ere 9 egen des etracl rung 8 he ö 00 chaft ec aufge Abonnementspreis: 0 2 Monatlich 4.— 4 mit . Jahr Trägerlohn. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 0 g. 12.— Mek. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. imtsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, Ilvesheim, — lleckarhausen und Edinden ——— Donnerstag, 19. Auguſt 1920. IJunſerationspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto! Narlsruhe Nr. 19819. Tagesschau. ngen ganzeiger veröffentlicht Aenderungen und Er⸗ 0 lea,„Evoca⸗ berichtet aus Athen: Die venizeliſtiſche Re⸗ 60 er i angeſichts einer revolutionären Bewegung, die 1 Adele ae della Sera“ meldet aus Athen: Infolge der de veniz are 0 das gelaeiftiſche Regierung den Belagerungszuſtand über a 9 0 griechiſche Gebiet verhängt. In Athen wurde eingeht erklärt und ein außerordentliches Kriegs⸗ 3 geſetzt. Ueber 300 Antivenizeliſten wurden in den agen verhaftet und werden kriegs gerichtlich abge⸗ ie 22 2 2 2 2 4 8 a. Ruſſ en überſchreiten die Weichſel ruch, ladailu Mail“ veröffentlicht einen Moskauer Funk⸗ daellen 5 melchem die ruſſiſche Armee in verſchiedenen A babe ach hartem Kampfe die Weichſelübergänge erzwun⸗ villen T Die Moskauer Funkſprüche betonen, daß die pol⸗ tuppen verzweifelten Widerſtand leiſten, der aber die rochen wurde. belſche Arreßinformation- vernimmt aus Paris, daß fran⸗ ſieben legsſchiffe im Begriffe ſind, ſich nach der Krim zu um . die Wrangelſche Armee militäriſch zu unter⸗ 3. Muy en Zeitungen iſt es verboten, Mitteilungen über etliche nu traus porte nach dem Schwarzen Meere zu ver⸗ orningpoſt“ meldet aus Helſingfors: Die Ruſſen ar Oſtſee, insbeſondere vor der Bucht von Kron⸗ Ar bolſch Petersburg. umfangreiche Minenfelder angelegt. 1 walter nice Marineleitung hat die Petersburger und . r Bucht als Sperrgebiet erklärt. Pari evorſtehender Staatsſtreich in Polen? Aiabere 18. Aug. Nach dem„Newyork Herald“ hat der der Dmowsſident des polniſchen Nationalkomitees in Pa⸗ N ski, cuf eigene Fauſt in Poſen einen Widerſt end 2 90 be inn gebt Die 1 enz 0 5 202* 227 3 0. kerung gugen den bolſchewiſtiſchen Einfall organi⸗ 1 00 töſtr 5 r und c zu dienen und zu dieſem Zweck ein eigenes I Aber me naue Regierung zu bilden. In einem Auf⸗ . dale Ge— 5 igt werden. Das Heer von Poſen werde ben „Polen vertreiben. pos momge; ⸗ au nens i in Poſen werden von den Warſchauer Koore⸗ de 0 i i ſe d ein Prey Umſturz ſei von Dmowski auf einer Retſe durch n Poſen gefaßt worden. Die Bewegung verfolge is wird ſogar die Abſicht zugeſchrleben, einen fed beſettd ewa die Neale zung ilfe in Barſchan 1e Fila, 15. Aug. Die Nachrichten von den Putſchabſich⸗ een nee„Corriere della Sera“ beſtätiat. Der Plon ö ende brochen ech amm en franzoſenfreundliches, antiſozialiſtiſches geh zeitig r Die polniſche Regierung gedenkt daher nuch Ja. en. imer arſchau zu verlaſſen und ſich nach Poſen zu be⸗ 100 wöff nt ſte eine erſte Etappe in Lodz macht. 15 Du che Munitionslieſerungen für Wrangel angehalten. 0 Alonz London, 18 Aug. Daniel Hunsmans teilte dem 7 ae der Arbeiterpartei mit, daß franzöſiſche wur leferungen für Wrangel im Hafen von Antwer⸗ tre den, Leranlaſſung der belgiſchen Regierung angehalten ali enden Ladnelaiſchen Gewerkſchaften weigern ſich, die be⸗ ö 5 Polen ſchießen auf deutſches Gebiet. T. U. Berlin, 18. Aug. Nach einer Meldung aus Königs⸗ berg haben die Polen bei der Verteidigung von Soldau lebhaftes Maſchinen⸗ und Artilleriefeuer auf die deutſchen Grenzgebiet gerichtet. Die deutſche Beſchwerde iſt nach War⸗ ſchau unterwegs. a 5 Engliſche Einſicht. London, 18. Aug. Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt zur ruſſiſchen Frage: Kann einer der Männer, die für die ſo⸗ genannte ruſſiſche Politik verantwortlich ſind, beſtreiten, daß dieſe Politik von Anfang bis zu Ende beklagenswert iſt? ſchlag bedeutet. 1 großen Teil der gegenüber Deutſchland, Oeſterreich und die Türkei verfolgten Politik gefällt. n 6 altmodiſchen Staatsmännern kein Recht, die Hände über das Auftreten der Arbeiterſchaft zu ringen. Wo ſie ihr Syſtem nicht mit den Bedürfniſſen der großen Volksmaſſen in Ein⸗ klang bringen können, werden die Eingriffe von außen her ſtem zerſtört iſt. erfüllt wird. lieferungen für Fraukreich. Paris, 18. Aug. Die Preſſe betont den freundſchaftlichen Charakter der gültig beigelegt ſein werden. terpartei, der nicht nur beſchloſſen habe, Delegierte nach Paris zu entſenden zwecks Beſprechungen mit Vertretern lieferungen an Frankreich drohe. N a Ein„Frieden⸗mit⸗Rußland⸗Tag“ der eugliſchen Arbeiter. Dörfern aufzufordern. die erſte Begegnung der Waffenſtillſtandsdelegationen in Warſchau ſchriftlich übermittelt wurden. Mit dem Ein⸗ in Minsk möglich ſein wird. Der Waffenſtillſtand zwiſchen Rußland und Finnland. T. U. Kopenhagen, 18. Aug. von 31 Tagen. Die Militariſten und die Pazifiſten ſind aus verſchiedenen Gründen einig darin, daß ſie einen verhängnisvollen Fehl⸗ Dasſelbe Urteil wird einhellig über einen Dieſe Umſtände gaben immer wirkungsvoller werden, bis ſchließlich das ganze Sy⸗ Die europäiſchen Staatsmänner ſollten jetzt ernſtlich überlegen, ob die Hoffnung auf inneres Gleich⸗ gewicht und weiteren Frieden davon abhängt, daß der Völ⸗ kerbund zur Wirklichkeit wird und daß ſein Ideal einer kla⸗ ren, offenen und ehrlichen Führung der politiſchen Geſchäfte Die eugliſchen Arbeiter drohen mit Sperrung der Kohlen⸗ engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen und glaubt, daß die Differenzen in zwei bis drei Tagen end⸗ Immerhin ſei zu bemerken, daß der Löſung Hinderniſſe entgegengetreten ſeien infolge der Tätigkeit des Aktionsausſchuſſes der engliſchen Arbei⸗ der C. G. T., ſondern ſogar mit der Einſtellung der Kohlen⸗ Amſterdam, 18. Aug. Dem„Telegraaf“ zufolge hat der Aktionsausſchuß der engliſchen Arbeiter beſchloſſen, den 22. Auguſt zum„Frieden⸗mit⸗Rußland⸗Sonntag“ zu erklären und zur Abhaltung von Kundgebungen in allen Städten und Die Waffenſtillſtandsverhandlungen zwiſchen Rußland und olen. T. U. Krakau, 18. Aug. Nach hieſigen Berichten hat geſtern Minsk ſtattgefunden. Nach gegenſeitiger Prüfung der Voll⸗ machten wurde von polniſcher Seite ſofort um die Bekannt⸗ gabe der ruſſiſchen Vorſchläge erſucht, welche mit einem ein⸗ gehenden Bericht der Delegation durch einen Kurier nach treffen des Kuriers in Warſchau wird erſt für Mittwoch ge⸗ rechnet, ſo daß vor Ende der Woche kaum eine Entſcheidung Aus Helſingfors wird ge⸗ meldet, daß zwiſchen Rußland und Finnland ein Waffen⸗ ſtillſtand abgeſchloſſen worden iſt, und zwar auf die Dauer Der Abſchluß des Waffenſtillſtandes wird in Rußland für um ſo bedeutſamer erachtet, als man noch vor einigen Tagen von dem Aufmarſch der engliſchen Flotte im Baltiſchen Meere einen Druck auf Finnland zum Zwecke einer neuen Kriegführung mit Sowfetrußland befürchtete. ö Letzte Drahtnachrichten. (Eigener Sonderbericht.) 585 Oberſchleſien, 18. Aug. Bei dem Demonſtrationsſtreik für die Neutralität Oberſchleſiens iſt es in Kattowitz und Rybnik zu Zuſammeaſtößen gekommen. In Kattowitz ſetzte ſich an das Ende des Demonſtrationszuges eine franzöſiſche Kavallerie patroulle. Die Menge griff dieſelbe an. Ein franzöſiſcher Soldat wurde getötet. Die Franzoſen eröff⸗ neten Maſchinengewehr⸗ und Handgranatenfeuer. 9 Tote, darunter 2 Sicherheitspoliziſten, und 26 Verwundete blieben auf dem Platze. Der Poleaführer, Rechtsanwalt Dr. Mi⸗ lewski, der eine Handgranate aus dem Fenſter warf, wurde aus der Wohnung geholt, erſchlagen und in die Rawa ge⸗ worfen. Die Sicherheitspolizei ſtellte den Dienſt ein und gab die Waffen ab. Gegen 6 Uhr zog die Menge zur Poli⸗ zei, um ſich der Waffen zu bemächtigen. Das franzöſiſche Militär iſt auf Grund von Verhandlungen mit den Ge⸗ werkſchaftsführern zurückgezogen worden. W. T. B. Kattowitz, 18. Aug. Die Erregung hat ihren Höhepunkt erreicht. Mit der interalliierten Kommiſſion ver⸗ handelte gegen 11 Uhr eine Abordnung der Gewerkſchaften und forderte Entwaffnung der Beſatzung unter Zuſicherung freien Abzugs. Der Militärbefehlshaber erklärte, daß er lieber ſterben würde. Hierauf erwiderte einer der Gewerk⸗ ſchaftsvertreter: Herr Oberſt, Sie vergeſſen ganz und gar, daß der Krieg zu Ende iſt. Sie berufen ſich auf die militä⸗ riſche Ehre, vergeſſen aber, daß dieſe Ehre auch von der Si⸗ cherheitspolizei für ſich in Anſpruch genommen wird. Bei der Sicherheitspolizei haben Sie aber zum Teil die Ent⸗ waffnung durchgeführt.— Nach mehrmaliger Ablehnung wurden die Verhandlungen abgebrochen. Beim Heraustreten der Abordnung wurden Rufe laut: Unſere Leute haben nichts erreicht. Waffen her! Es geht zum Sturm! Um 11.15 Uhr war die Situation auf das äußerſte geſpannt. Die Verhandlungen wurden erneuert. 5 WT. B. Oppeln, 18 Aug. Die Stadt war bis 12 Uhr nachts ohne Licht und Waſſer, ſonſt aber völlig ruhig. Ge⸗ ſtern nachmittag wurden in einem Ententetruppentransport deklarierte Lebensmittel und Munitionskiſten gefunden. Souſt war der Zug voll Hafer. Unter Begleitung von Eiſenbahnern wurde der Zug nach Gleiwitz gebracht, wo er entladen und unterſucht wird. Der weitere Verlauf der Ereigniſſe hängt von den zurzeit ſtattfindenden Verhand⸗ — lungen mit der interalliierten Kommiſſion ab. Dieutſchland. Um den Reichspräſidenten. In den Kreiſen der Unabhängigen ſozialdemokratiſchen Partei wird gegen die Mehrheitsſozialdemokraten neuer⸗ dings auch deshalb gehetzt, weil es noch immer nicht zu einer Neuwahl des Reichspräſidenten gekommen ſei. Wenn aber die Unabhängigen behaupten, die Wahl werde deshalb immer wieder hinausgeſchoben, weil die Mehrheitsſozialdemokraten im Einverſtändnis mit den bürgerlichen Parteien den ſozial⸗ demokratiſchen Präſidenten Ebert als altes Aushängeſchild für den bürgerlich⸗kapitaliſtiſchen Staat gebrauchten, ſo iſt das nicht richtig. Nach Informationen des Berliner Ver⸗ treters der Südd. Ztg. beſteht allerdings ein Einverſtändnis zwiſchen den Parteien über die Verſchiebung der Präſiden⸗ tenwahl. Der Grund iſt aber lediglich der, daß man abwar⸗ ten will, bis die Abſtimmung in Oberſchleſien über deutſch oder polniſch ſtattgefunden hat und ſodann bis die Reichs⸗ tagswahlen in Oſtpreußen und ſämtlichen Abſtimmungsge⸗ bieten anberaumt ſind, die im Juni d. J. noch nicht vorge⸗ nommen werden konnten. Erſt dann ſoll und kann das No. 186 adungen zu löſchen. Veſſen S a 100 ild trägſt du im Herzen? n 0 Forte Roman von Erich Ebenſtein. d.„Das 8 7(Nachdruck verboten.) 0 5 b. Seil chlimmſte iſt,“ ſchloß Irene,„daß wir nun dieſen 0 f wann 3 den wir durch den Krieg glücklich los geworden 1 lich feinen, wieder zurück bekommen! Der Herzog hat F ſoll ft e Beurlaubung auf unbeſtimmte Zeit durchgeſetzt. 1 an Die E fortan ganz der Behandlung Achims widmen!“ 1 en i rbprinzeſſin ſetzt alſo noch immer ſo großes Ver⸗ 10 En 9 Behandlungsmethode?“ le 5 eich ison boshaftes Lächeln glitt über Irenes N 77 ie N 250 ö i an ſagrdbringeſſin iſt einfach hypnotiſiert von dem 7 bei n tiefften e ſie eifrig.„Ihnen, liebe Baronin, kann ich es a uns bi dertrauen mitteilen, es gibt unglaubliche Dinge 1 ing des ieſer Sache! Denken Sie doch: Seilern ſoll die n risch hand beimer Sanatoriums übernommen haben— e, 17 eißt es, weil der bisherige Direktor einberufen 8 es wird wohl für immer ſein—“ bören as iſt daran ſo„unglaublich“?“ . in cue nur weiter. Er ſtellte die Bedingung, daß n andertrönin dorthin gebracht und ganz allein ſeiner nit. Und di aut werden ſoll. Nur Serena darf zur Pflege kunden 6 Erbprinzeſſin, die es bis zum völligen Bruch 1 ncht en wollt emahl kommen ließ, weil er ſie von Achim j 1 0 ben eatwürgi hat diesmal ſofort eingewilligt! Wenn das b gen Willen dig iſt— dieſe völlige Unterwerfung unter 1. d ſernſteh ders ihr doch... offiziell wenigſten 1 u ſedas be den Mannes n % cchwer für di doch nur, daß einer Mutter kein Opfer as Wohl ihres Kindes iſt!“ A. * bar he un, 55 Birk lächelte faſt mitleidig. 1b Wel Erzieh handelte es ſich um eine drakoniſche mili⸗ . Wel N 8 ie dem zarten Kinde vielleicht verhäng⸗ eines geſchickten Kinderarztes!“ meinte die Baronin unbe⸗ haglich. „Oder um den Wunſch eines Mannes, dem man nichts abſchlagen will... oder kann! Aber Sie wiſſen wohl nicht, liebſte Baronin, daß dieſer Seilern nebenbei ein Jugendfreund der Erbprinzeſſin iſt? Sein Vater war Oberſtallmeiſter beim Reichsgrafen Ützingen⸗Helfersdorf, er ſelbſt eine zeitlang Er⸗ zieher von deſſen Söhnen. Und es gibt ein Sprichwort das ſagt: Alte Liebe roſtet nicht..“ Baronin Dina ſaß noch lange, nachdem Fräulein von Birk ſie verlaſſen hatte, wie vor den Kopf geſchlagen da und konnte ſich nicht zurecht finden in dem großen Staunen, das ſie umfangen hielt. f Waren ſie und Franz denn bisher blind geweſen, als ſie heimlich wünſchten, Irene müge Felix' Frau werden? Dieſes harmlos ausſehende junge Mädchen mit dem ſtrah⸗ lenden Lächeln und dem unſchuldsvollen Blick, dem ſie alle guten Eigenſchaften der Welt zugetraut hatten und die ſich nun als ſo gewöhnlich entpuppte? Nein, nicht bloß gewöhnlich— niedrig und bösartig war ſie.. geradezu gefährlich— „ XV. Anheimlich ſchnell rann die Zeit hin in dieſen beweg⸗ ten Tagen, die ſo viel ſtolze Erfolge für das deutſche Volk brachten und ſo viel Jammer und Elend über den Einzelnen! Magelone und ihre Kuſinen hatten alle Hände voll zu tun. Es gab ſo viel Verwundete im Land, ſo viele, die der „ Fürſorge bedurften, Krüppel, Witwen und Wai⸗ „ Beſtändig mußten Spitäler erweitert, neue gegründet werden. Zu der Wehrmacht draußen an den Fronten, die Sieg über Sieg errang, geſellte ſich die Wehrmacht der Frauen im Hinterland, die des Krieges Wunden zu heilen beſtrebt war. Man merkte darüber kaum, daß Herbſt und Winter ins Land gezogen waren und nach ihnen Frühling und Sommer. errungene Siege mahnten, und andere, die ſchwere Verluſte in Erinnerung brachten. In dieſen erſten Septembertagen beſonders lag es wie ein düſtrer Schatten über der Reſidenz. Da jährte ſich zum erſtenmal der Todestag des Erbprinzen Friedrich, den in Belgien eine feindliche Kugel traf. In ſtolzem Siegergefühl hatte er an der Spitze ſeines Leibregiments eben im Begriff geſtanden, in ein erobertes Dorf einzureilen, als ihn jählings aus dem Hinterhalt eine Franktireurkugel vom Pferd riß. Ein wohlgezielter Kopfſchuß, der ſeinen ſofortigen Toh zur Folge hatte. Ungeheuer war der Schmerz geweſen, der daheim das Land durchzitterte, als die Todesnachricht eintraf. Man. konnte erſt jetzt ſo recht ſehen, wie ſehr ſein tapferes Verhal⸗ ten bei Kriegsausbruch ihm die Herzen des Volkes gewonnen hatte. Als viele Tage ſpäter ſeine Leiche in die Heimat ge⸗ bracht wurde, um im Erbbegräbnis beigeſetzt zu werden, ka⸗ men die Leute aus den entfernteſten Provinzteilen herbei, um ihm das letzte Geleite zu geben. Schwarze Fahnen, Trauergewänder und weinende Au⸗ gen, wohin man blickte. Hinter dem Sarg ein alter tiefge⸗ 1 8 Mann, der Herzog, der die junge Witwe am Arme ührte. Bleich wie der Tod war ſie mit ſeltſam entſetzt aufgeriſ⸗ ſenen Augen, die unverwandt an dem Katafalk hingen. Wie hypnotiſiert „Niemand ſah ſie weinen. Niemand hörte eine Klage aus ihrem Mund, weder beim Begräbnis, noch nachher. Aber gerade dieſe ſtarre unnatürliche Ruhe erweckte in ihrer Um⸗ gebung tiefe Beſorgnis. Im Volk warf man ihr manchen finſtern Blick zu. Sie hatte den Toten nicht geliebt, wie es ſich gehörte, ſie war von ihm geſchieden mit heimlichen Groll im Herzen, das wußte man. Nun beweinte ſie ihn nicht einmal— Wenige nur waren, die begriffen: ihr Schmerz iſt wilder und tiefer als Millionen Tränen. Tränen wären Exlöſung. Fänge deukſche Vork den Präſtidenten wählen, für deſſen Poſten bisher die Linke, das Zentrum und die Rechte je einen eigenen Kandidaten präſentieren wollen. g 5 5 5 5 DOrgeſch. n WTB. Berlin, 19. Aug. In der geſtrigen Kabinetts⸗ ſitzung machte laut„Berl. Tageblatt“ der preußiſche Miniſter des Innern Severing längere Ausführungen über die Orgeſch und rechtfertigte das Vorgehen des Oberpräſidenten Hörſing. Da die Ausführungsbeſtimmungen zum Eutwaff⸗ nungsgeſetz noch nicht beſtätigt ſeien, ſo entſtehe ein Bakum, das ſeiner Anſicht nach nur durch entſchloſſenes, ſelbſtſtändi⸗ ges Eingreifen der Einzelbehörden aufgehoben werden müſſe. In den Händen der der Orgeſch angeſchloſſenen Ver⸗ einigungen befänden ſich bereits ſo aroße Mengen von Waffen, daß nur erfolgreichſtes Vorgehen einen Erfolg ge⸗ währleiſten könne. 2 Von der Magdeburger Spitzelzentrale.— Ein Attentat. TU. Magdeburg, 19. Aug.(Deutſche Tageszeitung.) Ein Revolverattentat iſt geſtern auf dem Domplatz in Magde⸗ burg auf den Regierungsrat Dr. Henſchel verübt worden. Man nimmt an, daß der Schuß aus dem auf dem Domplatz gelegenen Garniſon⸗Lazarett abgegeben worden iſt. Die Kugel ſchlug unweit von Dr. Heuſchel ein. Von dem Täter und von der Veranlaſſung zur Tat konnte bisher noch nichts ermittelt werden, dagegen erklärte die Preſſe des Oberpräſidenten, der Anſchlag gewinne an Bedeutung durch die Tatſache, daß der Regierungsrat Dr. Henſchel die Un⸗ terſuchung gegen die Falſchmeldezentrale und ihre verbo⸗ tene Orgaiſation führt. 155 Eine Erklärung der Firma Krupp⸗Gruſon. TI. Magdeburg, 19. Aug.(Deutſche Tageszeitung). Das Magdeburger Krupp⸗Gruſon⸗Werk gibt bekannt, daß ſeine Firma nie mit der Spitzelzentrale Altmann und Konſorten an Verbindung geſtanden und auch keinerlei Geldmittel an ſie gegeben hat. g 5 Betriebsrätekongreß. 5 Tu. Berlin, 19. Aug.(Vorwärts.) Der geſchäftsführende Ausſchuß und der proviſoriſche Beirat der Betriebsrätezen⸗ trale, der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund und die Arbeitsgemeinſchaft freier Angeſtelltenverbände hat beſchloſ⸗ ſen, die Vertreter der Betriebsräte zu einem Kongreß der Betriebsräte Deutſchlands am 5. und 6. Oktober nach der „Neuen Welt“, Berlin, Haſenſheide, zuſammenzurufen. 3 Neue Braunkohlenflöze. ö T.U. Halle a. H., 19. Aug. Die Halliſche Pfännerſchaft erbohrte bei Senitenbera(Niederlauſitz) in 35 Meter Tiefe zwei neue Braunkohlenflöze, von denen das eine bei 12 Meter Mächtigkeit einen aroßen Abbauwert beſitzt. 1 Frankfurt a. M., 19. Aug. Die„Frankfurter Zeitung“ meldet aus Eſſen: Die Verhandlunge zwiſchen dem Zechen⸗ verband und den Arbeiterorganiſationen über die Regelung des Ueberſchichtenweſens, Bezahlung der Sonntggsarbeit, der Uebertagarbeiter ſollen unter Teilnahme des Reichsarbeits⸗ miniſters wieder aufgenommen werden. Der Zentralver⸗ band der organiſierten Heizer und Maſchiniſten und Ueber⸗ tagarbeiter hat beſchloſſen, vom 1. September an jede Sonn⸗ tagsarrbeit einzuſtellenn, wenn bis dahin der geforderte 100% ige Lohnzuſchlag nicht bewilligt worden iſt. Aufhebung der Kartoffelzwaugswirtſchaft. W. T. B. Berlin, 19. Aug. Der Volksw f 5 wirtſchaftsausſchuß des Reichstages nahm eine Verordnung vom 16. Auguſt an, nach der die Kartoffelzwangswirtſchaft ab 15. Sept. 1920 aufgehoben wird. 5 4 21 6 85 Großer Giftdiebſtahl.„ T.U. Berlin, 19. Aug. Bei einem Einbruchdiebſtahl in einem Laboratorium in der Ziegelſtraße zu Berlin wurde außer zwei Spektral⸗Apparaten, mehreren Mikroskopen auch 175 Fläſchen Gift geſtohlen. Unter dieſen befinden ſich fünfzig Flaſchen mit allerſtärkſten Gift, von denen ſchon 175000 Gramm genügt, um einen Menſchen zu töten. Das Gift iſt völlig geruch⸗ und geſchmacklos. Die Flaſchen tra⸗ gen Glasſtopfen mit Lederüberzug und ſind mit einem Eki⸗ kett der Firma Böhringer u. Co. in Mannheim verſehen. Die gefährlichen Flaſchen gehörten einem Profeſſor, der das Gift zu Vorleſungszwecken im Laboratorium untergeſtellt hatte. Ein Poſtbeutel mit 143 000 M. geſtohlen. Berlin, 18. Aug. In Berlin iſt ein Poſtbeutel mit 143 000 M. aus der Reichsbank geſtohlen worden. Während der eine mit der Bewachung des Geldes beauftragte Unter⸗ beamte mit einem anderen Beamten ſprach, nahm ein Un⸗ bekannter einen auf der Erde ſtehenden Beutel an ſich und verſchwand. Auf die Ergreifung des Diebes und die Wie⸗ 8 des Geldes ſind 5000 M. Belohnung aus⸗ geſetzt. Der direkte Telegrammverkehr mit d. Vereinigten Staaten. T. U. Berlin, 19. Aug. Wie die„T. U.“ meldet, ſind ſo⸗ eben wichtige Verhandlungen mit der deutſchen Reichspoſt⸗ verwaltung und einer amerikaniſchen Intereſſentengruppe zum Abſchluß gelangt, welche die Wiederaufnahme des direk⸗ ten Telegrammverkehrs mit den Vereinigten Staaten zum Ziele hatten. Es iſt nunmehr möglich, unter Umgehung der bis zu dieſem Zeitpunkt dem traasatlantiſchen Verkehr dienenden Ueberſeekabel von Frankreich und England nach Amerika mit Hilfe des Funkendienſtes den direkten Tele⸗ grammaustauſch durchzuführen. Der Dienſt wird zurzeit 9 den beiden Großſtationen Nauen und Marion bewäl⸗ igt. Dr. Simons im ſchweizeriſchen Bundesrat. T.. Baſel, 19. Aug. Nach den„Baſeler Nachrichten“ hat der deutſche Miniſter des Aeußern, Dr. Simons, dem ſchweizeriſchen Bundesrat in Bern einen Höflichkeitsbeſuch abgeſtattet. Er war in Begleitung des Geſandten Müller. Die ruſſiſch⸗polniſche Frage. Von der ſüdruſſiſchen Frout. f Konſtautinopel, 19. Aug.(Wolff). Auf der Krim neh⸗ men die ſchweren Kämpfe ihren Fortgang. Die Bolſche⸗ wiſten erhalten Verſtärkungen von der polniſchen Front und greifen energiſch an, wobei ſie maſſenhaft von eingeſetz⸗ ten Bombenflugzeugen unterſtützt werden. General Wran⸗ gels Streitkräfte, die ebenfalls Verſtärkungen erhalten, ha⸗ ben den Don überſchritten, Konſtantinowskaja beſetzt und die Eiſenbahalinie Zarizyn⸗Jekaterinodor überſchritten. Die Donkoſaken ſind infolgedeſſen in Gefahr, abgeſchnitten zu werden. Kamenew an Lloyd George. We B. Rotterdam, 19. Aug. Kamenew hat an Lloyd Ge⸗ orge einen Brief geſchrieben, in dem er ihn um Juformatio⸗ nen betreffend Englands Haltung gegenüber Wrangel er⸗ ſucht. Infolge der von Frankreich ausgeſprochenen Aner⸗ kennung Wrangels, ſagt Kamenew u. a., ſtehe die Frage Wrangels in enger Verbindung mit der des allgemeinen Friedens. Er erſucht daher England um Mitteilung, ob es bereit ſei, neue Schritte zu unternehmen, die die Aufnah freundſchaftlicher Beziehungen zu Rußland erleichtern könnten. Die Bolſchewiſten in Perſien. 8 W. T. B. Teheran, 18. Aug. Bolſchewiſtiſche Kreiſe in Tif⸗ lis melden den Sturz der Regierung Kutſchik Khans durch die Bolſchewiſten. Sie bemächtigten ſich der Stadt Enzeli und errichteten dort ein revoluſionüres Komitee, das den Kampf gegen den engliſchen? rialismus erklärte. Dieſe Bewegung iſt ein Gegeaſtoß auf die Haltung Kulſchte Khans, der verſucht hatte, ſich den Bolſchewiſten zu entzie⸗ hen. Die perſiſche Regierung iſt entſchloſſen, ſich dem Vor⸗ marſch der Bolſchewiſten zu widerſetzen. Andererſeits ſte⸗ hen 8000 bolſchewiſtiſche Truppen bei Artaſapha an der geor⸗ — giſchen ne. Ei 1 it einer mi ch 2 0 rage der beſtrittenen Gebiete von zu erledigen. TU. Paris, 19. Aug. an Kamenew erklärte die ruſiiſche Regierung: Im Zuſam⸗ menhang mit dem zwiſchen Lettland und Rußland unter⸗ (Freiheit). In einem Telegramm densvertrag fordern die Letten einen Anteil ädigungsgebühr, die Deutſchland nach dem iedensvertrag an Rußland zu zahlen hat. Die ion erwiderte, daß ſie den Friedensvertrag nerkenne, daß alſo weder Rußland noch Lettland an dieſem trag als beteiligt gelten könnten, die lettiſche Forderung müſſe deshalb abgelehent werden. 8 zeichneten d 8 V Verſailler Paris, 19. Aug. Die„Times“ melden aus Danzig, daß der Oberkommiſſar von Danzig, Sir Reginald Tower, Be⸗ fehl erteilt hat, daß Munition iffe nicht mehr in den Ha⸗ fen einlaufen dürfen. Die Entſcheidung, wann wieder Mu⸗ nitionsſchiffe in d laufen dürfen, ſoll der Ent⸗ ſcheidung der Bot ſerenz überlaſſen bleiben. Der Dampfer„Juno“ der am 1 mit Munition von Aut⸗ werpen abgefahren iſt, hat Befehl erhalten, auf offener See zu bleiben. 28 5 2. Badiſche Politik. Die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion hat eine dringende Vorſtellung an das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium gerichtet, ſofort Schritte zur Bekämpfung der großen Arbeitsloſigkeit in Baden einzuleiten. In der Eingabe wird darauf hingewieſen, daß die Arbeitsloſigkeit von Woche zu Woche ſteige und daß, wenn nicht mit großen Mitteln ſofort eingegriffen werde, die Ruhe nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wird die unverzügliche Aufnahme der Arbeiten zur Kanaliſierung des Neckars auf der Strecke Heidelberg Mannheim und die Gewährung von Darlehen an die Induſtrie zur Er⸗ möglichung der Weiterarbeit empfohlen.. Baden bei der Neckarkaualiſierung. Karlsruhe, 18. Aug. Wie erinnerlich hatte der Landtag ſich in einer von ſämtlichen Fraktionen eingebrachten Ent⸗ ſchließung einſtimmig dahir ausgeſprochen, daß in der Frage der Neckarkanattſierung die Bauleitung für die badi⸗ ſche Neckarſtrecke in die Hand eines badiſchen Technikers ge⸗ legt werde. In einer amtlichen Preſſenotiz wird nun mit⸗ geteilt, daß die badiſche Regierung entſprechende Schritte unternommen hat, die ſchließlich das Ergebnis hatten, daß der aus einem württemb. Oberbaurat und einem bad. Ober⸗ regierungsrat gebildeten Leitung ein bad. Baubeamter bei⸗ gegeben werden ſoll, welche die Angelegenheiten der bad. Neckarſtrecke zu bearbeiten hat. Er wird der ſtändige Ver⸗ treter des Oberbaurats ſein und bei Meinüngsverſchieden⸗ heiten zwiſchen ihm und dem Oberbaurat ſoll auch ſeine Auffaſſung zur Kenntnis des Reichsverkehrsminiſteriums gebracht werden. Die Stelle des Oberbaurats ſoll kein dauerndes Vorrecht Württembergs ſein. Unter dieſen Be⸗ dingungen hat nun die badiſche Regierung die Beamten für die Neckarbaudirektion der: Reichsverkehrsminiſterium be⸗ nannt. ö Aufhebung des Kuchenbackverbots. Karlsruhe, 18. Aug. Die Leitung des Badiſchen Bäk⸗ kerinnungsverbandes hat ſich mit der bad. Regierung ias Benehmen geſetzt, zwecks Aufhebung des Kuchenbackverbo⸗ tes, Herſtellung von Brötchen und Einfuhrgenehmigung von Auslandsmehl. Es wird uns dazu geſchrieben: Nach⸗ dem die neue Ernte, die ein außerordentlich gutes Ergebnis hat, eingebracht iſt, dürfte es wohl an der Zeit ſein, auch dem Bäckergewerbe, welches unter der 6⸗jährigen Zwangs⸗ wirtſchaft am weiſten zu leider hatte, Erleichterungen zu verſchaffen, damit es in der Lage iſt, der Bevölkerung auch andere Backwaren als das faſt ungenießbare Brot zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Da in Hatishaltungen, Kaffees, Hotels, Automatenwirtſchaften u. a. täglich Kuchen in allen Axten und in beliebigen Mengen hergeſtellt und an die Gäſte abgegeben werden, ſo dürfte es nicht unbillig ſein, auch den Bäckern die Herſtellung von Kuchen und Brötchen zu ge⸗ ſtatten. Der Bedarf an Mehl hierfür kann vom Ausland gedeckt werden, zumal Auslondemehl nachweisbar im Preiſe billiger iſt, wie das im Schleichhandel vertriebene Inlandsmehl. Zur Verbeſſerung des Brotes ſteht oben genannte Verbandsleitung auf dem Standpunkt, daß die Herabſetzung der Ausmahlung von Getreide bei Weizen auf 80, Roggen 82 und Gerſte 75 Pirzent bei Verwendung ron 10 Prozent Streckmittel(Karteffelwalzmehl) zur Brot⸗ bäckerei anzuſtreben, dagegen auch, in anbetracht des reichen Obſtſegens von einer Erhöhung der Tageskopfmenge in Mehl und Brot abzuſchen ſei, damit Kalamitäten, wie ſie ſich voriges Jahr gezeigt haben, vermieden werden. D„ W 3 Baden und Nac bargebiete. Der Standpunkt der Müller. Offenburg, 18. Aug. Eine hier abgehaltene Geſamtvor⸗ ſtandsſitzung der Mittelbadiſchen Müllervereinigung befaßte ſich mit den Verhandlungen der Organiſation mit dem Miniſterium des Innern über die Abſchaffung der Mahl⸗ ſcheine und der Mühlenkontrolle. Hierbei wurde ein Be⸗ ſchluß gefaßt, der dahin geht, daß der am 25. Juli gefaßte Beſchluß, keine Mahlbücher zu führen und jedwede Mühlen⸗ kontrolle zu verweigern, voll aufrecht erhalten wird. Mit Rückſicht darauf aber, daß die Regierung glaubt, das für die Reichsgetreideſtelle beſtimmte Getreide ohne Hilfe der Mahl⸗ ſcheine und der Mühlenkontrollen nicht erfaſſen zu können, wird die Ausführung des Beſchluſſes vom 25. Juli his zum 15. Oktober zurückgeſchoben, obwohl der geſamte Vorſtand überzeugt iſt, daß weder Mahlſcheine und Mahlbücher noch die Mühlenkontrollen die Getreideerfaſſung zu fördern ver⸗ mögen. Im Intereſſe des Miniſteriums liege es, mit den landwirtſchaftlichen Organiſationen Fühlung zu nehmen und eine alsbaldige Ablieferung des Lieferungsſolls anzuſtre⸗ ben.(Auch in einer Verſammlung der Müller des Bezirks Bretten beharrten dieſe auf ihrem Standpunkt.) Krankenkaſſeutagung. Waldshut, 18. Aug. Auch die freie Vereinigung der bad. Krankenkaſſen hat ſich in einer hier abgehaltenen Ausſchuß⸗ ſitzung mit dem Entwurf des Mantelvertrags mit den Aers⸗ ten beſchäftigt. Der Vertrag wurde angenommen. Weiter befaßte ſich die Ausſchußſitzung mit den gegenwärtigen Fra⸗ gen der ſozialen Geſetzgebung und mit einigen Neuerungen und Verbeſſerungen. Bei allen Tagesordnungspunkten wurde Uebereinſtimung erzielt. Anſchließend an die Sit⸗ zung wurden die Lonzawerke beſichtigt. eee u Karlsruhe, 18. Aug. Landtagspräſidenk Dr. Kopf teilt im Badiſchen Beobachter mit, daß nicht nur Abg. Dr. Zehnter, ſondern auch er aus grundſätzlichen Erwägungen gegen die Staatspräſidentenpenſion geſtimmt habe, * Karlsruhe, 18. Aug. In der„Karlsr. Ztg.“ wird in einem amtlichen Artikel nochmals unter beſonderer Hervor⸗ hebung durch Sperrdruck betont, daß die Vorſchriften über Mahlſcheine und über die Mühlenkontrolle ſtreng durch⸗ zuführen ſind. Entgegenſtehende Beſchlüſſe von Müllerver⸗ einigungen würden die ſchärfſten Maßnahmen der Regie⸗ rung zur Folge haben. Alle Beteiligten werden in der amt⸗ lichen Auslaſſung dringend erſucht, ſich an die Vorſchriften zu halten und ſich der Oroͤnung zu fügen. Erleichterungen hinſichtlich der Vorſchriften über Mahlſcheine und Mühlen⸗ kontrollen ſeien in Ausſicht genommen, bis zu ihrer In⸗ a ſeien aber die bisherigen Vorſchriften zu be⸗ achten n e 1 Tra Oeſtriugen, ö. Bruchsal, 18. Aug, Beim Au dernehmen eines alten Karbidgaskeſſels entſtand 00 eine Exploſton, wodurch der Schmiedelehrling Ludm es de ſo ſchwere Brandwunden erlttt, daß er ihnen erlag f zweiter Lehrling zog ſich ebenfalls ſchwere aber nicht!“ den gefährliche Verletzungen zu. 8 einzie zer Heidelberg, 18. Aug. Im Zementwerk Leimen! Verpf bei einer Keſſelexploſion der 28jährige Arbeiter Hönig zen L Sandhauſen ſo ſchwer verbrannt, daß er ſtarb. Bei ihren ſpringen auf einen Straßenbahnwagen kam ein funge 0 deten chen zu Fall. Der Anhängewagen fuhr über den Ii gaillez dieſer mußte abgenommen werden. damit ze Heidelberg, 18. Aug. Das Krüppelheim in wölke. berg ſoll nun endgültig, wie die„Badiſche Poſt“ Hör 15 gelöſt werden, weil der finanzielle Körper, der bi 8 einer wohltätigen Baſis ſtand, nicht mehr leiſtung* iſt. Der Staat, von dem mag eine helfende Hand 1 traf; hatte, ſcheint den Ernſt und allgemein ſoziale Beſtrebe 88. wirklich ſegensreichen Anſtalt noch nicht erkannt zu 0 a Mannheim, 18. Aug. Hier wurde ein Lang Ausz 1 ehepaar aus Grünsfeld feſtgenommen, das ſeit zwei! Schleichhandel mit Lebensmittela, hauptſächlich mit 0 Gbit, Butter und Eier betreibt. Wie aus umfangreichen J durüc ſpondenz hervorgeht, ſtand es mit 83 Perſonen, bereits bekannten Schleichhändlern, in reger Ver bin an Tauberbiſchofsheim, 18. Aug. Eine hier abge] T. Beſprechung mit den Viehhändlern des Bezirks 110 dreß⸗ wirken, daß der Bezirk nicht allzuſehr von Schlachten gegen blößt werde und die Aufkäufe durch auswärtige Häud mird die Folge verhindert würden, hatte kein Ergebnis Geor, Viehhändler einen ablehnenden Standpunkt einnahng. „Tauberbote“ gehen die Viehablieferungen aus dem in ſtarkem Umfang weiter. 9 gad. zen Wenkheim b. Tauberbiſchofsheim, 18. Aug, 5 Teuer wurden hier Wohnhaus und Scheuer des Jan Fnrer Thoma, ſowie zwei anſtoßende Scheuern des Lal mne Bopp und der Witwe Baumann völlig eingeäſchert. und d Hardheim b. Wendürn, 18. Aug. Nachdem i bauz, einigen Wochen hierher angewieſene Hilfslehrer a Polit gerte. Relie terricht zu erteilen, vichtete die Ga Hardheim wi lte Bittaeſyche an das Unterrich Kapit 1 ſterium um Zurücknahme des Lehrers. Da das I Prot rium keine Antwort gab ſo haben die Eltern ihre teuri nicht mehr zur Schule geſchickt. 1 Grur * Schönau i. W. 18. Aug. In Schärberg ſind Af fe tei weſen der Landwirte Wasmer und Stoll durch Feu Gene ſtändig zerſtört worden. Bei dem Brand wurden 13 Stück Vieh durch die Flammen getötet. 0 . 8 0 Nl N za Triberg, 18. Aug. Die Wirte haben von dene ere reien einen Abſchlag des Bierpreiſes verlangt, se der 9 55 Ausſchankpreis des rtelliters 50 Pfg. betragen ten.! Mit Ausnahme der erbrauerei hat aber keine abel gat in den Preisabſchlag eingewillſgt. Infolgedeſſen ha 10 Abs Wirte in Triberg den Bierausſchank eingeſtellt. Die 10 der i vrüfungskommiffion iſt der Anſicht, daß die Wirte, der Lage wären, den obigen Ausſchankpreis ein ug Nah wenn die Brauereien das Liter zu 1.10 Mark abagäueſß ſich 0 zumteil ſchon in Hornberg, Biberach uſw. geſchehen und ze St. Blaſien, 18. Aug. Am Sonntag wurde 10 Feſt des 200⸗jährigen Geburtstages des Erbauers f herrlichen Kuppelkirche, Fürſtabt Martin Gerbert, ae beun Dreiviertel 9 Uhr war die Verſammlung der Vereſg Feſtgottesdienſt in der katholiſchen Stadtkirche, da ſchließend Feſtzug durch die ſchön beflaggte Stadt. Feſtakt abends 8 Ubr im Kurgarten, ſchloſſen dik 2 lichkeiten 50% woe er Rapolfzell. 18. Ang. In GEfpaſingen wurde d Fed renhalter Ernſt Meßmer von einem Farren dera mori. griffen, daß er ſchwere Verletzungen erlitt und ihr fen z Ueberlingen, 18. Aug. Ueber die Ausweg verfd Fremdenverkehr ſchreibt der Linzagnbete daß die Beg lic Ueberlingens, beſonders die ärmeren. zen darben e aue während ein Tei ſtem nickt ale) der aus ae mels richtungen euden Vadegaue im m 8 ſchwimmt. Etlich non ihnen geſtaiteten ſich, jeden ah ch das allerſeinſte Weißbrot zu genießen. Man dürfe 10 Wa: halb nicht wundern, wenn die meiſten Ueberlinger 1 ſchen 8 5—— 2— 2 8 7 7 1 Fremden erboſt ſind und ſie ins Pfefſerland wünſche ibm dauerlich ſei, daß wegen eines Bruchteils mu l„ 8085 el 8 21 E 8 von 0 Are gleich alle Kurgäſte darunter leiden müſſen. deich 2 2 1 gebf Vermiſchte Nachrichten. an Unruhen in Spanien. 10 » Madrid, 18. Aug. Aus Spanien kommen alan„ Jo Nachrichten: Die Arbeiter der Werften von Ferrole Klo den Streik getreten. Eine Bombe iſt in dem Bürs, 90 rektors explodiert. In Sevilla wurde ein Arbeitet, der den Streikbefehlen keine Folge geleiſtet hal 60 Nuſſ Zuſtand in Barzelona macht der Regierung gro ml. groß Sie ſucht daher nach Mitteln, um dieſe Bewegung diert folg zum Scheitern zu bringen. Der vor einigen ung ermordete frühere Gouverneur iſt getötet worden 9 die Abſicht hatte, verdächtige Leute in großen Meni an haften zu laſſen. Mehr als 15 000 als gefährlich 6% ſeſtg, ohne daß irgend ein Verfahren gegen ſie eingeleitet ben Der jetzige Miniſter hat die meiſten dieſer Perſoneſ, ne. entlaſſen. Einige der daraufhin freigelaſſenen Len 900 Aue den früheren Gouverneur ermordet und ſind daun tet, ohne daß ſich jemand weiter um ſie bekümm, uad Juni haben 35 politiſche Anſchläge ſtattgefundee er trägt ſich die Regierung mit dem Plan, eine gründlich an formung des Polizeiweſens vorzunehmen. 1 d Baſel, 18. Aug. Wie die„Preßinformation“ aa elt drid meldet, iſt man ausgedehnten anarchiſtiſchen die ten in Catalonien. Andaluſien und Valencia auf a aun gekommen. Anarchiſten und Bolſechwiſten entw e den großen Hafenſtädten eine außerordentlich 1 dom 1 0 0 auf den Umſturz abzielende Tätigkeit.— Der„Mach deſſe det aus Madrid: Die Regierung ſandte mehrere 9 der ter Infanterie und Artillerie nach Catalonien un a dode⸗ luſien. In Barzelona und Sepilla ſind Unruhen fun brochen, dei vorläufig durch die Polizei und Truppengh ſühr, drückt wurden. Auch aus Valencia wird berichtet, elan ein anarchiſtiſches Komplott entdeckt wurde. 77 Ju Kabinettskriſe in Spanien. a 1 nt W.. B. Madeid. 17. Aug. Der Rücktritt des du da des Aeußern dürfte eine allgemeine Kabinetts big af, Folge haben. Der Miniſterpräſident hat bereits. in San Sebaſtian Vortrag über die Lage gehalten, 10 diet Scheitern des Völkerbundes an der ruſſiſchen 8 1 1 Tul. London, 18. Aug. Lloyd George erklärte f 2 hauſe: Der Völkerbund kann nicht in Tätigkeit tret pg 5 nicht volle Einigkeit herrſcht. Es ſei ganz deutlich, alle Alliierten derſelben Meinung ſein können, 100 ruſſiſche und polniſche Frage angehe. Es wäre 60% dom beſſer geweſen, die ganze Frage im Völkerbund ſich Mit Oberſten Kriegsrat zu beſprechen. Rußland habe en 9 it. geweigert, eine Abordnung des Völkerbundes 51 ſie chm gen, und die ruſſiſche Regierung habe erklärt, da erh und keinen Umſtänden eine Intervention des Geige über dulden könne. Lloyd George ſagte, daß er und 6 fiviſ 1 legen ernſtlich verſuchten, den Frieden zu ſichern.. ein bald in der Lage zu ſein, dem Unterhaus nähe!“ heiten mitzuteilen. f 0 W. Der Hetzer Poincaré. ge e Paris, 18. Aug. Der frühere Präſident der a wink Poincaré ſaate geſtern. als er den Vorſitz des Gen damit ö wölkern I 1 len, d 1 f. land Werarkemems Meurkhe et Moſelle übernahm, Deülſch⸗ zen bflichtung verkannt würde. die anti⸗militariſtiſche Bewegung in Straßburg. b abe vor den verſammelten Alliierten in Verſaillss ö bs ageben. daß es für den Krieg verantwortlich ſei, und daß ſtatten ſiegreichen Völkern die Militärpenſionen zurücker⸗ den 50 müſſe, die ſie zahlten, und für den materiellen Scha⸗ einzi en ſie gehabt hätten. Es gebe in Frankreich nicht einen gen Bürger, der zulaſſen könnte, daß dieſe feierliche n 9 Um der Interpret des gan⸗ ihren andes ſein zu können, dürfe die Regierung nichts von dete Rechten aufgeben, und ſie müſſe ſich mit den Verbün⸗ gailles und Unterzeichnern des Friedens vertrages von Ver⸗ unverzüglich zu gemeinſamem Handeln vereinbaren, ie unabänderlichen Forderungen der bedrängten Be⸗ ng erfüllt würden. ö 1 Marſchall Joffre auf der Reiſe nach Bukareſt. 15. ef N., Mailand 18. Aug. Auf feiner Reiſe nach Bukareſt Esf Ma wi rſchall Joffre mit dem Orientexpreß in Mailand ein. zalter d verſichert, ſeine Reiſe habe keinen politiſchen Cha⸗ Auszeicha er nur der Ueberbringer des Kriegskreuzes als richnung für die rumäniſche Haupkſtadt fei. Ohila aris, 18. Aug. Der rumäniſche Geſandte in Paris „ ka hat ſeine So merfriſche verlaſſen und iſt nach Paris rr e een ff ſt nach 1780 * Emir Faiſal auf dem Wege nach Europa. 4 dreß⸗.. London, 18. Aug. Man meldet dem„Sunday Ex⸗ gegen Es Tugano, daz Emir Faiſal, von Italien kommend, kird ende dieſer Woche in Lugano erwartet wird. Er Georelkäter ſeine Reiſe fortſetzen, um in Luzern mit Lloyd f e zuſammenzutreffen. — 2 Die Straßburger Behörden feinen verſchſedene von dem Anti⸗Militariſten Barbuſſe und urg nhängern rorgeſehene Verſammlungen in Straß⸗ verboten. Daraufhin veranſtalteten die Sozialiſten 10 5 und weitere Vorbereitungen Meetings gegen den Krieg apc unter dem Vorſitz von Grumbach. Es ſprachen olltitechlich Longuet und Humbert. Longuet uaterzog die 5 er franzöſiſchen Regierung einer ſcharfen Kritik, N i f 0 artet wie er ſagte, einen neuen Krieg zugunſten des Proteſt mus vorbereite. Longuet forderte energiſchen keurſer gegen den Krieg. Nach ihm ſprach Vaillant⸗Cou⸗ krumbaund zwar im Namen der Anhänger Barbuſſes. ſei en ach erklärte, die Arbeiterſchaft wolle den Frieden und ſtreik zu beantworten. Tu Das amerikaniſche Frauenſtimmrecht. ereitg New⸗Rork, 19. Aug. Da das Stimmrecht der Frauen der Pe in 35 Staaten angenommen iſt,— die Verfaſſung inigten Staaten erfordert die Annahme in 36 Staa⸗ Mtoriſch it eine Verfaſſungsänderung in allen Staaten obli⸗ Abſtimc wird— hängt es nunmehr von der bevorſtehenden der Prang in Tenneſſee ab, ob 28 Millionen Frauen bei zöͤnne äſidentenwahl im November ihre Stimmen abgeben e Generaltloſſen, die Anordnung der Mobiliſation mit dem Vere 1. f ahlen der nicht. In erſterem Falle iſt das Ergebnis der ch ſeh völlig unberechenbar. Die Demokraten ſcheinen enz viel von dem Frauenſtimmrecht zu verſprechen vergüünſtigen die Verfaſſungsänderung aufs äußerſte. gen Hardlikaniſchen Kreiſen iſt man über das lange Schwei⸗ 0 beuaruhigtas zu Frage des Stimmrechts der Frauen ſehr 0 2 i Leatungen für die Nationalverſammlung in Meſopo⸗ ie W. N tamien. 11 Amtes 127 London, 18. Aug. Nach einer Mitteilung des e den orden für Indien ſind die erſten Schritte unternommen rart erſam, um gemäß den Beſtimmungen des Mandates eine mienemm i g buen, ſtlens nalung von Vertretern der Bevölkerung Meſopota⸗ wüch dir die dach Bagdad einzuberufen, die das Geſetz zur Wahl Ben litlammſit⸗Verſammlung auszuarbeiten hat. Die National⸗ ben!“ alen Veng wird dann im Einvernehmen mit den eng⸗ allen Aäzüarbeiten hahasbebörden das Grundgeſetz des Landes Lell, 5 haben. 5 0 U z, Be 2* 8. 1 ſil 10 geſan, 17. Aug. Ein ſchwerer Zuſammenſtuß ereignete re i igbarſchem nachmittag um halb 5 Uhr auf dem Hochbahnhof eich, lber Stuerſtraße“. Als der in Richtung nach der Schleſi⸗ e eee ang in nien lane e doe 1 Rkeirden deutgegenkommender Zug in die Flanke. 11 reiche Beenden F und zahl⸗ 1 5 verletzt. Zwei davon ſchwer. 5 kalle geh 18. Aug. Der ruſſiſche Vormarſch im Korridor⸗ 9 0 dam— zunächſt unweit der ehemaligen Grenze unauf⸗ in eintägiger. Die Ruſſen haben die Stadt Strasburg 10 10 Ane Auflöf 5 ee 70 d 8 wen Spe Die Ruſſen ſtehen bereits 60 iter 9 ol i Soldau. alle delle 18. Aug. Die rufſiſche Diviſton hat die Nachricht ße e green genaß Lemberg nach dreimaligem Sturm von den g, diet. 2. wurde. Die polniſchen Verluſte ſind ſehr gen bunun 5 zefeſtigung der polniſchen bolſchewiſtiſchen Re⸗ 5 1 f 8 der 50 7 Fa 1 ebenſo wie die Bil⸗ enge 1 rü en Sowjet⸗Armee. iche 0 c ee 18. Aug. Die internationale Finanzkonferenz e 6 Nac wurde amtlich auf Freitag den 24. September ite 160 ſt lit 12 10 din Unna 18. Aug. In Dublin kam es zu neuen, ſehr ern⸗ e N Nel ſce Besen Zorn 5 1 1 0 75 geg 4. ung und hat ſich noch geſteigert. e nell Sanin au Unruhen brachen in der Nähe des Schloſſes von den In. dt. Es und verbreiteten ſich ſchnell über die ganze dblih tar Die Wachmmelte ſich eine ungeheure Menſchenmenge 1 enten. gab Schüſſe auf dieſelbe ab, um die Mani⸗ . a delt ge zurücberkreuen. Ein Truppenkordon drängte die e und in den e 5 von der Menge mißhan⸗ die ku, Das uß geworfen. a 0% 0 denandene Buch vom deutſchen Geiſte. Auf Veranlaſ⸗ gel dom armee b nſten Staatsanwaltſchaft am Kriegsgericht der Fat deſſe deutſche wurde jetzt das beſchlagnahmte goldene Buch Ne deren Tobe 1 Geiſte von Univ.⸗Prof, Rud. v. Baumer, nach und dadeſrelgegeben herausgegeben von Direktor E. Abigt, wie⸗ hen dum wegen ſein Bekanntlich iſt Direktor Abigt in Wies⸗ wei führe der von ner in einem Vericht an das Staats miniſte⸗ t, daß gelaer un 8 dort in die Hände iWesbadener Hausbeſitzer⸗ 9 ene war 07 dieſen au die franzöſiſche politiſche Polizei Lauch geſange ekundeten deutſchen Geſinnung von den ran⸗ e Ent(. Wgeſetzt und beſtraft worden. Das echt deutſche 10 und bicklung des Jobun den. Wiesbaden 1920) behandelt die Fd Gaft ie Neugeßs deulſchen Geiſtes bis in die neueſte Zeit dem ten als Ereſtaitung Eupopas in Staat, Kunſt und Wiſſen⸗ u. mur wünſchenis des altgermaniſchen Geiſtes. Wir möch⸗ Jr 1 5 N daß das„Goldene Vuch vom deutſchen . Den Verbrenn der 1 00 dentſeche Geiſt jetzt wieder . ino finde. i er 1 0— 1 te Amſchwung in Amerika. 5 55 von ſicorker Advokaten⸗Firma untergeordneter Art, 5 umen ich reden machen und dadurch ins Geſchäft it.. hatte dazu das nicht mehr ungewöhnliche nähen nutzt, die Deutſchen in gemeinſter Weiſe zu und ihnen die ſcheußlichſten Greuel im Krieg i Krieg anzudichten. Die Deutſchen ſtehen ſeit Generationen außerhalb des Bereichs ationen und es ſei verabſcheuungswürdig, Die Gehäſſigkeit der— erſt vor l i 3—„Amerikaner“ furde St vielfach als ein Zeichen für die deutſch⸗ aumung in Amerika überhaupt anaeſehen. Dagegen wenden ſich aber mit größter Entſchiedenheit meh⸗ rere Zuſchriften von Deutſchamerikanern, die drüben ge⸗ boren ſind. So wird in einer Zuſendung an die„Leißz. N. Nachr.“ davor gewarnt, Amerika nach dem Charak⸗ ter ſolcher auf niedrigſter Bildungs⸗ und Moralſtufe ſtehenden Winkeladvokaten, die mit dem deutſchen Advo⸗ katen nicht in eine Reihe zu ſtellen ſind, zu beurteilen. Tatſache iſt es, daß der Amerikaner leicht fantiſiert werden kann, aber er kommt auch bald wieder zu⸗ zecht und verachtet den, der ihn belogen hat. Während des Kriegs hat der engliſche Zeitungsmann Northeliffe faſt alle amerikaniſchen Zeitungen aufkaufen und be⸗ ſtechen laſſen. Die verausgabten Beſtechungsgel⸗ der betrugen, wie man in Amerika allgemein ſpricht, 10 Milliarden Dollars, genau ſo viel, wie die Ver⸗ bündeten in Amerika geliehen haben. Und die Verbün⸗ deten weigern ſich jetzt, das Geld zurückzuzahlen, weil es ja ganz in Amerika geblieben ſei,— abgeſehen von dem, um das ſich Northcliffe und einige andere Helfers⸗ helfer bereichert haben. Wie dem auch ſei, die ame⸗ rikaniſchen Zeitungen haben über die Deutſchen die un⸗ glaublich ſten Lügen verbreitet, um das Volk zu fanatiſieren, was auch gelang. 172 5 1 Als aber ſpäter die amerikaniſchen Truppen vom Schlachtfelde heimkehrten, änderte ſich die Sa⸗ che. Die Soldaten, die mit den Deutſchen in Berührung gekommen ſind, haben die„Boches“ oder„Hunnen“ über alle Maßen gelobt, während ſie für die Englän⸗ der und Franzoſen kein gutes Wort hatten. Jeder wußte etwas von der guten Behandlung, die in Deutſchland dem Feinde gezeigt wurde, und von der niederträchtigen Verachtung ſeitens der franzöſiſchen und engliſchen„Freunde“ zu erzählen, der künſtlich erzeugte Groll gegen die Deutſchen wich dadurch vollſtändig, und die Zeitungen waren gezwungen, ihre Lügen in den Pa⸗ pierkorb zu werfen. Auch in Waſhington ſahen die Kongreß⸗Repräſentanten und Senatoren der nobleren republikaniſchen Partei ein, daß den Deutſchen das größte Unrecht zugefügt wurde, und wollten Frieden ſchließen, aber die Demokraten, bekanntlich fälſchlich ſo genannt, willigten nicht ein, und da eine Zweidrittelʒ⸗Majorität für Friedensſchluß erforderlich iſt, konnten die Republi⸗ kaner ihr zeitgemäßes Werk nicht durchſetzen, und es wird nun ſchon ſo bleiben müſſen, bis zum 4. März 1921, dann wird der republikaniſche Präſident Harding(er wird ſicher erwählt) Gelegenheit haben zu zeigen, daß vie Amerikaner nobler ſind, als man jetzt vielleicht in Deutſchland denkt. N So ein bekannter Deutſchamerikaner. 5 eee Neichsnotopfer und Beſitzſteuer. Das Reichsfinanzminiſterium hat, wie berichtet, die Verlängerung der Friſt zur Abgabe der Steuererklärung für das Reichsnotopfer verfügt. Als ſpäteſter Termin wird der 30. September feſtgeſetzt. Maßgebend waren Schwierigkeiten in der rechtzeitigen Verſorgung der Fi⸗ nanzämter mit den erforderlichen Vordrucken, ferner Schwierigkeiten, die ſich zum Teil aus der noch nicht abgeſchloſſenen Neuorganiſation der Finanzämter ergeben. Gleichzeitig mit den Erklärungen zum Reichsnotopfer ſind zahlreichen Steuerpflichtigen Formulare für die Ver⸗ anlagung zur Beſitzſteuer zugegangen. Ueber dieſe Steuer ſcheint in weiten Kreiſen Unklarheit zu beſtehen. Es handelt ſich nicht um eine neue Abgabe, ſondern um die durch Geſetz vom 3. Juli 1913 eingeführte und be⸗ reits zweimal erfolgte Beſteuerung des Vermögens⸗ zuwachſes in Zeitabſchnitten von drei zu drei Jah⸗ ren. Als Vermögenszuwachs gilt der Unterſchied zwi⸗ ſchen dem reinen Wert des ſteuerbaren Geſamtvermögens zu Anfang und zu Ende des Verlagungszeitraums. Die letzte Veranlagung geſchah zum 1. Januar 1917. Es unterliegt alſo der Unterſchied zwiſchen dem damals er⸗ mittelten und dem am 31. Dezember 1919 vorhandenen Vermögen, für deſſen Bewertung jedoch andere Grundſätze gelten, als für das Reichsnotopfer, der Steuer, deren Sätze von 0.75 bis 2.5 vom Hundert ſtufenmüßig ſtei⸗ gen. Vermögen bis zur Höhe von 20000 Mark ſind ganz frei, bei Vermögen bis zu 30000 Mark unter⸗ liegt der Steuer nur der die Summe von 20000 Mark überſteigende Betrag. Zur Abgabe einer Steuererklärung iſt jeder verpflichtet, der durch Ueberſendung der Vordrucke von dem Finanzamt dazu aufgefordert wird, barüber hinaus aber ſind es unabhängig von einer ſolchen beſonderen Aufforderung alle Perſonen mit einem ſteuer⸗ baren Vermögen von 20000 Mark und darüber, wenn ſie früher weder zum Wehrbeitrag noch zur Beſitzſteuer veranlagt worden ſind, ſowie jeder, deſſen Vermögen ſich ſeit der letzten Veranlagung um mehr als 10 600 Mark erhöht hat. a „Goldmark und Papiermark. 0 Die„Deutſche Zeitung von Mexiko“ bringt in ihrer Nummer vom 17. Juli einen Artikel„Deutſchland, wache auf 5 177 * „in dem es heißt: ö „Ein Irrtum, aufgebaut auf der Furcht vor der Wahr⸗ heit, iſt das Fortbeſtehen der Bezeichnung„Mark“ für ein Papier, welches keine Mark mehr iſt. Mark war ein durch Gold garantierter feſter Wert. Die Mark mußte aufhören zu ſigurieren im Augenblick, als ihr die einzige Berechtigung zur Exiſtenz, die Gold⸗ garantie, genommen wurde. Von dieſem Augenblick an hätte die Regierung einen ſcharfen, dem ganzen Volk verſtändlichen Unterſchied machen müſſen zwiſch N mark und der Papiermark. e e Die frühere Eine ſchlimme Folge der Bezeichnung Mark für unga⸗ rantiertes Papiergeld war die, Veräußerung von Depo⸗ ſiten, Waren, Grundſtücken, Hypotheken uſw., d. h. Gold⸗ werten für Papiergeld von ein Zehntel bis ein Fünf⸗ undzwanzigſtel des Goldwerts. Banken gefreut haben, als ſie ſo unter dem Schein des Rechts alte Gelddepoſiten mit nichtigem Papiergeld auszahlen durften! Wie viele intelligente Betrüger, wie viele Engländer, Franzoſen, Belgier, Pankees kamen durch dieſe„Duldſamkeit“ zu unverdientem Reichtum! Und wie viel mehr„Dumme“, d. h. einfache, rechtlich und moraliſch denkende deutſche Männer, Frauen und folalich auch de⸗ Was mögen ſich die 5 ren Kinder ſind dürch dieſelbe 7, Duldſämfkeſt ins rend geſtürzt worden! 77 ee i N Feernere für Deutſchland unheilvolle Folgen der trü⸗ geriſchen Bezeichnung des Papiergelds mit„Mark“ wa⸗ ren: Eine nun ſchon zweijährige Unfruchtbarkeit der Reichspoſt, der Staatsbahnen, der See⸗Verſicherungen und Frachten, die von der Regierung erzwungene Fort⸗ führung von Mietskontrakten in der neuen entwerteten Papiermark und ſchließlich die noch andauernde grenzenloſe N Verwirrung in Gehalts⸗ und Penſionsfragen. Endlich, die Unordnung in der Feſtſtellung von Preiſen für alle „ ſowohl für das Inland wie für das Ausland. 2 3 Wucher mit Liebesgaben. Aus Neuyork wird der„Köln. Zig.“ geſchrieben: Der umfangreiche Verſand von Fleiſch, Fett, Kleidungs⸗ ſtücken und anderen Liebesgaben nach Europa hat in den Vereinigten Staaten ein gewinnreiches Wucher ⸗ geſchäft entſtehen laſſen. Es handelt ſich dabei nicht um die großen Sendungen der wohlorganiſierten Hilfs⸗ geſellſchaften, ſondern um private Liebesgaben, die Verwandte oder Freunde in Amerika an ihre j uh hörigen oder Bekannten in Deutſchland, Oeſterreich usw. ſchicken. Als der Verſand nach Deutſchland eröffnet wur⸗ de, ſchoſſen hier Geſchäfte, die Nahrungsmittel eigens, zu dieſem Zweck verkauften und Transportfirmen, die den Verſand übernahmen, wie Pilze aus der Erde. Als Beiſpiel für die Forderungen ſei angeführt: Eine ame⸗ rikaniſche Schlächterei, die in Hamburg eine 7 laſſung zum Verſand ihrer Erzeugniſſe eingerichtet hat, bietet Beſtellern zur Ablieferung an Perſonen in Deutſch⸗ land Zucker an, und zwar bis zum Höchſtgewicht von 50 Pfund monatlich für jede Familie. Sie verlangt da⸗ für 35 Cent das Pfund. In den Vereinigten Skaaten, wird als Wucherer jeder vor das Kriminalgericht ge⸗ ſtellt, der für den Zucker 25 Cent verlangt. Der Süß⸗ Transport der Ware ſollte nicht mehr als 10 v. H. des Preiſes koſten, ſo daß dieſe„Wohltäter der notleidenden Bevölkerung Europas“ mit etwa 60 v. H. Verdienſt ar⸗ beiten. Aehnlich verhält es ſich mit dem Angebot einer andern Firma, die Kiſten mit je 48 Büchſen eingedick⸗ ter Milch zu 13.50 Dollar anzeigt. Die Büchſe iſt im amerikaniſchen Kleinhandel für 17 bis 18 Cent zu kau⸗ fen, im Großhandel natürlich bedeutend billiger. ein Paket mit Wurſtwaren, die man in jedem Fleiſ er⸗ laden zum Preis von 4 bis 5 Dollar kaufen kann, wer⸗ den 12 bis 15 Dollar verlangt. Die Frachtrate nach Nordſeehäfen. ſchwankt um 35 Tollar die Tonne, iſt aber! zeitweilig erheblich billiger zu haben. Dieſe Rate hält aber die Spediteure nicht davon ab, von 10 Cent aufe wärts für das Pfund zu nehmen oder 200 Dollar für das Tonnengewicht von 2000 Pfund. Nebenbei werden natürlich dem Kunden, der keine Erfahrung vom Ver⸗ ſandgeſchäft hat, etliche Dollar für Verſicherung ufn abgeknöpft. 4 2 5 15 8 SWeneral Wran cel. Von gut unterrichteter Seite wird der„Deu Tageszeitung“ geſchrieben: e General Wrangel, der einer deutſchen Familie end ſtammt, hat auf der Krim unter ſeinem Befehl eine Truppenmacht von rund 100 000 Mann, davon 70 bis 80 000 Mann Frontſoldaten, welche in drei Armeekorps gegliedert ſind. Der Geiſt der Truppe iſt ausgezeichnet und nicht mit dem der Denikin'ſchen zu vergleichen. Von einer ernſtlichen Bedrohung der bolſchewiſtiſchen Herr ſchaft will Wrangel augenblicklich ſelbſt nichts hören. Er dehnt ſeinen Machtbereich ſehr langſam aus und bemüht ſich in jeder Weiſe, die Sympathien der Be⸗ völkerung zu gewinnen und ſich vollſtändig auf dieſe zu ſtützen. Wrangel wurde in der erſten Zeit von Eng⸗ land, in den letzten Monaten aber ausſchließlich vo Frankreich unterſtützt. Wrangel hat eine Agrarreform durchgeführt, was natürlich nur auf Koſten des Groß beſitzes geſchehen konnte, welche ihm aber die Unter ſtützung des kleinen Bauern, der das lebenswichtige 0 ment von Rußland iſt, ſichert. Wrangel ſchüßt mit ſeiner Armee die Lebensmöglichkeit von etwa 6 Mile lionen Menſchen, welche in der Krim auf der Flucht vor den Roten Truppen zuſammengeſtrömt ſind.? Unter den 6 Millionen befindet ſich faſt eine 1 deutſcher Koloniſten aus den Bezirken Rußlands, wo es deutſche Koloniſten gab. Dieſen armen, aber, braven und zuverläſſigen Leuten hat Wrangel gehol⸗ fen, ſo, daß ſie treu zu ihm ſtehen. General Wrangel. hat alle Beſtimmungen über Auflöſung 9 Eigen⸗ tums aufgehoben und hat nicht nur den en ſondern auch den Reichsdeutſchen volles ungeſchmälertes Recht auf ihren Beſitz in dem von ihm beſetzten Teil Rußlands gegeben. eee 5 Das deutſche Buch im Ausland. Ein hervorragender Amerikaner ſchreibt dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut, Stutt⸗ gart, u. a.:„Ich möchte allen am Wohl des Deutſchtums intereſſierten Kreiſen raten, die Ausfuhr deutſcher Bücher mit keinerlei Abgaben zu belaſten und mit keinerlei Hinder⸗ niſſen zu erſchweren. Wir im Auslande haben Mühe genug, das deutſche Buch wieder in Bibliotheken, Lehranſtalten, Buchhandlungen uſw. einzubürgern. Das deutſche Buch iſt der beſte Samenträger deutſcher Kultur ins Ausland— das mögen Sie mir glauben. Schiller und Goethe und Leſſing ſind die beſte Propaganda.“ 5 Ein Befürworter des„neuen Reichtums“ auf dem Lande. Im franzöſiſchen Senat trat dieſer Tage bei—— Agrar⸗ debatte der Senator du Rugs mit energiſchen Worten für den„neuen Reichtum“ auf dem Lande ein. Er erklärte ſein Erſtaunen darüber, daß man ihnen ihren jungen Reichtum vorwerfe. Wenn ſie Vermögen verdient hätten, ſo hätte niemand ein Recht, ihnen dies zu verargen. Im Gegen⸗ teil, es ſei ein Beweis ihres Ordnungsſinns und ihrer blühenden Wirtſchaft. Wörtlich bemerkte er:„In der Stadt gibt man aus, ohne zu rechnen, aber auf dem Lande rech⸗ net man, ohne auszugeben!“— Ließe ſich nicht vielleicht 1 auch in bezug auf— andere Länder als Frankreich N. e e— 1 ſtoff kann ſchon unter 20 Cent gekauft werden. Der! oloni en N Verantwortlich für die Redaktion Gg. Immermann, Seckenhelim Die Reichseinnahmen 1919.20. Vorauſchlag und wirklicher Ertrag. Nach dem jetzt vorliegenden Rechnungsabſchluß für das Haushaltsjahr 1919/20 haben Mehreinnahmen gegenüber dem Anſchlag ergeben: 8 5 Millionen Zölle 1100 gegen 112 (davon 823 Mill. infolge des Aug des) i Tabakſteuer N 21. 12 Zigarettenſteuer 254„ 149 Kriegsaufſchlag 430„ 271 Weinſteuer n 405„ 100 Branntweinabgabe„ 0 Mineralwaſſerſteuer 55„ 0 Zündwarenſteuer 45„ 22 Bierſteuer 1„ 0 Börſenſteuer„ i Lotterieſteuer 6 Geldumſatzſteuer 88 Grundſtücksübertragungsſtempel FFF Verſicherungsſtempel VVV Reichsabgabe vom Perſonenverkehr. Reichsabgabe vom Güterverkehr S Kohlenſteuer 188,„ 90 Grunderwerbsſteuer 84„— Erbſchaftsſteuer n Kriegsabgabe 1916 und Zuſchlag r Außerordentl. Kriegsabgabe 191819 1085„— Reichsnotopfer* Vermögenszuwachsabgabe 158„— Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung 1850„ 1334 Die außerordentlich hohen Mehreinnahmen bei der Weinſteuer und bei der Kohlenſteuer ſowie bei den Ver⸗ kehrsäbgäben ſind in den Preisſteigerungen, bei der Bör⸗ ſenſteuer in der Geſchäftszunahme begründet. Mindereinnahmen haben ergeben: Zuckerſteuer 162 ge⸗ gen 180 Mill., Sazſteuer 69 gegen 75 Mill., Tantieme⸗ ſteuer 11 gegen 18,5 Mill., Beſitzſteuer 80 gegen 100 Mill., Umſatzſteuer 804 gegen 960 Mill. Aus neuen Steuern, deren Ertrag auf 9500 Mill. veranſchlagt iſt, ſind Einnahmen noch nicht verzeichnet. Nach dem Anſchlag beträgt die Geſamtſumme der Ein⸗ nahmen leinſchließlich 9500 Mill. aus neuen Steuern) 14878 Mill. Die tatſächliche Einnahme hat 9726 Mill. betragen, ſo daß ſich ein Fehlbetrag von 5152 Mill. ergibt Läßt man den in den Anſchlag eingeſtellten Ertrag der neuen Steuern außer Betracht, ſo ergibt ſich ein Mehr von 4348 Mill. gegenüber der Geſamt⸗ ſumme der veranſchlagten Einnahmen. Vermiſchtes. Die deutſchen Toten. Auf Grund der neueſten Ermittlungen betrugen die deutſchen Verluſte an Toten im Weltkrieg: Land⸗ heer: 1 718 608, Marine: 24726, dazu treten— als wahr⸗ ſcheinlich tot— Vermißte 5007, insgeſamt 1748 341 Mann. Erfinderſchickſal. Vor einigen Tagen iſt ein 25 Jahre alter Stuttgarter bei Flugverſuchen mit einem Flugzeug ohne Motor in der Rhön am Vorabend vor dem Preisflug abge⸗ ſtürzt und getötet worden. In 150 Meter Höhe war die Steuerung gebrochen, worauf der Flieger im Gleitflug zur Erde kommen wollte. Da erfaßte ein plötzlicher Windſtoß 8 5 Apparat und ſchleuderte ihn aus 50 Meter Höhe herab. Neue Erfindung. Die deutſche„Brüxer Zeitung“(Böhmen) berichtet über eine Erfindung des deutſch⸗öſterreichiſchen Tech⸗ nikers Guſtav Weutner in Büilin, die Elektrizität der Luft für techniſche Zwecke nutzbar zu machen. Das Syſtem Weutners unterſcheidet ſich von dem System des Hamburgers Paulſen, der gasgefüllte Metallfeſſelballone emporſteigen läßt. die Elektrizität daran zu ſammeln, dadurch, daß an die Stelle der Ballone 12 Meter hohe Maſten treten, die Ale mit zahlreichen Spitzen verſehene Metallkugeln tragen. Syſtem ſei äußerſt einfach. Bei einem Verſuch wurden zeitig ein kräftiges Alarmwerk und eine Glühlampe durch Elektrizität eines Maſtes geſpeiſt. Die Spannung betrug bis 1500 Volt. 10 Kinderheim. Das ſchwediſche Rote Kreuz beabſch das Schloß Sonnenſtein in Bad Sulza(bei Apoll Sachſen⸗Weimar) anzukaufen und dort ein Erholungshei Unterernährte deutſche Kriegswaiſen einzurichten. Das ſoll jährlich etwa 1200 Kinder aufnehmen. i Der Schundroman. Ein 16 jähriger Banklehrling Tage nachdem er in das Geſchäft eingetreten war, 46 500 00 veruntreut. Er wurde in Stuttgart verhaftet. Er gab daß er durch das Leſen ſogenannter Kriminalromane zu nem Verbrechen angeregt worden ſei. 0 Der Bock als Gürtner. In Eſſen wurde der Leitet Nebenſtelle des Reichsverwertungsamts Dr. Klein verhal weil er ſich zur Freigabe großer beſchlagnahmter Warenſel gen beſtechen ließ. 0 Eiſenbahnunfall. In Gleiwitz(Schleſien) fuhr eine komotive auf einen im Nebengeleis ſtehenden franzöſiſchen litärzug auf. Ein Soldat wurde getötet, ſieben verletzt. alte. Hatch fin — N. — Der achtſtündige Arbeitstag. Das Landen in Braunſchweig hatte ſechs Bierführer zu Geldſe verurteilt, weil ſie freiwillig häufig länger als 8 800 1 den Bier für die Brauerei ausgeführt hatten. Ange! Reichsgericht hat das Urteil aufgehoben und bugeſe Angeklagten koſtenlos freigeſprochen. Die Verordi den B. über den Achtſtundentag ſei offenſichtlich in der Abſich drt gangen, der übermäßigen Ausnutzung der Arbeit ner vorzubeugen, es dürfe alſo nicht mehr verlange af den. Dagegen ſei es nicht die Abſicht des G Arbeiter, die freiwillig mehr arbeiten, in Strat zur e nehmen. Außerdem beſtehen Bedenken, ob die? nung überhaupt rechtsgültig ſei. Warenhaus Mannheim Handtuchstoffe dauerhafte Ware 5 Musseline für Blusen und Kleider 0 Musseline 120 cm breit n 9.50 Mit, 9.80, J. 50, 5.95 Flanell bedruckt .. Mtr. 7.50 ln unserer Abteilung Manufakturwaren Wasolstoffe, Nieicer- u. 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Miniſterium des Innern in Karlsruhe mit Ermä tigung der Reichsgetreideſtelle die Frühdruſchprämien wie folgt feſtgeſetzt hat: ) der Lieferungszuſchlag von Mk. 20.— 5 für den Dz. Brotgetreide und Gerſte 0 wird für alle bis zum 28. Auguſt 1920 abgelieferten Früchte und b) der Lieferungszuſchlag von Mk. 15.— 3 für den Dz. Brotgetreide und Gerſte a für alle bis einſchließlich 13. Oktober 1920 abgelieferten Früchte dieſer Arten bezahlt. Mannheim, den 18. Auguſt 1920 Kommunalverband Mannbeim-Land. 8 Lebens mittelarmt. 9 N Die Verſorgung mit Spätkastoffel betr. . Diejenigen Haushaltungen, die nicht wollen 10 oder nicht die Möglichkeit haben, ihren Vor⸗ ö rat direkt beim Erzeuger zu decken, können ihre Mengen durch das Lebensmittelamt zu dem bei der Ernte gültigen Tagespreis be⸗ 8 Diesbezuͤgliche Anmeldungen nimmt as Lebensmittelamt vom 20. bis 25. 8. während den Geſchäftsſtunden entgegen. Die nach dem 25. Auguſt einlaufende Anmel⸗ dungen können nicht mehr berückſichtigt werden. 5 Die bei uns ſ. Zt. augemeldeten Kar⸗ toffelmengen ſind durch die Aufhebung der Zwangs wirtſchaft ungültig geworden u. muß daher Neuanmeldung erfolgen. a Seckenheim, den 19. Auguſt 1920. 1 Lebensmittelamt. e Aufklärung. Ueber die z. Zeit herrſchenden Mißſtände der Müller gegen das Mahlſcheinſyſtem ent⸗ nehmen wir zur Aufklärung der hieſigen Er⸗ zeuger dem Bad. Staatsanzeiger(Karlsruher Zeitung) folgende Bekanntmachung: Der Nachprüfungsbeamte der Reichsge⸗ 0 mit, daß einige Müller die Kontrolle verwei⸗ gern mit dem Hinweis darauf, daß der badi⸗ ſche Müllerbund ſeine Mitglieder auf dem Verbandstage in Offenburg verpflichtet habe, bis auf weiteres Mühlenkontrollen nicht mehr vornehmen zu laſſen. Das Miniſterium des Innern hat darauf⸗ hin das Bezirksamt beauftragt, dieſe Mühlen⸗ beſitzer vorzuladen und ihnen klar zu machen, daß ihr Beſchluß, wenn er etwa gefaßt wor⸗ den ſein ſollte, ungeſetzlich iſt und von der Reichsgetreideſtelle und dem badiſchen Mini⸗ ſterium des Innern nicht beachtet werden kann. Die Brotverſorgung Deutſchlands iſt immer noch ſo ſchwierig, daß von der Mühlenkontrolle vorerſt nicht abgeſehen werden darf. Es muß mit aller Strenge darauf geſehen werden, daß die Getreidemengen, die dem Landwirt nach der Reichsgetreideordnung zum Eigenverbrauch, zur Fütterung und zur Saat nicht zuſtehen, an die öffentliche Hand abgeliefert werden. Die Reichsgetreideſtelle beabſichtigt, wie bei den kürzlichen Verhandlungen über die Feſt⸗ ſetzung des Ablieferungsſolls betont wurde, denjenigen Kommunalverbänden, die ihre Ab⸗ lieferungspflicht reſtlos erfüllen, weſentliche Erleichterung hinſichtlich der Mahlſcheine und der Mühlenkontrolle zu gewähren. Es darf mit Rückſicht auf dieſes Entgegenkommen er⸗ wartet werden, daß dis dahin Müller und Landwirte alles daran ſetzen, die Ablieferung zu fördern und die Vorſchriften einzuhalten. Sollten die Müller nicht gutwillig von ihren Vorhaben abzubringen ſein, ſo würde müſſen. eines Teils der Mühlen in Selbſtverwaltung des Kommunalverbands unter Schließung der übrigen Mühlen in Betracht. Diesbezügl. eine neuere Veröffentlichung iſt folgende: Zu der in den letzten Tagen verbreiteten Pteſſenotiz, nach welcher bei einer Beſprechung mit den Referenten der Reichsgetreideſtelle fü; Baden feſtgeſtellt worden ſein ſoll, daß, falls die Kommunalverbände das auf ſie entfallende Quantum Getreide abliefern, die Beſtimmung, einen Mahlſchein zu löſen, wegfalle und der Getreideerzeuger ſein übrig gebliebenes Geireide nach Belieben mahlen und verwenden könne, ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“ u. a, daß die Mitteilung inſofern nicht zutreffe, als da⸗ rin geſagt werde, daß der Mahlſchein nach Erfüllung des Ablieferungs⸗Solls wegfalle. Es ſeien lediglich weſentliche Erleichterungen hinſichtlich der Vorſchrift über Mahlſcheine Einſtweilen ſeien die Vorſchriften über Mahl⸗ ſcheine und Mühlenkontrolle ſtreng durchzu⸗ führen. Entgegenſtehende Beſchlüſſe von treideſtelle teilte dem Miniſterium des Innern Müllervereinig N ungen würden die ſchärfſten man beſondere Maßnahmen gegen ſte ergreifen 7 Nötigenfalls käme die Uebernahme und Mühlen⸗Kontrolle in Ausſicht geſtellt. Schifferſtadt waren. Maßnahmen der Regierung zur Folge haben. Alle Beteiligten werden dringend ermahnt ſich an den Vorſchriften zu halten und in die Ordnung zu fügen. Wir bitten u. gefl. Kenntnisnahme und kordern hiermit sämtl. Tell⸗ und Selbstoer⸗ sorger auf, die erfolgten Bestimmungen ein⸗ zuhalten bis die vorgesehenen Erleichterun⸗ gen erfolgen. 8 Seckenheim, den 19. Auguſt 1920. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger uur für Miiglieder der Jandm Kin- u. Verkanfsgenoſſeuſchaft Im Lager vorrätig: Hirſen, Hühnerkörnerfutter, Zuchtſauenfutter oder Hühnerweichfutter, Hafer. Wir erinnern die Mitglieder nochmals zur Beſtellung von Winterſaatgut. Der Vorſtand. Wir erſuchen um ſofortige Rückgabe der kl. Bierfäßchen Wenn dieſelben innerhalb drei Tage nicht zurück gegeben werden, ſo ſind wir gezwungen die Fäßchen mit 50 Mark in Anrechnung zu bringen. Hochachtungsvoll ö Brauerei Pſiſterer, Seckenheim. . Katboliscber Jungmünner-Perein Heute Abend von 7 Uhr ab Fußball⸗Training. Anſchließend Ver ſammlung der Sportab⸗ teilung. Bekanntgabe der Verbandsſpiele. Aufſtellen der Mannſchaft für das Bezirk⸗ Meiſter⸗Spiel. Erſcheinen aller Ehrenſache. Der Präſes. Riaddfabrer-Geſellichaf Zuſammenkunft ſämtlicher Mitglieder, die am Sonntag in Der Vorſtand. 1 Danksagung. Für die vielen Beweise herzliche 85 Teilnahme bei dem Heimgange meine, nun in Gott ruhenden lieben Gatte 8 und Vaters, unseres lieben Sohnes 0 Bruders, Schwiegersohnes, Schwagkt und Onkels* Herrn Jak. Hilbmann sagen wir innigsten Dank. Insbesondere danken wir He pfarrer Schönthal- Friedrichsfeld seine tröstenden Worte am Grabe, 11 0 die vielseitigen Kranz- und Blume, spenden, für die durch die Firma N u. Co., deren Beamten und Arbe erfolgte Kranzniederlegung und 4 den damit verknüpften ehrenden Nacht dem evangel. Kirchenchor Seckenhe wie auch dem Gesangverein„Liech tafelé Seckenheim für den erhebend 1 Gesang und Kranzniederlegung, 1 0 15 mme zuletzt auch Herrn Vikar Schi busch und Bruder Sauter-Seckenhel für den tiefempfundenen Nachruf un. 5 die hierbei erfolgten Kranznie 9 legungen. 9 Left Seckenheim, den 19. Aug. 1920, ul Luisenstr. 14. 5 zee Die tieftrauernden Hinterbliebene“ N Frau Rosa Hilbmann WAI 805 Familie David Hilbmanm, Familie Praßke. 10 g 1 0 0 10 2 7 7 1 int Männergeſangverein Jecken gegr. 1861. er Am Famstag, den 21. Aug ul,, d ſindet zwecks wichtiger geſprechnn Zuſammen ku im Lokal ſtatt. 50 5 Am Sonntag, den 22. Aus% mittags beteiligt ſich der Verein beim 6 1 5 konzert der Sängereinheit Edin 10 Edingen. Es erwartet vollzählig lu ſcheinen. Der Vote da * 2 0 ſchr Städtische Sparkas Mannheim b unter Garantie der Stadtgemeinde fla wn mündelsicher. 180 Annahme von Spareinlagen; tagwes? and . zinsung. 40%, bar Aunabmestelle: Gg. Leonh. Bünler, Se den wohnhaft an den Planken. Schell“ Giroverkehr kostenlos. unk Kostenlose EInzahlungen auf Posts mu Ludwigshafen a.) RH Nr. 620. lich Gaden) Nr. 1788.„4 Hypotheken gegen mässige Zins De spesen- und provisionsfrei. au 1 Rechnungen, in ſauberer Ausführung liefert ſchn Ga. Zimmermann. 1 1 8 tr. Trübkartoffel b zu verkaufen. ge Martin Hotz de Luiſenſtraße 51. Pro 50 —* d er Hoblen- Nuswels fenen. Erſchein— No. 1066 verloren.] wartet Abzugebe b zugeben 0 Der Friedrichſtr. 12.