Amtsblatt der Bürger Abonnementspreis: Monatlich 4.— 4 N. Jahrg. 1 mit Ausnahme der mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich onn⸗ und Feiertage. — meisterdmter Sschenheim, Jlvesheim, lleckurhausen und Edingen —. —̃——— Montag, 26. Juli 1920. Inſerattonsbrete: Die einſpalttge Perttzelle 60 bar Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 165 5 ernſprechanſchluß Nr. 16. Vote tone: Pal Prabe Nr. 19819. LTLTagesſchzan. Kild ne d ch⸗polniſche Kampffront liegt zur Zeit etwa 60 larnetes von der oſtpreußiſchen Grenze eutſernt. Bei ſchüt bmabowa und Luck kann man von Zeit zu Zeit den Ge⸗ ifen geit in ner deutlich vernehmen. Wie bexichtet wird, iſt zur „ haun den Wäldern von Auguſtowo ein heftiger Kampf ent⸗ 8 4* 1 * Jonte Du. meldet: Die Räumung Warſchaus durch die pn Tanfdevölkerung hat begonnen. Die Einwohner flüchten zu chu auſenden. flitch ißt dei der Berliner Vertretung der Moskauer Regierung geb eren, elegramm eingelaufen, in dem die Sowjetregierung ven len ut verſichert, nicht den dentſchen Boden betreten zu wol⸗ „den in Fed daß es ihr eifrigſtes Beſtreben ſei mit Deutſchland 7 Frieden und beſten Beziehungen zu leben. 1 5 eie ge die Agentur Havas meldet aus Bukareſt: An amtli⸗ kräfte telle liegen Nachrichten vor, daß bolſchewiſt. Streit⸗ denen in größerer Zahl die rumäniſche Grenze an verſchie⸗ et ei Stellen überſchritten und in rumäniſches Hoheitsge⸗ ſcch ingedrungen ſind. Der König und die Miniſter haben den 2 einem Kronrat verſammelt, um Maßnahmen gegen 8 inbruch der Sowjettruppen zu ergreifen. Katt eimer Meldung des„Berliner Lokal⸗Anzeigers“ aus ter Neis äufolge bringt die Oberſchleſiſche Sftzentung un⸗ den übenuug der Namen die ſchwer erregende Mitteilung den ber 20 Fällen, in denen oberſchleſiſche Bewohner von Mind olen gewaltſam verſchleppt wurben, darunter auch 1 erjährige, die jenſeits der Grenze feſtgehalten werden. nahen Bukareſt hat ein Kronrat ſtattgefunden, in dem Maß⸗ wurden gegen den Einmarſch der Sowjettruppen beſprochen ö des 30 dem„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ ſind die Schulſchiffe a Auguſt“ eſchen Schulſchiff⸗Vereins„Großherzog Friedrich geli und„Prinz Eitel Friedrich“ an den Feindbund ab⸗ geljefert worden. 5 N uſſiſcher Kriegs ſchauplatz. 1 4 Polniſcher Heeresbericht. J lich Gy. Varſchau, 24. Juli.(Bericht dom Juli.) Süd⸗ vaß rodun befinden ſich unſere Abteilungen an der Land⸗ Scholkv⸗Grobno im Kampfe und verdrängten den aus den Orten Koropobyo, Kaminka. Polozanka 0 verſugeberten ſich den Forts von Grodno. Bei Moskale ren te der Feind überzuſetzen, wurde aber unter ſchwe⸗ tige Genluſten zurückgeworfen. Nördlich Slonin ſind hef⸗ 0 5 überhpſe im Gange. Der Feind verſuchte hier den Fluß Aer be f Polniſch⸗r T 1 det: Die Lage an. nmniſch⸗ruſſiſchen Frönt verſchlechtert ſich dauernd. Die polniſchen Truppen, welche ſich zwiſchen Auguſtowo und Suwalki zu neuem Widerſtand konzentriert hatten, ſind durch neu aufgeſtellte ruſſiſche Formationen überraſcht worden. Bei Grodno gelang es ruſſiſcher Ka⸗ vallerie, in die Flanke des polniſchen Verteidigers zu kom⸗ 5 und dieſe zum Rückzug über den Njemen zu veran⸗ aſſen. 25 Kriegsmaterial für Polen.. Danzig, 24. Juli. Wie die„Danziger Ztg.“ meldet, iſt geſtern morgen im Hafen von Neufahrwaſſer ein Dampfer mit Kriegsmaterial für Polen 1 Die Hafen⸗ arbeiter weigerten ſich, ihn zu entladen. Der polniſche Ver⸗ treter bemühte ſich um die Vermitelung des chriſtlichen und deutſchen Transportarbeiterverbandes. Eine Einigung kam jedoch nicht zuſtande. e Die Unterſtützung Polens. e T. U. Baſel, 24. Juli. Der„Matin“ meldet aus London: Die Kriegsminiſter verlungen die Einberufung der Mann⸗ ſchaften des 1. und 2. Territorialkorps. Die„Basler Nachr.“ melden aus Paris, daß der Beſchluß des Oberſten Rates in der militär n Unterſtützung Polens auf die Bereitſtel⸗ lung von 16 Diviſionen für Polen lautet. Truppentransporte der Entente durch Deutſchland? Dresden, 24. Juli. Der Unabhängige Lipenski teilte in der Volkskammer heute abend mit, daß in den letzten Ta⸗ gen Truppentransportzüge durch Sachſen geleitent worden ſeien, in denien ſich angeblich Gefangene aus Sibirien be⸗ finden zallten; in Wirklichkeit habe es ſich jedoch um völlig neu ausgerüſtete Entente-Soldaten für den Kampf der Po⸗ len gegen Rußland gehandelt. 5 5 4 Der Miniſterpräſident erklärte dazu, der Regierung ſei gleichfalls mitgeteilt, es handele ſich bei dieſen Transpor⸗ ten um ehemalige Kriegsgefangene; tatſächlich ſeien die Soldaten jedoch mit neuen polniſchen Uniformen ausge⸗ rüſtet geweſen. Sollte etwa der Verſuch gemacht werden, entgegen der deutſchen Neutralität Truppen für die Polen durch Sachſen durchzuſchmuggeln, ſo werde die ſächſiſche Re⸗ gierung bei der Reichsregierung die ernſteſten Vorſtellun⸗ gen erheben. 5 In Ergänzung zu dieſer Meldung melde das Wolffſche Telegr.⸗Büro aus Dresden: 5 In der heutigen Sitzung der Volkskammer erwiderte auf eine Anfrage des Abgeordneten Lipinski(U. S.) Mini⸗ ſterpräſident Bruck, er habe am Donnerstag ein Telegramm aus Berlin erhalten, worin um Durchtransport tſchechiſcher Gefangener aus Rußland, die zu Schiff nach Hamburg ge⸗ langt ſeien, gebeten worden ſei. Im ganzen ſeien drei Züge durch Dresden gekommen. Nach Anſicht der Regie⸗ rung dürften Tſchechen in den Zügen geweſen ſein, da mit ihnen in ihrer Mutterſprache geſprochen wurde. Ob noch andere Ausländer in den Zügen waren, ſei nicht bekannt. Die deutſche Note an die Entente Paris, 24. Juli. Der„Temps“ vom Freitag abend mel⸗ det, daß die deutſche Delegation der Friedenskonferenz in einer Note vom 21. Juli im Namen der deutſchen Regie⸗ rung um die Ermächtigung nachgeſucht hat, die Truppen in Oſtpreußen durch Freiwillige zu verſtärken und die Ge⸗ biete von Marienwerder und Allenſtein, wo die Abſtimmung ſtattgefunden hat, zu beſetzen. Die deutſche Regierung be⸗ ruſt ſich auf die Notwendigkeit, dieſe Gebiete vor Einfällen der Bolſchewiſten zu ſchützen. Die deuſche Note wurde ſofort dem Botſchafterrat über⸗ wieſen, der ſie gegenwärtig prüft. Die engliſche Note an Rußland. London, 24. Juli. Die engliſche Note in Moskau iſt ſehr kurz. Sie beſtätigt den Empfang der Note der Sowjet⸗ regierung und teilt mit, daß dieſe Note mit Sorgfalt ge⸗ prüft werden wird. Die engliſche Note macht Vorbehalte über beſtimmte Punkte, bezüglich derer ſie gegenwärtig nicht in eine Diskuſſion einzutreten beabſichtige. Weiter ſagt die Note, daß England der polniſchen Regierung geraten habe, einen Waffenſtillſtand von Sowjetrußland zu verlangen, da die ruſſiſche Regierung ja geneigt ſei, Polen einen Waf⸗ fenſtillſtand zu gewähren. Schließlich verzichtet die engliſche Regierung auf den Gedanken einer Konferenz in London und erklärt, daß die engliſche Regierung damit rechne, daß die Sowjetregierung Polen einen Frieden unter gerechten und ehrenvollen Bedingungen gewähren werde. Die Note erwähnt General Wrangel nicht. a Keine Hilfstruppen für Polen. Baſel, 24. Juli.„Times“ melden aus Warſchau: Staats⸗ präſident Pilſudski hat an die Moskauer Regierung ein formelles Erſuchen um Waffenſtillſtand und Frieden gerich⸗ tet. Die Antwort aus Moskau ſteht noch aus. Einem Wunſche der polniſchen Regierung um Entſendung britiſcher 5 franzöſiſcher Hiflstruppen konnte nicht entſprochen wer⸗ en. 5 W. T. B. Rotterdam, 24. Juli. Die„Times“ melden aus Warſchau,, daß die Antwort der Bolſchewiſten auf das von Polen gemachte Waffenſtillſtandsangebot noch nicht einge⸗ troffen ſei. Dies verurſache in Polen große Beunruhigung, da man annimmt, daß die Bolſchewiſten möglichſt große Vor⸗ teile aus der militäriſchen Lage ziehen wollen, die ihnen im Augenblick ſehr günſtig iſt. Amtliche polniſche Kreiſe ſind ſich darüber klar, daß die von England geleiſtete Hilfe nur aus Kriegsmaterial beſtehen werde. Vielleicht werden auch Freiwillige nach Polen gehen, aber wie verlautet, iſt nir⸗ gends die Rede von der Abſendung eines engliſchen Expe⸗ ditionsheeres. Rußland lehnt eine Vermittlung lv. T.u. Hamburg, 24. Juli. Aus Warſchau wird gemeldet: Die Bolſchewiſten lehnen in einem Funkſpruch aus an hreiten, wurde jedoch gezwungen, an das weſtliche Auff 1 f ingekleidet und be⸗ eine Vermittlung von dritter Seite ab und verlangen direkte Bebrezurückzukehren. Bei Goloze wollte der Feind den i on e Soldaten han. Verhandlungen mit der polniſchen Regierung. Nach Ein⸗ om und gu balſteren, wurde jedoch abgewieſen. Bei Raeczyce deln, die nach Polen gelangen ſollten, ſo wäre jes eine gang dieſes bedeutungsvollen Funkſpruchs trat der Vertei⸗ Ei mit derlozyoe ſtehen unſere Abteilungen in ſchwerem Kampf Gewaltanwendung gegen Deutſchland, und die Eiſenbahner. digungsrat ſoſort zuſammen. Ein Miniſterium für Ver⸗ d ii den den Bolchewiſten, öſtlich von Bezueze verdrängten wir würden in dieſem Falle die Traansporte unmöglich zu teeidigungsangelegenheiten wird gebildet, in welchem alle ing! Men eind aus Jezigorko und Kletsczek und erbeuteten eine machen wiſſen 5 Parteien vertreten ſein werden. Die neugebildete Regie⸗ ns auerte riegsmaterial. Auf der Linie Radziwilew⸗Dubno 5 5 1 8 rung wird ſich mit einem Funkſpruch im Namen Polens . 100 Heftigen die ſchweren Kämpfe den ganzen Tag über an. Der deutſche Geſchäftsträger bei Millerand wegen Polen? an die Räteregierung mit der Bitte um Waffenſtillſtands⸗ de zne Angriffe des Feindes bei Krzniet nördlich Woloc⸗ T. u. Paris, 24. Juli. Der deutſche Geſchäftsträger Dr. verhandlungen wenden. Die engliſche Regierung ſoll ihr er griffe wurden zurückgeſchlagen, ebenſo die ſchweren An⸗ Mayer hat geſtern Millerand einen Beſuch abgeſtattet. Er Desintereſſenment an dem polniſch⸗ruſſiſchen Konflikt aus⸗ Diel Verluste 5 Gegner ohne Rückſicht auf die ungeheueren lenkte 5 1 auf 8 1 1 der Deutſch⸗ geſprochen haben. 5 1. J zurzeitte nördlich des Zbrusz machte. Dieſe Kämpfe dauern land durch den Vormarſch der Ruſſen geraten geraten ſei. Grodno Verhandlungsort. 5 10. zeit noch mit unverminderter Heftigkeit an. Miniſterpräſident Milleraud bat, Dr. Mauer geantwortet, daß T. U. Amſterdam, 24. Juli. Nach einer Blättermeldung „( A. Karer s uli. Ns Warſchau wird gemel⸗ 55 S a bot Grodno a erhandlungsort vorgeſ 1. ünd Pub eſſ 2 8 Wie gut, daß ſie nicht mehr zum Hofſtaat der Erb⸗„Beides würde Geld koſten und du weißt, liebe Mama, 9% en Bild trägſt du im Herzen? prinzeſſin gehörte! Ihre Entlaſſung war der Gräfin ſchon daß wir jede nicht unbedingt nötige Ausgabe ſtreng vermeiden me 15. Jo Roman von Erich Ebenſtein. damals willkommen geweſen. Bewies ſie doch, daß man müſſen!“ a fich, 8 rtſetzung. 5 5(Nachdruch verboten.) ihre Tochter als Gefahr fürchtete.„Aber es paßt ſich nun einmal nicht für eine Hofdame! * 5 ſchlechte Partie wäre Breda alſo nicht geweſen. Nun war es doppelt gut. Man konnte ſie als unver⸗ Leider haſt du gar kein Standesgefühl!“ en 1 Kar? 9 10 Wo das Auge eines Fürſten auf Lore gefallen] diente Kränkung geltend machen und durch Liſt oder Gewalt„Vielleicht habe ich dafür umſomehr Gefühl für unſere ts⸗M hun die 5 923 1 5 25 1 15 5 ſie ihre Einſtellung in den neuen Hofſtaat verlangen. pekuniäre Lage, Mama! Aber laſſen wir das...“ ihr f e Gelegenheit wahr reda unter vier Augen W̃ hätte man denn Freunde? Und dieſen Brief? o; 5 3 232 iachll hren Wi f 5 a 0 ozu hä eunde? Un ef a, laſſen wir es! Es berührt mich immer ſo peinli ohne finiten ſehr deutlich zum Ausdruck zu bringen, nicht Die Gräfin ſtand am Fenſter und blickte lächelnd haus. enn“ dil 2 5 e 0 10 55 3 keichen 95 geheimnisvolle Andeutungen über ihre ausſichts/ Ja, es ging alles gut! Sie hatte es durchgeſezt, daß] momentan wirklich ken arge 8835 anſpielſt. Seze dich lieber ü. Der A enn nach anderer Richtung hin. Lore bei der neuvermäh ten Fürſtin Hoſdame wurde und nun. zu mir aufs Sofa und laß uns plaudern. Ich habe einen 9 ſich ſof rfolg war wider Erwarten glänzend. Breda zo Das Schließen einer Tür riß ſie aus ihren Gedanken Sack 1 jake; g it geb 7 ofort 15; 5 ganzen Sack voll Neuigkeiten von der Oberſtin mitgebracht! it frei zurück, nahm Urlaub und gab ſo das Feld wieder[und ließ ſie ſich raſch umwenden. 5. 2 ö it 9 ſich„das Beſte aber war: Lore ahnte davon nichts, fühlte Ihre Tochter war eingetreten.„Dann erzähle nur, Mama. Ich räume inzwiſchen hier u, 6 ſteuntokränkt, verſchmäht und nahm den Namen des Jugend⸗ Ah en e ee ie, Lowe ˖ dlich, ei ein bißchen auf. Du warſt wieder ſchlimm und haſt alles en Lundes ni f„A9, da biſ du a, Lore,“ ſagte ſis freundlich einen nur ſo hingeworſen. Das Seidenkleid ſogar auf den Fuß⸗ ch ft ˖ Donn 5 1 in 55 3 des Fürſt Ain l wohlgefälligen Blick auf das vollendet ſchöne Mädchen wer⸗ 3855 75 80 alles enn aber kam die Heirat des Fürſten. Nan hatte fend.„Was haſt du denn getrieben, während ich bei der guten 7 855 5 geheim j. Zur wenne betrieben, ſo daß der Gräfin dieſer Schlag völlig ſie, 8 5 Tag lang war ſie wie vernichtet. Dann erfuhr durch b der Fürſt ſelbſt ganz unglücklich darüber ſei und nur f worden ſchärfſten Druck von väterlicher Seite dazu vermocht 10 ſelben Tage fing ſie einen Brief des Fürſten an Lore . er kurz vor der Verlobung an ſie geſchrieben. men 1 600 ſtand unter anderem:„Was immer auch kom⸗ 0 Und err Telieben werde ich immer und ewig nur Sie! hates, 5 noch halten Sie ſich ſtets gegenwärtig: Die Dinge te i mir ich anders entwickelt, wären Sie weniger grauſam mit abel dwerfahren..“ Gr, de ſelbſt bekam dieſen Brief nie zu Geſicht. Für die aber genügte er, ſie in ihrer fixen Idee zu beſtärken. at 55 j0rg Heirat es war noch nicht alles verloren. Auch nach der gie ſich 1 die nun ja nicht mehr aufzuhalten war, kornten 10 N dachten Dinge anders entwickeln,“ als gewiſſe Herrſchaften bez autlache was, daß Lore dem Fürſten beſtändig nahe 5 aß er nicht Zeit fand, zu vergeſſen.. war, in dieſe rein konventionelle Heirat zu willigen. Markſtein war? Haſt dich wohl recht gelangweilt?“ „Durchaus nicht, Mama. Es gibt immer zu tun. Heute habe ich deine Battiſttaſchentücher vorgenommen und die ſchad⸗ haften Stellen ausgebeſſert. Dabei verging mir die Zeit ſehr ſchnell.“ „Gräulich! Eine Gräfin Lampelius und Wäſcheſtopfen! Wenn ſie das bei Hof wüßten! Daß du dir auch gerade ſolche Beſchäftigungen ausſuchen mußt!“ Lore lächelte nachſichtig, wie man zu den gedankenloſen Aeußerungen eines Kindes lächelt. „Nun, irgend jemand muß es doch machen, Mama! Du kannſt doch nicht mit zerriſſenen Taſchentüchern in Geſellſchaft gehen.“ 5 „Laß es doch die Hinke machen!“ „Frau Hinke hat den ganzen Tag über Arbeit genug. Außerdem würde ſie ihre Sache recht ſchlecht machen. Um feines Zeug ſo zu ſtopſen, daß man es nicht ſchon auf drei Schritt merkt, gehören keine groben, verarbeiteten Finger dazu. „Dann gib es doch außer Haus oder kaufe neue Taſchen⸗ tücher.“ „Gott, ja, ich bin eben keine ſolche Pedantin wie du! Mich geniert ein bißchen Unordnung nicht.. auch bin ich es wirklich nicht gewöhnt, mir immer ſelbſt den Dienſt⸗ boten zu machen!“ ſeufzte die Gräfin, indem ſie ſich ärgerlich auf das Sofa niederließ. „Das brauchſt du ja gar nicht, liebe Mama, ſolange ich dienſtfrei bin und es für dich beſorgen kann,“ beſchwichtigte die Tochter, dabei ſorglich die Falten in dem zerknitterten Seidenkle'd gend.„Und deine Neuigkeiten?“ 0 „Ja richtig. Da wirſt du Augen machen, Lore! Alſo erſtens: Der Herzog iſt krank!“ „Oh,— doch nicht ernſtlich?“ Man weiß es noch nicht. Er war geſtern in Hallerſtein draußen— mit dem Erbprinzen— um zu vermitteln na⸗ türlich! Denn das erbprinzliche Zerwürfnis ſcheint ernſter Natur.“ 1 „Das täte mir aufrichtig leid, der Erbprinzeſſin wegen.“ „Dir?... Täte das leid? Ja, du lieber Himmel, weshalb denn? Gerade du ſollteſt dich nur freuen darüber! Sie hat ſich doch abſcheulich gegen dich benommen!“ (Sortſetzung folgt.) 3 1 5 8 „„Fahrabteilungen, 7 Sanitätsabteilungen. 5 Berlin, 24. Juli. geſetzt. F Der Streit um Wilna. Tu. London, 24. Juli. Den„Times“ wird aus Ko wu; gemeldet: Die Bolſchewiſten und Litauer ſtreiten um der Beſitz von Wilna. Die Bolſchewiſtſten weigern ſich, die Stadt zu räumen und haben unter dem Vorwand militüri⸗ ſcher Notwendigkeit eine Zivilverwaltung eingerichtet. Die Litauer haben gegen dieſes Vorgehen proteſtiert und wei⸗ gern ſich, ihre Truppen in Wilna unter das Kommando der „Roten“ zu ſtellen. Die Ratifikation des ruſſiſch⸗litaniſchen Friedensvertrages wurde hinausgeſchoben, bis die Bolſche⸗ wiſten ihren Verpflichtungen nachgekommen find. Kraſſin. Kopenhagen, 24. Juli.„Berlingske Tidende“ meldet Reval: Die ruſſiſche Handelsdelegation anter Führm ig Kraſſin und Kamenew kam am Dienstag hier au. Das eng⸗ liſche Kriegsſchiff, das die ruſſiſche Delegation England überführen ſollte, hatte Befehl erhalten, die N 5 Bord zu nehmen. Kraſſin verſucht, einen Privatdam: zur Ueberfahrt nach England zu erlangen. Einmarſch der Volſchewiſten nach Rumänien. Baſel, 24. Juli. *— 55 3 8 3 8 5 eim ten, da rückzi Mail“ t ſin Wege Rumänien zu durchqueren, um in Unger ſchieren. Die rumäniſche Armee iſt mobiliſier Hauptteil iſt im Raume von Ga Eine weitere rote Armee überſchreitet den Dujeſtr nähert ſich der Grenze bei Czernowitz. , 24. Juli. Der Reichsernährungsminiſter Her⸗ in der letzten Sitzung des Reichswirtſchaftsrates Vorſchlag Mitteilung gemacht, den er in Spa den n der Alliierten machte und der zum Inhalt hat, eine Konferenz der Ernährungsminiſter einzuberuſen, um die europäiſche Ernährungsfrage zu behandeln und geeig nete Vorſchläge zu machen. Dieſer Vorſchlag des Reichs ernührungsminiſters iſt in Spa freundlich aufgenommen worden, aber bisher ſind Antworten von den Alliierten noch nicht eingetroffen. Im Reichsminiſterium werden in⸗ des ſchon jetzt Vorbereitungen für eine ſolche Konferenz mes ha von d Ve getroffen. t J(Srat unter⸗ czüchtsloſe upfung des der Kohlen 5 und Wohnung der Sozialif g n Berg des beim nug er⸗ Dergaärbei⸗ der ter weiter zu Ueberfe sind. Allgemeine Senkung der Lebensmittelyreiſe. 5 Berlin, 24. Juli. Der Abordnung Dresdener wewerbs⸗ loſer, die in Berlin Beſchwerde wegen der ſchlo en ve. us⸗ mittelverſorgung in Dresden erhoben hat, wurde laut„Berl. Lok.⸗Anz.“ mitgeteilt, daß eine Preisen kung bevorfſtehe. Die Reichsregierung hoffe auf Grund der von der Entente zu gebenden Vorſchüſſe die ausländiſche Einfu e von Lebens⸗ mitteln zu verbilligen und dadurch auch eine Senkung der inländiſchen Lebensmittelpreiſe herbeizuführen. Eröffnung der Konferenz mit den Bergarbeitern. T. U. Berlin, 24. Juli. Im Reichsernährungsminiſte⸗ rium iſt heute vormittag die angekündigte Beratung mit den Bergarbeitern zur Herbeiführung einer beſſeren Er⸗ nährunaslage eröffnet worden. Nach kurzen einleitenden Worten des Ernährungsminiſters Hermes wurde ſogleich in die Beratung eingetreten, die ſich zunüchſt mit der Frage der Verbeſſerung des Brotes und der reichlicheren Verſor⸗ gung mit Fleiſchwaren befaßte. Die Beratung ſoll heute zu Ende geführt werden, damit ſofort mit der praktiſchen Ausführung begonnen werden kann. f 25 Das Re ichswehrgeſetz. Berlin, 24. Juli. Dem Reichsrat iſt vor kurzem der Eut⸗ wurf des Reichswehrgeſetzes zugegangen, der demnächſt auch den Reichstag beſchäftigen wird. Aus ſeinen Einzelheiten geht hervor, daß die Zahl der Soldaten im Reichsheer 100 000, in der Reichsmarine 15000 betragen wird. N m Heere werden aufgeſtellt: 21 Infanterieregimenter, 18 Reiterregimenter,? Artillerieregimenter, 7 Pionierbatail⸗ lone, 7 Nachrichtenabteilungen. 7 Kraftfahrabteilungen, 7 . 5 Hieraus werden zwei Gruppenkommandos, 7 Jufanterie⸗ und 3 W viſionen gebildet. Die Reichsmarine beſteht aus den Marineſtellen zur See und am Lande. Die Flotte wird gebildet aus 6 Linien⸗ ſchiffen, 6 Kleinen Kreuzern, 12 Zerſtörern und 12 Torpedo⸗ booten. Die Standorte heſtiiumt der Reichspräſident im Einvernehmen mit den Landesregierungen. Den Landes⸗ regierungen iſt auf Anforderung je ein Offizier zur Vertre⸗ tung im Reichsrtt, zur Verbindung mit den oberſten Reichs⸗ behörden und zur Mitwirkung bei Vorbereitung wichtiger Geſetzesvorlagen zur Verfügung zu ſtellen.. Der Reichswehrminiſter hat unbeſchadet des Oberbefehls des Reichspräſidenten das Recht, die Entſendung von Trup⸗ penteilen aus einem Lande des Reiches nach einem anderen Anzuordnen. Alle Teile der Wehrmacht ſind verpflichtet, die Behörden der Länder auf ihre Anforderung bei öffentlichen Notſtänden und zu polizeilichen Zwecken zu unterſtützen. Die Entwaffnung der Zivilbevölkerung. 5 Im Reichsminiſterium des Innern fanden Beſprechungen über die Frage der Entwaffnung der Zivilbevölkerung ſtatt. Der Geſetzentwurf, der noch der Be⸗ ſchlußfaſſung durch das Reichskabinett unterliegt, ſieht die Schaffung eines Reichskommiſſars für die Entwaffnung vor. Wie das„8 Uhr⸗Abendblatt“ hört, ſieht der Geſetzentwurf eine Aufforderung an die Zivilbevölkerung zur freiwilligen Abgabe der Waffen vor. Für dieſe Abgabe iſt eine Friſt Erſt nach Ablauf diefer Friſt ſoll die zwangsweiſe Entwaffnungsaktion einſetzen. 5 Waffeuſchmnagel nach Braunschweig. TU. Brauuſchweig, 24. Juli.(Vorwärts.) In dem Orte Frellſtedt bei Braunſchweig luden zwet dortige Führer der Einwohnerpwehrleute, die teils in Zivil und teils in Uni⸗ form gekleidet waren, drei Kiſten ab, die von ihnen mit Hilfe einiger Studenten vergraben wurden Die polizeiliche AUnterſuchung ſtellte feſt, daß dieſe drei Kiſten fämtlich Ge⸗ wehre enthielten. Die Männer wurden verhaftet. Die polizeiliche Unterſuchung ſtellte ferner ſeſt, daß die ganzen Sit Gewehre in einem Laſtauto von Leuten in Reichswehr⸗ 5 g a 5 75 1 liu über Bremen nit ——— — ̃ ͥ 2— 3 ů ů 2 „C Poſtverkehr und Tranſit des Völkerbundes FCC gerichtete uniform don Helmſtedt abgeholt worden waren. Dieſe Ge⸗ wehre waren dem Kommandanten von Braunſchweig, dem Hauptmann v. Trotha, als überzählig gemeldet worden. Die merkwürdige Geſchichte bedarf noch voller Aufklärung, beſonders in Bezug auf den Hauptmann v. Trotha, der ſchon während der Kapptage eine ſehr zweifelhafte Rolle geſpielt hat, ebenſo wie dieſe Studenten, die ſchon damals im Frei⸗ willigenbataillon, das angeblich aufgelöſt iſt, organiſiert waren. Erneut die ſchwarze Schmach. Berlin, 24. Julf. Dem„Berliner Lok.⸗Anz.“ wird aus Saarbrücken gemeldet, daß am Samstag abend in Neun⸗ kirchen ein marokkaniſcher Soldat den 10 jährigen Sohn des Hüters Müller ergriff und ſich an ihm verging, wobei der Junge ſchwer mißhandelt wurde Der marokkaniſche Ser⸗ geant wurde feſtgenommen.. 8 a Flugdienſt Berlin⸗Nordſeehäßer. 1 T. Wangervog, 24. Juli.(Lokalanzeiger.) Das erſte Flugzeug des Flugpoſtdienſtes Berlin⸗Bremen⸗Nordſeebä⸗ der traf geſtern mittag nach nierhündiger Fahrt von Ber⸗ Poſt und öorei 8 iſten hier ein. ö Drei Raubmorde an einem Tage in Verlin. Tu. Berlin, 24. Juli. Raubmorde bekannt. J Königg!: f 1 Streif der Kurgäſte. Berlin, 24. Juli. Näch einer Meldung des„Berliner Tagebl.“ aus Halle a. d. S. haben die Hotelbeſitzer und Pen⸗ fionsinhaber in Schierke die Preiſe durchweg bedeutend her⸗ abgeſetzt, da die Kurgäſte infolge der hohen Preiſe ſich zu⸗ ſammenſchloſſen und mit dem gemeinſamen Wegzug drohten. Vermiſchte Nachrichten. Ausliefrung Bela Khuns an Ungarn. Tel. Berlin, 24. Juli. Der ungariſche Geſandte in Ber⸗ lin hat dem Auswärtigen Amt angekündigt, er werde na⸗ mens der ungariſchen Regierung die Auslieferung Bela Khuns verlangen. Das offizielle Erſuchen um Ausliefe⸗ rung ſcheint jedoch noch abhängig gemacht zu werden von telegraphiſchen Erörterungen zwiſchen der Regierung in Budapeſt und der ungariſchen Geſandtſchaft in Berlin. WTB. Wien, 24. Juli. Zur Feſthaltung Bela Khuns ſagt die„Neue Preſſe“, die deutſche Regierung hahe das volle Recht, Transporte über ihren Boden zu geſtatken, die ſie für wichtig hält. Eine Schroffheit gegenüber einem Staate, der uns in der ſchlimmſten Hungersnot beigeſtanden habe, ſei der größte Fehler. Die Anſchlußpolitik und das Ge⸗ fühl von Volk zu Volk können nur Schaden nehmen, wenn der Wunſch nach Heimſendung der Bolſchewiſten ſtärker iſt, als die Sorge, die guten Beziehungen aufrechtzuerhalten. Aufgedeckter Komplott gegen den belgiſchen Oberkommiſſar f in Eupen. „Tu. Brüſſel, 24. Juli. Der„Peuple“ berichtet: Die Sicherheitspolizei habe ein Komplott gegen General Baltia, dem belgiſchen Oberkommiſſar für die Bezirke Eupen und wegen entdeckt. Es wurden ungefähr zwanzig Deutſche verhaftet. Die Verbeſſerung der deutſch⸗italieniſchen Handelsbezie⸗ ö hungen.. „Tu. Rom, 24. Juli. Im italieniſchen Außenminiſterium haben Beratungen der Intereſſenten begonnen, um den deutſch⸗italieniſchen Handel zu erleichtern. In erſter Linie wurde ein Schiedsgericht geſchaſſen, das ſich mit den Liefe⸗ rungsverträgen befaſſen ſoll, welche von den deutſchen Ver⸗ käuſern wegen der erhöhten Rohſtoffpreiſe und Arbeits⸗ löhne nicht ausgeführt wurden. Italien beſteht auch darauf, daß der Oberſte Rat die deutſche Einfuhr von italieniſchen Südfrüchten freigibt, die aus Gründen der deutſchen Zah⸗ lungskraft eingeſchränkt iſt. e Der Eindruck der Rede Llons Georges in Paris. Tu. Paris, 24. Juli. Lloyd Georges Expoſs macht in Paris einen guten Eindruck. Man ſtellt mit Genugtuung die Uebereinſtimmung zwiſchen Frankreich und England in den großen Problemen Syrien und Polen feſt. Man findet, daß Lloyd Georges geſtrige Erklärungen identiſch ſeien mit denen Millerands von vorgeſtern. 3 Frankreichs Beziehungen zum Vatikan. T. U. Paris, 24. Juli. Die Finanzkommiſſion nahm am Donnerstag nachmittag den Bericht Millerands über den Geſetzentwurf betreffend die Wiederherſtellung der Be⸗ ziehungen zum Vatikan entgegen. Millerand legte bie Gründe dar, die die Regierung dazu führten, dieſe Initia⸗ tive zu ergreifen und erſuchte die Kommiſſion, die Kredite zt gewähren. Die Finanzkommiſſion genehmigte hie raaf mit 21 gegen 12 Stimmen die von der Regierung beantrag⸗ ten Kredite und mit 19 gegen 15 Stimmen den Geſetzent⸗ wurf der Regierung in ſeinem vollen Umfang. Die Regelung des internationalen Poſtverkehrs. Tu Paris, 24. Juli. Die internationale Konferenz für den Poſtverkehr hat ihre Arbeiten beendet. Sie ſpricht den Wunſch aus, daß die Poſt⸗ und Telegraphenverbindungen ſo raſch wie möglich wieder aufgenommen werden und daß die Uebermittlung von privaten Telegrammen durch die Stationen der drahtloſen Telegraphie gefördert werde. Sie nahm eine Reſolution an, in der die Abteilung für den 1 eingeladen wird, ſich mit der Einberufung aller weiteren Konferenzen zur Beratung der von dem beſtehen den internationalen Ab kommen nicht berückſichtigten Fragen zu befaſſen. — a A e e 762 5 zusſchuß für W. T. B. Berlin, 23. Juli. Der Ausſchuß für auswärtige e ſetzte heute Nachmittag ſeine Verhandlun⸗ gen fort. Abg. Streſemaun miſſion von einer 2 ng abzuſehen und dies dem Plenum des Re iberlaſſen ſei. Der Redner er⸗ örtert eingehend die Kohlenfrage. Nach ſachkundiger Vor⸗ ſtelluug müſſen eine Minderbelieferung von 20 Proz. ein⸗ treten. Der zühe Widerſtand der Arbeitgeber⸗Sachverſtän⸗ digen war kein Ausfluß kapitaliſtiſcher Anſchauungen, ſon⸗ dern entſpricht auch der Auffaſſung der Arbeiter⸗Sachver⸗ ſtändigen und war lediglich wirtſchaftlich baſiert. Die Zu⸗ ſage betr. die oberſchleſiſche Kohlen ſei für die Durchführung des Abkommens von der größten Wichtigkeit. Redner wen⸗ det ſich dann eingehend gegen die gegen den Abg. Stinnes Kritik. Abgeſeben von 770 5 5 auswärtige Einzelbeiten ſei zu geben geweſen. ö ö dauerlich, „Sprache gebracht werden mü betonen, daz durch das Aufkreten des Herru Stinnes des Herrn Huel erſt die Entente auf den Weg der Verhil lungen gebracht worden ſei. Separatiſtiſche Beſtrebung würden von der Großinduſtrie abgelehnt, und es ſei! daß Stinnes unterſchoben worden ſei, er wil aus privaten Intereſſen einem Einmarſch nicht mit ſeh len Augen engegen ſehen. Unbeſchadet ſeiner und ſei Freunde Stellung zum Geſamttomplex der Frage ſtimm ſie der Würdigung der Leiſtungen des Miniſters des N 9 ern zu. 8 d Abg. Schiffer führte aus, es ſei unrichtig, irgendwie u ſte einer Reviſion des Vertrages von Verfailles zu redi förd Unſer Rechtsſtandpunkt müßte gegenüber den Einmal ſtrel drohungen mit aller Entſchiedenheit vertreten werden. klar ſei die Frage, was unter Eutwa polizei zu ver Miniſter Dr. Frage der 1 8 0 bei unte Mil End lichſten Einmiſchun Da ißtrauiſch machen. . ſchen Geſandten nach M Durch unſere geſtrige itfrage endgültig aus Welt geſchaff jet⸗d 1 Frieden weilen oder nicht. f. uns auch ber dey Neufxralitih mit Rußland Die Ne ütse jedoch Konfe 5 lan fültig ins Auge faſſen müſſe. Gewöhnlich werden Feh begangen, unſere Stellung im Verhaltnis zu den anden Am als wichtiger anzuſehen als ſie von den anderen Lände f eingeſchätzt wird. itezer die tatſächliche Rolle, die wir geh in d wärtig ſpielen, müſſe man ſich klar ſein, und es würde 1 29 leicht Gelegenheit ſein, das Abkommen von Spa auch un etwa dieſem Geſichtspunkte zu betrachten. hege Abg. Dr. Pfeiffer ſchließt ſich in mehreren Punkten d 890 Ausführungen des Vorredners an. Don Aba. Di. Breieſched vertritt aleichals den Standpuf 0 daß im Ausſchuß Beſchlüſſe nicht gefaßt werden ſollten. 0 Rog 0 1640 6 iabe Abe 10 Erfolge von Spa ſeien nicht beträchtlich. Enttäuſcht könne nur der ſein, der mit falſchen Erwartungen nach ingen ſei. Eine Reviſion des Friedensvertrages ſei zeriugeren Summe zu rechnen auf die frühere Ziffer zun in der Lage ſein ſollten, das geſa abe bisher. ann greifen, weun wir nich Quantum in den na 3 (Abg. Sy zeſſen, die in de ahn: Auf beiden Sei Hand der G fremde Beſetzung ſehr nachlaſſen. Es wäre ihnen im Gru gleichgültig, für welche Kapitaliſten ſie arbeiteten. . Er habe ſich anſcheinend das trauen der anderen Seite erworben, und das ſei viel, befürchte aber, daß die Delegation nicht mit einem genügt klaren Programm nach Spa gegangen ſei. Die Aus rungen des Miniſters in der Entwaffnungsfrage hätten nicht überzeugt. Redner ſetzt ſich ſodann mit den Ausf rungen des Abg. Breitſcheid über die Lage im Oſten einander. Die Neutralitätserklärung habe er beſonders grüßt. Die Frage des Oſtens hätte ſchon in Spa i Der Redner fragt w nach den Kompetenzen der Eſſener Kommiſſion und denen der oberſchleſiſchen Kommiſſion. Daß der Mini die Eutente aufgefordert habe, auf die Abſtimmung in Oh ſchleſien zu verzichten, hält ex für bedenklich. Das was terſchrieben iſt, halten ſeine Freunde nicht für durchführb Das Schlußwort über Spa könne erſt gefällt werden, w die Beſprechungen in Geuf vorüber ſeien. a Reichskanzler Fehrenbach: Der Vorredner hat gegla es ſei ein Fehler geweſen, daß wir nicht verſucht hä auf die Tagesordnung Einfluß zu nehmen. Das ſei ö Irrtum. Wir hätten nicht annehmen können, daß die täriſche Frage zur Anwendung kommen würde, jeden ö nicht ſofort, und zwar aufgrund aller vorangegange Kundgebungen der Alliierten, wonach die Frage für erledigt ſchien. Wir hatten geglaubt, daß ſich vielen ſpäter eine Gelegenheit zur Crbrierung dieſer Frage geh würde. Daher wurden militärfſche Sachverſtändige. 1100 mitgenommen. Nach der Ankunft in Spa am Sonn Abend habe Lloyd George durch ſeinen Adjutanten mittei laſſen, daß der erſte Punkt der Tagesordnung die Rüſtu 0 frage ſei. Die Schwierigteiten der Verſtäudigung mit lin habe eine Verzögerung in der Ankunft der militärisch Sachverſtändigen herbeigeführt. Ihre Ankunft erfolgte 0 Dienstag 2 Uhr nachmittags. Die Sitzung am Montag! gann mit der Vorl Tagesordnung einverſin en den wären. Eine Ablehnung würde erfolglos geweſen e Pint Es wurde darauf hingewieſen, daß wir angenommen hätleh Dal daß die militäriſche Frage erſt ſpäter zur Diskuſſion kai Mi men würde, und wir hätten daher die militäriſchen Sch leit verſtändigen nicht gleich mitgenommen. Wir wären 0 bereit, auf die Behandlung der Frage ſofort einzuge 1 Rehrere Ausſahrungen würden dann ſpäter durch die l ſodt litäriſchen Sachverſtändigen gemacht werben. Lloyd Gen ende habe darauf ſchroff erwidert, man müſſe warten, bis die ell alte litäriſchen Sachverſtändigen da ſeien. Eine Möglichk uf Einfluß auf die Tagesordnung zu gewinnen, ſei nicht un wir auf einer Aenderung beſtan hätten, hätten wir gleich zu Anfang einen Mißerfolg.“ habt. Am Dienstag hätte dann die Sitzung unter nahme des Reichswehrmtuiſters Geßler und des Gen von Seckt ſta— 2 1 und zmar im ſchatzes, Die A zu den Ausf ruhlen uns erſten Tage K rebun ö Genf möglich. Die Entente weiß, daß ſie gar rſch hat. Ein Einmarſch würde ailler Vertrages und des Völkerrechtes t ur a 1s 1 Sender teilt zur Lage im Oſten mit, daß in 8. Iten der Entente nach dem iter hätten die Be⸗ barationsbe⸗ auf E. . ze. Die Kriſe im deutſchen Wirtſchafts⸗ noch hielt an. Die Verhandlungen in Spa verſchärften ſie cen„ Handel, Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft ſu⸗ 4 Freisabtter nach Mittel und Wege zu einem vernünftigen bbau. f ö ſelenerkt Die letzte Geſchäftswoche ſetzte an der Börſe unter ter Tendenz ein. Die Stimmung ſchwankte aber bald f dem Eindruck der Nachrichten aus Spa, welche am r Woche der Börſe auf allen Gebieten große Reſerve lation n. Rege Unternehmungsluſt entfaltete die Speku⸗ erſte e auf dem Gebiete der Induſtriepapiere.— Das 0 Kaggeſtelöellau⸗Geld für das Reich(5 M. bis 10 Pf.) iſt fer⸗ uduſtrie. 78 N87 u red inmarf ſt! 1 Handel un ö Aden gemeine Lage. 10 1. Die Zurückhaltung der Abnehmer hält an. dung 5 Textilinduſtrie erwartet man zum Herbſt eine Beſſe⸗ grer 5, Lage.— In der Porzellaninduſtrie iſt in abſeh⸗ Ni renidölt an einen Preisabbau nicht zu denken.— Die ( renz Amer leidet gegenwärtig ſtark unter der Konkur⸗ N ikas. ö den Am Ppwirtſchaſt. Die Ernte hat jetzt überall begonnen. 0 ſcwankoduktenmarkt blieb das Geſchäft ſtill. Hafer wurde in Be end zwiſchen 114 und 124 M. gehandelt, Heu koſtete 9 Ferlin etwa 24 bis 29 M., neues 19—21, Kleeheu 25 bis etwa 2 tr. bahnfreti Berl, in Süddeutſchland Wieſenheu N 6 gegen E 31, Kleehen 36—40 M.— Die Weinpreiſe ſind ten gengn nde der Verſteigerungen nicht unbeträchtlich zurück⸗ 1 bopfenan Von einem Preisſturz iſt keine Rede.— Im 00 2200.28 ſchäft iſt es ſtill. Die Preiſe für 1919er ſind etwa % Rogge 500 M.— Die neuen Getreide⸗Grundpreiſe ſind für 40 e 1400 M. für Gerſte und Hafer 13,50 M. für Weizen. Meldebmarkt In den Preiſen wenig Veränderung. Die nicht augen über einen Preisſturz für Pferde entſprechen wegen Tatſachen. Die Erlöſe bei den Häuteauktionen be⸗ 20235 ſich langſam nach oben und erbrachten Aufſchläge von eben kozent gegenüber der letzten Verkäufe. mi telkusmittel. Die letzte Woche fanden neue Lebens⸗ er nͤgebungen im Reiche ſtatt.— Ende Juli wird Roggen für die Aufbeſſerung des Brotes verfügbar 20 Non der in Deutſchland erzeugten Butter ſollen Prozent durch die Zwangswirtſchaft, 80 Prozent 1 Schleichhandel erfaßt werden!— Die Berliner eien wollen den Bier⸗Stammwürzegehalt herauf⸗ e n. ee eee 3 Ae, Zum Abbau der Preiſe Karfcclungnahme des Einzelhandels zum Preisabba Landestsktuhe 24. Juli. In einer dieſer Tage von der rufen zentrale des Badiſchen Einzelhandels hierher einbe⸗ reich ti, von Vertretern der einzelnen Ortsgruppen zahl⸗ 10 abbandeſuchten Verſammlung wurde die Frage des Preis, a eichzei einer eingehenden Ausſprache unterzogen, wobei 2 Darleg ig die Vorgänge der letzten Woche t ausführliche chtet bebe geen und Beſprechung fanben. Die Verſammlung er Greisahn den feſten Willen des Einzelhandels bei dem oziallſ ande: anbau in weitgehendem Maße mitzuwirken. ſprach ſich bezeſ regel, eits aber auch geſchloſſen gegen die Gewaltmaß⸗ ternalh zwingnaus, die in einer ganzen Reihe von Orten zur Er⸗ ögl ng rapider und vielfach weit über die Greusen des u hinausgehender Preisherabſetzung Platz gegrif⸗ egeben en. Es wurde einſtimmig dem Wunſche Ausdruck rei auch die Fabrikanten und Groſſiſten dem überhabultern des Einzelhandels liegen laſſen möchten, wie 't ohne Mitwirkung aller Kreiſe ein durchgreifen⸗ 9 efandauernder Abbau nicht denkbar wäre. auer Zuſchrift an das Miniſterium des Innern usbeff die bedauerlichen Vorgänge in einzelnen Städten, undſendere in Lahr, Waldshut und Schiltach, abgeho⸗ itte dem Miniſterium dringend nahgelegt, diejenigen einzuleiten, die geeignet erſcheinen, um die Frei⸗ a das Eigentum des bad. Einzelhändlers mehr zu eiſten als bisher. f 1 der Landeszentrale des bad. Einzelhandels orga⸗ ſuplich h aufleute erklären ſich in dieſer Zuſchrift grund⸗ ündung deit, zu ihrem Teil an dem Preisabbau zur Ge⸗ üb Reg; des Wirtſchaftslebens mitzuwirken und ſtellen an ber die rung das Verlangen, daß ſofort in eine Beratung retenukünftige Behandlung der einſchlägigen Fragen en wird, eine Beratung, die aber nur dann Wert reioßgandef auf der einen Seite Landwirtschaft, Inde fättel fen Seite Kleinhandel und Handwerk und auf der ande⸗ ben kasan Konſumenten, Angeſtellte, Beamte und Arbeiter dab egenſeſenfinden. Werde ſeitens der Regierung und N ken Rodus in Hinſicht auf den derzeitig vielfach gehand⸗ Fauſnmiſſionen die Fannſchaft geſähre rſorgung dee nicht ſofort eingegriffen, ſo müſſe die badi die Verantwortung dafür ablehnen, w um kommenden Herbſt und Winter ſchwer det wird „ Badifehe Politik. arl me der Erziehungsanſtalten durch den Stan aarbeilefnbe. 28. Juli. Die vom Juſlizminiſterium a. gsanſtalenkſchrift über die Uebernahme der 0 E. 0 altn in Hüfingen, Weingarten und Sinsheim n. iſt 195 den Staat, worüber wir ſchon kurz berichtet 5 5 5 85 im Druck erſchienen. teccelt babe b gaasſen e demſche „ Di 0 1 allebernah ung eines deſtimmten Verpflegungsſatzes en, gebrochen werden müfſe. Der Verein tlich verwahroſter Kinder, deſſen faſt hun⸗ egens reiche Tätigkelt in der Landwirtſchaft be⸗ werd Patährtang it alters an aten er a erklärte ſich aber außerſtande, die Anſtalten as Juſtiiuiriſchaftlichen Grundlage zu betreiben; entſchloßuſttzminiſterium ſich zum Aukauf der An⸗ in Hißfin Wie ſchon kurz bemerkt wurde, wird die en d ingen dem Caritasverband und diejenige in 5 1115 Landesverein für Innere Miſſion über⸗ uſtalt Sinsheim ſoll der Unterbringung von Anlichen Zöglingen verwendet werden. 115 ung uli. Dor Ausſchuß für Rechtspflege und . HGebä. Beſetzentwurf üher die Abänderung ehes mit Mehrheit zugeſtimmt. mmt, daß in den Fällen, in das Datum auf 1.. ebracht 9 2 ch 1 n „ da zen Sibbau Rechnung tragen und die Laſt nicht allein auf us der Preispr fungs⸗ und Preisherabſetzun aner f 3 f führtrkannt wird, der eisher die genannten An⸗ iran fand aber nicht die 9 Mehrheit des Kusſchuſſes. Großherzogs und der Stand von der ſtaatli 21 durch die Gefet 5 1 18 unh das Vorrecht des frühe ren, wonach ihre Schlöne rung befreit ſind, wird all kommen. 8 Karler Der Landtagsausſchuß für Rechtspflege Verwaltung hat die zwefte Leſung des Geſetzentwu üher die Aenderung des Landwirtſchafts⸗ kammergeſe Zentrums und demokratiſchen! eendet und das Geſetz mit 11 Stimmen des der Sozialdemokraten gegen 4 Stimmen der ordneten und des Deutſchnationalen an⸗ genommen. dere Aenderungen wurden an dem Ge⸗ ſetz nicht„ roenommen; beſtimmt wurde daß alle in landwirtſchaftlichen Betrieben tätigen Perſonen männlichen und weiblichen Geſchlechts, z. B. Angeſtellte, Familienange⸗ hörige wahlberechtigt ſind, daß aber nur Perſonen gewählt werden können, die in Baden mindeſtens ein Jahr lang in der Landwirtſchaft tätig ſind. 2 Baden und Nachbar — Der Landesverband der bad. Gewerbe⸗ und Haud⸗ werkervereinigungen in Raſtatt hält in den Tagen vom 31. Juli bis 2. Auguſt ſeine diesjährige Landesverſammlung in Freiburg i. Br. ab. Die Hauptverſammlung findet am Sonntag den 1 Auguſt 11 Uhr im Kornhausſaale in Frei⸗ burg ſtatt. Wir machen unſere Leſer nochmals auf dieſe wichtige Tagung aufmerkſam.. — Anmeldefriſt für Tumultſchäden. Für die gemäß § 15 des Geſetzes über die durch innere Unruhen verurſach⸗ ten Schäden vom 12. Mai 1920(R. G.=Bl. S. 941, Nr. 106) anzumeldenden Anſprüche(Erſatzanſprüche auf Grund der bisherigen Geeſtze) läuft die Anmeldefriſt, die Ausſchluß⸗ friſt iſt, am 14. Auguſt d. J. ab. Mit Rückſicht auf den nahe bevorſtehenden Ablauf dieſer Friſt empfiehlt es ſich, etwaige demjenigen Bezirksamt, in Anſprüche unverzüglich bei deſſen Bezirk das ſchädigende Ereignis eingetreten iſt, an⸗ 5 4 5 zumelden. i 2 Aus dem badiſchen Städtetag. * Freiburg, 24. Juli. Eine hier abgehaltene Vor⸗ ſtandsſitzung des Badiſchen Städtetags befaßte ſich u. a. mit den Anträgen der ſtädt. Arbeiter auf Erhöhung der Teue⸗ rungszulagen; es wurde hierzu der Anſicht Ausdruck ge⸗ geben, daß im gegenwärtigen Augenblick, wo eine weſent⸗ liche Preisſenkung aller Lebensmittel und Bedarfsartikel eingeleitet iſt, eine Erhöhung der Teuerungszulagen nicht gerechtfertigt werden könne, daß aber aus ſozialen Gründen die Kinderzulage der Arbeiter den den ſtädt. Beamten be⸗ zahlten Kinderzulagen gleichgeſtellt werden ſollen. Zu der Frage des Preisabbaues wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen dahingehend, daß es ſich nicht nur um eine vor⸗ ühergehende Maßnahme als Folge der Unruhen handeln dürfte, ſondern um den Verſuch einer dauernden ſyſtemati⸗ ſchen Preisſenkung, der in angemeſſener Zeit der entſpre⸗ chende Abbau der Löhne und Gehälter folgen müſſe, um ſo durch Verbilligung der produktiven Koſten die Abſatzmög⸗ lichkeit der Erzeugniſſe der Induſtrie und damit ihre Fähig⸗ keit, Arbeitskräfte zu beſchäftigen, wieder zu ſteigern.— Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde beſchloſſen, mit dem Verband der mittleren Städte zu vereinbaren, daß die Ge⸗ ſchäftsſtelle des Städteverbandes auch für den Verband der mittleren Städte tätig ſein ſoll. In der Frage des Bau⸗ koſtenausgleiches ſtellte ſich der Vorſtand des Städteverban⸗ des auf den Standpunkt, daß eine landesrechtliche Regelung notwendig erfolgen muß, wenn das in Ausſicht genommene Reichsgeſetz noch lange auf ſich warten läßt. 5 E z Karlsruhe, 24. Juli. Der Verein wiſſenſchaftlich ge⸗ bildeter bad. Finanzbeamten hielt am letzten Sonntag hier ſeine 31. ord. Mitgliederverſammlung ab, die aus allen Tei⸗ len des Landes gut beſucht war. Auch Finanzminiſter Köh⸗ ler war der Einladung des Vereins gefolgt und wohnte den Verhandlungen in ihrem größeren und wichtigeren Teile an. Auf die von dem Vorſitzenden, Finanzrat Hauſer, an ihn gerichteten Begrüßungsworte erwiderte der Miniſter dankend, wobei er ſeine grundſätzliche Stellungnahme zur Beamtenſchaft und ihren einzelner Gruppen darlegte und verſicherte, daß vor ſeiner Tür jede Partei⸗ politik und jede einſeitige Begünſtigung einzelner Beamtenpruppen Halt mache. Sodann wurde in die Be⸗ ratung der ſehr umfangreichen Tagesordnung eingetreten. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichtes über das abgelau⸗ fene Vereinsjahr wurden beſondere Fragen der Beamten⸗ organiſation und der Neuorganiſation der Finanzverwal⸗ tung eingehend beſprochen. wobei zahlreiche Anregungen aus dem Kreis der Bezirksbeamten gegeben wurden. Fi⸗ annzminiſteſt Köhler bemerkte dazu, daß er den aus der Mitte der Verſammlung vorgebrachten Beſchwerden über eine Benachteiligung der bisherigen bad. Finanzbeamten bei ihrer endgültigen Einreihung in die neue Reichsbeſol⸗ dungsordnung, inbeſondere eine ungerechte Bewertung der bad. Beamten gegenüber den Beamten anderer Länder mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern ſuchen und in Berlin ſelbſt perſönlich alles tun werde, da⸗ mit die bad. Finanzbeamten unter 5. ſchlechter geſtellt werden als dle Beamten der übrigen Län⸗ der. Am Schluſſe der Verhandlungen gab der Vorſitzende unter allgemeiner Zuſtimmung der Verſammlung noch der ſicheren Erwartung Ausdruck, daß der Verein, wenn er ſich infolge der Neuordnung der Dinge auch etwas anders glie⸗ dern müſſe als bisher, nach wie vor alle in Baden tätigen wiſſenſchaftlich gebildeten Finanzbeamten geſchloſſen in ſich vereinigen werde. ** Knielingen b. Karlsruhe, 24. Juli. Auf dem Heim⸗ weg von Erntearbeiten wurde der Bahnarbeiter Wilhelm König, Vater von drei Kindern, vom Y. erſchlagen. * Münzesheim b. Bretten, 24. Juli. Beim Beſteigen dex Scheunenleiter brach eine Sproſſe und der Landwirt Thomas Mayer ſtürzte auf die Tenne; er erlitt derart ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. 5 *. Mannheim, 24. Juli. Der Bürgerauschuß bewilligte 1½ Millionen zur Fürſorge für erholungsbedürftige Kinder. Von Stadtſchularzt Dr. Stephany wurde die Umwandlung des Militärlagers auf dem Heuberg in ein Kinderferien⸗ heim als Großtat bezeichnet und erklärt, daß viele jetzt tu⸗ berkulös infizierte Kinder bei einigermaßen vernünftiger Lebensweiſe und Pflege wieder vollſtändg geſunden könnten * Mannheim, 24. Juli. Nach Veruntreuungen in Höhe von annähernd 100 000 M. iſt der beim hieſigen Bezirksamt angeſtellte Verwaltungsſekretär Bräunig flüchtig gegangen. Die Unterſchlagungen dürften ſich auf eine geraume Zeit erſtrecken; Bräunig ſollte den heimkehrenden Kriegsgefan⸗ genen den ihnen zuſtehenden Geldbetrag durch Scheck über⸗ weifen; er tat dies aber nicht, ſondern löſte die auf eine hie⸗ ſigeſige Bank lautenden Schecke ſelbſt ein. Sein Aufenthalt iſt“ blicklich noch unbekannt. 5 *. Jillingen, 24. Juli. Beim Baden in einem Weiher erlitt der Zitherlehrer H J. Bergmeiſter einen Schlagan⸗ fall und ertrank. b ze Titiſee, 24. Juli. Nach Blättermeldungen wurde dieſer 5 Tage ein Hotelbeſitzer in einem Kurort in der Nähe von Titiſee von Ortsangeſeſſenen gezwungen, früh um 5 Uhr ſämtliche Fremdenzimmer nach gehamſterten Lebensmitteln unterſuchen zu laſſen. Es ſei aber nichts geſunden worden. auen Säckingen, 24. Juli. Die Aufhebung der Fleiſch⸗ zwangsbewirtſchaftung feierten die hieſigen Metzgermeiſter durch einen Umzug, der von einer Muſikkanelle eröffnet wurde. In der Mitte des Zuges befanden ſich ſechs mit Tannengrün geſchmückte Schlachttiere und den Schluß machte eine mit vielen amtlichen Verordnungen außſeg forte Chaiſe und eine magere Wurſt kuh. ö 1 g. 1. 5 135 keinen Umſtänden — . Letzte Drahtnachrichten. WB. München, 24. Juli. Im bayeriſchen Landtag kam der Miniſterpräſident Dr. v. Kahr auf die Wiederbeſetzung der franzöſiſchen Geſandtſchaft in München zu ſprechen. Er erklärte: Dieſe Frage iſt ſeit langem Gegenſtand des Mei⸗ nungsaustauſches mit der Reichsregierung geweſen. Hier beſtand Uebereinſtimmung darin, daß Artikel 78 der Reichs⸗ verfaſſung den Beſtand fremder Geſandtſchaften bei den ein⸗ zelnen Ländern entgegeneſtht und daß es im übrigen Sache des Auswärtigen Amtes bleibt, Verhandlungen hierüber mit der in Frage ſtehenden auswärtigen Macht zu führen. Die bayeriſche Regierung hat der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin gegenüber auf deren Mitteilung über die Ernen⸗ nung eines neuen Geſandten in München auf den vor⸗ erwähnten Artikel der Reichsverfaſſung bezugnehmend zu⸗ gleich wiſſen laſſen, daß das betreffende Schreiben dem Auswärtigen Amt in Berlin übermittelt worden ſei. In⸗ zwiſchen hat ſich der ſranzöſiſche Geſandte in München ein⸗ gefunden und hier bei einer erbetenen Unterredung ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht, das ich infolge einer mündlichen Unterredung mit dem Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen entgegengenommen habe. Der Verlauf dieſer Unterredung zwiſchen mie und dem franzöſiſchen Geſandten war durchaus korrekt. 5 Aus München.(Landtag.) In Zuſammenhang mit der Erklärung des Miniſterpräſigenten Dr. von Kahr gab die ſozialdemokratiſche Fraktion die Erklärung ab, daß die Einſetzung eins franzöſiſchen Geſandten in München die lebhafteſten Befürchtungen hervorgerufen hat. Das Wort des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten Millerand in der franzöſiſchen Kammer zeige die unverhehlten Abſichten, über München, ſich bis in die inneren Angelegenheiten der deutſchen Republik einzumiſchen. Wir bedauern lebhaft, daß der Miniſterpräſident beim Empfang des franzöſiſchen Geſandten, unbeſchadet der internationalen Höflichkeit, eine feierliche Rechtsverwahrung auf Grund der Reichs verfaſſung nicht abgegeben hat und daß bei dem ungebührlichen Vor⸗ gehen der franzöſiſchen Regierung der Miniſterpräſident nicht ſofort durch eine amtliche Erklärung dem entgegentrat. Wir erklären, daß jeder Verſuch der Franzoſen, die Einheit und Geſchloſſenheit der dentſchen Republik zu zerſtören, am geſchloſſenen Wiederſtand der Sozialdemokratie und der Ar⸗ beiterſchaft ſcheitern wird. Von der bayeriſchen Regierung erwarten mir, daß ſie die Reichsregierung erſucht, durch ge⸗ eignete Schritte die Abberufung des franzöſiſchen Geſandten zu bewirken 5 i Paris. Wie der„Temps“ aus Konſtantinopel meldet, hat Muſtafa Kemal Paſcha dem Sultan mitgeteilt, falls er den Friedensvertrag mit den Alllierten unterzeichne, er ab⸗ geſetzt würde. Der Titel des Kalifen werde alsdann dem König von Heiſchas herfrggen werden a 2 5 —— Der Boykott gegen Angarn. Dem„Hamb. Fremdenblatt“ wird aus Budapeſt ge⸗ ſchrieben: Die am 20. Juni in Wirkung geſetzte Boykott⸗ blockade der zweiten Internationale gegen Ungarn bildet einen bemerkenswerten Grenzſtein in der Ent⸗ wicklung des Sozialismus. Wohl ſind während des Welt⸗ kriegs und in der Nachkriegszeit vorübergehend Be⸗ ſchlüſſe von einzelnen Arbeiterverbänden erſchienen, in denen gegen die Lieferung von Waffen für gewiſſe Staa⸗ ten Stellung genommen wurde. So verweigerten z. B. tſchechiſche kommuniſtiſche Eiſenbahner erſt unlängſt die Beförderung polniſchen Kriegsmaterials, das gegen die Sopjetrepublik beſtimmt war. Die wiederholte Sabo⸗ tierung ähnlicher Transporte von ſeiten engliſcher Ha⸗ fenarbeiter iſt ebenfalls bekannt. Dies ſind jedoch un⸗ bedeutende Lokalfälle gegenüber dem Amſterdamer Syn⸗ dikatsaufruf, der die allgemeine Arbeitsverweigerung aller Arbeiter der Welt bewußt als Waffe gegen einen ſou⸗ veränen Staat ins Treffen führte. Die Kampflage in Budapeſt nach einigen Wo⸗ chen der Blockade ergibt folgendes: Die Einſtellung der auswärtigen Einfuhr, die ausſchließlich In⸗ duſtrieartikel betrifft, ſetzte für Ungarn in einem Augen⸗ blick ein, als der„Käuferſtreik“ des Publikums gegen die phantaſtiſchen Einfuhrpreiſe ohnehin eine allgemeine Stockund des Verbrauchs hervorgerufen hatte. Der Aus⸗ fall dieſer Einfuhr iſt nicht zu empfinden. Allerdings wurde von ſeiten der Blockadeverhänger die größere Wir⸗ kung von der Lähmung der ungariſchen Ausfuhr, beſonders des leicht zu Schaden kommenden Obſt⸗ und Gemüſehandels erwartet. Nun bedeutet die Exportſtörung jedenfalls den Ausfall von etwa 150—200 Waggons an Obſt⸗ und Gemüſeſendungen, die täglich über die Grenze nach Wien und Niederöſterreich ausliefen. Dieſe Menge könnte bei dem fetzigen ungünſtigen Stand der ungariſchen Valuta immerhin einigermaßen von Bedeutung ſein. Die ſtaatliche Regelung des ungariſchen Außenhandels iſt je⸗ doch noch derartig unorganiſiert, daß die Verkehre ſperre im unmittelbaren Zollausfall für die ungariſchen Staats⸗ finanzen nur einen ſehr geringen Poſten bedeut t. Ge⸗ ſchädigt werden die direkt getroffenen Großkapitaliſten — zum Teil ſehr zweifelhafte Zwiſchenhändler—, de⸗ ren perſönliches Wohl das öffentliche Leben Ungarns ziemlich gleichgültig läßt. In Mitleioenſchaft gezogen werden wohl auch die Erzeuger, dieſe jedoch in einſeitigem Maße, da der Exportmonat Juli ſich nur auf einige beſondere Obſt⸗ und Gemüſegattungen beſchränkt, die Hauptausbeute der Landwirtſchaft jedoch zum größten Teil erſt im Herbſt zur Ausfuhr gelangt. Die Ausfuhr nach Wien bedeutete ein ſtetes Anſpan⸗ nen der Inlandspreiſe in Ungarn auf dem Höchſtſtand deſſen Niveau für das ungariſche Volk ſehr ungünſtig fühlbar war und einen gerechten Preisabbau der Regie⸗ rung ſehr erſchwerte. Infolge der Grenzſperre kamen Angebot und Nachfrage in ihr natürliches Verhältnis und die Ermäßigung der Lebensmittelpreiſe iſt erheblich. Kirſchen, von denen das Kilo zu Anfang der Blockade 16 Kronen koſtete, ſtehen nun in Budapeſt auf 6 Kro⸗ nen und die Ermäßigung am Gemüfemarkt beläuft ſich ebenfalls auf 40—50 Prozent. Die Produzenten kom⸗ men noch immer auf ihre Geſtehungskoſten, und die Wirtſchaftsordnung iſt ausgeglichen worden. Die Re⸗ gierung hat das ſtaatliche Branntweinmonopol für die Dauer der Blockade aufgehoben, ſo daß die wiriſchaftliche . des Obſtüberſchuſſes auf dieſe Weiſe ge⸗ ſichert wird. In Wien iſt es wegen der Bohkottblockade, die für „die öſterreichiſche Hauptſtadt eine Hungerblockade wurde, innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei zu ſehr bedenklichen Trübungen gekommen. Der liberalen Preſſe zufolge 15 len 40 000 Beamte und Eiſenbahner zum Uebertritt in die Chriſtlich⸗Soziale Partei bewogen worden ſein. 1 . 1 15 N 1 Es ſteht alles auf dem Kopf. Bisher haben wir gewußt, daß der Waſſertran Port von Maſſengütern erheblich billiger ſei als der auf der Bahn. Wagenmangel haben wir bisher angenommen, daß es eine weſentliche Erleichterung und Verbilligung der Trans⸗ porte ſei, wenn der Waſſerweg anſtatt der Bahn beſon⸗ ders für die Kohlenverſorgung eingeſchaltet werden könne. Auch das iſt ein Irrtum überwundener Zeiten, auch hier haben die Zeiten gewaltig geändert. Aus der Und bei dem Lokomotiven⸗ und merten Menge aus dem Niederlauſtitzer Bezirk ſtatt per Kahn, wie bisher, künftig per Eiſennbahn bezogen wird. Während ſich früher der Bezug auf dem Waſſer⸗ weg bedeutend billiger ſtellte, iſt heute das Urzgekehrte der Fall: die Beförderung mit der Bahn iſt rationeller. Die Ermäßigung hätte ſich für Lübeck noch günſtiger geſtalten müſſen, wenn die geſamte Menge Briketts mit der Bahn nach hier befördert werden könnte. Da dafür nur die Hälfte der Briketts in Frage kommt, iſt zurzeit eine weitere Ermäßigung als um 2 Mark nicht mög⸗ lich.“— Die Beförderung mit der Bahn billiger als auf dem Waſſerwege! So weit haben wirs glücklich gebracht mit der Unſicherheit des Waſſertransportes durch Sternbild des Walfiſch entdeckt. Der neue Komet wird gegen Ende dieſes Monats den Walfiſch nahe paſſieren — Die Fleiſchkarte wird die längſte Zeit beſtanden haben. Nach dem„Berl. Lokalanz.“ wird in der Reichs⸗ regierung die Abſchaffung der Fleiſchkarte für das ganze Reich erwogen. Sie würde vorausſichtlich durch eine Kundenliſte oder Gemeindefleiſchkarte erſetzt werden. 2———b— 5 — Für die gemäß 8 15 des Geletzes über die duich innere Untuhen verurſachten Schäden vom 12. Mai 1920 (R. G. Bl. F. 941) anzumeldenden Anſprüche(Erſatzan⸗ ſprüche auf Grund der bisherigen Geſetze) läuft die An⸗ meldefriſt, die Ausſchlußfeiſt iſt, am 14. Auguſt d. Js. ab. „Nachri lung des Landesverſorgungsamts“ wird Jämlich beckiſchen Anzeiger“ über die Kohlenver⸗ orgung geſchrieben:„Briketts, die jetzt 25.75 Mk. ko zen künftig frei Haus um 2 Mark bil⸗ liger zie koſten demgemäß 23.75 Mk., bei Bezug utnern frei Haus 22.25 Mk., ab Lager 20.25 d ab Waggon 19.55 Mk. Die Senkung dieſer ruht darauf, daß laut telephoniſch ne de⸗ ichskohlenkommiſſars die Hälfte der ratio⸗ berger ein ncuer Streiks und langes Liegenbleiben der Kähne. Lokales. — Ein neuer Komet. Nach Mitteilung der Heidel⸗ Sternwarte wurde von der Sternwarte in Nizza Koment von vorläufig noch 11. Größe im Mit Rückſicht auf den nah' bevorſtehenden Ablauf dieſer Friſt empfiehlt es ſich, etwaige Anſprüche unverzüglich bei demjenigen Bezirksamt, in deſſen Bezirk das ſchädigende Ereignis eingetreten iſt, anzumelden. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Warenhaus 4 2 5 8 f 85 1 5 N 5 85 85 5 15 5 Serie Kinderkleider aen Wack. stoffen, teils m. hübscher Stickerei · und einfarbig. getupft. gestreift u. geblümt, passend für das Alter bis zu 9 Jahren, Einheitspreis zum Aussuchen Mannheim Kinderkleider d uu hälttz in Preise ermässigt. 19.50 Kunstseidene Striok-Uacke in verschiedenen 47 „ 140. Farben. Serie Ill aus Voile, hell- Kinderkleider and Jong Help, gestreift, geblümt und getupft, teils mit Einheitspreis zum Aussuchen Wasserdichter N Damen- Mantel aus vorzüglich. 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Juli, a 8 Ahr, im Saale des„Kaiſerhofes“ 1 22 5„ Ci öffentlicher Vortrag Das Wohnungs- und ganproblt ſenr Gegenwart und die gemein ni Nach Baugenoſſenſchaften. pro Referent: Herr Architekt Anke, Ecbal i k Gartenſtadt Mannheim⸗Waldhof. Emwohner Seckenheims, Männelforten Frauen! Es gilt herauszukommen alpiesba ſern traurigen Wohnungs⸗ und Baubſſatet 1 niſſer. Erſcheint daher in Maſſen zu ir 5. Vortrog. 8 5 irt a. — 8 5 Zei Sammel⸗Anzeiger r zur ür Wiiglieder der Jandw. Eil Palte. Verkaufsgenoſſenſchalt J Teg Verloren 1 Senſe u. 1 Rel ern vom Neckarauerfeld bis Pfalz. nale im Lager. M. Betanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Oeffentliche Aufforderung 3 Abgabe einer Fieuererklärung für die Peranlo gung zum Reichsnstopfer Zur Abgabe einer Steuererklärung sind verpflichtet: 1. a) die Angehörigen des Deutſchen Reichs; 5) Angehörige außerdeutſcher Staaten, die die deutſche Staatsangehörigkeit erſt nach dem 31. Juli 1914 verloren haben, und Staaten⸗ loſe, die am 31. Dezember 1919 im Deut⸗ ſchen Reiche einen Wohnſitz oder in Er⸗ mangelung eines Wohnſitzes ihren dauernden Aufenthalt gehabt haben; c) Angehörige außerdeutſcher Staaten, die ſich am 31. Dezember 1919 im Deutſchen Reiche 5 0 des Erwerbes wegen aufgehalten aben; falls die zu a bis c Genannten am 31. Dezember 1919 allein oder mit ihrer Ehefrau ein Vermögen von 5000 Mark und darüber gehabt haben oder eine Auf⸗ forderung zur Abgabe der Steuererklärung erhalten. 2. die nachſtehend Genannten und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe des Vermögens; a) inländiſche Aktiengeſellſchaften, Kommandit⸗ eſellſchaften auf Aktien, Kolonialgeſell⸗ ſchaften, Berggewerkſchaften und andere Bergbau treibende Vereinigungen, Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter. Haftung, Ver⸗ ſicherungsvereine, eingetragene Genoſſen- ſchaften, deren Anteile auf mindeſtens 50 Mark lauten, ſowie Kreditanſtalten; p) ſonſtige inländiſche juriſtiſche Perſonen; c) inländiſche nichtrechtsfähige Vereine ſowie ſonſtige inländiſche Vermögensmaſſen, die nicht dem Vermögen anderer Abgabepflich⸗ tiger anzurechnen ſind, insbeſondere Stif⸗ tungen ohne juriſtiſche Perſönlichkeit; d) die Eigentümer von inländiſchem Gruad⸗ und Betriebsvermögen oder diejenigen Per⸗ ſonen, denen nach Artikel 297 1 des Friedens⸗ vertrags eine Entſchädigung gewährt worden oder zu gewähren iſt. 3. wer zur Abgabe der Steuererklärung nach Nr. 1 und 2 Verpflichtete zu vertreten hat. Die Angehörigen des Deutſchen Reichs, die ſich bereits vor dem 31. Juli 1914 mindeſtens zwei Jahre ununterbrochen des Erwerbes wegen oder aus anderen zwingenden Gründen im Ausland * haben, ohne einen Wohnſitz im Inland 1 haben und noch am 31. Dezember 1919 im Aus⸗ and gewohnt haben, ſind zur Abgabe einer Steuererklä ung nur inſoweit verpflichtet, als ſie u den oben unter 2d bezeichneten Perſonen gehören. ieſe Ausnahme findet jedoch keine Anwendung auf Reichs⸗ und Staatsbeamte, die ihren dienſtli⸗ chen Wohnſitz im Ausland gehabt haben. Die zur Abgabe der Steuererklärung Verpflich⸗ teten werden aufgefordert, die Steuererklärung un⸗ ter Benutzung des vorgeſchriebenen Vordrucks ſp ü vic 28. Augun 1920 bei dem zeten Steuerkommiſſär einzurei⸗ chen. Ve r die Steuererklärung können! von dem gieten Steuerkommiſſär bezogen werden, ſoweit den Steuerpflichtigen Vordru⸗ eſtellt worden ſind und es ſich um die Stücke handelt, koſtenlos und ſoweit cke verlangt werden, gegen Zah⸗ lung vo(. für jedes weitere Stück. Die Verpflich Abgabe der Steuererklärung be⸗ ſteht auch wenn ein Vordruck nicht zugeſandt worden iſt. Die Einſendung ſchriftlicher Erklärungen durch die Poſt iſt zuläſſig geſchieht aber auf die Gefahr des zur Abgabe der Steuererklärung Verpflichteten und deshalb zweckmäßig mittels Einſchreibebriefs. Mündliche Erklärungen werden von dem unter⸗ eichneten Steuerkommiſſär während der Geſchäfts⸗ 8 zu Protokoll entgegengenommen. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegen⸗ den Steuererklärung verſäum wird mit Geldſtrafe zu der Abgabe der Steuererklärung angehalten; auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. d entgültig feſtgeſetzten Steuer aufgelegt werden. Wer das Reichsnotopfer ganz oder teilweiſe hinterzieht oder zu hinterziehen verſucht oder eine derartige Handlung ſeines Vorteils wegen begün⸗ ſtigt oder hierbei hilft oder wer ſeines Vorteils wegen Gegenſtände, von denen er weiß oder an⸗ nehmen muß, daß das Reichsnotopfer für ſie hin⸗ terzogen iſt, verheimlicht, abſetzt oder zu ihrem Abfatz mitwirkt, wird mit Geldſtrafe bis zum drei⸗ fachen Betrage der betreffenden Steuer beſtraft. Neben der Geldſtrafe kann auf Gefängnis u. Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt ſowie die Beſtrafung auf Koſten des Verurteilten bekannt⸗ gemacht werden. Vermögen das bei der Veran⸗ lagung zum Reichsnotopfer vorſätzlich verſchwiegen wird, verfällt zugunſten des Reichs. Sonſtige Zu⸗ über das Reichsnotopfer oder die zugehörigen Ver⸗ waltungsbeſtimmungen können mit Ordnungsſtra⸗ fen bis zu 1000 Mk. geahndet werden. Für die bis zum 30. Juni 1920 auf das Reichs⸗ notopfer bar gezahlten Beträge(8 41 des Geſetzes) werden 8 v. H und für die in der Zeit v. 1. Juli bis 31 Dezember 1920 bar gezahlten Beträge 4. v. H. als Vergütung gewährt. Die in dem§ 30 des Geſetzes über das Reichsnotopfer vorgeſchriebene ö⸗ prozentige Verzinſung der Steuer vom 1. Januar 1920 ab hört für den durch die Zahlung getilgten Betrag mit dem Tage der Einzahlung auf. Mannheim, im Inni 1940. Der Steuerkommiſſär Heidelberg⸗Land,. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis. Seckenheim, den 26. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Schmitt. Da wir trotz aller Bemühungen weitere ſprungfähige Ziegenböcke noch nicht erhalten konnten, wird bis auf Welteres die Sprung⸗ zeit wie folgt beſtimmt: Vormittags von 9 bis 11 Uhr und Nachmittags von 5 bis 7 Uhe. Seckenheim, den 26. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Koch 0 0 Lebens mittelanmt. Den Verkehr mit Heu betr. Wir bringen hiermit zur ortsüblichen Kenntnis, daß von der Durchführung des Verbols der Ausfuhr von Heu aus dem Lande Baden nach andern deniſchen Ländern künftig abg⸗ſehen wird. Damit ſind ſämtl Beſchränkungen des Verkehrs mit Heu im Inland beseitigt. Die Ausfuhr von Heu uch dem Reichsausland iſt jedoch auch weiterhin unterſagt. Lebensmittelamt. Pieiſe für Getreide aus der Ernte 1920 betr. Unter Hinweis auf die Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Laad⸗ wirtſchaft(Reichsgeſetzblatt No. 153 Seite 1456/57) teilen wir mit, daß die Preiſe fü Getreide aus der Ernte 1920 wie folgt feſt⸗ geſetzt worden ſind: 1. für ein Dz. Weizen und Spelz 1 Kernen) k. 164. 2. für ein Dz. Roggen Mk. 150.— 3. für ein Dz. Gerſte und Hafer Mk. 145.— Neben dieſen Preiſen werden die in§ 1 der Verordnung des Reichsminiſters für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft feſtgelegten Liefe⸗ rungszuſchläge(ſtehe unſere Verfügung vom 12. widerhandlungen gegen die Vorſchriften d. Geſetzes 1 alt 1920) Frühdruſch betr. noch gewährt] mende Spiel. Statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dall meine liebe gute Mutter Frau Elisabeth Kberhart.. nach langer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten heute in die Ewigkeit abberufen wurde. Seckenheim, den 25. Juli 1920. Georg Eberhard. Die Beerdigung findet Morgen Dienstag Vorm. 9 Uhr von Haupt- strasse 103 aus statt. in ein Di Peeiſe ſind Höhſtpreife im Sinne des Geſetzes Höchſtpreiſe betr, ſie gelten für den Verkauf durch den Erzeuger und ſchließen die Koſten für die, Beförderung bis zur Ver⸗ ladeſteſle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn oder zu Waſſer verſandt wird, ſo⸗ wie die Koſten des Einladens daſelbſt, ein. Lebensmittelomt. Milch⸗OCertenlung. Ab hente verteilt nur noch Milch händler gürgy abends Milch. Es müſ⸗ ſen daher alle Kunden von Bürgy ihre Milch hruds von 8 bis 9 Uhr abholen. Die Kunden von Blümmel, ſowie aller übrigen Milchhändler erhalten ihre Milch Wargens in der Zeit von 9 bis 10 Uhr. Die Milchausweiſe ſind ſtets vorzuzeigen Seckenheim, den 26. Juli 1920. Lebensmittelamt. Fußball⸗Vereinigung „ Sceckenheim. Heute Abend 9 Uhr Zusammenkunft der 2. Mannſchaft wegen Maunſchaftsauf⸗ ſtellung für das am nächſten Mittwoch kom⸗ Der Spielführer. 8888888 88888600 1 Ses Garantol zum Einlegen von Eiern Fr. Wagner Nachf Sec Sch S e e empfiehlt Inhaber W. Höllſtin. Einlegschwein zu verkaufen. Damenſtr. 5 2. St Tüeiſten-Verei Seckenheim. Heute Abend ½9 Uh Sache Jausön ö büͤchlein ſtets vorrätig ig de Druckerei ds. Blattes. Zesang⸗Probe za für Damen. 9 dur Um vollzähliges un du 5 pänktliches Eiſcheine! ſuhe bittet Der Vorstand Ausichts-Kar ten ſind stets zu aden 1 Georg Zimmerman