4 fimtsblatt der Bürgermei —.——— 0 29. Jahrg. Abonnementspreis: sterämtfer Seckenh Monatlich 4.— 4 mit Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſchetnt täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. eim, Ilvesheim, PDCCCCCCbTTCTCT0T0T0T0TCTꝙTTVTVTVTCTGVTC(TbT0TbTTTKKT——— ä————̃ lleckarhausen and Edingen Mittwoch, 18. Auguſt 1920. Inſerattonspreis: Die einſpaltige Petttzetle 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabakt. luß Nr. 16. No. 185 ae. Nr. 19819. Warſchau gefallen? Amſterdam, 17. Aug. Die„Times“ b melden aus Kowno, der Stab der 4. roten ie atrmee in Wilna meldet, daß Warſchau men en 15. Auguſt durch die roten Truppen ieh beſetzt worden iſt. In Warſchau ſollen meſammenhang mit dieſem Ereignis De⸗ onſtrationen ſtattgefunden haben. 5 lozk iſt von den Bolſchewiſten eingenommen worden. i uf Polen feuern von den Forts auf die andringenden Weichen Vorhuten.— Die Ruſſen verfſuchen bereits, die dann käriſchelüvergänge zu forcieren.— Amerika lehnt die mili⸗ run che Unterſtützung ab, will aber Munition und Nah⸗ Ismittel ſenden. 1 Ne voluiſche Zeitung„Robodnik“ meldet: Das polniſche 1 legt. auartier würde von Nowogeorgiewsk nach Losk ver⸗ 1 ſchen Es ſind Maßnahmen getroffen, um den bolſchewiſti⸗ 0 uguhaitemarſch ſüdlich von Sielce und Nowogeorgiewsk 1 En. tr 1 unter den bolſchewiſtiſchen Elementen im hän 818„Frankf. 31g.“ berichtet aus Stockholm: Eine unab⸗ welkune weißetuſliche Somietrepublit ſei lant einer Roſta⸗ g in Minsk ausgerufen worden. ben us Minsk wird gemeldet, daß die Konſerenz zwiſchen öffu kuſſiſchen und polniſchen Delegierten am Sonntag er⸗ et wurde. d N Die Ruſſen in Praga. Miet Baſel, 47. Aug.„Dal Herald“ meldet: Nufſicce ſundüungen ſind in die Vorſtadt Praga eingerückt. Die Staahme der Stadt Warſchau iſt nnumehr eine Frage von en. Engliſche Blättermeldungen beſagen einem Mos⸗ Funkſpruch zufolge, daß die ruſſiſche Vorhut den nörzlzwon Warſchau erreicht hat. Unmittelbar vor dern ichen Fort der Feſtung haben ſich erbitterte Kämpfe lt, die noch im Gange ſind. Die„Times“ meldet ben Pelſingfors: Einem Moskauer Funkſpruch zufolge ha⸗ der lich ruſſiſche Reiterabteilungen von Weſten und Norden ſchendeſtung Warſchau genähert. Die vorgeſchobene polni⸗ und 5 atrouillen ſind auf die innere Linie zurückgeworfen as Feuer auf Warſchau iſt eröffnet worden. Verteidigung bis zum letzten Atemzuge. m., Zürich, 17. Aug. Havas berichtet, daß eine Ver⸗ Darfcung von 100 000 Perſonen auf dem Theaterplatz in züge Hau beſchloſſen hat, die Stadt bis zum letzten Atem⸗ worden verteidigen. Dieſer Plan iſt auch aufrecht erhalten Praga nachdem die ruſſiſchen Vorhuten in die Vorſtadt Haupt eingedrungen ſind, ſich alſo eigentlich ſchon in der Prag ſtadt ſelbſt befinden. Die große Weichſelbrücke, die den da mit der inneren Stadt verbindet, ſoll geſprengt wer⸗ 85 Die ganze Weichſellinie gefährdet. 0.. Baſel, 17. Aug.„Daily Herald“ meldet aus War⸗ 5 Die polniſchen Hauptverteidigungsſtreitkräfte wur⸗ 1 8 die allgemeine Linie Kutno⸗Jwangorod zurückge⸗ 10 zeiten Teile der ruſſiſchen Nordarmee ſind beim Ueber⸗ auf Zen der Linie Warſchau⸗Sielce in raſchem Vormarſch gefäß wangorod. Die Weichſellinie wird polniſcherſeits als — —— ꝑTp—— W. T. B. Könfgvoerg,. Aug. Loeban iſt von den Bol⸗ ſchewiſſen genommen worden, die auf der Linſe Strasburg⸗ Lauterburg auf Graudenz vorgehen. Goßlershauſen iſt von den Polen geräumt worden, die ſich auf Graudenz zurück ziehen. Aus dem Raume Plonsk⸗Modlin erfolgen ſtarke polniſche Gegenangriffe in nordweſtlicher Richtung. Südlich von Cholm leiſten die Polen erfolgreichen Widerſtand. Brody iſt von den Bolſchewiſten wieder zurückgenommen. Keine Abänderung der ruſſiſchen Waffenſtillſtandsbedingun⸗ a geu. W. T. B. Paris, 17. Aug. Wie der„Petit Pariſien“ aus London mitteilt, hat Kameneff einen Brief an Flond George gerichtet, in dem er ſagt, angeſichts der Feindſeligkeit der franzöfiſchen Regierung, die mit der polniſchen Regierung ein Bündnis eingegangen ſei, wodurch die Haltung der Sowjetregierung erſchwert werde und das darauf hinaus⸗ gehe, eine internationale Friedens konferenz zu verhindern, hielte es die ruſſiſche Regkerung nicht für nötig, die Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen, die der engliſchen Regierung mit⸗ geteilt worden ſind, abzuändern. T. U. London, 17. Aug. In einem hier aufgefangenen Funkſpruch erklärt Tſchitſcherin, nachdem er die Schuld für die Verzögerung der Waffenſtillſtandsverhandlungen auf die Polen geſchoben hat: Hinter Polen ſteht Frankreich, das in Un verantwortlicher Weiſe den Krieg provoziert hat. Es iſt bekannt, daß 4 Milliarden Franken, die der franzöſiſchen Regierung für den Wiederaufbau Nordfrankreichs bewil⸗ ligt worden waren, für die Intervention in Rußland ver⸗ wendet worden ſind. Außerdem entdeckte man kürzlich auf franzöſiſchen Schiffen, die ruſſiſche Soldaten nach Odeſſa ſchafften, Waſſerflugzeuge, die ohne Zweifel für die Armee Wrangel beſtimmt waren. Als die ruſſiſchen Militärbehör⸗ den ihr gutes Recht ausübten und erklärten, ſie würden es nicht zulaſſen, daß dieſe Kriegskonterbande den Hafen ver⸗ laſſe, erſchien ein franzöſiſches Geſchwader vor Odeſſa und 1255 franzöſiſche Admiral drohte mit der Beſchießung der Frankreichs Bündnispolitik. 28 W. T. B. Moskau, 17. Aug. Eine Kommiſſion beim fran⸗ zöſiſchen Miniſterium der Auswärtigen Angelegenheiten fordert alle baltiſchen Staaten, ferner Polen und die Staa⸗ ten des Kaukaſus und der Krim auf, ihre politiſchen Be⸗ ſtrebungen darzulegen und ihre Vertreter zu einer Bera⸗ tung über ein gemeinſames Bündnis nach Paris zu ſchicken. Beſchlagnahmte Waffen und Munition. W. T. B. Wien, 17. Aug. Der„Morgen“ meldet: Eine Militärpatrouille beſchlagnahmte auf zwei Donauſchleppern aus Bayern kommende Munition und Maſchinengewehre, die unter falſcher Deklaration verladen worden waren. Es war bisher nicht feſtzuſtellen, ob es ſich um Waffen und Mu⸗ nition bayeriſcher Herkunft handelt, oder ob die Munition von Frankreich nach Bayern gebracht worden war, um von dort auf der Donau nach Rumänien und bis nach Süd⸗ Rußland zu General Wrangel geſchafft zu werden. Deutſchland. Kein Zuſammentritt des Reichsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten. Berlin, 17, Aug. Wie der„Lok.⸗Anz.“ erfährt, wird der Antrag der Mehrheitsſozialiſten, angeſichts der politiſchen Lage den Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten einzu⸗ berufen, in bürgerlichen parlamentariſchen Kreiſen für nicht zweckmäßig gehalten. Ein hervorragender Parlamentarier erklärte dem Blatt, daß es keinen Zweck habe, wenn der Ausſchuß jetzt zuſammentrete, da der Reichsminiſter für Auswärtiges Dr. Simons zur Zeit im Auslande weile. PPT Die Reichsverfaſſung und die Geſandtſchaft in München. W. T. B. Stuttgart, 17, Aug. Auf die Anfrage der Ab⸗ geordneten Dr. Fürſt und Dr. Wolff(Bauernbund) wegen Errichtung von Ententegeſandtſchaften hat das württem⸗ beraiſche Staatsminiſterium unter dem 6. Auguſt folgende Antwort erteilt: Die Reichsverſaſſung beſtimmt in Artikel 78 Abſatz 1:„Die Pflege der Beziehungen zu den auswär⸗ tigen Staaten iſt ausſchließlich Sache des Reichs“, Das Staatsminiſterium hat wiederholt feierlich erklärt, daß es auf dem Boden der Reichsverfaſſung und der unbedingten Treue zum Reiche ſteht. Es iſt ſomit ſelbſtverſtändlich, daß das Staatsminiſterium auch in der Frage eventueller En⸗ tentegeſandtſchaften nichts tun wird, was gegen die Reichs⸗ verfaſſung und die Treue zum Reiche verſtößt. Wenn in⸗ ſoweit mit den Worten der Anfrager eine Wiederholung des unwürdigen Münchener Vorſpiels 88 und ein Vorwurf gegen die bayeriſche Regierung erhoben werden ſollte, ſo muß dieſer als völlig unbegründet bezeichnet und zurückge⸗ wieſen werden. ö Eröffnung der Techniſch. e durch Reichspräfident bert. 5 W. T. B. Leipzig, 17. Aug. Die Techniſche Muſtermeſſe wurde heute durch den Reichspräſideuten Ebert in Aßweſen⸗ heit des Reichsmiagiſters Dr. Scholz und des ſächſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Buck eröffnet. Reichspräſident Ebert hielt die Eröffnungsanſprache und wünſchte der Meſſe vollen Erfolg. Er ſei der Ueberzeugung, daß das Pflichtbewußt⸗ ſein der deutſchen Arbeiter, die Leiſtungs⸗ und Anpaſſungs⸗ fähigkeit der deutſchen Induſtrie und die Rührigkeit des deutſchen Kaufmannes auch in der jetzigen ſchweren Zeit den Weg zum neuen Aufbau ſichern werde. 2 Nuss dem beſetzten Gebiet. W. T. B. Düſſeldorf, 17. Aug. Der Landrat von Neuß, Freiherrr von Lünink, wurde am 13. Auguſt durch belgiſche Militärpolizei auf ſeinem Büro verhaftet und in Krefeld zwangsweiſe vorgeführt. Nach dreiſtündiger Vernehmung wurde er in Unterſuchungshaft genommen. Am Dienstag vormittag wurde er gegen Stellung von Kaution entlafſfen. Der Grund der Verhaftung iſt darin zu ſuchen, daß Frei⸗ herr von Lünink Anordnungen der militäriſchen Stellen in mehreren Fällen, die ſich nicht im Sinne der Beſtimmungen des Rheinlandabkommens hielten, nicht ſofort ausgeführt hat, ſondern zunächſt Aufklärung und Erläuterungen er⸗ beten hatte. 2 e Franzöſiſche Gewalt⸗ Gerichtsbarkeit. 5 W. T. B. Mainz, 17. Aug. Rechtsanwalt Leciero hat gegen das Urteil des franzöſiſchen Militärgerichts in dem Heimat⸗ dienſtprozeß gegen Willinger(10 Jahre Gefängnis und 10 Jahre Aufenthaltsverbot) Reviſion eingelegt. Die übrigen in Haft befindlichen Angeklagten haben die Strafe anerkannt und werden zur Verbüßung derſelben dem deutſchen Zivil⸗ gefängnis übergeben. Die Unterſuchungshaft wird den An⸗ geklagten voll angerechnet. Das geknechtete Saarland. Wie es die Franzoſen gegenwärtig im Rheingebie treiben, das ſpottet ſchon aller Beſchreibung. Die Fran zoſen pfeifen auf Recht und Geſetz, Friedensvertrag, Völ kerrecht und Völkerbund. Ihre Verfolgungswut richt ſich gegenwärtig vor allem gegen die deutſchen Beam ten, bei denen ſie den hartnäckigſten Widerſtand geg die Eroherungsmaßnahmen finden, und gegen die Preſſ die faſt durchweg die franzöſiſchen Lockungen zurückgewie⸗ ö — 10 75 GWeſſen Bild trägſt du im Herzen? 85 Roman von Erich Ebenſtein. bg, 3 Suntſehung.(Nachdruck verboten.) 55 7 zuletzt zei froh, daß ſie dich nicht nimmt!“ ſchrie Roſenſchwert be de gen: ſie ausbrechendem Zorn.„Denn das kann ich dir ſa⸗ ter g bird ie würde dich Neugedingen koſten! Eine Lampelius ner 2 8 nie Herrin!“ 8 Uhl lite dazu ſchwieg Breda. Man trennte ſich endlich 97 helöſcht und fremd. Die Liebe von Jahren ſchien aus⸗ 09 5 176 nen, 5 das alte Fräulein weinte heimlich bittere Trä⸗ en das G 15 ihr“ Junge unten wegfuhr, ohne daß man ihm lt we eite bis zum Tor wie ſonſt gab. 0 harter enn als ſie es tun wollte, hatte ihr Bruder ſie mit ch Hand auf den Stuhl zurückgedrückt. und 0 ſaßen ſie in der Dämmerung beiſammen ſtumm iunerli. Auch ſie zum erſtenmal im Leben einander Franz grollend. Denn Dina wußte wohl, daß es bei ieß: wer nicht mit mir iſt, iſt gegen mich! ſie dend diesmal konnte ſie nicht mit ihm ſein! Dazu hatte Mutter. doch nun einmal zu lieb... I Wie eine troz allem! ſie an ihm gehangen allzeit.. hing ſie noch— ö N 2 * blötzlig dieſe ſchwüle Stimmung hinein meldete der Diener 95 ich 0 5 Di räulein v. Birk an. 8 Geſchwiſter ſtarrten einander erſchrocken an. gegeben. 6 5 wiſſen wollen— von uns wiſſen, was es 902 3 murmelte Baronin Dina. 7 1 25 a 1 14 aron ſprang auf. lägen Empfange du ſie! 1 1 Ich— du weißt— ich kann nicht ie ein Und ich kann ihr doch auch nicht die Wahrheit ſagen! Lam 895 Wahrheit, die wir wiſſen: daß dieſes Weib, die „ns; an allem ſchuld ist!“ And ich ſoll lügen?“ 0 f r nennt das anders! 5 Ihr redet um den erzähle ihr irgendeine Geſchichte, was du ))) e Damit verſchwand er eiligſt. 6 5 Dir Aufgabe der guten Baronin war nicht leicht. Denn auch ſie war an Lügen nicht gewöhnt, und als ſie nun in das runde, roſige Geſicht der jungen Hofdame blickte, das zu ihrem Erſtaunen genau denſelben ſtereotypen Ausdruck ſtrah⸗ lender Liebenswürdigkeit, wie immer, trug, ſchien es ihr doppelt ſchwer. Sie ſah ſo unbefangen und ahnungslos aus! Viel⸗ leicht wußte ſie noch gar nichts? Sie wohnte ja mit der Erb⸗ prinzeſſin draußen in Hallerſtein und kam auch an dienſtfreien Ta gen ſelten in die Reſidenz, da ihre Eltern jetzt im Sommer ihr Gut hier in der Nähe von Neugedingen bewohnten. Aber ſchon die erſten Worte bewieſen, daß Irene v. Birk viel mehr wußte als Bredas Verwandte, und daß ſie nur ge⸗ kommen war, um ſich auf Neugedingen ſozuſagen eine Be⸗ ſtätigung ihrer Neuigkeiten zu holen.* Sie hatte noch geſtern abend beim Herzog von der Neu⸗ felden erfahren, was vorgefallen war: Die Lampelius hatte während die Prinzeſſin ſang, im Wintergarten ein Stelldich⸗ ein, mit dem Prinzen gehabt und war dabei von Rittmeiſter v. Breda üßerraſcht worden. Es mußte eine„furchtbare“ Szene ſtattakfunden haben, denn die Lampelius fiel danach in Ohnmacht, worauf man ſchleunigſt die Neufelden zu Hilfe rief. Als dieſe kam, war die Lampelius zwar wieder bei Bewußtſein, ſtand aber dem armen Rittmeiſter bitterböſe wie eine zürnende Rachegöttin gegenüber und würdigte ihn auch ſpäter keines Blickes mehr. Offenbar nur, weil er nicht bereit war, auf die ihm zügedachte Rolle einzugehen. Denn es war klar— die Neufelden hatte das ſchon ſeit langem ver⸗ mutet—, daß die Lampelius jetzt, wo ihr Spiel mit dem Prinzen durch deſſen Heirat verloren war, ihre Netze nach dem Adjutanten auswarf. Wahrſcheinlich hatte auch der Prinz ge⸗ wünſcht, daß Herr v. Breda die verlaſſene Geliebte heirate, und ihm dies nahegelegt. Als Herr v. Breda darauf nicht einging, fiel er in Ungnade Das alte Fräulein hörte ſprachlos zu. So alſo legte man die Dinge zurecht! Sie wußte nicht, worüber ſie mehr ſtaunen ſollte: über die Unbefangenheit, mit der Irene v. Birk dieſen häßlichen Klatſch vorbrachte, oder über die Gehäſſigkeit gegen Lore Lampelius, die aus jedem ihrer Worte ſprach. Zum zweiten Male heute regte ſich in ihrem Herzen etwas zugunſten der Vielgeſchmähten. Daß Lores Beziehungen zu Felix ganz anderer Natur waren, wußte ſie ja aus eigenem Munde. Und wenn das bloß alberne Erfindung war— konnte es mit allem anderen ebenſo ſein. 2 5„Sie müſſen dies alles ja aber viel beſſer als ich wiſſen, liebſte Baronin,“ ſagte Irene indeſſen.„Ihr Neffe war ja vorhin hier— gewiß hat er Ihnen alles erzählt?“ „Felix kam nur um ſich von uns zu verabſchieden“, antwortete Baronin Dina gemeſſen.„Er reiſt heute noch mit ſeinem Kader ab. Ueber die geſtrigen Vorfälle ſprach er ſich nicht aus und über ſeine Beziehungen zur Gräfin Lampelius weiß ich gar nichts. Ich glaube aber nicht, daß ſich die Dinge ſo verhalten, wie man annimmt.“ 5 „Nicht? Aber wie denn dann ſonſt?“ i Die Baronin zuckte die Achſeln. ö „Ich weiß es nicht. Und wenn ich etwas nicht ganz genau aus eigener Anſchauung weiß, ſpreche ich lieber gaz nicht darüber.“ 8 a Die junge Hofdame biß ſich ärgerlich in die Lippen. Welche Pedantin, dieſe alte Jungfer! Sicher wußte ſie all“s ganz genau und wollte es nur nicht ſagen! Um abzulenken erkundigte ſich die Baronin Dina nach dem Befinden des kleinen Erbprinzen. Sofert begann Irenes Redeſtrom wieder zu fließen. Ach Gott, dieſes Kind! Alles dreht ſich in Hallerſtein nur um ſein Wohlbefinden, das ja noch ſehr zu wünſchen übrig laſſe. Die Erbprinzeſſin und ihr Liebling, Serena v. Seilern, harten überhaupt für nichts anderes mehr Sinn. Be⸗ ſtändig hockten ſie im Kinderzimmer, ſprachen nur von Achims Diät, die Dr. v. Seilern genau vorgeſchrieben habe, ehe er abreiſte, und maßen alle zwei Stunden die Temperatur des kleinen Patienten. Sie ſei froh, nun wenigſtens ein paar Tage Urlaub zu haben und ſich auf Malltzin bei den Eltern erholen zu können Fortſetzung folgt.) gen und murtg das Deutſchtum verkefdigr hat. Im fran⸗ zöſiſchen Lager ſcheint man eingeſehen zu haben, daß man mit der ſchwarzen Schmach allein die Saardeutſchen in alle Ewigkeit nicht zu Französlingen machen kann, geſchweige denn in der Friſt von 15 Jahren, die der Friedensvertrag feſtgeſetzt und das Protokoll von Spa um 2 Jahre ver⸗ längert hat. Jetzt verſucht man es allenthalben mit der brutalſten Gewalt. Das Saargebiet hat bekanntlich ſeine eigene Verwaltung unter der Leitung einer ſogenannten Kommiſſion, die aus Vertretern des Verbands und Deutſchlands zuſammengeſetzt iſt.(Den einen Deutſchen, Oberſt von Xylander, der den franzöſiſchen Anma⸗ hungen ſtets entſchieden entgegentrat und deshalb im Saarland ſich größter Beliebtheit erfreute, hat die fran⸗ zöſiſche Beſatzungsbehörde durch die Reichsregierung ſchon vor einiger Zeit abſetzen laſſen, und dieſer Tage iſt auch der deutſche Zivilkommiſſar Dr. Boch zurückgetreten.) Nun ſoll das Beamtentum im Saargebiet mürbe ge⸗ macht oder hinausgeekelt werden. Die Sbaſung sm gen Grundrechte des Beamten wurden aufgehoben oder zur Unerträglichkeit eingeſchränkt. Natürlich ließen ſich das die Beamten nicht gefallen und ſie traten in den Proteſtſtreik ein. Was daraus geworden iſt, weiß man noch nicht genau, weil die bezüglichen Berichte des Wolffſchen Telegraphenbureaus über die Vorgänge im Rheingebiet bekanntlich von der Pariſer Havas⸗Agentur übernommen werden müſſen und demgemäß zurechtge⸗ macht ſind. So viel iſt aber doch durchgedrungen, daß das öffentliche Leben im Saar⸗ und Rheingebiet durch den Streik vollkommen ins Stocken geriet, daß keine Zü⸗ . mehr verkehrten, der Poſtdienſt eingeſtellt war, die Straßenbahnen verſagten, und daß auch die Bergarbeiter entweder mitſtreikten oder nahe am Streik waren. Der Herr General mußte ſich zum Einlenken bequemen. Der Verſuch, durch Franzoſen den Dienſt verſehen zu laſſen, ſcheiterte, denn dieſe Leute verſtanden die Lokomotiven, die Telegraphenapparate uſw. nicht zu behandeln, eigneten ich auch ſonſt nicht für den Deutſchen Dienſt und brach⸗ ten nur alles durcheinander. Vorläufig ſoll alſo eine Verſtändigung getroffen werden. Nur ſo lange, bis die franzöſiſche Beſatzungsbehörde wieder aus der Verlegen⸗ heit heraus iſt. Sie wird die Beamten einen nach dem andern oder dutzendweiſe aufs Pflaſter ſetzen und als „läſtig“ nach Deutſchland abſchuben. Gegen die Preſſe und ſonſtige Vertreter der Intelligenz leitet man„Hoch⸗ verratsprozeſſe“ oder„Spionageprozeſſe“ ein— gegen deutſche Staatsbürger in deutſchen Landen! Und wer nicht in ſchwere Strafen fallen will, muß eilends über den Rhein fliehen. Es iſt eine Schmach für Deutſch⸗ land, daß in einem ſolchen Prozeß am 14. Auguſt 16 deutſche Ehrenmänner zu Strafen von 1 Jahr bis zu 10 Jahren Gefängnis, 10000 Mark Geldſtrafen, und 10 bis 20 Jahren Aufenthaltsverbot vom franzöſiſchen Kriegsgericht verurteilt werden konnten. Gegen die ſtrei⸗ kenden Berg⸗ und Eiſenarbeiter aber holt man neue ſchwarze Regimenter heran, die werden ſie ſchon zur Arbeitsluſt bringen. Als der deutſche Staatsanwalt neulich den wirk⸗ lichen Hochverräter Dr. Dorten in Wiesbaden gehrten die Franzoſen gewaltig auf und drohten ſofort mit Kriegsfall. Und die Reichsregierung entſchuldigte ſich! Dorten kann ſein verbrecheriſches Beginnen in Wiesbaden wieder munter weiter treiben. Die Fran⸗ zoſen aber richten im Saargebiet eine Paßkontrolle ein, wie wenn es Kriegsgebiet wäre; berittene Patrouillen ſtreifen auf den Straßen und in Stadt und Land, wer irgendwie„verdächtig“ iſt, wird ins Gefängnis geworfen. Der Bürgermeiſter von St. Wendel z. B. mußte flüchten, ſein Haus dient jetzt den Franzoſen zum Aufenthaltsort. Ihre wahre Abſicht haben die Franzoſen aber in einem Antrag enthüllt, den ſie an den Völkerbundsrat gerich⸗ tet haben: Der Völkerbund möge die Verwoltung des Saargebiets, die in ſeinem Namen, wie Keagt, von einer gemiſchten Kommiſſion ausgeübt wird, aus⸗ ſchließlich an Frankreich übertragen, damit die„Förderung der Saarkohlen in einen geregelten Gang komme“, wie die franzöſiſche Note ſagte. Die Fran⸗ zoſen möchten im Saargebiet vollends ganz ungeniert Hhauſen können, wie vor 80 Jahren in Algier, dann glau⸗ ben ſie, wäre es mit dem deutſchen Widerſtand bald vorbei. Glücklicherweiſe will jetzt die Reichsregierung ſich im Rheingebiet umſehen. Die Herren Reichsſchatzminiſter und Reichsminiſter des Innern begaben ſich am Sonn⸗ tag mit einer Reihe anderer Herren in das beſetzte Ge⸗ biet,— um ſich über die Verhältniſſe des beſetzten Ge⸗ biets zu unterrichten, wie amtlich gemeldet wird. Hoffent⸗ lich erkundigen ſie ſich auch angelegentlich um die Ver⸗ hältniſſe im Saargebiet, das trotz der gemiſchten Ver⸗ waltung doch immer noch deutſches Land iſt und das zurzeit der Aufmerkſamkeit der Reichsregierung ſo ſehr bedarf wie irgend ein anderer Reichsteil. Badiſche Politik. Vereinfachung des Landtags. 8 Karlsruhe, 17. Aug. Zum Kapitel der Umformung des Parlamentarismus ergreift nun auch der Vorſitzende der Zentrumsfraktion des bad. Landtags, Abg. Dr. Schofer, in einem Artikel der„Karlsr. Ztg.“ das Wort und führt dabei aus, daß die Parlamente im allgemeinen zu groß und ſo in ihrer Arbeitsmöglichkeit zu ſchwerfällig geworden ſind. Das kleine Baden zähle jetzt 107 Abgeordnete, und wenn man die Wahl zum Reichstag vom 6. Juni zugrunde lege, würden moch immer über 90 Abgeordnete herauskommen. Dieſe Zahl der Volksvertreter für ein Land wie Baden ſei ent⸗ ſchieden zu groß, mache den Betrieb zu teuer und viel zu umſtändlich. 60 bis 70 Abgeordnete würden genügen. Dr. Schofer ſchlägt infolgedeſſen vor, um auf dieſe Abgeordneten⸗ zahl zu kommen, an die Stelle der 10 000 Wahlſtimmen bei der nächſten Verfaſſungsreſorm die Zahl von etwa 15 000 zu ſetzen. Würde dieſer Gedanke Wirklichkeit, dann gebe die Volksvertretung das Beiſpiel der ſo oft erörterten, aber kaum begonnenen Stastsvereinſachung. In einem Punkt hat der Landtag bereits den erſten Schritt getan. In der letzten Sitzung faßte er den einmütigen Beſchluß, die Regie⸗ rung ſolle prüfen, ob der Staatshaushalt nicht für zwei ahre gelten löune. Die Verfaſſung läßt die zweijährige Bubgetperiode zu, wenn ſi⸗ in ihr ouch nicht gerade die N. gel erblickt. Würde man zu dieſer Behandlung des Etats 1 verhaften und vor das Reichsgericht bringen ließ, da be⸗ übergehen, ſo hälte es den Vorteil, daß der Landtaa ein 12 2 5 N 1 5 5 Jahr um das andere mit dei Beratung des Skäckshaus⸗ haltes oder Geſetzesvorlagen abwechſeln und ſo ungeheuer viel Zeit und Arbeit und Geld einſparen könne. Preisabbhan und Preisſteigerung. Freiburg, 17. Aua. Die neuſte Nummer des Vereins⸗ hlattes des Bad. Bauernvereins bringt unter der Ueber⸗ ſchrift„Einkehr“ einen Artikel, worin in ſehr eingehender Weiſe darzulegen rerſucht wird, daß nicht allein der Land⸗ wirt Erzeuger iſt, ſondern daß die Erzeuger in allen Be⸗ rufsſtänder zu finden ſind, ferner daß der Landwirt ebenſo Verbraucher iſt wie alle anderen Stände. Deshalb ſei auch er, wic alle Berufsſtände genötigt, nach dem Preisabbau eu rufen. Von der falſchen Auffaſſung des Landwirts als „Nur⸗Erzeuger“ käme es, daß man bis jetzt nur eine Er⸗ zeugergattung,— die Landwirte,— auf die Lanze gegnom⸗ men habe. Dann wird dargelegt, wie die Verbrauchsartikel der Landwirtſchaft ſeit 1914 im Preiſe geſtiegen ſind. Die Steigerung iſt denn auch eine enorme, teilweiſe um tau⸗ ſend, zweitauſend, dreitauſend und beiſpielsweiſe bei Fut⸗ termais u 4697 P Nun wird verſucht, nach der Urſache dieſer Wider Dabei ſtellt der 1K 1114 ten und ſich weniger mit 6 während des Krieges gewohnt waren. Dann werde auch die Landwirtſchaft ganz anders rechnen können und ihr Preisabbau könne Hand in Hand mit denjenigen aller Stände von ſich gehen. zuin Karlsruhe, 17. Aug. Ueber die Aufhebung der Vor⸗ ſchulen hat das bad. Unterrichtsminiſterium an die Unter⸗ nehmer nichtſtaatl. Lehranſtalten einen Erlaß gerichtet, in dem ausgeführt wird, daß in Fällen, wo eine baldige Auf⸗ löfung oder ein baldiger Abbau erhebliche wirtſchaftliche Härten für die Lehrkräfte uſw. mit ſich bringen würde, die völlige Auflöſung der Vorſchule bis zum Beginn des Schul⸗ jahres 1929/0 aufgeſchoben werden kann. Etwaige Geſuche um Hinausſchiebung des Zeitpunktes für die Auflöſung einer Anſtalt ſind durch die Vermittlung der Kreisſchulämter bis 1. September beim Miniſterium vorzulegen. Baden und Nael bargebiete. —* Die Ausbildung von Lehrern für den Fortbildungs⸗ ſchulunterricht. Vom 16. September bis 28. Oktober d. Is. wird in Karlsruhe ein Lehrgang zur Ausbildung von Fort⸗ bildungsſchullehrern abgehalten werden. Zu dieſem Kurſe werden Volksſchullehrer zugelaſſen, die die Dienſtprüfung abgelegt haben. Die Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 28. Auguſt dem Unterrichtsminiſterium vorzulegen. Beſtrafung der Schulverſäumniſſe. Das bad. Unter⸗ richtsminiſterium hat an die ulbehörden, Bezirksämter einen Erlaß geri i elchem ausgeführt wird, aus den Beri i Sichulä entnehmen, daß die ungerechtf Schulverſäumniſſe vielerorts in bedenklicher Weiſe rhand nehmen. Aus dieſem Grunde macht das Miniſterinen den Schulbehörden uſw. eine ſcharfe Handhabung dee zacht kommenden Vorſchriften erneut zur Pflicht. Wenn nötig haben ſich die Schulbehörden mit den Bezirksämtern ins Benehmen zu ſetzen, um Schulverſäumniſſe zu ahnden. — Brauntweinherſtellung aus Obſt. Die Badiſche Obſt⸗ verſorgung hat, wie die„Karlsr. Ztg.“ mitteilt, die Bürger⸗ meiſterämter ermächtigt, den Obſterzeugern Genehmigung zur Verarbeitung von auf eigenen Grundſtücken gewonne⸗ nem Fallobſt oder auf eigenen Grundſtücken gewonnenem ſonſtigen zum menſchlichen Genuß untauglichen Obſt, ſowie von Obſtrückſtänden zu erteilen. Soweit es ſich nicht um Obſt der bezeichneten Arten handelt, verbleibt es bei der ſeitherigen Beſtimmung, daß die Geſuche um Genehmigung des Brennens vor dem Einſchlagen des Obſtes bei der Bad. Obſtverſorgung in Karlsruhe einzureichen ſind. — Der Badiſche Stenographenbund Stolze⸗Schrey wird am 11., 12. und 13. September ſein Bundesfeſt in Ettlingen abhalten. Es findet Wettſchreiben und Wettleſen ſtatt. — Die Steuererklärungen für das Reichsnotopfer gehen nach den Mitteilungen der Finanzämter nur langſam ein. Der Grund iſt darin zu ſuchen, daß die Pflichtigen mit der Ausfüllung der Steuererklärungsformulare nicht zurecht kommen. Ihnen hilft der in Frage und Antwortform vom Verlag K. u. H. Greiſer, G. m. b. H., Raſtatt, heraus⸗ gegebene Steuerkatechismus„Das Reichsnotopfer“.— Ein badiſcher Steuerkommiſſär ſchreibt dazu: „Den Steuerkatechismus, Band I: Reichsnotopfer, habe ich mit Jutereſſe einer Durchſicht unterzogen. Ich finde die Art und Weiſe, wie hier dem Laien der Inhalt des Geſetzes durch Frage und Antwort verſtändlich gemacht wird, äußerſt praktiſch. Ich kann die Anſchaffung dieſes Werkchens Jedem, der ein Steuererklärung zum Reichsnotopfer abzugeben hat und über dieſe Frage im Zweifel iſt, empfehlen. S...“ 4. Karlsruhe, 17. Aug. Am Sonntag ſeterte der Män⸗ nerhilfsverein vom Roten Kreuz die 50⸗Jahr⸗Feier ſeines Beſtehens. Bei dem Feſtakt gab der Vorſitzende und Ko⸗ lonnenführer, Major a. D. v. Weſthoven, ein Bild der Entwicklung des Mänerhilfsvereins und der Sanitäts⸗ kolonne, die nicht allein in den beiden letzten Kriegen, ſon⸗ dern auch im Frieden ſegensreich gewirkt hatten. Beſon⸗ dere Worte des Dankes wurde den drei noch lebenden Mit⸗ gründern der Sanitätskolonne, Rektor a. D. Cauthiau in Ueberlingen, Privatmann Leipheimer in Karlsruhe und Bankvorſtand Pecher in Karlsruhe gewidmet. Bankvor⸗ ſtand Pecher wurde die Ehrenmitgliedſchaft des Männer⸗ hilfsvereins, wie des Roten Kreuzes verliehen. Vom Männerhilfsverein wird auch eine Volksbibliothek unter⸗ halten, die ſich zahlreicher Benutzung erfreut. Vertreter des Bad. Landesvereins vom Roten Kreuz, nom Bad. Frauenverein und von der Stadtverwaltung überbrachten dem Männerhilfsverein die Glückwünſche. Unter den zahl⸗ reichen Glückwunſchſchreiben befand ſich auch ein ſolches der Großherzogin Luiſe. Um es dem Männerhilfsverein zu ermöglichen auch jetzt unter den ſchwierigen Verhält⸗ niſſen ſeine der Allgemeinheit dienende Tätigkeit fortſetzen zu tännen wurde ihm vom Roten Kreuz ein Fond von 100000 M. und der Volksbibliothek eine Zuwendung von 2000 M. üherwieſen. zan Karlsruhe, 17. Aug. Der Vorſtand der Bad. Aerzte⸗ kammer hat ſich bezügl. der Einführung eines Befähigungs⸗ nachweiſes fur den Deutiſten einſtimmig dahin ausgeſpro⸗ chen, daß ſowohl die Beteiligung eines Arztes an der betr. Prüfungskommiſſion, wie die Uebernahme einer Lehrſtelle an dem in Karlsruhe geplanten Inſtitut für Zahntechniker als ein Verstoß gegen die Standeswürde anzufehen iſt. zan Bretten, 17. Aug. Wegen der kürzlich erfolgten Wei⸗ gerung der Müller, weiterhin Mahlſcheine anzunehmen und Mühlenkontrollen zu geſtatten, erfolgte hier eine Beſprechung ſämtlicher Müller mit den Behörden. Nach dem Brettener Tagblatt konnte dabei jdoch keine Einigung erzielt werden: die Müller beharren auf ihrem Standpunkt und lehnen im Jalle der Anwendung von Zwangsmaßnahmen gegen ihre Beſchlüſſe jede Verantwortung für die Folgen ab. wie an die di Heidelberg, 17. Aug. Die Neckarſchiffahrt iſt niederen Waſſerſtandes eingeſtellt worden.— Im Walde Wilhelmsfeld ſchoſſen zwei 18fährige Burſchen aus N heim und trafen dabei eine ſpazierengehende 39jährige 0 die ſchwer verletzt wurde. 5 1 N zer Heidelberg. 17. Aug. Oberhalb der Eiſenbahnſ wollte geſtern nachmittag der 40jährige Holzfräſer Adam mit ſeinem 12jährigen Töchterchen von der N heimer nach der Heidelberger Seite ſchwimmen. Dabe 1 litt der Mann, der viel mit Malariafieber zu tun anſcheinend einen Schlaganfall. Er verſank plötzlich, das„Heidelb. Tagbl.“ erfährt, wurde die Leiche heute unterhalb der Brücke geländet. Friedrichsfeld b. Mannheim, 16. Aug. Nachdem Bürgermeiſterwahlen zu keinem Ergebnis geführt ba wurde Oberjuſtizſekretär Ernſt Becherer bei der Offen ger Stac zaft vom Miniſterium des Innern e kommiſſa ermeiſter auf die Dauer von 2 Jm ernannt. N 17 * Freiburg, 17. Aug. Unter den dem Stadtrat i Eimger ter Zeit noch zugegangenen Glückwünſchen zum 800 ah hinkon Jubiläum iſt beſonders die in den letzten Tagen eino haupt gene Glückwunſchadreſſe des Stadtrats des Kanton eher burg in der Schweiz hervorzuheben. Dieſes Glücku due ſchreiben, begleitet von zwei Kunſtwerken, die einen N blick über das Kunſtleben der Stadt Fribourg im Mi alter und ein Bild ihrer charakteriſtiſchen Anſichten hebt in beſonders herzlicher Weiſe die alten Beziehu zwiſchen den beiden durch das Zähringer Geſchlecht geh deten Städte hervor. 5 ten Lea 18 100 Tagungen in Baden. In Tagung des Verbandes Badiſcher Krankenkaſſen Gr Karlsruhe, 17. Aug. Am Sonntag fand hier ein gung des Verbandes Bad. Krankenkaſſen(Sitz Offen f ſtatt, in welcher Geſchäftsführer Falk⸗Offenburg übel des 5 f Arzt we Neuabſchluß eines Mantelvertrags zwiſchen der ard waren Landeszentrale für Baden und den badiſchen Kaſſenvelſ res! den berichtete. Er bemerkte dazu, der Kampf zwiſchel wrper Aerzten und den Krankenkaſſen ſei nicht zu Ungunſtel nicht f Kaſſen ausgegangen. Im allgemeinen hätten die Kaſf 0 luck der vertragsloſen Zeit keine ſchlechten Geſchäfte gemaſg 0 bei Schiedsſprüchen ſeien die Kaſſen mit ihren Fordern durchgedrungen. Dies ſei nur durch den Zuſamme der Kaſſen, durch das energiſche Eintreten der Hau bände für die Bedürfniſſe der Kaſſen und durch dae ſtändnis der Reichsregierung möglich geweſen. Die 756 Regierung dagegen habe im ganzen Aerzteſtreik nicht 5 tan. Dem Vorſitzenden des Bad. Krankenkaſſenverb 10 Lanötagsabg. A. Hiege maier, gebühre fär ſeine Tall bei den Verhandlungen Dank. Erfreulich ſei es am die„Freie Vereinigung der Bad. Krankenkaſſen“ mii Verband Bad. Krankenkaſſen zuſammengegangen ſel. dem der Berichterſtatter die einzelnen Beſtimmu gen Mantelvertrags erläutert hatte, wurde der Vertrag wurf einſtimmig angenommen und dem Vorſtaud maier und dem 6 ker Fälk für ihr Dank ausgeſprochen. ammlung hörte ſodann Bericht des Bürgermeiſters eyer⸗Breiſach über de gelung der Beſoldungsverhältniſſe der Kaſſeuangene und billigte, daß die Grundſätze der Landesoeſoldung nung auf die Beſoldung der Krankenkaſſenbeamlen 9 wendet werden. Es folgten weitere Vorträge von walter Singler⸗Waldkirch über die Frage der Einf der Familienverſicherung und von Abg. Ziegelmaier 0 die Reichsverſicherungsordnung. Schließlich wurden einige geſchäſtliche Angelegenheiten erledigt. Die Mängel des neuen Reich sverſorgungsgeſeh 5— % krieche Von E. Delpy, Geſchäftsführer des Gaues Bade wie Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilneh ſptzie und Kriegshinterbliebenen. 1 böte. In den deutſchen Tageszeitungen erſcheinen 3. 90 fi verſchiedenſten Abhandlungen über das neue Reichs gungsgeſetz, das die Nationalverſammlung kurz vos, Auseinandergehen verabſchiedet hat, und in dem Jebel und Krlegshintergufſh f 0 5 Te dehz r ſe 55 in allen Teilen der Kriegsopfer gegen das erwarten ſind. Der Unwille 1 Kriegerhinterbliebenen ſich h 88 63 und 64 des neuen Geſetzes, die als eine Sabotag ſelben angeſprochen werden müſſen. Die in dieſen graphen enthaltenen Beſtimmungen, nach welchen bei reichseinkommenſteuerpflichtigen Einkommen von 5000 ft zu Ruhen der Rente von einem Zehntel derſelben beging 10 julrie bei jedem um weitere 1000 M. höheren Einkommen 1. hen teres Zehntel der Rente ruht, werden insbeſondere den ßigen, energievollen und ſtrebſamen Kriegsbeſchädigſche auch die erwerbstätigen Hinterbliebenen treffen, wel ter Anſpannung ihrer letzten Kräfte beſtrebt ſind, duktiver Hinſicht mitzuarbeiten am Wiederaufbau lands. Sofern die Streichung oder Milderung der der 88 63 und 64 nicht in Bälde durch den neuen R 0 10 0 0 10 1 beſchloſſen wird, ſo werden dieſelben im höchſten Ma duktionslähmend auf die Maſſen der Kriegsopfer wine dieſe aus begreiflichen Gründen es vielfach ablehnen ſich abzurackern, um als Ergebnis ihrer letzten 00 ſpannung einen Rentenabzug gewärtigen zu müſſen ten“ u. der Gesetzgeber dieſen eminent wichtigen Geſichts pu ſe gen der Faſſung außer acht ließ, muß diejenigen Volkste 10 Befremden erfüllen, die ſich bewußt ſind, daß die 0 der Arbeitsfähigkeit und Arbeitsenergie unſeres Vo ö der nächſtliegenden Aufgaben zur Wiedererſtarkung wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit ſind. Der kürz Würzburg ſtattgeſundene zweite Bundestag der 1 deutſchen Kriegsopferorganiſation, des über dreiviert lionen Mitglieder umfaſſenden Reichsbundes der ſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebe hinſichtlich der 88 63 und 64 ſeine Stellung in folgen lution niedergelegt, welche der Reichsregierung N 1 Reichs ta inzwiſchen übermittelt wurde: . 3 N N 2— 1 2 iſt u f„Die Kürzung der Rente von einem reichseinkommen⸗ enerpflichtigen Einkommen von 5000 M. ab hat den be⸗ 7 vopligten Sturm der Entrüſtung aller Beteiligten her⸗ G nornfen. Ohne zu verkennen, daß das ſteuerpflichtige überenmen nicht mit dem tatſächlichen Berufseinkommen net inſtimmt und daß die Rente hierbei nicht eingerech⸗ el. W hneeine gel hne die Jan 9 igen d tts daß wird, iſt die Verſammlung dennoch der Auffaſſung, Lohuklch dem Geſetze bereits ein Arbeſter der niedrigen denab aſſe bei der heutigen Wirtſchaftslage einen Ren⸗ inn zug erleidet. Ein ſolcher Zuſtand iſt unerträglich. in Kürzung der Rente darf keinesfalls erfolgen, um zu t die Beſſerung in den Rentenbezügen illuſoriſch * menſtetben. Daher darf ſie keinesfalls bei reichseinkom⸗ einſetzen ⸗oflichtigem Einkommen von unter 10 000 M. N imm Kriegsopfer erwarten von dem neuen Reichstag be⸗ Labgeänz aß die§s 63 und 64 zum mindeſten dahingehend elnem ert werden, daß eine Kürzung der Rente erſt bei 10 000 Meichseinkommenſteueroflichtigen Einkommen von teingend beginnt. Bei dieſer Gelegenheit iſt es aber auch fähtl Ein om notwendig, zu prüfen, ob bei Heraufſetzung der 5 haupt mensgrenze die Beſtimmungen der§s 63 u. 64 über⸗ 0 hoher noch aufrecht erhalten werden können. Es iſt mit iner Vahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß bei Feſtſetzung APerhält nen Einkomenensgrenze, die den wirtſchaftlichen deſtim niſſen gerecht wirz. zur Durchführung der Kürzungs⸗ ch die gen viel mehr Ausgaben erforderlich ſind als lang Kürzung der Verſorgungsgebührniſſe geſpart wer⸗ 0 5 6 41 5 Mißſtimmang hat unter den Verſorgungsbezech⸗ 0 0 vorgern auch Be Schaffung einer ſogen. Ausgleichszulage rufen. Daruach erhalten die Verſorgungsberech⸗ uf geach ihrem vor dem Kriege innegehabten Beruf 35 Was da ihrer Rente und werden hierzu die Kriegs⸗ lt kein re Ktaſſen eingeteilt. Der ungelernte Arbeiler ine Ausgleichszulage, jedoch der gelernte Haudwer⸗ l un uſw. einen Zuſchlag von 25 Proz der Grund⸗ lz ige von Berufen, deren Ausübung erheb⸗ eit niſſe und FJertigkerten und ein beſonderes Maß lang und Verantwortung trauen echuütten eine Aus⸗ zin lage von 50 Proz. der Grundrente. fe iich 1 Sunfäh Sch: digen nicht ſoviel gegeben werden kann, daß da⸗ riſtenzminimum er ceicht wird. ful r Kam Image ab. agehö enrieges e Volk ed ke rli ( aörhron ihre die 7 e Me E. 5 Di lacan ind alle diejenigen, welche kommt. Seiden gekommen ſind, nach zu e 4 c einde ein Maße dug die größ ge ſe treten da 0 Nen eutf digte 0 em Me 8 „ Bleib f Farc v 0 8 zu ührun denem ch 0* dafür N erſorgung der Kriegsopfer bereit geſtellten Mit⸗ uugsbearwendung finden, um ein großes Heer von Ver⸗ mien zu unterhalten. in Proteſt muß aber auch in dem Geſetz die unter⸗ ehandlung zwiſchen den Rentenempfängern, dem Mannſchaftsſtand angehörten, und den 8095 ehemaligen Offizieren, Nenſtowührt das jeue Reichsverforgungsgeſetz, ſofern ſind als ssbügrniſſe nach dem alten Penſionsgeſetz f wing N die Renten nach dem neuen Geſetz, eine Ab⸗ 1 wogen den be des dreifachen Jahresunterſchiedsbetrages nac dalten und neuen Verſorgungsgebührniſſen. Ob⸗ 0 eſchäßtan neuen Geſetz eine ſehr große Anzahl von ures kiliteten, ehemaligen Angehörigen der Unterklaſ⸗ ada, wo beirſtandes, durch die neue Art der Rentenfeſt⸗ 0 15 Bemeſſung der Rente nicht der anatomiſche u weist, vidern der Grad der Erwerbbeſchränkung maß⸗ ill enen Geſetz elfach weniger Rentengebührniſſe als nach dem eſch 1 dapſegge erhalten, ſo ſieht das neue Geſetz an dieſe Ren⸗ en fie die Gewährung einer Abfindungsſumme wie chen Rezieren nicht vor. Dieſe ganz einſeitige und der iere wi 0 unwürdige Bevorzugung der ehemaligen Vden Sturm aller nicht dem Offiziersſtand au⸗ ylein Beſti erſorgungsberechtigten hervorrufen, ſobald U 0 1 W m un 8 5 2 urch werden. gen unter den Kriegsopfern näher bekannt urg, Beſeitia, Hier wäre auch der Hebel anzusetzen, um bortuge zur gung dieſer Ungerechtigkeit ganz beträchtliche 6 eſeitigung von im Geſetz ganz beſonders her⸗ ärten zu gewinnen. Mu 8 10 90 0 den ung fü un, die ür B . b ard d 10 f Wi 1. ſelthsve 10 ein um denheſ Rich es ederaufb unter all niſation as beſti zu welche der immung eines Ausſchuſſes des Reichs⸗ 5 at, den Organiſationen vor der Beratung ärten ae vorgelegt werden, damit durch dieſelben 3 des neuen Verſorgungsgeſetzes gemildert jedoch das Reichsarbeitsminiſterkum, ohne 9 1 75 Ausſprache mit den Organiſationen der erſubrungsbeſtimmungen zu einzelnen Para⸗ ie Aorgungsgeſetzes an den Reichstag gebracht r Reichsbundasopfer dies als Kampfanſage betrach⸗ Ahulich im gan und hat ſich deshalb entſchloſſen, ſeine Orts⸗ ruf er duzen Reiche zu Kundgebungen, die voraus⸗ itein, Durcheſten Woche des Septembers stattfinden, auf⸗ Kundgebungen ſoll eine Beſeitigung der ungen des neuen Reichs verſorgungs⸗ 1 eutſcheidende Mitwirkung beim Erlaß der Enie ngen erreicht werden. Die Kriegs⸗ 0 8 eine bedeutende Macht im Staate dar⸗ 5 von einem demokratiſchen Staatsweſen, er wihrer Orfer gegenüber der Allgemeinheit t we zelſchaftlichen und gefundheitlichen Schädi⸗ hervorrufen. Der Perſonen⸗ und Schnellzugsverkehr nach dem Saar⸗ gebiet iſt wieder aufgenommen worden. Der vereinigte Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats für Wirtſchaftspolitik u. Sozialpolitik nahm nach langen, mehr⸗ mals unterbrochenen Beratungen die allgemeinen Anträge des Unterausſchuſſes über die Urſachen der Produktions⸗ ſtockungen und der Preisſteigerungen und über die Mittel zur Abhilfe an, darunter den Ausſchußvorſchlag:„Ein durchgreifender Preisabbau kann nur durch eine nach den Geſichtspunkten höchſter Wirtſchaftlichkeit zu regelude Mehr⸗ produktion insbeſondere auch in der Landwirtſchaft erfol⸗ gen.“ a Prinz Max von Baden über Deutſchlands Außenpolitik. Prinz Max von Baden hatte jüngſt mit einem Mitglied der Redaktion der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“(Mann⸗ heim) eine Unterredung, in der die inner⸗ und außenpoli⸗ tiſche Situation erörtert wurde. Der Prinz bemerkte da⸗ bei u. a., daß das, was ſich jetzt im Oſten und Weſten gegen Deutſchland zuſammenballe, unſer ganzes Volk noch einmal in nationaler Spannung und Sammlung aufhorchen laſſen ſollte. Die Haltung der deutſchen Regierung in Spa be⸗ zeichnete Prinz Max als richtig. Bedeutungsvoller als Frantreichs Sieg in der Entwaffnugsfrage, als ſeine gro⸗ ßen Erfolge in der Kohlenfrage ſei die Tatſache, daß Eng⸗ land und Italien ihre Unterſchrift unter die Einmarſch⸗ drohung geſetzt haben. Dieſer Einmarſch ſei der Eckpfeiler der franzöſiſchen Politik. Frankreich könne den Zeitpunkt wählen, wann es einmarſchieren wolle, ein Vorwand werde ſich leicht finden laſſen. Weit deprimierender aber, ſo führte der Prinz weiter aus, als die folgerichtige Haltung der feindlichen Regierungen ſeien die Erfolge, die Lloyd George in der öffentlichen Meinungſowohl ſeines eigenen Landes als auch in Deutſchland errungen hat. Als höchſt bedauer⸗ lich bezeichnet es der Prinz, daß in Deutſchland die einzel⸗ nen Landesteile, Klaſſen und Parteien ſich mit größerer Bitterkeit gegenüberſtehen als dem Feind; ſelten eine Spur von der nationalen Trauer und Spannung, die dem Eruft der Stunde gebührt. Geradezu beſchämend ſei es, wie in den Spaertagen von vielen deutſchen Blättern Lloyd Geor⸗ ges Kopfnicken und Händedrücken mit Befriedigung gebucht wurden, unter der Ueberſchrift„Kleine Fortſchritte“, wo es doch eigentlich das Natürliche wäre, daß das feindliche Aus⸗ land geſpannt auf die erſte perſönliche Begegnung mit den Deutſchen hinblickte, ob wir wohl je verzeihen oder ver⸗ geſſen könnten. So traten wir den Franzoſen nach 70 gegenüber; wir haben bei ihnen keine Verſöhnungsbereit⸗ ſchaft gefunden und was wir Frankreich angetan haben, war doch nur ein Kinderſpiel im Vergleich zu dem Schickſak, das der Feind uns bereitet hat. Im weiteren kam die Rede auf die Invaſion der Bol⸗ ſchewiſten. Prinz Max bemerkte dazu, nach ſeiner Anſicht ſet der Plan: Eutfeſſelung des Bürgerkrieges in den an⸗ grenzenden Ländern; die revolutionäre Bewegung ſoll ihm entgegenſchwellen, ſo daß ſchließlich der Vormarſch, wenn er überhaupt nötig iſt, offene Türen findet, und nur eine Vereinigungvon Bundesgenoſſen iſt. Die Ausſichten für das Gelingen dieſes Planes in Deutſchland ſei nicht ſchlecht. Die moraliſche Invaſion habe bereits begonnen. Schon bilde ſich eine national bolſchewiſtiſche Partei in Deutſch⸗ land und propagiert den Plan eines deutſch⸗ruſſiſchen Bündniſſes gegen die Entente. Der Prinz betonte: Bei Aufrechterhaltung des weſtlichen Drucks iſt ein nachhaltiger Widerſtand Deutſchlands gegen die moraliſche Invaſion des Bolſechwismus nicht zu erwarten. Nur wenn der Verſail⸗ ler Frieden revidiert werde, könne Deutſchland ein geord⸗ netes Staatsweſen bleiben. Es handle ſich um nicht mehr und nicht weniger als um die Wieberherſtellung der Ver⸗ tragsgrundlage der 14 Punkte, die in Verſailles getroffen worden ſind. Die ruſſiſch⸗polniſche Frage. Eine polniſche Reſervearmee. Berlin, 18. Aug. Verſchiedenen Blättern zufolge wurde in Thorn in einer großen Verſammlung von Vertretern Großpolens beſchloſſen, eine größere Reſervearmee aus den weſtlichen Landſchaften zu bilden, die in kürzerer Zeit auf den Kampfplatz treten ſoll. Lord Curzon über den Krieg. London, 18. Aug. Im Oberhauſe beantragte Lord Cur⸗ zon die Vertagung des Hauſes und ſagte dann über den ruſſiſch⸗polniſchen Krieg: Wir haben keine Streitkraſte und keine Geldmittel für einen ſolchen Krieg zur Verfügung. Die öffentliche Meinung in England und überall wünſcht einen gerechten und ehrenhaften Frieden. Dieſen Rat ha⸗ ben wir auch der polniſchen Regierung gegeben. Am heuti⸗ gen Morgen ſei ee raum mit der freudigen Zuſtin⸗ mung Italiens angt. ee Engliſche Arbeiter gegen den Krieg. 55 W. T. B. Amſterdam, 18. Aug. Der Vorſitzende der eng⸗ liſchen Arbeiterpartei, Adamſon, hat an den Sekretär des internationalen Gewerkſchaftsbundes ein Telegramm ge⸗ ſandt, in dem es u. a. heißt: Der Aktionsausſchuß hat Auf⸗ trag erhalten, ſolange in Tätigkeit zu bleiben, bis geſichert iſt: 1. vollſtändige Garantie, daß England keine Truppen verwenden wird, um militäriſche Unternehmungen Polens, Wrangels oder irgendwelche andere Unternehmungen gegen die Sowjetregierung zu unterſtützen; 2. die Zurückziehung aller engliſchen Seeſtreitkräfte, die tätig ſind, um direkt oder indirekt eine Blockade gegen Rußland durchzuführen; 3. Anerkennung der Sowjetregierung und die Herſtellung uneingeſchränkter Handels beziehungen zwiſchen Großbritan⸗ nien und Rußland. Die Verſammlung hat jede Verbin⸗ dung und jede Bundesgenoſſenſchaft zwiſchen Großbritan⸗ nien und Frankreich oder einem anderen Lande abgelehnt, die England verpflichten würde, Wrangel oder Polen zu unterſtützen oder Munition und Kriegsmaterial für An⸗ griffe gegen Rußland zu liefern. Die Verſammlung hat den Aktionsausſchuß ermächtigt, erforderlichenfalls die all⸗ gemeine Arbeitseinſtellung zu proklamieren.— Das Am⸗ ſterdamer Sekretariat begrüßt in einer Antwort die Hal⸗ tung der engliſchen Arbeiterſchaft und gibt der Ueberzeu⸗ gung Ausdruck, daß die Arbeiter aller Länder dem Vorbild der engliſchen Kameraden folgen werden. Weiter heißt es: Die Leitung des Internationalen Transportarbeiterver⸗ bandes hat am 14. Auguſt einen Aufruf an die Transport⸗ arbeiter, Seeleute und Eiſenbahner aller Länder geſandt, jede Beförderung von Heeresmaterial und Waffen, die für im Gange befindliche ooͤer drohende Kriege beſtimmt ſind, zu verhindern. Der Konflikt zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slovakei. T. U. Wien, 18. Aug. Der Konflikt zwiſchen der Tſchecho⸗ Slovakei und Ungarn verſchärft ſich mehr und mehr. Die Tichecho⸗Slovakei befürchtet einen Angriff Ungarns auf tſchechiſchem Gebiet und behauptet, daß in Ungarn zu die⸗ ſem Zwecke Mobiliſierungen und Truppenkonzentrationen ſtattfinden. Ungarn beklagt ſich ſeinerſeits, daß die Tſchecho⸗ Slovakei mehrere hundert Mann an der Grenze zuſammen⸗ gezogen hätte, und ſieht darin eine Bedrohung ſeiner Unab⸗ hängigkeit. : Serbiſche Kritik am Völkerbunde. T. U. Wien, 18. Aug. In der ſerbiſchen Kammer erklärte der Berichterſtatter Abg. Akatſchitſch, daß der Völkerbund eine Illuſton ſei, bei der ebenſo wie auf den Friedenskonfe⸗ ler kleinen Nationen führen. Im Völkerbund 5 die Großmächte eine Vorherrſchaft zur 5 kein einziger ſlaviſcher Vertreter. Frieden werde es in Europa erſt e das Selbſtbeſtimmungsrecht nicht nur eingeführt, ſondern auch durchgeführt werde. Was die Kriegsentſchädigung durch Deutſchland betreffe, ſo ſollten Deutſchland zweifellos Erleichterungen gewährt werden. 5 8 ö Deutſchland. Kundgebung an die Bevölkerung der Abſtimmungsgebiete. Berlin, 18. Aug.(Wolff). An die Bevölkerung der Ab⸗ ſtimmungsgebiete richten der Reichspräſident und der Reichskanzler nachſtehende Kundgebung: 0 „Die heute zur Heimat wiederkehrenden Volksgenoſſen der Abſtimmungsgebiete heißt das deutſche Volk mit tief bewegtem Herzen willkommen. Ueber alle Anſchläge, die auf eine Abſprengung dieſer deutſchen Landesteile zielten, hat die in ſchwerſter Prüfung bewährte Liebe zum alten Vaterlande geſiegt. Mit den treueſten Wünſchen haben wir Euren Kampf um das Recht auf die Heimat begleitet. Mit inniger Liebe begrüßen wir den Erfolg, den Eure uner⸗ ſchütterliche Standhaftigkeit und Eure unermüdliche Hin⸗ gabe jetzt erreicht hat. Nicht alle Stimmen, die nach Wie⸗ dervereinigung riefen, ſind erhört worden. Mit Schmerzen vermiſſen wir an dieſem Tage die Brüder, die ein harter Spruch aus den deutſchen Grenzen gebannt hat, und mit Leid gedenken wir aller Volksgenoſſen, deren Sehnſucht ſich heute wie immer nach der alten Heimat richtet. Auch ihnen ſendet das gefeſſelte Deutſchland heute ſeine Grüße. Aber durch die trüben Wolken, die auf Deutſchland lagern iſt doch ein heller Lichtſtrahl gedrungen: Als Ihr Euren Wil⸗ len bekundet, daß das Deutſche Reich Eure Heimat ſei und bleibe, mit der ihr den Kummer teilen wollt, wie dereinſt 2 58 da richteten an Eurer Treue ſich 1 edrückte Herzen auf. a. Nen N Fern liegen uns die Empfindungen des Triumphes. Da⸗ zu iſt uns zuviel genommen und zerſchlagen. Auch ſoll die Stimme der Verſöhnlichkeit heute nicht fehlen. Den natio⸗ nalen Minderheiten insbeſondere iſt Schutz und Duldſamkeit in unſerer Mitte ſicher. Jeder einzelne aber von Euch, der beigetragen hat zum guten Ende dieſes Kampfes, darf heute getröſtet die Kraft des Wortes empfinden: Der iſt in tiefſter Seele tren, wer die Heimat liebt, wie Du!“ 3 Die Bebenkuug Oberſchleſtens kur Dentſchlanz. Wer. Berlin, 18. Auguſt. Der Vorwärts veröffent⸗ licht einen Art. über die Bedeutung Oberſchl. für Deutſch⸗ land, in dem ausgeführt wird, daß 30 0 unſerer Geſamt⸗ förderung an Kohle und 41 Prozent der uns nach dem Ab⸗ kommen von Spa verbleibenden Kohlenmengen aus Ober⸗ ſchleſien ſtammen. Werde Oberſchleſien dem deutſchen Wirt⸗ ſchaftskörper enthoben, ſo fehle Deutſchland mehr als ein Drittel der lebensnotwendigen Kohlen für die Induſtrie. Der Verluſt Oberſchleſtens würde die Zahl der Arbeits⸗ loſen um reichlich vier Millionen vermehren. Dann könn⸗ ten keine 60 Millionen Menſchen in Deutſchland ernährt werden. Gehe Olerſchleſien verloren, ſo bedeute das ein Todesurteil für die lebenden und die Neugeborenen. Eine polniſche Wirtſchaft würde keine deutſche ſein. Ein Polen, das von einem Kranz wirtſchaftlich verſinkender Völker um⸗ geben wäre, würde nicht leben und nicht ſterben köngen. Weil die deutſchen Sozialiſten Polen ein ſtaatliches Eigen⸗ leben gönnen, wünſchen ſie, daß Oberſchleſien nicht verſchüt⸗ tet werde unter den Ruinen Mitteleuropas. Aufgefundener Geheimbefehl. 7 T. U. Halle, 18. Aug. Beim hieſigen Geſchäftsführer des Landesbundes, Beck, wurde eine Hausſuchung vorzenom⸗ men, bei der ein Geheimbefehl beſchlagnahmt wurde, in dem longe nachdem der Reichskommiſſar den Befehl zur Auflöſung der Einwohnerwehren und der Zeitfreiwilligen erteilt hatte, die Aufrechterhaltung dieſer Einrichtungen an⸗ geordnet wurde, um ſie gegebenenfalls wieder einzuſetzen. Die Leitung dieſer Organiſation ſollte dem Leutnant Eger übertragen werden. N 1 Leipziger techniſche Meſſe. 5 5 Leipzig, 18. Aug. Der zweite Tag der Techniſchen Meſſe brachte überall beachtenswerte Belebung des Geſchäfts. Der Verkehr in der inneren Stadt und auf dem Ausſtel⸗ lungsgelände war ſehr ſtark. Wenn ſich bisher auch das Geſchäftsergebnis der Meſſe noch nicht überblicken läßt, ſo greift doch die Anſicht Platz, daß mit der Techniſchen Meſſe eine Belebung der darniederllegenden Wirtſchaft einfetzt. Ein beſonders beachtenswertes Anzeichen hierfür iſt der rege Betrieb auf der Meßbörſe. Die Zuverſicht auf eine günſtigere wirtſchaftliche Zukunft erhielt durch den Ver⸗ lauf des heutigen Meßtages eine Kräftigung. Der deutſche Reichskanzler auf der Konferenz in Luzern? T. U. Lugano, 18. Aug. Dr„Corriere della Sera“ er⸗ fährt aus London: In gut informierten Kreiſen verlautet, daß der Zuſammenkunft von Lloyd George und Gioletti am Ende des Monats auch der deutſche Reichskanzler Feh⸗ renbach beiwohnen werde. Man wird gut tun, die Mel⸗ duag des italieniſchen Blattes mit Vorſicht aufzunehmen. ö Flüchtlinge aus dem Saargebiet. Frankfurt, 18. Aug.(Wolff). Alle Flüchtlinge und Aus⸗ gewieſene aus dem Saargebiet werden erſucht, ſich zwecks Regelung ihrer Anſprüche an die Fürſorgeſtelle in Gießen zu wenden. Frankfurt a. M., 18. Auguſt. Die Frankfurter Zeitung meldet aus Saarbrücken, daß die Verhandlungen der Beam⸗ teuſchaft und der Arbeiterſchaft mit der Regierungskoam⸗ miſſion über die ſchwebenden Fragen nicht den erwarteten Verlauf nehmen. Vielmehr wird die Lage erneut als ſehr ernſt bezeichnet. 133 f Der Streik in der Pfalz. i W. T. B. Ludwigshafen, 18. Aug. Die„Pfälziſche Poſt“ erfährt, daß der Streik der pfälziſchen Metallarbeiter bei⸗ gelegt iſt, mit Ausnahme der Ludwigshafener Metallarbei⸗ ter. Die Ludwigshafener Metallarbeiter beſchloſſen mit großer Mehrheit, die Bedingungen abzulehnen, da ſie einen Lohnabbau in ſich ſchließen, und ſind gewillt, zur Verhinde⸗ rung des Lohnabbaues in den Generalſtreik zu treten. Die⸗ ſer tritt in Kraft, wenn bis Mittwoch die Differenzen nicht zu annehmbaren Bedingungen beigelegt ſind.— Franzöſiſche Truppenanſammlungen in Mainz. Das franzöſiſche Dementi, daß keine neuen Truppen nach den im Weeſtu beſetzten Gebieten eingetroffen ſeien. entſpricht nicht den Tatſachen. In den letzten Tagen wur⸗ den zahlreiche Truppen durch Griesheim befördert, um an⸗ ſcheinend im Brückenkopf Mainz zuſammengezogen zu wer⸗ den. In Wiesbaden ſtehen wieder neue franzöſiſche Trup⸗ pen. Aus Mainz kommt die Meldung, daß dort ſtarke Trup⸗ penzuſammenziehungen ſeitens der Franzoſen ſtattfinden. Vermiſchte Nachrichten. 5 a Das Ende des Völkerbundes. 1 WT. B. Paris, 17. Aug. Das„Echo de Paris“ meldet aus Waſhington, angeſichts der antibolſchewiſtiſchen Politik Frankreichs und der amerikaniſchen Note ſei in diplomati⸗ ſchen Kreiſen in Washington die Meinung verbreitet, daß das Ende des Völkerbundes und eine Umgeſtaltung der 7 5 die. Völkerbund und die Entente önnten die politiſchen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Engl und Frankreich nicht überleben. 1 : Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft. 8 „ W. TB. Berlin, 17. Aug, Die Allgemeine Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft ſchlagt vor, das Aktienkapital um 250 Millionen Mark b⸗prozentiger Vorzugsaktien mit einfachem Stimm⸗ recht zu erhöhen. Dieſe Vorzugsaktien können vom 1. Jan. 1925 aa mit 115 Prozent eingelöſt werde.. — Vet Der Internationale Klub Baden⸗Baden und Badener Reiterverein beabſichtigen am 25. und ber bei der Luftſchiffhalle Baden⸗Oys ein Turnier wirtſchaftliche Rennen zu veranſtalten, bei welchen Veraa⸗ die Förderung der badiſchen ſtaltungen beſonderer Wert auf Landespferdezucht gelegt wird. Die Veranſtaltung wird, ſoweit ſich bis jetzt jüberſehen me Eignungsprüfung läßt, umfaſſen: einen Geländeritt, ei für Reitpferde unter Herren⸗ eine ſchwere und eine Gehorſamſpringk! An Fahrkonkurrenzen ſollen ſtattfinden: Selbſtfahrer in herrſchaftlichem Be und Gewerbetreibende, eine Leiſtu Landwirte im Trabfahren un An letzterer können ſich auch reien, Mühlen, Transportgewerbe uſw.). für Landwirte ſoll in der ortsüb eben der Bauer zu Markte fährt, Tracht. An Rennen ſollen ſtattfinden: ein Halbblutrennen, ein Galoppreiten für badiſche Landwirte, ein Hürdenrennen für badiſche Landwirte. Bei beiden landwirtſchaftlichen Rennen ſin Pferde zugelaſſen, d in Baden zur zur Landwirtſchaft gebraucht werden. Le Bürgermeiſteramt zu beſcheinigen. Durch die Veranſtaltung dieſer Pferde oder nichtbadiſche Pferde, verwendet werden allein konkurrenz In Anerkennung dieſer Tatſache hofft die auch auf Unterſtützung der Regierung durch eines Totaliſators, damit durch erhöhte Preiſe. 3 Vorerſt iſt es nur möglich, Pferde zu reſervieren, mehr Bewerbungen für ausſchließ vieren zu können, vorausgeſetzt, kommt von der Regierung, der Landwirtf dieſe 2 Rennen 5 Turnen, Spiel und Sport. Turnier und Rennen in Baden⸗Baden. 26. Septem⸗ und Damenſgttel, bonkurrenz. eine ſolche für ſitz, eine für Fuhrhalter ngsprüfang für badiſche d eine ſolche im ſchweren Zug. Geſpanne ſolcher Betriebe beteiligen, die berufsmäßig ſchweren Zug ausüben.(Braue⸗ ö Das Trabfahren lichen Beſpannung, wie ſtattfinden, womöglich in q d nur ſolche ie entweder in Baden gezogen ſind oder Zucht verwendet und welche auch tzteres iſt durch das Rennen, in denen bad. die in Baden zur Zucht 0 berechtigt ſind, wird die badiſche Pferdezucht in hervorragendem Maße gefördert. Turnierleitung Genehmigung dieſe Toto⸗Einnahmen die Unkoſten einigermaßen gedeckt werden. Ueberſchüſſe würden der badiſchen Pferdezucht zugewieſen werden können durch ſpäter hofft die Turnierleitung noch lich badiſche Pferde reſer⸗ daß ſie Unterſtützung be⸗ ö chaftskammer und nicht zuletzt vom badiſchen Landes⸗Pferdezuchtverband. Letzte .(Eigener Son i 5 Allenſtein, 17. Aug. der Baden⸗ deutſchen zuständigen u. land⸗ WTB. Allenſtein, 17. Auguſt verabſchiedete ſich die interallii hieſigen Behörden. Nach Ueber Regierungsbezirkes Allenſtein durch den Rei Gayl, führte dieſer in einer nicht vergeſſen, daß die interall f n Verhältniſſen bemü ſchwierig ˖ Abſtimmung tparteiiſch und eine leichte, 2 Beiſpiel zu folgen. WTB. Allenſtein, 17. Augn die von einer gewaltigen Me der Treppe herunterzureißen Stockſchlag über den Kopf verf tatſächlich 5 . N T ſchaften und 8 berufen für heute abend Einſp ſchleſiens. ein Verbot aller nicht kontrolli pentransporte. Sämtliche Be derung aufgeſtellt. heute mittag die Läden zu⸗ ſch zur Sicherung der Neutre nommen werden, wird der al ſchleſien angedroht. Königsberg, 17. Aug 1 für badiſ che die Do N. Stadtverwaltung: er hab aus Moskau erhalten, d nen Deutſchen zu übergehe Drahtnachrichten. Nach einer Bekanntmachkung des Reichs kommiſſars hat geſtern die alli⸗ erte Kommiſſion die Verwaltung tes an das Reich zurückgegeben. „und Staatskommiſſar, Freiherrn auch die interalliierten Truppen geſtern abend erfolgte Eintreffen des Regierungspräf ten von Oppeln und des Oberbürgermei begrüßt wurden, kam es vor dem Rathauſe, wohin ſich die Angekommenen begeben hatten, zu Ausſchreitungen aus⸗ ländiſcher Elemente, die laut Allenſteiner Zeitung den aus dem Hauptportal herausgetretenen Oberbhürgermeiſter von ſtellte die Ordnung wieder her. Beuthen, 17. Auguſt. ſoztaldemokratiſchen Parteien Oberſchleſiens Abwehr der Verſuche einer Neutralitätsverletzung Ober⸗ Die Gepwerkſchaften und Die Kaufmannſchaft wird aufgefordert, tät Oberſchleſt 8 Der in Soldau eingerückten ruſſiſchen Truppen erklärte in der ſorgen ſollten. angelegenheite derbericht.) des Abſtimmungsgebie⸗„ Geſtern vormittag 11 Uhr erte Kommiſſion von den nahme der Verwaltung des und des Kreiſes Oletzko Bon. Anſprache aus, man werde iierte Kommiſſion ſich unter hte, die Verwaltung und die gerecht zu leiten, und daß ridgr würde b Depeſchen⸗Age verſuchten und ihm einen etzten. Die Sicherheitspolitei 5 1 cuf ihm laſte. Sämtliche freien Gewerk⸗ ruchsverſammlungen ein zur dem Haus an Gi auch, daß die Eiſenbahner fordern erten Munitions⸗ und Trup⸗ triebsräte haben dieſe For⸗ Paris, 18. ießen. Sollte die Forderung ſiens nicht ange⸗ (gemeine Ausſtand in Ober⸗ n 2 4 r Diviſionskommandeur, der zu. ſchützen. Eine radiotelgraphiſche Anweiſung [dauer Gebiet den eingeſeſſe⸗ die für Ruhe und Ordnung ten Polens g klärte derſelbe Kommand ſyſtems auf deutſchem Gebiet komme nicht in Betre dieſes dem Willen der Mehrheit der Bevölkerun Die Grenze von 1914 würde wieder werden und Polen würde aufhören zu exiſtieren. werde 5 Jahre lang von ruſſiſchen Truppen dann wieder nach Rußland einverleibt werden. Des zeſetzt. Der Freiſtaat Danzig jedoch neutralitätswiedriger Bern, 18. Aug. Nach Erkundigungen der ſchwe⸗ ſchaft in Bern einlaufenden Nachrichten nicht über der Feindmeldung, daß die Einnahme von Warft die Ruſſen er 6 am 16. Auguſt abends ein vom Miniſter des Aeuße klärte Lloyd George: Es wäre General Wrange deutlich gemacht worden, daß, ſalls er neue gen die Bolſchewiki unternähme, er dies au Verantwortung tun müſſe. 0 Kriegshandlungen anefangen für die die Vera 8 Paris, 18. Aug. Das engliſche Parlament hat ſih 9 bis zum 19. 10. vertagt. Lloyd George hat die aneh politiſche Rede nicht gehalten, ſondern ſich dami eine Anzahl Erklärungen abzugeben, auf Anfragen, rals Wrangel nicht anerkennen werde. dung, daß Lloyd George am Mittwoch nach Luzern zu begeben und ſich nach Danzig begeben, wo ſich zahlreiche aus Rußland miſche ſich nicht in innere n ein. Bei einer anderen Gelege . 10 6 U eur, die Einführung des beſ Handlung. 5 utur ſtimmen die bei der polniſchen folgt ſei. Die polniſche Geſandtſchaft ln beſtrebt waren, dieſem gleichen Tage nachmittags 3 Uhr in Warſchau aufe Telegramm, in dem u. a gemeldet wird, daß ein ſt. Im Anſchluß an das Beamtenperſonals nach Poſen geschickt worden ſe üſiden⸗ aber alle Miniſter in Warſchau befinden. Eine bil iſters von Zuelch, von Warſchau durch die Ruſſen am 15. oder 16. Ang 20. uſchenmenge aufs herzlichſte alſo nicht erfolgt ſein. 0 f London, 17. Aug. Auf eine Anfrage im Unterhe— wol Hand lu F seine Seitdem habe Wrang lerun i letz 0 ig bereift ihn gerichtet worden ſind. Lloyd Ger 77 2 8 55 eb f M engliſche Regierung die Regierung 5 mi dit in vi 01 Aug. Das Petit Journal beſtätigt 10 die. dort di tell ur d ie 7 10 ſpätere Meldung beſagt, daß die 5 eflüchtete Amerikaner befinden. Amtliche Bekanntmachungen Bau u. Straßenfluchten. Der Stadtrat Mannheim hat beantraat, im Gebiet weſtlich der Wilhelm Wundtſchule im Stadteil Neckarau die Bau⸗ und Straßenfluchten unter Aufhebung des mit Bezirksratsbeſcheid vom fest neh 1909 genehmigten Baufluchtplanes neu eſtzuſetzen. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe dieſer Zeitungsnum⸗ mer an während zwei Wochen in dem Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 101 zur Einſicht der Betei⸗ ligten auf. n 5 Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 4. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt Abt. V. Futtermittelpreiſe Durſchſchnitte der höchſten Tagespreiſe des Monats Juni 1920 leinſchließlich 50% Zuſchlag). Gemäß 8 9 Ziffer 3 des Reichsgeſetzes vom 13. Februar 1875 betr. die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Faſſung vom 24. Mai 1898(R. G. Bl. S. 357 u. fg.) ſind von der Heeresverwaltung für im Monat Juli verabreichte Futtermittel zu vergüten. Die nächſte mütterberatungsstunde zu welcher Kinder mit den Anfangsbuchſtaben L bis 2 gebracht werden können, findet am Donnerstag, den 19. August 1920, Nachmittags von 3 bis 4 Uhr im Rathausſaal fiatt. Die Beratungsstunden werden in hin⸗ kunft nur noch von 3—4 Uhr abgehalten Seckenheim, den 17. Auguſt 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Am Daunerstag, den 19. Auguſt 1920, Vorm. 11 Uhr wird an Ort und Stelle der Speicher der Friedrichsſchule in 10 Loſen zum trocknen von Tabakgrumpen für die Ernte 1920 öffentlich verpachtet. Setkenheim, den 17. Auguſt 1920 Gemeinderat: Roch. Wer von Kriegshinterbliebenen, bedürf⸗ tiger Witwen, ſowie Unterſtützungsempfängern Anſpruch auf einen Anzug⸗ oder Kleiderſtoff erhebt, wolle dies bis ſpäteſtens Freitag, 20. August 1920, Mittags 12 Ahr auf Für Für 5 1 dem 1 Zimmer 7 aumelden. Im 2 Roggenſtroh j eckenheim, den 18. Auguſt 1920. Amtsbezirk 2 8(Richtſtroh) Wieſenhen Für ſorgeamt: 100 Kilogramm Koch. Büroy Mannheim 804.50 M.] 63.00 Mk. 105.00 Mk. Wir weiſen hierdurch ausdrücklich barauf Zur ſofortigen Bekanntgabe in der Tagespreſſe mitgeteilt am 6. Auguſt 1920. Statiſtiſches Landesamt: gez.: Leng. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Am Donnerstag, den 19. Auguſt ds. Js, vorm. 10 Uhr, wird an Ort und Stelle die Scheune des Gemeindehauſes Bahnhofſtr. 7 in 2 Loſen ſowie der Sallboden zum Ta ⸗ bakaufhängen für die Ernte 1920 öffentlich verpachtet. Seckenheim, den 17. Auguſt 1920. g Gemeinderat: Koch. . Unerlaubte Tanzmuſik betr. Um beſtehenden Zweifel zu begegnen, weiſen wir darauf hin, daß Tauzbeluſtig- ungen geſelliger Vereine und geſchloſ⸗ ſener Geſellſchaften in öffentlichen Wiriſchaften anzeigepflichtis find.(8 6 der Verordnung des M. d. J. vom 29. 11. 1865, die Abhaltung von Tanzbeluſtigungen betr.). Mannheim, den 5. Auguſt 1920. Badiſches Bezirksamt Abtlg. IV. Vorſtehendes bringen wir mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntnis, daß hiernach fämtliche Tanzbeluſtigungen anzeigepflichtig ſind. Die Anzeige, welche ſpäteſtens 5 Tage vor der Veranſtaltung zu erfolgen hat, iſt je weils bei uns einzureſchen, andernfalls bei Anmeldung, bezw. Entrichtung der Luſtbar⸗ keitsſteuer der Nachweis der erfolgten Anzeige beim Bezirksamt erbracht werden muß. Zuwiderhandelnde haben neben den nach der Luſtbarkeiſteuerordnung ſich ergebenden Nachteilen Anzeige und Beſtrafung durch das Bad. Bezirksamt wegen unerlaubtem Tanz zu gewärtigen. Seckenheim, den 17. Auguſt 1920. a Bürgermeiſteramt: Neo ch. 5 2 2 D 5 2 E hin, daß die Wohnungskommiſſton lediglich nur an ſolche Intereſſenten Wohnungen zu⸗ weiſen kann und darf, die vom Mieteinigungs amt durch ergangene Entſcheidung als Weh nungsſuchende anerkannt wurden. Es iſt alſo völlig zwecklos an die Wohnungskom-⸗ miſſton heranzutreten, devor das Mieteinigungs⸗ amt entſchieden hat. Anträge an letzteres ſind auf dem Rat⸗ haus Zimmer 7 zu ſtellen. Seckenheim, den 28. Juli 1920. Gemeinderat: Koch. 0 Lebensmittelamt. Prämien-Auszahlung. Zu der morgen Donnerstag, den 19 d Mts. beim Lebens mittelamt ſtattfindenden Kattoffel⸗Prämtenauszahlung ſind bereits an alle Erzeuger, die Anſpruch auf Prämie haben, ſchriftliche Vorladungen ergangen. Erzeuger, denen keine Vorladung zugegangen iſt und annehmen, den Genuß der Prämie beanſpruchen zu können, müſſen dies während der Auszahlung melden. Wir weiſen jedoch nochmals darauf hin, daß Prämie nur an die Erzeuger bezahlt wird, bei denen das Ab⸗ lieferungsſoll 600% überſteigt. Die Muszahlung findet im Bol der Friedrichschule von 9— 12 und von ½'2 bis 5 Uht statt. Lebensmittelamt. 0 Statische Sparkasse Sehibetzingen Mit„ nmudelsisher i 5 larlstuhe Mo, 290. Telephon. 60. Spareinlagen werden oom Tage der Hinsalhlung an zu 3 ½'0% Einlagen auf Schoch. u. Girokonto zu 30 gersiust. Hassenstunden: g 12 und 1—4 Ihr. Samstags oon CUht ab gesehlossen Heh. Hauptstrasse 113. eiek um, Schnhwarenkhaus ne ladrdpedrwdpdrrrede dre 1 0 0 So langs Vorrat reicht, grosser Posten Feld; und Arbeits- Stiefel zum Preise von IIR. 35-10. Eigene Renaralurweralatte 1 Haus. Anfergung nac maß Telephon 23, 1 Heute Abend 6 Uhr auf unſerem Platze Wettſpiel unſerer 3. Mannſchaft gegen 2. Mannſchaft Turnverein Ladenburg. Der Spielausſchuß. Atbeitergeſaugverein Vorwärts Seckenheim. Heute Abend keine Probe. Die nächte Prabe findet Samstag, 21. Anguſt abends 8 Uhr ſtatt. Nach der Probe Lerſammlung d. fänner- I. Sauen Pünktliches und vollzähliges E ſcheiner erwartet beſtimmt Der Vorſtand. Sozlaldemokratische Partei. Die für Samstag, 21. Auguft angeſetzt⸗ Verſammlung iſt auf Hamstag, 28. Auguſt, verſchoben. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzetger uur kür Mitglieder der Jandw Ein u. Verkaufsgeusſſenſchaft Im Lager vorrätig: Hühnerkörnerfutter, Erbſenſchrot, Bohnenſchrot, Hafer, Fleiſchfuttermehl, Steckrübenſchnitzel Achtung! Achtung! . Cäglich ſüßen Apfelmoſt zu haben bei Wilbelm Sponagel Küferei Hektellungen von Keltershſt werden 2 entursfolle. Georg Röser, Seckennelim bei demſelben angenammen. 8 Lager. . d en N ein r Fußball⸗Vereinigung Jan Seckenheim. 100 Von 14.— Stück. Bei größerer Abnahme Rlamm, Mannbeim⸗- Telephon 7377 Sch Starke Läufer- u. 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