reis: —— ne.. ei Tagesſchau. en. Mann Berlin hatte ſich geſtern vormittag eine ca. 15 000 f 10 un ſtarke Verſammlung am Luſtgarten eingefunden, am derneiner vom Friedensbund der Kriegsteunehmer ein⸗ Weleſenen Maſſenkundgebung für Völkern cſöhnnng und len 5 Frieden teilzunehmen. Während die Redner, die auf Auf reitreppe des Doms Poſten gefaßt halten, ungeſtört e! teprachen halten konnten, wurden die Redner. die von den 8 ſchen venſtufen des Muſeums ſprachen, häufig durch Zwi⸗ l Aibliche von Angehörigen der K. P. D. unterbrochen. All⸗ in- den entſtand ein derartiger Lärm und Tumult, daß es den Nednern nicht möglich war, die Reden zn Ende zu hal⸗ en. ſamnund es gelang den Anhängern der K. P. D. die Ver⸗ lung zu ſprengen. Die Teilnehmer form. zierten ſich Antanern Inge durch die Stadt, der ſich ſchließlich am Belle⸗ unceplatz in aller Ruhe auflöſte. beſtias Buer berichtet der„Berl. Lokal⸗Anzeiger“ von einer Verſorn Ruhrepidemie in Weſtfalen. In Opladen ſind 113 Adnen erkrankt, von denen 16 bereits geſtorben ſind. ischs Danzig meldet die„Voſſ. Zeitung“, daß die pol⸗ beng Eiſenbahnerverbände ſich weigern, irgendwelche Le⸗ Haſemittel nach Danzia zu fördern, ſolange die Danziger laden arbeiter nicht die polniſchen Munitionstrausporte ent⸗ aufs; Der Ernährungslage der Danziger werde dadurch äußerſte gefährdet. f Sowie Pariſer Morgenblätter berichten, die Taktik der Peiſe regierung gehe, wie ein abgefangener Funkſpruch be⸗ % darauf hinaus, die polniſchen Delegierten bis zum 4. die gh binzuziehen. Erſt an dieſem Tage wolle ſie ihnen 2 ffenſtillſtandsbedingungen mitteilen. Polniſch⸗ruſſiſcher Kriegsschauplatz. Polniſcher Heeresbericht. 90 Tu. Warſchau, 2. Auguſt. Polniſcher Heeresbericht vom . Die bolſchewiſtiſche Kavallerie bewegt ſich in weſt⸗ ichung und hat Ofewiece paſſtert. Die Boehuten pier ten unſeren Truppen aus Lomza zurückgeſchlagen. Feindlͤrte bolſchewiſtiſche Armee liegt an der Narew⸗Linie Angriffe gegen Wisnar an der Eiſenbahnlinie olsk sc.—Breſt⸗Litowsk wurden abgeſchlagen. Südlich hier ſpielten ſich Kämpfe ab. Unſere Abteilungen gingen egenangriff über. Unſere Poleßjem⸗Abteilun⸗ tellungen bei Breſt eingenommen. Nachdem 1. bolſchewiſtiſche Regimenter zerſprengt haben, be⸗ m Stuchn an dieſer Stelle keinen feindlichen Druck mehr. Rabzf ochod und Styr örtliche Kämpfe. Die Aktion Brody⸗ driffe dolow iſt noch nicht abgeſchloſſen. Unſere Gegenan⸗ des, deauern an. Am Sereth wurde der Verſuch des Fein⸗ den Uebergang zu erzwingen, vereitelt. f Tu Die Nervoſität der Polen. dolniſch Schneidemühl, 2. Aug. Die drohende Lage an der nischen zolſchewiftiſchen Front hat in den hieſigen pol⸗ le ſich zreiſen eine hochgradige Nervoſität hervorgerufen, 5 in der Verhängung des Standrechts⸗ und Ausſchrei⸗ 9. B. in gen Deutſche und beſonders gegen Juden zeigt, Di der Kulmſee und Thorn. Grundloſe Verhaftungen ſind eutſch Tagesordnung. So wurde das Bäroperſonal der na rei ereinigung in Thorn ſeſtgenommen und erſt umaſte Tagen wieder freigelaſſen, da auch nicht das ge⸗ imter di Belaſtungsmaterial vorgefunden wurde. Daß immer neſen Umſtänden der Gedanke„Los von Warſchau!“ r Anhänger findet, iſt nicht verwunderlich. Selbſt 95 einhe fn; 971 Amten giſchen Polen iſt die Nervoſftät der landfremden fimtsblatt der Bürgermeisteramfer Seckenheit J Trägerlohn. Durch di Pot dee 45 0 1 1 rägerlohn. Dur e e bezogen pro Ouarta V. Jahrg. 12.— 2 ausſchl. Beſtellgeld.— eint täglich f mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. —. Dienstag, 3. Auguſt 1920. — Juſerationspreis: Die einſpaltige elle 60 Pf 8 Neklamen 2.50 Mk. Bei* 1 e Nabel 5 u 16. No. 172 Sowjetrepublik beim Friedensſchluß mit Polen mit Bezug auf die Abſtimmungsreſultate in Weſt⸗ und Oſtpreußen eine nachträgliche Abſtimmung in Pommerelſchen und Po⸗ ſen fordern wird. Deutſche Danziger und Pomereller Kom⸗ muniſten ſollen ein diesbezügliches Verlangen an Pißland bereits geſtellt haben. g Die Lage an der Grenze. T. U. Marienwerder, 2. Auguſt.(Voſſ. Ztg.) Die geſtern nach Oſtpreußen übergetretenen 2000 Polen mit 50 Offi⸗ zieren, ſind inzwiſchen interniert wweden. Sie zeigten ſich an der polniſchen Grenze bei Proſtken, verfolgt von bolſche⸗ wiſtiſcher Kavallerie. Als die Verhandlungen wegen der Entwaffnung ſich verzögerten, bereitete die bolſchewiſtiſche Kavallerie einen Angriff vor. Die Polen warfen ſofort die Waffen weg und wurden in den bereitſtehenden Zug gebracht, um nach Arys weiter transportiert und Fort in⸗ terniert zu werden. Ueberall zeigten ſich bolſchewiſtiſche Patrouillen an der Grenze. Die bolſchewiſtiſche Schwadron wurde beobachtet gegenüber Borszynin und Dlugoſſen. Die polniſchen Poſten haben ſich bis zur Höhe von Friedrichs⸗ feld zurückgezogen. 5 f Königsberg, 2. Aug. Meldungen von der Grenze beſagen, daß vom Waffenſtillſtand an der ruſſiſchpolniſchen Grenze nichts zu ſpüren ſei. Es heißt, daß ſich ein ſtarker Widerſtand im ruſſiſchen Heer, das vielfach von früheren Offizieren der Zarenarmee geführt werde, gegen die An⸗ ordnungen der Moskauer Regierung geltend mache. In Danzig wird trotz ds Zuſammenbruchs der volniſchen Front der Abtransport amerikaniſcher Hallertruppen foptgeſetzt. Die Franzoſen haben im Memelgebiet eine verſchärfte Grenzkontrolle eingeführt. Aus dem Abſtimmungsgebiet. W. T. B. Berlin, 2. Auguſt. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ meldet haben der Vorſitzende des Provinziallandtages, der Vorſitzende des Provinzialausſchuſſes und der Landes⸗ bauptmann der Provinz Oſtpreußen an den Reichskanzler und das Auswärtige Amt eine Kundgebung gerichtet, worin die ſichere Erwartung ausgeſprochen wird, daß die zuſtändi⸗ gen Stellen alles daran ſetzen werden, um die Ueberwei⸗ ſung eines Landſtreiſens auf dem rechten Weichſelufer an Polen zu verhindern, da durch eine ſolche der für Oſt⸗ preußen im Friedensvertrag zuerkannte freie Zugang zur Weichſel illuſoriſch gemacht würde. Auch müßten ſich durch die Zuweiſung des fraglichen Landſtreifens ſeine Bewohner, die ebenſo wie die Bewohner des weſtpreußiſchen Abſtim⸗ mungsgebietes ihren Willen, bei Deutſchland zu verbleiben, ſoeben erſt mit überwältigender Mehrheit ausgedrückt ha⸗ ben, aufs Aeußerſte vergewaltigt fühlen. W. T. B. Allenſtein, 2. Auguſt. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Eine Schwadron bolſchewiſtiſcher Kavalle⸗ rie iſt jenſeits der Grenze bei Proſtken eingetroffen. Auch an verſchiedenen anderen Stellen der Grenze haben ſich bol⸗ ſchewiſtiſche Patrouillen gezeigt, ſo gegenüber Vroſymmen und Dulpoßen im Kreiſe Luck. Sie haben der Grenzbe⸗ völkerung erklärt, daß ſie die Grenze nicht überſchreiten würden. Die polniſchen Poſten an der Grenze ſind bis in die Höhe von Friedrichshof im Kreiſe Ortelsburg zurückge⸗ ogen worden. 2 Räterepublik in Kowno? T. U. Warſchau, 2. Auguſt. Laut„Kurjer Warezawski“ iſt in Kowno die Räterepublik ausgerufen worgen. T. U. Beuthen, O.⸗Schl., 2. Auguſt. Ein drahtloſer Be⸗ richt des Krakauer„Raprzom“ meldet aus Warſchau: Dort iſt das Gerücht verbreitet, daß in Kowno ein Aufruhr unter den litauiſchen Truppen ausgebrochen ſei und die Bolſche⸗ wiſten den Revolutionären zu Hilfe gekommen ſeten. —— BBveialyſtok in den Händen der Bolſchewiſten. T. U. Lyck, 2. Aug. Die vierte ruſſiſche Armee hat in der Nacht vom 29. zum 30. Juli Bialyſtok veſeszt. Die Polen haben alle nur verwendungsſähigen Jarmationen an die Front geworfen. Auch Teile der polniſchen Freiwilligen⸗ Armee ſind bereits eingetroffen. T. U. Paris, 2. Aug. Die ruſſiſchen Friedens bedingungen verlangen, wie aus amtlicher Quelle rerlautet, daß der pol⸗ niſche Pufferſtaat zwiſchen Deutſchland und Rußtaud be⸗ ſeitigt werde, und daß Rußland unbeding: das Durchzugs⸗ recht durch Polen erhalien ſoll. Außerdem ſollen die Polen die Provinzen und die Städte Poſeuns an Deutſchland zurückerſtatten. Rußland werde ſich auf der Londoner Friedenskonferenz der deutſchen Intereſſen annehmen. Deutſchland. Die Folgen des Kohlenabkommens. T. U. Köln, 2. Aug. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Eſſen: Die Hüttenwerke im Induſtriegebiet treffen bereits ihre Anſtalten, um die Erzeugung den verminderten Koh⸗ lenlieferungen anzupaſſen. Durch Verfügung vom W. Juli hat der Reichskohlenkommiſſar die an die Hüntenwerke zu liefernden Kohlenmengen um 12½ Pryzent der, gegen⸗ wärtig zur Verfügung geſtellten Kohleumenge gekürzt, ſo⸗ daß künftig im Durchſchnitt die Anlagen nur etwa 43 bis 44 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt werden kön⸗ nen. Verſchiedene Werke beginnen bereits mit Betriebs⸗ einſchränkungen. Die Intereſſengemeinſchaft Gelſenkirchen⸗ Deutſchluxemburg ſetzt in den nächſten Tagen drei Hoch⸗ öfen und ein Stahlwerk außer Betrieb. Andere Werke, die noch über einige Vorräte verfügen und in Anbetracht der für den Herbſt zu erwartenden Transportſchwierigkeiten ihre Kohlenkontingente vorläufig überſchritten hatten, um mit Vorräten eingedeckt zu ſein, hoffen, noch ungefähr zwei bis drei Monate den Betrieb vielleicht im gegenwärtigen Umfange aufrechtzuerhalten. Auf allen Seiten macht man ſich auf ſtarke Arbeitsloſigkeit gefaßt. f Plünderung der tſchecho⸗flowakiſchen Waffen⸗ und Munitionswaggons. T. U. Hamburg, 2. Aug. Nach Beendigung zweier in Harburg an der Elbe abgehaltenen Verſammlungen der Kommuniſten und der Unioniſtiſchen Vereinigung zog in der letzten Nacht eine vielhunderköpfige Menge zum Bahn⸗ hof Unterelbe und drang mit Gewalt in den Wagenſchup⸗ pen ein, wo die drei Waffen⸗ und Munitionswaggons der Tſchecho⸗Slowaken ſtanden. Die Wachen waren gegen die anſtürmende Volksmenge machtlos. Die Wagen wurden herausgeholt, erbrochen und eine große Menge Gewehre zertrümmert. Der größte Teil der Revolver wurde dabei geſtohlen. Heute früh trafen 25 Mann und zwei Offiziere der Hamburger Sicherheitswehr in vier Laſtautos in Har⸗ burg ein, um die Waffen abzuholen. Es wurde eine Ver⸗ einbarung getroſſen, daß die Schlöſſer der Gewehre in Har⸗ burg bleiben und die Gewehre ſelbſt nach Hamburg gebracht werden. Das iſt jedoch kaum auszuführen, da faſt alle Ge⸗ wehre beſchädigt ſind. Stellungnahme der württ. Eiſenbahner. T. U. Stuttgart, 2. Aug.(Lok. Anz.) Auf einer Kon⸗ ferenz der Betriebsräte der Eiſenbahnverwaltung des Be⸗ zirks Württemberg des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes wurde gegen die Truppen⸗ und Muniinostransporte der Entente mit aller Entſchiedenheit gegen die Transporte von fremden Truppen und Munition der Entente durch Deutſch⸗ lano Stellung genommen. Die Konferenz proteſtierte mit aller Entſchiedenheit gegen die Transporte von fremden Truppen u. Munition mit allr Entſchiedenheit durch Deutſch⸗ 5 8 zn niel geworden. Man hofft daß die ruſſiſche Weſſen Bild trägſt du im Herzen? 9. 8 Roman von Erich Ebenſtein. n 5 eortſetzung. 5(Nachdruck verboten.) eufelden war nicht wenig verblüfft, als plötzlich vor ihr auftauchte und nach ſeiner den ae v. N f em 5 gon ſo Wahlin fragte 8 tsreiſ e das erſtemal ſeit ſeiner Rückkehr von der Hoch⸗ 10 iert. Bisaß er die Gemächer der Prinzeſſin unangemeldet ber her, wenn er es überhaupt der Mühe wert fand, abzuſtatten, hatte er ſtets zuvor ſehr förm⸗ Henehm 3 anfragen laſſen, ob man daheim ſei und ein zee... Eine Höflichkeit, die der Neufelden Wald nete Lächeln entlockte. dere 9485 war ſie viel zu wohlerfahren im höfiſchen 1 as denn auch je bis auf die Lippen kommen zu laſſen, wie 1 6 enden Mi jetzt er Verblüffung geſchickt hinter einer nichts⸗ und Ihre Hor, arg. * 0 Herrn oheit empfangen eben den Oberbürgermeiſter um lich neuen Res töinalrat v. Wenckheim in Angelegenheiten ein. ſofort elerveſpitals,“ ſagte ſie,„aber ich werde natür⸗ ud, be Mein en, daß Ew. Hoheit—“ 119 Ich Wulf bleiben Sie nur, Fräulein v. Neufel⸗ 100 60 Waden f die Konferenz in ihrem Boudoir erwarten.“ 50% pla bee inn er an der kleinen geſchmeidigen Hofdame elle löhlz den inneren nich en 0. geſch gen Hofda Sie ſah ihm nach, en 9 tau Augen. ſend T noch ſo leeren run⸗ eufelchen in den eben kurt konnte nun dramatiſch werden! Ob ſie ihn a ſagen ſollte, daß drin im Boudoir die 1 Liebe“, der zu begegnen ihm nei 0 ei 12 15 war unmöglich. Wenn ſie ihm die 1 ampelius im Boudoir noch ſo unverfäng⸗ ürde die Abſicht dennoch merken und Uebrigens wozu auch? Vielleicht war den beiden der Zufall nur erwünſcht und man konnte Zeuge eines rüh⸗ renden Wiederſehens ſein? Wozu gab es denn Schlüſſellöcher? Fräulein v. Neufelden ſchlängelte ſich unhörbar an die Tür heran, öffnete ſie leiſe und pirſchte ſich durch zwei Zwi⸗ ſchengemächer weiter. Inzwiſchen hatte der Prinz das Boudoir ſeiner Gemah⸗ lin erreicht, ſchlug die Portieren zurück und trat ein. Im nächſten Augenblick blieb er wie angewurzelt ſtehen und ſtam⸗ melte verwirrt: 5 „Ich bitte tauſendmal um Entſchuldigung, Gräfin, aber ich hatte keine Ahnung... Fräulein v. Neufelden ſagte mir, meine Frau habe Beſuch, und vergaß zu erwähnen, daß Sie.“ Lore Lampelius hatte ſich bei ſeinem Eintritt erſchrocken erhoben. „Es bedarf keiner Entſchuldigung, Hoheit. Ich habe Dienſt und ſollte meine Herrin hier erwarten,“ ſagte ſie nun ruhig.„Ew. Hoheit wünſchen die Frau Prinzeſſin zu ſprechen—“ „Ja. Aber das hat Zeit. Ich... Sie wollen ſich doch nicht meinetwegen entfernen, Gräfin?“ unterbrach er ſich, da Lore ihre Handarbeit zuſammenlegte und nach ihrem Täſchchen griff.„Iſt Ihnen meine Gegenwart ſo pein⸗i lich, daß Sie ſie nicht einmal für wenige Minuten ertra⸗ gen können?“ Sie ſah ihn feſt an. „Darum handelt es ſich nicht. Aber ich habe wohl ein z Recht zu erwarten, daß Ew. Hoheit nicht verlangen, daß ich mich Mißdeutungen ausſetze. Darum bitte ich zu ge⸗ f ſtatten, daß ich mich entferne.“ „Warten Sie noch einen Augenblick, Gräfin. Ich habe auf einen Zufall wie dieſen— wo ich Sie endlich allein ſprechen kann— ſeit langem gewartet. Es iſt ſoviel Un⸗ klares zwiſchen uns— Dinge, die ich nicht verſtehe und die mich beſtändig quälen. Wir müſſen uns unbedingt darüber ausſprechen. Auch habe ich eine Bitte an Sie. Natürlich und beſtimmt. Als er aber hinzufügte:„Begreifen Sie kommen glück!“ Da fuhr ſie heftig auf und ſtieß, Antlitz, bitter heraus: damit, daß mein Lebensglück vernichtet wurde? Ew. Hoheit wollen noch weiter gehen? ſoll nicht gelingen!“ geweſen, wie jetzt, wo Flammen in ihren Augen brannten und und preßten ihr die Kehle zuſammen. der Prinzeſſin und weiterhin nach Hofdame bleich und faſſungslos h ſich ihr unbewußt ein, mehr als Verwunderung empfand. kann dieſe Ausſprache nicht hier geſchehen... ſagen Sie. mir, wo und wann ſie ſtattfinden kann?“ „Nie und nirgends, Ew. Hoheit, denn es gibt nichts zwiſchen uns, das einer Ausſprache bedürfte!“ „Doch! Seien Sie nicht grauſam, Lore! Zwingen Sie mich nicht, die Sache in einer Weiſe zu erledigen, die we⸗ der Ihren, noch meinen Intereſſen entſprechen würde!“ Er hatte raſch und erregt gesprochen, ſie ruhig, klar jetzt dicht an ſie herantretend leiſe doch! Ich kann nicht zur Ruhe es handelt ſich vielleicht um mein Lebens⸗ Zornglut im ſchönen „O, es iſt alſo noch nicht genug Aber ich ſchwöre Ihnen, das Verſtändnislos ſtarrte er ſie an. Nie war ſie ſo ſchön 11 das bleiche regelmäßige Geſicht einen leidenſchaftlichen Aus⸗ druck trug. Aber er ſah es nicht einmal. betroffen, beinahe angſtvoll: Er fragte nur tief „Ihr Lebensglück, Lore?“ Tränen ſtiegen in ihre Augen Haſtig raffte ſie durch die er gekom⸗ Sie antwortete nicht. hre Arbeit auf und eilte der Tür zu, men und hinter der Fräulein v. Neufelden im ſelben Au⸗ genblick eiligſt die Flucht ergriff. i Weder ſie noch der Prinz hatten bemerkt, daß ſich gleich⸗ eitig die Portiere der anderen Tür, die zum Schlafzimmer 0 ö i a den Empfangsräumen ührte, teilte und Magelone eintrat. Magelone hatte nichts gehört. Sie ſah nur, wie ihre hinter den Türvorhängen verſchwand und ihr Gatte inter ihr drein ſtarrte. Es prägte ohne daß fie für den Augenblick (Fortſetzung folgt.) land und gelobte, mit allen Mitteln derartige Transporte zu verhindern und gegebenenfalls zur Durchführung ent⸗ ſprechender Maßnahmen mit der Privatinduſtrie in den Generalſtreik zu treten. f Der neue Tarif der chemiſchen Induſtrie. T. U. Frankfurt a. M., 2. Aug. Die Tarifverhandlungen in der chemiſchen Induſtrie werden heute nachmittag fort⸗ geſetzt. In den Beratungen wurde geſtern der 48ſtündigen Arbeitswoche zugeſtimmt. Außerdem erklärte ſich die che⸗ miſche Großinduſtrie für ein enLohnabzua von 10 Prozent rückwirkend vom 25. Juni. Deutſcher Reichstag. Berlin, 30. Juli. Das Haus ſteht im Zeichen kleiner Anfragen. Nicht weniger als 41 harren der Beantwortung. Eine Reihe von Anfragen muß abgeſetzt werden, weil die Frage⸗ ſteller nicht anweſend ſind. 5 Freiherr v. Lersner fragt, was die Regierung zur Be⸗ freiung der noch in Avignon zurückgehaltenen Kriegsge⸗ fangenen zu tun gedenkt. Ein Regierungsvertreter entgegnet, es handle ſich um 350 Gefangene, die ſich während der Gefangenſchaft Straf⸗ taten zuſchulden kommen ließen. Die Regierung habe ihre Begnadigung verlangt und die franzöſiſchen Behörden ſind nunmehr mit der Prüfung beſchäftigt. Abg. Dr. Kahl(D. V.) fragt, was die Regierung gegen das Verbot der Abſingung nationaler Lieder und der deut⸗ ſchen Fahnen im beſetzten Gebiet zu tun gedenke. Ein Regierungsvertreter erwidert, die Regierung habe 5 3 des Verbotes gefordert und ſcharfen Proteſt erhoben. Auf eine Anfrage des Abg. Hoetzſch(D. N.), welche Maßnahmen die Regierung im Einvernehmen mit den großen wiſſenſchaftlichen Inſtituten ergreifen werde, um dem Notſtand der deutſchen Wiſſenſchaften zu ſteuern, deren Publikationen wegen Steigerung der Preiſe für Druck und Papier gefährdet ſind. f Staatsſekretär Schulz: Die Angelegenheit befindet ſich im Stadium der Vorbereitung. Eine Denkſchrift wird dar⸗ über veröffentlicht und dem Hauſe vorgelegt werden. Abg. Frau Pfuelf(Soz.) fragt, ob die Regierung den durch die Reichsverfaſſung bedingten Geſetzentwurf über die Ausgeſtaltung der Schulen mit den einzelnen Ländern er⸗ ledigen wolle. Staatsſekretär Schulz erwidert, die Vorbereitungen ſind im Gange, deren Vorlage im Herbſt 1920 erfolgen wird. Es muß da unbedingt konfeſſionelle Duldſamkeit erwartet wer⸗ den. 5 Abg. Schirmer(B, Vp.) fragt, ob die Regierung nicht angeſichts der Notlage des deutſchen Zeitungsgewerbes und der hohen Papierpreiſe eine Hilfsaktion für die Preſſe in verſchärftem Maße aufnehmen und billigere Papierliefe⸗ rungen durchſetzen wolle. f Ein Regierungsvertreter erwidert, die Regierung habe für die Zeit vom 1. März bis 1. Juli den Betrag von 10 Millionen Mark zur Senkung der Papierpreiſe zur Ver⸗ fügung geſtellt. Eine ähnliche Summe werde für die Zeit nach dem 1. Juli erfolgen. Desgleichen würden auch für ſpätere Zeiten neue Mittel zur Verfügung ſtehen. Die Re⸗ gierung werde weiter auf Senkung der Prei bedacht ſein und ſich mit den Ländern in der Papierhol! aufs neue ins Benehmen ſetzen. Abg. Simon(Soz.) fragt, was die Regierung tun wolle gegen die in Augsburg erfolgte Entfernung verfaſſungs⸗ treuer Mannſchaften aus dem 42. Schützenregiment durch das Offizierkorps. Ein Regierungsvertretr erwidert, die Beſchuldigung gegen das Offizierkorps anläßlich des Kapp⸗Putſches hät⸗ ten ſich als unrichtig erwieſen, dagegen habe ſich im Regi⸗ ment ein beſtimmter Kreis von Unteroffizieren und Mann⸗ ſchaften im Sinne politiſcher Betätigung zuſammengeſchloſ⸗ ſen, wodurch die Manneszucht und der innere Zuſammen⸗ halt gefährdet wurden. Die Entlaſſung der Mannſchaften ſei ohne Rückſicht auf ihre politiſche Geſinnung erfolgt. Abg. Schreiber(Ztr.) weiſt auf die Gefährdung der Monumenta Germaniae Hiſtorica hin und fragt. was ge⸗ ſchehen ſolle, um dieſes Unternehmen lebensfähig zu er⸗ halten. 8 Staatsſekretär Schulz teilt mit, daß die Regierung die Notwendigkeit der Unterſtützung anerkennt. Bei der Reichs⸗ regierung ſchweben zurzeit eingehende Erörterungen, wie der Wiſſenſchaft im allgemeinen aufgeholfen werden kann. Abg. Kunert(U. S.) bedauert, daß bei der Mittellands⸗ kanalvorlage Preußen die Mittellinie ohne Verbindung mit der Saale gewählt habe. 8 Nach Erwiderung eines Regierungsvertreters fragt Frau Zetkin(Komm.), ob es wahr ſei, daß der engliſche General Malcolm in Begleitung deutſcher Offiziere nach Warſchau gefahren ſei. Major Bötticher erklärt, daß dies angeſichts der Neu⸗ tralität Deutſchlands überhaupt nicht möglich ſei. Es folgen Interpellationen. Ein Regierungsvertreter erklärt, die Regierung werde die Interpellation der Demokraten wegen der Höhe der durch die Beſetzung des Rheinlandes erwachſenden Koſten innerhalb der geſchäftsordnungsmäßigen Friſt beantworten. Eine Reihe kleinerer Vorlagen wird ohne Debatte ge⸗ nehmigt. Bei der Beratung des Geſetzentwurfs über die Abſchaffung der allgemeinen Wehrpflicht und die Regelung der Dauer der Dienſtpflicht erklärte Abg. v. Gallwitz(D. N.): Wenn geſtern eine Säule aus dem ſtolzen Bau herausgebrochen worden ſei, ſo ſolle heute das ganze Gebäude zum Einſturz gebracht werden. Ein Söldnerheer iſt für uns nicht brauchbar.(Die Ausführun⸗ gen geben zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen den Unabhängigen und den Mitgliedern der Rechten Anlaß. Der Redner wird überſchrien. Die Glocke des Präſidenten muß erſt Ruhe ſchaffen. Als der Redner der ruhmbe⸗ kränzten Fahnen in Heer und Marine gedenkt, bricht ein ohrenbetäubendes Toben aus, das minutenlang anhält.) Abg. Roſenfeld(U. S.) ſpricht von dem Elend, das die allgemeine Wehrpflicht und der Militarismus hervorgeru⸗ fen haben.(Stürmiſcher Widerſpruch. Pfuirufe rechts. Die Deutſch⸗Nationalen und die Mitglieder der Deutſchen Volkspartei verlaſſen den Saal.) Die große Mehrheit des Volkes trauert um ihre Verluſte, nicht um die allgemeine Wehrpflicht. Abg. v. Kardorff(D. Vp.): Ich bitte in dieſem Augen⸗ blick, wo wir am Grabe aller Hoffnungen ſtehen, den Ernſt der Stunde etwas feierlicher zu begehen.(Die Rechte be⸗ tritt wieder den Saal.) Der preußiſche Militarismus iſt tot, der franzöſiſche Imperialismus lebt. Iſt der Bolſche⸗ wismus nicht Militarismus? Daß die Beſtimmungen eine unendlich tiefe Schmach für uns ſind, dafür muß auch die Linke Verſtändnis haben. Unſere wirtſchaftliche Stärke be⸗ ruht darauf, daß jedermann durch die Schule des bunten Rockes gegangen iſt.(Ledebour ruft:„Kinderei!“) Wir müſſen irgend einen Erſatz haben. Leibesübungen muß viel Sorge zugewandt werden. 8 Abg. Dr. Schücking(Dem.) begründet ſeinen Antrag auf Einführung eines allgemeinen Wirtſchaftsdienſtjahres. Die Erziehung der ſozialen Geſamtheit, zum bewußten Bürger⸗ tum zuſammen mit wiůrtſchaftlicher Pflege, Beſchäftigung mit Handarbeiten und landwirtſchaftlichen Arbeiten ſeien die Forderungen ſeines Antrages. Abs. Dr. Breieſcheid(I S.) leßut den Antrag Schücking 5 5 8 92 8 25 ſteuer erſchwere dies nur. Abg. Schöpflin(Soz.): Der king iſt gut, aber nicht in dieſme Rahmen, zumal auch ein ſchlechter Eindruck auf das Ausland zu befürchten iſt. 1 Abg. Frau Wurm(II. S.) erwartet nichts von dem An⸗ trag und verlangt eine völlige Aenderung der Jugend⸗ erziehung, und zwar für alle gemeinſam. 4 gedanke des Antrags Schük⸗ Abg. Dr. Haas(Dem.) bedauert, daß nicht alle beute von der Trauer befallen ſeien. ö hängigen verſtehe er nicht. Das Geſetz müſſe verahſchiedet werden, aber ſo könne es nicht bleiben, daß alle Welt in Waffen ſtarre und nur wir wehrlos bleiben.„ Abg. Herſchel(Ztr.): Es wäre beſſer geweſen, das Ge⸗ ſetz ohne Debatte zu verabſchieden. f 5 Abg. Leicht(B. Vp.): Unter dem Druck der Verhältniſſe ſtimme ſeine Partei der harten Notwendigkeit des Ent⸗ wurfes zu. 3 Reichswehrminiſter Dr. Geßler: Der Geſetzentwurf iſt kein Ausfluß des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker, ſon⸗ dern eine Ausführung des Diktats von Verſailles. Ich danke den Abgeordneten, die dem alten Heere gedankt ha⸗ ben. Ich glaube nicht, daß dieſer Ausnahmezuſtand für uns von langer Dauer ſein kann.(Hört! Hört! links.) Abg. Dr. Schücking(Dem.) zieht ſeine Reſolution zurück. Der Geſetzentwurf wird darauf in zweiter und dritter Leſnug angenommen gegen die Stimmen der Deutſchnatio⸗ nalen und einiger Mitglieder der Deutſchen Volkspartei. Es folgt die zweite Beratung des Geſetzentwurfes betr. die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Kohlenſteuer⸗ geſetzes. Abg. Keil(Soz.) bedauert, für ſeine Partei die Zuſtim⸗ mung nicht geben zu können. Die Konkurrenzfähigkeit der deutſchen Induſtrie ſolle doch gehoben werden. Die Kohlen⸗ ſtoffe und ſpeziell der Kohle könne hier helfen. Seine Freunde hätten beantragt, die Kohlenſteuer nur noch ein Vierteljahr gelten zu laſſen und in der Zwiſchenzeit eine 1 betr. Sozialiſierung des Kohlenbergbaues einzu⸗ ringen. Abg. Eiſenlohr(U.S.): Seine Partei beantrage Herab⸗ ſetzung der Steuer auf 4 M. für die Tonne und Befreiung des Hausbrands von dieſer Steuer. Mit der Schraube ohne Ende, hinausläuft, müſſe Schluß gemacht werden. Die Kohlen⸗ frage ſei die Hauptſache des inneren Wiederaufbaues. Der Geſetzentwurf wird angenommen. Das Geſetz wird darauf in dritter Leſung gegen die beiden Linksparteien angenommen. b 5 Es folgt die dritte Leſung des Geſetzentwurfs betreffend Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit. Dr. Radbruch(Soz.) polemiſiert gegen den Antrag der Mehrheitsparteien, daß die Militärgerichtsbarkeit aufge⸗ hoben werden ſolle, abgeſehen von den Strafmaßnahmen in Kriegszeiten und gegen die Angehörigen der Reichs⸗ marine an Bord der in Dienſt geſtellten Kriegsſchiffe. Abg. Brünighaus(D. V.) verweiſt darauf, daß für die i Marine beſondere Verhältniſſe vorliegen. Reichsminiſter Dr. Geßler erklärt ſich für den Antrag. Abg. Roſenfeld(U. S.) iſt der Anſicht, daß der Antrag der Mehrheitsparteien gegen die Verfaſſung verſtoße. Nach§ 1 wird der Antrag der Mehrheitsparteien im Wege des Hammelſprungs mit 188 gegen 168 Stimmen an⸗ genommen. Zu der Geſamtabſtimmung, die die Annahme des Ge⸗ ſetzes gegen die beiden Rechtsparteien ergibt, ſtellt Vize⸗ präſident Bell feſt, daß mehr als zwei Drittel der Anwe⸗ fenden für das Geſetz geſtimmt haben, und daß daß damit auch für den Fall, daß eine Verfaſſungsändevung vorliege, dem Geſetz Genüge geleiſtet ſei. ö Der Geſetzentwurf über 5 die vereinfachte Form der Geſetzgebung für die Zwecke der Uebergangswirtſchaft 5 wird in dritter Leſung mit mehr als zwei Drittel der an⸗ weſenden Stimmen angenommen. Nach Erledigung der Etatsergänzungen zum Reichsver⸗ kehrsminiſterium und Wiederaufbauminiſterium vestagt ſich das Haus auf Samstag vormittag 11 Uhr: Entwaff⸗ nungsvorlagen, Fortſetzung der Etatsberatung. Präſident Löbe macht Mitteilung, daß vorausſichtlich auch am Montag und Dienstag noch Sitzungen ſtattfinden werden.— Schluß 7% Uhr. 4 Berlin, 31. Juli. Der zur Beratung ſtehende Gel egentwurf verlangt Ab⸗ lieferung aller in der Bevölkerung handenen Mllitär⸗ waffen an vom Reichskommiſſar zu beſtimmenden Stellen. Wer innerhalb der feſtgeſetzten Friſt die Waffen nicht ab⸗ liefert, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten und mit Geldſtrafen bis zu 300 000 M. beſtraft. Reichsminiſter Koch: Es iſt uns hier eine ungeheure Aufgabe auferlegt, die wir nur mit der Bevölkerung löſen können. Sie iſt umſo ſchwerer, als die Friſt ſo kurz be⸗ meſſen iſt, daß das Reich ſich nicht zuerſt mit den einzelnen Ländern ins Benehmen ſetzen kann. Die Zahl der Waffen wird auf 1,0 Millionen geſchätzt. Erſchwert wird die Sache durch das Mißtrauen in einem Flügel der Bevölkerung gegen den anderen. Es kommt darauf an, das Mißtrauen gegen die Unparteilichkeit der Regierung zu beſeitigen. Abzugeben ſind die Waffen nur an eine unpolitiſche Stelle, alſo auch nicht an die Reichswehr. Deutſchland darf nicht länger in zwei Lager zerfallen, die ſich gegenſeitig für Bol⸗ ſchewiſten und Kappiſten halten. Die Regierung wird ihre Aufgabe mit allem Ernſt übernehmen, damit wir wieder 5 1. 8 8 werden, ſtatt ein Volk zu ſein, das in Waf⸗ en ſteht. 5 Abg. Lübbering(Soz.): Meine Partei iſt zur Mitarbeit bereit, verlangt aber Maßnahmen, damit das Geſetz nicht zu einem Ausnahmegeſetz für die Arbeiter wird. Wenn be⸗ ſtimmte Organiſationen bis zur Durchführung im Beſitz der Waffen bleiben ſollen, ſind damit die reattionären Selbſtſchutztruppen gemeint? Gegen die Mannſchaften läßt ſich nichts ſagen. Die verfaſſungstreue Beyölkerung ſteht aber den Führern, die faſt alle vom Kappgeiſt erfüllt ſind, mit Mißtrauen gegenüber. Das Verbot dieſer Selbſtſchutz⸗ armee iſt nötig und muß im Geſetz ausgeſprochen werden. Abg. Eruſt(U. S.): Die Vorlage iſt unbrauchbar, denn ſie geht von falſchen Vorausſetzungen aus. Das Geſetz iſt ein Ausnahmegeſetz gegen die Linke. Die Entwaffnung wird überhaupt kein weſentliches Ergebnis haben, denn die Waf⸗ fen ſind meiſtens verſchoben. 5 g Der bayeriſche Geſandte verweiſt darauf, daß die baye⸗ riſche Sicherheitswehr auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruht und nur zum Schutz von Ruhe und Ordnung da iſt. Im übrigen habe ich zu erklärer, daß nach den Ergebniſſen von Spa die bayeriſche Regierung ſich den Anforderungen nicht entziehen wird, die die Reichsregierung an ſie ſtellen wird. Abg. Dr. Roeſicke(D. VB.): Ich ſtelle feſt, daß unter den Augen der Behörden von Roten Arbeiterbataillonen täglich exerziert wird. Zuerſt müſſen die unruhigen Elemente die Waffen niederlegen, damit wir wieder zur Ordnung kom⸗ men. Damit es bei der Waffenabgabe ordnungsgemäß zu⸗ geht, muß der Reichskommiſſar durch einen parlamenta⸗ riſchen Ausſchuß kontrolliert werden. g Abg. Haas(D.): Die Unabhängigen ſind doch von An⸗ fang an für die bedingungsloſe Unterzeichnung des Ver⸗ ſailler Vertrages eingetreten. Da haben ſie jetzt am allerwenigſten Anlaß, Schwierigkeiten zu machen, wo es ſich um eine Konſequenz des Vertrages handelt. Wir müſſen ſo weit kommen, daß die Waffen überhaupt nur noch in den Händen ſtaatlich anerkannter Organe ſich befinden. ö Abg. Frau Zetkin(U. S.]: Der Entwurf, der die Arbeiter wehrlos macht, iſt für uns unannehmbar. 5 „ Die Haltung der Unab⸗ Eine Verbilligung der Roh⸗ die letzten Endes wieder auf Lohnerhöhung Abg. Gilbenmeiſter(D): Daß das Geſetz ben ausgeführt werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. 3 Abg. Unterleitner(U.S.): Wir zweiſeln nicht ehrlichen Geſinnung des bayeriſchen Geſandten, abel von Kahr ſtehen wir zweifelnd gegenüber. Wir hal, für ausgeſchloſſen, daß die Entwaffnung in Bayern“ ſtandslos durchgeführt wird. f a 1 ſchu Reichshandelsminiſter Hamm: Die Angriffe gegen 99 von Kahr ſind vollſtändig gegenſtandslos. Bauern 0 treu am Reiche feſthalten, ſo lange das Reich eine er kratie iſt. 5 0 wäl Reichsminiſter Koch: Das Geſetz muß ordnuſg Ark durchgeführt werden, ſonſt ſtehen wir vor der reg; preußiſcher Gebiete. 0 deb Abg. Simon(I. S.): Die Regierung Kahrz e e en einen Staatsſtreich zur Herrſchaft gelangt.(Wide. 4 Nach weiterer Debatte geht die Vorlage an eine ſchuß. 10 Ohne Debatte angenommen wird in 2. Leſung el faſſungsänderung, wonach für das nächſte eine 00 preußiſchen Reichsratsſtimmen der Mitglieder del ßiſchen Regierung abgegeben werden können. 90 Danach wird die 2. Beratung des ergänzten halts bei der Reichspoſtverwaltung fortgeſetzt. ö Reichspoſtminiſter Giesberts: Die Perſonale der Poſt ſind enorm geſtiegen, noch mehr als die del bahn. 0 Staatsſekretär Lewald: Ohne Perſonalakten kal Verwaltung auskommen. 10% Abg. Bruhn(D. N) empfiehlt einen Antrag ſeil tei auf Beſeitigung des Feruſprechdarlehens von Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth: Die Erledic Beſoldungsordnung in den Ländern war ein 11 10 das Reich. Es geht nicht an, daß ſich wenige ge der Länder erheblich beſſer ſtellen als die Reichen Meine Hauptaufgabe iſt, ob ich die Beamtenge hin länger zahlen kann Aufs peinlichſte berührt durch ein Schreiben der Eiſenbahnorganiſation, 0 mit einem Streik gedroht wird, falls nicht durch e 2885 dige Erklärung des Hauptausſchuſſes und des Nen bis zum 31. Juli, 3 Uhr, die Gewährung der Eiſen wünſche zugeſagt wird.(Hört! Hört!) Das kann Volksvertretung bieten laſſen.(Sehr richtig!) Ju tag genblick, in dem ich die Eiſenbahnerwünſche nich die digen werde, wird mir in dieſer Weiſe die Piſto zu Bruſt geſetzt. Wir ſind es uns ſchuldig, erſt die 1 88 der Angelegenheit abzuwarten. Der große Ve verband will nichts von der Sache wiſſen. 0 ſch⸗ Miniſterialdirektor Bredow: Das Fernſprechdarte an beibehalten werden, wenn der weitere Ausbau den drt ſprechnetzes erfolgen ſoll. l 0 klo Abg. Jaud(Bayr. V. P.): Die Streikandrohunſ! we ſendahner weiſen wir als Verſuch eines Druckes 1. Regierung und Parlament zurück. 7 0 Au Abg. Dexthin(D. VB.) Das Ultimatum der Ei ſch iſt ein Verbrechen am Volke. Wir werden uns mi keiner Weiſe beeinfluſſen laſſen. a 9 ku Abg. Oezk(Soz.) proteſtiert gegen politiſcht eir wachungen von Ferngeſprächen. ei bal Abg. Höfle(3.): Es iſt mir aus Eiſenbahnerkre wn geteilt worden, daß es ſich um kein Ultimatum ace ne Miniſter Giesberts beſtreitet, daß eine politiſh an wachung von Ferngeſprächen ſtattfindet. 5* Der Antrag der Deutſch⸗Nationalen betreffen ſeitigung des Fernſprechdarlehens wird abgele 10 2 Die Entſchließung des Ausſchuſſes auf Hinauſ der Erhöhung der Poſtzeitungsgebühr bis zum“ de 1921 wird angenommen. g 885 1 Der Poſthaushalt wird bewilligt. 12 10 Montag 1 Uhr Fortſetzung. Vorher dritte Nh 90 Ankrages auf Erlaß eines Amneſtiegeſetzes. 5 de Schluß 6 Uhr.. 1 tr. n 85 de Die Kohlen verteilung. In der letzten Sitzung des Reichskohlenrats a teilte Reichskommiſſar Geheimrat Stutz mit feindliche Wiedergutmachungskommiſſion einen 1 1 ferungsplan für den Monat Auguſt übergeben g e nach zu liefern ſind: vom Ruhrgebiet 172 000% 8 vom Aachener Gebiet 64000 Tonnen, von% in ſien 60000 Tonnen, vom Kölner Braunkoll ö 135000 Tonnen. Demgegenüber iſt von deutſch ß 9 ein Vorſchlag gemacht, der zünſtiger iſt, und es 8 eine Verſtündigung angeſtrebt. Auf jeden Fall ag ar ſen gegenüber der ſeitherigen Belieferung für 8 land bedeutende Abzüge gemacht werden. Sh be Eiſenbahn im Auguſt nur gerade der wir 10 v brauchsbedarf überwieſen werden, während die üb de ratslieferung wegfällt. Derzeit haben die p 10 Eiſenbahnen noch für 21, die ſüddeutſchen füt in Tage Kohlenvorrat. Die Belieferung der J 190 dd wird um 841000 Tonnen Steinkohlen und 90 b de nen Braunkohlen gekürzt. Tie Haus bra nde gung wird ſich mehr auf die Rohbraun kh 5 ſchränken müfſen, die weniger Heizkraft beſitzt, f N. bau aber e geſteigert werden kann als dere S Steinkohle. Auch die Induſtrie wird ihre Jene bg lagen für Braunkohlen umzubauen genötigt ſein 8 nen jedoch viele Monate vergehen, bis dies mi wird. Man darf deshalb keine allzugroßen 0 darauf ſetzen, daß die Braunkohle zunächſt ein, de liche Erleichterung bringen werde, ſchon des wen weil die Braunkohlen größtenteils durch die Ei »abbefördert werden müſſen. Vom 15. Seßten de wird aber der Bezug von Braunkohle auf 100 ge fernung freigegeben und womöglich wird auch, 8 nächſten drei Jahren der Bezug auf 150 Kilome 8 gegeben, wenn die Eiſenbahnverhältniſſe es geſt V Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizikäts wee len in gleicher Höhe wie bisher beliefert werde gen mußte die Kohlenausfuhr, die beſonders nar) und der Schweiz geht, im Auguſt um meh Hälfte eingeſchränkt werden, was wiederum von Lebensmitteln und Rohſtoffen erſchwert haupt ſetzt der Reichskohlenkommiſſar auf die der Kohlenförderung durch vermehrte Lebensm keine große Hoffnung. Bis zum Jahr 19 Belegſchaften um 65 000 Mann verſtärkk wo Im Ausſchuß wurde dann noch der A niſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats auf eine höhung von 25 Mark für die Tonne abe b beraten. Die Erhöhung ſetzt ſich zuſammen 0 ö zehn Mark für verſtärkten Heimſtättenbau für arbeiter; 2. neun Mark zur Uebernahme der N anſtelle einer Lohnſteigerung einſtweilen vom ſchußweiſe gegebenen 4½ Mark für die Schi bensmittelanweiſungen; 3. zwei Mark zur Jg der ſchon ausgegebenen Anweiſungen an das Staaksſekretär Hirſch erklärte, die Regie deen die Eriserhö hung Cinſnnnch erhebe 1 ö degterung ſet bereit, für den Bau von Heimiſtäkten 300 Rillionen Mark vorſchußweiſe zur Verfügung zu ſtel⸗ len und auf die Rückzahlung der Lebensmittelanweiſungen zu verzichten. Die verbleibenden 9 Mark der Preis⸗ ſch jöhung müßten die Grubenbeſitzer tragen. Der Aus⸗ ſchuß beſchloß aber, den Kohlenpreis ab 1. Auguſt um 2 ark zu erhöhen, wogegen der Staatsſekretär namens 50 Reichsregierung Einspruch einlegte. Der Ausſchuß fun 3 darauf eine engere Kommiſſion aus Arbeitgebern, r dareitnehmern und einem Verbraucher, die der Reichs Akegierung die Notwendigkeit der Preiserhöhung begrün⸗ 5 en ſoll. e 5 —— de 5 n N 9 100 empfehle E 1 21 7 8 guirlanden, Arepp- Papier 8 und Geiben- Sapier, Sowie& V herzl. Wilirommen- riße 8 1 deorg Zimmermann, Hildastrasse 68 88——— 0 2 5 Badiſche Politik. lags ruhe. 1. Aug. Der Haushaltausſchaß des Laud⸗ die hielt einige beſonders anſtrengende Sitzungen ab, um zu Guze⸗ Leſung des 1. Nachtrags zum Staatsvorauſchlag 0 Uhrde zu führen. Die Freitagsſitzung erſtreckte ſich bis Vertre nachts. Hierbei wurden die Ausſprachen mit den ſchwicetern des Beamten⸗ und Lehrerbundes über die amtenrige Frage der Einſtufung von mehr als 25000 Be⸗ bracht zu einem einigermaßen befreienden Abſchluß ge⸗ 2 25 Die Fraktionsſprecher im Haushaltausſchuß er⸗ weit n ſich zu weitgehendem Entgegenkommen bereit ſo⸗ 15 Na eben die Finanzlage geſtattet. Die 2. Leſung des A Kachtrags nahm dann am Samstag ihren Anfang.— die Hagenſchießangelegenheit wurde im Haushaltaus⸗ mi wel beſprochen. Von demokratiſcher Seite wurde kurze eilt, daß die demokr. Fraktion eine entſprechende eingerein rage(deren Wortlaut wir ſchon mitgeteilt haben) fallge Licht habe, und von ſozialdemokr. Seite warde eben⸗ wur volle Aufklärung gewünſcht. Von mehreren Rednern nehmen ien ſcharfer Weiſe die Zuſtände im Hagenſchiezunter⸗ anw lt klitiſtert; u. a. wurde ein Eingreifen der Stoats⸗ je altſchaft gefordert. Der Haushaltausſchuß beſoluß, m Herlangte Unterſuchung über die Unregelmäßigkeiten (Auguſt enſchtezunternehmen während der Landtigspauſe 0 und September) dem Landſtändiſchen Ausſchuß zn den Augen. der zuſammen mit dem ſchon dafür beſtehen⸗ und Iuſchuß der Abgg, Duffner(Itr.) Hoffmann(Dem) Des üller(Soz.) die Angelegenheit weiter verfolgen ſoll. 1 zunehſerneren wurde im Haushaltausſchuß die Frage der b liehmenden Arbeitsdeſigkeit erörtert. die Jahl der Ar⸗ 1 oſen beträgt in Baden augenblicklich 4400. Der Ver⸗ tre 2 des Arbeits miniſteriums ſagte zu, alles zu tun, um g ·„ Arbetsloſigkeit entgegenzuwirken. f 90 5 3 i 5 Baden und Nachbarge e 1 10 ſich f Mannheim, 2. Aua. Der Bezirkslehrerverein ſprach n duch faßt einſtimmig dahin aus, daß die Förderklaſſen. we n keien die Vorbereitungs und Sprachklaſſen abzulehnen 000% Schüle Anſtelle der Förderklaſſen ſei für die ſchwächeren 1 Oh, in e r ein Nachhilfeunterricht innerhalb der Hauptklaſſc olle u dägung zu ziehen. ah der b diirrn heim. 2. Aua. In einer großen Verſammlung ute polis ziſchen Polizeibeamten die auch von Vertretern der es u Bade eibeamtenvereine in Heidelberg, Karlsruhe, Baden⸗ ll abe, auch Pforzheim und Freiburg beſucht war, und zu der ür beits ertreter des Miniſteribms des Innern, der Sicher⸗ 0 wurde zei und des Gendarwerievereins zugegen waren, So, beamt ie geradezu troſtleſe Laas dex badiſchen Polizei⸗ rklich von en beſprochen Mie den J M. täglich, die nach dem übl' dem Rolizeikommiſſär Gräf⸗Heidelberg gehaltenen Referat puh leben seibeamten zur Verfügung ſtänden, ſei nicht an ür e fur 5 Infolge dieſer ſchlechten Bezahlung ſei der Zugang ne rache lizei gleich null. Im Verlauf der folgenden Aus⸗ Ine oder Enturde dann die Forderung nach einer Beſchaffungs⸗ 96 00 beſfere utſchuldungszulage in Höhe von 1500 M. und eine de a Entlohnung einſtimmig angenommen. ko fener net ingen, b. Schwetzingen, 2. Aug. Durch Groß⸗ t, del aſchert nd hier zwei Wohnhäuſer und Scheunen einge⸗ el Indwirdorden. Das Feuer war in dem Schopfen des ere Schnenirts Roth ausgebrochen und hatte ſich mit rasender Freuen Nüuſen igkeit auf die anſtoßenden Scheuern und Wohn⸗ in Zahn Galsgedehnt. Geſchädigt ſind die Landwirte Philipp m, born II“. Philipp Müller I. Peter Zahn IV, Philipp Eich⸗ 10 rand L. Philipp Weißbrod 19, und Karl Schneider. Der Virt Rorurde durch den ährigen Sohn der bei dem Land⸗ oth beſchäftigten Frau Zahn verurſacht, der ein bren⸗ lokreſchholg an Stroh hielt. Der Schaden wird auf be Million geſchätzt. Reukpandelg 2. Aug. In einer Verſammlung des Obſt⸗ 1 2 2 2 S 5 vv dels wurde der Preis für Zwetſchgen für den Er⸗ f zeſetzt auf 70 Pfg. verpackt frei Bahnhof auf 85 Pfg. feſt⸗ rn N. deitern dogern bei Waldshut, 2. Aug. Von Waldshuter Ar⸗ NPerlsrubeude ein größerer Transport Vieh, das nach 5 Vieh en(7) verladen werden ſollte, angehalten. 25 Stück worden llen lt. Altbote zum Weitertransport freigegeben g l kerng ain— Aus Markdorf wird berichtet, daß ſieben i 7 im Seegebiet aufgekauftes Schlachtvieh von Händ⸗ b ransportiert worden ſind. 5 72 10 ö 5 2 L gte Drahtnachri“ (Eigener Sonderbericht.) 2. Aug. Der„Temps“ teilt mit, daß bisher achrichten von der Zuſammenkunſt der Parla⸗ er roten und polniſchen Armee eingetroſſen ſind. nicht einmal genan, ob Begegnungen ſintigeſun⸗ 8 noch ger is, men keine Mare den z wei Naben rige u d. e. Ang.„Süsſlevokiſche teilt mit, die eue ſanes Ulti tegierung hat an Rußland eine Note in Form cen Trudnetums mit der Aufforderung gerichtel, die ruſſ⸗ letregierunnen in Weſt⸗Arabien zurückzuziehen. Der Som⸗ mänien zg werden 3 Tage Friſt gelaſſen. Wie will Nu⸗ 92 1 Mobiliſation anordnen? politſſe e Der Verlauf der Kammerſitzung bat eee Kreiſen nicht überraſcht. Man wußte, daß af, ihm ſein, Doc, als deſſen Schöpfer Mille rand getten um ſeine Unterstützung nicht verſagen würde, und daß Damit das Finanzgeſetz über das Kohlenabkommen gerettet werde. Aus der Rede des bekannten nationaliſtiſchen Deyn⸗ tierten Maurice Barres muß hervorgehoben werden, daß er auseinanderſetzte, daß es nicht genüge, daß man die Ge⸗ biete beſetze, ſondern man müſſe auch ein Aktionsprogramm aufſtellen und den franzöſiſchen Einfluß mit den Intereſſen von Perſonen im beſetzten Gebiet verknüpfen. Der fran⸗ zöſiſche Einfluß könne ferner durch eine weitergehende ſo⸗ ziale Aktion verſtärkt werden. In Eſſen habe man ſich ſchon mit Gewerſchaften und einzelnen Perſonen in Vecbindn ag geſetzt und begonnen, über die Ernährung und die Waß⸗ nungsverhältniſſe zu wachen. Das müſſe vervoltommnet werden. ö Paris, 2. Aug. Die ſozialiſtiſche Parlei feierte geſtern abend das Andenken Jaures. Ueber 5000 Perſonen hatten ſich zu dieſer Feier im Zirkus verſammelt. Die Feſtrede hielt der Profeſſor der Sorbonne Leyy. Es wurde auch eine Rede Ledebours verleſen, die dieſer ſelbſt gehalten haben würde, wenn die Regierung ihm die Einreiſeerlaub⸗ nis erteilt hätte. Nach dem„Oeuvre“ hat die Verkündigung der Paßverweigerung an Ledebour in der Verſammlung eine ſtarke Unzufriedenheit hervorgerufen.. Wien, 2. Aug. Nach Mitteilung des Staatsamts für Heerweſen gaben aus Ungarn geflüchtete Oeſterreicher ihm zu Protooll, daß ſie in Ungarn zum Eintritt in die öſter⸗ reichiſche Legion gepreßt worden ſeien, die den Sturz der jetzigen Wiener Regierung und die Wiederaufrichtung der Monarchie in Oeſterreich bezwecke. Die Legion ſei 170 bis 180 Mann ſtark und liege im Lager von Zala Egerzoeg. An anderen Orten Ungarns ſollen ſich noch fünf weitere gleiche Lager befinden, in Zala Egerszoeg außerdem eine kroatiſche Legir er Förderung der Umſturzbewegnung in Südſlawien. 5 Rotterda Aug. Reuter meldet aus Wladiwoſtok. daß eine Aborbenneg aus Schita für die Konferenz der Staaten im fernen Oſten, die ſich mit der Bildung der Bun⸗ des republik befallen ſoll, mitteilte, daß 30 000 Mann regulärer Truppen, die größtenteils zu den Ural⸗Koſaken des Ge⸗ nerals Koppel gehören, ſich weigerten, zu kapitulieren und ſich in die transbaikaliſchen Wälder zurückgezogen haben. von wo ſie den Gnerillakrieg führen und die Eiſenbahn⸗ verbindungen ſtören wollen. f Wiirtſchaftlicher Wochenüberblick. Geldmarkt. Die deutſche Valuta hatte ſich zu Anfang die⸗ ſer Woche wieder etwas erholt und notierte am 26. abends noch 14.20, am 27. ſogar 14.35 Rappen für die deutſche Mark in Zürich, ſchloß aber am 30. abends mit 13.95 Rappen. Man hatte vielfach einen gewaltigen Rückſchlag im Anſchluß an die Beſchlüſſe von Spa befürchtet, aber er hat ſich bis jetzt in mä⸗ ßigen Grenzen gehalten. Der Reichsbankausweis zeigte in der dritten Juliwoche eine leichte Beſſerung. Die Sätze des offe⸗ nen Geldmarkts an den Börſen und der Privatdiskont haben ſich nicht nennenswert geändert. 3 Börſe. Die zünftige Spekulation in Berlin und Frank⸗ furt bringt den ruſſiſch⸗polniſchen Waffenſtillſtandsverhandlungen wenig Vertrauen entgegen. Die Börſe rechnet immer noch mit der Gefahr, daß ein neuer Weltkrieg ſich entflammen könnte. Infolgedeſſen und vielleicht auch wegen der Ferienzeit gab ſich im Geſchäft faſt allgemein Zurückhaltung kund. Die ange⸗ kündigte Eiſenpreisermäßigung drückte auf die Montanwerte. Der Bantenmarkt war in dieſer Woche ſichtlich vernachläſſigt. Die ganze Vorliebe wandte ſich wieder den Petroleumwerten zu. Die Anlagepapiere konnten ſich teilweiſe etwas befeſtigen: öproz. Reichsſchatzanweiſungen 99.90, Kriegsanleihe 79.60, Württem⸗ berger 87.75. Damit ſind die Verluſte der vorigen Woche wie⸗ der eingebracht. f Produktenmarkt. Die ausgezeichneten Ernteberichte und die erhöhten Getreidepreiſe ließen die Tendenz des Produktenver⸗ kehrs im Vergleich zur letzten Woche faſt unverändert. Hafer war eher etwas feſter und notierte am Freitag in Berlin 123127 Mark ab Station. Das Strohgeſchäft iſt ganz ver⸗ nachläſſigt. Erbſen bleiben geſucht. Die Heupreiſe wollen f immer nicht fallen. Im allgemeinen ſpricht man von 20 Mark ab Scheuer. Warenmarkt. Die Braunkohlenwerkke haben ſich zu einer kleinen Preisermäßigung entſchloſſen. So unbedeutend ſie iſt (durchſchnittlich etwa 10 Mark die Tonne ausſchließ lich Steuer) bedeutet es wenigſtens einen Anfang. Steinkohle iſt unverändert im Preis. Die Eiſenpreiſe betragen bei Halbzeug 300— 400, bei den Walzerzeugniſſen bis zu 700 Mark für die Tonne, womit durchſchnittlich der Preisſtand vom Februar d. J. wie⸗ der hergeſtellt iſt. Die Elektrotechniker haben die Teurungs⸗ zuſchläge für Maſchinen und Transformatoren um 10 Proz. ermäßigt. tigung ſtändig ab. Die Spinnereien müſſen auf Lager arbeiten, teilweiſe auch den Betrieb bis auf wenige Stunden einſchrän⸗ ken. Die Preisſenkung im Einzelhandel ſcheint aber allmäh⸗ lich den Bedarf und die Kaufluſt zu heben. Der Häute⸗ markt iſt immer noch ziemlich feſt. N Viehmarkt. Gegen die letzte Woche haben ſich die Ferkel⸗ preſſe nicht weiter verbilligt. 200—250 Mk. muß man für ein ſchönes Exemplar anlegen. Gelegentlich hört man von einem Abbröckeln der Vieh⸗ und Pferdepreiſe, da es aber an amt⸗ lichen Marktnotierungen fehlt, iſt die Kontrolle erſchwert. Der neueröffnete Schlachtviehmart in Stuttgart läßt ſich“ nachdem die anfänglichen Reibungen zwiſchen Metzgern und Händlern überwunden ſind, nicht übel an. ö Holzmarkt. Das SGeſchäft bleibt ſtill,, die Preisſchwankungen ſind unbedeutend. Die Anzeichen einer Kriſis auf dem ſüdweſt⸗ deutſchen Holzmarkt mehren ſich wieder. Eine Klärung der Lage iſt dringend notwendig.. VV Preisrückgang auf dem ſchwediſchen Ledermarkt. Seit Mitte Zuli iſt laut„Stockholms Dagblad“ ein bedeutender Preisrück⸗ gang für Häute und Leder in Schweden eingetreten. Preis⸗ ſenkungen für fertige Lederwaren ſind jedoch nicht eingetreten. Sport. Das anläßlich des 20. Verbandstags in Alm zwiſchen dem 5 155 31 0 mmer F. V. 1894 und dem F. C. Pfeil Nürnberg ausgetragene Fuß ballwettfpiel am 1. Auguſt endete zu Sunſten der Nürn. derger Elf 1:4. Der Verband ſüddeutſcher Fußballvereine zählt kin 1006 Vereinen zurzeit etwa 200 000 Mitglieder. 1 e Der Deutſche Meiſter, 1. F. C. Nürnberg gewann auf ſeiner Wetlſpielreiſe gegen Saarbrücken 3: 1, Düſſeldorf 7:0 und Ham⸗ burg 3:2. 0 n e Her Stuttgarter Sportklub 1900 gewann mit ſtarkem Erſatz J gegen F. B. Geislingen 5:1 und verlor gegen F. V. Augsburg 4 5 i E25 5 i 5 f 5 5 Her ſüddeut che Fußbal!⸗Pofal. Die Spiele um den ſüd⸗ n Fußballpokal werden im kommenden Spieljahr erſt im Frühjahr ausgetragen. Die erſte Runde findet am 30. Januar, die zweite Runde am 13. Jebruar ſtatt. Das Schluß⸗ ſpiel wird auf einem neutralen Plaz ausgetragen. . Leichtathletik. Auf dem V. f. B.⸗Platz in Cannſtatt wurde um. die ſüd⸗ 1 Meiſterſchaften gerungen. In allen Kraft⸗, Lauf⸗ und Sprungübungen wurden trotz der ſchlechten Witterung gute Ergebniſſe erzielt. Die Meiſterſchaſten verteilten ich folgender⸗ maßen: 12 nach München, 2 nach Karlsruhe, 1 nach Stutt⸗ gart. Frankfurt iſt in der 400100 Meter⸗Staffel wieder ſieg⸗ 2 5. 4 laß der mitteldeutſchen Meiſterſchaften ſtellte im 5000 Meter⸗Laufen Graßmann vom B. f. B. Herbſtberg einen neuen deutſchen Rekord in 15 Min. 9 Sek. auf. Der alte Rekord war 15 Min. 58,5 Sek. 3 5 Heutſche Erfolae im Arstand. Das internationale leicht Im deutſchen Webſtoffgewerbe nimmt die Beſchäf⸗ teilnehmenden deutſchen Leichtathleten den Löwenanteil der Die Spanien mit länder mit 3: äthlekiſche“ Spörtfeſt in Ma ienbad(Tſchechöſloßakei) brachte 12 3:13 Toren und die Belgier 8 Toren. nien und England. Bei der Flugkonkurrenz für Doppeldecker über 240 K meter ging der Italiener Sto als Sieger hervor. f 1 „ Sür die Deulſche tember ausgetragen wird, Nadfahren. Berlin, 2. Aug. Im Luſtgarten fanden geſtern Ver⸗ ſammlungen für„Völkerverſöhnung“ ſtatt. Die Kund⸗ gebungen wurden aber durch Kommuniſten geſtörk, worauf 2 die Teilnehmer einen Zug durch die Stadt veranſtalteten. 5 Auch in Marienwerder wurde eine ſolche Kundgebung veranſtaltet. Wiesbaden, 2. Aug. tens keine Belgien wünſcht von Deutſchla bahnwagen zu erhalten, wogegen es Lebensmitte liefern wolle. Die Wagen haben einen Wert van üb 60 Millionen Franken. 5 E34 1 24 Gutheißung der Spa⸗Beſchlüſſe in T. U. Paris. 2. Auguſt. den Geſetzeentwurf, der die Regierung zur für die Durchführung der Maßnahmen W. T. B. Genf, 1. Aug. Kriege. ernennen. die Geſtaltung der Betriebe. franzöſiſchen r Neues vom Tage. Pazifiſtiſche Kundgebungen. Aus dem beſetzten Gebiet. Kenntnis hatten. 95 5 ermächtigt. Die zweite Internationale. Delegierten als eigentliche Zweifel gezogen wurden. In Marienwerder(Weſtpreüßen) fanden große Kundgebungen gegen den Beſchluß des Pariſer Botſchafter⸗ rats ſtatt, daß trotz der Volksabſtimmung das rechte Weichſelufer an Polen fallen ſoll. An das Volk der Vereinigten Staaten wurde die ö währleiſteten Recht der Selbſtbeſti ſchaffen. Die Folgen der verminderten Kohlenlieferungen' Eſſen, 2. Aug. Die Hüttenwerke im Induſtriebezirk kreffen bereits ihre Anſtalten, um die Erzeugung den verminderten Kohlenlieferungen anzupaſſen. Durch Ver⸗ fügung vom 28. Juli hat der Reichskommiſſar die an die Hüttenwerke zu liefernden Kohlenmengen um 12½ Proz. der gegenwärtig zur Verfügung geſtellten Mengen gekürzt, ſo daß künftig im Durchſchnitt die Anlagen nur noch mit etwa 43 bis 44 Proz. der Leiſtungs⸗ fähigkeit ausgenutzt wurden können. Verſchiedene Werke beginnen bereits jetzt mit Betriebseinſchränkungen. Die Inlereſſengemeinſchaft Gelſenkirchen⸗Deutſch⸗Luxemburg ſetzt in den nächſten Tagen drei Hochöfen und ein Stahl⸗ werk außer Betrieb. Andre Werke, die noch über ö Vorräte verfügen, hoffen, noch ungefähr zwei bis drei Monate den Betrieb im gegenwärtigen Umfang aufrecht haken de können. a Preiſe⸗ eutſchen gewannen von 15 Wettbewerben allein 13. „Olympiſche Spiele. Bei den Polowettſpielen der olympiſchen Spiele in Antwerpen unterlagen die Vereinigten Staaten gegen 5 egen die Das Entſcheidungsſpiel beſtreitet S ppani in 1 Stunde 17 Minuten Straßenradmeiſterſchaft, die am 19. Se t ö hat der Bund Deulſcher Radfahr jetzt die Streche Magdeburg— Hannover gewählt.— Der Bundestag findet 1921 in Aachen ſta ttt. üg 2 Die franzöſiſche Beſatzungs⸗ behörde hat den Regicrungspräſidenten und den Polizei⸗ präſidenten von Wiesbaden wieder freigelaſſen, da ſi nachweiſen konnten, daß ſie von der Verhaftung Dor nd über 7 000 Eiſen⸗ 7 1 e ee der franz. Kammer. Die Kammer diskutierte über Anordaung der Beſchlüſſe von Spa erforderlichen Der von der Kammer angenom⸗ mene erſte Paragraph des Artikels lautet: Der Miniſter iſt ermächtigt, bis zu einer Beteiligung von 200 Millionen Franken monatlich im Maximum während ſechs Mongten an den Vorſchüſſen teilzunehmen, die in Ausführung des interalliierten Abkommens vom 16. Juli 1920 von Belgien, Italien und Frankreich geleiſtet werden. Der geſamte Ent⸗ wurf, durch den die Abmachungen von Spa gutgeheißen werden, wurde mit 356 gegen 189 Stimmen angenommen. Zur Teilnahme am internatio⸗ nalen Sozialiſten⸗Kongreß ſind nachträglich noch zwei unga⸗ riſche Delegierte eingetroffen. Die vom Kongreß eingeſetz⸗ ten Kommiſſionen begannen geſtern nachmittag ihre Arbei⸗ ten. Die erſte Kommiſſion ſchlug vor, eine Kommiſſion zu beſtellen mit dem Auftrage, Verhandlungen mit den Grup⸗ pen, die der Zweiten Internationale nicht angehören, ein⸗ zuleiten, um mit dieſen zuſammen eine einheitliche ſtarke Internationale zu errichten auf der Grundlage der tradi⸗ tionellen und demokratiſchen Grundſätze des Sozialismus. Die zweite Kommiſſion prüfte die Frage der Schuld am Sie beſchloß nach Anhörung der Delegierten der am Krieg beteiligt geweſenen Länder eine Unterkommiſſion mit der Ausarbeitung einer Reſolution zu heauftragen. Dieſe Kommiſſion iſt zuſammengeſetzt aus van Col(Hol⸗ land) als Präſident und Rozier(Frankreich), le Fontaine (Belgien), Hill(England), Braun(Deutſchland) und Eng⸗ berg(Schweden). Die dritte Kommiſſion, welche die So⸗ zialiſierung und das politiſche Syſtem des Sozialismus zu prufen hatte, beſchloß, zwei Unterkommiſſionen dafür zu In Bezug auf die Sozialiſierung verlangte die Kommiſſion ihre allmähliche Durchführung, und in Bezug auf das politiſche Syſtem des Sozialismus empfiehlt ſie die Anwendung demokratiſcher Grundſätze bei Induſtrie⸗ betrieben, d. h. Gewährung des Einfluſſes der Arbeiter auf Die vierte Kommiſſion, welche ich mit der Prüfung der Mandate zu befaſſen hatte und an welcher kein deutſcher Delegierter teilnahm, beſchloß, die Frage der Zulaſſung der in Genf anweſenden franzöſi⸗ ſchen Delegierten dem Kongreß ſelbſt zur Eniſcheidung vor⸗ zulegen, da von verſchiedenen Seiten die Eigenſchaften der 7. Süsalfſten Bitte gerichtet, dem ge⸗ mmung Geltung au ver 5 5 ilo⸗ * — 4 5 7 1 0 * 8 1 in ö 5 2 einige Ab. I Neu eingetroffen: KRünstler-Stilleben 4 Serien, u. Blumenkarten 1 Georg Zimmermann Hildastraße 68. g U * Hb — Eine Millione und ihrer ledigen Schweſt 3 Sie erhielten kel teſtamentariſch 75 derzeitigen Stand unſerer ſtellen. Das Geld kann lt. Unterzeichnung des Friedensv zahlung gelangen. Auch eine Todesanzeige. berg in Baden“ Zeitungen, erſchüttert machen wir Freunden un litteilung, daß unſer guter, lieber, t wirtſchaft(Fleiſch) geſtern nach lan ten Leiden ſanft entſchlafen iſt. ſchlächter. Brand. In Reims ſin Der Schaden beträgt 3 er in Heppenhe „Heidelb. Tagbl verſandten dieſer Tage an em illionen. Badekoſtüme aus Spitzen. Der Lu franzöſiſchen Modebädern mit Badelo dazu geführt, Die lof taats, was die Ablehnung jeder Einmiſchung der Bol⸗ eiten des Landes ein⸗ — Demarkationslinie 1 7 amenew mit der ruſſ 7 1 in ihrem Beſitz befindliche a Vermiſchtes. nerbſchaft iſt der Lehrerin Fräulein Me von einem in Amerika verſtorbenen 000 Dollar vermacht, die nac Valuta rund 3 Millionen Mark dar⸗ ertrags mit Amerika zur Aus⸗ Die„Schwarzſchlächter von Ro efreundete Adre Amtsſtellen uſw.) folgende Todesanzeige“: Bekannten die ſchmerzliche reubeſorgter Beruf Zwangs⸗ J ſchweren, durchlöcher⸗ ie tieftrauernde d mehrere Fabrikanweſen abgebrannt. e Fade erreicht hat. Auf; bzger Strafe verboten iſt. im a. d. B. zu⸗ N Die Folter in Rumänien. hatten vor einiger Zeit Mißhandlungen und Fo neuen Herren, die R h dem aber erſt nach fordert worden, feen Die Valuta in ſen Tief⸗ gegenüber dem Geldwert in n Schwarz⸗ frühere ruſſiſche Geld ſtand ſendrubelſchein der Zarenzeit endrubelſchein(Dumageld) Dabei hatte der Rubel der Goldmark. Dementſprechend tigen Rußland: ter 3500, Brot 600, 130, miniſterium hat an Stücke, 1 und 2 M nicht mehr als geſetz bis zum 1. . 4 1 1 polniſchen — Die Zwangs wirtſchaft. der Reichswirtſchaftsminifter deutſche Braunkohlenreviere Mar kommt für den Verbraucher preiſe ermäßigen Der ſel⸗ lang den⸗ Schneidemühl, 2. in Poſen und Weſtpreußen bezügliche Bitte gangen ſein. (Böhmen) macht bekannt, daß das Tra zen von Dfrfdlked und das Deutſchſprechen auf öffentlichen Plätzen be rauenerregende Schilderungen über die! terungen der Siebenbürger um änen, ſuchung hat die Folterungen vollauf beſtätigt. und Offiziere ſind nun von der rumäniſchen Regſeru ſolche Ausſchreitungen zu vermeide Sovjetrußland. deutſche. Valuta beſtellt iſt, ſie ſteh in Rußland ein deutſcher Tauſendmarkſchein 82 000 Rub geld, 1. öſterreichiſche Tauſendkronennote 30 000 Rubel ſendfranknote 320 000 Rubel, N 6500 Rubel, 1000 Rubel in 250 übelſcheinen(Duma) 4500 Rubel, 1000 Rubel in 40⸗ und 20 Rubelſcheinen der erſten Revolution(Kerenski Zarenzeib einen 1 Pfund Rindfleiſch koſtet 1200 Rubel, But⸗ Zucker 3500, ein Ei 180, ein Anzug 150 000, 1 Paar Stiefel 150 000, eine Kuh 300 000, i Eine Droſchkenfahrt koſtet 3000 und die Laſtf für eine kurze Strecke 10 000 Rubel. beträgt auf den Kopf und Tag etwa 3000 Ru — Einzug von Silbergeld. geordnet, daß die ſilbernen 50⸗Pfg. arkſtücke ein iches Zahlungsmittel, ſollen aber Januar 1921 bei den Banken genommen oder umgetauſcht werden. der Zwangswirtſchaft bei nerſchiedenen wi Freigabe die ſüddeutſchen Ernährungsminiſter vorgeſchlagen haben. — Herabſetzung der Braunbohlenyreiſe. lichen Sitzung des Reichskohlenverband des Reichskohlenrats wurde beſchloſſen, k, für Rohbraunkohle um 9 M rheiniſchen Gebiete um 12 bzw. 6 J Kohlenſteuer aus den genannten Beträgen ſich demnach Netto um 12 bis gegenüber den ſeitherigen Preiſen. Das längſte Fernſprechkabel der Wel Die fortwährenden Plackereien der Pole dig, eine unmittelbare Fernſprechverbindu und Oſtpreußen herzuſtellen und d legraphen⸗ und Fernſprechkabel h am 4. Auguſt beendet ſein wird. (Pommern) und endigt in Tenkitten eine Länge von 170 Kilometern. kehr mit Oſtpreußen vom polniſchen Korribor un Aug. Die Poſen unerhörte Ausſchreitungen 9 völkerung zu ſchulden kommen. daß die Ruſſen nachträglich eine ſoll bereits an die Sowjetregierung er⸗ öſtümen i ſtrenger; Die Blätter in Siebenbürgen 1 1 die Die Unter⸗ Die Behörden ng aufge⸗ n. 5 So ſchlimm es um die t immer noch glänzend da! Sopjetrußland. Ende Juni galt el Sopjet⸗ 1, Tau⸗ 1 Dollarnote 3000 Rubel. Das folgendermaßen im Kurs: 1 Tau⸗ 25 000 Rubel Soyjetgeld, 1 Tau- veröffentlicht. 2500 Rubel. ert von 2.10 ſind auch die Preiſe im heu⸗ Salz 1200, Kartoffeln ein Mantel 75 000 ein 0 250 000 R. uhrleute verlangen Der Lebensunterhalt bel. ö eichsfinanz⸗ Das R zuziehen find. Sie gelten 8 9 in Zahlung Wie die„Germanja“ ſchreibt, iſt entſchieden gegen die Aufhebung chtigen Artikeln, deren In der gemeinſchaft⸗ s und des Ausſchuſſes für mittel⸗ und oſt⸗ den Preis für Briketts um 19 ark die Tonne, für die kark herabzuſetzen. Dazu r Wegfall von 20 Proz. Die Braunkohlen⸗ 15 Prozent noch de t beſitzt Deutſchland. u machten es notwen⸗ ng zwiſchen dem Reich ieſe iſt durch das neue Te⸗ ergeſtellt, deſſen Verlegung Das Kahel beginnt in Lobbe (Oſtpreußen). Es hat Kabel macht den Ver⸗ abhängig. Polen laſſen ſich in egen die deutſche Be⸗ Die Deutſchen hoffen, Volksabſtimmung veranlaſſen werden. Eine dies⸗ Das — 5 bon den Ruſſen beſetzt, ebenso M Ila wa London, 2. Aug. Wie die„Times“ aus Warff den, haben die engliſche, die amerikaniſche und zöſiſche Botſchaft in Warſchau ihre Staatsang aufgefordert, Warſchau auf dem ſchnellſten Wege laſſen. Dies hat in Warſchau einen ſehr peinlich druck hervorgerufen. eee e 5 Frele Turnerschaft seckenheim. Am ve Sonntag Morgen ſtanden ſich in Käfertal die meiſter der Gruppen Heidelberg, Schwetzingen, und Mannheim im Fauſtballſpiel um die Bezlih ſchaft gegenüber. Um 9 Uhr ließ der Bezirksſpielleiter die ten antreten. Die bei den erſten Spiel unterlegen“ ſchaften mußten ausſcheiden, deshalb wurde auß der Vorrunde ſtanden ſich die Gruppen Mann 6 Weinheim 9 Heidelberg unterlag dem Gruppenmeiſter Mannhel⸗— etzingen unterlag verluſt Bezi beiter Turn Wir wů Meiſterſchaft. 1. Ganturufeſt des Zurnganes Maunheis. Am verfloſſenen Sonntag fand in Sandho 1. Gauturnfrſt des neugegruͤndeten Turngaues M dem auch der hieſige Turnverein angehört, ſtatt. nahm unter ſtarker Anteilnahme ſämtlicher dazu Vereine einen ſchönen Verlauf. Am Vormittag die Wettkämpfe in den einzelnen Stufen abgehalten mittags bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug durch dene Straßen des Ortes nach dem Feſtplatz, woſ gleich der Aufmarſch zu den allgemeinen Freiübung führt wurde, welche den Zuschauern ein überau Bild boten. Nach denſelben begann das Vereins und Sondervorführungen verſchiedener Vereine, 0 Uhr konnte die Preisverteilung vorgenommen werde Essen wertet wurde nach den neueſten Beſtimmu⸗ dert worde 100 9 0 P. gen di 10 0 ſchen Wetturnordnung. Die Preiſe beſtanden a N und Diplom. Die 3 erſten Sieger jeder Stufe( den noch Plaketten. Der Turnverein Seckenheim hatte i auf Ergebniſſe: Vereinswetturnen: 1. Stärke einen 1. auf! Kunſtturnen Oberſtufe: Karl Volk mit 116 Pu n 2. und Friß Gebauer mit 113 Punkte den 4% unn Kunſtturnen Unterſtufe: Ernſt Marzenell mit 118 ½ Urte den 5., Karl Schüßler mit 114 Punkte den 9., Hi zu il Biegel mit 111 Punkte den 11. Wilh. Erny nb Punkte den 14. Preis. Kunſtturnen für Jugend Gr 9 e 5 77 1.— 17 Gr Allerlei aus der Zwangswirtſchaft. In einem Prozeß vor b N Krieg im Oſten. HOdberſtufe: Georg Bühler mit 109 Punkte den 50 1 dem Landgericht in Harburg wurde eine Aeußerung des Geh.. Warſchau, 2. Aug. Die Zivilbevölkerung wird zur[ Frey mit 106 Punkte den 6., Karl Konrad mit 10 50 5 eee ad fürs 13. 0 Heeg Mitarbeit an der Räumung Warſchaus gezwungen. Der den 8. Preis. Unterſtuſe: Friz Weiß mit 105 Puſſ dort Ge ed ben 1 90 75 bögleich für die Zwangsbewirtſchaf. Bezirk wird unter Militärverwaltung geſtellt.— Die 64 Albert Bauſch mit 10s den 8, Heinrich Bua 1. Fung 20000 Perſonen angeſtellt waren. bolniſche Nordfront ſteht 50 Kilometer vor Warſchau.]] 99 Punkte den 11. Preis. Der Verein kann mit biet uhr In Weſtfalen iſt die Ruhr ausgebrochen. In Oö“ Das ruſſiſche Nocdheer ſtößt nicht unmittelbar auf Wap 155 diefe Erfolge zurückblicken, da an diegg lang 2 n e ac 47 N80) wolken es l Warſchau zu, ſondern ſucht füdlich der oſtpreußiſchen ee 1 erſten Vereine Mannheims und die 90 Ver geziefer aus ihren e Säure vertreiben. Alle drei Grenze die Bahnlinie Thorn—Wlozlawek zu gewinnen, Den T 1 N ſowie die Wertung eine ſehr fir 2 iind an der Einatmung giftiger Gaſe geſtorben.„um die Verbindung Polens mit Danzig abzuſchneiden. en Turnern ein kräftiges Gut Heil! 5 Bom Bruder Tſchech. Der! Gemeinderat in Eiben ſchü g Oſtrolenka(ſüdlich des oſtyr. Kreiſes Ortelsburg) iſt Verantwortlich für die Nedaktion Gg. Zimmermann, 1. a 5— Amtliche Bekanntmachungen Schuhmachervereinigung. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Seckenheim. 77 15 den Tagesordnung zu der am Donnerstag, den Die Sprechstunde der Wohnungskom⸗ Margen Abend 8 Uhr Zahn 75 X ein, nut 1609, deren. W uhr ſiafffinzenden mission fälit wegen Verbinderung derselben 5 f in ll* wer Bezirksralsſitzung.. aus 50 8 lſummen nl U br„apollo 0 K 1 Rü hl Rif n N 5- 9 E 1. Baugeſuch 8 Hirſchmann Seckenheim den 3. Auguſt 1920. 5 lf 7 geen en 5 5 a* 8 10. ai 5 und Und. 16 eee ball. Alesia Jbllionlhelm. Sperialität: Ir er Beſchwerde gegen eine baupol. Verfügung. ute N 2. ihc d. Beef Ver e um Erlaus⸗ 5 1 6¹ end punkt 8 260 Goldarbeiten. 4 15— n um etrie er ankwirt t ohne 5 . eſu e. nton Helmling um Erlaubnis 2„ E 0 e Ausſchank von Wein, B Kaffee 155 Nohlen-Husgabe. und pünktliches Erſcheinen. Der Lu 5 Getränke im Hauſe ſtraße 42 in Neckarau. Geſuch des Julius Müller um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank im Hauſe Lindenhofſtraße 42. Geſuch der Mannheimer Turngeſellſchaft e. V. um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ ſchaft ohne Branntweinſchank in ihrem Vereins⸗ auſe auf dem Sportplatz im Schloßgarten. eſuch der Luiſe Faulhaber geb. Kipphahn um Erlaubnis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in der Trinkhalle bei der Halo elcule, 5 der Fußballvereinigung eckarau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank auf dem Sportplatz an der Altriperſtraße in Neckarau. 5. Geſuch des Adam Heizenröther um Erlaubnis um Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne ranntweinſchank im Hauſe Rheindammſtr. 27. Nichtöffentliche Sitzun 9. Wahl eines Ausſchußmitgliedes 15 den Kom⸗ munalverbandsausſchuß Mannheim⸗Land. Die Akten liegen während 3er Tagen zur Ein⸗ ſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. Mannheim, den 2. Auguſt 1920. ad. Bezirksamt— Abt. I. Bürgermeiſterwahl in Schriesheim. ei der am 8. Juli 1920 in Schriesheim ſtatt⸗ gefundenen Wahl wurde Herr Georg Rufer als Bürgermeiſter dieſer Gemeinde gewählt und heute als ſolcher en g der Mannheim, den 29. Juli 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. l. Die Maul und Klauenſeuche betr. Die am 18. Mat bezüglich des Rindviehbeſtan⸗ des des Vorortes Mannheim⸗Rheinau angeordne⸗ ten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Die Maul. und 5 iſt erloſchen. Mannheim, den 29. Juli 1920. Neckarauer⸗ 0 Am Mittwoch, den 4. Auguüſt erhalten bei der Kohlenhandlung V. Heierling, Riedſtraße, die Nummer 551—900 gegen Abgabe des Abſchnittes 8 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Steinkohlen⸗ Britett zum Preiſe von 29 Mk. pro Zentner in folgender Einteilung: Nr. 501 bis 600 von 3 bis 4 Uhr nachm. 60¹. 201 800„ 5 3 01„ 200 Die Kohlen müſſe geholt werden. * ** 6 ***„„ 6 2 6 1. 75 1 75 n an dieſem Tage ab⸗ Lebensmittelamt, iger Dereintaung entenbeln 1 a rate Abend 8 Uhr im„Hirſch“ Mitglieder- Versammlung. Tagesordnung: 1. Unſere Stellung zu⸗ Baugenoſſenſchaft u. ihren Zielen. 2. Mieterangelegenheiten und Steuerfragen. 3. Wünſche und Anregungen. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung erwartet vollzähliges Erſcheinen. 5 Der Vorſtand. Lurnerbund„Jahn“ Fechenheim „ V. gegr 1899. Heute Abend 8 Uhr allgemeine Turns tunde für das Gauturnfeſt in Plankſtabt. Alle Turner, die ſich an der Vereinsriege betei⸗ ligen, werden gebeten, pünktlich und zahlreich ad. Bezirksamt— Abt. Il a. Alle Mit platz mitzuwirken, werden ab jeden Mitta g um 5 Uhr auf platz zu erſchein en. Einladung. nachmittags 6 Uhr, im Lokal ſchen Hof“ ierzu laden wir die Mi licher Ausſchüſſe mit ber Bitte liches und vollzähliges Erſcheinen Sämtliche ſonſtige mit Tätigkeit beim Bezirksturnfe ſonen, die Nichtmitglied eines A werden auf abends 7 Lokal eingeladen. glieder, ſowie alle diejenigen, die gewillt ſind, bei den Arbeiten au gebeten von heute Mittwoch. den 4. Anguſt 1920 Feſtausſchuß⸗Sitzung. tglieder ſämt⸗ irgend ſt betrauten Per⸗ usſchuſſes ſind, Uhr in das gleiche Die Feſtleitung. f dem Feſt⸗ 2 Un arbeiten nicht passender G unter Garantie.* Sprechstunden:— Werktags von 9—12 und 26 N Sonntags von Io 12 Uhr- 10 en 11 dem Feſt⸗ Der Turnrat. 1 übe Achtung! zum„Deut⸗ Morgen früh grosses 5. Schlachifes Ab 9 Uhr Kesselfleis“ er witswhafr zum Sadlöchen d, de um pünkt⸗ ein. einer —— Seckenheim. Morgen Chorprobe in im Lokal zum„Schiff“ ſtatt. und pünktliches Erſcheinen 1 5 er Arbeitergeſangverein Porwärlg⸗ Abend punkt 830 W, findet Ilvesheim Vollzähliges tet Emil Sühler Metzger ul S0 N un Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnell Vo ſſtand. Zwer gleiche pol. Pelittellen, Polſterröſte, friſch gepolſtert, Betictelle mit vernähter Stro Waſchtiſch und kleiner Küch beit und 2 Kiſſen, wert zu verkaufen. zu erſcheinen. Der Turnrat. ſehr ſchön, mit ſowie hmatratz⸗, neu, 0 Wilhelmnſtraßt 42. Cine öchlachtzlege! Jer 1.500 8 zu verkaufen. eiſerne Herdührvaße 7. 5 fee f ö age e. Flad i 5 büchleli junge Hs Daunen, alles ſehr preis⸗ ſtets vorrätig in der zu verkaufen. 1% ti b Druckerei ds. Blattes. Schn i wüten,