intsblatt der Bürgermeisteramtfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen 9„ů9 eee eee een eee, es a Jahrg Abonnementspvreis: Monatlich 4.— 4 mit Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., Trägerlohn. Dice i Quartal J g 5. 15 e L. Beſtelgeld 005 89 lich Montag, 30. Auguſt 1920. Reklame 5 1 me Rabatt. No 195 — mit Ausnahme ber Sonn⸗ und Feiertage. Voßtſcheckontn! Saridrube Ar. 18819. g 1 5 CCC Polniſcher Aufruf. 1, 19, Beuthen, 27. Aug. Der polniſche Abſtimmungskommiſ⸗ ſchleſiſchen Beamten iſt im Gange. Die neue Polizei, die Jade die Tagesſchau. i a ſar Korfanty und ſämtliche polniſche Organiſationen erlaf⸗ 1 die alte. wird, kommt unter diere obrt, ſchu, Felegraphen⸗union von glaubwürdiger Seite ſen einen Aufruf in dem es heißt: Die Lage iſt derart, daß zöſiſchen Befehl. Ueber die Art ihrer Bewaffnung verlau⸗ den zn even zur Zeit zwiſchen der deutſchen Regierung durch weiteren Streik und Unruhen unſere gerechte Sache tet noch nichts. 5 Aadlune ſüber een. 3 25 585 nur leiden 5 2 91 0 Euch 9 255 Aufnahme 5 etr eine endung der auf deutſches Gebiet der Arbeit auß, zumal die Gründe zum Streik nicht mehr 2 i 2 gleichen 2500 Polen unter gleichzeitiger Freilaſſung voerhanden ſind. Gleichzeitig fordern wir Euch zur Abgabe Polniſch⸗ruſſiſcher Krieg. en Anzahl übergetretener Ruſſen. der Waffen auf. Ferner müſſen alle Angriffe auf die deutſche erde 5 „ Allenste. ugeſt 1 5 ölker erlaſſ 50 del f n e eee, Nee e: Sunne l Selten t ee e e e 1p f kat unde, die Bergarbeiter zur Wiederaufnahme der. (ofen ir Gleichzeitig die Bevölkerung zur Abgabe der Die Schuld der Franzoſen an der Ausbreitung des Auf⸗ 1. Die 5 amstag mittag 12 Uhr aufzufordern. 5 1 Ane rer der polni iti 5 Berlin, 28. Aug. Den letzten Nachrichten aus Oberſchle⸗ 8 di erhielten 5 C ſien zufolge keſinden ſich die ſieben Grenzkreiſe mit Aus⸗ die ſic bindende Zuſage auf Erfüllung ihrer Forderun⸗ nahme der Städte immer noch in der Hand der polniſchen 01 auf folgende Punkte bezogen: Banden. Die Aufſtands bewegung hat ſich weiter auf den uswaffnung der Sicherheitspolizei. Kreis Großſtrelitz ausgedehnt und iſt ſogar in den Kreis weiſung der im letzten Jahre zugewanderten, nicht Oppeln hineingetragen worden. Nur Ratibor iſt dank des a n Oberſchleſier; 5 energiſchen Auftretens der Italiener zu einer Beſſerung der odenssles ung ei Lage gekommen. Von den Franzoſen ſind nur leere Wocte, g 95 aber keine Taten zu berichten. Nirgends iſt ein bewaffnetes. wird voran Eingreifen der Franzoſen gegen die bewaffneten Polen feſt⸗ 38— iung zuſtellen. Da es, wie das Vorgehen der Italiener beweiſt,„deere xchebe len cen f N. ein leichtes wäre, die Entwaffnung durchzuſetzen, ſo iſt allein SS ²˙: e das paſſive Verhalten der Franzoſen ſchuld daran, daß der — 2 5 nicht verringert, ſondern ſich noch weiter aus⸗ gedehnt hat. N — Immer noch paſſives Verhalten der Franzoſen in Ober⸗ 3 5 ſchleſien. 28. Na he W. T. B. Berlin, 28. Aug. Den letzten Nachrichten aus 5(B. 3.) Oberſchleſten zufolge befinden ſich ſieben Grenzkreiſe mit In, eine Ausnahme der Städte immer noch in der Hand der polni⸗ 4 1 Solidaritätskund ſchen Banden. Die Aufſtandsbewegung hat ſich weiter auf Ar 11 dung gunſten Rußland den Kreis Groß⸗Strelitz ausgedehnt und iſt ſogar in den Kolno—Stavfsk z wurde is da iſt von einer Bed Kreis Oppeln hineingetragen worden. Nur in Ratibor iſt die 14. und 15. Sowjetbiviſſon umringt. Der von allen doi dn itali uch die 28 es dank des energiſchen Auftretens der Italiener zu einer Seiten bedrängte Feind zi ſich zuf f 5 8* Seiten bedrängte Feind ziel ch zuſa 5 5 enz, ische R. 1 l N Von den. 15 die Arkia mere Farce 1 5 f nur leere Worte, aber keine Taten zu berichten. 1 8 iviſt ie Mor des 23. 58. Mte ialyſtok errei — 12 heute in Rom eingetroffen. Von da aus iſt ein aktives Einſchreiten gegen die Weffnezen Polen feſ a e a ee den Straßen de Stadt er Schweiz weiterzureiſen. ziuſtellen, da es, wie das Vorgehen der Italiener beweiſt, mit der 55. Sowjetdivifion kämpfen, die soeben aus Grob 2 ein leichtes iſt, die Entwaffnung durchzuführen, ſo iſt allein eingetroffen war. An der Südfront haben wir ſüdöſtlich g., Ein Oberſchleſien. b 2. Sb agen 25 daran, daß ſich 2225 K ner bei Swirz eine bolſchewiſtiſche Brigade ver⸗ 5 e 8 8 erringert, ſondern i. nichtet. 5 ir ei iſtiſ o⸗ ſetzuthen deutsche Verſtändigungsnote an Kor ſauty. gedehnt hat. N e bad 9 e 0 Sprache ö 8. Aug. Seitens des Hauptausſchuſſes der g Militäriſche Beſprechungen. i und mit Inſtruktionen für die lokalen Sowjets in Ungarn miſſe ben Parteien, der Gewerkſchaften und des Berlin, 28. Aug. Der Chef der Heeresleitung begibt ſich und der Tſchecho⸗Slowakei abgefangen. ei erſtändlan e 15 3 8 an 1 1100 e 1 5 8 1— dortigen Polniſche Großſprecherei. tandigungsnote überſandt worden. Darin militäriſchen Dienſtſtellen und zu Truppenbeſichtlaungen. in, 28. i beri Tuntt Korfanty in einer Beſprechung getroffenen Breslau, 28. Aug. Die polen⸗ und franzoſenfeindlichen 8. 2 i nach Schbugeſtimmt.„In der Verſtändigungsnote Kundgebungen haben ſich bis heute mittag nicht wiederholt, Deutſchland geflohen war, wurde unſeren Truppen wieder n Als erſten Akt des eruſtlichen Willens jedoch befürchtet man für den Abend neue Unruhen, da die ausgeliefert und vor ein Kriegsgericht geſtellt Hierzu er⸗ alten 85 Durchführung der getroſſenen Vereinba⸗ Mehrhefisſpzialiſten, Unabhängigen und Kommuniſten auf fahren wir von amtlicher Stelle: Von einem bolſchewiſtt⸗ ih, vorgeſeher die ſofortige Veröffentlichung des unter dem Schloßplatz eine Verſammlung abhalten werden. Es ſchen Komitee, deſten Mitglieder ſich auf oſtpreußiſches Ge⸗ Wir ind nen Aufrufs an die Beublkerung für not- beſteht in weiten Freiſen der Breslauer Bevölkerung eine biet geflüchtet baben, it ein Mitalled namens Müller wegen berei e 8 Fbugromſtimmung gegen die Polen. Die Sicherheitspolizei Raubs von der deutſchen Gerichtsbehörde verhaſtet und in Vertretern verſichert daß ein Aufruf Ihrete bat von ausmärgs Verſtärkungen kerangezogen. das Gerichtsgefängnis Neidenburg eingeliefert worden. Die i verſichert, daß ein Aufruf Ihrer⸗ Berlin, 28. Aug.(Amtlich) Der Stellvertreter des anderen Mitglieder befinden ſich auf freiem Fuß auf oſt⸗ würde. Zberſchleſien binnen 48 Stunden wie⸗ Reeichsminiſteriums des Auswärtigen, Geſandter v. Roſen⸗ preußiſchem Gebiet. N. g berg, hat ſich heute zum franzöſiſechn Botſchafter und zu: Verſtärk der R polniſchen Geſchäftsträger begeben und ihnen das Bedauern ürkung der Ruſſen. der deutſchen Regierung über die geſtrigen Vorfälle in„ W.T.B. Paris, 28. Aug. Nach einer Radiomeldung aus Breslau ausgeſprochen. 6 8 ſoll der Oberbeſehlshaber der ruſſiſchen Armee, chen Parteien und Gewerkſchaften Die Abſtimmungspolizei. eu e dae 40 b die Aae e hoben ßeute mittag begonnen. f Oppeln, 28. Aug. Die Umbildung der Sicherheitspolizei ſtärker ſein denn je. Man ſei eatſchloſſen, die Revolution zur Abſtimmungsunlizei u. der Abtransnort der nicht ober⸗ um jeden Preis zu verteidigen. 0 * Bild trägſt du im Herzen? 5 e 5 1 5 e Kein Zweifel, ſie hat irgendeinen Kummer, der gar f Di en, a a ni wo ich kalt und grauſa i i riedrich 2 25 f om 5 5 1 5„ 9 m nicht mit Friedrichs Tod zuſammenhängt f Ie ſlebung an von Erich Ebenſtein. nur an Dir zu zweifeln ſchien. Aber glaube mir— und ſej wir nichts wiſſen, dachte e hängt, und von dem 5 ſprach i(Nachdruck verboten.) verſichert, im Angeſicht des Todes lü i i i N j.. 5 5. gt man nicht!—, dieſer Dann frug ſie nach 5 e d ruhig und harmlos wie ein Kind. Der Zweifel, den Du ſo hart beſtrafteſt, war nur wütende gie, nung von en gr eee ee ee 5 eife verloren. Lore fuhr ſich aufatmend 1 e Deine Mutter hatte mir geſagt, Du lieb⸗ Heſſoldas Blick wurde nch 1 all i eſt einen andern... Das warf mich nieder und brachte„Es ſoll ihm gut gehen. ingt mir ſaſt jeden — N ein Traum geweſen? Eine Ausgeburt mich uri alle Vernunft. Verzeihe mir, Lore! Dem Toten zweilen 225 1 hen. Serena bringt mir ſaſt jede 1 it even? Hoffentlich! Hoffentlich— wenigſtens vergib! Sie blaſen zum Angriff. Die Infantrie„Und du? Beſuchſt du ihn denn nicht?“. darauf ia...“ Die Mutter reichte ihr den Brief. geht bereits vor— wir ſind zur Flankendeckung beſtimmt, ich„Sehr ſelten. Ich... wage es nicht! Er iſt das Lieb⸗ 80 8 rift c und Lore vergaß alles andere. Sie hatte] muß mich bereithalten. Lebe wohl, meine Lore— im Leben ſte, was ich auf Erden habe.das einzige! Ich habe een erkannt. 8 ö und Tode immer der Deine! a es mie als Buße auferlegt, ihn ſelten zu ſehen... viel⸗ U b Wort von ihm! Seit er damals be, te Felix v. Breda“. leicht hat Gott dann Mitleid...“ 9 von ihm gehört. Und nun... was] Mit überſtrömenden Augen las ſie den Brief wieder und Immer mehr drängte ſich Magelone der Gedanke auf, wis zu ſchreiben haben, da ſie mit harter Hand wieder. Schauer jagten durch ihren Leib. Nacht war in ihrem daß etwas Krankhaftes in Heſſoldas Gebaren war. i 8 chen ſich und ihm geſprengt hatte? Herzen. Draußen rüttelte der Sturm, kleine Schneeflocken„Wofür ſollteſt du denn Buße tun, du Arme, Liebe?“ 8 hob ſie ſich, den noch uneröffneten Brief in vor ſich hertreibend, an den entlaubten Bäumen. Klang gagte ſie herzlich, den Arm um ſie ſchlingend.„Und warum un, es nicht wie ein Echo des Sturmes, der ihre Seele durch⸗ ſollte Gott dir das Kind nehmen, jetzt, wo es doch durch die f; darf man nicht wiſſen, was darin ſteht?“ fragte tobte? f 5 glänzende Behandlung Seilerns ſo prächtig gedeiht und ſicher N auernder Neger d Nie wieder—?! Nie wieder ihn auch nur ſehen? Nie außer aller Gefahr iſt? Was ſind das nur für Phantaſien, in„ antwo 5 i wieder gutmachen können, was törichter Stolz verbra 7 Heſſolda? Du mußt ſie bekämpfen! Du mußt vor allem fen ih rtete die Tochter kurz und begab ſich 2 5 ch ˖ iihklich in d. Wies, eines Zimmerchen, deſſen Tür ſte hinter g., Macelone ſtand gor Heſſeda. Seit den Reauien, o mieber froh und zuverſichtlich in die Welk blicken— ſchon un bur 0 5 Heſſoldo wie ein blaſſer Schatten verſtört im Geſtühle der[Achims willen!“ 5 0 ind war nicht lang. Er kam vom ſerbiſchen Kriegs⸗ 5 kniete, 5 Tränen, und ach, ſo unheimlich bleich! 3 2 5 traurig 5 1 f die gytrug oben den Vermerk:„ließ es ihr keine Ruhe em die Schwägerin.„Froh! Nie mehr werde ich das ſein!“ wie ala Ng Vermerk:„Vor dem Sturman Sollte dieſe ſtarre, unnatürliche Trauer ſich denn gart„Bah, wenn du nur erſt wieder mit Achim zuſammen⸗ unterges 5 i f nicht mildern? Magelone war doch überzeugt, daß der Tod lebſt—“ 5 ih, daß 10 rgeßliche, über alles geliebte Lore! des Erbprinzen gar keine ſo große Lücke im Herzen der armen„Eben das darf ich nie! Jetzt iſt er geſund— weil er E unte Die, noch einmal ſo nenne wie in jenen Heſſolda hinterlaſſen hatte können. von mir fern iſt! Nähme ich ihn zu mir, es würde ſofort Schuld r die Du— ich geſtehe es offen— nicht Als ſie nun im hellen Tageslicht des Schweſternzimmers, wieder alles beim alten ſein. Ich fühle es. Ich darf nicht! 5 für ewig einen Strich zogſt! Es gibt] wo Heſſolda ſie empfing— weißgekleidet, mit dem ſchlichten Meine Nähe würde ihm Unglück bringen!“ n in Hen trügen. Eine ſolche beherrſcht] Häubchen, wie all die andern Schweſtern im Spital— vor der„Aber Heſſolda— um Gotteswillen, was bildeſt du dir 8 unſerer Artillerie, die den 1 5 Witwe— erſchrak ſie noch mehr vor der Ver⸗ 2 Du biſt krank! Haſt du denn nie mit Seilern darüber 8 änderung, die mit ihr vorgegangen war. 4. geſprochen?“ i 5 Großer Gott— das ſollte die ſchöne, liebenswürdige,„Nie! Ich ſah ihn nicht ſeit... ſeit dem Unglück. Z I ſanfte Heſſolda ſein? Dies vergrämte Geſchöpf mit dem Ich will auch niemand ſehen! Nur Serena zuweilen, denn 5 8 ich Dir noch einen Gruß ſenden— ſcheue! Blick und dem beinahe harten Zug um den einſt ſo wei⸗ ſie bringt mir Nachricht.“ 5 8 f n, wie eine innere Stimme mir ſagt. chen Mund? 3 5 a s FFF — 8— 2 ar Der polniſche Nordflügel hält. W. T. B. K.nigsberg, 28. Aue. Der polniſche Nordflügel iſt nicht weiter über die Ligie Krajewo—0ſſowiee vorgerückt. Die Umgruppierung der zwiſchen dem Bug und der deut⸗ ſchen Grenze ſtehenden polniſchen Verbände iſt im Gange. Ein Grenzübertritt iſt nicht mehr erfolgt. Bei Bialuyſtock haben geſtern abend heftige Kämpfe ſtattgefunden Oeſtlich von Lemberg wird auf dem Weſtufer des Bug gekämpft. Franzöſiſche Kolonialtruppen gegen Rußland eingeſetzt. Tul. Königsberg, 28. Aug. Polniſche Soldaten ſagten, daß 40 000 franzöſiſche Hilfstruppen, darunter eine Diviſion Kolontaltuppen, an der oſtpreußiſchen. Grenze eingeſetzt wer⸗ den ſollen. Schwarze Truppen ſollen bereits in der Gegend zwiſchen Mlawa und Prafſſnitz liegen.(N. B. 3. Eine uene Note an Sowjetrußland. London, 28. Aug. In diplomatiſchen Kreiſen verſichert man, daß der Brief Kamenews einige Zugeſtändniſſe zu ent⸗ halten ſcheine, aber immerhin keine genaue Antwort auf die Note der britiſchen Regierung darſtelle. Es iſt ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß an die Sowjetregierung eine neue Note ge⸗ ſandt wird, worin eine genaue bindende Antwort verlangt werden wird. Die Autwort Sowjetrußlauds an England. Tau. London, 28. Aug. Die Antwort Sowjetrußlands iſt geſtern abend in London eingetroffen. Sie iſt von Tſchi⸗ tſcherin unterzeichnet und bildet die Antwort auf das eng⸗ liſche Ultimatum. In amtlichen Kreiſen wird ſie als ein kühnes Manöver geegn die franzöſiſche und britiſche Regie⸗ rung einerſefts und gegen das engliſche Kabinett und den Aktionsausſchuß der Arbeiterſchaft andererſeits bezeichnet. Die bolſchewſtliſche Drohung gegen Großbritannien. T. U. London, 28. Aug. Die„Pall Mall Gazette“ erfährt aus durchaus zuverläſſiger Quelle, daß die Moskauer Re⸗ gierung Kamenew den Befehl erteilt habe, London zu ver⸗ laſſen, noch bevor er das Schreiben Balfours erhalten habe. Das Blatt fügt bei: Es wird berichett, daß die Delegation in einer Privatunterreduag zugegeben habe, ihre Abreiſe würde einer Kriegserklärung an Großbritannien in der Form eines Angriffs auf das britiſche Weltreich im Orient galeichkommen. Zur Frage der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Rußland. a Paris, 28. Aug. Der„Humanite“ wird aus London be⸗ richtet, Kamenew habe geſtern Balfour die Antwort Tſchit⸗ ſcherins auf ſeine Note überreicht. In dem Brief habe Kamenew die Hoffnung ausgedrückt, die engliſche Regierung werde angeſichts des Inhalts der Antwort zugeſtehen müſſen, daß nunmehr kein Hindernis beſtehe, die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen England und Rußland wieder aufzunehmen. Deutſchland. Verſchärfter Generalſtreik in Stuttgart. W. T. B. Stuttgart, 28. Aug. Eine geſtern nachmittag ab⸗ gehaltene Vollverſammlung der Betriebsräte Groß⸗Stutt⸗ garts beſchloß die Erklärung des verſchärften Generalſtreiks als Antwort auf die Schließung der drei größten Induſtrie⸗ betriebe. Betriebsſchließung wegen Steuerabzug. WB. Düſſeldorf, 28. Aug. Die Aktiengeſollſchaft Gebr. Schöndorſſ hat ihren Betrieb geſchloſſen, weil die Arbeiter ſich weigerten, den Steuerabzug anzuerkennen. Lohnſtreik in Stettin. W. T. B. Stettin, 28. Aug. Die im Warengroßhandel und der Spedition, im Rollgewerbe, an den Kohlenhäfen uſw. beſchäftigten Transportarbeiter, mehrere Tauſend an der Zahl, ſind wegen Lohndifferenzen in den Ausſtand ge⸗ treten. Abgelehnte Lohnerhöhung. Tul. Eſſen, 28. Aug. Von den Arbeiterrn der Eſſener Mekallinduſtrie ſind letzthin neue Lohnforderungen einge⸗ reicht worden. Wie die Telegraphen⸗Union meldet, hat der Schlichtungsausſchuß nunmehr dieſe Forderungen abgelehnt mit der Begründung, daß die Lebenshaltung in der letzten Zeit im allgemeinen keine Ventenerung erfahren habe. Auch der zehnprozentige Steuerabzug könne eine neue Lohner⸗ höhung nicht rechtfertigen, Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand und Parteiausſchuß zur Neutralitätsfrage. Der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß, der am 25. ds. mit dem Parteivorſtand gemeinſam in Berlin tagte, nahm lt.„Vorwärts“ in lebhafter Ausſprache insbeſondere auch zu den Vorgängen in Oberſchleſien Stellung. Der Partei⸗ vorſitzende Wels kennzeichnete den Chauvinismus Polens gegen Rußland, warnte aber zugleich auch davor, den Er⸗ klärungen der Staatsmänner Sowjetrußlands unbedingt Glauben zu ſchenken. Deutſchland müſſe nach beſten Kräf⸗ ten vollkommen ehrliche und loyale Neutrilität bewahren. Im Zuſammenhang damit wurde auch die Pilgerfahrt der Unabhängigen nach Moskau beſprochen und ihre Rückwir⸗ kung auf die Parteikonſtellation in Deutſchland erörtert. Wiederaufnahme des ſtändigen Verkehrs mit Amerika. W. T. B. Hamburg, 28. Aug. Nach einer kürzlich in Ame⸗ rika mit der Hapag getroffenen Vereinbarung wird An⸗ fangs Januar der frühere deutſche Dampfer„Prinz Eitel riedrich“(8899 Brutto⸗Regiſtertonnen), der außer der rachtbeförderung auch ungefähr 1500 Zwiſchendeckern Ueberfahrtgelegenheit zu bieten beſtimmt iſt, zwiſchen Ham⸗ burg und Newyork ſtändig verkehren. Im Februar⸗März folgen zwei weitere, etwa 8000 Tonnendampfer, die für die gleiche Zahl Zwiſchendecker eingerichtet ſind. Durch Er⸗ öfnnung dieſes Dienſtes iſt wieder der Anfang damit ge⸗ macht, daß mittel- und oſtenropäiſche Auswanderer, die nac Abgabe der deutſchen Flotie nach ausländiſchen Abfahrthäfen 5—— genötigt waren, wieder den gewohnten Weg über mbura nehmen können. 5 Zur Tuberkuloſefürſorge. T. U. Stockholm, 28. Aug. Der Schwediſche Nationalbund gegen die Tuberkuloſe erhielt von dem Verein deutscher Heilſtätten für minderbemittelte Lungenkranke ein Schrei⸗ ben, worin der Verein ſich bereit erklärt, ſchwediſche Lun⸗ genkranke in ſeinen beiden Sangtorien in Davos unter⸗ zubringen, da dieſe kafolge des ſchlechten Standes der deut⸗ ſchen Valuta von deutſchen Kranken nicht in dem früheren Maße beſucht werden könnten. Der Verein will in erſter Linie ſchwediſche Kranke in ſeinen Heilſtätten unterbringen, weil Schweden ſich gegenüber Deutſchland menſchenfreund⸗ lich erwieſen und den unterernährten Kindern der Zentral- mächte Hilfe geleiſtet habe. 3—— Badiſche Politik. Keine Gemeinde⸗Betriebsſteuern mehr. Bisher hatte die herrſchende Meinung keine Bedenken ktetragen, als Stenerquelle für die Gemeinden die Einfüh⸗ rung einer Steuer zuzulaſſen, die bei der Neueröffnung eines genehmigungspflichtigen Gewerbebetriebes(3. B. einer Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft, eines Singſpielhauſes, eines Eilbotegeſchäftes, einer Apotheke und dergleichen) als ein⸗ malige Abgabe erhoben wurde und kurzweg den Namen „Betriebsſteuer“, umſtändlicher„Gewerbeeröffnungsſteuer“ führte. Obwohl die Gemeinden jetzt nicht mehr die Herren ihrer n der Einkommenbeſteurung iind 32 denn je zuvor nach ſonſtigen Gegenſtände 1 3 PPP PPPPVPPPPPPPPPPGGGGGCPPPPPPPPPTPPPPrPrrPPPPr———77 n Steuerzugriffes Ausſchau halten muüſſen, iſt doch für die Zukunft, wie es ſcheint, der Zugangsweg zu dieſem Hilfs⸗ mittel verſchloſſen. Ein Rundſchreiben des Geſchäftsführers des Deutſchen Städtetages vom 88. Juli 1920 macht davon Mitteilung, daß bei dem Preußiſchen Miniſter des Innern angefragt ſei, ob einer gemeindlichen Gewerbeeröffnungs⸗ ſteuer künftig etwa ſeitens der genehmigenden Behörden be⸗ ſtimmte Bedenken entgegenſtünden, weil die geſetzliche Zu⸗ läſſigkeit zweifelhaft erſcheine. Die darauf am 15. Juli 1920(zugleich im Namen des Finanzminiſters) erteilte Ant⸗ wort lautet dahin, daß im Einvernehmen mit dem Miniſter für Handel und Gewerbe die Einführung einer Gewerbe⸗ eröffnungsſteuer beauſtandet werden müſſe. Ihr ſtehe ein⸗ mal der 8 7 Ziffer 6 der Reichsgewerbeordnung entgegen, der alle Abgaben, welche für den Betrieb eines Gewerbes entrichtet werden, ſowie die Berechtigung, dergleichen Ab⸗ gaben aufzuerlegen, aufgehoben habe. Neben dieſem recht⸗ lichen Bedenken üehe aber der Einführung auch eine prak⸗ tiſche ſoziale Erwägung entgegen. In zahlreichen Induſtrie⸗ und Handelskreiſen habe die öffentliche Bewirtſchafſtung vieler Waren bereits eine Bevorzugung der älteren Unter⸗ nehmungen gegenüber jung aufſtrebender geſchaffen, die den erſteren nahezu eine Monopolſtellung gegeben und neuer⸗ dings zu lautem Widerſpruch herausgefordert habe. Dieſer unerwünſchte Zuſtand werde durch die Einführung einer Gewerbeeröffnungsſteuer nur verſchärft werden.— Der Ge⸗ ſchäftsführer des Deutſchen Städtetages beſchränkt ſich dar⸗ auf, von dieſem Antwortſchreiben Kenntnis zu geben. Die Angelegenheit hat, da auf die Reichsgewerbeordnung ein Hauptbedenken geſtützt wird, ſelbſtverſtändlich nicht nur für Preußen, ſondern auch für die anderen Länder große Be⸗ deutung. Mit der angekündigten Verſagung der Genehmi⸗ gung fernerer Satzungen über die Betriebsſteuer iſt es, ſo bemerkt die„Kommunalpol. Korr.“, nicht allein getan, ſon⸗ dern die Richtigkeit der miniſteriellen Auffaſſung voraus⸗ geſetzt, wird auch die fernere Geltung der bisher genehmig⸗ ken Satzungsvorſchriften über die Steuer und deren Erhe⸗ bung im Wege des verwaltungsgerichtlichen Streitverfah⸗ rens anfechtbar ſein, und es wird dabei grundſätzlich keinen Unterſchied machen, ob es ſich um Erteilung der ausdrück⸗ lichen Erlaubnis(Konzeſſion) zur Ausübung eines Gewer⸗ bes oder um eine einfache Neueröffnung handelt. Eine unhaltbare Beſtimmung der Reichseiſenbahndirektion Karlsruhe. Die Reichseiſeubahndirektion in Karlsruhe hat angeord⸗ net, daß am badͤſchen Bahnhof in Baſel die Fahrpreiser⸗ hebung in Schweizer Franken erfolgt. Dieſe Maßnahme mag zu der Zeit, als die einzigen Schnellzüge Schweiz⸗ Deutſchland über Baſel führten, nicht beſonders nachteilig für die Benützung der Strecke Baſel— Frankfurt geweſen ſein. Aber durch die Einlegung durchgehender Schnellzugs⸗ verbindungen Singen— Stuttgart und Friedrichshafen Stuttgart, zu denen die Bilette in Mark bezahlt werden können, wird der Verkehr geradezu vom badiſchen Lande ab⸗ elenkt. In Baſel hat ſich denn auch bereits ein erheblicher Verkehrsrückgang geltend gemacht, denn mit der Bevorzu⸗ gung der Strecken über Singen, Lindau, Friegshaſen ging parallel eine Abwanderung auf die elſäſſiſchen Strecken na⸗ mentlich im Durchgangsverkehr nach Holland. Die Preis⸗ politik der Karlsruher Eiſenbahndirektion ſchädigt nicht nur den Reichseiſenbahnfiskus durch Abdrängung des Verkehrs einerſeits auf ſteile eingleiſige Bahnen, andererſeits auf außerdeutſche Linien, ſondern auch die badiſche Volkswirt ſchaft durch Lähmung des Fremdenverkehrs. Insbeſondere hat Baden⸗Baden ein erhebliches Intereſſe an der Linie Baſel— Frankfurt. Hängen doch von ihrer Frequenz auch zum guten Teil der Beſuch des Kurortes, ſowie alle Fragen zur Verbeſſerung des Fahrplanes ab. Der Abgeordnete Koelblin hat in Anbetracht der Wich⸗ tigkeit der Froge an die badiſche Regierung folgende„Kurze Anfrage“ gerichtet: f Sind der Regierung die Mißſtände bekannt, die ſich aus der Fahrpreiserhebung in Schweizer Franken am badiſchen Bahnhof in Baſel für den Verkehr über die badiſchen Linien ergeben? Welche Schritte gedenkt die Regierung bei der zuſtändigen Reichseiſenbahnbehörde zu tun, um der ſeit Aus hau des außerbadiſchen Schnellzugsverkehr befsubers fühlbar ge⸗ wardenen Schädigung des einheim!! 1 emdenverkehrs und damit der einheimiſchen Volks r! haft erſolgreich zu begegnen? Es gibt wieder Weißbrot und Brötchen. W. T. B. Karlsruhe, 28. Aug. Der Genoſſenſchaftstag der Zentrale der badiſchen Bäckermeister verlangt in einer Ent⸗ ſchließung die Aufhebung des Backverbots für Kuchen und Weißbrötchen und ſtellt in Ausſicht, daß das badiſche Bäcker⸗ gewerbe zur Selhſthilfe ſchreiten werde, wenn die badiſche Regierung das Verbot bis zum 1. September nicht auf⸗ gehoben habe. Die Bäcker würden in dieſem Falle einfach die Herſtellung von Weißbackwaren entgegen den Beſtim⸗ mungen aufnehmen. Der gute Ausfall der Getreideernte und die Möglichkeit der Einfuhr von Auslandsmehl, recht⸗ fertigt die Aufhebung des Verbots. Peruaniſches Konſulat. Der Amtsbereich des zum Generalkonſul von Peru in Hamburg ernannten Herrn Salvador M. Cavery iſt auf Hamburg und deſſen Staatsgebiet ſowie die Preußiſche Pro⸗ vinz Schleswig⸗Holſtein beſchränkt worden. Die einſtwei⸗ lige Zulaſſung des Genannten zur Ausübung konſulariſcher Funktionen in Baden iſt daher zurückgenommen worden. den und Nach hargebiete. — Vom Verbund bad. Klein⸗ und Obſtbrenner, der in Baden über 17000 Mitglieder zählt, haben ſich die Klein⸗ u. Obſtbrenner vom Amtsbezirk Ettlingen und dena Nachbar⸗ gemeinden zu einem Verein zuſammengeſchloſſen. Er iſt wieder in Ortsgruppen eingeteilt. Seine Aufgabe iſt die, die Intereſſen der Brenner zu vertreten und kräftig zu un⸗ terſtützen. In Intereſſe aller Klein⸗ und Obſtbrenner und Stoffbeſitzer iſt dem Verein beizutreten. Im Inſeratenteil werden heute die Brennpreiſe für Kundenbrennen bekannt gegeben. — Die Tageskopfmenge von Mehl und der Ausmah⸗ lungsſatz bleibt nach Mitteilung des Direktoriums der 5 vom 9. Auguſt 1920 vorläufig unver⸗ änder — Keine Ernteſchätzung für Kartoffeln. Nachdem die Freiaaus der Wirtſchaft mit Spätkartoffeln beſchloſſen iſt, findet eine Ernteſchätzung für Kartoffeln in dieſem Jahre nicht ſtatt. Die Bezeichnung„Außenhandelsſtelle“ Der Um⸗ ſtand, daß die beim Auswärtigen Amte errichtete Außen⸗ handelsſtelle und die vom Reichswirtſchaftsminiſterium reſ⸗ ſortierenden Fach⸗Außenhandelsſtellen in der Bezeichnung ſich decken und im Aufgabekreiſe ſich immerhin berühren, hat zu mannigfachen, den Betrieb außerordentlich ſtörenden Verwechſelungen Anlaß gegeben. Es iſt deshalb angeordnet worden, daß die bisher„Außenhandelsſtelle“ genannte Ab⸗ teilung des Auswärtigen Amtes in Zukunft als„Abtei⸗ lung X“(ohne Zuſatz) geführt wird, und daß die Zweig⸗ ſtellen der Außenhandelsſtelle die Bezeichnung„Auswärti⸗ ges Amt, Handelsauskunftsſtelle Hamburg(Bremen, Mün⸗ chen, Nürnberg)“ erhalten. — Theologiſche Vorträge. Die kirchlich liberale Ver⸗ einigung in Baden veranſtaltet am 6., 7. und 8. September ds. Js. in Lahr theologiſche Vorträge. Es werden ſprechen: Profeſſor 5. Dr. Dibelius aus Heidelberg über„Paulus und der Hellenismus“ und Stadtyfarrer Dr. Ott aus Nek⸗ karbiſchofsheim über„Grundſätze zur Erneuerung des kirh⸗ chen Lebegs“. Dieſe Vorträge ſind als Fortſetz 2285 25 una der 2— 2 theologiſchen Ferienkurſe gedacht, die bis züm Krieg brch alljährlich in Kandern abgehalten wurden großer Beliebtheit erfreuen. Sie dürften nicht nur liche, ſondern vor allem die gebildeten Laien, insbeſen auch Religionslehrer intereſſieren. Für gute Verpf in Lahr iſt Sorge getragen, eine goße Zahl von Fre tieren iſt zugeſagt. Anmeldungen vermittelt der Vo D. E. Frey⸗Ka:l(sruhe, 3 ne Karlsruhe, 28. Aug. Dieſer Tage wurden* reiche Diebſtähle auf dem Güterbahnhof entdeckt. Perſonen, Rangierer und Schirrmauer wurden dieſen e in Unterſuchungshaft genommen. Es handelt ſich, f erfahren, um Güter, die kürzlich hier angehalten ſind, weil ſie angeblich den Polen zulanciert werden ei ten. Plombierte Wagen wurden aufgeriſſen und dal, vorwiegend Kleidungsſtücke entwendet. z Karlsruhe, 28. Aug. Ein Bürger einer gen Stadt ſuchte lange vergeblich eine neue Wohnung. lich verfiel er auf einen wirkſamen Einfall. Er iaſel, „Amerikaner“ ſucht leere Wohnung. Das Wort„Ame ner“ erwies ſich als ſo zugkräftig, daß ihm jetzt so leere Wohnungen angeboten wurden, die dem Wohn 75 zur weiteren liebevollen Behandlung mitgeteilt 1 deu.* die die Staats⸗ und alle heiniſche Eiſen bahngeſellſchg! Schwierigkeiten zu leiden ider von ihr betriebenen 1 b an, namentlich weil die ihr a en ligte fta tlithe ung mit dem 1. Oktober au enz t Dem beantseat dFurch das Reich wide rechen 5 jedoch d Mannheim, die die Mehrzahl der?) Fahr ber Geß ant beſiht 2 mm „ Mannheim. 28. Aug. Nach der Bevölkerangs fall undiſg Stadt Mannheim betrug die Einwohnerzahl der en Piütte Juni 22 702. Die natürliche evölkeruags ben weiſt zunächſt mit 520 Lebendgeborenen ein betri Mehr an Geburten auf. Die Zahl der Eheſchließung ſich zwar mit 278(256) nicht mehr auf der unheimliche des Mai gehalten, aber gleichwohl die vorjährige übe fen. Auffällig iſt die verhältnismäßig große Za ſehr jugendlichem Alter geſchloſſenen Ehen: ſo el 1 8 2) und 41(14) Frauen vor erreichter Volljährige den letzteren waren 4(2) noch nicht 18 Jahre alt. Seh freulich war wiederum, wie im voraufgegangenen Mai, die äußerſt niedrige Sterblichkeit; mit 206( desfällen oder 10,32(11,31) aufs Tauſend der mittle völkerung iſt ſie hinter der letztjährigen zurückg Die Säuglingsſterblichkeit war mit 12,18(11,85) etwas höher als 1919. Weinheim, 28. Aug. Für den Grundſtock zu ſung eines Erholungsheimes durch die Ortskram, Weinheim hat die Seidenfabrik Mez Vater und 2000 M. geſtiftet.— Unter dem Verdachte, den be Einbruchsdiebſtahl im ſtädtiſchen Kommunalverban gangen zu haben, iſt ein in dieſem ehemals beſchal Hilfsbeamter verhaftet worden. 10 1: Baden⸗Baden, 27. Aug. Von dem Interne Klub iſt beim Stadtrate die Mitteilung eingegangen die Abhaltung der Internationalen Rennen für das a Jahr in ſichere Ausſicht genommen ſei, wenn dem af bisherigen Umfange Spielerlaubnis für den 0 gewährt und von der Stadtgemeinde und der Bürge ein angemeſſener, erhöhter Beitrag geleiſtet wird, Fa diesjährige landwirtſchaftliche Rennen iſt der b nicht genehmigt. tet 4 Villingen, 90. Aug. Die ſchwerſte deutſche Ge maſchine„G 12“ hat am Dienstag zum erſten Mal dien des Schwarzwaldes erklommen. Ihre Leiſtung ber. zu den beſten Hoffnungen, denn dieſes Ungetüm laut„Vill. Volksbl“ etwa 500 Tonnen bis Somme eh bisher zu ſolcher Tonnenzahl zwei oder drei Maſch 1 nötig wurden. Hier macht ſich die Verreichlichung den ſchen Bahnen ſchon bemerkbar; die Maſchinen werdaſſeß geſchickt, wo ſie am nötigſten ſind. Sollten dieſe 0 ſchinen ſich auf dem Schwarzwald bewähren, ſo kü hier auf einen Güterzugsverkehr rechnen, der die junkturjahre 1912 und 1913 in den Schatten ſtellt. e Donaueſchingen, 28. Aug. Mit ſeinem Dien hat ſich hier am Sonntag abend in der Kaſerne ein ger Soldat aus Köln erſchoſſen. Die unglückliche ſchah aus Furcht vor Strafe wegen Diebſtahls. 1 i Donaueſchingen, 28. Aug. Geſtern nachmittas fe in den Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Sammlungen 5 4 (etwa 15 bis 25 Zentimeter großes, ohne Rahmen en mälde der Konſtanzer Künſtlerin Maria Mülleret 00 wendet. Dargeſtellt ſind drei jener ſüßen Engel ſingend auf ein Notenblatt blickend. 140 * Brigach, 28. Aug. Eine Gemeindeverſee ſtellte feſt, daß Arbeiter aus St. Georgen wegen ae reichenden Milchverſorgung auf mindeſtens 22* gehen des Aufruhrs, Landfriedensbruch, Körpern Mißhandlung,. Bedrohung mit dem Tode und mi ſtiftung, Diebſtahl, Hausfriedensbruch, Erpreſſunſh gung uſw. verübt haben. Die Demonſtranten Haufen von 30 bis 150 Perſonen. rl ze Schönau, 28. Aug. Die Wiedergutmachung t auch aus Deutſchlands Waldbeſitz beträchtliche fang dieſes Monats haben in Paris„Beſprechunſen Angelegenheit ſtattgefunden, denen als Verbau! gehmer aus unſerer Gegend Dr. Hermann 91 Kroziugen⸗Freiburg anwohnte. Die Franzosen hauptſächlich Rundholz, um ihre Sägeinduftrie 3 gen. Deutſchland kaun aber, wenn es ſeine Sihne induſtrie nicht erdroſſeln will, nur vorwiegend 5 und nur zum geringen Teile Rundholz liefern ß jährlich die Lieferung von etwa 1,41 Millio in Roh⸗ und Schnittholz angeboten. In den B wurde der Schwerpunkt auf die Lieſerung in ge gelegt. Einſtweilen iſt keinerlei Ergebnis erz und man nimmt au, daß bei den unerfüllbaren Jaan die Frankreich z. Zt. ſtellt, die Verhandlungen ſich le ziehen werden. 8 z Lörrach, 28. Ang In Baſel ſind, wie die richten melden, eine Anzahl badiſcher Eiſen bahn he worden, die in den Güterhallen am badiſchen Bahn) rendiebſtähle verübt hatten. n Konftanz, 28. Aug. Eine Skulptur de wurde dieſer Tage von einem Freiburger Händ nm Mark erſtanden. Dem Konſervator des zgarke e gelang es noch rechtzeitig, das Werk zu beſchlag zun der Käufer, um es für ſich zu retten, in einer Stauch mal verſchoben hatte. Derſelbe Händler wollte— ö volle Fresken(21 Bilder, ſchachbrettartig auf e wand des Hauſes) zum Preiſe von 25000 M. darf jetzt als beſtimmt angenommen werden, da ken Konſtanz erhalten bleiben, trotzdem auch kaniſche Angebote vorliegen. nal ** 95. N Son, Konſtanz, 28. Aug. Die Dame, dei am, ſſt e der Rheinbrücke aus in den Rhein geſprungen ug. jetzt ſeſtgeſtellt wurde, die 71jährige Frau Dr.„in; vitte Schmid, g b. Chevot, aus Lauſanne, bisher wohnhaft. kahnen hat auch die ter ſchweren finanz ſtrebt de del buhlen durch d Landwirtſchaftliche⸗. Abſatzmöglichteiten und Preiſe für Landwirtſchg Aus induſtriellen Kreiſen wird uns geſchrie 9 Durch die Preſſe ging vor kurzem eine Ni einen allgemeinen Preisabbau für landwirtſ ä und Gerate berichtet, wie er angeblich bei Verhaud⸗ dwiſchen Induſtri oſſe Induſtrie und Handel in Heidelberg be⸗ ſesbehnnonden ſei. Die Nachricht iſt in dieſer Faſſung und . prechung unzutreffend. In Heidelberg haben lediglich s Auggen über eine ſchnellere Verwirklichung der für 1 und Juland beſtehenden Abſatzmöglichkeiten ſtatt⸗ bogen, 0 man hat dabei verſchiedene Maßnahmen er⸗ gung zu geeignet ſein könnten, die gegenwärtige Abſatz⸗ eltmarkt bebepen, Um die Ausfuhr gemäß dem auf dem af eſtehenden Bedarf zu erleichtern, iſt dann für nur Ichinengattungen eine gewiſſe Preisſenkung, die in einigen Fallen 15 Prozent überſteigt, an⸗ u worden! die entſprechenden Beſchlüſſe bleiben a. und e 1 miſch var ſich aber einig darüber, daß der ein⸗ 1 feng, Adar nicht unter für ihn ungünſtigeren Be⸗ eichen J befriedigt werden dürfte, und empfahl daher die ſein korabmen, die übrigens nur vorübergehender en Inl önnen, auch bei den einzelnen Maſchinenarten delung needs markt. Eine allgemein vorbildliche Preis⸗ eh natürlich landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte läßt A llung der zerſt ermöglichen, wenn über die weitere Ge⸗ Ah beute der Produktionsverhälntiſſe Klarheit herrſcht. Das 0 eder in bezug auf Rohſtofſe und Halbfabrikate g all ne und Transportkoſten wie die weiteren Spe⸗ „ In dieſem Zuſammenhang ſei auch mitgeteilt, 8 ne hmaſchinen⸗Verband es aus ſolchen Erwägua⸗ Alland v n mußte, eine Aenderung der Preiſe für das 0 orzunehmen. * 5 gtelbebung der Tabakbewirtſchaftung. us reiſe wird es intereſtteren, daß der Abg. Duſche dhlrtſchaft die Reichsregierung abſichtige die Zwangs⸗ r aufzuhebe für inländiſchen Taba, für das neue Ernte⸗ mmu 9 8 en, und daß dle entſprechenden geſetzlichen Be⸗ 5 Cerlaſſen würden, ſobald die Verteilung der in⸗ eiten, läß; grnte des Jahres 1919 abgeſchloſſen ſei. Erſt ſctens der 8 überſehen, ob die Uebernahme der Tabake er Weif erarbeiter aus den Lagern der Vergärer in ſe geſichert iſt. ice don * 5 0 enſeuheande, 30. Lug.(Behandlung der Maul⸗ und age: 1 Die Die„Basler Nate Ztg. gi folgende Nat. ben den kra ie ſegungen Tiere müſſen immer abgetrennt baren Stall nken und in einem gut gelüfteten, ſehr ſau⸗ Hesdelt* 2. Die geſunden Tiere müſſen allein be⸗ nen. 3 ebenſo die kranken Tiere von verſchiedenen Ar bie geluch die Trinkgefäße müſſen für die kranken 0 Thymianeſunden Tiere beſonders gehalten werden. 4. einen 5 Gvilder„Choſchter“) wird, ein Pfund Tee lang alben Keſſel Waſſer und darüber, eine halbe 5 ggekocht und lauwarm dem Vieh zu trinken ge⸗ N dem gekochten Kraut den kranken Tieren di derſanft das Maul und die Klauen ausrelben. a8 noch Sri, da die Tiere nicht freſſen können, we⸗ htes Br Heu geben, dafür mit Salz und Waſſer weich lasch nicht zu dick, damit der Brei in einer weit⸗ 45 m 8 dem kranken Tier eingegeben werden kann. ache des Tages wiederholen, damit dieſelben nicht „gibt umkommen. 7. Wenn die Tiere wieder freſſen ich öman ihnen weiches, feines Gras und dieſelben u bleſbeaald erholen, wenn ſie auch eine Zeitlang ſebr Fun auf die Zadie Hauptſache ist, daß ſie geheilt werden. danhelt 1 Peilwirkung der Bierhefe gegen dieſe tücklſche ulktſchaft hingewieſen, und zwar ſoll ein franzöſiſcher dieſeg sinſpektor der Akademie der Wiſſenſchaften in er T Mittel angegeben haben. Dieſer habe die in elne lang morgens und abends je 250 Gramm * Ti Liter Waſſer aufgeſtellte Bierhefe trinken * ſei ere hätten das Mittel gern genommen, und den ernargdie Eiterſtellen in Munde ſchon nach 24 al jeder bt auch das ſo gefürchtete Fußleiden ſei ſehr 70 Heilwirgeſchwunden, Auch trockene Hefe habe die un krocker ang; eine Löſung von 15 Gramm Zucker, 50 Feinden vonener Hefe in 1 Liter lauwarmen Waſſer, zwet elate e Gebrauch warmgeſtellt, habe ihn die gleichen Habe ge erzielen laſſen, wie der friſchen Heſe. Kei e Mich ee keines ſei Ander als tr zk gewefen. zeſerve u. Fleiſchwirtſchaft. . der Zwangswirtſchaft für die ländliche Pro⸗ . 0 den Veſchlüſfen der letzten Zeit Fortſchritte könne die Landwirtſchaft doch erleichtert aufatmen Von u. Im ganzen ergibt ſich bisher folgendes u die den heimiſchen Teilfofſen is scon ſeit uch ft olle der freien Wirtſchaft zurückgegeben, t 5 baldige Freigabe von Flachs und Hauf anlan. dicht zu beſtehen. Was die Nahrungs⸗ durche„ ſo iſt die freie Bewirlſchaftung der Eier nd Ogeführt und unter die Freigabe von Ge⸗ telle 5 iſt mit der nunmehrigen Auflöſung der wiriſ er Schlußpunkt geſetzt. Bleibt auch die chaft für Milch und Butter, ſo iſt doch im afer allSkekehr der Oele und Fette freigegeben. laber d. rdings iſt wieder unter die Höchſtpreiſe ge⸗ bam 8 5 drückendſten ſonſtigen Zwangsbeſtimmun⸗ ber Aufttergetreide ſind doch in Begfall gekommen. Feſſeſbebung der Zwangewirlſchafe für Kartoffen bung gewiſſer Uebergangsbeſtimmungen, iſt cc ndlegender f 96 a chaft erzielt We tn der Befreiung der Land⸗ Aufheterer Fortſchritt von großer Bedeutung iſt mit ſopkufhe ö n großer Bedeutung iſt mit b ber 5 20 der Zwangswirtſchaft für Fleiſch zum n sſicht genommen. Gelangt ſie zur Durch⸗ ilch ſtehen weſentlich nur noch Zucker, Ge⸗ gſicht und Butter unter der Zwangswirtſchaft; aber, daß auch hier in nicht ferner Zeit 0 eie ſicht f ielſchaft wieder hergeſtellt wird, beim Zucker chaftli 8 ſehr bald, iſt um ſo größer, als die laud⸗ zeugung im ganzen ſich doch wieder N e i Nen und damit auch Bedingungen ſchaffen kaun, che, freili einmung der letzten Zwangsfeſſeln erleichtern. d. Erzen me günſtige Entwickelung der landwirtſchaft⸗ tara ihr g beute entſcheidend dadurch mitbeſtimmt f* die nötigen Hilfsſtoffe und Arbeitskräfte hinſichtlich der Landarbeit überhaupt wie⸗ wuelhode hergeſtellt werden, muß immer s verden. 3 128 bewir ſo bedeutſame Fortſchritt der Freigabe der ese, dagen bekanntlich an die Vedi gang g knüpt dee pe 9 zum 1. Oktober eine Brotkgetreide⸗ * TVVedin zwei Millionen Tonnen geſchaffen wird. af gung 15 0 man für unbegründet halten; mit 8 die Landwirtſchaft unbedingt zu rechnen. auch falſch, zu ſagen, die baldige Auf⸗ waugswirtſchaft für Fleiſch ſei nunmehr al⸗ dand der Landwirte gelegt. Ganz abgeſehen ige, in welchem Maß die Erreichung des Ziels von den vielfach enttäuſchenden Kör⸗ abhängt, iſt und bleibt der Ausdruſch des Brökgekreides dävon abhängig, ob den Landwirken die nötigen Hilfsmittel, insbeſondere zunächſt die Kohle, aber auch Futtermittel und Düngeſtoffe zu erträglichen Preiſen und hinreichend zur Verfügung geſtellt werden. Im übri⸗ gen aber iſt allerdings die Tätigkeit der Landwirte der entſcheidende Faktor dafür, daß die nun einmal feſt⸗ geſetzte Vorbedingung für die Freigabe der Viehwirtſchaft erfüllt wird. Jeder Landwirt alſo, der ſeine ganze Kraft gan ſchleunigſte Ablieferung von Brotgetreide ſetzt, för⸗ dert, jeder, der es daran fehlen läßt, gefährdet das gemeinſame Lien Schon ihr eigenes Intereſſe gebietet demnach den Landwirten, das Brotgetreide ſo ſchnell aus⸗ zudreſchen und zur Verfügung zu ſtellen, als es ihnen nur irgendwie möglich iſt. Und ein Fehlſchlag auf die⸗ ſem Gebiet könnte nur zu leicht noch zu weiteren Rück⸗ ſchlägen in der Entwicklung zur Wirtſchaftsfreiheit füh⸗ Die Schaffung der geforderten Brokgetreidereſerve ist aber nicht nur ein dringendes landwirtſchaftliches In⸗ tereſſe, ſondern zugleich ein vaterländiſches In⸗ tereſſe von großer Bedeutung. Sie iſt eis weſeutli che: Faktor für die Erfüllung des in Spa gervoffeuen Koh⸗ len⸗Abkommens, deſſen Nichterſhllang Deutſch⸗ land mit feindlichem Einmarſch, mit dem Verkuſt ber Verfügung über das Ruhrgebiet und dautit zugleich nat ſchwerſtem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch beb roher: würde. Der vaterländiſche Sinn der deutſchen Land⸗ wirte hat ſich in guten und böſen Tagen ſtets bewährt. Erkennt der deutſche Bauer, was jotzt auf dem Spiele ſteht, dann wird er ſicher die 72 Kräfte daran ſet⸗ zen, das Vaterland vor unabſehbarck: Schaden zu br⸗⸗ wahren. Die Klarſtellung der Zuſammenhänge, die niht nur ſeine eigene Wohlfahrt, ſondern auch des Geſchick des Vaterlands in ſo entſcheidender Weiſe in die Hand der Landwirte legen, iſt der Zweck dieſer Ausführungen. Wir wiſſen nicht und können heute nicht wiſſen, ob die Erreichung des Ziels möglich iſt: Auf jeden Fall aber 5 H aller muß bei den deutſchen Landwirten jedermann nach Kräften und Möglichkeiten ſeine Pflicht tun! Die Verteuerung durch die Zwan Swirl aft. 1 Man ſchreibt uns: Anſcheinend liegt die Zwangswirt⸗ ſchaft in den letzten Zügen. Es darf jedoch nicht ver⸗ geſſen werden, daß mächtige Gruppen an der Arbeit ind, die Zwangswirtſchaft entweder direkt auf dem Ge⸗ biet der Lebensmittelverſorgung weiter beſtehen zu laſ⸗ ſen, oder ſie trotz der bisherigen Fehlſchläge auf anderen Gebieten(vor allen Dingen auf dem der Kohlen⸗ und Eiſengewinnung) zur Einführung zu bringen. Es muß deshalb immer wieder darauf aufmerkſam gemacht wer⸗ den, daß die Zwangswirtſchaft das teuerſte Wirtſchaftsverfahren iſt, das gedacht wer⸗ den kann. Vor dem Kriege handelte im Zeichen der freien Wirtſchaft der Getreidehändler den Waggon Ge⸗ treide mit einem Nutzen von 20—40 Mark. Das mach⸗ te auf den Zentner etwa 10—20 Pfennig Unkoſten uſw. Da auch der Müller, der Bäcker uſw. ſich mit einem ähnlich beſcheidenen Nutzen zufrieden gaben, konnte der Preis des Brotes ſo gering geſtellt werden, daß es in der Regel geradeſoviel koſtete wie dieſelbe Menge Getreide. Unter dem Zeichen der Zwangswirtſchaft ha⸗ ben Unterkommiſſäre, Bezirkswirtſchaftsſtellen, Provin⸗ zialwirtſchaftsſtellen, Reichszentralen uſw. die Unkoſten derartig in die Höhe getrieben, daß das Pfund Brot nicht mehr dasſelbe wie das Pfund Getreide, ſondern un⸗ gefähr das Doppelte koſtet. Da die Brotration jährlich auf den Kopf der Bevölkerung faſt 200 Pfund beträgt, macht auf 60 Millionen Menſchen allein dieſe Verteu⸗ rung des Brots rund 6 Milliarden Mark jährlich aus. Der Druck der Karten koſtet für den Kopf der Bevölke⸗ rung wöchentlich mindeſtens 15 Pfennig oder auf 60 Millionen Menſchen berechnet rund 470 Millionen Mark jährlich. Dazu kommen noch die Druckkoſten für die Liſten, die Kartotheken uſw., deren Koſten mindeſtens auf dieſelbe Höhe veranſchlagt werden können. Im gan⸗ zen koſtet uns die Zwangswirtſchaft allein an Druck für die Karten alſo mindeſtens eine Milliarde Mark jähr⸗ lich. Welch rieſiger Betrag das iſt, geht daraus her⸗ vor, daß im Jahr 1913 die Einfuhr an Roh baumwolle ſich nur auf 600 Millionen Mark belief. Die perſön⸗ lichen und ſachlichen Unkoſten für die einzelnen Wirt⸗ ſchaftsſtellen und für die von ihnen beſchäftigten Per⸗ ſonen ſind überhaupt nicht abzuſchätzen. Verläßliche An⸗ gaben darüber exiſtieren nicht, da die Regierung ihre Veröffentlichung bisher vermieden hat. Nach den oben enannten Zahlen wird man aber als Mindeſtbetrag den Betrag von 15 Milliarden Mark einſetzen können. Würde dieſe Unſumme, für die uns bisher keine befriedigende Ge⸗ genleiſtung 8 wurde, für andere Zwecke verwandt werden— beſonders für Maßnahmen zur. der Produktion und zur Ermöglichung der Einſuhr von Rohſtoffen oder Lebensmitteln— daun würde es wahr⸗ ſcheinlich um unſer wirtſchaftliches Leben nicht ſo troſt⸗ los beſtellt ſein, wie im Zeichen der Zwangswirtſchaft. 185 e. 1 e de »Wirtſchaftlicher Wochen überblick. Geldmarkt. Im Rückgang der deutſchen eee iſt ein Stillſtand zu verzeichnen. Am 25. Auguſt abends notierte die deutſche Mark in Zürich noch 11.75, am 26. bereits 12.50. Sie iſt allerdings am 27. abends wieder auf 12.50 gefallen. Augenſcheinlich werden in Deutſchland wieder ausländiſche Deviſen gehamſtert. Der Begehr nach Auslandsvaluta iſt durch die Furcht vor dem Bolſchewismus und durch unſere ſonſtige innerpoli⸗ tiſche Gährung neuerdings geſtiegen. Da aber das Va⸗ lutaelend auch die anderen europäiſchen Staaten hart betrifft, iſt zu hoffen, daß die in vier Wochen in Brüſſel zuſammentretende Finanzkonferenz beſſere Ver⸗ hältniſſe ſchaffen wird. Unſere Reichsbank iſt ſtark an⸗ geſpannt. Die Silberpreiſe ziehen ſtramm au. Die offenen Geldſätze haben ſich in der letzten Woche nicht geändert. b 5 Börſe. 1 9 Die Generalſtreikbewegung gegen den Steuer⸗ abzua, die in Württemberg ausgebrochen iſt, bat dis deütſchen Börſen wieder recht eindringlich an die ſpark. kiſtiſche Gefahr erinnert. Umſo lebhafter iſt aber die Nachfrage nach Auslandswerten. Die ſogenannten Va⸗ lutapapiere ſind wieder ſchnell geſtiegen. In einheimi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Bankaktien überwiegt das Angebok, Der Anlagemarkt behauptet ſich gut: Reichsſchatzanwei⸗ ſungen 99,90, Kriegsanleihe 79,50, Aprozentige Würt⸗ temberger 88. i 4 Produktenmarkt. Für Kleie ſind neue Höchſt⸗ preiſe erlaſſen worden; die Tonne darf nicht mehr als 375 Mark koſten. Mais iſt jetzt freigegeben, wodurch das Geſchäft ſich gehoben hat. Oelſaaten liegen ſehr feſt. Hafer iſt begehrt, Heu und Stroh aber angeboten Zubverläſſige Preisermittlungen fehlen. Hopfen zieht ſtark an, zumal, da der Schluß der Ernte durch das Wetter gelitten hat. In Tettnang werden jetzt über 2500 Mark bezahlt. 5 f— Warenmarkt. Die Kohlen⸗ und Eiſenßrei⸗ ſe bleiben feſt. Die Kohlenlage iſt durch die ſtarke Ver⸗ minderung der Förderung in Oberſchleſien gefährlich verſchärft worden. Wolle zieht weiter an, zumal da aus London zum Teil höhere Auktionspreiſe gemeldek werden. Das Geſchäft mit Baumwollgarn iſt ziem⸗ lich lebhaft trotz höherer Preiſe. Auch das Geſchäft mit Webwaren hat ſich etwas belebt. Der Hamburger Rei 15 markt zeigt einen Abſchlag um 1 Mark für das Kilo, doch dürfte dieſe Erleichterung wegen der Valutaſchwierig⸗ keiten noch nicht vorhalten. Häute und Leder ziehen weiter an. Die neulich gemeldete Preisermäßigung der deutſchen Emaillierwerke bezog ſich nur auf einen Son⸗ derzuſchlag für die teuerſten Waren; ein weiterer Preis⸗ abſchlag im Detailhandel iſt zunächſt nicht möglich. 1 Vie hmarkt. Von einer ernſtlichen Preisermäßigung iſt immer noch keine Rede. Eher kann von einem An⸗ ßiehen geſprochen werden. Unter 300 Mark iſt ein ſchönes Ferkel nicht zu bekommen. Kühe und Pferde ſind in Württemberg teurer als irgendwo im Reich. Holzmarkt. Ueber die Widerſprüche in den verſchie⸗ denen Preisnotierungen der Fachberichte wird ſehr ge⸗ klagt. Vom ſüdweſtbentſchen Holzmarkt lag uns neulich ein ſolcher Vericht vor, wonach Stammholz ſägefertig 500 bis 700 Mark ab Station gilt. Intereſſenten auf dem Schwarzwald teilen uns mit, daß der ausſchließliche Preis wenig mehr als die Hälfte ab Wald betrage, wozu allerdings noch die erheblichen Anfuhrkoſten zur Sta⸗ tion kommen. Wirklich lebhaft iſt das Geſchäft nur in Gruben⸗ und Papierholz. Das Laubholzgeſchäft liegt darnieder.. 5 555 5 S2 ˙ uo 5 2 Verband ſſüdweſtdeutſch. Induſtrieller Am Freitag den 20. Auguſt ds. Js. fand im großen Sitzungsſaal der Zigarettenſabrik A. Batſchari in Baden⸗ Baden, die 40. ordentliche Plenarverſammlung des Direk⸗ toriums des Verbands Südweſtdeutſcher Induſtrieller ſtatt. ſtach einem Referate des Verbandsſundikus Dr. Mieck⸗ Mannheim nahm das Direktorium Stellung zur Frage eines beſchlennigteren Abbaues der Zwangswirtſchaft und der Außenhandelskontrolle. Die eingehenden Verhandlun⸗ gen führten zu folgendem Beſchlußautrag:. „Das Direktorium des Verbandes Südweſideutſcher In⸗ duſtrieller fordert die ſofortige Aufhebung der ſozialen Ausfuhrabgabe, die bekanntlich unter g anderen Ver⸗ hältniſſen ſeinerzeit von der Zentral⸗ eitsgemeinſchaft beſchloſſen wurde, heute aber bei den völlig veränderten Ab⸗ ſatzverhältniſſen nach dem Ausland die Induſtrie auf das ſchwerſte ſchädigt, ihre Ausfuhr unterbindet und ſie zu Be⸗ triebseinſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen zwingt. Das Direktorium ſpricht ſich ferner für eine baldmög⸗ lichſte Aufhebung oder Milderung der Außenhandelskon⸗ trolle aus in allen denjenigen Fällen, wo es ohne Schä⸗ digung der Allgemeinheit möglich iſt, und fordert in den Fällen, wo ſich die Außenhandelskontrolle noch nicht ent⸗ behren läßt, unbedingt eine Beſchleunigung in der Erteilung von Ausfuhrbewilligungen uſw. Das Direktorium ſteht auf dem Standpunkt, daß eine Beſeitigung der Zwangswirtſchaft in weitem Umfange und, vor allem eine Auflöſung aller Kriegsgeſellſchaften dringend erwünſcht iſt.“ Hierauf ſprach über„Lage und Ausſichten der badiſchen Brau⸗Induſtrie“ Kommerzienrat Karl uinger⸗Karls⸗ ruhe, erſter Vorſitzender des Mittelbad f bandes und des Bezirksvereins Karls Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Die führungen des Redners gaben ein ü über die derzeitige Lage der einſt ſo blübe den badiſchen Brau⸗Induſtrie. Kommerzienrat Moninger machte auch Mitteilung von den auf eine Beſſerung der Lage ſeines In⸗ duſtriezweiges gerichteten Beſtrebungen, die ſich namentlich auch auf eine Förderung des Hopfen⸗ und Gerſtenbaues erſtrecken. Die von ihm zur Beſſerung der Lage der badiſchen Brau⸗ Induſtrie aufgeſtellten Forderungen fanden die einmütige Billigung des Direktoriums und der erſte Vorſitzende des Verbandes ſagte der badiſchen Brau⸗Induſtrie die nach⸗ drücklichſte Unterſtützung des Verbandes zu. Einen weiteren Bergtungsgegenſtand bildete die Frage der Einführung des offiziellen Deviſenterminhandels Es erging hierzu folgender Beſchluß: a „Das Direktorium fordert nach eingehenden Erörterun⸗ gen im Intereſſe von Industrie und Handel die baldmög⸗ lichſte Einführung des offiziellen Deviſenterminhandels. Nachdem über eine Reihe vertraglicher Angelegenheiten verhandelt worden war, wurde die Gründung weiterer Fachausſchüſſe des Verbandes beſchloſſen. Mehrſtündige Verhandlungen waren ſodann der„Koh⸗ leuverſorgung der ſüdweſtdeutſchen Induſtrie“ gewidmet, wozu Oberingenieur Gleichmann, Leiter der Badiſchen Lan⸗ deskohlenſtelle⸗Mannheim, eingehend berichtete. An den Verhandlungen dieſes Punktes der Tagesord⸗ nung nahmen außer den Direktionsmitgliedern noch eine größere Anzahl von Sachverſtändigen aus den einzelnen Zweigen der badiſchen Eiſen⸗, Metall⸗ und Maſchinen⸗In⸗ 10 und. 1 olgte eine Stellungnahme in Sachen frachtlicher Verteue⸗ rung des Kohlenbezuges für die ſüdweſtden berg gab ene 5 8 ſtdeutſche, insbeſon⸗ m Sonnabend, den 21. Aug,, ſchloß ſich ei n⸗ ſame Beſichtigung des Murgwerkes 5„ ee ums und des Vorſlandes der Abteilung Waſſerwirtſchaft des Verbandes, ſowie weiterer Verſammlungsteilnehmer an. digen Aus⸗ trübes Bild „ dei unregelmäßiger Zuſtellung unſerer 1 Zeitung buten wir die verehrlichen Abonnenten Beſchwerden an die Expedition des Blattes einzureichen. f. 8 Verlag des„eckar- Boten“ Gleichzeitig er. 5 5 12 15 1 Der Generalſtreik. Stuttgart, 28. begonnen. Aug. geliefert. Zu Unruhen und Zwiſchenfällen früh nicht gekommen. Gewerkſchaften beraten heute vormittag. daß der Zugsverkehr eingeſtellt werde. Bei Aufrechterhal⸗ tung der Ruhe und Ordnung kann hievon keine Rede Die Organiſationen der Verkehrsbeamten haber beſchloſſen, den Verkehr bei Bahn und Poſt mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten. Die Arbeiter der ſtaatlichen Betriebs⸗ und Wagenwerkſtätte in Cannſtatt haben ſich mit 1092 gegen 216 Stimmen gegen den General- ſein. ſtreik ausgeſprochen. Die Straßenbahner ſchloſſen mit 650 gegen 540 Stimmen den Eintritt in Am Samstag früh bemerkte man lediglich ßenbahnen, daß der Streif Die Tageszeitungen wurden wie ge⸗ den Streik. an dem Stillſtand der Stra in der Luft liegt. wöhnlich in der Stadt ausgetragen. Abg. Andre(3Ztr.) hat an die Reichsregierung und die württ. Regierung Eingaben gerichtet, in abzugsgeſetz den ſteuerfreien Teil des Lohn- und Gehalts⸗ einkommens weſentlich zu erhöhen und den Abzug um einen gewiſſen Prozentſatz zu ermäßigen unter Anrechnung des bereits darüber bezahlten Betrags auf Steuerabzüge. Bei der Schaſſung des Einkommenſteuer⸗ geſetzes habe noch nicht mik der großen Geldentwertung erechnet werden können. Die Regierungen werden er⸗ ſucht, ihre Bereitwilligketi zu erklären, unter Feſthaltung des Steuerabzugs für eine ſozialere Geſtaltung des Ge⸗ ſetzes Sorge zu tragen. ee Der Streik hat ſich im Lauf des Samstag⸗Vormittag auf die geſamte Stuttgarter Induſtrie ausgedehnt. Die Streikenden zogen vielfach vor die arbeitenden Betriebe, holten die Arbeitswilligen heraus und verankaßten ſie zur Niederlegung der Arbeit. Das Stadtbild iſt außer⸗ Von den Tageszeitungen konnte nur ordentlich belebt noch der„Sozialdemokrat“ erſcheinen. Ein enſtunden verbreitetes Flugblatt des Aktionsausſchuſſes hat die Regierung gleichfalls mit einem Flugblatt beant⸗ wortet, in dem ſie die unwahren Behauptungen der Strei⸗ Um 11 Uhr fand in der Rollſchuh⸗ bahn wieder eine Vollverſammlung der Betriebsräte ſtatt. 0 l In dem dort megebenen Bericht wurde die Streiklage 3500 Arbeitern hat mit 2100 gegen 1400 Stimmen be⸗ ſchloſſen, ſich mit dem 10prozentigen Steuerabzug einver⸗ den zu erklären und die Regierung um Vermittlung wegen Steuerermäßigung und Erhöhung des ſteuerfreien Ab⸗ zugs(Exiſtenzminimums) zu bitten. kenden zurückweiſt. nicht roſig geſchildert. Der Generalſtreik hat heute In der Induſtrie wird nicht gearbeitet, die Straßenbahn ſteht ſtill. Gas und Strom wird nicht mehr Der Aktionsausſchuß und die Das Verkehrs⸗ und graphiſche Gewerbe haben ſich nicht freudig am Streik beteiligt. „Der Vertreter der Gasarbeiter erklärte, daß es nicht leicht war, die Mehrzahl der Gasarbeiter von der Notwendig⸗ keit des Anſchluſſes an den Generalſtreik zu überzeugen. Bei Daimler in Untertürkheim ſtellen ſich, ſo wurde mitgeteilt, die auf dem Lande wohnenden Arbeiter jeden Morgen vor den Toren des Betriebs ein und wollen die Arbeit wieder aufnehmen. Dieſe„Ruckſackindianer“ müß⸗ ten von der Notwendigkeit des Streiks überzeugt werden. Die mit Lohnabrechnung beſchäftigten Beamten müſſen an iſt es heute f ſammlungen ſtatt. bund werde am Samstag nehmen. dagegen be⸗ dem Steuer⸗ Widerſinn. ſchaftslage komme geradezu gelegen. der die künftigen währung. müſſen. gleich. den Streik getreten. in den Mor⸗ dergelegt. Die Nothilſe hat 28. Sindelfingen, ſtreik getreten. 1 5 f 5 n Der Deutſche Gewerkſchaftsbund gibt den Mitgliedern Am Samstag früh wurde das Gerücht ausgeſprengt. der ihm angeſchloſſenen Verbände bekannt, daß der Be⸗ ſchluß der Betriebsräteverſammlung am Freitag auf Ge⸗ neralſtreik für ſie nicht verbindlich ſei. derartiger Tragweite können nicht von einer politiſch beeinflußten Verſammlung der Vertreter einzelner Groß⸗ betriebe abhängig gemacht werden. Der Gewerkſchafts⸗ Der Arbeitgeberverband des Handelsgewerbes macht ſeine Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die Ar⸗ beitgeber berechtigt ſind, jede laſſen, der gegen ihren Willen die Arbeit niederlegt, der Angeſtellte iſt aber zuvor auf die Folgen der Arbeits⸗ niederlegung aufmerkſam zu machen. i Die Leitung der Chriſtlichen Gewerkſchaften erſucht die Mitglieder, ſich von der radikal⸗kommuniſtiſchen Bewegung nicht mitreißen zu laſſen. den Steuerabzug ſei ein politiſcher und wirtſchaftlicher Bei der gegenwärtigen ungünſtigen Wirt⸗ Streik Die Steuerverweigerung an ſich be⸗ deute einen Streik gegen das eigene Volk und führe „zum Zuſammenbruch der ganzen Wirtſchaft und der Geld⸗ Unter der Bevölkerung wird ausgeſprengt, daß in Preußen vom Lohn nur 4 Prozent abgezogen werden, während in Süddeutſchland 10 Prozent bezahlt werden Dies iſt natürlich barer Unſinn. abzug beruht auf Reichsgeſetz und iſt im ganzen Reich In Bietigheim haben die Ar⸗ beiter des Elektrizitätswerks am Freitag die Arbeit nie⸗ ö 1 ö In Ravensburg ſind die Arbeiter am Samstag in ö 1 1 gebots der Einwohnerwehr eingegriffen. ö Aug. ſind die Arbeiter aller größeren Betriebe in den General⸗ Sehramberg, 29. Aug. Neues vom Tage. Die Kontrolle der Kriegsmaterialſendungen. „Berlin, 29. Aug. Die Unabhängige ſoziald. Partei, die Sozialdemokratiſche Partei, die Gewerkſchaftskommiſ⸗ ſion für Berlin, die Betriebsräte der Eiſenbahner und ihrer Tätigkeit verhindert werden. In der Stadt iſt eine Kontrolle nach Bezirken eingeführt, damit die noch ar⸗ beitenden Betriebe ſtillgelegt werden. bahnbeirat und den Waſſerwerksarbeitern würden Ver⸗ handlungen gepflogen, um die Arbeiter zum Streik zu führen. Abends finden in 6 verſchiedenen Lokalen Ver⸗ Mit dem Eiſen⸗ —— Beſchlüſſe von D zu den Fragen Stellung n Angeſtellten ſofort zu ent⸗ ——.————— Der Streik gegen vielen Unternehmern Der Lohn⸗ unter dem Schutz eines Auf⸗ Heute vormittag 9 Uhr Eine Verſammlung von 1 z Schädigung der Meſſe durch den Streik“ Transportarbeiter und der Zenkralverband der und Telegraphenbedienſteten in Berlin und in der vinz Brandenburg haben Ueberwachungsausſchüſſe die Beförderung von Waffen und Munition einge In Zweifelsfällen haben die Ausſchüſſe ſich mik! Hauptleitung der genannten Parteien und Verein Verbindung zu ſetzen. 1 Dem„Berliner Lokalanzeiger“ wird aus Warſchau geteilt, daß das Eiſenbahnperſonal von Danzig ſich 1 gere, 2300 Polen, die aus Amerika gekommen weiter zu befördern. 5 10 In Leipzig ſtreiken die Tran f arbeiter. Zahlreiche Güter, die für die bevor U Herbſtmuſtermeſſe beſtimmt ſind, lagern auf der bahn und können nicht abgefahren werden. Ban,* der Streikenden durchziehen die Straßen und verhi 1 20 8 2 8 die Anfuhr der Meßgüter. a Die Lage in Oberſchleſien.* Beuthen, 29. Aug. Die Lage in Oberſchleſien allgemeinen wenig verändert, es wird aber elwas 11 gearbeitet. Die deutſchen Parteien fordern auf, 1 die Verhandlungen mit dex polniſchen Leitung(Korf abgeſchloſſen ſeien, überall für die Ruhe zu wirken In den Kreiſen Oppeln und Groß-⸗Strehlitz fan Kämpfe zwiſchen Sicherheitspolizei und polniſchen ſtatt. Es wurden ihnen ein Maſchinengewehr und Dum⸗Geſchoſſe abgenommen. 12 Krieg im Oſten. 5 e Helſingſors, 29. Aug. Petersburg macht zur eine ſchwere Kriſe durch. Jeder freie Handel ift boten, alle Geſchäfte ſind geſchloſſen. Es werden 300 reiche Hausſuchungen vorgenommen und Zwang hebungen durchgeführt. Große Truppenabteilungel J hen von Petersburg an die Front. 2 Paris, 29. Aug. Die Bolſchewiſten ziehen ſich Südfront bei Lemberg zurück. Man macht ſiche N einen Gegenſtoß gefaßt. Die Polen ſollen zwei“ en der bolſchewiſtiſchen Artillerie erbeutet haben. ſic ic London, 29. Aug. Eine große Anzahl ruf 8 n Truppen hat auf der Flucht vor den Polen die es 6 tauiſche Grenze überſchritten und die Waffen abgel de Die Litauer haben weitere Grenzüberſchreitungen m 8. Rückſicht auf die Lebensmittelknappheit verboten f wen London, 29. Aug. Die Sowjetregierung hat de tiſchen Regierung angezeigt, daß ſie aus dem Fre inſtrument die Bedingung, daß Polen ein Heer dag 200 000 Mann aufzuſtellen habe, zurückgezogen 8 Leipzig, 29. Aug. Amtliche Bekanntmachungen Aufruf. Der Steuerabzug vom Lohn und Gehalt findet in einigen Betrieben Widerſtand bei den Arbeit⸗ nehmern. Dieſe überſehen, daß der von der Nati⸗ onalverſammlung beſchloſſene und vom Reichstage faſt einhellig beſtätigte Steuerabzug eine Lebens⸗ notwendigkeit des Reiches, wie auch der Länder und Gemeinden iſt. Die Arbeitgeber ſind durch das Geſetz gezwungen, den Abzug bei der Lohn⸗ zahlung vorzunehmen und nur auf dieſem Wege iſt es möglich, die Beſteuerung des Einkommens zu ſichern, ohne durch zwangsweiſe Beitreibung rückſtändiger Steuerſchulden die Exiſtenz des Arbeiters zu gefährden. Wer ſich dem Steuerab⸗ zug widerſetzt ſchädigt das Intereſſe der Arbeiter und gefährdet zugleich die Durchführung der Steuergeſetze, von denen der Wiederaufbau abhängt. Denn eine erfolgreiche 5 dieſer Steuer würde von anderen Steuerpflichtigen nachgeahmt werden. Die Reichsregierung muß das Geſetz durch⸗ führen ebenſo wie ſie die Erhebung der zehnprozent⸗ igen Kapitalertragsſteuer durchgeführt hat und die weiteren Geſetze zur Beſteuerung des Vermögens durchführen wird. Die Reichsregierung iſt ent⸗ ſchloſſen, jedem Verſuche zu geſezwidriger Ableh⸗ nung des Steuerabzuges mit allen Kräften ent⸗ gegenzutreten und die zu ſeiner Durchführung ver⸗ fle Arbeitgeber und Beamten zu ſchützen; e vertraut auf die Einſicht und Mäßigung der Arbeiterſchaft, die ſich faſt überall im Reiche be⸗ währt hat. Berlin, den 13. Auguſt 1920. Die Reichsregierung; In Vertretung: gez. Dr. Heinze. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Nachdem in der Gemeinde Neckarhauſen bei Michael Krauſe„z. Hirſch“ Hauptſtraße 52 und bei Georg Keller Hauptſtraße 51 die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende An⸗ ordnungen getroffen: 5. A. Sperrbezirk. Die Gemeinde Neckarhauſen bildet einen Sperr⸗ bezirk i. S. des 8 161 ff. der Ansführungsvor⸗ ſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobachtungs⸗ gebiet im Sinne der 88 165 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz beſtehend gus den verſeuchten Gehöften Hauptſtraße 52 und 51 gebildet. a. 15 km Umkreis. Die in den Umkreis von 15 km vom Seuchen⸗ ort Neckarhauſen entfernt(§ 168 der Ausführungs⸗ vorſchrifteu zum Reichsviehſeuchengeſetz) liegenden Gemeinden bilden die geſeßliche Schutzzone. Mannheim, den 26. Auguſt 1920. Vad. Bezirksamt— Abtlg. II a. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Die Maul⸗ und Klauenſeuche im Vorort Mannheim⸗Waldhof iſt erloſchen. Die angeord⸗ neten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufge⸗ en. Mannheim, den 27. Auguſt 1920. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim vormiftags 10 Uhr, wird der Stallboden vom Gemeindehaus Bahnhofſtr. 7 zum Tabak. aufhängen auf dem Rathaus Zimmer 6 öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 30. Auguſt 1920. Bürgermeiſteramt: Koch hin, daß die Wohnungskommiſſton lediglich nur an ſolche Intereſſenten Wohnungen zu⸗ weiſen kann und darf, die vom Mieteinigungs amt durch ergangene Entſcheidung als Woh⸗ nungsſuchende anerkannt wurden. Es iſt alſo völlig zwecklos an die Wohnungskam⸗ miſſion heranzutreten, bevor das Mieteiniguags⸗ amt entſchieden hat. Anträge an letzteres ſind auf dem Rat⸗ haus Zimmer 7 zu ſtellen. Seckenheim, den 28. Juli 1920. Gemeinderat: Koch. Bekanntmachung. Arbeitsvermittiung ber. Verſchiedene Mißſtände, die ſich in letzte Zeit bei der Einſtellung von Arbeitskräften in Betrieben ergeben haben, veranlaſſen uns, erneut auf die bab. Verordnung v. 22. 1. 19 11. 6. 19 betr. Arbeitsvermittlung hinzuweiſen, die in ihren weſentlichen Beſtimmungen lautet: Die Vermittlung offener Stellen für männliche und weibliche Arbeitskräfte aller Art(Angeſtellte, gewerbliche, lanvwirtſchafiliche häusliche Arbeiter, Dlenſtboten) iſt nur den öffentlichen Arbeitsnachweiſen geſtattet. Die Arbeitgeber haben alle offenen Stellen jeweils auf dem ſchnellſten Wege bei dem zuſtändigen Arbeitsamt(d. i. für Seckenheim die Orts⸗ ſtelle der Erwerbsloſenfürſorge Seckenheim, Telefon No. 6678 Amt Mannheim) anzu⸗ melden; die Meldepflicht beſteht auch dann, wenn der Arbeitgeber eine Behörde iſt. Wer den Vorſchriften dieſer Verordnung vorſätzlich zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhunderttauſend Mark beſtraft. Wir werden die Einhaltung dieſer Be⸗ ſtimmungen ſtreng überwachen und Zuwider⸗ handlungen zur Anzeige bringen. Ortsſtelle der Es werbsloſenfürſorge: ad, Bezirksamt— Abt. Il a. Am Dienstag, den 31. Augun 1920,% Wir weiſen hierdurch ausdrücklich darauf. Hoh. Hauptstrasse 113.— Schuhwarenhaus nmuuunnmnmmmmummmmmmnmnmmmnmmmnmmmmmnmmmnnmmmmmnmnnanunmnmmmmnmmmnmmnmnmammumnmmmnummmmm So lange Vorrat reicht, grosser Posten Feld- und Arbeits⸗Siiefel zum Preise von HIk. 35-140. Eigene eparafurworfſtälle im Haus. Anfertigung nach fag. Telephon 23. Dofoſul. Pal U. 5h Seckenheim. Heute Abend punkt „Hirſch“ Geländefrage. 3. Verſchledenes. eingeladen. Der rücnugena Uülherorden. Hallntoerſammlung. 2 Täligkeitsbericht des Vorftandes. Hierzu werden die eingeſchriebenen Mit⸗ glieder, ſowie alle diejenigen, die beabſichtigen, die Mitgliedſchaft zu erwerben, Achtung! dee S ue in Elektroanstalt B. Jörg e Der Eiuwohnerschaft zur Kenntnifeg ich ab 15. August mein bisheriges l lationsgeschäft für Stark- u Schwae 10 I vergröflert habe. 0 85 U 1. Anlegen von 6 4 N 5* 2 1 I„ richtungen von Maschinen ech 5 anlagen jeder Gröſſe und Spannußs Größe, Lichtinstallationen in versc e 1 Ausführung, Klingelanlagen, sämtlic schlägige Reparaturen wie Umeielten 1 freundlichſt Vorſtand. Swetſchgen⸗ gegen Barzahlung. bei der Gärtnerei Schwarz. Verſteigerung. Heute Abend ½7 Uhr verſteigere ich 7 Düume Iwelschgen beim Friedhof Karl Wunder. Motoren, Reparatur von Kochtõp 5 9 Bügeleisen, Lieferung von Beleué W 4 körper und Glühlampen. 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