12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Abonnementspreis: Monatlich 4.—& mit Trägerlohn. Dich die Poſt beige t Ouartal täglich Tagesſchau. Pen! ode ort er ber rw cht J enz die Bong en ines d 1 90 0 en Tagen weitere Staatsmänner erwartet. uf ein geg der ile in Oppeln ſtattgefundenen Beſprechung mit 5 alliierten Kommiſſion wurde beſchloſſen, daß die 9 cher ei 55 1 5 eine er Lealewelei Oberſchleſien verläßt und eine zu glei⸗ erteill ehr i aus Deutſchen und Polen gebild le Sicherheits⸗ are Stelle tritt. 5 Ihle„J Juſammenbruch des polniſchen Aufſtandes iſt, wie in den hart meldet, endgültig. Die Sicherheitspolizei hat urg— bedrohten Kreiſen Oppeln, Roſenberg u. Krenz⸗ fende Waffen erhalten. Durch das Eingreifen und chen Truppen ſind Rybnik, Loslau und Sohrau der ungetach die Eiſenbahnſtrecke Gottſchalkowitz⸗Ples iſt 171 urder fährdet. Das Stickſtoffwerk Thorkow und der i tten, von gnach Kämpfen, bei denen die Polen 14 Tote N Sicherheitspolizei und Franzoſen beſetzt. . D e bſich 557 der auf deutſches Gebiet übergetretenen Ruſſen aan 30 000 Mann erhöht. N Fburg 2 Zeitungsmeldungen aus Moskau und Pe⸗ ul ihließun zufolge hat die bolſchewiſtiſche Regierung die lenken in Peiner großen Anzahl nicht lebenswichtiger Fa⸗ Ad cr i die ersburg und Moskau angeordnet, um alle Ar⸗ Armee einzustellen. An alle Männer bis zum be Lebe a ehle erging ſind in den letzten Tagen Einberufungs⸗ nen wünamittelb. 0 5 ler der ar nach dem Beſuche des britiſchen Geſchäfts⸗ t 8, 4 1 Lound i enderſon, im Miniſterium des Aeußern hat Mil⸗ ein. der Botſchafterkonferenz an Sir Reginald er Artitlenramm gerichtet, um ihn daran au erinnern, merken kel 104 des Verſailler Vertrages Polen das „was unt, frei über den Hafen von Danzig zu ver⸗ Tower 1 Import und den Export betrifſt. Sir Regi⸗ Versie deshalb gehalten, mit allen Mitteln, die teten. gung ſtehen, für die Wirkung dieſes Rechtes ug der Er hat aus dieſem Grunde auch für die Aus⸗ el die uz Schiffe zu ſorgen. em Jahn in We Beſprechung zwiſchen Giolitti und Millerand det enmenknats⸗Weins Mitte September ſtattfinden. Die 1 wäterf bat Millerand und Lloyd George fin⸗ Oberſchleſien. — Ein Ultimatum der deutſchen werk. B Arbeiter. en Mandanten, 26. Aug. Die deutſchen Partei⸗ und Ge⸗ im uiid de Rond unverlangten in einer Beſorechung bei Ge⸗ ein zan nan letzt e mit aller Schärfe, daß die interalliierte Kom⸗ 19% dn ecmitteendlich durchgreiſen ſolle. Wenn bis Donners⸗ abe ganz ſo a 3% Uhr keine Veränderung eintreten würde, 7 Di e Lage in Ober „ ie c ien Harken deutſcher Seite der Generalſtreik in ſeiner ind— urchgeführt werden. 1 d Ber Franzoſen ſind immer noch paſſiv. . in. 26. Aug. Wie aus Oberſchleſien gemeldet Bürgermeisterämtfer Seckenheim, Jlvesheim,.“ ., 58 ackarhausen und Edingen Freitag, 27. Auguſt 1920. Juſrrattonspreis: Die einſpattige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. N 19 3 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 0. Voftſcheckko nn! Narlsruße Nr. 119. g— mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 5 i N—...——..ꝛ.ñ. H————ê—. g wird, ſetzten die italtieniſchen Truppen die Entwaffnungs⸗ aktion energiſch fort, während ſich die Franzoſen noch immer paſſiv verhalten. Die Nachricht über den Anmarſch einer tauſend Mann ſtarken Bande auf Ratibor beſtätigt ſich. Da jedoch die Stadt eine italieniſche Beſatzung hat und die Be⸗ völkerung von Rtibor faſt ausſchließlich aus Deutſchen be⸗ ſteht, iſt für die Stadt nicht zu fürchten. Die zu General Lerond geſandte Kommiſſion der Gewerkſchaften und politi⸗ ſchen Parteien hat die bindende Zuſicherung erhalten, daß die Entwaffnung der Zivilbevölkerung durchgeführt wird. Die polniſchen Arbeiter haben beſchloſſen, den Streik abzu⸗ rechen. 125 Entſpannung in Oberſchleſien. T. U. Berlin, 26. Aug. Nach hier vorliegenden Meldun⸗ gen hat General Le Rond die deutſchen Beſchwerden zur Kenntnis genommen und in verbindlicher Form die Zu⸗ ſicherung gegeben, die den deutſchen Forderungen durchaus gerecht wird. Es iſt daher zu erwarten, daß die Streik⸗ drohung nicht zur Ausführung gelangt. Polniſch⸗ruſſiſcher Krieg. Kämpfe an der Oſtgreuze. DW. T. B. Allenſtein, 26. Aug. Nach Meldungen des„Al⸗ leuſteiner Volksblattes“ ſind außer 300 Polea, die bei Friedrichshof die Grenze überſchritten haben, in der Gegend von Dombrowo 6 polniſche Offiziere und etwa 100 Sol⸗ daten auf deutſches Gebiet übergetreten. In dem Abſchnitt Johannesburg haben bisher etwa 15000 Ruſſen die deutſche Grenze überſchritten. Die Zahl der dort übertretenden Ruſſen wächſt beſtändig und die vorhandene Beſatzung ge⸗ nügt nicht, um eine ordnungsmäßige Entwaffnung der Uebergetretenen vornehmen zu können. Die Ruſſen geben an der Grenze ihre Gewehre ab und gehen unbewacht, ſo⸗ weit ſie nicht auf deutſche Poſten ſtoßen, nach Oſtpreußen hinein, indem ſie von der Bevölkerung Lebensmittel erbet⸗ teln, zu plündern anfangen und ſo zur Landplage werden. Nach einer weiteren Meldung des Blattes iſt in Choreele, das ron den Polen beſetzt worden iſt, der größte Teil der hauptſächlich aus Juden beſtehenden Bevölkerung von den Polen niedergemacht worden. Für heute iſt eine Reihe von Hinrichtungen der zurückgebliebenn Bewohner der Stadt angeſetzt worden. a Deutſchland. Gebührenſtaffelung im Fernſprechverkehr. Die Proteſtbewegung gegen die Ueberteuerung des Tele⸗ phons ſcheint die Reichspoſtverwaltung doch zu einigem Nach⸗ denken über die Möglichkeiten vorzunehmender Reformen veranlaßt zu haben. So wurde jetzt auf eine im Reichstage eingebrachte„Kurze Anfrage“ betr. einer evtl. Aenderung des Fernſprech⸗Gebührengeſetzes vom Reichspoſtminiſter eine ſchriftliche Erwiderung gegeben, in der es heißt: 5 „Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß der Abgang an Sprechſtellen nicht ſo groß werden wird, wie er bei der Ver⸗ anſchlagung der aus der Gebührenerhöhung ſich ergebenden Mehreinnahmen angeſetzt worden iſt. Ein Einnahmeaus⸗ fall gegenüber dem Voranſchlage tritt jedenfalls nicht ein. Im ganzen ſind von 169 398 Sprechſtellen, die am 1. Mai im ganzen Reich vorhanden waren, 16 266 oder 7,5 v. H. gekün⸗ digt worden. Die Antwort geht dann auf die Erleichterun⸗ gen ein, die für die Zahlung des einmaligen Beitrags ge⸗ währt werden, und führt aus, daß dieſe Erleichterungen den Beweis erbrächten, daß die Verwaltung nicht daran denke, durch engherzige Maßnahmen den Verkehr abzudroſſeln, ſon⸗ dern daß es ihr nur darauf ankomme, die Mittel aufzu⸗ bringen, die notwendig ſeien, um den dantederltegenden Fernſprechbetrieb ſo zu verbeſſern, daß er den Bedürfniſſen der Teilnehmer genüge. Es liegt daher, ſo heißt es dann, kein Anlaß vor, das Geſetz betr. Telegraphen⸗ und Fern⸗ ſprechgebühren, vom 6. Mai 1920 ſogleich zu ändern. Die Reichsregierung betrachtet jedoch die gegenwärtige Rege⸗ lung des Fernſprechgebührenweſens nur als einen durch den Zwang der Verhältniſſe gebotenen vorübergehenden Be⸗ helf und wird ſobald als möglich einen neuen Fernſprech⸗ tarif vorlegen. 4 In Ausſicht genommen iſt die Erhebung einer Anſchluß⸗ gebühr, die nach der Größe der einzelnen Netze, entſprechend den Selbſtkoſten der Verwaltung bemeſſen wird, und einer Geſpächsgebühr, die in mehreren Stuſen nach der Zahl der vermittelten Geſpräche geſtaffelt iſt. Daß für große Ge⸗ ſprächszahlen außerdem ein gewiſſer Nachlaß gewährt wird, entſpricht anerkannten kaufmänniſchen Grundſätzen, nach denen der Tarif aubgebaut werden ſoll. Es darf indeſſen nicht erwartet werden, daß der neue Tarif allgemein eine weſentliche Verbilligung des Fernſprechverkehrs zur Folge haben wird. Um Unterlagen für den neuen Tarif zu ſchaffen, ſind noch umfangreiche Erhebungen, namentlich Zählungen der Geſpräche erforderlich.“ a 10 Die Brotgetreidebewirtſchaftung. h Der Ausſchuß für Volkswirtſchaft verhandelte am Don⸗ nerstag nachmittag weiter über die Brotgetreidebewirtſchaf⸗ tung. Der Vertreter der Regierung erklärte nochmals, daß im Eigenverbrauch beim Hafer kein Landwirt beſchränkt werden ſoll, daß man dem Antrage der bürgerlichen Par⸗ teien, bis zu einer Geſamtbeſitzfläche von 10 Hektar die ge⸗ erntete Gerſte vollſtändig freizugeben, von da an aber einen Teil der Gerſte progreſſiv zu erſaſſen, nicht zuſtimmen könne, daß man dagegen die teilweiſe Freigabe von Gerſte möglichſt wohlwollend behandeln würde. Ueber den Antrag einer Partei, die Brotration auf 260 Gramm täglich baldmög lichſt zu erhöhen, und die Ausmahlung des Brotgetreides auf 85 v. H. herabzuſetzen, ſoll in der erſten Sitzung der zweiten Ferientagung des Ausſchuſſes für Volkswirtſchaft am 6. September beraten und Beſchluß gefaßt werden. Sowohl für die Heraufſetzung der Mehlration auf 260 Gramm täg⸗ lich für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung als auch für die Herabſetzung der Mahl uote zur Verbeſſerung des Bro⸗ tes und zur Gewinnung von Kleie für die Viehfütterung ſprach ſich der Abgeordnete Duſche namens der Fraktion der Deutſchen Volkspartei aus. Nur müſſe man die Gewißheit haben, daß die Reichsregierung nicht wieder gezwungen ſei, wie verſchiedentlich vorgekommen iſt, im Frühjahr, mithin in der ſchwierigſten Ernährungsperiode, die Brotration herabzuſetzen und die Mahlquote hinaufzuſetzen. g Die Eiſenbahner gegen die Ueberwachungsausſchüſſe. T. U. Berlin, 26. Aug. Im Reichsverkehrsminiſterium traten am Dienstag nachmittag Vertreter der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, der Reichsgewerkſchaft der Eiſen⸗ bahnbeamten und des allgemeinen Eiſenbahnverbandes zu⸗ ſammen, um gegen die Einſetzung des Reichsausſchuſſes und von Ortsausſchüſſen Stellung zu nehmen, die von Nicht⸗Eiſenbahnern und Angehörigen politiſcher Parteien durchſetzt ſind und die deshalb leicht den Verdacht erwecken könnten, daß ſie nicht lediglich von ſachlichen Grundſätzen, ſon⸗ dern von parteipolitiſchen Erwägungen beeinflußt werden. Die Stellung der Verbände iſt:„Die Eiſenbahn den Eiſen⸗ bahnern!“ Aus dieſem Grunde haben die genannten Ver⸗ bände ihren Mitgliedern die Anweiſung gegeben, die neu⸗ geſchaffenen Eiſenbahnüberwachungsausſchüſſe nicht anzu⸗ erkennen und ſich um ihre Anordnungen nicht zu kümmern. We 9 8 0 a ſſen Bild trägſt du im Herzen? 5 Roman von Erich Ebenſtein. B(Nachdruck verboten.) 0 kin ſtets als Ich habe wenigſtens Kleinigkeit, Neid und Bos⸗ 10% n fen muß Feinde betrachtet, die jeder ehrliche Menſch be⸗ beſuchen Aber laſſen wir das. Werden Sie mich ein⸗ 139 ieber Baron? Die Reviere von Neugedingen gg Allerd: aus ſtoßen ja, glaube ich, aneinander?“ oer, Gidings. J 5 5 ew. Hohei ch werde mir mit Vergnügen die Ehre „Sie werd it baldigſt aufzusuchen.“ a mn finden en es allerdings recht einſam und primitiv J Lang erfrau„, fuhr Magelone fort.„Denn außer meiner elus neund einem Diener wird mich nur die Gräfin „Die( e Hubertushaus begleiten.“ ofen Lampelius 11? Warum gerade ſie?“ entfuhr alhiſch ert wider Willen.„Iſt ſie Ihnen denn gar ſo „Jale Hoheit?“ me klei 10 44%“ 05 haben Spauſe trat ein. Dann ſagte Magelone ruhig: 1% tie eigentlich gegen meine Hofdame, lieber ö d doch üti cht. Was Ted getan g“ ſonſt ſtets gütig und gerech a Wil, Nichts ich * dazu e ahnlichen doch aber ein Grund vorliegen! Sie wichen uu we Aber die rage über Lore Lampelius ſchon einmal cen dig zu ke Gründe, die Sie damals anführten— Lore Fe hube eigenen— ſtimmen nicht! Man ſagte mir, zwi⸗ 00 b gi her 405 und der ehemals Lampeliusſchen Beſitzung be bei ind hier n ſehr lebhafter Verkehr beſtanden. Lore ſei en bei de ſo 105 zu Hause geweſen, wie Ihr Neffe Felix ... ie iſt mir eben unſym⸗ 9 lich 5 . dafür de ja„ gewiß. Aber doch nicht die Menſchen ſelbſt. 15 bann. daß Lores Mutter viele Fehler beſitzt, aber das arme Mädchen nicht, das ſicherlich am meiſten darunter leidet! Ich fürchte ſehr, Sie begehen ein ſchweres Unrecht, indem Sie ſie eines Freundes berauben, auf deſſen Schutz ſie mindeſtens als Tochter ihres Vaters An⸗ ſpruch hätte!“ Magelone hatte erregter geſprochen als ſie eigentlich wollte. Es war ihr nicht entgangen, daß Roſenſchwert wie auf Nadeln ſaß und am liebſten die Flucht ergriffen hätte. Das beunruhigte ſie namenlos. Wußte auch er etwas von dem Klatſch über Egon und Lore? Glaubte er am Ende daran? War es das, was ihn zu Lores Feind machte? Sie war ent⸗ ſchloſſen, der Sache um jeden Preis auf den Grund zu kom⸗ men. „Nun, lieber Baron, warum ſchweigen Sie? Wiſſen Sie mir gar nichts zu erwidern?“ „Darf ich fragen, Hoheit, wo dies Verhör eigentlich hin⸗ aus ſoll? Schließlich iſt die Gräfin Lampelius doch keine ſo wichtige Perſon...“ antwortete Roſenſchwert mit einem ungeſchickten Verſuch, die Sache ins Scherzhafte zu lenken. Aber Magelone unterbrach ihn ſehr ernſt. „Doch. Mir iſt ſie wichtig. Ich betrachte ſie als Freun⸗ din und kann nicht dulden, daß man meine Freunde mißachtet. Mindeſtens will ich klar ſehen. Darum frage ich Sie noch ein⸗ mal: Was haben Sie gegen Lore?“ „Aber nichts, Hoheit! Ich verſichere Sie, ich wünſche der Gräfin nur Gutes.“ „Dann iſt es alſo nicht wahr, daß Ihr Neffe ſich um ſie bewarb und Sie ihm dieſe Heirat einfach verboten?“ Roſenſchtwert wurde dunkelrot, aber er ſenkte den Blick nicht. 0„Das iſt allerdings wahr— ich muß es zugeben. Ich ſah kein Glück für Breda in dieſer Verbindung.“ „Weil Lore Lampeliis arm iſt?“— „Nein. Nicht deshalb. Sie paßt eben nicht für ihn auch ihre Mutter wäre ewig ein Hindernis auf dem Weg zu häuslichem Frieden geworden.“ Magelone ſah den alten Freund kopfſchüttelnd an. 5 „Ich erkenne Sie gar nicht wieder, Baron! Sie, der Weiſe, Vielerfahrene, kennen Liebe ſo wenig, daß Sie um ſolch einer rein perſönlichen Meinung willen zwei Herzen von⸗ einanderreißen! Wie nun, wenn beide dauernd elend wer⸗ den dadurch? Müſſen Sie ſich nicht ſchwere Vorwürfe machen, das Glück dieſer zwei Menſchen zerſtört zu haben durch Ihr Dazwiſchentreten?“ Roſenſchwert preßte die Lippen zuſammen und ſchwieg. Baronin Dina aber, die dem Geſpräch erregt gefolgt war, 355 ſich bisher einzumiſchen, kam ihrem Bruder nun zu ilfe. „Nun, dieſen Vorwurf braucht ſich Franz wohl nicht zu machen! Aus dem einfachen Grund, weil Felix ſich an ſein en Proteſt gar nicht kehrte. Wir wiſſen aus ſeinem eigenen Mund, daß er Lore unmittelbar vor ſeiner Abreiſe ins Feld einen Heiratsantrag machte, aber abgewieſen wurde. Der arme Junge kränkt ſich genug darüber!“ „Abgewieſen!“ Magelone war bis in die Lippen hinein erblaßt. Zitternd erhob ſie ſich, die Augen angſtvoll fragend auf Roſenſchwert gerichtet. „Sie— ſie ſelbſt hat ihn abgewieſen?. Warum?“ Diesmal ſenkte Roſenſchwert den Blick vor den klaren, blauen Augen, die ſo durchdringend die ſeinen ſuchten. „Ich... weiß es nicht, Hoheit.“ „Das heißt— Sie wollen es mir nicht ſagen! Aber Sie wiſſen— Sie ahnen es mindeſtens! Hinter allem, was Sie ſprachen, ſteht eiwas, das Sie mir— gerade mir gegen⸗ über— nicht den Mut hatten, zu berühren—“ „Hoheit!!?“ Roſenſchwert ſchnellte erſchrocken empor. „Welche Gedanken—“ Magelone legte raſch die Hand auf ſeinen Arm. „Still! Ich will nicht, daß Sie ſich zu einer Lüge zwin⸗ gen um meinetwillen. Ich flüchtete heute zu Ihnen, weil Egon mir ſagte, wenn ich je eines Freundes bedürfe, ſolle ich nach Neugedingen gehen. Aber ich vergaß, daß Sie ja vor allem— ſein Freund ſind! Und nun Gott befohlen“ ſie drückte ihm und der Baronin haſtig die Hand. Ihre Lippen zuckten, ein weher Schimmer umflorte ihre Augen.. Das was ich erfahren wollte, habe ich ja nun doch erfahren Gortſetzung folgt.) e Eine Sitzung ſämtlicher Ernühr a W. T. B. Berlin, 27. Aug. Nach der Rückkehr des Reichs⸗ ernährungsminiſters Hermes aus London iſt eine Sitzung ſämtlicher Ernährungsminiſter in Berlin in Ausſicht genom⸗ men. Bei dieſer Sitzung ſollen Maßnahmen für den Ueber⸗ gang zur freien Bewirtſchaftung von Fleiſch und Kartoffeln, die Verſorgung mit Brotgetreide und deſſen Zuſammen⸗ ſtellung, die Regelung des Vertriebes von Bier und die zukünftige Zuckerbewirtſchaftung zur Behandlung kommen. Außerdem ſtehen noch Maßnahmen zur Verhütung von Preistreibereien anläßlich der Lockerung der Zwangswirt⸗ ſchaft, die Ausgeſtaltung der Preisprüfungsſtellen ſowie des Eintretens der Landwirtſchaft für Einhaltung der Interims⸗ preiſe auf den, freigegebenen Gebieten auf der Tages⸗ oroͤnung. Um die Ausdehnung des Reichsamneſtiegeſetzes. T. U. Gotha, 26. Aug. Nachdem in der geſtrigen Sitzung der Landesverſammlung die bürgerlichen Parteien die Ausdehnung des Reichsamneſtiegeſetzes auf das Land Gotha abgelehnt hatten, legten die unabhängigen Mitglieder ihre Maadate nieder, wodurch das Haus beſchlußunfähig gemacht wurde. Ob Neuwahlen ausgeſchrieben werden, hängt von den nächſten Entſchließungen der Landesverſammlung und der Landesregierung ab. Die Kontrolle der Ententetransp Der 2 erheitspolizei 91 0 em die ſchwere 9 nenwerfer und grangten entladen wo Für die geflüchteten Oberſch T. U. Berlin, 26. Aug. Der deutſche Bev den Abſtimmungs! Oberſchleſien und der der Provinz Ol n in Breslau ſind e den, alle er mittel zur Fürſorge aus den Beſtänden mit zur Verfügung zu ſt 8 eſen worden, in weitgehendem Maße darauf N, daß Familien und Einzelperſonen, die durch Terror gezwungen find, Haus und Hof zu v e Not leiden. (T eto ⸗Polenbewegung im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Indu⸗ ſtriegebiet. Bochum, 26. Aug.(Vorwärts.) Induſtriegebiet macht ſich eine ſteigende Bewegung radikale Polentum bemerkbar, die in einer von 1000 Perſonen beſuchten Proteſtverſammlung ihren fand. Es wurden Reſolutionen angenommen, in ie Ausweiſung der radikalen Polen⸗Agitatoren und liſten, als auch der nach der Revolution eingewan⸗ holen, ſcharfe Kontrolle des polniſchen Umzugsgutes, zuahme der polniſchen Sparkaſſen⸗ u. Bankguthaben Astauſch der deutſchen Guthaben in Polen, Kontrolle polniſchen Verſammlungen und das Verbot polniſcher nge und Provokationen gefordert wird. Drohender Hafenarbeiterſtreik. WB. Hamburg, 26. Aug. Der Hafenbetriebsverein hat die Forderung der organiſierten Hafenarbeiter auf Erhö⸗ hung des Tageslohnes von 48 auf 60 M. abgelehnt. Die Arbeiter beſchloſſen, an ihrer Forderung feſtzuhalten und gegebenenfalls am 1. September in den Nusſtand zu treten. Die Hafenarbeiter von Bremer, Bremerhafen und Norden⸗ ham und andere Häfen haben ſich dem Vorſchlage der Ham⸗ burger augeſchloſſen, 8 Koffer diebſtahl. T. U. Berlin, 26. Aug. Auf dem Stettiner Bahnhof wurde einer Dame an der Bahnſteigſperre, während ſie ihren Koffer einen Augenblick aus der Hand geſtellt hatte, dieſer unter ihren Augen geraubt. Der Koffer enthielt für 100 000 M. Wertſachen, darunter eine Halskette mit 350 Per⸗ len. Der Täter entkam unerkannt. N 0 agel! e 8 Im rheiniſch⸗weſt⸗ 7 85 2 Eine neue deutſche Note. „W. T. B. Berlin, 27. Aug. Der Vorſitzende der deutſchen Friedensdelegation in Paris hat geſtern dem Präſidenten der Friedenskonferenz in Anſchluß an die Note vom 21. luguſt folgende weitere Note überreicht: Die Lage im ober⸗ ſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet hat ſich ſeit dem 21. Auguſt in bedrohlicher Weiſe ſchlimmert. Von ſiebzehn Kreiſen, die unter interalliierter Verwaltung ſtehen, ſind ſieben, darunter der geſamte Induſtriebezirk, von bewaffneten Auf⸗ rührern heimgeſucht, die an vielen Stellen die tatſächliche Gewalt an ſich geriſſen haben. Durch die Unruhen iſt in der Kohlenförderung, auf die Deutſchland zur Erfüllung der in Spa übernommenen Verpflichtungen anerkannter⸗ maßen angewieſen iſt, eine bedenkliche Stockung eingetreten. Damit wächſt die Gefahr eines Stillſtandes der Induſtrie und vermehrte Arbeitsloſigkeit. Gewalttaten gegen die deutſche Bevölkerung ſind an der Tagesordnung. Es wird gemeldet, daß ſich alliierte Truppen mit Aufrührern ver⸗ brüdert haben. Die Sicherheitspolizei, die im Dienſte der interalliierten Kommiſſion Blut und Leben gegen die beſſer bewaſſueten Aufrührer einſeen mußte, iſt trotz ihrer Hilfe⸗ rufe ſtellenweiſe ohne Unterf eng gelaſſen worden. Die interalliierte Kommiſſion hatte bei der Uebernahme der Verwaltung in Oberſchleſien bekannt gegeben, daß ſie alle Unruheſtifter, wer ſie auch ſein mögen, rückſichtslos und ohne Gnade verfolgen werde. Alle diejenigen, die den Frieden und die allgemeine Ordnung ſtören, revolutionäre Komplotte verſuchen, offen oder heimlich zum Widerſtande egen die Verwaltung aufhetzen, ſollten auf das ſtrengſte eſtraft werden. 5 Der Zuſtand, in dem ſich heute daß Land befindet, ſteht mit dieſer Kundgebung in Widerſpruch. Er widerſpricht aher auch dem Vertrage von Verſailles, nach deſſen Beſtim⸗ mungen die interalliierte Kommiſſion die Pflicht hat, das Land zu ſchützen, die Ordnung aufrechtzuerhalten und die Bewohner vor Schaden an Leben und Eigentum zu be⸗ wahren. Wiederholt hat die deutſche Regierung die Auf⸗ merkſamkeit der interalliierten Kommiſſion und der ver⸗ hündeten Hauptmächte auf die Bewaffnung der polniſchen Vereine gelenkt. Sie hat durch anthentiſche Dokumente den Nachweis erbracht, daß von polniſcher Seite, offenbar um die Abſtimmung zu vereiteln, eine gewaltſame Erhebung vorbereitet wurde. Sie bedauert feſtſtellen zu müſſen, daß ihre Warnungen unbeachtet blieben und ſo der augenblick⸗ liche Zuſtand ermöglicht wurde. Die Erregung der Bevölkerung, die ſich dem Terror einer bewaffneten Minderheit preisgegeben ſieht, wächſt und kann zu Folgen unüberſehbarer Tragweite führen. Die Mög⸗ lichkeiten zur Einwirkung ſind für die deutſche Regieung gering, da ihr der unmittelbare Verkehr mit dem Abſtim⸗ mungsgebiet unterſagt iſt. Von einigen geringen beſchräuk⸗ ten Möglichteiten machte ſie Gebrauch, um eindringlichſt zur Ruhe und Beſonnenheit zu mahnen. Ihre Bemühungen werden aber auf die Dauer nur dann Erfolg haben, wenn in der Bevölkerung das Vertrauen auf Rechte und Gerechtig⸗ keit wiederhergeſtellt wird. Dazu iſt es notwendig, daß die einheimiſchen Inſurgenten vollſtändig entpaffnet und die über die Grenze eingedrungenen Unruheſtifter des Landes verwieſen werden. Die Sicherheitswehr iſt wieder in ihre Rechte einzuſetzen, und die Vewaltung der inſurgierten Kreiſe und Städte den geſetzgebenden Behörden zurückzuge⸗ ben. Raſches Zugreifen iſt nötig. Auch kommt es derauf au, daß die Anordnungen der oberſten Stelle von allen. O! nen umgehend befolgt werden. Wirkſame Maßnahmen 9 gen eine Wiederholung der augenblicklichen Vorkommniſſe ſind unerläßlich. Die alliierten Mächte werden dem deut⸗ ſchen Volke nicht zumuten wollen, ſchweigend mit anzu⸗ ſehen, wie Deutſche in Oberſchleſien verge paltigt werden Das Recht und die Pflicht der deutſchen Regierung iſt es, ſich zum Sprecher des vera⸗waltigten Volksempfindeng zu ma⸗ miniſte t. chen Und darauf zu beſtehen, das das eng mit dem übrigen Reich verwachſene Land im Einklang mit dem beſtehenden Verträgen behandelt und verwaltet wird. Vermiſchte Nachrichten. Gioliiti über die Probleme der Gegenwart. T. U. Bern, 26. Aug. Giolitti hat dem Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ auf ſeiner Reiſe zwiſchen Luzern und Bern eine Unterredung gewährt. Ueber die Beſprechungen mit Lloyd George erklärte er u. a., da die L Zuſammenkunft für ihn eine der größten G in ſeinem Leben bedeute. Die r de am aufmerkſamſten „in gaben, ke 0 egenheit vorüber⸗ n, u f t längerer Zeit terungs⸗ in Rußland ſelbſt g, ſagte Giolitti, mich Bolſchewismus e mit der Regierung, Fortſchritt bedeutet, wohl . Aus dieſer Kriſe wird hervorgehen. if Beziehungen hat auf der nächſten Zu⸗ gung gelangen wird, en Miniſterpräſidenten engungen bezwecken, alle Ver⸗ ſtalien und den alliierten Na⸗ nten, aus dem Wege zu ſchaffen. n des ßbelgiſchen Außenminiſters. Der belgiſche Miniſter des Aeußern, g der belgiſchen Regierung 5 kt, demiſſioniert. Der Freiſtaat Georgien. Tit. Georgien, 27. Aug.(Berliner Tageblatt). Der ſo⸗ zialiſtiſche Freiſtgat Georgien hat, wie das„Berl. Tageblatt“ hört, an eine Anzahl hervorragender ſozialiſtiſchen Länder eine Einladung zur Beſichtigung des Landes ergehen laſſen. Zu den Gäſten, die die Einladung angenommen haben und die Reile nach Georgien antreten werden, gehören u. a. Herr Kautsky und Frau Kautsky, der belgiſche Miniſter Vander⸗ velde und aus England Frau Snowden. Der deutſche Botſchafter in Rom. 5 12 T. U. Hamburg, 27. Aug. Funkſpruch. Senator Beren⸗ berg⸗Goßler, der ſich bisher im badiſchen Kurort Rippoldsau aufgehalten hat. wird in den nächſten Tagen in Hamburg eintreffen, um ſich zur Uebernahme des Botſchafterpoſtens Anfang Oktober nach Rom zu begeben. ee . 8 Baden und Nachbargebiete Projekt eines Elektrizitätswerkes mit den Alb⸗ und Moos⸗ 8 5 alb⸗Waſſerkräften. 5 Am Montag fand auf dem Bezirksamt Ettlingen eine Verſammlung aller in Frage kommenden Sachverſtändigen zu dem Zwecke ſtatt, das Projekt der Stadt Karlsruhe, m mittleren Albtal ein Elektrizitätswert mit den Alb⸗ und Moosalbwaſſerkräften zu erſtellen, im Einzelnen zu erläu⸗ tern damit die Sachverſtändigen⸗Gutachten, wie ſie zur Stelluagnahme des Bezirksrats notwendig ſind, den Ver⸗ hältniſſen entſprechend abgegeben werden können. Auf Grund dieſer Ausſprache mußte im allgemeinen die für die ganze Gegend— nicht nur für Karlsruhe— große wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Werkes anerkannt werden. N Die Projektverfaſſer zielen vor allem dahin, die dem Vor⸗ haben weniger günſtig gegenüberſtehende Landwirtſchaft zu überzeugen, daß ihre Intereſſen möglichſt überhaupt keine Schädigung erfahren. Für die hauptſächlich in Frage ſte⸗ hende Bewirtſchaftung der Wieſen des mittleren Albtals wird eine beſondere Kommiſſion von Sachverſtändigen ge⸗ bildet, in der ſowohl die zuſtändigen Behörden, wie auch die Vertreter der betroffenen Gemeinden vertreten ſind, um das Projekt ſofort eingehend zu prüfen. Es iſt nun das Ergebnis dieſer Prüfung abzuwarten, ob es derart ſein wird, daß auch die rein landwirtſchaftlich intereſſierten Kreiſe des Albtals ſich dem Vorhaben der Stadt Karlsruhe nicht mehr verſchließen.„5 5 ae Karlsruhe, 27. Aug. Wie wir hören, hat die badiſche Regierung durch Einberufung von Hilfskräften Vorſorge getroffen, daß die Berechnungen für die neuen Bezüge der Beamten möglichſt bald erfolgen kann. ** Mannheim, 27. Aug. Da die Arbeiter der Ehemiſchen Fabrik Dr. Raſchig in Ludwigshafen a. Rh. auf ihrer Wei⸗ gerung beſtehen, ſich die Steuer am Lohn abziehen zu laſ⸗ ſen, hat die Fabrikleitung in einer Bekanntmachung erklärt, daß ſie den geſamten Betrieb ſchließen werde. Den Arbei⸗ tern wurde ausnahmslos gekündigt. Die Fabrikleitung hat ſich weiter bereit erklärt, jene Arbeiter wieder einzu⸗ ſtellen, die ſich verpflichetn, den geſetzlichen Steuerabzug an⸗ zunehmen. ** Heidelberg, 27. Aug. Der Stadtrat hat in ſeiner letz⸗ ten Sitzung beſchloſſen, an die Reichs⸗ und Landesregie⸗ rung wegen der alsbaldigen Inangriffnahme der Ar⸗ beiten für die Neckarkanaliſation auf der Strecke abwärts von Heidelberg eine dringende Vorſtellung zu richten. Zur Durchführung empfohlen wird das von der Firma Gra u. Bilſinger in Mannheim ausgearbeitete Projekt des Süd⸗ weſtdeutſchen⸗Kanalvereins, das vor dem von den Ländern ausgearbeitete Projekt wegen des geringeren Koſtenauf⸗ wandes und der Erzielung größerer Energiemengen den Vorzug verdient. Die ſofortige Aufnahme der Arbeiten iſt auch wegen der in der Gegend von Heidelberg immer mehr zunehmenden Arbeitsloſigkeit dringend zu wünſchen.* * Vom Feldberg, 25. Aug.(Flugverſuch.) Sonntag nachmittag fand hier ein intereſſanter Flugverſuch ſtatt. Flugzeugingenieur Peſchkes ſtartete gegen einen 8—10 Se⸗ kunden⸗Meter ſtarken Wind vom Gipfel mit einem motor⸗ loſen neuartigen Flugzeug und legte innerhalb etwa zwei Minuten eine Flugſtrecke von 2,2 Kilometer zurück. Die Eigengeſchwindigkeit der Maſchine ſchwankte ſo zwiſchen 12—.20 Sekunden⸗Meter. Der Höhenverluſt, welcher erſt im letzten Teil des Fluges eintrat, betrug nur 90 Meter. Die⸗ ſer Flug übertrifft demnach die größte bisher bekannt ge⸗ wordene Leiſtung mit Flugzengen ohne Motor, bei welcher Herr v. Lößl 1, Kilometer zurücklegte. Die Landung, bei der leider die Maſchine in ungünſtigem Gelände beſchädigt wurde, erfolgte nur, weil nach dem erſten Verſuch der Schwerpunkt genau eingeſtellt werden ſollte. Die Flugbahn lag großenteils über dem Abflugpunkt. Sie hatte die Form einer geſchloſſenen Acht, wobei alſo die Maſchine ohne Rück⸗ ſicht auf den Wind ſegelte. Wenn die Führer den vogel⸗ ähnlichen Apparat über den Hängen des Feldbergs in enge Kurven legte, konate man jedesmal beſonders ſtarkes Stei⸗ gen beobachten, 5 an das Kreiſen der Ranbpögel erinnerte. 8 wohl noch nie derart erreicht worden, urd der wi liche und ſportliche Erfolg des ſchwierigen und küh dürfte darum das Seeflug⸗ problem ſeiner Löſung ytlich näher gebracht haben. Die Maſchine wurd la zhyyhſikalſtudieren⸗ u Dei von Flugzeugingenieur Peſchkes 2 5 die Badiſche Luftverkehrs⸗Geſellſchaft Baden⸗Oos er⸗ aut. * Vom Bodenſee, Wagen Weitzmehl nach 8 Nagport 27. Ang. In Konſtanz ſollte ein Radolfzell befördert werden. Gegen erhob die elterſchaft energiſche Ein⸗ brauche und ner langte, daß das Meß zur Verbeſſerxung des einheimiſchen Brotes verwendet werde. V daß die Auszahlung ihrer Gebührniſſe bei den Postal wiſſenſchaft an der dortigen Unire! — Keine Aufhebung des Kuchenbackverbots. dene Organiſationen der Bäcker haben in der letz die Aufhebung des Kuchenbackverbotes verlangt. gierung läßt in der„Karlsruher Zeitung“ bekannt daß davon keine Rede ſein könne, ſolange das mit Bohnen⸗, Hafer⸗, Mais⸗ und Kartoffelmehl gahzürfte werden müſſe. Die Regierung werde mit allem Nanſpon we an ihrem Standpunkt feſthalten und gegen Uebertreß une lutior 3 die Staatsverwaltungen für Staatsbauten 3320 alle ſonſtigen Zementabnehmer 3400 M. In dieſen iſt die Umſatzſteuer mit enthalten. In Zukunft eint Kohlenpreiserhöhungen bedingen eine Erhöhung mentpreiſe derart, daß jede Kohlenpreiserhöhung Kilogramm Kohle mit 55 v. H. in Anrechnung zu 0 und den Zementpreiſen zuzuſchlagen iſt. Hierbei des vom Reichskohlenverbande für den Bezirk des 1 Re Weſtfäliſchen Kohlenſyndikates für Fördertohlen( len] feſtgeſetzten Höchſtyreiſe leinſchließlich Kohlen⸗ un ur ſatzſteuer) zugrunde zu legen. galber — Bewilligung von Ein⸗ und Ausfuhr. Zur terung des Verfahrens bei der Erteilung von 11 0 Einfuhrbewilligungen und zur Verhütung von Jalſg. werden vom 15. September d. J. ab neue einheit willigungsurkunden in Gebrauch genommen werde. von allen, mit der Erteilung von Aus⸗ und Einfuheee gungen beauftragten Stellen verwendet werden. Ei der den neuen Formularen ausgeſtellten Aus⸗ und 901 bewilligungen kaufen einheitlich mit einer Friſt von 55 naten. Jedoch ſind die Außenhandelsſtellen in der 1 0 Fällen, in denen eine Lieferung innerhalb 3 Mone 3 ausſicktlich nicht möglich ſein wird, den Antragſtet⸗ ſpätere Verlängerung von vornherein zuzuſagen. zug der neuen Formulare kann vom 1. September den zuſtändigen Außenhandelsſtellen, den Handels und den bisher mit dem Vertrieb der Formulare be ten Stellen erfolgen. — Fälligkeit der Militärrenten. Militär⸗Verſorgungsgebührniſſen werden daran 6 an Die Empfänge 0 am 28. Auguſt ſtattfindet. Zur Vermeidung von a0 gen iſt es nötig, daß die Bezüge pünktlich am Für tage abgehoben werden. Empfänger, die am Fälli verhindert, ſind, werden dringend erſucht, die Bez 0 im Fälligkeitsmonat abzuheben. Empfänger von 1 Verſorgungsgebührniſſen, die deren Zuſtellung in di 1 nung wünſchen, haben unn entſprechenden Antrag zuſtändige Beſtellpoſtanſtält, bei der die Bezüge biet geholt wurden, zu richten. Vordrucke zum Antrag 1 Poſtanſtalt ab, die auch Näheres über das Verfa die Zeit der Beſtellung mitteilt. * Badiſcher Verband für evangeliſche Kinderpflege,. Karlsruhe, 26. Aug. Im Laufe dieſes Sommer hier ein Verband für evangeliſche Kinderpflege a mit dem Zweck, die gemeinſamen Intereſſen alle erz u% iſt für evangeliſche Kinderpflege in religiöſer, hygienuiſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht 3 und ihre Arbeit zu ſördern. Sitz des Verbandes ruhe. Mitglieder des Verbandes können neben de terhäuſern die Vorſtände der evangeliſchen Kinder Kinderkrippen und Kinderhorte und einzelne Pa 0 welche ſolche Anſtalten leiten, werden. Außer den a häuſern haben ſich ſchon gegen 2000 Vorſtände von zie pflegen dem Verbande angeſchloſſen. Jüngſt fand l d Ausſchußſitzung zur Wahl des Vorſtandes und dich ſprechung des Arbeitsprogramms ſtatt. Zum Vor wurde Pfarrer Barner⸗Nonnenweier, zum— ö Inſpektor Schmidt⸗Karlsruhe, zum Rechner Pfarz fel* kani⸗Weilſchnoureut gewählt. Dem Ausſchuß gehſche, wr ba Vorſtände der Mutterhäufer und mehrere Geiſtl lte Nichtgeiſtliche an. Eine Hauptaufgabe des Verbande fallige es ſein, gegenüber den neueren Beſtrebungen, d en, 0 kinderpflege zu verſtaatlichen oder zu verſtädtlich eg den zuſtändigen Stellen zu fordern: die Gewiſſeneg der Eltern und ſonſtigen Erziehungsberechtigten K jeder Weiſe anerkannt und geſchützt werden; die 1% pflege auf evang. Grundlage muß ſtaatlich anerkaß, 9 den, ebenſo der bewährte Stand chriſtlicher Kinde ſtern. Als beſonderes Organ des Verbandes ſolle Bilder aus der Innern Miſſion in Baden“ benütttg ethomg Die Vorſtände der evang, Kleinkinderpflegen ſind 9 eigene ihren Anſchluß an den Verband dem Vorſitzende 0 teilen. 1 109 bie * Heidelberg. 23. Aug. Vor einigen Tagen e 70 10 ſen einer Villa Silberſachen im Werte von über 80 ſtohlen worden. Der Kriminalpolizei iſt es gel Diebe feſtzunehmen und das geſtohlene Gut dem z tümer wieder zurückzugeben. 5 ich die„ Heddesheim, 26. Aug. Mit der Tabakernte it% der tie reits begonnen worden. Der Ertrag wird 30 bi hne be lel zent höher ſein als im vorigen Jahre; man r h 9 0 en einer Bollernte, die etwa 14 000 Zentner ergeben ſol aß fi die Güte des Tahaks ſoll hervorragend ſein. 1 n * Hoffenheim, 26. Aug. Nach 13jähriger Abe dern 5 iſt Frau Dr. Engelhardt, Tochter des verſtorben ec Nie a wirts Philipp Engelhardt von hier, auf einige Wer Amerika nach ihrer Heimat zurückgekehrt. 8. l Engelhardt iſt eine große Wohltäterin und als Jen ihre Gaben brachte die Einwohnerſchaft unſerer am Sonntag abend ihr einen Fackelzug und ein? dar. Frau Dr. Engelhardt hat folgende Stiftungeg 500 M. für die Kleinkinderſchule, 5000 M. zur 5 60 ſtellung der Orgel, 97 000 M. zur Beſchaffung i000 9 N geläutes, die Zinſen aus einem Kapital von 100 1 A5 60 8 jährlichen Verteilung an die Kriegshinterbliebenen!“ ſeich und Notleidenden Hoffenheims. ive f Gch a der Freiburg, 26. Aug. Der Direktor der un a ad bibliothek, ordentlicher Honorarprofeſſor Dr. Em eh d erhielt einen Ruf als Direktor der Univerſitch lla ten Göttingen und zugleich als Ordi für 1. in rius Mek. Tagungen in Baden. Gautagung des Zentralverbandes der Ange Gan Baden. gu Am Samstag den 14. und Sonntag den 15. Auchel in Freiburg im Hotel Württemberger Hof die 2. ten Gaukonferenz des Zentralverbaades der Angeſteen 0 zu der aus nah und ſern die Delegierten erſchie e Nachdem der Gauleiter, Kollege Schneider, itsgen nenen, insbeſondere die Delegierten der Arbe gelte, ſchaft freier Angeſtelltenverbände, ſowie des a 1 0. ſtellel ln 0 A üeri . gen n a d pitalismus führen müßten. Die Mitgliederzahl. 10 ſei eine überaus befriedigende, ſie betrage im al weſentlich über 15 000 und übertreffe hierin wende gegnerischen wirtſchaftsfriedlichen Verbände. ant unaufhaltſam ſiege der freigewerkſchaftliche Gebe Klaſſenbewußtſein und das Solidaritätsgefühl, Eine beſondere Bedeutung wurde im Laufe lungen dem von Arbeitgeberkreiſen ſo ſehr in 8 arund ageſchobenen„Abbau“ und der„Entlaſſung le mek und entſprech J t, ſowfe hiergege N prechende Beſchlüſſe gefaßt, ſowie hiergegen legen einigte Macht der geſamten Arbeitnehmerſchaft als egen Eb front und durchſchlagendſtes Abwehrmittel gefordert. t. oben wurden eine Reihe ſozialpolitiſcher Forderungen ufteiune 7 Hauptvorſtand zur Weiterleitung und 9 en fü 0 ergeben. Weitere, einmütig gefaßte Beſchlüſſe n weittre die freigewerkſchaftliche Angeſtelltenbewegung Beſondeagendſter Bedeutung ſein. Autionen e Beachtung verdienen die beiden folgenden Re⸗ aſale ut, einsetzende Wirtſchaftskriſe in Handel und In⸗ nater Miß von den einzelnen Arbeitgebern dazu benutzt, en Angeſteldtung der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmun⸗ 0 Patte zu entlaſſen. Der Gautag erwartet deshalb Getriebsobleuten und den Angeſtelltenräten, daß er die einſchlägigen Beſtimmungen des Geſetzes vergewiſſern und rechtzeitig auf Grund ihrer ung innerhalb der Betriebe gegen etwaige Kündigungen Einſpruch erheben. 8 tag ſtellt feſt, daß auf Grund der Veroroͤnung von deitsminiſters über die Einſtellung und Eat⸗ 5 Angeſtellten während der Zeit der wirtſchaft⸗ mobilmachung vom 12. Februar 1920 Entlaſſungen 1 ochen werden dürſen, wenn eine Beſchränkung trauens it durchgeführt iſt. Der Gautag empfiehlt allen enommelten und Angeſtellteuräten eine etwa in Aus⸗ je mene umfangreiche Entlaſſung in einem Betriebe 1.7 Zuſicherung der Organiſationsvertreter nicht zu in ein * den der Lebenshaltung endlich angepaßt wer⸗ sowohl artet weiter, daß durch die Spitzenorganiſatio⸗ als durch die örtlichen Gewerkſchaftskartelle un⸗ Sabzucignete Maßnahmen zur Abwehr des drohenden h 4 zuges veranlaßt werden.“. J bluß as bach bei Freiburg, 26. Aug. Infolge von Kurz⸗ ae am Montag abend in der Oelmühle Feuer, E Getreide, Futter und Stroh gefüllte Scheunen verhran 1 81 drei Stück Großvieh und 2 Schweine am Wbdiheinfelden, 26. Aug. Vor einigen Tagen er⸗ lan wansigſchaſtell in Abeinfelzen beim Baden n drbe a l an. jährige Alois Kißling von Wolfwil* Un B 6. Strahndorf, 26. Aug. Die Oberdirektion für Waſſer⸗ 68 nien Benb 16% Jau ir Oska is e gen b iſ der I l 85 Ei drängte es Neff hinaus nach der Front. Im bind bernahm er das Kommando der 68. Infante⸗ 0 15 0 0 5 50 17 7 (N, widmet di 5 1 5 Beſchwerde Frankreichs. a eſdomas Vunnte engliſche Völkerrechtslehrer in Paris, en Aüfnlichen arelay, den man wohl mit Recht für den f ſiſchen Bi Schöpfer des früheren engliſch⸗franzöſiſch⸗ Bündniſſes, der Enten Cordiale, hält, veröffent⸗ 11 102„Weſtminſter Gazette“ einen vielbeachteten f zer„die wahre Beſchwerde Frankreichs“. Bare⸗ n olttiſc, daß die Entente recht krank iſt. Hinter all A dh, die zen Streitpunkten zwiſchen England und Frank⸗ 1 de tiefe mmer wieder auftauchen, ſteckt nach Barclay ech ſei lebenswier zeugung der Franzoſen, daß Frankreich in sol. hen Verbücligen Frage der Kriegsentſchädigung von ben die fü ündeten betrogen worden ſei. Sie glauben, bweſg Anſprr die Wiederherſtellung der Kriegsgebiete ei⸗ dene an 8 nicht an das bankrotte Deutſchland, ſon⸗ iders zahlungsfähige England und Amerika haben. 4 erbündeten hätten Frankreich die Mittel nn Wiederherſtellung zur Verfügung ſtellen und hre** durch Deutſchland bezahlt machen ſol⸗ Ford ſie im Friedensvertrag Frankreich mit nich erungen einfach an Deutſchland verwieſen, ber Aalen kann. Der Anſpruch ſcheint den Fran⸗ dei Frank igt, weil die Engländer und Amerikaner u 1 gekommen ſeien, nicht ſo ſehr um Frank⸗ diet beni eidigen, ſondern weil ſie das franzöſiſche wirft. ihr 8 5 um ihre eigenen Schlachten zu ſchlagen eren Gebiet zu verteidigen. Der einzige die an Deut tigte Schadenerſatzanſpruch der Verbünde⸗ Givil evi chland, ſagt Barclay, iſt der Schaden, den a Frartung erlitten hat und dieſen Schaden, chäzt Frankreich auf höchſtens 800 Millionen Fran⸗ auf ollten nach ſeiner Meinung England und n laſſ ich nehmen und dafür ſich don Deutſchland Zum mindeſten, meint Barclay, ſollten en ſe den von ihnen ſelbſt in Frankreich an⸗ a8 iſt hr 5 fern Schaden wieder gut machen. der Kalwi ſehr vernüftig. Der weitaus größte icht dene gszerſtörung in Frankreich und Belgien Schi 5 n Deutſchen, ſondern der oft geradezu ſinn⸗ 1 Amit vut der Verbündeten, die dazu ein ungeheu⸗ kacke Oonsmaterial verſchwendeten, zur Laſt. Die ſte Heeresleitung hat im Weltkrieg immer „Tatſache hingewieſen. Aber in Eng⸗ n Amerika zu ſchweigen— beſteht keine n det de den Vorſchlag Barclays einzugehen. So im 0 r frühere Vertreter des„Mancheſter Guar⸗ 5 Frais Robert Dell, in der„Weſtminſter ankreich habe zwar an ſich Anſpruch auf die d 1 inanzielle Hilfe Englands, es wäre aber Wahnſinn, Pen iſeang hien Volk irgendwelche finanzielle Hilfe zukommen zu laſſen, ehe ſeine finanzielle und auswär⸗ tige Politit ſich nicht von Grund aus geändert haben. Hier haben wir, ſchreibt Dell, ein Land, deſſen Finanzen ſich in einem ſo chaotiſchen Zuſtand befinden, daß ſeine Re⸗ gierung nicht einmal ein regelmäßiges Budget vorlegen kann. Das diesjährige Defizit wird vermutlich minde⸗ ſtens 40 Milliarden Franken betragen und die Staats⸗ ſchuld wird Ende dieſes Jahres auf 300 Milliarden angelaufen ſein. Und trotzdem fährt die franzöſiſche Re⸗ gierung fort, Millionen für militäriſche Unternehmungen jeder Art auszugeben und andere zu kriegeriſche Unter⸗ nehmungen zu veranlaſſen oder aufzuſtacheln. Alles Geld, das für das verwüſtete Gebiet gezeichnet wird, wird in⸗ direkt für die Förderung neuer Kriege und die Verhin⸗ derung des Friedens in Europa gezeichnet. Die ganze Politik der franzöſiſchen Regierung wird mehr durch die Rückſicht auf gewiſſe große Kriegsgewinnler als durch die auf ſeine unglücklichen Bewohner beſtimmt. Daher hatte ſie leichtferkig alle Vorſchläge der deutſchen Re⸗ gierung, das verwüſtete Gebiet durch deutſche Arbeit auf deutſche Koſten wiederherzuſtellen, verachtet. Es be⸗ ſtehe keine Hoffnung für Frankreich, ſolange das fran⸗ zöſiſche Volk nicht aufhört, ſich an Phraſen zu berau⸗ ſchen, und nicht wagt, den Tatſachen ins Geſicht zu ſehen. Wenn es das tut— die Zeit iſt vielleicht ericht mehr fern— wird es die nötigen Aenderungen vorneh— men. Die deutſche Note über Oſtſchleſten. . Berlin, 26. Aug. g Der Vorſitzende der deutſchen Friedensabordnung in Paris hat dem Präſidenten der Friedenskonferenz im Anſchluß an die Note vom 21. Auguſt folgende wei⸗ tere Note überreicht: Die Lage im oberſchleſiſchen Abſtimmungs⸗ gebiet hat ſich ſeit dem 21. Auguſt in bedrohlicher Weiſe verſchlimmert. Von 17 Kreiſen, die unter inter⸗ alliierter Verwaltung ſtehen, ſind 7, darunter der geſamte Induſtriebezirk, von bewaffneten Aufrührern heimgeſucht, die an vielen Stellen die tatſächliche Gewalt an ſich geriſſen haben. Durch die Unruhen iſt in der Kohlen⸗ förderung, auf die Deutſchland zur Erfüllung der in Spa übernommenen Verpflichtungen anerkanntermaßen angewieſen iſt, eine bedrohliche Stockung eingetreten. Damit wächſt die Gefahr eines Stillſtands der Induſtrie und vermehrter Arbeitsloſigkeit. Gewalttaten gegen die deutſche Bevölkerung ſind an der Tagesordnung. Es wird gemeldet, daß ſich Verbandstruppen mit den Aufrührern verbrüdert haben. Die Si⸗ cherheitspolizei, die im Dienſt der Verbands⸗Kommiſſion Blut und Leben gegen beſſer bewaffnete Aufrührer ein⸗ ſetzen mußte, iſt trotz der Hilferufe ſtellenweiſe ohne Unterſtützung gelaſſen worden. Der Zuſtand, in dem ſich heute das Land befindet, ſteht mit dem Verſpre⸗ chen der Verbandskommiſſion, daß ſie alle Unruheſtifter, wer ſie auch ſeien, ohne Gnade verfolgen werde, im Widerſpruch. Er widerſpricht aber auch dem Vertrag von Verſailles, nach deſſen Beſtimmungen die Verbands⸗ Kommiſſion die Pflicht hat, das Land zu ſchützen, die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Bewohner vor Schaden an Leben und Eigentum zu bewahren. Wie⸗ derholt hat die deutſche Regierung die Aufmerkſam⸗ keit der Verbandskommiſſion und der verbündeten Haupt⸗ mächte auf die Bewaffnung der polniſchen Vereine gelenkt und den Nachweis erbracht, daß von polniſcher Seite, offenbar um die Abſtimmung zu vereiteln, eine gewaltſame Erhebung vorbereitet wurde. Sie bedauert, feſtſtellen zu müſſen, daß ihre War⸗ nungen unbeachtet blieben. Die Möglichkeiten zur Ein⸗ wirkung ſind für die deutſche Regierung gering, da ihr unmittelbarer Verkehr mit dem Abſtimmungsgebiet ver⸗ ſagt iſt. Von den ihr verbliebenen beſchränkten Mög⸗ lichkeiten macht ſie Gebrauch, um eindringlich zur Ruhe und zur Beſonnenheit zu mahnen. Ihre Mahnungen wer⸗ nungen werden aber auf die Dauer nur dann Erfolg haben, wenn in der Bevölkerung das Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit wieder hergeſtellt ſein wird. Dazu iſt erforderlich, daß die ein hei miſchen Auf⸗ rührer vollſtändig entwaffnet und die über die Grenze eingedrungenen Unruhe⸗ ſtifter des Landes verwieſen werden, die Sicherheitspolizei wieder in ihre Rechte eingeſetzt und die Verwaltung der betreffenden Kreiſe und Orte den. geſetzmäßigen Behörden zurückgegeben wird. Die verbün⸗ deten Mächte werden dem deutſchen Volk nicht zumuten wollen, ſchweigend mitanzuſehen, wie die Deutſchen in Oberſchleſien vergewaltigt werden.. *. Oppeln, 26. Aug. Es wird gemeldet, der franzöſiſche General Lerond, der Vorſitzende der Verbandskom⸗ miſſion, habe ſchon vor einigen Tagen eine Note nach Warſchau gerichtet, daß reguläres polniſches Mi⸗ litär die oberſchleſiſche Grenze überſchritten habe. Es iſt alſo erwieſen, daß polniſche Truppen trotz der Ableugnung Korfantys an dem Ueberfall beteiligt ſind. Das deutſche Eigentum in Amerika. Der Eintritt Amerikas in den Krieg Anfang April 1917 hatte ſofort zu einer Beſchlagnahme des deutſchen Eigentums in Amerika geführt. Der Kongreß erließ ein Geſetz über den Handel mit dem Feinde, auf Grund deren ein„Treuhänder“ beſtellt wurde, der alles feind⸗ liche Eigentum in Beſitz zu nehmen und zu verwalten halte. Wie dieſe Verwaltung zu treuen Händen betrieben wurde, iſt ein Kapitel für ſich, das hoffentlich noch nicht als abgeſchloſſen gilt. Auch in Amerika regt es ſich jetzt nachträglich wegen dieſer Behandlung des Feindes, und der Kongreß hat deshalb kürzlich eine Ergänzung zu ſeinem Geſetz erlaſſen, wonach gewiſſen Perſonen, deren Eigentum beſchlagnahmt und verkauft worden iſt. das Recht gegeben wird, die Rückerſtattung zu ver⸗ ſich die Regierung nicht getrauen werde, en längen oder im Klageweg zu betreiben. Vorläufkg wird ein Betrag von etwa 150 Millionen Dollar zur Rück⸗ zahlung angewieſen. Die übrigen 500 bis 600 Millionen ſollen erſt nach Friedensſchluß zurückgegeben werden. Die tapfere Newyorker Zeitſchrift„The Nation“ des früheren Wilſonanhängers Oswald Garriſon Villard 1 1 1 73 5 19 ſich mit der Frage und führt dazu folgendes Die Ankündigung, daß fremdes beſchlagnahmtes Ei entum im Wert von 150 Millionen Dollar 1 2 Veſthern zurllage e⸗ ben werden ſoll, iſt nur der erſte Schritt, um ein ſchmerzliches Unrecht wieder gut zu machen und einen Schmutzflech auf Amerikas Wappenſchild auszuwiſchen. Die willkürliche Beſchlag⸗ nahme des feindlichen Eigentums durch Herrn Palmer, des amtlichen Treuhänders, in direktem Widerſpruch zu allem in⸗ ternationalen Geſetz war umſo mehr bemerkenswert, als wir an dem Krieg unter dem Vorwand teilnahmen, deutſche Geſetzloſigkeiten einzudämmen. Gewiſſe genau ßes ile Grup⸗ pen werden„nach formellem Antrag! zur Rückgabe ihres Eigen⸗ tums berechtigt ſein; wann wird die Rückgabe an alle ſtatt⸗ finden? Und wie wird die angekündigte teilweiſe Erledigung ins Werk geſetzt werden? Werden die Beſitzer ihr Eigentum zu dem Wert zurückerhalten, den es zur Zeit der Beſchlag⸗ nahme hatte, oder ſollen ſie nur zu ſeinem Auktionswert oder zu dem augenblicklichen ſtark verminderten Markwert berech⸗ tigt ſein? Dieſe Fragen ſind wichtig, denn ſie hängen ſchließlich mit dem Glauben an die amerikaniſchen Grundſätze zuſammen. Auch von der richtigen Seite her iſt die Frage des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in Amerika ſchon angepackt worden. In der„Illinois Law Review“ be⸗ handelt Mr. Lofferty eingehend die Wegnahme und Ver⸗ äußerung des deutſchen Beſitzes, geht auf die Ausſchußver⸗ handlungen im Kongreß ein, um die wahre Abſicht bei dem Erlaß des Geſetzes feſtzuſtellen, und kommt zu zu dem Schluß, vom Standpunkt der internationalen Moral wie der alten preußiſch⸗amerikaniſchen Verträge aus den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts ſowie aus der Haltung des Bundesobergerichts in früheren Fällen und aus dem Sinne des Völkerrechts ſei das Vorgehen Amerikas unberechtigt, und die geſchädigten deut⸗ ſchen Intereſſen hätten einen Anſpruch auf Rückertſtat⸗ tung mindeſtens der Summen, die aus dem Verkauf ihres Eigentums erzielt worden ſind, wenn nicht auf [Rückerſtattung des urſprünglichen Eigentums. Gegen die Amtsführung des gegenwärtigen Treu⸗ händers Mitchell Palmer, der kürzlich auf dem demo⸗ kratiſchen Nationalkonvent in San Francisco als Präſi⸗ dentſchaftsanwärter aufgetreten, aber kläglich durchgefal⸗ len iſt, ſind übrigens ſeit längerer Zeit in Amerika die ſchwerſten Anklagen vorgebracht worden, ſo daß ſchließlich ein Senatsausſchuß ſich der Sache anneh⸗ men mußte. Vor allem wird Palmer vorgeworfen, er habe das deutſche Eigentum geradezu verſchleudert, in⸗ dem er den Kreis der Bieter auf deutſches Eigentum derart eingeſchränkt habe, daß nur einige Günſtlinge übrigblieben, die dann Millionenwerte für ein Ei und ein Butterbrot erſtanden. Wie dieſe ungeheuerliche Schä⸗ digung deutſcher Intereſſen eines Tages wieder gut gemacht werden ſoll, wird zum guten Teil von dem Eifer abhängen, mit dem die Geſchädigten gegen den Treuhänder vorgehen. Da es ſich um einige Milliarden Goldmark handelt, iſt es begreiflich, daß ſich ein reges Angebot von amerikaniſchen Rechtsanwälten zeigt, die, ſich den geſchädigten Deutſchen zur Verfügung ſtellen. Daß ſich unter ihnen auch zweifelhafte Elemente be⸗ finden, hat der deutſch⸗amerikaniſche Wirtſchaftsverband erſt kürzlich in einer Warnung bekanntgegeben. Es dürfte ſich deshalb empfehlen, wenn bei der Auswahl ſolcher Rechtsvertreter die größte Sorgfalt geübt wird, damit nicht das Ende ärger werde, als der Anfang war. 0 Große Arbeiter⸗Ausſperrungen 55 in Stuttgart. Stuttgart, 26. Aug. Wegen Verweigerung des ge⸗ ſetzlichen Steuerabzuges vom Lohn ſind von heute früh 6 Uhr ab die Arbeiter der Daimler Motorenwerke in Unter⸗ türkheim, der Boſchwerke in Stuttgart und Feuerbach, ſowie der Maſchinenfabrik Eßlingen ausgeſperrt worden. Im Laufe der verfloſſenen Nacht hat die württembergiſche Re⸗ gierung durch Plakatanſchläge dies öffentlich bekannt gemacht und darauf hingewieſen, daß die Arbeiter der genannten Betriebe den Steuerabzug bisher mit Gewalt verhinderten und erklärt haben, dies auch fernerhin mit Gewalt zu verhindern. Die Werkleitungen halten ihre Be⸗ triebe ſolange geſchloſſen, als die Durchführung des Stener⸗ abzuges mit Gefahr für die damit befaßten Leiter und An⸗ geſtellten der Betriebe, ſowie für die Betriebsanlagen ver⸗ knüpft iſt. Den Schutz der Betriebsanlagen hat die Polizei⸗ mehr übernommen. Verſuche, die Betriebsanlagen zu be⸗ treten, werden mit Gewalt abgewendet werden. Die T.⸗U. erfährt noch dazu: Von der Aus nerrung wer⸗ den etwa 15—16 000 Arbeiter betroffen. Die Au heiter haben alle Warnungen und aufklärenden Vorträge, die in den letz⸗ ten Tagen ſowohl non den Arbeitgebern als eum von der Regierung veranſtaltet wurden. unbeachtet gaoßen, da man ihnen von ſeiten radikaler Agitatoren beigeb rent vet, daß vorzu⸗ gehen. Die Ausſperrung kam völlig über r end. In der Stadt murde ſie auch den gemaßregelten Nuoeen ſelhſt heute früh durch Plakotanſchläge und Zeilunobonongyn, ſo⸗ wie im Lande durch Kreistelegramwe der Vorkahnganſtalten bekannt. Die Ausgeſperrten erhalten den Lohn betrag, der heute und morgen fällig iſt, durch die Post zuaeſandt unter Abzug des Steuerabzuges. Die Regierung iſt zu einem ſofortigen Vorgehen entſchloſſen und wird im Faſſe von ernſten Ausſchreitungen den Angsnolmernſtand norpängen. Die ausgeſperrten Betriebe ſollen ſulange geichlgſſen blei⸗ ben, bis die Durchfteeung des Steneraßs⸗ z einen Wi⸗ derktlend mehr begegnet. s 85 N garentiert reine 5 Fnttermiülrze zin Paketen zu ½ und I Kilo eingetroffen. Fr. Wagner mach. inn. W. kölsn. rr * r 3 5 higen Werbungskoſten vorlegt. 7 zurechnen, der ſich aus den Lohntarifvereinbarungen liegen, nach den vom Verſicherungsamt gemäß des des Arbeitnehmers verrechnet werden; ſonſtige Len und bereits öffentlich bekannt. Beträgen: mehr als 5 M. für die Woche oder 125 M. für den Monat dürfen je⸗ doch nicht angerechnet werden. Neuregelung des Steuerabzugs. Zu dem bereits öffentlich bekannt gemachten vom 21. Juli 1920 zur ergänzenden Regelung teuerabzugs vom Arbeitslohn hat der Reichs⸗ finanzminiſter vorläufige Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen. Hiervon ſind für die Arbeitgeber und Geſe des Arbeitnehmer insbeſondere folgende Vorſchriften von Bedeutung. Bei zuſammenlebenden Ehegatten zählen die Kinder nur als zum Haushalt des Ehemanns ge⸗ hörig. In dieſem Falle ſind alſo die Kinder bei der Feſtſtellung des der Ehefrau zu machenden Lohnabzugs nicht zu berückſichtigen: ſie könnten nur dann berückſichtigt werden, wenn die Ehefrau mit ihnen einen ſelbſtändigen Haushalt(getrennt vom Manne) führen würde. Ueberhaupt können nur mindersährige Kinder berückſichtigt werden und auch dieſe nur, ſoweit ſie zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählen und nicht ſelbſt Arbeitsein⸗ kommen beziehen. Im übrigen gelten als Kinder auch Stief⸗ Schwieger⸗, Adoptio⸗ und Pflegekinder. Zur Haushaltung zählen die Kinder dann, wenn ſie bei gemeinſchaftlicher Führung des Haushalts unter Leitung des Steuerpflichtigen deſſen Wohnung teilen oder ſich in wirtſchaftlicher Abhängigkeit von ihm mit ſeiner Einwilligung zum Zwecke der Er⸗ iehung oder des Unterrichts(Lehre) außerhalb einer Wohnung aufhalten. Für die Feſtſtellung der hiernach zu berückſichtigenden Famiſienverhältniſſe iſt der Stand am 1. August 1920 maßgebend. Als Arbeitslohn gelten nicht Entſchäbigungen, die nach ausdrücklicher Anordnung oder Verein⸗ barung zur Beſtreitung des durch den Dienſt oder Auftrag veranlaßten Aufwands gewährt werden. Enthält eine Vergütung neben dem Arbeitslohne zugleich eine Entſchädigung für den durch den Dienſt oder Auftrag veranlaßten Aufwand, ſo kann der Arbeitnehmer die Entſcheidung des für ihn zuſtändigen Steuerkommiſſärs darüber beantragen, welcher Teil der Vergütung als Arbeitslohn anzuſehen iſt. Der Steuerkommiſſär erteilt dem Arbeitnehmer hierüber eine Beſcheinigung, die für den Arbeitgeber bindend iſt. Die Beiträge zur Kranken⸗, Unfall⸗, Haftpflicht, Angeſtellten Invaliden⸗ und Erwerbsloſenver⸗ cherung⸗ zu Witwen⸗, Waiſen⸗ und Penſionskaſſen, owie Beiträge zu öffentlichrechtlichen Berufs⸗ oder irtſchaftsvertretungen können für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn abgeſetzt werden, ſoweit ſie vom Arbeitgeber entrichtet und zu Laſten Abzüge, insbeſondere für Werbungskoſten, dürfen nicht gemacht werden, es ſei denn, daß der Arbeit⸗ nehmer dem Arbeitgeber eine Beſcheinigung des Steuerkommiſſärs über den Betrag der abzugsfä⸗ Der Wert der Natural⸗ und ſonſtigen Sachbezüge iſt bei der Bemeſſung des einzubehaltenden Betrags zu berückſichtigen. Solange die Bewertung nicht anderweitig geregelt iſt, iſt er mit dem Betrag an⸗ ergibt, oder wenn ſolche Vereinbarungen nicht vor⸗ 160 Abſ. 2 der Reichsverſicherungsordnung feſt⸗ für den Tag, Der Arbeitgeber hat bei jeder Lohnzahlung feſtzuſtellen, ob 10 v. H., 15 v. H., 20 v. H. uſw. Arbeitslohns einzubehalten ſind, ob alſo der auf das Jahr umgerechnete Arbeitslohn nach Abzug des ſteuerfreien Teils den Betrag von 15000 Mk., 30 000 Mk., 50 000 Mk. uſw. überſteigt. Bei der Amrechnung des Arbeitslohns au Monaten zugrunde 2 legen, ſofern nicht nach der Art der Arbeitstätig Fiäändig fließende Bezüge wie Gratifikationen und Tantiemen— ſoweit ihre Höhe noch nicht bekannt 8 9 Arbeitnehmern der Arbeitgeber im Einvernehmen R Ae ee nicht in allen Fällen möglich ſein es bis zum 1. September 1920 geſtattet, daß in as Jahr, iſt dieſes mit 300 Arbeitstagen, 50 Wochen oder 12 eit eine kürzere Beſchäftigungs⸗ dauer anzunehmen iſt. Dabei ſind auch nicht iſt, mit ihrem mutmaßlichen Betrage— zu berück⸗ a es, insbeſondere bei Betrieben mit größerer wird, die für die Berechnung des Steuerabzugs nötigen Unterlagen rechtzeitig zu beſchaffen, ſo iſt Beirieben mit mehr als zwanzig ſtändig beſchäftigten mit der Betriebsvertretung ſtatt der nach dieſen Beſtimmungen freizulaſſenden Beträge die folgenden Durchſchnittsbeträge vom Steuerabzug freiläßt: 1. bei allen in dem Betriebe ſtändig beſchäftigten Arbeitnehmern die nicht dauernd von ihrer Ehefrau getrennt leben oder zu deren Haushaltung minder⸗ jährige Kinder gehören, b) im Falle der Berechnung des Arbeitslohns nach Tagen einen Betrag von 12 Mk. für den Tag, d) im Falle der Berechnung des Arbeitslohns nach Wochen einen Betrag von 75 Mk. für die Woche, e) im Falle der Berechnung des Arbeitslohns 5 3 einen Betrag von 300 Mk. für den onat: ö 2. bei allen ubrigen in dem Betriebe ſtändig beſchäftigten Arbeimehmern im Falle a) 8 Mk. für den Tag, im Falle b) 50 Mk. für die Woche, im Falle c) 200 Mk. für den Monat. ö Von 1. September 1920 an darf jedoch dieſe für die Uebergangszeit ausnahmsweise zugelaſſene Berechnungsart nicht mehr angewendet werden. Als ſtändig beſchäftigt im Sinne dieſer Be⸗ ſtimmungen gelten ſolche Arbeitnehmer, die vom Arbeitgeber, dauernd beſchäftigt werden und deren Erwerbstätigkeit durch das Arbeitsverhältnis voll⸗ ſtändig oder hauptſächlich in Anſpruch genommen wird. Dies trifft dann zu, wenn unter gewöhnlichen Umſtänden mit einer Dauer des Arbeitsverhältniſſes „von mindeſtens einer Woche gerechnet werden kann und der Arbeitnehmer von dem Arbeitgeber aus⸗ chließlich oder doch während des größten Teils des rbeitstages beſchäftigt wird. Bei Arbeitnehmern, die nicht zu den ſtändig beſchäftigten in dieſem Sinne gehören, müſſen ohne Rückſicht auf die Familienverhältniſſe(Kinderzahl uſw.) ſtets 10 v. H. des Arbeitslohns für Einkommenſteuer einbehalten werden. Beanſprucht ein ſolcher Arbeitnehmer, daß ihm nur ein geringerer Betrag einbehalten wird, ſo muß er beim Steuerkommiſſär unter Darlegung 3 Verhältniſſe die Ausſtellung einer Beſcheinigung arüber beantragen, welchen Hundertſatz ſein Arbeit⸗ 5 80 oder jeder ſeiner Arbeitgeber ihm abzuziehen at. Iſt ein Arbeitnehmer bei einem Arbeitgeber ſtändig, daneben oder noch bei einem oder mehreren andern Arbeitgebern beſchäftigt, ſo finden die Be⸗ ſtimmungen über den bei ſtändig beſchäftigten Arbeit⸗ nehmern einzubehaltenden Betrag nur hinſichtlich des von dem zuerſt genannten Arbeitgeber auszu⸗ zahlenden Arbeitslohns Anwendung; können. hierbei die vom Abzug freizulaſſenden Einkommensteile nicht voll berückſichtigt werden, ſo kann beim Steuer⸗ kommiſſär eine Beſcheinigung darüber beantragt werden, welchen Hundertſatz die übrigen Arbeit⸗ geber abzuziehen haben. 9592 Karlsruhe, den 9. Auguſt 1920. andesfinanzamt Meiſter. Viehzählung am 1. September 1920 betr⸗ Am 1. September l. Is. findet eine Zäh⸗ lung der Beſtände an Rindvieh, Schafen, Schweinen und Ziegen ſtatt. Wir machen da⸗ rauf aufmerkſam, daß die Beſitzer auf Aus⸗ kunftserteilung verpflichtet ſind. Bei fahrläſ⸗ ſiger oder vorſätzlicher Verletzung der Aus⸗ kunftspflicht iſt empfindliche Beſtrafung ange⸗ droht; auch können vorſätzlich verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Mannheim, den 24. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt— Abtlg. Il a. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Da während des Krieges für die Er⸗ haltung der Eigentumsgrenzmarken nichts unternommen werden konnte, ſind eine erheb⸗ liche Zahl von Grenzmarken durch die Be⸗ ſtellung der Grundſtücke entfernt oder umge⸗ fahren worden. Die Vermarkung ſoll im kommenden Herbſt wieder in Ordnung gebracht werden. Die Grundeigentümer werden aufgefor⸗ dert innerhalb dreier Wochen beim Bürgermeiſteramt anzuzeigen, wo Grenz⸗ 1 5 8 3 marken fehlen oder ſchie — — — Mannheim, den 9. Auguf Bad. Bezirksgeometer. gez. Krauth. . Vorſtehendes bringen wir mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Anträge auf dem Rathaus dahier Zimmer Nr. z ent⸗ gegengenommen werden. Seckenheim, den 14. Auguſt 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Schmitt. Zur Fortſetzung des Vemeſſungswerks und Lagerbuchs der Gemarkung Feckenheim iſt Tagfart auf Donnerstag, den 9. Sep⸗ tember 1920, vormittags 8 Uhr in den Räumen des Grundbuchamts zu Heckenheim beſtimmt. 5 Die Grundeigentümer werden hiervon in Kenntnis geſetzt. Das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 6. Oktober 1919 eingetretenen, dem Grund⸗ buchamt bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum liegt während einer Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts auf; etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagfahrt vorzu⸗ tragen. Die Grundeigentümer werden hiermit auf⸗ gefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſon⸗ dere ouch bleibende Kultur veränderungen an⸗ zumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagfahrt dem Grund- buchamte oder in dee Tagfahrt dem Fort⸗ führungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunterlagen der Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Anträge der Grundeigentümer auf An⸗ fertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wieder⸗ herſtellung ſchadhafter oder abhanden gekom⸗ mener Grenzmarken werden in der Tagfahrt entgegengenommen. Mannheim, den 10. Auguſt 1920. Der Bezirksgeometer: Krauth. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 13. Auguſt 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Submiſſion. Stellung der Gemeindefuhren betr. Das Führen des Wießwagens und des Kaualwagens, ſowie die übrigen Gemeindefuhren für das Jahr 1920 werden in öffentliche Submiſfion vergeben. Die bezügl. Bedingungen können auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 eingeſehen werden. Angebote muͤſſen geirennt für Gieß magen, Rauslwagen und den übrigen Gemeindefuhren längtens bis zum Schmitt. 1. September 1920, mittags 12 Uhr bei uns eingereicht ſein. Im Falle einer Aufhebung des Ge⸗ meindefuhrbetriebs ſind die Submittenten an ihre Angebote gebunden. Seckenheim, den 24. Auguſt 1920. Gemeinderat: Koch Sammel⸗Anzeiger aur für Mliglieder der Lanam Fig, v. Beraenfogrnoffenſcgalt g Im Lager vorrätig: Hühnerweichfutter od. Zuchtſauenfutter, Miſch⸗ futter für Rindvieh, Hafer, Erbſenſchrot, Bohnenſchrot, Leinſamen, Tabakgarn, Viehſalz, Trockenſchnſtzel. Frauenkleider(Rocku Bluſe). Sozlaldemokratische Pariei. Morgen Abend 8 Ahr Witglieder- Versammlung im„Deutſchen Hof“. Referent: Genoſſe Hund ⸗ Mannheim. Zahlreiches Erſcheinen erwartet Der Porſtand. Tràduer-Papiere zind stets vorrätig in der Exped. ds Mattes. Bin vom 27. August bis 20. Sep- tember verreist. Herr Dr. Land- fried wird mich vertreten. Or. Spitzmüller. 7 Große Partie Branntweinfässer . preiswert abzugeben. Herm. Friedel, Wilhelmſtr. 21. Verein Hundeſport Seckenheim. „Morgen Samstag Abend 8 Uhr findet in Tudwigshafen im Saale des kathol. Geſellenheim, Uhlandſtr. 1 ein Vortrag über „Die Ausbildung des Polizeihundes“ ſtatt. Veferent iſt der bekannte und erfolg ⸗ reiche Abrichter und Polizeihundführer Herr Karl Godo, Polizeibeamter aus Köln am Rhein. Außerdem findet am Sonntag Parmittag 10 Ahr Prakt. Vorführung mit der nötigen Aufklärung ſtatt. Eintritt iſt mit Mk. 2.— berechnet. Es iſt dringend notwendig und erwünſcht, daß die Mitglieder an dieſem Vortrag teilnehmen. Abmarſch morgen Abend punkt 6 Uhr vom „Reichsadler“ nach Neu⸗Oſtheim, von dort mit der Straßenbahn nach Ludwigshafen. Rückfahrt 10 Uhr. Die Dreſſur⸗Leitung. Curnerbund„Jahn“ Seckenheim E. V. gegr. 1899 Einladung. Sonntag Nachmittag um 3 Uhr finden auf unſerem Spielplatz auf den Wörtel⸗ wieſen Leichtathletische Wettkämpfe der Schüler⸗ und Jugend⸗ Abteilungen des Vereins ſtatt. Außerdem wird die 1. u. 2. Fauſtballmannſchaft des Vereins gegen die der Turngeſellſchaft Jahn Weinheim ein Faustball-Wettspiel austragen. Sammelpunkt der Mitglieder um 250 Uhr im Lokal zum„Raiſerhof“. 206 Uhr Abmarſch zum Sportplatz. Wir laden hierzu unſere verehrl. Mit⸗ glieder, insbeſondere auch die Eltern der Schüler⸗ und Jugendturner, ſowie Freunde der Turnſache freundlichſt ein. Zur Veranſtaltung hat Jedermann freien Zutritt. Der Vorſtand. Heute Abend nach der Uebungsſtunde + 2 Besprechung des Turnrats und der Vorturnerſchaft. Um vollzähliges Erſcheinen bittet D. O. * Wobnungstauſch Mannheim⸗Seckenheim. Schöne 4 Zimmerwohnung in guter Lage in Mannheim gegen ſolche in Seckenheim zu tauſchen geſucht.(b Näheres Friedrichlraße No. 29. 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