eren N e — Msblatt der Bürgermeisferdmfer Seckenheim, Ilvesheim, Hleckarhausen und Edingen Abonnementspreis: 0 Monatlich 4.— 4 mit g Jahrg Trägerlohn. Dich die Poſt bezogen pro Ouartal 12.— Mk ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Mittwoch, 22. September 1920. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. No 215 Fernſprechanſchluß Nr. 18. Woſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 18819. f Tagesſchau. e„Rote Fahne“ meldet, hat die Kommuniſtiſche euſchlands(Spartakusbund laut Ukas aus Mos⸗ amen in„Sektion der dritten Internationale umgeändert.(Nichts als Phraſe.) e Ls Faris“ berichtet: Im Verlauf des Miniſterrats 5 kg begründete Millerand vertraulich ſeinen laune der ihn zur Ablehnung einer Präſidentſchafts⸗ ustsöwingt. Die Frage der Wahl des künftigen iert der Republik wurde lauge erörtert. Die un⸗ Jonnößten Ausſichten haben Raoul Perret und Se⸗ Ahrochen e, die dem Kabinett Millerand ſchon, ihrer Awänen autidentſchen Geſinnung wegen als Präſiden⸗ s uſcht ſind. huſgeniſche Preßbüro meldet: Die vereinigten polniſch⸗ unte Skreitkräfte haben den allgemeinen Vormarſch Aran, wieder aufgenommen. Die ruſſiſchen Trup⸗ en dernee Budzeuny ſind erneut geſchlagen und wei⸗ daegre* ganzen Linie zwiſchen Luck und Shitomir. blem ben * Deutſchland. in, Verbreiterung der Regierungsgrundlage. 8 Weiſe l. Sept. Die Erörterung der Frage, ob mög⸗ parlamentariſche Grundlage der Reichsregie⸗ rt werden kann, hat nunmehr auch zu dem rt, daß der Vizekanzler Reichsfuſtizminiſter u in Bure dem Reichskabinett ausſcheiden, zum Ge⸗ den gleüfareſt ernannt und in der Vizekanzlerſchaft „Deichswirtſchaftsminiſter Dr. Scholz erſetzt wer⸗ einze befindet ſich ſeit Anfang dieſes Mo⸗ und kehrt erſt Ende dieſer Woche nach Ber⸗ eugſten Kreiſe ſeiner politiſchen Freunde iſt trittsabſichten nichts bekannt. Man bezeich⸗ e hier ſowohl wie in den Kreiſen der anderen — teien als Folgen der Kombinationen, die eidn terung der Regierung aufgeſtellt werden. ung über dieſe Erweiterung iſt aber ſo ſchnell ten, während, wie die„B. Z.“ bereits gemel⸗ s Rücktrittsgeſuch des Reichsfinanzminiſters . h in dieſer Woche entſchieden wird. merlin ägiger Proteſtſtreik der Großen Berliner. Mende 1. S Der Direkti s Großen Berliner r dagen 10 ept. Der Direktion des Großen Berliner 5 N Urde he 7 5 8 78 io tere Wältettelkten heute mitgeteilt, daß die Funktionä 0 t und Arbeiter einſtimmig beſchloſſen haben, A de in einen eintägigen Proteſtſtreik gegen die K f, Gieſe zum Verkehrsſtadtrat zu treten. Nach der Straßenbahnorganiſationen bedarf es ni löſtimmung auf den Bahnhöfen und in den nacht.(Voſſ. Itg.) Nos ke auf dem Niederſachſentag. 1. Sept. Bei dem 14. Niederſachſentag, der 15 nd Sonntag in Hannover tagte, ſagte Ober⸗ Die Pflege des Heimatſinnes tut heute E zuvor. Nur wenn wir allen Teilen des Liebe zu dem Boden einflößen können, auf ſind und auf dem ſie leben, kann der vater⸗ en. Sor deutſche nationale Sinn wieder lebendi⸗ 5 Oweit es in ſeinen Kräften ſtehe, werde er Heimatſian und niederſächſiſcher Kunſt und ördexung angedeihen laſſen.(Lok.⸗Anz.) Es kommt. Dr. R. Krauß. 5 g Seit anderthalb Jahren redet und redet man von der troſtloſen Verarmung und Verelendung, die un⸗ ſer Los ſein werde. Man redet, aber weil es immer noch nicht Wahrheit geworden iſt, glaubt man nicht mehr recht daran. Das Papiergeld, in nie gekannten Mengen vorhanden, wandert von Hand zu Hand, und man kann dagegen wiederum allerlei ſchöne und leckere Dinge einkaufen, gleichviel ob man es auf ge⸗ rechte oder ungerechte Weiſe erworben hat. Die da in Saus und Braus leben, machen ſich wenig Ge⸗ danken darüber, ob das ſo fortgehen kann und wie lange. Nicht mehr allzu lange! Es handelt ſich ja nur um eine Galgenfriſt, die uns das Schickſal ge⸗ währt hat, und die wir nun dazu ausnützen, um ge⸗ ſchwind noch von den Fre. den und Genüſſen, die die Erde beut, ſo viel als nur immer möglich zu erha⸗ ſchen. Das iſt viel zu natürlich mit Rückſicht auf das Erlittene und das Bevorſtehende, als daß wir darob gar zu ſtreng mit der deutſchen Menſchheit ins Ge⸗ richt gehen dürften. Aber eine große Torheit und Kurzſichtigkeit bleibt es darum nich“ minder, ſich ein⸗ zubilden, die Gnadenfriſt werde ewig währen, zu wähnen, es werde überhaupt nicht mehr kommen, weil es nicht ſo raſch, als man befürchtete, eingetrof⸗ fen iſt. Es kommt! Es muß kommen! Nichts iſt ſo ſicher als dies. Ja, es iſt ſchon auf dem Marſche. Wie ſollte es auch anders ſein? Denkt doch nur an die Tag für Tag unheimlich wachſenden Schulden des Reichs, der Einzelſtaaten, der Gemeinden, von den ungeheuerlichen Verpflichtungen, die wir gegen unſere Feinde übernommen haben, noch gar nicht zu reden! Leſt nur die neuen Steuergeſetze! Sie ſind ja ſchon verabſchiedet und gedruckt, wenn ſie auch die wenigſten kennen und kennen zu lernen für nötig erachten. Der Reihe nach werden ſie unfehl⸗ bar, unweigerlich, unbarmherzig in Kraft treten; ja die Reichskapitalertragſteuer, die von jedem Hundert ausnahmslos zehn verſchlingt, der Schrecken aller kleinen Rentner, iſt ſchon in Geltung und macht ſich ſchmerzlich genug fühlbar. Und im nächſten Jahre werden wir zu allen anderen Laſten die neue Reichs⸗ einkommenſteuer mit ihren unerträglich hohen Sätzen zu entrichten haben, und zwar aus den Einnahmen dieſes Jahres. len zu können? Es wird ein furchtbares Erwachen geben für die vielen, allzuvielen, die leichtfertig den Kopf in den Sand ſtecken, ſich Augen und Ohren zu⸗ halten, um nichts von dem zu ſehen und zu hören, was doch ſchon die nächſte Zukunft unabwendbar über ſie verhängt. Der kluge Mann aber baut vor, Er wird nicht blindlings in das kommende Elend hineinrennen, er wird ſich Klarheit zu verſchaffen ſuchen über das. was ſeiner wartet. und entſchloſſen Was ſoll werden, wenn wir ſite verjubelt haben, ohne ſicher zu ſein, die nachträgliche Steuer aus unſeren Einkünften des Jahres 1921 zah⸗ dem Schwerſten die Stirn bieten. Er wird ſich nicht wehrlos überraſchen, überfallen laſſen, vielmehr ſeine Maßregeln und Vorbereitungen treffen, ſeine ganze Lebenshaltung ſchon heute auf das Morgen einſtel⸗ len. Und dazu gibt es nur das einzige, von den Ver⸗ nünftigen ſeit anderthalb Jahren unermüdlich ange⸗ prieſene Mittel: Arbeit und Sparſamkeit, Genſig⸗ ſamkeit und Entſagung. Es iſt der Hoffnungsanſer deutſcher Zukunft. 15 5 8. Kleine politiſche Nachrichten Die Erkrankung des Präſidenten Deschanel. Baſel, 21. Sept. Der„Matin“ meldet: Der Zuſtand des Präſidenten Deschanel hat ſich derart verſchlimmert, daß der Patient unter ſtändige Bewachung geſtellt werden muß. Jede geiſtige Anſtrengung und politiſche Beſtätigung iſt dem Präſidenten ſtreng unterſagt worden. Präſident Deschanel wird noch dieſe Woche zum dauernden Aufenthalt nach Süd⸗ frankreich überſiedeln.(Lokal⸗ Anzeiger). 6 f g Wer wird franzöſiſcher Präſident? f Genf, 21. Sept. Die Kandidatur Millerands als Präſi⸗ dent rückt immer näher in den Vordergrund. Mlle ganko⸗ naliſtiſchen Kreiſe drängen ihn zur Annahme der Kaudrda⸗ tur und am Dienstag den 22. d. M. wird eine große parla⸗ mentariſche Abordnung Millerand die dringende Bitte vor⸗ tragen, dem Wunſche des Landes zu folgen. Bei der erſten Sitzung der Kammer ſoll dem Miniſterpräſidenten eine be⸗ ſondere Ovation dargebracht werden. Eine Ablehnung Wil lerands ſcheint nicht mehr wahrſcheinlich und wäre an noc möglich, wenn der Senat, deſſen Stimme noch nicht ganz keſt⸗ ſteht, ſich gegen Millerand wenden würde. Sollte Millerans ablehnen, ſo kommen als Kaudidaten nur noch Hantmer⸗ präſident Peret und der Senator Jonnard in Frage. Der „Intranſigeant“ beſchäftigt ſich bereits mit der Möglichkeit daß Millerand doch zum Präſidenten gewählt wird, und mit der Frage, wer dann Miniſterpräſident werden würde. Er meint, daß der Name Briand viel genannt werde. Im Zu⸗ ſammenhang damit iſt eine Aeußerung des„Bon Soir“ inter⸗ eſſant, der das Gerücht verzeichnet, daß Viviani, der ſich zur Zeit auf der Rückckreiſe von Argentinien befindet, von Mil⸗ lerand gebeten wurde, ſich zu beeilen, da er das Portefeuille des Auswärtigen übernehmen ſolle, falls Millerand Präſi⸗ dent werden ſollte. 5 VVV Ein finniſches Flottenprogramm. e Helſingfors, 21. Sept. Das Verteidigungsminiſterium hat ein großes Flottenbauprogramm ausgearbeiter das in erſter Reihe den Bau einer bedeutenden Anzahl kleinerer Kriegsfahrzeuge vorſieht, die im Laufe von 6 Jahren gehaut werden ſollen. Die Koſten werden auf 600 Millionen Mark veranſchlagt. N r Revolutionäre Kundgebungen der italieniſchen Militär⸗ 8 e pflichtigen. 5 f i Rom, 21. Sept. In verſchiedenen Teilen Italiens kam es anläßlich der Militäraushebungen zu revolutionären Kundgebungen. In Livorno zogen die Militärpflichtigen durch die Stadt und riefen„Hoch Lenin“ und„Hoch die Revolution“. Auch in Friaul kam es zu Zuſammenſtötzen der Militärpflichtigen mit der Polizei und der Gendarmerie. Die Rolle von Großbanken im italieniſchen Melallarbeiter⸗ 5 528 ſtreik. n Mailand, 21. Sept. Die Vertreter der Induſtriellen und der Arbeiter, ſowie die Präfekten von Turin und Mailand ſind nach Rom abgereiſt, um mit Giolitti zu konferieren. Das Giornale d'Italia ſchreibt, daß gewiſſe Punkte geklärt wer⸗ „den müſſen, die ſich auf die Rolle beziehen. welche zwei Die Az, d ü Roman von Ernſt Georgy. eheber verboten.) 3 recht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. 180 dar; Erſtes Kapitel. ̃ Her zu fich, Exzellenz bitten, mein gütiger Für⸗ ron Seel liche Erregu ah Farbe . Sie geben mir das Vertrauen zu mir e J ch habe wirklich lange und ſchwer ge⸗ ich es wagte, mit meiner Werbung um ind geſeiertes Mädchen hervorzutreten. Jahren ute v 1 due ſgereg ö Ihnen 5 och g der gaiche 10 0 1 gung anmerken. Ich warte alſo el Seſleh Tochter des Miniſters. a 1 Der Beſucher ſeufzte und tupfte mit dem Taſchen⸗ tuch auf die feuchte Stirn.„Auf. frohes Wieder⸗ ſehen, Exzellenz.“ Er verneigte ſich tief, ſchwer at⸗ mend, und ſchritt ſchnell zur Tür, wo er noch eine Verbeugung machte, ehe er das Zimmer verließ. Inzwiſchen hatte Präſident Meinhard lauſchend in ſeiner Stellung verharrt. Als er das Eindrücken der Tür ins Schloß vernahm, wandte er ſich haſtig um und eilte beweglich, einen ſchweren Vorhangsteppich zur Seite ſchiebend, in das Nebengemac gt. Hier ſaß ſeine Gattin an einem Nähtiſchchen vor dem Fenſter. Die Handarbeit ruhte unberührt im Schoße. Mit fieberhaft gerötetem Geſicht ſah ſie ihm entgegen:„Nun, Franz?“ 5 8 „Haſt du gehört, Mathilde, biſt du nun zufrieden?“ Er lachte ſichtlich erleichtert. 1 „Nichts habe ich gehört, nichts, außer einem dumpfen Murmeln. Ihr ſpracht ja ſo leiſe, und der Teppich verſchlingt jeden Laut.“ 5 i „Sagen wir lieber, daß du vor lauter Aufregung wieder einmal dein Ohrenſauſen hatteſt,“ neckte er. „Aber du hatteſt recht mit deiner Vermutung, du Neunmalweiſe! Baron Stellfreth hat wirklich und in aller Form um Gertruds Hand angehalten. Seine Verhältniſſe ſind über alle Erwartungen glänzend geordnet. Der Mann hat in ſeiner ganzen Art und Weiſe ſich wieder als ein echter Edelmann erwieſen!“ Frau Meinhard faltete unwillkürlich die Hände und ſenkte den Kopf.„Das iſt wirklich ein unvor⸗ hergeſehenes und großes Glück für unſere Tochter,“ ſagte ſie mit leicht zitternder Stimme. „Du ſahſt das Mädel natürlich ſchon mit Mops und Kanarienvogel als verwitterte alte Jungfer in „Erlauze, mein guter Franz, ſie iſt zweiundzwan⸗ irgend einem Stift.“ Er lachte und warf ſich in einen 5— S 6—— ee eee eee zig Jahre alt, und bis heute hat ſie noch keinen ern⸗ ſten Bewerber gehabt.“ 328 1 „Das iſt leider richtig. Aber mir war deshalb doch recht bange um ſie. Schließlich wiegen Ger⸗ truds unleugbar ſehr großen körperlichen und geiſti⸗ gen Vorzüge ſelbſt heutzutage eine Mitgift auf.“ Der Vater lächelte vergnügt Seine ſonſt leicht recht gallige Stimmung war durch die Ausſicht auf den Schwie⸗ gerſohn verklärt worden.„In jedem Falle konnte und kann ſie keine beſſere Ehe ſchließen, als dieſe. Ganz abgeſehen von den glänzenden Verhältniſſen und dem ſchönen Rittergut! Stellfreth wird ſie auf den Hän⸗ den tragen, denn er liebt ſie, und— er hat ſeiner erſten Frau den Himmel auf Erden bereitet. Wir haben es doch ſelbſt mit Rührung beobachtet, wie er das kranke, launiſche Geſchöpfchen hegte und pflegte. Noch vor wenigen Minuten ſprach er mit rührender Treue von ihr und ihrem Verluſte, den er ſechs Jahre lang tief beklagt hätte. Erſt das Wiederſehen mit Gertrud hätte ihm den Beweis gegeben, daß noch nicht alles in ihm erſtorben wärel“ Seine Gattin nickte eifrig.„Gertrud ſah jedes⸗ mal, wenn wir mit ihm zuſammen, oder er bei uns war, ganz beſonders vorteilhaft aus. Und ſie be⸗ nahm ſich damals ſo unbefangen, als wir mit Stell⸗ freth und ſeiner kranken Frau in Zinnowitz und dann im Sommer in Schierke zuſammen waren. Das „Ooſelchen“, wie ihn unſere beiden Mädchen früher titulierten, ging ihnen noch ganz geläufig über die Lippen. Erſt geſtern abend ſprach ſie wieder mit Su⸗ ſanne ſo lieb von dem Baron. Sie iſt durchaus ahnungs las geblieben und wird von ſeinem Antrag nicht wenig überraſcht ſein.“. n (Fortſetzung folgt. ren Großbanken in der ganzen Angelegenhelk geſpielt gerren, uzmlich die Banca Comerziale und die Banca d'Italia di mto. a 5 ö *WL·Kommuniſtiſche Umtriebe in Plag. 85 Wien, 21. Sept. In Prag laufen Gerüchte über einen bevorſtehenden kommuniſtiſchen Putſch um. Wie verlautet, iſt das Militär unzuverläſſig und diſziplinlos geworden. Die Legionäre hätten faſt ganz den Kommunismus ange⸗ nommen. 5 804 3 :ü Das Befinden des hungernden Bürgermeiſters. London, 21. Sept. Der Bürgermeiſter von Cork, der jetzt den 38. Tag hungert, befindet ſich noch in unverändert ſchwachem Zuſtande, aber eine unmittelbare Gefahr beſteht nicht. Nach amtlicher Mitteilung genießt der Bürgermeiſter in ſeiner Eigenſchaft als politiſcher Sträfling gewiſſe Vor⸗ rechte. Die beſte Nahrung, die für ſeinen geſchwächten i geeignet iſt, ſteht immer in der Nähe ſeines Seſſels bereit. a 5 Das Newyorker Exploſionsunglück. 5 i gürich, 21. Sept. Die Waſhingtoner Regierung teilt den Standpunkt der Newyorker Polizei und nimmt an, daß die Exploſionskataſtrophe in der Wallſtreet von einer antikapita⸗ liſtiſchen Verſchwörung ausgegangen iſt, die ſich über die ganzen Vereinigten Staaten erſtreckt. Die Wallſtreet, in der das Geſchäftsleben wieder aufgenommen wurde, wird von Infanteriſten bewacht, ebenſo das Schatzamt und die Finanzdiſtrikte in Philadelphia und Detmeit. Badiſche Politik. Baden Württemberg. In einer Betrachtung zu der gegenwärtig in Karlsruhe ſtattfindenden Badiſchen Woche weiſt Dr. Heinrich Dröſe in der Badiſchen Landeszeitung darauf hin, daß die Frage der Erhaltung der Selbſtändigkeit Badens demnächſt in ein kritiſches Stadium eintrete. Das Reichsminiſterium des Innern habe eine Zentralſtelle für die Neugliederung des Reichs ins Leben gerufen, dieſe werde alsbald ein Ausſchuß zuſammenrufen, der über die Frage einer neuen Einteilung des Reichsgebietes herantreten ſolle. Nach Artikel 18 der Reichsverfaſſung könne eine neue Einteilung des Reiches auch über den Kopf der in Frage kommenden Bevölkerung bheſchloſſen werden, wenn ſie geeignet erſcheinen, die wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Höchſtleiſtung des Volkes zu för⸗ dern. Erforderlich ſei dazu ein verfaſſungsänderndes Reichs⸗ Geſetz, bei deſſen Erlaß zwei Drittel der Mitglieder des Reichstags zugegen und mindeſtens zwei Drittel der An⸗ weſenden dafür ſtimmen müßten. Weun nur eines der be⸗ teiligten Länder nicht zuſtimme, die Gebietsänderung aber durch den Willen von drei Fünftel der Wahlberechtigten Be⸗ völkerung geſördert werde, ſo genüge ſogar ein einfaches Neichsgeſetz. Für die Volksbefragung ſei eine zweijährige Sperreſriſt feſtgeſetzt, die am 14. Auguſt 1921 ablaufe. Wirtſchaftspolitik. Die Wucherpreiſe auf dem Fleiſchmarkt, Berlin, 21. Sept. Der Geſchäftsführer der Abteilune für Produktion⸗ und Uebergangswirtſchaft im Reichsaus⸗ ausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft, Oekonomiergt Keiſer, äußerte ſich einem Vertreter der„T. U.“ über die Ausſichten der Fleiſchbewirtſchaftung: „Die ungeheure Erregung, die ſich der Bevölkerung ben den drohenden Wucherpreiſen auf dem Viehmarkt bemäch⸗ tigt hat, findet in der Laudwirtſchaft ſtärkſten Widerhall. da ſie ihrerſeits nicht gewillt iſt, übertrieene Preisbildung auf dem Markt zu dulden. Die Verantwortung dafur tragt zum großen Teil der Cent ber gleichfalls den Wunſch einer ehrlichen Preis(una in ſeinen führenden Orgenen vertritt. Trotz der ſchlechten Ernte ſind die Landwirte be⸗ reit, ihr Schlachtvieh zu einem erſchwinglichen Preiſe zur Verfügung zu ſtellen, der die Produktionskoſten in einem einigermaßen ausreichendem Maße deckt. Dies traf bei den bisherigen Höchſtpreiſen nicht zu. Bei einer richtigen Organiſation dürfte es möglich ſein, das Riadfleiſch für 10,50 Mark in den Handel zu bringen. Wenn es gelingt, den Terminhandel und übermäßige Deckungsankäufe zu verhindern, brauchen die großen Verbraucherzentren ſich keinen allzugroßen Sorgen hinzugeben. Der Riadviehbe⸗ ſtand iſt in laugſamer Erholung begriffen, die Qualität allerdings noch minderwertig, Für den Ausverkauf ganzer Provinzen muß die Landwirtſchaft jede Verantwortung ab⸗ lehnen. Die landwirtſchaftlichen Körperſchaften ſind mit den Reichsorganeiſationen der Viehhändler u. Fleiſcher in Verbindung getreten, um eine neue Organiſation ins Leben zu rufen, deren Aufgabe es ſein wird, für die Preisbildung geſunde Unterlagea zu ſchaffen, da die Koſten zwiſchen dem Viehpreis und den Fleiſchpreiſen im freien Handel ganz ungeheuerlich geſtiegen ſind. Au kommt mindeſtens 100 Mart Fracht, 80 Mark Verſicherung und 12 Mark Treibergeld Die Koſten, die zwiſchen An⸗ Ekgufspreis und Großhändlerpreis entſteheg, betragen pro Stück Vieh etwa 400 Mark, wobei für den Händler nur ein Gewinn von 3½ Prozent in Anſatz gebracht iſt. Dazu kom⸗ men die Koſten der Groß⸗Schlächtereien mit mindeſtens 150 Mark ohne Umſatzſteuer pro Stück und die Koſten des La⸗ denhändlers. Von dem Preis von 10,50 Mark pro Pfund Rindfleiſch bleibt den Landwirten infolgedeſſen nur ein mäßiger Anteil. 23“ Tagung des badiſchen Großhandels in Karlsruhe. Karlsruhe, 21. Sept. In Verbindung mit der Badiſchen Woche ſtand die geſtern nachmittag in das hieſige Handels⸗ i kammergebäude einberufene Tagung des bad. Großhandels, zu der als Vertreter des bad. Staatspräſidenten Staatsrat Wittemann, als Vertreter der Regierung Miniſterialrat v.“ Witzleben, erſchienen waren. Ferner waren zugegen Ober⸗ regierungsrat Michelmann vom Reichs miniſterium des In⸗ nern, Oberbürgermeiſter Dr. Pinter⸗Karlsruhe, Oberpoſt⸗ präſident Weiland, Vertreter des Landespreisamts, des Handelstags, des Landtags und der Preſſe 8 Der Vorſitzende der Bezirksgruppe Baden des Zentral⸗ verbandes des Großhandels, S. Weil⸗Mannheim, begrüßte die Erſchienenen und legte dar, daß ſich der badiſche Groß⸗ handel zum erſten Mal geſchloſſen in einer Organiſation zuſammenfinde. Da man verſucht habe, den ganzen Groß⸗ handel durch die Kriegsmaßnahmen auszuſchalten, ſo ſei ein Zuſammenſchluß des Großhandels eine unbedingte Not⸗ wendigkeit geweſen.— Nachdem die Vertreter der Regierng und der Behörden für die ihnen gewidmeten Worte der Begrüßung gedankt hatten, erklärte. Geh. Komm.⸗Rat Dr. Engelhard⸗Mannheim, daß Fachverbände und Handelskam⸗ mern zuſammenarbeiten und ſich unterſtützen müßten, Lei⸗ der gehe der Großhandel recht unerfreulichen Zeiten ent⸗ gegen, da durch das ſtändige Sinken des Markkurſes eine Erhöhung der Preiſe eintrete und die Bevölkerung wohl nicht gewillt ſei, dieſe hinzunehmen. Man dürfe aber die Ueberzegung nicht verlieren, daß der Handel auf privatwirt⸗ ſchaftlicher Grundlage küaftig zum Nutzen der Verbraucher wirken werde. 85 8 In eingehender Weiſe äußerte ſich danach der Geſchäfts⸗ 5 führer der badiſchen Bezirksgruppe des Großhandels, Dr. Otto⸗Ulm, zur freien Wirtſchaft und zur Aufhebung der Kriegsgeſellſchaften. Der Redner führte aus, obwohl das Urteil über die Zwangswirtſchaft geſprochen ſei, halte man noch an ihr feſt. Der Großhandel leide darunter beſonders, denn er ſtehe dem Schleichhandel, den er auf das ſchärfſte verurteile, machtlos gegenüber. Bei dem Kampf um die freie Wirtſchaft müſſe ſich der Handel auch gegen die weit⸗ ehenden Sozialiſierungsbeſtrebungen wenden. Nach den üblen Erfahrungen, die die Regierungen mit Eiſenbahn und Poſt— haben, ſollte man glauben, daß ſie von weite⸗ Experimenten abſtehe. Redner wandte ſich des weite⸗ ein Stück Schlachtvieh ren gegen die zu weitgehende Tätigkeit der Bekrresräfe und forderte Freiheit in den Betrieben für den Geſchäfts⸗ inhaber. 8 Das zweite Referat über die heutige Lage des Handels hielt das geſchäftsführende Präſidialmitglied des Zentral⸗ verbandes des deutſchen Großhandels, Reichstagsabg. Otto Kleinath, der u. a. daraufhin abhob, wien notwendig es ſei, daß endlich volle Klarheit über die ausländiſchen Ver⸗ pflichtungen beſtehe, denn nur dann könne der deutſche Kaufmann am Wiederaufbau mithelfen. Solange unſere Wirtſchaft daran kranke, daß die tatſüchliche Leiſtung im, Verhältnis zur Belaſtung des Produkts eine zu geringe ſei⸗ ſei an eine Beſſerung nicht zu denken. Auch dieſer Redner; wandte ſich gegen die Zwangswirtſchaft und gegen die Kriegsgeſellſchaften, ebenſo ges die Wiederbelebung des Gedankens der Planwirtſchaft. Er forderte den freien Wettbewerb in Handel und Induſtrie, um zu ermöglichen. daß wir wieder ger dauernden Handelsverträgen kommen. Die Ausfu ben dürften den deutſchen Kauf⸗ mann nicht daran hindern, ſeine Verträge zu halten. Da dies mehrfach nicht geſchehen iſt, hat das Anſehen des deut⸗ ſſchen Kaufmanns im Auslande notgelitten, ſchloß mit der Wunſchäußerung, daß die Oeffentlichkeit und die Behörden dem Kaufmannsſtand jene Achtung engegen⸗ bringen, die er ſich durch ſeine Tätigkeit in der Vergangen⸗ heit erworben hat und die er ſich in ſeinen zukünftigen Lei⸗ ſtungen erwerben wird.(Starker Beifall). Nach einem Schlußwort von Dr. Ulm, der die Regie⸗ rungsvertreter erſuchte, ihr dem Großhandel heute bezeug⸗ es Intereſſe auch in die Tat umzuſetzen, wurde die Sitzung geſchloſſen. i 5 5 . Klagen der badiſchen Industrie. Karlsruhe, 21. Sept. In den letzten Tagen unternahm der Miniſter des Innern Remmele mit Min.⸗Rat Föh⸗ renbach und dem Ingenieur König von der Landeskohlen⸗ ſtelle im Handelskammerbezirk Schopfheim eine Informa⸗ tionsreiſe, um die Geſchäftslage der Induſtrie am Oberrhein und im Wieſental keunen zu lernen. Es wurde eine größere Anzahl von Textilfabriken, von chemiſchen Werken, von Schuhfabriken beſucht und hierbei die Frage der Rohſtoff⸗ beſchaffung und der Kohlenverſorgung beſprochen. An Hand der gewonnenen Eindrücke will das Miniſterium ver⸗ ſuchen, bei den Reichsbehörden die berechtigten Klagen der badiſchen Induſtrie aufs neue zum Vortrag zu bringen, da⸗ mit künftig die badiſche Induſtrie nicht, wie das den Anſchein hat, als Stiefkind der ⸗deutſchen Induſtrie behandelt wird. Tagung des badiſchen Einzelhandels. Freiburg, 21. Sept. Am Soantag fand in Freiburg eine außerordentliche Landestagung der Landeszentrale des bad. Einzelhandels ſtatt, zu der auch die Regierung und die Stadtverwaltung, Handels⸗ und Handwerkskammer Vertre⸗ tungen entſandt hatten. In einer Begrüßungsanſprache ſtellte der Landesvorſitzende, Kaufmann Dietrich⸗Karlsruhe, feſt, daß die Feſſeln der Zwangswirtſchaft noch immer ſchwer auf dem Einzelhandel ruhten. Verbandsdirektor Steinel⸗Karlruhe bedauerte, daß der Einzelhandel beim Preisabbau von allen Seiten im Stich gelaſſen worden ſei. In längeren Ausführungen verbreitete ſich ſodann der Vor⸗ ſitzende der Bezirksſtelle Schwarzwald, Kaufmann Damm⸗ Furtwangen, über die Sonntagsruhe in den Landbezirken. Der Redner vertrat die Agſicht, daß im Schwarzwald, wie im Taubergrund und im Odenwald eine Offenhaltung der Geſchäfte am Sonntag innerhalb weniger Stunden gerecht⸗ fertigt ſei. Auch den Achtſtundentag könne man für das Verkaufsperſonal nicht anwenden, die Arbeitszeit dürfte ein bis zwei Stunden mehr betragen. Weiter hörte die Ber⸗ ſammlung einen Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Föhren⸗ bach⸗Freiburg über die neuen Steuergeſetze. Schließlich wurde ein Beſchluß der Fachgruppen mitgeteilt, in welchem die Regierung aufgefordert wird für den Hauſierhandel umfaſſende Maßnahmen zu treffen, die Bedürfnisfrage und eine ſtrenge Kontrolle einzuführen. Gegen das Landes⸗ preisamt wurden in der Ausſprache mancherlei Vorwürfe laut, auf die die Vertreter der Regierung entgegneten. All⸗ gemein wurde der Zuſammenſchluß des Handels, wie des geſamten Kaufmannsſtandes 5 —* Kleinhandelsausſchuß der Handelskammer Karls⸗ ruhe. Unter zahlreicher Beteiligung aus dem geſamten Kam⸗ merbezirk befaßte ſich der Kleinhandelsausſchuß der Han⸗ delskammer Karlsruhe vor einigen Tagen in ausgedehnten Beratungen mit wichtigen Fragen. Er nahm zunächſt grund⸗ ſätzlich Stellung gegen den Vertrieb behördlich beſchlagnahm⸗ ter Uhren durch die Einkaufsgenoſſenſchaft des hadiſchen Be⸗ amtenbundes, da hierin eine unberechtigte Ausſchaltung des legitimen Uhrenhandels erblickt wurde.— Syndikus Dr. Krienen teilte mit, daß lebhafte Klagen darüber geführt wer⸗ den, daß manche Teile des badiſchen Landes von Hauſierern ſtark überlaufen werden und daß der anſäſſige Detailhandel dagegen Schutzmaßnahme verlange. Die anſchließende leb⸗ hafte Ausſprache bewegte ſich im Sinne der Ausführungen des Berichterſtatters. Es wurde beſchloſſen, an zuſtändiger Stelle den Autrag zu ſtellen, daß bei der Ausſtellung von Wandergewerbeſcheinen mit größter Vorſicht verfahren werde und daß insbeſondere genaue Unterſuchungen ſtatt⸗ finden ſollten, ob auch die Hauſierer im Beſitze eines Wam⸗ dergewerbeſcheines ſeien. Ferner ſoll beantragt werden, daß beim Hauſierhandel die gleichen Geſetze und Beſchränkungen durchgeführt werden, wie beim ſeßhaften Handel, ſo z. B hinſichtlich der Sonntagsruhe, der Beſchränkung der Ver⸗ kaufszeit, der ſteuerlichen Belaſtung, namentlich was Um⸗ ſatz⸗ und Luxusſteuer betrifft. Der Wunſch der Landeszen⸗ trale des badiſchen Einzelhandels nach anegmeſſener Vertre⸗ tung des badiſchen Einzelhandels im Reichswirtſchaflsrat, mit dem ſich der Ausſchuß gleichfalls eingehend beſchäftigte, wird von Seiten der Handels kammer weiter verfolgt werden. — Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Kammermitglied Lanh führte ſodann aus, daß demnächſt der Kleinhandelsausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags zuſammentret und ſich mit vielen für den geſamten deutſchen Kleinbander wichtigen Fragen befaſſen werde. Im Hinblick blerauf wurde Stellung genommen zu de der Berufung von Klein⸗ Händlern als Handelsrich te ſeſtgeſtelll werden. daß im Laufe der Jahre vor r kammer Karksruhe regelmäßig auch Vertreter des dels zu Handels⸗ richtern vorgeſchlagen wurden. ie Aufhebung des Nus⸗ verkaufsverbots für Textilwaren fand die Zuſtimmung des Ausſchuſſes, der ſich weiterhin mit der Frage des Preisab⸗ baues, der Lehrlingsausbildung, des Verkehrs mit Tabak⸗ waren ſowie der Kommunaliſterung von Wirtſchaftsbetrie⸗ ben befaßte, welch letztere er grundſätzlich ablehnte. Kam⸗ mermitglied Lauh wurde beauftragt, im Sinne der Beſchlüſſe bei den bevorſtehenden Verhandlungen im Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag vorzugehen. Nachdem noch eine Anzahl von Herren als Vertreter der Handelskammer zu der bevorſtehenden Tagung der Landeszentrale des badi⸗ ſchen Einzelhandels in. Freiburg gewählt worden waren, machte Herr Freundlieb⸗Karlsruhe auf die für den Detail⸗ handel wichtige Angelegenheit der Preisbildung durch Syn⸗ dikate aufmerkſam, die in der nächſten Sitzung des Klein⸗ handelsgusſchuſſes weiter beraten werden ſoll. Zum Schluß der ausgedehnten Sitzung erteilte Syndikus Dr. Krienen noch Auskunft auf eine Frage des Ausſchußmitglieds Hupka⸗ VBaden⸗Baden, über die Frage der Güterbeſtättereigebühren. N Die Wohnungsnot und ihre 5 Bekämpfung. Der Leiter der Abteilung für Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsweſen im Reichsarbeitsminiſterium, Geheimer Regie⸗ rungsrat Dr. jur. Glaß, machte einem Vertreter von WTB. gegenüber, nach den Urſachen der großen Woh⸗ nungsnot befragt, etwa nachſtehende Ausführungen: Der Redner Ruhrkohlengebiet beträgt. „Die Wohnungsnot ist tn der Ha gende Umſtände zurückzuführen: 5 1. hat die Zahl der Haushaltungen nach ganz erheblich zugenommen, infolge der El während und nach der Kriegszeit; 2. iſt eine Unzahl von Flüchtlingen aus deutſchen oder beſetzten Landesteilen zugewan dem Deutſchen Reich verbliebene Gebiet; 3. iſt auch feſtzuſtellen eine recht erhebli rung des Raumbedürfniſſes der einzelnen klaſſen und namentlich der Arbeiter- 1 ſtelltenſchichten, bei denen die Miete im nis zu dem Geſamtlebensaufwand nicht meim ſpielt wie vor dem Krieg. Früher wurde % bis/ der Einnahmen aufgewendet, 5 5 5 57 0 4. ſtockte die Bautätigkeit ſeit dem zweiten und hörte im dritten Kriegsjahr ganz auf, mit den Wohnungsbauten von fünf Jahren! ſtande ſind.“ 173 Auf die Frage„Was kann geſchehen zur bung der Wohnungsnot?“ erwiderte Vor dem Krieg mußten jährlich 200 000 Wohn Befriedigung des Wohnungsbedürfniſſes geben Rechnet man nun die Gebiete ab, die wir dur verloren haben, ſo wird man nicht fehlgehen, bei gleicher Vermehrung der Haushaltungen nungsbedürfnis heute auf 150000 Wohnungen einſchätzt. Eine Wohnung, von drei bis vie die vor dem Krieg etwa 6— 7000 Mark an verurſacht hat, iſt heute nicht unter 70 herzuſtellen, ja in einzelnen Gegenden wer zu 100 000 Mark notwendig ſein. Son mindeſtens 12 Milliarden jährlich an Ba zubringen ſein. Hiervon würden allenfalls liarden rentierlich durch Mieten aufgebracht nen, während der Reſt aus öffenklichen gegeben werden müßte. Daß es aber bei lage, des Reichs völlig ausgeſchloſſen iſt, en Milliarden— und dieſe Summe würde ſich Bautätigkeit infolge Anſchwellens der Prei ter erhöhen— bereit zu ſtellen, iſt ohne w klar. Es kann ſich daher nur darum m Reichswegen das allernotwendigſte zu tun, da eingeſetzt werden, wo gleichzeitig mit der, der Wohnungsnot eine Förderung der tivität erreicht werden kann. Das iſt einm bei der Herſtellung von Wohnungen für beiter, da hierdurch eine Vermehrung ſchaften ermöglicht und die Kohlenförderunn wird, zum anderen beim Bau von Lan be wohnungen, die dem Grundbeſitz eine ee von weiteren Arbeitskräften und damit eine vere Wirtſchaft geſtatten. Es iſt auch ſichtigen, daß die Zukunft der große doch im allgemeinen recht ungewiß ist von Induſtrien wird überhaupt nicht oder le Gang gebracht werden können. Die Folge Arbeitsloſigkeit und Abwanderung aus den in denen die Arbeiter anſäſſig waren. 0 die Wohnungsnot von ſelbſt behoben werden muß man in den Städten zunächſt mit de nahme von Wohnungen und der 8 die Wohnungſuchenden als nächſtes Mittel 1 Für die Bergleute iſt ja geſorgt pol durch die Abgabe eines beſtimmten Satzes förderten Tonne Kohlen ein Grundſtock gat der 600— 700 Millionen Mark jährlich an Zu überlegen w mit Rückſicht auf eine ſchnellere Bautätig die erſt in ſpäteren Jahren einkommen, ſchon jetzt bereitgeſtellt werden ſollen. Anders ſteht es mit der Beſchaffung vol für ländliche Arbeiter. Hier it nur im Rahmen der Behebung der allggig nungsnot bereitgeſtellt worden. So ſind 1 an verlorenen Baukoſten⸗Zuſchüſſen 850 Mi Reich hergegeben und jetzt ein weiterer Millionen nachgefordert worden. Dazu ko Summe von Gemeinden und Ländern, ſo Milliarden allein un dieſen beiden Ja ö nungsbauten aufgewendet worden ſind. 300 Reich bisher ſchon einen Betrag von at zur Verfügung geſtellt in Form von bedil Reichsdarlehen, und dabei iſt auf die lung neuerdings inſofern Rückſicht genom. als bei Bauten auf dem flachen Land beſche erforderlichen Zuſchuß der Gemeinden abge kann. Es wird ſich darum handeln, für 10 1 U dieſe Geſichtspunkte weiter zu verfolgen u im Intereſſe der Unterbringung von Lan ter auszubauen. 1 Daneben müſſen Maßnahmen zur Ver der Baukoſten getroffen! 5 Dien eingeſetzt werden bei der Beſchaffung unte lung der Materialien und bei der Hebung leiſtung. Es wird ſich andeln, unmittelbar an der Urſpe⸗ e r unter freiwilliger Mitarbeit Handels unter Vermeidung ſämtlicher 1 ſchenkoſten möglichſt aaf dem kürzeſten herrn zuzuführen. s kommt in Frege, o a Jun duſtkien dar zn 175 den Auslands⸗ oder ſonſtigen Nag ͤülligung der für das In laud g. ſtoffe angehalten werden können. Mas einen gewiſſen Druck ausüben, da mam rung der Kohlen in der Hand hat. darauf zu achten ſein, daß das Baup rogt Hang mit der Erzeugung von Bauſt baren Arbeitskräften gebracht wird. Was die Hebung der Arbeitslen laligt, ſo iſt zunächſt den Arbeitgebern daß ſie ſich daran gewöhnen niüſſen, here ſtarkkapitaliſtiſche Syſtem ler aufrechterhalten werden kann, ſo 2 birangen der Betriebsförmen nicht her⸗ inen wird. Die Arbeitnehmer werden an dem 105 ſowohl wie an dem ganzen Gedeihen des n zu intereſſieren ſein. Es muß ihnen auch igt Einblick in das Geſchäftsgebahren und die Kal⸗ gewährt werden. Nur ſo iſt zu hoffen, daß ſie Fetbener verſtärkten Arbeitsleiſtung bereitfinden laſ⸗ Arden. Die Arbeitsleiſtung kann zweifellos noch ö Auleteigert werden, wenn die Arbeitsluſt ſich Allerdings it auf die urſprünglichen Friedens⸗ i nicht zu rechnen. N Aerbilkigung der Materialien und die Erhöhung bern itsleiſtung allein können aber auch noch nicht iotwendigen Herabdrückung der Koſten helfen. Es vielmehr jedermann klar darüber werden, daß Mieg verloren haben, ein verarmtes Volk ſind und b en unſere Anſprüche auf das gering⸗ b wi zurückſchrauben müſſen. Es kann alſo im Frieden an den Bau von luxuriöſen agen gedacht werden, ſondern auch hier müſſen wir Wenheit üben. Baden und Nach bargebiete. dar. Internationaler Schiffahrtskongreß. ſeluntbe, 21. Sept. In Verbindung mit einer großen ung w. über Badens Waſſerwege und Elektrigitätsver⸗ ionvird am 12. Okt. hier ein internationaler Schiff⸗ lebnereß tagen akt 0„zu dem ſich bereits eine eine ſehr große 5 werzahl gemeldet hat. g ruhe, 21. Sept. Unterrichtsminiſter Hummel 0— Bad Nauheim begeben, um an den Verhand⸗ men. Deutſchen Naturforſcher⸗ und Aerzte⸗Tages teil⸗ en rbsruhe, 21. Sept. Im Zuſammenhange mit der usſtell e, wurde geſtern in der Kunſtgewerbeſchule lit. it 20, ginderzeſchnungen vom Hotzenwalde“ er⸗ ſulta in Zeichnungen waren in den Klaſſen Sexta bis um an in Zeichenunterrichte des Lehrers Guſtav Hen⸗ Zuselertigt worden, der eine kurze Ansprache biekt eck ſeines Unterrichts bezeichnete, den Kindern 1 izubringen. Künſtler und Kinder hätten beide gemeinſam, das Kind die materielle, der Künſt⸗ dererlangte. Direktor Broßmer⸗Säckingen, äu⸗ 6 denſel efriedigung über die Arbeit des Zeichenkünſt⸗ nt Dr Sunn an dem Progymnaſium zu Säckingen, Di⸗ mend Ubtorcketarls ruhe, äußerte ſich ebenfalls ſehr an⸗ e gabeer das Ergebnis des Unterrichts. Die Zeich⸗ 5 5 naive Darſtellungen aus dem Lehen der 1 Märchen und aus der bibliſchen Geſchichte. 8 Meir, 21. Sept. In der„Breisgauer Zeitung“ hrt, daß Holz aus dem Hagenſchießwalde, der auf zum Teil von der Badiſchen Siedlungs⸗ und id dur S 1 i l 1 unte chaffung einer Siedelung niedergelegt derbe d Veckadreſſe nach Baden⸗Baden geſandt würde. as Holz umadreſſiert und nach der Pfalz ver⸗ 0 wurteingen, 21. Sept. In der Badewanne vom Tode nie Pri vor etlichen Tagen der im 83. Lebensjahr Ii gewogtmaun Friedrich Gumpert hier. Derſelbe ab, Alebnter Weiſe im Volksbad laut Schwegz. Itg.“ der Warte er dann lange Zeit nicht zum Vorſchein kam, Ladeter nach und fand den alten Mann als Leiche Ii der in ane vor. Der Verblichene war ein alter killer nien Karlsruhe und in Schwetzingen bei deg da⸗ uſt; allnden roten(20.) Dragonern 38 Jahre Mili⸗ len Stufen bis zum Wachtmeiſter getan hat. 10 1866 machte er als Sergeant mit und wurde den Jelddienſtmedaike ausgezeichnet. Auch am 0 2. at er teilgenommen und ſich dabei das Eiſ. ul Aeworöquwie die ſilberne Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtme⸗ * 2 im. 20. richsfel d Sept. lun Der Holzhändler Hans Ries n Nu. hat vom Januar bis März 80 Eiſen⸗ noc holz nach Frankreich verſchoben, 21 Wagen den Aiſchlggnahmt werden. Die Strafkammer ver⸗ ogatenugeklagten Ries zu einer Gefänanicsſtrafe 0 85 und einer Geldſtrafe von 100 000 Mark. Die 9 85 21 Wagen Holz werden eingezogen, ebenſo ſmam in Höhe von 69 000 Mark. Wegen Beihilfe rk Gen Paulus zu 4 Monaten Gefängnis und eldſtraſe verurteilt. bei Achern, 21. Sept. Die Einweihung des r den Prälaten Dr. Lender und desjenigen uſtaltslehrer Ackermann, Graß und Meier eſtimmt am Mittwocz den 29. September 7 711 Uhr feierlicher Requien, nachmittags ukfeier auf dem Friedhof. Nach den bis jetzt n Schüſneldungen verſpricht die Teilnahme der Aden ler recht zahlreich zu werden. f Geführt 20. Sept. Verhaftet und in Unterſuchungs⸗ len Ine anaspurden, wie ſchon berichtet, am Dienskag onntagelehener hieſiger Bürger. Dieſelben griffen e snacht ein 17 Jahre altes Mädchen, das auf r, auf der Dorfſtraße an und ſchleppten de es ſich zur Wehr ſetzte und ſchrie, unter noch Tat zu undes aus dem Dorf hinaus, um dort ihre e mehr Darüben. Einige von dieſen Patronen ſol⸗ a Säcki elikte auf dem„Kerbholz“ haben. drgeſih dana der vom Verband geſtellte Schiedsrich⸗ ach— den Plaßs als ſpielfähig(1) erklärte, der Zucker? Es iſt eine nicht mehr zu be⸗ e, daß unſere Regierung genötigt geweſen ſerer AAluslandszucker aufzukaufen, um die Ver⸗ Bevölkerung mit Zucker einigermaßen auf⸗ „Und das angeſichts der Tatſache, daß un⸗ im Vorjahre eine außerordentlich gute und ſearückſichtigt man nun noch die weitere Tat⸗ 10 enen in Friedenszeiten kaum ein Drittel un⸗ 5 nd mit derung im Haushalt des eigenen Volkes ver⸗ Ain uskandsden reſtlichen zwei Dritteln einen ſchwung⸗ u Linzig handel getrieben haben, ſo läßt alles dies erm klärung zu, nämlich: 1. daß in der Zeit en deutſecgels beim eigenen Volk unſere Zucker⸗ Valutechen Zucker ins Ausland verschieben, um diewinne einzuſtreichen, 2. daß ſpäter un⸗ ieſen unſeren eigenen Zucker als„Aus⸗ orrenden Preiſen vom Auslande zurück⸗ nen Schieber zum zweiten Male ungerechtfertigt de und 3. daß das deutſche Volk letzten Endes e iſt, der aus ſeiner Taſche dieſes Wucher⸗ zahren unterhalten muß.— Angeſichts ſol⸗ zur Ab wir erneut: Gedenkt die Reichsregie⸗ helfen ie zu tun? Kann ſie nicht helfen oder ung der, Der Preußiſche Staatskommiſſar für Auguſt betr. Bienen⸗ von ſten Durteilte unter dem 81. e ui Biene die diesjährige geringe Zuteilun kation enfütterung, die gleichwohl nur auf (eiskeit, ermöglicht werden konnte, ſind die Imker 5 n geraten, die von der Reichsregieru Velen einen Poſten Auslandszucker zur. Serft⸗ * 5 volk noch 24 Pfund diefes Zuckers zu verteilen. Der Preis ſtellt ſich auf 7 Mark das Pfund ab Lager der Reichszucker⸗ ausgleichgeſellſchaft, der die Lieferung obliegt, ausſchließlich des Sackpfandes von 16 Mark. — Die Zuſtändigkeit zu Begnadigungen und Koſteu⸗ machläſſen. In Ausführung des 87 Satz 1 der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 17. Dezember 1919 über die Zuſtändigkeit zu Begnadigungen und Koſtennachläſſen wur den die Landeskommiſſäre ermächtigt, die von den Behörden der inneren Verwaltung rechtskräftig ausgeſprochenen Stra⸗ fen aller Art zu mildern oder nachzulaſſen, bei Freiheits⸗ ſtrafen, Strafaufſchub auf Wohlverhalten zu gewähren und zu widerrufen. Wichtigere Fälle, beſonders Fragen von grundſätzlicher Bedeutung oder politiſcher Tragweite, blei⸗ ben der Entſcheidung des Miniſterium vorbehalten, dem auch Geſuche in Straffällen, über die der Landeskommiſſär als höhere Polizeibehörde entſchieden hat, vorzulegen ſind. Mit derſelben Einſchränkung wurden die Bezirksämter rmächtigt, bis auf weiteres, bei Geldſtrafen Strafaufſchub oder Ratenzahlung zu bewilligen, ferner bei Freiheitsſtra fen unter den Vorausſetzungen des 8 6 Abſ. 2 Strafauſſchud auf Wohlverhalten zu gewähren, die Gewährung bei ſchlech⸗ ter Führung während der Probezeit zu widerrufen und bei 5 Führung nach Ablauf der Probezeit die Straſe nachzu⸗ aſſen. — Verfütterung von Hafer und Gerſte. Durch die im Reichsgeſetzblatt Nr. 181 veröffentlichte Verordnung vom 26. Auguſt 1920 ſind die Vorſchriften über die Verfütterung von Hafer und Gerſte aus der Ernte 1920 erlaſſen worden: 1. Bei Hafer werden dem Landwirt die ſelbſtgeernteten Vorräte unbeſchränkt zur Verfütterung im eigenen Betrieb freigelaten. Dabei wird Gemenge aus Hafer und Gerſte, in dm nicht mehr als 30 Prozent Gerſte enthalten ſind, hin⸗ ſichtlich der Verfütterung als Hafer behandelt. 2. Bei Gerſte iſt die Verfütterung zunächſt inſoweit ge⸗ ſtattet worden, als es ſich um die den Landwirten zur menſch⸗ lichen Ernährung belaſſenes Menge von 5 Kilogramm für den Kopf und Monat handelt. Außerdem iſt Gerſte für Zuchtſauen zur Verfügung geſtellt worden und zwar, wie in den Vorjahren, zwei Zentnek für den Wurf. Es bleibt vor⸗ behalten, die Forderung nach erweiterter Freigabe der Gerſte erneut zu prüfen, ſobald e Ernteergebniſſe ſich voll überſehen laſſen.— * Hausfranentagung. Am 24. und 25. September fin⸗ det in Heidelberg im Hotel Schiff eine Tagung der Süd⸗ deutſchen Hausfrauenvereine ſtatt. Wichtige Hausfrauen⸗ fragen ſollen von führenden Frauen erörtert werden und zernſte Ausſprache wird den Teilnehmerinnen Gelegenheit geben, zu den großen Problemen Stellung zu nehmen. Alle Hausfrauen, die Intereſſe haben für dieſe Fragen, die ihren Lebenskreis und ihr Arbeitsgebiet berühren, ſind zu der . Karlsruhe, 21. September 1920. Durch den Verluſt Elſaß⸗Lothringens wird Baden in Zu⸗ kunft wieder die Bedeutung für Deutſchland erhalten, die es vor 1870 hatte. Es wird die geiſtige und kulturelle Grenz⸗ mark im deutſchen Weſten werden. Vorläufig, in der Zeit der Erniedrigung unſeres Vaterlandes, wird ſich unſer ſengeres Heimatland damit begnügen müſſen, ein Bollwerk deutſcher Kultur und geiſtigen Schaffens zu ſein. Als Deut⸗ ſche aber glauben und hoffen wir, daß unſer Badener Land fallen Widerſtänden unſerer Feinde zum Trotz ſpäter den Kulturkampf aufnehmen wird, der den Uebergang deutſchen Wiſſens und deutſchen Geiſtes nach dem Weſten ermöglichen ſoll. Den Auftakt zu dieſem Beſtreben darf man wohl in der am Samstag begonnenen Badiſchen Woche erblicken. Rieſen⸗ plakate, Girlanden und Fahnenſchmuck künden ſchon am Karlsruher Bahnhof dem Fremden, daß die Landeshaupt⸗ ſtadt nicht ihr Alltagsgeſicht trägt, ſondern ein Feiertags⸗ gewand angelegt hat. Trotzdem handelt es ſich nicht um ein Feſtefeiern, ſondern um ernſte Arbeit, die mitwirken will am Wiederaufbau. Der Grundgedanke der Badiſchen Woche iſt, die geiſtigen Früchte bekannter und weniger bekannter badiſcher Künſtler auf dem Gebiete des Schauspiels und der Dichtung, der Muſik und der bildenden Künſte in ein Ge⸗ ſamtbild zufammenzufaſſen. Zu dieſen Gedanken geſellte ſich dann noch die in die in die Tat umgeſetzte Anregung, auch Handel und Induſtrie und der in unſeren Tagen beſonders lebendige Sport in die Badiſche Woche einzubeziehen. Der Anfang der Badiſchen Woche am Samstag war ſehr pverheißungsvoll. Der vom Verkehrsverein angeregte Schaufenſterwettbewerb hatte in den Kreiſen der Geſchäfts⸗ welt ſtarken Anklang gefunden, Firmen aller Brauchen be⸗ teiligten ſich daran, ſodaß das Bild zugleich auch ein buntes und belebtes war, das einen beſonderen Reiz erhielt, als die Schaufenſter in den Abendſtunden beleuchtet waren. Die Menſchenmenge, die ſchon in den Nachmittagsſtunden durch die Hauptſtraße flutete, ſchwoll abends derartig an, daß es kaum möglich war, ſich bis zu den Auslagen vorzuarbeiten. Die Kunſt, mit Wenigem auszukommen, die bekanntlich we⸗ niger unſerer Tugend als der Not entſprungen iſt, war bei dieſem Schaufenſterwettbewerb ebenſo im Vordergrund, wie das Stilempfinden des Dekorateurs. Man muß ſich geradezu wundern, mit welch geringen Mitteln oft vornehme Wirkun⸗ gen erzielt worden ſind. Verhältnis mäßig leicht hatten es natürlich die Geſchäfte, in denen die dekorative Kunſt ſo⸗ zuſagen zu Hauſe iſt. So ſieht man in den Schaufenſtern der verſchiedenen Kunſtgewerbehäuſer durchweg ganz hervor⸗ ragende Aufmachungen. Hierzu gehören nicht allein die Ver⸗ kaufshäuſer von Bilder und plaſtiſchen Arbeiten, ſondern auch Verkaufshäuſer von Stickereien und anderen Nadel⸗ arbeiten in Wolle, Leinen und Seide. Daß die Feinkoſt⸗ geſchäfte beſondere Anziehungskraft ausüben, iſt bei der heutigen hungrigen Zeit leider ſelbſtverſtändlich. In allem kann man ſagen: Alle Achtung vor der Karlsruher Ge⸗ ſchäftswelt. Sie weiß Reklame zu machen. Selbſt eine Lichtbilderreklame bekam man wieder einmal zu ſehen, die ja bekanntlich bis vor kurzem wegen des Verbots der Schau⸗ fenſterbeleuchtung unmöglich war. Ausgewählt dazu war der Marktplatz der infolgedeſſen in den Abendſtunden dicht belebt war. Die künſtleriſchen Darbietungen, deren Er⸗ weckung oder Wiederbelebung das badiſche Landestheater im Verein mit dem ſehr regſamen Karlsruher Theater⸗ kulturverband übernommen hatten, erfuhren mit einer wohl abgerundeten Aufführung von Emil Götts„Edelwild“ einen durchaus befriedigenden Auftakt. Das Schauſpiel des Lan⸗ destheaters wurde dem geiſtigen Wehen Götts vollkommen gerecht. Es erwies erneut auf welch bedeutender Höhe die Landesbühne durch den Intendanten St. Fuchs geführt wurde.— In die bildende Kunſt führte erſt der Sonntag ein. Die badiſche Kunſthalle wurde nach langer Pauſe, in der eine vollſtändige Neuordnung der Gemäldeſammlung erfolgt war, wieder dem Publikum zugänglich gemacht und ebenſo eröffnete das im ehemaligen Groth. Schloß unter⸗ gebrachte badiſche Landesmuſeum ſeine Pforten. Beſonders ſeſſelnd ſind bei dieſen Austellungen die Werke Schirmers und ſeiner Schule, die badiſche Keramik, die Glasfenſter und Moſaiken. Auch das neugeordnete Thoma⸗Muſeum wurde wieder zugänglich gemacht. Die ſportlichen Veranſtaltungen der badiſchen Woche wurden am Samstag abend eingeleitet durch ein Schau⸗ ſchwimmen des Karlsruher Schwimmvereius, das gleichfalls einen ſehr guten Verluaf nahm. Nachmittags fanden Paſſa⸗ gierflüge vom großen Exerzierplatz aus über Karlsruhe ſtatt.— So war der Beginn der Badiſchen Woche ein viel⸗ verheißender. Die kommenden Tage werden weitere be⸗ merkenswerte Schauſptel⸗⸗ und Opernaufführungen, Kon⸗ zerte mit Werken hadiſcher Künſtler bringen, ſportliche Ver⸗ ö Uſw. werden das Progre each weiter beleben. Wodurch es even böglicht it, auf iedes Wienen; die unverzügliche Inaugriffnahme der Sozialiſterung. anſtaltungen im Schwimmen. Turnen, Tennis, Fußball Vermiſchte Nachrichten. Abberufung Leronds. Genf, 22. Sept. Wie Pariſer Blätter melden, iſt die Ab⸗ berufung des Generals Lerond aus Oberſchleſien als end⸗ gültig zu betrachten. Lloyd George habe die Abſicht, die ſtrittige Angelegenheit der Botſchafterkonferenz zur Entſchei⸗ dung vorzulegen. Außerdem werde wahrſcheinlich eine ge⸗ naue Unterſuchang über die Vorgänge, die zu den franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Zwiſtigkeiten Veranlaſſung gaben, eingeleitet werden. Der„Oeuvre“ betrachtet dieſen Ausgang der An⸗ gelegenheit als einen Erfolg der deutſchen Regierung in der oherſchleſiſchen Frage. a. 5 5 a Eupen und Malmedy. ö Brüſſel, 22. Sept. Eupen und Malmedy ſind vom Völker⸗ bund Belgien zugeſprochen worden. Die Entſcheidung ſoll am Sonntag vormittag in öffentlicher Sitzung bekannt ge⸗ geben werden. In Belgien ſind die Bürgermeiſter ange⸗ wieſen, den Tag durch Glockengeläute und Flaggenſchmuck feiern zu laſſen. Der Oberkommandierende General Ba⸗ leian iſt zum Baron ernannt worden. Gehäſſigkeiten Poincares.. 5 Paris, 22. Sept. In einem Leitartikel äußert Poincare ſeine Freude darüber, daß die Konferenz von Genf nicht ſtattfinde, oder, wie er ſich ausdrückt, daß Frankreich nicht nach Geuf gehen werde. Es heißt darin u. a.: 5 „Die Vernunft hat ſchließlich recht behalten. Die Deut⸗ ſchen müſſen den Gedanken aufgeben, daß wir ſchließlich von unſerem Guthaben nachlaſſen würden. Beſſer wäre es frei⸗ lich gewoſen, wenn man ſie nicht zu dem Rendezvous gela⸗ den hätte, wodurch erſt dieſe Illuſion entſtehen konnte. In zſeiner gehäſſigen Weiſe ſucht Poincare nun nachzuweiſen, daß Deutſchland bezahlen könne. Die Frage, wie groß ſeine Leiſtungsfähigkeit augenblicklich ſei, habe damit abſolut nichts zu tun. Gegenwärtig zahle der franzöſiſche Steuerzahler zweimal ſoviel wie der deutſche, obwohl der Verſailler Ver⸗ trag vorſieht, daß die beiden ungefähr gleich große Laſten tragen müſſen.“„ Vorkehrungen gegen den Bergarbeiterſtreik in England. Rotterdam, 22. Sept. Der„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ ſchreibt: Die engliſche Regierung bewahrt tiefes Still⸗ ſchweigen über ihre Pläne für den Fall, daß es zu einem Bergarbeiterſtreik kommt. Das Land wird überall mit Nah⸗ rungsmittelvorräten verſehen. Die Vorbereitungen ſind be⸗ reits weit vorgeſchritten. Man nimmt an, daß ungefähr 50 000 Kraftwagen gebraucht werden ſollen. Das wäre faſt die doppelte Anzahl der beim Eiſenbahnerſtreik verwendeten Automobile, mit deren Hilfe es gelang, 75 Proz. der gewöhn⸗ lichen Nahrungsmittelmenge herbeizuſchaffen. Ueberdies wird eine Flotte von Küſtenfahrern tätig ſein und Fiſch⸗ artikel und Kartoffeln transportieren. 5 91 Die Koſten des eugliſchen Heeres in Meſopotamien. Rotterdam, 22. Sept. Der„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ ſchreibt: Meſopotamien war im engliſchen Heeresetat für das laufende Jahr mit 15 825 000 Pfund Sterling ver⸗ zeichnet gegen 32 896 000 im Jahre 1919/0. Man ging bei der Aufſtellung des Etats von der Annahme aus, daß 56 000 Soldaten genügten, um die Ruhe aufrecht zu erhalten. Tat⸗ ſächlich waren aber 100 000 Mann notwendig, ſo daß ein neuer Kredit notwendig ſein wird. ö Peſt in Fiume. Nom, 22. Sept. Die römiſchen Blätter melden den Aus⸗ bruch der Peſt in Fiume. Alle Maßnahmen ſind getroffen worden, um die Ausbreitung zu verhindern. Bisher ſind nur wenige Opfer zu beklagen. Die Krankheit wurde aus dem Schwarzen Meere verſchleppt. 85 1 2 Die Newyorker Exploſionskataſtrophe. 2 Newyork, 22. Sept. Hier wurde ein ruſſiſcher Journaliſt Brailowskb verhaftet, weil er im Verdacht ſteht, mit dem Attentat gegen die Bank Morgan im Zuſammenhang zu ſtehen. Brailowsky redigiert das extremiſtiſche Blatt„Die ruſſiſche Stimme“ und wurde wenige Augenblicke nach der Exploſion im Geſpräch mit einigen Perſonen geſehen, die ſich lachend über das Unglück unterhielten. 8 Die Unterſuchung der Exploſion vor dem Morganhaus hat nunmehr zweifellos ergeben, daß es ſich um einen anar⸗ chiſtiſchen Anſchlag handelt. Die kanadiſchen Gerichtsärzte erklärten den Attentäter Fiſcher für geiſtig geſtört. Seine Auslieferung an die Vereinigten Staaten ſoll auf Grund des Paragraphen über läſtige Ausländer bewilligt werden. Fiſcher ſoll ausgeſagt haben, daß noch alle Banken in dieſem Monate explodieren werden. 7929 4 2 5 a Von Steuern. 5 f Berlin, 22, Sept. In den nächſten Wochen wird, wie dem „Berl. Lok.⸗Anz.“ mitgeteilt wird, der Landesverſammlung ein Geſetzentwurf zugehen, der eine Inanſpruchnahme der Grund⸗ und Gebäudeſteuern auf den Staat fordert. Dabei dürfte es ſich, wie dem Blatte mitgeteilt wird, ſchätzungs⸗ weiſe um eine Steigerung bis zum vier⸗ oder fünffachen 1275 Satzes handeln, den bisher die Gemeinden erhoben aben. 8 5 Eine Erklärung Miniſter Severings. 8 Berlin, 22. Sept. Im Hauptausſchuß der preußiſchen Landesverſammlung erwiderte geſtern der Miniſter Seve⸗ ring auf eine Anfrage, wie er ſich zu dem„roten“ Berliner Magiſtrat ſtelle, daß das Miniſterium jede Setllungnahme im gegenwärtigen Stand der Dinge zum Magtſtrat ableh⸗ nen müſſe. Das nächſte Wort hat der Oberpräſident. Auf eine weitere Anfrage erklärte der Miniſter, Meinungsver⸗ ſchiedenheiten mit dem Reiche hätten ſich in zahlreichen Fäl⸗ len ergeben. Dieſe ſeien aber immer in freundſchaftlicher Weiſe beigelegt worden. Es ſei ungerecht, immer den preu⸗ ßiſchen Miniſtern des Innern die Schuld zuzuſchieben. So hat ſich z. B. das preußiſche Miniſterium auf Veranlaſſung zweier Reichsreſſorts für die Verkürzung der Polizeiſtunde feſegelegt, während das Reichsminiſterium nachträglich den Intereſſenten zuſagte, dagegen Stellung zu nehmn. „55 Sozialiſierungsfragen. 5 Bochum, 22. Sept. Die hier abgehaltene Konferenz des Vorſtandes des Verbandsausſchuſſes und der Bezirksleiter des alten Bergarbeiterverbandes hat nach einem Vortrage des Mitgliedes der Sozialiſierungskommiſſion, Steiger Wer⸗ ner, zur Sozialiſierungsfrage einſtimmig eine Entſchließung angenommen, wonach ſie die Vorarbeiten der Sozialiſie⸗ rungskommiſſion über die Sozialiſierung des Kohlenberg⸗ baues für eine brauchbare Grundlage hält, um Arbeiter und Angeſtellte unmittelbar an der Steigerung der Kohlenerzeu⸗ gung zu intereſſieren. Die Entſchließung verlangt ſodann Die Berliner Stadtratswahl. Berlin, 22. Sept. Bei der geſtern ſortgeſetzten Beratung der Stadtratswahl im Wahlausſchuß des Berliner Magi⸗ ſtrats verließen die fämtlichen bürgerlichen Mitglieder die Sitzung und beſchloſſen, nicht weiter an den Beratungen teilzunehmen. Der Grund war, daß die beiden ſozialdemo⸗ ö kratiſchen Parteien die bürgerlichen Auträge auf Wahl be⸗ 8 Stadträte und weiterhin auf Verhältniswahlen, ab⸗ ehnten. 1 5 Die ſächſiſchen Wenden.. Dresden, 22. Sept. Außer Hölz befindet ſich auch der bekannte Wendenführer Ernſt Barth, der wegen hochverrä⸗ teriſcher Umtriebe in der Lauſitz zu einer längeren Freiheits⸗ ſtrafe verurteilt wurde, wieder auf freiem Fuße. Die wen⸗ diſche Zeitung„Serbsk Nowiny“ erklärt in einem Artikel, der die ſchärfſten Angriffe gegen die Regierung enthält, im Namen des wendiſchen Volkes, daß dieſes auch weiterhin in Treue an Barth feſthalten und alles an die Erreichung der politiſchen u. kulturellen Ziele der Wenden ſetzen werde. 1 Eine Erfindung von höͤchſter Bedeutung für unſere wirtſchaftliche und induſtrielle Entwickelung iſt dem Dreher Daniel Schmidt bei den Woerner Konſtruktions⸗Werken vatentiert worden. Schmidt hat ſich ſeit zirka mit dem Problem der Ausnützung kleinſter e größter Waſſerkräfte beſchäftigt und iſt es ihm agen ein Waſſerrad zu bauen, das die in Ff befindliche natürliche Energie durch ſinn⸗ verdoppeln, ja ſogar vervielfachen läßt, großer Bedeutung iſt. Hoffen wir, daß dem Er⸗ finder auch für ſeine, der Allgemeinheit zu Gute kommende Sache, der verdiente Lohn wird. Mannhei⸗ * Seckenheim. Vergg. Seckenh.!— Spielvergg. Plankſtadt 1 2·0 abgebr. 5 5 2— 1 5 2 5.3 5 5 3— 5 7 3 07 4— 4 1411 Von herrlichem Fußballwetter begünſtet trafen ſich am letzten Sonntag obige Mannſchaften. Plankſtadt hat Platzwahl und wählt die Sonne und den leichten Wind im Rücken. Plankſtadt drängt einige Zeit, auch Seckenheim wird einige Zeit dem gegneriſchen Tore gefährlich. Jedoch beide Hintermannſchaften laſſen keinen Erfolg zu. Nach der Pauſe fängt Seckenheim den Anſtoß Plankſtadt ab und kommt vor das Tor und ſchon hat der Halbrechte eingeſchoſſen. 1. Minute 1:0 für Seckenheim= emiſcher Beifall. Nun greift Plankſtadt kräftig an, die Verteidigung mit dem ſicher arbei⸗. tenden To a er ſind auf der Hut. In der 7. Minute kann Seckenheim durch ſeinen Mittelſtürmer nochmals er⸗ folgreich ſein. Plankſtadt glaudte nun durch rohes Spiel etwas zu erreichen. Beſonders iſt es das Plankſtädter Publikum. das daran regen Anteil nimmt, in der Hoff⸗ nung, daß das Spiel abgebrochen wird. Dies wurde er⸗ reicht. Der Schiedsrichter mahnt das Publikum zur Ruhe und erklärt, daß er im Wiederholungsfalle das Spiel ab⸗ breche. Alsdann pfeift er und die Plankſtädter Mann⸗ ſchaft in der Hoffnung das verlorene Spiel gewonnen zu haben, verließ den Platz. Als der Schiedsrichter alsdann wieder weiterſpielen laſſen wollte, war kein Plankſtädter Spieler mehr da, Ein Spielabbruch ſeitens des Schieds⸗ richters liegt nicht vor, ſondern dies iſt auf das Konto von Plankſtadt zu ſchreiben. Es mutet uns ſonderbar an, daß verlorene Mannſchaften das Spiel immer abzubrechen verſuchen oder Proteſt erheben um dadurch den wohlver⸗ dienten Sieg des Gegners zu annullieren. Beſonders ge⸗ ſchieht dies in letzter Zeit immer gegen die Spiele Secken⸗ heims. Man ſcheint wohl nicht verſtehen zu können, daß der A⸗Klaſſenneuling Seckenheims Siege erringen könnte. Der Behörde wird wohl dies auch auffallen und hoffen wir, daß ſie dieſe Machenſchaften nicht unterſtützt. Wir glauben doch, daß die Spieltüchtigkeit einer Mannſchaft größtenteils nur in dem Reſultat eines Spiels zum Aus⸗ druck kommt und Seckenheim dürfte dies wohl in den Qualtfikations⸗ und den Verbandsſpielen zur Genüge be⸗ wieſen haben. Die zweite Mannſchaft gewinnt ſicher. Plankſtadt kann mit 3 Elfmeter 3 Tore erringen. Die beiden andern Mannſchaften mußten ſich der etwas ſcharfen Spielweiſe von Plankſtadt beugen. mitteilungen aus der Gemeinderatssitzung vom 17. September 1920. 1. Für Benützung des Gemeindefuhrwerks werden fol⸗ gende Gebühren feſtgeſetzt: Einſpänner pro Stunde 12 Mk. Zweiſpänner„ 8 18. Pflügen pro ar Einſpänner 2„ 55„„ Zweiſpänner 8 Die Farrendungverſteigerung vom 15. ds. Mts. wird 2 genehmigt. 3. Hinſichtlich des Kleingartenprojekts ſoll mit den Eigen⸗ tümern am Stock verhandelt werden. 4. Ein Geſuch um Mitbenützung der Telefonanlage des Rathauſes wird abgelehnt. 5. Als Waiſenrat wird Gemeinderat Arnold und Land⸗ wirt Adam Valt. Schmich zum Stellvertreter ernannt. 6. Der Lichtbildervortrag der Soz. Partei wird für ſteuerfrei erklärt. 7. Die Wirte werden für die Kirchweihe von Zahlung der Luſtbarkeitsſteuer befreit. 8. Der evangel. Kirchengemeinde wird für die Klein⸗ kinderſchule eine Fuhre Sand überlaſſen. 9. Ein Geſuch um Umbettung wird befürwortet. 10. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. die vielen Klagen, die man hierorts ſchon allen hören bekam über die Ausnützung 10—12ſtündiger Arbeit in verſchiedenen heeſg ſtätten, habe ich mich mit dieſer Sache etwas n — Dabei konnte ich auch die Wahrnehmung nicht allein die Lehrlinge auf dieſer egoiſtiſche 2 genützt werden, ſondern, daß aue weiblicher Berufe zu dieſen Ausgebeuteten gerech müſſen.— So iſt es nach meiner Anſicht nach ſozial gedacht, wenn die Kundſchaft z. B. von ihr macherin verlangt, daß dieſelbe von vormittag abends 8 Uhr faſt ununterbrochen bei ihnen arbeiten ſoll und dabei nur den einfachen Tag — Man ſchreibt uns: Aufmerkſam gene der Lehrl ſo manche die g fektlonsgeſchäft uſw. in Mannheim nur 8 Stun und dabei weit mehr verdient wie hier bei Arbeit, dann iſt dies doch nicht nur ein 1 fondern eine noch weit größere Ung rechtigkelt. — Gleiches Recht für Alle, ö e 8. garantiert reins 1 Fnfter wir 8 27 N——. N 1 01 in Paketen s 1 Klo eingetroffen, Vr. wagner Aua 1 inh. W. Hölis tin. 2 7 12 5 t Bekanntmachungen er Gemeinde Seckenheim Die nächſte mütterbetatungsstunde zu welcher Kinder mit den Anfangsbuchſtaben A bis K gebracht werden können, findet am Donnerstag, den 23. September 1920 Hachmittags von 3 bis 4 Uhr im Rathausſaal ſtatt. Seckenheim, den 22. September 1920. Bürgermeiſteramt: J. V.: Heierling. Wir machen auf das im Neckarboten veröffentlichte und am Rathaus angeſchlagene Geſetz vom 7. Auguſt 1920 ſowie die Aus⸗ führungsbeflimmungen vom 22. Ayguſt 1920 über die Gutwaffuung der gevölkerung aufmerkſam. Abzuliefern ſind ferner Armeepiſtolen und Armeerevolver.. Ablieferungsſtelle iſt die Polizeiwache im Rathaus. Annahmeſtunden vor⸗ ittegs van 8 12 Uhr, nachmiitags van 2— 6 Uhr. Seckenheim, den 16. September 1920 Bürgermeiſteramt: J. V.;: Heierling. Zur Beachtung Die verehrl. Einwohnerschaft Secken- heims wird gebeten, die Musterausstellung von Ersat-mehlen und Rückstand aus der Siebung von Ersatzmehlen im Schaufenster der Bäckerei Ullrich zu besichtigen. Die Ware wurde vom hiesigen Lebensmittelamt den Bäckern zur Brotbereitung geliefert. 0 Die nster werden bis 25. Sept. ausgestellt. boranügungs Gesell gte 10109. 20 eden Geschäftseröffnung und Empfehlung. Der verehrl. Einwohnerschaft zur Kenntnis- nahme, daß ich ab 1. Oktober ds. Js. in der Neckarstraße 2 ein elektrisches Installations- Geschäft eröffnen werde. lch empfehle mich in Ausführung sämtlicher elektr. 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