Unbe⸗ germeisterdmfer Seckenheim, qlvesheim, Neckarhausen und Edingen ...... TTT Vale J g 1 8 be. Jahrg. Abonmementspreicz: Mtit Monatlich 3.—& mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 9.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint tag lich Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Freitag, 16. Juli 1920. Tagesschau. Simons hatte geſtern nachmittag mit Lloud George nterredung. Reuter verbreitet folgende Mitteilung: liierten kamen geſtern vormitlag zuſammen. Die Ge⸗ 5 Foch und Mangin erſtatteten Bericht über die Lage, wurde die Sitzung uuterbrochen. In der Zwiſchen⸗ t kein Nachrichtenverkehr mit den Deutſchen ſtattge⸗ 8 und es ſchein!, daß der Abbruch der Verhandlungen dteht und daß die Allfierten das Ruhrgebiet beſetzen ö*„Die italieniſchen und engliſchen Generäle werden eintreffen.„ ie Forderung der Alliierten auf 2 Millionen Tonnen eulieferung wurde von Deutſchland angenommen un⸗ ewiſſen Bedingungen. nter den Bergleuten des Dr 5 5 Ruhrgebietes beſteht große aglenbigung wegen einer drohenden Beſetzung. Viele ente tragen ſich mit dem Gedanken, bei einer Beſetzung ebiet zu verlaſſen.. general Allenby wird den Oberbefehl über die alliierten * im Kampf gegen die Türken übernehmen. 8 deutſche Delegation wurde in der heute ſtattfinden⸗ lpsikung von den Alliierten vor die Alternative geſtellt, er ſich zur Lieferung von 2 Millionen Tonnen Koh⸗ N erklären, oder die Mitteilung entgegenzunehmen, daß uhrgebiet beſetzt wird. e 5 i Inde belgiſchen Morgenblätter geben ſich der Hoffnung Watte an bgleſſen gelingen werde, Deutſchland zum ** 0* sen. 8„ i edi des Zwiſchenfalles in Spa zwiſchen einem ehe Journaliſten und einem belgiſchen Offizier hat die flucht 5e Nerat die Mitglieder der dentſchen Delegation en wen ie Straße nach 11 Uhr abends nicht mehr zu betre⸗ „un kein dringender Grund vorliegt. ö Nen 0 e edeneſche Ernährungsminiſter hat in Spa eine Denk⸗ ſiche äber die traurige Ernährnagslage Deulſchlands über⸗ g laſſen. 85 das„B. T.“ meldet, ereignete ſich vor der franzöſi⸗ olſchaft ein Zwiſchenfall. Anläßlich des National- gißte die franzöſiſche Botſchaft die frauzöſiſche 1 5 Etwa 500 Meuſchen zogen vor die Bonſchaft und 3 unter ſtürmiſchen Hochruſen auf Deutſchland die mit an der Fahne. Darauf trat ein franzöſiſcher Offi⸗ zt mehreren Soldaten hinaus und forderte die Menge Slzin zerſtreuen. Erſt durch das Eingreifen der grü⸗ ſcherheitswehr wurden die Demonſtrauten aufgelöſt. öſtfehe weiteren Melbung der„Voſſ. Itg.“ wurde die bre Fahne nach Zerſtreunug der Meuge von zwei 10 i Perſonen, die auf das Dach geſtiegen waren, ge⸗ u heruntergeholt. Die Polizei hat die Verſolgung der aufgenommen.. t. dem Bau des Neckarkanals wird, mie in der Sitzung rttembergiſchen Landtags mitgeteilt wurde, im nüch⸗ onat desszanen und zwar in Heilbronn. 8. 220 5 5„ e 0 1585. 1 rer ö Re Könferenz in Spa. 1 Das Echo der franzöſiſchen Preſſe.. ö 0 die Paris 15. Juli. Die Zeitungen ſprechen ausführlich becheneweiſe des Entgegenkommens der Alliierten in Spa, f Nbg dazu bereit ſind, die donferenz zu verlängern, als bie lungen abzubrechen. Man glaubt. bob. Wenn — —— Meillerand und Lloyd George günſtige Ausſichten für einen Abſchluß vorausſehen, man ſie nicht tadeln dürfe, daß ſie ihre Abreiſe hinausgeſchoben haben. Der„Matin“ ſtellt feſt, daß Milleraud darauf verzichtet habe, an der großen Revue am 14. Juli teilzunehmen, weil Frankreich in Spa vertreten ſein müſſe und es nicht möglich ſei, die Prüfung von Fragen, von denen die wirtſchaftliche und politiſche Zu⸗ kunft Europas abhängig ſei, auf keine letzte Konferenz zu vertagen. Das Entgegenkommen der Alliierten und vor allem Frankreichs ſehen die Blätter in dem Umſtand, daß die Alliierten bezüglich der Kohlenlieferungsfrage eine neue Friſt zugeſtanden haben und Zbereit ſind, mit lebhaf⸗ tem Intereſſe die Frage einer beſſeren Ernährung der deut⸗ ſchen arbeitenden Bevölkerung zu prüfen. Das„Peti Journal“ iſt überzeugt, daß dieſe Bereitwilligkeit ohne Zweifel Eindruck machen wird in Deutſchland. Daraus geht hervor, daß die ZAlliierten durchaus einem vernünf⸗ tigen Abkommen keinen Widerſtand eutgegenſetzen und daß ſie die Aufgabe der deutſchen Regierung erleichtern wollen, ſpfern diefe ihrerſeits den guten Willen dazu mitbringe. Da die Kohlenlieferungsfrage für Frankreich und für die franzöſiſche Induſtrie eine Lebensfrage iſt, ſo wird, wie der „Excelſior“ erklärt, Millerand vor einer heiklen Aufgabe ſtehen, für die e Energie einſetzen muß. Der„Matin“ bemerkt, daß di f falls nur um all meine 1280 1 7 pn Entente 1 5 en einer utſcheidung in d Fragen ins Auge faſſen, aber eine Entſcheidung müſſe faßt werden. Das„Petit Journal“ hält dafür, daß die Al⸗ 9 En liierten eine günſtige Poſition einnehmen, aber es bedürfe aller Feſtigkeit, ſie zu behaupten. w Paris, 15. Juli. Nach einer B iſt es wahrſcheinlich, daß die internationale Finanzkon, ferenz, die der Völkerbund auf den 23. Juli nach Brüſſel einberufen hat, auch dann ſtattfinden werde, wenn bis da⸗ zin die in Spa geführten Verhandlungen, die jedenfalls nach dem Schluß der Konferenz fortgeſetzt werden ſollen, noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Nach dem„Echo de Paris“ iſt der Entſchluß Millerands, in Spa zu bleiben auf den Einfluß Lloyd Georges zurückzuführen, der erklärt habe, die öffentliche Meinung Englands, beſonders aber das engliſche Parlament, würden einen raſchen Abbruch der Verhandlungen nicht verſtehen. Es müſſe der Beweis geliefert werden, daß kein Mittel unverſucht gelaſſen ſei, um zu einer Ausführungsmöglichkeit des Friedensver⸗ trages zu gelangen. Nach einer Matin⸗Meldung ſpielte bei der Erwägung, die Verhandlungen fortzuſetzen, auch die Frage der Beſetzung des Ruhrgebietes eine Rolle. Es be⸗ ſteht nämlich die Gefahr, daß, wenn man zu dieſem Mittel greife, die Bergarbeiter aller Länder ſich zu einer gemein⸗ Preſſe ſpricht von ſamen Bewegung vereinigen würden. WTB. Paris, 15 Juli. Die geſamte einer Verſchärfung der Lage in Spa. Der„Matin“ ⸗Korre⸗ ſpondent ſagt: Reicher als Frankreich an Kohlen, Deutſchland, wenn es ſeine Induſtrie wieder in Betrieb ge⸗ ſetzt hat, über Frankreich eine unantaſtbare Suprematie er⸗ langen. Die Wirkung des franzöſiſchen Krieges hätte als⸗ dann aufgehört und Deutſchland hätte ſeine Revanche, ohne einen Mann zu mobiliſieren. Das„Echo de Paris“ telegraphiert: Der Verſuch, die Deutſchen dahin zu führen, den Friedensvertrag Widerſtand auszuführen, könne kein befriedigendes Ergeb⸗ nis zeitigen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Alliierten noch zwei bis drei Tage warteten, ehe ſie eine Entſcheidung träfen. In der Zwiſchenzeit könnte auf neue die militäriſche Lage, nämlich im Hinblick auf die Ereigniſſe, die ſich in Polen abſpielen, geprüft werden. Auf die Erklärungen von Dr. Simons wäre eine Antwort nötia geweſen. Die ge⸗ lättermeldung aus Spa kann ohne e ee ——— S—— Jußerattonspreie: Die einſpaltige Petitzeile 50 Pfg., Reklamen 1.30 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. N 1 57 — Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9. Poſtſcheckkontot Narleruhe Nr. 19819. Unterbrechung der Konferenz, die Beratung der Militär⸗ chefs— man wiſſe, was das ſagen wolle.— 4 w petit Pariſien“ behauptet: Spontan hat der engliſche Premierminiſter dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten er⸗ klärt, daß England die Bedeutung, die die Kohlenfrage für Frankreich habe, anerkennt. und daß er bereit ſei, ohne Vor⸗ behalt, den franzöſiſchen Standpunkt in dieſer Frage feſt und entſchloſſen zu teilen und zu unterſtützen. Die Lage ſei offiziell ſo: Noch kein Bruch. Die Konferenz dauert an, aber die Sitzungen ſind unterbrochen, um den l en ge⸗ ſtatten, die Lage zu prüfen. N Italieniſche Stimmen. T.U. Rom, 15. Juli.„Bellenoi“ drahtet aus Tpa: Seit Freitag hat die Reviſion des Verſailler Vertrages begon⸗ nen. Der wahre Triumphator des Kongreſſes ſei Si⸗ mons, deſſen Weſen Eindruck gemacht habe. Der Epoeu“⸗ Vertreter meldet: Foch iſt nach wie vor unverſöhnlich und Gegenüber dem Hin⸗ Marſchall Foch und Wilſon aus Spa zurückberufe. Berlin, 15. Juli. Wie verſchiedene Blätter aus Spa melden, ſind die Marſchälle Joch und Wilſon telegraphiſch aus Spa zurückberufen worden. Der„Vorwärts“ bringt die Zurückberufung der Marſchälle Foch und Wilſon im Zuſammenhang mit der Schwierigkeit in der Regelung der Kohlenfrage und vermutet, daß damit ein Druck auf Deutſchland ausgeübt werden ſoll. Wahrſcheinlich wird die Frage eines etwaigen Einmarſches in das Ruhrgebiet mit dem Marſchall Foch beſprochen werden.„ Das„Berliner Tageblatt“ ſagt, würde man es in den Kreiſen der Alliierten endlich einſehen, daß es würdelos iſt, bei jeder ſchwierigen Frage den General Foch aus der Verſenkung auftauchen zu laſſen. Im Falle eines Einmar⸗ ſches in das Ruhrgebiet würden die deutſchen Bergarbeiter ſich weigern, dem Zwange zu gehorchen. Frankreich würde nicht viel Freude an einer Vergewaltigung haben, da Ar⸗ beiter und Arbeitgeber völlig einig und geſchloſſen der En⸗ ben. Die deutſche Delegation in Spa Ztg.“ über Berlin, 15. Juli. die geſtrigen Verhandlungen in Spa heißt es u. a.: Die deutſche Regierung ſcheint entſchloſſen zu ſein, falls vom Verbande keine Mäßigung oder kein anderer Vorſchlag er⸗ folgt, dem Wiedergutmachungsausſchuß die weiteren Schritte In dem Bericht der„Köln. zu überlaſſen. Möge er machen, was er wolle. Die Lage wird dadurch gekennzeichnet, daß der amtliche Bericht des Generalſekretariats der Konferenz damit ſchließt, daß ſofort nach Schluß der Konferenz dieſe ohne Angabe eines neuen Termins ſich vertagt und die Marſchälle Foch und Wilſon mit größter Beſchleunigung gerufen wurden. Weiter be⸗ richtet dasſelbe Blatt aus Spa vom 13. ds. Mts., der drin⸗ gende telegraphiſche Ruf nach Joch und Wilſon, der in ſo ſchreiender Sprache dem Verbandsbericht über die Konfe⸗ renzſitzung angehängt iſt, wird auch von Verbandsſeite als eine Drohung mit dem Einmarſch ins Ruhrgebiet bezeichnet. In einer Beſprechung, welche Dr. Simons mit den deut⸗ ſchen Preſſevertretern hatte, wurde der Ernſt der Lage dahin Veſſen Bild trägſt du im Herzen? 2 Roman von Erich Ebenſtein. 1(Nachdruck verboten.) kamm Ihr Beuder iſt hier... welch ſeltſamer Zufall! Aber 15 Sie ſchwieg und ſah nachdenklich zu Boden. geſeh 1 9885 v. Seilern hier! Sie hatte ihn viele Jahre nicht inen Aud. nie nach ihm gefragt. Aber heimlich hatte ſie wie ufſtieg verfolgt und alles geleſen, was er veröffent⸗ llt dana Sie wußte, daß er auf dem Weg war, ein berühmter 1 lutte zu werden— er, der.... nein, daran wollte und ie ſich nicht erinnern. uf er daran durfte ſie denken, daß er eine Kapazität nöd de el Gebiete der Kinderheilkunde war und ihrem Kin⸗ 1 Sie t jetzt Hilfe bringen konnte! 9 i richtete ſich entſchloſſen auf. 1 100 de uu, Das iſt ein ſehr glücklicher Zufall, liebe Serena“, ſagte gen leichtbebender Stimme. Wir brauchen dann nicht erſt a. Arzt aus der Reſidenz zu warten. Bitten Sie ihren e in meinem Namen herüber, damit er Achims Zu⸗ 8 bel erſuche.“ f beaumet. Serena hatte nicht umſonſt ſechs Jahre Hofluft chene Sie fühlte ſofort, welche Folgen dieſer Schritt mög⸗ egen iſe haben konnte, welches Aufſehen er nachträglich andern welche Verantwortung er nicht nur der Erbprinzeſſin, 950 Herbert auferlegte, falls die Krankheit des klei⸗ „W den ſich verſchlimmern ſollte. f Weine Br es nicht beſker, Hoheit, wir würden den Rat a ruderg nur durch mich einholen?“ N 5 würde n Meinen Sie, daß er meine Bitte abſchla⸗ 0 E 2˙⁰ J und 8 gewiß nicht! Aber es könnte böſes Blut machen 5 Abt. gegen die Regeln, wenn ein fremder Arzt 7. etzt das fürchten Sie? Aber darum kann ich mich 5 Kind kümmern, wo es ſich vielleicht um das Leben i indes handelt! Gehen Sie nur, liebe Serena, ho⸗ müder. Die Verantwortung übernehme ich k Serena entfernte ſich. Wenige Minuten ſpäter ſtand Dr. v. Seilern am Bette des kleinen Prinzen. Er vermied es, die Erbprinzeſſin anzuſehen, während er ſich ſogleich an die Unterſuchung des Patienten machte. Der erſte Blick auf das Kind hatte ihm gezeigt, daß Serena nicht übertrieben hatte, als ſie die Befürchtung aus⸗ ſprach, es könne ſich um eine ernſte Gefahr handeln. Die Unterſuchung beſtätigte dieſe Befürchtung nur zu ſehr. Frau v. Archer hatte ſich auf einen Wink der Erbprin⸗ zeſſin ins Nebenzimmer zurückgezogen. Serena war ans Tele⸗ phon gerufen worden. In Dr. v. Seilerns grauen Augen lag ein warmer, mitleidiger Schein, als er ſich nun aufrichtend die Erbprin⸗ zeſſin anſah. 5 „Hoheit dürfen nicht erſchrecken“, ſagte er leiſe,„es wird gewiß alles gut werden, aber hier iſt ein ſofortiger Ein⸗ griff unbedingt nötig, um das Leben des Prinzen zu retten.“ „Ein.. Eingriff? Was.. was um Gottes willen fehlt denn Achim?“ f „Es iſt ein ſchwerer Fall von Diphtherie. Heute mor⸗ gen hätte vielleicht noch eine Seruminjektion genügt, um alles zum Guten zu wenden— jetzt kann nur das Meſſer helfen, wenn das Kind nicht erſticken ſoll!“ Die Erbprinzeſſin fuhr taumelnd zurück, flackerndes Ent⸗ ſetzen im Blick. „Tracheotomie? Sie wollen., „Ich muß! Aber beruhigen ſich Hoheit nur. iſt ja nicht ſo ſchlimm, wie es ausſieht. Ich— Er konnte nicht vollenden, denn die Erbprinzeſſin ſchwank⸗ te plötzlich und wäre zu Boden geſtürzt, wenn er nicht raſch zugeſprungen wäre und ſie in ſeinen Armen aufgefangen hätte. „Nicht. nicht tun Sie es nicht, Herbert,“ ſtam⸗ melte ſie, alle Herrſchaft über ſich verlierend Der flehende Klang ihrer Stimme— die Worte— ſein Name von ihren Lippen halb bewußtlos gemurmelt, durch⸗ zuckten ihn wie ein Feuerſtrahl und weckten jäh die Erinnerung an einen ähnlichen Augenblick vor ſieben Jahren, den er nie ergeſſen konnte bis an ſeines Lebens Ende! Das für ihr Kind, was Auch damals hatte ſie ſo hilflos in ſeinen Armen ge⸗ legen... hatte dieſelben Worte geſtammelt... nur daß ſie damals frei geweſen war und ihre Angſt einem ganz andern Gefühle entſpranng Sekundenlang verlor auch er die Herrſchaft über ſich. Ausgelöſcht waren die Jahre. Vergeſſen die Not des Augen⸗ blickes. Nichts lebendig in ihm als der heiße Drang, ſie zu beruhigen— wie damals. Wie ſie ihn, ſprach auch er ſie an, wie damals, als ſie noch halbe Kinder waren im Parke von Helfersdorf „Gräfin Holda doch nichts!“ Dann raffte er ſich zuſammen, zwang mit eiſernem Willen die Schwäche in ſich nieder, die ihn überkommen wollte, als er ihren ſchlanken bebenden Körper an ſeiner Bruſt fühlte und den wilden Schlag ihres Herzens an dem ſeinen ſpürte. Mit ſanfter Gewalt drückte er ſie in einen Lehnſtuhl. Seine Stimme klang plötzlich feſt und ruhig, beinahe ſtreng. „Sie müfſſen ſich beherrſchen, Hoheit, und tapfer ſein um ihres Kindes willen! Ich kann mich jetzt nicht länger mit Ihnen beſchäftigen, denn wir haben wahrlich keine Zeit zu verlieren. Ich muß ſofort zum Dorfarzt, um mir die nö⸗ tigen Inſtrumente zu verſchaffen. Begeben Sie ſich ruhig in ihre Gemächer und vertrauen Sie mir! Ich werde für Ihr Kind alles tun, was ich für ein eigenes tun könnte, und hoffe beſtimmt, Ihnen bald gute Botſchaft ſenden zu können.“ Seine ruhige Beſtimmtheit machte tiefen Eindruck auf Die irre flackernde Angſt in ihrem Blick verſchwand. „Ich bin ruhig,“ ſagte ſie,„es war nur die jähe Erkennt⸗ nis der Gefahr, die mich für einen Augenblick übermannte. Schicken Sie mich nicht fort. Ich werde ſtark ſein! Niemand anders ſoll Ihnen helfen bei der Operation als ich!“ „Werden Hoheit es aber auch können?“ 1 „Ja. Verſuchen Sie es nur. Eine Mutter kann alles ſie ernſtlich will!“ Sortſetzung folgt.) .. liebe Gräfin Holda, fürchten Sie ſie. gekennzeichnet, daß wir gegebenenfalls mit einem Ultima⸗ tum der Verbandsmächte zu rechnen hätten. Zurzeit(Mit ternacht) ſind im Hotel Anuette de Lubin die deutſchen Koh lenſachverſtändigen zu einer Beratung verſammelt. Die Frage des Kohlenpreiſes. T. U. Spa, 15. Juli. Ununterbrochen finden zwiſchen England und Frankreich Konferenzen, wenn auch nicht grundſätzlicher Natur, ſo auch jetzt noch über den Kohlen⸗ preis ſtatt, der Deutſchland angerechnet werden ſoll. Die Einigung ſcheint in dieſer Frage in der Richtung zu liegen, daß für auf dem Landwege transportierte Kohle die Preis⸗ berechnung zum Förderpreis erfolgen ſoll, während für die auf der See transportierte Kohle der Trans boripreis mit einbegriffen werden ſoll. 22 SV Die Ernährungslage Deu z aube W. T. B. Spa, 15. Juli. Der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft hat der Konferenz in Spa ein Ex⸗ poſé über die Ernährungslage Deutſchlands unterbreitet, in dem es heißt: Die Ernährungsſchwierigkeiten Deutſch⸗ lands rühren her: 1. Von dem ſtarken Rückgang der land⸗ wirtſchaſtlichen Produklion während des Krieges und noch in der Nachkriegszeit; 2. von der Unmöglichkeit, die für dle Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion erforder- lichen Betriebsmittel, Futtermittel, Phosphate in ausrei⸗ chenden Mengen einzuführen; 3. von dem Mangel an Zah⸗ lungsmitteln für die Deckung der fehlenden Nahrungsmit⸗ tel durch Einfuhr. Der Ernteertrag per Hektar ſank in dem Zeitraum 1013 bis 1919 für Brotgetreide um 21 Prozent, für Futtergetreide um 25 Proz., für Kartoffeln um 31 Proz., für Zuckerrüben um 30 Proz. In demſelben Zeitraum ſan⸗ ken die Beſtände an landwirtſchaftlichen Milchkühen und Schweinen um noch mehr als 41 Proz. Deutſchland iſt da⸗ her gezwungen, die im Kriege eingeführte Rationierung für eine Reihe der wichtigſten Lebensmittel noch länger fortzuführen. Die Rationierung muß aber ſo knapp bemeſ⸗ ſen werden, daß ſie nur etwa die Hälfte des täglichen Ka⸗ lorienmindeſtbedarfs eines erwachſenen Menſchen deckt. In Preußen ſtarben an Kindern im Alter von 1—5 Jahren im Jahre 1914 42 924, im Jahre 1918 67 369, obwohl die Gebur⸗ tenziffer während der Kriegsjahre ſich um etwa 40 Prozent verringert hatte. In Mecklenburg⸗Schwerin, einem Agrar⸗ ſtaate, betrug die gleiche Ziffer im Jahre 1914 360 und im Jahre 1918 819. Andererſeits geſtattet der Zuſtand der chroniſchen Unter⸗ ernährung der erwachſenen Bevölkerung nicht, die volle Ar⸗ beitskraft wieder zu erlangen. Die Folge iſt die Unmög⸗ lichkeit, die gegenwärtig durchaus unzureichenden Leiſtungen in Induſtrie und Bergbau zu ſteigern. Hinzu kommt, daß es in weſentlichen Teilen der Bevölkerung unmöglich iſt, die auf Karten ausgegebenen Lebensmittel käuflich abzu⸗ nehmen, da die Preiſe die Kaufkraft der Bevölkerung über⸗ ſteigen, obwohl das Reich einen Teil der Lebensmittel ver⸗ billigt. Die augenblicklich ausgegebene Ration, die ein⸗ ſchließlich Hülſenfrüchte, Zucker, Marmelade, Kunſthonig einen Kalorienwert von etwa 12.500 hat, kommt auf 101 M. 77 5 Pf. zu ſtehen, während ſie vor ſechs Jahren 7,77 M. koſtete. 1 Unter Berückſichtigung aller vorgetragenen Umſtände be⸗ ziffert ſich der Einfuhrbedarf Deutſchlands für das nächſte Wirtſchaftsjahr auf 2 Millionen Tonnen Brotgetreide, zwei Millionen Tonnen Futtergetreide, 750000 Tonnen Oel⸗ früchte, 180 000 Tonnen Fleiſch, 144000 Tonnen Fett, 500 000 Tonnen Fiſche, ferner 500 000 Tonnen Rohphosphat, 350 000 Tonnen Schweſelkies im Geſamtwert von 3 403 600 000 Gold⸗ mark. Die deutſche Delegation ſchlägt daher vor, eine Kom⸗ miſſion aus Sachverſtändigen der einzelnen Länder mit größter Beſchleunigung zu bilden. die über die Maßnahmen der Verbeſſerung der Ernährungslage in Deutſchland zu be⸗ raten hälte. e ee ö e etzte Drahtnachrichten. u. aus Spa, 15. Juli. Geſtern nachmittag um 2 Uhr aud zwiſchen Lloyd George und Dr. Simons eine Beſpre⸗ chung ſtatt die„ Stunden dauerte und allem Auſchein nach ergebnislos verlaufen iſt. Wie man hört, ſoll der engliſche WMiniſterpräſident ſich einfach auf den Friedensvertrag be⸗ zogen und im Uebrigen jede weitere Erörterung vermieden Ha„Nachmittags hielt die deutſche Delegation verſchie⸗ dene Sitzungen ab. Auch die Alliierten berieten mit Mar⸗ ſchall Foch und dem belgiſchen Generalſtabs⸗Chef. Von deutſcher Seite wurde während des Tages eine Mitteilung nicht abegegeben. Von italieniſcher Seite dagegen wurde dem Berichterſtatter des Tu. mitgeteilt, daß die Gfahr der Beſetzung des Ruhrgebietes in nächſte Nähe gerückt ſei. Der Oberſte Rat hatte bereits alle nötigen Schritte feſtgelegt. Es würden 2 engliſche, 3 franzöſiſche und eine belgiſche Di⸗ vision zur Beſetzung in Betracht kommen. 5 Spa, 15. Juli. Die Beratungen des Kabinetts ſollen isher zu keinen Ergebnis geführt haben. Man erwartet die Eutſcheidung heute aus dem Ruhrgebiet. Der Gewerk⸗ ſſchaftsverein der Bergarbeiter erläßt in ſeinem Organ eine Erklärung, in welcher ſchärfſtens proteſtiert wird gegen die N Entwicklung in Spa bezüglich der Kohleufrage. *. Spa. 15. Juli. Der beſondere Berichterstatter der Agen⸗ tur Havas teilt uns mit, daß Dr. Bonn im Namen der deut⸗ ſſchen Delegation Loyd George erklärte, daß ſie die Bedin⸗ a der Alliierten bezüglich der Kohlenfrage von zwei Millionen Tonnen annahmen. Dieſe Annahme wurde von Bedingungen begleitet., die ſie zweifelhaft erſcheinen ließen. Millerand begab ſich zur Zeit nach Kenntnisnahme zu Lloyd . mit dem er konferierte. e Die Bergarbeiter zur Ententeforderung. 5 Berlin, 15. Juli. Wie wir hören, laufen aus dem Ruhr⸗ g bei den Berliner maßgebenden Stellen fortgeſetzt achrichten darüber ein, daß die Bergarbeiter im Ruhrge⸗ biet unter keinen Umſtäuden eine Beſetzung des Ruhrge⸗ biets durch Ententetruppen dulden werden. Die Bergarbei⸗ ſterverbände erklären, daß im Falle eines Einmarſches der Entente ſie unverzüglich den Generalſtreik proklamieren werden. 28 a N a 73 Berlin, 15. Juli. Sämtliche Blätter melden aus dem Ruhrgebiet, daß die Verhandlungen in Spa über das Koh⸗ lenabkommen unter der Bergarbeiterſchaft Unruhe hervor⸗ gerufen hat. Zahlreiche Bergarbeiter tragen ſich jetzt ſchon — dem Gedanken, das Ruhrgebiet infolge Beſetzung zu ver⸗ N 1 n * Berlin, 15. Juli. In einer geſtern abgehaltenen Sit⸗ zung der Arbeitnehmergruppen der Arbeiterkammer im Ruhrgebiet wurde einmütig eine Entſchließung gefaßt, in der gegen eine Gewaltmaßregel Stellung genommen wird. r 1 728774 . Englands Vermittlerrolle. Tu. London, 15. Juli. Am 12. d. Mts. wurde im eng⸗ liſchen Unterhauſe eine Reihe von Anträgen an die Regie⸗ rung gerichtet, die ſich hauptſächlich auf die Vorgänge in Polen und auf die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen bezo⸗ gen, beſonders über die Vermittlungs verſuche der engliſchen Regierung, zwiſchen Polen und Räterußland den Frieden herbeizuführen. Bonar Law erklärte, daß die Räteregierung die von dem britiſchen Kabinett geſtellten Bedingungen er⸗ 0 füllen und die abgebrochenen Verhandlungen dementſpre⸗ chend wieder aufnehmen wolle. Die engliſche Regierung Habe der Sowjetregierung bezüglich eines Waffenſtillſtandes Zwiſchen Moskau und Warſchau Vorſchläge unterbreitet. Der Waffenſtillſtand wird geſchloſſen zum Zwecke der Feſt⸗ ſtellung der Friedensbedingungen, nicht nur zwiſchen Po⸗ len und Rußland, ſondern zwiſchen allen Randſtaaten. Der Abgeordnete Wilſon interpellierte darüber, ob zwiſchen Lon⸗ don und Moskau die Verhandlungen bereits eingeſetzt hät⸗ ten. Bonar Law erklärte. daß ſie effektiv begonnen hätten. 5 — 3 ferner däß die Waffenſtillſtändsbedingungen zwiſchen Polen und Rußland erſt veröffentlicht würden, wenn die beiden Regierungen ſie eingehend geprüft hätten. Bonar Law be⸗ tonte ferner, daß dieſe Verhandlungen keineswegs die An⸗ erkennung der Räteregierung bedeuten. Ueber ein angeb⸗ liches Ultimatum an Räterußland für den Fall, daß es mit Polen keinen Waffenſtillſtand abſchließen wolle, ließ ſich der Vertreter der Regierung trotz der bezüglichen Anfragen nicht aus. 7 55 9 Kleine Nachrichten. Berlin, 15. Juli. Wie die„D. Allg. Ztg.“ hört, iſt die preußiſche Regierung inoffiziell von alliierter Seite dahin verſtändigt worden, daß die Abſtimmung in Oberſchleſien Ende September oder ſpäteſtens Anfang Oktober ſtattfin⸗ den werde VVV Berlin, 15. Juli. Wie das„B. T.“ aus Dresden meldet, ſind in dem Zwickauer Kohlenrevier 10 000 Bergleute in den Streik getreten, um die dortigen Metallarbeiter, die in einem Lohnkampf ſtehen, zu unterſtützen. Alle großen Gru⸗ ben liegen ſtill. Auch in der ſtattlichen Waggonfabrik Wer⸗ dau ſind 600 Mann in einen Sympathieſtreik getreten. 8 Eine Unterredung mit Sforza. T. U. Baſel, 13. Juli. hatte geſtern Gelegenheit, eine Unterredung mit dem italie⸗ niſchen Außenminiſter Grafen Sforza zu führen, den er über die Eindrücke befragte, die die Konferenz auf ihn mache. Graf Sforza meinte, um die Bedeutung der Konferenz be⸗ urteilen zu können, darf man ſie nicht unter dem unmittel⸗ baren Eindruck beurteilen, ſondern, wenn ich ſo ſagen darf, man muß ſie mit geſchichtlichen Augen betrachten. Wenn wir uns von dem augenblicklichen Eindruck freimachen, ſo kann man ſagen, daß dieſe Konferenz ein ſehr wichtiges Ereignis, vielleicht das wichtigſte Ereignis ſeit dem Verſailler Frieden iſt. Als Grund aller Schwierigkeiten, die vielleicht vorgekom⸗ men ſind, bleibt die Tatſache beſtehen, daß wir mit den Deut⸗ ſchen nebeneinander ſaßen und berieten. Dieſer alleinigen Tatſache meſſe ich die größte Bedeutung bei, denn ſie bedeutet den Anfang einer Zuſammenarbeit. Wir Italiener ſind von Anfang an für eine Zuſammenarbeit mit dem ropas Wiederaufbau zu fördern. f Polens Hilferuf an die Entente. Spa, 15. Juli. verhandelte am Sonntag und Montag ſtundenlang mit Lloyd George, Millerand und Sforza. An den Beratungen nahm auch der polniſche General Rozwadosky und der tchechiſche Außenminiſter Benes teil. Lloyd George verhielt ſich aber reſerviert. Auch Millerand konnte Polen nicht viel ver⸗ ſprechen. Er ſagte aber zu, die Angelegenheit in der Kam⸗ mer zu erwähnen. Journaliſten gegenüber erklärte Grabski, für Polen ſei die entſcheidende Stunde gekommen, da die ruſſiſche Armee ſechsmal ſo ſtark wie die polniſche und mit allen modernen Kriegsmitteln ausgerüſtet ſei. Die Kräfte der Polen ſeien den Bolſchewiki keineswegs gewachſen und Polen wende ſich daher an die Alliierten. Es hoffe ſoöwohl auf eine moraliſche als auch eine materielle Unterſtützung durch die Alliierten. Polen ſei geneigt mit Rußland Frieden zu ſchließen, und habe ſich deshalb an den Oberſten Rat gewendet. Es er⸗ ſcheine wahrſcheinlich, daß der Oberſte Rat vermittelnd ein⸗ greift. Eine militäriſche Hilfe von ſeiten der Entente ſei nur möglich, wenn aus den beſetzten deutſchen Gebieten Truppen herausgezogen würden, wozu die Franzoſen wohl kaum bereit ſeien.. 5 Der Vormarſch der Bolſchewiſten in Perſien. T. U. Teheran, 15. Juli. rungen ſetzen die in Perſien eingedrungenen Bolſchewiſten ihren Vormarſch fort. Meere nach Teheran führenden Straße mehrere Ortſchaften beſetzt. 8 5. WTB. Eſſen, 15. Juli. Oberlehrer Dr. Simſen, der während der Märzunruhen im Auftrage des roten Voll⸗ zugsrates als Zenſor der hieſigen Zeitungen tätig war, wurde vom Eſſener Landgericht wegen Amtsanmaßung und Landfriedensbruch in Tateinheit zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt und wegen Fluchtverdachtes verhaftet. W. T. B. London, 15. Juli.(Reuter.) Bei der geſtrigen Zuſammenkunft des Völkerbundsrates teilte Balfour mit, daß der Rat den Bericht von Leon Bourgeois und Dela⸗ croix, betreffend die Vorbereitung der Brüſſeler Finanz⸗ konferenz am 23. Juli, zur Kenntnis genommen und Dela⸗ eroix ermächtigt wurde, Deutſchland zur Teilnahme einzu⸗ laden, ſobald er von den in Spa gefaßten Beſchlüſſen, betr. die Feſtſetzung der Entſchädigungen und die Zahlungsme⸗ thoden, verſtändigt iſt. 8 80 N nh 2 Baden und Nachbargebiete —* Vertilgung des Sauerwurms. Wo Sauerwurm zu erwarten iſt, ſpritzt man erſt von Mitte Juli ab die Trau⸗ ben gründlich mit Uraniagrün⸗Kupferkalkbrühe(150 bis 200 g Uraniagrün auf 100 L 1ge Kupferkalkbrühe). Wer noch Nikotinextrakt beſitzt, ſpritzt die Trauben hiermit gründlich in der letzten Juliwoche(1,5 kg 107 Nikotinex⸗ trakt auf 100 L Fſüſſigkeit). Bei Mehltaugefahr iſt ſofort nochmals zu ſchwefeln. Wer noch nicht in die abgehende Rebblüte geſpritzt hat, muß es ſofoet nachholen. i * ** Karlsruhe, 15. Juli. Der Badiſche Bauernverband hat ſeine Bezirksverbände angewieſen, tunlichſt raſch von Ort zu Ort und von Bezirk zu Bezirk unter gebührender Berückſichtigung des legalen Handels mit den Bedarfsge⸗ meinden Milchlieferungsverträge abzuſchließen, und mit ihnen von Zeit zu Zeit den örtlichen Mlchpreis feſtzuſetzen. In gleicher Weiſe ſollen die Orts⸗ und Bezirksverbände mit den Verbraucherverbänden und Verbraucherorganiſationen die Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe und für Be⸗ darfsgegenſtände in der Landwirtſchaft zu beſtimmen. Es iſt zu hoffen, daß auf dieſe Weiſe unter wirkſamer Aus⸗ ſchaltung aller wucheriſchen Zwiſchen⸗ und Schleichhandels ein tatkräftiger Anfang zu einer geſunden Preiregulierung gemacht wird.. ** Karlsruhe, 15. Juli. Nach dem Jahresberichte des“ Sozialdemokratiſchen Vereins betrug die Mitgliederzahl am Ende des letzten Geſchäftsjahres 1805, am Ende des jetzigen 2538, darunter 288 Frauen. 5 ö * Heidelberg, 15. Juli. Eine hier abgehaltene Kon⸗ ferenz der Gewerlſchaftskartelle aus Unterbaden und den angrenzenden Gebieten an der ſich auch die Konſumvereine beteiligten, befaßte ſich mit der Verſorgung der ſtädt. Bevöl⸗ kerung mit Lebensmitteln, Kleidern und Schuhen und brachte in einer Entſchließung zum Ausdruck, daß die überall geblideten oder noch zu bildenden Preis⸗ und Ueberwachungskommiſſionen an jedem Markttag ihre Kon⸗ trolle auszuüben haben, die ſich auch auf die Läden erſtrecken ſoll. Weiter wurde zum Ausdruck gebracht, daß ſich die Kontrollkommiſſionen auch mit den amtlichen Verkehrsor⸗ gantſationen ins Benehmen zu ſetzen haben, um die Aus⸗ fuhr von Lebensmitteln nach dem Ausland zu verhindern. e Heidelberg, 15. Juli. Eine Platingeſchichte, die noch der vollen Aufklärung bedarf, führte, wie das„Heidelberger Tagblatt“ berichtet, Mannheimer Kriminalbeamte zur Ver⸗ folgung einer Spur nach Heidelberg. Den geſuchten Haupt⸗ helden, von dem man noch nicht weiß, ob er das Platin ge⸗ ſtohlen oder geſchoben hat, fanden die Beamten mit Hilfe eines Heidelberger Kriminaliſten in einem hieſigen Hotel in der Hauptſtraße, wo jener mit einer Kontoriſtin, ſeiner „1 angeblichen Braut. in Flitterwochen war. Als der Gauner Der Vertreter der„Basler Nachr.“ Zweck, Eu⸗ Der polniſche Miniſterpräſident Grabski Trotz gegenteiliger Beteue⸗ Sie haben an der vom Kaſpiſchen ö N die Handelskammer Larlsrhe, die Intereſſenten uuf allen dieſen Mißhelligkeiten entſtehenden Schwieri des Verkehrs mit dem Saargeßiet aufwerkſam zu 3 8 f 1 8 1— 1 5 85 22 N liner verhaftet werden ſollte, ſchlug er um ſich, gebährdete ö e raſend und brüllte wie ein geſtochenes Kalb. Die 10 He brüll war aber nur für ſechs Helfershelfer die ſi kändig Wiſſen der Polizei in einem Gaſthaus auf der and Kaume dem Hotel gegenüber befunden hatten. Heimlich ſt Schwe leiſe, aber mit größter Geſchwindigkeit der Beine 0 77 ſie den Armen Hemeſis. Bei dem Kampf im Mae das wertvolle Platin umhergeworfen worden, ſo toriſth ſt ater zelne feiner Teile verloren gegangen ſind. Die Aan Plal ellen und ibr Liebhaber wurden verhaftet und 2% Kilo Die beſchlagnahmt. t u geen Ziegelhauſen, 15. Juli. In der Gelantinefabie nne Stöß kam vorgeſtern ein Angeſtellter mit ſeinem der 0 daben ein großes Schwungrad. Im Augenblick war ihm de 8 terkopf abgeriſſen und der Tod trat ſofort ein. fell Geb e Achern, 15. Juli Die Arbeiter des hieſſgen Feel ſtetend zitätswerkes nahmen eine Entſchließung an, in der es itil weise Um die Konſumenten und die Kundſchaft des Elektra e werkes nicht mit weiterem Preisauſſchlag für Lichte g einge Kraft zu beläſeigen, ſieht es die Arbeiterschaft aue zeuge bracht, von einer geplanten Lohnforderung ab 1. 5 rtl N 15 ſtand zu nehmen. An die Behörden und die Landwi eine mei richten aber die Arbeiter den dringenden Ruf, an Kar Preisabbau zu denken.(Nachahmungswert.) mel,(Gar * Offenburg. 15. Juli. In zahlreichen Weinbauge tal den der Umgegend tritt der Mehltau an den Reben.. auf. Gefördert wird die Krankheit durch die häufigen gengüſſe der letzten Tage, die das Bekämpfungsmitten ie Schwefel, abwaſchen. Es gibt bereits Rebſtücke, mach ſchon die Trauben gezählt werden können. J geha Gewannen iſt nahezu alles krank, es gibt aber auch Be D wo noch alles geſund iſt.. 90 den * Ettenheim, 15. Juli. Am 17. Juli ſind 100 Jol er 0 verfloſſen, ſeit hier der Geſchichtsſchreiber Johann holiſch 180 Weiß geboren wurde. Weiß ſtudierte zunächſt kate erzei Thevlogte und Geſchichte, wurde dann Privatda z Sim Freiburg, darauf 1853 Proſeſſor der Geſchichte an* die it verſität in Graz(Steiermark), dieſes Amt bekleidete agel die ö zum Jahre 1891. 1889 war Weiß in den erblichen e in. ſtand erhoben worden, 1892 zum lebens länglichen M 1805 de des öſterreichiſchen Herrenhauſes ernannt worden. he de, pi wurde er Hofrat. Seine Hauptzwecke waren„Maric. auf d ſia und der öſterreichiſche Erbfolgekrieg“ und beſond wies „Weltgeſchichte“ in 22 Bänden, die bis zum Wienern? land greß reicht. 4 Aut N i * Freiburg, 15. Juli. Der Bezirksbauernrat des sein fed bezirks Freiburg hat einen Aufruf an die Landwirte 1 ei de Bezirks erlaſſen, worin ein allgemeiner Preisalge 1 klares notwendig gehalten wird. Auch wird die Bauernſchen bon f ſucht, möglchſt viel Lebensmittel in die Stadt zu itel Die Des weiteren wird zur Verbilligung der Lebensmitte läß unmittelbarer Verkehr zwiſchen Verbrauchern und che asl gern vorgeſchlagen. Die verteuernden Kriegsgeſe Ku; müſſen ſo ſchnell als möalich abgebaut werden. 5 miſter e ee eee 1 in“ * 93 U Für den Abbau der Preiſe⸗ baue vera 2 Ettlingen, 14. Juli. Die gieſtgen Kuhhalter n zahm beſchloſſen, den Liter Milch zu 1.20 Mark abzugebeheß der 9 hoffen, daß die Landorte ſich dieſem Vorgehen anche mächt unter Wahrung des Standpunktes, daß ſich die Mil) Marf ſchaft nie rentieren wird. 9 el lin J ** Karlsruhe, 14. Juli. Das Miniſterium des 1 daß hat die Kommunalverbände ermächtigt, vorläufig vo ö Stell weiteren Durchführung der Zwangs wirtſchaft bei Ka Fla des! Oelfrüchten, Schlachtvieh und Fleiſch, Fetten, Tabak, der des Hanf abzuſehen. Aufrecht erhalten bleiben unter auoh dun die Schlachtverbote. Dringend nahe gelegt wurde chin bl ſtänd munalverbänden, alle Kraft und Sorgfalt, künftig on de er 57 Erfaſſung des Getreides und der Milch zu widmen. i tlil de 0 Landwirten wird erwartet und verlangt, daß ſie big li ernn der beiden genannten wichtigen Lebensmittel ihre zeön mind rungspflicht reſtlos erfüllen, nachdem ihnen dafür au⸗ Juli he Preiſe zugebilligt werden. C Nah 222 8 ö ill Turnen, Spiel und Sport. Milt Karlsruhe, 15. Juli. Der Kreisturnrat des 11 Veha ſchen Turnkreiſes„(Baden), fand ſich am Samsta N dem Sonntag in Karlsruhe zu einer Tagung zuſammen Jeg End beſonderer Freude wurde von ihre der Erlaß der nvere Volſ, rung, nach dem die ſtaatlichen Turnhallen den Tu pten a Kc nen unentgeltlich zur Benützung ſtehen, begrüßt. perel nig den Kreisverband aufgenommen wurden die Tarent Bie ſligte Inſel Reichenau(Bodenſee), T. V. Zeiſenhauſen 84 Bi frage ten), Turnerſchaft Willſtätt(Amt Kehl) und T. abeihll menf (Amt Offenburg). Die Vereine, die aus der Staats e de Rech. Mittel benötigen, haben ſich an Kreisſchriftwart 01 berger⸗Freiburg zu wenden. Die Fußball⸗ und be Uli Mannſchaften der Vereine ſind vom 1. Januar ab e fel ihr Haftpflicht verſichert; bis dahin tragen die Verein 0 lische das Riſiko. Die Kreismeiſterſchaften im Fuß baſchg 0 einge Schlagball werden am 25. Auguſt, die Kreismeiſte affe erſt im Fauſtball(Alte Herren) und Jugendmaun tene 1 at ferner Trommelball für Turnerinnen am 26. Sepp a 20 ku in Karlsruhe ausgetragen. Bei dieſer Gelegenh 4 0 der Wanderpreis der badiſchen Preſſe zum beſetz Zur Beratung der neuen Kreisſatzungen findet ein un fran des Kreisturnrates Ende September in Pforzheim wend ihrer Annahme ein ordentlicher Kreistag, voraus 8 d Ende Oktober in Raſtatt ſtatt. e 5 5 a 7 I 8 2 1 14 0 4 f Sandel und Verkehr. dare Warenverkehr mit dem Saargebiet. rg Ober Auf verſchiedene Beſchwerden der Außenhandeten Bel über über. die durch das Bewilligungsverfahren entſtehenden ch zögerungen im Verkehr mit dem Saarſtaat, ſowie auf g Sp dieſen Verzögerungen entſtehenden Schädigungen der n 0 wer infolge der Valutaſchwankungen und der Aunullien en beer Aufträge uſw. hat die Handelskammer Saarbrü Schi ſein, einem ausführlichen Schreiben mitgeteilt, daß die von wenn an den Verzögerungen weder bei ihr, noch bei der en deich errichteten Berliner Zweigſtelle liege. Letztere ei en entßn befugt, die Ausfuhrbewilligungen zu erteilen. Ses M sd lediglich die wegen der vielen erfolgten Fälſchunge 1* mals nötigen Prüfungen der Berechtigungsſcheine narſeh Abſchreibung der Mengen vom Kontingent des h 010 m. diſchen Empfängers vor. Der Antrag geht ſodann e mitg betreffende Außenhandelsſtelle weiter. Die Handel Viet mer Saarbrücken ſowohl wie auch die Zweigſtelle. 1 Teil gegen die Verzögerungen, die aus der okrokratiſchegahe De unſachgemäßen Erledigung der Anträge durch die 1 Dian handelsſtellen ſowohl dem reichsdeutſchen Verſend erh iſiede auch dem ſaarländiſchen Empfänger entſtehen, wie nel ede Stellung genommen, jedoch nur mit geringem bezw. ri und Erfolg. Die Handelskammer Saarbrücken empfiehlt a der gend die Anträge möglichſt vollſtändig einzurei eite ö insbeſondere die zur Prüfung der Fragen note N00 Unterlagen beizubeingen, damit Rückfragen möglich 11 Jeſck mieden werden. Mit welchen Schwierigkeiten die itet/ die a Zweigſtelle der Handelskammer Saarbrücken arbeit einen weiſt der Umſtand, daß die Zweigſtelle ſeitens de. mel Ta liner Wohnungsamtes trotz aller Proteſte und 5 26 9 auf die Schädigung der deutſchen Kaufmannſchaft Gel at, e b zum dritten Male in drei Monaten aus ihren ral Di räumen herausgewieſen und in neue zu enge land ziehen mußte. Die Handelslammer Saarbrück unte liner g c ſtereſſe der Erledigung der Geſchäfte bei der Ber⸗ di andeigſtelle Beſchwerden nicht an dieſe, ſondern an 2 5 ſtändi delskammer Saarbrücken ſelbſt bezw. an die zu⸗ 0 el kammer Handelskammer zur Weitergabe an die Handels⸗ ill un Karlsen Saarbrücken zu richten. Die Handelskammer eic Schw uhe erſucht die 0 elskamigkeiten in Berückſichtigung zu ziehen und den Han⸗ ib eln terial ern ausführlich begründetes und einwandfreies Intereſſenten, die geſchilderten gegen das Geſchäftsgebahren der Außenhandels⸗ Die 8. Weiterverfolgung zur Verfügung zu ſtellen. 5 lagenheit dandelskammer Karlsruhe weiſt bei dieſer Ge⸗ ir ul geſtellten grauf hin, daß die von den Handelskammern aus⸗ opfe“ nungen Urſprungszeuaniſſe nach den neueſten Beſtim⸗ K bil Kaden, n der franzöſiſchen Zollverwaltung nur Gültigkeit uf t ſie wit einem Viſum des franzöſiſchen Kon⸗ ſulatz lekti Gebt verſehen ſind. Das Konſulat erhebt hierfür eine iti tori ſtellen 3 ei ellen von Mk. 80,40. Da auch die von den deutſchen Zoll⸗ izitah weiſe v eglaubigten Urſprungszeugniene als gültige Aus⸗ ht un den der franzöſiſchen Zollverwaltung angeſehen wer⸗ fn empfiehlt di 5 8 i 1 5 8 ang ein, Ut die Handelskammer Karlsruhe ihren bezirks⸗ . alu wen Firmen, die Beglaubigung der Urſtrungs⸗ e ewe u kae ab bes den enfendigen Zeuner dor. „ e e e e eee 4 bab en be. den 21. Juli 1920. re eee M 8 5 r 1 elskammer für die Kreiſe Karlsruhe u 1 45 Der Syndikus: J. V. gez. Steinberger) l Die Konferenz in Spa. ga den de aus Spa vorliegenden amtlichen Nachrichten flie⸗ Bon der 5 eimal ſehr ſpärlich. Soviel ſich aus den an⸗ jou 10 Ran chen läßt, iſt die Lage in Sda e Skin dolgende. Am 14. Jui ließ Reichsminiſter Pr. 12 a die ihrn Llohd George um eine Unterredung bitten, e die 6. Nach iktag um 2 Uhr gewährt wurde. Wie ö le N 00 1„Tkutſch, 77 hrt, iſt je Beſp lie in g, Leutſche Allg. Ztg.“ erfährt, iſt die Beſprechung, 175 de, der vor allem dis Kyyten frage behandelt wur⸗ auf g. ergebnislos verlaufen. Llo d George ging 5 rb uf d 5 5 b 90, wies 5 usführungen Simons nicht weiter ein und ver⸗ 1 und 1 auf den Friedensvertrag, der ja von Deutſch⸗ je dazu e angennet worden ſei. Von anderer Seite wird 1 0 f Vechalt mitgeteilt, Lloyd George habe erklärt, er aft pures und d ens der Deutſchen müde. Er werde ein hae den den D eutliches Protokoll ausarbeiten laſſen, das ele Die ez eutſchen einſach unterſchrieben werden müſſe. cal läßlich ſetzung des Ruhrgebiets ſei uner⸗ wenn ſie auch ſchwierig ſei. 5 Kur hwierig 5 niſter 3 W 8 der Unterredung traten die deutſchen Mi⸗ 1 bin“, Hachverſtändigen im Hotel„Annette und Lu⸗ abe Ber ng ihnen zur Wohnung überwieſen iſt, zu einer 1 110 dahm, zusammen, die einen recht lebhaften Verlauf lee der Villa er die aber ſonſt nichts berichtet wird. In wil Nichtigt reneuſe fand eine Beſprechung der Bevoll⸗ h arſchall Fos Verbands ſtatt, die bis Uhr danerke nee 8 n bericht 10 ch und der belgiſche Generalſtabschef Mag⸗ 1 Sbeder Abb. über die militäriſche Lage. Es ſcheint, ac Flellung einer uch der Verhandlungen oder die eres 185 Ultimatums und die Beſetzung Kol st. iets erwogen wurde. In der Ernäh⸗ in% 5 dniſſ n“ 85 ſol? der Verband zu gewiſſen„Zuge⸗ 1 d. agegen ansdeit ſein, in der Kohleufrage beharrt lie deru auf den von Millerand aufgeſtellten vier For⸗ 5 10 mi ngen vo 11 ü Jindeſtens„ allem auf der monatlichen Ablieferung von uli fand Rillionen Tonnen. Im Verlauf des 14. 4 0 5 wiederholt Beſprechungen Millerands mit gilleranddrge unter vier Augen ſtatt, worüber ſich FRillerand 5 Preſſevertretern„ſehr befriedigt“ äußerte. 0 dach fegt wie der bekannte Politiker Pertinax(der al Gn Skandbemk„Echo de Paris“ aus Spa ſchreibt, auf 1„ Bude uro unkt:„Je größer die Gefahr am anderen zen an he mn as iſt, und je mehr Germanismus und 9 sti en, 9 8 die Abſicht erkennen laſſen, ſich zu ver⸗ frgkeit o wichtiger iſt es, daß die Verbündeten Fe⸗ eutſchland beweiſen und für die Kohlen⸗ 0 aſſen, dr unſere Gegner ihren Widerſtand zuſam⸗ 0 a b 20 1 Löſung ſuchen, die mit unſerem ei 10 te B* fei 115 wieder ung des Oberſten Rats wurde abends 6 aſteh einge eneralſuſgenommen. Der dazu erwartete eng⸗ 0 getroffen iſtabschef Marſchall Wilſon war nicht eſſtatter en, die Sitz 8 8 embe matter zung wurde vertagt. Deutſche Bericht⸗ n matum melden, der deutſchen Vertretung ſei das Ulti⸗ a Len zugeſtel 100% dect anden worden, die Kohlenforderungen binnen N anzuneh idri Ruhrgebi 10 wer tehmen, widrigenfalls das Ruhrgebiet l Fansſiſge e. Dafür ſollen 6 Diviſionen, darunter zwei Fendung 170 engliſche und eine belgiſche, in Ver⸗ ertretun Havas berichtet bereits, die deutſche 9 Ibnatlich babe die Lieferung von 2 Millionen Tonnen da:. Juli abends rommen, wovon Lloyd George am Bedin 8 benachrichtigt worden ſei, ſie habe aber en Raß ngen geknüpft, deren Annahme durch den b ſofort mz deifelhaft ſei. Millerand habe ſich dar⸗ e 45 Lloyd George ausgeſprochen. Wie das 300 keinesfalls ferner meldet, ſoll die Konferenz in ö ſeinden. In 5 über den Samstag hinaus verlängert a, daß Dengliſchen Kreiſen ſoll man der Anſicht fun das zweite ſchland eine Miniſterkriſis folgen werde, chnet ite Protokoll(über die Kohlenfrage) unter⸗ „aber auf ſeitten den Verbündetten ſei man feſt zu bleiben. 0 Sp* n mi a, 1; f 510 ö dütgeteil 8 Jul. Von amtlicher deutſcher Seite wird han Tel eraufbau r in Spa vorgelegte deutſche Plan für den ö ranzöffe zerſtörten Gebiete wird in einem e a zöſiſchen Preſſe ſo ausgelegt, als wolle erhan ſteden ist natürl ieſen Gebieten Deutſche anſiedeln. elung kz 0 durchaus unzutreffend. Für die Be⸗ der in zweiter 1 früheren Bewohner dieſer Gebiete b D beſchädigten Laie Perſonen aus den übrigen Teilen % deſculſeler Blättern der in Betracht lte die chverden kater melden, nach Prüfung der deutſchen i Deutſchl ie ungeheuren Beſetzungskoſten ſei and zu zahlende Tagesleiſtung für Vb berabgeſezt 7 Franlen(etwa 24 Mk.) für den bis 33 8 worden. Bisher betrug die Leistung fach lundsr Oberſte Rat fat unterf e die Abt hal nach Havas das Erſuchen Deutſch⸗ 5 erlaſſen, ab ſemmung in Oberſchleſien zu i gele hut. Ueberhaupt ſei jede Anre⸗ lage vorhanden. gung, den Vertrag von Verſailles abzuändcen, unbedingt abzulehnen.. F N Das Kohlendittat angenommen. Spa, 15. Juli.(Havas.) Die Deutſchen haben unte gewiſſen Bedingungen die Vorſchläge der Alliierten in der Frage der Kohlenlieferung angenommen.— Eine Beſtätigung von deutſcher Seite liegt noch nicht vor. Das Bedauern des Reichskanzlers. Spa, 15. Juli.(Hab as.) Der deutſche Reichskanzler Fehrenbach hat Millerand ſchriftlich ſein Bedauern über den Zwiſchenfall in Berlin ausgeſprochen. Reichstagsabgeordneter Hue trifftt heute vormittag wieder hier ein. Wien, 15. Juli. Die Blätter erwarten, daß ſich die deutſchen Vertreter in Spa durch die Entente nicht einſchüchtern laſſen. Die Unterzeichnung der Ent⸗ waffnungsforderungen würde nur dann eine nachträgliche Rechtfertigung finden, wenn die Haltung der deutſchen Vertreter in den wirtſchaftlichen Fragen unerſchütter⸗ lich bliebe. Kundgebungen aus dem Ruhrgebiet. Eſſen, 15. Juli. Die Nachrichten aus Spa haben im Ruhrgebiet lebhafte Beunruhigung hervor⸗ gerufen. Eine Verſauelung der Arbeitergruppe der Ar⸗ beitskammer in Eſſen hat gegen das Diktat in der Koh⸗ lenfrage Widerſpruch erhoben und Ueberſchichten, die vom Diktat gefordert werden ſollten, abgelehnt. Das Recht der Arbeiter auf Freiheit und Unabhängigkeit ſtehe höher als die Forderungen des Verbands. In einer Verſammlung, in der Hue berichtete, wurde ihm das Vertrauen ausgeſprochen. Der„Bergknappe“, das Blatt des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter, erklärt: Die Forderungen des Verbands laufen hinaus auf eine Gefährdung der in langen Kämpfen errungenen Stellung der Bergarbeiter, auf eine Zertrümmerung ihrer Solidarität und der ge⸗ ſamten Arbeiterſchaft Deutſchlands, ja auf eine Durch⸗ brechung der internationalen Verbindungen zwiſchen den Bergarbeitern aller Länder. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß die Bergarbeiter Deutſchlands über ihre Kräfte hin⸗ aus arbeiten und ihr Leben verkürzen im Dienſt kapi⸗ taliſtiſcher Intereſſen des Auslands, während gleichzeitig die deutſche Arbeiterſchaft durch Mangel an Kohle brot⸗ los gemeen wird Neues vom Tage. Das polniſche Paradies. Danzig, 15. Juli. Vor der Abſtimmung wurde in den Abſtimmungsgebieten durch Agenten der polniſchen Regierung mit der Behauptung gearbeitet, in Polen ſeien die Verhältniſſe viel beſſer als in Deutſchland, in Polen lebe man wie in einem Paradies. Wie es in dieſem Paradies ausſieht, darüber berichtet der deutſche Staats⸗ kommiſſar v. Holtum für Weſtpreußen, der von den Polen ganz widerrechtlich verhaftet und verſchleppt wor⸗ den und der nun nach dreiwöchiger Gefangenſchaft wie⸗ der nach Danzig zurückgekehrt iſt, in den„Neuen Weſt⸗ preußiſchen Mitteilungen“: Sowohl in Pommerellen(dem von Polen annektierten Teil Weſtpreußens) wie im eigent⸗ lichen Polen und Galizien iſt eine außerordentliche Not⸗ In den Städten ſieht man vielfach an den Läden die Aufſchrift:„Wegen Krankheit geſchloſ⸗ ſen.“ Dieſe Krankheit beſteht in dem Mangel an jeg⸗ lichen Verkaufsgegenſtänden. In Konitz war es unmög⸗ lich, auch nur einen Kragen aufzutreiben. Herrenſtrümpfe koſteten 86 Mark das Paar. In Graudenz gelang es ihm Kragen zu kaufen, die 10—20 Mk. das Stück koſteten. Anzugsſtoffe koſteten 1500—1700 Mk. das Meter. In Tarnow in Galizien koſteten Taghemden 480 Mk. das Stück. In Lemberg wurden für die billigſten Taſchen⸗ tücher 25 2 5 das Stück verlangt. Ganz minderwertige Zigaretten koſten 1,10 Mk. das Stück. In Tarnow hat Dr. v. Holtum für das Raſieren 51 Mk. bezahlen müſſen. Minderwertige fertige Herrenanzüge waren in Tarnow und Lemberg zu Preiſen von 2500— 3400 Mk. ausgeſtellt. In Lemberg hörte Dr. v. Holtum, wie ein Schuhmacher für das Abfeilen zu dicker Herrenſohlen und für das Anbringen von Gummiabſätzen 200 Mk. verlangte. Nach Anſicht von Dr. v Holtum wird in Pommerellen in kurzer Zeit das gleiche Elend wie jetzt in Kongreßpolen und Galizien herrſchen. Das neue Stadttheater in Poſen mußte für einige Zeit geſchloſ⸗ ſen werden, um— entlauſt zu werden. „ Krieg im Oſten. Wien, 15. Juli. Auf der Linie Prokurow— Mohilew n zwiſchen Ukrainern und Bolſchewiſten ge⸗ ämpft. N 3 3 Kopenhagen, 15. Juli. Wie aus Dorpat gemeldet wird, hat die finniſch⸗ruſſiſche Friedenskonferenz auf Vorſchlag der Ruſſen geſtern beſchloſſen, die Verhand⸗ lungen für zwei Wochen abzubrechen. Der Grund hierfür ſoll in dem Feſthalten der Finnen an Petſchenga zu ſuchen ſein. f London, 15. Juli. Reuter erfährt aus amtlicher perſiſcher Quelle, daß bolſchewiſtiſche Streitkräfte die Porrberge zwiſchen Teheran und Mazarteran erreicht haben. Falſs kein wirkſamer Widerſtand geleiſtet wird, wird Teheran bald preisgegeben ſein.„ Abtragung der engliſchen Kriegsſchulden i n im Ausland. 7 London, 15. Juli.(Reuter.) Amtlich wird gemel⸗ det, daß England im vergangenen Jahre die bei meh⸗ reren neutralen Ländern aufgenommenen Anleihen zurück⸗ gezahlt hat. Nur die Vereinigten Staaten ſind noch in hervorragendem Maße Gläubiger. Der geſamte Schuldbetrag iſt um 86 136 000 Pfund vermindert worden. London, 15. Juli. Britiſche Truppen ſind in Ir⸗ land in erheblicher Stärke zuſammengezogen. Geſichtsfarbe und Modefarben. Kühne Zuſammenſtellungen ſpielen gegenwärtig in der Mode eine ſo wichtige Rolle, daß die Damen mehr als bisher darauf achten müſſen, daß ſie au dieienigen Farbentöne wählen die zu ih er Geſichtsfarbe(Teint 0 und zu der Farbe der Häare oder Augen paſſen. Das Grün z. B., das gegenwärtig in verſchiedenen grellen Tönen fahr be⸗ liebt iſt, macht blaß, ſodaß nur diejenigen, die eine allzu blü⸗ 5555 Geſichtsfarbe dämpfen oder auf der anderen Seite eine ahle Bleichheit zu einer wärmeren Bläſſe umwandeln wollen, ſolches Grün tragen dürfen. Alle Damen, deren Teint keine ausgeſprochene Farbe hat, werden durch Grün verlieren. Blau dagegen bringt eine gewiſſe Färbung ins Geſicht und wird daher für einen blaſſen Teint kleidſam, für eine blühende Geſichts farbe unkleidſam ſein. Volle tiefe Töne des Blau eignen ſich am beſten für dunkle Brünetten, während die helleren, blaſſeren Nuancen dieſer Farben dem roſigen Teint einer Blondine eine entzückende Folie verleihen. Gelb iſt vielen Vorurteilen unter⸗ worfen, die durchaus nicht immer ſtimmen. Blaſſe Damen wol. len es nicht tragen, weil ſie fürchten, noch bläſſer auszuſehen. Dies iſt aber durchaus nicht der Fall. Sondern gerade eine elbliche Tönung der Haut wird durch eine gelbe Toilette ge⸗ Pan und erſcheint klarer und friſcher. Orange verleiht dem eint, wenn er rein iſt, eine beſondere Leuchtkraft. Da zegen iſt Braun im allgemeinen unkleidſam, es ſei denn, daß der goldbraune Ton des Haars mit dem Braun des So'fs zuſam⸗ menklingen. Schwarz ſteht zu jedem Teint gut, mit Aus nahme zu ganz blaſſer Geſichtsfarbe. Eine dunkle Haut wird aber bei einer ſchwa en Toilette eine gewiſſe Aufhellung durch Creme oder Weiß erlangen, mi deſtens an den Stellen, wo das Schwarz des ids dich. een de: Haut ſaht. Grau kleidet nur einer hellen... Geſichtsfarbe; lila in die Farbe der e und das dunkle Rot ſoll von Brünetten bevorzugt werden. i a. 5 N Erſtes Sliſtungsfeſt der Fuß ball⸗Vereinigung Seaenhelm verb. mit Sportplatzeinweihung u. leichtathl. Wettkämpfen. In herrlichem Sonnenſchein lag am vergangenen Sonntag der Sportplatz der Fußball⸗Vereinigung als vor⸗ mittags 7 Uhr die Konkurrenten zu den Wettkämpfen an⸗ traten. Die Beteiligung an den einzelnen Kämpfen ſowie auch der Beſucher war trotz der Ernte gut. Die Kämpfe hatten folgendes Ergebnis: Senioren 100 m Lauf(6 Teilnehmer) 1. Sieger Ernſt Hartmann, Vgg. 2. Sieger Jak. Würz, Vgg. 3 Sieger Albert Bühler, Vgg. 200 m Tauf(5 Teilnehmer) J. Sieger Ernſt Hartmann, Vag. 2. Sieger Alb. Bühler, Vgg. 3. Jakob Würz, Vgg. 400 m Lauf(4 Teilnehmer) 1. Sieger Albert Bübler, Vgg. 2. Sieger Jakob Würz Vgg. 3. Sieger Karl Heierling, Tv. 1500 m Tauf(9 Teilnehmer) 5 1. Sieger, Val. Biegel, Vgg. 2. Sieger, Gg. Strießer, Vgg. 3. Sieger Karl Heierling, To. Kugelſtoßen(5 Teilnehmer) N 1. Sieger Gg. Hauck, Tb., 9,15 m. 2. Sieger Jakob Gärtner, Tb., 8,96 m. 3. Sieger Ed. Geil, J. V., 8,78 m. Würfelſtoßen(5 Teilnehmer) 1. Sieger Gg Hauck, Tb., 6,30 m. 2. Sieger, Ed. Geil, J. V., 6,16 m 3. Sieger Alb. Rieſenacker, Tb., 6,00 m. Hochſprung(7 Teilnehmer) 1. Sieger Ed. Geil, J V., 1,60 m. 2. Sieger Ernſt Hartmann, Vgg., 1.50 m. 5 Sieger Herm. Biegel, T., 1,50 m. Weitſprung(12 Teilnehmer) 1. Sieger Gg. Hauck, Tb., 5,11 m 2. Sieger Jakob Würz, Ogg, 4,91 m. 3. Sieger, E. Hartmann, Vgg., 4,83 m. Dreikampf(12 Teilnehmer) 1. Sieger Gg. Hauck, Tb., 40 P. 2. Sieger Ed. Geil, J. V, 32 P. 3. Sieger Heinrich Schreck, Tb., 29 P. 3. Sieger Alb. Bühler, Vag., 29 Punkte. Smleuderballwerfen(15 Teilnehmer) 1. Sieger Thomas Beck, Vgg., 37,60 m. 2 Sieger E. Hartmann, Vgg., 37,20 m. 3. Sieger Hch. Volz, Vg., 9 90 m. Tußballweitſtoß(10 Teilnehmer) 1. Sieger E. Hartmann, Vgg., 47 m. 2 Sieger H. Arnold, Vgg., 44 m. 3. Sieger Ph. Neuthinger, Vgg., 42,40 m. Tauziehen(5 Teilnehmer) 1. Sieger Turnerbund Jahn. 2. Sieger Turnverein. f 3. Sieger Jungmänner⸗Verein. 400 m Stafette(3 Teilnehmer) 1. Sieger Vereinigung 2 Sieger Turnerbund Jahn. 3. Sieger Jung männer Verein. Junioren 100 m Lauf(11 Teilnehmer) 1. Sieger K. Herdt, J. B. 2 Sieger Ludw. Raufelder, Vgg. 8. Sieger Ph. Zwingenberger, Vgg. 400 m Lauf(7 Teilnehmer) 1. Sieger Gg. Grießer, Vgg. 2. Sieger, Fritz Arnold, Th. 3. Sieger Ernſt Heierling, Vgg. ö Kugelſtoßen(10 Teilnehmer) 1. Sieger Bruno Schmich, Vgg. 2. Sieger Wilh. Eeny, Tb. 3. Sieger Herm. Winkler. J V. Hoch ſprung(3 Teilnehmer) 1. Sieger Ernſt Frey, To. 2 Sieger Em. Zwingenberger, J. V. 3. Sieger Fritz Arnold, Tb. Weitſprung(6 Teilnehmer). 1. Sieger Wilh. Daub. To. 2 Sieger Wilh. Erny, To. 3. Sieger Ernſt Frey, To. Gegen 12 Uhr hatten die Kämpfe ihr Ende erreicht Nachmittags war F. C. Union 1913 Darmſtadt zu Gaſt und abſolvierte zwei Freundſchaftsſpiele gegen die 1. und 2. Mannſchaft der Vereinigung. Die Gäſte hatten zwei flinke Mannſchaften mitgebracht und entwickelten ſchöne Spiele. Beſonders das präziſe Zuſpiel fiel auf, während man dies bei Vereinigung vermißte. Reſultat: 1. Mann⸗ ſchaft 4: 1 für Darmſtadt, 2. Mannſchaft 2: 1 für Darm⸗ ſtadt. Zirka 1500 Perſonen waren Zeugen dieſer Spiele. Abends bildete ein Ball den Abſchluß der Veranſtaltungen, wobei die Gäſte und die Mitglieder der Vereinigung noch frohe und heitere Stunden zuſammen verbrachten. Nur zu früh mußten die Gäſte die Rückreiſe antreten und mit einem„Auf Wiederſehen in Darmſtadt“ ſchü den ſte aus unſerer Mitte, in der ſie ſich ſo heimiſch fühlten. Mögen die neuen Spor tplatzanlagen einen Anſporn ſein zur eifrigen Pflege des Fußballſportes. Verantworilich für die Redaktion Gg. Ammermann Secenhe m 8 Die Spekulation in Notgeld. a In der„Köln. Ztg.“ ſchreibt Guſtav Prange: Das Münzrecht iſt ein Hoheitsrecht des Staats. Die Ausgabe von Erſatzwertzeichen aus Metall, Papier oder Porzellan, die wir mit dem Sammelnamen„Notgeld“ bezeichnen, bedeutet daher eigentlich einen Verſtoß gegen die Verfaſſung. Die ſtaatlichen Behörden haben darum das Notgeld nur ungern geſehen, oder, wie es in einem Erlaß des preußiſchen Miniſters des Innern aus dem Jahr 1917 hieß, geduldet. Vorausſetzung für ſeine ſtill⸗ ſchweigende Zulaſſung war die vorherige Meldung bei der zuſtändigen Regierung ſowie der Nachweis der drin⸗ genden Notwendigkeit; dazu mußte eine Sicherheit in der Höhe des Ausgabebetrags hinterlegt werden. Dieſe Beſtimmungen werden aber nicht überall gleich⸗ mäßig gehandhabt, und ſo hat ſich der Zuſtand heraus⸗ gebildet, daß das Notgeld zum Spekulationsgegenſtand ge⸗ worden iſt. Auf eine geniale Idee ſind die Stadtväker des Städtchens Niederlahnſtein gekommen. Der Ruhm der dortigen 50⸗Pfennig⸗Gutſcheine mit den drei Kohl⸗ raben und dem Schinken darauf, iſt bis weit über die Reichsgrenzen gedrungen. Da wurden ſie eines Tags aus dem Verkehr gezogen, und ſeitdem verkauft ſie die Stadtkaſſe als„Kriegserinnerung“ zu einem Mehrfachen des Nennwerts. In andern Orten, die nicht ſolch bevor⸗ zugtes Notgeld haben, die aber auch gern verdienen wollen, jagt eine Ausgabe die andere, wenn die Aenderung auch noch ſo geringfügig iſt(andere Farbenausführung). Be⸗ rühmtheit erlangt haben hierdurch die Gemeinden Buxte⸗ hude bei Hamburg, Kitzingen in Bayern, Triebes in 1 0 0 N 5 genügt manchen Städten noch nicht, und darum haben ſie das„Seriennotgeld“ erfunden, das heißt, es werden zu gleicher Zeit in ein und denſelben Wertſtufen Scheine mit verſchiedenen Zeichnungen ausgegeben. So gibt es Serien zu zwei Stück(Ruhla), zu vier Stück(Ohrdruf) und zu fünf Stück(Nördlingen). i Neuerdings trat der Geſchäftsſinn der Gemeinden für Notgeld noch in einem Spezialgebiet, den ſogenannten „Großſcheinen“, zutage. Dieſe Scheine in den Wert⸗ ſtufen bis zu 100 Mark ſind in der zweiten Hälfte 1918 auf beſondere Veranlaſſung und mit geldlicher Unterſtützung der Reichsbank ausgegeben und ſeit über einem Jahr wieder außer Kraft geſetzt worden. Ob ſolch ein Schein auf 100 Mark oder auf eine Mark lautet, ob er einen beſondern Entwertungsvermerk trägt oder nicht, als Zahlmittel iſt er heute in jedem Falle vollig wertlos. Es beſtehen beſtimmte Vorſchriften der Reichsbank, unter denen ſie ausnahmsweiſe an Muſeen oder als zuverläſſig bekannte Sammler abgegeben wer⸗ den können; alles andere Material ſollte vernichtet werden. 5 a Was erleben wir aber? Es iſt ein blühendes Geſchäft daraus geworden. Jeder, der zahlt, kann dieſe Scheine bekommen, und wenn es auch ganz ſichtbar zum Wieder⸗ verkauf iſt. Nur wenige Städte, wie Stuttgart und Hamm in Weſtfalen, ſehen ſich ihre Beſteller an und beſchränken ſich auf Erhebung der Selbſtkoſten. Viel⸗ fach werden ſolch ungeheuern Preiſe verlangt(z. B. von Heilbronn, Paſſau, Regensburg, Speier, Schweinfurt, Friedrichshafen und Magdeburg), daß der ſolide Samm⸗ ler darauf verzichten muß. Der Magiſtrat von Hirſch⸗ berg in Schleſien hat 30000 Stück 10⸗Mark⸗Scheine meiſtbietend zum Verkauf geſtellt, Hornberg in Baden berger Schießens durch einen Beamten in den Han gelangen laſſen. Die Stadt Köln hat ihre Großſch dem Muſeum für Handel und Induſtrie übergeben dieſe in öffentlichen Anzeigen zu teuern Preiſen bietet, während es für die eigne Sammlung über das Notgeld unentgeltlich erbittet. Kein Wunder, es unter dieſen Umſtänden bereits eine Spekulation Notgeld gibt. 1010 Noch mit einer neuen Art von Notgeld ſollen 0 beglückt werden, mit Porzellangeld, das als eri von der Hamburger Hochbahngeſellſchaft herausgebral wird. Die Herſtellerin, die ſtaatliche Porzellan in Meißen, ſteht mit einer ganzen Anzahl von meinden darüber in Unterhandkung und hat auch Reif geld in Stücken bis zu 20 Mark aus Porzellan Vorſchlag gebracht. In bezug auf Haltbarkeit und Sarne keit würde dieſes Notgeld ſicher den Vorzug verdien 0 Aber was für rieſige Geldtaſchen müßte jeder dazu ſich führen, und wie verräteriſch würden die 20. Stücke klappern! 0 Muß denn aber immer noch neues Notgeld it gegeben werden, und wenn dies wirklich der Fall 1 ſoll es dem Belieben jeder, auch der kleinste. meinde überlaſſen bleiben? Großzügig müßte die m 2 gung von Reichsmünzen zu 5, 10 und 50 Pfenn als vorgenommen werden. Solange aber noch der Nl 6 an Kleingeld beſteht, müßte die Ausgabe von ſeh il e geld ausſchließlich größern Bezirken vorbehalten ß etwa den Einzelſtaaten. Dann würde das Notgel 0 nicht den Reſt ſeines Daſeins wieder ſeinem urſpen i lichen Zweck— ein Erſatzzahlmittel zu ſein— die. und nicht mehr eine Finanzquelle für ſeine Ausga bedeuten. Reuß und Königshütte in Oberſchleſien. Aber auch das bat die Großſcheine mit der Darſtellung des Horn⸗ Lebensmiitel⸗ und Bedarfsartikel verteilung betr. Bei etwa gorkommenden Umegelmäßig⸗ keiten wle Kohlen, Fleiſch oder ſonſtigen Warenausgaben, den Sachverhalt nachprüfen zu können iſt es unbedingt nötig, ſofort irgen ein Mitglied der Kommiſſion des Lebens mittelamts zu verſtändigen, damit gleich an Ort und Stelle die nötigen Feſtſtellungen gemacht werden können. Erhält jemand ſeine ihm Tebensmiltel⸗ A, No 728 perlen, Abzugeben bei 2 Finkenberg anz Todes-Anzeige u ee l Verloreg, Freunden und Bekannten die schmerzliche 5 5 50 Nachricht, dall unser innigstgeliebter Enkel, Neffe und Bräutigam 6 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Obst-Jersteſgerung. Die Verſteigerung des Gemeindeobſtes an Ort und Stelle findet am Vienstag. den 20. Inli 1920, nachmittags von 1 Ahr ab, ſtatt. Dieſelbe nimmt ihren Anfang am Damm unterhalb des Orts bei der früheren Waſchbleiche. Seckenheim, den 14. Juli 1920. geben geg. Belo zuſte henden g 10 Zievelk rah, a Waren überhaupt nicht, ſo iſt dies ſofort, 0 N e Herdt oder ſpäteſtens am nächſten Toge beim. Kardätſchel 5 Lebensmittelamt zu melden. Für ſpä tere 1 0 2 10 e 8 Auf die wichtigſten Beſtimmungen für Fehlmeldungen wird keinerlei Erſaz mah J 8 f 5 Tur vort Mieter und Vermieter ſei hiermit aufmerkſam geleiſtet. N— Lein gemacht: f Name und Wohnung der einzelnen Dipl. Ing. Stauwi f 6 f 1 i f jeder hol 9 0 1. Jede freiwerdende Wohnung iſt inner⸗„ wir wiederholt nach kurzer schwerer Krankheit, einige Wochen Roßhaart ö einn halb 8 Tagen der Wohnungskommiſſion anzumelden. Ohne Zuſtimmung der Wohnungskom⸗ miſſton darf nicht vermietet werden. Zur Wohnungskündigung ſowie zur Mietzinsſteigerung iſt die Erlaubnis des Mieteinigungsamts nötig. Jeder Zuzug von auswärts bedarf der Genehmigung der Wohnungskommiſſton auch dann, wenn der Zuziehende inner⸗ halb der eigenen Wohnung aufgenommen werden ſoll. N . Alle Wohnungsſuchende haben ſich bei der Wohnungskommiſſion anzumelden. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die zu⸗ läfſige Zahl der Wohnräume auf die Zahl der Haushalisangehörige herab⸗ geſetzt worden. Die überſchüſſigen Räume kann die Gemeinde in Anſpruch nehmen und einem beſtimmten Wohnungs- ſuchenden unter vorläufiger Feſtſetzung des Mietvertrages zuweiſen. Der Ver⸗ trag gilt als abgeſchloſſen, wenn weder der Verfügungs berechtigte noch der Wohnungsſuchende binnen einer Woche beim Einigungsamt Widerſpruch erhebt. Alle Räume, die von der Gemeinde⸗ behörde in Anſpruch genommen werden, gelten von dem Zeitpunkt an mit Be⸗ ſchlag belegt, an dem dem Verfügungs⸗ berechtigten die Anordnung der Gemeinde⸗ vor seiner Hochzeit, im Alter von 30 Jahren durch und elle 8 be den Tod entrissen wurde. 1 Bürſten Seckenkeim, den 15. Juli 1920. 15 1 0 Luisenstr. 28.. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Magarete Frey, geb. Seitz WWò. Marie Bossert, geb. Seitz WW. kHledda Groesser, Braut. Georg Volz, Vorſitzender, Wörthſtraße 8 Gemeinderat Oswald Zeitz, Neckarauerſtr 8 5 Anton Ruf, Friedrichſtr. Thomas Seitz, Friedrichſtr. 8 Ludwig Würthwein, Ziegelſtraße Joh. Gg. Rudolf, Wilhelmſtr. Karl Seitz, Dammſtr. 14 Frau Obermaier, Friedrichſſr. 78 Frau Alfermann, Luiſenſtr. 38 Peter Herdt, Bahnhofſtr. Peter Vogler, Riebſtraße Heinrich Weißling, Friedrichſtr. Karl Neubauer, Friedrichſte. Ludwig Ruf, Mittelſtraße f Ludwig Heckmann, Mittelſtr. 18 Joſeph Moog, Mittelſtraße. Seckenheim, den 14 November 1919. Lebensmittelamt. Die Beerdigung findet morgen Samstag, den 17. Juli 1920, nachmittags 4 Uhr statt. Ger mania- Droge 0 Fr. Wagner's i Katholischer Vreuntorf⸗Verkauf. N e K 5. Die Verhandlungen in Spaa betreffend 100 Jungmänner Prein Kohlenabkommen mit den Verbündeten gaben 1625 5 uns in den letzten Tagen zu den größten Be⸗ 5. fürchtungen Anlaß. Um die in Ausſicht ſtehende Kohlenknappheit ſowie deren Teuerung der hieſigen Bevölkerung nicht ſo fühlbar zu machen und zu lindern, haben wir uns ſo⸗ fort bemüht, Mittel und Wege zu fiaden verbilligtes Brennmaterial zu beſchaffen um Karl Rühle FPßpeꝛialität: Gold arbeiten. Un arbeiten nicht passender Ge unter Garantie. Sprechstunden: täglich von 9—6 Uhr Sportabteilung. Heute Abend von 7 Uhr an Fussball-Training. Anſchließend 8 behörde eröffnet worden iſt. Dieſer har ſich von dieſem Zeitpunkt an aller Ver⸗ fügungen üder die in Anſpruch ge⸗ nommenen Räume ohne Genehmigung der Gemein debehörde zu enthalten. Ver weigert er die Ueberlaſſung der Räume, ſo iſt die Anwendung des polizeilichen Zwangs nach 88 30 und 31 des Polizei⸗ Strafgeſetzbuchs zuläſſig. Alle das Mieteinigungsamt betreffen den Angelegenheiten ſind im Rathaus, Zimmer 7, anzumelden, ſoweit ſie die Wohnungskommiſſion betreffen, bei Herrn Gemeinderat Neubauer Dienstags und Freitags im Rathaus Zimmer 9 von ½6— 7 Uhr. Seckenheim, den 13. September 1919. 8 Bürgermeiſteramt: Roch. Herdt. Lebens mittelamt. der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, ſo früh wie möglich ihren Winterbedarf zu decken. Wir verfügen z. Zt. über mehrere Waggon friſchgeſtochener trockener Torf, welcher ver⸗ mengt mit Kohlen ein vorzügliches Heiz⸗ material und ebenſo gutes billiges Streckungs⸗ mittel bildet. Wie bringen ab morgen Samstag Nachmittag bei der Kohlen-Handlung Gruber, Neckarſtraße, denſelben zum Verkauf für den Preis von 17 Mk. pro Ztr. Sollte, wie wir hoffen, dieſes Heizmaterial als maärkenfreies Stleckungsmittel bei den Haushaltungen Anklang finden, ſo werden wir für weitere Sendungen bemüht ſein, Seckenheim, den 16. Juli 1920. Lebensmittelamt. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim, r e Abend 7/7 Uhr lebungeſptel der 4. l. 5 Mancha Morgen Abend ½9 Uhr 8 Lotel Vorstands-Sitzung. Um zahlreiches und pünktliches Eiſch nen] 0 55 5 Der 55 11 3* 1 Spleler-Lerſammlung im„Aaler““ und 2. Verbandsſpiel am Sonntag betr.. Mannſchaft. Der Präſes. Sammel- Anzeiger aur tür altglieser der gandm. Ein-. Perbenſogenoſſenſchalt Diejenigen Mitglieder, welche noch Apfel⸗ wein haben wollen, können ſich beim Lager⸗ halter noch anmelden. Der Vorſtand. Perloren eine Hengabel vom Eichwald bis Friedrichſtt. Abzugeben Ackerſtr. 27 An alle Arbeiter non Seckenheim! Morgen gamstas Abend ½9 Uhr im„Deutſchen Hof“ Uikentl. Jerzammlung 1. Nie Kriſe in der Maunheimer Metallinduſtrie. 2. Die Ausſetzungen bei Lanz. Referent: Gewerkſchaftsſekretär Seizinger „ aus Mannheim. 5 Aus rache! 4 Sonntags von 9—1 Uhr- .. 5 Fleisc-RAusgabe. Morgen Samstag, den 17. ds. Mts Nr. 1 bis 536 bei eee Gruber. Nr. 537 bis 1016 bei Metzgermeiſter Gro pp⸗ N Nr. 1017 bis 1371 f bei Metzgermeiſter Tart mann. Nr 1372 bis 1897 bei Metzgermeiſter Neudeck. Nr. 1898 bis 2286 9 bei Meß enger Feuerſteing r. 2287 bis 3000 bt f bei Metzgermeiſter Engelhar len Die Bewohner der Hochſtädt erhaln 1 bei Metzgermeiſter Scherte Es entfällt auf den gültigen Wo die ganze Karte 100 und für die ha 50 gr. Fleiſch. a f Seckenheim, den 16. Juli 1920. f Wetzger Zunung Amtiche 9 Bekanntmachungen N Maul⸗ und Klauenſen In der Gemeinde Neckarhauſen i und Klauenſeuchen erloſchen. 5 0 Die angeordneten Sperrmaßnahm 1 erg 1 Sudt 1020. 8 annheim 5 1920. Bad 1.— Abilg.