Amtsblatt der Bürgermefsterdmter 8 Abonnemensspreis: Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. e ausen und Edingen mit Dienstag, 20. Juli 1920. Juferationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 160 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkouto! Narlarnhe Wr. 19819 Tagesſchau. In einer Auwandlung von ſchwerer P her 5 gerufen durch den Druck allgemeiner und perſönlicher hat Prinz Joachim von Preußen, der 9 Kaiſers, am Samstag Nachmittag in der a Lignitz die Waffe gegen ſich gerichtet. Die Verletzung ar ſo ſchwer, daß er heute Nacht 1 Uhr verſchieden iſt. der amerikaniſchen gemeinnützigen Geſellſchaft wer⸗ 0 000 Milchkühe zur Linderung der Not der un⸗ rten Kinder nach Deutſchland geliefert werden. Stadt Freiburg feierte geſtern das Jubiläum des eſtehens, zu dem Reichskanzler Fehrenbach und ſter Dr. Wirth, die beide Freiburger Bürger Glückwünſche perſönlich überbrachten. Das Groß⸗ r ſandte ebenfalls ein Glückwunſchtelegramm. jün. Saarbrücken, 18. Juli. Eine Exploſionskataſtrophe J geſtern in einem Munitions depot bei Sagaralben, in rüher der Artilleriepark einer deutſchen Armeeinſpek⸗ In dem über 300 Holsbaracken umfaſ⸗ Depot lagerten u. a. auch große Mengen Gasgrana⸗ urchtbare Wirkung noch aus dem Kriege her be⸗ t. Ein großer Teil der Einwohner von Saaralben e umliegenden Dörfer geflüchtet, da bei weiteren ie Stadt ſchwer gefährdet iſt. eregiment 135 iſt zu 5 wierigkeiten üngſte Sohn des Das franzöſi⸗ den Rettungsarbeiten 200 Eiſenbahnwagen ſtehen bereit, Die Urſache iſt in gen worden. tadt eventuell zu räumen. 2 indung von Leuchtraketen zu ſuchen, wodurch 12 Das Munitionslager ſoll omben explodierte. 9. vplodlerten. el 5 4* 535 4 10 dauer t von 100 Millionen haben. 6 2 8. sabbau und freie Wertſehaft. politiſchen und finanziellen Zuſammenbruch folgte eine kurze aber wilde Spekulations⸗ Mit dem Steigen des Mark⸗ der Ausverkauf der deutſchen Volkswirtſchaft Bis dahin wurden die Lohn⸗ und dungen ſpielend amortiſiert und andererſeits Varenpreiserhöhungen wieder durch Lohn⸗ u. eirüngen ausgeglichen werden.. Jetzt iſt ein Stillſtand eingetreten, der die hn oder Gehalt zwingt, ſich auf der anderen Preisabbau iſt jetzt die Parole und dort, unrechtmäßige Urſachen der Verhandlun⸗ ugsmaßnahmen ſollen dazu führen, die Preiſe „ Landwirtſchaft, Handel und Induſtrie werden bert, niedrigere Preiſe zu ſtellen und von dieſer 1s wird die Forderung aufgeſtellt, die Zwangswirt⸗ n beſeiligen und die freie Wirt führe ing hier nicht darkber geſprochen werden, ob die Ein⸗ i der Zwangswirtſchaft in allen Zweigen zum Ab⸗ , ſondern wir wollen einmal betrachten, wie die ſchaft ausſieht, nach der man verlangt. Die jetzige ehg 12 ꝗ 75 ſchaft iſt im allgemeinen darauf eingeſtellt, die t zen Rohſtoffe zu rationieren, anſtatt darauf ein⸗ die Prodaktion zu vermehren. 2 t, dann iſt aber noch lange nicht die freie Kon⸗ uden, von der man ſich mit Recht eine Verbil⸗ ms verſpricht. Denn heute ſind Handwerk, Handel ſo feſt organiſiert, daß an freie Kon⸗ Es hat ſelbſtverſtändlich große S iſt nun vorbei. Das hat auf⸗ üft zu macher 2 ſachen. außt hier oder zu erkennen. einzuführen. — t zu denken iſt. 1 d Mi yfſcho tele. Zweige desſelben ſich zufammenſchließen zu gemeinſamer Arbeit, aber das darf nicht dahin ausarten, daß aus dieſen Zuſammenſchlüſſen Preiskartelle entſtehen um ſich Mono⸗ polpreiſe zu ſichern. Und das iſt doch heute vielfach der Fall. Wenn ſich heute das Handwerk und der Handel zu⸗ ſammenſchließen, um in gemeinſamen Einkauf billigere Preiſe zu erzielen und ſo unnötige Zwiſchengewinne aus⸗ zuſchalten, dann iſt das gut und kommt der Allgemeinheit zugute, aber einheitliche Preisſeſtſetzung iſt ein ungeſunder Zuſtand. Das iſt nicht freie Konken z. Wie kann man einheitliche Preiſe feſtſetzen, wo die Geſchäftskoſten überall verſchieden ſind. Der eine Kaufmann kauft, infolge ſeiner Tüchitgkeit, billiger ein wie der andere; der eine Handwer⸗ ker arbeitet billiger, weil er es verſtanden hat, ſeinen Be⸗ trieb beſſer einzurichten uſw. Dieſe Vorteile kommen bei der heutigen Geſchäftspraxis gar nicht zur Geltung. Sie verſchaffen dem Tüchtigen zwar einen müheloſen Mehrge, winn, aber ſie bedeuten ein Hemmnis der Wirtſchaftsent⸗ wicklung. Wenn jeder nach ſeiner Möglichkeit rechnen würde, dann würde das einen kolloſſalen Anſporn für die weniger Tüchtigen bedeuten und die Produktion würde verbilligt. Heute ſchleppen wir aber eine ſolch große Zahl unfähiger Elemente mit durch, daß unſere Volkswirtſchaft ſehr darunter leidet. Wir müſſen berückſichtigen, daß die Armut unſeres Volkes uns zwingt, alle Kräfte anzuſpanen und rückſichts! über ei er ſtendige Exiſtenzen hin⸗ wegzugehen. Nur ſo können wi der en geſunben Ver⸗ hältniſſen kommen und nur ſo kommen wir zu dem Preis⸗ abbau der erreicht werden kann und muß. Was hat uns denn auf dem Weltmarkt groß gemacht vor dem Kriege? Die auf die äußerſte Möglichkeit eingeſtellte Kalkulation des deutſchen Kaufmanns. 5 5 Das ſollten die an dieſer Frage intereſſierten Kreiſe be⸗ rückſichtigen und wenn ſie das nicht tun, dann iſt ihr Ruf nach der freien Wirtſchaft unberechtigt und die Zwangs⸗ wirtſchaft würde vorteilhafter ſein oder die genoſſenſchaft⸗ liche Bewirtſchaftung im Auſtrage des Gemeinweſens. Die Konferenz in Spa. Der Kohlenvertrag mit Vorbehalt unterzeichnet. S bluß der Konferenz. Spa, 17. Juli. Die geſtrige Vollſitzung fand um 5 Uhr nachmittags im Schloß de la Freineuſe ſtatt. Von der deutſchen Ver⸗ tretung war Reichskanzler Fehrenbach, Reichsminiſter Dr. Simons und der bayeriſche Staatsrat Dr. v. Meinel anweſend. Reichsminiſter Dr. Simons machte Mit⸗ teilung, daß die deutſche Regierung in der Kohlenfrage in drei Punkten Einwendungen mache: in der Finanz⸗ frage, in der oberſchleſiſchen Frage und in der Beſetzungs⸗ frage. In der Finanzfrage wünſche Deutſchland, daß die Angebote der Prämie von fünf Goldmark für die Tonne und der Vorſchuß, der aus dem Unterſchied zwi⸗ ſchen deutſchem Inlandpreis und dem Weltmarktpreis für die Kohlenlieferung berechnet werde, nicht nur für die über Land gelieferte Kohle, ſondern gelieferte bewilligt werde. In der oberſchleſiſchen Frage beſtehe die deut⸗ ſche Regierung auf Bürgf haften, die ihr die Lieferun⸗ gen mit Oſtkohle für den Fall von Schwierigkeiten im Ruhrgebiet ſichern. äußerten Sinne erfolge. uch für die über See Zu Par. 7 betr. Einmarſchbeſtimmung könnte die deutſche Regierung ohne vorherige Zuſtimmung der geſetzgebenden Körperſchaften ihre Zuſtimmung nicht geben. Sie ſchlug deshalb eine ſolche Faſſung vor, daß dieſe Beſtimmung nur für den Fall vorſätz⸗ licher Verletzung gelte. Die Verbündeten zogen ſich zu einer langen Beratung zurück und teilten ſchließlich mit, daß die deutſchen Be⸗ ſtimmungen nicht angenommen werden könnten. Nach Beſprechungen mit dem Reichskanzler erklärte Dr. Simons, er bitte um eine Unterbrechung der Sitzung, da die deutſche Vertretung ſich beraten müſſe. Zu dieſer Beratung wurden Reichsminiſter Wirth, Dr. Hermes und Dr. Scholz ſowie die Staat⸗ſekretäre Albert, Bergmann und Müller eiligſt hinzugeruſen. Es fand ſodann eine Kabinettsfitzung ſtalt, die nach eingehender Beſprechung zu dem Ergebnis kam, an folgenden zwei Punk⸗ ten feſtzuhalten: 1. 15 5 in ee en Frage eine Zuſage in dem von Lloyd⸗George ge⸗ 11 1 5 2. Daß Par. 7 des Ver- trags wegfalle. 2 5. In der oberſchleſiſchen Frage erklärten die Verbündeten, daß der deutſchen Regierung ein beglaubigter Auszug aus dem amtlichen Sitzungsprotokoll mit den Erklärung des Herrn Lloyd⸗George übergeben werde, wo⸗ durch die deutſchen Bedenken wohl zerſtört wären. Hin⸗ ſichtlich Par. 7 ſchienen ſie jedoch keine Nachgiebigkeit zu zeigen, ſondern verſuchten immer und immer wieder durch die militäriſchen Drohungen die deutſche Unterſchrift zu erzwingen. Die Vollſitzung trat dann wieder zuſammen. 5 Miniſterpräſident Millerand erklärte, die deutſche Regierung habe anſcheinend immer noch nicht verſtan⸗ den, daß es der unbeugſame Wille Frankreichs ſei, die Erfüllung des Friedensvertrags ſicherzuſtellen. Miniſter⸗ präſident Lloyd George erklärte, er begreife den Wider⸗ ſtand gegen die Unterzeichnung der Einmarſchbeſtimmun⸗ gen nicht. Er ſei der Meinung, daß die deutſche Re⸗ gierung hier unter Einflüſſen von außen ſtehe. Ja, es ſeien anſcheinend Beſtrebungen von deutſcher Seite im Gang geweſen, denen an der ſofortigen Beſet⸗ zung 9 80 Ruhrgebiets durch die Verbündeten ge⸗ egen ſei. 1 93 Meichsminiſter Dr. Simons betonte den feſten Wil⸗ len der deutſchen Regierung, den Friedensvertrag zur Ausführung zu bringen. Deutſchland wiſſe wohl, daß die Verbündeten die Macht hätten, die Durchführung des Vertrags zu erzwingen. Umſoweniger verſtehe man deutſcherſeits die Drohung mit militäriſchen Maßnahmen. Die deutſche Regierung kenne keine Einflüſſe von außen, außer einem, der ſei: die deutſche öffentliche Meinung. Jeder neue Fall, in dem man die deutſche Regierung unter Drohung von militäriſchen Zwangsmaßnahmen zu einer Unterſchrift zwinge, mache ihr die Unterſchrift für das nächſtemal ſchwerer. f Miniſterpräſident Delacroix machte darauf den Weſſen Bild trägſt du im Herzen? Roman von Erich Ebenſtein. (Nachdruck verboten.) Eines begriff ſie nicht: Wa⸗ ſammenſein mit ihr nichts lag ch Hirſchenau gebracht und ſelbſt vorgeſchlagen, Gefolge ſie begleiten ſollte? dies zuerſt ſogar recht ſonderbar gefunden. ſtutzig geweſen. ſdame? Nicht einmal den Ad utanten?“ Dann 1 n beide— verſtändnisvoll und nachſichtig. ag. 0 ſelbſt war ſo glücklich geweſen über den Vor⸗ e brauchte und wollte niemanden. Nur ihn! Nur mn grübelte ſie weiter. enn ih, 2 5 an ihm an dem Bei ſchwunden war! zu erkennen. träumt? vor der Hochzeit, als ſie ein Viertelſtünd⸗ uſinen allein war und Tinti meinte, wenn „würde ſie die Hochzeitsreiſe unbedingt nur „ drückte Clo zärtlich ihre Hard. chen wie du, fentlich nicht vor Gewittern?“ er würde es ma iebſten in die Einſamkeit flüchten! Denn gelt ind am allerglücklichſten, wenn ſie ganz allein ſtern lo hatte ſie i M gelone und ſchicken!“ 5 m dend liebte f mmer am beſten verſtanden! nebeneinander aufgewachſen. war ihr ſtets viel Wie Schwe⸗ g N 79„8 s geworden? wohl ſagen wäre Clo dog hier! Sie war i mer die klügſte von teien geweſen. b 9. Sie würde vielleicht raten können ens verſtehen, wo der Fehler lag, wer die ie hatlen in der lezten Zeit ſo viel über das Clo und ſie. ſich in die Erinnerung an jene Zeit, ihr nun doch ſo fern dünkte. Wie ng hatte es damals über ern war er. men. Unmwillkürlich lehnte ſie ſich an die Wand, denn die Beine wurden ihr plötzlich ſchwach. nicht blind jedem Tag 8 ö . ſie gutmütig tröſtend,„die Männer ſind alle ſo närriſch, Plötzlich fuhr ſie erſchrocken auf. Was war das? Ein Saufen in den Lüften, ein Krachen und Dröhnen unten im Park. Stuemgepackt beugten ſich die alten Ulmen und Eichen. Ganz dunkel war es ringsum geworden, und Magelone hat⸗ te nicht einmal gemerkt, daß die Sonne vom Himmel ver⸗ Das Gewitler war da. Die Schwüle von einem eiſigen Hauch vertrieben. Es war ſo dunkel, daß Magelone ihre Taſchenuhr dicht an die Augen halten mußte, um die Zeiger 7 Sieben Uhr! So lange hatte zſie da geſtanden und ge⸗ Sie ſchloß das Fenſter und eilte hinaus, wo ihr die wenn die Jagd ins Spiel kommt. gerade ſo in jungen Jahren. ſehr ſchlechter Laune zurück. Er hat einen Hirſch gefehlt. Unſereinem kommt das unbedeutend vor, aber die Männer nehmen's wie ein furchtbares Unglück und ſchämen ſich nach⸗ her auch noch vor uns deshalb! Wahrſcheinlich hat Se. Ho⸗ heit darum—. a „Ich ärgere mich ja gar nicht, liebe Frau Szabo,“ un⸗ terbrach ſie Magelone ruhig, denn die Worte der Verwalterin brachten ſie zur Beſinnung und riefen ihren Stolz wach. „Ich bin froh, daß mein Gatte ſo dem Gewitter entging. Mir war nur eben ein wenig ſchwindlig. Es muß das Wet⸗ ter ſein— den ganzen Tag ſchon leide ich an entſetzlichen Der meine machte es Und Se. Hoheit kamen in Schloßverwalterin eben im Korridor entgegenkam. Kopfſchmerzen.“ „Ich wollte gerade Licht im Eßzimmer machen und nach„Oh— da ſollten ſich Hoheit aber ganz ruhig nie⸗ Ew. Hoheit ſehen,“ ſagte ſie.„Hoheit fürchten ſich doch hof derlegen...“. „Nein, Frau Szabo. Aber mein Mann— er muß ſich eben auf dem Heimweg befinden— wird bis auf die Haut naß werden! Wir müſſen ihm ſofort einen Wagen entgegen⸗ Die Verwalterin machte ein verwundertes Geſicht. 6„Aber Seine Hoheit ſind doch bereits ſeit einer Stunde heim! Wußten Hoheit das nicht?“ „Nein... Magelone ſtarrte die Sprecherin ſtumm an. Irder Blutstropfen war aus ihrem Geſicht gewichen. wert gefunden, ſie davon in Kenntnis zu ſetzen! Ein ſchneidender Schmerz krampfte ihr die Bruſt zuſam⸗ Die Verwalterin begriff, daß ſie eine Dummheit be⸗ gangen hatte, und ahnte ungefähr, was in ihrer jungen Herrin vorging. Längſt machte ſie ſich Gedanken über dieſe Ehe und die Jagdleidenſchaft des Fürſten. Man war doch „Ew. Hoheit dürfen ſich darüber nicht ärgern,“ meinte „Das wollte ich auch eben, liebe Frau Szabo.“ „Und ich will raſch Baldriantee kochen! Das tut immer gut. ſie Ew. Hoheit behilflich iſt beim Auskleiden.“ Der mütterlich warme, beſorgte Ton der einfachen Frau tat Magelone wohl. 5 i 15„Ich danke Ihnen, liebe Frau Szabo,“ ſagte ſie freund⸗ ich. nur aufs Sofa legen und ein Weilchen völlig ungeſtört i 10 der Ruhe pflegen, damit ich zum Abendeſſen wieder friſch Er war zurückgekehrt und hatte es nicht der Mühe bin. Zu allererſt aber will ich Frau Thereſe rufen, daß „Aber bitte, rufen Sie Thereſe nicht. Ich will mich Wenn es ſoweit iſt, ſoll Thereſe mich verſtändigen, eher nicht.“ „Sie nickte der Verwalterin zu und ſchritt weiter nach ihrem Zimmer. Kein Zug in ihrem Geſicht verriet, wie namenlos weh ihr ums Herz war. Als ſie vorhin die Schwäche zu übermannen drohte, war ihr, als hörte ſie ihre Mutter neben ſich ſagen:„Eines mein Kind, mußt du dir beſonders einprägen in deiner neuen Stellung: bewahre ſtets Haltung! Niemand in deiner Um⸗ gebung darf dir anmerken, was du innerlich empfindeſt, ſei es Freude oder Schmerz.“ 3. 142 1 Vorſchläg, die Wiedergutmachüngsfrage nicht mehr zuberaten, ſondern ſie auf einer neuen Kon⸗ ferenz, die in einigen Wochen in Genf zuſammen⸗ treten ſoll, zu regeln. Der Vorſchlag wurde angenommen. Miniſterpräſident Delacroix ſchloß darauf die Konferenz. Kurz nach 8 Uhr fand dann die Unterzeich⸗ nung des Protokolls in der Kohlenfrage ſtat t. Für die deutſche Regierung leiſtete Reichskanzler Fehrenbach und Reichsminiſter Dr. Simons die Unter⸗ ſchrift mit dem Hinzuſetzen der in ſolchen Fällen üb⸗ lichen diplomatiſchen Formel wegen der Einmarſchbe⸗ ſtimmung des Par. 7: Unter Vorbehalt des Artikels 7. Paris, 18. Juli. Havas meldet amtlich, die Be⸗ ſchlüſſe der Verbündeten über die Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets bleiben beſtehen. Die Beſetzung wird ohne weitere Ankündigung an dem Tag in Kraft tre⸗ ten, da die Deutſchen mit der vertraglichen Lieferung im Rückſtand bleiben. Der„Temps“ berichtet, in Spa ſei beſchloſſen worden, daß die Deutſchen 130 Milliarden Goldmark 15 1170 Milliarden Papiermark) zuzüglich der Zin⸗ en bis 1. Auguſt 1920 als Wiedergutmachung zahlen ſollen. Durch die lange Hinzögerung der Kohlenfrage ſei dieſer Punkt in Spa nicht mehr erledigt worden. Die Deutſchen würden ſich aber ſicher auch in dieſer Frage einem Ultimatum oder der Drohung des Einmarſches gebeugt haben. Die ſozialiſtiſchen Blätter lehnen ein Eintreten der Sozialiſten in der Kammer für eine Milderung des Diktats von Spa ab, da Deutſchland in der Wieder⸗ gutmachung keinen guten Willen gezeigt habe. a Das Kohlenprotokoll oder das„zweite Diktat“ iſt nun auch unterzeichnet; die weſentlichen Bedingungen der ſchriftlichen Forderungen des Oberſten Rats ſind an⸗ genommen bis auf den Par. 7, der die Strafbeſtim⸗ mung bezüglich der Beſetzung des Ruhrgebiets enthält. Bei der Unterzeichnung der verhängnisvollen Urkunde machte Reichsminiſter Simons den ausdrücklichen Vor⸗ behalt, daß die deutſche Regierung die Strafklauſel nicht anerkenne. Die Verbündeten ließen daran den Vertrag nicht ſcheitern— die Zweckloſigkeit der Konferenz von Spa wäre niemand ungelegener geweſen als ihnen—, praktiſch iſt der Vorbehalt der deutſchen Vertreter auch nicht von großem Belang. Das Ruhrgebiet wird beſetzt werden, wenn nach Anſicht der Ueberwachungskommiſ⸗ ſion die jetzt vertragsmäßig feſtgeſetzte Kohlenlieferung im Rückſtand bleibt, ob mit oder ohne Schuld der Deut⸗ ſchen, das bleibt ſich gleich, ſofern nur die Verband die Macht hat, die Beſetzung durchzuführen. Trotzdem iſt es erfreulich, daß der Vorbehalt aufrechterhalten wurde, der wenigſtens die formale Bedeutung hat, daß Deutſch⸗ land nicht alles ſchlechtweg hinnimmt, was ihm von der Gegenſeite zugemutet wird. Gegen die Beſetzung uns zu wehren, dazu liegt keine Möglichkeit mehr vor und wir würden ſie gegebenenfalls unter dem üblichen Wider⸗ ſpruch geſchehen kaſſen müſſen. Die letzte 282 der Wiedergutmachung wird nun demnächſt auf einer weiteren Konferenz in Genf zum Austrag gebracht werden. Nach dem Pariſer„Temps“ würde auch hierfür ſchon ein„Diktat“ mit der Forderung von, 130 Mil⸗ liarden Goldmark ſamt Ultimatum und Beſetzungs⸗ androhung vorliegen. An ſogenannten Rechtsgründen zu weiteren Beſetzungen wird es alſo den Verbündeten nicht fehlen. Jedes der drei Protokolle enthält die Klau⸗ ſel, ein Beweis, wie ſehr Frankreich darnach ſchmachtet; den anderen Verbündeten dürfte wohl nicht eben viel daran gelegen ſein, denn im übrigen feindlichen Aus⸗ land hat man den Krieg nach dem Kriege herzlich ſatt. Ein ſehr teurer Preis. Berlin, 18. Juli. Der„Deutſch. Allg. Ztg.“ wird aus Spa berichtet: Miniſter Simons faßte ſeine Ein⸗ drücke, als er gegen 9 Uhr abends von der Konferenz⸗ ſitzung in die Delegation zurückkehrte, folgendermaßen zuſammen:„Wir haben das R ehiet von der frem⸗ den Invaſion gerettet, aber um einen ſehr teuren Preis.“ Nachhlänge von Suna. Aus den letzten Stunden von Spa. Tu. Spa, 18. Juli. Berliner Tageblatt. In den täriſchen Klauſeln ſollte der deutſche Vorbehalt lediglich durch den Satz ausgedrückt werden, daß dieſes Protokoll für Deutſchland gelte, ſoweit es Deutſchland angehe. So konn⸗ ten die Deutſchen das Protokoll nicht unterſchreiben. In⸗ zwiſchen wurden die Miniſter berufen, die eine Minute vor acht Uhr eintrafen. Auch ſie ſtmmten der Anſicht Smons zu. Es wurde hin und her verhandelt, bis Deleecroix einen Brief anbot, der den deutſchen Standpunkt beſtätigen ſollte. — Ein in de la rainiſe anweſender Herr erzählte, man habe die energiſche Stimme Simons bis auf den Gang gehört, in der er ſich die Methode verbat, der Delegation und dem deut⸗ ſchen Volke Ohrfeigen zu geben, um ſie nachher in einem Brief zu widerrufen. Der Oberſte Rat zog ſich darauf aus dem Konſerenzſaale zy einer längeren Beſprechung zurück, und die deutſchen Forderungen wurden bewilligt. Lloyd George über Spa. TU. Spa, 18. Juli.(Lok.⸗Anz.) Lloyd George erklärte engliſchen und amerikaniſchen Preſſevertretern gegenüber, die Konferenz war ein Schritt in der richtigen Richtung. Er glaubt für ſich und alle Alliierten ſagen zu können, daß ein Erfolg erreicht ſei. Wenn die deutſche Regierung ge⸗ ſtürzt würde, entſtehe eine neue ernſte Situation für ganzEu⸗ ropa. Wenn es keine Regierung in Deutſchland gibt, dann ſtehen wir vor einem neuen Problem. Der Miniſterpräſi⸗ dent ſagte weiter, alle Delegationen würden nun einer ſehr ſcharfen Kritik über die Ergebniſſe der Spa⸗Konferenz gegenüberſtehen. Die Lage von Simons ſei jedoch noch an⸗ ders, denn Deutſchland hätte zu bezahlen. Die deutſche Re⸗ gierung ſei nicht ſtark, aber er glaube, daß ſie mit beſtem Willen den Vertrag ausführen wolle. Die bolſchewiſtiſche Lage im Oſten habe den Deutſchen den Rücken geſtärkt. Eine Frage über die Kompetenz der Genfer Konferenz beant⸗ wortete er dahin, daß dieſe Konferenz keine endgültigen Vollmachten haben werde, ſondern daß die Entſcheidungen ſchließlich an die Reparationskommiſſion gehen müßten, daß aber die praktiſchen Entſcheidungen doch in Genf getroffen würden. Zum Schluß kam er noch einmal auf die Lage in Deutſchland zurück, er ſehe wohl ein, wie die Verhältniſſe dort liegen. Zurzeit leben die Deutſchen von der Noten⸗ preue und von den Erträgniſſen ihrer Induſtrie. 8 „re Kabinettsrat in Berlin. 8 T. U. Berlin, 18. Juli. Reichskanzler Fehrenbach und die anderen Reichsminiſter werden ebenſo wie die meiſten deutſchen Sachverſtändigen, nachdem ſie geſtern nachmittag um 4 Uhr mit dem Sonderzuge Spa verlaſſen haben, heute früh wieder in Berlin eintreffen. Vormittags wird ein Kabinettsrat ſtattfinden, in dem Dr. Simons Aufklärungen über die Verhandlungsreſultate geben wird. Man ſpricht davon, daß die volksparteilichen Miniſter zurückzutreten ge⸗ denken, weil ſie mit der Unterzeichnung des Kohlenabkom⸗ mens nicht einverſtanden ſind. In Berliner amtlichen Kreiſen war bis geſtern über Rücktrittsabſichten Dr. Si⸗ mons nichts bekannt. Die Mehrheitsverhältuiſſe in der dentſchen Delegation. T. U. Spa. 18. Jul.(Vorwärts.) Ueber die Mehrheits⸗ verhältniſſe innerhalb des Kabinetts bei den endgültigen Beſchlüſſen in Spa war bisher nur wenig beſtimmtes zu er⸗ fahren. Feſt ſteht jedenfalls, daß die entrumsminiſter Feh⸗ renbach, Hermes und Wirth für die Unterzeichnung waren und daß der Volksparteiler und Reichswirtſchafsminiſter Scholz dagegen ſtimmten. Die Stellungnahme von Simons ſelbſt iſt zweifelhaft. Aus verſchiedenen Aeußerun von ihm kann jedoch geſchloſſen werden, daß er ebenfalls gegen ſtimmte. Belieferung des Ruhrgebiets. T. U. Berlin, 18. Juli. In dem amtlichen Schlußhericht über die Ergebniſſe in Spa heißt es u. a: Die nötigen Maßregeln zur Belieferung des Ruhrgebietes mit Mehl und zur Beſchaffung auswärtiger Lebensmittelzufuhren ſind ſchon in Angriff genommen. Als pyſitives Reſultat der Konferenz darf bezeichnet werden, daß im Laufe der Verhandlungen die Stellung der deutſchen Delegierten ſich der normalen Stellung immer mehr näherte, wenn ſie ſie auch keineswegs erreicht hat. Es iſt zu hoffen, daß die vierte Frage der Wiederherſtellung in Genf von vornherein in einem weniger mißkrauiſchen Geiſte verhandeſt wird. 5 Vertagung der Wiedergutmachung. 5 T. u. Spa, 18. Juli. Die Beratung der Wiedergutmach⸗ ungsfrage wurde auf eine neue Konferenz, die in einigen Wochen in Genf ſtattfinden ſoll, vertagt. Man hört, der Reichskanzler Fehrenbach werde über Köln heimkehren und dort vorausſichtlich ſprechen. 8 Die Brüſſeler Finanzkonferenz. T. U. Paris, 18. Juli. Zur Frage der Abhaltung der Brüſſeler Finanzkonferenz ſendet der Berichterſtatter des „Matin“ in Spa ſeinem Blatte folgendes intereſſante Tele⸗ gramm: Der Völkerbundsrat fragte beim Oberſten Rat an, welche ſeine finanziellen und wirtſchaftlichen Dispoſitionen bezüglich Deutſchlands ſeien, damit dieſe zum Zwecke der Information vor die internationale Finanzkonferenz ge⸗ bracht werden können, welche am 23. Juli in Brüſſel er⸗ öffnet wird. Der Oberſte Rat erklärte, es ſei ihm noch nicht möglich, auf dieſe Anfrage eine Antwort zu erteilen. Es ſei jedoch ſicher, daß die internationale Finanzkonferenz ſtattfinden werde, ſelbſt wenn es noch nicht möglich ſei, eine internationale Anleihe für Deutſchland ins Auge zu faſſen. Nochmals die Vorgänge vor der franzöſiſchen Botſchaft. T. U. Berlin, 18. Juli. Wie bereits mitgeteilt, hatten die Franzoſen an das Auswärtige Amt die Forderung nach Beſtrafung des Kompagnieführers, der den Vorbeimarſch vor der auf der Botſchaft gehißten Trikoläre befehligte und auch die Aufforderung zum Geſang gegeben haben ſoll, ge⸗ richttet. Die Regierung wird ſich in der heute einberufenen Kabinettsſitzung mit dem neuen Fall und den neuen fran⸗ zöſiſchen Forderungen beſchäftigen. Dieſe neue Beſchwerde der franzöſiſchen Botſchaft iſt völlig unbegründet, da die Zeremonie vor der franzöſiſchen Fahne vorüber war, als die Leute zu ſingen begannen. Der betreffende Offiizer hat nach allgemeinen Angaben das Singen nicht befohlen. Durch die Vernehmung des Täters, der am 14. Juli die Flagge von der franzöſiſchen Botſchaft herunterholte, iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß er vollſtändig ſelbſtändig ge⸗ handelt hat. Deutſchland. Aus dem beſetzten Gebiet. w Frankfurt a. M., 16. Juli. Das franzsſiche Polizei⸗ gericht in Trier verurteilte den verantwortlichen Redakteur der Trierer ZLandeszeitung Dr. Demand zu 500 M. Geld⸗ ſtrafe, weil er eine Meldung aus chweizeriſchen Blättern über franzöſiſche Truppeneinziehungen übernommen hatte, wodurch angeblich die Geiſter„verwirrt“ wurden. Wegen der gleichen Meldung war die eitung in der vergangenen Woche auf drei Wochen verboten werden. ee Ablieferung der Waffen im beſetzten Gebiet. T. U. Köln, 18. Juli.(Lol.⸗Anz.) Ein Aufruf des Kom⸗ andauten der britiſchen Veſatzungstruppe fordert die Ab⸗ lieferung aller in Privatbeſitz befindlichen oder ſonſtwie ver⸗ borgenen Waſſen im beſetzten Gebiet bis ſpäteſtens 20. Juli. Im Verweigerungsfalle wird mit mehrjährigen Gefängnis⸗ ſtrafen gedroht. 8 2 Frankreich beſchlagnahmt den Zucker für Frankfurt. T. U. Frankfurt a. M., 17. Juli. Das Rheinſchiff, das den Zucker für Juli enthält, der unter der Bürger⸗ ſchaft Frankfurts zur Verteilung kommen ſollte, iſt auf der Fahrt vom Niederrhein nach Mainz von den Franzoſen be⸗ ſchlagnahmt worden. Frankfurts Bürgerſchaft iſt infolge⸗ deſſen ohne Zucker für den Monat Juli. 82 Fälle ſchwarzer Schmach. Seit dem kürzlich veröffentlichten Proteſt des Prinzen Max von Baden ſind 56 weitere Vergehen farbiger fran⸗ zöſiſcher Truppen zu unſerer Kenntnis gekommen, nämlich 41 Fälle von Notzucht, Notzuchtverſuchen und Ueberfällen auf Mädchen und Fraukn. drei Vergewaltigungen von Kna⸗ ben, elf Körperverletzungen, Bedrohungen, Mißhandlungen. Die Geſamtzahl der uns bekannten, von deutſchen Behörden einwandfrei feſtgeſtellten Freveltaten ſteigt damit auf zwei⸗ undachtzig. Wir überlaſſen der Oeffentlichkeit das Urteil Ale die franzöſiſchen Verſuche, dieſe ſchändlichen Zuſtände abzuleugnen und zu beſchönigen. Ortsgruppe Berlin der Heidelberger Vereinigung: Hans Delbrück, Heinrich Herkner, Johannes Lepſius, Friedrich Meinecke, Graf Max Montgelas. 2 Auſenthaltsbewilligung für Deutſche in Tirol. T. U. Berlin, 17. Juli. Auf ein Einſchreiten des Inns⸗ brucker Bürgermeiſters Rapoldi, hat die Tiroler Landes⸗ regierung beſchloſſen, den Aufenthalt deutſcher Staats⸗ angehöriger in Tirol freizugehen und die Dauer des Auf⸗ enthalts lediglich von der Mitbringung der entſprechenden deutſchen Lebensmittelkarten abhüngig zu machen. Ein deutſcher Reiſepaß ſowie der einer öſter⸗ die bei den Filialen der Deutſchen Bank erhältlichen Gut⸗ ſcheine mitzubringen. 5 8 Letzte Draht Nee Srahrtnach ria Rotterdam 19. Juli. Dei einem Eſſen der engliſchen Journaliſten in Spa am Freitag abend ſagte Lloyd George, die Konferenz bedeute einen guten Fortſchritt auf dem Weg friedlicher Beziehungen. Er hob die Klugheit, Feſtigkeit und den Muf Dr. Simons hervor und ſagte, die Entwaff⸗ nungs frage ſei noch viel wichtiger wie die Kohlenfrage. Dieſe beiden den entſeh, den über das künktine Verhält⸗ „ mis zwischen itſchland nus den Alliſerken. Er n 2 die Frage der Wiedergutmachung ſei gut gefördert win „Paris, 19. Juli. Als Präſident Millerand hierher rückkehrte, teilte er mit, daß die Frage der Liefernna 4 Luftſchiffmaterial, deren Herſtellung zeitweilig verboten wü ni auf diplomatiſchenn Wege geregelt werde. Berlin, 19. Juli.(Havas.) Wie das„Journal d debats“ meldet, haben geſtern zwei Anarchiſten in der ſtadt ſur Seine die franzöſiſche Fahne vom Rathaus her ter geholt und rriſſen. London, 19. Juli. 12 bewaffnete Individuen dran am Samstag nacht 11 Uhr in den Ortsklub von Nor e Gewehren und töteten den Polizeikommiſſär, der ſich Wachzimmer befand. 90 9 Rotterdam, 19. Juli. Nach einer Meldung aus tawa hat die kanadiſche Regierung beſchloſſen⸗ die Genet ernte freizugeben und die Beſtimmungen aus der Zeie dem Kriege wieder anzuwenden. Sollten die Umſtändeg erſordern laſſen, ſo ſei die Regierung berechitgt, das treide wieder unter Kontrolle zu ſtellen. Badiſche Politik. Die Umbildung der badiſchen Regierung. 1 Karlsruhe, 18. Juli. Wie man ſich erinnert, fanden mittelbar nach den Reichstagswahlen Verhandlungen ſchen den Regierungsparteien wegen einer Umbildung Kabinetts ſtatt. Man war ſich grundſätzlich darüber geworden, daß das Amt des Staatspräſidenten dur Zentrum zu beſetzen ſei, und zwar, weil dieſe Pare i! 6. Juli die weitaus größte Stimmenzahl auf ſich verein hatte. Die endgültige Eutſcheidung wurde damals vg bis zur Klärung der politiſchen Lage im Reich. us 5 ſozialdemokratiſchen„Volksfreund“ erfährt man nun i inzwiſchen die Zentrumspartei an die ſoztaldemokra Landtagsfraktion mit der Bitte herangetreten iſt, den zeitigen Staatspräſidenten Geiß nicht aus der Regie zurückzuziehen, ſondern ihn in ſeiner Stellung zu be G00 Was die ſozialdemokratiſche Landesfraktion für eine 3 lung zu dieſem Erſuchen einnimmt, teilt das genannt 0 nachträglich mit. Darnach wird Staatspräſident Geiß I zer Minister Dietrich aus der Regierung ausſcheiden un Präſidium an das Zentrum übergeben, das hierfür man hört, den Juſtizminiſter Trunk präſentieren, Nach Beſprechung der drei Koalitionsparteien ſteht t 9 die Umbildung der badiſchen Regierung noch vor 75 0 rien des badiſchen Landtags vor ſich gehen wird. ini ſtimmung herrſcht dabei darüber, daß die Zahl der Man rien verkleinert werden muß. Im übrigen iſt no Sol kenswert, daß der bekannte Führer der Karlsruher u demokratie, Stadtrat Dr. Dietz, der auch der verfaſſt gebenden badiſchen Landesverſammlung angehörte, nach Annahme der Verfaſſung ſein Mandat nieden einen ſcharfen Vorſtoß machte gegen ein weiteres 5 ben der badiſchen Sozialdmokratie in einer Koalition rung mit bürgerlichen Parteien. Die Sozialdeme müſſe ſich, wie Dietz meinte, wieder als„Todfeindu bürgerlichen Geſellſchaft fühlen. Dieſes Wort berühl, 00 pelt eigentümlich, wenn man bedenkt, daß es in den ſteh von Spa geſprochen wurde, die doch ein Zuſammen 100 des ganzen deutſchen Volkes mehr als je gebieteriſch Pflicht machen mußten! Aber davon abgeſehen: Der 90 ſche Standpunkt fand ſchon in der Generalverſammlun 0 Karlsruher ſozialdemokratiſchen Vereins lebhaften itel ſpruch und es iſt anzunehmen, daß dies auch in we Ai ein 1 0 beruf auch, Die in Baden. 1 Der erſte Schritt zum 1 0 0 9 vol 1 tviel wird, bleibt abzuwarten. damit abfinden müſſen, auch wenn ma. Daß mene — ſeien habeg, mi a darf nicht vergeſſen werden, daß Baden lange 0 Eigenbedarf an Lebensmitteln ſelbſt produziert, ſon n die Zufuhr von außen her angewieſen iſt. Aber wife daß jetzt zunächſt einmal in unſerem engeren Vale der Weg geebnet iſt, zu einer freien Verſtändigung Erzeugern und Verbrauchern, aus der beide Tei ziehen werden. Dieſe Verſtändigung und Verſöhn in der Richtung der Politik die von der deutſch⸗ ſchen Partei ſtets als die allein zweckmäßige 5 9 it d i tont. eine and kächſt nal de ö Na cht. 19 Uher Nea chfrage herrſcht uur net, 1 0 ard Tun ßer uns wiſchen 0 5 ni Frei 5 fergeigerhöhen oder ermäßigen ſich, ſobald Aenderungen der en. Den Löhne oder der amtlichen Kohlenpreiſe eintre⸗ ſter Vertrag, d 0 Ga danie 10 90 Nekeinbarn dieſem Jahre ſichergeſtellt. 18 2 0 nanktene wengn ur n Die Zwangsweirtſchaft beſteht künftig in Baden och für Getreide und Milch; da ſie für dieſe landwirt⸗ aſtlichen P aun, haben auch die Erzeugerorganiſationen ſtets be⸗ s ſoll damit nicht geſagt ſein, daß man nicht etwa ere und beſſere Form dafür finden könnte. Zu⸗ * jetilerdings gilt es. dafür zu ſorgen, daß im Rahmen ch en k unerligen Beſtiamu igen dieſe für die Volksernährung auer läß a Varte 5 don al 55 0 bat. bm 1 lichſten Dinge ſichergeſtellt werden. Man wird er⸗ rfen, daß ſie jetzt umſo eher gelingt, als durch den er anderen Zwangsbeſtimmungen der Bauer die ängſt erſehnte Bewegungsfreiheit wieder erhalten mehr die Zwangswirtſchaft abgebaut wird, deſto wird die Verantwortung für Erzeuger, Händler markt urcraucher ſein, ſolange auf dem Lebensmittel⸗ gebot undot wieder das normale Verhältnis zwiſchen An⸗ and Daß auch alle dieſe Kreiſe utwortung bewußt ſein mögen, iſt unſer Wunſch. offen wir, daß in den Reihen unſerer Bauernſchaft, den Kampf gegen die Zwangswirtſchaft oft ſtark twendfarde⸗ wieber die frühere Beruhigung eintritt, die er Gegen giſt, wenn das Beſtreben nach einer Verſöhnung * benſo 5 ſolg kn pont zwiſchen Stadt und Land Ausſicht auf Er⸗ u 5 i 5 ſbebung der Zwangswirtſchaft für Ziegeleierzeugniſſe. dem* trag 8 0 wien ſbgeſchloſſen worden, nach dem 50 Prozent derjenigen eleie dit den 1 rs. f lesen, Bauſtoffbeſchaffang G. m. b. H. zu im Vertrag An arl 0 ſoiedelunde dertrag dem Badiſchen Ziegeleibeſitzerverband nach dem liefernde an die Badſſche Bauſtoffbeſchaffung G. m. b.§. zu b. Hung zwiſchen der Badiſchn Bauſtoſffbeſchaffung G. bewirtſchaftung und Bautenprüfung betr. dahin aß die Vorſchriften wegen Bewirtſchaftung der ſſe und des Kalkes in den weſentlichen hen werden. Insbeſondere dürſen hier⸗ niifſe und Kalk in beliebigen Men⸗ deſent und bezogen mer! Das Kohlenabkommen. 1 tif Ach f 24 get 5 ie 1 Vir banſche Preſſe iſt faſt einſtimmig in dem Urteil: ten. en in Spa eine Niederlage erlit⸗ fufrieden der franzöſiſche Arbeitsminiſter Tocquer Loh, d iſt, beſtätigt dieſes Urteil noch mehr als das deitungsd illerand ſeiner eigenen Arbeit einigen Frankref ertretern gegenüber ſpendete. Erhält doch Tonne ch von der Monatslieferung von 2 Millionen Fünftel Kohlen nicht weniger als 1,6 Millionen oder vier 150000 während auf Italien 250 000 und auf Belgien In der ennen fallen. b beding Entwaffnungsfrage iſt das erſte Dik⸗ wird augungslos angenommen worden. Die Reichswehr 0 n die Stärke von 100 000 Mann herabgeſetzt; 580 mit 5 und Polizeiwehr werden aufgelöſt und durch die im Beimmiknüppeln ausgerüſtete Ortspolizei erſetzt; und Muneſiz der Zivilbevölkerung befindlichen Waffen der zu vation iſt reſtlos beizutreiben und auszuliefern zugeſtand ernichten. Das einzige, war der Oberſte Rat Man e eine Friſtverlängerung um 6 Monate. n Spa 7— 8 75 2 ; da politiſch das gefährlichere ſei, das lach Wan diteae oder 155 Kohlendlktat; wirtſchaft⸗ 65 10 das letztere auf die Herabdrückung Deutſch⸗ Aueſcbnürn Lohnſklaven des Verbands und zur ruinöſen länslegun ng ſeiner Volkswirtſchaft hinaus. Eine kurze 0 Bel des zum Teil nur ſchwer verſtändlichen amt⸗ deutlichen ts über das Kohlenabkommen möge dies Nom den. Monate. Auguſt ds. Is. ab ſind vorläufig auf 6 ann, an den Verband monatlich 2 Mill. 2 en 0 5 4 75 Due dlen guter Beſchaffenheit zu liefern oder ein i eſſen, was in Deutſchland nach Deckung wasser unddarfs der Gruben, der Eiſenbahnen, Gas-, ſchaf eker ez 5 f 15 Daft u lektrizitätswerke für Induſtrie, Landwirt⸗ fie be Hausbrand noch übrig bleiben. Und zwar ein mezänkten Väeßt ſchon bis zur äußerſten Grenze einge hr a erbrauchs! Dieſe 2 Millionen Tonnen ſind n zünpt Doppelte 55 dem, was wir bisher in be mit wagten Monat Mai, nämlich 962 000 Ton⸗ wü an deuchentlich 2 Ueberſchichten von je 3½ Stun⸗ lollic 1 Verband geliefert haben. Gelänge es nun ond Geonit Aufbietung der äußerſten Mittel— ag hin orge wies u. a. auf den 10ſtündigen Arbeits⸗ eine Mid die K. N I 1 Milli ohlenförderung günſtigſtenfalls um ſtark lh buen Tonnen. heben fo 1 7 unſer e Wirt⸗ . gegenwi noch um kein Loth Kohlen bereichert werden, gleichem äptige Einſchränkung würde alſo mindeſtens lich Holenfordaß fortbeſtehen. Da aber die Steigerung bei aböchſt rderung um eine Millione Tonnen monat⸗ Millkeſahr dewahrſcheinlich iſt und nach dem Diktat benllionen f 935 ſofortigen Beſetzung des Ruhrgebiets 2 dent erkt, 155 zuliefern ſind, ſo muß das Fehlende, wie 15 ie Kohl isherigen Eigenverbrauch entnommen wer⸗ wirtſchg eneinſchränkung wird alſo für Induſtrie, An prüche F 8 i* Nei Sloß en wirtſchaft wird, ſtatt ſich zu erholen, einen immer di i ſeit Ade oberſchleſiſche Kohle eingerechnet. eher e d. J. iſt uns tatſächlich die Verfügung nächtd diktiert: wan. Die Abſtimmungskommiſſion hat N Deddon der oberſchleſiſchen Kohle ſind zu⸗ DPeſterreich, Italien, die Eiſenbahnen und rodukte nicht ohne weiteres aufgehoben wer⸗ n im Zweifel ſein, welches der beiden Dik⸗ t werde ch deren Ablauf die Menge vermindert oder er⸗ 0 ö e be Oberſchleſien ſelbſt zu beliefern. Erſt an ſechſter Stelle kommt Deutſchland, dem der etwa noch vorhandene Reſt zufällt. Die deutſche Vertretung in Spa verlangte, daß Deutſchland die Verfügung über die oberſchleſiſche Kohle ganz zurückgegeben oder doch ein monatlicher Mindeſt⸗ bezug von 1 ½ Millionen Tonnen— um ſo viel über⸗ ſteigt die Förderung durchſchnittlich den oberſchleſiſchen Bedarf— gewährleiſtet werde. Die Verbündeten emp⸗ fanden das gewiß berechtigte Verlangen, ohne deſſen Er⸗ füllung die Lieferung der 2 Millionen Tonnen ja ganz ausgeſchloſſen iſt, als eine Anmaßung und ließen ſich ſchließlich herbei, eine Kommiſſion zuzugeſtehen, die feſtzuſetzen haben wird, wie viel bei der Verteilung der oberſchleſiſchen Kohle Deutſchland überlaſſen wer⸗ den könne. Wir weirden alſo abſichtlich wieder in Un⸗ gewißheit über unſere Hilfsmittel gelaſſen, die uns zur Crfüllung der feindlichen Foderungen dienen ſollen. Von einſchneidender Bedeutung iſt ferner die Preis⸗ bemeſſung bzw. die Anrechnung der Kohlen auf die Wiedergutmachungsſumme. Die Erhöhung der Förderung wird wegen der Ueberſchichten, der Heranziehung von vie⸗ len Tauſenden weiterer Arbeiter, der deshalb notwendig werdenden Bauten von Wohnhäuſern, des Bezugs aus⸗ ländiſcher Lebensmittel uſw. die Unkoſten ganz bedeu⸗ tend ſteigern. Von deutſcher Seite wurde deshalb vorge⸗ ſchlagen, daß für die Kohlen der Weltmarktpreis berechnet werde, der ſich zurzeit auf 80 bis 100 Gold⸗ mark die Tonne beläuft. Davon ſollte der Inlands⸗ preis d. h. 30 Goldmark uns auf die Wiedergut⸗ machung angerechnet, der Reſt mit 50 bis 70 Goldmark uns in bar zur Verfügung geſtellt werden. Außerdem. ſollte der Verband uns Vorſchüſſe zur Einfuhr von Lebensmitteln und Rohſtoffen gewähren, um uns für ie ungeheuren Opfer leiſtungsſähiger zu machen. Die Antwort des Verbands war aber der reinſte Hohn. Er bezahlt oder verrechnet vielmehr nur den deutſchen In⸗ landspreis mit 30 Goldmark und gibt allergnädigſt für jede Tonne der abgelieferten Kohlen eine„Prämie“ oder Triukgelo von 5 Goldmark in bar. Auch den noch ver⸗ bleibenden Unter ſchied zwiſchen Inlands- und Weltmarkt⸗ 7 Goldmark für die Tonne, ſollen wir „ur als Vorſchuß, der natürlich ſpäter an den Verband zurückzuzahlen iſt. Dieſer Vor⸗ ſchuß wird bei 2 Millionen Tonnen monatlich rund 120 Millionen Goldmark monatlich, alſo für die nächſten 6 Monate 720 Millionen Goldmark oder etwa 6200 Millionen Papiermark ausmachen. Obendrein iſt die Summe ganz ungenügend. Hat doch allein das Reichs⸗ ernährungsminiſterium für den allgemeinen Bedarf für ausländiſche Lebens⸗ und Futtermittel für die nächſten 12 Monate einen Aufwand von 3,4 Milliarden Gold⸗ preis, rund 6 mark oder rund 29 Milliarden Papiermark für notwen⸗ dig erklärt. Die Mehrkoſten für die an den Verband abzuliefernden Kohlen, die dieſer zu tragen ſich ſomit weigerte, müßten nun natürlich auf den Inlands⸗ preis, auf die für den Inlandsverbrauch noch übrig bleibende Kohle geſchlagen werden, gerade jetzt, wo wir den Abbau der Preiſe ſo dringend brauchen und ihn all⸗ mählich in Fluß gebracht zu haben glaubten. Die wei⸗ teren Folgen für die Finanzen des Reichs, unſere Wäh⸗ rung uſw. ergeben ſich von ſelbſt. 1 In dem zweiten Protokoll von Spa iſſt ferner die Einrichtung einer ſehr koſtſpieligen und mit weitgehenden Machtbefugniſſen ausgeſtatteten ſeindlichen Kohlen⸗ überwachungskommiſſion, die der Wiedergut⸗ machungskommiſſion angegliedert wird, beibehalten. End⸗ lich iſt die Strafbeſtimmung der Beſetzung des Ruhrgebiets im Protokoll verewigt. Die deutſche Unterzeichnung geſchah mit der ausdrücklichen Betonung, daß die feindliche Beſetzungsbefugnis bei unabſichtlicher iN chterfüllung der Bedingungen nicht anerkannt werde. Praktiſch iſt dieſer Vorbehalt aber, wie wir bereits aus⸗ geführt haben, ohne Belang; die Beſetzung iſt aufge⸗ ſchoben, nicht aufgehoben. Die Machteſchafft das Recht. * Berlin, 19. Juli. Ein amtlicher Bericht gibt eine kurze Darſtellung des Verlaufs der Verhandlungen in Spa. Von den vier Punkten der Tagesordnung wurden drei erledigt: die Entwaffnung, die Kriegsvergehen(über die von der gemiſchten Kommiſſion von Sachverſtändigen eine Einigung bezüglich des einzuſchlagenden Wegs er⸗ zielt wurde) und die Kohlenfrage. Die Wiedergutmachung bleibt einer weiteren Konferenz vorbehalten. Wäre man bei dem erſten und dritten Gegenſtand ſo verfahren wie bei den Kriegsbeſchuldigten, ſo wäre eine Einigung ra⸗ ſcher und leichter erzielt worden. Leider wurden die Verhandlungen mit einem Verhör der angeklagten deut⸗ ſchen Regierung begonnen und mit einer einſeitigen Ent⸗ ſcheidung geſchloſſen. Die unterſchriebenen Protokolle blei⸗ ben eine außerordentlich ſchwere Belaſtung unſeres innerpolitiſchen und wirtſchaftlichen Lebens und erhalten einen beſonders gehäſſigen Charakter da⸗ durch, daß die Entſcheidung aufgezwungen wurde. Im Lauf der Verhandlungen habe ſich die Stellung der deutſchen Vertreter dem normalen Zuſtand immer mehr genähert, wenn ſie ihn auch keineswegs erreichte. Es ſei zu hoffen, daß die Frage der Wiedergutma⸗ chung in Genf in einem weniger mißtrauiſchen Sinn 5 geregelt werde. Paris, 19. Juli. Der„Temps“ meldet, für die Kon⸗ ferenz in Genf liegen bereits Mindeſtforderun⸗ gen der Verbündeten vor, unter die nicht herabgegangen werde. N Selbſtmord des Prinzen Joachim. WTB. meldet: In einem Anfall von ſchwerer ſee⸗ liſcher Störung, hervorgerufen durch den Druck allge⸗ meiner und perſönlicher Schwierigkeiten, hat Prinz Joachim von Preußen, der jüngſte Sohn des vor⸗ maligen Kaiſerpaars, in Villa Liegnitz die Waffe gegen ſich gerichtet. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Prinz in der Nacht zum Sonntag ihr erlegen iſt. Prinz Joachim wurde, wie die Berliner„Montags⸗ poſt“ erfährt, am Samstag morgen gegen 8 Uhr von 7 ſeinem Diener in ſeiner im Park von Sansſouci lie⸗ genden Villa Liegnitz bewußtlos aufgefunden. Die Klei⸗ der waren mit Blut befleckt. Die linke Bruſtſeite des Prinzen wies eine Wunde auf. Der Prinz hatte ſich während der Nacht, der genaue Zeitpunkt konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden, mit einem Revolver in die Bruſt geſchoſſen und ſich dabei ſehr ſchwer verletzt. Sofort wurde Prinz Eitel Friedrich, ſein Bru⸗ der, von dem Vorfall benachrichtigt, der aus ſeiner Woh⸗ nung, Villa Ingenhim, nach der Villa Liegnitz kam. Auf Veranlaſſung des Prinzen Eitel Friedrich wurde Prinz Joachim nach dem dicht neben der Villa Liegnitz liegenden Krankenhaus überführt. Er konnte ſich dort mit ſeinem Bruder mehrfach unterhalten. Am Abend hat ſich der Zuſtand des Prinzen ſehr verſchlechtert. Nachts gegen 1 Uhr iſt dann der Prinz verſchieden. Prinz Eitel Friedrich hat dem Kaiſer und ſeinen Brüdern Mitteilung von dem Vorfall gemacht. Prinz Joachim hat keine Aufzeichnungen hinterlaſſen. Er hat auch dem Prinzen Eitel Friedrich in der Unterhaltung kein Wort über den Beweggrund zum Selbſtmord geäußert. Man geht jedoch nicht fehl, wenn man den Grund in der völligen Zerrüttung der Nerven des Prinzen ſucht. Prinz Joachim war im Krieg mehrfach verwundet worden und mußte wiederholt ſeinen Dienſt ausſetzen. Als die Re⸗ volution ihn überraſchte, brach er ſeeliſch zuſammen. Prinz Eitel Friedrich, der damals die Regelung der An⸗ gelegenheiten der kaiſerlichen Familie in die Hand ge⸗ nommen hatte, hat mit dem Prinzen Joachim einen ſchwe⸗ ren Stand gehabt. Die Wahn⸗Ideen zerrütteten auch das Eheleben des Prinzen. Prinzeſſin Joachim, eine geborene Prinzeſſin Marie von Anhalt, mit der er wäh⸗ rend des Kriegs 1916 in einer Kriegstrauung die Ehe eingegangen war, hob die eheliche Gemeinſchaft auf und verließ vor etwa Jahresfriſt das Haus. Das Kind, das aus der Ehe entſproſſen iſt, der jetzt vier Jahre alte Prinz Karl Friedrich, blieb beim Vater. Er wurde nach der jetzigen Kataſtrophe von dem Prinzen Eitel Friedrich nach der Villa Ingenheim mitgenommen. Der Zuſtand des Prinzen hatte ſich in den letzten Wochen ſtändig verſchlechtert. Man hatte ihm als Vorſtand ſei⸗ nes ſehr eingeſchränkten Haushalts den früheren Kom⸗ mandeur des Militärwaiſenhauſes, Oberſt von Steu⸗ ben, zugeteilt und gehofft, daß der Einfluß dieſes äl⸗ teren Herrn günſtig auf des Prinzen Zuſtand wirken könne. Es ſchien auch, als ob ſich eine Beſſerung ein⸗ ſtellen würde. Als ſich aber die Auseinanderſetzungen zwiſchen Krone und Staat immer ſchwieriger geſtalteten, verſchlechterte ſich auch der Zuſtand des Prinzen. Der Jain hatte die Idee, daß man ihn aus ſeiner Villa iegnitz vertreiben wolle. In den letzten Tagen zeigte der Prinz eine große Niedergeſchlagenheit. Die Bei⸗ ſetzung des Prinzen Joachim findet Dienstag früh neun Uhr in der Friedrichkirche in Potsdam ſtatt. Sie wird im engſten Kreiſe ſtattfinden. FFF Vermiſchte Nachrichten. Uebergriff des Wiener Arbeiterrates. T. U. Wien, 17. Juli. Der Wiener Arbeiterrat beſchlag⸗ nahmte geſtern 114 Waggons ungariſchen Obſtes, welches nach Berlin beſtimmt war und als ſogenannte Primozüge im Tranſitverkehr durch Oeſterreich durchgeführt werden ſollte. Die Bahnbehörde erhob gegen das Vorgehen des Arbeiter⸗ rates Einſpruch und die Staatsämter der Volksernährung. und für Verkehrsweſen ordneten die Weiterführung der Züge nach Deutſchland an. Trotzdem beharrte der Arbeiter⸗ rat auf Grund einer ſchriftlichen Beſchlagnahme⸗Erklärung des Boykottkomitees auf der Anhaltung der Waggons, die ſofort entladen wurden. Wien iſt daher augenblicklich mit billigem Obſt, Gurken und Gemüſe überſchwemm.— Der Vormarſch der Bolſchewiſten. T. U. Kowno, 18. Juli. In hieſigen Regierungskreiſen rechnet man beſtimmt damit, daß die Bolſchewiſten ihren Vormarſch gegen die Polen entſprechend der Aufforderung der Entente 50 Kilometer vor der Linie Grodno—Breſt⸗ Litowsk einſtellen werden. 1— 24 Rußlaud und die Randſtaaten. 3 W. T. B. Kopenhagen, 18. Juli. Wie aus Helſingfors be⸗ richtet wird, hat die finniſche Regiearung beſchloſſen, ſofo nach Eintreffen der ruſſiſchen Antwort die Einladung der engliſchen Regierung zur Teilnahme an der internationa⸗ len Beratung in London, die den Frieden zwiſchen Rußland und den Randſtaaten herſtellen ſoll, in entgegenkommende Sinne zu beantworten. Ferner hat die finniſche Regierun Vertreter ermächtigt für die Konferenz der Randſtaaten i Riga, obwohl es wahrſcheinlich iſt, daß dieſe bis auf we res vertagt wird. 2 9 7 Militärdienſtzeit in Frankreteh.— W. T. B. Paris, 18. Juli. Der Kriegsmintſter er daß die Informationen, die die Blätter über die Wiederein⸗ führung der zweijährigen Dienſtzeit veröffentlichen, nicht der Wirklichkeit entſprächen, da die Vorlage noch gar nich endgültig feſtgelegt ſei. 3 5 Die italieniſchen Kriegskoſten. „ T.. Rom, 17. Juli. Aus Rom wird gemeldet: Die fla⸗ lieniſche Kammer hat dic Vorlage über die parlamentarif Unterſuchung bezüglich der Kriegskoſten und der bisberige Verwaltung der befreiten Gebiete angenommen. 1 Derr nene engliſche Gouverneur in Paläſtina. T.. Rom. 18. Juli. Der neue engliſche Gouverneur! Paläſtina Sir Herbert Samuel hat in feierlicher Weiſe f Jaffa und Jeruſalem ſein Amt angetreten. Zu ſeiner Re⸗ ſidenz erſah er ſich die fröhere kaiſerliche Stiftung, des A guſte⸗Viktoria⸗Hoſpiz auf dem Oelberge. Er wied in 5 nächſten Zeit ganz Naläſtina bereiſen. 5 1 e Beſtrafter Schleichhändler. 7 5 Tu. Augsburg, 17. Juli.(Berl. Tabl.) Das Wucher⸗ gericht in Bamberg verurteilte den Viehhändler Himmel⸗ reich wegen fortgeſetzten Viehſchleichhandels zu zwei Jahren Zuchthaus und 10 000 Mark Geldſtraſe. 2 5 Die Kriegsgefangenen in Rußlan. w Wien, 16. Juli. Nach amtlichen Mitteilungen hat die Regierung mit der Sowjetregierung einen Vertrag über die Heimkehr der öſterreichiſchen Kriegsgefangenen abge⸗ ſchloſſen und ratifiziert. Da Rußlaub den Abſchluß davon abhängig machen will, wie die ruſſiſchen Volkskommiſſare in Wien behandelt werden, hat die öſterreichiſche Regierung den ungariſchen Flüchtlingen die Ausreiſe nach Rußland er⸗ möglicht, um keinen Vorwand zur weitren Zurückhaltung der öſterreichiſchen Kriegsgefangenen zu geben. .——.— . Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelim 8 3 9 N 1 0 3. Baden und Nachbargebiete. n Die Getreidepreiſe in Baden. Nach Mitteilung des Direktoriums der Reichsgetreideſtelle betragen die Getreide⸗ preiſe in Baden gemäß demnächſt erſcheinender Höchſtpreis⸗ verordnung für: Roggen 1500 M. pro Tonne, Weizen 1640 Mark pro Tonne, Gerſte und Hafer 1450 M. pro Hierzu treten dann noch die Frühdruſchprämien. 35 5* Eine Hausſuchung beim Badiſchen Bauernverbaude. Durch verſchiedene Zeitungen geht die Nachricht, daß in den Geſchäftsräumen des Badiſchen Bauernverbandes eine Hausſuchung veranſtaltet worden ſei, um belaſtendes Ma⸗ terial für Milchſtreike und die Verweigerung der Wirt⸗ ſchaftsflächenabgabe zu finden. Die Hauptgeſchäftsſtelle des bad. B.⸗V. kann dazu mitteilen, daß nur entlaſtendes Mate⸗ rial vorgefunden worden iſt, und daß es ihr in vieler Hin⸗ ſicht gelungen iſt, durch rechtzeitiges Eingreifen und Ver⸗ handeln mit der Regierung Spannungen zwiſchen Produ⸗ zenten⸗ und Verbraucherkreiſen in friedlicher Weiſe zur Auslöſung zu bringen. f Der Preisabbau in Baden. ** Adelsheim, 18. Juli. In einer gemeinſamen Ve⸗ ratung der Kommiſſionen der Erzeuger und Verbraucher des Amtsbezirkes Adelsheim, zu der auch Vertreter des Ge⸗ werbes erſchienen waren, wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der das Miniſterium des Innern gebeten wird, dahin zu wirken, daß die Wuchergerichte mit aller Schärfe und Schnelligkeit gegen die Wucherer, Schieber und Preis⸗ treiber vorgehen, ferner die Produkte der Großinduſtrie und des Großhandels einer ſcharfen Preiskontrolle unter⸗ ſtellt und die Belieferung der Landwirtſchaft mit billigem Kunſtdünger durchgeführt wird. Weiter wird gefordert, daß die Kriegsgeſellſchaften aufzulöſen und ihr Vermögen für den Staat zu beſchlagnahmen iſt und endlich, daß eine Lan⸗ desverſammlung der Amtsbezirksvertreter aus den Erzeu⸗ ger⸗ und Verbraucherkreiſen, der Induſtrie, des Handels und Gewerbes und der Arbeiterorganiſationen alsbald ein⸗ 77 96 621 Hane. Tuſt des Armes erlitt, was ſeinen ſöfortigen Tod herbei⸗ führte. a Heidelberg, 17. Juli. der Kreisverſammlung ſtatt. fürſorge wurde ein Voranſchlag 43 862 M. und einer Ausgabe von 51.850 M. genehmigt. Der Kreis bewilligte einen Ausſchuß von 8 000 M. voranſchlag des Kreiſes, der die Billigung der Kreisver⸗ ſammlung fand, ſchließt mit einer Einnahme von 1062 202 2426 250 2 N M. und einer Ausgabe von ſoll durch eine Kreisumlage von werden. * Heid ſtellten Gr in einer laſſen. ze, Mannheim, 17. Juli. igen Zeitung verkauft und war dann ö rauenzimmer herumtrieb. 3„ Geſtern fand hier unter dem Vorſitze des Fabrikanten Neuhaus die 55. ordentliche Sitzung Hinſichtlich der Mittelſtands⸗ [berg, 18. Juli. Aus bisher noch nicht feſtge⸗ uden hat der 29⸗jhrige Kaufmann Hans Hirſch ſic ſeine Todesanzeige erſcheinen ö Die Polizei befaßt ſich mit der Angelegenheit. J In Heckfel nude, hatte ein Dieb eine Kuh geſtr 1 mit einer Einnahme von Der Geſamt⸗ Der Fehlbetrag 68 Pf. auf 1000 M. gedeckt d, im bad. Fran⸗ len, ſie in Unter⸗ J mit dem Gelde nach Bad entheim gefahren, wo er ſich mit einem minderwerti⸗ Sie hat ihn um die ganze beute beſtohlen. Er floh nach Mannheim und wurde heim verhaftet werden. Beide kamen in das Unterſuchungs⸗ ** Mannheim, 17. Juli. Die Rennvereins Mannheim müſſen ö 1 ſtgenommen, ſeine„Freundin“ konnet in Mergent⸗ ö Herbſtrennen des Bad. eine Woche früher, als ge⸗ plant, ſtattfinden, und zwar am Sonntag den 29. Auguſt, Mittwoch den 1. und Sonntag den 5. September. ** Freiburg, 18. Juli. Die Stadt Freiburg beging heute den Hauptſeſttag ihres 800 jährigen Oeſtehens durch einen Feſtakt in der ſtädtiſchen Feſthalle, dem auch der Reichskanz⸗ ler Fehrenbach und Reichsminiſter Dr. Wirth, Freiburger Bürger ſind, beiwohnten. Reichspräſident Ebert, der gleichfalls der Feier beiwohnen wollte, aber aus wich⸗ tigen Gründen nicht kommen konnte, ſprach der Stadt Frei⸗ burg ſeinen und der Reichsregierung Glückwünſche aus. lohnt werden ſollen, auf. Die Gehilfen nehmen die wieder auf. Beide Parteien unterwerfen ſich el ſchließung des Schiedsgerichts der Hauptvorſtände, * Freiburg, 17. Juli. Hier wure ein 21jähr, verhaftet, der ſich Uhren für 10000 Mark erſchwin er an hieſige Geſchäftsleute zu Schleuderpreiſen ven zee St. Blaſien, 18. Juli. Am 11. Augr verfloſſen, ſeitdem der bed Erbauer der herrlichen Kloſt Licht der Welt erblickt hat. Am 1 denktag hier durch einen Feſtgott gen. Martin Gerbert ſtammte aus Mit ausgezeichneter Vorbildung bensjahre als J e er zum„ Bibliothekars. Am 15. Oktober 1764 wurde Gerber abt von St. Blasten. 1798 wurde das Kloſter mit peltürmigen Münſter das Opfer einer Feuers bun der die wertvolle Bibliothek mit ihren Handſchrifſ kunden und Büchern zerſtört wurde. Fürſtabt baute dann die Kirche im Barockſtiele wieder auf, Rotunde, die einen Durchmeſſer von nahezu 35 N eleg ſchließt ſich der Mönchschor mit 34 Meter Länge. 12 9 maß beträgt im ganzen einſchließlich des 8 ter. Der ſichtbare Innenraum der Kup 5. Auguſt wird dienſt und Feſta Horb in W ür wendet, das im Jahre 1783 vollendet ward. 90 Jahre wurde die wunderbare Kirche vom Konſtanzer mit großer Feierlichkeit eingeweiht. Auf wiſſenſch Gebiet war Gerbert eifrig tätig und bemüht, 960 ſchaſtlichen Wohlſtand des von ihm verwaltetem 10 der Grafſchaft Bonndorf, zu heben. Er förderte 11 wirtſchaft und ebnete der Induſtrie die Wege. Ben begünſtigte er die Baumwollſpinnerei und die ſtickerei. Große Verdienſte erwarb ſich der F das Volkswohl durch wohtätige Stiftungen. Da und Arbeitshaus zu Bonndorf und vor allem und Waiſenkaſſe erwarben ihm die Dankbarkeit sein die ſefel- Oel 178 berufen wird. 25. Karlsruhe, 17. Juli. Der Auſſich or Siedelungs⸗ und Landbank teilt mit: verzichtet. Herr Wetterer iſt ſeines Poſtens der Bank vorläufig enthoben worden. k Karlsruhe, 17. Juli. Regierungsrat Dr. Beim Anlegen eines Schiffes im Vorhafen des hieſigen Rheinhafens ging das Schwung⸗ rad in Stücke, wobei ein 43jähriger Schiffer durch Stücke des Schwungrades am Kopf und am rechten Arm ſo ſchwer getroffen wurde, daß er einen Schädelbruch und den Ver⸗ Regierung. als Direktor Feier. * Freiburg. 17. Juli. Er wünſchte der Perle des Breisgaues eine weitere glück⸗ liche und ſegensreiche Zukunft. Staatspräſident Geiß über⸗ brachte die Glückwünſche des badiſchen Volkes und der bad. f 8 Oberbürgermeiſter Thoma verlas ein Glück⸗ Kampffmeyer hat auf ſein Amt als Aufſichts ratvorſitzender] wunſchtelegramm des ehemaligen Großherſogspaares, wobei die Feſtverſammlung in ſtürmiſchen Beifall ausbrach. l 1 gottesdienſte in allen Kirchen der Stadt leiteten den Tag ein. Eine Jubiläums vorſtellung der„Meiſterſinger“, an der Mit⸗ glieder der erſten deutſchen Bühnen mitwirkten, beſchloß die 0 1 Die Arbeitgeber heben ihren Beſchluß, woncch ie Schneidergehilfen nach dem Stück ent⸗ ö 1 die beide U 1 1 tertanen. Feſt⸗ wirken. Am 13. Mai 1793 nem Nachfolger Moritz Ribbele hatte das Kloſter un Krieg ſchwer zu leiden. lich im Preßburger Frieden an das neuerrichtete zogtum Baden. 5 4. November 1803 wurde das Stift aufgehoben un ter im Werte von 1594 Millionen Gulden wurden herzoglichen Domäne zugeteilt. ſien verlegten ihren Wohnſitz ſchligßlich nach St. Kärnten, wo ihre Nachfolger als Benediktiner iſt er geſtorben. Die Abtei St. Blaſten ka Entſchliet den Die Mönche von Durch Landesherrliche n ol Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am 22. Inli 1920 Vorm. 9 Ahr ſtakifindenden Bezirksralsſitzung. 1. Sffentliche Sitzung. 1. Geſuch der Firma Dr. Ernſt Schulze ehem. Fabrik in Ladenburg um Genehmigung zur erſtellung von Kupfer⸗, Nickel⸗ und Kobald⸗ 1 0 auf ihrem Anweſen in Ladenburg, Erbſenweg 605. 1 2. Durchbruch der Brombergerſtraße nach der Bleiche und neuen Friedrichſtr. in Ladenburg hier die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten 8. Geſuch der Georg Karſch Ehefrau um Erlaub⸗ nis zum Betriebe der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Hauptſtraße 50 in Feudenheim„zur Pfalz“. 4. Geſuch des Karl Zeller um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Untere Riedſtraße 14 in Waldhof. i N 5. Geſuch der Frau Kath. Baiſt um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Pariſerpfad 26 in Mannheim⸗Sandhofen zum„Prinz Max“. 6. Geſuch des Walter Wüger um Erlaubnis zum Betriebe der Gaſtwirtſchaft im Hauſe J 8, 16. 7. Geſuch des Ludwig Schmidt um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe C 3, 10. 8. Geſuch des Karl Gehl um Erlaubnis zur Ver⸗ legung ſeines Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von Waldhofſtraße 76 nach Laurentiusſtraße 18. i 9. Geſuch des Joſef Heiken um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft im Hauſe Speckweg 17. in Waldhof. f 10. Geſuch des Max Ehret um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinfchank von dem Hauſe C 3, 10 nach O 6, 2. 2. Nichtöffentliche Sitzung. 11. Wahl zum Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht. 12. Feſtfetzung der Ortspreiſe für den Wert der achbezüge gemäߧ 2 Angeſtelltenverſ⸗Geſ. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſichtnahme der Herrn Bezirksräte auf diesſ. Kanz⸗ lei auf. 5 Mannheim, den 19. Juli 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Die Gelmühle in Friedrichsfeld übernimmt von jetzt ab für Selbstversorger die hydrauliche Pressung v. naturtrockenen Oelfrüchten neuer Ernte und gibt ab Speise-Repsöl per Liter 20 Mk. so lange 32 Mk. Vorrat. Kaflsfubef Lobensversichefung Vertretung: J. Lorentz, Hauntstr. 191 Empfehle firischgeschnntene e Fadad. Eumasaul P. Schwarz, Gärtner Schloßstraße 28. Wekäuntmachungen der Gemeinde Seckenheim Die Verteilung von Preiſen aus der Pfarrer Hermann'ſchen Dienſtbotenpräm ſen⸗Stiftung in Heidelberg betr. Au der Pfarrer Hermann'ſchen Dienſtboten⸗ ſtiftung in Heidelberg ſind für das Jahr 1920 5 Preiſe in Beträgen von 60 bis 100 Mask zu vergeben an männliche und weibliche Dienſtboten ohne Unterſchted des Bekennt⸗ niſſes aus dem vormaligen badiſchen Neckar⸗ kreiſe, die ſich durch Anhänglichkeit u. Treue, vieljährige, mit perſönlicher Aufopfez ung ver⸗ knüpfte Dienſte uſw. ausgezeichnet haben und wegen Alters, Gebrechlichkeit, Aemut einer Unterſtützung vorzugsweiſe bedürftig ſind. Zu den berechtigten Orten gehören: alle Orte der jetzigen Amtsbezirke Eberbach, Heidelberg, Mannheim, Mosbach, Schwetzingen, Weinheim und Wiesloch und ſämtliche Orte 35 des jetzigen Amtsbezirks Sinsheim die Stabt Hilsdach ausgenommen; vom Amtsbezirk Adelsheim die Gemeinden Groß⸗ und Klein eicholzheim; vom Amtsbezirk Bruchſal die Gemeinden Huttenheim mit Mittelhof, Ober⸗ hof und Unterhof, Kirrlach, Kronau, Neudorf, Oberhauſen mit Waghäuſel, Philippsburg mit Engelmühle, Rheinſchanzinſel und Schönborner Mühle, Rheinhauſen, Rheinsheim und Wieſen, tal mit Ziegelhütte nebſt Forſthaus und Schmierhürte: vom Amtsbezirk Buchen die Gemeinde Heidersbach mit Heidersbacher Mühle und Ziegelhürte. Dienſtboten aus den berechtigten Orten, die ſich um einen Preis bewerben wollen, haben ihre Geſuche mit Zeugniſſen über Alter, Dienſtzeit, Verhalten, etwaige beſondere Em⸗ pfehlungsgründe uſw. bei dem Gemeinderat ihres Wohnortes binnen 4 Wochen einzu, reichen. a Die Gemeinde behörden werden dieſe Ge⸗ ſuche mit Zugniſſen nach Benehmen mit dem betreffenden Pfarz amt und mit gutächtliche; Aeußerung an das Bezi⸗ksamt einſenden. Karlsruhe, den 6. April 1920. Verwaltungs hof: gez. Dr. Aſal. Mannheim, den 13. Juli 1920 Bab. Bezirksamt Abt. III. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Eiwaige Geſuche ſind bis 25. Juli 1920 bet uns einzureichen. Seckenheim, den 16. Juli 1920. Bürgermeiſtexramt: Roch. Büray. Ein größeres Stück Luzerner Klee zum Abmähen zu kaufengeſucht. Angebote mit Preisangebote an die Expedition dieſes Blattes erbeten. e me⸗-Anzkiger Kin- ant für Miigltever ger aud Herkantspeanenschg! Gefunden eine Lenſe Abzuholen Hilduſtraße 45 Ein Paar Hchnürkiefel mit Firümpfe. Abzuh olen im Lager. enn Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe mei- nes nun in Gott ruhenden lieben Gatten, Vaters und Grodvaters sprechen wir allen für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie denen die dem lieb. Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben unseren Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte im Hause und am Grabe, sowie Schwester Mina für ihre liebevolle Pflege. Auch Dank der Gemeinde- behörde dem Forstwarte- Verein Mannheim für ihre Kranznieder- legung am Grabe. Seckenpeim, den 20. Juli 1920. in tiefer Trauer: Familie Erny 5 Naufelder 1 Riegler „ urnverein Seckenbeim gegr. 1898 Uebungsplan. Dienstag u. Freitag von ½6—7 Uhr Schülerturuen. Von ½8— 10 Uhr Turner und Zöglinge. Donnerstag von ½6—7 Uhr Schülerinnen. Von 8 710 Uhr Kürturnen der Wetturner für das Gauturnfeſt. Diejenigen Turner, die das Bereinsturnen beim Gauturnfeſt mitmachen wollen. mögen von jetzt ab regelmäßig erſcheinen. Auch werden die Herren Kampfrichter gebeten, ſich einfinden zu wollen. Der Turnrat. Freole Curnerſchafl decenbeim. Einl inladung. Mengen Dienstag Abend 6 Ahe findet im„Deutſchen Hof“ eine gemeinſame usſchußſihung J. d. Besirnat Arne mit der Bezirks vorſtandſchaft ſtar Die An⸗ weſenheit der Mitglieder der einzelnen Aus. ſchüſſe, insbeſondere deren Vorſitzende und Stellvertreter iſt dringend nötig. Der Turnrat. Nost-Ansalz zur Bereitung von 150, 100 u. 75 Liter Obsimostersatz empfiehlt Germanla- Drogerie 1. E Fr. Wagner Nachf., Inh. W. Höllſtin 55 Sadllof wirf 5 Morgen Mittwoch Sepfachftest Um 9 Uhr S atzels wozu höflichſt einladet Surob und geu kauft(b Aug. Ullrich f zmei weißen gluſen zu verkaufen.(b Wilhelsaßfraße 60 Schloßſtr die neuest. 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