n del nbeth über A.. Jahrg. Abonnementöpreis: e Diicch die Poſt bez g 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld. a del 1 Tages ſchau. . e i i Leden einer Londoner Meldung entwickelt. g f kreiſenfſenſive ſo erfolgreich, daß in gewiſſen poliriſchen beit ou bereits die Beſorgnis geäußert wird. daß Polen zu Seat Merſchal Foch der zweiſellos der Urheber der 0 beiterenchen Pläne iſt, ſoll, wie verlautet, gegen einen egen i Vormarſch auf ruſſiſches Gebiet ſein, ebenſo wie er 1 10 2 rüheren Vormarſch gegen Kiew war. igt! lichen 8s melden aus Teheran vom 17. Auguſt: Die eng⸗ den nach ruppen werden auß Meſhed zurückgezogen und keh⸗ f Indien zurück. Die engliſchen Mitglieder der eng⸗ bahme und perſiſchen Militärkommiſſion haben nit Aus⸗ von General Dickſon Teheran nunmehr verlaſſen. Polniſch⸗ruſſiſcher Krieg. Der amtliche polniſche Heeresbericht. ell Warſchan, 23. Aug. Nordfront. Unſere Gegen⸗ 18 as bur Weſtpreußen hat zur Wiedergewinnung von ltasburg und Neumark geführt In den Kämpfen um ann tige urg verlor der Feind 400 Tote. Acht Deutſche, denen e burdeninterſtützung der Boleſchewiſten nachgewieſen wurde, on unſe tandrechtlich erſchoſſen. Im Abſchnitt Plock dräng⸗ mach ene e Infanterieabteilungen den Feind aus der Stad weh 14 Tu 9 Alan. hierbei Gefangene und erbeuteten mehrere Maſchi⸗ re. Die Bevölkerung nahm mit vollkommener den Straßenkämpfen teil und erlitt ſchwere lere Sagen d ſtobe,Ciechanom, die zeitweiſe verloren war, wurde wieber en der Die Lage der bolſchewiſtiſchen Armeen, die wi⸗ er eichſel und der deutſchen Grenze operieren, wird iſcher. Abteilungen unſerer erſten Armee ver⸗ eind, der ſich in Unordnung zurückzieht. Die der Zentrums armee entwickelt ſich ausgezeichnet. Mts., zwiſchen 5 und 10 Uhr abends, rückten Ab⸗ r dritten Legionärdiviſiyn in Breſt⸗Litowsk ein. n Forts wurden beſetzt. In Drohiezyn wurde der 17. bolſchewiſtiſchen Diviſion und ein Teil des und 27. bolſchewiſtiſchen lobeg 8 8 N lolſto, ſowie Abteilungen der 2. nen efangen genommen. Alle Armeekommandos be⸗ b leit böchſter Anerkennung das überaus patriotiſche Vorſen der Zivilbevölkerung in den beſetzten Gebieten. dennberg haben die die Stadt verteidigenden Abtet⸗ er Reiterarmee Bodienny wieder eine ſchwere Nie⸗ otddeigebracht. In einem glänzenden Reiteraugriff bet 18 mel 51 haben die Kavallerieabteilungen des Oberſten 1 nübtet! die feindlichen Schwadronen überritten un) ver⸗ J aucdtli 5 ei Pekuloweye(7) gelang es darch ein geſchicktes den anöver eine größere Abteilung Bodiennys zu und zur Uebergabe zu zwingen Auf dem ſüd⸗ ügel Ruhe, ebenſo beim Uebergang über Bei Mikulajowo ſind Kämpfe im Gange. Beſetzung Soldaus durch die Polen. n Abnigsberg, 23. Aug. Soldau wurde geſtern früh olen beſetzt. Ihre Patrouillen haben bereits 10 küche Rordicht. Der Rückzug der nördlichen Teile des ruſ⸗ 1 bon ſcheinoflügels über Mlawa iſt in Ordnung erfolgt, je⸗ ie an en e „ den n noch ſtärkere Kavalleriegbteilungen nördlich ow im Rückmarſch zu kein. Närdlich von Ciecha⸗ Monatlich 4.— mit pro Ouartal täglich 1 1 mit Ausnahme der Sonn und Feiertage. Himtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim. Ilvesheim. CCC. ͤ bb ſteckarhuusen und Edingen Dienstag, 24. Auguſt 1920 Juſerattonspreis: Die einſpaltige Peritzerle 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Mafgf here, tee Parlgenke Mr. 119 No. 190 now und weſtlich von Pultusk waren nur geringe Fort⸗ ſchritte des polniſchen Offenſipſtoßes zu verzeichnen. Die über Wyſchkow vorgehende erſte Arme kämpfte ſüdlich von Oſtrow. Das polniſche Zentrum erreichte auf der ganzen Linie den Bug. Oeſtlich von Chol und bei Hrubieczow verſtärkten ſich die bolſchewiſtiſchen Angriffe. Hart öſtlich und nördlich von Lemberg wird gekämpft. 1 18 000 bolſchewiſtiſche Gefangene. T. U. Warſchau, 23. Aug. Nach amtlichem polniſchem richt ſind in den letzten Kämpfen 18 000 bolſchewiſtiſche Ge⸗ fungene eingebracht worden. a Zwei Glückwunſchtelegramme. Tu. Paris, 23. Aug. Miniſterpräſident Neillerand hat dem franzöſiſchen Miniſter in Warſchau, Juſſerand, zwei Telegramme zugehen laſſen; in dem erſten bittet er, den franzöſiſchen diplomatiſchen und militäriſchen Miſſionen in golen für den ihnen zukommenden Anteil am Siege der polniſchen Armee den Glückwunſch der franzöſiſchen Regie⸗ rung zu übermitteln. In dem zweiten Telegramm erſucht er, Marſchall Pilſudski die Glückwünſche der franzöſiſchen Regierung darzubringen für den Ruhm, mit dem ſich die polniſche Armee in den letzten Tagen bedeckt hat. Frank⸗ reich hat immer einen feſten Glauben an den Patriotismus des polniſchen Volkes gehabt und begrüßt jetzt deſſen Sieg mit Freuden, da er 5 ind die Verwirklichung ſeiner hiſtoriſchen Beſtinn debe, Oberſchleſien. Die Entwicklung der politiſchen Lage in Oberſchleſien ſteht heute vor überaus ernſten Möglichkeiten. Was ſich in den nächſten Tagen hier entſcheidet, wird unter Umſtänden maß⸗ gebend ſein für die geſamte Fortentwicklung der europäi⸗ ſchen Politik. Gleichzeitig ſind Zuſammenhänge ſo deutlich erkennbar geworden, daß ſich Klarheit über die Exeigniſſe der letzten Tage gewinnen läßt. Den Anſtoß gab die An⸗ haltung von Ententetransporten in Gleiwitz, die im Ver⸗ aachte ſtanden, für die polniſche Armee beſtimmt zu ſein. In der ganzen Bevölkerung hatte ſich über die auffallenden Truppenverſchiebungen und Transporte der Ententekom⸗ miſſion ein ſtarkes Mißtrauen herausgebildet, das, zu⸗ mal in Arbeiterkreiſen, immer mehr die Form einer allgemeinen Erregtheit annahm und dieſes Mißtrauen wurde dadurch genährt, daß ſich die Ententekom⸗ miſſion bisher nicht entſchließen konnte, die deutſche Neu⸗ tralitätserklärung im ruſſiſch⸗polniſchen Kriege unzweideu⸗ tig auf Oberſchleſien zu erſtrecken. Es war ein öffentliches Geheimnis, daß hierüber von der Vertretung der deutſchen Reichsregierung mit der Ententekommiſſion verhandelt wurde, daß jedoch die von dem franzöſiſchen General Lerond geleitete Kommiſſion ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß Oberſchleſien als Abſtimmungsgebiet nicht unter die Neu⸗ tralitätspolitik Deutſchlands fiele. Infolgedeſſen drohte die Frage der Ententetransporte zu ſchwerſten Entwicklungen zu führen, da aus der Bevölkerung heraus das ſtürmiſche Verlangen nach einer deutlichen Kundgebung geſtellt wurde. Das war der Grund, weshalb das Gewerkſchaftskartell in Verbindung mit ſämtlichen parteipolitiſchen Organiſationen der Arbeiterſchaft ſich genötigt ſah, die Führung zu ergrei⸗ fen. So entſtanbden die Demonſtrationea für die unbedingte Solidarität Oberſchleſiens mit der deutſchen Neutralitäts⸗ politik. Sie brachten den Willen der geſamten Bevölkerung zum Ausdruck und ſollten für die angeſammelte Erregung ein Ventil bilden. Es iſt auch von der interalliierten Kom⸗ 0 miſſion anerkannt worden, baß bei dieſen Kundgebungen, die überalle ohne Zwiſchen fen ve en, keinerlei Angriffe auf die Kommiſſion erfolgt ind ch kegendwelche ſonſtige Ausſchreitungen von denn Die Zwiſchenfälle. i Rybaik ſind, wie einwandfrei feſgeltaht worden it, ledigrich auf das Vorgehen der zu dieſem Zwecke erſchienenen polni⸗ ſchen Stoßtrupps zurückzuführen. Es hätte ſicher in der Macht der Kommiſſion gelegen, durch rechtzeitige Aufklä⸗ rung der Bevölkerung, über die Bedeutung ihrer Trans⸗ porte, dieſen Vorgängen überhaupt vorzubeugen. Da ſie es unterließ, lieot ein weſentlicher Teil der Verantwortung für die Entwicklung der Dinge bei der Kommiſſion. Beſonders bezeichnend für die tatſächliche Stimmung, aus der heraus dieſe Kundgebungen erfolgt ſind, iſt der Bericht des Gewerkſchaftskartells in Kattowitz, der in Nr. 115 der „Sberſchleſiſchen Morgenzeitung“ veröffentlicht wird, und in dem es heißt: Wir möchten ausdrücklich feſtſtellen, daß die Demonſtrationen aus der Bevölkerung heraus, ohne Unter⸗ ſchied der Parteien und ohne Unterſchied der Nationalität, hervorgegangen iſt, und daß ſie keinen anderen Zweck hatte, als nur den eiger großen Kundgebung für die unbedingte Neutralität Deutſchlands und Oberſchleſiens. Jeder, der in dieſen Tagen die Vorgänge in Oberſchleſien miterlebt hat, weiß, daß hiermit tatſächlich zum Ausdruck gebracht wird, was einzig und allein der Inhalt der ganzen Beweguag war. Erſt im Anſchluß an die Kundgebungen in Kattowitz entſtanden die bekannten bedauerlichen Zuſammenſtöße mit dem franzöſiſchen Militär, die lediglich auf die ungeſchickte Verwendung dieſes Militärs zurückzuführen ſind, das die angeſammelte Menge zwiſchen ſich eingekeilt hatte, ſo daß aus dem unbedeutenden Zwiſchenfall mit franzöſiſchen Jä⸗ gern die ganze unüberſehbare Entwicklung überhaupt ent⸗ ſtehen konnte. Ferner ſteht einwandfrei feſt, daß nicht zuerſt von ſeiten der Demonſtranten, ſondern von der Gegenſeite Schußwaffen gebraucht worden ſind. Wenn dabei eine in die Menge geworfene Handgranate den naheliegenden Verdacht erweckte, daß ſie von dem gerade an ſeinem Fenſter erſchie⸗ nenen polniſchen Arzt v. Mielecki geworfen worden ſei, ſo kann das nicht Wunder nehmen, und jedenfalls iſt die er⸗ regte Volksmenge dafür nicht verantwortlich zu machen. Die Folge war, daß die Kundgebungen ſich nun ausgeſprochen gegen die Gebäude der interalliierten Kommiſſion richteten, und daß nach Verluſten der deutſchen Sicherheitspolizen die Mnuge eine willkürlich aus zehn Perſonen zuſammengeſetzte Deputation zu dem franzöſiſchen Oberſt Blanchard hinauf⸗ ſchickte, um ihm die bekannte Forderung auf Entwaffnung der franzöſiſchen Truppen zu unterbreiten. Der Oberſt hat darauf ſeinerſeits die Gewerkſchaften angerufen und ihre Vertreter zu ſich gebeten. weil er mit den Demoaſtranten nicht fertig zu werden vermochte So erklärt ſich der ur⸗ ſprüngliche Frrtum, daß die Gewerkſchaftsführer die For⸗ derung auf Entwaffnung des f zſiſchen Militärs geſtellt hätten. Sie haben vielmehr n hrem Eintreffen die For⸗ derung grundſätzlich fallen en und ſtatt deſſen nach einem Ausweg ge te Maſſe vom Platze zu bringen. Es gel zurückziehung der fran⸗ zöſiſchen Lo rde der ſchlag, des die aut tarke franzöſiſche Be⸗ ſatzun lr ten agebäudes ſickh zurn lte; ind ſie ihre Waffen unter einer zurückgelaſſenen ſicheren Wache deponierte, nicht angenommen. So ſcheiterten die Verhand⸗ lungen, die überhaupt, wie geſagt, von den Gewerkſchafts⸗ vertretern nicht verlangt worden waren. Nachdem der Demonſtrationsſtreik des Dienstags zu Ende war und die Arbeit wieder aufgenommen wurde, ver⸗ lief der zweite Tag der Bewegung, der Mittwoch, zunächſt ruhig. Am Nachmittag kam es vor dem polniſchen Plebis⸗ zithauſe in Kattowitz zu einer Anſammlung, weil bekannt geworden war, daß ſich ein Sekretär Korfantys geäußert hatte, es ſei von dem polniſchen Hauptquartier in Beuthen ein Stoßtrupp nach Kattowitz geſandt worden, um das Waſ⸗ fenlager im dortigen Polenauartier zu verteidigen. Auch 0 1 1* die e Vor⸗ tl K eſſen Bild trägſt du im Herzen? 9. 8 Roman von Erich Ebenſtein. ortſetzung.(Nachdruck verboten.) 9% Mandeln war bei den erſten Worten ihrer Kuſine zu⸗ 9 dude lamelt, als habe ſie einen Fauſtſchlag erhalten. Se⸗ dopf, ders ſchoſſen wirre Gedanken gleich Blitzen durch ihren 0 leucht 9980 Schein da und dorthin zuckte, Erinnerun⸗ zeuchtend. 1 8 br Verſten Tage ihrer Ehe in Hirſchenau— Egons Kälte nem Her rdacht damals, das Bild einer andern könne in ſei⸗ degenüben thronen— die Zurückhaltung des Herzogs Lore de Roſenſchwerts Verhalten damals, als von ihr 5 1 tte war und tauſend andere Dinge, die ſie nicht beach⸗ each, die aber jetzt plötzlich unter dem Blitzlicht dieſes be. Var ins Bewußtſein traten. . 3 möglich? Sie atmete ſchwer. Dann brachte ſie Das euſelden zäh wieder zur Beſinnung. . S8 war Tintis Quelle, wie Magelone wohl wußte . 1915 ihr 55 dachte an die innige Zuneigung, die Lore Lampe⸗ deuen d. dieſem Jahr ſo oft bewieſen hatte, an ihre ehrlichen 0 umußte gen. Sie dachte auch an jene letzten Tage, ehe Egon ach alle„ und ein ruhiges Glücksgefühl verdrängte plötz⸗ 8 Empfindungen.. ar unmöglich. Weder Egon noch Lore konnten ſo euchler ſein. 0„was du da geſagt haſt, Tinti, iſt eine Lüge 11 E ſie un bis zu Ende, und ich glaube kein Wort davon!“ u anſtat ruhiger Sicherheit, daß beide Schweſtern ſie ver⸗ in der de„Lore iſt gut und ſchön, außer Heſſolda ſi⸗ de ibre Näsdtvollſte Charakter hier am Hof. Das wird Egon 0 94 1 e gezogen haben. Alles andere iſt niedriger Klatſch, 1 N„Du feiner Stelle mich ſchämen würde zu wiederholen.“ 19% Abr under Magelone. Es iſt nicht alles Klatſch allein. 9 ſchriſt 3 0 Beweis ſogar einen Brief— d. h. die , tiefes ö nber wollte Clo ſie haſtig unterbrechen, aber 5 gung Magelones hieß ſie ſchweigen. eine „Was für einen Brief?“ „Von deinem Gatten an die Lampelius gerichtet kurz vor ſeiner Verlobung mit dir. Er ſtrotzt von Liebesverſicherungen, und wenn du ihn geleſen hätteſt, würdeſt du der Perſon ſofort den Laufpaß geben, deſſen kann ich dir verſichern!“ „Du ſagteſt eine Abſchrift, nicht wahr?“ - „Ja. „Und wer ſandte dir dieſe angebliche Abſchrift?“ „Das weiß ich nicht. Sie wurde mir anonym durch einen unbekannten Boten zugeſtellt.“ „Ah ſo...“ Magelone nickte ironiſch.„Und du frag⸗ teſt dich nicht, wie jener Abſender zu dem Original kommen konnte? Denn ſicherlich läßt man derartige Brieſe doch nicht frei herumliegen!“ „Du glaubſt nicht daran?“ „Nein! Ich bin überzeugt, das Ganze iſt ein Akt neidi⸗ ſcher Bosheit, um auf dem Weg über euch Lore bei mir zu ſtürzen! Ich aber verlaſſe mich nur auf meine eigenen Augen und mein Gefühl. Beide ſagen mir, daß Lore unſähig wäre, mich zu täuſchen. Und Egon! Selbſt wenn er einmal für Lore geſchwärmt hätte— tief ſaß es gewiß nicht, und heute liebt er nur mich allein!“ Sie ſagte es laut, als wollte ſie damit den letzten Reſt von Zweifel in ſich ſelbſt ertöten. In ihren ſchönen Augen lag der Glanz hingebender Liebe, felſenfeſten Vertrauens. Tinti wandt ſich achſelzuckend ab. „Wem nicht zu raten iſt, dem iſt nicht zu helfen! Du willſt alſo die Lampelius durchaus behalten?“ „Ja. Jetzt mehr denn je! Schon um dir und aller Welt zu beweiſen, wie würdig meines freundſchaftlichen Ver⸗ trauens ich ſie halte!“ „Dann entſchuldige—“ Gewiß,“ unterbrach ſie Magelone raſch und kühl.„J weiß, du magſt ihre Geſellſchaft nicht, und ich möchte nie⸗ mand Zwang auferlegen. Fahre, bitte, mit Clo allein ins Spital. Mir iſt dazu ohnehin alle Luſt vergangen.“ Sie klingelte und wandte ſich an die eintretende Lore. „Bitte, laſſen Sie unſern Wagen abbeſtellen, Gräfin. Die Damen fahren allein ins Spital, ich fühle mich zu müde.“ Clo verließ nur zögernd mit ihrer Schweſter das Gemach. Sie fühlen es wohl: Magelone hatte in dieſer Stunde gewählt zwiſchen den Geſpielinnen ihrer Kindheit und jener Frem⸗ den, der ſich ihr Herz erſt ſo viel ſpäter zugewandt hatte und der ſie nun um jeden Preis Genugtuung für vermeint⸗ liches Unrecht verſchaffen wollte. Magelone hielt die Kuſinen durch kein Wort zurü Sie atmete auf, als ſie allein war. Ah— welchen Schmutz hatte man da vor ihr a. wühlt! Und wie leicht, wenn ſie ſich nicht feſt in der behalten hätte, würde ihre Ruhe einen argen Stoß be men haben War ſie wirklich ganz ruhig? In Gedanken verloren, ſchritt ſie durch das G blieb vor dem Bild ihres Gatten ſtehen und verſenki⸗ Blick tief in das ſchöne ſonnige Männerantlitz. Kühn und fröhlich blickten die dunklen Augen Welt. Um den Mund lag der Schatten eines träume Lächelns. Das Bild war ein halbes Jahr vor ſeiner V bung aufgenommen. An wen er wohl in jenem Augenblich gedacht haben mochte? i Ein Geräuſch ließ Magelone ſich raſch umwenden, Lore Lampelius war eingetreten. Das Licht fiel voll auf iht regel⸗ mäßiges Geſicht, das Magelone ungewöhnlich bleich erſchlen mit einem Zug des Leidens und Entſagens darin, der ihr heute zum erſten Mal auffiel. „Ich wollte nur fragen, ob ich, da Ew. Hoheit ermü⸗ det ſind, vielleicht ein wenig vorleſen darf?“ fragte ſie mit ſanfter Stimme. „Nein. Danke. Aber Sie ſehen heute gar nicht gut aus, liebe Lore! Iſt Ihnen nicht wohl?“ „Doch, Hoheit. Ganz wohl.“ (Cortſetzung folgt.) r 3 e 8 7 7 9 * Gegenſeite und auf die erſten Schüſſe aus einem polniſchen Hauſe ging die durch die bisherigen Verluſte, vor allem der Sicherheitswehr, erregte Menge zum Sturm vor. Nun ſetzten die franzöſiſchen Gegenmaßregeln ein. Der Belage⸗ rungszuſtand wurde verhängt, und während der folgenden Nacht bis in den Donnerstag hinein durchquerten franzöſt⸗ ſche Panzerautos die Stadt und feuerten meiſtens völlig ſiunlos in die Straßen hine en, wobei wiederum verſchiedene ſchwere Verwundungen zu verzeichnen waren. Am Don nerstag abend verſammelten ſich der inzwiſchen voa der Kommiſſion in Oppeln entſandte General Gracter und eine größere Anzahl deutſcher Perſönlichkeiten, darunter wieder die Gewerkſchaftsführer, bei welcher Gelegenheit der Gene⸗ ral den Deutſchen in einer, durch die tatſächliche Enwick völlig ungrechtfertigten Tonart erklärte, daß die Kom: gegen die„fortgeſetzten Störungen der Ordur 8 Deutſchen“ rückſichtslos eintreten werde. kunft bedeutete angeſichts der Ben 0 Stellen, eine möglichſt ſchnelle Beruhigung herbeizuf eine neue Provokation. Am anderen Morgen ſtand Oberſchleſien vor der Tatſache, daß die polniſchen J: ten, die nach Augenzeugen von den Polen 3 Grenze untekſtützt worden ſind, mit e f n Organiſatio 3e towitz von Myslowitz über Laur ſchwachen Ko i Die 38 85 aufhält, unterl r. Die polr ſich noch i ſten polr Inf gannen konzentriſchen Vormarſch 1 unter anderem die Kirchtürme m witz, 19 und überhaupt in jed⸗ Veiſe eine ete militäriſche Organiſation zeigten, eine die ſoeben gerade erſt von der„Schleſiſchen durch die Veröffentlichung neuentdeckter Ge⸗ orfantys, aufgedeckt war. Die franzöſiſche Be⸗ e, die nachts bei dem polniſchen Vormarſch von Sicherheitspoltzei zur Hilfe gerufen worden den Anruf nicht reagiert. Die italieniſchen Jubel begrüßt, als angebliche Ablöſung der in Kattowitz eingerückt war, ſind überhaupt nicht ſcheinung getreten Erſt im Laufe des Freitags banzöſiſche Kommando Anſtalten gemacht, um die Polen beſetzten Induſtziegebiete wieder in die Hand mmeu. Es hat jedoch dieſe Bemühung offenbar ein⸗ nnd ſich mit der Tatſache abgefunden, daß eine irregu⸗ lniſche„Büzgerwehr“ dort einſtweilen auf ihre 1 die Aufrechterkhaltung der„O dnung“ ſorgt. Dar⸗ kt ſelbſtverſtändtich die deutich⸗ Bevölkerung, zumal die Feutſche Arbeiter ſchaft, eine einſeitige Parteiergreifung zn G. g 5 1 In Kattowitz forderten Ta sende von Arbeitern ſtürmiſch, daß man ihnen Waffen gebe. Dic⸗ und zwar ſchon deshalb nicht, weil im Gegenſatz zu den pol⸗ Plebiszitkommiſſariats durch die interalliierte Komm die dort ſämtliche Akten beſchlagnahmten u. den ganz trieb des offiziellen deutſchen Abſtimmungsbüros aufge g hat. Zur Zeit iſt die deutſche Bevölkerung Oberſchleſie! wehr⸗ und waffenlos dem organiſterten polniſchen Inſur⸗ gententum, das unter dem Schutz der interallſierten Kom⸗ miſſton ſteht, ausgeliefert. Heute kommt die Nachricht, daß die Bewegung auch ſchon auf den ſüdlichen Pleſſer Kreis, der vorwiegend landwirtſchaftlich beſiedelt iſt, übergreift wo ebenfalls die öſtlichen an Polen grenzenden Bezirke ſich in den Händen polniſcher Jaſurgenten befinden und wo das deutſche Dorf Anhalt von den Polen gewaltſam beſetzt wor⸗ den iſt, wobei ſich der Einwohner eine furchtbare Panik bemächtigt hat. Das Dorf iſt in Flammen aufgegangen. Das ganze deutſche Oberſchleſien iſt unter dieſen Umſtänden von der gerechtfertigten Beſorgnis erfüllt, daß es unter d einſeitigen Poljtik der Franzoſen ſeinen Willen zur ſiz ten Wahrung des Friedens und der Neutralität im ruſ⸗ ſiſch⸗polniſchen Kriege mit einer Auslieferung an den orga⸗ niſierten polniſchen Terror und mit einer Beſetzung durch polniſche Truppen bezahlen muß. Das Vertrauen in den Schutz der Entente iſt völlig erſchüttert. Das Gefühl, ver⸗ raten zu ſein, bemächtigt ſich gerade auch der Arbeiterklaſſe um ſo ſtärker, als für die deutſche Bevölkerung bei allen Maßnahmen nicht anderes leitend geweſen iſt als der loyale Wille, den Friedensvertrag von Verſailles und ſeine Be⸗ stimmungen für Oberſchleſien zu erfüllen. Gerade die letz⸗ ten Tage Denn es beſteht auf deutſcher Seite nichts, was der nun⸗ mehr öffentlich in Erſcheinung getretenen polniſchen Kampf⸗ organiſation gegenübergeſtellt werden könnte. Wenn nicht unverzüglich in dem Verhalten der Ententekommiſſion ein grundlegender Wandel eintritt, iſt eine Kataſtrophe in ganz Oberſchleſien unvermeidlich. Es ſteht bereits feſt, daß auch die übrigen Teile Oberſchleſiens ſich mit dem bedrohten In⸗ duſtriegebiet ſolidariſch erklären werden. Unter keinen Um⸗ ſtänden wird das deutſche Oberſchleſien eine Beſetzung durch die Polen, wie ſie jetzt unter der Verantwortung der En⸗ tentekommiſſion beginnt ertragen. Es gibt nur ein Mit⸗ tel, die bis zur Verzweiflung getriebene Erregung des deut⸗ ſchen Oberſchleſiens und zumal der deutſchen Arbeiterſchaft Zu beſchwichtigen: die unverzügliche Feſtſetzung eines mög⸗ lichſt baldigen Abſtimmungstermins, der im Rahmen des Friedens vertrages das Schickſal Oberſchleſtens nach ſeinem eigenen Willen entſcheidet. Ae W. T. B. wird, befindet ſich das ge ſüdöſtlich von Kattowitz i: den, die zum Teil über 1 find. Die Myslowitzer Sicherheitspolizei wurde von den Polen hart bedrängt und es gelang nur einem kleinen Teil, ſich zurückzuziehen. Die meiſten wurden überwältigt und nach Kongreß⸗Polen verſchleppt. Die Sicherheitspolizei von Boguſchütz mußte ſich nach heftigem Kampfe auf Kattowitz zurückziehen. Die franzöſiſchen Truppen haben ſich bei all dieſen Kämpfen vollkommen paſſiv verhalten. Sie haben zugeſagt, zu verſuchen, die verſchleppten Sicherheitspoliziſten zurückzubringen. Gegenwärtig herrſcht in Kattowit⸗ Ruhe. W. T. B. Beuthen, 23. Aug. In Deutſch⸗Vikar und Schar⸗ ley treten Bewaffnete auf. Es kam zu kleinen Schließer In Hohelinde treiben ſich Bewaffnete herum. Berlin, 23. Aug. Wie aus Ob ſamte Gebiet nö n Händen der Grenze hinat die Sonſt 0 im Beuthener Bezirk Ruhe. In Schopinitz bildeten freiung der Hundertſchaft; ausgeführt. In dea bes Polizei eingeſetzt. J als Geiſeln f ſtatt. 8 ſein. gegriffen. Eine deni he Note gegen W T. B 8 Berlin. 28. Au 5 Ütſchen Regiernu haben dafür den ſchlagenden Beweis erbracht, dei dieſer Anſammlunck flelen die erſten Schüſſe von der — ——— 4 1 f 5 0 5 1 richtet werden in der die Behauptung zurückgewieſen wird, als ſtände die deutſche Regierung hinter den Vorgängen in Oberſchleſien. Auch verlange die Regierung, daß die inter⸗ alliierte Kommiſſion in Oberſchleſien die ihr durch den Frie⸗ densvertrag obliegenden Aufgaben eines Treuhändlers auch gegenüber den Polen in unparteiiſcher und nachdrücklichſter Weiſe wahrnehme. Laut Voſſiſcher Zeitung werden anfangs nächſter Woche Vertreter der deutſchen Kohlenverteilungs⸗ behörden und die Ententevertreter die Folgen der Störung der Kohlenzufuhr aus Oberſchleſien für die Erfüllung des n Spa erörtert. Insbeſondere wird eine en ſein, ob eine derzeitige Minderbeltefe⸗ urch erhöhte Lieferung 2 rung zu ausgeglicher ttowitz und an geſtern eine r Nacht zum iſchen Be⸗ iffen alle Per⸗ icken ließen 8 get⸗ 1 Poli 8 on der in Mann wurde . der dritte entkam. Hundertſchaft in Bogutſchütz von den ſchwer en rege elagert. Geſtern nachmittag i grenze vorgedrungen und en öſtlichen Grenzorten swehr machte die größte elbſt zu halten. Sie wurde dabei sſatzung unterſtützt, die ihr die er⸗ r Verfügung ſtellte. Dadurch gelang zu ſäubern und die Polen wieder zurück⸗ weite verwund Die polniſche Aufſtandsbewegung. Gleiwitz, 23. Aug. Alle Anzeichen deuten darauf bisherigen Vorgänge in der Nähe der Grenze der Auftakt geweſen ſind zu einer großen polniſchen Aufſtandsbewegung. Bekanntlich planten die Polen ſeit längerer Zeit für Sonntag, den 22 Auguſt die beſondere Feier des Auguſt⸗Aufſtandes. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß der geſtrige Sonntag das Zeichen für den allgemeinen Aufſtand in Oberſchleſien gebracht hat; jedenfalls weiſen alle Anzeichen darauf hin. Die Polen in Kattowitz. T. U. Breslau, 23. Aug.(12) Uhr mittags.) Soeben ziehen die Polen in die Stadt Kattowitz ein. verlaſſen fluchtartig die Stadt. Intervention der Alliierten in Oberſchleſien. T. U. Berlin, 23. Aug. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ von unterrichteter Seite erfährt, iſt das Gebiet öſtlich von Beu⸗ then und Kattowitz, auf dem ſich polniſche Banden und Sol⸗ daten nach Kämpfen mit Sicherheitspolizei eingerichtet ha⸗ ben, von in Marſch geſetzten franzöſiſchen und italieniſchen Truppenkörpern der interalliierten Kommiſſion zerniert worden. Im Laufe des heutigen Tages dürfte in den ein⸗ 1955 Ortſchaften die Säuberungsaktion vorgenommen werden. Die Deutſchen Zur Lage im Saargebiet. W. T. B. Frankfurt, 23. Aug. Die„Frankf. Ztg.“ berich⸗ tet aus Saarbrücken: Nachdem die Regierungskommiſſion das durch die Militärbehörden über mehrere deutſche Zei⸗ tungen des Saargebietes verhängte Verbot aufgehoben hat, iſt die ihr mißliebige deutſche Preſſe dadurch mundtot ge⸗ macht worden, daß ſämtliche Redakteure dieſer Zeitungen Befehl erhielten, binnen 48 Stunden das Saargebiet bezw. das beſetzte Gebiet zu verlaſſen. Verſchiedene Redakteure befinden ſich noch in Haft, darunter einer, der beſchuldigt wird, Spionagegelder empfangen und verteilt zu haben, die Sicherheit der franzöſiſchen 10. Armee gefährdet und ſich an einem Komplott gegen die Saarregierung beteiligt zu ha⸗ ben. Bemerkenswert iſt, daß ſämtliche Ausweiſungsbefehle von den franzöſiſchen Militärbehörden nach der Aufhebung des Belagerungszuſtandes erfolgt ſind, nachdem beim Berg⸗ arbeiterſtreik im Oktober vorigen Jahres die Regierungs⸗ kommiſſion ausdrücklich erklärt hatte, daß in Zukunſt kei⸗ 15 Ausweiſungen aus dem Saargebiet mehr erfolgen ürfen. Anläßlich des Saarheamtenſtreiks waren auch die deut⸗ ſchen Bergbeamten der franzöſiſchen Saargrubenverwaltung in einen 48ſtündigen Sympathieſtreik eingetreten. Die fran⸗ zbſiſche Bergverwaltung hat daraufhin 60 Steiger ſofort threr Stellung enthoben.— Die Familien der Eiſenbahn⸗ beamten, die zum Eiſenbahndirektionsbezirk Saarbrücken, ge⸗ hören, müſſen ouf Befehl der Saarrgierung bis zum 1. September ihre Wohnungen im Saargebiet gecgamt haben. Deutſchland. 4 a Velbert von der Sicherheitspolizei beſetzt. Tau. Düſſeldorf, 23. Aug. Die Nachrichtenſtelle des Re⸗ gierungsbezirkes teilt mit: Velbert, wo geſtern die Räte⸗ ([Tepublik ausgerufen worden war, iſt heute in den frühen Morgenſtunden durch die Sicherheitspolizeiabteilung Eſſen genommen worden. 25 kommuniſtiſche Aufrührer wurden verhaftet. Die verfaſſungsmäßigen Zuſtände ſind in Vel⸗ bert wieder hergeſtellt. 5 1 8 5 Ausrufung der Räterepublik auch in Köthen. T. U. Deſſan, 23. Aug. Wie das„Volksbtatt“ meldet, iſt in Köthen geſtern abend von zweifelhaften Elementen die Räterepublik ausgerufen worden. Mit ofſenbar verſteckt gehaltenen Gewehren, Revolvern und Maſchinengewehren bemächitgten ſich die Aufrührer der öffentlichen Gebäude und riſſen die Gewalt an ſich. Auf dem Balkon des Rathauſes wurden Maſchinengewehre aufgebaut. Der Bahnhof wurde von den Aufrührern beſetzt und der Verkehr nach auswärts unterbunden. Die Aufrührer verſuchen, die Köthener Ar⸗ beiterſchaft zur Beteiligung an dem Putſch zu gewinnen, mit welchem Erfolge läßt ſich zr Stunde noch nicht ſagen. Deſſau iſt Militär nach Köthen abgegangen. 1255 Ein Zwiſchenfall in Breslau. e T. U. Breslau 23. Aug. In Breslau erlitt ein Auto mit 0 48505 franzöſiſcher Maunſchaft am Ring eine Panne. Sinzukom⸗ mende Studenten zerſchnitten einige Reifen. Die Fran⸗ zoſen mußten zu ihrer eigenen Sicherheit in Schutzhaft Während des entſtandenen Tumults Der franzö⸗ Die eingele Der Polis einen Außr ete Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. räſident von Breslau hat an die Bevölkerung f erlaſſen, unter allen Umſtänden Ruhe und Be⸗ ſonnenheit zu wahren. Die Aufhe der Zwangswirtſchaft für Obſt und Gemüſe. T. U. B 1. Oktober dieſes Jah⸗ res iſt die R 5 Obſt und die ihr un⸗ terſtellten em Reichsſchatzminiſterium zwecks Durchft r Auflöſung und der Liquidation g ellt worden. iner ſoeben vom Reichsgeſetzblatt unter dichter hat nunmehrt der Reichsmini⸗ nährung und Lanbwirtſchaft alle noch geltenden Wirkung vom 23. Auguſt außer Kraft ge⸗ ren die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt Bewirtſchaftung von Obſt und Gemüſe Zwangsbewirtſchaftung für Gemüſe mit endgültig beseitigt. 5 ö 25 Von — c l e 2* 0 reich Baden und Nach bargebien in — Die Lage des Arbeitsmarktes hat ſich in da eb vom 12. bis 18. Auguſt in Baden durch Stillegun kat Einſchränkungen von Betrieben ſowie durch Vein 1 0 der Zahl der Arbeitsloſen weiter verſchlechtert 5 99 85 4146 Männer und 462 Frauen als völlia erwerbele, Fist ſtützt worden. In der Landwirtſchaft iſt eine beſo 1 lich N derung nicht eingetreten. Die Metall⸗ und Maſchi e ſtrie iſt noch immer ſchlecht beſchäftigt. Beſond— die ungelernten Arbeiter in großer Zahl als Ste er auf. Die Textilinduſtrie ſowie die Papier⸗ ui e induſtrie weiſen durch die augenblickliche Wirth Orte! ebenfalls einen ungüäaſtigen Geſchäftsgang auf bes Holzinduſtrie flaut die noch vor kurzer Zeit 700 88 Nachfrage nach Spezialarbeitern immer mehr ab. 0 tell. delsgewerbe ſucht nur einzelne Kräfte mit beſonden ſich 0 ſen und Stenetypiſtianen. Im Gaſt⸗ un Vork wirtsgewerbe und für private Haus bedienſtete 0 bach Bedarf an Arbeitskräften keinesfalls gedeckt werde* — Preise für Schlachtvieh. Der Reichsminister zu nährung und Landwirtſchaft hat für Schlachtvien 8 Höchſtpreiſe für den Zentner Lebendgewicht Feta 50 Rindern: 180 bis 340 M. für ausgemäſtete oder vol wah Rinder höchſten Schlachtwertes kann ein Zuſch 10% be 40 M. für den Zentner Lebendgewicht bezahlt wee nn Kälbern: im Alter unter 3 Monaten ſowie bei 6 ion (ausgenommen bei Vertragsmaſt) je 350 M. Bei ſch 1 von 200 M. bis 360 M. 9 5 i Das Programm der Deutſchen Kriegervereil ſchr Karlsruhe, 23. Aug. Bei einer Tagung des da bart bundes der Deutſchen Landeskriegerverbände, de ken Badiſche Kriegerbund angehört, hat der 1. Pr 10 gen Kyffhäuſerbundes, Generaloberſt v. Heecingen, dun, ſpꝛache gehalten, den wir folgendes entnehmen: 2 0 drol politiſch und religiös abſolut neutral ſein; wir wa und die Tätigkeit in unſeren Reihen die Klaſſengegenſ en dern; wir wollen unſeren hilfsbedürftigen Kamen Lin, 555 5 J 25. 1. deren Hinterbliebenen die Not des Tages tragen den; Erfüllen wir dieſe Aufgaben, dann dürfen wir da Cor kende Bewußtſein haben, dem Vaterlande ene pech Dieuſt zu leiſten. Die Organiſation des deutſchene dell vereinsweſens ruht auf einer durchaus freu det Grundlage. Keiner, er mag eine noch ſo here Stellng in ſeinem Berufe haben, hat vor dene fen etwas voraus Die meiſte Tätigkeit iſt abſolut. ma Aus einer ſolchen Organiſaton folgen nicht nur eu der pflichtungen für das einzelne Vereinsmitglied, sol die allen Dingen für diejenigen Herren, welche durm] n frauen ihrer Kameraden an die Spitze der Vereine. Etr bände geſtellt ſind. Die Klagen, daß Vereine uf es betätign wollen, durch ihre Verbände nicht genügen 9 fe ſtützt werden, mehren ſich. Ich bin der Anſicht. 1 G Kamerad, der ſich aus irgend einem Grunde nich ö Ver fähig hält, die Geſchäfte als Vorſtandsmitglied 1 in der erforderlichen Weiſe zu betreiben, rechtzeitig e Au geeigneten Nachfolger ſorgen ſollte. Meine Herren Eir die Vertreter der größten Verbände, die nicht un me mittelnde Tätigkeit mit der Zentralſtelle und ihre mn verbänden zu leiſten haben, ſondern die in ihren i un die Führenden ſein, ſelbſtändig arbeiten, regeln, Gl. faſſen ſollen.“ i * 00 geg Karlsruhe, 23. Aug. Jufolge Abbaues den en wirtſchaft haben ſich die Geſchäfte des Nahrungsme dee derart verringert, daß etwa die Hälfte der Ange Ga 1. Okt. d J. entlaſſen werden konnte.— Da 10 1 a. Teilnehmer an der Kriegsſpeiſung in letzter Ze be in zurückgegangen iſt, wird die Einrichtung mit Ki 95 d. J. aufgehoben, nachdem der badiſche Frauenvere 8 reit erklärt hat, die Speiſung der Teilnehmer,. fin noch die Einrichtung benützen, zu übernehmen, 10 Ar 4 Karlsruhe, 23. Aug. Auf das Ausſchreißeng“ ten Direktorſtelle des Deutſchen Beamten bund eg haben ſich 34 Bewerber gemeldet. Der Geſchu di Vorſtand des Deutſchen Beamtenbundes hat 15 09 10 der Zuſtimmung des Deutſchen Beamtentags 12 br: werbern den Geſchäftsführer des Badiſchen Bengel sitz Dr. Hans Völter in Karlsruhe als den Jeet N Dritten Direktor eraannt. Er ſoll ſeine Stell? mn antreten. ge bez 0 ze Karlsruhe, 23. Aug. Eine gefährliiche 00 Al ſchaft ſtand vorgeſtern vor der hieſigen Ferien h ein Die Taglöhner Johann Heiners, Joſef Olszew 50 ton Sola hatten auf der Rheinchauzinſel bei 1 0% te der Zuckerfahrik Waghäuſel gehörende Ochſen u e dez dann von dem Metzger Karl Binneböſel und dach ö Karl Brendel aus Speier über den Rhein gebra e do ſchlachtet wurden. Wegen Diesſtahls wurden g bes Sola zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren 3 an Heiners zu einem Jahr 3 Monaten Geſängn!“ St Hehlerei Binneböſel zu 1 Jad: Geſargnis. 91 0 f * Karlsruhe, 23. Aug. Die am 22. Auguſt 15 5 8 bene Witwe des Großkaufmanns Auguſt Rien 1 rete Sybilla geb. Menges, hat in hochherzigen 1 Stadt Karlsruhe nach Abzug einer Anzahl vr g 6 d. niſſen zur Univerſalerbin ihres Vermögens ein del. dankbaren Andenken an die Verſtorbene beſchloß 10 b rat, am Todestag auf ihrem Grab einen Kranz ul 1 Stadtgemeinde niederzulegen.— Der am 17. Ju 5 bene Ehrenbürger der Stadt, Geheimer Ko 1 ing. Friedrich Wolff, hat der Stadtgemeinde An willig die Summe von 50 000 M. zur Verwendn 0 tiſche Wohlfahrtseinrichtungen vermacht. 908% f * Karlsruhe, 23. Aug. Wie alljährlich ſeit fe 77 in dieſem Jahre wieder die Kirchenſammlung im D liche Verſorgung der deutſchen Evangeliſchen, 910 und ar 26. September am Schluß des Daapigeig erhoben werden. Dieſe Kirchenſammlung hat Jahre 12088 M. 58 Pf. ergeben. Sohn mi. * Bruchſal, 22. Aug. Ein anhänglicher gen eil Stadt, Zehn Oehler in Newyork, hat unter ein en an ten Bruchſalern in Amerika eine Sammlung 1 zur Beſchaffung von Mitteln für die Ernährung i d bliebener Kinder. Das Ergebnis der Sammle ſtädtiſchen Fürſorgeamt zugegangen iſt, hatte E erfreulichen Erfolg. 0 re Mannheim, 28. Aug. Die ſeit einigen zu D weilende Interalliierte Luftfahrerüberwachune ge 15 veranlaßte, wie der„Mannheimer Generalanze 0 e tet, die Zerſtörung der in Mannheim befindli be ni und Flugzeugmotore. U. a. fiel das geſam in material des hieſigen Fliegers Richard Diet de ſtörung zum Opfer. Es ſind dies zum Tees mn Paſſagierflugzeuge, die für die Errichtung e luftverkehrs beſtimmt und mit hochwertigen Benz 6 cedes⸗Motoren ausgeſiattet waren. Eines dieser N. war in den letzten Mongten im Waldparkre nahe de Birkenhäuschen zur Beſichtigung ausgeſtellt Be 0 Ki de von der Ententekommiſſion beanſtandet und muß 1 N weggeſchafft und zerſtört werden. 5 geh R z Hedelberg, 23. Aug. Das ſo überana 8 wirkende Landeskrüppelheim in Feidelberg adh finanziellen Schwierigkeiten beſonders empfind a ge den. Der demokratiſche Laudtagsabgeordnete, ſich deshalb an das Unterrichts⸗, Finanz un ſterium mit der dringenden Bitte gewen miniſterium auf ſofortige im Wege des Adu! zu bewirkende Erwerbung des Heidelberger durch den Staat Antraa zu ſtellen oder einen g 7 reichen zu Ünterſtß nen, um das Eingehen dieſer fegens⸗ Anſtalt zu verhindern. Daraufhin hat das Finanz⸗ Ainiſterf 1 keieb ahm die Uebernahme der Aaſtalt in ſtaatlichen Be⸗ legung Anſtalt gelehnt, weil es der Anſicht iſt, daß eine private Ven kaun, alatit geringerem Koſtenauſwand geführt werden 7 wäre. es bei einem ſtaatlichen Unternehmen der Fall 310 Juftimmaaeg en iſt das Finanzminiſterium vorbehaltlich der euch Die jetzi ung des Landtags gerne bereit, der Anſtalt einen zaſchin liche ge ſtaatliche Beihilſe weſentlich überſteigenden jähr⸗ nder] unter f uſchuß zu den Betriebskoſten zuzuſichern, ſowie ihr tellel ihrer Aſtänden einen einmaligen Beitrag zur Abtragung und ankſchuld zu gewähren. irt Freitag Heidelberg, 23. Aug. In der letzten Nacht zum uf, aus 2, wurde hier von der Zugkontrolle ein Zimmermann . bei sies eblingen verhaftet, der einen großen Ballen So; ab. 2 deltec hatte, über den er ſich nicht ausweiſen konnte. Es onder ſich 1 ſich bald heraus, daß der wertvolle Ballen les handelt m 50 Meter) in Eberbach aus einem Güterwagen, der Vorſitzenden Regierungsrat a. D. Prof. Endres, ge⸗ . 8 werd der ealdelsheim, 23. Aug. Wie der Bauländer Bote aus Ei nünfti gend von Adelsheim meldet, werden von vielen ver⸗ Bei 10 und Zenfenden Bauern jetzt Kartoffel der Zentner zu ſchen d Mark auf den Markt gebracht. Es iſt zu wün⸗ * 65 ieſes gute Beiſpiel weite Verbreitung findet. in d aſtatt, 32. Auguſt. Wie ein Lauffeuer ging ret l realen ken Nachmittagsſtunden die Kunde von einem * echtzeit Die übrigen zwei Bootsinſaſſen konnten noch benden gerettet werden. Den Angehörgen der im eih det ſich ten Alter durch den Tod ſo fäh Dahin! rafften weu⸗ e allgemeine Teilnahme zu. feute Setiggeim. 28. Ang. Am Samstag machten 2 Chauf⸗ 1 daurer Cd eng eine Probefahrt nach Muggenſturm, Stein⸗ 1 der W die W S Wſofort Glaeſchädigt 10 kauwoh ie ungenügende Milchablieſerung ſchritten hieſige 1 ation in vollenzwingen, daß ſie künftia ihrer Ablieferungspflicht * 2 rücht hatt 5 u feſtgeſetzte Fleiſchpreis von 9 Mark für das ter keinen Umſtäuden überſchritten wird. . 8 uensperſon befunden hat, in Betracht. ben mußten an i, W. 23. Aug. In Brandenburg und Aſter⸗ Len. n die Schulen wegen der Maſern geſchloſſen wer⸗ Konſtan 8. dach gern ins 9 A0 2 S8 a dothrf 23. Aug. Eine von vertriebenen Elſaß⸗ . Leben gerufene Siedelungsgenoſſenſchaft Landb in Verbindung mit der badiſchen Siedelungs⸗ tadt ein ank und mit Unterſtützung von Reich, Land und ö ö 1 Anzahl von Wohnhäuſern zu erſtellen. Der 18 ähnliche klärte ſich grundſätzlich bereit, der Genoſſenſchaft Spar⸗ er Wetſe entgegen zukommen, wie dem hieſigen i leb Bauverein. Augen 8 erlingen. 23. Aua. Jieplomaten n Liner angeſchwemmten Gondel die Leiche des a Ueſandtſ n Grafen Eduard v. Halden bei der ſchwediſchen uskerlinchalt in Berlin. ien feder Aufs auf, wo er ſeit einigen Tagen im Badhotel 510% bdebung tellte alt genommen hat. Die gerichtliche Unter⸗ n der 6. te Selbſtmord feſt. Der Revolver lag am Bo⸗ iche ondel. Außer neun weiteren Kugeln, goldenen ſich en und Manſchettenknöpfen trug er nichts weiter Die Fiſcher Brauchli von Det⸗ . un D 5 0 er Freiheitskampf der Polen. u ö nchtun Pariſer Zeitungen ſprechen bereits von der Ver⸗ den T 0 40* deim K Landkarte lehnt. ö big der hre nördlich Dünaburg und den Sümpfen. au n 37h durch die Nachricht, daß der Führer der pol⸗ ö busen 1 er die Bildung einer neuen Regierung in doreite. den Fall der Eroberung Warſchaus vorbe⸗ baus. Die Politik Dmowſki iſt die Politik Flemen⸗ Aung„Dmowſki will nicht ſehen, daß die Verfein⸗ dolle erben v. Halden hielt ſich wiederholt in 8 Pilſudſti. Die Nationaldemokraten und be⸗ 2 ſonders ihr Führer Dmowſki haben in dieſem Kampf be⸗ wieſen, daß ſie jedenfalls die politiſch geſchulteren und diplomatiſch gewandteren Köpfe ſind. Mit außerordent⸗ licher Gewandtheit hat es die Nationaldemokratie ver⸗ ſtanden, die Schuld an dem verderblichen Vormarſch gegen Kijew von ſich ab⸗ und dem Staatschef Pilſudſki zuzu⸗ wälzen. Es iſt bekannt, daß ſich Pilſudſki in Wirklich⸗ keit aufs äußerſte gewehrt hat, ſeine Einwilligung zu der Operation zu geben. Die vorgeſchobenen Leute Dmowſkis waren der in Warſchau von ausländiſchem Geld lebende ukrainiſche Abenteurer Petljur a und der Chef der franzöſiſchen Militärmiſſion General Hen⸗ rys. Mit dem Eintreffen der Nachricht, daß Kijew von den Ruſſen zurückerobert ſei, am 8. Juni, ſetzte eine bis zum 24. Juli dauernde Regierungskriſe ein, die erſt in dem ſogenannten Kabinett der nationalen Ein⸗ heit ihren vorläufigen Abſchluß fand. Der führende Geiſt des Friedenskabinetts iſt der aus Galizien ſtam⸗ ſende bisherige Vertreter des rechten Flügels der So⸗ zialdemokratie im Landtag, Ignazius Daſzinſki. Daſ⸗ zinſki hat von Jugend auf für die Unabhängigkeit Polens gekämpft. Als Sohn eines öſterreichiſchen Be⸗ amten in Zbaraſch bei Tarnopol geboren, wurde er be⸗ reits als Schuljunge wegen antidynaſtiſcher Umtriebe unter den Mitſchülern des Gymnaſiums ſeiner Vaterſtadt relegiert, ſtudierte ſpäter in der Schweiz und Lemberg und wurde ſehr bald der Führer der ſozialiſtiſchen Ar⸗ beiterbewegung Galiziens, als deren Vertreter er viele Jahre dem Wiener Parlament angehörte. f Pilſudſki und Daſzinſki auf der einen, Dmowſki auf der andern Seite ſind ſeit langen Jah⸗ ren Gegenſpieler in der politiſchen Entwicklung Polens. Pilſudſkis politiſche Tätigkeit beginnt in den 90er Jah⸗ ren in der litauiſchen Sozialdemokratie. Er hat ſein politiſches Glaubensbekenntnis mit mehrjähriger Zwangs⸗ arbeit in Sibirien gebüßt und ſich in den Augen des Volks die Märtyrerkrone verdient. Auch ſeine Gegner eſtehen, daß der hervorſtechendſte Zug ſeines Weſens Lauterkeit und Ehrlichkeit im Kampf um die Freiheit des Vaterlands iſt. Pilſudſki wie Daſzinſki ſind er⸗ bitterte Feinde der von Dmowſki verfochtenen ariſto⸗ kratiſchen Struktur des geſellſchaftlichen Lebens Polens. Pilſudſki verfaßte eine Anleitung zur Organiſierung ei⸗ nes bewaffneten Auftretens Polens gegen Rußland an der Seite der Mittelmächte im Weltkrieg. Am 3. Auguſt 1914 rief eine geheime Nationalregierung in Warſchau zum Kampf gegen Rußland auf und ernannte Pilſudſki zum Höchſtkommandierenden. Er bildete die an der Seite des ſchleſiſchen Landwehrkorps kämpfenden pol⸗ niſchen Schützenbataillone, und wenn ihm auch keine großen militäriſchen Erfolge beſchieden waren, lebt er doch im Bewußtſein des polniſchen Volks als ein natio⸗ naler Held. Seine Ernennung zum Chef des Staats im November 1918 war die ſelbſtverſtändliche Folge dieſer Laufbahn Pilſudſkis. Sein Parteigenoſſe Daſzinſki führte den Kampf für Polens Unabhängigkeit auf dem Gebiet der innern und äußern Politik. Ein ganz anderes Weſen ſpricht aus ſeinen Zügen als aus dem offenen Soldatengeſicht des Heerführers. Kleine, tiefliegende Augen, die auf der Lauer liegen, undurchdringlich hinter einem ſtändigen Lächeln verſchanzt, aber leidenſchaftlich aufglühend und mit einer gefürchteten Beredtſamkeit über ſeine Gegner herfallend, wenn es Zeit iſt, die Maske fallen zu laſſen. Der geborene Volkstribun, ein unübertroffener Organi⸗ ſator, auch er in den Augen ſeines Volks durch viel⸗ fache Bekanntſchaft mit ruſſiſchen Gefängniſſen geweiht, iſt er der Schöpfer der polniſchen ſtark national empfin⸗ denden Sozialdemokratie als Bewegung der Maſſen. Jahrelang hat er die polniſche Fraktion des Polen⸗ klubs im Wiener Parlament geleitet. Seit 1917 ſpielte er eine entſcheidende Rolle in einer Geheimorganiſa⸗ tion, die ſich für den Fall der Auflöſung Oeſterreichs bildete. Am 24. Juli 1919 wurde er zum Miniſter für Krieg und Frieden ernannt. Vereitelte Friedensmöglich eit. Der Pariſer„Matin“ veröffentlichte letzter Tage einen Bericht über eine Unterredung des Königs Alfons von Spanien mit dem franzöſiſchen Militärattache in Madrid im Sommer 1917, in der König Alfons in vertraulicher Weiſe ſeine perſönliche Anſicht über die Möglichkeit der Kriecstsendigung geäußert habe. Des weiteren veröffentlichte der„Matin“ Mitteilungen über einen angeblichen Friedensfühler, der von dem deutſchen Diplomaten Baron von der Lanken durch Mittels⸗ perſonen bei Briand, dem im März 1917 geſtürzten Miniſterpräſidenten, unternommen wurde. Briand habe als Privatperſon von der Madrider Unterredung Kennt⸗ nis erhalten, außerdem habe ſich die belgiſche Gräfin Merode im Auftrag oder jedenfalls im Einverſtändnis mit der belgiſchen Regierung an Briand, dem die Ver⸗ mittlungsverſuche des Prinzen Sixtus von Bourbon noch aus ſeiner Amtszeit bekannt waren, gewandt und ihm mitgeteilt, der deutſche Kaiſer ſei zum Frie⸗ den bereit. Briand habe als Friedensbedingungen genannt: Die Räumung der beſetzten Gebiete, die Her⸗ ausgabe von Elſaß⸗Lothringen und Zahlung einer Kriegs⸗ entſchädigung. Er könne aber die Anregung nicht weiter verfolgen, ehe nicht Sicherheit für die Ernſthaftigkeit des Angebots gegeben ſei. Im Herbſt 1917 ſei von belgiſcher Seite abermals bei Briand eine Anregung erfolgt und Briand habe nun einen ſchriftlichen Bericht an Präſident Poincare, an den neuen Miniſterpräfidenten Gene⸗ ral Painleve und an den Miniſter des Aeußern Ri bot erſtattet. Der„Matin“ erklärt nun, daß dieſer Brief Briands den Verbündeten Frankreichs niemals mitgeteilt wurde. Ribot habe ihn unterſchlagen bzw. dem engliſchen und dem italieniſchen Miniſter für auswärtige Angelegenheiten nur ein ganz oberflächliches Telegramm übermittelt. Da⸗ mit war die Sache begraben. Zum Beweis, daß Briand mit vollem Bewußtſein der Bedeutung der Angelegen⸗ heit gehandelt habe, veröffentlicht der„Matin“ einen Brief des deutſchen Kronprinzen an den Kai⸗ ſer vom Juli 1917, in dem der Kronprinz auf die — — Notwendigkeit hinweiſt, die Bilanz des Kriegs zu Fie⸗ hen. Der Kronprinz vertritt den Standpunkt, daß, wenn Teutſchland bis zum Schluß des Jahres 1917 keinen Frieden erlange, die Gefahr einer Revolution herauf⸗ beſchworen werde. Oeſterreich ſei in der gleichen Lage. Er bezweifle, ob der Tauchbootkrieg den erhofften Er⸗ folg bringe. Der Kaiſer möge nicht mehr auf einen Sieg hoffen, es handle ſich um das Leben des deutſchen Volks. Auch die Dynaſtie ſei gefährdet. Auf Belgien und auf Erwerbungen im Oſten ſolle verzichtet werden. Mit dem Feind ſollen ſobald als möglich Verhandlungen angeknüpft werden. f Das Pariſer Blatt„Lanterne“ richtet jetzt an Ribot die Frage, warum er dieſen Friedensſchritt vor den Ver⸗ bündeten verheimlicht und vereitelt habe. wortet im„Journal des Debats“, er habe das Friedens⸗ angebot für eine Falle gehalten und er glaube verſichern zu können, daß Deutſchland nicht bereit geweſen wäre, Elſaß⸗Lothringen abzutreten. Dieſe Entſchuldigung be⸗ friedigt aber die„Lantenne“ nicht. Sie erklärt: Wie kommt Ribot dazu, einen Diplomaten(v. d. Lancken) als unglaubwürdig zu bezeichnen, dem Deutſchland in der Vergangenheit ſein ganzes Vertrauen ſchenkte? Ribot hat dadurch tatſächlich eine Friedensmöglichkeit beiſeite geſchoben. Man kann ja ſagen, daß Ribot der Vergangen⸗ heit angehört, aber hat ein franzöſiſcher Miniſter das Recht, in dem Augenblick, in dem man hoffen konnte, ein Jahr Krieg zu erſparen, die Möglichkeit des Frie⸗ dens nicht ernſt zu nehmen? Hat er das Recht gehabt, das für nicht geſchehen zu halten, was ein ehemaliger franzöſiſcher Miniſterpräſident für durchaus ernſthaft hielt? Caillaux iſt wegen Schwätzereien vor den Staats⸗ gerichtshof geſchleppt worden. Muß nicht auch Herr Ribot für ſeine Pflichtverletzung, die Frankreich vielleicht 40 Milliarden und 300 000 Menſchen gekoſtet hat, zur Rechenſchaft gezogen werden? i Neues vom Tage. Der Volſchewismus paßt nicht für Deutſchland. 1 Berlin, 23. Aug. Der ehemalige Braunſchweigiſche Staatspräſident, der Kommuniſt Merges, erſtattete nach ſeiner Rückkehr aus Moskau Bericht über ſeine Reiſerlebniſſe in einem öffentlichen Vortrag. Er warnte vor der Anſiedelung in Rußland. Das ruſſiſche Wirt⸗ ſchaftsleben ſei nicht ſo, wie es ſein müßte. Die Le⸗ benshaltung ſei ſündhaft teuer, Papiergeld werde mit Papiergeld totgeſchlagen. Die Stimmung in Rußland ſei ſehr gedrückt. Was in Rußland geboten werde, ſei kein Kommunismus. Die Politik werde in Rußland von der kommuniſtiſchen Partei beherrſcht, die 600 000 Mitglieder zähle. Einige Hunderttauſende von ihnen ſeien aber nur Aemterjäger, Mitläufer, denen man ni trauen könne. Die ruſſiſche Methode könne in Deutſ land nicht angewendet werden. In Rußland beſtehe ein Syſtem der ſtraffen Zentraliſation, eine langweilige Büro⸗ kratie, eine Nachahmung der kapitaliſtiſchen Methode. Merges ſagte: Unſeren Antrag auf Aufnahme in die dritte Internationale haben wir wieder zurückgezogen. Wir laſſen uns von Warſchau keine Vorſchriften machen, wir wiſſen ſelbſt, was wir zu tun haben. f N Berlin, 23. Aug. Die Unabhängigen Stadtverordne⸗ ten in Berlin haben ihr Mitglied, den Rechtsanwalt Dr. Löwenſtein als Vorſtand des Schulweſens von Groß⸗ Berlin vorgeſchlagen. a 7 Der Polenüberfall in Oberſchleſien. 8 Kattowitz, 23. Aug. Die Verbandskommiſſion hat die allgemeine Entwaffnung angeordnet. Die Häuſer werden durchſucht. In der Entwaffnungskommiſſion ſind 5 5 Franzoſe, Italiener, Engländer, Deutſcher und ole. Myslowitz iſt von polniſchem Militär beſetzt. franzöſiſche Oberſtleutnant Caput, der Chef des Stabs des Generals Le Rond, in Kattowitz eingetroffen iſt, hat ſich die Haltung der franzöſiſchen Truppen geändert. Der Sicherheitswehr ſind die ihr von den Polen abge⸗ nommenen Waffen wieder zugeſtellt worden. Die von 1000 Polen in i pine eingeſchloſſene Kompagnie wurde befreit. Die Ordnung ſoll von deutſchen und polniſchen Verbänden gemeinſam bewacht werden. 0 Das Dorf Lariſchof im Kreis Tarnowitz wurde von den Polen ausgeraubt. Alles Vieh iſt geſtohlen. Eine kommuniſtiſche Bande überfiel das Rathaus in Bismarck⸗ hütte, wurde aber von der Sicherheitspolizei mit Ver⸗ luſten zurückgetrieben. Als franzöſiſche Truppen anrück⸗ ten, zerſtreute ſich die Menge. 0 1 . Krieg im Oſten. Königsberg, 23. Aug. An der oſtpreußiſchen Grenze wurde gekämoft. Bei Flammberg ſind 1500 Bolſchewiſten auf deutſches Ge⸗ biet übergetreten; ſie wurden entwaffnet. Der Narez wurde von den Polen mit Richtung auf Bialoſtok über⸗ ſchritten. Angriffe der Ruſſen auf Breſt Litowsk wur⸗ den abgewieſen, Gruſchewo iſt in polniſcher Hand. Oeſt⸗ lich und ſüdöſtlich von Lemberg machten die Ruſſen „Fortſchritte. Man glaubt, daß die Verhandlungen in Minsk ſche⸗ tern werden. Die Polen machen jetzt Gebietsanſprüche, 19 über den Vorſchlag Lloyd Georges weit hinaus⸗ gehen. a Königsberg, 23. Aug. Die Ruſſen haben den ganzen Korridor geräumt, ſie haben faſt alle Getreidevorräte und viel Vieh mitgenommen. Die deutſche Bevölkerung iſt nun der Rache der Polen preisgegeben. Der Kommunismus in Frankreich. Paris, 23. Aug. Bei einer Abſtimmung auf dem Kongreß der Staatsarbeiter in Paris blieben die Ex⸗ tremen(Kommuniſten) ſtark in der Minderheit.(Bei den Gemeindewahlen in Serbien ergab ſich in den Städten und beſonders in Belgrad ein ſtarkes Anwachſen der kommuniſtiſchen Partei.) Paris, 23. Aug. Die franzöſiſche Regierung hat die Ernennung des deutſchen Geſchäftsträgers Dr. Maher 8 0 zum Botich fter genehmigt. 8 555 1 1. N 7 Ribot ant⸗ Die Nacht zum 22. Aug. iſt ruhig verlaufen. Seit der Die Polen haben Mlawa und Prasznysz erreicht und ſtehen ſüdlich Oſtrolenka. 3 2 Vermiſchte Nachrichten Die Zuſammenkunft Lloyd Georges mit T. U. Rom, 23. Aug. menzutreffen da er ihn noch nicht kenne. Grunde muß man wohl die Pläne, welche der Zuſammen⸗ kunft allzugroße genauen Tat aachen entſprechend bezeichnen, Bedeutung beimeſſen, wohl zu Schlüſſen führen, die ni 5 utreffend ſind. Heldentumsmarken. Die franzöſiſche oſtverwaltung erlüßt 90 S Be 23. Aug. 5 Die Meldung? über ein Zuſam⸗ ein Preisausſchreiben für drei ell en auf den geforce e e und an ſolche 1 0 mentreffen de des Aeußern Dr. Simons mit das„von Frankreich im Krieg bewieſene Heldentum zum Aus- und Gewerbetreibende abgegeben werden, die 1 Lloyd Gern ti in der Schweiz wird von zu⸗ druck kommt.— Es ſollte nicht ſchwer ſein, dafür licher Unterſtützung angeſiedelt werden, oder dere ſtändiger 9 tig bezeichnet. nete Bilder z Wie wär's mit folgenden Ti. trieb 2 öffentlichen Nutzen gelegen, iſt und die An 3 N enges, 5 8 0. 5 5 d 9 ee en G 2. A: ti⸗ in der Lage ſind, auf eine andere Art ſich Pfei 1 ndar 5“der ſich ge 1 1 tt etenſchlächter) im 5 35 Keil aufhält, e. 118 95 1 Franzöſiſche J über Karlsruhe am ichnamstaa. beſchaffen. Bis die bei der Landwirtſchaftskammeg wurde nachts, in Düſternbrook von zwei bewaffneten Weg Der Graf, der über ganz ungewöhnliche Ki ſpielte, nach den„Kieler R. N.“, zu nächf ſo daß die Räuber die Waffen ſinken 5 einen der Kerle bei der Hand und drückte zuſammen, und zwar ſo, daß die Finger Ren kamen, faßte und mit deſſen eigenem Stock zuſammenbrach. Nach ihrer körßpe den die Verbrecher auch der richter! Deutſche Schan denden nennen die 12 en loſen, 1 die lichen Veber itner unter 15 Pro und ihnen Na mit 11 nan Waf„I mit dem Haus, w ngskommif ö 5 hat, geht R. zu ö 7 Wilitarpaß„Das Die Angebe⸗ gehen. W d les„ber 0 5 „verhandelt““wird, enczieh 1 ſich der 825 ffe w keit, das B doch unter Namensnennung de 5 5 5 träger eine von Angeboten ſolcher 9 n die ſi bei den Se 9e e 91 bereit erklär gegen eine entſprechende„Proviſion“ ihre volks litärpaſſes abſehen. Ehemalige vetträteriſchen Ausſagen zu machen. gen In, dem an Kunſtſchätzen reichen Schlößchen Par was ei 155 elmstal bei Kaſſel wurde der Kaſtellan von drei ne Verzögert! ebelt. Dann wurde verſucht, ihn mit it zu betäuben. 8 Wie man berichtet, hat orge perſönlich den Wunſch geäußert, mit Giolitti zuſam⸗ es würde dies tit t eiſe rnem 0 aus worauf er den anderen Angeifer an der „die ſich durch das Schloß führen ließen, Zoden geſchlagen und mit einem mitgebrachten Hand⸗ Dabei ſind die Männer, den auf eine Beraubung der Kunſtſchätze etört worden, denn ſie verließen eilends das Schloß noten u mzuwechſeln. 955 0 hergeſtellt wurden, wurden Giolitti. fälſchte Pfundnoten beſchlagn ahmt. Lloyd Ge⸗ Verſenkung der deutſchen Kriegsſchiffe. gemeldet, die Aus dieſem hinausgeſendet werden, als nicht den England ſiche zeitung“ wird ſchon jetzt, unab ungen der eng ö 5 Mengen haben. Es wird erklärt, liſche Vorſchüſſe in bedeute von, de aß den G 8 nder — Militärrentner. überfal⸗ einer ätzenden die es nach abgeſehen ſehen. verſuchte, bei einer Berliner Großbank gefälſchte engliſche Pfund⸗ In der Druckerei, in der die falſchen No⸗ an Amerika aus ſollen mit Volldampf und feſt gebunden en um der amerikaniſchen ſcheiben bei einem großen Flottenmanöver zu dienen und ducch Geſchützfeuer und Torpedos verſenht ſich rufſiſchen Flachs. 1 die engliſchen Lein ing mit Kra ruſſiſchen Flaches für Lokales. die Reichs Staats- 8 Gemeindebehörden n bei den Abwicklungsſtellen auf die Ausfertigung ihres 1 Deshalb ſei es empfehlenswert, wenn auch die Pripatftemen von der Vorlegung des Militärpaſſes ab⸗ — Aufſchub der Tabakbeſteuerung. Das Reichs⸗ finanzminiſterium hat die bisher geltende Ermäßigung für zwei Millionen Mark ge⸗ Aus Wa ſhington wird Die leferten deutſchen e Steuern ins Flotte als Ziel⸗ 5 Pferdevermittlung. längſt beendet. Die aufgehört. zu werden. Der„Deutſchen Tages⸗ nduſtriellen welche n Verlauf die Verhand⸗ ſſin nehmen werden, Beteiebe geſichert Flachsbauern eng⸗ reits in Händen hätten. mehr vorgemerkt werden. Höhe be der deutſchen landwir delsgebräuche Renten der Mili⸗ werden mit dem eifachen Betrag der miniſters für Ernährung und L eine Senkung d nommen. F lungskoſten, von der Vorlegung des Mi⸗ Weilitärperſonen drän⸗ Senkung der Preiſe für ſtrie nicht gedacht werden könne. ung in der Abwicklung ver⸗ halten. Jedenfalls keine Rede ſein. für der für den Herbſt benötigten — Die Schuhverteuerung. Der Verband dell Schuhwarenhändler hat gegen die beginnende neus! gerung der Schuhwarenpreiſe Proteſt erhoben. Demobilmacht Zuweiſung von Pferden dun Militärverwaltung an die bad. Landwirtſchaftskamm Die der Landwirtſchaftskammer zugen 0 Pferde ſollen in erſter Linie an Kriegsverletzte, W — Die Düngemittel preiſe. Der Ausſchuß füt ſchaften hat in ſeiner Sitzung am 20. der Frage der Düngemittelpreiſe bef dci und bei auch zu den verſchiedenen 05 ußerungen 9 Landwirtſchaft der Preiſe für Düngemittel Stellunſ Die anweſenden Vertreter der Induſtrie Deut ſchlands erklärten hierbei einſtimi ie in Anbetracht der heutigen ungemein hohen 0 die durch das ſtarke Steigen der für Kohlen und Löhne herbeigeführt werden, au Düngemittel ſeitens der Veri, Auch für die Zeit würde es die größten Schwierigkeiten machen u Düngemittelpreiſe auf ihrer gegenwärtigen Höhe könnte von irgend einer au geringen Senkung der Preiſe auf lange Zeit Mit Rückſicht hierauf dürfte die Landwirtſchaft empfehlen, Düngemittel 1 ban il liegenden Anträge um Zuweiſung eines Pferds— werden können, würden, falls keine 8 8 Deck folgt, Jahre vergehen. Neue Anträge können dahen. e 1 e des bete Düngel! 0 1 175 N iign ung t f mit der wanden. Der Kaſtellan iſt ſchwer verletzt. der neuen Tabakſteuern bis zum 1. April 1921 ver⸗ Zillionen gefüälſchte Pfundnoten beſchlagnahmt. Die längert. Die wucheriſchen Zigarrenpreiſe werden aber zögern, zumal die Gefahr einer Erhöhung der * riminalvoftzei verhaftete einen Jalſchmünzer. als er ſelbſtverſtändlich weiter beſtehen. i ten zum 1. Oktober noch nicht völlig beſeitigt iſt f Bekanntmachungen 3 Lebenamiitelzmt.. Del rlüchgängigen Preisen der Gemeinde Seckenheim Am Hlittwoch, den 25. Auguſt 1920 nach adlags von 6—7 Uhr werden auf dem Rathaus Zimmer 9 mehrere Herrenanzüge ſowie mehrere Meter Hersenanzugsſtoff zu billigem Preis gegen Barzahlung abgegeben. Seckenheim, den 23. Auguſt 1920. Fürſorgeamt: Koch Die Reviſion des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung für das Jahr 1920 betr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Beteiligten, daß mit der Reviſton des Ka⸗ taſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Un⸗ fallverſicherung begonnen wird. Wir fordern daher alle diejenigen, deren Betrieb im Laufe des Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche die Verſetzung in eine höhere oder niedere Beitragsklaſſe be⸗ dingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder eingeſtellt haben, hiermit auf, dieſe Veränderung auf dem Rathaus dahier— Zimmer Nr. 3 binnen 8 Tagen anzuzeigen. Das Kataſter liegt während dieſer Zeit zur Einſicht offen. Seckenheim, den 23. Auguſt 1920 Bürgermeiſteramt: Ro ch. Wir weiſen hierdurch ausdrücklich darauf hin, daß die Wohnungskommiſſton lediglich nur an ſolche Intereſſenten Wohnungen zu⸗ weiſen kann und darf, die vom Mieteinigungs⸗ amt durch ergangene Entſcheidung als Woh⸗ nungsſuchende anerkannt wurden. Es iſt alſo völlig zwecklos an die Wohnungskom⸗ miſſion heranzutreten, bevor das Mieteinigungs⸗ amt entſchieden hat. Anträge an letzteres ſind auf dem Rat⸗ haus Zimmer 7 zu ſtellen. Seckenheim, den 28. Juli 1920. Gemeinderat: Koch. Submiſſion. Stellung der Gemeindefuhren betr. Das Führen des Biefwagens und des Kanalwagens, ſowie die übrigen Gemeindeſuhren für das Jahr 1920 werden in öffentliche Submiſfion vergeben. Die bezügl. Bedingungen können auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 eingeſehen werden. Angebote müſſen getrennt für Gieſſ⸗ magen, Ranalwagen und den übrigen Gemeindefuhren längſtens his zum 1. Feptember 1920, mittags 12 Ahr bei uns eingereicht ſein. Im Falle einer Aufhebung des Ge⸗ meindefuhrbetriebs ſind die Submittenten an ihre Angebote gebunden. Seckenheim, den 24. Auguſt 1920. Gemeinderat: Koch Zugelaufen 15 bei Jakob Frey, Herdtſtraße 9, abzuhole ziſt ein Zund. Seckenzeim, den 28. Auguſt 1920. Bürgermeſteramt: Koch. re eee r Drusch-Roblen. Sämtliche Landwirte, bei denen der Frühdruſch beendet und zum zweiten Male die Dreſchmaſchine benötigen, müſſen ihren Kohlenbedarf bis ſpäteſtens Donnerstag, den 26. ds. Mts. beim Lebensmittelamt anmelden. Lebensmittelamt. Anmeldung der Einzelperſonen. Morgen Vormittag während der üb⸗ lichen Geſchäftsſtunde müſſen ſich ſämtliche Einzelperſonen zwecks Verſorgung mit Brenn⸗ material beim Lebensmittelamt anmelden. Spätere Anmeldungen finden keine Berück⸗ ſichtigung. Lebensmittelamt. Am Mittwoch, den 25. ds. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Wilh. Stengel, Wilhelmſtr. 42 die Nummern 411—850 gegen Abgabe des Ab⸗ ſchnittes 4 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Braun⸗ kohlen⸗Brikett zum Preiſe von 17.30 pro Zentner in folgender Einteilung: Nr. 411 bis 600 von 4 bis 5 Uhr nachm. 60¹ 1 5* f* 5 5.. 70¹ 850 Die Kohlen der Aigen le Nr. müſſen an dem Tage beſtimmt abgeholt werden. Lebensmittelamt. 5 Aehtung! Achtung! Elektroanstalt B. Jörger ich ab 15. August mein bisheriges Instal- lationsgeschäft für Stark- u Schwachstrom vergrößert habe. richtungen von Maschinen jeder Art und Grölle, Lichtinstallationen in verschiedener Motoren, Reparatur von Kochtöpfen und Bügeleisen, Lieferung von Beleuchtungs- körper und Glühlampen. Ferner bringe ich meine n empfehlende Erinnerung. Frole Vurnerſchaft Jemenbelm. Heute Abend nach der Turnſtunde Spieler- Versammlung zwecks Aufſtellung 1 5 e Der Fußballſpiellelter. Rathellscher A ee und Donnerstag Abend von ½7 Heute u Abr ab Fussball- Training. Donnerstag Abend Spieler⸗Rerſamenlung iz„Adler“. 4 f 55 3 5— Der Einwohnerschaft zur Kenntnis, daß 15 1. Anlegen von Motor- 1 anlagen jeder Gröe und Spannung, Ein- Ausführung, Klingelanlagen, sämtliche ein- schlägige Reparaturen wie Umwicklung von kuenalee und Zwfalalons-cengün ungmänner-Verein nach dem Training kauft der Kluge nur das Beſte, denn das Schlechte wird wertlos. Nehmen Sie daher für Ihre Schuhe nur 0 Feb: Nigrin mit Banderole, denn er ſst aus reinem Terpentinödl ohne Ersatzsstoffe herge stellt, erhält daher die teuren Schuhe weich und dauerhaft und glänzt auf den ersten Bürstenstrich. Dr. Gentner Rotstern Bleichsoda ist zum Putzen und Einweichen der Wäsche unübertroffen. 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Volk int Alter von 67 Jahren, heute Mittag ½ 12 Uhr, nach langem schwerem Leiden, sanft verschie- den ist. Seckenheim, 23. August 1920. In tiefer Ti auer: Familie Georg Schreck 15 Adam Adler 5 Georg Brauch „ Anton Schreck Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, den 25. ds. Mts., nach- mittags 5 Uhr, vom Trauerhause T. V. Ladenburg. längſtens 28. d. Mis. Die Mitglieder werden 25670 Bedarf an Fußringe für ſchrifrlich oder mündlich anzumel 15 Otta Probi, Schr d Un et 05 den. fil l. beim r Won“ 0 0. Riedstraſſe 26 aus, statt. Wasser- dichte Hell A Sefirksurrxin zuauuhrim des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Friegsteiluehmer u. 5 Hriegohinterbliebenen Bezirksgruppe Seckenheim. hat zu verkaufen UAUnſeren Mitgliedern die tieftraurige Nach- richt von dem Ableben unſeres„ mit und ohne Ib 50% wasserdichte Wagende“ Johann Rheins Winelmstraße 5. 2 Albert Schüßler* der infolge ſeiner Verwundung ſeit Weihnachten 1919 im La grett Singen dahinſtechte, bis ihn am 20. d. Mts. der Tod von ſeinen ſchweren 5 Leiden erlöſte. Möge ihm die Erde leicht ſein! Der Obmann. — Hechnungen in fauberer Ausführung liefert“ Mg. Zimmermann? 75 5 0