g Abonmementsprets: 8 A. Jahrg. Monatlich 4.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 1 fimtsblatt der Bürgermeisterdmfer Seckenheim. Zwesheim, Hleckaurhausen — Dienstag, 27. Juli 1920. ſerationsvreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., eklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Vr. 19810. ene Uu,% 3 fes“ Tagesſchau. tragt Zu deutſche wote au die Friedenskonferenz erſucht um Ir inn mmung zur Bildung einer freiwilligen Schutzwehr able ſenefufaffesen in Oſtpreußen zur Abwehr eines etwaigen 1 es. 12 anden man in Polen gemerkt hat, daß die hochtönend 2„ bird kehene Hilfe ausbleiben oder nur ſpärlich ausfallen Gcbacſi andgrht man zu Kreuz und ſendet Verkreter zu Waffen⸗ Ssverhandlungen. Mainz. Das„Echo du Rhin“ meldet, daß Dr. ie 97 Samstag nachmittag vor ſeiner Wohnung in aden von 3 mit Revolvern bewaffneten Männern ver⸗ . ud im Automobil ins unbeſetzte Deutſchland geführt V ie deutſchen Behörden geben an, daß ſie von die⸗ es Reihaftung nichts gewußt hätten, die auf Anordnung Art a. ichsgerichts in Leipzig von Polizeileuten aus Frank- wegen Vorkommniſſen politiſcher Natur, die auf er des Waffenſtillſtandes zurückdatierten, vorgenom⸗ den ſei. f . alte. Stelle des ausgeſchiedenen Profeſſors Dr. Lederer, iſt 4 Rathenau in den Reichswirtſchaftsrat berufen. e Tegern. 5 0 gheſſernernſee. Der Schriftſteller Dr. Ludwig Gaughofer iſt 9 f an Herzſchlag geſtorben. Abl Mofſenemem Eichsfelder Bauerntag haben die Bauern be⸗ M. 9 die Kartoffelpreiſe auf 22 M. und die Eierpreiſe auf a erabzuſetzen. hen geit en wor Waffenſtillſtandsverhandlungen zwiſchen Polen und Rußland. 4 Tu Polniſcher Heeresebricht f F. Juli Barſchan, 26. Juni. gaben ul 2 den n erbitterten Kämpfen der Forts von Grodno 0 die kacewi 1 Neſe ütherörfen gen Flbt e bewer Aae fi tsfälle 2 un Paal Jantoz hies griftezin und Rudnia vertriezen. Am 22. nachmit⸗ el til die rote Armee mit drei Infanterieregimentern, e iſion bei Wolocosna und Woloczca an. 989 ohlenen Stellungen zurückziehen, warf aber im den Feind über den Zbrucz und nahm ihre ellungen wieder ein. Die 6. Armee wurde ſüd⸗ n nn e den Feind auch üer nach mehrſtündigem harten Ringen über den Zbrucz zurück. Die Verluſte ſind auf beiden Seiten ſehr ſchwer. T. U. London, 26. Juni. Die Bolſchewiſten ſetzen ihren Vormarſch unaufhaltſam fort und rücken täglich 30 bis 40 Kilometer vor. Sie ſtehen augenblicklich bei Bialoſtock, 150 Kilometer von Warſchau entfernt, das bereits von der rückt gegen Warſchau vor. . Polen ſucht in Amerika Hilfe. T. U. Waſhington, 26. Juli. Die polniſche Regierung hat das Staatsdepartement gebeten, zu erklären, daß Polen in ſeinem Kampfe gegen die Bolſchewiſten die moraliſche Unterſtützung der Vereinigten Staaten habe. Einberufung neuer polniſcher Jahrgänge. T. U. Warſchau, 26. Juli. Von einer Räumung Lem⸗ bergs kann keine Rede ſein. In Warſchau herrſcht völlige Ruhe. Der Verkehr auf den Bahnhöfen überſteigt nicht den ſonſt üblichen. Der amtliche„Moniteur“ veröffentlicht die Einberufung aller von 1890 bis 1894 Geborenen zu den Waffen. Ein Erlaß des Staatspräſidenten Pilſudski ſichert völlige Straffreiheit allen Deſerteuren zu, die ſich innerhalb zweier Wochen wieder zum Dienſt melden. Nach einer Pri⸗ vatmeldung aus Lemberg ſollen die polniſchen Truppen am Freitag abend Dubno zum dritten Male den Bolſchewiſten entriſſen haben. Die Zbrucza⸗Linie ſoll bereits in polni⸗ ſchem Beſitz ſein. 2. Frankreich ſieht Geſpenſter. W. T. B. Paris, 26. Juli. Jiie„Humanité“ erfährt: Die widerſinnige Legende einer Allianz Lenin⸗Ludeudorff, die die bürgerliche Preſſe unausgeſetzt verbreitet, male die Ge⸗ fahr einer Entente zwiſchen Berlin und Moskau zur Ver⸗ nichtung Polens und des Friedensvertrages von Verſailles an die Wand. Aber zwiſchen dem Deutſchland Fehrenbachs und dem Rußland Lenins ſei ein Einverſtändnis uumöglich. Viel eher ſei ein Druck der Entente auf Deutſchland zu befürchten, damit es zum Mitſchuldigen einer militäriſchen Handlung gegen Sowjetrußland ſich mache. 8 Die„Humanité“ zähl auf die Wachſamkeit des deutſchen Proletariats. Wenn die Verhandlungen zwiſchen Polen und Rußland angoͤknüyft ſeien, müſſe Rußland die ſofartige Ah⸗ beruſung der franzöſiſchen Miſſion aus Polen verlangen und die Barriere miiſſe ſallen, die jede wirtſchaftliche Ber⸗ bindung zwiſchen Deutſchland und Rußland verhindere. Auch Frankreich für Verhandlungen? W. T. B. Paris, 26. Juli. Der„Gaulois“ ſchreibt über die Lage in Polen, wir müſſen wünſchen, daß Sie Sowjet⸗ regierung willens iſt, zu verhandeln, weil wir ſonſt Eut⸗ ſcheidungen treffen müßten, denen ſich das Land vfſenſicht⸗ lich feindlich zeige und die in Frankreich eine Kriſis her⸗ verrufen könnten. Die Antwort der Sowjetregierung an Polen. T. 1. Wien, 26. Juli. Die Sowjetregierung hat duech ihren Generalſtab einen Funkſpruch an das polniſche Ober⸗ kommando gerichtet, worin mitgeteilt wird, daß die Regie⸗ rung der Sowjetrepublik bereit iſt, in Waffenſtillſtandsver⸗ handlungen einzutreten. Das polniſche Kommando wird erſucht, ſofort den Ort feſtzuſtellen, wo die Verhandlungen gepflogen werden ſollen. Unterzeichnet iſt der Funkſpruch vom Chef des Generalſtabes der revolutionären Armee und vom Volkskommiſſar für Militärweſen. Von den polniſch⸗ruſſiſchen Waffenſtillſtandsverhandlungen. T. U. Königsberg, 26. Juli. Aus Moskau wird funken⸗ telegraphiſch gemeldet, daß das Oberkommando der Roten Armee ein von Tſchitſcherin unterzeichnetes Telegramm er⸗ halten habe, das den Oberkommandiexenden beauftragt, ſo⸗ fort mit dem Oberkommando der Noſen Verhandlungen Zivilbevölkerung geräumt wird. Das bolſchewiſtiſche Heer über den Abſchluß eines Waffenſtillſtandes einzuleiten und Friedensverhandlungen vorzubereiten. Uliimatum Litauens an die Sowjetregierung. T.. Kowno, 26. Juli. Die Beziehungen zwiſchen Li⸗ tauen und Sowjetrußland drohen ſich neuerdings zu ver⸗ ſchärfſen. Der litauiſche Außenminiſter hat nunmehr an Tſchitſcherin eine Note gerichtet, in der nochmals die Mos⸗ kouer Regierung zur Räumung Wilnas aufgefordert und das Zurückziehen der bolſchewiſtiſchen Streitkräfte auf die vereinbarte Demarkationslinie verlangt wird. Die Note bat den Charakter eines Ultimatums. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß bei einer ablehnenden Haltung der Räteregie⸗ rung die Möglichkeit eines neuen ruſſiſch⸗litauiſchen Kon⸗ fliktes in die Nähe gerückt ſei. f Lenins Ziele. T. f. Kopenhagen, 26. Juli. ſingfors hat Lenin erklärt, daß eine gemeinſame Grenze zywiſchen Rußland und Deutſchland für die Zukunft beider Stagten unbedingt notwendig ſei. Der Angriff gegen Polen wird ſolauge fortgeſetzt werden, bis dieſes Ziel erreicht ſei. Lloyd George über die bolſchewiſtiſche Gefahr. W. T. B. Amſterdam, 24. Juli. Nach dem erſt heute hier eingetroffenen ausführlichen Wortlaut der Unterhausrede Lloyd Georges ſagte dieſer mit Bezug auf das Vorrücken der Bolſchewiſten gegen die deutſche Grenze: Wir müſſen uns klar machen, was das bedeute, Deutſchland mit ſeinen Laſten, ſeinen Verpflichtungen und einer überwältigen Schuldbürde. Es beſteht für jeden Schuldigen die große Verſuchung, einen Ausweg zu finden. Früher würde dies nur durch Anarchie möglich geweſen ſein, aber es gibt in Deutſchland Millionen von Menſchen, die ngeduldig werden, und es giht in Deutſchland Millionen kriegsgeübter Mäu⸗ ner. Ich bitte Sie, nur an die Möglichkeit zu denken, daß die Alliierten der Früchte ihres teuer erkauften Sieges be⸗ raubt werden könnten. Die Alliierten ſind unter dieſen Umſtänden zu dem Entſchluß gelangt, den Marſch der ie durch polniſches Gebiet unbedingt zu ver⸗ indern. Verſtärkung der engliſchen Beſatzung in den Abſtimmungs⸗ f gebieten. Tau. Baſel, 26. Juli. Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß ſtarke engliſche Beſatzungen in öſtlicher Richtung die Oſtſee paſſiert haben mit dem Kurs nach Riga. Längs der uſtpreußiſchen Grenze trifft man immer neue reguläre pol⸗ niſche Truppen auf der Flucht. Der italieniſche Komman⸗ dant im Abſtimmungsgebiet Allenſtein kündigte das unmit⸗ telbar beyorſtehende Eintreffen ſtarker alliierter Truppen⸗ teile im Abſtimmungsgebiet an. 8 Der Ausnahmezuſtand in Oſtpreußen. W. T. B. Berlin, 26. Juli. Von ſeiten des Reichsmini⸗ ſteriums wird erklärt, daß der Ausnahmezuſtand für Sſt⸗ preußen nicht auf Grund der inneren ſondern der äußeren Lage erklärt worden t. Die vollziehende Gewalt liegt in den Handen des militär iſchen Geehlshabers, Generals Baf⸗ ſel. Als Zivilkommiſſar iſt ihm der Oberpräſident beige⸗ geben. Die Verſtärkung der Grenztruppen. T.u. Baſel, 26. Juli. Der„Temps“ vom Freitag mel⸗ det, daß Deutſchland in einer Note vom 20. Juli um die Ermächtigung nachgeſucht habe, die Truppen in Oſtpreußen dur Freiwillige zu verſtärken und die Geviete von Allen⸗ ſtein und Marienburg zu beſetzen. Die Note wurde ſofort dem Botſchafterrat überreicht, der ſie gegenwrätig prüſt. Sozialdemokraten gegen eine Verletzung der Neutralität durch Deutſchland. W. T. B. Berlin, 26 Juli. Die unabhänaige ſozialdemo⸗ 1 Veſſen Bild trägſt du im Herzen? Roman von Erich Ebenſtein. (Nachdruck verboten.) „ 10 5 ches Licht ſetzten. Sie ſelbſt iſt arglos und gut. Ich ſuſteundlilimmt, es fiel ihr innerlich ſogar recht ſchwer, ſehr gnädf gegen mich zu ſein, denn bis dahin war ſie mir „ dig geſinnt.“ blüfft i Gräfin ſtarrte ihre Tochter einen Augenblick ver⸗ ſie bott als traue ſie ihren Ohren nicht. Dann lachte 60 60 ale 82 biſt und bleibſt ein dummes Schäfchen, mein Kind! ung 0 iter, was ich zunächſt über Hallerſtein in Erfah⸗ lubt 5.8. Der kleine Erbprinz iſt viel kränker, als man hw, Bwar ist die Geſahr in Bezug auf die Diphtheritis ze. aber Dr. v. Seilern ſoll erklärt haben, daß die 5 derbnrſtitution des Kindes nur dann dauernde Geſund⸗ 3 ch eznürgt, wenn die äußerſt ſchwach entwickelten Organe e 5 1 a fig Verben brgfaltig angepaßte, lang fortgeſetzte Kur gekräf⸗ 5 den da glaube, da hat er recht! Achim machte mir nie lünen fl eines kranken, wohl aber eines beängſtigend b 1 Kindes d i i 5 d i 7. 3 ng dürfte! as einer zielbewußten ärztlichen Behand — und Fl öglich. Jedenfalls war die Erbprinzeſſin gleich Feuer ein n e für den Plan und beſchwor Seilern, der noch bende f man Och bin überzeugt, daß die Erbprinzeſſin nur tat, was dem Kinde?“ „Oh, Mama! Wie ſchlecht du immer gleich von den Menſchen denkſt,“ rief Lore unwillig. „Weil ich die Welt kenne! Wir werden ja ſehen! Denke an meine Worte!“ 0 „Und ich ſage dir, es iſt abſcheulich! Eine Frau, die ſo lauter und hochgeſinnt iſt wie die Erbprinzeſſin! Ich ſchwöre dir, ſie hat nichts, gar nichts im Auge als das Wohl ihres über alles geliebten Kindes!“ Wieder lächelte die Gräfin ſpöttiſch. „Möglich. Jedenfalls aber paßt dem Erbprinzen die ganze Geſchichte nicht, und als er davon erfuhr, ſoll es zu einer ſehr ſcharfen Auseinanderſetzung gekommen ſein. Er nannte die vorgeſchlagene Kur einen Blödſinn, Seilern einen Streber, der abſichtlich den kleinen Erbprinzen leidend er⸗ kläre, was er in Wahrheit gar nicht ſei. Das Kind ſei einfach verzärtelt, müſſe unter ſtramme männliche Zucht und ſolle gleich nach der Geneſung mie Major Lavandal als Erzieher nach einem herzoglichen Schloß in der Provinz gebracht werden.“ „Um Gotteswillen, die arme Erbprinzeſſin! her weißt du alles ſo genau?“ „Von der Oberſtin natürlich. Ihre Tochter, die doch Hofdame bei der Erbprinzeſſin iſt, hatte geſtern Dienſt und dabei Gelegenheit, alles ſelbſt zu beobachten.“ „Und die Erbprinzeſſin fügt ſich in die Trennung von Aber wo⸗ „Vorläufig noch nicht. Sie will kämpfen bis aufs äußerſte, und wandte ſich zunächſt an den Herzog, der ihr bisher immer die Stange hielt und daher geſtern auch gleich nach Hallerſtein fuhr. Dort ſprach er zunächſt mit der Erb⸗ prinzeſſin, dann mit Dr. von Seilern, der immer noch draußen weilt und die Behandlung des Kindes leitet.“ „Nun— und?“ „Man weiß noch nichts Beſtimmtes. Die Markſtein glaubt aber, daß es der Erbprinzeſſin gelang, ihn auf ihre Seite zu bringen. Am ſpäten Abend hatte er eine lange Un⸗ mehr die unglückliche terredung unter vier Augen mit ſeinem Sohn. In der Nacht ſoll er erkrankt ſein. Einige ſagen„Herzſchwäche“, an⸗ dere ſogar„ein leichter Schlaganfall“. Trotzdem beſtand er darauf, am Morgen in die Reſidenz zu fahren. Denn die politiſche Konſtellation...“ Der Eintritt der Aufwartfrau unterbrach das Geſpräch. Sie übergab Lore ein Schreiben, das ſoeben durch einen Lakai vom Oberſthofmeiſteramt gebracht worden war. Die Gräfin war lebhaft aufgeſprungen und guckte ihrer Tochter während des Leſens über die Schulter. f „Aha,“ lächelte ſie dabei,„das nimmt mir meine dritte Neuigkeit alſo vorweg!“ a Die junge Hofdame ſtarrte ſie beſtürzt an. „Du wußteſt bereits darum, Mama?“ f „Jawohl, und hat mich natürlich in die beſte Laune verſetzt! Das Glück erklärt ſich entſchieden für uns! Er kehrt zurück und damit hat die Flitterwochenkomödie ihr Ende ge⸗ funden!“ Lore war tief erblaßt. „Willſt du damit ſagen, Mama, daß.. daß zwiſchen dem Prinzen und ſeiner Gemahlin nicht alles iſt, wie es ſein ſolle? Iſt... etwas vorgefallen?“ ſtammelte ſie. 4 „Darüber weiß ich nichts, obwohl ich überzeugt bin, daß es dieſer blonden Prinzeſſin nicht gelungen iſt, das Bild einer gewiſſen andern aus dem Herzen ihres Gemahls zu verdrängen! Jedenfalls iſt der offizielle Grund dieſer Rück⸗ kehr der, daß man ſich gefaßt machen muß, vielleicht in einen Krieg verwickelt zu werden und daher alle auf Urlaub befind⸗ lichen Offiziere ſchleunigſt zurückberief. Ich glaube übri⸗ gens,“ fügte ſie ſpöttiſch lächelnd hinzu, daß der Prinz ſelbſt jetzt recht froh ſein wird, nicht bloß Ehemann, ſondern auch Offizier zu ſein! Meinſt du nicht auch?“ Die Tochter ſchwieg. Es war wie erleichtertes Auf: atmen durch ihre Seele gegangen. Alſo kein Zerwürfnis gottlob! Nicht ſie— oder viel⸗ Verblendung des Prinzen war ſchuld. Gortſetzung folgt.) 8 und Edingen . Nach Meldungen aus Hel⸗ 3 1 3 0 5 kratiſche Partei veröffentlicht in der„Freiheit“ einen Auf⸗ ruf, worin ſie die deutſchen Arbeiter auffordert, eine Ver⸗ letzung der von Deutſchland proklamierten Neut lität in dem Kriege zwiſchen Sowjet⸗Rußland und Polen durch die Entente nicht zuzulaſſen, insbeſondere den Verſuch des Durchmarſches franzöſiſcher Truppen durch deutſches Ge⸗ biet und die Auslieferung der von Deutſchland an die Entente abzuliefernden Waffen an Polen nicht zu geſtatten. Die deutſche Arbeiterklaſſe ſoll dadurch ihre Solidarität mit den kämpfenden Arbeiter“ und Bauern Sowjet⸗ Rußlands zum Ausdruck bringen, und, wenn es nötig ſei, entſprechend handeln. j. Berlin, 26. Juli. Von zuſtändiger Stelle wird dem Wolff⸗Bireau mitgeteilt:* Deutſchland hat ſeine Neutralität gegennber Rußland und Polen erklärt. Maßgebend für das Verhalten der deutſchen Regierung würden nur die allgemeinen Grund⸗ ſätze des Völkerrechts ſein, da Deutſchland dem Völkerbunde nicht angehöre. Hinſichtlich der Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen ſei das Haager Abkommen von 1907 maßgebend. der tät. Zwar hebt er den Friedensvertrag zwiſchen ind und Rußland auf, ſtellt aber den Kriegszuftand nicht wieder her.(Art. 116.) Aushändigung der hland abzuliefernden Waffen an Polen don: gt werden, da die Waffen nach ausdrück ug zerſtört werden ſollen.(Art. 167.) Trup: te der Alliierten durch Deutſchland ſind bei 2 des Friedensvertrages vorgeſehen, können erſtützung im Kriege, nicht aber im Frieden ven den beteiligten Staaten vorgenommen werden. Merkwürdige Kriegsgefangenenzüge. T. U. Dresden, 26. Juli. In der geſtrigen Sitzung der Volkskammer teilte bei der Etatberatung der Abgeordnete Lipinski(U. S. P.) mit, daß am Donnerstag nachmittag ein Eiſenbahnzug mit Gefangenen in Dresden angekommen ſei. Dieſe angeblichen Gefangenen ſeien in neue engliſche Uniformen gekleidet und bewaffnet geweſen. Auch Muni⸗ tionswagen habe der Zug geführt. Ein zweiter Zug ſei ſchon Mittwoch, von Hamburg kommend, in Dresden ein⸗ gelaufen und ſei ebenfalls mit uniformierten bewaffneten engliſchen Soldaten beſetzt geweſen. Die Züge ſeien als Lebensmittelzüge deklariert geweſen. Es handele ſich offen⸗ bar um einen Bruch der deutſchen Neutralität. Die Sol⸗ daten hätten unverweilt entwaffnet und interniert werden müſſen. Miniſterpräſident Buck erklärte darauf, daß am Donnerstag an die ſächſiſche Regierung ein Telegramm aus Berlin eingetroffen ſei, nach dem in Kuxhaven ein Dampfer mit tſchecho⸗ſlovakiſchen Kriegsgefangenen angekommen wäre, durch die Sachſen transportiert würden. Auf dem Bahnhof Dresden⸗Friedrichſtadt ſei von dieſer tſchechiſch ſprechenden Perſon feſtgeſtellt worden, daß es ſich tatſächlich um Tſchechen handelt. Ob engliſche Soldaten dabei geweſen ſeien, wiſſe er nicht. Es ſeien aber nachträglich Bedenken aufgeſtiegen, weil die Soldaten der Trausporte im Beſitze aller Waffen waren und neue Uniformen trugen. Der ſäch⸗ ſiſche Geſandte in Berlin iſt beauftragt, Erkundigungen ein⸗ zuziehen. Im übrigen habe er, Buck, die Ueberzeugung, daß ſchon die Eiſenbahnen alles tun würden, um ſolche Trans⸗ porte unmöglich zu machen. Der augebliche Tru nenſchmunggel durch Sachſen. D. U. Dresden, 26. Juli. Wegen der tſcheche⸗flovakiſchen Trusrentrausporte durch Sichſeu iſt beim ſächſiſchen Mini⸗ ſtenjum des Aeußern vor zeſtern vom Auswärtigen Amt in Berlin die Mitteilang eing(ofen daß es ſich in der Tat um die Rückbeforderung der tſchecho⸗ſlonakiſchen Soldaten der ehemaligen öſte reiche ſe en Atme und auch der Jeber⸗ läufez, die bisher in Rußland: rüngehalten murder, gan⸗ dele. Die Truppen wurden gon Bodenbach aus in Heimat entlaſſen. ö Deutſchland. f W. T. B. Berlin, 26. Juli. Am 23. d. M. trat im Reichs⸗ ernährungsminiſterium eine Konferenz zuſammen, die von den im Kohlenbergbau beteiligten Organiſationen der Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer b eſchickt war, um über die Durchführung des Spaer Abkommens in der Kohlenfrage zu beraten. Nach eingehender vierſtündiger ſachlicher Aus⸗ 8 1575 kam die Konferenz einſtimmig zu folgendem Er⸗ gebnis: 7 1. Es iſt dauernd eine Millionen Tonnen Mehrförde⸗ rung gegenüber der Maiförderung erforderlich, wenn trotz der bevorſtehenden Belieferung der Entente unſere deutſche ö Wirtſchaft auch nur in ihrem heutigen Beſtande aufrecht er ⸗ halten werden ſoll. 2. Die Braunkohle kann in ſtärkerem Umfange heran⸗ gezogen werden. l 3. Zunächſt iſt eine allgemeine Beſſerung der Lebens⸗ haltung der Bergarbeiter in Angriff zu nehmen. a 4. Das beſtehende Ueberſchichtenablommen ſoll nicht ge⸗ kürzt werden. Etwaige Differenzen ſollen in baldigen Ver⸗ handlungen geklärt werden. 5. Es empfiehlt ſich, daß zunächſt die beiderſeitigen Ver⸗ bände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in eine Prüfung darüber eintreten, welche Maßnahmen zur Erzielung der Mehrförderung zu ergreifen ſind. 6. Sodann ſollen gemeinſame Beratungen innerhalb der einzelnen Bergreviere ſtattfinden, die durch das Reichsmi⸗ niſterium einzuleiten ſind. 7. Jeglicher Verſchiebung mit Kohlen iſt mit größtem Nachdruck entgegenzutreten. N 5 Am Nachmittag fand eine weitere Beſprechung im enge⸗ ren Kreiſe zwiſchen dem Reichsernährungsminiſter und den Vertretern der Bergleute ſtatt, die ſich mit der Frage be⸗ faßte, welche Lebensmittellieferungen für die Bergleute in erſter Linie in Betracht kommen. W. T. B. Berlin, 26. Juli.(Amtlich) Das Reichskabi⸗ nett erledigte am Freitag eine umfangreiche Tagesordnung. U. a. ſtimmte das Kabinett dem Eutwurf des Reichslohn⸗ tarifs der Eiſenbahner im weſentlichen zu. beſchloſſen, daß künftig in Verhandlungen wegen Aenderung des Reichslohntarißs nur nach Genehmigung des Kabinetts eingetreten werden dürfe. Der Reichsverkehrsminiſter und der Reichspoſtminiſter werden beauftragt, ſofort in Ver⸗ bindung mit den anderen beteiligten Reſſorts, namentlich mit dem Reichsarbeitsminiſterium, alle Maßnahmen zu prüfen und Anordnungen zu treffen, die dazu führen ſollen, 8 Betriebe wieder rentabler zu machen. Das Kabinett er⸗ mächtigte ferner den Reichsfinanzminiſter, bei der i Reichs beſoldungsgeſetz vorgeſehenen Nachprüfung der ſoldungsordnung Aenderungen in Rückſicht auf die in d Beſoldungsordnungen der Länder enthaltenen Weifunge vorzuſchlagen. Der Finanzminister wurde ferner ermäch⸗ tigt, in Verhandlung mit dem Reichsrat darüber einzutre⸗ ten, daß die in den Staatsvertrag für den Rücktritt der verreichlichten Beamten vorgeſehene Friſt anderweitig feſt⸗ geſetzt wird. W. T. B. Berlin, 26. Juli.(Amtlich) Das Kabinett hat beſchloſſen Dr. Walther Ratenau zum Mitglied des bor⸗ läufigen Reichswirtſchaftsrates zu ernennen und Dr. Gug⸗ genheimer als Kommiſſar der Reichsregierung bei dem vor⸗ läuſigen Reichswirtſchaftsrat aufzustellen. 11 m von Sthmier hungen eriunden. Dabei wurde. das Mandat, um eine wirklie,(öſtimmung zu verhindern. Bei dieſer Sachlage kann es nicht Wunder nehmen, wenn die einge⸗ ſchüchterte Bevölkerung ſich nicht getraute, abzuſtimmen. Wenn kaum ein Hundertſtel der Stimmen für Deutſchland abgegeben wurde, ſo iſt dieſes Verhältnis handgreiflich, daß keiner unbefangen daran vorübergehen kann und daß a. ch der Völkerbund, der nunmehr über das Schickſal der beiden Hreiſe entſcheiden ſoll, dieſes Ergebnis nicht als den Aus⸗ druck des wahren Bolkswillens wird anſehen können. Rücktritt des Reichskommiſſars Stutz. T. U. Berlin, 26. Juli. Wie das„Berl. Tagbl.“ hört, wird Reichskommiſſar Geheimer Rat Stutz demnüchſt von ſeinem Amt zurückgetreten, da die Kohlenverteilung im An⸗ ſchluß an das Abkommen von Spa nie möglich ſein wird. Ein Reichskommiſſar für die Entwaffnung. T. U. Berlin, 24. Julfi. Wie das„Berl. Tagbl.“ hört, werden in dem Geſetzentwurf über die Entwaffnung der Zivilbevölkerung nicht das Reichsminiſterilum oder die ein⸗ zelnen Reichswehrſtellen mit der Entwaffnung der Zivil⸗ bevölkerung betraut, ſondern es wird ein beionderer Reichs⸗ köommiſſar dafür vorgeſehen. miſſar wird weitgehende zum Teil d ommen, um innerha 5 die Ent⸗ waffnung mit der pate durchfübe 15 5 e der Berg T.U. Duisburg, 26. Juli. Eine neue Konferenz, die ge⸗ meinſam von den freien Gewerkſchaften und links radikalen Gewerſchaftsorganiſationen von Rheinland⸗Weſtfalen nach Dortmund einberufen worden war, befaßte ſich nochmals mit der Unterſtützungsfrage der Märzopfer ſowie mit der Amneſtie und Freilaſſung der noch in Haft befindlichen po⸗ litiſchen Gefangenen. Es wurde eine Kommiſſion gewählt, die bereits nach Berlin abgereiſt iſt, um bei den in Frage kommenden Miniſterien vorſtellig zu werden. Ausſchluß der deutſchen Chirurgen aus der internationalen Gemeinſchaft. T. U. München, 26. Juli. Der chirurgiſche Kongreß in Paris hat den Ausſchluß der deutſchen Chirurgen aus der internationalen chirurgiſchen Geſellſchaft beſchloſſen mit der Begründung, daß die deutſchen Chirurgen im Kriege in⸗ human gegen die feindlichen Verwundeten geweſen ſeien. Demgegenüber ſtellt der Leiter der chirurgiſchen Abteilung 4 des Weltkrieges, Geheimrat Profeſſor v. Sauerbruch, einer der bedeutendſten Chirurgen Deutſchlands, feſt, daß die deutſche Chirurgie im Weltkriege ſich bemühte, Freunden und Feinden ihr Beſtes zu geben. Geheimrat v. Sauer⸗ bruch nennt den Ausſchluß eine Fortſetzung der Hetze gegen Deutſchland und eine Infamie. Die deutſche Abordnung für die zweite Internationale. T. U. Berlin. 26. Juli.(Vorwärts.) Für den Inter⸗ nationalen Sozialiſtenkongreß in Genf(zweite Internatio⸗ nale), der am 31. Juli beginnt, wird die ſozialdemokratiſche Partei als ihee Vertretung entſenden: Hermann Müller, Otto Wels, Philipp Scheidemann, Dr. Johann Meerfeld (Köln), Eduard Bernſtein, Friedrich Stampfer, den ſächſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Buck, Dr. Adolf Braun und Frau Juchacz. Gleichzeitig wird in Genf ein Internationaler Bergarbeiterkongreß tagen, an dem gleichfalls eine ſtarte deutſche Delegation, etwa 35 Vertreter, teilnehmen wird. Das neue ſächſiſche Wahlgeſetz. T. U. Dresden, 26. Juli. Die ſächſiſche Volkskammer nahm geſtern das ſächſiſche Wahlgeſetz einſtimmig an. Der künftige Landtag beſitzt danach nur 96 Abgeordnete. Wahl⸗ berechitgt ſind alle reichsdeutſchen Männer und Frauen, die 20 Jahre alt ſind und in Sachſen wohnen. Doch können ſächſiſche Staatsbeamte und Staatsarbeiter, die außerhalb Sachſen wohnen, mitwählen. Wählbar iſt jeder, der minde⸗ ſtens ein Jahr Reichsangehöriger iſt. Die Wahlkreisein⸗ teilung iſt dieſelbe, wie bei den Reichstagswahlen. 5 Unruhen in Trier. T. U. Köln, 26. Juli. In Trier kam es zu ſchweren Le⸗ bensmittelunruhen. Die Menge plünderte die Läden und Warenhäuſer und zertrümmerte zahlreiche Fenſterſcheiben. Da die Polizei der Ruheſtörer nicht Herr werden konnte, mußte die Hilfe der franzöſiſchen Beſatzungstruppen in An⸗ ſpruch genommen werden. a W. T. B. Ludwigshafen, 26. Juli. Da für das Saargebiet eine örtliche Vertretung vorgeſehen iſt, die von der Bevöl⸗ kerung gewählt werden ſoll, haben die Vorſtände der politi⸗ ſchen Parteien in einer Eingabe an die Regierungskommiſ⸗ ſion das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht vorgeſchlagen und den Wunſch ausgeſprochen, zu den vor⸗ bereitenden Beſprechungen hinzugezogen zu werden. Vermiſchte Nachrichten. Die Lage in Irland. W. T. B. London, 26. Juli. Der Vizekönig von Irland, Marſchall Freuch, und General Mae Ready, Oberkomman⸗ dant der engliſchen Truppen in Irland, ſind nach London berufen worden. Der Zweck ihrer Reiſe iſt eine Beratung der iriſchen Frage durch das Kabinett. T. U. London, 26. Juli. Das Hauptquartier der Frei⸗ willigentruppen vor Ulſter gibt bekannt, daß Oberſtleutnant Spender den Oberbefehl über die Ulſtertrupvben überuom⸗ men hat, und fordert alle loyalen Männer auf, ſich bei ihren zuſtändigen Bataillonen zu melden. Sir Edward Caxſon ſandte eine Botſchaſt nach Belfaſt, in der er der beſten Hoff⸗ nung Ausdruck gibt, daß alle Unioniſten in Belfaſt den Be⸗ hörden bei der Unterdrückung von Unruhen und bei der Wiederherſtellung des Friedens beiſtehen werden. Frauzöſiſch⸗engliſches Abkommen. W. T. B. London, 26. Juli.(Reiter.) Heute abend iſt der Wortlaut eines Abkommens veröfentlicht worden, wo⸗ durch die engliſche und die franzöſiſche Renierung ſich ver⸗ pflichten, mit Bezug auf die Oele zeugung in Rußland, Ru⸗ münfen und Meſopotanlen, ſowie in den beiderſeitigen Kolo⸗ nien zuſammenzuhalten und einander zu unterſtützen. Der Vor marſch der Griechen. Paris, 24. Juli. Nach einer Athener Havas⸗Meldung ſetzten die griechiſchen Truppen in Thrazien ihren Vor⸗ marſch fort und landeten weitere Abteilungen in Rodoto. In der Umgebung von Adrienrpel ſeien zwiſchen den grfe⸗ chiſchen und den naticnaliſtiſchen Truppen Kämpfe Gange. a . Die Knpfe um Dalona. Nom, 2] Juli. Nach einer Steſani⸗molsung aus Va! haben die Aufſtändiſchen während der Nacht auf der gan⸗ zen Front angegriſſen und an mehreren Stellen den Draht⸗ verhau durchbrechen können. Mit Hilfe der Marine gelang es den italieniſchen Truppen nach langen Kämpfen, ihre eigenen Linien wieder herzuſtellen und den Inſurgenten ſchwere Verluſte beizufügen. Italieuiſche Miniſterbeſyrechunngen. n T. U. Rom, 25. Juli. Am 24, d. M. hat eine einſtündige Konferenz zwiſchen Giolitti, dem Außenminiſter Sforza, dem Senatspräſidenten und dem früberen Außenminiſter Tittoni, ſowie dem franzöſiſchen Botſchafter Barrere ſtatt⸗ gefunden. Thema der Verhandlungen war die ruſſiſche Frage. Die ſuyriſche Frage. Paris, 26. Juli. In ſeiner Senatsrede ging Miniſter⸗ präſtdent Millerand auch auf die ſyriſche Feage ein, die, wie er ſagte, mit der Frage des Friedensvertrages mit der Türkei verknüpft ſei. Frankreichs Lage in Syrien ſei durch 5 das Frankreich übertragen werde, gebeſſert Frage des Senaturs Deſtou melles de Mandat er meine, antwortete Mille rand, England in Meſo⸗ 75 worden. Auf die Conſlans melches a das Mandal, welches das gleiche iſt, potamien übertragen wurde. Englaud könne ſich n unſere Haltung in Syrien einmiſchen, und wir nicht ſeinige in Meſopotamen. Millerand deutete darau daß Bonar Laws Erklärung in dieſer Richtung ar Emir Feyehal wohl Eindruck gemacht haben würde. Belgien und die Einberufung des Völkerbundes nach l T. U. Berſſel, 26. Juli. Bei Beſprechung der berufung des Völkerbundes nach Genf, erklärte der A miniſter im Senat, daß die Enttäuſchung in Belgien 9 ſein wird, wenn dieſe Nachricht ſich beſtätigte. i g 5 4 Das Handwerk und die Preisſenkn Die Handwerkskammer Karlsruhe ſchreibt uns:: 8 Zweierlei Vorgänge ſind gegenwärtig zu beobachten:! Fallen der Preiſe für gewiſſe Waren und Warengru und ein allgemeines Streben der Verbraucher, Körpers ten, Behörden uſw., dieſe Entwicklung mit allen mögli Mitteln tunlichſt zu beſchleunigen. 9 Einen Preisabbau erſehnen alle Kreiſe des Volkes faſt alle Kreiſe des Wirtſchaftslebens, nicht zuletzt Handig und Gewerbe. Der überraſchende Umſchwung der 1 bewegung verſcheuchte die Schwärme jenes Ungeziefers) n den Waren märkten und den Wertpapier⸗ u. Deviſenbül das ſich als ſchädliche Schmarotzer am deutſchen Wirtſche körper feſtgeſaugt hatte. Dieſe Schieber und Wucht waren hau: hlich ſchuld, wenn Treu und Glauben im ſchäftsverkehr faſt völlig unbekannte Dinge geworden Die Erzeugerkreiſe nutzten ihre Macht und erklärten fach, daß ſie in Anbetracht der Unüberſehbarkeit der ſtehungskoſten die Preiſe vom Tage der Lieferung ſchreiben müßten. Mit dem Eſſen kam der Appetit 9 die weitere Vorſchrift, daß, ſelbſt wenn eines Tages Preiſe ſinken ſollten, dann die Preiſe vom Beſtellunge gelten müßten. So vollzog ſich Preisaufſchlag auf Pei aufſchlag zu bisher ungeahnter Höhe. Es war ſozuſoh die Periode der hemmungsloſen Addition der Erzeugun koſten, immer zu Laſten des Verbrauches. 16 Die Gewerbetreibenden und Handwerker waren nicht der Lage, die ihnen von der Induſtrie und dem 1 handel diktierte„Verbandskonditionen“ weiterzule denn ſie waren Endverkäufer, Letztverkäufer— und Ende trägt bekanntlich immer die Laſt. Sie mußten Hand zu Hand abgeben, was die Großen ihnen abzu geruhten. Heute aber wehren ſich die induſtriellen We verkäufer nach Kräften gegen eine Preisſenkung, be ſie ihre teuer gekauften Vorräte zu angemeſſenen Pre abgeſtoßen haben. Die Handwerker und Gewerbetreibe aber ſtehen vielfach vor dem Ruin, weil ſie die Waren zu teuren Preiſen heranrollen, weder unterzubringen bezahlen, noch loszuwerden wiſſen. Denn das Publil ſtreikt, teils weil es zu hohen Preiſen nicht mehr kal kann, teils weil es nicht mehr kaufen will. 29 Selbſtverſtändlich begrüßt es daher nur Handwerk Gewerbe, wenn möglich allſeitig und energiſch auf Sen der Preiſe hingewirkt wird Hierbei aber muß Plaume keit und Verſtändnis für die Grundlage der Preisbild walten. In dieſem Sinne hat bereits die Handwerks mer Karlsruhe durch ihren Vorſitzenden und den Syn in öffentlichen Verſammlungen dem Handwerk geeig Richtlinien gegeben. Die Frage des Abbaues der Preiſe für hondwe Leiſtungen und Lieferungen iſt eine Frage der Preibild! Rohmaterialien, Löhne, Unkoſten u. Gewinne ſind die p bildenden Faktoren im Handwerk. Für Leder, Zink, Glas iſt eine Verbilligung bereits eingetreten, für Rohſtoffe aber noch nicht, namentlich bei denen noch deren Preisentwickelung in der Hauptſache von der diſchen Produktion abhängig iſt. Daraus ſolgt, da Handwerk niemals gleichmäßig abbauen kann, ſondern 1 nach Berufsgruppen und nur in dem Maße, als die ſtoffe ſinken. Denn der Hauptfakzor der Preisbildung! Handwerk ſind die Arbeitslöhne. Eine Herabſetzung ſelben aber wird erſt erfolgen, wenn die Ermäßigung kreiſe für die lebeus notwendigen Bedarfsartikel dies 6 lich macht und rechtfertigt. Bezüglich der Unkoſten und Gewinnes iſt Tatſache, daß der gewerbliche Mittelſſ Einſchränkung und Sparſamkeit unter dem Druck fen bitteren Notlage ſchon längſt beherzigt und ſich ben vieler Bedürfniſſe entwöhnt hat, die ihm einſt als ſe verſtändlich galten. N Eine ſchematiſche Herabſetzung der Preiſe für hand liche Lieferungen und Leiſtungen kann alſo aus natürlt Gründen nicht erfolgen, weil dies eine einſeitige politik und keine Verſorgungspolitik wäre, die auch Bankrott der Geſchäftswelt und zu weiterer Arbeit 9 10 nicht daran denkt, die Preiſe für die ihrer Gewalt ſtellten Waren irgendwie zu ſenken. Oder ſoll etwa ehrliche Arbeit des ſoliden Geſchäftsmannes nicht angemeſſen bezahlt werden, zu einer Zeit, wo immer e e Arbeit“ recht unangemeſſen hoch be wir Vielmehr hält es Handwerk und Gewerbe für Pflicht, von ſich aus jeweils der veränderten Kunjun ſoweit wie möglich Rechnung zu tragen und die Prei zu den Geſtehungskoſten abzubahnen. Dauernde Beſſe kann aber nur eine, von den Koſten der Kohle un ſonſtigen Lebenshaltung angefangen, in allen Fakk wieder erleichterte Wirtſchaft bringen. Die Produkti⸗ art, welche vor dem Kriege auf höchſt mögliche wenn auch auf Koſten der Perſon, alſo auf möglichſte billigung gerichtet war, würde uns eher Erleichten ſchaffen, als die heute noch geltende Wirtſchaftsordunh die trotz aller Worte über unbedingte Notwendigkeit Vermehrung inländiſcher Gütererzeugung, die Rück nahme auf die Perſon in den Vordergrund, auf die G erzeugung aber in zweite Linie ſtellt. 5 Vaden und Nac hargebiete. le i 01 chi hel ſuchten Münchener Bier ebenbürtig ſind. Teil der Biertrinker im Glauben war, daß Münchener gehaltvoller ſei, ſo heſtand der Unterſchied nicht in der 950 lität, ſondern nur im höheren Preiſe für letzteres. E ſteht ſomit kein Grund, Münchener Bier dem einheimiſeh vorzuziehen und damit die Exiſtenz der bad. Brauerei untergraben, wodurch wieder eine Reihe Arbeiter und geſtellte brotlos gemacht e e 9 Hanptverſammlung des badiſchen Landeswohnungsverel Karlsruhe, 25. Juli. Der Badiſche Landeswohnn verein hielt geſtern im Sitzungsſaal des Landtags ſeine Hauptverſammkung ab. Aus dem von Regierungsrat Kampffmeyer erſtatteten Geſchäftsbericht ging hervor, während des Krieges in Baden nur 986 neue Wohnr gebaut wurden; das bedeutet etwa ein Fünftel der tätigkeit im Jahre 1914. Am 1. Januar 1920 gab Baden 25 600 Wohnungsſuchende, wovon 10768 Fälle den Gemeinden als dringlich bezeichnet worden ſin Hauptaufgabe der Wohnungsnot zu ſteuern, falle del meinnützigen Banne noini naen an, denen wir heir pi 11 2 Millionen. Eine private Bautätigkeit ſei in der heutl⸗ rten aue an die Nationakverſammlung und den Reichsrat ſchon der eine entſprechende Vorlage gemacht und darin die Erhebung g i derer Abgabe von 10 Prozent vom Mietwert und das Recht etit d. Da Gemeinden zur Erhebung von Zuſchlägen vorgeſehen. ages auf aber der Erlaß eines ſolchen Reichsgeſetzes wohl noch ungen ich warten laſſe, ſei die Frage durch den baldigen Er⸗ if Pi fandeines Landesgeſetzes notwendig.— Die Ausführungen ſozuſch n die Zuſtimmung der Verſammlung. euguſſß i . Karlsruhe, 26. Juli. Der Stadtrat hat den Brotpreis N nichl lai den 1500⸗Grammlaib auf 3.80 und für den 750⸗Gramm⸗ m ait„auf 100 M. ermäßigt. ne N Lere: Mannheim, 24. Juli. Der Mannheimer Fabrikanten⸗ 1 ein hat in einer Eingabe an das Reichsfinanzminiſte⸗ zten 60 abſch dieſes erſucht, das am 27. Mai vom bad. Landtag ver⸗ 657% undd edete Geſetz über die Beſteuerung des Liegenſchafts⸗ i bel der R etriebsvermögens im Rechnungsjahr 1920/1, als mit f Prell den. eichsgeſetzgebung in Widerſpruch ſtehend, zu beanſtau⸗ eeibel lin z Weiter wurde das Landesfinanzamt erſucht, in Ver⸗ eren nahnafür einzutreten, daß den Arbeitgebern für die Ueber⸗ nen teuere des Steuereinzugs gemäߧ 45 des Reichseinkommen⸗ gublih Stenenſezes eine Vergütung in Höhe von 3 Pros, der kauf deim Abeträge gewährt wird.— Die Bezirksgruppe Mann⸗ l händfeudwiashafen des Verbandes deutſcher Eiſenwaren⸗ verk. hier ben pat in Verbindung mit der Gruppe Haus und Küche Seu in laser loſſen, eine weſentliche Preisermäßigung eintreten D en F. melee eon Sreiburg, 26. Jul, Das do ghrige prieſteriubilgum erke Pfarr geſtern Se. Exzellenz der H. H. Erzbiſchof. Alle Syndi derer Fei Filialkirchen begingen dieſes Feſt mit beſon⸗ i geeigh berleſen er. Ein Hirtenbrief des hohen Jublars wurde werkl 5 ibilhl bargen illingen, 28, Juli. In der württembergiſchen Nach⸗ die 5 Auweſerinde Flötzlingen brannte infolge Funkenfluges das nk, 8 c des Landwirts Ludwig Haas vollſtändig nieder. ür u über dauer ſprang dann auf das Gaſthaus„zum Hirſch“ och u e das bis auf den erſten Stock zerſtört wurde. er in Meſſe Königshofen, 25. Juli. Aus Anlaß der Königshofener daß eine 70 vom 26. November bis 3. Oktober ſtattſindet, ſoll dern“, andwirtſchaftliche Ausſtellung ſtattfinden. die Lund Stockach, 25. Juli. Der Genoſſenſchaftsverband Bad. ung ba die Eie Vereinigungen und der Bad. Bauernverein haben ung in erpreiſe auf 1 M. das Stück zurückgeſetzt. zunge germe Fchopfheim, 24. Juli. Der Mühlenbeſitzer und Bür⸗ ies. abr uuſter Albert Bühler aus Doſſenbaach iſt am Miewoc) und fahrt verunglückt. Er war mit ſeiner Frau auf der Heim itte tgeſchon Schopfheim und geriet unterwegs durch unvor⸗ ck% d. Lebbene Umſtände unter ſein eigenes Fuhrwerk,. Der im 5 3 fe Toß. ensjahr ſtehende, noch rüſtige Mann erlitt dabei den 1 5 e 8 1 5 and 0 Le 3 4 i iir 0 ö 5 N f a etzte Drahtnachrichten. 4 00 treten udo n, 25. Juli. Die polniſche Regierung wird Ver⸗ Ge n mit Vollmachten ausgeſtattet ſind, an den von bban ſiſche ſiſchen Regierung bezeichneten Ort ſenden. Die ruſ⸗ haft ich die egierung wird gleichfalls die Zeit feſtſetzen, für die 11 une polniſchen Vertreter an dieſen Ort begeben ſollen. ö etwa ſprn m ſter d am. 26. Juli. Nach einem Moskauer Funk⸗ cht Aöſchlu at die Sowjetregierung den Vorſchlag Polens auf 0 mer 8 eines Waffenſtillſtandes angenommen. ö bel eine Frlin. Die Reichsregierung hat unter dem 25. Juli te sität ordnung erlaſſen, wonach im Hinblick auf die Neu⸗ Polen die entſchlands und dem Krieg zwischen Rußland und tion, f ie Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen und Muni⸗ die Gehe anderen Artikeln. ſoweit dieſe Gegenſände für 9 8 tim gebiete eines der beiden kriegführenden Länder be⸗ Kto las dieſind, erloſchen iſt. Die Reichsregierung hat mit Er⸗ tic Ab Verbotes von einem nach anerkanntem Völker⸗ tl laille r zuſtehenden und durch die Beſtimmung des Ver⸗ „e demacht. ertrages unberührt gebliebenen Befugnis Gebrauch chte! dei füt Dadurch iſt jeder Möglichkeit vorgebeugt, daß eine ordul enlſches ade Partei durch Zufuhr von Waffen uſw. durch eite, Gebiet begüeſtigt wird. ö Rü wegera in z.(Havas). Im Verlaufe von Kundgebungen N ch. Wie n * 1 9 Prozent gegen die vor ich Jäßlen gegen. im Fabre 1900. Die raſche Beſſeruſſg kung der 0 dem i ſtellte 0 25 die Wohnungspolitik des Landeswohnungsvereins— uninhäuſer, Flachhäuſer mit Gärten— bei Staat, Städten 1 bamißerialrat Dr. Imhoff, der ſehr eingehend die Erhe⸗ 7 die g einer Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaues, 110 nun ner dar, wenn man zunächſt auch nur 5000 Wohnungen dafi durchſchnittlich drei Zimmern erſtellen wolle, ſo ſeien f ur bei den aufs zehnfache geſtiegenen! toten 112 Mil⸗ lion 30 nine rene aus öffentlichen Mitteln greifen, die aber chel Gunten. Wohl aber könne man die Mittel gewinnen durch . u Allerheiligen das Te Deum mit Segen gehalten. diſe an den anderen Auslandsplätzen' Fra Bebnungsweſen werde dadurch verhindert, daß die rose der Finanzierung immer noch nicht gelöſt ſei. Elne 1 zügige Siedelungsbewegung könne aber eine Linde⸗ lin Wohnungsnot bringen; hierbei lägen die Ver⸗ niſſe in Norddeutſchland inſofern günſtiger, als dort etz hunderte von Hektar nutzbar zu machen ſind. Redner te dann auseinander, daß die Wohnungsfrage nur auf ege der Gemeinwirtſchaft gelöſt werden könne. Er am Schluſſe ſeiner Ausführung mit Genugtuung feſt, ha n leinen Gemeinden immer mehr Anklang finde. m Mittelpunkt der Tagung ſtand ein Vortrag von Mietſteuer, behandelte. In ſeinen Ausführungen legte en notwenidio gegentiber einem Friedensbauwert von gen 3 Zeit nahezu unmöglich. Man müſſe deshalb auf die durch allgemeine Steuermittel aufgebracht werden zu debung einer beſonderen Abgabe von den Mietern der billigen Friedenspreiſen erſtellten Gebäuden. Das Reich und am Schluß des Gottesdienſtes vor ausgeſetz⸗ bepl inbene rer Lebenshaltung, wurden zahlreiche Kaufläden m ert. Die Polizei mußte von der Waffe Gebrauch gez 9 Poliziſten und 11 Demonſtraten wurden verletzt. mußten aftungen vorgenommen. Die franzöſiſchen Truppen zuſtel ebenfalls einſchreiten, um die Ordnung wieder her⸗ örde liezund die Meng ezu zerſtreuen, Die Gemeindebe⸗ ünmlu ez eine Bekanntmachung anſchlagen, wonach An⸗ Mrchtet den unter ſtrenger Strafe veikolen ſind. Man be⸗ Wit weitere Ausſchre 80 5 Wirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geld 1 85. 15 Mardmarkt. Eine leicht rückläufige Bewegung der deuiſchen ba im Zürich iſt ant c im Anſchluß an die Konferenz ron Tagen getreten. Die Züricher Notierung lautete noch vor 8 und n 14,75 und iſt jetzt auf 13,50 gefallen. Auch in Holland . bröckelt die deutſche De⸗ der Geldmarkt noch zle lan 7 N. diemſichugſam ab. Im übrigen aber iſt omarkkt noc und 10 lüſſſig, ſofern dafür die Notierung des Privatdiskonts kommen 0 Gelds an den deutſchen Plätzen in Betracht en. Sonſt aber herrſcht eine zunehmende Kreditanſpan⸗ 5 die ſich 1 der allmählich wachſenden Wirtſchaſtskriſis ergibt. utſchen„Die Veränderung in den Deviſenkurſen hat an den Efſektenbörſen einen ewe he vorgerufen. Das eſſe hat ſich von den Kohlen⸗, Eiſen⸗, Kali⸗ und ſon⸗ ten Valndüſtrt papie en ab ewandt und weder auf die ſozenann⸗ heimiſch utapapiere geworfen, die raſch ſtiegen, während die ein⸗ am chen Spetzulaljonswerte ent prechend freien. Das Geſchäft entenmarkt iſt still geworden, doch blieben die feſtver⸗ en Anlagepapiere ſo ziemlich behauptet: e iprozentige Reichsſchatzſcheine 99.50, aproz. Württem⸗ 1 80 ne ee einen Kursrückgang um etwa; ige Woche bedeutet. 5 n hebtenmh kt. 1 84 e eſchüft hat wieder nachgelaſſen. uin vezahlt in Berlin ab Sta ion 120121 Mark für den Ja en Erbden ch eine Kleinakeit mehr als vor acht 1 Kanada wird die Witterung als durchweg gu kind ſehr geſucht. Stroh bleibt andauernd angeboten. Die Heupreiſe haben ſich in der letzten Woche nicht verändert. Warenmarkt. Der Preisabbau geht langſam weiter, Kohle bleibt teuer. Von den Eiſenp eiſen verlautet, daß ſie am 1. Augu um durchſchnittlich 10 Mark herabgeſetzt werden ollen. Die Tertilpreiſe ſallen immer noch, desgleichen die einpreiſe. Dagegen iſt der Hänt markt feſtgeblieben. Viehmarkt. Die Ferkel gehen im Preis weiter zurück. Ein ſchönes Exemplar iſt jetzt um 200 Mark zu bekommen. Vieh und Pferde ſind wegen der immer noch nicht erloſchenen Seuche ſo teuer wie je. Holzmarkt. Bei völlig ſtillem Geſchäft ſind in den letzten acht Tagen keine nennenswerten Preisverſchiebungen eingetre⸗ ten. Der große Brand des Himmelspacher Werks iſt bis jetzt 1 5 Einfluß auf den ſüdweſtdeutſchen Holzmarkt. Die Lage bleibt völlig ungeklärt. Kurzer Wochenbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirlfehaftsrats vom 17. bis 23. Juli 1920. Am 15. Juli iſt in Chicago die Terminbörſe für Weizen wieder eröffnet. Mit der Freigabe der neuen Weizenernte in den Vereinigten Staaten und Kanada, ſowie mit der Wieder⸗ kehr regelmäßiger Frachtenverhältniſſe durch die allmählich ein⸗ getretene Uebe füll; an Frachtraum hat man drüben die Wieder⸗ herſtellung der Chicagoer Weizenterminbörſe, damit aber auch des bekannteſten Tummelplatzes der Spekulalion, für angemeſ⸗ ſen erachtet. Die bisherigen täglichen Meldungen der dor⸗ tigen Preisſchwankungen deuten darauf hin, daß dieſe ent⸗ ſprechend den dreimal ſo hohen amerikaniſchen Weizenpreiſen wie durchſchnittlich vor dem Krieg, fortan weſentlich größere als früher ſein werden. Die neueren Nachrichten über die Ernte der Vereinigten Staaten melden für den Frühjahrsweizen be⸗ friedigende Witterung und eine Abnahme der Roftgefahr. Die Druſchergebniſſe für Winterweizen liefern dem Südweſten beſ⸗ ſere Ergebniſſe als erwartet, und vorzügliche Qualitäten. A us 1 für Weizen erachtet, während man für Hafer in manche genden Be⸗ fürchtungen wegen ungenügender Näſſe higt. Argentinien kabelt man den Eintritt von Regen, ſodaß die rückſtändige Ein⸗ ſaat nachgeholt werden konnte. Die do tige Regierung hat neuer⸗ dings die Weizenausfuhr zunächſt auf noch 500 000 Tonnen beſchrünkt, nachdem 86 Plozent derjenigen Mengen, die am 1. März als Ueberſchuß geſchätzt wurden, bereits ausgeführt wurden. Auſtralſens Saatenſtandsberichte lauten gegenwärtig be⸗ friedigend. Ebenſo hört man von Indien gate Nachrichten über die Monſunregen. Rumäniens gute Ernteerträge ſcheinen ſich zu beſtätigen, ſo daß man für alle Getreidearten 1 für die Ausfuhr erwarten könnte, wäre nicht ſpeziell für Weizen der geringe Anbau ein Hindernis. Zweifellos ſind aus der letzten Maisernte noch große Vor⸗ räte vorhanden. Ihr Abtransport iſt aber, ſelbſt wenn er unbeſchränkt geſtattet wird, durch die inländiſchen Tranport⸗ verhältniſſe erſchwert. Sehr günſtige Ernteergebniſſe liegen aus der Ukraine vor. In Deutſchland hat die Roggenernte gute Fortſchritte gemacht. Im Norden haben vielfach Gewitterregen die Ernte verzögert. Es iſt ein Teil eingefahren und auch mit dem Frühdruſch ver⸗ e begonnen, ſodaß bald neues Getreide zur Ver⸗ ügung ſteht. Im freien Verkehr mit Haſer zeigt ſich der Bedarf neuerdings beſtrebt, Vorräte einzutun, da der Schluß des Erntejahrs näher rückt. um Mitte Auguſt ſind nach Vorſchrift der Reichsgetreideordnung die alten Haferbeſtände be⸗ ſchlagnahmt, doch iſt die weitere Geſtaltung der Dinge noch undurchſichtig. Das Ende der geiſtigen Kultur. Ein Engländer, der Deutſchland grimmig haßt, hat ſeiner Schadenfreude über unſeren Zuſammenbruch mit folgenden Worten Ausdruck gegeben:„Laßt nur Eure geiſtigen Arbeiter verhungern, Eure wiſſenſchaftlichen In⸗ ſtitute eingehen, Eure Bücher ausgehen, dann ſind wir andern oben in alle Ewigkeit. Das einzige, was Euch geblieben iſt, Euer geiſtiger Vorſprung vor aller Welt, den holen wir jetzt ein, und Ihr ſinkt zurück in das verdiente Nichts!“ Selber mit den bitterſten Sorgen ringend, hat die Maſſe unſeres Volks es überſehen, daß wir in dem„Pro⸗ zeß des Verhungerns der geiſtigen Arbeiter“ mitten darin ſind. Die Oeffentlichkeit und der außerhalb dieſer Kreiſe Stehende merkt davon freilich nicht viel; weil die geiſtigen Arbeiter ihre Not nicht jedermann in die Ohren ſchreien. Man vergißt es nur zu ſchnell wie⸗ der, wie eigenartig gealtert und von Sorgen zerfurcht jetzt die Geſichter aller der geiſtigen Arbeiter ausſehen, die heute noch auf ihrem Poſten aushalten, und ſich unter unerhörten Entbehrungen und Anſtrengungen noch mühſam über Waſſer halten. Man lieſt wohl, daß ſich der Staat und die ſtädtiſchen Verwaltungen bei ihrer Finanznot gezwungen ſehen, alle Beiträge für wiſſenſchaft⸗ liche und Forſchungsinſtitute, für Muſeen und Sammlun⸗ gen zu ſtreichen. Daß damit auch die die gewiß nicht hohen Gehälter für ihre wiſſenſchaftlichen Angeſtellten und Mit⸗ arbeiter fortfallen, und damit künftig der breite Unterbau für einen wichtigen Faktor deutſcher Kulturarbeit auf der ganzen Erde ſehlen wird, darüber gibt man ſich heute noch keine Rechenſchaft. a Ein deutſcher Hochſchulprofeſſor warnt davor, an den bisherigen Beſtimmungen feſtzuhalten, die für den Stu⸗ denten beſtimmte geſellſchaſtliche Kleidung vorſchreiben in einer Zeit, da ein ſchwarzer Anzug 3000 Mark koſte. „Wollen wir uns wirklich, ſo heißt es dann, noch dem Vorurteil hingeben, daß der gutangezogene Schieber⸗ ſohn überall erſcheinen darf, der arme Student aber, der ſeinen Anzug immer wieder flicken läßt, nur ein Menſch zweiter Ordnung ſei?“ Damit werden freilich ns erſt Anfänge einer Entwicklung angedeutet, in der man an anderen Orten bereits mitten drin ſteckt. Es iſt eine Tatſache, daß heute anſcheinend der überwiegende Teil der deutſchen Studentenſchaft inſoweit amerikani⸗ ſiert iſt, als er die Mittel zum Studium, die ihm das Elternhaus nicht mehr bieten kann, durch eigene Ar⸗ beit erwirbt, nur mit dem Unterſchied, daß ſich der deutſche Student nicht wie ſein amerikaniſcher Kollege nur in den Univerſitätsferien als Erntearbeiter oder als Kell⸗ ner verdingt, ſondern daß er täglich eine Lohnarbeit verrichtet, von deren Ertrag er die Koſten ſeines Stu⸗ diums beſtreitet.. Was der an der Univerſität Berlin gegründete Kriegsteilnehmerverband über die wirtſchaft⸗ liche Lage der Berliner Studentenſchaft in einer Denk⸗ ſchrift an Tatſachen mitteilt, läßt erkennen, wie groß der Idealismus der geiſtigen Jungmannſchaft Deutſch⸗ lands heute noch iſt, daß er im Kampfe gegen Hunger und Crniedrigung überhaupt noch aushält. In dieſer Denkſchrift wird feſtgeſtellt, daß ſchon im November vorigen Jahres ein Drittel der Berliner Studentenſchaft 0 Herufstit ar. Ei der bis dahin verſucht Philologe aber hatte, mit den 200 Mark, die ihm ſein Vater, Direktor eines ſtädtiſchen Krankenhauſes, allerhöchſtens ſenden konnte, auszukommen, war unter die ſtädtiſchen Straßen⸗ reiniger gegangen und erklärte:„Jetzt arbeite ich ſo meine acht Stunden herunter, habe keine Sorgen, kann mir ſogar gelegentlich etwas leiſten, und vor allem, ich komme mit meinem Studium voran, ohne daß ich dauernd mit dem dicken Kopf daſitze. Meinen Idealismus und mein wiſſenſchaftliches Ziel laſſe ich mir nicht nehmen.“ „Ungenügende Ernährung iſt das Hauptelend“, heißt es weiter,„und dabei ſoll geiſtige Arbeit geleiſtet werden.“ Die Privatdozenten der Univerſität Halle haben feſt⸗ geſtellt, daß das höchſte Einkommen, das ein Privat⸗ dozent hatte, 5000 Mark betrug, das zweithöchſte 3327 Mark und das niedrigſte 50 Mark. Und das zu einer Zeit, da die Bergarbeiterverbände in Weſtfalen feſt⸗ ſtellen, daß ein kinderreicher Bergarbeiter heute mit einem Schichtlohn von täglich 55 Mark nur noch ſchwer auskommen könne, ſelbſt wenn die wöchentliche Ueberſchicht doppelt gezahlt werde. Wie wenig verlockend das mediziniſche Studium heute iſt, laſſen die Gehalts⸗ verhältniſſe am Charlottenburger ſtädtiſchen Krankenhaus Weſtend erkennen. Dort erhält der Heizer 13000 über 18 000 Mark Gehalt, der Gärtner faſt 12 000, die Hausdiener nur rund 300 Mark weniger, ſelb ſt die Küchenmädchen werden mit 8560 Mark bezahlt. Ein Arzt dagegen erhält monatlich 541 Mark, wovon 225 Mark für Wohnung und Eſſen abgehen, alſo bare 316 Mark. 0 Es iſt anzunehmen, daß, wenn die heute auf unſeren Univerſitäten und Hochſchulen ſtudierende Jugend den Abſchluß ihres Studiums erreicht hat, der Zuſtrom zu den akademiſchen Berufen in ſteil abſtürzender Kurve plötz⸗ lich nachlaſſen wird. Der Mittelſtand wird ſeine Söhne nicht mehr ſtudieren laſſen können, und die Folge wird nicht nur eine Verödung unſerer geiſtigen Bildungs⸗ anſtalten und unſeres wiſſenſchaftlichen und Kultur⸗ lebens ſein. Denn da die Bezahlung der geiſtigen Arbeit in Deutſchland weit hinter der Entwicklung der Löhne der Arbeiterſchaft zurückgeblieben iſt, da man in Deutſchland auch je länger, je weniger daran denkt, der ſpezifiſch geiſtigen Arbeit grundſätzlich die Entlohnung zuzubilligen, die man bei kaufmänaiſchen und Verwal⸗ tungspoſten ohne weiteres als ſelbſtverſtändlich anſieht, weil ſich der Ertrag der Tätigkeit der Inhaber ſolcher Stellen leichter in Mark und Pfennig umrechnen läßt, ſo werden wir ſehr bald mit einer ſtarken Abwan⸗ derung deutſcher Wiſſe nſchaft und Tech⸗ nik ins Auslend zu rechnen ben Dann er! beginnt vor aller Augen der letzte geiſtige Kehraus Deutſch⸗ lands. Mit der Abwanderung der Vertreter der prak⸗ tiſchen Wiſſenſchaft, Kultur und Technik iſt dann auch das Todesurteil über unſere rein geiſtige Kultur geſpro⸗ chen. Für das, was dann im deutſchen Vaterland an geiſtigen Bedürfniſſen noch zurückbleibt, mag der Senſationsfilm und die ſeichteſte Unterhaltungsliteratur als Leſefutter genügen. Akrainiſche Bauernbewegung. Eine in der Ukraine ſich immer mehr ausbreitende Bauernbewegung macht den Bolſchewiſten viel zu ſchaffen. Die Bauern hatten anfänglich die Bolſchewiſten in ihrem Kampf gegen den General Denikin unterſtützt, wandten ſich dann aber nach der Beſiegung Denikins von ihnen ab und ſtehen ihnen jetzt feindſelig gegenüber. In der Bewegung ſpielen religiöſe Gründe die Hauptrolle; ſie verabſcheuen die Religionsfeindlichkeit der Bolſchewi⸗ ſten, wenden ſich aber auch gegen die ruſſiſche(griechiſch⸗ orthodoxe) Kirche. Sie bekennen ſich zum Stundpunkt Tolſtois und ihr Ideal iſt die Herſtellung eines „Chriſtentums der erſten Chriſten“, wie ſie es ſich vor⸗ ſtellen. Sie bekämpfen ferner die blutige Gewaltherrſchaft der Moskauer Sowjetregierung, die ſich nicht auf den Willen der Volksmehrheit ſtütze, ſondern nur von einem gewiſſen Kreis angemaßt ſei und durch die verwerflichſte Tyrannei noch aufrechterhalten werde. Die Blutherr⸗ ſchaft habe alles Beſtehende zerſtört und ſei nicht im⸗ ſtand e, dem hungernden Volk Brot und Arbeit zu geben. Die Bauern verlangen freie Abſtimmung des Volks über die Art, wie es ſich zu regieren wünſcht. Daß die Sowjetregierung die ukrainiſche Bauernbewegung als eine ernſte Bedrohung des Bolſchewismus betrachtet, geht daraus hervor, daßs ſie auf den Kopf des Führers Machno einen Preis von 10 Millionen Rubeln ge⸗ ſetzt hat. Mit der Beſeitigung Machnos wäre aber die Bewegung noch lange nicht unterdrückt, denn ſie iſt in der Ukraine bereits weit verbreitet und gut organiſiert und zer religiöſe Grundcharakter läßt ſie bei dem ausge⸗ ſprochen religiöſen Sinn des ſüdruſſiſchen Volks tiefe Wur⸗ zeln faſſen. Gut brand. Das große Gut Viekgeiſt bei Güſtrow Meck⸗ lenburg) iſt einem Brand zum Opfer gefallen. 37 Pferde, roße Futtervorräte, landwir'ſchaſtliche Maſchinen uſw. ſind ver ⸗ loren. Der Schaden beträgt mehrere Millionen. (Eine Hundertjührige. Am 22. Juli iſt in Kolberg die Witwe Brews geſtorben, die am 2. Juli in geiſtiger Rüſtig⸗ keit ihren 100. Geburtstag gefeiert hatte. ö 5 Würſt nit aufigſtiegen. Der König von Dänemark hat be⸗ Kanntlich kürzlich einen feierlichen Einzug in das beroberte“ Nord⸗Schleswig gehalten. Er ritt auf einem prächtigen wei⸗ ßen Pferd und hatte ein glänzendes Gefolge hinter ſich. Da plötzlich, beim Ueberſchreiten der alten Grenze, warf ihn der Schimmel von Rosmersholm ab und verſetzte dem Reiter noch einige ſtarke Hufſchläge. Seitdem muß König Chriſtian. das Bett hüten. Das linke Bein iſt durch inen den Ff im Kniegelenk ſteif und auch das rechte iſt durch einen Huff 5 9550 erheblich verletzt. de ee Reiſe des Königs na Island mußte auf mindeſtens September verſchoben werden. „: Wir machen an dieſer Stelle auf die Bau⸗ genoſſenſchaft⸗Gründungsverſammlung am 28. Juli im Lokale zum„Hirſch“ aufmerkſam. Die Verſammlung muß ümſtändehalber ſchon um 7 Uhr abends beginnen. 2 Um alle Blinden der Fücſorge des Bad. Blinden⸗ vereins zuführen zu könren, hat das Arbeitsminiſterium eine Zählung der Blinden angeordnet. Alle Blinden mögen ihre Adreſſen den Bürgermeiſterämtern bezw. den Polizeirevieren zur Zählung mit —RNRaeues vom Tage. Entſchließung des Reichswirtſchaftsra is. Berlin, 26. Juli. Der Reichswirtſchaftsrat nahm eine Entſchließung an, die den Vertrag von Spa als eine überaus ſchwere Belaſtung des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens bezeichnet. lung müſſe gründlich durchgearbeitet werden. Die Le⸗ benshaltung der Bergleute müſſe gehoben werden. An das deutſche Volk wird der Aufruf gerichtet, an der Erfüllung des Abkommens mitzuwirken. Die Anberau⸗ mung der nächſten Sitzung hängt von dem Zuſam⸗ mentteten der Konferenz in Genf oder Brüſſel ab. In inblick auf die Arbeitsloſigkeit im Bauge⸗ we rotz der großen Wohnungsnot wird die Reichs⸗ rege aufgefordert, zur Herabſetzung der übermäßi⸗ effpreiſe neue Mittel für Bauzuſchüſſe zu be⸗ dadurch die Höhe der Mieten in alten und ern in ein richtiges Verhältnis zu bringen. f eine Geſetzesvorlage über eine zweckentſpre⸗ hee Wohnſteuer verlangt. 3 r heiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyndikat beſchloß, daß bei den Kohlenlieferungen in erſter Linie 9 Der Plan der Kohlenvertei⸗ r V ̃— 8 geliefert werden können. Landesteile, die ſich vom Reich loslöſen wollen, ſollen keine Kohlen erhalten. Ungarn verlangt die Auslieferung Kuhns. Berlin, 26. Juli. Die von Oeſterreich mit dem Ge⸗ fangenentransport nach Swinemünde geſchmuggelten Kom⸗ muniſten Bela Kuhn und Moſes Gabor ſind in ein Lager bei Berlin gebracht worden. Die ungariſche Re⸗ gierung verlangt von Oeſterreich und Deutſchland die Auslieferung der beiden; Bela Kuhn wird die Verant⸗ wortung von 337 Mordtaten zur Laſt gelegt.— Eine Proteſtverſammlung der Unabhängigen gegen die Aus⸗ lieferung war ſchwach beſucht. Dorten verhaftet. Mainz, 26. Juli.(Havas.) Das„Echo du Rhin“ meldet, daß Dr. Dorten, der die Gründung einer rheini⸗ ſchen Republik betreibt, am Samstag nachmittag vor ſeiner Wohnung in Wiesbaden von drei mit Revolvern be⸗ waffneten Männern verhaftet und im Automobil ins unbeſetzte Deutſchland übergeführt worden ſei. Die Ver⸗ haftung ſei auf Anordnung des Reichsgecichts in Leip⸗ zig durch Polizeileute aus Frankfurt am Main erfolgt. Nach dem„Berl. Lokalanzeiger“ iſt Torten auf Ver⸗ Becker, Kepplerſtr. 39. 7E. ͤ d — 2 daraus hervor, daß 11 Perſonen, die in Eupen gegen Belgien warben, verhaftet und zu je 40 Tagen Ge“ fängnis verurteilt worden ſind. N f 0 8 Krieg im Oſten. l Warſchau, 26. Juli. Die Polen unternahmen an 24. Juli mit friſchen Kräften einen Gegenſtoß bei Su walkt und Auguſtowo und drängten die Ruſſen bis auf die Befeſtigungen von Grodno zurück, von dem ſie zwe Forts und die Südſtadt beſetzten. Der Uebergang übel den Niemen iſt in 2 Hand.— Die Moskauer Sovjet⸗ regierung meldete der neugebildeten Regierung in War ſchau, ſie habe der Heeresleitung den Befehl gegeben, über den Waffenſtillſtand zu verhandeln. 15 Kopenhagen, 26. Juli. Den Blättern zufolge ſind ſtarke Hilfstruppen des Verbands auf dem Weg na Danzig; die erſten Truppen, vornehmlich Offiziere und Pioniere, ſind bereits gelandet. Im Hafen von Danziß laufen Verbandsſchiffe mit Kriegsmaterial ein. ö London, 26. Juli. Nach der„Daily Mail“ hat die Sopjetregierung der engliſchen Regierung Mitteilung zukommen laſſen, daß ſie bereit ſei, über den Frieden Max Friedrich, Neckarſpitze 1 Hund, Rattenfänger, weißgelbe Flecken am Kopf, bei Mich. Wagner, Bürgermeiſter Fuchsſtr. 31 1 Hund, Fox, weiblich, ſchwarz u. weiße Ohren hellgelb, bei Gottfried Volkmar, Werftſtr. 11. 1 Dogge, männlich, ſchwarzbraun, bei Emil Behringer, Gefangenenlager Baracke No. 7. 5 1 Hund, Wolf, männlich, braun, bei Käthe Wohlgemuth, Pumpwe kſtr. 292. 8 1 Hund, Arideilterrier, rotbraun, bei Theodor 1 Hund, ſchottiſcher langhaariger Schäferhund, weiblich, ſchwarz mit weißer Mähne und weiße Füße, bei Johann Klenk, Herrlachſtr. 10. c 1 Hund, Dackel, männlich, ſchwarz, Lederhals⸗ 5 mit Meſſingſchildchen R. Schwinger, im Tier⸗ a 9 1 1 Hund, deutſcher Schäferhund, weiblich, grau, bei Wachtmeiſter Seidel, K 2 No. 17. 1 Hund, Schnauzer. weiblich, braun, bei Fried⸗ rich Bender, R 3, 15 b. 1 Hund, Wolf, weiblich, grau, bei Joſef Wi⸗ gand, P 4 6. 1 Hund, Schnauzer, weiblich Pfoten, bei Pinkus Levin, 2 4 20. 1 Hund, Schäferhund, männlich, ſchwarzbraun weiße Bruſt, bei Adam Kerſchenſteiner. Mittel⸗ d, Deuce s bc, sch 1 Hund, Dentſche Dogge, weiblich, ſchwarz, bei Theodor Rapp, en e 2 5 1 Hund, Schnanzer, männlich, gelb, bei Guſt. Fangohr, Draisſtr. 10 a. 1 Hund, Dobermann, männlich, bei braun weiße braun, Peter ann, Alphornſtr. 10. Pinſcher, männlich, rotbraun, mit eiß„bei Emma Hennrich, E 7 12. junger Schnauzer, grau, bei Joſef Rhe R heinſtr. 3 deutſche Dogge, Rüde, hellgelb, bei „ Viehhofſtr. 28. , legerartiger Schäferhund, weiblich, gra chwarzen Flecken, bei Otto Ehret, org et 6. Hund, unbekannt, männlich, ſchwarzbraun, bei redn. Herrmann, Aeußere Wingerſtraße 28, Käferthal. 1 Rebhühnchen, männlich, gelb, bei Magda⸗ lena Brejer, Laurentiusſtr. 14. 5 a den 21. Joh 1920. san Die Sprechstunde der Wohnungskom⸗ mission fällt heute Abend aus. Seckenheim, den 27. Juli 1920. Bürgermeiſteramt: Koch en hieſigen Landwirten zur gefl. Kenntnis, Der Vorſitzende. Heute Abend nach der Uebungsſtunde ſurnrats-Sitzung Vollzähliges Erſcheinen dringend nötig. Volz, Vorſitzender. wacht kommende Mitglieder erſcheinen.— Quartierliſten mitbringen. ſind ſtets zu haben 5 Meorg Zimmerman Ansichts-Karten ——j5ðH ʒ— Täglich ö auf dem Lebensmittelamt während den 2 daß ich als Auſtäufer von Geireide aller Art“ Wien e, zugelaſſen bin und erſuche mir das früher entgegengebrachte Vertrauen auch heute noch bewahren zu wollen. 7 Uhr im Hochachtungs voll! Jakob Würthwein. NB. Leere Säcke ſtehen jederzeit zur Verfügung und können bei mir abgeholt bezw. beſtellt werden. 8 Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. —— zur 5 Hirſch Iflleler-Vereiniaung doctenheim. den 28. ds. öffentliche Versammlung zwecks ſofortiger Gründung einer bauung einer Gartenſtaoiſtedlur der Waldſpige. r Ref.: Herr Reviſor Herfurt, Karlsruhe vom Verband Bad. Baugenoſſenſchaften. Alle Intereſſenten, Arbeiter, Angeſtellte und Beamte, vor allem aber die Einzeichner der Liften in der Verſammlung im Kaiſerhof ſind dazu dringend eingeladen. ſchäftsſtunden zu erhalten: 4 1 e 1 7— 9. g Schweineſchmalz fund 14— Mts. abends Speck e P 5 14 74 Margarine„ 10 45 Erbſen und Bohnen 1 2.— Beſter Colombiakaffee Pfund 22.— gemeinnützigen gangeusſſenſchaft Kakao„ 18— Mantoka⸗Gries 5 2.80 1. Büchſe Doſenmilch 8.50„ 1 St. Lenoxſeife ½% Pfund 6.— 1 Paket 10 Sqachteln Zünd⸗ a hölzer hölländiſche 2.— Der Arbeitsausſchuß. Schwediſche 3.40 vom Kaffee, Kakao und Gries ¼ und N Mittwoch Abend 7 Uhr auf unſerm Platz Wettspiel der 2 Mannſthaft gegen diejenige vom F. C. 1913 Mannheim. Hierzu laden wir das Rech 2 Gen 5 ungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtens h Zimmermann papiere ſind mitzubringen. a . Lebensmittelamt. Brennmaterial für gewerbliche Betriebe. Lebensmittel 2 5 7 Vom Fett werden auch halbe 00 Pfunde ausgegeben. Düten und Einwicklung — 8 ückſicht;; id anlaſſung der Reichsregierung bereits wieder auf freien i 0 5. * nb, er 15 e„ g Fuß geſetzt worden. 5 mit Polen in London zu verhandeln. Sie mache jedoch wier Schiffahrt a8 und Elektri 1 5 Hausbrand 1 Paris, 26. Juli. Wie der„Matin“ meldet, hat die zur Bedingung, daß ſich General Wrangel der Sovjet lamer Sas bef te Gebiet 5 5 bberſte alliierte Kommiſſion in Koblenz beantragt, gegen degiernng vorher ergebe. Perſönliche Sicherheit werde eine, e 55 985 1 die Verhaftung des Dr. Dorten nach Par. 31 des Frie⸗ dem General zugeſichert. Die Sopjetregierung ſei er⸗ ne Entſchließung der Bergarbeiter. densvertrags Einſpruch zu erheben. Die Oberſte alliierte ſtaunt geweſen, daß die engliſche Regierung die Ver a Bochum, 26. Juli. In einer Bergarbeiterverſamm⸗ Kommiſſion verlangt ſeine Freilaſſung und Zurückſchaf⸗ ö handlungen über die Wiederaufnahme der Handelsbezie⸗ Mühen : bungen abgebrochen habe. 55 2 7 ö 7 2 2 ur— 2 74 5 23 i gehen die 1 Gewaltpolitit der Verbhün⸗] Die„Abſtimmung“ in Eupen und Malmedy. g a Pen 4 1 die el baer deten, in der die Abſicht der Verſklavung der Arbeiter! Amſterdam, 26. Juli. Havas⸗Reuter melden aus eingezogen. 1 ane bark zu erblicken ſei, zur Wehr ſetzen 8 3 6 W 115 785 5 e in 0 und Die Neutralität 4 kale aber gewillt, wenn ihre Lebenshaltung gehoben würde, im Malmedy von 26 Stimmberechtigten nur gegen 5 a. g 10 3 a Verein mit der Eiſenbahn und dem Waſſertransport die die Einverleibung in Belgien proteſtiert haben.— Die ee 26. Juli. Die Reichsregierung hat die Aus A: Kohlenförderung ſo zu ſteigern, daß neben der Abliefe:-„Abstimmung“ geſchah nicht durch geheime Stimm⸗ 05 a 2 Munition und 2 dont rung an Frankreich der Bedarf Deutſchlands und die zettel ſondern durch Namenseintrag in Listen. Welche der 5 42 je er beiden kriegführenden Län 92 für Holland und die Schweiz beſtimmten Kohlenmengen( Gewalttätigkeit die Belgier dabei anwandten, geht ſchon ö deſetz 5 Amtliche An Hon be Perſonen Endli ch iſt 7 85 a vom Hande a 5 9. Bekanntmachungen e Langer 85, dee denen Dr. Gentner's weiße Gänſe e Maul- nnd Klauenſeuche betr. läffiger Perſonen vom Handel(R. G. Bl. S. 603) entlaufen. Abzuge ſchwe⸗ In den Gemeinden Oberſchönmattenwag, Löhr⸗ in Verbindung mit 81 der Verordnung des Mint gegen Belohnung.( zunge bach, Mitlechtern, Hornbach, Amt Heppenheim, ſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 ſowie Mittelraß⸗ 24 Rohrbach, Amt Heidelberg, Groß⸗ Bockenheim, Hert⸗ des§ 3 der B.R V. vom 28. Juni 1917 und der 1 De linghauſen, Amt Frankenthal, Schwanheim, Elms⸗ V. B. vom 11. Juli 1917 über den Handel mit! N und hauſen, Lautern, Amt Bensheim und Schauernheim Tabakwaren wird hiermit dem Franz Ludwig Vogt 1 Illo Iſlilch zie 0 9 dcn iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ der Handel mit baden ſowie jegliche m el. zu verkaufen. Wo ſah weh ochen. r ittel teili ö. N 51 zete g d ehen aint ein gepafch, Sade, gen Handel wegen ldd sede dee en Haare auß 1 Ae O ärtedele. d Zotzenbach Amt Heppenheim iſt ſie erloſchen. dieſen Handelsbetrieb unterſagt und demgemäß die. R O0 t S 17 f P Un I Wefedene laut Mann 85 5 0 12 am 19. März 1920 erteilte Handelserlaubnis zu⸗ 8 U f f 90 Poll ——— 5 rütcgchtanngeim den 16. Juli 1920 9833 5 2 bah öe l- l für 0 e b e,, e e m eichsoda e oa e i ie am 4. 6. 20 bezü es Viehbeſtandes i i f 60 örthet⸗ Krie der Gutsverwaltung in Kir chgartshauſen angeord⸗ 25 a wieder da. Reinſte Qualität; frei von Erſatz⸗) Wörth Nr Lebe neten Sperrmaßnahmen werden 1 pa Bekanntmachu Agen ſtoffen, daher kein Naßwerden der Pakete. D 1 8 Maul⸗ und Klauenſeuche iſt daſelbſt er⸗ der Gemeinde Seckenheim J 5 ders Mannzeim der au. Juli o Am Donnerstag, den 29. Juli 8 auch des ſetbſttötigen Waſchmittels„Joffe geſucht. Frau G Lore Bad. Bezirksamt— Abt. Ua. 1920, varmittags 11 Uhr werden auf 55 8 Carl Gentner, Göppingen(Württemberg). Hauptſtraße 94 geha N 8 f. 5 A 7 7 5 ko Maul. und Klauenſeuche betr. dem Rathaus ca. 16 Looſe Stumpen öffent. Role 5 7 ben Die am 15. Juni 1920 bezgl. des Viehbeſtandes lich meiſtbietend verſteigert. f chsbund der Kriegsbeschädgten,„Badischer Hof.“ des Stabhalterants in Sandtorf anges bneten Die Stumpen ſind auszugraben und die Krisgsteilnehm., Kriegshinterbliebenen— 3 n agenſeuche at baſckdſt er-] Aushublöcher wieder gut zu verebnen. Der getirhsgruppe Seckenheim ü 1 N 7 12 4 9 7 8* 2 2* 2 25075 e den 56 5 11975 9 17 0 keinesfalls nach auswärts mie ee en Der Morgen früh lO Uhr 10 annheim, den 23. Juli 5 veräußert werden.„Reichsbund 1 70 amt Bad. Bezirksamt— Abtlg. Ia. e den 5 5 1920. iſt 3 ea 5 Sebald N an ürgermeiſteramt:— 5 i l 5 r a 1 lachtfe I J d, 0 5„gau, g 0 1 und Kutſcher Friedr. Dilo, Burgſtr. 31.. fund en 7 8 f 1 deutſcher Schäferhund, weiblich, ſchwarzgrau, 5 Int bei Helge Plaz, Ent Hegerſte 109 rögrau, und auf dem Rathaus Zimmer 7 abzuholen Stele Lurnefichal Hollengeim. wozu freundlichſt einladet N weit 5 1 Hug l. iſt eine Brille.„ Abend 9 Ahr im„Deutſchen N i Voß raunem eichen, bei Konra äfer, C 3, 14. 2 Juli g Oc 4 1 Hund, Wolf braun, bei Wilhelm Karcher, ene 25 9575 N Emil Bühler erg ane 85 Gnragnegant: chung des Wobnungs- Ausschuss be 1 Hund, kl. Schnauzer, 99 Bademeiſter Noch. Ich erwarte benimmt, daß alle in Be⸗ Ileizger und Miri.„Ae: Alle gewerbl. Betriebe, die pro Mone mehr als 10 Tonnen verbrauchen, mü 10 Sportpublikum freundl. ein. 5 Der Spielausſchuß 1 neues schlaf Simmer ged. arbel mit 1 Hebt. FJabfrad guter Bereifung zu verkaufen. Acker fl-aße Nr. 9. vent. mit Feberbetten, 1 Safa neu bezog., 1 Jamenſchreibtiſch, 1 Hiehſchreibpult und Sonſtiges gänzlich. Räumung wegen zu Ausnahme⸗Preiſe zu verkaufen. Anzuſehen heute Dienstag 5—8 Uhr Wiriſ 1 5 5 z. Lamm. Wo, 1 zweuchläf tige Bettstelle zu verkaufen. die Geſchã (0 b. 1 gute Ziege wegen Futtermangel zu verkaufen. die Ge ſchäftsſte lle. ihren weiteren Bedarf bis ſpäteſtens 28. 55. Mts. beim Lebensmittelamt angemeldet habel Lebensmittelamt. Breuntorf⸗Verteilung. Morgen Nachmittag von 1 Uhr ab fin Wo ſagt Einlegschwein zu verkaufen. Dammſtr. 5. 2. St. bei der Kohlenhandlung Geuber, Neckarſt Berkauf von gut getrocknetem Torf ſtalt Preiſe von 17 Mk. pro Zentner. 5 ebensmittelamt.