Amtsblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Jlveshe im, Neckarhausen und Edingen stand.—̃ eee. 5— b 5* 1 5 a 2 2 abi 20 8 Tußborknemengapreis: Monatlich 4.— 4 mit 5 Inſerationsprets: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., 15 Jahrg. rägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Monta 19 uli 1920 Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. N 1 59 u 6 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich 9..* a— TVernſprechanſchluß Nr. 16. D. 61. 1 mit Ausnahme der Soan⸗ und Feiertage. 5 Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19818. Uhr and„„ 14 2 5 a 25 a 5 überſandte, wurde die Hoffnung ausgeſprochen, daß die ar⸗ stau 5 beiden Seiten ergeben haben, ſollen auf ſchiedsgerichtlichem liierten Regierungen Deutſchland Entgegenkomen beweiſen 7 5 ages Wege beigelegt werden. Für die Zukunſt wurde die Auf⸗ würden durch Einräumung des Rechts im Falle unzu⸗ Ke 4 Die alliierten Ge 3 ſchläge in der Kohleufrage fad ttellung eines normalen Vertrages in eus icht genommen. reichender Kohlenlieferungen, die fehlenden Mengen durch 5 lch der allgemein 2 TVC In der weiteren Unterredung wurde auch die Frage der Er⸗ einzukaufende Auslandskohlen oder zu einem kleinen Teil u vel chen Sachverſtänz er uffaſſung in den 55 der beut⸗ nennung eines deutſchen Botſchafters in Rom berührt. Dr. durch inländiſche Braunholen zu erſetzen, durch Abſchluß t 5 Rach Auſicht 57 Sach Kieht annehmbar. Eine Einigung iſt Simons wies dabei auf die Schwierigkeiten einer Löſung eines liberalen Schiffahrtsabkommens und durch Be⸗ 91 5 chverſtänbigen am erſten in der Preis⸗ dieſer Frage hin, ſolange Deutſchland in Rom kein Gebände ſeitigung der ſich jeden Monat wiederholenden Gefahr der fra e 5 0 1 2 175 kubielen, die zwar nach den jetzigen Beſtimmungen ferne oeh arligiert und ſehr unklar iſt. Die Lage erſcheint f nud Verſo⸗ ganz ungünſtia im Hinblick auf die Ernährung für nach d ung der Bergarbeiterſchaft im Ruhrgebiet, wo⸗ alte aus dem Erlös derten Vorſchlägen eine beträchtliche Summe 1 letzung. er Kotzlen zur Verfügung ſleht. Die Ein⸗ ugeh gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien ſtöf m 1 8 8 Kommiſſion für Oberſchleſien ſtößt 6 Paetſelhaf Bedenken, da die Beſtimmungen hierüber völlig Hol muifſion 725 wie weit der deutſche Einfluß in dieſer 7 Der Kar 8: wal!! wird hat oikeſpondent der„Times“ meldet: Wie berichtet 1 fend DoS kau die Bebin tgp! 0 gr f ud den Par an Bebingungen Lloyd Georges betref⸗ 1 Die Sowie est tand mit einer Ausnahme angenommen. 1 Konferenz. ſchlügt näralich vor, daß die angeregte „werde cht in London, ſondern in Breſt abgehalten 45 Die Ti dung von daes meldet, daß General Wrangel auf die Mel⸗ klärte 1 55 englischen Waffenſtillſtandsanerkennung er⸗ evölterung d ſich beſtimmt die Krim zu räumen und ng der Sowjetherrſchaft auszuliefern. 5 Die Kanevonz; 1 5 eee. 5 ine 00 uf renz n Pd. 1 5 i Baſel. Stimme über die Löfung der Kohleufrage. Nach ri 1 Juli. Der Berichterſtatter der„Basler 0 5 e kann nicht mehr zweifelhaſt ſein, ulſchland Fend e vereinbarten Bedingungen von bete selöſt iſt. Denen werden und damit die Kohlen⸗ 55 7 8850 vor allem den Löſung iſt, wie bereits geſtern ange⸗ ö 0 verdanken. 286 em englischen und italieniſchen Einfluß int 5 un man ſich 25 man aber die Söſung näher betrachtet, zin 7 25 iſt glei 588 gewiſſen Staunens nicht erwehren, 4 nicht ede tuheren edeutend mit dem wirtſchaftlichen Mani⸗ 9 80 weſter, al iitalieniſchen Außen mtniffers. Sie ist hatte die dez ane internati dale Anleihe an Deutſch⸗ 5 Was niſche Ska 1 Nach zer ahm da E ich d: Abauch bieſen deutſchen Erfolg r de Jebrdnete 0 Es 7 Arheiterſch Vaaſten eit, diefes 24 2 55 1 Sleg jabt „dieſe Kohlen⸗ Such nur ei Sir 10h 5 Anker Schritt einen Schritt abgewichen ſind, ſo iſt 4 Anfang der Na größter Wichtigkeit, denn er bedeutet den 5 ö 5 des Friedensvertrages. ti, TU. Spa 3 deutſcheztalieniſchen Beziehungen. 1d 2* er 28 2 8 2 2 nisch. Dr. Simon Juli Der deutſche Miniſter des Nuswär⸗ 100 en Mi 115 1 Deung bezogen des Aeußern, Grafen Sforza. Die Unter⸗ die f land ſich auf die Handelsbeztiehungen zwiſchen — zur Verfügung ſtände. Franzöſiſche Not. 4 TU. Paris, 17. Juli. Die Feſtigkeit der Aüiterten in der Kohlenfrage erklärt ſich aus der dringenden Notwendigkeit für Frankreich, die verlangte Menge zu erhalten, wenn ſeine Induſtrie leine Kataſtrophe erleiden ſoll. Das Ver⸗ langen von zwei Millionen Tonnen Kohlen monatlich be⸗ deutet ſchon ein Zugeſtändnis an die Deutſchen. Dieſe be⸗ mühen ſich neürlich, die Breſche zu erweitern, ſtießen aber auf die Einigkeit der Alliierten und mußten ſchließlich in der Frage der Kohlerguantität nachgeben. Das Nachgeben er⸗ ſolgte nach Reſtſtolung der Einigung der Alliierten. Frank⸗ reich hätte ſich mit drei, Belgien mit zwei und England mit einer Diviſion an der Beſetzung des Ruhrgebietes beteiligt. Sogar Giolitti- hatte ein Bataillon zugeſagt. Der„Matin“ bhauptet, daß auch die Vereinigten Staaten ſich beteiligt Beſetzung deutſchen Gebietes, ſofern die Lieferungen hinter dem verſprochenen Maße etwas zurückbleiben ſollten. Beſetzung Hamburgs? a W. T. B. Paris, 17. Juli. Wie die„Chicago Tribune“ aus Spa meldet, haben die Franzoſen der engliſchen Regierung vorgeſchlagen, falls die deutſche Regierung das Ultimatum in der Koblenfrage ablehnen ſollte, während der Beſetzungs⸗ zeit des Ruhrgebietes Hambura durch engliſche Seeſtreit⸗ kräfte ebenfalls beſetzen zu laſſen. Die engliſche Regierung habe dieſen Vorſchlag abgelehnt. Starke Beunruhigung in Dentſchland. Berlin, 17. Juli. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ berichtet, daß der in der Antwort der Entente angedrohte Einmarſch in Deutſchland in deutſchen Kreiſen ſtarke Beunruhigung er⸗ regt hat, da er über die Beſtimmungen des Friedensver⸗ die Gegenleiſtung zu fordern, und wenn ſie 7 0 0 S hatte eine Unterredung mit dem italie⸗ hätten. Jed⸗ und ſie hielt ſich durch den Jerzailler Vertrag verpflichtet hätten. 2 Die deutſchen Beratungen. i merden die Alliierten erklären, 5 deutſchen Delegation unter dieſen Punkt nicht verlangt Alliierten verbindliche Verabredung ſei. die deutſche Delegation wahrſcheinlich zufrieden geben. Schluß der Konferenz von Spa ſein. ferenz ſtattfinden. w Spa, 17. Juli. übermittelt worden. Bukareſter Frieden führten, teilgenommen. 1. 0 5 ö w Spa, 17. Juli. In dem verſönlichen Brief, mit dem Dr. Simons die deutſchen Vorſchſäge an Liond Gehyrge alls überraſchte die Deutſchen die Einigkeit und ſi es für geboten, die verlangte Qautität zu bewilligen, al Etwas weniger zu liefern, als das, wozu ſie Tu. Berlin, 17. Juli. Die Mitglieder der deutſchen Dele⸗ gation ſind der„B. 3.“ zufolge heute vormittag um 9 Uhr in Spa mit den Sachverſtändigen zu einer gemeinſamen Beratung der Antwort zuſammengetreten, welche die Alli⸗ ierten auf die jüngſten deutſchen Vorſchläge in der Kohlen⸗ frage überreicht haben. Die deutſche Erklärung wird dem Rat der Alliierten in den Mittagsſtunden überreicht werden. Die deutſche Delegation wird ſich mit den Modifikationen der Alliierten einverſtanden erklären. Ausgenommen von dieſer Zuſtimmung und der Unterſchriſt iſt Punkt 7, der die Androhung der Beſetzung des Ruhrreviers enthält für den Fall, daß bis zum 15. November 1920 nicht volle ſechs Milli⸗ onen Tonnen Kohlen geliefert ſein ſollten. Vorausſichtlich i daß die Unterſchrift der werde, ſondern daß die Strafandrohung nur eine für die i Damit wird ſich Die Unterzeichnung des Protokolls wird vorausſichtlich der Die Wiedergut⸗ machungsfrage wird dann nur eine formelle Erörterung erfahren und alsbald einem Ausſchuß zugehen, wo ſie wochen⸗ lang verhandelt werden wird. Später wird eine zweite Kon⸗ Die Antwort der deutſchen Regierung iſt bereits dem Oberſten Rat im Schloſſe de la Freineuſſe W. TB. Spa, 17. Juli. Im Leitartikel des„Temps“ vom 13. Juli wird der Reichsminiſter Dr. Simons mit dem deutſch⸗rumäniſchen Friedensvertrag vom 17. Mai 1918 in Verbindung gehracht, wobei bemerkt wird, daß er einer der weſentlichſten Mitarbeiter des damaligen Miniſterialdirek⸗ tors Kriege, des Urhebers des bekannten Petroleumabkom⸗ mens gemeſen ſei. Dieſe Unterſtellung iſt völlig unrichtig. Der Miniſter hat niemals in irgend einer Form an der Vor⸗ bereitung oder Durchführung der Verhandlungen, die zum trages hinausgehe. Es werden neue Verhandlungen dar⸗ über notwendig ſein. 1 Franzöſiſche Befriedigung. w Spa, 17. Juli. Der franzöſiſche Miniſter für öffent⸗ liche Arbeiten erklärte dem Berichterſtatter von Havas, daß er von dem zwiſchen den Alliierten abgeſchloſſenen Ueberein⸗ kommen bezüglich der Kohlen ſehr befriedigt ſei. Frankreich werde monatlich 1,6 Millionen Tonnen deutſcher Kohlen er⸗ halten, Italien 250000 Tonnen und Belgien den Reſt. Das Kohlendefizit wird ſich auf 6 Millionen Tonnen jährlich ver⸗ mindern. Der Einfluß der engliſchen Arbeiter. T. U. Spa, 17. Juli. Die vorgeſtern überreichten gegne⸗ riſchen Vorſchläge werden in zwei deutſchen Kommiſſionen durchberaten, in einer Finanz⸗ und einer Kohlenkommiſſion, und dann dem Kabinettsrat zur Entſcheidung vorgelegt. Wie verlautet, ſoll der Umſtand, daß die engliſche Arbeiterſchaft für den Fall eines Einmarſches in das Ruhrrevier mit dem Ausſtand gedroht habe, dazu beigetragen haben. den Ulti⸗ matumgedanken bei den Alliierten wieder zurückzudrängen. Hamburg gegen die Entwaffnung. 1 w Hamburg, 17. Juli. burger Bürgervereine forderte im Namen von 22 000 Mit⸗ gliedern den Senat und de Bürgerſchaft auf, bei der Reichs⸗ regierung auf der Erhe ing der Einwohnerwehren als des unentbehrlichen, örtlichen Selbſtſchutzes mit allem Nachdruck zu beſtehen. Erſt wenn alle in unrechtmäßigen Händen be⸗ findlichen Waffen eingezogen wären, könne die Reichsregie⸗ rung daran denke die Art de. ung von Sicher⸗ heitspolizei und Ewe nerwehren z ansern. 8 ee Deutſ chland. Der Zwiſchenfall an der franzöſiſchen Botſchaft. Berlin, 15. Juli.(Amtlich). Der Zwiſchenfall, der ſich geſtern am franzöſiſchen Nationalfeiertage auf dem Platz ereignete, iſt heute in einer Kabinettsſitzung erörtert worden. Dabei wurde mitgeteilt, daß die franzöſiſche Bot⸗ ſchaft auf ihrer Abſicht, den Tag auf der auch früher üblichen . — zu hiſſen, am Vortage hingewieſen und Sicherheitsmaßnah⸗ men angeregt hatte. Das Polizeipräſidium Berlin war vom Auswärtigen Amte unter dem ausdrücklichen Hinweis auf die politiſche Bedeutung der Angelegenheit erſucht worden, zur Verhütung jeglicher Störung die erforderlichen Maß⸗ S Die verſchiedenen Difſerenzen, Italien. Ken i eng den Lie oda nf * Ma el 1 IV. gelone ließ die Hände von den Taſten ſinken, über ſeit einer halben Stunde mechaniſch hinge⸗ 1 ich f und blickte nach der großen Stehuhr, deren . eierlich und langſam hin und her bewegte, oman von Erich Ebenſtein. (Nachdruck verboten.) bie j 4* 1 2 f e Er 165 lgentle im Begriff, ſtehen zu bleiben. 0 0„ f ne ben wier hr! Da dauert es wohl noch Stunden, ehe . N= dee war es unheimlich ſtill. Nichts als der träge hes Ticke, der Uhr zu hören, und als Gegenſatz dazu ein 4 eine kleine der Bibliothek nebenan, wo am Kamin⸗ e eilig hatte. vergoldete Reiſeuhr ſtand, die es immer uus Magelone%s wollte ſie die Zeit überholen. ach Norden 10 auf und trat ans Fenſter. Es lag Fedder und vot den Ausblick auf eine endlose flache Deda ein Jiehbrunnen, winzige ſtrohgedeckte Hütten, werſchwommener grauer Fleck mit einem Kirch⸗ ie, . haltene Sehnſ raurig, da hinauszublicken. Etwas wie Fre, Sl ſucht lag über der eintönigen Landſchaft. . Stabo er 1 wenigſtens Wald. Er ſollte ſich, wie 5 Donau Nahen, mit kurzen Unterbrechungen bis an dur Dieſ 15 hinter der ſchon ſerbiſches Land begann. 0 hiogenen Wald lichen, von Sümpfen und Waſſerläufen 5 alder, deren Wildreichtum Egon ſo ſehr an⸗ Die; 1 jun 8 5 de 0 85 Frau unterdrückte einen Seufzer. 35 enen 19 ja ein wenig eiferſüchtig auf dieſe Wäl⸗ 5 1 atte ſo viel Zeit verbrachte, denen er mit 1 bla Ude eimkehrte gen zueilte und aus denen er dann meiſt ſo % audern.„daß er wenig mehr aufgelegt war, zu kcbe Fünf 7 0 2 7 waren ſie nun hier auf Hirſchenau und es das elbe ſſen Bild trägſt du im Herzen? gend mit liebendem Verſtändnis. Auch gab es auf Hirſchenau Programm: Um vier Uhr war⸗ tete der Förſter unten auf Egon, der ſich leiſe, um ſie ja nicht zu wecken, von ſeinem Lager ſtahl, auf die Pirſch ging und erſt gegen neun Uhr zum Frühſtück kam. Vormittag fuhr er dann mit ihr ſpazieren. Meiſt nach Norden in die große Ebene hinein, weil es nur dort halb⸗ wegs gute Straßen gab. Manchmal auch ritten ſie zuſammen aus. Dann ging's nach Weſten oder Süden zwiſchen den Aus⸗ läufern der Wälder hin. 8 Um eins wurde gegeſſen. Nach Tiſch rauchte Egon ſeine Zigarre im Park und Magelone leiſtete ihm dabei mit einer Handarbeit Geſellſchaft. Bis dann um drei Uhr der Förſter ſchon wieder kam, ihn abzuholen Die Abende waren kurz, denn Egon war müde und drängte zum Schlafengehen. Um zehn Uhr lag man meiſt bereits im Bett. a Magelone langweilte ſich nie. Sie war eine große Natur⸗ freundin und genoß die wechſelnden Slimmungen dieſer ihr fre den, durch ihre Unberührtheit doppelt reizvollen Ge⸗ eine intereſſante Bibliothek und viel koftbaren Hausrat, den frühere Beſitzer aus aller Herren Länder hier zuſammenge⸗ tragen hatten. Endlich war ihr Innenleben viel zu reich, um ſie den Umgang mit Menſchen je vermiſſen zu laſſen. Gerade auf die Stille und Einſamkeit des weltentfernten Jagdſchlößchens hatte ſie ſich ja gefreut Und doch kam es von Tag zu Tag mehr wie Enttäu⸗ ſchung über ſie! Was ſie ſchon während ihrer kurzen Braut⸗ zeit beklommen gefühlt hatte, das empfand ſie nun hier plötz⸗ lich als ſchmerzhafte Erkenntnis: ihr Gatte, den ſie heißer liebte als je, trug kein Verlangen, ihr innerlich näher zu treten! Nie kam das Wort Liebe über ſeine Lippen. Nie erwärmte ſich ſein Blick, wenn er dem ihren zufällig be⸗ gegnete. Nie blieb er dann auf ihr ruhen. Haſtig, faſt ſcheu, glitt er von ihr ab auf lebloſe Dinge So höflich und aufmerkſam er war, empfand Magelone es doch immer deutlicher, daß jedes Alleinſein mit ihr für den Gatten heimlich Zwang bedeutete. g f Selbſt ſeine gelegentlichen Anwandlungen von Zärtlich⸗ 12 keit hatten etwas Zerſtreutes, Gezwungenes. Nicht anders, als erinnere er ſich jäh in widerwillig erwachtem Pflicht⸗ gefühl daran, daß ſie ſchließlich doch ſeine junge Frau ſei und man eigentlich die Flitterwochen hier verbrachte 1 Sie litt namenlos unter dieſer Erkenntnis und zerbrach ſich vergeblich den Kopf darüber, was eigentlich zwiſchen ihnen ſtand wie eine Mauer, über die es kein Hinüber gab. Lieb⸗ te er ſie denn nicht ein bischen? Hatte ſie ihn irgendwie ge⸗ kränkt, abgekühlt, enttäuſcht? ö Ihr ſelbſt war der Mund verſchloſſen durch ſeine Kühle, und er wußte ihr offenbar nichts zu ſagen. Beſchämt und ſchmerzlich fühlte Magelone, daß ſie ihm in ihrer unbe⸗ holfenen Schweigſamkeit langweilig ſein müſſe. Ach, und wie anders hätte ſie ſein können! a Grübelnd ſchritt ſie durch die Gemächer. Leſen, muſi⸗ zieren, handarbeiten— nichts machte ihr heute Freude. Es war eine dumpfe Unruhe in ihr, die ſie durch nichts ver⸗ treiben Ließ. In vier Wochen war ihr Aufenthalt hier zu Ende, dann ging's zurück nach Deutſchland und abermals begann ein neuer Lebensabſchnitt. Dieſer hier aber, an den Magelone ſo viele ſüße Hoffnungen geknüpft hatte, verrann tot und ungenützt! Und wenn ſie einander hier in der Ein⸗ ſamkeit nicht näherkamen, wie ſollte es dort geſchehen, wo beſtändig Menſchen um ſie ſein und das Hofleben mit ſeinem konventionellen Zwang jeden intimeren Gedankenaustauſch erſchweren würde?„5 Magelone war an einem der weſtlich gelegenen Fenſter ſtehen geblieben und ſtarrte traumverloren in den Park hinaus, 0 5 alte Bäume reglos und matt im Sonnenſchein daſtan⸗ en. Schwül drang die heiße Luft durch das geöffnete Fen⸗ ſter herein. Kein Vogel ſang. Am Himmel fraßen ſich ſchwere goldumſäumte Wolkenberge in das dunſtige Weißblau hinein. Die Sonnenſtrahlen hatten einen fahlen ſtechenden Ton. „Gewitterſtimmung“, dachte Magelone mechaniſch und ſah abermals auf die Uhr. Erſt fünf! Wenn Egon nur das Wetter rechtzeitig bemerkte 5; „%ͤͤ;ͤ /é Der Zentralausſchuß der Ham⸗ Pariſer Weiſe zu feiern, und die Flagge auf dem Botſchaftsgebäude nahmen zu treffen. Um ſo ſchärfer iſt die Unzulänglichkeit zu verurteilen, mit der die Maßnahmen des Poliseiprä⸗ ſidiums getroffen oder durchgeführt worden ſind. Das Ka⸗ binett war ſich in der entſchiedenen Verurteilung des Zwi⸗ ſchenfalles einig. In einer gemeinſamen Sitzung des Reichs⸗ kabinetts und des preußiſchen Kabinetts herrſchte Einigkeit darüber, daß die vom preußiſchen Miniſterium des Innern bereits ſuspendierten ſchuldigen Beamten ſofort zu entlaſſen ſeien. Die ohne Kenntnis der Reichsregierung und der preußiſchen Regierung von der Sicherheitspolizei ausgege⸗ bene Darſtellung, wonach ſich franzöſiſche Mannſchaften und . provozierend benommen hätten, hat ſich nicht be⸗ ſtätigt. T. U. Berlin, 17. Juli. Heute vormittag iſt in Steglitz der Schloſſerlehrling Paul Karzeminski verhaftet worden, der am Mittwoch vom Gebäude der franzöſiſchen Botſchaft die Trikolore hexabgeholt hatte. Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Lettland. w Berlin, 17. Juli. Heute iſt im auswärtigen Amte zwi⸗ ſchen bevollmächtigten Vertretern Deutſchlands und Lett⸗ lands ein vorläufiges Abkommen über die Wiederaufnahme der Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Lettland unterzeichnet worden. Der Austauſch der Ratifikations⸗ urkunde, von dem das Inkrafttreten des Abkommens ab⸗ hängt, wird erfolgen, ſo bald auf beiden Seiten verfaſſungs⸗ mäßige Inſtanzen die Ratifizierung vollzogen haben werden. 78 Organiſation des Reichswirtſchaftsrates. WTB. Berlin, 17. Juli. Der Präſident des Reichswirt⸗ ſchafts rates, Edler v. Vraun, führte geſtern vor Preſſever⸗ tretern über die Organiſation und Aufgaben des Reichs⸗ wirtſchaſtsrates u. a. aus: Der Reichswirtſchaftsrat iſt das wirtſchaftliche Parlament. Plenarſitzungen werden nur in beſchränktem Umfange abgehalten werden. Die Haupttätig⸗ keit des Reichswirtſchaftsrates iſt in Ausſchüſſe verlegt, von denen bisher drei gebildet wurden: Der Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß, der wirtſchaftliche und ſozialpolitiſche Ausſchuß. Ferner iſt die Bildung eines Ernährungsausſchuſſes bereits beſchloſſen. Der Reichswirtſchaftsrat hat in der nächſten Zeit zunächſt zwei Aufg⸗ben zu löſen: 1. Die Frage der Zwangs⸗ wirtſchaft, die nach der öffentlichen Ueberzeugung den Be⸗ dürfniſſen des heutigen Wirtſchaftslebens nicht mehr ent⸗ ſpricht. 2. Die Ordnung der Volkswirtſchaft, die ſich auf die Haushaltung, die Papiergeldwirtſchaft und die Aenderung der Steuergeſetzgebung aufbauen muß, welch letztere nach Anſicht von Braun mit den wirtſchaſtlichen Bedürfniſſen nicht im Einklang ſteht. Die geſtellten Probleme können weder in eine Form des Kapitalismus der früheren Zeit, noch in eine Form des Sozialismus nach dem Schema des Es muß eine neue ſchaftsrates ſein. 5 5 Arbeitsloſigkeit im Reiche. w Berlin, 17. Juli. Aus dem Reichsarbeitsminiſterlum wird uns mitgeteilt, daß die Zahl der unterſtützten Erwerbs⸗ loſen im Reiche, wie das infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage zu erwarten war, weiter gewachſen iſt. Nach der amt⸗ lichen Feſtſtellung beträgt die Zahl der männlichen Erwerbs⸗ loſen am 1. Juli 233 618. Auf die weiblichen Erwerb.loſen entfallen 78 573, alſo insgeſamt 312191 gegen 296 183 am 15. Juni und 270 673 am 1. Juni. Zu den eigentlichen Er⸗ werbsloſen kommen 283 793 Familienangehörige, die als Zu⸗ ſchlagsempfänger unterſtützt werden. Die Zahl der unter⸗ ſtützten Erwerbsloſen entſpricht etwa dem Stande vom 12. April dieſes Jahres. Drohender Gasarbeiterſtreik in Frankfurt. T. U. Frankfurt a. M., 17. Juli. Da die Gasarbeiter mit neuen Forderungen hervorgetreten ſind, iſt heute vormit⸗ tag der Magiſtrat zu einer Sitzung zuſammengetreten, um nochmals zu den Forderungen der Gasarbeiter Stellung zu nehmen. Nach den neuen Forderungen wird eine Erhöhung um 2 M. die Stunde verlangt: Feuerarbeiter 7,30 M.(5,50 M.), Saundwerker 7,10 M.(5,20 M.), Ungelernte 7,00 M. (4,90 M.) Stundenlohn, Die Mehrausgaben würden bei voller Bewilligung rund 10 Miltionen Mark betragen. Wie die Städtiſche Nachr. reibt, derhen die Gasarbei⸗ er, falls Lohnfe der nich bewillien werden, ſofort in den Streik zu treten.— Wie man ſoeben erfährt, ſind die Gasarbeiter bereits in den Ausſtand getreten. w Berlin, 17. Juli. Der Maſſenausſtand in Königsberg i. Pr. dauert bereits 10 Tage und umfaßt 22 000 Arbeiter. Verhandlugen werden nicht geführt. Mehrere Großbetriebe haben die Ausſtändigen entlaſſen. Die Kartoffel- und Fett⸗ verſorgung ſtockt. Die Verſorgung des Marktes leidet unter Plünderungsfurcht. Wie die Polen in Oberſchleſien wen en. w Beuthen 17. Juli. Der„Ratiboer An zeiger“ meldet: Am Sonntag ſprengte in Nollendorf eine peuniſche, mit Re⸗ volvern und Knüppeln bewaffnete Bande eine Verſamm⸗ lung heimatlicher Oberſchleſier. Auf die Sprengung war der Betrag von 3000 Mk. ausgeſetzt worden. Der italieniſche Friedenskontrolleur verhängte über den Ort den Be⸗ lagerungszuſtand. ö Ehrung deutſcher Krieger in Spa. w Spa, 17. Juli. Reichskanzler Fehrenbach und Miniſter Dr. Simons legten heute früh auf dem Friedhofe von Spa auf den dort befindlichen Gräbern deutſcher Heeres⸗ angehöriger Kränze nieder. 8 2 Vermiſchte Nachrichten. Eugliſche Wirtſchaftsbeziehungen mit Rußland. London, 17. Juli.(Unterhaus.) Bonar Law. verlas ein Telegramm, das die engliſche Regierung an die Sowjet⸗ regierung geſandt hat. Das Telegramm beſagt: Die eng⸗ liſche Regierung hat Kenntnis davon genommen, daß die Sowjetregierung die im engliſchen Memorandum vom 1. Juli niedergelegten Grundſätze als Grundlage für ein Ab⸗ kommen betreffend Wiederaufnahme der Handelsbeziehun⸗ gen ſowie der beiderſeitigen Einſtellung der Feindſeligkei⸗ ten angenommen hat. Die engiſche Regierung hat daher be⸗ ſchloſſen, die Verhandlungen über ein Handelsabkommen fortzuſetzen, ſobald die ruſſiſchen Delegierten zurückgekehrt ſind. Die engliſche Regierung ſchlägt daher ſofortigen Waf⸗ fenſtillſtand zwiſchen Polen und Sowjet⸗Rußland vor. Ein Waffenſtillſtand mit Wrangel wird ebenfalls vorgeſchlagen. Während ſich die engliſche Regierung nicht verpflichtet hat, Polen für feindliches Auftreten gegen Rußland Unterſtüt⸗ zung zu bieten, iſt es durch die Völkerbund ſatzung verpflich⸗ tet, bie Integrität Polens innerhalb ſeiner eigenen Gren⸗ zen zu verteidigen. Das Telegramm fügt hinzu: Sollte ſich Sowfetrußland trotz ſeiner wiederholten Erklärung nicht mit dem Rückzug der polniſchen Armee vom ruſſiſchen Bo⸗ den auf Grund eines Waffenſtillſtands vertrages begnügen, ſondern beabſichtigen, innerhalb des polniſchen Gebietes feindſelige Handlungen zu unternehmen, ſo werden die eng⸗ liſche Regierung und die Alliierten ſich für verpflichtet hal⸗ ten, der polniſchen Nation bei der Verteidigung ihres Be⸗ ſtehens mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu hel⸗ fen. 8 Der holländiſche Prinzgemahl in der Schweiz. „ ene 3, einen offiziellen Höf⸗ ullhe machte unmittel⸗ s der auswärtigen Ab⸗ 405 1 25 8 8 * dem Prinzgemahl ein:: Gegenbeſuch im Höter Belke⸗ Die Unruhen in Trieſt. 5 T. U. Mailand, 16. Juli. Der„Corriere della Sera“ be⸗ richtet Einzelheiten über die Tumulte in Trieſt. Danach ſind das Gebäude des jugoſlawiſchen Konſulats, die Woh⸗ nungen einiger ſüdflawiſchen Advokaten, die ſerbiſche und die ſlawiſche Schule, der Sitz der Bank von Laibach, die Re⸗ daktion des Blattes„Edinoſt“ und verſchiedene Wirtſchaf⸗ ten mit ſüdſlawiſche dſchaft angegrifſen worden. Die Urſache der Zwiſchenfälle iſt darauf zurückzuführen, daß in einer Proteſtverſammlung gegen die Vorgänge von Spalato einige Individuen wührend or Auſprache des Redners zu pfeifen begannen und ihn unterbrechen verſuchten. Ein italieniſcher Oft ie: ie armende Menge zur Ordnung, worauf dieſe mit eine bolch den Offizier angriff, der ſich jedoch in Sicherheit bringen konnte. Dagegen wurde eine andere Perſon getroffen und getötet. T. U. Agtam, 16. Juli. Vorgeſtern um 6 Uhr nachmit⸗ tags überfielen in Trieſt Arditi und anderes italieniſches Militär untermiſcht mit Pöbel das floveniſche Volkshaus, be⸗ goſſen es mit Petroleum und zündeten das Gebäude an. Der vierſtöckige Palaſt brannte bis 11 Uhr abends total nie⸗ der. Die Zahl der Opfer iſt unbekannt. Die Feuerwehr ſchritt nicht ein. Die Truppen ſchritten erſt nach 11 Uhr abends ein. Die Nachricht über dieſe Brandſtiftung hat in ganz Südſlawien eine furchtbare Erregung ausgelöſt und zu rieſtgen Demonſtrationen in Belgrad, Agram und Sera⸗ zewo geſührt. Bei allen dieſen Verſammlungen dröhnte der Ruf: Hoch der Krieg gegen Italien! g W. T. B. Mailand, 17. Juli. Ueber die Vorgänge in Trieſt berichtet der„Coriere della Sera“, daß bei dem Brande des Hotels„Balkan“ aus den Fenſtern des Hotels auf die Menge geſchoſſen und mit Handgranaten geworfen wurde. Wäh⸗ rend des Brandes erfolgten mehrere ſtarke Exploſionen, was darauf ſchließen läßt, daß in dem Hotel große Munitions⸗ mengen lagerten. Auch das Büro der Zeitung„Idinoſt“, ſowie zahlreiche ſlawiſche Gaſtwirtſchaften wurden demoliert. Die Unterſuchung der Vorgänge in Spalato. T. U. Laibach, 17. Juli. Das hieſige italieniſche Konſulat hat ſeine Tätigkeit eingeſtellt. Der Befehlshaber der adria⸗ tiſchen Ententeflotte, der amerikaniſche Admiral Andrewa, leitete eine Unterſuchung der Vorfälle in Spalato ein, und es hat ſich ergeben, daß die ganze Schuld auf die Italiener fällt, die die ſüdliche Bevölkerung am Namenstage des Kö⸗ nigs Peter durch die Herunternahme einer jugoſlawiſchen Fahne gereizt haben. 0 W. T. B. Spalato, 17. Juli. Der amerikaniſche Admiral hat den Befehl gegeben, daß alle in dem adriatiſchen Meere kreuzenden Schiffe nach Spalato zu fahren haben. Heute ſind das Schlachtſchiff„Olympia“ und ein Kreuzer hier ein⸗ e Geſtern wurde die Blockade von Spalato aufge⸗ oben. f Südflavien und Italien. 0 Baſel, 17. Juli.(Privattel.) Der„Baſeler Nationalztg.“ zufolge berichtet die römiſche„Epogca“ aus verſchiedenen An⸗ zeichen ſet zu ſchließen, daß der ſüdflaviſche Staat den Krieg mit Italien für unvormeidlich hält und ſich ſchon heute da⸗ rauf vorbereite. f 0 Baſel, 17. Juli.(Privattel.)„Corriere della Sera“ meldet daß in Sizilien ernſthafte Beſtrebungen im Gange ſind, die auf eine Loslöſung der Inſel von Italien abzielen. In vielen Städten und auch auf dem Lande fanden Maſſen⸗ demonſtratlonen für eine Autonomie Siziliens ſtatt. Sämt⸗ liche ſizilianiſchen Abgeordnete werden inder Kammer zunächſt für die Dezentraliſation des Verwaltungsſyſtems eintreten. Amerika und die Finanzkonferenz. w Brüſſel, 17. Jult. 0 Staaten werden in nicht offizieller Eigenſchaft der Brüſſeler Konferenz beiwohnen. Dieſe drei Vertreter ſeien nicht be⸗ rechtigt, an irgend einer Erörterung über die Schuld der Alliierten an Amerika teilzunehmen, oder Verpflichtungen für die Vereinigten Staaten in irgend welcher Hinſicht auf ſich zu nehmen. 1 Berlin, 17. Juli. Die Blätter bringen eine Mitteilung des Berliner Magiſtrats, daß der deutſche Städtetag an den Reichsernährungsminiſter eine Eingabe gerichtet habe, um Herabſetzung des Mindeſtpreiſes von 25 M. für den Zentner Kartoffeln. f 5 1 W. T. B. Paris, 17. Juli. Der deutſche Geſchäftsträger Mayer begab ſich am Donnerstag vormittag in den Quay d'Orſay und drückte dem Generalſekretär des Auswärtigen Paleblogue das lebhafte Bedauern ſeiner Regierung über den Vorfall in der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin aus. W. T. B. Kopenhagen, 17. Juli. Das däniſche Komitee für den Ferienaufenthalt der in Dänemark untergebrachten Kinder veröffentlicht bei Gelegenheit des bevorſtehenden Ge⸗ ſchäftsabſchluſſes eine Ueberſicht über die jetzt einjährige Tä⸗ tigkeit. Daruach haben in dieſer Zeit 8000 deutſche Kinder Erholung und Pflege in Dänemark erhalten, wo ſie auch ein⸗ gekleidet wurden. Ebenſo bekam jedes Kind nach viermona⸗ tigem Aufenthalt noch 15 Kilo Lebensmittel mit nach Hauſe. Für 100 000 Kronen Lebensmittel und Kleider wurden nach Deutſchland geſandt. Im ganzen hat das Komitee 425 000 Krouen ausgegeben. W. T. B. London, 17. Juli.(Reuter.) Das jriſche Amt teilt mit: Britiſche Truppen ſind jetzt in Irland in größe⸗ rer Stärke als je ſtationiert, und zwar ausſchließlich für den Zweck, die Zivilbehörden bei Aufrechterhaltung von Geſetz und Ordnung zu unterſtützen. W. T. B. Kopenhagen, 17. Juli. Wie aus Dorpat gemeldet wird, hat die finniſch⸗ruſſiſche Friedenskonferenz auf Vor⸗ ſchlag der Ruſſen beſchloſſen, die Verhandlungen für zwei Wochen abzubrechen. Der Grund hierfür ſoll in dem Feſt⸗ halten der Finnen an der Petſchenga zu ſuchen ſein. w Kopenhagen, 17. Juli. Wie„Berlinske Tidende“ aus Stockholm meldet, wird über Japan telegraphiert, daß der Dampfer„Cap Lopatke“, der die wiſſenſchaftliche Expedition für Kamtſchatka an Bord hatte, untergegangen iſt. Die Mit⸗ glieder der Expedition wurden gerettet, ihre Aus rüſtung iſt aber verloren. Zur Obſternte. liges Obſt in Sicht. Vor einigen Tagen wurde von den n der Erzeugergenoſſenſchaft und der „eine Verſammlung einberufen, Alle Inter⸗ eruſte Lage in den Städten ſchilderte. Die Erzeuger und Händler ermahnte er, ſie ſollten in der Preisbildung und in der Spannung zwiſchen Erzeuger⸗ und Kleinhandelspreis möglichſt beſcheidene Grenzen ziehen. Alles war gern mit einem Abbau einverſtanden, nur meinten die Landwirte, es ſollten ſich nun auch die Verbraucher und deren Vertreter dafür verwenden, daß auch die Düngemittel und alle täg⸗ lichen von Landwirten unentbehrlichen Bedarfsartikel end⸗ lich einmal einen Abbau erfahren. Die Mindeſtpreiſe für die Erzeuger des Bezirks Bühl wurden hierauf wie folgt feſtgeſetzt: Erntepflaumen 50 Pf. das Pfund, Edelpflaumen (gute von Brie, Revers, Ringlotten) 1 M., Flottow 1,20 M., Pfirſiche, je nach Größe, 1—2 M., Aepfel, je nach Qualität, 50—80 Pf., Frühzwetſchgen 60 Pf., Johannisbeeren 50 Pf., Stachelbeeren 60 Pf. das Pfund.— Die Frühzwetſchgenernte beginnt in ungefähr 14 Tagen und iſt dieſes Jahr eine ſo reichliche, daß ſowohl die badiſchen Städte als auch die nord⸗ deutſchen Induſtriebezirke mit der ſaftigen Frucht beliefert 6 1 2 2 4 8 Drei Vertreter der Vereinigten werden können“ Guker Wille zum Abbau war von Seiten da und erzielte deshalb auch die gute Tat. E Giftige Beeren reifen jetzt wieder in den Waldu und verlocken die Kinder durch ihr hübſches Aus ſeheſche Genuſſe. Beſonders iſt es die Tollkirſche⸗ 1 0 friſch abgeholzten Waldflächen ſich häufig vorfinden glänzenden ſchwarzen Beeren der Pflanze, die den der ähnlich ſehen, haben ſchon viel Unheil angerichtet. len! Beeren einhüllende fünfzipfelige Kelch und das Fehlen Steinkerus ſind das untrügliche Zeichen, daß es 5 1 beere und keine Kirſche iſt. Auch die Frucht des 11 apfels wird gern von den Kinder gepflückt. Sie 5g mit der klappenden Kapſel, die wie der Mohn kleine f Körner enthält, deren Genuß ähnliche Vergiftung nungen bervorruft wie die Tollkirſche. — 2 Badiſche Politik. a ruhe. 14. Julie. Ueber den Arbeitsplal, Landtags hörten wir aus parl. Kreiſen, daß in daft ſten Woche, am Donnerstag, nur eine Sitzung ſtattſe ſoll, die ſich mit dem neuen Landtagswahlgeſetz und ein kleineren Vorlagen befaſſen wird. Der Haushalte ſchuß des Landtags wird in der nächſten Woche den 1 Nachtrag zum Staatsvoranſchlag beraten. Inwiewen ſen Behandlung noch vor der Sommerpauſe im erfolgt, ſteht noch nicht feſt; wahrſcheinlich dürften 1 Anforderungen für Perſonalaufwendungen erledigt bft Anfang Auguſt wird der Landtag ſich bis zum Her 50 tagen. Die Ausſchüſſe werden wohl ſchon in der 195 des September zuſammentreten. Im Herbſt müſſel allem noch erledigt werden die neue Gemeindeordnung Fürſorgegeſetz für die Gemeindebeamten, das 0 ſchaftskammergeſetz, die Vollzugsvorſchriften für das ſiedelungsgeſetz und die Reviſion der nenen Beſo. ordnung. Außerdem warten noch einige ileiters auf ihre Verabſchiedung. ö anden en m anha reste Daaden und Nachbargebiele, Juli. Das ſtädtiſche Nachricht Karlsru bald ö 8 d 9 gl Jugend. Eine Mahnung, die au i nicht hart genug unterſtrichen wer kommiſſion wurde geg f S Arbeitgeberverband ten, über Preisabbau —* Der Verkehrs Grund der Reichsverf in Angelegenheiten des? verkehrs und der Tarife ein Verte 15 poſtminiſterium errichtet worden. Dem Beirat geh Baden folgende Mitglieder an: Für den Deut duſtrie⸗ und Handelstag, Bizepräſident der Handel Karl Maurer in Pforzheim und für den Deutſchen werks⸗ und Gewerbetemmertag in Hannover Mete meiſter und Stadtrat Groß in Mannheim. 0 *„Bagiſcher Bund deulſcher Jäger“, E. B., Sie ruhe. Am Sonntag den 11. d. Mis. nachmittags 2 in Karlsruhe die Gründungsverſammlung der gruppe Karlsruhe(liitzelbaden)— zu der auch de Raſtatt zählt— ſtalt. Trotzdem das prächtige S mig ter viele vom Erſcheinen abhielt und trotz der m 4 10 Zeit, die gezählt werden mußte, um den Aus wär Rückreiſe zu ermöglichen, war der Ve mmlungsſag beſetzl. Es waren weit übe 100 Mitglieder erſchken eine Anzahl Gäſte. Nach begrüßenden Worten des rufers und kurzer Berichterſtattung über die Gründigg ſammlung des jetzigen Bundes in Offenburg am f d. J. erfolgte die Vorſtandswahl. Dieſe ergab: 10 v. Pilgrim, Karlsruhe, Vorſitzender; Architekt 905 jung, Karlsruhe, Schriftführer; Oberingenieur Karlsruhe, Schatzmeiſter; Eiſenbahn⸗Oberſekretär E. Pforzheim, Bankdirektor J. Lohr, Freiburg, und 0 G. Lotz, Haslach(Kinzigtal), Beiſitzer. Daran ſchliß ſehr lehrreicher und formvollendeter Vortrag der Landgerichtsrats Dr. Sonntag:„Notwehr und Sel 77 Jagdrevier“, ein ſehr zeitgemäßes Thema. Weiten Herr Major a. D. v. Weſthoven über„Jagdhaftpflo⸗ Jagdunfallverſicherung“. Reicher Beifall lohnte be. nern. Es wurde dann Bericht erſtattet über die 5 0 mit der Wildprethändlervereinigung getroffene A übe über Wilöpreiſe und Richtlinien bekanntgegeben Abgabe von Wild an Gaſtſchützen. Hierauf folgte erſtattung über die Tätigkeit des Bundes. Dieſer zahn bereits über taufend Mitglieder, wovon über 400 Landesgruppe Karlsruhe(Mittelbaden) entfallen. 1 ſonderem Intereſſe war die Mitteilung des Land 22. Juni d. J., betr. Verbot des Erteilens von 00 an Ausländer. Ein von Schweizer Jägern eingeſan gengeſuch wurde durch Landtagsbeſchluß vom 9.3 00 durch Ablehnung erledigt erklärt. Die Richtlinien Berichterſtatter Verw.⸗Direktor Krampf für die H 11 ſerer Jagdverhältniſſe zur Kenntnis brachte, gipfelten, 0 Worten: Das deutſche Weidwerk, beſonders in unſen ren Heimat, iſt in Gefahr. Ein Zuſammenſchluß en Grundlage iſt nötig, um die Intereſſen des deutſchen zu vertreten, das deutſche Weidwerk zu ſchützen una gerechte Bahnen zu lenken. Deutſches Weidwerk, 90 von deutſchen Männern ausgeübt werden, weil es Sitte, deutſche Art und deutſches Recht iſt. Und 1 5 deutſchen Jagdgründe ein deutſches Volksvermögeh len, müſſen ſie uns auch erhalten bleiben. Ein ile kräftiges Horrido gab den Willen zur tätigen Veit 00 Nachdem der Punkt„Allgemeines“ noch die Aus ſſen einigen beachtlichen Punklen gebracht hatte, ſchloß ſitzende mit Worten des Dankes an die Erſchienen nach 6 Uhr die VBerſammlung. 1 ar Karlsruhe, 16. Juli. Die Ob ft⸗Abſatzgenoſſeneg Bauernvereins Mittelbaden hat ſich dankens werde bereit erklärt, für die minderbemittelten Schülkiſ Karlsruhe 1—2 Waggon Frühzwetſchgen unentgen Verfügung zu ſtellen. abe 1. Karlsruhe, 16. Juli. Die Badiſche Obſt⸗Ab lh ſenſchaft hat ſich mit dem von der Karlsruher Preſſeh ſion feſtgeſetzten Obſtpreis einverſtanden erklärt. fanden in Oberkirch und Oberachern Verhandlu 3 und Händlerorganiſationen wegen de es ſtatt. w Freiburg i. B., 17. Juli. Im Zuſammenhang Achthundertjahrfeier der Gründung der Stadt 1 10 wurde heute in den Räumen der alten Freiburgen e ſität die Jubiläumsausſtellung eröffnet. Der 160 0 der ſtädtiſchen Sammlungen Proſeſſor Wingenroth bei die Einleitungsanſprache, in der er betonte, lich der Jubelfeier ein Ueberblick gegeben werden n die Entwicklung der Stadt Freiburg und des Be in hiſtoriſcher, politiſcher, wirtſchaſtlicher und Hinſicht. Dieſes Heimatmuſeum werde auch für sg erhalten bleiben und iſt zuſammengeſtellt aus den, der ſtädtiſchen Sammlungen ſowie von freiwill 9 4 Lsplal, 10 g ferenz 90 17. Juli. Wie 1 wür nn g* aa deutſche Vat r Na wa ee Zeppelinkre i j 1 uzer ſtieg am Donnerstag früh um 7 Uhr zur 0 Probefahrt auf. Im Laufe des geſtrigen Tages hat 5 s Spa, 17. Juli. Di ri 8 0 3. Die geſtrige Vollſitzung fand 5 Roc mila in dem Schloſſe de la Freneuſe ſtatt. bach, Reigdeutſchen Delegation war Reichskanzler Feyren⸗ rat Di ichsminiſter Dr. Simons und der bayriſche Staats⸗ 1 eidinger anweſend. Reichsminiſter Dr. Simons ſcläge 0 Mitteilung, daß die deutſche Regierung die Vor⸗ Fun ken Einmen buen rage eacleberd beraten habe und in 3 e. Für, berſchleſſchen Frage unt d tnanzfrage wün s Goldmark für die Deutſchland, daß das Angebot von 5 825 der Dif 8.7 der Ein⸗ eine Antwort en Körperſchaf⸗ tlie en ziel ſich zu einer Beratung a ich crit, daß die deutſchen Bedin⸗ gelief eeten Kahla en werden könnten. Bei den über See 4 eine Es and fol 2 in dem oben erwähnten Sinne inſtruieren. gehenden 8 un eine Kabinettſitzung ſtatt, die nach einer ein⸗ 2 5 aber* 225 2 machte den No wegfalle. Der Miniſterpräſident de la Croi raten, ſondernrzhag, die Reparationsfrage nicht mehr zu— enf ſlattff 11 dieſelbe auf einer neuen Konferenz, welche in 1 de wird, zu vertagen. mit einer Lachlag warde angenommen. De la Croix ſchloß land die Unteren Rede die Konferenz. Kurz nach 8 Uhr deutſche egierzeichnung in der Kohlenfrage ſtatt. Für die Ceichsminfſter un leiſteten Reichskanzler Fehrenabch und Aurarſchklanſel 9 7 Unterſchrift mit dem Zuſatz der 5 In der heutigen Vollſitzung der Kon⸗ tente 2 88 dentſche Delegation die Forderung der En⸗ nachdem; ohlenfrage angenommen und unterzeichnet, rückſſchtignn 9 oberſchleſiſchen Kohlenverteilung eine Be⸗ worde 555 er deutſchen Forderung in Ausſicht geſtellt ie Einmarſchllater Ablehnung des§ 7 des Vertrages, der guim e auſel enthält. Die Beratungen der Wieder⸗ einigen Woch nage wurde auf eine neue Konferenz, die in S 17 enn Genf ſtattfinden ſoll vertagt. blen iſt anus, Bei der Verteilung der Oberſchleſiſchen 8 N„Vorwärts“ eine für Deutſchland günſtige iner 17 erzielt worden, daß es ein ſeſtes Quantum entſchlan ds egetelionen Tonnen zugeſichert erhält. Da dabnat 1750 000 teil an oberſchleſiſchen Kohlen im vorigen bung ei— Tonnen bentrug, würde durch dieſe Erhö⸗ kung gehoben werden ten Folgen der 2 Millionen⸗Liefe⸗ Elelden. Ge 16. Juli. Wie hier verlautet, wurde bei der Llnmons und amenkunft zwiſchen dem Reichsminiſter Dr. ſdopd George Lloyd George die Kohlenfrage beſprochen. cheidung der Leſtand mit Nachdruck auf einer baldigen Ent⸗ der deutſchen Regierung. 5 Koalitionsregierung in Bayern. des d. tünchen, 17. Juli. In der heutigen Sitzung von ages wurde der bisherige Miniſterpräſident Dr. 8 gewählt g 885 100 von 143 abgegebenen Stimmen wieder⸗ Vahl anzune 3 waren unbeſchrieben. Er erklärte, die nen, ie neue Miniſterlif: lin wie hen den g und gab die neue Miniſterliſte bekannt: gerer Re alitionsparteien vereinbart wurde. In grundſätze de verbreitete er ſich ſodann über die Arbeits⸗ parteien( Jezwiſchen der Staatsregierung den Koalitions⸗ worden finn die Führung der Staatsgeſchäfte feſtgelegt deſthalteſind und betonte dabei in beſonderer Weiſe das er auf die Hader Einheit des Reiches. Am Schluſſe kam n jeder S erſummlung in Spa zu ſprechen. Dieſe zeige lebens faſt unde, daß der Wiederaufbau des Wirtſchafts⸗ 989 ausschließlich von fremden Willen abhängig ſei. 5 bei die niederträchtigen Verhältniſſe anhalten n unſeren, em Augenblicke könnten ſie uns irre machen 5 80 die ganze Kraft einzuſetzen für das ran. halw Gew de von den Bolſchew'ſten beſetzt. e aben Wilna g 16. Juli. Lit. Tel⸗ eg. Die Bolſchewiſten vorge eſetzt und ſind bis in die Gegend von Lanc⸗ ſoückt, wo ſie auf die litauiſche Armee ſtießen. taudond zurück n ſich in der Richtung auf Vareng und einer von de: Für. Freigabe der Stadt Wilna an die Li⸗ geleitet worden uſläudigen Behörden omatiſche Schritte Baſel* duniſter 770 ul. Reuter meldet: Der ruſſiſche Handels⸗ Mirengliſchen R wird zwecks weiteren Verhandlungen mit audiſter iſt mi egierung morgen in London eintreffen. Der die cr Regiernr weitgehenden neuen Vollmachten der Mos⸗ cher Fowjetre ug ausgeſtattet. Laut„Times“ erklärte ſich k Nationgaßterung bereit, den Fabrilbeſitzern, gleich wer⸗ 5 9 5 beſchlagnahmten Fabriken in Rußland en. e 15 5 häng daß dor Juli. Ein Telegramm aus Damaskus eruſt inge halten we, Erregung herrſcht, die Beduinen⸗ Fast und bef ran Verſammlungen ab. Die Lage iſt ſehr ö niserregend. Latſachen zur Kohlenfrage. u miniſter. Verdruß der Verbündeten hat Reichs⸗ Frage der 155 auf der Konferenz in Spa die ſungeſchnitten aatlichen Zugehörigkeit Oberſchle ſiens dengebiets kan Aber das Schickſal dieſes wichtigen Koh⸗ nen, wenn 95 nicht mit Stillſchweigen übergangen wer⸗ von fremden 9 55 von deutſcher Kohlenförderung und dle ſind die Abbrüchen darauf die Rede iſt. Von Inter⸗ leſer Beziehu usführungen, die die„Frankf. Ztg.“ in 6⸗0 letzten 5 macht. Das Blatt ſchreibt: eſamtkohlenfz riedensjahr 1913 hatte Deutſchland eine aus dem Ruhr. erung von 191 ½ Millionen Tonnen; raebiet ſtammten davon 114 ½ Millionen (660,22 Prozent), aus Oberſchleſien 43,44 Millionen (22,35 Prozent), aus dem Saargebiet 17 Millionen (3,95 Prozent). Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr betrug 33 ½ Millionen Tonnen; hätte Deutſch⸗ land damals die Saar und Oberſchleſien nicht beſeſſen, alſo 60 Millionen Tonnen weniger Förderung gehabt, ſo wären wir ſtatt eines Kohlenausfuhr⸗Lands ein auf Zukauf ausländiſcher Kohle angewieſenes Einfuhrland geweſen. Verlieren wir jetzt Oberſchleſien, dann er⸗ zeugt Deutſchland auf abſehbare Zeit weniger Kohle, als es auch bei verhängnisvoller Einſchränkung der heimiſchen Wirtſchaft für dieſe braucht. Dann muß Deutſchland Kohle aus fremden Gebieten kaufen und kann Kohlen⸗ abgaben an das Ausland, Kohlenleiſtungen an die En⸗ 1 aus dem Friedensvertrag überhaupt nicht mehr eiſten. Daß wir Oberſchleſien behalten, iſt alſo die unbedingte Vorausſetzung für jede Kohlenlieferung überhaupt. Nach den Denkſchriften, die von den deutſchen Sachverſtändigen den Verbündeten in Spa überreicht worden ſind, hat die deutſche Steinkohlenförderung mit Einſchluß von Ober⸗ ſchleſien(ohne die Saar) im Jahr 1919 108 Millionen Tonnen oder 57 Prozent der Förderung von 1913 be⸗ tragen; die Steigerung der Braunkohlenförderung hat gerade nur die weitere Verminderung des Heizwerts durch die Verſchlechterung der Kohlenqualität wettgemacht. Für das Jahr 1920 wird, wiederum einſchließlich Oberſchle⸗ ſiens, mit einer Erhöhung der Förderung auf 126 Millionen Tonnen gerechnet(davon 30 Millionen in Oberſchleſien). Von dieſen erwarteten 126 Millionen Tonnen würden nach Deckung des Selbſtverbrauchs der Zechen, des Bedarfs der Eiſenbahnen und der Schiffahrt ſowie der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke(alles ſchon auf Grundlage der bisherigen ſchweren Einſchrän⸗ kung!) für Hausbrand, Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft insgeſamt 71 ½ Millionen Tonnen übrig bleiben, während innerhalb der jetzigen Grenzen Deutſch⸗ lands 1913 für dieſe Zwecke 85,7 Millionen Tonnen verbraucht wurden. Von dieſen 71 ½ Millionen Ton⸗ nen gehen aber die Mengen ab, die wir nach Holland, der Schweiz und Skandinavien liefern, um von ihnen Waren und Kredite zu erhalten. Alles aber, was wir an die Entente an Kohlen liefern, geht gleichfalls auf Koſten dieſer 71 ½ Millionen Tonnen für Hausbrand, Induſtrie und Landwirtſchaft. Die Rech⸗ nung iſt alſo klar. Die Entente fordert monatlich 2 Mil⸗ lionen Tonnen(ein Fünftel unſerer gegenwärtigen Ge⸗ ſamtproduktion einſchließlich Oberſchleſien!), das macht 24 Millionen Tonnen pro Jahr. Es bliebe für den deutſchen Wirtſchaftsveerrbrauch eine Geſamt⸗ menge von 41 ½ Millionen Tonnen, das iſt w enig er als die Hälfte deſſen, was wir 1913 für die gleichen Zwecke zur Verfügung hatten. Bisher haben wir geliefert: September 1919 417000 Tonnen, Oktober 599 000 Tonnen, November 622 000 Tonnen, Dezem⸗ ber 675 000 Tonnen, Januar 425 000 Tonnen, Februar 673 000, März 573 000, April 718 000, Mai 962 000 Tonnen. Auch im Mai, der demnach bisher die höchſte Lieferzahl aufwies, war alſo die Ablieferung weniger als die Hälfte von dem, was die Entente jetzt fordert. Wir alle aber wiſſen, was in dem vergangenen Winter und Frühjahr und bis jetzt der Kohlenmangel als Einſchnürung für unſer geſamtes Wirtſchafts⸗ leben und an Zuſpitzung der politiſchen Konflikte bedeutet hat. Von Oktober 1919 bis März 1920 iſt nach der amtlichen Denkſchrift der eingeſchränkte Geſamtbedarf der Indurſtie an allen Arten von Brennſtoffen nur mit 57 Prozent gedeckt worden. Wir machen ſeit Monaten verzweifelte Anſtrengungen, die Kohlenförderung zu heben. Die Bergarbeiter leiſten Ueberſchichten. Neue Maſſen von Arbeitern werden heran⸗ gezogen; insgeſamt ſollen es 150000 werden; die Ko⸗ ſten für die Beſchaffung der dafür benötigten Wohnun⸗ gen wurden im Oktober 1919 auf 3—4 Milliarden ge⸗ ſchätzt, heute dürften ſie gegen 15 Milliarden betragen. Daß die Kohlennot allgemein iſt, darüber beſteht kein Zweifel. Aber Frankreich verlangt mehr, als gerecht iſt. Es fordert Erſatz für den Produktionsausfall der 1918 von deutſchen Heeren in Nordfrankreich zer⸗ ſtörten Gruben. Aber für dieſen Produktionsausfall( Frie⸗ densförderung 20 Millionen Tonnen) hat es tatſächlich nahezu vol lſtändigen Erſatz ſchon in den Gruben des Saargebiets, die wir ihm abtreten mußten. Wenn ſich trotzdem ſein Kohlenmangel jetzt ſo ver⸗ ſchärft hat, ſo insbeſondere darum, weil es durch die Wiedereroberung von Lothringen eine neue Groß- induſtrie in ſeine Grenzen gezogen hat, der durch die Losreißung von Deutſchland die natürliche Kohlen⸗ grundlage fehlt. Unmöglich iſt das franzöſiſche Ver⸗ langen, durch Auferlegung unerträglicher Kohlenlieferungs⸗ verpflichtungen an Deutſchland gewiſſermaßen zu den Eiſenwerken, die Frankreich annektiert hat, nun auch noch die deutſchen Kohlengruben zu annektieren. Die internationale Kohlennot kann nur durch internationale Einteilung und internationale Produktionsförderung er⸗ träglich gemacht werden. Die Bilanz der Netag. N Jetzt endlich veröffentlicht eine Kriegsgeſellſch aft, die Reichs⸗Textil⸗Aktien⸗Geſellſchaft, nach Ma Un⸗ manier Retag genannt, eine geſetzmäßige Abſchluß⸗ rechnung für das Geſchäftsjahr 1919/20. Die Kriegs⸗ geſellſchaft war nach Ausbruch des Kriegs mit zahlloſen anderen nach dem Rezept des Herrn Walter R athenau in Berlin mit einem eingezahlten Aktienkapital von 4%è Millionen Mark gegründet worden. Da alle Bilanzen der früheren Jahren geheim gehalten werden, ſo kön⸗ nen ſie mit dem Ergebnis des letzten Jahrs nicht zum Vergleich herangezogen werden, aber ſchon der Einblick in dies eine Jahr genügt, um zu ſehen, in welchem Maße die Kriegsgeſellſchaften den Warenverkehr ſeit nunmehr faſt 6 Jahren beeinflußt und— verteu⸗ ert haben. f Im abgelaufenen Jahr hatte die„Retag“ eine Ge⸗ ſamteinnahme von 148 Millionen Mark, davon entfallen f auf den Ausverkauf der Kriegswirtſchafts⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft rund 27 Millionen, auf andere Waren der Retag rund 74 Millionen und auf Vermittlungsgebüh⸗ ren vom Reichsverwertungsamt und anderen Aemtern rund 43 ½ Millionen. Die Geſchäftsunkoſten be⸗ trugen in dem einen Jahr 31,7 Millionen Mark, darunter an Gehältern 10 495 292 Mark, an⸗ dere Verwaltungskoſten 3 845 293 Mk., Mieten 865 499 Mark. An Reingewinn verbleiben rund 64 ½ Mil⸗ lionen Mk., wovon an die Aktionäre 237500 Mk.(5 Prozent Dividende) fallen, 54 Millionen an das Reichs⸗ ſchatzminiſterium abgeliefert und 10 Millionen zurück⸗ geſtellt werden. Dem Beamtenpenſionsfonds werden 75 000 Mark überwieſen und 99 225 Mk. auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. Der Umſatz an Webwaren ſtellte ſich im abgelaufenen Jahr auf 1325,6 Millionen; in den 5 letzten Jahren auf 2044 Millionen.— Wenn nun auch von dem ungeheuren, Geſchäftsgewinn der Löwen⸗ anteil dem Reich zufließt, ſo iſt eine ſolche Gewinn⸗ macherei doch einfach unerhört. Um das Zehnfache hätten die Waren an die Verbraucher billiger geliefert werden können. Die Kriegsgeſellſchaften waren doch an⸗ geblich dazu eingerichtet worden, um in den Zeiten des Kriegsmangels die Deckung des Bedarfs zu ſichern, ſtatt deſſen hat es— nicht bei ihnen, wie die rie⸗ ſigen Umſätze zeigen,— wohl aber bei den Verbrauchern ſtets an Waren gemangelt und dieſe ſind aufs ärgſte übervorteilt worden. So iſt es doch kein Wunder, wenn jetzt überall der„Käuferſtreik“ eingeſetzt hat, d. h. wenn jetzt kein Geld mehr zu kaufen da iſt, während eine Reihe von Induſtrien wegen der überfüllten Läger die Betriebe ſchließen müſſen. Erſt kürzlich wurde berichtet, daß die Fiſchgeſellſchaft einen Reingewinn von 900 Prozent gemacht hat. Aus den Bilanzen der übrigen Kriegsgeſellſchaften, die nun bei den hoffentlich ſicher bevorſtehenden Auflöſungen nach und nach ans Tageslicht kommen werden, wird man noch manche Ueberraſchung erfahren. So viel ſteht jetzt ſchon feſt: unſere Kriegs⸗ wirtſchaft war von Anfang an auf ein falſches Gleis geſchoben und doppelt falſch war es, dieſes Syſtem noch ſo lange in die Friedenszeit zu übernehmen. Dieſe Art von Zwangswirtſchaft hätte längſt beſeitigt werden müſſen. Verſchärfung der Wohnungsnot in Baden. Karlsruhe, 15. Juli. Seit dem 1. Januar 1914 wird in Baden in allen Gemeinden von tauſend und mehr Einwoh⸗ nern der Zugang an neugebauten Wohnungen fortlaufend fertiggeſtellt. Jahren 1915 bis 1918 noch, nicht ein Fünftel der Bautätig⸗ keit des einen Jahres 1914 erreicht wurde. Nun hat aller⸗ dings die Einwohnerzahl in Baden in dieſer Zeit kaum zu⸗ genommen, aber die Zahl der Haushaltungen iſt beträchtlich geſtiegen und zwar um 42 000. Für Mannheim wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Zahl der Haushaltungen ſich ſeit dem Jahre 1910 doppelt ſo ſtark wie die Zahl der Einwohner vermehrt hat. Die Wohnungsnot hat ſich nicht nur durch die Zunahme der Haushaltungen verſchärft, ſondern auch durch den großen Zuſtrom der Flüchtlingsfamilien aus Elſaß⸗Lothringen. Al⸗ lein in Mannheim liegen etwa 6300 Wohnungsgeſuche vor, von denen rund 2000 aufgrund einer ſehr genauen Prüfung als dringlich zu betrachten ſind. Um der Wohnungsnot zu ſteuern, griff man bekanntlich zu verſchiedenen Mitteln. Allein durch den Ausbau von Dachgeſchoſſen entſtanden in Baden im Jahre 1919 2158 neue Wohnungen, durch ſonſtige bauliche Veränderungen 1856 und durch Baracken etwas über 1000. Es wäre jedoch verfehlt, ſo wird in einem der Karls⸗ ruher Zeitung von zuſtändiger Seite geſchriebenen Artikel ausgeführt, anzunehmen, daß auf dieſe Weiſe auch weiterhin beträchtliche Mengen von Wohnungen beſchafft werden kön⸗ nen Auf die Wohnungsrationierung wird man auch im Jahre 1920 nicht verzichten können; eine Befreiung von der Wohnungsnot, unter der Deutſchland und in Deutſchland Baden wohl mehr als irgend ein anderer Bundesſtaat leidet, läßt ſich nur auf dem Wege einer großzügigen und plan⸗ mäßigen Neubautätigkeit erreichen. Mit Hilfe der für das Jahr 1919 verfügbaren Baukoſtenzuſchüſſe in Höhe von 52 Mill. werden im ganzen nur etwa 3000 Johnungen fertig werden und die Zuſchüſſe von 42 Mill. Mark für das Jahr 1920 dürften infolge der inzwiſchen enorm geſtiegenen Bau⸗ koſten nur für halb ſo viel! mengen ausreichen. g — Ziegenmürkte. Die von der Badiſchen Laudwirt⸗ ſchaftskammer geplanten und im Lande abzuhaltenden Zucht⸗ ziegenmärkte ſind wegen der noch teilweiſe herrſchenden Maul- und Klauenſeuche undarchführbar und auf das nächſte Jahr zurückgeſtellt worden. Soweit die Seuche an den ver⸗ ſchiedenen Marktorten ſelbſt erloſchen iſt, ſo iſt ſie aber an⸗ dererſeits bei vielen in Frage kommenden Ortſchaften des betreffenden Marktbezirks erneut aufgetreten; andere Ort⸗ ſchaften liegen wieder im Sperrgebiet. Diesbezügliche Feſt⸗ ſtellungen haben daher auch ergeben, daß kaum mit einem lohnenden Zutrieb für die betreffenden Märkte gerechnet werden kann. Auch können nach kürzlicher Mitteilung des Landwirtſchaftskammeransſchuſſes in Heſſen die dort übli⸗ chen Märkte in dieſem Jahre infolge der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche nicht abgehalten werden. Dagegen haben die Körun⸗ gen im Oberlande gezeigt, dae vorläufig Ausſicht auf die Abhaltung des Bockmarktes am 18. Auguſt 1920 in Radolf⸗ zell beſteht. Den endgültigen Beſchluß über die Abhaltung dieſes Marktes können wir jedoch erſt Anfangs Auguſt den Züchtern bekanntgeben.. 25 ö * Karlsruhe, 15. Juli. Dem Landtag iſt der Geſetzent⸗ wurf über die Abänderung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes zugegangen. Es werden darin die Zuſchläge feſtgeſetzt, die die Verſicherten infolge der Teuerung der Bauſtoffe zu dem für die nach Ausbruch des Krieges fällig gewordenen Brand⸗ entſchädigungen für Gebäude von der ſtaatlichen Verſiche⸗ rungsanſtalt erhalten. i ** Karlsruhe, 16. Juli. Der Entwurf Badens zu einem Staatsvertrag über den Uebergang der Waſſerſtraßen von Baden auf das Reich iſt dem Landtage als Druckſache zuge⸗ gangen. Danach ſoll die Verwaltung und das Eigentum des Rheines von der Abzweigung des kleinen Rheins bei Straßburg bis zur badiſch⸗heſſiſchen Grenze, am Neck 7 am Main einſchließlich der Schutzhäfen, dem Tan bei Wertheim und dem Winterhafen bei Eberbach, auf das Reich übergehen. f 5 e Bretten, 16. Juli. Auf Veranlaſſung des Gewerk⸗ ſchaftskartells hat ſich hier die Stadtgemeinde mit 3 ſchiedenen Berufsverbänden und Innungen in Verbindung geſetzt, um eine Kommiſſion zu bilden, die die Fragen des Preisabbaues prüfen und zweckmäßige Vorſchläge darüber 8 155 85 1 2 rette iner Taghl.“ werden von jedem erufsverband 3 Vertreter in die zu bildende Kommiſſion entſaudt werden. 5 Ko amis 2 85 a a a nn Todimvos, 16. Juli. Wie dem„Albboten“ mitgeteilt wird, iſt der Mörder des Landwirts Simon in Todtmoos in Zell i. W. verhaftet worden. Er ſoll die Begehung der Tat bereits zugeſtanden haben. Wie das„Markgräfler Tag⸗ blatt“ hört, geht es dem ſchwerverletzten Simon noch nicht piel beſſer; er liegt noch immer bewußklyes da; dann und wann kenn er mit ſa oder nein antworten, weiter nichts. 4 Aus dieſer Feſtſtellung ergibt ſich, daß in den 3 3 . a 4 Vermiſchtes. Albert v. Keller. von Keller, der zweite Vor eſtorben. atrizierfamilie in Gais(Appenzell) 1844 geboren, aber nach dem frühen Tod des Vaters mit der feingeiſtigen Mutter nach München über, wo er ſeine Ausbildung erhielt und wo er mit verſchiedenen Unterbrechungen dauernd blieb. war mit Klinger ei er der kedeulendſten Künftler der Gegenwart. In Heidelberg machten els eine Kundgebung gegen die an⸗ Kundgebung der Schuſkinder. etwa 500 Schulbuben und Mä gebliche Obſtausfuhr nach dem Ausland. Die Rot unſerer Studentenschaft, die ſich bisher ſtolz und ſchambaft verbarg, wird grell beleuchtet durch der in wenigen Tagen in die Oeffen. die Hälfte der Berliner Studentenſchaf einmal in der Woche ein warmes Viele unſerer jungen Studierenden verbr her unſerer Kinder, unſere künftigen „ichter, Rechtsanwälte, mpf mit dem bitterſten Elend, licht ehige unterliegen. Der Aufruf, der, von unf fentlich ſeine Wirkung nicht verſehlen. Trachtenſeſt. Am 11. Juli wurde in Mar b Aus allen Tei⸗ 12 em ländliches Trachtenfeſt abgehalten. en Kurheſſens kamen die Bauern mit der Bahn geſchmückten Wagen. teilweiſe vierſpännia. in heit gelangen ſoll. Kaun: Beſtrafter S ler. 9 iſt in der Lage, Mittageſſen zu verſchaffen. gen ohne Obdach ihre Nächte auf Bahnhöfen oder ähnlichen Zufluchtsſtätten; hen als Streckenarbeiter, Laternenanzünder ihr mit Hilfe der„Geſellſchaft der Freunde“(Quäker) ins Le⸗ ſene Mittagsküche für die Studentenſchaft kann nur ſehr geringen Teil Erleichterung ſchaffen. führen zurzeit einen verzweiſel⸗ einen Kampf, ünferer Höchſchulen, von unſeren Profeſſoren, unterzeichnet, an die Herzen unſerer Bürgerſchaft ſich wenden ſoll, Landestrachten an, Oberheſſen und andere, In München iſt Profeſſor Albert ide der Münchner Sezeſſion, Keller wurde als Nachkomme einer alten Züricher von altersher vererbte Trachte iedelte Ar e 7 ſiede 8000 Bauern und Bäuerinnen Er gen ert werden, 1 einen Aufruf, Tlachter ſich chleichhändler Nachtecki f bridge(Engla verſtanden. freilich noch nicht. Aher ein aus ichnetes dieſem Ezemplar hat man entdeckt. zu 2 Zoll. Quetſchungen zugeſchrieben, die Richtung zu wachſen. deren Baumſtamm veranlaßte manche karges Brot. Die künf⸗ Aerzte, Seel⸗ in dem den Rektoren wird hof⸗ f ſuche hat man feſtgeſtellt, urg in Heſ⸗ 1 oder in laub⸗ 0 anlaſſen, ihren bunten Biedenköpfer, Festzug durch die alte Aniverſit friſchende Bilder des Landlebens auf vor führte: a Auf einem Feſtplatz mit allerlei 1 Bauerntänze aufgeführt und von Künſt⸗ he Gruppenbilder geſtellt. f wo die Tr die Bazarware verdr hr als 30 Jahren Dr. Okto Böckel die ſte wieder zu Ehren gebracht. 5 Das Wuchergericht Bamberg ver⸗ 0% Maik Geldſtrafe. Bäume. Die forſtwiſſenſchaftliche Schule in Cam⸗ d) hat aus runden ech Eine große Anzahl ſolcher v in dem Garten der Schule gibt es Beiſpiel eines das Der in Frage ſtehende Sein ſeltſames Ausſehen Eine ähnliche dieſe wuchs in Jorm einer runden Tiſchplatte. daß künſtlich den gebrachte Quetſchungen, die ſogar nicht ſtärker zu ſein brauchen als ein kräftiges Eindrücken mit den Fi ich nach einer beſtimmten Ni geradeſo wie der Stich eines Inſekts oder Aehnliches die Ent⸗ Marburger, Frankenberger, derbe kräftige Männer⸗ Der ſeits Verſuche Sſtadt war einzigartig. Etwa ritten, fuhren und marſchierten betet, Erntezeit, Brautzug, die edezi, 5 0 olche Feſte ſollten im chten noch nicht ganz ängt ſind.— In glauben, daß Himmelreich zu 2 Jahren ze Bäume zu machen reckiger Bäume gibt n Baums, und an ſpäter einmal unis ſeines Wachstums aum mißt etwa 30 Zoll 0 wird ein paar kleinen ihn dazu brachten, nur in einer Quetſchung an einem an⸗ 1 zu einem runden Aus⸗ Durch weitere Ver⸗ Baumſtämmen bei⸗ zu regieren. Reiſende ſagt gern, den Baum ver⸗ ung hin auszubreiten, erzählt. Eine Tod bat. oder Iſa, wie ſie den Heiland nennen, und der Teufel. dieſer Geiſter regiert nach ihrer Meinung„zehnmal 1009 Gegenwärtig iſt der Teufel der oberſte Regent der Welt 0 der Gebteter über alle Schichſale; Weltanſchauung der DVezedis verehren ihn als das höchſte Weſen. 1 und gnädig iſt, aber„augenbli lich nicht viel zu ſagen hat zur Herrſchaft gelangen. Weile, denn„Mekel Taus“, der Teufel, hat noch 5000 0 Die Yezedis ehren das Zeichen des Kreuzes, neben dem Teufel die Sonne und den Mond an und küſſen jedem Sonnenuntergang den Boden, der Sonne berührt haben. wie an das Neue Teſtament, n ben auch ihre eigenen heiligen Bücher, die von einem M Propheten herſtammen; hier ſind manche bibliſchen Gesch wie die von der Arche Noah, in bel wicklung eines Gallaßfers hervorruft. Dieſe Verſuche woe in der forſtwiſſenſchaftlichen Schule zu Cambridge fortge und eifrig beſprochen. denen Teilen der Welt mit der Aufforderung gewendet, Man hat ſich an Inſtitute in ven in dieſer Richtung zu unternehmen. Teufelsanbeter. Es klingt faſt unglaubwürdig, daß im Jahrhundert noch ein Volk exiſtieren ſoll, das den Teufel 4 und doch berichtet ein Reiſender aus N potamien von einem ſolchen Stamm, den er beſucht hat. ein 1 die in den Hügeln öſtlich des Tigris, Moſul wohnen.“ Sie ſprechen meiſtens araoiſch eigene Sprache, die ein kurdiſcher Dialekt iſt. nicht Muſelmänner, ſondern ihre Religion iſt ein merkw Gemiſch aus chriſtlichen, jüdiſchen und ifla nischen Basnah in Voll von grabiſcher oder kurdischer. 9 nicht welt ſo gut wit Die Nedes 1 Zügen. zwei große Geiſter die Welt beherrſchen: Zahle deshalb nimmt er 0 die oberſte Stelle ein, un Jeſus dgaegen, del ll „ 1 Aser das hat noche den die letzten Stich Sie glauben ſowohl an das obwohl ſie es freilich, W 1 „ſehr verſchieden von uns auslegen“. 95 10 J 1 merkwürdiger Um for Art Prieſterkönig, der Macht über Leben ſcht den Stamm, und ſein großes Win W manftößliches Geſetz. l Warenhaus MANNHEIM in Posten Slusen-Röcke aus helliarbigen Karos, in hübschen Faten- formen —— 2 2 kin osten Taillen-Kleider 256529555„„„4 aus Leinen, Musseline, bestickt Batist und Voile. kin Pasten Taillen-Kleider aus weiß. 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Hierdurch iſt eine Herabſetzung des Brotpreiſes bedingt. Der Unter⸗ anfgrund des§ 59 a der Reichsgetreideordnung für den Kommunalverbandsbezirk Mannheim⸗Land preiſe wie folgt feſtgelegt: a) Broipreiſe in Bäckereien: für den kleinen Laib Brot(750 Gr.) Mk. b) Brolpreiſe in Wirtſchaften: e) Krankenbrot: für 600 Gr. Mk. für 1 Pfd. ſelbſthergeſtellten Zwieback Mk. 3.88 e) Mehlpreiſe im Kleinhandel: r 1 Pfd. Roggenmehl 90% Mk. 1.26 ür 1 Pfd. Brotmehl(gem. Mehl) Mk. 1.45 50 3 3 lich Sark en 9955 Bäckers aus einſchlief ackpfand: 7 25 Mk. 224.70 für 100 Kg. Weizenmehl(90%) für 100 Kg. Krankenmehl 0 Mk. 254.50 für 100 Kg. Gerſtenmehl(850 /) Mk. 368.— für 100 Kg. Hagenmehl. 8 für 100 Kg. Maismehl od. Maisgries Mk. 368.— für 100 Kg. Kartoffelmehl Mk. 368.— nung für jeden Sack, gleichgültig welchen Faſſungs⸗ e Mh. 20.— zugeſchlagen. Bei Rücklie⸗ der die Mk. 20.— zurückbezahlt. 5 Vorgenannte Preiſe ſind Höchpreiſe. Die Folge. Mannheim, den 14. Juli 1920. 5 Oeffentliche Aufforderung zur f Abgabe einer Steuererklärung für Zur Abgabe einer Steuererklärung ein ecpflichtet: 0 gehörige außerdeutſcher Staaten, die die daultſche Staatsangehörigkeit erſt nach dem ſe, die am 31. Dezember 1919 im Deut⸗ ungelung eines Wohnſitzes ihren dauernden . gehabt haben; Mehlpreiſe bet. bei der Mehlzuweiſung eine geringere Zugabe von ausſchuß für Brotgetreide und Mehl hat deshalb mit Wirkung ab 16. Juli die Brot⸗ und Mehl⸗ für den großen Laib Brot(1500 Gr.) Mk. für 50 Gr. Brot Mk. d) Zwieback: 5 1 Pfd. Weizenmehl 900% Mk. 132 ür 1 Pfd. Krankenmehl(Weizen m. 65% Mk. 1.40 für 100 Kg. Roggenmehl(90%). (Weizenmehl 65%) Mk. 368.— Als Sackpfand werden am Schluſſe der Rech⸗ ferung der leeren Säcke erhält der Rücklieferer wie⸗ Ueberſchreitung derſelben haben Beſtrafung zur Kommunalverband Mannheim⸗Land. die Peraulegung zum RNeichangtopfer üngehörigen des Deutſchen Reichs; Juli 1914 verloren haben, und Staaten⸗ i Reiche einen Wohnſitz oder in Er⸗ gehörige außerdeutſcher Staaten, die ſich falls die zu a bis c Genannten am 31. Dezember 1919 allein oder mit ihrer Ehefrau ein Vermögen von 5000 Mark und darüber gehabt haben oder eine Auf⸗ forderung zur Abgabe der Steuererklärung erhalten. 2. die nachſtehend Genannten und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe des Vermögens; a) inländiſche Aktiengeſellſchaften, Kommandit⸗ geſellſchaften auf Aktien, Kolonialgeſell⸗ ſchaften, Berggewerkſchaften und andere Bergbau treibende Vereinigungen, Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung, Ver⸗ ſicherungsvereine, eingetragene Genoſſen- ſchaften, deren Anteile auf mindeſtens 50 Mark lauten, ſowie Kreditanſtalten; b) ſonſtige inländiſche juriſtiſche Perſonen; c) inländiſche nichtrechtsfähige Vereine ſowie ſonſtige inländiſche Vermögensmaſſen, die nicht dem Vermögen anderer Abgabepflich⸗ tiger anzurechnen ſind, insbeſondere Stif⸗ tungen ohne juriſtiſche Perſönlichkeit; d) die Eigentümer von inländiſchem Grund⸗ und Betriebsvermögen oder diejenigen Per⸗ ſonen, denen nach Artikel 297i des Friedens⸗ vertrags eine Entſchädigung gewährt worden oder zu gewähren iſt. wer zur Abgabe der Steuererklärung noch Nr. 1 und 2 Verpflichtete zu vertreten hat. Die Angehörigen des Deutſchen Reichs, die ſich bereits vor dem 31. Juli 1914 mindeſtens zwei Jahre ununterbrochen des Erwerbes wegen oder aus anderen zwingenden Gründen im Ausland aufgehalten haben, ohne einen Wohnſitz im Inland zu haben und noch am 31. Dezember 1919 im Aus⸗ land gewohnt häben, ſind zur Abgabe einer Steuererklä ung nur inſoweit verpflichtet, als ſie zu den oben unter 2d bezeichneten Perſonen gehören. Dieſe Ausnahme findet jedoch keine Anwendung auf Reichs⸗ und Staatsbeamte, die ihren dienſtli⸗ chen Wohnſitz im Ausland gehabt haben. Die zur Abgabe der Steuererklärung Verpflich⸗ teten werden aufgefordert, die Steuererklärung un⸗ ter Benutzung des vorgeſchriehenen Vordrucks ſpäledens bis 28 Auguſt 1920 bei dem unterzeichneten Steuerkommiſſär einzurei⸗ chen. Vordrucke für die Steuererklärung können von dem unterzeichneten Steuerkommiſſär bezogen werden, und zwar, ſoweit den Steuerpflichtigen Vordrucke nicht zugeſtellt worden ſind und es ſich um die beiden erſten Stücke handelt, koſtenlos und ſoweit weitere Stücke verlangt werden, gegen Zah⸗ lung von 0,80 Mk. für jedes weitere Stück. Die Verpflichtung zur Abgabe der Steuererklärung be⸗ ſteht auch dann, wenn ein Vordruck nicht zugeſandt worden iſt. Die Einſendung ſchriftlicher Erklär ungen durch die Poſt iſt zuläſſig geſchieht aber auf die Gefahr des zur Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Einſchreibebriefs. Mündliche Erklärungen werden von dem unter⸗ zeichneten Steuerkommiſſär während der Geſchäfts⸗ ſtunden zu Protokoll entgegengenommen. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegen⸗ den Steuererklärung verſäumt, wird mit Geldſtrafen zu der Abgabe der Steuererklärung angehalten; auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. der entgültig feſtgeſ 670 Steuer aufgelegt werden 91 Dezember 1919 im Deutſchen Reiche 75 wegen gehalten; Wer das Reichsnotopfer ganz oder tei Endiviensstzlinge % Ange babnen ſtigt oder hierbei hilft oder wer ſeines Vorteils wegen Gegenſtände, von denen er weiß oder an⸗ nehmen muß, daß das Reichsnotopfer für ſie hin⸗ terzogen iſt, verheimlicht, abſetzt oder zu ihrem Abſatz mitwirkt, wird mit Geldſtrafe bis zum drei⸗ fachen Betrage der betreffenden Steuer beſtraft. Neben der Geldſtrafe kann auf Gefängnis u. Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt ſowie die Beſtrafung auf Koſten des Verurteilten bekannt⸗ gemacht werden. Vermögen das bei der Veran⸗ lagung zum Reichsnotopfer vorſätzlich verſchwiegen wird, verfällt zugunſten des Reichs. Sonſtige Zu⸗ widerhandlungen gegen die Vorſchriften d. Geſetzes über das Reichsnotopfer oder die Aang Ver⸗ waltungsbeſtimmungen können mit Ordnungsſtra⸗ fen bis zu 1000 Mk. geahndet werden. Für die bis zum 30. Juni 1920 auf das Reichs⸗ notopfer bar gezahlten Beträge(8 41 des Geſetzes werden 8 v. H. und für die in der Zeit v. 1. Juli bis 31 Dezember 1920 bar gezahlten Beträge 4. v. H. als Vergütung gewährt. Die in dem§ 30 des Ges hes über das Reichsnotopfer vorgeſchriebene ö⸗ prozentige Verzinſung der Steuer vom 1. Januar 1920 ab hört für den durch die Zahlung getilgten Betrag mit dem Tage der Einzahlung 905 Mannheim, im Inni 1920. f Der Steuerkomm ſſär. Nach Aboſchluß der Neuwahl zum Kirchen gemeinbdenusſchuß orönen wis die Neuwahl Arn Rieiglieder des Nirchengemeinde⸗ val an auf Saunkag, den 1. Auguſt 1920, vormittags ½11 Uhr im Kunfirnaudenſaal. Zu wählen ſind 9 Kuchengemeinderäte. Wahlberechtigt find die 45 Mitglieder des K.⸗Gemeindeaus⸗ ſchuſſes und die bisherigen K⸗Gemeinderäte. Wänlbar ſind die über 30 Jahre alten ummberrchtlgten Gemeindeglieder von gutem Ruf und bewährtem kirchlichem Sinn, von denen kirchliche Einſicht und Erfahrung erwartet werden darf und die bereit ſind, die in 8 32 der K V. vorgeſchriebene Verpflichtung zu übernehmen. Die Wahluorſchlagsliſten ſtud bis ſpäteſtens 22. Juli 1920, abends 6 Uhr bei Unterzeichnetem einzureichen, wo auch K.⸗Verfaſſung und Wahlordnung zur Einſicht der Beteiligten aufliegen. Seckenheim, den 11. Juli 1920. EGunungel. Kirchengemeinderat: Kunz. Läuch⸗ und Schöne Cinleachweine zu verkaufen.(b Roſeuſtr. Ar. 9. zu verkaufen.(b Wilbelmaſtr. 48 Seltene Kaufgelegenheit Ein neues Schlafzimmer, eichen lackietl, 1 Beitstellen, zwei Hachttische, zweit Rleidetschrank, Waschtisch und 55 ſolide Handarbeit, zu dem Preiſe von Mark; zwei Patentröste zum Selbſttoh preis; ein ſchönes Sofa, neu bezogen, 4% 7 Treppenleiter, 1,80 und 2,50 hoch, ſehr! zu verkaufen. 1 Wilhelmgrae — Zechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnelſ⸗ Sa. Zimmermann. 5 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Obst-Oersteigerung. Die Verſteigerung des Gemeinden 6 an Oit und Stelle findet am Vien den 20. Juli 1920, nachmittag“ 1 Ahr ab, ſtatt. Dieſelbe nimm, Anfang am amm unterhalb des Oi der früheren Waſchbleiche. 4 Seckenheim, den 14. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. g Maul- und Klauenſeuche Nachdem die Speermaßregeln auf ſind, iſt der Farrenſtall ſowie die Bockholtung wieder geöffnet. 9 Seckenheim, den 19. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: i och. Lebensmittel 1 den Speck f Margarine Erbſen und Bohnen Beſter Colombiakaffee Kakao Munioka⸗Gries 1 Büchſe Doſenmilch 1 St. Lenoxſeife ½ Pfund 1 Paket 10 Schachteln Zünd⸗ hölzer hölländiſche 7 Schwediſche 34 0 Vom Fett werden auch halbe vom Kaffee, Kakao und Gries ½ Pfunde ausgegeben. Düten und Einwi papiere ſind mitzubringen. Lehengmittelamt. Ausgabe von Ruchauseh Um eine gerechte Verteilung und Konttolle der täglichen Milchmenge vor zu können, haben wir alle Michbezuch tigte in drei Gruppen geteilt und zw 5— 1 Kinder bis zu 1 e ruppe 2 Kinder bis zu 4 Jahren. 1 9 8 g 18585 Aus Gruppe 3 Kranke und 70jährige 5 brauner Gruppe 1 und 2 wird jeden Tag Gruppe 3 ſoweit der Reſt reicht. Solange die Ablieferung nicht kommen Bezugs berechtigte auf jeden roten Ausweis auf jeden grauen Ausweis auf jeden braunen Ausweis Die Milchausweiſe werden morgen tag Nachmittag von 1—5 Uhr Lebensmittelamt Zimmer 1 ausgegeb⸗ Die alten Ausweiſe ſind ab den 21. ungiltig fl Pauazin 8 hüten 3 1 Jeder Ausweis koſtet 10 Pfg. Sicke Juli 19 Damenschreibtisch, hell eichen, 220 M Gh 1