„ Hmtfsblatt der Bürgermefsteramfer Seckenheim, Jwesheim, Heckarhausen und Edingen — CC. ᷑ ͤ ͤ v0 Abonnementapreis: Monatlich 3.— 4 mit f Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg. 8 trei⸗„J.] Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal f Reklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. gen 20. Jahrg. 8 asc. Deſtengend. esche g lch Dienstag, 61 Juli 1920. 22:. 5 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Poſtſcheckkonto! Narlornbe Nr. 19819. 1 Beobachter“, der gute Beziehungen zum Reichskanzler Feh⸗ Ob eſes Amt anzunehmen, Reichsregierung mit den Mini⸗ und den Vertretern der freien che Beſprechungen künftig regel⸗ ſtattfinden zu laſſen. Wie aus Hamburger Reedereikreiſen mitgeteilt wird, hat Regierung die Abſicht, ſogleich nach den Verhandlungen Spa ein Reichsſchiffahrtsminiſterium zu bilden. die in lelbſtverſtandlich, daß man in den Kreiſen der privaten Pec⸗ er dieſen Gedanken ablehnt und den Wiederaufbau der dentſchen Schiffahrt auf befürwortet. 5 Nach der ſozialdemokratiſchen„Volksſtimme“ wird in den Magdeburger Betrieben in den letzten Tagen eine leb⸗ ſte Propaganda für einen Generalſtreik gegen den Steuer⸗ abang betrieben.— Die Bergarbeiter im Maus felder Ge⸗ beidskreis ſind in den Streik getreten. Sie wollen die Ar⸗ un 45 nicht wieder aufnehmen, bevor der zehnprozentige Lohn⸗ ſucht ſi zug aufgehoben iſt.„Das Bezirksſekretariat in Halle hat W 2 telegraphiſch an die Reichsregierung gewandt und um 2 ufhebung des Steuerabzugs erſucht. Ebenſo haben ſich die ſofn arbeiter geſtern an die Regierung gewandt und um plortige Aufhebung der Ausuahmebeſtimmung gegen die Arbeiterklaſſe aufgefordert. 10 Auf Anſvage hat der Präſident der Wiedergutmachungs⸗ emmiſſion, Dubois, erklärt, daß nach ſeiner Meinung keine drökterung mit den Dentſchen ſtattfinden würde, ſondern f 5 dieſe nur Vorſchläge einzubringen hätten.(Dieſe Nach⸗ Icht ſteht im direkten Widerſpruch mit der Meldung, in da werde eine Reviſton des Fri 8 8. noc bn eviſt s Friedensvertrags vorgenom⸗ bab 4s Pariſer„Journal offiziell“ meldet: Marſchall Foch en 1 fer 2 den alliierten Kabinetten eine Denkſchrift für die Kon⸗ Juguß in Spa zugehen laſſen, welche ſich gegen militäriſche 751 5 n an Deutſchſand ausſyricht. Morſchall Foch Seif begrand 1 und deine Anträge in 12 verſöulich 2 Konferenz der franzöſiſchen, belgiſchen, italieniſchen „ 8 engliſchen Miniſter erörterte ausſchlielich die Frage 0 fol deutſchen Entſchädigung. Es wurde ein Abkommen auf — Wender Grundlage erzielt: Frankreich wird 52, England Nes beatien 10, Belgien 8, Serbien 5 Prozent erhalten; der III 8 gelaugt an die übrigen Mächte, Rumänien, Portugal ſati Japan, zur Verteilung. Italien ſoll überdies Kompen⸗ * ionen wirtſchaftlicher und finanzieller Natur erhalten. Die Zweite holländiſche Kammer hat die Vorlage über Ing en 0 Millionen Gulden⸗Kredit an Deutſchlaud angenom⸗ W Wie 2 ee und in verſchiedenen anderen Städten eine gegen⸗ eit- bes. Organiſation aufgedeckt, die den Namen„Wei⸗ mehr renz“ führt. Eine größere Anzahl Perſonen, darunter 3 Krankenſchweſtern, ſind verhaftet worden. Wie be⸗ Are et wird, ſoll auch das Komitee des däuiſchen Roten nzes durch die Verſchwörung kompromittiert ſein. dem Wege der Selbſtverwaltung inge aus Petersburg gemeldet wird, hat man dort, in Es iſt 2 22 Ein ſüdweſtdeutſcher Großſtaat? Die„Heſſiſche Volkszeitung“ brachte geſtern eine aus Karlsruhe datierte Meldung, nach der Erörterungen zwiſchen Baden und Württemberg wegen der Vereinigung noch zu keinem greifbaren Ergebnis gediehen ſeien. Jedoch werde von Württemberg eine Einbeziehung von Heſſen, der bayeriſchen Pfals und Hohenzollern, alſo die Gründung eines ſüdweſtdeutſchen Großſtaates, unter Ausſchluß von Bayern angeſtrebt. Veranlaſſungen dieſer Beſtrebungen ſei die Entwicklung der Finanzen, der bevorſtehende Bau des Neckar⸗Donaukanals und die politiſchen Beſtrebungen der Franzoſen nach einem neuen Rheinbund. Auf Grund dieſer Meldung hatte der Darmſtädter Ver⸗ treter der„N. Bad, Landesztg.“ eine Unterredung mit dem Staatspräſidenten Ulrich, in deren Verlauf der Staats⸗ präſident u. a. erklärte: Der Plan, Württemberg und Baden zu vereinigen, iſt nicht neu. Schon ſeit längerer Zeit ſchweben darüber un⸗ verbindliche Unterhandlungen zwiſchen führenden Politi⸗ kern, die aber bisher über das Stadium grundſätzlicher Er⸗ wägungen noch nicht hinausgekommen ſind. Aus meiner Kenntnis der Sachlage kann ich mitteilen, daß Württenn⸗ berg dabei die treibende Kraft iſt, während ſeine Abſichten bisher in Baden wenig Gegenliebe gefunden haben. Wenn neuerdings auch Heſſen und die anderen genannten Ge⸗ bietsteile in eine ſolche Kombination einbezogen werden, ſo kann ich dazu zunächſt nur ſagen, daß wir amtlich noch kei⸗ nen Anlaß gehabt haben, uns mit der Angelegenheit zu ve⸗ ſchäftigen. Alles wird davon abhängen, wie Preußen ſich nach Ablauf der Sperrfriſt verhalten wird. ſächliche preußiſche Gebietsteile mit größerer Selbſtändigkeit ausgeſtattet, etwa zu Reichsprovinzen umgeſtaltet, ſo liegt ja nichts näher, als daß auch im Süden eine gewiſſe Arron⸗ dierung ſtattfindet. Möglicherweiſe wird dabei dann auch wieder der Plan eines Groß⸗Heſſen neues Leben bekommen. Es erſcheint zweifelhaft, ob Heſſen vielleicht aus finanziellen Gründen der obengenannten Kombination den Vorzug ge⸗ ben würde. Jedenfalls aber wende ich mich aufs ſchärfſte gegen Be⸗ ſtrebungen, wie ſie z. Zt. in Kreiſen des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums im Gange ſind, nämlich Heſſen wirtſchaſtlich auseinander zu reißen. Man will dort Oberheſſen dem Kaſſeler Wrtſchaftsgebiet anſchließen. Starkenburgs wiri⸗ ſchaftlicher Schwerpunkt ſoll nach Mannheim verlegt wer⸗ den, wozu der Anfang die Tatſache iſt, daß man Maunheim als Sitz des Neichskommiſſars erkor, und ſchließlich ſoll⸗ Rheinheſſen wirtſchaftlich an Köln gebunden werden. Ganz beſonders gegen die unglaubliche politiſche Unklugheit der letztgenannten Abſicht muß man energiſch Front machen. Auch wenn man das linksrheiniſche Gebiet nur wirtſchaſt⸗ lich zuſammenſaſſen will, ſo arbeitet man damit den politi⸗ ſchen Plänen der Franzoſen in die Hände. Aus dieſem Grunde kann vor einer wirtſchaftlichen Trennung rechts⸗ und linksrheiniſechr Gebietsteile nicht dringend genug u ge⸗ warnt werden. 5 ie 12 N,. AN. Deutſchland. 5 Zum Abbau der Zwangswirtſchaft. WTB. Berlin, 5. Juli. Das Anhalten des beſſeren Valu⸗ taſtandes geſtattet zunächſt den berechtigten Wünſchen der Bevölkerung nach Erleichterung auf dem Gebiete der Zwangswirtſchaft insbeſondere dem Wunſche nach eiweiß⸗ haltigen Nahrungsmitteln und ſchmackhaftem Zubrot Rech⸗ nung zu tragen und das Verbot der Einfuhr aus dem Aus⸗ lande bis auf weiteres aufzuheben. Sollte wider Erwarten die Valuta ſich erheblich verſchlechtern, ſo wind im Intereiſe Werden tat⸗ unſerer Zahlüngsbilanz eine Zurücknahme der Einfuhrbe⸗ willigung vorbehalten! Im Anſchluß der Aufhebung des Ein⸗ fuhrverbotes ſoll auch die Bewirtſchaftung von Käſe im In⸗ land freigegeben werden in der Erwartung, daß infolge der Beſſerung der Valuta die Einfuhr ausländiſcher Käſe mil⸗ dernd auf die gegenwärtigen, zum Teil unerhörten Schleich⸗ handelpreiſe für einheimiſche Käſe einwirkt. 5 5 Unruhen in Ilmenau. WTB. Ilmenau, 5. Juli. Freitag nachmittag kam es hier zu einer Kundgebung gegen die Teuerung der Lebens⸗ mittel. In einer Verſammlung auf dem Marktplatze wurde beſchloſſen, die Lebensmittelpreiſe auf die Hälfte der Preiſe herabzuſetzen und dieſen Beſchluß den Händlern ſofort mitzu teilen. In einem Geſchäft wurden Lebensmittel zu den um 50% herabgeſetzten Preiſen von den Demonſtranten ſelbſt ver⸗ kauft. Zur Ausſchreitung iſt noch nicht gekommen. Dr. Simons über Deutſchlands außenpolitiſche Aufgaben. Berlin, 5. Juli. In einer Unterredung ſprach ſich der Miniſter des Aeußern Dr. Simons über die nach Spa für Deutſchland außenpolitiſch wichtigſten Aufgaben aus. Als erſtes Erfordernis bezeichnnete er es, auf dem ſchleunigſten Wege den diplomatiſchen Dienſt mit allen Staaten wieder herzuſtellen. Der Miniſter verwies darauf, daß dieſer Dienſt ja nicht nur mit den uns bisher feindlichen Staaten einge⸗ ſtellt worden iſt, ſondern daß es infolge der langjährigen Blockade unmöglich geweſen ſei, auch in den anderen Staaten die nötigen Ergänzungen vorzunehmen. Der Wiederaufbau des diplomatiſchen Dienſtes ſei umſo notwendiger, weil man ſofort an den Abſchluß von Handelsverträgen gehen müſſe, die einesteils alle infolge des Kriegszuſtandes von ſelbſt vollſtändig erloſchen ſeien, zum anderen Teil von den Neu⸗ tralen gekündigt worden ſind. Auch Miniſter Simons be⸗ tonte als unbedingtes Erfordernis, Werte zu ſchaffen und zu xportieren, um den Friedensvertrag zu erfüllen. Dieſer Export ſei ſo bedeutſam, daß er keinen Aufſchub erleiden könne. Weiter hob Dr. Simons die beſondere Bedeutung Südamerikas in ſeinen Beziehungen zu Deutſchland hervor, und knüpfte daran die Hoffnung, daß es gelingen möge, die alten guten Beziehungen zu deiſen Ländern, namentlich zu Argentinien aufrecht zu erhalten und zu ſtärken. Er er⸗ wähnte dabei, daß der argentiniſche Geſandte in Berlin Molina, ſich ihm gegenüber kürzlich gleichfalls in dieſem Sinne ausgeſprochen habe. f 1 1 3 Die Vorkonferenz in Brüſſel. Die Verteilung der deutſchen Milliarde. Baſel, 5. Juli. Den„Basler Nachr.“ wird aus Brüſſel gemeldet: Aus engliſchen Kreiſen erfährt man, daß Lloyd George, Millerand, Sforza und Delacroix beſchloſſen haben, von einer Aufteilung der deutſchen Entſchädigungsſumme nach Prozenten abzuſehen, daß 20 Proz. ſowohl für Italien als für Belgien nicht genügend ſeien. Man beſchloß daher, die Eutſchädigungsſumme in Einheiten einzuteilen, von de⸗ nen England 25 und Frankreich 55 Teile erhalten ſoll. Da⸗ mit g. ben ſich Italien und Belgien zufrieden, woraus wiede⸗ rum hervorgeht, daß die Eutſchädigung mehr als 100 Milliar⸗ den betragen wird.— Der Gewährsmann der„Basler Nachr.“ rechnet mit 120 Milliarden Goldfranken, die in jähr⸗ lichen Raten von drei und ſpäter von 5 Milliarden bezahlt werden ſollen. 1 W. T. B. Paris, 5. Juli. Laut„Petit Pariſien“ verlangt Belgien außer einem beſtimmten Anteil an der Entſchädi⸗ gungsſumme noch die Zuweiſung als gute Priſe der im Ha⸗ fen von Antwerpen beſchlagnahmten deutſchen Handelsſchiffe, ſowie die Zuſicherung, daß Deutſchland die in Händen der belgiſchen Regierung befindlichen 7 Milliarden Mark zum Nominalwert von 1,25 Fres. zuzüalich Zinſen zurücknehme. Ekkehard. on Viktor Scheffel. at der ſich heut erzei eiſts, E itzt beim ien Freund. a Lärm und Kampfgetös, Schildklang und ſchweren Hieb: S will Hiltgunde einſt dir in die Arme 7 nd ant du ſie verkehrt umarmen mit der Lin B , was du tuſt, muß ſchief und linkiſch ſein den gesch als diner nieberſcdee ne man irſch als Linker ni ret 80 r wird nimmermehr des Ebers Braten ſchmecken n ich queren Auges dich mit den Dienern ſcheltenn mit ſcheelem Blick entgelteg. ſchöpf ich dir guten Rat 1 nem Herd 5 Ein ich - 25 5 . f 5 1 ö einer hat no eimiſcher Heldenſ 7 die al deutſchen Seiſtes, die 2 5 der Nachwe die bilde 1e 8 ppelte At⸗ 5 8 8 S 2 8 8. —ͤ— 2——E—— ch eine lange Rede an unſere Herden. Ihr guten Ziegen, ſeid verſchwiegen, der Abt von Novaleſe braucht nichts von unſerer Geiſter Entrückung zu wiſſen. 8 5 7 50% Aber ſtehet mir einmal Rede, Bergbruder, was habt Ihr in dieſen Tagen ſo geduckt⸗in Eurer Höhle au ätzen gehabt! Ich —ů ͤͤ babe Euch wöhl geſehen wie. Ihr viel Härenfüße und Rufen Fülf Eſelshaut gezeichnet, Ihr habt doch keinen böſen Zauber vor ge⸗ 1 unſere Herden und Berge? Sonſt.. er ſah ihn drohend an. Ich hab ein Lied aufgeſchrieben, ſprach Ekkehard. Der Senn ſchüttelte das Haupt. 1 55 Das Schreiben! das Schreiben! brummte er. Mich geht es nichts an, und der hohe Säntis wird, ſo Gott will, noch auf Enkel und Urenkel herabſchauen, ohne daß ſie wiſſen, wie man Griffel und Feder handhabt, aber das reiben kann unmöglich vom Guten ſein. Der Menſch ſoll aufrecht einhergehen, wenn er ein Ebenbild Gottes ſein will, wer aber ſchreibt, muß ſitzen und den Rücken biegen, iſt das nicht das Gegenteil von dem, was Gott an⸗ geordnet? Alſo muß es vom Teufel kommen. Seht Euch vor Bergbruder! und wenn Ihr mir noch einmal geduckt in Eurer Höhle ſitzen wollet wie ein Murmeltier und ſchreiben— beim Strahl! ich fahr Euch als Alpmeiſter dazwiſchen und reiß die Blätter in Fetzen, daß ſie der Wind verweht in die Tannen⸗ wipfel, Ordnung muß ſein hier oben und einfach Weſen, 921 leiden nichts Ausgeſpitztes! a 85 8 ſagte Ekkehard lachend und Ich will es nicht wieder tun, reichte ihm die Hand. 5 % Der brave Alpmeiſter war am Sennwalder Rotwein warm geworden. 5 f 1 e e And bei Donner und Blitz ſchalt er weiter, was ſoll das hei⸗ ßen, ein Lied aufſchreiben? Faul 8 Ihr könnt! ö ee e 3 Er hub einen Jodelgeſang an in ſo unmodulierr größdlichen Naturlauten, daß auch das geübteſte Ohr einen mit Wort— acht hel darzuſtellenden Ton vergeblich darin zu entdecken ver⸗ äkte. ne r e e e e e 3 5 Zur ſelben Stunde ſaß zu Paſſau an der u im reblaubumrankten Gartenſtüblein der Biſchofspfalz 8— der Friſche ſproſſenden Mannesalters vor einem ſteingehauenen iſch. Ein unnennbar feiner Zug lag um den von braunem, 5 überdeckten Mund, üppige Locken wallten unter dem ſamt⸗ i Narrenvaſſev! Schreibt es einmal en Barett herfür, ſeine dunkeln Augen folgte 1 reibhenden Rechten. Zwei blonde Knaben W 1 er hölzernen Armlehne ſeines Stuhles und ſchauten ihm über 2 Schulter. es war ſchon manch ein Blatt beſchrieben von ahrten und Stürmen und Not und tapferer Helden Tod— er ſchrieb jetzo am letzten. Und dauerte nicht lang, ſo⸗ kat ex die Jeder weg und trank einen langen, tiefen, ernſten Schluck ungg⸗ kiſchen Weines aus dem ſpitzen Pokal. 2 5 Aft es ent fertig? ſprach der eine Knabe. A Es iſt fertig! nickte der Schreibersmann, alles fertig, wie ed ch hub und wie es kam und wie es ein bitter Ende nahm Fortſetzung folgt.) 55 0 0 10 „Weiter erklärt der„Petit Pariſien“, daß Milerand Zwaugs⸗ maßnahmen gegen Deutſchland verlangte, falls es mit den Kohlenlieferungen weiter im Verzug bleibe; er ſei aber auf den Widerſtand Lloyd Georges geſtoßen, der plötzlich um 5 Uhr die Sitzung verlaſſen und ſich nicht wieder gezeigt habe. „ Eine Note über die Entwaffnungsfrage. ö WT. B. Brüſſel, 5. Juli. Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas meldet: Die Sachverſtändigen für die Schiff⸗ fahrts⸗ und Luftfahrtsfragen ſetzten den Text einer Note jeſt, die der deutſchen Delegation in Spa überreicht werden ſoll. Der endgültige Wortlaut wird wahrſcheinlich durch den Obexſten Rat feſtgeſetzt werden. Wir glauben zu wiſſen, daß die Note insbeſondere auf der Notwendigkeit der Ab⸗ lieferung des Kriegsmaterials beſtehen wird, das den Alliier⸗ ten bisher noch nicht ausgeliefert worden ſei, und daß ſie ferner von ber deutſchen Regierung die Veröffentlichung des Geſetzes verlangen werde, das die Wehrpflicht in Deutſchland gemäß dem Verfailler Vertrag abſchafft. Weiter befaßte ſich die Note mit der Reduzierung der deutſchen Armee anf 100 000 Maun, die zu dem vorgeſehenen Termine am 10 Juli nicht durchgeführt werden könne. Die 100 000 Mann regu⸗ kärer Truppen, die Deutſchland zu halten berechtigt ſei, müſ⸗ ſen auf neuerlicher Grundlage verteilt werden, ſo daß von einem Tag zum anderen große Heeresteile nicht gebildet wer⸗ den könnten. In dieſer Hinſicht ſei volles Einverſtändnis erzielt worden. ö 5 Der Eindruck der deutſchen Noten. T. U. Paris, 5. Juli. Die Noten, welche Deutſchland den Alliierten übermitteln ließ, haben hier einen peinlichen Ein⸗ druck hervorgerufen und allgemein beſteht die Anſicht. daß, wenn ſich von dem Ton dieſer Noten auf die Haltung der deutſchen Delegierten auf der Konferenz in Spa ſchließen laſſe, dieſe Konſerenz bald beendigt ſein dürfte. Solche No⸗ ten in dem jetzigen Zeitpunkt zeugten unbeſtreitbar von großer Ungeſchicklichkeit. Die öffentliche Meinung in Frank⸗ zeich hätte ſich zu einer loyalen Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land bereit gezeigt. Die Morgenblätter geben in ihren Kom⸗ mentaren zu den deutſchen Noten angeſichts der Konferenz von Spa dem gleichen Gedanken Ausdruck und betonen, die Alliierten hätten auf der Konferenz zwiſchen zwei Methoden zu wählen: freiwillige oder erzwungene Mitarbeit. Die Blätter bemerken, daß Deutſchland keine Anzeichen vorüber⸗ gehen laſſe, um nicht eine Atmoſphäre des Mißtrauens zu ſchaffen. Immerhin wird mit einem günſtigen Abſchluß der Konferenz gerechnet. Die Konferenz in Spa. Die deutſchen Vertreter für Spa. WTB. Berlin, 4. Juli. An der Konferenz in Spa werden, wie nunmehr feſtſteht. von deutſcher Seite folgende Perſönlichkeiten teilnehmen: Der Reichskanzler mit Staats⸗ ſekretär Albert, der Reichsminiſter des Aeußern Simons, der Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth, der Reichsminiſter Scholz, der Ernährungsminiſter Hermes, der Leiter des Wiederauf⸗ bauminiſteriums Staatsſekretär Müller, ferner vom Aus⸗ wärtigen Amt Miniſterialdirektor v. Simſon, ſowie die Ge⸗ eimeräte Keller und Locheyſen, Legationsrat Führ, vom eichsfinanzminiſterium Staatsſekretär Schröder, erialrat Beuſch, vom Wirtſchaftsreſſort die Chatel ſchen Regierung begrüßt und degab ſich in Staatsautomo⸗ N Wege naler. Wie 2* werden morgen Wormtttag die erſten informellen Beſprechungen ſtattfinden. , ers elg weite und wirkliche Feiedenskanfereng Len. a 8 Das Programm für Spa. rs Brüel, 5. Juli. Der Sonderberichterſtatter der Agence Havas“ meldet über die zweite Plenarſitzung am Samstag 999 in Brüſſel, daß bezüglich der Nichtaus⸗ führung der Klauſeln des Friedensvertrages durch Deutſch⸗ land beſchloſſen wurde, der deutſchen Regierung dieſe unbe⸗ Kreitbar auf ſchlechtem Willen beruhende Nichtausführung, der zu gegebenermaßen materielle Schwierigkeiten entgegen⸗ geſtanden hätten, vorzuhalten. Einſtimmige Billigung ohne die geringſten Schwierigkeiten fand das Dokument, das Lloyd George auf der erſten Konferenz in Spa der deutſchen Delegation vorlegen wird. Gleichzeitig werden die Deutſchen aufgeforbert werden, auf die in Boulogne entgegengenom⸗ menen drei alliierten Noten zu antworten Der Oberſte Rat ſtellte alsdann die Tagesordnung für die Konferenz nach pa feſt Dieſe wird der Reihe nach ſich um folgende Punkte drehen: Entwaffnung, Wiedergutmachung, Kohlenlieferung. Sch 4 die Alliierten, wenn ſie zu einer vorläu⸗ ſigen Einigung gelangt ſind, aufs neue über die Frage der Schuldigen verhandeln. Was die Art des Verhandelns an⸗ Tangt, ſo wurde beſtimmt, daß die Alliierten keine getrennten Borſchläge machen vor den deutſchen Vertretern, ſondern Fragen ſtellen werden. Sie haben ſich vorläufig dahin geei⸗ Bigt, daß ein einzelner Redner bezeichnet werde e, der die See der Geſamtheit zum Ausdruck bringt. Nach jeder Frage können die Deutſchen ihre Anſicht zum Ausdruck bringen, und es iſt ihnen jede wünſchenswerte Bewegungs⸗ frei gegeben. Außerdem werden die Alliierten von den Deutſchen getrennt und zwar vor und nach jeder Sitzung, um die Fühlung zu behalten. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſie ſich von neuem über die Frage der Verteilung der Kolonialman⸗ Tate, über die ottomaniſche Frage, die militäriſche Lage in Volen und die Verwaltung von Danzig unterhalten werden. Die mutmaßliche Dauer der Spaer Konferenz. . Berlin, 5. Juli. Nach einer Brüſſeler Meldung rechnet von 12 bis 15 Tagen. Wird überhaupt verhandelt, wird die Konferenz mindeſtens ſolange dauern. Das Peutete auch geſtern der Kanzler in ſeiner Ausſprache an. Im andern Fall würden die Delegierten ſich wohl nach weni⸗ gen Tagen in Berlin wiederfinden und der Reichstag hätte Faun zu beſchließen, was werden ſoll. 15 2. 5 55 Polen in Not. f Ein Nat der Nationalverteidigung. * Geockbolm. 5. Juli. Wie man von einer wohlunterrichte⸗ ten Seite hört, hat ſich die bisherige Lage Polens bedeutend perſchlechtert. Die Sowjetregierung ſei entſchloſſen, mit Po⸗ en, welches ohne Rußland ohne irgendwelchen Grund, nur im Vaſallendienſte Englands, den Krieg aufgezwungen habe, reinen Tiſch zu machen. Die Stimmung in Moskau ſei ſehr zuverſichtlich. Man ſetze ſeine Hoffnungen weniger auf re⸗ noluttonäre Propaganda als auf rein militäriſche Mittel.— Mine. dier vorlieaend⸗ ner Meldung ergänzt dieſe * in Ententekreiſen für die Spaer Konferenz auf eine elner. riſte a gicpteße on anderer Seite. Der neue polniſche Miniſterpräſident hat danach im polniſchen Reichs⸗ 7. er W 1 e Erklärun⸗ en abzugeben. ſandele ſich um wichtigeres, nämlich um das Schickſal des polniſchen Staates. 1 i Angeſichts der ernſten Lage hat die polniſche Regierung beſondere Maßnahmen getroffen. Auf Initiative des Staats⸗ chefs Pilſudſki wird ein Rat der Nationalverteidigung gebil⸗ det, beſtehend aus dem Staatschef, dem Miniſterpräſidenten, drei weiteren Miniſtern, Vertretern der Heeresleitung und zwölf Abgeordneten des Reichstages. Der Verteidigungsrat dürfte diktatoriſche Macht erhalten zur ſcharfen Heranziehung aller Kräfte der Nation für die Kriegführung. Miniſter⸗ präſident Grab ei brachte eine entſprechende Vorlage beim Seim ein.. ** Meldungen vom Kriegsſchauplag. London, 5. Juli.“ Wie die Blätter aus Warſchau mel⸗ den, haben die Nuſſen längs der polniſchen Grenze 72 Divi⸗ sionen konzentriert und ſtehen im Begriffe, eine Offenſive 2 beginnen, die mutmaßlich in den nächſten Tagen ihren An fang nehmen wird. i ö „W. T. B. Paris, 5. Juli. Nach einer Haras⸗Meldung aus London veröffentlicht die„Times“ eine Meldung aus Brüſ⸗ ſel, wonach die Bolſchewiſten neue große Erfolge in Polen werkünden. Die Rote Armee ſtehe 5 Kilometer vor Rowno. „ W. T. B. Brüſſel, 5. Juli. Der Havasvertreter beſtätigt die Blättermeldung, daß der Oberſte Nat einen Beſchluß faſ⸗ ſen müſſe über das Erſuchen der polniſchen Regierung um militäriſche Hilfe gegen Sowjetrußland. Foch ſei aufgefor⸗ dert worden, hierüber einen Bericht zu erſtatten. TU. Baſel, 5. Juli. Die Agentur Havas meldet, daß zwiſchen Serbien und Montenegro auf dem ſogenannten Amſelfeld im ſüdlichen Serbien eine große Schlacht im Gange ſei. T. U. London, 5. Juli.„Daily Mail“ erfährt aus Brüſ⸗ ſel: Nach den letzten Nachrichten aus Polen ſei die Stadt Lemberg in die Hände der roten Armee gefallen. W. T. B. Kopenhagen, 5. Juli. Nach einem Telegramm aus Warſchau vom 3. Juli meldet der Heeresbericht: Starke feindliche Angriffe auf unſere Stellung am Fluſſe Czernitza wurden durch Artillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer abge⸗ ſchlagen. Längs der Bereſina herrſcht Ruhe. Bei Scacilki brachten die polniſchen Truppen den Bolſchewiſten eine ernſt⸗ liche Niederlage bei. Nördlich der Eiſenbahn Kalencawta Roezica griffen die Bolſchewiſten dreimal mit großer Hef⸗ tigkeit mit ihren Sturmtruppen an, wurden aber zurückge⸗ ſchlagen. Am Pripjetfluß entfalteten die feindlichen Divi⸗ ſionen ſtarke Tätigkeit. An den Flüſſen Uboſcza und Cando⸗ gucz dauern die lebhaften Kämpfe an. In Podolien hat General Krajewski größere bolſchewiſtiſche Streitkräfte zer⸗ ſprengt, die im Begriffe waren, eine neue Offenſive einzu⸗ leiten.— Ueber London wird ein polnischer Generalſtabs⸗ bericht gemeldet, in dem es dagegen heißt: Die Polen ha⸗ ben auf einer großen Strecke ſüdlich des Pripjetfluſſes dem Drucke der roten Truppen weichen müſſen. „% SEeine neue Mobiliſterung in Frankreich. a Tu. Baſel, 5. Juli. Wie das Pariſer Journal“ vof⸗ iell publiziert, hat der Niniſterrat an den Kriegsminiſter die Ermächtigung gegeben, alle Jahrgänge von 1895 bis einſchlietzlich 1902, ferner alle Unteroffiziere des Jahrgänge 18801894 ſoſort unter die Waffen zu rufen. Dieſe neue Mobiliſierung kaun nur damit erklärt werden, daß die Re⸗ gierung beabſichtigt, große franzöſiſche Tontingente nach Kleiuaſien oder Polen zu entſenden.„„ g 5 Polen friedensge neigt. Warſchau, 5. Juli. Nach einer Meldung der„Täglichen Rundſchau“ aus Warſchau ſtellte am Mittwoch der Miniſter⸗ präſident das neue Kabinett dem Landtage vor. Dabei ſtellte er den Antrag, ſofort eine Behörde zu ſchaffen, die über den N Jeder Tag könne unerſetzliche Verluſte ingen. Die Regierung werde deshalb alles tun, um ſchleunigſt einen gerechten Frieden herbeizuführen. Der — beſchloß einſtimmig die Dringlichkeit dieſes An⸗ abs. i a Ein Sonntag im Schillerſtädtchen Marbach a. N. Wen zieht es nicht einmal im Jahr ur Schillerſtadt, die einſt gebwar m Hüttlein ſchlichten Bürgerſtands Den größten Sänger Schwabenlands, Wo ihm zum Dank durch hohe Gunſt Verewigt wird die ſchönſte Kunſt Zu Ehren unſerer Dichter? Im Geburtshaus. Alt und grau biſt du geworden Schillers trautes Vaterhaus, Der in Weimars Gruft mit Goethe Ruht von dieſem Leben aus. Toch ein Zeuge bis du worden, Der der Nachwelt mahnend ſagt: Daß das Hohe und das Schöne Nichts nach Stand und Herkunft fragt. Sei gegrüßt, geliebte Stätte! Bleibe vor Zerſtörung frei! Daß Geſchlechte um Geſchlechte Treu mit dir verbunden ſei. Im Schillermuſeum, Wie lieblich ſind auf den Bergen die Wohnungen, die da Friede veründen, gu⸗ tes predigen, die da ſagen zu Zion:„Dein Aare Gott iſt König!“ Jeſ. 52, 7. Es läßt ſich nicht mit Worten ſchildern, Was hier vereint in Schrift und Bildern; Ein Denkmal iſts für alle Zeit, Dem„Schwäb'ſchen Dichterbund“ geweiht! Feuerbach. Karl Weiland. Verbandstag der mittleren Städte Badens. Am 11. u. 12. Juli findet in Raſtatt der 26. ordentl. Städte⸗ tag des Verbandes der mittleren Städte Badens ſtatt. Vor 25 Jahren, 1895, iſt der Verband gegründet worden, dem damals 28 Städte beigetreten waren. Heute gehören dem Verband 70 Städte an gegen 65 im Jahre zuvor. Von den Bürgermeiſtern, die damals an der Verſammlung teilnah⸗ men ſind heute nur noch drei im Amte, der jetzige Ober⸗ bürgermeiſter Herrmann⸗Offenburg, Bürgermeiſter Hugar in Staufen und Dr. Weiß in Eberbach Dem erſten geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß vor 25 Jahren gehörten außer Hermann und Weiß noch Bürgermeiſter Ehret in Weinheim an. Wie der aus Anlaß der bevorſtehenden Tagung herausgegebene Bericht ausführt, verhielt ſich die Staatsregierung in den erſten Jahren gegenüber dem Verband etwas zurückhaltend. Bald trat darin aber eine Wandlung ein: Die Regierung habe in dem Verband der mittleren Städte Badens einen beachtenswerten und manchmal auch den Staatsintereſſen ſelbſt dienlichen Faktor des Staatslevens erkannt, dem ſie cher dann auch entſprechende Rückſicht entgegenbrachte. Das blieb der auch ſo, ſeit an Stelle der großherzoglichen die republikani⸗ er v ſche Regierung trat. Der rückſchauende Bericht über die ver⸗ derer floſſenen 25 Jahre behandelt ſodann die ſeinerzeitigen Kämpfe um die Vertretung der Städte in der erſten Kammer, E ferner das Eintreten des Verbandes bei Fragen der Gemein⸗ kurte degeſetzgebung, des Beamtenrechts und des Fürſorgegeſetzes. 3 Weiter gab die Verſorgung der Städte mit Waſſer, Gas und Fan Elektrizität, wie auch ſtädtebauliche Fragen dem Verband nſd zu faſt unausgeſetzter Beſchäftigung Anlaß. Er befaßte ſich 5 dann ferner mit der Armenpflege und ſozialen Fürſorge mit teilt, dem Volks⸗, Mittel⸗, Gewerbe⸗ und Handelsſchulweſen und am? mit der Kreisverfaſſung. 5 t groß Für den 25. ordentlichen Städtetag liegen dem Zerband delbe von ſeinem geſchäftsführenden Ausſchuß drei Anträge vor noch und zwar einer, der ſich mit der Gemeindeordnung und dem 15 Fürſorgegeſetz befaßt, ein anderer, der die Errichtung einer dem Geſchäftsſtelle beim Verband wünſcht, und ein 3, der die Um⸗ bego wandlung des Verbandes in eine Körperſchaft des öffent⸗ den lichen Rechts fordert. f f belär Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ſind dem Verbande mitt⸗ blüte lerer Städte Badens die Städte Meersburg, Gernsbach, 5 Hauſach, Sulzburg, Gaggenau und Haslach beigetreten. Schö⸗ 99 00 nau bei Heidelberg trat aus dem Verbande aus und ging 5 zum Landesgemeindeverband über. e . in Aus dem Wirtſchaftsleben Lade Reichsernährungsminiſter Hermes über die Ernährungs⸗ ist 15 wiriſchaft. 1 5 In der geſtrigen Reichstagsſitzung ergriff in der fort⸗ 2 geſetzten Beratung über die Regierungserklärung Reichser⸗ Sch nährungsminiſter Hermes das Wort und führte aus: Die m Entbehrungen in der Ernährung, die zu den Unruhen übe in den letzten Tagen geführt hatten, nötigen die Regierung 1 einzugreifen. Leider ſeien die Jedingungen hierfür ſehr ſchwer. Eine Preispolitik zugunſten der Landwtrtſchaft lehne er ab, aber der Landwirtſchaft müſſen Preiſe zugebilligt werden, mon die ihren Produktionskoſten entſprechen. Die Preisbildung die im Inland ſei eine Folge der teueren Auslandspreſſe. Trotz um e der Aufwendungen des Reiches in Höhe von 10 Milliarden Die konnten wir die Nreſſe nicht nach den Wünſchen der Bawöl⸗ Die kerung einrichten. Das wird auch noch in dem folgenden mit! ahre nicht der Fall ſein. Um den Landwirt zu ſchützen, völke d für den Herbſt ds. Is. bereits Mindeſtſätze angekün⸗ der digt worden. Die Indexkommiſſion des Reichsernährungs, die 8 miniſteriums hat nun genaue Zahlen feſtgeſetzt und iſt dazu Vert N den Zuſchlag der Produktionsverteuerung in läufi Fieſem Jahre mit 55 Prozent ſeſtzuſetzen. So wird die Tonne 9 M. KNoggen 1500 Mk. koſten, die Tonne Kartoffeln aber bei babt 500 Mk. beſtehen bleiben. Dieſe Erhöhung der Betriebspreiſe den! wird noch immer ſo gehalten, daß die Brotpreiſe nicht teuerer Mar zu werden brauchen. Die Hauptſache ſei, die heimiſche Ernte nur ganz zu erfaſſen. Das werde erreicht, wenn das Getreide werd gleich nach der Ernte erfaßt werden könnte und hierin liegt i der Grund für die Beibehaltung der Frühdruſch⸗ und Kart! Lieferungsprämien. Es iſt zu hoffen, daß die Einfuhr auswärtigen Getreides jetzt ſchnell erfolgen kann perk Außerdem ſei in dieſem Jahre mit einer frühen Ernte zu ohen rechnen. So werde die Reichsgetreideſtelle hoffentlich wieder gen! in die Lage kommen, Reſerven zu ſammeln. Auch die Aus⸗ Dirk ſichten auf die Kartoffelernte ſelen nicht ſchlecht Der Beſtand aft an Schlachtvieh hätte ſich gehoben. Der Preis dürfte ſich Preis um ein Drittel ermäßigen. Die Freihandelsverbände müßten en indeſſen bald verſchwinden. Auch die Milchproduktion ſei in rung der Beſſeruug, genüge aber noch lange nicht. Die Zucker⸗ trage produktion habe ſehr gelitten. Die Regierung habe für die Zeit Kohlenzufuhr für die Zuckerinduſtrie geſorgt. Desgleichen bens ſei eine Steigerung der Anbaufläche in dieſem Jahre erfolgt, des! Das Beſtreben iſt auf eine Verbilligung der Gemüſepreiſe ſenku gerichtet. Es ſollen nur ſolche Organiſationen Kriegsgeſell“ vorhe ſchaften beſtehen bleiben, die unentbehrlich ſind. Zum Schluſſe geſetz feiner Ausführung appellierte der Miniſter an die Landwirt⸗ die ſchaft, anzuerkennen, was die Regierung zur Hebung ihrer preiſe Lage getan habe und dafür auch mit ihrer Leiſtungsfähigkeit gespr nachzukommen. Andererſeits bittet er das große Publikum, geber die Landwirtſchaft zu achten. Keinem Bauer könne vorges mein ſchrieben werden, was er bauen ſoll. der er 1 N 8. 7 bigen Vaden und Nachbargebiele. 3 r — Unſer Brot! Das Wolff⸗Büro verbreitet folgendes das Schreiben: Das in der jüngſten Zeit, namentlich bei uns in. Baden hergeſtellte Brot hat zu allgemeinen, berechtigten bu 1 Klagen Anlaß gegeben. Die Kommunalverbände haben die rg. Uebelſtände damit erklärt, daß ſie aus Mangel an Weizen⸗ und Roggenmehl in der Hauptſache Hafermehl zum Brot⸗ backen verwenden müßten. Mit Unrecht wird aber, wie man Häß uns ſchreibt, der Hafer für den ſchlechten Geſchmack des Bro te tes verantwortlich gemacht. Hafermehl und Hafernährmittel ſind wohlſchmeckend und bekömmlich, wenn ſie ſachgemäß her geſtellt werden. Die Kommunalverbände haben aber zu Brotbereitung Hafermehl verwendet, das von nicht dazu ein⸗* gerichteten Mühlen unſachgemäß hergeſtellt war. Der Ha, der k fer muß, bevor er vermahlen wird, gedämpft und gedarrl abzu! werden, und das kann in ſachgemäßer Weiſe nur durch ein Sten Spezial⸗Hafermühle erfolgen. Auch Haferflocken eignen ſich zur Streckung des Brotes, wenn ſie gehörig zerkleinert wer,, den. Haushaltungen, die ſelbſt Brot backen, können dien In e mit der Fleiſchmahlmaſchine bewerkſtelligen, übrigens läß ganif ſich aus Haferflocken auch ein wohlſchmeckendes keksartige⸗ 0 Gebäck herſtellen. Die Hafernährmittelzentrale in Berlin run ee gibt den Kommunalverbänden Auskunft, welche Hafermüh len für ihre Gegend in Betracht kommen. Für Baden kan! ff dieſe Auskunft auch bei der Badiſchen Hafermühlen⸗Vereiniſ d 4 gung mit dem Sitze in Mannheim, O 7, 2, eingeholt werden — Aufrechterhaltung des zehnprozentigen Loznabzugs Freis Im Steuerausſchuß des Reichstages gab bei der Beratung ſchaft; der Anträge über den zehn rozentigen Lohnabzug Reichs und finanzminiſter Dr. Wirſh eine(Erklärung ab, die angeſicht weise der furchtbaren inan. die Aufrechterhaltung des Ab, und zugs als unumgänglich n beudig betont. Die erfolgreich Falle Sabotage der Steuern würde das Chaos bedeuten. Di auf d jetzige Bewegung im Lande gegen den Steuerabzug berul Nötig zum größten Teile auf einem Mißverſtändnis der geſetz ganift lichen Vorſchriften. Der Miniſter ſchloß mit einem dringen Baue den Appell an alle führenden Perſönlichkelten, beruhigend z bört. wirken. 7 0 nen 8 — Ankauf von Sägewerken. Von gutunterrichtete— 5 Seite wird uns geſchrieben: Wie wir erfahren, beabſichtig gebe die badiſche holzverarbeitende Induſtrie das Sägen de finn Rundholzes durch Aufkauf einiger Sägewerke und durch del mitte Ausbau bereits beſtehender Sägereien größerer holzvera, beitender Fabriken ſelbſt zu übernehmen, um auf dieſe Weiſt in der Frage des Preisabbaues einen Schritt vorwärts 3 machen. Veranlaſſung zu dieſer Maßnahme dürften die. neuerlich feſtgeſetzten außerordentlich hohen Sägetarife ſein W. die gegenüber den Friedensſätzen als direkt ungehenerlich baben bezeichnet werden müſſen. a A verzu a a. Ne » Karksruhe, F. Juli. Der Haushaltsausſchuß des Lanz, Der tags beſchäftigte ſich im Freitag nachmittag mit der Denk geord ſchrift des Finanzminiſteriums über den Uebergang del ken ſtaatlichen Kraftwagenbetriebs auf das Reich. Die Be der g ſchlußfaſſung wurde bis Mitte nächſter Woche ausgeſetzt, da macht die Fraktionen noch nicht zu dieſer Frage gehört werdel wodu konnten. den 2 „i Waungeim, 5, Jult. Ein bier in Unterſuchungshaf ante befindlicher Mann hat ſeit längerer Zeit hier und in 87 0 Umgegend Betrügereien dadurch begangen, daß er⸗ Bilde volt (Landſchaften und dergleichen), die er ſich von einem Male Sealk malen ließ, mit Namen von bekannten Künſtlern, wie 7 FTrübner, Defregger, F. Reiß, Roux, Munthe, v. Badber nte Vert 1 ſie ec endach und Hodler fälſchte und ſte hierauf als echte Bil⸗ dere deren Dienſt er geſtanden habe. Heidelberg, 5. Juli. Bei Grabarbeiten auf dem Hei⸗ fein, ligenberge fanden Waldarbeiter einen Weiheſtein des Mer⸗ tes. kurtempel, der früher dort geſtanden hat. Der Stein(roter und Sandſtein) iſt 60 Zentimeter breit, 40 hoch und 20 dick. Die band Inſchrift iſt von einer Leiſte eingefaßt. Heidelberg, 5. Juli. Wie der Naturtheaterverein mit⸗ mit teilt, findet die vielumſtrttene Schloßbeleuchtung„beſtimmt“ und am 23. Juli ſtatt. An den Spenden hierzu habe ſich ein Kroßer Teil des Bürgertums bereits beteiligt. Das„Hei⸗ 2 — 2 — — 2 2 S vor noch kein Geſuch um Genehmigung eingegangen iſt. 08 er zu hohen Preiſen verkaufte, wobef er jeweils angab, ani⸗ er verkaufte dieſe im Auftrage einer Gräfin v. Uesfüll, in delberger Tagblatt“ bemerkte dazu, daß an amtlicher Stelle dem e Gottersdorf(A. Buchen), 5. Juli. Hier wurde mit Um. dem Abbruch der aus dem Jahre 1756 ſtammenden Kapelle m⸗ begonnen. Sie ſoll weſentlich größer wieder aufgebaut wer⸗ feut⸗ den. Der vom Erzb. Bauamt aufgeſtellte Koſtenvoranſchlag nitt⸗ beläuft ſich auf 230000 M. Eine ſonderbare Submiſſions⸗ bach, blüte ergab das Angebot für Maurerarbeit. Das Höchſt⸗ Schö, angebot lautete auf 89 000 M., das Mindeſtangebot auf ging 89 6000 M. BBBrennet⸗Oefflingen, 5. Juli. Eine römiſche Aſchen⸗ Urne wurde bei Probegrabungen hinter der römiſchen Villa in Brennet in zirka 60 Zentimeter Tiefe in vollſtändig zer⸗ bdrücktem Zuſtande, zuſammen mit verkohlten menſchlichen ae Knochen und Kohlen aufgefunden. In mühevoller Arbeit iſt es gelungen, die Bruchſtücke der Urne wieder zu ihrer urſprünglichen Geſtalt zuſammenzufügen. f * Konſtanz, 5. Jul. Das von unſerem Mitbürger Die Schmaltz geſtiftete Zeppelindenkmal ſoll am 8. Juli, dem hen Geburtstage des Grafen Zeppelin, in die Obhut der Stadt rung übernommen werden. r. 15 Demonſtrationen und Lebensmittelpreiſe. 7 e Tauberbiſchofsheim, 5. Julk. Im Anſchluß an die De⸗ den, monſtrationen in Walldürn, Buchen und Hardheim beſchloß die Arbeiterſchaft des Bezirks, auch hier zu demonſtrieren, Troß um eine Herabſetzung der Lebensmittelpreiſe zu veranlaſſen. rden Die Bewegung ging von den Gewerkſchaften in Lauda aus. swöl⸗ Die Laudger Demonſtranten, etwa 1200 an der Zahl, kamen mit dem 2⸗Uhrzug hier an und wurden von der hieſigen Be⸗ völkerung mit Muſik empfangen, unter deren Klängen ſich ekün“ der Zug zum Marktplatz begab. Dort ermahnten nochmals die Führer zur Ruhe und Ordnung. Inzwiſchen waren die Zertreter der Erzeuger und der Verbraucher zu einer vor⸗ in äufigen Einigung gekommen. Der Fleiſchpreis ſoll auf M. heruntergeſetzt werden, und zwar ſoll das ſo gehand⸗ abt werden, daß die Fleiſchverbraucher auf den Kopf aus den Ueberſchüſſen des Kommunalverbands für 6 Wochen 1,50 Mark für die Woche herausbezahlt erhalten. Das Brot ſoll g nur noch 2,50 M. koſten und das Mehl um 25 Pf. billiger werden. Der Eierpreis wurde auf 1 M., der Milchpreis auf Kartoffeln auf 15 M. feſtgeſetzt. fuhr e Maunheim, 5. kann, werkſchaftskartells beſchloß, von Demonſtrationen gegen die Wi Herabſetzung der Preiſe zu machen. Sollten dieſe keine ſch 3 aften in einer gemeinſamen Sitzung in Karlsruhe zur Preisbildung für alle Bedarfcgegenſtände Stellung nehmen. 1 u Villingen, 4. Juli. Um dem Verlangen der Bevölke⸗ un fung nach Preisabbau bei den Lebensmitteln Rechnung zu Tagen, hat ſich der Gemeinderat entſchloſſen, bei allen zur r Felt der Zwangs wirtſchaft nicht mehr unterliegenden Le⸗ folgt, des Villingen⸗Stadt befinden, eine ganz bedeutende Preis⸗ 0 ſenkung bis zu 50 Prozent eintreten zu laſſen. Der geſamte orhandene Lebens mittelvorrat ſoll ſo raſch wie möglich ab⸗ ſetzt werden. Die Preisſenkung erfolgt in der Weiſe, daß die vorhandenen Waren ohne Rückſicht auf die Einkaufs⸗ gespreiſen, event. noch billiger, an die Kleinhändler abge⸗ geben werden. Von den Kleinhändlern erwartet der Ge⸗ meinderat im Intereſſe der Hebung der ſchwachen Kaufkraft des konſumierenden Publikums, daß ſie ſich der Notlage a bia minderbemittelten Bevölkerung bewußt, mit einem mä⸗ kigen Aufſchlag als Kleinhandelsgewinn begnügen möchten. hi** Inſel Reichenau, 5. Juli. Der Liter Vollmilch koſtet der lt. Anordnung des Bürgermeiſteramtes 1,20 M. und Las Pfund Frühkartoffeln 31 Pf. 8 buten Konſtanz. 5. Juli. In einer Besprechung des Ober⸗ lertgermeiſters mit den Vertretern der Erzeuger⸗ und Händ⸗ Bevereinigungen über den Abbau der Preiſe erklärten die datktreter der einzelnen Geſchäftszweige übereinſtimmend, baß ſie ſchon in den letzten Wochen die Preiſe herabgeſetzt be tten, und daß ſie bereit ſeien, ſofort die Preiſe noch weiter lufabzufetzen, obwohl ſie dann zumteil ihre Waren mit Ver⸗ Alt abgeben müßten. Für die Hauptwarenzweige ſollen nsſchüſſe gebildet werden, um die Preiſe feſtzuſetzen. ber beſchloſſen, künftig die Milch für eine Mark den Liter Ibzulieſern. 15 Stellungnahme der freiorganiſierten Landwirtſchaft gegen ö 5 den Preiswucher. ie! 9 Karlsruhe, 5. Juli. Wir erhalten folgende Zuſchrift: äß 4 einem Teil der Preſſe wird den landwirtſchaftlichen Or⸗ 5 geniſativnen der Vorwurf gemacht, daß die Preisforderun⸗ 211 einzelner, nimmerſatter Erzeuger als gemeine Forde⸗ zung aller Landwirte zuſammenkonſtrutert und die Regie⸗ Mü zu Preiserhöhungen genötigt hätten. Dieſen Vorwurf La ſſen die der„Arbeitsgemeinſchaft der freiorganiſierten ndwirtſchaft Badens“ vereinigten Organiſationen, Badi⸗ 1 3 Bauernbund, Karlsruhe, Badiſcher Bauernverein cha burg, Badiſcher landw. Verein Karlsruhe, Genoſſen⸗ ungfts verband babiſcher landw. Vereinigungen Karlsruhe der Landw. Kreditverband Freiburg, entſchieden zurück⸗ noſſen, da ſie die Forderung übermäßiger Preiſe von jeher ch. Falle eſenders in der heutigen Zeit verurteilen, in keinem auf e Einzelforderungen verallgemeinert und zu keiner Zeit Nöt die Regierung einen Einfluß ausgeübt haben, der als 6 ganiaung angeſprochen werden kann. Die genannten Or⸗ 1 Baulationen bedauern das radikale Vorgehen des Badiſchen 956 nernverbandes, der ihrer Arbeitsgemeinſchaft nicht ange⸗ 9 gen Sie fordern vielmehr, angeſichts der überaus ſchwieri⸗ 4 nen Lage ihre Mitglieder auf, den Bogen nicht zu überſpan⸗ ban ſondern nach deu Grundſatz„leben und leben laſſen“ zu e. ndeln. Die Konſumenten aber können durch Einrichtung mener Organiſationen viel zur Verbilligung der Lebens⸗ ö beitragen. Drahtnachrichten. 0 del wod ne ſich auch unter den Negern eine Gährung bemerkbar, den Ves der Gegenſatz zwiſchen Weißen und Schwarzen in * kan ereinigten Staaten noch verſchärft wurde. Die ameri⸗ gern en Behörden haben erfahren, daß die Moskauer Re⸗ lde revolnf einen Emiſſär namens Malkin abgeſandt hat, um die le Malkitionäre Bewegung unter den Negern zu organiſieren. kae Seeman erließ Sowjet⸗Rußland unter der Maske eines 5255 manten s und er iſt im Beſitz einer größeren Anzahl Dia⸗ ber, anten, die in Geld zu Provagaudazwecken in New⸗Nork ö 60 M., der Preis für das Pfund Butter und den Zentner Juli. Eine Delegiertenſitzung des Ge⸗ Johen Lebensmittelpreiſe abzuſehen, dagegen Eingaben we⸗ rkung haben, werden die Funktionäre der bad. Gewerk⸗ ensmitteln, die ſich auf dem Lager des Kommunalverban⸗ FPreiſe zu den jeweiligen im Großhandel maßgebenden Ta⸗ r Mainwangen b. Stockach, 5. Juli. Die Milchabliefe⸗ umgewandelt werden ſöllen. Es iſt auch bekannt, däß andere bolſchewiſtiſche Agenten in ähnlicher Abſicht Moskau verlaf⸗ ſen haben, um nach den Vereinigten Staaten zu reiſen. Dieſe Störer des öffentlichen Friedens werden ſcharf im Auge be⸗ halten, und es werden Vorſichtsmaßnahmen getroffen, um ihre Abſichten zu vereiteln. Franzöſiſch⸗belgiſche Rheinſchiffahrtskonferen. T. U. Straßburg, 2. Juli. In den erſten Tagen des Mo⸗ nats Juli findet in Straßburg eine franzöſiſch⸗belgiſche Rheinkonferenz zur Erzielung einer wirtſchaftlichen Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Belgien und Frankreich über die künf⸗ tige Geſtaltung des Rheinſchiffahrtsverkehrs ſtatt. Dieſe Konferenz wird der internationalen Rheinſchiffahrts⸗Kon⸗ ferenz, die ebenfalls neuerdings Anfang Juli zuſammen⸗ tritt, vorausgehen, um ſo die Baſis für die Löſung der Rechtsfragen in der Rheinſchiffahrt feſtzulegen, da die erſte Tagung reſultatlos verlief.. Die deutſchen Kolonien. Im Verlaufe der Verhandlun⸗ gen über das Budget für die Kolonien drückte der Abge⸗ ordnete Paul Laffont in Paris ſein Bedauern darüber aus, daß von den abgetretenen deutſchen Kolonien nur Togo und Kamerun noch keine endgültige Verwaltung beſitzen. Er verlangte, daß dieſe zwei Kolonien endgültig in den Beſitz Frankreichs übergehen und daß die Regierung bei der Zu⸗ ſammenkunft in Spa die Anerkennung der Rechte Frank⸗ reichs durchſetze. 1 5 Nach Spa—— Golfſpiel. Wie der Brüſſeler Bericht⸗ erſtatter des„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ vernimmt, werden in Spa zu Ehren der Delegationen keinerlei Feſt⸗ lichkeiten ſtattfinden. Man wird das Ende der Konferenz und die Abreiſe der deutſchen Vertreter abwarten und dann als Huldigung für Foch einige Veranſtaltungen bieten. Es iſt geplant, einen neuen Golfſpielplatz einzuweihen. Lloyd Ge⸗ orge hat ſich breit erklärt, den erſten Ball zu ſchlagen. Eine engliſche Geſellſchaft zur Ausbentung der Donau⸗ ſchiffahrt. Eine große, aus Vertretern der Schiffahrts⸗ und Finanzgeſellſchaften beſtehende engliſche Geſellſchaft iſt zum Zwecke der Ausbeutung der Donanſch'fſahrt ins Leben ge⸗ rufen worden. 1 Deutſchlands Viehablieferungen. Der Friedensvertrag verpflichtet Deutſchland zur Liefe⸗ rung von Vieh an Frankreich und Belgien. Ueber die Durchführung dieſer Vertragsbeſtimmungen ſind beſondere Vereinbarungen mit dieſen beiden Staaten getroffen wor⸗ den, bei denen gewiſſe Kompenſationen in den Viehgattun⸗ gen erfolgten. Nach dem Stande vom 1. Juni 1920 ergibt ſich folgender Ueberblick über die Leiſtungen Deutſchlands: —u—̃̃. ̃ ̃̃—(D“T—— 3——— Anzahl Feſamt, Lieſe⸗ 9 7855 Prozent 17 7 05 bade Prozent Gattung] rungs one, der Ab⸗ 8 none der ub 5 ſoll nen nahme soll nen Tiere Tiere 5 30 f Frankre 30 500 6784 22.1 5 Belgien... 10200 2673 28.2 40 700 9 457 2981 e 0 3 75 W rankrei 92 000 40 492 44.0 4755 f Belgien 4200 12333 460 184000 80 825 450 e ich 100 9 80 5 rrankre 3 931 65 916 65. 40 Belgien. 29 260 28 928 820 13020000 830 69 en de 10 000 761 768 rankreich 0 7651 76. Belgien. 10000 5 760 57.0 2000018 41 67.2 Geflügel Belgien 35 000 28 351 8.0 35000028 351 81.0 Vom Tage des Inkrafttretens des Friedensvertrages an, alſo vom 10. Januar ab, ſollte Deutſchland in drei Monaten je ein Drittel der Lieſerungsverpflichtungen erfüllen. Die feindlichen Abnahmekommiſſionen trafen aber erſt Mitte oder Ende März in Deutſchland ein, ſo daß vorher eine Ab⸗ lieferung nicht erfolgen konnte. Daher kann die deutſche Regierung nicht verantwortlich dafür gemacht werden, daß die im Friedensvertrage feſtgeſetzten Termine nicht einge⸗ halten wurden. 0 8 0 Sehr ungünſtig beeinflußt wurde die Viehablieferung durch die außerordentlich hohen Qualitätsforderngen der franzöſiſchen u. belgiſchen Abnahmekommiſſion. Der deutſche Viehſtand iſt während des Krieges in einer Weiſe herunter⸗ gewirtſchaftet worden— das geringe Schlachtgewicht und der heute noch ſehr niedrige Milchertrag beim Rindvieh bewei⸗ ſen dies zur Genüge—, daß es in vielen Gegenden gar nicht möglich iſt, die von Frankreich und Belgien geforder⸗ ten Qualitäten zu ſtellen.. 4 Beſondere Klagen ſind bei der deutſchen Regierung über die belgiſchen Anſprüche in Pferden eingelaufen. Von den vorgeſtellten Pferden aus den beſten Zuchtbezirken des Rheinlandes wurden von den belgiſchen Kommiſſionen nach⸗ einander 27 Prozent, 49 Prozent und zuletzt 58 Prozent zurückgewieſen. Erſt kürzlich wurde die Annahme ſämt⸗ licher in Dortmund vorgeſtellter 239 Pferde verweigert. Die belgiſchen Kommiſſionen haben nach den bei der deutſchen Regierung eingelaufenen Berichten für die Sonderklaſſe Pferde verlangt, die auf den belgiſchen Ausſtellungen für Championatspreiſe in Wettbewerb treten könnten, für die erſte Klaſſe Pferde, die als Preisträger auf Ausſtellungen in Betracht kämen.. 5 Das Verfahren der Abnahmekommiſſion wird als Ver⸗ letzung des Friedensvertrags bezeichnet, nach dem Deutſch⸗ 2 5 8 1 0 zur Ablieferung von Durchſchnittspferden ver⸗ p e ſe 5 15 8 2 1 e 6. 2 217 Vermiſchte Nachrichten. Die Amtsauffaſfung des neuen franzöſiſchen Botſchafters in Berlin. Der neu ernannte Botſchafter Frankreichs in Berlin Charles Laurent erklärte einem Mitarbeiter des „Excelſior“, er werde die Menſchen und Dinge gewiſſen⸗ haft an Ort und Stelle ſtudieren und ſein Beſtes tun, um alle Bemühungen, die die ſo wünſchenswerte Wiederher⸗ ſtellung des Friedens zwiſchen der franzöſiſchen und der 1 Republik erſtreben, anzuerkennen und zu er⸗ mutigen.: Eine intereſſante Parallele. Nach einer Zuſammenſtel⸗ lung eines Pariſer Blattes ſind die Koſten für den Lebens⸗ unterhalt gegenüber 1913 geſtiegen: in Amerika um 206 Prozent, in England um 257 Prozent, in Frankreich um 330 Prozent, in Italien um 330 Prozent, in Deutſchland um 1000 Prozent, in Oeſterreich um 4000 Prozent. Vergleicht man mit dieſen Ziffern die Steigerung des Notenumlaufes, ſo ergibt ſich eine überraſchende Parallelität: in Amerika 171 Prozent, in England 244 Prozent, in Frankreich 375 Prozent. in Italien 435 Prozent, in Deutſchland 875 Pro⸗ zent, in Oeſterreich 3900 Prozent. Die Proteſtbewegung gegen den Lobnabzug für die Ein⸗ kom menſteuer. N Zu der insbeſondere in Arbeiterkreiſen entſtandene Be⸗ wegung gegen den Lohnabzug für die Einkommenſteuer und zu der Aufforderung, den Vollzug der betr. Geſetzesvorſchrift durch Zwangsmaßnahmen zu verhindern wird von zuſtän⸗ diger Seite der Karlsruher Zeitung geſchrieben, den Arbeit⸗ ſebern müſſe dringend geraten werden, ſich durch derartige hungen von der Erfüllung der ihnen durch das Geſetz auferlegten Verpflichtung der Lohneinbehaltung nicht ab⸗ bringen zu laſſen. In dem Artikel wird weiter ausgeführt, daß die Gründe, die von den Arbeitnehmern für ibren Wider⸗ fänd gegen den Lohnabzug angeführt werden, nicht ſerch⸗ träge die Einkommenſteuer darſtellen, die von dem Pf darf. haltig ſind. Vor allem ſei die Auffaſſung irrig, die Maß⸗ nahme treffe nur die Arbeiter und Angeſtellten, weil auch alle anderen Steuerpflichtigen ſchon vor der endgültigen Ver⸗ anlagung vorläufige Zahlungen auf die Einkommenſteuer zu leiſten haben. Es wird ferner betont, daß in allen Fällen gleichviel auf welche Weiſe die Steuerbeträge berechnet und erhoben werden— es ſich nur um vorläufige Zahlungen handelt. Es iſt alſo nicht geſagt, daß die ſo erhobenen Be⸗ n lichti⸗ gen nach den Beſtimmungen des Reichseinkommenſteuerge⸗ ſetzes zu entrichten iſt: dieſe wird vielmehr erſt nach Ablauf des Jahres 1920 aufgrund des in dieſem Jahr datfächlich erzielten Einkommens feſtgeſetzt, wobei insbſondere die Vorſchriften über die Ermäßigung wegen der Kinderzahl Anwendung finden. Schließlich wird noch darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Erhebung der Steuer durch den Lohn⸗ abzug auch im Intereſſe der Arbeitnehmer ſelbſt liegt. Die Steuerentrichtung fällt dieſen viel leichter, wenn ſie ſich in kleineren Beträgen auf die einzelnen Zahltage verteilt, als wenn auf einmal ein größerer Betrag entrichtet werden muß.! Wann ein Engländer ſein Heiratsverſprechen brechen In England nehmen es die Gerſchte mit dem Bruch von Eheverſprechen im allgemeinen recht genau. Kürzlich wurde indeſſen die Klage einer auf Erfüllung eines gegebe⸗ nen Heiratsverſprechens dringenden Dame auf Grund eines uralten Geſetzes abgewieſen, das folgenden Wortlaut hat: Jede Frau, die einen Untertan Ihrer Majeſtät durch das Mittel von roter und weißer Schminke, von Wohlgerüchen, von Liebestränken, künſtlichen Zähnen, falſchen Haaren, Un⸗ terlagen, Schnürleibern, Netzen, Stiefeln mit hohen Hacken oder anderen, falſche Tatſachen vorſpiegelnden Kunſtmitteln zum Eingehen eines Eheverſprechens verleitet, wird Zauberin verurteilt und die eingegangene Ehe wird für nul und nichtig erklärtt““2dd/ 8 r ed l eee Freie Turnerſchaft Feckenheim. Am letzten Sonntag fand in Rheinau der dritte Spieltag im Fauſt⸗ ball von der Gruppe Mannheim ſtatt. Der Spielbetrieb war diesmal nicht ſo ſtark wie bei den anderen Spiel⸗ tagen, da zu gleicher Zeit dieſelbe Gruppe in Wallſtadt einen Spieltag hatte. Es kamen wieder ſehr ſcharfe Spiele zum Austrag. Sandhofen und Seckenheim ſtanden bei je 10 gewonnenen Spielen auf gleicher Höhe und mit Spannung wartete man am letzten Sonntag auf das An⸗ treten belder Mannſchaften. Das ganze ſportliebende Publikum umkäumte das Spielfeld als um 9½ Uhr die Pfeife des Schiedsrichters ertönte. Es war eine Luſt, dieſen Mannſchaften zuzuſehen, mit welcher Geſchickt⸗ und Gewandtheit der eine dem andern Verein eine Niederlage beibringen wollte. Beim Schlußpfiff ſtand das Spiel auf 112 zu 111 Punkten zu Gunſten Seckenheims. Die A⸗ Mannſchaft Seckenheims iſt ſomit ohne Spielverluſt mit 22 Punkten Gruppenmeiſter. Wir gratulieren und wün⸗ ſchen viel Glück zu den kommenden Bezirks⸗ und Kreis⸗ ſpielen. Etwas über Baugenoſſenſchaften. Wir haben vor kurzem dargelegt, daß nur durch Er⸗ ſtellung von Neubauten die Wohnungsnot gemildert werden kann und daß da die private Bautätigkeit völlig verſagt, wie ſte auch vor dem Kriege ſchon durchaus verſagt hat, ausſchließlich und allein durch Baugenoſſenſchaften Hilfe gebracht werden kann. i Ueberall regt es ſich, die Zahl der Baugenoſſenſchaften nimmt ſtändig zu und mit vollem Recht werden ſie von den Gemeinden in weiteſtem Maße unterſtützt. Die Stadt Weinheim hat ſich mit einer Million an einer Bau⸗ genoſſenſchaft beteiligt und noch außerdem Bürgſchaft für dieſelbe übernommen. Die Stadt Heidelberg iſt noch weiter gigangen, ſie hat 200 Häuſer in eigener Regie er⸗ ſlellt und die Baugenoſſenſchaft„Badiſche Pfalz, in außerordentlich reicher Weiſe bedacht. Da im Etat des deutſchen Reiches für Wohnzwecke nur 450 Millionen vorgeſehen ſind, iſt es klar und für jeden verſtändigen Menſchen augenſcheinlich, daß mit dieſen Mitteln des Reichs nichts zu machen iſt. Die Löſung liegt wie bei vielen Dingen in der geſunden Selbſthilfe. i Die Baugenoſſenſchaft unterliegt dem Genoſſenſchafts⸗ geſetz. Es iſt eine Zuſammenfaſſung einzelner Perſonen (vom Geſetz„Genoſſen“ genannt) die ſich zuſammenfinden und Anteile der Genoſſenſchaft übernehmen. Die Genoſſenſchaft muß eine Satzung haben. Der Verband badſſcher Baugenoſſenſchaften in Karlsruhe teilt auf Wunſch Muſter von Satzungen mit und muß ſich zum Eintrag in das Genoſſenſchafisregiſter des Amtsgerichts anmelden. Außerdem iſt erforderlich, daß ſich die Genoſſen⸗ ſchaft einen Vorſtand und einen Aufſichts rat ſelbſt beſtellt. Im allgemeinen iſt es Regel, daß eine Haftung für die Schulden der Genoſſenſchaft ſeitene der Genoſſen in Hohe der Zeichnungen der einzelnen Geſchäftsanteile übernommen wird. Eine weitere Haftung beſteht bei Baugenoſſen⸗ ſchaften durchwegs nicht. g f Bei der Gartenſtadtgenoſſenſchaft in Mannheim iſt es allgemeine Regel, daß jeder Genoſſe etwa 5& ſchäftsan⸗ teile übernommen hat. Die Einzahlung auf di G ſchäfts⸗ anteile brauchen nicht auf einmal zu erfolgen, ſie können in längeren Raten vor ſich gehen. Weſentlich ift, daß die Genoſſenſchaft eine juriſtiſche Perſon des offentlichen Rechts iſt, alſo vom Weg ſel der Mitglieder vollſtändig unavhängig iſt, dann kann ſie ſelbſt⸗ verſtändlich Rechte erwerben, Schenkungen annehmen, Grundſtücke erwerben, Verhandlungen mit Behörden pflegen und Verbindlichkeiten jeder Art eingehen. Die Zahl der Genoſſen muß mindeſtens 7 betragen, natürlich iſt im allgemeinen die Zahl eine weſfentlich größere und meiſtenteſls im ſtändigen Steigen begriffen, weil ſich der Gedanke durchſetzt, daß nur kräftige Ge⸗ noſſenſchaften die von der Gemeinde in weiteſtem Umfang unterſtützt werden, da ſie ja eine Aufgabe erfüllen, die eigentlich der Gemeinde obliegt, etwas erreichen zu können. Die Gemeinde Seckenheim ſollte ſich auch eine neue Geldquelle zu Nutzen machen und nach§ 30 des Landes⸗ ſteuergeſetzes vom 1. 10. 19 19 die 2% Zuſchlag für die Gemeinde beim Grunderwerb erheben. Das Wichtigſte bei dieſer Steuer iſt, daß ſie im Voraus erhoben werden kann und nicht erſt beim Verkauf des Grundſtückes. Die Stadtgemeinde Karlsruhe hat von dieſer Steuer bereits Gebrauch gemacht. 5 Danler die N.dalen g. mei. Spa, 4. Juli. n 0 mittag 2 Uhr mit Sonderzug hier eingetroffen. Sie wurde nach dem außerhalb der Stadt gelegenen Hotel Die deutſche Vertretung iſt heute nach⸗ gung ſeiner Wiedergutmachangsſchuld zu Erhalfenn Eine weitere Notwendigkeit für Deutſchland iſt die Cinfuhr derjenigen Warenmengen, die für die un⸗ mittelbare Wiederherſtellung der menſchlichen Arbeits⸗ e . Auseinanderſetzung mit den ehemaligen Bundesgenoſſen wird unter Mitwirkung des Verbands ermöglicht. Deutſch⸗ land wird der zu ſeiner Exiſtenz notwendige Sch iffs⸗ raum zur Verfügung geſtellt. Der Gegenwert der be⸗ zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank vom Hauſe E 1, 7a nach dem Hauſe Dürerſtraße 52 und Lukas Granachſtraße 8 mit Branntweinſchank. ö 5. Geſuch des Peter Heiß um Erlaubnis zum 5 Ausſchank von alkoholfreien Getränken in ſeinem Verkaufshäuschen Ecke Speckweg und 6 Feſuch dez in Waldhof, eſuch des Alois Sippl um Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft Schulſtr. 94 in Neckarau. Geſuch der Frau Maria Merkel Ww. um Er⸗ laubnis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in der Verkaufshalle an der Halteſtelle Mann⸗ 1 heim Luzenberg. 3 ö„Geſuch der Frau Babette Müller um Er⸗ laubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe I 2, 7. i Geſuch der Frau Adam Laſt Ww um Er⸗ laubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Roſenſtraße 28. „Geſuch des Otto Lühr um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft im Hauſe Hafen⸗ ſtraße 28. Geſuch der Luiſe Unterländer um Erlaubnis 0 Betrieb der Schankwirtſchaft ohne ranntweinſchank im Hauſe Rheinauſtr. 13. . Geſuch des Max Arnold um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank vom Hauſe Jungbuſchſtr. 18 nach dem Hauſe Seckenheimerſtr. 74. Geſuch der Marie Schneider um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe 83 1. Geſuch des Wilhelm Gernet in Mannheim um Wiedergeſtattung einer Vermittlungs⸗ im Hauſe 158 14. agentur. 5 Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſichtnahme der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. f Mannheim, den 5. Juli 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs hier vom 29. Juni 1920 No. 6855 wird n 88 37 und 76 der R. G. O.,§ 114 er V. V. O. hierzu und§ 184a des Pol. Str. G. B. unter Aufhebung der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 27. Juni 1918 folgende 911 Orkspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: ür Benützung der zum öffentlichen Fahr⸗ dienſt zugelaſſenen Kraftdroſchken werden folgende Fur feſtgeſetzt. 14710 „Für Fahrten innerhalb des engeren Stadt⸗ bezirks: 5 50 Pfg. für 100 m 5 mal die 3. Taxe des Fahrpreisanzeigers. 2. Für Fahrten über den engeren Stadtbezirk f inaus nach den Vororten und nach Ludwigshafen: 8 a) bei beſetzter Rückfahrt; 50 Pfg. für 100 m b) bei leerer Rückfahrt; 80 Pfg. für 100 m 3. Beim Abholen von Fahrgäften: az) innerhalb des Stadtbezirks Berechuung ab Hälteſtelle mit 50 Pfg. für je 100 m b) außerhalb des Stadtbezirks, aus den Vororten und aus Ludwigshafen: Be⸗ rechnung ab Wallſtadtſtraße, alte Neckar⸗ brücke, Rheinbrücke rechtes Ufer mit 50 Pfg. für je 100 m 4. Fahrten über die Vororte und über Lusd⸗ 8 hinaus Berechnung nach freier Uebereinkunft. 4 8 3. Brückengeld 8 iſt von den Fahraäſten zu Aa 6. Der engere Stadtbezirk endigk: bei den Brauereien, bei der Humboldſchule, bei dem Elektrizitätswerk, bei der Güterhallenſtraße, bei der Bootsüberfahrt Arnheiter, f bei der Rheinbrücke rechts, bei dem Neckarauer Uebergang, 0 bei dem Schlachthof. 7. Zwiſchen Tag⸗ und Nachtfahrten Wicb kein Unterſchted gemacht. 8. Die Zahl der zu fördernden Perſonen findet bei der Taxeberechnung keine Berück⸗ ſicht gung. 9. Wartezeit 4.50 Mk. Land mit ſofortiger Wirkung in Kraft geſetzt. 0 Mahllöhne betr. Mit Ermächtigung des Herrn Landeskommiſſärs in Mannheim werden hiermit nachſtehende von dem Kommunalverbands⸗Ausſchuß in ſeiner Sitzung am 25. ds. Mts. feſtgelegten Mahl⸗ und Schrot⸗ löhne für den Kommunaloerbandsbezirk Mannheim⸗ Der Verarbeitungslohn beträgt hiernach: a) an-Mohllohn für den Zentner des abgelteferten gereinigten Brotgetreides und Gerſte für Selbſtverſorger Mk. 7.—.. b) an Schrotlohn für den Zentner der abglie⸗ ferten Gerſte bezw. des Hafers für Selbſt⸗ verſorger Mk. 5.50. Vorſtehende Preiſe ſchließen die An⸗ oder Ab⸗ fuhr des Getreides, bezw. der hieraus hergeſtellten Erzeugniſſe durch den Müller nicht ein. Die Ueber⸗ Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung ſtrafbar und mik Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geld⸗ ſtrafe bis zu Mk. 50 000 oder mit einer dieſer Strafen bedroht.. Mannheim, den 28. Juni 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Höchſtpreiſe für Butter betr. Aufgrund der Bekanntmachung vom 10 Juni 1920(Staatsanzeiger vom 11. Juni 1920 Nr. 129) hat der Ausſchuß des Kommunalverbandes Mann⸗ heim⸗Land mit ſofortiger Wirkung den Klein⸗ handelspreis für Butter für den Verkauf an den Verbraucher auf b 5 Pfund 18.— Mel. per feſtgeſetzt. 126 65 Zuwiderhandlungen gegen dieſen Höchſtpreis haben Strafe zu gewärtigen. Neben Strafe kann auch auf Einziehung der Erzeugniſſe erkannt, werden, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht ohne Unterſchied ob ſie dem Täter gehören oder nicht. ö 100 Mannheim, den, 29. Juni 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. Traner-Papiere ind stets vorrätig in der Exved. ds Rattes. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim hierdurch veröffentlicht, daß das Aehrenleſen ſeitens derſelben erſt nach vollſtändigee Ab⸗ eintung geftattet wird. f Seckenheim, den 3. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Ko ch Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Anmeldungen der für das Erntejahr 1920 mit Tabak bepflanzten Grundſtücken wie in den Vorjahren auf dem Rathaus Zimmer Nr. 2 in der Zeit vom 5. bis 15. Juli 1920 jeweils vormittags 9 Uhr bis nachmittags 5 Uhr entgegen ge⸗ nommen werden. Donnerstags werden Anmeldungen nur in der Zeit von vormittags 7 Uhr bis nach⸗ mittags 2 Uhr entgegengenommen. Seckenheim, den 5. Juli 1920. Bürger meiſte rant: Koch. Die nächſte Mülterberatungsstunde zu welcher Kinder mit den Anfongsbuchſtaben L bis Z gebracht werden können, findet am Donnerstag, den 2 Juli 1020, hachmittags von 3 bis s Uhr im Rothausſacl fiat. 3 Seckenheim, den 6. Juli 1920. a Bürger meiſteramt: „Herdt. ſchreitung der Preife iſt auf Grund des§ 80 Auf Antrag hieſiger Landwirte wird okflands- U. Vertrauensloulengung Alle Marken müſſen ſtreug wie angegeben abgeholt werden. Die Ausgabe der Marken auf der Hoch⸗ ſtätt findet am nächſten Tage von 6—½27 Uhr nachmittags ſtatt. a Seckenheim, den 6. Juli 1920. Lebens mittelamt. .„Ernteſchätzung betr. Nach vorhergegangener Prüfung der örtlichen Schät⸗ zungskommiſſion wurden am 28. Juni 1920 von der Bezirksſchätzungskommiſſion Mannheim⸗Land fol⸗ gende Durſchſchnittsſätze, die jedoch vorläufig un⸗ verbindlich ſind, feſtgelegt: An Winterweizen 36 Ztr. pro ha. 30 Etwaige Einſprüche müſſen eingehend begrün⸗ det unter Angabe der Lage des Grundſtückes und Fruchtart bis zum 10 ds. Mts. ſchriftlich beim Lebensmittelamt vorgelegt werden. Spätere Einwendungen finden keine Berückſich⸗ tigung. Seckenheim, den 1. Juli 1920. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der gandw. Ein-. Verkaufsgeuoſſeuſchafl. Verloren eine Hackpflugſcharrſchraube auf dem Waſenweg. Abzugeben im Lager. Gefunden ein Maulkorb für eine Kuh. Abzuholen im Lager. . Die Mitglieder, können ihre gefüllten Fäſſer mit Apfelwein im Lager abholen. Der Vorſtand. 5 2 Svplrims- und Bernstein . 5070 Körnerertrag ronzen f Pinsel a eee 0 Ztr. pro ha. belag. Otenlack egen 0 Elisentack, Hübelpolitur . druch. 8 empfiehlt . OCermania-Drogerie Fr. Wagner Nachf. lanhaber: W. Höllstin. trocken und in Oel angerieben. Leinzl rob und gekocht — Fußboden ZBudenwachs Stahlspähne Annette de Louvain geführt. Der Reichskanzler und Dr. 5 ndwirtſckaft nötig find. Der unhe⸗ 5 aur! a i er Ge der b Simons bezogen ein in der Nähe gelegenes Landhaus. kraft 8 der La idwirtſchaf 15 ötig 5155 N reits liquidierten und das Eigentum an den noch nicht Millerand und Lloyd George trafen um 4 Uhr ein; dingte Einfuhrbedarf für die Zeit vom 1. Juli liquidierten deutſchen Rechten und Jutereſſen im Ausland i 5 11 1 der B 15. 25 1 begrüßt. bis 30 Juni 1921 heträgt nach Berechnung der Sach⸗ bleibt den Berechtigten zu unmittelbarer Verfügung er⸗ ſie wurden von der Volksmenge begei grüßt. 1 0 5 W 1 8. halten. Die Erhaltung Oberſchleſiens bildet die 5 5 5 5„ ene Sunn kel und mindeſtens 30 Tonnen Rohphosphat. Da⸗ unerläßliche Vorausſetzung jeder Wiedergutmachungsver⸗ Das wirtſchaftliche Gutachten für Spa. 5 für benötigt Deutſchland ausländiſche Kredite in Form pflichtung ür Dentſchlaud. 5 1 5 Das Gutachten der deutſchen wirtſchaftlichen Sach⸗ einer Notanleihe. 5 e 1 0 verſtändigen über Deutſchlands e e Ein neues deutſches Angebot ſei nur möglich, wenn f g fähigkeit, das dem Oberſten Rat als Grundlage für] bei der Ausführung des Vertrages von Verſailles von e r die Verhandulngen in Spa überreicht worden iſt, ent⸗ folgenden Vorausſetzungen ausgegangen wird: Deutſch⸗ e 25 8 i 7 hält eine Darſtellung der wirtſchaftlichen Lage Deutſch⸗ land wird im Weg der Gegenſeitigkeit Meiſtbegünſti⸗ fahr Schiffe zu bauen, die nicht ſinken können, ſind während f lands. Der zweite Teil beſchäftigt ſich mit den Voraus⸗ gung, wirtſchaftliche Gleichberechtigung und Rechtsſicher⸗ des Krieges nicht zum Abſchluß gelangt. Jetzt ſind jedoch ſetzungen zur Feſtſtellung des Wiedergutmachungsbetrags. heit im Ausland gewährt. Der Wirtſchaftsfrieden wird 5e des in de ene ae ace Bene die %%% ⁰ ⁰Ä⅜—.. N;... Staaten zwar ein Vorzugsrecht auf beste Fohlen; Zwangsmaßregelbeſtimmung geſichert. Deutſchlands antreten. Die Konſtruktion hat der Ingenieur Leparantier 2 mengen zu gewähren, jedoch unter der Vorausſetzung, Wirtſchaftshoheit im Inland bleibt unange⸗ in New⸗Orleans gezeichnet. Sie ſind 100 Meter lang, ha⸗ daß die Lieferungen auf Grund der im freien Wettbewerb taſtet. Deutſchlands Einheit als Zollgebiet wird durch 100 R Ran gcbal, und 4210 Ten. ſich bildenden deutſchen bzw. engliſchen Ausfuhrpreiſe keinerlei Eingriffe gefährdet. Freier Verkehr mit Oſt⸗ Schiffsſchraube. Die Se a 1 talſächlich bezahlt werden. Weiter iſt erforderlich, daß preußen wird gewährleistet. Die Laſten 2 85 der Be⸗ ſein, die Bauzeit war auch verhältnismäßig kurz. Der Deu ſſchland, da es nicht genügend ausführen kann, ei⸗ ſetzung werden durch Begrenzung gemildert. Die Wie⸗ Schiffskörper beſteht aus zwei Stahlzylindern, die durch nen Teil ſeiner lebendigen Kraft ins Ausland ſendet, derherſtellung der aus dem beſetzten Gebiet weggeführ⸗ 3 5 in Abteilungen zerlegt ſind. Ein Ken⸗ um durch werbende Arbeit einen weiteren Betrag aus ten Gegenſtände müſſen in das Weſen der Wiedergunu⸗/-⸗ ſoll bei beiden Schiffen unmöglich ſein. der ausländiſchen Zahlungsmitteln zur Abtra⸗ machungsſchuld eingegliedert werden. Die finanzielle 9 e Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeug⸗⸗= an! Bek——— e a a A Lebensmittelamt. Achtung 111 4— 5 N s wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis ge⸗.. 5 a 5e anntma ungen bracht, daß aufgrund der Verordnung des Reichs⸗ slch Unl Flolſchmarkenauögabe Primæ Nieder bayerischer 2 Tagesordnung zu der am 9 den 8. wirtſchaftsminiſters vom 13. März 1920 für nach⸗ 14 b. f 2 Juli 1920, vormittags 9 Uhr ſtaltfindenden ſtehende landwirtſchaftliche Erzeugniſſe aus der Morgen Mittwoch, den 7. ds. Mts., Heidelbeer 4 Wein! er! Bezirks rats⸗Sitzung. inte 1920 folgende Mindeſtpreiſe feſtgeſetzt worden nachmittags von 1—5 Uhr werden auf Zimmer 5 5 die 8 Negcrfbhre d 305 8 Segerhelen. ee Di. W᷑ Spelz(Dinkel), Feſen, Emer, 1 gegen vorzeigen des Fleiſchausweiſes Fleiſch⸗ſist wieder eingetroffen und wollen die wert not Neckarfähre Ilvesheim⸗Seckenheim. 1. für 1 Dz. Weizen, Spe inkel), Feſen, Emer, neee l: 3 55 2. Geſuch des Theodor Haas um Erlaubnis o g 85 N Mk. 110. marken, auf Zimmer 2 gegen vorzeigen des ten Besteller hiervon Kenntnis nehmen. 55 um Betriebe der Schantwirtſchaft mit 2. für 1 Dz. Roggen, Gerſte oder Hafer Mk. 100. Milchausweiſes Milchmarken ausgegeben und Hochachtungsvollst 25 ranntweinſchank zum„Adler“ in Laden⸗ Die endgültige Feſtſetzung der Preiſe erfolgt zwar in folgender Einteilung: 9d. I E Geſach 55 ae 1 u 5 9255 Aare 0 1 5 and Nr 1 bis 750 von 1 bis 2 Uhr J. O das „Geſuch des Karl Lohnert um Erlaubnis zum Berückſichtigung der bis dahin entſtandenen Pro⸗ 5 0 8 Woi Deu Helrteh der Gaſtwilzſchoft zum„Pflug in duttenbeſten.„ eee eee 2 Uurmacher u. Heidelbeer-Weinhandlung. ge 1 Pfarrgaſſe 160. Mannheim, den 25. Juni 1920.„ Seckenheim. Neckarstr. 9 2 4. Geſuch des Michael Hertlein um Erlaubnis Bad. Bezirksamt Abt. Vb. 2251„ẽ 3000„ 4 5 1 Zahn- Praxis Karl Rühle Spezialität: Goldarbeiten. Un arbeiten nicht passender Gebisse unter Garantie. Sprechstunden: täglich von 96 Unr Sonntags von 9—1 Uhr. f a 5 Turnerbund„Zahn“ Seckeuhein E. V. gegr 1899. Einladung! Heute Abend nach der Turnſtunde Turnrats⸗Sitzung. Hierzu bitte ich die verehrl. Turnrats⸗ mitglieder vollzählig zu erſcheinen. Uebungsplan! Dienstags und Freiiags von ½8— 10 Uhr N Riegenzurnen. Mittwochs von ½6—7 Uhr Schülerturnen auf uuſerm Spielplatz Morgen Abend i 8 Kyhr findet im kath Schweſternhaus ö ſtatt, wozu hiermit freundl. eingeladen wird. Ansichts-Karten ſind ſte Geogra — ts zu haben din Zimmerm if zu verkaufen.(b Friedrichſtraße 33 Un Wagen ffiif gegen Kartoffel zu tauſchen geſucht. in der Friede ichſte. 76 abzugeben, wenn nicht, wird es durch die Gendarmerie abge⸗ holt, da der Täter er⸗ bis 1 Stunde 5 Maonnheim, den 2. Juli 1920. Badiſches Bezirksamt — Polizeidirektion. 4 Ko ch. Bürgy. Der Vorſtand. 5 555 i kannt iſt.(b Sie preis w Eine Rlucke 0 mit 6 Jungen zu I 2 U ens verkaufen. b) b Wei Bchloßftvaße 47. die neuest. Modelle so, ene Spät Endwien⸗ Hlstzr B. Hus fh Der Vorſtand. Setzlinge in grosser Auswahl ka derpf ect im Kaufhi das für Herren- Bekleiduf hier (Inhaber Mannheim, nur Plant O 3, 4a, 1 Tr., kein Ladt wuß Jakob Ring Berg neb d. 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