatten, ſie erwarten mußte, daß des ſt die Konferenz in Spa endgültig über dieſes Er⸗ Nit⸗ chen beſtimmen würde. Die alliierten Mächte könnten, 155 ſagt die Note, dieſe Auslegung der von San Remo Ab. die deutſche Regierung gerichteten Note nicht gelten ern ſen. Die alliierten Regierungen haben keine Veran⸗ ung ſung, einer erneuten Verlängerung der Friſt zuzu⸗ zan⸗ mmen. Sie beſtätigen vielmehr klar und einfach ihre üheren Erklärungen: die militäriſchen Beſtimmungen 2s Friedensvertrags von Verſailles über das deutſche . 155 müſſen aufs genaueſte ausgeführt werden. Wenn den ie Mächte auch enkſchloſſen ſind, die Abrüſtung Deutſch⸗ Aden. Vertraasbeſtimmungen gemäß durchguft 7 1 hren. ——— N o verkennen ſie doch nicht die Notwendigkeit, der deütſchen Regierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung im In⸗ nern ausreichende Polizeikräfte zu belaſſen. Sie erken⸗ nen gerne an, daß die normalen Polizeikräfte nach dem Stande von 1913 nicht allen Bedürfniſſen genügen kön⸗ nen. Die alliierten Regierungen ſind bereit, eine Ver⸗ mehrung der Polizeikräfte zu genehmigen. Sie werden aber unter keinem Vorwand zulaſſen, daß dieſe Ver⸗ mehrung durch Beibehaltung der Sicherheitspolizei, einer Polizeitruppe von ausgeſprochen militäriſcher Art und Or⸗ ganiſation ſtattfindet, zu deren Auflöſung Deutſchland be⸗ reits vom Dezember 1919 an aufgefordert war. Die Auf⸗ löſung der Sicherheitspolizei muß binnen einer Friſt von 3 Monaten von der Abſendung dieſer Note an be⸗ endet ſein. Die Alliierten ſind mit der Verſtärkung der „alten Ordnungspolizei“ genannten Polizeitruppe ein⸗ verſtanden. Sie zählt gegenwärtig 92000 Mann. Die Mächte geben ihre Zuſtimmung, daß ſie bis auf 150 000 Mann vermehrt wird. Sie knüpfen jedoch daran die Bedingung, daß die Ordnungspolizei ihren Charakter als örtliche und Gemeindepolizei wahren muß und mit einer Bewaffnung ausgerüſtet wird, die ihrem Zwecke entſpricht und die von dem interalliierten Ueberwachungs⸗ ausſchuß feſtgeſetzt werden wird. Andererſeits wird aus⸗ drücklich feſtgeſtellt, daß in dem Beſtand von 150 000 Mann Ordnungspolizei die 10000 Mann inbegriffen ſind, die von dem interalltierten Ueberwachungsausſchuß für Polizeizwecke in der neutralen Zone genehmigt worden ſind.Die Mächte haben beſchloſſen, den Beſtand der Gendarmerie von 12 000 auf 17000 Mann zu erhöhen. Die Alliierten werden während der 3 Monate von der Abſendung der gegenwärtigen Note an bis zur end⸗ gültigen Auflöſung der Sicherheitspolizei es nicht zu⸗ laſſen, daß Soldaten der Reichswehr in die Sicher⸗ heitswehr übernommen werden. Die derzeitige Stärke der Sicherheitspolizei ſtellt eine Höchſtzahl dar, die fort⸗ ſchreitend verehrt werden muß. Die dritte Note enthält im weſontlichen folgendes: Art. 201 des Ver⸗ trag, von Verſailles unterſagt ür die Dauer von 6 Monaten nach Jukrafttreten des Friedensvertrags die telubia von Luflfahrmaterial jeder Art und ſeine itſchland. Andererſeits beſſimmt Art. 202, daß Deutſchland den a. und a. Hauptmachten inner⸗ halb dreier Monate nach Inkrafttreten des Vertrags das geſamte Luftfahrmaterial des Heeres und der Ma⸗ rine ausliefert. Die dreimonatige Friſt zur Abgabe des Luftſchiffmaterials und die Ermächtigung zur Wie⸗ deraufnahme der Fabrikation ſoll dazu dienen, die Durch⸗ führung der die Luftfahrt betreffenden Beſtimmungen und insbeſondere den Transport oder die Unbrauchbar⸗ machung des Materials zu ſichern. Da Deutſchland ſein Luftfahrmaterial innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht abgeliefert hat, wird die Ueberwachungskommiſ⸗ ſion nicht in der Lage ſein, ihre Arbeiten vor Ablauf der in Art. 201 vorgeſehenen ſecksmonatigen Friſt zu beendigen. 5 5 eee Die neuen Minister. Simons, Heintze, Gröner, Scholz, Raumer, Brauns. Walter Simons wurde am 24. September 1861 in Elberfeld als Sohn eines Textilinduſtriellen geboren, war Landrichter in Meiningen und Oberlandesgerichtsrat in Kiel. 1905 erfolgte ſeine Berufung in das Reichsjuſtiz⸗ amt zur Bearbeitung internationaler Rechtsfragen. Seit 1911 wirkte er in der Rechtsabteilung des Auswär⸗ tigen Amts. Am 24. Dezember 1918 wurde er als Miniſterialdirektor in das Auswärtige Amt beruſen und mit der Vorbereitung der Friedensverhandlungen be⸗ traut. In Verſailles war er Generalkommiſſar der deut⸗ ſchen Friedensdelegation. Im Auguſt 1919 übernahm er die Leitung des Reichsverbands der deutſchen In⸗ duſtrie. 1 badet Heintze iſt 1865 als Sohn des bekannten Leipziger Philoſophen in Oldenburg geboren. 1883 bis 1886 ſtudierte er in Tübingen, Heidelberg, Jena und Leipzig, wurde 1906 Landgerichtsdirektor in Dresden, 1914 Reichsgerichtsrat, war zwei Jahre lang Unterſtaats⸗ ſekretär im türkiſchen Juſtizminiſterium und vom 1. Juli 1918 bis zum Ausbruch der Revolution fächſiſcher Juſtizminiſter. 5 1 55 Der neue Reichsverkehrsminiſter, Generalleutnant Wilh. Gröner hat ſich beſonders als Chef des Feldeiſenbahn⸗ weſens bekannt gemacht. Er iſt 1867 in Ludwigsburg geboren, trat nach abwechſelndem Dienſt im Generalſtab und Front 1912 an die Spitze der Eiſenbahnabteilung im Großen Generalſtab. Im Herbſt 1916 wurde Grö⸗ ner Chef des Kriegsamts, erhielt 1917 die Führung ei⸗ ner Diviſion und bald darauf eines Armeekorps im Felde. Oktober 1918 wurde er als Nachfolger Ludendorffs zum Erſten Generalguartiermeiſter ernannt. Dr. Ern ſtScholz, der neue Reichswirtſchaftsminiſter, iſt 1874 zu Wiesbaden geboren. Nach kurzer Tätigkeit im Juſtizdienſt war er 1900 und 1901 Redakteur des All⸗ gemeinen Genoſſenſchaftsverbandes in Charlottenburg. Als Magiſtratsaſſeſſor trat er dann in Frankfurt a. Main in die Kommunalverwaltung, war darauf bis 1909 Bei⸗ geordneter und Kämmerer in Wiesbaden und ging 1909 als Beigeordneter nach Düſſeldorf. Im Juli 1912 wurde er als Oberbürgermeiſter nach Kaſſel und 1913 zum Oberbürgermeiſter nach Charlottenburg berufen. Der zum Reichsſchatzminiſter ernannte Landrat a. D. Hans v. Raumer wurde 1870 in Deſſau geboren. Nachſt Abſchluß ſeiner Univerſitätsſtudien ging er in den Verwaltungsdienſt, war Landrat in Wittlage und lebte nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Staatsdienſt in Osnabrück. Als Referent arbeitete er unter dem Gra⸗ ſen von Rödern im Reichswirtſchaftsamt und trat nach der Revolution in den Tienſt der Privatinduſtrie. Er war zuletzt Verbaudsdirektor der Arbeitsgemeinſchaft der elektrotechniſchen Induſtrie. Der als Arbeitsminiſter in Ausſicht genommene Hch. —— —— — — e Brauns(M.⸗Gladbach), Dr. der Staatswiſſenſchaft und Direktor an der Zentralſtelle des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in M.⸗Gladbach, wurde geboren am 3. Januar 1868 zu Köln, ſtudierte Theologie in Bonn und Köln, ſpäter Nationalökonomie und Staats⸗ recht in Bonn und Freiburg im Breisgau, promovierte in Freiburg 1905. Von 1890—1895 war er Kaplan in Krefeld, von 1895—1900 Vikar in Vorbeck bei Eſſen a. Ruhr, von 1900 ab Direktor an der Zentralſtelle des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in M.⸗ Gladbach, Leider der dortigen Organiſationsabteilung und der volkswirtſchaftlichen Kurſe des Volksvereins. Er wurde Mitglied der verfaſſunggebenden deutſchen Natio⸗ nalverſammlung für den Wahlkreis Köln⸗Aachen un wurde für den Reichstag auf der Reichsliſte des 3. trums gewählt. 5 3 3 Kleine Nachrichten. Aarau, 29. Juni. Der aarauiſche Regierungsrat erſuchte den Bundesrat, bei den deutſchen Behörden da⸗ hin zu wirken, daß im Kanton Aarau Perſonen für ihre Erwerbstätigkeit in Deutſchland nicht mehr der deutschen Reichseinkommenſteuer unterworfen werden. 8 London, 29. Juni.(Havas.) Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Kopenhagen hat Polen alle Männer zwiſchen dem 25. und 30. Jahre mobiliſiert. Paris, 29. Juni. Nach dem„Exchange Telegraph“ haben die Alliierten die Zerſtörung der Dardanellen⸗ forts beendigt. a 5 Paris, 29. Juni. Der franzöſiſche Handelsminiſter erklärte in der Kammerſitzung, daß die geſamten Le⸗ bensmittel, mit Ausnahme des Getreides, demnächſt für den Handel freigegeben werden. 5 8 Rom, 29. Juni. In Brescia und Rorezzo hat ein Zuſammenſtoß zwiſchen Sozialiſten und Volksparteilern ſtattgefunden. Dabei iſt ein Karabiniere getötet worden. Berlin, 30. Juni. Dem„Berliner Lokalanzeiger“ wird aus Halle berichtet, daß die drei großen Staßfurter Maſchinenfabriken wegen Lohnſtreitigkeiten ihre Betriebe haben ſchließen müſſen. i ö London, 30. Juni.(Reuter.) Lord d' Abernon wird unverzüglich abreiſen, um ſeinen Poſten als Botſchafter Großbritanniens in Berlin anzutreten. Seine Ernen“ nung trägt vorläufigen Charakter und hat ihren Grund in den wirtſchaftlichen Problemen, die jetzt in den inter⸗ nationalen Beziehungen mit Deutſchland vorherrſchen. 9 Amſterdam, 30. Juni. Dem„Times“ zufolge hat Kraſſin geſtern neuerdings eine Unterredung mit Lloyd George gehabt und wird heute wiederum mit dem Aus⸗ ſchuß des Wirtſchaftsrates zuſammenkommen. 1 Stockholm, 30. Juni. Die hieſigen Blätter bringen augenſcheinlich inſpirierte Artikel, die einen Abbruch der diplomatiſchen Beziehnnoen mit Finnland vorausſehen. Rom, 30. Jun. Jun Mecerata wurde der General⸗ ſtreik erklärt. Aus der Provinz werden von den Anar⸗ chiſten progagierte Zwischenfälle gemeldet. 1 Rom, 30. Juni. Die Gerüchte über eine angebliche — in Mailand und anderen Städten ſind unbe⸗ gründet.* 4 1 85 Mutmaßliches Wetter. 1 Der Barometerſtand hat ſich nur wenig verändert. Am Freitag und Samstag iſt fortgeſetzt warmes, zu Gewitterſtörungen geneigtes, im übrigen aber nicht nie⸗ derſchlagr iches Welter zu erwarten. 5 Ueberfa l auf einen Postboten. In Staßfurt wurde ei 0 4 2 3 ee ee ee und ſeiner Gelef che 1 0 ark beraubt. Die Taſche wurde ſpäter im Jeld Täter entkamen ee. e Brillanten in alter Wäſche. Einigen Betrügern gelang es bei Warſchauer Banken ſür annähernd zwei Millionen Mar falſche Schecks auf Berliner Bauten zu diskontieren. Sie kauf⸗ ten auf dieſe Schecks für über 2 Millionen Mark Brillanten. Es gelang dem polniſchen Unterſuchungsamt, die Betrüger an der Grenze ſeſteunehmen. äſche eingenäht. Ein deutſches Linienſchiff nach Holland verkauft. Das deutſche Linienſchiff„Rheinland“, 18 000 Tonnen groß, iſt von der Aktiengeſellſchaft Franz Eijedifk ſamt ſeiner Einrichtung angekauft worden Das Schiff, das zurzeit in Kiel liegt, wird in Holland aufgetakelt werden Der Verkauf erfolgte durch Vermittlung Englands zugunſten des Verbandes, an den das Schiff abzuliefern war, und zwar unter der Be⸗ dingung, daß es entweder an eine Firma in den Verbands⸗ ländern oder in einem neutralen Lande, unter keinen Um⸗ ſtänden aber an eine Firma eines Landes verkauft werden dürfe, mit dem die Entente Krieg geführt hat. „Ein niederländiſches Aufruhrgeſetz. Die zweite hollän⸗ diſche Kammer hat einen Geſetzentwurf gegen umſtürzle⸗ riſche Umtriebe angenommen. Die Sozialiſten und Revo⸗ lutionäre nahmen von der beabſichtigten Obſtruktion durch Dauerreden Abſtand. Das Strafgeſetzbuch erhält danach Die Brillanten waren in alte folgende Ergänzung des Abſchnitts über die Sicherheit des Reiches:„Mit 25 Jahren Gefängnis wird beſtraft: 1. wer mit Perſonen oder Verbänden des Auslandes Verkehr pflegt, um von ihnen bei der Vorbereitung, Förderung oder Herbeiführung einer Revolution Hilfe zu erhalten; 2. wer Gegenſtände und Material ins Ausland einführt, die dieſem Zwecke dienen nnen; 3. wer ſolche Gegenſtände mit dem Bewußtſein dieſes Zweckes aufbewahrt.“ 8 — Seifſenpreiſe. Die Seifenherſtellungs⸗ und Ver⸗ triebsgeſellſchaft gibt bekannt: Die mit Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums feſtgeſetzten Preiſe für fetthaltige Waſchmittel betragen bis auf weiteres: Ein Stück reine Kernſeiſe 5 Mk. ein Doppelſtück reine Kern⸗ ſeife 10 Mk., ein Stück reine Feinſeife 5 Mk., ein Stück Raſierſeife 2,50 Mk., ein Stück K. A. Seife 3,50 Mk.,„Pfd. Paket Seifenpulver 3,50 Mk., ein Pfb. Paket Seiſenpulver 7 Mk.— Dieſe Preiſe ſind Höchſt⸗ preiſe. Die Seifen und Seifenpulverpakete werden mit Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums ohne Preisaufdruck hergeſtellt. g Portoermäßigung für Auslandspakete. Von zu⸗ ſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Vom 1. Juli an werden im Auslandsverkehr bei Paketen und bei Käſt⸗ chen mit Wertangabe die Gewicht⸗ und Verſicherungs⸗ gebühren, ſowie bei Wertbriefen dei Verſicherungsgebüh⸗ ren nach dem Gegenwert 1 Fr. 8 Mk. erhoben wer⸗ den. Die Auslandpakete werden dadurch um ein Drittel billiger werden. Ueber die Einzelheiten geben die Poſt⸗ Aanſtalten Auskunft. 2 e. Letzte Nachrichten. Auslandsſtimmen zur Kanzlerrede. Paris, 29. Juni. Zu den Erklärungen des Reichs⸗ kanzlers Fehrenbach ſagt der„Figaro“: Dieſer Staatsmann, der den Wert der Nuanzen erkennt, iſt zu klug, um zu leugnen, daß Deutſchland den Friedens⸗ vertraa von Verſailles ausführen müſſe. Aber er teilt uns mit, daß es ſchon mehr getan habe, als man von ihm erwarten durfte. Ganz wie zufällig verkündet er, daß Deutſch⸗Oeſterreich ſich mit Deutſchland vereinigen müſſe. Kurz geſagt, er betont von Anfang bis Ende die Umgeſtaltung des Verſailler Vertrags. Gut, aber dann müſſen wir auch nach Frankfurt zurückkehren und das Ruhrgebiet beſetzen. Dann können wir von Re⸗ viſion und Herzlichkeit ſprechen. i Der päpſtliche Nuntius. Berlin, 29. Juni. Der päpſtliche Nuntius Pa⸗ celli iſt heute vormittag eingetroffen. In ſeiner Be⸗ gleitung befinden ſich der Graf Preyſing und der Be⸗ nediktinerpater Wilbert. Pacelli begab ſich nach der St. Hedwigskirche, wo er zum heutigen Peter⸗ und Paul⸗ Tag die Meſſe las. Graf Preyſing ſtattete bereits im Lauf des heutigen Vormittags dem Reichsminiſter des Auswärtigen, Simons, den erſten Beſuch ab. 8 Lebensmittelunruhen. Mainz, 29. Juni. Der geſtrige Tag iſt im all⸗ gemeinen ruhig verlaufen. Die Vertreter der Landwirt⸗ chaft haben gegen die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für das Obſt proteſtiert und einen Anbau⸗ und ee ſtreik angekündigt.— Die Stadt Mainz hat anläßlich der Lebensmittelkrawalle an die Reichsregierung das dringende Erſuchen gerichtet, der weiteren Verteuerung der öffentlich verwalteten Lebensmittel Einhalt zu tun. Ferner wird der Abbau der Kartoffelpreiſe und Abſchaf⸗ fung der Zuſchläge auf manche Lebensmittel und Bedarfs⸗ artikel zu den tatſächlichen Geſtehungskoſten verlangt. Würzburg, 29. Juni. Geſtern kam es auch hier zu ſchweren Lebensmittelunruhen. Am Rathaus feuerte die Reichswehr auf die Menſchenmenge, wobei mehrere Per⸗ ſonen getötet und einige ſchwer verletzt wurden. Ver⸗ ſchiedene Geſchäfte wurden geplündert. 5 Berlin, 29. Juni. Ein Verſuch, heute Lebensmittel unruhen in der Zentralmarkthalle hervorzurufen, wurde durch ſchnelles Eingreifen der Sicherheitspolizei im Keime 4 1 Iänder haßen den Hafen von Bruſſa und Mudanfa be⸗ ſetzt. Die Poſtniederlaſſung in Stambul befindet ſich ebenfalls in den Händen der engliſchen Truppen.— Khemal Paſcha hat einen den religiöſen Haß ſchürenden Aufruf an die Mohammedaner gerichtet. Konſtantinopel, 29. Juni.(Havas.) Ein ſtarkes engliſches Geſchwader hat ſich nach Mudania begeben, wo eine Abteilung Marine ausgeſchifft wurde. Die Matroſen verhafteten mehrere türkiſche Nationaliſtenfüh⸗ rer. An die Bevölkerung wurde eine Kundgebung er⸗ laſſen, in der geſagt wird, es handle ſich um Strafmaß⸗ nahmen gegen die Verletzung des Waffenſtillſtandsver⸗ trags und die ſeinerzeit gegenüber engliſchen Offizieren eingenommene Haltung. J Paris, 29. Juni. Heute iſt eine internationale Han⸗ delskammer gegründet und damit der internationale Han⸗ delskongreß geſchloſſen worden, an dem Vertreter von Amerika, England, Frankreich, Italien und Belgien teil⸗ genommen haben. London, 29. Juni.(Reuter.) Evenings News“ mel⸗ den aus Konſtantinopel: Am Freitag ſind griechiſche Truppen in Paderma an der Südküſte des Marmara⸗ Meeres gelandet worden, um die Dardanellengegend von den Nationaliſten ſäubern zu hafen.. Die Brüſſeler Verbands konferenz. Paris, 29. Juni.(Havas.) Millerand, Marſchall Foch, Finanzminiſter Marſal und der Vorſitzende der Wiedergutmachungskommiſſion, Louis Dubois, werden Paris am Donnerstag, den 1. Juli, verlaſſen, um ſich im Sonderzug nach Brüſſel zu begeben, wo am folgen⸗ den Tag die Verbandskonferenz beginnt. Die franzö⸗ ſiſche Vertretung wird etwa 50 Perſonen umfaſſen. Heidelberg, 30. Juni. Geſtern morgen zog die Arbeiterſchaft mehrerer großer Fabriken auf den Wochen⸗ markt und erzwang eine ſtarke Herabſetzung der Preiſe. Kirſchen koſteten 1.20 Mk., Johannisbeeren und Stachel⸗ beeren 80 Pfg., Birnen 1.20 Mk. Die Händler erklär⸗ ten, am Mittwoch zu ſtreiken und nichts mehr auf den Markt, ſondern ihre Ware nur noch in die Hotels N e Deutſcher Einſpruch in Brüſſe l. Berlin, 30. Juni. Aus dem Haag, 29. Juni, wird berichte: Aus Brüſſel wird gemeldet: Die deutſche Regierung hat ihren Geſchäftsträger in Brüſſel, Dr. treten würde. Eine Belegſchaftsverſammlung im Eſſene Bezirk ſprach ſich ſehr ſcharf gegen das weitere Verfah ren von Ueberſchichten aus. U. a. wurde von den Red nern gefordert, daß jeder Bergmann gebrandmarkt wer den ſoll, der ſich jetzt zu Ueberſchichten bereitfinde. Der Abſtimmungstag für Oberſchleſien. Genf, 30. Juni. Havas meldet: Der Verbandsra hat dic Volksabſtimmung in Oberſchleſien auf die zweit Oktoberwoche feſtgeſetzt. Finanzkonferenz in Brüſſel. Brüſſel, 30. Juni.(Havas.) Das endgiltige Pro gramm der Finanzkonferenz wird erſt bei Beginn de Konferenz feſtgeſetzt werden. Die Hauptfrage wird di Verteilung der von Deutſchland geforderten Entſchädi gungsſumme bilden. Die Finanzſachverſtändigen habe einen Bericht ausgearbeitet, der der Konferenz übergebe wird, die nach der Ausſprache darüber beſchließen wird Wahrſcheinlich wird der Vorſitz dem belgiſchen Vertre ter angeboten werden. Die Arbeiten der Konferenz wer den zwei Tage in Anſpruch nehmen. Nach Schluß de Konferenz werden alle Delegationen ſofort nach 9 abreiſen. ER möglich. Hoffentlich werde dieſe erſprießliche Zuſammeſßffen 1 Paris, 30. Juni. Der„Temps“ berichtet: Die No nom der türkiſchen Friedensvertretung erkennt die neugeg ü Staa deten Staaten Polen, Südſlawien und die Tſchecho⸗Sl wakei an, ferner als unabhängigen Staat Syrien, Meſſe potamien und Paläſtina, ſowie Armenien und Hedſch ferner die Schutherrſchaft Frankreichs über Tunis Marokko. Die türkiſche Regierung verzichtet auf Rechte und Vorrechte auf Libyen und die Inſeln d Dodekanes. Sie erkennt die engliſche Schutzherrſcha über Aegypten an, ferner die freie Schiffahrt auf 5 D Suezkanal, die engliſch⸗ägyptiſche Verwaltung über fäliſe Sudan und die Annexion von Cypern durch Engla gen erſtickt. Einer der Rädelsführer, der aus Hamburg ſtam⸗ men ſoll, iſt feſtgenommen worden. Berlin, 29. worden. Cuxhaven, 29. Juni. e Küſtenwehr griff nicht ein. Heute ewerkſchaftskartell die Zurückziehung des Militärs und der Polizei und verbürgt ſich für die Sicherheit der Stadt durch eigene Ordner. Krieg im Oſten. Juni. Ueber den Kreis Schleuſingen (Provinz Sachſer) iſt der Ausnahmezuſtand verhängt Geſtern abend Plünderungen. Di Polizei war machtlos. Die zur Hilfe 1 zu bringen. ö 1 ſpruch zu erheben. A kam es zu forderte das che ſtattfinden. Die Eng⸗ Landsberg, beauftragt, gegen die deutſchfeindlichen Kund⸗ gebungen, die kürzlich in Antwerpen ſtattfanden, Ein⸗ neberſchichten und Lebens mittelverſorgung⸗ Bochum, 30. Juni. Die Arbeiterorganiſationen im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbau haben bei der Arbeits- gemeinſchaft eine Reviſion des Ueberſchichtenabkommensg beantragt. Verhandlungen darüber werden Ende der Wo⸗ Veranlaſſung zu dem Antrag gaben die ſich fortwährend mehrenden Klagen der Bergarbeiter, ſie ſich außerſtande fühlen, die Ueberſchichten in der bis⸗ herigen Weiſe weiterzuführen, wenn nicht eine baldige 1 ſeln im 2 0 regeln zum Die Türkei verzichtet auf ihr Recht auf die großen egäiſchen Meer. ig! langt u. a. die Beſchränkung der Zahl der auswärtigwehr Kriegsschiffe, 0 0 zen wie vor dem Krieg unter türkiſcher Oberherkſchſpoliz verbleibt und daß Smyrna und die 25 biete von den griechiſchen Truppen geräumt werden. Me aff Regierung anzuerkennen bereit. In Gart Hand Die türkiſche Regierung ſie verlangt, daß Oſtthrazien in den Gr c angrenzenden Schutz der Minderheiten iſt die türkiſſgen Verantwortlich für die Redaktion Gg, Zimmermann, Seckenſſchlof „ f Konſtantinopel, 29. Juni.(Havas.) Beſſerung in der Verſoraung mit Lebensmitteln ein⸗ 1 88 0 5. 3 9 1 Seht ke allem Bekanntmachungen chm! Hanna! Irple Uurmerſchaft deenbeim. iäſerſcelne 50-60 ölr. Hasen 5 3 i Heiter Seckenheimz! Einladung! zu verkaufen(b Wer ſagt s Wir bringen hiermit zur öffentlichen ente Abend 8 Uhr findet in dern Samstag, 3. Juli, abends 6 Uhr mend. Marimann. ſchäftsſtelle. 5 Fenntnis, daß am vächſten Fertan den Halle des Schlößchens eine findet im„Deutſchen Hof“ eine. 8 f 55 2 Juli 1920, nachmittags 3 Uhr im 5 7 Houbr Fohrock 1 Rathaus die Aachſchau für die Erſt⸗ und 2 gemeinsame Sitzung(Frtedensware) preis. Geſangve eie d Wiederimpflinge ſtattfindet. mit der Bezirks vorſtandſchaft ſtatt. 8 1 verkaufen. Zu„Liederfal roß „Seeckenheim, den 30. Juni 1920. f Das Erſcheinen ſämtlicher Turnrats⸗ erfta 5 in der E pe⸗ Seckenheim Bürgermeiſteramt: N mitglieder und der Vorſttzenden und Schrift⸗ ee. ds. Bl 4(b. Heute Abend 3 Koch. Bürqy. führer der für das Bezirksturnfeſt gebildeten—— 8 Uhr 8 N 1 811 Schöne Probe 0 egen Die Verleihung von Ausſteuergaben Ausſchüſſe iſt dringend nötig.„ beſon Di Wee eee 5 18 Tagesordnung: Die Vorſtandſchaft. llccueme. 0 p 50 e Gemeindebehörden des Bezirks werden 0 5 beit is und di f zu verkaufen. iche rſcheinen⸗ D unter Hinweis auf die Bekanntmachung des. e eee und die Turnverein Seckenbeim Aearauerkr. II. wartet. Der Vor 4 Miniſteriums des Innern vom 4. April 1865 (Zentralblatt Nr. 12 Seite 63) veranlaßt etwaige Bewerbungen um eine Ausſteuer⸗ gabe mit den vorgeſchriebenen Belegen inner- halb 8 Tagen hierher vorzulegen. Wir bemerken, daß dieſes Jahr nur enangeliſche Hrantpaare berückſichtigt werden können. Mannheim, den 22. Juni 1920. Bad. Bezirksamt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Geſuche ſind bis ſpäteſtens 7. Juli 1920 bei uns einzureichen. Seckenheim, den 30. Juni 1920. Bürgermeiſteramt: Roch. Arbeiter und Arbeiterinnen erſcheint in Maſſen, es gilt, Proteſt einzulegen gegen die vom Arbeitsnachweis Mannheim geübte Nicht⸗ einſtellung der auf dem Lande wohnenden Induſtrie arbeiter. 5 Der Einherufer: Ad. Neubauer. Uüulrigten beten„Olo flalurfreundo' rtssruppe Heckenheim a Heute Abend punkt 8 Ahr findet im Lokal„Lamm“ die Werichterſtattung über den am 28. u. 27. Juni ſtattgefundenen Gautag ſtatt. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der Obmann. Das Einſperren der Tauben während der Erntezeit betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Beſitzer von Tauben ver⸗ pflichtet ſind, letztere in der Erntezeit, das 5 iſt vom 1. Juli bis 1. Auguſt d. Js, ein⸗ zuſperren. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des§ 143, Ziff. 1 P.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 28. Juni 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. ee Katholischer Jungmaänner Verein Das für morgen angeſetzte Training findet heute um 7 Mr im Wörtel ſtatt. Freitag Abend 8 Uhr Vereinaberſammlung iu Lola. er P'; aſes. Ceschäfts Verlegung. Meiner werten Kundschaft zur Nachricht, daß sich ab 1. Juli meine Wohnung FHildastrasse Nr. 2 a 93 belünqdet. i u. Wohlfart, Schulnatler, 5 1 Säümimel⸗Anzetger uur für Miiglieber zer Janbm. Ein- 3 Nerkanfsgrapffeufchset Morgen Mittag von 2 Uhr ab wird im Lager Apfelwein ausgegeben. Der Liter koftet Mk. 3.— inkl. Steuer. Wir bitten die Mitglieder, die welchen beſtellt haben, ihre Fäſſer pünktlich ins Lager zum Abfüllen zu br* 3 E. U. gegr. 1898 Sanntag. den 4. Juli d s., nach mittags 3 Ahr, im Ga uten des heeſigen Schlößchen Schauturnen unter Mitwirkung der Kapelle Schüßler. Die verehrl. Einwohnerſchaft Seckenheims wird hiermit zu recht zahlreichem Beſuch freundlichſt eingeladen. Der Turnrat. Medizinal⸗Verband Jeckenheim. Da noch ſehr viele Mitglieder mit ihrer Beitragzahlung im Rückſtand ſind, werden die⸗ ſelben hiermit aufgefordert, ihre Rückſtände bis Sonntag, den 4. Juli zu begleichen. Die⸗ jenigen Mitglieder, welche bis dahig ihre Bei⸗ träge für das abgelaufene Halbjahr nicht be⸗ zahlt haben, können vom Vorſtand aus dem Perhand ausgeſchloſſen werden. Weiter wird bekannt gegeben, daß bei Krankheitsfällen dem Arzt, ſowie bei Abholung der Medikamente dem Apotheker das Mitgliederbuch vorgezeigt werden muß. Der Vorſtand. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim mündelsicher. Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- zinsung. Aunahmestelle: Gg. Leenh. Bühler, Seckenheim wohnhaft an den Planken. Scheck- und Giroverkehr kostenlos. „Kostenlose EInzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a.) Rh Nr. 629.— Karlsruhe aden) Nr. 1788. Hypotheken gegen mässige Zinssätze, 5 a d provisionsfrei. ſonen Lebensmittelamt. durch Wollsachen-Oerteilung. Wir haben eine kleine Anzahl Strü und einige Meter Anzugſtoffe an hieſige ſchäftsleute überwieſen, welche morgen 7 Verteilung gelangen. Zu dieſem 3 5 werden morgen Vormittag von 8—12„Ou auf unſerem Büro(Zimmer 2) Bezugſih⸗ an die minderbemittelte Bevölkerung a eme geben. Sic Seckenheim, den 1. Juli 1920. e Lebensmittelamt. 1275 N ind n De. 5 Schmalz Ausgabe. Morgen Freitag wird auf dem Leſ mittelamt an ſämtliche Haushaltungen Vorzeigung des Lebensmittelaus weises Schweineſchmalz bis zu 1 Pfd. pro Ko Haus haltung ausgegeben. Der Preis b 16 Mk. pro Pfund. Die Ausgabe el, Was in den unteren Räumen des Lebensmzum amtes und iſt der Eingang zur Außznd n am linken Flügel des Schulgebäudes gang zum Bade“. Die Ausgabe erfol folgender Einteilung: teh Fſpe Nr. 1 bis 750 von 1 bis 2 UlRoch e e, e,, 1801„ 220„ 8„ 2251„ 3000„ 4„% 5 fn Seckenheim, den 1. Juli 1920. a du Lebengmittelamt. Paß i Fleisch-Ausgabe. ft Morgen Freitag, nachmittags ve 1 8 bis 4 Uhr erhalten die Kranken und Beſdem berechtiglen für Hochzeiten bei Metzgern 0 Gruber ihre zuſtehenden Fleiſchzulagen. d 918 Preis beträgt pro Pfund Kalbfleiſch 9.-Warf Seckenheim, den 1. Juli 1920. Sie w. Leebensmittelamt. e