0 de— N 000000— S 22— 8——. ̃———————— 9 Ohl N. g 5 4.— 1 mit b 5 eee 8 295 etle 60 Pfg., . 1 N rägerlohn. ur 4 t bezogen pro Ouarta Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. 5 fra 20. Jahrg. 12.— Nb ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Donnerstag, 22. Juli 1920.—ĩ Fernſprechanſchluß Nr. 16. ünchel mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Poſtſcheckkonto! Farlerute Nr. 19818. 8 90 zebnee CCC e ee eee d 2 55 5 5 a 1 5 a 1 5 Neußern eine Abſchrift des Protokolls über die betreffende ie Tnagesſchau. daß eine hohe zeiete gegenüber Obdachloſtigkeit immer noch Unterredung überbracht. Allerdings enthalten ja die Nen ziniſtf e 8 das geringere Uebel iſt. Wenn man aber die Mieten nicht ßerungen Lloyd Georges keine beſtimmte 0 zee Meld 1„ 775 Herre ANeldungen aus Freiburg ſteht ſeit geren uach⸗ 5 i baten 2 Uhr das große Sägewerk der Firma J. Himmels⸗ aß größter Hölzlebruck bei Neuſtadt in Flammen und iſt zum rei ſind en Teil bereits zerſtört. Die Schuppen und Stallungen Mf droh größtenteils niedergebrannt. Die großen Holzvorräte iſt 1 5 dem Feuer zum Opfer zu fallen. Bis zur Stunde auf 5 noch nicht gelungen, des Feuers Herr zu werden, das en beiz Sägewerk von Stier überzugreifen droht. Der Scha⸗ n beläuft ſich ſchon jetzt auf mehrere Millionen Mark. Sen 0 arbul ſeinder Reichstag wird, wie vorgeſehen, erſt am 28. Juli pre e Arbeiten aufnehmen. burg 4 Ubeichskangler Fehrenbach iſt geſtern nachmittag kurz nach r wieder nach Berlin zurückgekehrt. e Konferenz in Genf wird Mitte Auguſt ſtattfinden und von Sachverſtändigen beſucht werden. er Ans London: Amtlich wird bekannt gegeben, daß infolge Lok ingeborenenaufſtände in den afrikaniſchen Kolonien Der omotiven und 170 Güterwagen verloren gegangen ſind. ern derluſt der engliſchen und indiſchen Truppen an Toten, Nandvundeten und Vermißten belaufen ſich bisher auf 400 ing ese Einzelne Truppenteile ſind von den Aufſtändiſchen dure chloffen, konnten ſich aber bis jetzt noch halten, da ſie Flugzeuge mit Lebensmitteln verſehen werden. vet daily Expreß“ meldet aus Konſtantinopel: Der Groß⸗ inet allein von allen Mitgliedern des ottomaniſchen Ka⸗ Ames iſt bereit, den Friedensvertrag zu unterſchreiben. 1 Miniſter hätten ſchon ihre Demiſſion eingereicht. Der 6— 15 ir werde ſich vermutlich an die Partei der liberalen ute wenden, um eine Regierung zu bilden. f 5 Blätter erfahren, daß der Präſident der Moskauer ö Leeres und früherer Oberbefehlshaber des bolſchewiſtiſchen Lond Kamenew als Chef der Handelsdelegation nach men n, kommt, und daß Kraſſin ihn als Aſſiſtent zuſam⸗ kleitemit einer Anzahl Finauz⸗ und Sachverſtändigen be⸗ 0 1 wird. Kraſſin und Kamenew ſeien am 20. Juli nach ſchiff abgereiſt, von wo ſie mit einem engliſchen Kriegs⸗ ö nach England fahren werden. daß 15„Corriere della Sera“ wird aus Siana gemeldet, Arbeit im San Giovanni di Aſſo zu einem Konflikt zwiſchen „ Bauern und der Polizei kam. Vier Demonſtran⸗ Carabireden getötet und mehrere verletzt, darunter ſechs mnieri. Nach einer weiteren Meldung aus Fabiano wobei er Provinz Ancona ein Bauernſtreik ausgebrochen, Verhafts au Zwiſchenfällen kam. Die Polizei nahm mehrere aftungen vor. m 3575 125 0 a 1 0 5 z an polniſch⸗r 0 ieg ſteht die Sache der Polen een en nur 1 7— 8 1 844 D. Wohnungspolitik. litene Wohnungspolitik hat leider ebenſo Schiffbruch ge⸗ Eine Lob bie Preisvolitie für die Gebrauch gegenſtande⸗ Aerordnabnungs naugel⸗ Mieterſchutz- und Höchſtmieten⸗ e„ we keit tens iſt, wichtige Verfaſſungsgrundſätze wie Freizügig⸗ uns ertragsfreiheit und Gewährleiſtung des Privateigen⸗ wirt folge und Mieter ſind aufs ärgſte verbittert und der Er⸗ 1 manches gibt nicht genügend Wohnungen! Gewiß iſt a worden zum Schutze der Mieter vor Ausbeutung erreicht f behoben aber das Hebel der Wohnungsnot ſelbſt iſt nicht ſachen, weil man an den Wirkungen, nicht an den Ur⸗ ee Schun fetzt dämmert es bei den Betroffenen, nung jagt die andere; niemand weiß mehr, was zu dieſem Zwecke teilweiſe aufgehyben, Haus⸗ künſtlich derart niedrig gehalten hätte, würde vielleicht doch eine Bautätigkeit eingeſetzt haben, die nach Befriedigung des dringendſten Wohnungsbedarfes von ſelbſt eine Sen⸗ kung der Mieten herbeigeführt hätte. Die Bautätigkeit ſollte der Staat durch finanzielle Bei⸗ hilfen unterſtützen und ſich dafür einen Einfluß auf die Mietshöhe in dieſen Neubauten ſichern. Damit hätte die von allen Parteien gewünſchte produktive Arbeitsloſen⸗ fürſorge ſich verbinden laſſen. Das Baugewerbe braucht ſo⸗ viel Nebengewerbe und Handwerker, daß eine einſeitige Bevorzugung der baugewerblichen Arbeitsloſen nicht zu be⸗ fürchten war. Mit ſchaudern hört der Bürger, daß allein Preußen nach Angabe ſeines Finanzminiſters völlig un⸗ produktiv 180—200 Millionen Mark jährlich für die Er⸗ werbsloſenfürſorge aufwenden muß. Die Hebung der Bautätigkeit ſcheitert angeblich am Koh⸗ 1 die Hebung der Kohlenförderung wiederum am Mangel an Arbeiterwohnungen und Baugeldern hierzu. Beide Hinderniſſe können ſich auf folgende Weiſe gegenſeitig aufheben: Man baue zunächſt Wohnungen für Gruben⸗ arbeiter; von der hierdurch erzielten Mehrförderung an Kohlen— auf den Kopf und den Tag kommen jetzt etwa 0,65 t— ſoll nur ein Drittel der Kohlenbewirtſchaftung un⸗ terliegen, ein Drittel dagegen zur Hebung des wbrigen Woh⸗ nungsbaues für die Produktion von Baumaterialien(in Ziegeleien, Zementfabriten, Kalköfen, Eiſenhütten) ver⸗ wendet und das letzte Drittel den Zechen zur freien Ver⸗ fügung überlaſſen werden. Die Empfänger der beiden letz⸗ ten Drittel dürften dann die erforderlichen Baugelder ohne Erhöhnna der allgemeinen Koſten ſelbſt aufbringen. Nachklänge von Spa. Dr. Simons über Spa. T. U. Berlin, 20. Juli. Der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen, Dr. Simons, machte heute vor Vertretern der Preſſe Ausführungen über die Ergebniſſe von Spa. Die Gerüchte von Rücktrittsabſichten einzelner Miniſter müß⸗ ten mit größter Vorſicht aufgenommen werden. Alle Be⸗ ſchlüſſe ſeien mit vollſter Einmüligkeit in dem Bewußtſein gefaßt worden, daß in ihnen der einzig gangbare Weg ge⸗ funden worden ſei. Der Verlauf der Konferenz biete keine Urſache, von Erſolgen zu ſprechen. Für die Haltung der Delegation mußte maßgebend ſein, ob die von der Entente geſtellten Bedingungen praktiſch durchführbar ſeien oder nicht. Im letzteren Falle hätte auch das Kabinett den Ein⸗ ſchen Braunkohlen und bei einer Neuregelung des Vertei⸗ lungsplanes und einer ſchärferen Erfaſſung dey Steinkoh⸗ len ſei Deutſchland nach ſeiner Anſicht jedoch it der Lage, zwei Millionen Tonnen monatlich zu liefern. Ueber dieſen Verteilungsplan iſt geſtern bereits im Kabinett beraten worden. Bet den militäriſchen Fragen müßte man in Zu⸗ kunft vor allem darauf ſehen, daß die Neuorganiſation der militäriſchen Machtmittel mit Unterüſttzung der Alliierten vorgenommen wird. Die Löſung der oberſchleſiſchen Frage in Spa. TU. Berlin, 21. Juli. Der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen, Dr. Simons, hatte in Spa darauf beſtanden, daß die ihm von Lloyd George mündlich gemachte Zuſage, wonach die deutſche Forderung nach Mehrbelieferung mit oberſchle⸗ ſiſcher Kohle berückſichtigt werden ſolle, ihm auch ſchriftlich ausgehändigt werde. Infolgedeſſen hat vor der Abreiſe der deutſchen Delegation aus Spa der Generalſekretär der Kon⸗ Men- emin do y Molchamiviſter des e — S Auch folgender Vorſchlag ſei der Regierung empfohlen:. marſch auf ſich genommen. Bet einer Ausnützung der deut⸗ Verpflichtung und beſonders keine Verpflichtung über die Höhe der ober⸗ ichleſiſchen Kohlenlieferungen. Dr. Simons dürfte das Protokoll in den Sitzungen der jetzt einberufenen Körper⸗ ſchaften zur Verleſung bringen. g Beſetzung des Wiederaufbauminiſteriums. Tu. Berlin, 21. Juli. Wie die„B. 3.“ erfährt, wird wohl als eine unmittelbare Folge der Vereinbarungen von Spa nunmehr das Wiederaufbauminiſterium beſetzt wer⸗ den. Es wird wieder mit dem Direktor der Augsburg⸗ Nürnberger Maſchznenfabrik A.⸗G., Kommerzienrat Gug⸗ genheimer, wegen Uebernahme dieſes Miniſteriums ver⸗ handelt. Die Verhandlungen dürften zu einem poſitiven Ergebnis führen. Beſprechungen über die Wirtſchaftkriſe. TU. Dresden, 21. Juli.(Lok. Anz.) Die ſächſiſche Re⸗ gierung veranſtaltete geſtern eine Beſprechung über die Kriſe in der Induſtrie, über den Valutaſtand, den Käufer⸗ ſtreik und die Ausfuhrabgaben. Es nahmen daran etwa 90 Perſonen teil, ſowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitneh⸗ mer. Auch ein Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums war zugegen. Den Vorſitz führte Miniſterpräſident Buck. Von der Regierung wurde erklärt, daß ſie vor über einem Jahr Ausfuhrzölle gewünſcht habe, um den wirtſchaftlichen Ausverkauf Deutſchlands zu verhindern. Bekanntlich ſei das aber von der Induſtrie bekämpft worden. Jetzt ſei es zu ſpät. Aus den Kreiſen der Teilnehmer der Konferenz wünſchte man aber vor allem eine Stabiliſierung der Va⸗ luta. Die Regierung will hieran mitwirken. Es fehle, ſo führte man aus, nicht an Rohſtoffen und Kohlen, ſondern hauptſächlich an Auslandsauſträgen. Zum Schluſſe wurde auch der Käuferſtreik lebhaft heſprochen. Die Regierung wurde gebeten, durch die Preſſe die Bevölkerung aufzu⸗ klären, daß dieſe Fortdauer des Käuferſtreiks den Ruin Deutſchlands mit ſich bringen müſſe. ö Bayeriſcher Widerſtand gegen die Beſchlüſſe von Spa. Tu. München, 21. Juli. Der Hauptvertretertag des bayeriſchen Verkehrbeamtenvereins nahm eine Entſchlie⸗ zung an, die das Ergebnis der Konferenz von Spa als eine Verſklavung des deutſchen Volkes bezeichnet, die Solidari⸗ tät mit den Bergarbeitern feſtſtellt und den Hauytvorſtand beauftragt, mit den übrigen bayeriſchen Verkehrsßeamten⸗ organiſationen ſich über die Richtlinien der zu ergreifenden Abwehrmaßnahmen ius Benehmen zu ſetzen. Vertagung des Zuſammentritts des Völkerbundes TU. Paris, 21. Znli. Das Generalſekretariat des Völ⸗ kerbundes hat den Regierungen der Mächte, die dem Völ⸗ ter angehöre eine Mitteilung zukommen laſſen, daß die erſte V ng des Völkerbundes in Brüſſel auf die letzten Septembertage verſchoben wird. e Der erbitterte Poincaré. 5 T. U. Baſel, 20. Juli. Die„Baſeler Nachrichten“ ſchrei⸗ ben: Unter allen Kritikern der in Spa erreichten Ergebniſſe tut ſich Expräſident Poincaré beſonders hervor. Er ent⸗ wirft im„Matin“ ein Bild der Schrecken, die ein ſiegreiches [Deutſchland über Frankreich verhängt hätte. Allerdings wäre nach Poincare die Welt überraſcht geweſen, wenn ſich die Alliierten wie die Deutſchen benommen hätten. Aber um ihren Ideen treu zu bleiben, würden es die Alliierten nchit nötig haben, ihre berechtigren Forderungen zu opfern, um ſich von ihren ehemaligen Feinden dafür verhöhnen zu laſſen. Die Deutſchen zu einer kontradiktoriſchen Beſprech⸗ ung berufen, hieße ihnen zu vereſthen geben, daß man den Vertrag nicht vollſtändig durchführen und zu ihren Gunſten abändern wolle. Sich vor ihnen wie eine Friedenstaube mit dem Oelzmeia im Schnabel zu präſentieren, hieße fa⸗ 5 1 4 n.„ W̃ 2 8 Weſſen Bild trägſt du im Herzen? 11 Roman von Erich Ebenſtein. rf. 5 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) — e Alerliebſt? Nein, das war nicht der richtige Ausdruck die rei er ſuchte nach einem andern und vertiefte ſich dabei in 580 ſtolz zen klaren Linien ihres Geſichtes. Es war lieblich und machte gleich. Viel ſchöner, als er bisher bemerkt. Oder 1 Augen das nur der feuchte Schimmer in den veilchenblauen 1e nen 8 ein Schimmer wie von kürzlich vergoſſenen Trä⸗ 9 ließ et ſie nun ganz dunkel und unſäglich tief erſcheinen 79 l itleid und Weichheit packten ihn. 3 der In der goldenen Haarflut ſtieg ein feiner Duft auf, 1 Antlig verwirrte. Eine ſeltſame Luſt überkam ihn, ſein 24 7 auf dieſe gleißenden Wellen zu drücken, ſie zu küſſen. 2 3 1 plötzlich, wie ſich beſinnend, trat er ſchroff zurück. an, bruch as kam ihn an? Wollte er zu dem äußern Treu⸗ an 1 5 fügen der Einen, Einzigen nun auch noch den innern ſuugeberlic über ſich ſelbſt, eifrig an ſeiner Zigarette und aß! Ling er ſchweigend ein paarmal im Zimmer auf 3 als bne aber, die den Wechſel ſeiner Stimmung mehr griff, blickte traurig zu Boden. a das wie war es nun wieder, das gefürchtete Schweigen, ſie allen eine Mauer plötzlich zwiſchen ihnen auſſtieg, wenn — ein w 3 Ohr aren! isse] den 1 übervolles Herz, das alle Gedanken aufſog bis auf nur Nat. den ſie nicht ausſprechen konnte, ſo lange ſie ſchwerzlich und Gleichgültigkeit in ſeinem Blick las, zuckte *. Sie b. 5 ihrer 80 8 bitter, gekommen zu ſein. Sie ſchämte ſich e niedrf nheit und des feſtlichen Gewandes. Wie kleinlich, n 19, zu hoffen, daß er dadurch erobert werden könnte! ann a hatte ihre Handarbeit geholt, aber ſie be⸗ F„edu arbeiten. Es beunruhigte ſie, Egon ſo raſt⸗ und nieder gehen o „Du wollteſt mir vorhin etwas ſagen,“ begann ſie end⸗ lich ſchüchtern. Er blieb vor ihr ſtehen. „Ja, allerdings. Wir ſprachen von deiner Einſam⸗ keit hier. Sie iſt in erſter Linie meines Vaters Schuld. Er wollte, daß wir ohne Begleitung hierher gehen. Ich war gleich dagegen. Aber wenn mein Vater ſich einmal etwas einbildet, iſt es ſchwer, es ihm auszureden! Er ſelbſt verlebte die erſten Wochen mit meiner Mutter ebenfalls ganz allein auf einem entlegenen Schloß. Dieſe Erinnerung mag bei ihm mitgeſpielt haben. Er vergaß dabei nur, daß wenn zwei dasſelbe tun, es nicht auch immer dasſelbe iſt. Vor allem iſt der Herzog nie ein ſo paſſionierter Jäger geweſen, wie ich. Dann war auch auf Erdmannshöh, das in einer zivili⸗ ſierten waldarmen Gegend liegt, nicht dieſelbe Verſuchung zum Jagdſport, wie hier. Du hörſt mir doch zu Magelone?“ Sie nickte ſtumin. Ihr Kopf war tief auf die Bruſt herabgeſunken, und ſie war froh, daß hier in der Ecke die durch Seidenſchirmchen abgeblendeten Lichter des Lüſters nur mehr einen ſchwachen Schein verbreiteten. So konnte er ihre wortloſe Beſtürzung nicht ſo leicht gewahr werden. Aus allem, was er geſagt, hatte ſie nur eines heraus⸗ gehört: daß es der Herzog und nicht er ſelbſt geweſen war, der dies Alleinſein zu zweien gewünſcht hatte! „Da ſomit die Vorausſetzungen andere waren,“ fuhr ihr Gatte ſort,„iſt nun auch ſelbſtverſtändlich das Ergebnis ein anderes. Ich kann in meiner Schwäche der Verſuchung, zu jagen, nicht widerſtehen, und du biſt daz urch für viele Stun⸗ den auf das Alleinſein angewieſen. Der Gedanke daran quält mich ſchon vom erſten Tag an, und ich meine, es liegt nur an uns, die Sachlage zu ändern.“ Er machte eine kleine Pauſe. Ohne den Kopf zu heben, fragte Magelone tonlos:„Du willſt, daß wir in die Reſibenz zurückkehren?“ „Gott bewahre! Das gäbe ein ſchönes Gerede! Nein! Auch würde mein Vater uns das nie verzeihen. Aber es iſt ſo einfach: Wir laſſen ein paar Menſchen herkommen, 8 205 — die dir Geſellſchaft leiſten, während ich auf der Jagd bin! Auch ſonſt hätte das viele Vorteile. Wir könnten an Regenta⸗ gen etwas Geſelligkeit haben, gemeinſame Ausflüge machen, muſizieren uſw. Die Hauptſache aber wäre: Ich wüßte dich nicht mehr ſo viel allein! Was ſagſt du zu meiner Idee?“ „Ich bin mit allem einverſtanden!“ murmelte ſie, alle Anſtrengungen machend, um ihrer Stimme einen feſten Kang zu geben. „Schön. Dann will ich gleich morgen meinen angefan⸗ genen Brief an Baron Roſenſchwert vollenden und ihn bit⸗ ten, mit dem nächſten Zug herzukommen. Roſenſchwert iſt zwar ein alter Herr, aber mir der treueſte, liebſte Freund, den ich beſitze. Dazu ein brillanter Geſellſchafter. Ich bin ſicher, daß er dir gefallen wird. Außer ihm möchte ich noch Herrn v. Gräding bitten. Was die Damen anbetrifft, will ich die Wahl ganz dir überlaſſen. Willſt du eine deiner Hof⸗ damen oder die Gräfinnen Zandern bitten—“ „Nein, nein, keine der Kuſinen!“ unterbrach ihn Mage⸗ lone beinahe heftig. So ſehr ſie noch vor kurzem gewünſch! hatte, Clo bei ſich zu haben und ihren Rat zu hören, ſo ſehr graute ihr jetzt bei dem Gedanken, Clo könne Einblick in ihr Unglück gewinnen. Sie brauchte ja auch keinen Rat mehr Sie wußte nun, daß er ſie nicht liebte „Gut. Dann alſo eine Hofdame. Welche?“ „Ich überlaſſe das dir. Sie ſind mir ja beide noch völlig fremd. Du wirſt beſſer beurteilen können „Nein, das lehne ich entſchieden ab,“ fiel er haſtig ein, während ein flüchtiges Rot ſein Geſicht überzog.„Du ſelbſt mußt wählen. Du allein.“ „Dann die Gräfin Lampelius! Sie hat gute, ehrliche Augen. Die Neufelden iſt mir weit weniger ſym pathiſch.“ Eine Pauſe folgte dieſen Worten. Fürſt Egon ſah ſcheu an Magelone vorüber. Hatte er gewünſcht, auch nur ge⸗ hofft, daß ſie dieſen Namen ausſprechen werde? Nein— nein— gewiß nicht! Das konnte er ſich mit gutem Gewiſſen ſagen. Aber... vielleicht hatte ihn das Schickſal ſelbſt auf Magelones Lippen gelegte. 8 N Eortſetzung folgt.) 8 8 5 f „FFV * No. 162 1 2 l J 2 3 1 Amtsblatt der Bürgermeisterdmter Seckenheim, Iwesheim, Hleckurhausen und Edingen 3 1 Tälerdeiſe ſie in ihrer Aroganz ünd in ihren Einſprüchen ermutigen. Zu einem habe die Konſerenz wenigſtens ge⸗ dient, nämlich gewiſſen Alliierten die Erkenntnis beizu⸗ bringen, daß die Deutſchen nur die Sprache der Entſchloſſen⸗ heit und Kraft verſtehen. Leider hab ed ies den Deutſchen zu⸗ leich einen ſchlagenden Beweis der Zögerungen und chwäche der Alliierten gegeben. Die Hauptfrage, die der Bezahlung ſei nicht einmal geſtreift worden. Die Kohlen⸗ menge ſei reduziert worden. Man habe den Deutſchen eine Prämie für jede Tonne und einen Zuruhrkredit bewilligt, bevor man überhaupt wiſſe, ob der Betrag der franzöſiſchen Schäden bezahlt werde. Allerdings habe man die Alltier⸗ ten dazu gebracht, die Notwendigkeit der Sektipnen zu ver⸗ stehen. Das verdanke man der Zähigkeit Millerands und Poincars verkennt bie Wichtigkeit dieſer Abmach nicht. Aber das Reſultat ſei hüpothetiſch und auf alle Fälle weit⸗ liegend. Deutſchland wiſſe jetzt. wie man es mei Es habe geſehen, daß wan beim Reden gewinne und we die Konverſation nicht einſtellen. Ni R ee e e Polniſch⸗vn er Tu. Bern, 27 rung wendet fi Ententeländer, Üſterten Polen äfte des Gene rußland anzunel apitulation des* Ton der ort ſei ſarkaſtiſch und offenba rechnet, Uneinigkeit zwiſchen den Alliierten un vorzurufen darauf be⸗ Polen her⸗ .Die Teſcheuer Frage. WTB. Paris, 21. Juli. Agentur Havas. Die Botſchafts⸗ konferenz trat am Montag Morgen im Miniſterium des Aeußern unter dem Vorſitz von Jules Cambon zuſammen. Die Konferenz beſchäftigte ſich mit der Teſchener Frage und nahm den Bericht Beneſch entgegen, der die tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſche Regierung vertrat. Am Dienstag wird ſich die Kon⸗ ſerenz weiter mit dieſer Frage befaſſen, um den Bericht der polniſchen Delegierten, ſowie den zuſammenfaſſenden Be⸗ richt von Laroche anzuhören. 8 8 Einfall der Volſchewiſten in Rumänien. Tul. Belgrad, 21. Juli. Die ruſſiſchen bolſchewiſteſchen Truppen in Beſſarabien haben Fortſchritte gemacht. Die rumäniſche Regierung hat infolge der großen Gefahr die Mobiliſation angeordnet. Nach Berichten von Reiſen⸗ den haben die Bolſchewiſten die rumäniſche Grenze in Beſſa⸗ rabien bereits überſchritten und ſind in das Landinnere eingefallen. Prag das Ziel der Volſchewiſten. Tu. Prag, 21. Juli. öffentlicht einen Artikel des vuſſiſchen Kommuniſten Radek, in dem er u., a. erklärt, baß nach Bezwingung Polens die Rote Armee gegen Prag marſchieren werde, wo man ſie mit Freuden aufnehmen würde. Präſtbent der tſchecho⸗lowaki⸗ ſchen Republik würde der bekannte Kommuniſt Muna oder Smeral u erden. en mit Freuden das Sowjetſyßem überne!n en W 8 Die ſyriſche Frage. London, 20. Juli. Im Unterhaus erklärte Bonar Law auf verſchiedene Anfragen, Großbritannien ſei be⸗ reit, die Unabhängigkeit der Araber in den von ihnen eforderten Gebieten zu gewährleiſten. Die Unabhängig⸗ eit ſei mit dem„Mandat“ Frankreichs über Syrien wohl vereinbar. Die Konferenz von San Remo habe beſchloſſen, daß gewiſſe Gebiete des ottomaniſchen Reichs von den Franzoſen beſetzt werden ſorlen. Die Beſetzung von Aleppo und einiger anderer Gebiete ſei nur vorübergehend. Es ſei bedenklich, das Vorgeher der Franzoſen zu tadeln, wie es im Unterhaus geſchah. Das Ultimatum des franzöſiſchen Generals Gouraud ſei dem Oberſten Rat nicht vorgelegt worden. Die bri⸗ tiſche Regierung habe den König Feiſſal ſchon einige Zeit vergebens aufgefordert, nach Europa zu kommen und mit dem Oberſten Rat die„unerledigten Fragen“ zu beraten. Es ſei nicht zweckmäßig aut Grund der bis jetzt vorliegenden Nachrichten zu 1 0 Die bri⸗ tiſche Regierung bleibe indeſſen in ſtändiger Berührung mit der franzöſiſchen. Paris, 20. Juli. General Gourand verlangt in ſeinem Ultimatum an den Emir Feiſſal die franzö⸗ ſiſche Ueberwachung der Bahnlinie Riak— Aleppo und die Beſetzung der Bahnſtationen Homs, Hama und der Stadt Aleppo, Einführung des(franzöſiſch⸗)ſyriſchen Gelds(die Araber haben noch die türkiſche Währung), Anerkennung des franzöſiſchen„Mandats“(der Ober⸗ herrſchaft) und Beſtrafung der„revolutionären Verbre⸗ chen“. Wenn dieſe Bedingungen nicht in 4 Tagen ange⸗ nommen ſind, wird Gouraud ſie mit Gewalt durchführen. Nach der Londoner„Daily Mail“ ſoll Feiſſal dem General Gouraud geantwortet haben, er nehme das„Man⸗ dat“ Frankreichs über Syrien an, wenn deſſen Art vom Völkerbund feſtgeſetzt werde(nicht durch den Be⸗ ſchluß von San Remo). Gouraud habe dieſen Vorbe⸗ halt aber abgelehnt. Feiſſal wolle die verlangte Be⸗ ſetzung nicht zulaſſen. 5 f —— Deutſchland. Freikorps Aulock wird plaumäßig aufgelöſt. W. T. B. Dresden, 20. Juli. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt das Freikorps Aulock planmäßig ſeit 15. ds. Mis. aufgelöſt worden. Es befinden ſich zur Zeit noch Teile des eehmaligen Freikorps als n f bei Zeithain, die aber ebenfalls nach und tert werden. Widerſtand gegen die leiſtet worden. iſt da Mannſchaften im 71 9 ſeit März 63. 1 5 UAnterſuchun Va 1441 A Deputatio iniſter für W Das tſchechiſche Blatt„Ozas“ ver⸗ ö 1 7 14 tes Bild iner Abendblatt vom 7. Füli geſtanden hatte. Nächdem auch von Seiten der Studentenſchaft mehrfach die Anſchau⸗ ung der beteiligten Marburger Studenten angefochten wurde, hat der Miniſter um Beſchleunigung der ſchon ſeit längerer Zeit angeordneten Ueberſendung der Gerichts⸗ akten erſucht. Falls die nochmalige Prüfung ein veränder⸗ ergebe, würde der Miniſter ſelbſtverſtändlich be⸗ dieſem Umſtande Rechnung zu tragen. Die franzöſiſche Fahnenaffäre. In Paris wird die Tatſache, daß die an der franzöſiſchen Fahne vorbeimarſchieren mußte, beim „Deutſchland, Deutſchland über alles“ r gehalten, als der Zwiſchenfall Publikum keine große Bedeutung reit ſein, t dem brücken Die Beiſetzung Prinz Joachims. 21. Juli.(Lok. Anz.) In der Friedens dam fand heute vormittag die Trauerſeier Joachim von Preußen ſtatt, Eitel Friedrich, Adalbert, Auguſt Wilhelm, Joachim Albrecht, ferner Generalfeldmarſchall eg und General Ludendorff teilnahmen. 2 r Sarg vorläufig in ber Waldemar⸗ La Rskirche beigeſet 2 Pt zu Pots für den 2 6e en Handelshafen. „ 20. Jui. Wie die„Deutſche Tageszeitung“ richtet, unterbreitete Oberbürgermeiſter Aden⸗ m Preſſekonferenz den Vorſchlag der Stadtver⸗ r ſüdlichen Grenze ein Induſtriegelände und zu ſch Das Projekt beanſpruche bau eine jabe von 450 Millionen M. der Güterſperre nach Oſtpreußen. Juli. Wie die Berliner Geſchäftsſtelle Stadt Königsberg von zuſtändiger Seite lexriums erfährt, iſt die Güterſperre Juli aufgehoben worden. Meßgüter e in Königsberg ſind von den Güter⸗ len in Empfang zu nehmen. zrutalität der Franzoſen im beſetzten Gebiet. Berlzu, 21. Juli. Die Blätter berichten Einzelheiten über die brutale Behandlung der Studentin Dethleffſen, die in Ludwigshafen wegen eines Berichtes über die Abſtim⸗ mungstage in Flensburg von den Franzoſen verhaftet wurde. Als Grund ber Verhaftung wurde der Ausdruck „Nieder mit der franzöſiſchen Fahne!“ gugegeben, der aber in dem rein ſachlichen Vortrage nicht gebraucht worden war, wie ſpäter auch der vernehmende franzöſiſche Offizier zugab. Fräulein Dethleffſen wurde unter der Bewachung eines Schwarzen in einem ſchmutzigen Raum eingoſperrt. Jür ihr Lager erhielt ſie zwei Decken des ſchwarzen Wächters. Sie erkrankte dadurch an Krätze und wurde endlich als die Vereiterung ihres Körpers zu weit vorgeſchritten war, in das Krankenhaus Ludwigshafen überführt. Von dort ge⸗ lang es ihr, zu entfliehen. Sie rühmt die Hilfe, die ihr aus allen Kreiſen der Deutſchen vom Spartakiſten bis zum Kon⸗ ſervativen zuteil geworden war. Ein Kornaniſt hatte ſie aus dem Krankenhaus befreit. 5 f Aus dem Saargebiet. ö W. T. B. Saarbrücken, 21. Juli. Beim Direklbeium des Wirtſchaftsrates traf geſtern eine Verordnung der Sagr⸗ regierung ein, durch welche der am 14. Jebruar 1920 ein⸗ geſetzte Wirtſchaftsrat für das Saargebiet aufgeläſt wird. Die beim Wirtſchaftsrat vorhandenen Mittel ſeien der Lan⸗ deshauptkaſſe zu überweiſen. Die Saarbrücker Landeszei⸗ tung bemerkt dazu: Der Wirtſchaftsrat hat in den 5 Mo⸗ naten ſeiner Tätigkeit überaus ſegeusreich gewirkt. Er war das einzige Sprachrohr der Bevölkerung, eine Art wirt⸗ ſchaftlich⸗:arlamentariſche Vertretung. Die Nachricht wird nicht verfehlen, in weiten Kreiſen der Oeffentlichkeit das größte Aufſehen hervorzurufen, umſomehr als einſtweilen 1 bekaunt iſt, aus welchen Gründen d Auflöſung er⸗ folgte. 1 fen 5— Vermiſchte Nachrichten. . Frankreich und Ungarn. TU. Mailand, 21. Juli. Die„Epoca“ will aus einwand⸗ freier Quelle erfahren haben, die franzöſiſche Regierung ſuche mit der Republik Ungarn ein geheimes Ueberein⸗ kommen zu treffen, in dem Frankreich Ungarn ſeine Nicht⸗ einmiſchung in Konflikte mit ſeinen Nachbarn ſichert und ihm unter gewiſſen Umſtänden ſelbſt noch Geſchütze liefern würde. Außerdem würde es die Kreditgewährung für die dringendſten Bedürfniſſe Ungarns begünſtigen. Das ge⸗ ſamte ungariſche Eiſenbahnnetz würde dafür der Kontrolle der franzöſiſchen Kapitaliſten unterſtellt. In einem ſolchen Abkommen wittert das römiſche Blatt inſofern eine Gefahr für Italien, als dieſes allmählich von jedem Einfluß in den Donauſtaaten verdrängt würde. Wenn ein franzöſiſch⸗un⸗ gariſches Abkommen wirklich zuſtande käme, würde der franzöſiſche Einfluß in Ungarn gleichzeitig eine Rücken⸗ deckung für Südflawien bedeuten, das zu ſeiner Sicher⸗ ſtellung auch mit den Tſecho⸗Slowaken und Rumänien unterhandelt. ö Zu den Vorgängen in Irland. WTB. London, 21. Juli. Funkſpruch Reuter. Der amt⸗ liche Militärbericht meldet über die Kämpfe, die geſtern abend in Cork ſtattfanden, folgendes: Unbewaffnete Solda⸗ ten wurden, als ſie ſich auf der Straße zeigten, mißhandelt und beſchoſſen. Patrouillen, die in die City geſandt wurden, erhielten Feuer aus den Häuſern und von der Straße. Die Truppen erwiderten das Feuer, wobei insgeſamt 148 Schüſſe abgegeben wurden. Bei dem Zuſammenſtoß wurde ein Sol⸗ dat verwundet, ein Ziviliſt getötet und ein Ziviliſt verwun⸗ det. Um 11% Uhr abends war die Ruhe wieder hergeſtellt. Ein weiterer Bericht beſagt: Die Meldung, daß Militär⸗ laſtautomobile in Cork Bomben geworfen hätten, und daß 50 Solgaten verwundet worden ſeien, iſt unwahr. W. T. B. London, 21. Juli.(Funkſpruch. Unterhaus.) In Erwiderung auf verſchiedene Fragen, über die Entwicklung der Lage in Syrien ſagte Bonar Law weiter, das franzöſi⸗ ſche Ultimatum ſei dem Oberſten Rat nicht unterbreitet worden. Die engliſche' Regierung habe Emir Feychal be⸗ reits eine zeitlang vergebens aufgefordert, nach Europa zu kommen, um zuſammen mit dem Oberſten Rat die inter⸗ alliierten Fragen zu beraten. Die engliſche Regierung ſei nicht der Anſicht, daß es zweckmäßig wäre, auf die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Nachrichten hin zu handeln. Sie halte ſich indes in ſtändiger Berührung mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung. 155 Wer. Amſterdam, 21. Juli. Die amtlichen Schriftſtücke, die beim jüngſten Ueberfall auf das Dubliner Poſtamt ge⸗ raubt worden waren, ſind dem Vizepräſidenten überſandt worden. Sie tragen den Stempel: Geöffnet und zenſuriert durch die iriſche Republik 5 0 . Der öritiſche Polizeichef in Irland ermordet. Tu. zn, 21. Juli. Der vorläufige britiſche Polizei⸗ chef von Irland, Smith, iſt in Cork erſchoſſen worden. Albanjen und Jugoſlawien. 5 „Agenzia Stefani“. Wie die zuiſterrat Kenntnis von italieniſche Bevollmächtigten le d'Italia“ glaubt zu wiſſen verträgen zwiſchen den al⸗ antwortlichen jugoflawi⸗ um Vorhandenſein eines Über die griechiſche Grenze. ſſenden, don Fugflape! des 7 G N um einen ten und 405 —ꝛ—— Tr!!! ̃ ͤ. Griechenland gegen Italien gerichteten Plan, um die Auf teilung Albantens herbeizuführen. Wende Hitze Law auf verſchiedene Anfragen, Großbritannien ſei bereit g die Unabhängigkeit der Araber in den von ihnen geforde ten Gebieten zu gewährleiſten. Großbritannien zieht ſich 1 zurück, ſowett dadurch nicht die Intereſſen ſeiner Alliierte gefährdet würden. Die Forderungen der Araber ſeien von der Friedenskonferenz erörtert worden und Emir Feychl habe ſeiner Zeit einem Mandat Frankreichs über Syriel zugeſtimmt. ſolchen Mandat durchaus vereinbar. Die Konferenz vi aSn Remo habe entſchieden, daß beſtimmte Gebiete Ottomaniſchen Reiches von den Franzoſen beſetzt werden ſollen. Die Beſetzung von Aleppo und anderen Gebieten nur vorübergehend. Sobald Ruhe und Ordnung hergeſtel und das Mandat anerkannt ſei, würden die Truppen zurüc gezogen werden. An der Haltung der franzöſiſchen Regi rung in dieſer Sache Kritik zu üben, ſei bedenklich. Engliſche Anleihe in Perſien. 85 21. Juli. Die„Times“ meldet au he Militärmiſſion wurde erſucht, ih hme des engliſch⸗perſiſchen Vertrage einzuſtellen. Die perſiſche Regierung beabſichtigt von de britiſchen Anleihe von zwei Millionen Pfund Sterling vn erfolgter Ratifikation der Vertrages nicht Gebrauch z machen. g N i„Vorgänge in Syrien. e WTB N glaub zu wiſſen, daß Emir Feychal auf Ultimatum des Generals Gourand in dem Sinne gean ald ter 0 wagen Die Unabhängigkeit der Araber ſei mit einen ei 1. „ A ei et wortet habe, daß das Mandat Frankreichs über Syrien a U erkannt werde unter dem Vorbehalt, daß die Bedingun des Mandats vom Völkerbund aufgeſtellt werden. roud lehnt dies ab. Feychal ſoll nicht geneigt ſein, di Ultimatum erwähnten Gebiete durch die Franzoſen beſe zu laſſen. 55 Verſchwörung gegen den Sultan. WTB. London, 21. Juli. Aus Konſtantinopel wird d „Times“ gemeldet, daß die türkiſche Polizei die Urheb einer natlonalen Verſchwörung verhaftet habe. Es we beabſichtigt, einen Anſchlag auf den Palaſt des Sultan 95 deſſen Ermordung und die Bildung einer interimiſtiſch 8 Regierung. 5 1 Steckbriefliche Vorfolgung Bela Khuns. Tu. Wien, 21. Juli.(Berl. Tagebl.) Wie verlau wird die ungariſche Regierung an die deutſche Regier m fe das Erſuchen richten, Bela Khun, der, wie gemeldet, 9 Wien nach Rußland gereiſt iſt und ſeine Reiſe vermutli als ſteckbrieflich verfolgten Ven tber Deutſchland macht, brecher zuverhaften. ** WTB. Rom, 21. Juli. Agenzia Stefani.. des Perſonals der Nebenbahnen iſt beendigt. Heute wil! die Arbeit überall wieder aufgenommen. 5 WTB. Paris, 21. Juli. Nach einer Havas⸗Meldung an changhai iſt 5 telegraphiſche Verbindung mit Peli der hereenellt. S S 092 15 Der Stre D Die Antwort der Entente an die Türkei. 1 Til. London, 19. Juli.(Deutſche Tageszeitung). die türkiſche Note betreffend den türkiſchen Friedensvertm haben die Alliierten eine Antwort erteilt, in der es ab! lehnt wird, die Beſtimmungen betreffend Thrazien, Sm na und die ſyriſche Grenze oder Armeniens abzuänden Bezüglich der Meerenge haben die Alliierten dahin entſchſ den, daß der Türket als Ufermacht das Recht zugeſtand werden ſoll, einen Delegierten in den Meerengeausſchuß ernennen. Sie machen ferner eine Anzahl weniger we tige Zugeſtändniſſe, wie Verzicht auf die Bedingung, daß Türkei den Alliierten alle türkiſchen Dampfer über 1 Tonnen abzutreten hat. Die Antwort beſagt ferner, wel die Türkei es ablehne, den Friedensvertrag zu unterzel nen oder nicht imſtande iſt, den Anatoliern ihre Autor wieder herzuſtellen, daun werden die Alliierten ſich nötigt weiſe gezwungen ſehen, die für Konſtantinopel getroffeh Regelung in der Weiſe abzuändern, daß die Türkei e gültig aus Europa vertrieben wird. Den Türken wird die Unterzeichnung eine Friſt bis zum 27. Juli zugeſtande Der Sultan zur Unterzeichnung bereit. T. u. Paris, 19, Juli. Der Konſtantinopler Berichte ſtatter der Daily Mail“ meldet, der Sultan und die Me heit der Miniſter hätten ſich für die Unterzeichnung d Friedensvertrages ausgeſprochen, der Kronprinz ſei gegen.. 8 3 5 Eine echt engliſche Antwork gab kürzlich Sir Craig, erſte Lord der Admiralit! auf eine Anfrage, ob bei der . ſchießung der Küſtenorte im Schwarzen Meer Nichtkämpf N rechtzeitig gewarnt worden ſeien. Er ſagte nämlich:„ weil bekannt, wird ſtets Gelegenheit genommen, wenn die Umſtände erlauben, Nichtkämpfer zu warnen.“ So w es die Umſtände erlauben, ſind die Engländer,„ehrenwel Männer“. 5 Dataiſten im 18. Jahrhundert.— Wenn man, wie mi che wollen, in dem modernen Dadaismus eine Auflehnm gegen die Verirrungen des Juturismus erblickt, ſo ka man darauf verweiſen, daß ſchon im 18. Jahrhundert gleiche Urſache in Italien eine der heutigen ganz ähnli Bewegung hervorgerufen hatte. Gegen das Jahr 1730 hat ſich in Venedig einige Künſtler, Gelehrte, Dichter und amte zu dem Zwecke vereinigt, um gegen die literarische Geſchmacksverirrungen der Zeit Front zu machen, und Lächerlichkeit durch die Lächerlichkeit zu töten. Die Geste ſchaft führte den Namen:„Verein der Dummköpfe“ betätigte ſich ganz im Sinne der heutigen Dadaiſten, ind ſie durch Häufung ungeheuerlicher Albernheit die Wen die ſie bekämpften, im Zerrſpiegel der Karikatur auffinge Jede Sitzung dieſer Akademie der Dummköpfe begann dem Feuerwerk eines blödſinnigen und ſinnlos zuſamm geſtoppelten Phraſenſchwulſtes. Die Statuten der 0 einigung bedingten es, daß der Präſident ſich nur in 10 ſammenhangloſen Redensarten erging, die ein normal! Menſch nicht verſtehen konnte. Die Aufgabe, die hier 50 Löſung harrte, war indeſſen ſo ſchwer, daß ſich der zue gewählte Präſtdent als unfähig erwies und daß man weg der Wahl des Nachfolgers in Verlegenheit kam. Zum Gl fand man endlich in einem ſchriftſtellernden Maniaken, d jeden Tag im Kaffeehaus die Geſellſchaft durch einen 10 unſinniger Dummheiten in Heiterkeit verſetzte, den Pr denten, der für das Amt die erforderlichen Fähigkeiten mi brachte. Dieſer„Erzdummkopf“ genannte Präſident w ein gewiſſer Guiſeppe Secchellart. Mit einer Pflaumen krone als Narrenkappe auf dem Kopfe hielt er in je Sitzung eine Rede, die das Un chſte an Albernheit mo lich machte. War er einmal nich ſeiner früheren Reden verleſen, die auch in Abweſenhe des ſchon in ſeinem Aeußer ſchei N widerſtehlicher Komik darßellender ternden Eindruck nicht r. b. Mann, den auch unſere heitige brauchen können. 5 Wirbelſturm. Am Samstag richtete in Schwedt aa. „ bei einem heftigen Gewitter ein furchtbarer belſturm ſchweren Schaden an. 5 ari ihren er war ganz alten gut hätten alben(Lothkingen) werden noch Fliegerkonben, Granaten, bomben und Artilleriegeſchoſſe aus den 3 eeresbeſtän Piehen Aus dieſen Beſtänden ſollen, wie WB. meldet, Dieben Leuchttugeln und andere leicht entzündliche Stoffe 2 zur Stelle, ſo wurde 0 5 Wil i Schwere Exploſion. In 300 Baracken im Wald bei 8 680% 0 he been Wald verloren worden ſein. 5 r kitzten Tage e k ün eten ich de e Sto fe. Tas Feue! griff Luft fle Baracken über, die mit furchtbarem Krachen in die trümm ogen. In Scaralben wurden zahlloſe Fenſterſcheiben zer⸗ 5 ert und Hunderte von Dächern abgedeckt. Es entſtand gr. l idee Berwir ung, weil die Gefahr beſteht, daß die krei⸗ Walt enen giftigen Gaſe ſich det Stadt nähern. Der 25 Giwird im weiten Umkreis abgeholzt und ein 8 Meter brei⸗ ben um die Brandſtätte ausgehoben. 200 Eiſenbahn⸗ ſe len bereit ſein, um die Bevölkerung fortzuſchaſſen. N i Die Ruhr. Nach amtlicher Mitteilung ſind in 55 8 icher Mitteilung ſind in 5 Toten Orten des Landes verſchiedene Erkrankungen und „ bohlen ale an echter Ruhr vorgekommen. Es wird emp⸗ ſe rant, den Ruhrkranken ſofort einzeln zu legen, am 2 14 % Kal m inizter gen ilch zu desinfizieren. 9 Sodann müſſen die Fli e⸗ lich bekämpft und Miſthaufen und Dunggruben, nament⸗ edſolche für menſchliche Abgangsſtoffe, ſcharf desinfiziert 185 da die Fliegen ſich in ihren Brutſtätten mit dem zuhrkeim 5 önnen.. Dauer der beladen und ihn auf die Menſchen übertragen 1.— Erwerbsloſenunterſtützung. Vom 01 J. i g bf e Auguſt ab wird die Erwerbsloſenunterſtützung grund⸗ b nur mehr für die Dauer von 26 Wochen ge⸗ ſis„ Das begegnet aber bei der wirtſchaftlichen Kri⸗ (ero d ößeren Schwierigkeiten, als bei dem Erlaß der b deten eng am 6. Mai erwartet werden konnte. Der Jul Larbeitsminiſter hat deshalb durch Erlaß vom 9. die Regierungen der Länder beſonders auf die Be⸗ 1 der Gemeinden hingewieſen, Ausnahmen zu be⸗ gen, nach Lage der örtlichen Verhältniſſe unter Um⸗ nden auch für ganze Gruppen von Erwerbsloſen. brechwaigern. 19. Juli.(Erzeuger und Ver⸗ Prack cher.) Die ſechs Leintalgemeinden des Oberamts ſolge enheim nahmen auf einer großen Verſammlung hier des ade Entſchließung an: Die Geſamteinwohnerſchaft N völke eintals übernimmt die völlige Verſorgung der Be⸗ i Wing des Leintals mit Brotgetreide, Brot und Mehl Pirtſcharſchaftsjahr 1920—21 unter Ablehnung der Be⸗ MN 0 haftung und jeglicher Lieferung von Getreide und feru jür den Kommunalverband. Sie regelt die Lie⸗ ſor ügspflicht der Erzeuger und die Belieferung der Ver⸗ Voblgsberechtigten in eigener Zuſtändigkeit, unter Be⸗ macht ng der beſtehenden Rationierungsvorſchriften und an Veith die direkte Abgabe des Getreides von Erzeuger rbraucher zur Pflicht.— Eine Kommiſſion zur e wi ö ührung dieſes Beſchluſſes wird eingeſetzt. Allmäh⸗ . zoll der ganze Oberamtsbezirk in dieſe Neuregelung E vberſorgung einbezogen werden. tand Hg Ui iin fen ver. 4 Sc S e S ι, i Me, Reißt 5 Gebt die Hoffnung nicht auf! 19 5 8. ſo erh erzweiflung uns fort— in den dunkeſſien Tagen, ei. Hat des hebt uns ein Wort,— daß wir nimmer verzagen.— 70 die Hofftschickſals Verlauf— ſchwere Opfer erkoren:— Gebt 1 8 Immdung nicht auf!— ſonſt iſt alles verloren.— 174 offnungr war es noch ſo— und es wird auch ſo bleiben— Dach z macht wieder froh,— wird die Grillen vertreiben, 85 kommen, Tagen voll Leid,— da uns Mühſal beſchieden, Friedennt die beſſere Zeit,— die uns Ruh bringt und Si 1— en, 995 ſie heute nicht nah,— heißt's den Mut nicht verlie⸗ . de Enttäuſchung von Spa— darf uns nicht irritie⸗ Hoffe ie Euttäuſchung iſt groß,— die uns wieder be⸗ offen“ T ſie erſchwert unſer Los— und verbittert das 11 * kü die Eſer ſteh 2 3 7 5 5 1 hendes Heer— dezimiert und geſpalten,— ſelbſt 5 i aum die vohnerwehr— wird uns kaum noch erhalten,— 915 gebracht— wird uns ſchwer das„Erholen“ 5 Frage der Macht— wird die Frage der Koh⸗ ſche och; 2 deb där wollen bergauf— mit dem redlichſten Willen D eiß, de Hoffnung nicht auf,— unſer Sehnen zu ſtillen, wird dserzweiflung uns fort— in den kritiſchen Tagen, Wecker Glaube zum Hort,— den im Herzen wir tragen. bt di er Dinge Verlauf— auch die trübſten Gedanken en, e Hoffnung nicht auf,— laßt den Glauben nicht dasein dem„Wollen“ tiegt Macht,— krönt die Ein⸗ Wills Streben— und ſchon Wunder vollbracht— hat Alles te zum Leben! i at 548 zum Licht— und auch Deutſchland ſoll leben! Unfe es gibt benen „ mag's auch Mühe noch f— klingt es mahnend = ward zum Freu⸗ ö get dor Oſten. V ain de 7873635 u M VBadiſche Politik. t Der W „ e Wahlgeſetz⸗ Entwurf für den Badiſchen Landtag. Nreieden 1 Weis Kon d in 7 Wahlkreiſe eingeteilt. 1. Wahlkreis: 15 Aöshut tanz und Kreis Villingen. 2. Wahlkreis: Kreis 1 345 i und Kreis Lörrach. 3. Wahlkreis: Kreis Frei⸗ bl Wahlkreis; Kreis Offenburg und Kreis Baden. reis: Kreis Karlsruhe. 6. Wahlkreis: Kreis 7 Wahlkreis: Kreis Heidelberg und Kreis N ür e war Baden in 4 Wahlkreiſe zerlegt. Auf elt, Ein ſchließlich übrigbleibender Reſt Stimmen wird einem Reſt von 10 000 hilft„dem letzten Abgeordneten“ der 1 Inforce der größen enbett und beſonders die Abgänge des Kranken mit ö ö ö ö — 0 Der Faußtunterſchtͤd gegen früher iſt der, daß die Zahl der Abgeordneten, aus den ſich der Landtag zuſammenſetzt, nicht mehr feſtſteht, ſondern je nach der Wahlbeteiligung ſchwankt. Wenn man die Zahlenergebniſſe der Reichstags⸗ wahl vom 6. Juni dieſes Jahres zu Grunde legt und an⸗ nimmt, daß das Stimmenverhältnis bei den nächſten Land⸗ tagswahlen ungefähr gleich bleiben wird, ſo würden ſich folgende Parteiſtärken ergeben: Zentrum 34 Sitze gegen 39 bisher; Sozialdemokratie 19 gegen 36; Demokratie 11 ge⸗ gen 25 bisher innegehabte Sitze; Deutſchnationale 11 gegen bisher 7 Sitze; U. S. P. 10 gegen 0; Deutſchliberale Volks⸗ partei 6 gegen 0) Kommuniſten 1 Sitz gegen 0 bisher. Der Abban der Zwangswirtſchaft bei Schlachtvieh und 5 Fleiſch * Karlsruhe, 21. Juli. In einer amtlichen Preſſenotiz wird darauf hingewieſen, daß, nachdem die Beſchränkungen des Verkehrs mit Zucht⸗, Nutz⸗ und Einſtellvieh in Wegfall den Kommunalverbänden erteilte f tie rgehenden Sperrung des Bezirkes die Vieh gegenſtandslos geworden iſt. Der Kauf und Verkauf des Viehes innerhalb des Landes iſt wieder allgemein geſtattet und darf, ſoweit es ſich nicht um ſeuchenpolizeiliche Vorſchriften handelt, nicht mehr be⸗ hindert werden. Der Viehhandel nach gußerbadiſchen Orten bedarf dagegen auch weiterhin der Genehmigung der Fleiſch⸗ verſorgungsſtelle; ebenſo bleiben die beſonderen Vorſchrif⸗ tan über die Ausübung des Viehhandels nach wie vor auf⸗ echt erhalten. Der gewerbsmüßie Ankauf von Vieh und er Handel damit iſt nur den Mitgliedern des Bad. Vieh⸗ andels verbandes geſtattet. Die Getderbeauſſicht in Baden. rlsvuhe, 21. Juli. Auf dem Gebiete des Gewerbe⸗ ſens hat Baden ſtets in erſter Linie geſtanden: er ſei nur an den Namen Wörrishofer erinnert. Heute zt unſer Land eine hervorragende Organiſation, das ze Gebiet iſt in oͤrei Aufſichtsbezirke geteilt. Der Auf⸗ htsbezirk Mannheim umfaßt die Amtsbezirke Wertheim, uchen, Tauber! ſch jeim, Boxberg, Adelsheim, Mosbach, Sberbach nabeim, Meinheim Mannheim, Schwetzingen und Wiesloch. Der Aufſichtsbezirk Karlsruhe beſteht aus den Bezirken Bruchſal, Eppingen, Bretten, Karlsruhe, Durlach, Pforzheim, Ettlingen, Raſtatt, Baden, Bühl, Oberkirch, Wolfach, Triberg, Villingen, Donaueſchin⸗ gen, Neuſtadt und Bonndorf. Der 3. Aufſichtsbezirk umfaßt die Aemter Achern, Kehl, Offenburg, Lahr, Ettenheim und Emmendingen, Waldkirch, Breiſach, Freiburg, Staufen, Müllheim, Schönau, Schopfheim, Lörrach, St. Blaſien, Säckingen, Waldshut, Engen, Stockach, Meßkirch, Konſtanz, Pfullendorf und Ueberlingen. Der Sitz aller drei Aufſichts⸗ beamten, für den Aufſichtsbezirk Mannheim iſt dies Ge⸗ werbeinſpektor Paul Hanewinkel, für den Auſſichtsbezirk Karlsruhe. Regierungsrat Richard Kling, für den Auf⸗ ſichtsbezirk Freiburg Gewerbeinſpektor, dipl. Ingenieur Eduard Emmele, iſt Karlsruhe. Dadurch iſt es dem Ge⸗ werbeinſpektoren möglich, Beſprechungen über ihre Reviſi⸗ ö onsreiſen abzuhalten und ihre Beobachtungen auszutau⸗ ſchen, was dann befruchtend auf die weitere Arbeit wirkt. Alle drei Jahre wechſeln die Gewerbeinſpektoren ihre Auf⸗ ſichtsbezirke, ſodaß die Gefahr vermieden wird, daß ſie allzu enge Beziehungen zu ihren Bezirken erhalten. Baden iſt auch das Land, das Gewerbekontrolleure aus den Kreiſen der Arbeiter nach den Vorſchlägen der Gewerkſchaften ein⸗ geſtellt hat. Den Gewerbeinſpektoren ſind außerdem noch wiſſenſchaftliche und techniſche Hilfsarbeiter beigegeben. An der Spitze des Gewerbeaufſichtsamtes ſteht als Direktor Dr. Ing. Friedrich Bitzmann, Obergewerbearzt iſt Medi⸗ zinalrat Dr. Friedrich Holtzmann. Im Jahre 1919 wurden 4111 Betriebe einmal, 1915 zweimal, 36 mehr als zweimal von den Reviſionsbeamten beſucht. In den revidierten An⸗ lagen befanden ſich 132,017 Arbeiter, 45 Proz. der Geſamt⸗ arbeiterzahl. Außerdem wurden in 336 Bauinduſtriebetrie⸗ ben, in 88 Handwerksbetrieben, auf 187 Neubauten, 62 Sand⸗ und Kiesgruben, 2 Reviſionen in offenen Verkaufs⸗ ſtellen vorgenommen. Die Zahl der Reiſetage der Beamten betrug 1019, auf jeden Reyfſionsbeamten entfielen 75 Reiſe⸗ tage, 954 Betriebe erhielten 1672 Auflagen, 355 zur Verhü⸗ tung geſundheitsſchädlicher Einflüſſe. 327 Auflagen wurden zur Verhütung von Unfällen erlaſſen, 992 Auflagen wurden zum Allgemeinſchutz der Arbeiter erlaſſen. ö Die geſündheitliche Volksbelehrung in Baden. * Karlsruhe, 21. Juli. Der Volksbelehrungsausſchuß der Badiſchen Geſellſchaft für ſoziale Hygiene hat einen Ar⸗ beitsplan für die geſundheitliche Volksbelehrung in Baden ausgearbeitet. Unter anderem iſt vorgeſehen, daß auch von Aerzten volkstümliche Vorträge gehalten werden, die der Erhaltung und Mehrung der Geſundheit dienen, wobei be⸗ ſonderer Wert darauf gelegt wird, daß ſolche Vorträge in den kleinen Städten, ſowie in den Landgemeinden ge⸗ halten werden. Des ferneren iſt ins Auge gefaßt, die Kreisausſchüſſe zu ver⸗ Wanderlehrer⸗ und Lehrer⸗ innen(Fürſorgerinnen) ſtellen, deren Ausbildung von der Bad. Geſellſchaft für ſoziale Hygiene übernommen würde. Dieſe Lehrkräfte könnten auch die Lücke a n. die durch den Fortfall der bisher vom Roten Kreuz veran⸗ ſtalteten Samariterkurſe entſteht. Auch die wichtigen Auf⸗ gaben der ſexuellen Aufklärung ſollen hierbei berückſichtigt werden. Jede hygieniſche Kurpfuſcherei ſoll natürlich ver⸗ mieden und die Behandlung mancher Fragen der Geſund⸗ heitspflege den Aerzten oder Aerztinnen überlaſſen werden. In dem Arbeitsplan iſt auch die Ausgeſtaltung des Hyae⸗ neunterrichts bei allen Schularten vorgeſehen. 5 . 22 Baden und Nach bargebiete. — Die ungünſtige Lage auf dem bad. Arbeitsmat kommt nun auch in der zunehmenden Zahl der Erwerbs⸗ loſen zum Ausdruck. In der Haupkſache iſt das auf die große Zahl von Entlaſſungen der kaufmä hen und techniſchen Angeſtellten zurückzuführen, die infolge des Abbaues mili⸗ täriſcher, ſtaatlicher und auch ſtädtiſcher Dienſtſtellen vorge⸗ nommen werden mußten. In der Landwirtſchaft hat die Nach⸗ frage nach Arbeitskräften etwas nachgelaſſen; weibliche Ar⸗ beitskräfte fehlen immer noch. Am Schlechteſten ſteht es nach wien vor im Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗, im Ver⸗ erbe aus. Im nötipiſtinnen zur Verfügung. 0 5 ze Karlsruhe, 21. Juli. Die Anmel deſriſ» die durch innere Unruhen verurfſachten Schäden(Tumultſchäden) läuft am 12. Auguſt des. Js. ab. Es empfiehlt ſich deshalb etwaige Anſprüche unverzüglich bei demjenigen Bezirksamt, in beſ⸗ ſen Bezirk das ſchädigende Exeignis eingetreten iſt, anzu⸗ melden. ö 1 z Karlsruhe, 20. Juli. Bei den geſtrigen Wahlen zur evangel. Kirchengemeindevertretung wurden mit Ausnahme des Stadtteils Mühlburg iusgeſamt abgegeben für die poſi⸗ tive Liſte 3266 Stimmen, für die liberale Liſte 3117 Stim⸗ men und für den Volkskirchenbund 1043 Stimmen. * Pforzheim, 21. Juli. Der Stadtrat hat beſchloſſen an Stelle der apfgelöſten Einwohnerwehr einen Stadiſchutz dichten, in dan i Hrorſe de, Bevölkerung vertreteg ſein ſollen; beſonders ſollen die Vertreter der Arbeiter⸗ ſchaft und der Gewerkſchaften zugezogen werden. Der Bürgerausſchuß iſt in ſeiner letzten Sitzung bei Beratung der neuen ſtädt. Beſoldungsordnung zu keinem abſchließen⸗ den Reſultat gekommen. Die Beſoldungsgruppen mit Ge⸗ haltsſtufen wurden zwar genehmigt, im übrigen aber die ganze Vorlage einem gemiſchten Ausſchuß zur Neubearbei⸗ tung übergeben. Ausſchlaggebend. war bierfür, daß eine 5 Verordnung im Werke iſt, die den Ländern und Gemeinden unterſagt, über die Sätze der Reichsbeſoldungsordnung hin⸗ auszugehen. Bei der Wahl des Ausſchuſſes kam es noch zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen den bürgerlichen und den ſozd. Parteien die dahin führten, daß der Ausſchuß nicht gebildet werden konnte. ö * Wiesloch, 20. Juli. Auf der Station Rot⸗Malch wurde dem Maurer Mich. Walter, als er einen zwiſchen den Gleiſen liegenden Kanal verlaſſen wollte, von einem 5 5 der Kopf abgeriſſen, wodurch der ſofortige Tod er⸗ olgte. f 5 zen Heidelberg, 20. Juli. In der Nähe des Ausſichts⸗ turms auf dem Heiligenberg wurde am Samstag die Leiche eines 20⸗jährigen Mädchens aufgefunden. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß ein Verbrechen vorliegt. Die Leiche war mit Gras und Reiſig zugedeckt. Während die Wertſachen vorhanden waren, fehlte jedes Bargeld. Aeußere Verletzungen trug die Tote nicht. ze Heidelberg, 21. Juli. Zu dem Leichenfund auf dem Heiligenberg wird noch mitgeteilt, daß es gelungen iſt, die Angelegenheit weiten der Aufklärung entgegenzuführen. 5 mutmaßliche Täter iſt bekannt; ſeine Verhaftung ſteht evor. 5 ** Baden⸗Baden, 20. Juli. Die Landesverſammlung der bad. Gendarmeriebeamten fand hier unter Beteiligung von 400 Gendarmen aus dem ganzen Land ſtatt. Zugegen waren auch die Vertreter des Korpskommandos, der Regie⸗ rung und des Landtags. Der Vorſitzende, Wachtmeiſter Lud⸗ wig aus Heitersheim, referierte über die Einreihung der Gendarmen in die neue Beſoldungsordnung und legte dar, daß dieſe eine tiefgehende Entrüſtung hervorgerufen habe, zumal man ſie durch Einreihung in Gruppe drei gegen⸗ über den Beamten der Kriminalpolizei zurückgeſetzt habe. Nach einer lebhaften Ausſprache wurde eine Entſchließung gefaßt, in der verlangt wird, daß die Gendarmen in die Gruppen 5 bis 7 der neuen Beſoldungsordnung eingereiht werden. Sodann wurden noch Fragen der Dienſtbildung, der Bewaffnung. der Beförderung beſprochen und die Grün⸗ dung eines Reichsbundes der Gendarmerie gutgeheißen. Letzte Drahtnachrichten. Aus Berlin: Geſtern abend um halb 9 Uhr trat der Reichstagsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten un⸗ ter dem Vorſitz von Streſemann im Bundes ratsſaale des früheren Reichsminiſteriums des Innern zu einer Sitzung mit dem Kabinett zuſammen. In dieſer Sitzung referierte Reichsminister Dr. Simons eingehend über die Verhand⸗ zungen in Spa. Er ſchloß mit der Erklärung: Es habe ſich wohl eine kleine Tür geöffnet zn der der Weg einer Ver⸗ ſtünbigung führen könne, aber im Ganzen bedentete das Er⸗ gebnis von Spa keinen Erfolg, ſondern eine Laſt und die zu tragen die Anſporuuna aller Kräfte erfordere. Nach ihm ſprach zunächſt Abgeordneter Bernſtein(Soz.); ſeine Rede brachte im weſentlichen ſeine Zuſtimmung zu der Haltung der deutſchen Delegation, und empfahl die Sozialiſieraung der Bergwerke. Dieſe Rede unterſtützt auch Abgeordneter Ledebour und befürwortete ferner die ſchnelle Beſeitigung der Reichswehr und wandte ſich auch gegen Hugo Stinnes worauf Dr. Simons verſicherte, daß er die Verantwortung für die Anweſenheit Stinnes in Spa übernehme.. Gegen Mitternacht nahm dann noch Abgeordneter Helf⸗ ferich das Wort. Er proteſtierte vornehmlich über die Klau⸗ ſel der Entwaffnung in Spa und bezeichnete die Entwaff⸗ nung als nicht durchführbar. Sodann vertagte ſich die Sitz⸗ ung auf 5 Uhr. 1 Aus Berlin: In Berlin wurde der Kommuniſt Leo Werner, der ſich während der Münchener Rätezeit zum Bür⸗ germeiſter von München gemacht hatte, verhaftet.. Aus Berlin: Das Berliner Tageblatt“ meldet ans Mainz, daß die engliſche Regierung infolge ernenter Vor⸗ ſtellung landwirtſchaftlicher Kreiſe die Zwangs wirtſchaft für die wirtſchaftlichen Artikel mit Ausnahme von Getreide und Milch aufhob. g 8* Aus Prag: Geſtern fand vor dem Kriegsgericht die Verhandlung geg den ſächſiſchen Kommuniſten Held ſtatt. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er am 25. April in Marienbad eine Handgranate hervorgezogen hätte, um ſeine Verhaftung zu vereiteln. Held wurde wegen des Ver⸗ brecheus der öffentlichen Gewalttätigkeit zu 4 Monaten ſchweren Kerkers auf einem harten Lager, ſowie zu einer Geldſtrafe von 20 Kronen wegen Uebertretung des Waffen⸗ vergehens verurteilt. Die Klage wurde jedoch nur be⸗ dingungsweiſe ausgeſprochen, ſo de: dennoch eintritt. Deutſchland neutral. ö Berlin, 21. Juli.(Amtlich) Im„Reichsanzei⸗ ger“ wird eine Bekann: machung des Reichspräſidenten veröffentlicht: In den zwiſchen der polniſchen Republik und der ruſſiſchen Sopjetrepublik entſtandenen kriege⸗ riſchen Verwickelungen hat Deutſchland, das ſich mit bei⸗ den Slaaten im Friedenszuſtand befindet, bisher volle Neutralität beiobachtet und wird dieſe Neutralität auch weiterhin beobachten. Für jedermann im Reich und für die Deutſchen im Ausland beſteht demzufolge die Verpflichlung, ſich aller Handlungen zu enthalten, die der Neutralität Deutſchlands zuwiderlaufen. Vorberatungen des Reichstagsausſchuſſes. Berlin, 21. Juli. Im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags erſtattote geſtern Reichsminiſter Simons Bericht über die Verhandlungen in Spa. Abg. Bernſtein(S.) tadelte die Behandlung der Entwaffnungsfrage und trat für eine möglichſt raſche Umgeſtaltung des Heers ein. In der Kohlenfrage hätte ſich wohl nicht mehr erreichen laſſen; auf die Beſetzung hätte man es nicht ankommen laſſen können. Die Kohlen ſollten ſo ſchnell wie mög⸗ lich ſozialiſiert werden. Die Berufung von Stin⸗ nes ſei falſch geweſen. Die Konferenz ſei ein Schritt vorwärts.— Abg. Ledebour(Unabh.) ſtimmte mit dem Miniſter in vielem überein. Unſer Rechtsſtandpunkt ſei genügend gewahrt, wenn die Strafandrohung nicht unterzeichnet wurde. Die Beiziehung von Stinnes ſei be⸗ fremdend. Es baben tatſächlich Kohlenſchiebungen ſtatt⸗ gefunden. Ledebour fragt den Miniſter, ob er von den Verbündeten Hilfe erbeten habe, falls in Deutſchland Unruhen entſtünden. Dr. Simons erklärt dies für ganz unzutreffend. 3 Der Keichstagsausſchuß hat den Antrag auf ſofor tige Einberufung des Reichstags abgelehnt. i Die Stimmung unter den Bergarbeitern. Berlin, 21. Juli. Die Bergarbeiter des Ruhrge⸗ biets und der Braunkohlen⸗ und Kaligebiete Thürin⸗ gen, Harz, Kaſſel erklärten in einer Reihe von Ver⸗ ſammlungen, daß ſie die Erklärungen des Abg. Hue in Spa billigen. Die deutſchen Bergarbeiter wollen am Wiederaufbau mitarbeiten, ſie halten aber das in Spa Geforderte nicht für erfüllbar. Der Drohung der Be⸗ 32 130 0 ſetzung ſtehen ſie gelaſſen gegenüber, der Verſklavung deutſcher Arbeiter werde Widerſtand 0 entgegeugeſetzt. ausgaben weitere 450 Millionen Pen(1890 Millionen Goldmark) für die Landesverteidigung. Japan wird ne⸗ ben den kleineren Kriegsſchiffen jährlich zwei Schiffe größten Stils bauen, wofür das Parlament eine gleich große Summe ausſetzte. AKbſchaffung der Zwangswirtſchaft. Mainz, 21. Juli. Die heſſiſche Regierung hat erneute Vorſtellungen aus Kreiſen der Landwirtſchif die Zwangswirtſchaft mit Ausnahme von Ge treide und Milch aufgehoben. 5 0 Keine Kabinettskriſis in Berlin. Berlin, 20. Juli. In einer Beſprechung mit Ver⸗ tretern der Preſſe bezeichnete Reichsminiſter Dr. Si⸗ mons die Gerüchte über den Rücktritt einzelner Mini⸗ ſter als unrichtig. Die Miniſter ſeien bezüglich der in Spa entſchiedenen Fragen nicht immer einer Meinung geweſen, aber was einmal beſchloſſen geweſen ſei, das ſei in Spa einmütig vertreten worden und werde in der Heimat mit aller Kraft durchgeführt. In der mi⸗ litäriſchen Frage haben ſich die Deutſchen einer ganz verfahrenen Lage gegenüber befunden. Die übernomme⸗ nen Verpflichtungen müſſen aber in Verbindung mit den verbündeten Regierungen ſtreng durchgeführt wer⸗ den. Er(Simons) habe einen Plan, mit Hilfe von feindlichen Offizieren die deutſche Zivil⸗ bevölkerung nach dem Muſter gewiſſer eng⸗ liſcher Kolonien zu Polizeizweckenheranzu⸗ ziehen. Die erreichten Zugeſtändniſſe in der Koh⸗ lenfrage werden es ermöglichen, die Lebenshaltung der Bergarbeiter zu verbeſſern und eine Mehrförderung von Kohlen zu erzielen, wenn wir aus Oberſchle⸗ ſien mehr Kohlen erhalten als bisher. An der Lö⸗ ſung der Wiedergutmachung, die in vier bis fünf Wochen in Genf entſchieden werde, werden hauptſächlich techniſche Bevollmächtigte teilnehmen. 8 ö Großer Brand. Freiburg, 20. Juli. Seit heute nachmittag 3 Uhr brennt das große Sägewerk der Firma J. Himmels⸗ bach in Hölzlebruck bei Neuſtadt. Die bedeutenden Holz⸗ vorräte ſind den Flammen zum Opfer gefallen. Um 5 Uhr drohte das Feuer auf das angrenzende Sägwerk Stier überzugreifen. Der Schaden beträgt mehrere Millionen. (Anläßlich des Stadtjubiläums war Hermann Him⸗ melsbach von der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät zum Ehrendoktor ernannt worden.) 18 Freiburg, 20. Juli. Reichskanzler Fehrenbach iſt heute nachmittag nach Berlin zurückgereiſt. Auflöſung des Saarländiſchen Wirtſchaftsrats. Sao rbrücken, 20. Juli. Die franzöſiſche Behörde hat den am 14. Februar 1920 eingeſetzter Wirtſchafts⸗ rat, das einzige Sprachrohr der Beſetzung gegenüber, ohne Angabe der Gründe aufgelöſt. 5 Der wirkungsloſe Vorbehalt. Paris, 20. Juli.„Echo de Paris“ meldet, die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebiets ſei nicht als Zuſatz dem Pro⸗ tokoll von Spa angefügt, ſondern bilde einen weſentlichen Beſtandteil des Vertrags. Havas beſtätigt dies mit dem Anfügen, daß die Nichtunterzeichnung der Strafbeſtim⸗ mung durch die Deutſchen ſie nicht unwirkſam mache. Paris, 20. Juli. Wie Millerand mitteilte, wird am Donnerstag in der Kammer die Abſicht, die franzöſiſche * beim Vatikan wiederherzuſtellen, beſprochen wer⸗ den.„ . Berlin, 20. Juli. In München ſoll auch eine eng⸗ liſche und italieniſche Geſandtſchaft errichtet werden. Marburg, 20. Juli. Nachdem die Studenten der hieſigen Univerſität geſtern vormittag gegen Kul⸗ tusminiſter Häniſch eine Protekundgebung veranſtaltet hatten, riefen die Arbeiter am Nachmittag eine kommuniſtiſche Verſammlung auf dem Marktplatz ein. Der größte Teil der Marburger Studenten war zu dieſer Verſammlung ebenfalls erſchienen. Als der kommuniſtiſche Redner zu ſprechen aufgehört hatte, ſtimm⸗ ten die Studenten das Lied: Deutſchland, Deutſchland über alles an, worauf es zwiſchen den Studenten und den Arbeitern zu einer Schlägerei kam. Um 10 Uhr abends zog die geſamte Marburger Studentenſchaft durch die Straßen der Stadt und ſang vaterländiſche Lie⸗ der. Auch hierbei kam es zu Zuſammenſtößen, wobei ein Schutzmann durch Stockſchläge ſchwer verwundet wurde. London, 20. Juli.„Daily Expreß“ meldet aus Kon⸗ ſtantinopel, der Großweſier allein von allen Mitglie⸗ dern des türkiſchen Kabinetts ſei bereit, den Friedens⸗ vertrag zu unterſchreiben. Zwei Miniſter haben ſchon ihr Entlaſſungsgeſuch eingereicht. Der Großweſier werde ſich vermutlich an die Partei der Liberalen wenden, um eine neue Regierung zu bilden.— Der türkiſche Kron⸗ prinz ſoll entſchieden gegen die Unterzeichnung ſein. Verurteilung des Hölz. Prag, 21. Juli. Das Kreisgericht in Gitſchin de urteilte den Kommuniſten Hölz aus Plauen weht Bedrohung tſchechiſcher Beamten(bei ſeiner Flucht un Böhmen am 27. April d. J.) zu 4 Monaten ſchwen Kerkers(Zuchthaus) und 20 Kronen Geldſtrafe. die Strafe bedingungsweiſe ausgeſprochen wurde, bra Hölz ſie nicht zu verbüßen. Gent flämiſche Univerſität. Antwerpen, 21. Juli. Der Gemeinderat hat f 20 gegen 7 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen e Tagesordnung angenommen, die ſich dafür ausſpric daß die Univerſität Gent flämiſch ſein ſoll(u walloniſch⸗franzöſiſch oder gemiſcht).* Allerlei aus Paris⸗ 1 Paris, 21. Juli. Das ſpaniſche Königs pal iſt geſtern in Paris eingetroffen und bleibt hier bis du Freitag.— Aus Paris ſind geſtern 50 Ruſſen au gewieſen worden, die im Verdacht kommundſtiſch Umtriebe ſtehen.— Der franzöſiſchen Kammer ſind ſtern zwei Geſetzentwürfe zugegangen. Der eine f dert einen Kredit von 3½ Millionen Franken zur Je des 50jährigen Jubiläums der Republik. Der zu verlangt die Ueberführung des Herzens Gambetti nach dem Pantheon.(Im Pantheon, frühere Kirche hl. Genoveva, werden die Ueberreſte hervorragender Fin zoſen beigeſetzt.) Die künftige Organiſation der Reichswehr. Zum 1. Januar 1921 muß die Reichswehr nach dem Vertrag von Spa auf 100000 Mann in 7 Infanterie⸗ und 3 Kavalleriediviſionen verringert ſein. Die Ver⸗ ringerung ſoll gleichmäßig ohne Benachteiligung einzel⸗ ner Truppenteile durchgeführt werden. Bis jetzt iſt die Reichswehr in 20 Infanteriebrigaden und 18 Reiter⸗ Regimenter eingeteilt. Württemberg, das mit Ba⸗ den, Kurheſſen und Teilen von Thüringen zu einem Wehrkreis zuſammengeſchloſſen iſt, ſoll auch bei der Neuorganiſation der Sitz der 5. Diviſion werden. Dieſe umfaßt das württ. Regiment 13, das badiſche Nr. 14 und das preußiſch⸗heſſiſche Nr. 15, außerdem 3 Pio⸗ nierkompagnien, ein Regiment Artillerie mit 3 Abtei⸗ lungen, eine Nachrichten⸗ und eine Kraftfahrabteilung und 2 Reiterregimenter. Baden erhält nur noch 3 Garni⸗ ſonen: Konſtanz, Donaueſchingen und Villingen. Die Verlegung badiſcher Truppen nach Württemberg geſtattet keine weitere Freimachung von Kaſernen für Wohnzwecke. Durchſchnittlich ſoll ein Kaſernenraum nur mit 5 Mann belegt werden. 3 1 85 Streik der Mühlenarbeiter. J Krieg im Oſten. Warſchau, 21. Juli. Nach dem polniſchen Heeg bericht dauert nördlich von Grodno der Kampf der Linie Skrzy—Bovice an. In der Gegend Nowogrodek haben die Polen den Rückzug angetrell London, 21. Juli. Die„Times“ meldet: Die A ber ſind entſchloſſen, ſich den Forderungen der Fi zoſen zu widerſetzen. In Damaskus herrſcht große 0 geiſterung. Die Zahl der ſyriſchen Truppen wird 22 000 bis 40 000 Mann geſchätzt. 37 f In Meſopotamien ſind vier Eiſenbahnlokom tiven und 170 Güterwagen verloren gegangen. Verluſte der engliſchen und indiſchen Truppen an 70 ten Verwundeten und Vermißten bekaufen ſich auf el 400 Mann. Die abgeſchnittene Garniſon von Rum hält ſich noch. 5 An der Straße Kaswin— eſchze bei Menſchil han ein engliſcher Panzerwagen ein Gefecht mit Perſel wobei 35 von ihnen getötet wurden. 8 —.] b-Pf“.] Japaniſche Rüſtungen. Paris, 20. Juli.(Havas.) Die japaniſche Abgeord⸗ netenkammer bewilligte neben den gewöhnlichen Heeres⸗ Amtliche Bekanntmachungen Bau⸗ und Straßenfluchten betr. Durch vollzugreifes Erkenntnis des Bezirksrats Mannheim vom 24. Juni 1920 werden die Bau⸗ und Straßenfluchten zwiſchen Kaſerne u. Proviant⸗ amt an der Landwehrſtraße nach Maßgabe des 1 Fluchtplanes vom 20. 12 1919, 12. 12. 1919 für feſtgeſtellt erklärt. Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt jeder⸗ mann während der üblichen Dienſtſtunden auf dem Rathaus N 1 3. St., Zimmer Nr. 101, gebühren⸗ frei geſtattet. Mannheim, den 16. Juli 1920. Bad. Bezirksamt Abt. V. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, S ——— 3000 Arbeils⸗ und Wiriſchaftsſchürzen Blaudruck u. glatt blau, gute Ware, Zellſto 6.50 das Stck. Probeſendung ½ Dtzd. geg. 1000 Militärbeftſtrohſäcke a haltbarer Zellſtoff Mk. 15 das Stück, Probeſendung 2 Stück gegen Nachnahme, 500 Kinderſchürzen für das Alter v. 1—5 9 teilweiſe mit Bordenbeſätzen u. Verzierungen das Steck. ½ Dizd zur Probe gegen Nachneh 1000 Paar Soſenträger 0 haltbare Qualität mit Lederpatten Mk. 2 d. Probeſendung 2 Paar gegen Nachnahme, 10000 große Säcke geeignet für Kartoffeln, Futtermittel, Getreide, Maſſe u Nr. 906 48120 m M. 6.50 d. St. ſtarfädig Nr. 23 489,120 cm M. 7.— d. St. haltbarer Nr. 41 50“110 em M. 7.50 d. St. feſt. guter 1¼ Dtzd. zur Probe gegen Nachnahme. Wir bringen hiermit zur öffentl. Kennt⸗ nis, daß die Sprungzeit für die Ziegen böcke nachm von 5—7 Uhr feſtgeſetzt wurde. Seckenheim, den 20. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Woch. Heute Abend 8½ Uhr Her- samm lung. . Der Obmann. Lebensmittela mt. Friſcher Gouda-Häs eingetroffen. Pfund 14 Mk. Lebensmittelamt. Wir machen die Milchbezugs berechtigten SDamme!⸗Anzeiger zur für Miigiteser der fand. Ein. u. Nerbanfsgengſeuſchaft Im Lager vorrätig: Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Es iſt in letzter Zeit häufig vorgekom⸗ men, daß die Haupttore der Kleingärten wäh⸗ rend der Nacht nicht geſchloſſen waren, wo⸗ durch in verſchiedene Gärten durch Fremde Schaden angerichtet wurde. 0 Wir machen die Pächter darauf aufmerk⸗ ſam, daß es ihre Pflicht iſt u. auch in ihrem eigenſten Intereſſe liegt, die Tore geſchloſſen zu halten, da die Gemeinde keinerlei Schaden⸗ erſatz leiſtet. Seckenheim, den 20. Juli 1920. Gemeinderat: Koch. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß die Obſtverſteigerung vom 20. Juli genehmigt iſt. Seckenheim, den 21. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Wir haben die Wahrnehmung gemacht, daß in verſchiedenen Wirtſchaften dahier Au⸗ tomaten wie Muſikautomaten, Sprechautoma⸗ ten aller Art, Schau⸗, Elektriſter⸗, Geſchick⸗ lichkeitsautomaten, Einrichtungen bei welcher durch Geſchicklichleit oder Zufall ein Gewinn erzielt werden kann, aufgeſtellt ſind, die nach 8 2 Abſ. 12 unſerer L. St O. ſteuerpflichtig ſind, ohne daß jedoch Steuer hierfür bezahlt wird.. Wir fordern daher die Inhaber der in Betracht kommenden Wirtſchaften auf, die in ihren Lokalitäten befindlichen Automaten un⸗ ter Angabe der Art bis ſpäteſtens 1. Auguſt 1920 bei uns anzumelden. Wegen unterlaſſener Anmeldung müßten wir gemäß 5 14 L. St. O. vorgehen. 0 Seckenheim, den 20. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: 15 Ko ch. 3 3. nochmals darauf aufmerkſam, daß ſie die Milch nur bei dem Händler holen können, auf deſſen Name der Milchausweis lautet, da dem Händler nur die Menge zugewiesen wird, als Milchausweiſe auf ſeinen Namen lauten. Um den Haushaltungen die Zufüh⸗ rung der Milch zu erleichtern, werden von Montag, den 26. ab wieder alle 6 Milch ſtellen von uns beliefert werben; ſollte eine Haushaltung den Händler ändern wollen, als der z. Zt. auf den Milchausweis aufgezeich net iſt, ſo bitten wir, dies uns bis Samstag Mittag auf urſerm Büro Zimmer 2 anzu⸗ zeigen. Es ſteht jeder Haushaltung frei, ihre Milch zu beziehen, bei welchem Händler ſie wollen, nur muss uns der Händler unbeding gemeldet werden. Zum Schluſſe machen wir hiermit be⸗ kannt, daß ſämtliche ausgegebene Milchaus⸗ weiſe, welche Farbe ſie auch nicht haben, be⸗ liefert werden muſſen und zwar: auf die roten Ausweiſe 1 Ltr. auf die grauen Ausweiſe ½ Ltr. auf die braunen Aus weiſe ½ Ltr. Wir werden beſorgt ſein, dieſe Mengen je nach Abgabe der Milch zu ſteigern. Lebensmittelamt. D W Nanarien- und Cogelschutz⸗ Verein Seckenheim. N Samstag Abend 8 Uhr im Lokal zur„Kapelle“ Monats- Versammlung. „. 8 2 Haferkleie. Erbſenſchrot, Miſchfutter für Rind⸗ vieh, Gelbrübenſchnitzel, Rübſamen, Senf, Sommerreps, Fleiſchfuttermehl, Natran⸗Sal⸗ peter, Hackenhälſe und Keitel, Strohhüte. Der Vorſtand. Verloren eine Pferdedecke von Dreſchhalle bis Riedſtraße. Abzugeben Eriedrichgraße 85. Scckenheim. Heute Donnerstag abend ½9 Uhr Mitglieder- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller Mitglieder erforberlich. Der Varſtand. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim mündelsicher. Annahme von Spareinlagen; tagweise Ver- zinsung. Annahmestelle: Gg. Leonh. Bühler, Seckenheim wohnhaft an den Planken. Scheck- und Giroverkehr kostenlos. Kostenlose Einzahlungen auf Postscheckkonten: Ludwigshafen a. 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