weil ö N Des 3 0 Amtsblatt der Bürgermeisterdmfer 86 Abonmementspreis: Trägerlohn. 0. Jahrg. 1222—.——— 5 5 eee 2 2 Monatlich 3.— 4 mit Durch die Poſt bezogen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Mittwoch, 14. Juli 1920. ckenheim, Ilvesheim, Hleckarhausen und Edingen Jußerationspreis: Die einſpaltige Petit eile 50 Pfg., Peklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabakt. —— Fernſprechanſchluß Nr. 16. . Tagesſchau. got ie Sachverſtändigen ſchlagen 54000 Tonnen täglicher hlenlieſerung vor, wenn die beſonderen Umſtände, von n dieſe Lieferung abhäugt, eintreten. end der Verteilungsfrage ſcheint zwiſchen den Alliierten Pre Einigung erzielt zu ſein. Belgien ſoll 8 Proz und 60 . der Sachlieferungen Oeſterreich⸗Ungarus erhalten.(2) ben die dentſchen Wiedergutmachüungsvorſchläge haben bei alliierten Staatsmännern Euttäuſchung hervorgeruſen, ten Nb keine ſolchen Zahlen enthalten, wie man den alliier⸗ n Völkern bisher vorgeſpiegelt hat. her des, Dentſchtum im Oſten hält treu zum Reiche. Es kann in N niemand mehr behaupten, daß die Abſtimmungsgebiete n Oſt⸗ und Weſtpreußen überwiegend polniſch ſeien. lan Den Polen geht es weiterhin schlecht. Die Alliirten ver⸗ 5 von Polen ein Friedensangebot zu machen und ſich nerhalb ihrer Landesgrenzen zurückzuziehen. lch de Bewegung zur Senkung der Warenpreiſe, hauptſäch⸗ übe, der Lebensmiltel iſt noch in vollem Gange und hat ſich as ganze Reich verbreitet. Ueberall hat die Bewegung 1 Feſolge gezeitigt. Durchſchnittlich betrug die Preisſenkung Froz., an verſchiebenen Orten 50 Prozent. ligen Maſopotamien, Syrien und Kleinaſten wird der hei⸗ ae Krieg verkündet Di Konfer in En Die Konferenz in Spa. nt B. Haag, 12. Juli. Aus dem Ententekonferenabe⸗ te„ cer die geſtrige Vollſitung iſt hervorzuheben: Mini⸗ Dr. Simons betonte, daß die Kohlenfrage den Zen⸗ unkt des ganzen Wirtſchaftslebens Deutſchlands dar⸗ vorbere; ie deutſche Delegation habe die Pläne vollſtändig wärtiaeitet, die, um verſtanden zu werden, in ihrer gegen⸗ ſdebenden Geſtalt geprüft werden ſollten. Er höre aber ſchaft i daß die verlangten Kohlenlieſerungen die wirt⸗ überſch vent Möglichkeiten Deutſchlands Haben reiten, und ein Drittel ſeiner Produktion erreicht deut Er verſicherte, daß dies den Betriebskonſizienten der Untecden Bedürfniſſe von 60 auf 40 Proz. herabſetzen würde. r dieſen Umſtänden hätte der Reichskanzler, der Fi⸗ miniſter und er beſchloſſen, daß die Pläne, die auf an⸗ tra! delle nanz dere Auf ne rundlage vorbereitet ſeien, nicht eingereicht würden. gation tie Einwände Millerands zog ſich die deutſche Dele⸗ Wieder zurück, um die Frage nochmals zu prüfen. Nach deu ſchraulnahme der Sitzung erklärte Dr. Simons, die erſt nie, Delegation werde, da die endgültige Entſcheidung den forgen nach Prüfung der Sachverſtändigen gefaßt wer⸗ aber lte, die vorbereiteden Pläne überreichen. Er fügte freu mau, die deutſche Delegation ſei der Anſicht, die Kon⸗ der von Spa habe zum Ziele, die einſeitige Feſtſetzung lontr ohlenlieferungen zu erſetzen durch eine Ziffer, die im deutfadiktoriſchen Verfahren und gemäß Einverſtändnis der den und alliierten Delegierten feſtgeſetzt werde. Die f ufrage ſei eine Frage von Leben und Tod für Deutſch⸗ Miniſt Sie bleibe die Grundlage aller anderen Pläne. handel Millerand antwortete, es könne ſich nicht darum Das au den Art. 233 des Friedensvertrages abzuändern. Aus babe auch die Erklärung von San Remo in liberaler den gung unter Berückſichtigung des Wohlberechtigten eutſchen auseinandergeſetzt. Die deutſchen Pläne n darauf durch Miniſter Dr. Simons dem General⸗ ariat der Konferenz ausgehändigt. Die Sachverſtändi⸗ Koh dane 4 ud auch der Anſicht. daß die Reparalſonskommiſſion um das Doppelte 55. höhen, den Wunſch aus, daß eine Beſprechung ſondern das Uebel nur vermehrt. allein berechtigt und zuſtändig iſt, das Lieferungsprogramm feſtzuſetzen und baldmöglichſt die ihr von den deutſchen Sachvertändigen vorgetragenen Auskünfte zur aufmerk⸗ ſamen Prüfung zu übermitteln. Die alliierten Sachver⸗ tändigen ſchlugen vor, das Protokoll vom 9. Juli in den Art. 1 und 2 aufrechtzuerhalten. Die deutſchen Sachver⸗ ſtändigen haben indeſſen die alliierten Sachverſtändigen auf die breiten Ausdrücke des§8 3 aufmerkſam gemacht, die ſo ausgelegt werden könnten daß von der deutſchen Regierung gefordert werde, daß der Reparationskommiſſion ſogar dar⸗ über Auskunft gegeben werden ſollte, was einzig und allein mit der einzuhaltenden Verteilung im Innern Deutſchlands zu tun hat. Dieſe Einwendungen haben die alliierten Sach⸗ verſtändigen als begründet augeſehen und ſchlagen daher eine entſprechende Aenderung vor. Schließlich drückten die alliierten Sachverſtändiger, da die Notwendigkeit vorliegt, Maßnahmen zu treffen, um die Verhältniſſe der Bergleute ſowohl bezüglich der Ernährung, als auch im Intereſſe ihres Wohlbefindens zu verbeſſern, um die Produktion zu er⸗ uber die erung geeigneten Mittel dazn zwiſchen der deutſchen Regi und den alliierten Nationen ſtattfinden werde. Rede des Bernarbeiterführers Hus. W Spa, 13. Juli. In ſeiner Rede in der Vormittags⸗ ſitzung ſagte der Bergarbeiterfuhrer Hus unte, anderem: Die deutſchen Bergargekerbeleglerten ſind der Ueber⸗ zeugung, daß wir der Kohlennot als internationales Uebel nur durch internationale Zuſammenarbeit aller in Frage kommenden Faktoren zu ſteuern vermögen. Wir haben un⸗ ter uns genau überlegt und ſind zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen, daß die Ausführung des Millerandſchen Vorſchlags keine Beſeitigung der internationalen Kohlennot bedeutet, Millerands Vorſchlag iſt praktiſch undurchführbar. Wir haben deshalb eine beſondere Kommiſſion gewünſcht, in der beraten werden ſoll, wodurch werden die Bergarbeiter leiſtungsfähiger und wie machen wir ſie arbeitsfähiger. Wir können hier beſchließen, was wir wollen, eine Konferenz von Diplomaten kann beſchließen, was ſie will, letzten Endes wird von den Bergarbeitern darüber entſchieden, wie die geforderte Erhöhung zu ermög⸗ lichen iſt, und ob ſie überhaupt erhöht werden ſoll. Aus dieſem Grunde werden Zwangsmaßnahmen oder auch nur die An⸗ drohung von ſolchen gerade das Gegenteil des beabſichtigten Zweckes erreichen. Darüber ſollte man ſich von vornherein klar ſein, wenn man zu einer Verſtändigung kommen will. Wir deutſche Bergarbeiterdelegierte ſind der Einladung nach Spa gerne gefolgt in der Hoffnung, hier mit den Vertretern anderer Länder zu verhandeln, nicht allein zu dem Zwecke des Wiederaufbaues von Frankreich, ſondern zum Wieder⸗ aufbau der ganzen Welt. Zu dieſer Mitarbeit erklären wir als Vertreter der deutſchen Bergarbeiterorganiſationen jederzeit uns bereit. Ich kann die Vertreter der Entente⸗ i nur dringend bitten, dieſe Mitarbeit zu ermög⸗ ichen. Beratungen der Sachverſtändigen in der Kohleufrage. T. U. Spa, 13. Juli. Ueber die Beratungen der Sachver⸗ ſtändigen in der Kohlenfrage verlautet, daß die Franzoſen an der von Millerand in der Konferenz vorgelegten Ent⸗ ſcheidungen unbedingt feſthielten. Wie der Sonderbericht⸗ erſtatter der T.U. meldet, wurde von den bekannten vier Punkten dieſer Entſcheidung nur in Punkt 3 ein Zugeſtänd⸗ nis gemacht und zwar, daß die in Berlin einzuſetzende Kon⸗ trollkommiſſion ſich nur allgemein mit den Verteilungsplä⸗ neu der Kohlen von Deutſchland zu befaſſen, nicht aber in Ueber die genaue Auslegung dieſer recht unklaren Beſtim⸗ mung iſt vorläufig noch nichts entſchieden worden. Von deutſcher Seite waren als Grundbelieferung eine Million — der Frage der einzelnen Belieferungen einzugreifen habe. No. 155 Poftſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19818. Tonnen zugeſtanden worden, die nach der Vermehrung der Produktion erhöht werden ſollten. Später wurde dieſer Be⸗ 1 f WN eee. trag auf 54000 Tonnen pro Arbeitstag berechnet und den Alliierten vorgeſchlagen. Dabei wurde von deutſcher Seite betont, daß die Erfüllung dieſer Leiſtung von einer ganzen RNeihe beſonderer Umſtände abhängig ſei und es ſich daher nicht m ein ſtarres Programm handele. Die Gegenſeite lehnte dieſe Einwände jedoch entſchieden ab und beſtand auf „ Verpflichtung von zwei Millionen Tonnen mo⸗ natlich. 2 1 W Spa, 12. Juli. Der Bericht der Sachverſtändigen in der Kohlenfrage lautet: Die Sachverſtändigen der Alliierten ſind der Anſicht, daß die von der deutſchen Delegation vor⸗ geſchlagenen Ziffern nicht derartig ſind, daß ſie irgend eine Aenderung in den Dispoſitionen des am 9. Juli mitgeteilten Protokolls rechtfertigen würden. T. U. Spa, 12. Juli. Als die deutſchen Delegierten heute kurz vor 11 Uhr vor dem Schloſſe De la Fraineuſſe vorfuh⸗ ren, wurde ihnen mitgeteilt, daß die Konferenz verſchoben ſei. Kritiſche Lage in Spa. Tu. Spa, 12. Juli. Im Stande der 2 eine neue und anſcheinend ernſte Verſchlechterung einge⸗ treten. Die Verhandlungen der beiderſeitigen Kohlenſach⸗ verſtändigen ſind ergenislos verlauſen. Die Forderungen der Alliierten ſind zweieinhalb mal ſo hoch, als das Ange⸗ bot der deutſchen Sachverſtändigen. Die Deutſchen erwar⸗ ten, daß in der heutigen Sitzung Millerand in der Kohlen⸗ frage ſeinen endgültigen Standpunkt klarlegen wird. Man muß mit der Möglichkeit rechnen, daß ſich die Deutſchen heute von der Konferenz zurückziehen. Die Franzoſen wollen jedenfalls Dienstag abreiſen, weil ſie zum National⸗ feiertag am 14. Juli in Paris ſein müſſen. 5 Die ungünſtige Aufnahme der deutſchen Vorſchläge. 5 T. U. Spa, 12. Juli. Die in der geſtrigen Sitzung vor⸗ gebrachten deutſchen Wiedergutmachungspläne haben in den alliierten Konſerenzkreiſen eine ungünſtige Aufnahme ge⸗ funden. Das war natürlich zu erwarten und man wird des⸗ halb in lebhaften Kritiken, die von dieſer Seite laut werden, keine entſcheidende Bedeutung beimeſſen können. Die all⸗ gemeine Lage ſcheint im Gegenteil nicht ungünſtig zu ſein und insbeſonders in der Kohlenfrage kann mit einer Einigung gerechnet werden. Die für heute vormittag ein⸗ berufene Sitzung wurde auf nachmittag vertagt, da die al⸗ liierten Staatsmänner zur Stunde in beſonderen Beratun⸗ gen die Geſamtlage überprüfen. W Spa, 12. Juli. Das Blatt„Nord Belge“ berichtet, daß die Verhandlungen über die Verteilung der deutſchen Ent⸗ ſchädigung geſtern einen großen Fortſchritt gemacht hätten. Zunächſt ſei Belgien der Teil von 8 Prozent endgültig zu⸗ geſtanden worden, unter den von ihm geſtellten Bedingun⸗ gen der Betbehaltung von Seepriſen und der Anerkennung des Markabkommens. Belgien erhält außerdem das Ver⸗ ſprechen, 60 Prozent in Natura von den Sachlieferungen zu erhalten, zu denen Oeſterreich und Ungarn zu den Friedens⸗ vertrag verpflichtet ſeien. Die Frage der Deckung der deut⸗ ſchen Prioritäten von 12 Millionen Goldmark ſei gleichfalls entſchieden. Die Deckung geſchehe dadurch, daß man Belgien gewiſſe Kredite abtrete, die Deutſchland in mehreren fremden Staaten beſitze, und ſchließlich eine gewiſſe Summe aus dem Verkauf des in den deutſchen Arſenalen befindlichen Kriegs⸗ materials. Nach einem Abkommen, deſſen Unterzeichnung bevorſtehen würde, würde die Deckung der Prioritäten am 2. Mai beendigt ſein. Das Blatt berichtet weiter, daß man überein gekommen iſt, daß künftig die Unterhaltungskoſten, die die Okkupationsarme auf der Grundlage von 36 fran⸗ zöſiſchen Franken per Kopf und Tag berechnet würde, wie bisher 25 Franken für die amerikaniſchen und 35 Schilling für die engliſchen Soldaten täglich betrüge. rennt 2 Weſſen Bild trägſt du im Herzens ö Roman von Erich Ebenſtein. (Nachdruck verboten.) im Pri halb antwortete ſie vorſichtig:„Ew. Hoheit haben chene gewiß recht. Immerhin möchte ich ergebenſt zu en geben, daß der kleine Prinz erſt fünf Jahre und von ſehr zarter Konſtitution iſt..“ .. es war auch nur eine Idee. Wir ſprechen f Für heute aber, liebe Rellſtab, verlaſſe ich . ganz auf Sie. Telephonieren Sie jedenfalls noch ein⸗ nach Hallerſtein, damit die Erbprinzeſſin rechtzeitig von aufbricht. Damit entfernte er ſich, beruhigt, daß ſeine Anordnun⸗ i un pünktlich befolgt werden würden. roßdem ſollte es anders kommen. dort 95 die Erbprinzeſſin in Hallerſtein ankam, fand ſie Prinzen es in heller Verzweiflung. Das Fieber des kleinen und l atte gegen Mittag mit neuer Heftigkeit eingeſetzt li 55 ſeitdem von Stunde zu Stunde. Man hatte natür⸗ Wenctgert an den Medizinalrat telephoniert, aber Herr v. 4 heim war am Vormittag, als er von Hallerſtein kom⸗ ein aus dem Wagen ſtieg, ſo unglücklich geſtürzt, daß er ſich Vet eſtige Sehnenzerrung zuzog und nun ſelbſt krank zu Bett lag nzerrung zuzog ur bb z wf ſeiner Statt war Dr. Mundy gekommen, der vor⸗ 5 mit der Vertretung des Leibarztes betraut worden war. denklj r hatte das Kind genau unterſucht, konnte nichts Be⸗ heit 5 finden und meinte, vielleicht ſei eine Kinderkrank⸗ ben, 5 Anzug. Nachdem er etwas Beruhigendes verſchrie⸗ atte er ſich wieder entfernt, wollte aber abends noch ei 1 0 nachſehen kommen. fallen 8 75 danach war das Kind in Bewußtlosigkeit ver⸗ ö Rat begann in unheimlicher Weiſe zu röcheln. Andersen in verſtörtem Schreck ſaß Frau v. Archer, die 5 eise. Lager des kleinen Patienten und erwartete prinzeſſin Während dieſe ſchreckerſtarrt die Meldung des Vorge⸗ fallenen entgegennahm und dann mit Hilfe ihrer Kammer⸗ frau haſtig die Hochzeitstoilette mit einem bequemen Haus⸗ frei, da können wir ſo recht gemütlich den Tag verſchwätzen. Du nimmſt dir ein Zimmer drüben im Gaſthof und.. „Unmöglich, Serena,“ unterbrach er ſie ernſt.„Ich muß kleid vertauſchte, um dann ſofort Achims Pflege ſelbſt zu übernehmen, hatte ſich Fräulein v. Seilern gleichfalls nach ihrem Zimmer begeben, um ſich umzukleiden. Als ſie die Tür des Vorgemaches öffnete, erhob ſich von einem Fauteuil dort eine ſchlanke Männergeſtalt und kam raſch auf ſie zu. „Endlich! Gottlob, daß du da biſt, Serena! Ich fürchtete ſchon, dich nicht mehr erwarten zu können, denn mein Zug geht in drei Stunden. Aber was ſiehſt du mich denn ſo ſprach⸗ los an, Schweſterchen? Haſt du mein Telegramm heute morgen nicht erhalten?“ „Nein. Wir fuhren ſchon um halb acht von hier fort nach der Reſidenz zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des jungen Fürſten. Welche Ueberraſchung, Herbert!“ Sie warf den Spitzenſchal, der ihre Schultern umhüllte, achtlos auf den nächſten Stuhl und flog dem Bluder an den Hals. 8 f „Lieber alter Junge! Das nenne ich aber mal eine freu⸗ dige Ueberraſchung! Wie lange haben wir uns nicht ge⸗ ſehen, Bertie, ich glaube über zwei Jahre!“ „So lange etwa wird's ſein.“ „Und du haſt ſchon lange auf mich gewartet?“ „Ueber drei Stunden, denn ich wollte dich durchaus ſehen und man ſagte mir, du würdeſt beſtimmt mit ihrer Hohheit zurückkehren, ſobald die Hochzeitsfeier beendet iſt. Nun freilich fürchtete ich ſchon, es würde aus dem ganzen Wiederſehen nichts werden.“ 5 b „Böſer Bruder! Du wäreſt doch nicht wirklich abge⸗ reiſt, ohne mich zu ſehen?“ „Doch, ich hätte müſſen, da mein Zug um neun Uhr abgeht.“ 5 „Unſinn! Das gebe ich doch gar nicht zu! Wo wir ſo lange einander nicht ſahen! Es wäre einfach abſcheulich! Ein paar Tage mußt du hierbleiben. Morgen bin ich dienſt⸗ morgen mittag in Mannheim ſein, wo ich eine wichtige Be⸗ ſprechung habe.“ a 2 „Muß... muß! Wer ſagt das denn? Wer befiehlt es dir? Du biſt als Arzt doch ein freier Mann und dein eige⸗ ner Herr! Uebrigens was führt dich denn nach Mannheim? Noch haſt du mir ja gar nicht geſagt, welchem glücklichen Um⸗ ſtand ich dies unverhoffte Wiederſehen verdanke? Er lachte, wodurch ſein ernſtes glattraſiertes Geſicht mit der hohen Denkerſtirn etwas ungemein Anziehendes be⸗ kam.* „Noch haſt du mich ja auch gar nicht zu Wort kommen laſſen, kleines Schweſterlein! Aber nun paß auf und habe dann den gebührenden Reſpekt vor deinem großen Bruder.— 5„großen“ iſt natürlich wörtlich, nicht bildlich zu nehmen! D „Herrgott ſo rede doch endlich! Ich bin ja ſchon furcht⸗ bar neugierig. Du wiilſt noch nicht deine Aſſiſtentenſtelle an der Eberswalder Klinik aufgeben und deinen verrückten Plan, als Forſchungsreiſender nach Innerafrika zu gehen, aus⸗ führen?“ „Nein. Letzteres nicht. Erſteres aber iſt bereits geſchehen. Man hat mich nämlich auf Grund einiger wiſſenſchaſtlicher Arbeiten, die Aufſehen erregten, als Primarius an das Mannheimer Landeskrankenhaus beruſen. Und morgen mit⸗ tag erwartet mich der berühmte Profeſſor Laming zu einer Beſprechung über meine letzte Arbeit, die er ſo gütig iſt, eine „bahnbrechende Entdeckung“ zu nennen. Uebermorgen ſoll ich dann bereits mein neues Amt antreten. Du ſiehſt alſo mit dem Hierbleiben iſt es nichts!“ „Ja, dann freilich...“ Serena v. Seilern ſtarr⸗ te ihren Bruder einen Augenblick in ſcheuer Bewunderung an, dann flog ſie ihm in ſtürmiſchem Jubel zum zweitenmal an den Hals. g Gortſetzung folgt.) ordentlich knapp, faſt ſpärlich abgefaßt. 8 Ausfall der Vormittagsſitzung in Spa. T. U. Spa, 12. Juli. Heute morgen um 10 Uhr hat der franzöſiſche Miniſterpräſident Millerand den Reichskanzler wiſſen laſſen, daß er den Miniſter des Auswärtigen, Si⸗ mons, ſprechen wolle. Ueber den Ausgang dieſer Beſprechung äiſt bis zur Stunde noch nichts bekannt. Der geſtern über⸗ reichte deutſche Plan für die Wiederherſtellung hat bei den Alliierten Enttäuſchung hervorgerufen. ihren Staatsmännern gewöhnt worden ſind. Er iſt außer⸗ Sowohl Millerand wie der belgiſche Miniſter des Aeußern haben beim Verlaſſen der geſtrigen Sitzung ihrer Enttäuſchung lebhaft Ausdruck gegeben. Die geſtern vollkommen ins Stocken geratenen i Er enthält nichts von den rieſigen Ziffern, an die die alliierten Völker von Kohlenverhandlungen ſind heute morgen wieder aufgenom⸗ men worden und es ſind gewiſſe Annäherungen erfolgt. Trotzdem bleibt die Geſamtlage außerordentlich ernſt. Berlin, 13. Juli. Wie das„B. T.“ meldet, iſt Lloyd George an Ruhr erkrankt. Dieſes ſoll auf das ſchlechte Trinkwaſſer in Spa zurückzuführen ſein. 72 75 Die Entwaffnung der Einwohnerwehre. e TU. Berlin, 12. Juli. Wie die„N. B. Z.“ aus Spa des hat Miniſter Dr. Simons eine Unterredung mit dem bayeriſchen Staatsrat Dr. Meinſe gehabt über die twaffnung der Einwohnerwehren in Bayern, wobei eine f inigung zuſtandekam. Demſelben Blatt zufolge iſt die Möglichkeit, daß man die deutſche Regierung erſuchen müſſe, die Durchfuhr von Waffen, Munition und Truppen nach Polen zu geſiatten, in beträchtliche Näße gerückt. N 3 5 5 7 6 UN 2 Der Wiedergutmachungsplan. 8 1 r Spa, 12. Juli. Der in der geſtrigen Sitzung von der deutſchen Abordnung vorgelegte Plan für die Sachleiſtungen beſagt: Deutſchland iſt auf Grund des Art. 236 und der Paragra⸗ phen 1—4 der Anlage IV zu Teil VIII des Friedensvertrags verpflichtet, zum Zweckeck der unmittelbaren Wiederherſtellung der vom Kriege betroffenen Gedietsteile der verbündeten und vereinigten Mächte dieſen nach näherer Beſtimmung des Wieder⸗ een Material zu liefern, deſſen Wert für ie Wiedergutmachungsſchuld angerechnet wird. Der Wieder⸗ e hat dieſe Lieferungen noch nicht feſtgeſetzt. r deutſchen Regierung ſind bisher nur die Anforderungsliſten der beteiligten Staaten zur Aeußerung mitgeteilt worden. Dieſe letzten, die die verſchiedenſten Gegenſtände, vom Jiſchlaich, über Vieh, jede Art Rohſtofſe, induſtrielle Erzeugniſſe bis zu gan⸗ zen Fabriken umfaſſen, haben eine eingehende Prüfung er⸗ fahren. Es wird feſtzuſtellen ſein, welche Lieferungen im Rah⸗ men der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands angefordert werden kön⸗ nen und welche mit Rückſicht auf ſeine wietſchaftliche Lage, insbeſondere den Mangel an Rohſtoffen, ganz ober zum unausführbar ſind. Es erſcheint folgender Plan zweckmäßig. b) Soweit es ſich um Maſſenartikel handelt, an deren Her⸗ ſtellung auch Handwerk und Kleingewerbe beteiligt iſt, werden die Lieferungen durch eine Ausgleichsſtelle auf die einzelnen Länder des Reichs verteilt und die Länder vergeben die Lie⸗ ferungen durch beſondere Auftragsämter an Induſtrie und Hand⸗ werk. Solche Auftragsämter ſind errichtet oder in der Bildung begriffen in Preußen, das außerdem Zweigſtellen für die ein⸗ zelnen Provinzen errichten wird, in Bayern, Sachſen, Würt⸗ temberg, Baden, Heſſen, Thüringen und den Hanſaſtädten. Sowohl die Länder als auch die Jachverbände wrden zu Lei⸗ ſtungsverbünden beſtimmt. Als ſolche können ſie nötißzenfalls im Zwangsweg zur wirkung der angeforderten Leistungen angehalten werden. Außerdem ü ernehmen beide die Haftung für die tatſächliche Aus zuhrung. 2. Die Sachlieferungen ſind rechnen. 3. Die beſonderen Aufträge werden durch die von der deut⸗ ſchen Induſtrie bereits geſchaſſene Vermittlungsſtelle für Wieder⸗ gutmachungsaufteüge in Frankfurt a. M. vermittelt. 4. Es empfiehit ſich, daß von jeder der beteiligten verbün⸗ deten und vereinigten Mächte eine donpelte Organiſation geſchaf⸗ fen wird die eine für die Prüfung der Aufträge, die andere für die Empfangnahme der Lieferungen. 8 zum Weltmarktpreis zu be⸗ 5. Alle Organiſationen ſind aufzubauen auf Grundlage 5 2 Arbeitsgemeinſchaft von Arbeitgebern und Akbeitneh⸗ 6. e ſind gegen die Mißbräuche auszu⸗ arbeiten, die ſich bei bureaukratiſcher Vermittlung von privaten Geſchäften enſchheichen. 8 0 5 5 ö 1 3 8 Sodann heißt es weiter: 5 1 1 a 1. Die deutſche Regierung erblickt den Zweck der jetzigen Ver⸗ handlungen darin, daß verſucht werden ſoll, zu einer ver⸗ einbarten, endgültigen Regelung ihrer Wiedergutmachungspflich⸗ ten zu gelangen. ö 2. Die deutſche Regierung weiſt darauf hin, daß nach ihren Berechnungen, die bis zum 1. Mai 1921 1 77 5 Nl liarden Mark Gold nicht nur ſchon jetzt geleiſtet ſind, ſondern daß bereits ein ſehr erheblich höherer Betrag bezahlt iſt. Unter⸗ lagen ſtehen zur Verfügung. 2 3. Eine Regelung für die Zukunft, die die deutſche Re⸗ afl als erfüllbar anerkennen ſoll, kann nur nach der wirt⸗ ftlich n und ſi anziellen Leiſtunzs ähigkeit Deutſchlands be⸗ 1 17 werden. Hierbei iſt beſonders die Notwendigkeit zu berückſichtigen, den deutſchen Reichshaushalt zu balancieren. Sonſt werden raſch wach ende weitere ſchwebende Verſchuldung und Papiergeldausgabe jede Leiſtungsfähigkeit untergraben. f 4. Für das Maß der deutſchen Leiſtungsfähigkeit verweiſt die deutſche Regierung auf die überreicht e Sie gebt davon aus, daß insbeſondere keine weitere Schmälerung er ſchon ſrurk geſchwächten deutſchen Volkswirtſchaft eintritt und die unentbeh lichen weltwirtſchafe lichen Hilfsquellen wieder ewonnen werden. Namentlich muß Deutſchland die notwendigen Leben mittel, Futtermittel, Düngemittel und ſonſtige Rohſtofſe zu angemeſſenen Zahlungsbedingungen einführen können. 5 Leiſtungsfähigkeir zugrunde gelegt, ſo 0 1 A b) Verſailles genannte Friſt von 30 Jahren bemeſſen. Die M deutſchen wirtſchaftlichen und finanzie len Lei⸗ ſtattung der Es iſt ach Höchſtſ tragung Deutſchland jed pilcht bei wird 85 2 85 jeder r ordnet, daß dauernd techniſche Offiziere der Rheiniſchen Zum Schluß wird eine Anregung gegeben, de Wieberamf⸗ bau der zerſtörten Gebiete durch ein internationales Siedelungs⸗ unternehmen zu bewerkſtelligen, indem ein internationales Syn⸗ dikat gebildet wird, das Unternehmer und Arbeiter aus den verbündeten und neutralen Ländern ſowie aus Deutſchland zu den Arbeiten der Aufräumung und Neubauten heranziehen ſoll. Die Organiſationen wären auf der Grundlage paritätiſcher Ar⸗ beitsgemeinſchaft von Arbeitgebern und Arbeitern aufzubauen. 4 55 uſſiſcher Kriegs 232 23 5 1 Spa, 12. Juli. Die Alliierten haben der Sowjetregierung den Abſchluß eines Waffenſtillſtandes mit Polen vorge⸗ ſchlagen, auf Grund der Vorausſetzung, daß die Polen ſich innerhalb ihrer rechtmäßigen Grenzen zurückziehen. Dem Waffenſtillſtand würde dann eine Friedenskonferenz aller Randſtaaten folgen. Wenn die Sowjetregierung ab⸗ lehnt, oder wenn ſie die Polen innerhalb ihrer eigenen Grenzen angreift, ſo werden die Alliierten Polen volle Unterſtützung zuteil werden laſſen. f v. Baſel, 13. Juli.(Privattel.)„Daily Mail“ meldet aus Spa: Der polniſche Miniſterpräſident Grabski hat bei der Unterredung mit den alliierten Miniſterpräſidenten er⸗ klärt, daß die polniſche Regierung nächſte Woche ein Frie⸗ densangebot an Sowjet⸗Rußland machen werde, falls die Entente keine ausreichende militäriſche Hilfe ſende. o. Baſel, 13. Juli.(Privattel.)„Daily Herald“ will aus Moskau erfahren haben, daß die ruſſiſche Sowjetregierung keine Fortſetzung ihres Vormarſches über die polniſchen Grenzen nach Weſten hinaus plane und daß eine Infaſion 0 der Roten Armee nach Deutſchland nicht beabſichtigt ſei. 1 v. Baſel, 13. Juli.(Privattel.)„Morning Poſt“ mel⸗ det aus Konſtantinopel: Sendboten Kemal Paſchas ver⸗ künden in vielen Teilen Meſopotmiens, Syriens und Kleinaſiens den Heiligen Krieg gegen die weſteuropäiſchen Mächte. N ö 0. Zürich, 13. J „Daily Herald“ m der Sowjetzts gab! ſive gegen Polen. Kavallerie komme te Bis jetzt ſeien 701 ſchütze, 150 Mo ſchin eingebracht worden (Privattel.) Das Londoner Blatt it aus Moskau: Im großen Rat u bekannt, daß die begonnene Offen⸗ e Fortſchritte mache. Die ruſſiſche lich 15 bis 25 Kilometer vorwärts. lniſche Gefangene, 60 bis 70 Ge⸗ und ſehr viel Kriegsmaterial D at der Sowjets ſtimmte dem Antrag Lenins zu, erſt dann mit Polen zu verhandeln, falls die Armee völlig geſchlagen iſt. Berlin, 13. Juli. Wie die„Polniſche Zeitung“ aus Bres⸗ lau meldet, werden nach dort eingegangenen Meldungen die Außenforts von Breſt⸗Litowsk von ſchwerer polniſcher Ar⸗ tillerie beſchoſſen. 5 o. Breslau, 13. Juli.(Privattel.) Der Warſchauer Korreſpondent der„Schleſiſchen Volkszeitung“ meldet, daß die polniſche Nordarmee auf die Linie Wilna⸗Pinsk zu⸗ rückgeht. Breſt⸗Litowsk ift von den Polen geräumt. w London, 12. Juli.(Agence Havas.) Wie„Daily Tele⸗ graph“ vernimmt, iſt eine Botſchaft der Moskauer Regie⸗ rung an die britiſche Regierung eingetroffen, worin es heißt, Kraſſin habe ſeinen Bericht abgegeben. Die Sowjetregie⸗ rung werde den Befehl zur Einſtellung der Offenſive gegen die Polen geben, ſofern die Alliierten die bolſchewiſtiſche Re⸗ gierung anerkennen würden und ihre Einwilligung zum Zu⸗ ſammentritt einer Friedenskonferenz geben. Vermiſchte Nachrichten. Was geht in China vorn w Amſterdam, 10. Juli. Wie die„Times“ aus Paris mel⸗ den, iſt die Spannung zwiſchen der japaufreundlichen Partei ſo ſtark geworden, daß man eine bewaffnete Auseinander⸗ ſetzung befürchtet. Zehntauſende von Chineſen verlaſſen Pe⸗ — king, um ſich im Fremdenviertel in Tientſin in Sicherheit zu bringen, während andere in dem Pekinger Geſandtſchafts⸗ ſtehenden fünf Diviſionen ſind drei auf der Seite der japan⸗ freundlichen Partei, während ſechs in der weiteren Um⸗ 8 ſtationierten Diviſionen der Tſchila⸗Partei ange⸗ 15 Studienkommiſſion nach Rußland. Berlin, 12. Juli. Die Studienkommiſſion der Un⸗ abhängigen, die aus den Abgeordneten Criſpien, Däumig und Stocker beſteht, wird morgen nach Sowjetrußland abreiſen. Laut„Tageblatt“ wird ſich auch der Kommuniſt Dr. Levi an⸗ ſchließen.— Die aus induſtriellen Sachverſtändigen gebil⸗ dete Kommiſſion, welcher Geh. Rat Deutſch von der Allgemei⸗ nen Elektrizitätsgeſellſchaft und der ehemalige Staatsſekre⸗ tär Dr. Auguſt Mller angehören dürften, ſoll auch demnächſt die Reiſe nach Rußland antreten. de e Aus dem beſetzten Gebiet. o. Ludwigshafen, 13. Juli.(Privattel.). Die Inter⸗ alliierte Kommiſſion der Rheinarmee hat durch den Mili⸗ tärkommiſſar der Unterkommiſſion in Ludwigshafen ange⸗ viertel 0 ſuchten. Von den in der Umgebung Pekings Eiſenbahnſektion auf allen Strecken des pfälziſchen Eiſen⸗ bahnnetzes Inſpektionsreiſen zu unternehmen haben. Die Pfalz wurde in 4 Bezirke eingeteilt, deren jedem ein tech⸗ niſcher Offizier beigegeben worden iſt. Für das geſamte pfälziſche Bahnnetz wird ferner ein militäriſcher Inſpektor tätig ſein. 1 Finanzminiſterkonferenz. Die Finanz miniſſer von Preu⸗ ßen, Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, Heſſen und Thüringen waren zu einer zweitägigen Beſprechung in Stuttgart verſammelt, die die Ausführung des Landesſteuer⸗ geſetzes zum Gegenſtand hatte. Außerdem wurden finan⸗ zielle Fragen bezüglich des Ueberganges der Eiſenbahnen auf das Reich beraten. Auch die Rechtsverhältniſſe der in die Reichsverwaltung übergetretenen Verkehrsbeamten wur⸗ den erörtert. Berlin, 13. Juli. Wie dem„B. T.“ aus parlamentari⸗ ſchen Kreiſen gemeldet wird, tritt der Reichstag am 28. Juli zuſammen und wird bis zum 6. Auguſt tagen. Vor der Ver⸗ tagung bis Mitte September werden noch die wichtigſten Geſetzesvorlagen und die Beſchlüſſe von Spa beſprochen. Bayern und die Auflöſung der Einwohnerwehren. München, 12. Juli. Wie die„Münch. Augsb. Abdztg.“ mitteilt, hat die Leitung der Einwohnerwehren Münchens eine Erklärung abgegeben, daß ſie ſich der Entwaffnung un⸗ ter keinen Umſtänden fügen werde. Der Führer der baye⸗ riſchen Einwohnerwehren erklärte auf einem Feſtabend, daß er in Berlin verſichert habe: Nie und nimmer geben wir die Waffen her. Streik. ſind mit etwa 1000 Mann wegen Lohuſtreitigkeiten in Ausſtand getreten. Ein tſchechiſch⸗ſüdflawiſches Bündnis?„Popolo d'Italia“ meldet: Der tſchecho⸗flowakiſche Miniſter des Aeußern wird nach Beendigung der Konferenz in Spa nach Belgrad reiſen, um mit der ſüdſlawiſchen Regierung auf Grund eines Ge⸗ heimvertrages ein Bündnis politiſchen, militäriſchen und wirtschaftlichen Charakters zu ſchließen. Für den Abbau der Preiſe. * Aus Baden, 13. Juli. Der Preisabbau für landw. Erzeugniſſe nimmt ſeinen Fortgang. In Eberbach, Bretten und Zell a. H. haben ſich die Landwirte mit einem Erzeuger⸗ milchpreis von 1,20 M. einverſtanden erklärt. Eigentüm⸗ licherweiſe merkt man in vielen Orten von dem Milchab⸗ Die Stuttgarter Fuhr⸗ und ie e Brotpreiſes. einer Geſchäftsſtelle beim Verband und ſtellte den Antro ſchlaa noch nichts. ee eee, 4 Juli. Der Kommunalverba daa 1 2 ler Sitzung mit der Herabſetzung htlich wird der Preis von bisher 4 1 un Heidelberg, 12. ſchuß befaßte ſich in Vora ferflocken wurden von der. auf 1,50 M. feſtgeſetzt. Baden und Nachbargebiete. —* Ermäßigung der Obſtpreiſe. Die von der Lauduuin f ſchaftskammer am 10, Juli in Bühl abgehaltene Vertren verſammlung ſämtlicher Obſtbauvereine des Landes erklaeſ ſich einſtimmig bereit, auf eine Ermäßigung der Obſturge im ganzen Lande hinzuwirken. Die Obſtzüchter erwarn aber auch, daß die Verbraucherbevölkerung die ungehenn 8 Steigerung der Arbeitslöhne ſowie der Koſten für Düngun 1775 Schädlings⸗ und Krankheitenbekämpfung und Geſpann a gen tung berückſichtigt. Die Landwirtſchaftskammer will dare, in d. hinwirken, daß ſich überall Ausſchüſſe von Verbrauchen gern Händlern und Erzeugern über die Feſtſetzung angemeſſen Tar Obſtpreiſe verſtändigen. Ann 55 Baden im Reichswirtſchafts rat. N witz In den vorbereitenden Reichswirtſchaftsrat ſind aus 1 il den folgende Perſonen gewählt: Dr. M. Hachenburg, Rechte zenti anwalt in Mannheim; Hambrecht, Bürgermeiſter in Saß ten. hauſen; Richard Horter, Gewerkſchaftsſekretär; L. Köll Fabrikant in Karlsruhe; Emma Kromer in Mannheim; 1 wur Lederer, Univerſitätskclofeſſor in Heidelberg; Anton Linde Gew Rechtsanwalt in Mannheim; Sänger, Oekonomierat un enge Bürgermeiſter in Tiersheim; Wilhelm Vögele, Fabriken Lörr in Mannheim: Jofef Weißhaupt, Staatsrat und Landi Jud in Pfullendorf. ö ter Rücktritt des Miuiſterialdirektors Weingärtner. mg; Karlsruhe, 12. Juli. Wie der Staatsanzeiger melee Fick wurde der Miniſterialdirektor im Miniſteruim des Inne ſitzer Staatsrat Karl Weingärtner, auf ſein Anſuchen wegen le hind dender Geſundͤheit in den Ruheſtand verſetzt. f 1 mae ö** tei 4 Karlsruhe, 12. Juli. Die neugegründte Badiſt gen Landesanſtalt für Säuglings⸗ und Kriegskinderfürſorge Fig Karlsruhe ſoll noch im Herbſt ds. Is. eröffnet werden, 100 mit der Anſtalt verbundene Pflegerinnenſchule nimmt u aleit der gleichen Zeit an Schülerinnen zur Ausbildung 9 bern Nähere Auskunft erteilt der Landesverband in Karlsruh at Gartenſtraße 49. 0 Lebe en Pforzheim. 13. Juli. In der Ausſtellung des Kun beit gewerbevereins wurden vorgeſtern zwei Aquarelle, Blume ober ſtücke von Prof. Hildenbrand, geſtohlen. 1 Re; 4 Pfoxäheim, 13, Juli. Der geſchäftsführende Ausſchſ ſam, der deutſchen liberalen Volkspartei wählte einſtimmig 1 mer Lutſch⸗Gießen zum Generalſekretär. Das Generalſekretarlb ſoll nach Karlsruhe verlegt werden. J * Altlußheim, 13. Juli. Beim Ausräuchern eines E les geriet der Schuppen eines Bahnarbeiters in Brand. 1 Bahnarbeiter erlitt bei den Bemühungen, das Feuer! 6 löſchen, ſo ſchwere Brandwunden, daß er ſtarb. 0 Deu za. Ettenheim, 13. Juli. Am 18. Juli wird am Gebur deut tage des Hiſtorikers Joſ. Bapt. Weiß aus Aulaß ſeines eut jährigen Geburtstages eine Gedenktafel enthüllt. Die 8 ſprache dabei im Namen des Hiſtoriſchen Vereins für Mi dig, telbaden hält Univerſitätsprofeſſor Dr. Göller aus Freibul ein, Am Mittag hält dieſer Verein in unſerer Stadt ſeine Hau 92 verſammlung ab: anſchließend daran ſpricht Bibliothell traf Dr. Reſt über den Anfall Ettenheims an Baden. genre * Lahr, 13. Juli. Wie die„Sahrer Ztg.“ berichtet, l in es am vergangenen Samstag auf dem Wochenmarkt zu! S dauerlichen Unruhen. Unverantwortliche Elemente, zu Schl größten Teil weiblichen Geſchlechts, und viele Halbwüchſſ e ˖ iſe Preisherabſetzit Schl Bürgern und c einſt weitere Aus schu gen tungen zu verhüten. f bene zer Todtmoos, 13. Juli. Zu der Ermordung des Lal 535 wirts Johann Simon wird berichtet, daß die Staatsaunn wark ſchaft nach dem angeblichen 50jährigen Malermeiſter KK Grether aus Hauringen fahndet, der der Mordtat dringg Ob verdächtig iſt. Auf die Ergreifung des Täters iſt eine W R n lohnung von 5000 M. ausgeſetzt. 1 Sei zue Feldkirch, 12. Juli. Geſtern nachmittag brannte 9 vom Delonomiegebäude der Albert Gutgfel Wwe. hier vollſii gibt dig nieder. verg * Konſtanz, 19. Juli. Wegen doppelter Kindestöt Sta hatte ſich die 27fäbrige Dienſtmagd Heitzmann aus Ippin Seif vor dem hieſigen Schwurgericht zu verantworten. Die find. geklagte, die ihre ſchwere Tat eingeſtand und erblich bela guſt iſt, hatte ihr 1917 geborenes Kind ſofort erwürgt und u ſehr brannt und ein ſpäter geborenes Kind im Walde getötet,! kön vergraben. Das Urteil lautete auf 4½ Jahre Geſängni ful, 3 Joullt 5 Sei; 2 2 24477 1 4 165 15 Tagung der mittleren Städte Baden st. Raſtatt, 12. Juli. Am Montag vormittag wurden! Beratungen des Städtetages ſort⸗ und zu Ende gefül b Zunächſt hörte die Verſammlung ein kurzes Refe D germeiſter Dr. Weiß, über n ſeinen Ausführung des 1. Vorſitzenden, Bü neue Gemeindeornd hob Bürgermeiſter Dr. We an. die Städte müßten d auf dringen, daß ihnen die Baupoligei überlaſſen werde. Miniſterium beſtehe dafür allerdings noch wenig Neiguß man bürfe aber hoffen, daß die Zeit dieſe Anſicht ändere, Eine Ausſprache über das Referat wurde nicht gewünf worauf Bürgermeiſter de Pellegrini⸗ Triberg über Fürſorgegeſetz ſprach. Bei den Verhandlungen Städtevertreter mit dem Miniſterium des Innern ſei klärt worden, daß der Staat auf keinen Fall auf das Sell verwaltungsrecht der Kaſſe gegenüber verzichte. Der el zige Weg, der den Gemeinden noch offen ſteht, das Selbſty waltungsrecht der Fürſorgekaſſe zu erhalten, gehe nun du den Landtag. Bedauerlich ſei, daß die Städte der Stäß ordnung ihre Beteiligung am Fürſorgegeſetz abgelehnt h. ten. Sie beabſichtigten eine eigene Kaſſe in der Art ein privaten Verſicherugsanſtalt zu errichten. In Zuſamm faſſung ſeiner Darlegungen legte der Referent der Tagu einen Antrag vor, in dem die vom Ausſchuß unterno menen Schritte zur Verbeſſerung des Vorentwurfs des F ſorgegeſetzes gebilligt werden und dem Ausſchuß der Aufi erteilt wird, die bisherigen Wünſche, ſoweit ſie noch nicht! füllt ſind, weiterhin mit Nachdruck zu vertreten. Der bab ſchen Regierung wird Dank geſagt für die Einbringung d Entwurfs eines neuen Fürſorgegeſetzes, wodurch die lan jährigen Wünſche der Gemeindeverwaltungen teilweiſe Erfüllung gehen. Der Städtetag richtet aber an die badiſ Regierung das dringende Erſuchen, den vom Städteverbal zur Aenderung des Fürſorgegeſetzes geſtellten Wünſchen vollem Umfang Rechnung zu tragen und vor allem den. meinden das Selbſtverwaltungsrecht über die Fürſorgeka unter entſprechender Staatsaufſicht zu gewähren, zugle aber auch den Staatsbeitrag aufrecht zu erhalten.— Ni kurzer Ausſprache wurde dieſer Antrag einſtimmig ang nommen. g f Hiernach berichtete Bürgermeiſt. Dr. Gugelmeie! Lörrach über den Antrag des Ausſchuſſes auf Errichtun der Städtetag möge den Ausſchuß beauftragen, die erforde lichen Schritte zur Einrichtung einer Geſchäftsſtelle(viel leicht zuſammen mit den Städten der Städteordnung) zu e greifen.— Die Verſammlung ſtimmte zu. Die Umwa lung des Verbandes in eine Körperſchaft des öffentli Rechts wurde dem Ausſchuß zur Erledigung überwieſen * 1 19 ſorderten 60 einſti erhandwerk fanden nach für d ge dieſem Vorſchlag ihrer Vertreter kein Einverſtändnis und Möge rs 15 Prozent für alle Arbeiter. Der Städtetag ge ſich entſcheiden, wie der Tarif geſtaltet werden ſoll. ö 4 8 7 der Ausſprache bemerkte Bürgerm. Schemenau⸗ etten, den Arbeitern müſſe einmal geſagt werden: Bis lerher und nicht weiter. Neue Zugeſtändniſſe würden die bar ferausſchüſſe nicht bewilligen.— Vürgermeiſter Rein⸗ gen ſtdchweszingen betonte, daß die Entlohnung der dorti⸗ in detedtiſchen Arbeiter von den Löhnen der Staatsarbeiter germe; Schwetzinger Betriebswerkſtätte abhängig ſei.— Bür⸗ orie Renner wies darauf hin, daß es ſich bei den könn ſätzen nur um Richtlinien handeln könne. Binden Ausf man keine Verbandsſtadt.— Nach kurzer weiterer mitz prache wurde beſchloſſen, dem Gemeindearbeiterverband in zateilen, daß die mittleren Städte an der Kinderzulage jentigen en Beamten gewährten Höhe und einem fünfpro⸗ ten. wurdc Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten ewäh die Neuwahl des Ausſchuſſes vorgenommen. engereolt wurden zum Vorſitzenden des Verbandes und des Lor ken Ausſchuſſes Bürgermeiſter Dr. Gugelmeier⸗ und ach, zum 1. Beiſitzer Bürgermeiſter Renner⸗Raſtatt In dum 2. Beiſitzer Bürgermeiſter Hugard⸗ Staufen. er 8 weiteren Ausſchuß wurden gewählt: die Bürgermei⸗ wan ul nch Radolfzell, de Pellegrini⸗ Triberg, Leh⸗ zun ⸗ Villingen, Schemenau⸗ Bretten, Trunzer⸗ und Renz ⸗ Mosbach. Der bisherige 1. Vor⸗ Bürgermeiſter Dr. Weiß ⸗Eberbach, der 25 Jahre engere dieſes Amt verſah, wurde zum Mitglied des ien Ausſchuſſes ernannt.— Bürgermeiſter Dr. Gugel⸗ dienſter dankte für die Wahl und gedachte rahmend der Ver⸗ Ausdr des bisherigen 1. Vorſitzenden Dr. Weiß, dem als Fisch kuck des Dankes die Geſchichte der Philoſophie von K. gleites überreicht wurde. Die Worte der Anerkennung be⸗ germeeedie Verſammlung mit lebhaftem Beifall.— Bür⸗ beit füter Dr. Weiß dankte für die Ehrung. Seine Ar⸗ orbeit r den Verband ſei ein großer Teil ſeiner Lebens⸗ geweſen, die von keinem Mißton geſtört wurde. Die Teuerungszuſchlag für ſämtliche Arbeiter feſthal⸗ 0 kelbiang des Verbandes gehe in aute Hände über. Die Ver⸗ ohen zung der Selbſtverwaltung müſſe auch künftig das Neiſte Ziel des Verbandes ſein.— Hierauf ſchloß Bürgerm. ſame ner um halb 1 Uhr die Tagung. Nach einem gemein⸗ mer ez Mittageſſen unternahmen die Verſammlungsteilneh⸗ einen Ausflug nach Schloß Favorite. 2 Handel und Verkehr. i Ei Zuſammenſchluß im Handwerk. Deutſch. bedeutungsvolle Tagung, der 33. Verbandstag reut cher Schloſſer⸗Innungen am 4. und 5. Juli in Bay⸗ deutſch brachte die vollſtändige Einigung des geſamten 8 Schloſſer⸗Handwerks.. 5 8 f Verband Deutſcher Schloſſer⸗Innungen, Sitz Leip⸗ einigtnd nunmehr etwa 8000 Deutſche Schloſſermeiſter ver⸗ keallhuf genoſſenſchaſtlichem Gebiet wurden wichtigſte Zen⸗ genommensbeſtreßungen eingehend erörtert und günſtig auf⸗ im dacdeitliche Verkaufs⸗ und Lieferungsbedingungen, 2 0 Schloßeden deutſchen Reich maßgebend für das Deutſche iler⸗Handwerk, wurden einmütig angenommen. f Schlanbeitliche Richtlinien für das Lehrlingsweſen im eingehender Beſprechung 9 zumige Annahme. Der Verbandstag proteſtierte ge⸗ f. erdrückende Belaſtung durch die neuerliche Umſatz⸗ von geſetzgebung, welche ebenſo, wie die Ausfuhrabgabe Farbeiterro5. die Herſtellung von Kunſtſchloſſer⸗ und Schmie⸗ dien unmöglich macht. J Dunn noch eine Seiſenkarte notwendig? Man ſchreibt uns: atio les im freien Handel aute Seife genug gibt, will die Seifen rung des Seifenpulvers kein Ende finden. Die vont 9 Herſtellungs⸗ und Vertrieosgeſellſchaft Berlin, der gibt teich der Vertrieb des Seiſenpulvers übertragen iſt, vers— Auskunft, daß die Bewirtſchaftung des Seifenpul⸗ Standpelterdauere. Eine Notwendigkeit hierfür kann vom Seife punkt des Verbrauchers aus nicht vorliegen, nachdem ſinde und auch markenfreies Seifenpulver genug zu haben N falls N ſollteneſtlos freigegeben werden. Die maßgebenden Stellen Seifen lerauf Rückſicht nehmen und anordnen, daß neue Di Sozial⸗Politik. e Ausdehnung der Verſicherungspflicht in der Ange⸗ Mit ſtelltenverſicherung. ö f dem 1. Mai d. Js. iſt die Erhöhung der Verſicherungs⸗ gren, E ler. deſcht wosberAngeftelltenberſſcherung auf 15000 M. in Kraft böhungind alſo ſowohl für jene Angeſtellten, die infolge Er⸗ kungsg; ihres Einkommens auf 7000 M. aus der Verſiche⸗ die pf icht ausgeſchieden waren. wie für ſolche Angeſtellte, ö ger überhaupt noch nicht verſichert waren, Beiträge geſetzt ai nachzuzahlen. Neue Beitragsklaſſen ſind nicht auf⸗ —15 000 rden, ſo daß auch für alle Einkommen von Follten M. Monatsbeiträge von 26.60 M. zu zahlen ſind. Verſich Angeſtellte infolge Ueberſchreitens der bisherigen rungsderungsgrenze während einiger Zeit nicht verſiche⸗ aus oflichtig geweſen ſein, ſo gehen trotzdem die Anſprüche dingen früheren Beitragszahlungen nicht verloren. Aller⸗ entricht erden die Monate, für die hiernach Beiträge nicht daher et ſind, auf die Wartezeit nicht angerechnet. Es iſt delt, deusbeſondere wenn es ſich um eine längere Zeit han⸗ reien N Angeſtellten zu empfehlen, für die verſicherungs⸗ dieſe mi donate freiwillige Beiträge zu entrichten. Werden o gelt indeſtens in Höhe des letzten Pflichtbeitrages gezahlt, 1 cbt ſie als Pflichtbeiträge. a kezieht tig iſt noch eine Beſtimmung des neuen Geſetzes. Sie ſich auf die Befreiung von der eigenen Beitragslei⸗ rein Grund einer privaten Lebensverſicherung. Die die bis ung kann nur ſolchen Angeſtellten zugebilligt werden, rn er überhaupt noch nicht in der Angeſtelltenverſiche⸗ ſtelltenerſichert geweſen ſind, alſo in der Regel jene Ange⸗ bezw. 70 ie beim Eintritt in den Beruf ſofort mehr als 5000 die infol M. Einkommen hatten. Ebenſo jene Angeſtellten. über 700086 Erhöhung ihres Jahresarbeitsverdienſtes auf ren aus der Verſicherungsanſtalt ausgeſchieden wa⸗ zen. 9 25 5 rein Angeſtellte dieſer Gruppe können den Antrag auf Be⸗ bei 70 von der eigenen Beitragsleiſtung(der Arbeitgeber is zu rotzdem zur Zahlung der Beitragshälfte verpflichtet) zerſiche 1. September d. J. ſtellen, jedoch nur dann, wenn die jährli ch ningsprämie mindeſtens 159,60 M.(12. 13,30 M.) 1 b. beträgt und der Abschluß des Vertrages bis zum 30. . beantragt worden iſt. 8. zuriick günſtig hat auch die Angeſtelltenverſicherung für die en Monate, die im Heeresdienſt nachgewieſen wer⸗ nen als Beitrags monate der gleichen Gehaltsklaſſe, betreffende Avceſtellte beim Eintritt ins Heer olbcenden Gefangenen bezw. Kriegsteilnehmer geſorgt. —— 4 Uhr in der Villa de la Beiträge zahlte. en zend nun die Behörde in den Jnva⸗ lidenkarten einen entſprechenden Vermerk einträgt, geſchieht dies bei den von der Angeſtelltenverſicherung ausgegebenen Karten nicht. Der Angeſtellte hat aber das Recht, ſelbſt eine Eintragung in die Karte vorzunehmen, aus der zu erſehen iſt, wie lange der An ellte eingezogen war leinſchließlich der Zeit als Gefangener), Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin⸗Wilmersdorf wird nach und nach die erforderlichen Unterlagen ſelbſt einfordern und die ein⸗ zelnen Konten berichtigen. Wenn aber bereits vorher von den Angeſtellten bezw. ihren Angehörigen Anträge auf Ruhe⸗ gehalt, Hinterbliebenenrente uſw. geſtellt werden, ſo müſſen die Militärpapiere mit eingereicht werden. Jeder ehemalige Heeresangehörige muß ſich vergewiſſern, daß aus den Ein⸗ tragungen in den Militärpapieren(Paß, Entlaſſungsſchein uſw.) lückenlos hervorgeht, wann der Eintritt bezw. Wieder⸗ eintritt und die Entlaſſung erfolgt iſt. Sind dieſe Angaben ungenau, ſo iſt natürlich mit allerlei Weitekungen zu rech⸗ nen. Es muß deshalb jeder ehemalige Heeresangehörige dafür ſorgen, daß ſeine Militvärpapiere in beſter Ordnung ſind. Im Zweifelsfalle wende man ſich an das zuſtändige Bezirkskommando. Letzte Drahtnachrichten. „ Spa, 13. Juli. Geſtern nachmittag 4 Uhr fand eine Sonderbeſprechung der Chefs der in Spa vertretenen Re⸗ gierungen ſtatt, in der die Kohlenfrage beraten wurde. Es wurde feſtgeſetzt, daß die früheren Sätze der Kohlenlieferung beibehalten werden ſollen und daß eine Kommiſſion von Zeit zu Zeit die Lieferungsmöglichkeit revidieren ſolle. Der Satz beträgt 25 Millionen Tonnen monatlich.— Verſuchsweiſe will die Entente dieſe Summen für die nächſten 2 Monate auf 2 Millionen herabſetzen.— Im Namen der deutſchen Delegierten erklärte Dr. Simons, daß er eine Erklärung in dieſer Angelegenheit erſt nach Rückſprache mit den Sachver⸗ ſtändigen abgeben könne. Die Miniſter zogen ſich darauf zurück und berieten ſich mit den Sachverſtändigen. Dieſelben erklärten, daß die Erfüllung der Ententeſorderung unmög⸗ lich ſei, Man könne wohl verſprechen, aber nicht halten. Die Lebensmittellieferungen im Ruhrgebiet ſeien ſo ſchlecht, daß an eine ſo hohe Lieferung nicht zu denken ſei. Die äußerſte Möglichkeit ſei vielleicht 1,4 Millionen Tonnen mo⸗ natlich. Man würde außerdem ſofort energiſch an das Sied⸗ lungswerk herangehen, um neue Einſtellungen zu ermög⸗ lichen. Wenn dann die Lebens mittellieferungen der Entente erhöht würden, beſtände die begründete Hoffnung, daß die Lieferungen nach und nach um 3—400 000 Tonnen monatlich erhöht werden können, ſo daß nach Jahresfriſt die Geſamt⸗ lieferung ca. 1,7 bis 1,8 Millionen Tonnen betragen würden. Spa, 13. Juli. Die geſtrige Sitzung der Chefs der auf der Konferenz vertretenen Regierungen fand um halb b Freineuſe ſtatt. Die Ent⸗ ſcheidung in der Kohlenfrage wurde auf heu⸗ te verlegt. In der Reparatiousfrage wurde die Ein⸗ ſetzung einer gemiſchten Kommiſſion beſchloſſen, die heute vormittag um 11 Uhr zuſammentritt. Die deutſche Dele⸗ gation machte dann noch den Vorſchlag, eine weitere Kom⸗ miſſion für die Ernährungsfrage einzuſetzen. Dann wurde die Sitzung auf Dienstag halb 4 Uhr vertagt. 1 50 Spa, 13. Juli. Die Vertreter der alliierten Sachver⸗ ſtändigenkommiſſion haben auf die Darlegungen über die Unterernährung der deutſchen Bergleute beſchloſſen, die Ernährnngslage im Bergbaugebiet einer erneuten Prü⸗ fung zu unterziehen. 2 1 e e % Amſterdam, 13 Juli. Der„Times“ wird aus Peking ge⸗ meldet, die Bevölkerung iſt infolge der Vorgänge ſehr be⸗ unruhigt. Man verſucht die Angehörigen fremder Staaten in Sicherheit zu bringen.. e e 5„ mere —— Der Abbau der Preiſe. Ueberall hört man vom Abbau der Preiſe. Städtiſche Verkäufer und Landwirte erklären ſich bereit, ihre Waren und Erzeugniſſe billiger abzugeben,— aber merkwürdig, man ſpürt noch nicht viel von dem Ab⸗ bau. Neue Lohnſtreiks da und dort und der ſogenannte „Käuferſtreik“ lähmt das Geſchäftsleben weiter. Im Grunde genommen iſt der Käuferſtreik gar kein Streik, kein abfichtliches Einſtellen von Käufen, die man bei gutem Willen ſonſt vornehmen würde, ſondern die Mit⸗ tel zum Kauf find ausgegangen. Die Kreiſe, denen durch den Wuchergeiſt und wirtſchaftspolitiſchen Unverſtand der letzten Jahre mehr als ihr Einkommen entzogen wurde zur Deckung der notwendigſten Lebensbedürfniſſe und die ein Stück ihres Vermögens um das andere haben opfern müſſen, ſind jetzt am Ende. Ein Beiſpiel: die Schuh⸗ induſtrie. Welch ein Widerſinn, daß es für Tauſende unmöglich iſt, ſich die nötigſten Schuhe zu kaufen, wäh⸗ rend die Schuhfabriken ihre Betriebe ſchließen, weil der Abſatz ſtockt! In Pirmaſens, das etwa ein Viertel des deutſchen Schuhbedarfs deckt, feiern 20 000 Arbeiter. Die Läger der Fabriken ſind überfüllt und die Waren, für die kein Abſatz da iſt, ſollen einen Wert von 700 bis 900 Millionen Mark haben. Den Arbeitern muß eine monatliche Erwerbsloſenunterſtützung von 5 bis 5½ Mil⸗ lionen Mark gezahlt werden, während viele Leute bar⸗ fuß oder in zerriſſenem Schuhwerk gehen müſſen, da ſie die ſinnlos geſteigerten Schuhpreiſe nicht erſchwingen können. 5 Allerdings fällt bei der Warenverteuerung der Preis der Rohſtoffe, des Leders und der Häute ſtark ins Gewicht, teils wegen der Aufblähung der Preiſe durch den Bezug aus dem Ausland, teils wegen der Preistreiberei der Schwarzkünſtler, die behaupteten, das Fleiſch laſſe ſich verbilligen, wenn man die Häute recht tteuer mache. Vom„billigen Fleiſch“ hat jedoch niemand etwas ge⸗ ſpürt. Zum Dritten ſind die Arbeitslöhne ausſchlag⸗ gebend, deren dauernde Steigerung ſolange anging, als fi auf die Verbraucher abgewälzt werden konnten, die Arbeiter zugleich gute Abnehmer waren und das Aus⸗ land beim tiefſten Stand unſerer Valuta Maſſenkäufer war. Mit dem Steigen der Valuta und dem Verſiegen der Kaufkraft der Feſtbeſoldeten kam die Stockung und die Einſtellung der Betriebe und ein ſich mehrender Teil der Arbeiterſchaft ſcheidet als Abnehmer aus. Die Schie⸗ ber ſind überreich eingedeckt und wiſſen nicht wohin mit ihren Stapeln. Die Preiſe haben eine ſolche Höhe er⸗ reicht, daß ſie den weiteren Abſatz unmöglich machen. So mußte es kommen. Jetzt aber ſoll abgebaut wer⸗ den. Es iſt notwendig, ſonſt verſumpft unſer ganzes Wirtſchaftsleben und mit dem Papiergeldmachen iſt es nicht getan. Nur darf man nicht, wenn man Abhilfe ſchaffen will, das Pferd in verkehrter Richtung auf⸗ zäumen. Gewiß muß auch der Verkäufer nachlaſſen und abbauen, aber er kann die Belaſtung nicht allein tragen, ſonſt gehen Tauſende von ſelbſtändigen Exiſtenzen zu⸗ grunde. An dem Abbau muß auch die Industrie An⸗ teil nehmen, die vielfach gar nicht mehr kalkulierte, die N ö —— mit der weiteren Aufwärtsbewegung der Preiſe unker Ga⸗ mittag ½4 Uhr vertagt. N rantie des Reichs als einer feſten Tatſache rechnete und die bei dieſer„Liebesgabe“ größten Stils nicht ſchlecht gefahren iſt. Es muß wieder billiger erzeugt wer⸗ den, dann wird auch der vermeintliche Käuferſtreik bald zu Ende ſein. Es muß aber auch mehr und wieder beſſer erzeugt werden, denn tatſächlich beſteht immer noch ein ungeheurer Mangel an Waren, wennſchon die Läger der Fabriken und der Schieber überfüllt ſind. Dieſe Waren ſind volkswirtſchaftlich tot und ſie müſſen durch Einführung in den Verkehr zum Leben gebracht werden, indem ihre Preiſe der wirklichen Kaufkraft der Bevölkerung angepaßt werden. Die Konferenz in Spa. Die Kriſis noch nicht beſeitigt. Spa, 13. Juli. Geſtern nachmittag 3.30 Uhr hatte eine Sonderbeſpre⸗ chung der Chefs der hier vertretenen Regierungen ſtatt⸗ gefunden. Es wurde die Kohlenfrage beraten und mitgeteilt, daß an den Grundſätzen der Kohlenlieferung feſtgehalten werden ſolle, daß namentlich die Wiedergut⸗ machungskommiſſion von Zeit zu Zeit die Ziffer der deutſchen Ablieferungen an den Verband feſtzuſtellen habe. Die Ziffer beträgt zurzeit 2,5 Millionen Tonnen monat⸗ lich. Der Verband habe unter Berückſichtigung der in⸗ neren Schwierigkeiten Deutſchlands beſchloſſen, die Sum⸗ me verſuchsweiſe für die nächſten ſechs Monate auf 2 Millionen Tonnen herabzuſetzen. 5 Im Namen der deutſchen Vertretung erklärte Dr. Simons, eine Antwort nicht erteilen zu können. Er müſſe ſich vorher mit den Sachverſtändigen beſprechen. Die Miniſter zogen ſich darauf zurück und berieten mit den deutſchen Sachverſtändigen. Dieſe erklärten überein⸗ ſtimmend, daß die vorgeſchlagene Zwei⸗Mil⸗ lionen⸗Ziffer eine Unmöglichkeit darſtel⸗ le. Wir könnten ſie nicht liefern, umoſweniger, als zur⸗ zeit die deutſchen Lebensmittellieferungen im Ruhrge⸗ biet außerordentlich ſchlecht ſeien. Die Arbeiter würden nur unter größten Schwierigkeiten weiter bei der Sie⸗ benſtundenſchicht gehalten. Es werde vielleicht, wenn die Lebensmittel ſofort in ausreichender Menge beſchafft wür⸗ den, eine Erhöhung des deutſchen Angebots auf 1,4 Millionen Tonnen monatlich möglich ſein. Wir würden außerdem ſofort kräftig an das Siedelungswerk gehen und Neueinſtellungen von Bergarbeitern vornehmen. Es be⸗ ſtehe dadurch Hoffnung, innerhalb Jahresfriſt eine wei⸗ tere Steigerung von 3— 400 000 Tonnen monatlich zu erzielen, ſo daß nach einem Jahr die Ablieferung ef 1,7 bis 1,8 Millionen Tonnen monatlich erhöht werd könnte.. i Ee 1 „Zur Antwort kehrten die deutſchen Vertreter in die Vollſitzung zurück und Miniſter Dr. Simons erklärte, er bedaure, eine beſſere Antwort nicht geben zu können. Aber er könne nichts verſprechen, wovon er wiſſe, daß wir es nicht halten können. Sollte der Verband weiteres Entgegenkommen nicht zeigen wollen, ſo ziehe die deutſche Vertretung es vor, die Wie gutmachungskommiſſion entſcheiden zu laſſen. Dieſe könne dann aber auch die Ausführung für ihre Beſchlüſſe und die Verantwortung dafür über⸗ nehmen. In Deutſchland ſei die öffentliche Meinung ſchon aufs höchſte erregt durch das Diktatſyſtem, das in Spa angewandt werde. 1 Die Verbündeten berieten lange Zeit untereinander und teilten dann mit, es müſſe in der Koh⸗ lenfrage beim Beſagten ſein Bewenden ha⸗ ben, wenn die deutſche Regierung nicht noch andere beſtimmte Vorſchläge machen könnte. Beſonders Lloyd George ſagte, er ſei in dieſer Frage, da keine Tonne der gelieferten Kohlen für England beſtimmt ſei,„ẽunſer guter, unparteiiſcher Freund“. Er riet drin⸗ gend, die Angelegenheit ernſtlich zu prüfen und neue Vor⸗ ſchläge zu unterbreiten. i 0 Miniſter Dr. Simons erklärte, die Deutſchen wer⸗ den nochmals mit den Sachverſtändigen beraten. Sie müßten aber Ruhe und Muße zu dieſer ernſten Entſchei⸗ dung haben und werden am Dienstag die Antwort mit⸗ teilen. s 0 Cs wurde ſodann in die Beratung der allgemeinen Wiedergutmachungen eingetreten, die in einer ge⸗ miſchten Kommiſſion beraten werden ſollen, die um 11 Uhr vormittags zum erſtenmal zuſammentritt. Die Sit⸗ zung der Regierungsvertreter wurde auf Dienstag nach⸗ * Spa, 13. Juli. Die Verbündeten haben Frankreich geraten, der Herabſetzung der Kohlenforderung auf 1,8 Millionen Tonnen monatlich zuzuſtimmen.— Belgi⸗ ſche Blätter berichten, nach ſeiner Ankunft in Spa habe Lloyd George den belgiſchen Miniſtern erklärt, auf ſei⸗ ner Reiſe durch Belgien habe er nur Felder mit guter Ernte, Wieſen mit prächtigen Viehherden und blühende Landſchaften geſehen, aber nirgends Zerſtörung oder Verwüstung. Belgien müſſe daher ſeine Entſchädigungs⸗ forderungen ermäßigen. Die belgiſchen Blätter äußern ſich darüber ſehr unwillig. 5 Berlin, 13. Juli. Amtlich wird mitgeteilt, es ſei nicht richtig, daß der Reichskanzler oder Simons ſich wegen der ſcharfen Rede des Sachverſtändigen Hugo Stinnes, die allgemeines Erſtaunen auf der Kon⸗ ferenz erregte, bei Millerand ſchriftlich entſchuldigte, Reichsminiſter Dr. Simons habe nur in einem Ge⸗ ſpräch mit dem Generalſekretär der Konferenz erklärt, die Rede des Herrn Stinnes ſei nicht mit ihm(Simons) vereinbart geweſen und Verantwortung. er trage dafür keine förmliche Kriſis im Reichskabinett? Brüſſel, 13. Juli.(Savas.) Nach einem Gerücht ſollen die Kabinettsmitglieder der Deutſchen ini⸗ Volkspartei beſchloſſen haben, aus dem Mi ſterium auszutreten. Ferner hätten ſie einen Proteſt gegen das Protokoll über die militäriſche Frage unterzeichnet. Die in Frage ſtehenden Miniſter gehören. der Abordnung in Spa nicht an.. 1 Letzte Nachrichten. Eine amtliche Erklärung. Berlin, 12. Juli. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ ſchreibt, die Behauptung, daß Deutſchland durch die Anterzeich⸗ nung der militäriſchen Abmachungen vom 9. Juli 1920 der Entente einen Freibrief für weitere Beſetzung deut⸗ ſchen Gebiets im Fall der Nichterfüllung der von Deutſch⸗ land übernommenen Entwaffnungsverpflichtungen gegeben habe, ſei unrichtig. Deutſchland verſprach nur die aufer⸗ legten Verpflichtungen zu erfüllen. „ Belgiens Beuteanteil. Spa, 12. Juli.„Nation Belge“ berichtet, Belgien ſeien jetzt 8 Prozent der Kriegsentſchädigung von den Verbündeten feſt zugeſagt worden, dazu werde es die in den belgiſchen Häfen beſchlagnahmten deutſchen Schiffe erhalten. Auch die Ablöſung der 7 Milliarden Goldmark ſei zugeſtanden und es werde 40 Prozent von den Gegenſtänden bekommen, die Oeſterreich und Ungarn ſabliefern müſſen. Belgien ſolle vor allen 12 Milliarden Goldmark erhalten, indem gewiſſe Forderungen Deutſch⸗ Waſhington, 12. Juli. rikaniſche Regierung ſich tionalen Finanzkonferenz in Brü — Die Erhöhung der Mehlpreiſe wird vielfach noch getadelt, obgleich die Gründe dafür wiederholt dar⸗ g gelegt worden ſind. nochmals darauf hingewieſen, Von zuſtändiger Seite wird daher daß unſere Vorräte nicht bis zur neuen Ernte ausreichen, daß vielmehr mehrere hunderttauſend Tonnen Getreide aus dem Ausland ge⸗ kauft werden mußten, wodurch bei dem ſchlechten Valuta⸗ ſtand gegenüber dem Preis für Inlandgetreide eine Mehraufwendung von etwa 3 Milliarden Mark ent⸗ ſtand. Davon werden aber nur etwa 1 ¼ Milliarden durch die Erhöhung des Mehlpreiſes gedeckt, während den größeren Teil der Ausgabe das Reich trägt. Stuttgart, 12. Juli.(Konferenz der Finanz⸗ miniſter.) Die Finanzminiſter von Preußen, Bayern, 11 5 Deul tte Streikbeendigung. Leipzig, 13. Juli. Der Streik auf den Grube von Weißenfels, Naumburg, Meuſelwitz und Borna wurd geſtern für beendigt erklärt. Ueber den 10prozentigel Lohnabzug ſoll mit der Regierung verhandelt werden Statt der Fettzulage verlangen die Bergleute eine Geld entſchädigung. Ultimatum der Wiener Beamten. Wien, 13. Juli. Die ſtädtiſchen Beamten von Wiel die ein erheblich geringeres Einkommen haben, als di tädtiſchen Arbeiter, ſuchten eine Erhöhung ihrer züge, mindeſtens eine Gleichſtellung mit den Arbeitel nach. Da die Stadtverwaltung das Geſuch ablehnte, ben die Beamten eine Friſt bis Dienstag früh geſtell Am Mittwoch werden ſie die Arbeit niederlegen. Krieg im Oſten. Sachſen, Württemberg, Baden, Heſſen und Thüringen ( nhen hac Sir f 7 ich lufſche waren zu einer zweitägigen Beſprechung in Stuttgart Kopenhagen, 13. Juli. Eine amtliche polniſche Mag dung aus Warſchau beſagt, daß die Polen die Wiljſ Linie aufgegeben haben; die Ruſſen haben Minsk erre it Am Pripjet ſeien die Ruſſen von den Polen, die ah Geſchütze erbeuteten, geſchlagen worden. 3 Nach Blättermeldungen haben die Ruſſen Nowo M S xandrewsk eingenommen und ſtehen 12 Kilometer öſtl Wilna. Brody in Nordoſtgalizten iſt von den Polt geräumt, die Ruſſen dringen auf Lemberg vor. 1 J Friedensvermittlung des Oberſten Rats. Paris, 13. Juli.„Journal des Debats“ meld aus Spa, der Oberſte Nat ſei bereit, auf folgender Gru lands in fremden Staaten an Belgien abgetreten wer- 3 55 a ee 5 1 verſammelt, die die Ausführung des Landesſteuergeſet⸗ ſeien 6 Schiffe 1e Größe und 6 unter 10 000 Ton⸗ e ee e.. Tanzielke nen, insgeſamt 130 000 Tonnen zugeſprochen, die Deutſch⸗ VVVVVVVVV ei ei ne ene e land auf die Entſchädigung 9 werden Außer⸗ 1 5 1 7 1 55 5 i e 5 99 5 ö f N 4 00 ichsv altu 1 berge. kel 75. dem fordere Belgien 260000 Tonnen als Erſatz für 9, Schiffe, die durch Tauchboote verſenkt wurden. 8 g Stuttgart, 12. Jali. rige Fuhrmann Auguſt „ Die Beſetzungskoſten. N Brüſſel, 12. Juli. Die„Nation Belge“ will wiſ⸗ delte am Samstag nachts, als er betrunken nach Hauſe kam, ſeine Ehefrau ſchwer. Sein 21jähriger Stieſſohn ſen, der Oberſte Rat habe die Beſetzungskoſten gleich⸗ mäßig auf 36 franzöſiſche Franken(nach heutigem Kurs kam der Mutter zu Hilfe und in dem Ringen wurde etwa 116 Mark) für den Kopf und Tag feſtgeſetzt, wäh⸗ Amann erwürgt.— In der Wagnerſtraße wurde ein lage den Frieden zu vermitteln: Polen überläßt rend bisher 25 Franken für jeden amerikaniſchen und älteres Ehepaar tot aufgefunden, Es ſcheint in der dem Oberſten Rat bedingungslos, die Grenzen geg 35 Schilling für jeden engliſchen Soldaten bezahlt wur⸗ Trunkenheit den Gashahnen zu ſchließen vergeſſen zu Oſten feſtzuſetzen und die Entſcheidung über Danzig u NM 5 8 0 jbhaben.— Beim Abſpringen von der fahrenden Stra- Teſchen(dem Streitpunkt zwiſchen Tſchechen und 9 i . henbahn geriet an der Planie eine 17jährige Poſtanwär⸗ len in Oeſterr. Schleſien) zu treffen. Die polniſchf s terin unter die Räder und erlitt tödliche Verletzungen. Truppen ziehen ſich auf die Linie Kowno- Breſt⸗Litom Der Blumentag ergab in Stuttgart nach vor⸗ zurück, die Ruſſen halten einen Abſtand von 50 Ki läufiger Zählung rund 50 000 Mark, in Eßlingen über metern. Falls jedoch die Sovjettruppen die Gren 15000, Ludwigsburg 11000, Waiblingen 9500 4 Zuf⸗ des eigentlichen Polen überſchreiten, werden die Wg fenhauſen 9000, Caunſtatt 8000, Sindelfingen 5600 Mk, bündeten Walen unterſtützen. Die Friedensverhandlun Das Geſamtergebnis im Lande dürfte 200 000 Mark ſollen in London ſtattfinden und zwar ſollen Soy ken überſteigen. rußland, Polen, Finnland, Litauen und Weſtgalizien b Sa Großfüßen, 12. Juli.(Spende der Landwir⸗ treten ſein. 0 te.) Die hieſigen Landwirte haben durch freiwillige Ablieferung von Getreide es ermöglicht, daß alle Ein⸗ wohner Großſüßens einige Pfund Mehl zu mäßigem Preis in Empfang nehmen durflen. 5 Das deutſche Eigentum in Braſilien. 5 1 13. 5 1 Eigentum deutſcher Staats⸗ angehöriger in Braſilien, das während des Kriegs be⸗ 0. 1 5 ſchlagnahmt war, ſoll den rechtmäßigen e zu⸗„Daily Mail“ ſind in Taku amerikanische Kregsſchſ rückgegeben werden, doch können dieſe, im Gegenſatz zu eingetroffen, um Seeleute zum Schutz der amerikaniſch wis den Braſilianern in Deutſchland, keinen Anſpruch auf Geſandtſchaft in Peking zu landen. 8 . 1 (Vom Tage.) Der 45jäh⸗ Amann in Heslach mißhan⸗ „ 5 Verlorener Streik. Saarbrücken, 12. Juli. Der Streik der Metallar⸗ beiter wird im allgemeinen als beendigt angeſehen. In Völklingen wurden Arbeitswillige durch Streikpoſten an der Wiederaufnahme der Arbeit verhindert. Es wird jetzt beabſichtigt, die Arbeitswilligen unter beſonderen poli⸗ eilichen Schutz zu nehmen. . 8 Saarbrücken, 12. Juli. Die geſtrigen Stadtratswah⸗ len brachten einen Sieg der bürgerlichen Par⸗ teien, auf die zwei Drittel aller abgegebenen Stimmen entfallen.%%%% Paris, 12. Minsk ſei von den Roten worden. Konſtantinopel, 12. Juli. Muſtafa Kemal Paſcha ſoll nach einem amerikaniſchen Blatt dem Sultan ge⸗ schrieben haben, die Lage der Türken in Kleinaſien ſei gut. Er habe 3000 Griechen gefangen genommen. Kur⸗ niche Bekanntmachung. Bekanntmachungen a Wir bringen hiermit zur e Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Kenntnis, daß während der Erntezeit die f 55 der Gemeinde Ilvesheim iſt die Maul- Sprechſtunden der Wohnungskommiſſion erſt und Klauenſeuche erloſchen. Die am 17. 5. 20 an⸗ abends um 7 Uhr beginnen. geordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit auf⸗ Seckenheim, den 13. Juli 1920. ehoben. 1 15 Mannheim, den, 12. Juli 1920. Wohnungs lommiſſion. Bad. Bezirksamt— Abtlg. 2. a. Turusſtener und undere erhühte Umfatzkener. Im Juli ſpäteſtens aber bis 15. Auguſt d. J. müſſen die Steuerklärungen für das erſte Ka⸗ lenderhalbjahr 1920 wegen der Luxusſtener(Her⸗ ſteller⸗, Kleinhandels⸗, Anzeigen⸗, Beherber⸗ gungs. e 115 N gender Einteilung: gegegen werden. Jeder Unternehmer muß prüfen, 5 16 8 ob der Umſatz ſeines Betriebs unter eine dieſer Nr. 5 5 0 5 Steuern fällt. Das Hauptſteueramt M'iheim Parkring„ 500 (Zimmer 30) erteflt Anskunft und gibt Vor⸗ 1501„ 2250„ 5 — 750 für die e n ab* 2251% c Wer die vorgeſchriebenen Steuererklärungen nicht„ens miftelausweis it dad be rechtzeitig abgibt, muß u. U Znſchlag und Zins Der Lebensmittelausweis iſt dabei vor Zahlen und macht ſich ſtrafbar. izulegen.. Faür die Zeitungs⸗ und Zeitſchriftenunter⸗ Die Ausgabe der Marken auf der Hoch⸗ nehmungen(nicht für die übrigen Druckereiunter⸗(ftätt fiadet am folgenden Tage von 6—/⁰ð7 Uhr nachmittags ſtatt, 1 9 8 5. der 8 und für E anken, arkaſſen un reditgenoſſe 5 5 wegen der. die e Wir ersuchen dle Haushaltungen an der erſt im Januar 1921 für den Umſatz im ganzen linken Ecke der volgeren Seite des Lebens e eee mitte lausweises mit sichtbarer Scheit die 9 g anheim, e 5 Handlung. wo sie ihren Zucker beziehen 5 wollen, zu i um e schnellere chungen Ausgabe der marken zu ermöglichen. ee. Seckenhelm, den 14 Juli 1920. 1 5 Lebensmittelamt. ö Am Ponnerstag, 15. Juli 1920 3 vormittags 11 Uhr, wird im Gemeinbe⸗ Täglich haus dahſer Bahnhofſtraße 7 ein ab⸗ auf dem Lebensmirtelamt wührend den gängiger fetter Ziegenbock öffentlich ſchäftsſtunden zu erhalten: meiſtbietend verſteigert. Schweineſchmalz Pfund 16.— Mk. Speck„ 14. Erbſen 2.— Seckenheim, den 13. Juli 1920. Bürgermeiſteramt:„ Beſter Colombiakaffee Pfund 24.— Kakao 5 Ro ch. Die nächſte Mütterberatungsstunde zu Manioka⸗Grles 1 8 8 5 1 St. Lenoxſeife ½ Pfund welcher Kinder mit den Anfangsbuchſtaben i 5 A bis K gebracht werden können, findet J. Paket c 10 Schachteln Zünd. am Donnerstag, den 1s. Juli 19 20, bölzer hölländiſche 1 hachmittags von 3 bis s Uhr Schwediſche 3.40„ im Rathausſaal ftatt. Vom Fett werden auch halbe Pfunde, Seckenheim, den 15. Juli 1920. vom Kaffee, Kakao und Ges ½ und ½ Bürgermeiſteramt: Pfunde ausgegeben. Düten und Einwicklungs⸗ Koch. Bürguy papiere ſind mitzubringen. Lebengemittelamt. Rechaungen in saubere: Aue führung ett ſchnellſten 111 Unruhen in Peking. f London, 13. Juli. Die„Times“ meldet, daß 1 Bevölkerung in Peking eine drohende Haltung gegen 1 Fremden, beſonders gegen die Japaner eingenomm habe. Viele japanfreundliche Chineſen ſind nach Tien geflohen. Die Regierung bringt die Fremden, die ni im Geſandtenviertel wohnen, in Sicherheit. Nach 9 Jult.„Petit Pariſien“ wird mitgeteilt, Truppen eingenommen Sammel⸗Anzetger Stafdtische Sparkassd zur für Miiglieder der Sohinetæiugos ö kkanfsgenuflen 3 F f Dileier Verkanfag naſfenſchalt„at Femelndeburgsehaft— müũndelst Dicjenigen Mitglieder, welche noch Apfel[ Postschee bon Harlstuhe V, 290 ein haben wollen wie bie letzte Sendung Nelepkon Mo. 60 Spareinlagen wen 1 Liter inkl. Steuer Mk. 3.— können ſich. oom Mage der Hinzahlung a l len 1 Logerhalter noch anmelden. Der Wein Halagea auf Scheel. u. Ciro Ron en We 3 5 8 gorsiust. Hassonstunlon:&, und 5 rode f loten 7 7 0 Aber Nahe, een e 255 Samstags oon I Uh 40 ges 8 Seitz Feirdrichttr. 85. c 3 Gb. Jugendbund deckenbeim 1920. e e dee Kaen Illummenüäunft der Rotellung! im Lokal. Kein Vortrog; Liederbücher mit, bringen. — Lebensmittelamt. Zuckermarken⸗Ausgabe. Morgen Donnerstag Nachmittag von 1—5 Uhr werden auf dem Leben mittela m! Zimmer 1 Zucke marken ausgegeben in fol Geord Rösar, Sechend Habe meitſe Tätigkeit wieder aufgenommen und amipfehle mich im 5 Anfertigen einfacher und feiner Jamen⸗ u. Kinderkleider Frau Brohm, Damenſchneidermeiſterin Wirksamstes Haittel zur vel . tilgung von Mäusen und Ratte 5 Karlinträge. 70 empfiehlt 7 16 8 70 Empfehlung. Germania-Drogeri ee 5 ee 0 Fr. Wagner's Nachf. in allen Gesteinsarten f Inhaber: W. Höllstin. Grabeinfassungen sofort lieferbar. Erneuern 80 alter Grabtenkmäler, Vergolden von]! 2 Schriften, sowie alle vorkommenden Repa- raturen der Grabmalbranche übernimmt 9 e 5 n Trauer-Papiere Erust Bauseh incl stets vorrätig in der Exped. ds Bal Ge⸗ Bildhauerei und Grabstein-Geschäft. Empfehle Schlafzimmer- Einrichtungen. mit 3-tür. Spiegelschrank(eichen) Wohnzimmer- Einrichtungen (eichen) Eduard Bühler, Höbelgan Hauptstrasse 110.. Einmachtöpfe in verſchiedenen Größen zu verkaufen, Ph. 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