ich nde. jähr. winde. en ven ud 200 ſiens Gerbe rd diel Feſtakt! Württe inem 1 8 Jahre, i„„ i 8 erben, zit del A 1 , untsblart der ſchri— f i f tabt—— eee Cc TTT 1 auf,, Abonnementgprets: Monatlich 4.— 4 mit Mell 20. Jahrg Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Das Jg 12.— Me. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich uc 1 uit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. oö 0—— egg 1 0 3 1 an n Or Tagesſchau. ene der ſich überen ßen iſt ein Landarbeiterſtreit ausgebrochen, t, dig bedeutef zer 40 Güter erſtreckt. Um zu ermeſſen, was bas em preußiſch iſt es notwendig, ſich die rieſigen Ausmaße der oſt⸗ rte ef lundung D Güter vor Angen zu führen. Ob das zur Ge⸗ e MI tragen fol utſchlauds und vor allem zum Preisabban bei⸗ 99 übe geſſen wieder einmal Putſchuachrichten ein und zwar 1 tungen v u iurgen von Rechts und eine über Vorberei⸗ je u feht durch iind in z ruht 85 N N 20 7 * 1 ngs, 0 mun 5 Epocac meldet: De aus em„Matin fen, ald lehrte 1 ſind o Bürgermeisterùmter Seckenheim. dlvssheim, leckarhausen und Edingen Mittwoch, 21. Juli 1920. Jnſerattonspreis: Die einſpaltige Peritzerle 60 Pfg., Reklamer 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Mabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 161 19819 ie 5 5 5 geſpane zwiſchen Südſlawien und Italien werden im⸗ Vaunter und die Kriegsausſichten rücken näher. „ die 5 n In Albauien beſteht eine Strö⸗ zurückführeden Prinzen zu Wied auf den albaniſchen Thron 20 will Dem neuen Souverän ſoll ein Regie⸗ 0 on 6 Mitgliedern beigegeben werden. ucermittelt welches erklärt, daß für die indiſchen 8e die Zeit gekommen ſei, um ihre Ziele zu ver⸗ ei ie Befreiung der indiſchen Arbeiterſchaft müſſe nmuniſtiſche kogiale Revolution und die Gründung eines ziat wirz ischen Staates geſchehen. Das britiſche Proleta⸗ Teilnahme an dem Kampfe mit den Genoſſen en aufgefordert. inidng iind en, aus Melbon ene: In den auſtraliſchen alien rund Generalſtreiks ausgebrochen. In Weſi⸗ 575 jeder Verkehr. Alle Verwaltungsbeamte ubah ner Aus tand getreten, darunter die Poliziſten, ie Berichte Tramhahner. 306 Schulen, 60 Sparkaſſen Die„Sch s nd geſchloſſen. J der zer Telegraphen information“ meldet aus gemacht 5 önig neue Schenkungen dem Volke von Ita⸗ e Volſabra 9 75 Er ſiellte neuerdings ſein großes Land⸗ 28 22 ane der Provinz Turin zur Verfügung, wel⸗ zektar umfaßt und 4 Millionen Lire Wert reprä⸗ rd zur Vlonien 46 15 Fer 4 eldet, daß dort 95 151 wird aus Jeruſalem gemeldet, daß dor Aeychal habe die Nachricht eingetroffen iſt, der Emir „wort auf da zengemeine Mobilmachung angeordnet als 2 uch as franzöſiſche Ultimatum. Emir Feychal 3 K t den engliſchen Oberbefehlshaber Allen by Aus Harburg berichtet die„Berliner s gus dem Zimmer des Oberbürgermeiſters tern g ſtohle, Buch der Stadt Harburg von unbekannten N eſtohlen worden. N Rachklänge von Spa. zung der Internationalen Finanzkonſerenz. O For g i fe dns eteungd 4 80 10 dchrer General aß die Hier am 23 Internat erung prüfen und di 4. der Mil⸗ zeitia de ihrer gefättnd die Mittel zur Beſeitigung oder hiiſ⸗ 15 tig die Kobe detchen Folgen zu ſuchen. Er teilte gleich⸗ ö 1 In dieſem Briefe wies Herr Bourgeois darauf hin, daß es notwendig ſei, vor dem Zuſammentritt der Konferenz, ſowohl von der Wiedergutmachungskommiſſion, als auch von den alliierten. Regierungen die Mitteilung der von ihnen gefaßten Beſchlüſſe bezüglich der deutſchen Entſchädigung ſo⸗ wie ihrer Zahlungsmodalitäten zu erhalten, da die Ver⸗ handlungen zur wirtſchaftlichen und finanziellen Wiederher⸗ ſtellung der Welt nicht geführt werden können, wenn nicht vorher die Verpflichtungen Deutſchlands und ſeiner Ver⸗ bündeten und die finanzielle Lage der mitteleuropäiſchen Länder klar und deutlich feſtgeſetzt worden ſind. Nun hat der Präſident des Oberſten Nates, Herr Dela⸗ croix am 16. Juli von Spa aus an den Präſidenten des Völ⸗ kerbundes folgendes Telegramm gerichtet: Bezugnehmend auf die in London im Monat Februar gefaßten Beſchlüſſe, wonach der Rat des Völkerbundes die Finanzkonferenz ein⸗ berufen ſollte, bittet die Konferenz von Spa, da ſie leider nicht alle Elemente beſitzt, um die Finanzkonferenz einbe⸗ rufen zu können, den Völkerbund, die Einberufung der Internationalen Finanzkonfexenz auf einen Zeitpunkt nach dem 15. September zu verſchieben. Die Finanzkonferenz von Spa iſt der Anſicht, daß einerſeits die Bedingungen, unter denen die Finanzkonferenz von Brüſſel zu beraten berufen iſt, noch nicht verwirklicht ſind, und andererſeits hat der Oberſte Rat eine Internationale Konferenz für dem⸗ nächſt nach Geuf einbernſen, in der die Frage der deutſchen Entſchädigungen genen! werden ſoll. 2 Nach dem Wortlaut des Telegramms des Herrn Dela⸗ croix ſelbſt verpflichtet ſich die Konferenz dem Rat des Völ⸗ kerbundes gegenüber, daß die Finanzkonſerenz in nützlicher und erſprießlicher Weiſe beraten könne. Unter dieſen Ver⸗ hältniſſen ſpricht der Generalſekretär des Völkerbundes Ihrer Regierung ſein Bedauern darüber aus, genötigt zu ſein, Sie zu bitten, die Entſendung Ihrer Delegierten nach Brüſſel zu unterlaſſen. Das endgültige Datum der Zu⸗ ſammenkunft wird von dem Rate des Völkerbundes in einer Sitzung, die am 30. Juli in San Sebaſtian abgehalten wird, feſtgeſetzt werden. N Paris, 20. Juli. Die Internationale Finanzkonferenz wird am 25. September in Brüſſel zuſammentreten und dieſes Datum wird feſtgehalten werden, auch wenn die Al⸗ liierten bis dahin das Problem der Entſchädigungen nicht gelöſt haben ſollten, da eine Fühlungnahme der internatio⸗ nalen Finanzwelt als eine dringende Notwendigkeit betrach⸗ tet wird. Dr. Simons und Dr. Heintze beim Reichspräſidenten. T. U. Berlin, 20. Juli. Der Reichsminiſter Dr. Simons begab ſich nach der Rückkehr von Spa vom Bahnhof aus zum Reichspräſidenten zum Vortrag. Später ſprach der Vizepräſident des Reichsminiſteriums, Juſtiamiviſter Dr. Heintze, beim Reichspräſidenten vor. Dr. Simous über Spa. Berlin, 20. Juli. Der Miniſter des Aeußerr, Dr. Siitöls ſprach ſich dem Vertreter des„Achtuhr⸗Abendblattes“ gegen⸗ über über die Konferenz in Spa aus. Auf die Frage nach der Möglichkeit, die Bedingungen in der Entwaffnungs⸗ 1 der Kohlenfrage zu erfüllen, anwortete der Miniſter etwa: „Die Durchführung dieſer Bedingungen halte ich phyſiſch nicht für unmöglich, aber jedenfalls für koloſſal ſchwer. Ich hätte die Bedingungen, ſo ſagte der Miniſter, nicht ange⸗ nommen, wenn ich nicht in der Haltung der Sachverſtändi⸗ gen gewiſſe Schwankungen bemerkt hätte, die meine ur⸗ ſprüngliche Stellungnahme, beſonders in der Kohlenfrage, erſchütterten. Was die Entwaffnung betrifft, ſo iſt es eher möglich, eine ſolche innerhalb 6 Monaten durchzuführen, als in drei Tagen. Poſtſcheckkanta! Narls ruhe Mr. In der Köhlerlieſerung fragt es ſich vor allem, wre weit neue Möglichkeiten vorhanden ſind und ausgenutzt werden können, um die Kohlenförderung zu verſtärken. Es wird vielleicht nach dieſer Richtung hin noch manches zu ermög⸗ lichen ſein. Auch die Erklärung Lloyd Georges in bezug auf die Verteilung der oberſchl. Kohle, hat mitgewirkt, mit ſchwerem Herzen zur Unterſchrift zu veranlaſſen. Frei⸗ lich ſetzt das Abkommen voraus, daß alle Kräfte, die da⸗ zu in Betracht kämen, eben zur tatkräftigen Mitarbeit ſich bereit finden. Wir haben den Fehler begangen, den Frie⸗ densvertrag zu unterſchreiben in der irrigen Annahme, der Traktat würde von ſeinen Urhebern ſelbſt nicht ernſt ge⸗ nommen und damit werden wir zu rechnen haben.“ 5 Auf die Frage, ob der Miniſter nicht der Anſicht ſei, daß jetzt in dieſer kritiſchen Zeit, in der alles vom guten Willen der Arbeiter abhänge, die Mehrheitsſozialiſten ſich zur poſi⸗ tiven Mitarbeit bereit erklären und in die Regierung ein⸗ treten werden, antwortete Dr. Simons, daß dieſe Frage eigentlich nicht zu ſeinem Reſſort gehöre, er dürfe aber doch ſagen daß er auf die Dauer ein Fernbleiben der Mehr⸗ heitsſozialiſten von der. Regierung als eine Fälſchung der öffentlichen Zuſtände Deutſchlands betrachten würde. 1 Zum Schluß fragte der Berichterſtatter, ob an eine wirk⸗ liche Völkerverſöhnung in abſehbharer Zeit geglaubt würde und ob er die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund nach den Spaer Eindrücken für wahrſcheinlich halte. ö Miniſter Simons entgegnete:„Der Haß brennt noch zu tief, und die Wunden ſind noch zu friſch, als daß ich eine ſolche Völkerverſöhnung in abſehbarer Zeit als wahrſchein⸗ lich anſehen kann. Aber ich halte es für die Pflicht eines jeden Staatsmannes, gleichviel ob die Chancen groß oder gering ſein mögen, auf dieſes Ziel hinzuarbeiten.“ ö 75 Sitzung des Reichskabinetts. i Berlin, 20. Juli.(Amtlich.) Das Reichskabinett nahm heute nachmittag in Gegenwart des Reichspräſidenten die Berichte des Miniſters des Aeußern, des Reichswirtſchafts⸗ miniſters und des Reichsernährungsminiſters über die auf die wirtſchaftlichen Fragen bezüglichen Beſchlüſſe von Spa entgegen. An dieſe Berichte ſchloß ſich eine mehrſtündige ein⸗ gehende Ausſprache.. Das Programm des Kabinetts. T. U. Berlin, 19. Juli. Das Kabinett trat geſtern nach⸗ mittag zu einer Sitzung zuſammen, an der die aus Spa zurückgekehrten Miniſter' teilnahmen. Für die nächſten Tage wird folgendes Programm entwickelt: Am Montag und Dienstag wird das Kabinett die Berichte über die Be⸗ für Dienstag abend iſt auswärtige An⸗ Mittwoch ſollen ng einge⸗ drache im ragen ſtatt. eine Sitzuug des Reich gelegenheiten in Ausf die Miniſterpräſiden! laden werden. am D Reichswirtſchaftsrat über die b eren Deutſche Preſſeurteile über Spa. 5 a Berlin, 20. Juli. Ueber Spa ſchreibt die„Voſſ. Ztg.“, es ſei ein Erfolg erzielt worden. Bei einem Abbruch der Verhandlungen wären automatiſch die zahlreichen unerfüll⸗ baren Friedensbedingungen in Kraft getreten. Der Erfolg von Spa beweiſe, daß der Verſailler Friedensvertrag eine lebendige Materie ſei, die durch Verhandlungen geformt werden könnte, und daß es für Deutſchland wieder einen * 1 10 71 Weg aufwärts gebe.— Auch die„Germania“ meint, die ab⸗ wärts gerichtete Kurve der internationalen Stellung Deutſch⸗ lands habe zum erſten Mal wieder eine entſcheidende Wen⸗ dung nach aufwärts genommen.— Nach der„Tägl. Rund⸗ ſchau“ und der„Deutſchen Zeitung“ dagegen bedeutet die Kohlenklauſel Deutſchlands wirtſchaftlichen Untergang und völlige Verarmung.— In der„Freiheit“ heißt es, die deut⸗ ſchen Bergarbeiter ſollten die Ausführung des Abkommens Weſſen 11 Bild trägſt du im Herzen? Roman von Erich Ebenſtein. zn Magel(Nachdruck verboten.) i 0 8 f; 5 dieſer 55 hatte ſeitdem öfter Gelegenheit gehabt, ſich efallen, wie ren Kunſt zu üben— nie war es ihr ſo ſchwer wu walterin eben jetzt den ehrlich forſchenden Augen der rau Szabze über. Aber ſie hoffte, daß es gelungen Jegt, 5 o nichts gemerkt hatte. a ſie a euchtende. in dem dunklen Zimmer, das nur von it en Blitzen auf Sekunden erhellt wurde, ſank Stöhnen auf die Chaiſelongue und ver⸗ in die Kiſſen. auſchte der Regen, rollte der Donner. Ma⸗ 110 nicht. Ein wildes Schluchzen erſchütterte war fein berge wee mehr möglich— er liebte ſie nicht! en, daß ſie überhaupt da war. ein fieberndes Warten über ſie. enn nicht endlich doch kommen, um nach ihr s tat er drüben allein in ſeinem Zimmer? e ſich nichts in dem ſtillen Haus. Nur der auſchte eintönig welter. Kein Schritt im bte Stimme, die fragte: Magelone biſt du Da zauf und 1 ſie ſich, von einem Gedanken betrof⸗ Wäre ze Tränen verſiegten jäh. möglich, daß wirklich nur Egons Jagdpech leichfalls war Magelone erinnerte ſich, daß ihr ehlſchr ein leidenſchaftlicher Jäger, manchmal über nd wieder agelang verſtimmt geweſen war. 1 ſie an ihre Mutter denken. Wie dieſe 0 Fällen mit bewundernswertem Takt die 1 0 zu merken ſchien und ſich bemühle, t über Kleinigkeiten verſtimmt,“ be⸗ w agelone kurz vor deren Vermählung. ir Frauen doppelt liebenswürdig ſein und einmal 9 müſſen wi 5 1 die Schwelle trat. Offenbar hatte er nur ſeinen Kammer⸗ alles tun, um ſie auf andere Gedanken zu bringen. Nur in ſolchen Fällen ja keine Empfindlichkeit zeigen! Du glaubſt 5 wie ſehr ſie uns ſpäter ſolche Selbſtverleugnung dan⸗ en! Magelone hatte ſich damals feſt vorgenommen, gegebenen⸗ falls nach dem Beiſpiel ihrer Mutler ein Engel an entgegen⸗ kommender Liebenswürdigkeit zu ſein. Und was tat ſie jetzt? Sie lag hier und weinte und überließ ihren Mann in ſeiner Verſtimmung ſich ſelbſt. Clo in ihrer ſanften Herzensgüte hätte das nie getan! Best. et sprang ſie auf, machte Licht und wollte raſch die Spuren des Weinens vertilgen, um dann ihren Gatten aufzuſuchen. Da fiel ihr Blick in den Spiegel. Nein, in dem einfachen grauen Hauskleid wollte ſie nicht gehen. Er liebte helle duftige Gewänder— beſonders blau— und ſie beſaß doch ein entzückendes paſtellblaues Tee⸗ kleid, das ihr, wie ſelbſt Tinti feſtgeſtellt hatte,„ver⸗ führereriſch“ ſtand. Bisher hatte ſie es noch nie angezogen, da es ihr für Hirſchenau zu feſtlich erſchien. Aber warum ſollte ſie ſich nicht für ihren Mann hübſch machen? Gerade heute! Vielleicht bemerkte er es doch und... freute ſich darüber. g Magelone nahm ſich nicht Zeit, erſt der Kammerfrau zu ſchellen. Sich umkleiden, das brachte ſie doch auch allein zuſtande. f Sie kühlte die geröteten Augenlieder mit kaltem Waſſer, brachte mit ein paar geſchickten Griffen ihr wundervolles Blondhaar in Ordnung und kleidete ſich dann raſch um. So— ein Blick in den Spiegel noch— ja, es war alles in Ordnung.. Nun zu ihn! Ihr Herz klopfte in heißen raſchen Schlägen, als ſie! e den Korridor hinab! ritt, an deſſen End. hees Gatten Arbeitszimmer lag. Vor einer Tür mußte ſie einen Augenblick haltmachen. Der Alem verſagte ihr faſt. Dann klopfte ſie ſchüchtern an. 8 955 i 1 Prinz Egon fuhr erſchrocken auf, als Magelone übe 4 diener zu ſehen erwartet und war durch das Erſcheinen ſeiner Gemahlin in Verwirrung geſetzt. Er hatte bei ihrem Eintritt geſchrieben. Nun klappte er die Mappe raſch zuſammen, ſchob ſie in ein aufgezogenes Fach, das er zuſtieß, und ſtand haſtig auf. „Du— Magelone? Wünſcheſt du etwas von mir?“ fragte er mit kühler Höflichkeit. Sie überhörte gefliſſentlich das geringe Entgegenkommen das in ſeiner Begrüßung lag, und ſagte freundlich: „Nein. Ich hörte nur, daß du ſchon zurück ſeiſt, und wollte die ein wenig Geſellſchaft leiſten. Aber wenn ich dich vielleicht ſtören.. 2“ ö „Durchaus nicht. Ich kann den Brief ganz gut auch ein andermal beenden. Bitte, nimm Platz.“ Sie ließ ſich mit der ihr eigenen weichen Anmut auf den von ih. zurechtgeſchobenen Fauteuil am Kamin nieder, feſt entſchloſſen, heute ihre Scheu zu unterdrücken und um jeden Preis ein Geſpräch in Gang zu bringen. „Vor allem mußt du weiter rauchen, Egon,“ ſagte ſie, auf die Zigarre deutend, die er bei ihrem Erſcheinen weg⸗ gelegt harte. ö f „Wird es dir nicht unangenehm ſein?“ „Im Gegenteil.“ 5 J „Donn darf ich dir aber vielleicht auch eine Zigarette anbieten? Ode. biſt du keine Freundin davon? Ich habe dich noch nie rauchen ſehen!“ „Ich tue es ſelten. Aber in Geſellſchaft und beſonders, wenn man plaudert, finde ich, daß eine Zigarette die Ge⸗ mütlichkeit fördert.“ Er holte eine ſiwerne Kaſſette mit türkiſchen Zigaret⸗ ten und war ihr behilflich, eine davon in Brand zu ſetzen, Tabei bemerkte er zum erſtenmal, was für wunderſchöne weiße und zartgeformte Hände ſie hatte. Ueberhaupt— ſein Blick glitt verſtohlen über ſie hin— ſie ſah allerliebſt aus in dem duftigen loſen Gewand, deſſen we er Faltenwurf ihre ſchöne Geſtalt ahnen ließ und deſſen Farbe ſo prächtig zum Gold ihrer Haare ſtimmte. 5 i (Fortſetzung folgt) u üchen und zügleich dic notwendigen Kohren⸗ engen erzeugen, um die deutſche Wirtſchaft im Gange zu erhalten. Das Proletariat verlange aber, daß die Kohlen⸗ produktion und die übrigen dazu reifen Wirtſchaftszweige ſozialiſiert werden. 5 5 8 % Spa in der Beurteilung der Schweiz. WT. B. Bern, 19. Juli. Die„Neue Züricher Zeliung“, die im Intereſſe der Anbahnung friedlicher Beziehungen zwiſchen den Alliierten und Deutſchland hofft, daß die Ein⸗ marſchklauſel nie aktuell werde, ſagt nach einer Schilderung der allgemeinen wirtſchaſtlichen Lage Europas zu dem Ver⸗ tragsabkommen: Niemand werde leugnen, daß die deutſchen Unterhändler in Spa einen bemerenswerten Erfolg erzielt haben. Es ſei nicht verwunderlich, daß die deufſche Dele⸗ gation die Konverſion unterzeichnet habe. ten auch vom deutſchen Standpunkt aus, manche der Bedingungen hart erſcheinen, ſo wäre doch andererſeits nicht zu beſtreiten, daß weitere Konzeſſionen nicht zu erlangen geweſen wären, ſo lange die geſamte Weltwirtſchaft noch ſo ſehr unter den Folgen des Weltkrieges zu leiden he Die Verhandlun⸗ gen wurden von deutſcher Seite, abgeſehen von einigen Zwiſchenfällen, mit großem Geſchick geführt, beſonders deutſche Außenminiſter habe es vortrefflich verſtanbe: richtigen Ton zu finden. 5 Unzufriedenheit Frankreichs. W. T. B. Paris 20. Juli. Im„Matin“ ſchreib malige Präſident der Republik Ppincaré, die kontradiktoriſchen Verhandlungen über die Ausf 5 Friedensvertrages einzulader konnte doch nur bedeuten, daß man ihnen zu verſtehen geben wollte, daß man geneigt iſt, den Vertrag nicht vollkommen auszuführen, und daß man ihn zu ihren Gunſten abändern wollte. Daß mußte ſie natürlich in ihrer Arroganz und in il Nn er muligen. Poincaré hofft, daß einige ter keine verlorene Lektion erh n h ſie jetzt über die wirk ö rung unterrichtet, vielleicht hätten ſie ver Sprache, deren man ſich bedienen muß um mit Deutſchland zu reden, die Sprache der Feſtigkeit und der Gewalt ſei. 1 5 Italiens verſöhnliche Haltung. Rom, 20. Juli. Der amtliche ita! a die Ergebniſſe der Konferenz von Spa hebt h 55 1 Sforza und Bertolini entſprechend dem Willen des Landes ſich ſtets für die Verſöhnung bemühten. Sie ſuchen die Ausführungen des Friedensver! Grenzen des Möglichen zu erreichen, um eine 105 7 2 2 wohl dies zuweilen zu mißling doch zuletzt zu einem Erfolg geführr. uſt in Genf zuſammentretende Konferenz für i e Entſchädi gungsfrage läßt die Stimmung der A warten. Es kann mit Sicherheit behauptet werben, daß ohne die Mitwirkung der italieniſchen gierten nicht ſo viel reiht erden wäre. 5 8 Oberſchleſien. Minißer Dietrich weiſt in einem Aufſatze in der„Bad. Landeszeitung“(Karlsruhe), auf die Wie eit des Be⸗ ſitzes von Oberſchleſien für das Deutſche ich hin ſchreibt: Ueber 40 Millionen Tonnen Steinkohl 5 Oberſchleſien, etwa 23 Prozent unſerer Friede oduktion. Seine Kohlenlager ſind die gewaltigſten und mächtigſten, die Kohlenflöße die ſtärkſten, ſoweit wir überhaupt Kohlen⸗ lager auf der Erde erſchloſſen haben. Daueben liefert Ober⸗ ſchleſien nahezu zwei Drittel der dentſchen Zi oduktion. 20 Prozent der Blei⸗ und 6 Prozent der Roh 7 tion. Der Verluſt Oberſchleſiens würde! zen Reſt des uns verbleibenden do en Reiches eine Kata⸗ strophe bedeuten, deren Wirkung ſich bis in die hinterſten Winkel Süddeutſchlands bemerkbar machen würde. Bleibt uns Oberſchleſien nicht, ſo kann die Kohleufrage in Deutſch⸗ land überhaupt nicht mehr gelöſt wer s zum Jahre 1163 war Oberſchleſien olniſche P inem mech⸗ ſelvollem Geschick kam es daun d 0 ſchen Kriege, zuletzt durch den 7⸗jätrigen hre 1763 an Preu⸗ ßen. In der Entwicklung dieſes Stuntes, ſpielt es eine her⸗ vorragende Rolle.— Jahre 1813 der Sturm los, der die Herrſchaft Napoleons über den Haufen warf. Auch die Oberſchleſier haben da⸗ bei mitgemacht und wenn auch die oberſchleſiſche Bevölke⸗ rung zum großen Teil aus ſogenannten Waſſenpolen be⸗ ſteht, die etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, ſo betrachten ſich doch dieſe Polen nicht als zum polniſchen Volte gehörend, ſie betrachten ſich vielmehr als waſſerpol⸗ niſch sprechende Oberſchleſier. Erſt von außen herein hat die großpolniſche Agitation den Boden geſchaffen, auf dem der Friedensvertrag fuſſend, Deutſchland Oberſchleſien zu ſeutreißen verſucht. Der Gedanke, Polen dadurch ſo ſtark zu machen, daß es einen Teil der früheren ruſſiſchen Schul⸗ den an Frankreich übernehmen und abtragen kann und gleichzeitig der Gedanke Deutſchland von Rußland zu tren⸗ nen, hat bei unſeren Gegnern eutſcheidend mitgeſpielt.— Die Verhältniſſe liegen für die Abſtimmung in Oberſchle⸗ ſien ſchwieriger als in Schleswig⸗Holſtein und Oſtpreußen. Zwar haben in Oſtpreußen auch fremde Volsſtämme für Deutſchland votiert, entſcheidend aber war dort, daß alles was deutſch hieß und deutſch ſprach, ob deutſchnational, ob Kommuniſt oder Demokrat oder Zentrumsmaun bei der deutſchen Fahne blieb. Die Abſtimmung in Schleswig, in Oſt⸗ und Weſtpreußen war ein nationaler Sieg. Die Ab⸗ ſtimmung in Oberſchleſien wird nicht nur darüber entſchei⸗ den, ob wir einen nationalen Sieg erringen, oder eine ſchwere Niederlage erleiden, ſondern auch, ob wir uns wirt⸗ ſchaftlich behaupten und wieder aufbauen können. . Polen zwingt die Deutſchen zum Heeresdienſt. W. T. B. Königsberg, 20. Juli. Mehr als 1500 deutſche Männer, die in den letzten Wochen aus dem Soldauer Ge⸗ biet flüchteten und dort Hab und Gut, ſowie ihre Angehöri⸗ gen verlaſſen mußten, um der rechtswidrigen Einziehung zum polniſchen Heeresdienſt zu entgehen, haben den Ober⸗ präsidenten dringend gebeten, alles daran zu ſetzen, um einen Teil der eßemaligen Kreiſe Neidenburg, Soldau und Umgebung zu retten. In dem Geſuch heißt es: In dem Kreiſe Neidenburg ſtimmten 98,5 Prozent für Deutſchland. Das Soldauer Land iſt noch heute gut deulſch und wird es bleiben. Wir werden uns nie dem polniſchen Joche beu⸗ gen. Helft und rettet uns aus unſerer großen Not! . Tirſchtiegel dentſc ht.. a W. T. B. Berlin, 20. Juli. Die Grenzberichtigungskom⸗ miſſion hat nach langen Verhandlungen die Stadt Tirſch⸗ tiegel, deren Einwohner zu 90 Prozent deutſch ſind, Deutſch⸗ land zugeſprochen. 4 a bewieſen haben und in Oberſchleſien brach im 1 5 1 71 2 4 Deutſehland, Exploſionsunglück in der Pals. W. T. B. Ludwigshafen, 19. Juli. Durch die unge „Hitze der letzten Tage ſind im Saag ralbener Wald Leucht⸗ kugeln und andere, leicht entzündbare Körper, die von Dieben aus den mit Fliegerbomben, Granaten, Gas⸗ lampen, Axtilleriemunitlon und deutſchen Heeresbeſtänden gefüllten etwa 300 Baracken entwendet und verloren wor⸗ den waren, zur Entzündung gekommen. Das Feuer griff auf die Baracken über, die mit ungeheurer Detonation in die Luft flogen. In Saagralben wurden unzählige Fenſier⸗ icheiben zertrümmert und Hunderte von Dächern abgedeckt. 755 tier zu Lö Briefe oder für den gan⸗ In Oſt⸗ und Weſtpreußen, deſſen Bewohner am vorletzten Sonntag ihre Treue zur Heimat reer — ͤ die Gefahr der An⸗ wurde in weitem breiter Graben lokaliſier⸗ Eiſenbahr ſe“ meldet, ſtehen 200 ölkerung abtranspor⸗ 2 2 Prinzen Joachim. Wie die„Berl. Ztg.“ meldet, gachim von Preußen keine hinterlaſſen, aus denen man die Be imm Selb; murd ſchließen könnte. Man ver 7 i 121 Es iſt in den le genommen verſchlechte⸗ 8 N N Brubers, des Sabdt und General⸗ ttelgeſchäft⸗ Die 5 bahn hal den Betrieb eingeſteuk. Die bah ute darüber be⸗ ſchließen, o sieh d ral ik ſchließ ſollen. Die Arbe en aufgeſtellt, darunter die der Eutſez 5 5 etern der verſthie⸗ denen iſterien zu(ung mit der Arb ſchaft it die Ernährungs frage, Hindenburg dankt für die Anteilnahme an ſein Schickſal. W. T. B. Hannover, 19. Juli. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg wendet ſich mit folgenden Worten an die Oeffentlichkeit: Gelegentlich meiner Beläſtigung durch einen Minderwertigen ſind mir zahlloſe Beweiſe freund⸗ lichen Anteils von einzelnen Perſonen, Truppenteilen, Be⸗ hörden, Städten, Zeitungen, Parteien, Ortsgruppen, Schützenvereinen, Verbindungen, Klubs, Schulen uſw. durch Telegramme, Briefe, Karten und Blumenſpenden zu⸗ gegangen. So unendlich mich dieſer Ausdruck wohlwollender Geſinnung aus allen Teilen des Vaterlandes erfreute, ſo wenig vermag ich leider überall hin mich unmittelbar zu wenden. Ich bitte daher, meinen tiefempfundenen Dank in Form dieſer Veröffentlichung ausſprechen zu dürfen. Das Bewußtſein, daß viele meiner Landsleute treu meiner gedenken, mildert in mir das ſchmerzliche Bewußtſein, der Kugel eines Deutſchen ausgeſetzt geweſen zu ſein. g Hindenburgs Attentäter verhaftet. W. T. B. Hannover, 19. Juli. Als Täter des Revolyer⸗ zattentats auf den Generalfeldmarſchall von Hindenburg wurde der im Jahre 1889 geborene Arbeiter Albert Gallin verhaftet. Der Täter geſtand, in den Garten eingedrungen zu ſein, um dort Obſt zu ſtehlen. Er hatte die Verandatür offen gefunden, und ohne ſtehlen zu wollen, vielmehr um Unterſtützung zu finden, ſich in das Haus begeben. Er habe nicht gewußt, daß Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg dort wohne. Den Schuß habe er nur als Schreckſchuß abgegeben, um ſich wieder freizumachen. Die bayeriſchen Beamten. Berlin, 20. Juli. Nach einer Meldung aus München haben die bayeriſchen Verkehrsbeamtenvereine zum 31. Juli den Rücktritt der bayeriſchen Beamten aus dem Reichs⸗ dienſt beſchloſſen, falls ihnen nicht bis zum 28. Juli die bis⸗ herigen Anſprüche beim Reichsdienſt geſichert ſind. Keine deutſchen Offiziere im Bolſchewiſtenheer. T. U. Kopenhagen, 19. Juli. Trotzki dementiert in der „Prawda“ die Nachricht, daß deutſche Offiziere im bolſche⸗ wiſtiſchen Heere im Kampfe gegen die Polen beteiligt ſind. Den Oberbefehl gegen Polen führt, wie bereits gemeldet, der 27⸗jährige Tongaſchewski, der auch unter dem Zaren⸗ regime Leutnant war. Die Linke übt ſich zum Kampf. Berlin, 20 Juli. Der„Lübecker Generalanzeiger“ bringt Einzelheiten über die Hamburger Geheimorganiſation der Linkspartei für einen bewaffneten Aufſtand. Genoſſe Otto, ein Kämpfer aus dem Ruhrgebiet, hat ſeit einigen Wochen die Leitung der Kampforganiſation, die in jedem Diſtrikt eine Kompagnie von 90 zuverläſſigen Parteimitgliedern be⸗ ſitzt, zu denen 150 Draufgänger, nicht ganz einwandfreier Art, kommen ſollen. Beſonderes Augenmerk wird auf die Beſetzung des Hamburger Hafens mit ſeinen Lebensmittel⸗ vorräten gerichtet. Die ganze Organiſation der Hambur⸗ ger kommuniſtiſchen Arbeiterpartei iſt von den Unabhängi⸗ gen übernommen worden. In Verſammlungen und Pla⸗ katen wird aufgefordert, die Waffen nicht abzuliefern, auch nicht die während der Kapptage an die Ungbhängigen abge⸗ gebenen Waffen.— Das„Berliner Tageblatt“ bemerkt da⸗ zu, daß die Unabhängigen hier einer von ihnen empfohle⸗ nen Ahmachung in Spa entgegen handelten und der Eu⸗ tente Anlaß zum Einſchreiten gegen Deutſchland geben. CN* Die Lage im Oſten. Lenin über den Krieg mit Polen. T.. Paris, 19. Juli. Fransöſiſche Blätter melden über Kopenhagen aus Moskau zu der bereits kurz gemeldeten Verſammlung der ruſſiſchen Bauern und Landarbeiter, daß Lenin in derſelben erklärt habe, Rußland werde Polen wei⸗ 0 ipfen, aber nur mit den polniſchen Arbeitern unh Bauern! Lenin bezeich⸗ nete die Lage i terußland als ernſt. W. T. B. Kopenhagen, 18. Jult. Der polniſche Heeresbe⸗ richt melbet: Im nördlichen Abſchnitt haben die Bolſche⸗ wiſten Smorgon und Oſchmjauy beſetzt. Der Kampf dauert an. Die heftigen Angriffe auf Luzk werden fortgeſetzt. In der Gegend von Dubno greift der Feind unaufhörlich an. Baſel, 20. Juli. Das Lettiſche Preßbüro meldet aus Riga: Infolge des Rückzuges der polniſchen Armee wurde die lettiſche Front längs der Düna bis öſtlich Dünaburg verlängert. Lettiſche Truppen beſe 5 Dünaburg, die von den Polen beſetzt war. f Friedensvertrag zwiſchen Littauen und Sowjetrußland. W. T. B. Kopenhagen, 18. Juli. Wie Berlinske Tidende aus Kowno meldet, verpflichteten ſich die Bolſchewiſten in dem zwiſchen Litauen und Sowjetrußland abgeſchloſſenen Friedensvertrag, den Litauern eine Entſchädigung von zu⸗ ſammen 8 Millionen Rubel in Gold zu zahlen. Zwei Mit⸗ gliezer der litaulſchen Friebensdelegation verbleiben vor⸗ läufig in Moskau, um die Heimſendung der litauiſchen Flüchtlinge zu regeln. 3 2 e Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Gelbmarkt. Die Verhandlungen in Spa haben das Deviſen⸗ geſchäft und die ſonſtigen. auf dem Geldmarkt kaum merklich beeinflußt. Die deutſche Mark ſteht in der Schweiz und in Holland mit 14,70 Rappen bzw. 37,75 Cents ſo ziemlich unverändert wie in der vorigen Woche. Der Reichsbankaus weis hat in der erſten Hälfte des Juli eine erhebliche Beſſerung er⸗ fahren. Insbeſondere die Kapitalanlage hat ſich bedeutend ver⸗ mindert. Auch die Geldſätze an den Börſen ſind ziemlich flüſ⸗ ſig geblieben. Privatdiskont und tägliches Geld notieren 4½ oder wenig darüber. i i. Duörſe. Die Ergebniſſe von Spa wurden von der Börſe ziemlich ruhig aufgenommen. Noch am Freitag gab ſich in Berlin und Fraulfurt ſogar eine feſte Haltung kund, wobei die Montanwerte vielfach anzogen. Die feſtverzinslichen An⸗ zten die Zitadelle von N lagepapiere waren behauptet: Aproz. Württemberger 88, Ker 1 79½, Sproz. Schatzanweiſungen 10. u Produktenmarkt. Die Haferpreiſe waren in Berlin einig g Schwankungen unterworfen. Dann kam aber wieder eine 18 ſtere Stimmung auf. Immerhin wurde in Berlin der Zentuſe am Freitag mit 113 bis 117 Mark notiert, alſo 13—14 1 billiger als 8 Tage vorher. Hülſenfrüchte wurden hoch 5 zahlt. Zuverläſſige Heupreiſe ſind nicht bekannt geworden, 4 — 5 aber, daß unter 20 Mark ab Scheuer nichts zu h en iſt. 5 1. ae Der mehr oder weniger n Preisab⸗ bau in den wichtigſten Verbrauchsartikeln beginnt une werden. Kohlen bleiben teuer und werden durch das Ung 5 von Spa noch knapper werden. Die Eiſenpreiſe gelten noch 10 zum 1. Auguſt. Es beſteht der gute Wille, ſie womöglich 0 l abzuſetzen. Das Anziehen der Häutepreiſe verhindert eine w f tere Verbilligung der Schuhwaren. Am 10. Juli ſind in 0 bronn die Preiſe für Ochſenhäute gegen die letzte Auktion m 2.25 Mk. geſtiegen, für Rinderhäute um 3 Mk. Im Te 1 gewerbe hat ſich nichts verändert. Die öffentliche Bewirtſ 110 tung für Grelſe sch 5 5 Wäſcheſtücke eſt aufgeho 15 Die Weinpreiſe agen weiter ab. 5. 8. Viehmarkt. 395 den Vieh⸗ und Pferdepreiſen iſt keine 4 hebliche Schwankung zu verzeichnen. Die Maul⸗ und e ſeuche herrſcht weiter. Ferkel ſind etwas billiger zu habe für ſchöne Exemplare werden 250—300 Mark bezahlt. 1 Holzmarkt. Das Geſchäſt liegt völlig darnieder. In 1 Sägewerken häufen ſich die Vorräte. Bretter koſten bloß e 450 Mk. der Kubikmeter, wozu aber immer noch die Käus, 5 fehlen. Es iſt die hachſte Zeit, daß die Bautätigkeit wii einſetzt, weil ſonſt die Lage des Holzmarkts kritiſch win N 2 Badiſche Politik. n Karlsruhe, 18. Juli. Der„Badiſche Beobacht ſchreibt: In einem hieſigen Blatte iſt die Meinung aus ſprochen, an die Erledigung des Nachtrages zum Staal voranſchlag ſei vor der Sommerpauſe des Landtags, die wo am 1. Auguſt beginnen wird, nicht mehr zu denken. 7 hieße alſo, daß die Beamten erſt etwa Ende dieſes Jahrnrp in die Bezüge kämen, die ihnen auf Grund des neuen, b ſchen Beſoldungsgeſetzes mit Wirkung vom 1. April d. an zuſtehen. Wie wir auf ſofort eingezogene Erkundign in parlamentariſchen ſen des Zentrums erfahren, 9 dieſe die Beamten und ihre Familien geradezu niederſchm ternde Nachricht nicht die Auffaſſung des geſamten Landtaß ſondern höchſtens biejenſge eines Teiles der demokratiſch N wieder; nach unſeren Informationen iſt die Nachricht „Badiſchen 2 f„die Mitteilung, an die Erledigſc des Nachtrags z atsvoranſchlag ſei vor der Somm pauſe des Landtags nicht zu denken, gebe die Auffaſſm eines Teils der Traktion der demokratiſchen Partei wie unrichtig. Sopfel wir wiſſen, ſtammen die Unterlagen der vom Beobachter bemängelten Zeitungsnotize aus 30 trumskreiſen. z Karlsruhe, 18.(i. Außer den vom Stadtrat Beſchäftigung Erwerbszoſer bereits beſchloſſenen Arbeit nämlich einer größeren Erdarbeit beim 4. Hafenbecken, 9 nierungen, Pflaſterungen und Entwäſſerungen in der G tesgeurſiedelung, Umrigolen des ausgeſteckten Waldgeli des beim Gutshof? pur und Durcharbeiten des Wa, grabens auf dieſem Gebiete, ſoll durch den ſofortigen eines Gehweges durch die Bannwaldanlage auf der W ſeite der Alb von der Si v. bis zur Bulacher Gre (etwa 2500 am] eine weitere itsgelegenheit geſchafft f werden. Die Vorarbeiten der weiter ins Auge gefaßt Unternehmungen: zweite Hafenzufahrt, Bewäſſerungs lagen im Hardtwald und auf dem Exerzierplatz werd fortgeſetzt. Die Schlackſteinfabrikation im Gaswerk 2 1 erneut aufgenommen werden. i 4 r 8 aden und Nachbargebiete. · Erhöhung der Hebammengebühren. Das Bad. ſetzes⸗ und Verordnungsblatt enthält eine Verordnung Miniſteriums des Innern, wonach die Gebühren der 9. ammen mit ſofortiger Wirkung um 100 Proz. erhöht werd e a ze Bruchſal, 20. Juli. Die Stadtverwaltung hat Verkaufspreis für ein Pfund Margarine von 12 Mark 8 Mark herabgeſetzt. N za Bruchſal, 18. Juli. Von einem in die Station N golsheim einfahrenden Zug wurde der Streckenarbeiter! Dammert von Kronau überfahren und getötet. 90 * Heidelberg, 20. Juli. Der Brotpreis iſt nunm auf 3,70 Mark für den Dreipfundlaib und der Margarſh preis auf 10,40 Mark herabgeſetzt worden. f zee Heidelberg, 18. Juli. Die Polizei verhaftete ledigen Monteur von Erfeld, der im Odenwald faſt d Zentner Mehl zu 4 M. das Pfund zuſammengekauft es hier an einen Bäckermeiſter zu 7 M. das Pfund wel verkauft hatte. ö 2 5 U * Heidelberg, 19. Juli. In der hier abgehaltenen Tagung des Geſamtvereins Frauenbildung⸗Frauenſtudee wurde betont, daß mit der Zulaſſung der Frau zum 6 dium und der Gewährung der vollen ſtaatsbürgerlith Rechte die Aufgaben der Frauenbildung⸗Frauenſtud im vereine nicht gelöſt ſeien; die geiſtige und ſittliche Hehn des Frauengeſchlechts müſſe nun das erweiterte Bell gungsfeld ſein. el Schwetzingen, 19. Juli. Der Gemeindeverband einen Brotabſchlag vorgenommen und den Preis für 1500⸗Grammbrot auf 3,20 M., für das 750⸗Grammbro 23 M. und für ein Pfund Brotmehl auf 1,30 Mark f etzt. a Mannheim, 19. Juli. In einer Sitzung der Pre prüfungsſtelle wurde mitgeteilt, daß nunmehr alle größen bad. Kommunalverbände im gegenſeitigen Einvernehln die Kleinhandelsrichtpreiſe für Obſt und Gemüſe feſtſeſ Die pfälziſchen Kommunalverbände haben das badiſche fahren nachgeahmt. Auch mit Frankfurt a. M. iſt ein meinſames Vorgehen in die Wege geleitet. Dieſes Zuſt mengehen der Kommunalverbände mit den Erzeugen Händlern und Verbrauchern hat eine weitere weſentl Preisherabſetzung ermöglicht. Trotz der vermindel Preiſe iſt der Markt ſehr gut beſchickt.(Ein gleiches mn aus Pforzheim, Karlsruhe und Konſtanz berichtet.] Kommunalverband hat die Preiſe für Fett auf 13 M., Reis auf 3,50—6 M. und für Mager⸗ und Buttermilch“ eine Mark für den Liter feſtgeſetzt. zen Bühl, 19. Juli. Die hieſigen Wirte beſchloſſen Viertelliter Bier zu 60 Pfg. und den Viertelliter Apfel zu 1,30 Mark zu verkaufen. 4 zan Memprechtshofen bei Kehl, 19. Juli. Beim Splel mit einer Schußwaffe wurde der Unterlehrer Karl W. von dem unvorſichtigen Schützen in den Leib getroffen ſtarb an der Verletzung. 1 ae Offenburg, 18. Juli. Der Badiſche Müllerbund h vor wenigen Tagen hier ſeine diesjährige Generale ſammlung ab, in der der Vorſitzende F. Deetken⸗Mos h den Tätigkeitsbericht erſtattete. Er übte dabei Kritik 1 der Behandlung der Mahllohnfrage durch die Schlichtung ſſe und bezeichnete den Achtſtundentag im Mühl gewerbe als eine Unmöglichkeit, bei den kleinen und m leren Mühlen ſchon wegen ihrer engen Verbindung mit Landwirtſchaft. Nach Erledigung des Kaſſenberichts ſpr⸗ der 2. Vorſitzende, Landtagsabgeord. Mühlenbeſitzer Albi 10 U Wehr, über die derzeitige Lage des Mühlengewerbes. der fortgeſetzt ſteigenden Tendenz der Produktlivnskoſten, ein Abbau der Mahllöhne heute eine volkswirtſchafth Unmöglichkeit. Di iche Niederhaltung der 6 U ang lf Den Mühlen müſſe wieder der Futtermittel⸗ dende, hl Handel ermöglicht werden. In einer ſich anſchlie⸗ ne ſe eine ei Aussprache wurden vielfach Beſchwerden laut über zentnel Gro ſchiötanöſe Mühlenkontrolle, über die Begünſtigung der S der und üder den Getreideſchmuggel nach der 5 leiden. In einer Entſchließung wird der Abbau der Ge⸗ 4 Nah zwangswirtſchaft und die ſofortige Abſchaffung der 1 ſcbeine und der Mühlenkontrolle gefordert. 5 kamm Villingen, 17. Juli. Die Schwarzwälder Handels⸗ der 8 beſchloß die grundſätzliche gutachtliche Anhörung i bahör andelskammern bei allen Anträgen, die an die Steuer⸗ lungeden wegen Steuerſtundung geſtellt werden, zu ver⸗ boten. Ferner hielt die Verſammlung es für dringend ge⸗ 5 iches daß alsbald eine Verordnung über ein ſchiedsgericht⸗ gen Verfahren über Streitigkeiten von Lieſerungsverträ⸗ eine die durch die veränderten wirtſchaſtlichen Berhältniſſe Lerlaß veränderten wirtſchaftlichen Inhalt erfahren haben, laſſen wird. 5 181 i Donaueſchingen, 19. Juli. Die Fürſtenbeſuche Braue⸗ Fro k mit den Bierpreiſen den Wirten geß der um 10 ozent heruntergegan den. 3 *— 6 5 Konſtanz, 19. Juli. Die Verſuche, die vom hieſigen nen cht mit der Berliner Station gemacht wurden, deh⸗ Jelgich nun auch auf den drahtloſen Fernſprechdienſt für, tungsmelbungen aus. 0 tut wille Vom Heuberg, 19. Juli. Wie der Singener„Volks⸗ fehl deni mitteilt, ſollen bei der Auflöſung des früheren Trup⸗ ii men üngsplatzes nicht die Kleinlandwirte, wie angenom⸗ . lung wurde, berückſichtigt werden, zumal das bad. Siede⸗ 1 geſetz darauf hinweiſt, ſondern es ſoll vielmehr eine 1 früher urgen große Fläche Land nebſt den Gebäuden des einer on Arbeitskommandos einem Pächter zur Errichtung 0 Milchwirtſchaft zufallen, um den Platz in ſeiner Art 817 und ihn für ſpätere militäriſche Zwecke wieder den. 1 Keine zu frühe Obſternte. b man ei der jetzt beginnenden Ernte des Frühkernobſtes kann „ eer: pielſach die Beobachtung machen, daß das Obſt zu früh f gelteftet und daß ſehr oft eine ganz minderwertige Ware bunert wird. Siebt man ſich 3. B in den Großſtüdten des 0 dort die jetzt angebotenen Aepfel an, ſo weiß man nicht, der ber man mehr ſtaunen ſoll, über die ſchlechte Qualität Ma Früchte oder über den dafür geforderten hohen Preis. 44 aug ſieht ſehr viele ganz grüne Aepfel, die noch lange nicht 4 baben reift ſind und ihre volle Güte noch lange nicht erreicht 121 wer; Daneben findet man viele ganz kleine, verkrüppelte e liefe won Schädlingen befallene Früchte, wodurch das ge⸗ au rte Früthobſt den Eindruck erweckt, als wenn es ſich um ies ammeltes Fallobſt handelt. Wenn man nun auch au 9 legen kalität des Jrühobſtes nicht denſelben Maßſtab an⸗ 4 ö kann wie an Herbſt⸗ und Winterobſt, ſo darf auf der „ ernt den Seite doch nicht derart ſchlechtes und vorzeitig ge⸗ Ernftes Obſt auf den Markt kommen. Man warte mit der i auch ſbis das Ooſt pfückreif iſt wenn bis dahin die Preiſe % auf d on etwas heruntergegangen ſind, ſo nimmt das Obſt wichber anderen Seite in den letzten Tagen noch ſehr an Ge⸗ . zu, ſo daß dadurch der Verluſt wieder wett gemacht Außerdem hat man die Befriedigung, daß man ſeine Auch geht die Ernte bedeutend and des Käufers kommt. 5 Weiſe, ſo gereicht es ſowohl ihm wie dem Käufer „„ 0 ** 5 n Neflarkanal. Mit dem Bau des Neckarkanals Im Auguſt begonnen werden. f g N me Die J.Die Erhöhung des Schweizer Zolltarifs. gar 15 Jerliner Handelskammer weiſt darauf hin, daß am 100 tariſs uli erhebliche Erhöhungen des Schweizer Zoll⸗ „ ne für zahlreiche vertraglich nicht gebundene Poſi⸗ f 1 hierün in Kraft getreten ſind. Ein amtliches Verzeichnis well li iber kann im Verkehrsbüro der Kammer, Ber⸗ 2, Kloſterſtraße 41, beſchafft werden. N nen Keine großen Poſtlarten fürs Ausland. 1 ꝛ— Verla dings 1 in Deuiſchlaud Poſtkarten in den erlich den ehr, deren Größe ſich den internationalen Vorſchrif⸗ Adi ent, nicht anpaßt. Die Empfänger müſſen Strafporto I tri 4 7 2 8— Neun finiten und zwar in der Schweiz 25 Rappen, das N etwa 2.50 Mk. 1 Hemmungen des Preisabbaus. Ta ucher und Preisabbau beherrſchen mehr denn je das nel An zahlreichen Orten entlädt ſich die e vermzaung der Menge in gewaltſamen Eingriffen. Wer 950 Herechete zu ſagen, wo in ſolchen Fällen die fühnende teh un j igkeit auſhött und die Willkür anfängt? Die ſtſet ſtand ge Zwangswirtſchaft iſt dem gefunden Menſchenver⸗ e fährlz pon Millionen und aber Millionen Europäern ge⸗ ein ich 3 5 b seh ſa geworden, nachdem ſie die Grundfeſten der ge⸗ ug ue Wirtſchaft zerſtört hat. Planmäßig ſtirbt das nen do len de tland am Mangel an Nahrung, Rohſtoffen, 5 10 der Betriebsmitteln, Kapital; planmäßig vernich⸗ 20 dee; wal die Lebensbedingungen gewaltiger m Fureauf lanmäßig wird in Form einer unendlich großen lch“ den Maratte ein allmächtiger Zehrſtand geſchaffen, der 0 Poſt ährſtand erſtickt. Heute zählen Eiſenbahn und le zuviel ugeſtandenermaßen 120 000 und 40000 Mann N Froduft rbeitskräfte! Wer zählt das Rieſenheer von un⸗ spiel, flüſſi ven Kräften in den Kriegsgeſellſchaften, den über⸗ ö den Jen rganiſationen der Wirtſchaft und der Politik, fen kippen u tern, die Koſtgänger der Staats⸗ und Gemeinde⸗ 0 Appar Nun ſtehen wir vor der Notwendigkeit, den 5 0 einem 9. unſers Steuerweſens in ungeahntem Maß zu Fos be Feitdenen Rieſenheer auszubauen. tik beinah em die deutſche Mark an den Auslandsbörſen 11 nur 0 einen feſten Kurs erreicht und aufgehört hat, U auf ſtac⸗ Spielpapier zu ſein, ſtößt der Preisabbau nit J le meh 305 Widerſtände. Je weniger Auslandsſtoff und ſprh feigt i Arbeitslohn in den Waren ſteckt, deſto ſtärker Albeg, ken. lich die Neigung, die höchſten Preiſe zu behaup⸗ 5 ſocch. den landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen vollzieht af ar noch unaufhaltſam der een zwiſchen den ble unter den r odnktdnsroſten gefährde die Borkgez ſächlichen Entwerkung unſeres Gelds. Und für die mei⸗ ſten Nahrungsmittel zahlt der Verbraucher auch noch einen Seltenheitspreis als Zuſchlag zu der ſelbſttätigen Verteuerung. Verminderte Erzeugung und erhöhter Be⸗ darf wirken zuſammen, wenn heute ſelbſt die rationierten Kopfmengen für viele unerſchwinglich geworden ſind. Noch immer iſt für Menſch und Vieh in Deutſchland der Speiſezettel klein und die Auswahl mager. Aus Hunger und nicht aus Schlemmerei hat monatelang das deutſche Volk Schokolade oder teure Konſerven gegeſſen, weil ihm noch ½ Jahr nach dem Waffenſtillſtandsgeſuch die feind⸗ liche Blockade Mehl, Reis, Hülſenfrüchte vorenthielt; um ſeines Leibes Blöße zu decken, hat es einem Heer von ausländiſchen Schiebern Modetand abkaufen müſſen, obwohl es ihn als Plunder erkannte. In dieſer Blütezeit des internationalen Schiebertums hat ſich die Preis⸗ revolution vollzogen, die noch heute die Gemü⸗ ter verwirrt, gefördert durch die Lohnrevolution und die Geiſtesverfaſſung der neuen Reichen. Ahnen die Männer in Spa, die wieder einmal über das deutſche Volk zu Gericht ſaßen, wieviel Menſchen in Deutſchland kein Hemd mehr auf dem Leibe haben? Darf man aufatmend vom Preisabbau ſprechen, wenn ein Bettuch nur noch 100 ſtatt 140 Mark koſtet oder ein halbes Liter Büchſenmilch 8 ſtatt 15 Mark? Wenn die leere Konſervendoſe drei⸗ mal ſo teuer iſt wie vor fünf Jahren die gefüllte? Was wir jetzt an Preisabbau erleben, iſt nur ein Zeichen der Erſchöpfung, keineswegs der Vorbote der Geneſung. Dar⸗ um haftet ihm auch das Willkürliche, Zufällige an, auf das kein Verlaß iſt und das die Käufer ſtutzig macht. Die Kaufrraft der geſamten Bevölkerung, beſonders des Mittelſtands, hat ſtark nachgelaſſen bis zur Unmöglichkeit des Kaufens. Die Verarmung ſchreitet raſcher vorwärts als der Preisabbau; noch zehren wir vom Kapital, aber der Zeitpunkt, an dem es zu Ende ſein wird, rückt in ſichtbare Nähe. Von einem Wendepunkt in unſerer Wirt⸗ ſchaft ſind wir noch weit entfernt, ſolange uns der Geiſt des wahren Friedens unter den Völkern verſagt bleibt und der Geiſt von Spa die Gemüter beherrſcht. Ein glänzendes Geſchäft für Frankreich. Nach einer Berechnung, die die„Chicago Tribune“ anſtellt, werden die Kohlen, die Frankreich von Deutſch⸗ land erhält, 35 Franken die Tonne billiger ſein, als der Preis der Tonne Kohle in Frankreich ſelbſt beträgt. In dieſer Ziffer prägt ſich die Größe des Erfolgs aus, den Frankreich in Spa errang. In die⸗ ſen 35 Franken, um die Frankreich an der Tonne Nu en haben wird, zeigt ſich die ganze„ethiſche Seite“ der An⸗ gelegenheit, um derentwillen man angeblich die Kon⸗ ferenz von Spa einberufen hat. Dieſe 35 Franken Son⸗ dernutzen ſind es, warum man das Ruhrgebiet beſetzen laſſen wird, nicht weil Deutſchland den Friedensvertrag nicht erfüllt, nicht weil Deutſchland die Verbündeten in ihren Rechten oder Sicherheiten bedroht, ſondern nur weil Frankreich durch geſchäftliche Vorteile ſeinen Finan⸗ zen aufhelfen will. So muß Deutſchland Kohlen zu einem Preis liefern, der unter den gegenwärtigen Ver⸗ hältniſſen einfach ungeheuerlich niedrig genannt werden muß. Zwar darf nicht überſehen werden, daß nach dem Verſailler Vertrag Deutſchland ſeine Koh⸗ len den Verbündeten zu demſelben Preis liefern muß, wie er in Deutſchland gezahlt wird; aber vor 14 Mo⸗ naten hat man noch nicht überſehen können, daß die Mark in der Zwiſchenzeit ſo unter ihren Kurs ſinken werde, ſo daß eine Abänderung des betreffenden Punkts des Verſailler Friedens eigentlich ſich von ſelbſt ver⸗ ſtünde. Dennoch wurde auch dieſes völlig berechtigte Zugeſtändnis nicht gewährt. Deut ſchland d arf ſei⸗ ne Kohle nicht zum Weltmarktpreis abſet⸗ zen, obwohl es ſeine Einkäufe im Ausland, die es nur aus dem Erlös der Kohlen bezahlen kann, z um Weltmarktpreis vornehmen muß. Deutſchland wur⸗ de alſo in Spa verpflichtet, das einzige Produkt, mit dem es auf dem Weltmarkt konkurrieren kann, zu einem Schleuderpreis abzugeben. Die„Information“ ur⸗ teilt ganz richtig, wenn ſie ſagt, Frankreich errang mit dem Sieg in Spa nicht nur ſeine wirtſchaftliche, ſondern auch ſeine politiſche Unabhängigkeit, das heißt, Frank⸗ reich wird nicht mehr gezwungen ſein, ſich irgendwelchen Wünſchen Englands zu fügen. Es bekommt wirtſchaftlich und politiſch ſeine Hände frei. f Das Kriegsziel Moskaus: Das„Echo de Paris“ erhält von ſeinem Korreſpon⸗ denten in Helſingfors folgende bemerkenswerte Mit⸗ teilung: „Die„Prawda“ ſchreibt: Wir befinden uns mit dem Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten, Tſchitſcherin, in vollkommener Uebereinſtimmung mit der Notwendig⸗ keit, zum Zweck der Wiederaufrichtung Rußlands eine gemeinſame Grenze mit Deutſchland zu haben. Die Of⸗ fenſive gegen Polen wird erſt ihr Ende finden, wenn dieſes Ergebnis erreicht ſein wird.“ Die„Prawda“ iſt das amtliche Organ der Moskauer Regierung, und die Bedeutung dieſer Aeußerung, wenn ſie richtig wiedergegeben iſt, liegt auf der Hand. Iſt„die gemeinſame Grenze mit Deutſchland“ wirklich das ruſ⸗ ſiſche Kriegsziel, ſo bedeutet das natürlich einen völligen Umſturz des Vertrags von Verſailles. Dann darf man freilich auf Annahme der engliſchen Waffenſtillſtandsver⸗ mittlung durch die Sopjetregierung, die„Havas“ ſchon (offenbar unzutreffend) zu melden weiß, nicht rechnen. Dann ergibt ſich aber auch, daß die Ententemächte alles aufbieten werden, um die Rote Armee zurückzuwerfen oder mindeſtens nicht weiter vorwärts kommen zu laſſen, und es iſt dann auf eine neue Steigerung des Kriegs nicht nur im Oſten zu rechnen. Die der Moskauer Regierung von Lloyd George geſtellte einwöchige Friſt für die Be⸗ antwortung des Waffenſtillſtandsangebots läuft am Sonn⸗ tag abend ab. Man wird alſo ſehr bald ſehen, ob die Politik Tſchitſcherins tatſächlich das Ziel hat, das ihr „Prawda“ nach der Paris⸗Helſingſorſer Meldung zu⸗ 1 1—. 7 25 2 t i 1 ˖ 22 Letzte Brahtnachrichten. 1 Die„Freiheit“ macht über die Rüſtungen in der Provinz Brandenburg ausführliche Mitteilungen, in denen es heißt: Maſſenweiſe werden die Angehörigen der früheren Frei⸗ korps auf Gütern untergebracht und dort zu militäriſchen Verbänden zuſammengehalten, um dieſelben für einen neuen Umſturz bereit zu halten. Als Organiſator für Branden⸗ burg iſt Hauptmann Schepper beſtimmt, der aus dem Front⸗ bund genügend bekannt iſt. Gegen ihn wurde vor einigen Wochen, um die Oeffentlichkeit zu bernhigen. ein Steckbrief erlaſſen. Es werden alle möglichen Formationen zuſam⸗ mengeſtellt. 4 Kompagnien Infanterie, mehrere Batterien Artillerie, ſowie Train⸗, Verpflegungs⸗ und Sauitätskolon⸗ nen ſind auf den Gütern untergebracht. Außerdem die Bat⸗ terie Flatow von der eiſernen Diviſion. Artillerie, Infan⸗ terie und Maſchinengewehre ſind auf den Gütern reichlich verſteckt. ebenſo mehrere Mineunwerfer. Das Kriegsmate⸗ rial bekommt Hauptmaun Schepper geliefert, da er gute Be⸗ ziehungen zur Reichswehr hat. Die„Freiheit“ veröffent⸗ licht ferner einen Befehl von Hauptmann Schepper über die Ausrüſtung und Unterbringung der Maunſchaften.: Der„Berl. Lok.⸗Anz.“ berichtet üerb die Bildung von links radikalen S e ane Die Arbeiterkom⸗ pagnien üben Schwarmbewegungen, Werfen mit Handgra⸗ naten uſw. Die Blätter berichten weiter über Gründung eines Kartells zwiſchen den Linksradikalen und dem repu⸗ blikaniſchen Führerbund, daß alle Vorbereitungen zu dem Kampf getroffen ſind. Die militäriſche Leitung habe ein Ausländer mit Namen Limpard, der ſchon auf Seiten der Volſchewiſten gekümpft haben ſoll. Am Samstag habe eine Sitzung der Kampforganiſation in Berlin ſtattgefunden, die eine intenſive Werbetätigkeit in der Reichswehr beſchloſſen habe. Die Propaganda bezwecke vor allem, weitere Waffen für die Stoßtruppen in die Hand zu bekommen. a Marburg, 20. Juli. Geſtern ſpät nachmittags fand auf dem Marktplatz eine kommuniſtiſche Verſammlung ſtatt. Der größte Teil der Zuhörer beſtand aus Marburger Stu⸗ denten, die, nachdem der Sprecher fertig war, das Lied „Deutſchland. Deutſchland über alles“ ſangen. Darauf kam es zu Schlügereſen. Erſt durch Eingreiſen der Sicherheits⸗ polizei konnte die Ruhe wieder hergeſtellt werden. Abends gegen 10 Uhr zog die ganze Marburger Studentenſchaft in geſchloſſenem Zuge durch die Stadt unter Abſingen des Lie⸗ des„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Es entwickelte ſich eine neue Schlägerei. Einige Perſonen wurden verletzt, ein Poliziſt ſchwer. 4 Hamburg, 20. Juli. Hier iſt man einem umfangrei⸗ chen Handel mit Zuckerbezugsſcheinen auf die Spur gekom⸗ men. Als Verkäufer warde ein bekannter Fabrikant in Wandsbeck ermittelt, der alle Scheine von der Zuckerverſor⸗ gungsſtelle Würzburg erhalten zu haben, vorgab. Er hat ſte für 100 Mark für den Schein abgeſetzt. Die Käufer ha⸗ ben große Mengen von einem bieſigen größeren Geſchäfte, das die Scheine nicht erkannte, abgehoben. Ein Verkäufer, der den Verbleib von 10 Zentner Zucker nicht augeben wollte, wurde verhaftet. Die Spuren einiger Fälſcher weiſen nach Duisburg. ö Berlin, 20. Juli. Nach einer Meldung der„Voſſ. Ztg.“ aus Breslau gelang es der Sicherheitswehr, mehrere Waf⸗ fenlager auszuheben. Zahlreiche Munftion und Maſchinen⸗ gewehre und Spreugſtoffe wurden beſchlagnahmt. g Berlin, 20. Juli. Laut„Voſſ. Zig.“ melden die Bres⸗ lauer„Neueſten Nachrichten“ aus Warſchau, daß die polni⸗ ſchen ſozialiſtiſchen Parteien und der Arbeiterdelegiertenrat in einer gemeinſamen Verſammlung den Rücktritt der Re⸗ gierung und die Einſetzung einer Arbeiter⸗ und Bauern⸗ regierung verlangten. eee Mainz, 26. Juli. Die frauzöſiſche Kompagnie von Mainz und Wiesbaden veranſtaltete geſtern eine Gedächt⸗ nisfeier für die ſür das Vaterland gefallenen franzöſiſchen und dentſchen Krieger. 5 eee, Amſterdam, 20. Juli. Nach einer Londoner Meldung wurde in der Nacht vom Fonntag der Poſtbienſt London⸗ Derry Belfaſt bei Lonaſhite von 100 bewaffneten Männern angehallen und dabei die a ttliche Poſt geran t. 0 1 7 7 Unabhängigkeit Syriens. 1 W. T. B. Rotterdam. 20. Juli. Nach einer Meldung aus 1 Kairo iſt der Emir Feichal in Begleitung des Miniſters des Aeußern und einigen Staatsbeamten nach Europa abge⸗ reiſt, um die Unabhängigkeit des vereinigten Syriens in⸗ nerhalb ſeiner natürlichen Grenzen und ſeine Anerken⸗ nung als König, ſowie das Recht eigener Vertretungen im Auslande zu erlangen. N 2 ö Kämpfe in China. W. T. B. Peking, 20. Juli.(Reuter.) Die vorgeſchobenen Poſten der 15. Diviſion haben mit Artillerieunterſtützung die Vorpoſten Wukeiſus angegriffen und zurückgetrieben. In der Nähe von Lofa kam es ebenfalls zu Vorpoſtengefech⸗ ten. Nach Berichten der Tſchili⸗Partei hat Wukeiſu die Truppen einer ganzen Brigade an der Grenze umzingelt und gefangen genommen. Zwei Regimenter der 15. Divi⸗ ſion haben ſich Wukeiſu angeſchloſſen. i Mitteflungen aus der Gemeideratssitzung vom 19. Juli 1920. 1. Ein Geſuch eines Auswärtswohnenden um Gewährung eines Baukoſtenzuſchuſſes für Erſtellung eines Wohn⸗ hauſes wird abgelehnt. 2. Von Rö paratur der Heizungsanlage im Schulhaus ſoll mit Rückſicht auf die hohen Koſten z. Zt. abge⸗ ſchen werden. 3 Mit der Teerung der Hauptſtraße iſt man einver⸗ ſtanden. Der auf die Gemeinde entfallende Teil der Koſten wird übernommen. 7 4. Von der Aeußerung der techn. Beamten wegen den Kanalanſchlüſſen in der Wilh lmſtraße wird Kenntnis genommen. Dieſes Gutachten ſoll den Hauseigen⸗ tümern mitgeteilt werden. 8 5. Der O G. G. wird der Gießwagen einſchl. Pferd für die Gleisverlegungsarbeiten zur Verfügung geſtellt gegen Elſatz der Koſten. f 6. Die Farrendung⸗ und Zlegenbockbverſteigerung wird genehmigt. 5 7. Dem Wilhelm Volz wird das Famil engrab Nr. 2 5„ 15 f b ö 8. Eine Löſchungsbewilligung für eine Sicherungshypo⸗ thek auf ein Grundſtück wird genehmigt 5 N zogen, 9. Ein Geſuch um Rückerſatz von zuviel bezahlte e wird 1 e g Aae 1 um italled der Erwerbsloſenfürſorgekommiſſion 8 Joſef Probſt ernannt. ae wißt 11. Bahnarbeiter Adam Raule wird zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen. Der Freien Turnerſchaft wird für das Turnfeſt der Bürgerausſchußſgal zur Ausgabe von Wohnungskarten zꝛc. überlaſſen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 8 82 Neues vom Tage. 8 Einberufung des Reichstags. Berlin, 20. Juli. Wie verlautet, ſoll der Reichs⸗ tag am 28. Juli einberufen werden. Die Fraktionen werden Ende dieſer Woche ſich verſammeln, um zu dem Ergebnis von Spa Stellung zu nehmen. Dem Reichs⸗ tag ſoll eine Denkſchrift der Regierung zugehen, worin erläutert wird, warum das Protokoll von Spa unter⸗ zeichnet wurde. Die Denkſchrift wird vor der Bera⸗ tung im Reichstag dem Hauptausſchuß vorgelegt. Auch der Reichswirtſchaftsrat wird Stellung nehmen. In Krei⸗ ſen der Kohleninduſtrie ſoll man der Anſicht ſein, daß der Vertrag von Spa unausführbar ſei, ohne daß ein weiterer Teil der deutſchen Induſtrie ſtillgelegt werde. — UcMDDaass Reichswehrgeſetz. Berlin, 20. Juli. Das neue Reichswehrgeſetz wird dem Reichstag Ende Juli zugehen. Es enthält u. a. die Beſtimmung, daß die Truppen dem Land entſtammen, in dem ſie garniſonieren. Nach dieſem landmannſchaft⸗ lichen Geſichtspunkt ſollen ſie auch den Namen tragen. Die Entwaffnung der Sicherheitswehr bezieht ſich nur auf Geſchütze und Maſchinengewehre. 5 Das geheime Heer. ö Berlin, 20. Juli. Auch in Berlin beſtehen, wie die Blätter berichten, militäriſch organiſierte Vereinigungen, ö 1 5 ö der revolutionären Arbeiter. Unter dem Namen„Ar⸗ beiter⸗Sportklub“ halten die militäriſchen Arbeiterkom⸗ Fagnien allabendlich Uebungen im Schwarmgefecht und Handgranatenwerfen ab. Zwiſchen den Radikalen und dem Republikaniſchen Führerbund ſei ein Uebereinkommen ge⸗ troffen worden; beide ſollen den Kampf vorbereiten. Die oberſte Leitung habe ein Bolſchewiſt aus Rußland, namens Limpach. Am Samstag habe eine Sitzung ſtattgefun⸗ den, in der beſchloſſen wurde, eifrig unter den Ange hörigen der Reichswehr zu werben und für die Stoß⸗ trupps weitere Waffen zu bekommen. 3„ Erxnteſtreik. Berlin, 20. Juli. Im Kreis Königsberg in der Neu⸗ mark haben die Landarbeiter die Erntearbeiten verwei⸗ gert. Bis jetzt ſind 40 Güter von dem Streik be⸗ offen. S 1 a Wahlpprobe in Oberſchleſien. Kattowitz, 20. Juli. Bei der Wahl des Werkſtätten⸗ e 1 55 2 VTVVVVVCC. Un genügen ore Eiter. 2 —— Berlin, 20. Juli 3 1 9 ſagte e u Herausgeber des„Achtuhr⸗ abendblattes hsminiſter Dr. Simons über Spa auf Befragen u. a.: Ich hätte die Bedingungen nicht angenommen, wenn ich in der Haltung der Sach⸗ verſtändigen nicht gewiſſe Schwankungen be⸗ merkt hätte, die meine urſprüngliche Stellungnahme, ins⸗ beſondere in der Kohlenfrage, erſchütterten. Die Kon⸗ ferenz in Genf kann beſſer vorbereitet werden als die Konferenz in Spa, in die man höchſt ungenü⸗ gend vorbereitet gegangen iſt. Wir haben den Fehler begangen, den Friedensvertrag zu un⸗ terzeichnen in der irrigen Annahme, der Vertrag würde von ſeinen Urhebern ſelbſt nicht ernſt genommen werden. Das war ein Irrtum. Der Friedensvertrag wird furchtbar ernſtgenommen, und damit wer⸗ den wir immer zu rechnen haben. Auch wird die Dro⸗ hung mit einem Einmarſch in das Ruhrgebiet oder mit einer Beſetzung anderer Landesteile nach Artikel 18 des Friedensvertrags ſtets über unſerem Haupt ſchweben. f Beſoldungsſtreit. 5 Berlin, 20. Juli. Auf eine Anfrage des Abg. Soll⸗ mann erklärte der Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth, in der Meinungsverſchiedenheit zwiſchen der Reichsfinanz⸗ verwaltung und den Bundesſtaaten über die Zulagen der Beamten und Angeſtellten der Bundesſtaaten in den be⸗ ſetzten Gebieten ſei noch keine Einigung erzielt. Die Einzelſtaaten ſtehen auf dem Standpunkt, daß das Reich für alle Aufwendungen aufzukommen habe, die ſich aus dem Friedensvertrag ergeben, denn für dieſen ſei das Reich verantwortlich. Das Reich aber behauptet, in erſter Linie haben die Einzelſtaaten für ihre Beamten und Angeſtellten zu ſorgen. Polniſche Rüſtungen in Oberſchleſien. Breslau, 20. Juli. Die Sicherheitspolizei hat in Oberſchleſien mehrere geheime polniſche Waffenlager mit erheblichen Vorräten entdeckt und beſchlagnahmt. Sparſamere Geſetzgebung. Dresden, 20. Juli. Der mehrheitsſozialiſtiſche ſäch⸗ ſiſche Juſtizminiſter Dr. Harniſch, ein Berufsjuriſt, erwartet von der heutigen„ungeheuern Geſetzgebungs⸗ arbeit“ wenig Gutes für die künftige Rechtſprechung. Er wünſcht, daß man auch hier endlich dem Grundſatz weiſer Sparſamkeit huldige. Es gebe auch eine Verſchwendung — mit früheren Offizieren beſetzt. Er wies in de Volkskammer darauf hin, daß ſich dieſe Offiziere dur eus bewährten. Im übrigen ſei es Pflicht des Staate bewährten Offizieren, die ihm in ſchwerſter Zeit Lg und Leben zur Verfügung ſtellten, Aemter, für die f geeignet ſeien, zu übertragen. . Der franzöſiſche Geſandte. 1 München, 20. Juli. Wie die Blätter berichten, eine taktloſe Ueberrumpelung zu de ſich um dieſe Ablehnung zu kümmern, ſchickte die fra 0 8 56 2 2 chen. Die Blätter machen kein Hehl daraus, daß Bayern durch dieſe gewaltſame Aufdrängung eines fre den Gaſtes ſehr wenig erbaut ſind und ſie als eine Mi achtung und Geringſchätzung empfinden. iſt es Proteſt der Marburger. 1 Marburg a. Lahn, 20. Juli. Rektor und Sen 8 ſowie die gewählte Vertretung der Univerſität Marbul seine haben gegen die beleidigenden Aeußerungen des preß R ßiſchen Juſtizminiſters Häniſch über die Marburg 4 uz Studenten Proteſt erhoben.(Die Marburger Studt ten waren beſchuldigt worden, daß ſie bei dem letzten Al nur ruhr, als ſie von der Regierung als Zeitfreiwillige A Hilfe gerufen wurden, Grauſamkeiten gegen die ſtändiſchen verübt haben ſollen. Das darüber ein leitete Gerichtsverfahren hatte die Grundloſigkeit der N ſchuldigung erwieſen. Von dem Gerichtsurteil ſche⸗ Häniſch noch keine Kenntnis gehabt zu haben.) e Rußland münſcht den Frieden. a W. T. B. London, 20. Juli.„Daily Telegraph“ glal 2 zu wiſſen daß England die Antwort Sowjetrußlands ver die engliſchen Vorſchläge für den ruſſiſch⸗polniſchen Fi d densvertrag erhalten hat. In dieſer Antwort, welche z betriebsrats im Eiſenbahndirektionsbezirk Kattowitz fie⸗ in der Geſetzgebung. Gegenwärtig könne ſich niemand, lich umfangreich iſt, heißt es, die Sowjetregi + len auf die Polen 13 240 von 69 117 abgegebenen Stim⸗ und ſei er der klügſte Kopf, in der Rechtspflege zurecht keiner Nation das Recht zugeſtehen, en i Pol Enke men. Die Polen erhalten 2, die Deutſchen 8 Sitze. finden. Der Juſtizminiſter fürchtet, daß wir auch hier kehinterveneren ſie werde aber einen Waffenſtillſtand D Aehnlich war das Stimmenverhältnis bei der Wahl der 1 zu einem Bankrott kommen. Viele Geſetze ſeien ganz 1 den en Polen ihn verlange, denn Rußland wün 1 Sutz Bezirksbetriebsräte. i unklar.— Der Miniſter hat einige Amtsanwaltsſtellen N. 5 f deer 5 ond Bekanntmachungen 905 e 155 8 e g 4 eden woch und Samstag Nach⸗. 1. e der Gemeinde Seckenheim mittag findet bei der Kohlenhandlung Gruber, N 1 55 55 18— 1 3 für 1 1 Neckarſtraße 8, Verkauf von friſchgeſtochenem 4 5 a nis, daß die Sprungzeit für die Ztegenböcke trockenem Torf ſtatt, zum Preiſe von 17 H hn W K d 25 28 Mark per e Ausgezeichnetes 12e 0 SIe um dae Lckenpeim, den 20. Ju a Streckungsmittel zu Winter; geeignet auch Ha 755 en Bürgermeiſteramt: für die kleinſten Oefen; gibt ſtarke Wärme. upstrtasse 113. Telephon 23. fen Koch. Seckenheim, den 21. Juli 1920. Schuhwarenhaus wobe Die nächſte Mütterberatungsstunde zu. deemmmmmmmwodmmmdmmmmpmmmddddemeemeeed Ver welcher Kinder mit den Anfangsbuchſtaben Täglich. a aud L bis Z gebracht werden können, findet auf dem Lebensmittelamt während den Ge— a So langs Vorrat reicht, grosser Posten 5 am Donnerstag, den 22 Juli 19 20, ſchäftsſtunden zu erhalten:— 2 1 1 hachmittags von 3 bis s Uhr ½ Pfund Goudakäſe— Me. N el 5 5 5 im Rathaus ſaal flatt. Schweineſchmalz Pfund 16.—„ 4 25 15 n den 20. Juli 1920. Speck e Prei f Ing Eine 5 ürgermeiſteramt: 75 Margarine 7 10.45 7 2 Ulm reise a VON. Vero Ko ch. Büran. Erbſen und Bohnen 2.—„ 3 385 140. feilt — Beſter Colombiakaffee Pfund 22.—„ f tun —. f 00 0— UageneBanaralürwerg falt im aus. Anſeriaung nag maß. I 5 N 2 1 ˖ l les.. 1 olg. Milchverteilung. 1 i e CC ͤ ĩ Nach Ausgabe der neuen Milchausweiſe 1 St. Lenoxſeife ½ Pfund 9 bord 3 77 l ode 8 1. Patt— 10 Schachteln Zünd.—.—— ei Milchhändler Blümmel oder Bürgy höl ballndiſche 5 Eine k lette Kü inti. 1. np f 85 5 zer hölländiſche 2 15 ne komplette Küchenein richtung Sam 42 2 1— bei Milchhändler Schwind oder Fr. Maas Schwediſche 3.40„ zum Preiſe von 460 Mk, ein Piehſchreib⸗ Samme! Anzeiger b W . von 9—10 Uhr früh nur für rote und graue g Ausweiſe von 10—11 Uhr früh nur für braune Ausw. bei Milchhändler Seitz oder Joh. Maas. Von 8—½½9 Uhr abends für rote und graue Aus weiſe ö Von ½9—9 Uhr für braune Ausweiſe. Es entfallen bis auf Widerruf: auf jeden roten Ausweis Liter auf jeden grauen Ausweis ½ Liter auf jeden braunen Ausweis/ Liter Vollmilch. Die Milch auf die roten und grauen Ausweiſe muß bis ſpäteſtens 10 Uhr abge⸗ holt werden. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß Milch ſeitens der Milchhändler auf rote und graue Ausweiſe beſtimmt verabfolgt werden muß, d. h. wenn die Milch in der vorgeſchrie⸗ benen Zeit abgeholt wird. Milch auf braune Ausweiſe kann nur nach Möglichkeit an die Bezugsberechtigten verabfolgt werden. Durch bereits getroffene Maßnahmen hoffen wir jedoch in den nächſten Tagen auch letztgenannten ihre zuſtehende Milchmenge zu⸗ ſichern zu können. Bis auf weiteres findet die Verteilung der Milch in folgender Einteilung ſtalt: Kinder bis zu 1 Jahr ¼ Ltr. roter Ausweis Kinder von 1—4 Jahre ½ Lir. grauer Aus w. Kinder von 4—6 Johre ½¼ Ltr, braunen Ausw. ſowie alle Kranke u. übrige Bezugsberechtigte. Die Milchhändler ſind ſtreng angewieſen ohne Milchausweis keine Milch zu verab⸗ folgen und bitten von dieſer unbedingt not⸗ wendigen Maßnahme Renntnis zu nehmen. Seckenheim, den 21. Juli 1920. Vom Fett werden auch halbe Pfunde vom Kaffee, Kakao und Gries ½ und ½ Pfunde ausgegeben. Düten und Einwicklungs papiere ſind mitzubringen. Le hensmittelamt Donnerstag und Samstag gibt es bei ſämtlichen Metzgern von 8—11 Uhr Metzger Innung. Frele Curnerſchaft demonbeim. Einladung. Heute Dienstag Abend 6 Uher findet im„Deutſchen Hof“ eine gemeinſame Aaöſchusstgung f. d. Seökkfsf Anfeſt mit der Bezirks vorſtandſchaft ſtart Die An⸗ weſenheit der Mitglieder der einzelnen Aus⸗ ſchuͤſſe, insbeſondere deren Vorſitzende und Stellvertreter iſt dringend nötig. Dir Turnrat. Fußball⸗Vereiniguns Seckenheim. Morgen Donnerstag abend ½9 Uhr Mitglieder- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt 1 5 Lebens mittelamt. das Erſcheinen aller Mitglieder erforderlich. Fleis eh. pult für Magazin oder Werkſtatt paſſend zu 60 Mk., Fofa neu bezogen, zu 430 Mk. 5 WMilhelmfraßhe 42 Die Abfuhr des in den Arbeiter 7 Sammelbecken und in der Arbeiter Geſangverein Kläranlage des Pump⸗„Vorwärts werks der bahneigenen Seckenheim. Heute Abend Mühlauentwäſſerung auf Gesang⸗ Probe der Neckarſpitze im Mann⸗ heimer Staatshafengebiet für die Damen(Pfalz) Herren(Deutſch. Hof) im nächſten Vierteljahr aufkommendenhauptſäch⸗ Pünktliches Erſcheinen aller erwa⸗ tet lich aus menſchlichen Ab⸗ Der Vorstand. ängen und aus Kü⸗ aue Belloder chenabfällen beſtehenden zu verkaufen.(b Schlammes— als Dünge⸗ Mittelſtraße 16. mittel für die Landwirt⸗ ſchaft vorzüglich geeignet, weil nicht mit Chemika⸗ lien verſetzt— iſt in öffent⸗ licher Verdingung an den Meiſtbietenden zu verge⸗ ben. Schlammanſamm⸗ lung etwa 1 cbm im Tag. Die 8 cn fl Gefunden baren Abfuhrwagen für eine iunachſe. Pferdebeſpannung wer⸗ e 5 den bahnfeitig geſtellt. Angebote mit der An⸗ gabe des Preiſes für die Abfuhr eines Kubikmeters Hanptſtraße 154. Von heut⸗ ab täglich bis 7. Auguſt d. J. vor⸗ mittags 11 Uhr verſchlof⸗ 5 „ Pflaumen und ufſchrift„Abfuhr Mühlauentwäſſerung“ an Birnen uns einzureichen. Zu⸗ billi ei ſchlagefriſt 3 Wochen? zu billigen Pleiſen zu Liebhabern iſt der Zu⸗ verkaufen. tritt zum Pumpwerk nach vorheriger Anmeldung bei uns geſtattet. Mannheim, 19. Juli 1920 Bahnbaninſpektion 1 Peter Diehm. Hauaöiu ö büchlein ſteis vorrätig in de⸗ 9 zur für Miiglieder der Jaudu. Ein ⸗ Nerkaufsgensſſeaſcheft Verloren eine Pferdebürſt“ am Neckar. Abzugeben Wilhelse gr. 35 1 5 die Statische Spankassd fu Sohiuetæingen Auch uit Gemeindebũrgsehaft— mũndelsi 5 e ba Marlstuhe, 296 ließ olephon M. 0 Spareinlagen 10 n oom Tage der Hinaahlung an au 30 er Hinlagen auf Scheck. u. Cirokonto a Autli bersinst. Hassonstunden: g. I und 8 Ihe. Samstags oon I Chr ab gesch Agonturstells, Geord Röser. Secken 1 Zahn- Praxis Karl Rühle Spezialität: ie al Goldarbeiten. 2 195 Un arbeiten nicht passender Gebisse] den unter Garantie. ur Tunnelſtraße 1 Lindenhofpl „ Ansichts-Karten Sprechstunden: 9 e täglich von 9—6 Uhr ihrer Sonntags von 9—1 Uhr. wie n A 1 gann los nd ſtets zu h 0 3 Aim