dee dak N an 1 f ge, ob 1 nn err en, A Krk e, ſiun 0 habe Alen 1 n, es 9 10 ale Reg Mahr 3 wohlwollende Neutralität bis zum nächſten 6 obachten wolle erklärt das 5 8 vor ch ſeinen Informationen die Sozialdemokratie lichen ihre Stellungnahme gegenüber der Politik * Mittelparteien von Fall zu Fall vorbehalte. ehrheil nach dem gleichen Blatte nicht zutreffend, daß 5 ſolasialiſten darauf verzichten, die Neuwahlen sole bete hinanszuſchieben, bis eine Klärung im U 5 0 Ir worden, eng, 2 1 815 z 5 em Vert 5 miner wem l 4 1 900 f Aach wag en b lberand 3 to 4 1 iti . 9 berech hem dieſem hen, ugernä en dus jun dichten in . aud an 1 e ewiß 1 10 * h Sti auf 5 88 a a 1 „„ Tabenrteen 15 8 ſte n gefüh „Simons ieh eine Selbſt Aenne eee f 5 4.— 5 3 1 f ausſcht Beſtellgelb.. Scheint tglich Freitag, 24. September 1920. mit Ausnahme der Sonn und Feiertage. Tra . e ben, Tagesſchau. An beſogen Sitzung des Reichskabinetts begegnet onderem Intereſſe, weil man von ihr die Löſung eller politiſcher Fragen erwartet. 0 l der Regierungsblock und das Kabinett in igen Zuſammenſetzung bleiben oder eine erfahren werden, iſt hinter den Kuliſſen bereits worden. Die Verhandlungen, die zwiſchen den und den Mehrheitsſozialiſten in den hrt worden ſind, um über die Abſichten 1. Fraktion des Reichstages Klarheit zu gewin⸗ e er Ergebnis gehabt, daß die Mehrheitsſozia⸗ lollen ten, bis zum Frühjahr alles beim Alten laſſen wobei allerdings die Voransſetzung mitwirkte, echs ih deze rungs parteien auch bis zum Frühjahr von der eichspräſidenten abſehen. 5 Wehen oberſchleſiſche Frage wird in der heutigen Ka⸗ betts 15 zur Sprache kommen. Innerhalb des Reichs⸗ in den letzten Tagen ein neuer Plan aus⸗ deſſen Autorſchaft dem Miniſter des Aeu⸗ zugeſchrieben wird und der für Ober⸗ verwaltung mit nationaler Abgrenzung t ſchen und dem polniſchen Greuzkommiſſar ver- a. wurden Frankreich, England, Japan und Italien 0 Nachfolge Deschanels. realdent der franzöſiſchen Republik Deschanel it d ſitzt jetzt, wie Pariſer Blätter melden, il er um ſeines Geſundheitszuſtandes ködte ihm das Schickſal beſtimmt habe, nicht Es mag allerdings auch eine Laſt ge⸗ emen Erbe Poincares anzutreten als deſignierter emesaus. Denn der Unbeliebtheit des„Tigers“, 5 Antritt ſeiner Weltreiſe ſich gewünſcht hat, en laun Java gewählt zu werden, um einmal ein ann abſoluter Herrſcher ſein zu können“ ver⸗ 4 5 Er erfreute ſich des Amtes 1 ſeiner Mitkollegen oder beſſer der von ſtellten Miniſter nicht allzu lange, denn ſchon etzt noch nicht aufgeklärten Sturz aus dem war er politiſch und anſcheinend auch in⸗ wen mehr d Rann. Noch unter Clemenceau hatte te eil lem ie Fäden in die Hand bekommen, nicht des⸗ 5 teil gegöntee au ihm, ſeinem Freunde, irgend einen ion gegen 6 hätte, ſondern weil eine ſtillſchweigende erpräſtdelemencean Millerand Oberwaſſer gab. e, weil Inne. nel ſeine Wahl. ter Y 8m haus „Berliner Tage⸗ Die internationale Grenzkommiſſion er mit den Worten, als Miniſterprä⸗ äden in der Hand behalten, eine Prä⸗ den Kreiſen ſeiner Freunde im Senat und in der Kammer beſtand zweifellos die Abſicht, Millerand auf den Präſidentenſtuhl zu ſetzen, angeblich weil er der einzige Mann in Frankreich ſei, der gegenwärtig die verwickelte Politik zu führen wiſſe. Die immer gut gehandhabte Pariſer Preſſe hat ſchon ſeit Wochen, ſeit dem erſten Auftauchen des Rücktrittsgedankens Des⸗ chanels, mit Vorſchußlorbeeren und Lobeshymnen für Mille⸗ rand nicht gegeizt; ſie hat konſtatiert, daß er allenthalben da, wo die Politik Clemenceaus Zerwürfniſſe und Anſätze zu Zerwürfniſſen unter den Verbündeten gezeitigt habe, imſtande geweſen ſei, dieſe auszugleichen. Als letzter Triumph Millerands wurden dann neben der Beurteilung der ruſſiſchen Ohnmacht noch die Verhandlungen mit Gio⸗ litti in Aix⸗les⸗Bains angeführt, Verhandlungen, über denen immer noch ein Schleier liegt, die aber allem Anſchein nach der franzößſchen Poltik doch nicht die Erfolge gebracht ha⸗ ben, die ihr die franzöſiſche Preſſe etwas voreilig zugeſpro⸗ chen hat. Heute fragt es ſich, ob nicht diere Erfolgmeldungen als Auftakt füür einen neuen Aufſtieg Millerands bezw. ſei⸗ ner Partei gedacht geweſen ſind. Mellerand iſt ſchließlich ja nur einer innerhalb einer großen Gruppe von guten Durch⸗ ſchnittsköpfen in Frankreich, die alle ein und dieſelbe Note des Haſſes gegen Deutſchland tragen. als da ſind Foch, Caſtelnau, Joffre und die neuerdings viel genannten Sena⸗ toren Jonnart und Leon Bourgeobis. Insbeſondere Bour⸗ geois, der Leiter des Völkerbundrates, galt eine Zeit lang als ausſichts reichſter Kandidat, doch ſcheint er im Augenblick auch an der Präſidentſchaft nur wenig Gefallen gefunden zu haben. Aber all dieſe Namen, die genannt werden, ver⸗ körpern nur ein und dasſelbe Programm, das man viel⸗ leicht das Clemenceau⸗Millerandſche nennen kann, das Pro⸗ gramm einer rückſichtsloſen ſogenannten Reparations⸗Poli⸗ tik, der Politik des ſchönen Wortes, unter dem die alten Kriegsentſchädigungen und Requiſitionen wiederkehren. Je⸗ denfalls wird die neue Präſidentſchaftswahl in Frankreich dazu benutzt, dem nationaliſtiſchen Block auch nach außen hin eine ſcharfe Unterſtreichung zu geben. Wohl war auch Deschanel durch die Schule der Revanche⸗Politik gegangen, und die Eleganz dieſes„ſchönſten Franzoſen“ und des fein⸗ ironiſchen Präſidenten der franzöſiſchen Kammer hat ſeine Stellung im Grunde nicht geändert. Immerhin war aber bei ſeiner Wahl zu ſtark unterſtrichen worden, daß er als Gegner Clemenceaus, des Hauptes der franzöſiſchen Chau⸗ viniſten gewählt worden ſei, um in ihm reſtlos die Verkör⸗ perung des franzöſiſchen Revanchewillens ſehen zu laſſen. Der neue Präſident wird nach dieſer Richtung hin eindeutiger ſein, mag er nun Millerand oder Bourgeois, Jonnart oder Caſtelnau heißen. Der neue Präſident wird mit ſeinem Na⸗ men den franzöſiſchen, man darf das Wort nicht ſcheuen, Rachegedanken unterſtreichen, und, wie Millerand, betonen, daß Frankreich die Rache kalt genießen will. In Deutſch⸗ land ſprechen manche Blätter von einer Kontinental⸗ und Verſtändigungspolitik mit Frankreich. Wie unfruchtbar die⸗ ſer Gedanke iſt, dafür wird die Präſidentſchaftswahl in Frankreich unzweifelhaft einen ſicheren Beleg erbringen. Die Abſicht, den neuen Präſidenten mit einer größeren Machtfülle zu bekleiden, als die Poincare und Deschanel be⸗ ſeſſen haben, iſt anſcheinend fallen gelaſſen worden, wenn auch die Blätter der Kandidatur Millerands dieſen Gedan⸗ ken immer noch ſtark betonen. Millerand wird die Fäden weiter in der Hand behalten. Das bedeutet, ein Präſident von der Selbſtändigkeit und dem Format Poincares wird nicht der künftige Repräſentant von Frankreich ſein, wohl aber ein Mann von Geiſt und Abſichten Millerands, dieſes gezügelten Clemenceau⸗Temperaments. 0 Deutſchland. 5 Berlin, 23. Sept. Die heutige Kabinettsſitzung unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten beſchäftigte ſich mit der Fi⸗ nanzlage des Reiches. Ueber die Grundlagen der zu ver⸗ kolnenden Politié ergab ſich eine einheitliche Auffaſſung des ſien ſind völlig unzutreffend. Gefänanis beantrgat. preis von 20 M. zu liefern. gebung: mir unendlich wohlgetan. Hindenburgs Dank. Berlin, 23. Sept. Generalfeldmarſchall von veröffentlicht durch die Telegraphen⸗Union folgend te und Edingen Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19819. No. 217 srabinetts. Bur Aufrechterhartung des von dem dreier finanzminiſter eingereichten Rücktrittsgeſuches liegt alſo keine Veraulaſſung mehr vor. Der Referentenvorſchlag für die Beſoldungsordnung wurde mit Vorbehalt kleiner Aen⸗ derungen angenommen. Die von der Nationalverſamm⸗ lung verarbefteten Steuergeſetze ſollen unbedingt durchge⸗ führt werden insbeſondere auch das Reichsnotopfer, von dem ein erheblicher Teil durch ein beſonderes Geſetz dem Reich zugeführt werden ſoll. Ferner ſoll die Stellung des Reichs⸗ finanzminiſters im Reichskabinett verſtärkt und ſein Ein⸗ fluß auf die Finanzgebarung des Reiches erweitert werden, da eine unbedingte Notwendigkeit beſteht, zur Vermeidung des Zuſammenbruches der Finanzen einen Stillſtand und möglichſt einen Abbau in den Reichsausgaben herbeizufüh⸗ ren. In den ordentlichen Etat 1921 ſollen grundſätzlich keine neuen Ausgaben eingeſtellt und eine ſyſtematiſche Ein⸗ ſchränkung der bisherigen Ausgaben ohne Unterbindung des Ausbaues von werdenden Anlagen durchgeführt wer⸗ den. Neue Beamtenſtellen ſollen nicht geſchaffen werden. Weiter wurde beſchloſſen, größte Sparſamkeit auf perſön⸗ lichen und ſachlichen Gebieten, fortſchreitender Abbau der bisher genehmigten Stellen, erneute Nachprüfung des Be⸗ darfs in den einzelnen Reſſorts, ſcharfer und beſchleunigter Abbau der beſtehenden Kriegsgeſellſchaften und Kriegsſtel⸗ len unter Mitwirkung und Mitkontrolle des Reichsfinanz⸗ miniſteriums, ſchleunigſte Abwicklung des Kriegsfonds und der noch beſtehenden Stellen des alten Heeres und Zuſam⸗ menlegung aller Organiſationen, welche gleichen Zwecken dienen. Das Reichskabinett iſt der Auffaſſung, daß die Be⸗ wältigung des Fehlbetreages von 16 Milliarden Mark bei der Eiſenbahn und zwei Milliarden bei der Poſt mit allen Kräften angeſtrebt werden muß. Kabinett einſtimmig, den Reichswirtſchaftsminiſter zu beauf⸗ tragen, auf der vorliegenden Grundlage des Berichtes der Sozialiſierungskommiſſion, umgehend den Entwurf eines Geſetzes über die Sozialiſterung des Bergbaus vorzulegen. Die oberſchleſiſche Frage hat das Reichskabinett nicht be⸗ ſchäftigt. Zeitungsmeldungen über einen neuen von Reichs⸗ miniſter Dr. Simons ausgearbeiteten Plan für Ober Schließlich beſchloß das ſchle⸗ . Der Fahnenraub. Berlin, 23. Sept. Die Strafkammer des Landgerichts 1 verurteilte heute den Rohrleger Krzeminski, der am 14. Juli die franzöſiſche Fahne vom Botſchaſtsgebäude herunterholte, zu 500 M. Geldstrafe. Der Staatsanwalt hatte 9 Monate 2 Der Konflikt in der Kartoffelverſorgung. Darmſtadt, 23. Sept. Bei der Tagung des aus Ver⸗ tretern der Regierung, des Gewerkſchaftskartells und der Bauernorganiſationen zuſammengeſetzten Ernährungsaus⸗ ſchuſſes erklärten ſich die Bauern bereit, einen Teil der Kartoffeln— 10 Zentner pro Morgen— zum Ausnahme⸗ 1 f Hindenburg e Kunde Während meiner mehrwöchigen Abweſenheit von Hannover ſind mir gelegentlich der Erinnerungstage von Tannenberg und Lützen ſowie aus anderen vaterländiſchen Veranlaſſungen zahlloſe Grüße von Verſammlungen, Ver⸗ einen und einzelnen Perſonen zugegangen. meinen beſonderen Dank zu ſenden, geht über meine Kräfte. Ich bitte daher, dies hiermit allgemein tun zu dürfen Das aus allen Schreiben und Telegrammen ſprechende N mütige Bekenntnis zum Vaterlande und die mir freund⸗ licherweiſe entgegengebrachte wohlwollende Geſinnung haben (gez.) von Hindenburg. Der deutſche Geſchäftsträger in Liſſabon. Berlin, 28. Sept. Zum Geſchäftsträger in Liſſabon iſt, wie das„Berliner Tageblatt“ erfährt. Dr. F. A. Voretzſch 2 R „ eee va ö E * Oi ö de Fin ilette e D umu Mein einma oman von Ernſt Georgy. boten.) t 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. fand die eintretende Mutter ſie, vor ntiſch ſitzend und damit beſchäftigt, gel zu feilen und mit Glanz zu ver⸗ ungen, dear te 7 die blickten a5 tund rot. ann wohl auch aus Freude erregt ſein, ſo haft du eine Freude gehabt? Das arf ich erfahren, um was es ſich hard e und Sofa „Ach welch lieber, hoher Be⸗ Ihr feines, auffallend hüb⸗ malen Näschen und der kaum zogenen Oberlippe zeigte unverhoh⸗ In duftigen Wellen umbauſchte im Nacken, in ſtarkem Knoten hohe Stirn. Grünlich graue Augen, warzen Brauen und Winwern be⸗ g fragend die aufgeregte Frau an, nahm eckt: en unruhigen Zügen. Danach meinte ö„Du bringſt mir irgendeine unange⸗ „ Mutter?“ Wie kommſt du darauf?“ doch an. Du wirſt ja abwech⸗ ſetzte ſich auf dn Sofa nieder. her, Gertrud,“ ſagte ſie mit ſchwan⸗ zog die überraſchte Tochter neben Dann nahm ſie deren ſchmale wohlgepflegte Hand.„Du darfſt es nicht nur erfahren, meine Gertrud, ſondern du biſt ja die Urſache meiner Freude!“ „Ich?“ Das reizende Mädchen lächelte und zeigte 5 die tadelloſen Reihen ihrer kleinen, blitzenden Zähne. 5 5 „Ja du!— Haſt du vorhin nicht klingeln hören? Nun alſo!— Es war Beſuch bei Vater.“ „Beſuch bei Vater. Und der brachte euch eine Freude, die mit mir zuſammenhängt, da bin ich aber neugierig!“ „Gertrud,“ ſagte die Mutter bewegt,„ein Ehren⸗ mann hat um dein Herz angehalten. Ein vorzüg⸗ licher, prachtvoller Mann, deſſen Charakter, wie ſein großer Reichtum, ſeine Lebensſtellung für dich eine glänzende und glückliche Zukunft verbürgen.“ Die Hand, die Frau Meinhards Rechte umſchloß, wurde eiskalt. Das Geſicht, in das ſie angſtvoll ſchaute, verlor ſeine Farbe.„Wer“ ſtießen die blei⸗ chen Lippen mühſam hervor. f N „Baron Stellfreth bat Vater, um dich werben zu dürfen. Er liebt dich!“ 5 Gertruds Züge erſtarrten.„Stellfreth,“ ſagte ſie endlich. f 5 „Ja, er, Herzenskind, dieſer grundgütigſte, liebens⸗ würdigſte Mann, den du ja ſchon ſeit Jahren kennſt und immer geſchätzt und verehrt und ſogar lieb ge⸗ habt haſt!— Gertrud!“ Frau Meinhard erſchrack vor der Gebärde tiefinnerer Abwehr, mit der ihre Tochter beide Hände emporhob,„ſei nicht vorſchnell in deinem Entſchluſſe, überleg dir, was ſich dir bietet!“ 15 „Oonſelchen! Onkel Stellfreth—— mein Mann?“ Mit einer unwillkürlichen Bewegung hob Gertrud M. 2 t 3 5 2 5* 1 nJTCCCͤTſTVVVVFV 5 1* E „Die Mutter erſchrack. Auf dieſe unverhohlene, tiefinnere Abwehr war ſie nicht gefaßt geweſen. Sie machte ſich Vorwürfe, zu haſtig, zu unvorbereitet auf die Tochter eingeſtürmt zu ſein; harrte mit Ungeduld, und ihm, wie ihr war dieſer Antrag als ein unerhörtes Glück erſchienen. Sie hatte ihn deshalb gar nicht ſchnell genug mitteilen können! Beſtürzt ſagte ſie:„Ich habe dich mit meiner Botſchaft überrumpelt, Gertrud, weil ich ſo unend⸗ lich erfreut bin. Stellfreth iſt ein hübſcher, gebildeter wohlhabender Mann in den beſten Jahren, der eine junge Frau noch glücklich machen kann. Er beſitzt das faſt ſchuldenfreie Rittergut, deſſen prachtvolles Schloß wir aus Abbildungen kennen. Er iſt außer⸗ dem ſehr vermögend! Aber dies alles wäre aber ihr Mann ja nicht ausſchlaggebend. Ich ſchwöre es dir zu, mein Kind! Sein Zartſinn, ſeine Herzensgüte beſtechen mich 1 uns vielmehr. Wir wußten dich an ſeiner Seite ge⸗ borgen!“ „Er iſt ein alter Mann!“ „Alt? Ich bitte dich, er iſt ſiebenundvierzig alt.“ „Ein Witwer!“ ſtieß das junge Mädchen hervor. „Gertrud ſei nicht töricht.“ eng Die Mutter wollte ihre beide Hände herabziehen, aber die Tochter ſprang empor und flüchtete wie entſetzt aus ihrer Nähe.„Du biſt doch ſonſt ein vernünftiges Mädchen, biſt kein Backfiſch mehr! Du ſelbſt haſt immer betont, wie rührend geduldig und gütig der Baron zu ſeiner, . 3 1 launiſchen Frau war. Du haſt ihn 8 Mals „ end i ee 1 Ueberall hin frei⸗ ernannt worden. Dr. Voretzſch war während des Krieges Generalkonſul in Chriſtiania. Früher war er Konſul an verſchiedenen Punkten Oſtaſiens und Südamerikas. Er hat auf dieſen Plätzen Gelegenheit gehabt, die wirtſchaftlichen 5— zu ſtudieren und verfügt über große Sprachkennt⸗ nmiſſe. e f Hamburg für die 3. Internationale. 3 Hamburg, 23. Sept. Nachdem der Schriftleiter der Ham⸗ burger Volkszeitung, W. Herzog, von ſeiner Rußlands⸗ reiſe zurückgekehrt iſt, beſchloß die Mitgliederverſammlung der U.S. P. die unbedingte Unteroroͤnung unter die Mos⸗ kauer Bedingungen. Die Altonger Genoſſen hatten ſcho einige Tage vorher den gleichen Beſchluß gefaßt. i Ausland. Millerand und Lenin. Paris, 23. Sept. Bezeichnend für die Erwartungen, die gewiſſe Kreiſe in der Präſidentſchaft Millerands hegen, iſt der Ausſpruch des Deputierten Paiſant, es gäbe nur zwei Staatsmänner, die wüßten, was ſie wollten: Millerand und Lenin. Frankreich akklamiere Millerand, weil er Lenin verabſcheue. i 0 Ukrainiſch⸗franzöſiiche Militärmiſſion. e Paris, 53. Sept. Der Che“ der ukra niſchen Militär⸗ wiſſion ir Paris, General icli kiak hate eine längere Unterredung mit General Weygand, in deren Verlauf eine Reihe wichtiger ukrainiſch⸗franzöſiſcher Fragen beſprochen wurde. Im Auſchluß daran wird Marſchall Foch in den naächſten Tagen den Chef„: utlalniſchen Miſſion empfan⸗ gen. 5 4 Eine neue ukrainiſche Regierung. 1 Lemberg, 23. September. Das ukrainiſche Preſſebüro teilt mit: General Wrangel ſtellt aus der Krim eine neue Re⸗ gierung für die Ukraine zuſammen. Markotun, Machy⸗ lanski und Cytowicz ſind bereits von Paris nach Sebaſtopol abgereiſt, um ein Miniſterkabinett zu bilden. Markotun iſt ein bekannter Provekateur, Mochylariskt ſoll von der ruſſi⸗ ſchen Partei Rodiezews ſein. Er war ſtändiger Mitarbei⸗ ter der Zeitung„Rjecz“. Cytowicez war Mitglied der Czernozetnia und hat als Univerſitätsprofeſſor viel die akademiſche Jugend der Oehrany deunziert. Wirtſchafts politik Warnung an die Eiſenbahner wegen Kartoffelbeförderung. Amtlich wird durch W. T. B. mitgeteilt: 5 Der Reichsverkehrsminiſter hat folgenden Erlaß an alle Direktionen der Reichseiſenbahnen gerichtet: Aus allen Teilen des Reichs gehen mir Meldungen und Beſchwerden von Intereſſenten zu, daß Eiſenbahnbeamte und Arbeiter, Gewerkſchaften und Betriebsräte in die Beförderung der Herbſtkartoffeln eingreifen, die Geſtellung von Wagen hier⸗ für verweigern oder von dem Nachweis nichtbehördlicher Genehmigung abhängig machen. Beamte und Betriebsräte haben ſogar verlangt, daß mit dem Verſand von Kartoffeln erſt begonnen werde, wenn die Eiſenbahner des betreffenden Anbaubezirks ſelbſt mit Kartofſeln eingedeckt ſeien. Ein derartiges eigenmächtiges Vorgehen von Beamten und Ar⸗ beitern der Eiſenbahn kann unter keinen Umſtänden ge⸗ duldet werden; es muß den normalen und ruhigen Verlauf innerhalb unſerer Volkswirtſchaft ſtören und kataſtrophale Wirkungen namentlich für dei Bewohner großer Städte und derjenigen Gebiete nach ſich ziehen, die ſelbſt keine Kar⸗ toffeln anbauen können. Es iſt alſo auch vom menſchlichen Standpunkt nicht zu billigen, wenn die Eiſenbahner nur an ſich ſelbſt denken f Es kann auch nicht gebilligt werden, daß als e für den Eiagrifkf die beabſichtigte Ausfuhr gewiſſer Kar⸗ toffelmengen behauptet wird. Es iſt Sache der hierfür zu⸗ ſtändigen Behörden, zu entſcheiden, ob eine derartige Aus⸗ fuhr zugelaſſen werden muß: meiſt iſt ſie notwendig im e der Einfuhr lebens notwendiger ausländiſcher Ar⸗ ikel. 1 Ich habe das Vertrauen zu den Bedienſteten, daß ſie⸗ſich den vorſtehenden Gründen nicht verſchließen werden. Sollte dies nicht gelingen, müſſen auch im Intereſſe der Staats⸗ autorität die Eiſenbahndirektionen eingreifen, um die Ver⸗ ſorgung der Bevölkerung mit den notwendigſten Lebens⸗ mitteln nicht ernſtlich zu geſährden. N Keine Ueberſtürzung bei der Kartoffelverſorgung. Man ſchreibt uns: Da gegenwärtig wie in jedem Jahre in den letzten Wochen vor der Spätkartoffelernte ein — gewiſſer Mangel an Kartoffeln herrſcht, iſt es angebracht, gleichwohl vor überſtürzter Eindeckung zu warnen. Die⸗ jeuigen Stadtbewohner, welche gegenwärtig aus der Be⸗ ſorgnis heraus, ſie bekämen keine Kartoffeln mehr, auf das Land gehen und in Beſtellungen und hohen Preisangeboten ſich überſtürzen, tragen die Schuld, wenn die Karioffelpreiſe maßlos in die Höhe gehen. Die Nachfrage regelt bekanntlich den Preis und da die Zwangsbewirtſchaftung der Kartoffeln aufgehoben iſt, werden Höchſtpreiſe durch die Behörden nicht mehr feſtgeſetzt. Es iſt dann leicht möglich, daß von den Kartoffelproduzenten Preiſe verlangt werden, die weit über den üblichen Zentnerpreis, der im allgemeinen 22 M. nicht überſteigen ſoll, hinausgehen. 4 Die Kartoffelernte iſt in dieſem Jahr eine gute und es iſt nicht zu befürchten, daß Kartoffelmangel eintritt. Zur Zeit hält man aber mit der Kartoffelanfuhr zurück, weil tatſächlich die Ernte erſt begonnen hat und man ihr endgül⸗ tiges Ergebnis abwarten will, zum Teil aber auch, wein manche Landwirte glauben, in dieſem Jahre Preiſe für die Kartoffeln erzwingen zu können, die das Doppelte der vor⸗ jährigen Kartoffelpreiſe und darüber betragen. Je weniger die Stadtbewohner auf dem Lande Preisüberbietungen machen, deſto ſicherer wird ſich der Kartoffelpreis auf erträg⸗ licher Höhe halten. Folgen aber die Konſumenten dieſer Mahnung nicht, ſdann tragen ſie ſelbſt die Schuld, wenn wir in dieſem Jahre ziemlich hohe Kartoffelpreiſe bekommen. Deshalb nochmals: Keine Ueberſtürzung bei der Kartoffel verſorgung und keine Preisüberbietungen. 5 Baden und Nachbargebiete. 8 Tagung des bad. Städte verband. Konſtanz, 23. Sept. Der Vorſtand des bad. Städtever⸗ bands hielt vor wenigen Tagen hier eine Sitzung ab, in der der Oberbürgermeiſter von Darmſtadt, der einem Teil der Sitzung anwohale, intereſſante Mitteilungen über den der⸗ zeitigen Stand der Elektrizitätsverſorgungsfrage machte, die den Städteverband zu der Anſicht leiteten, es erſcheine geboten, daß die Städte aller ſüddeutſchen Staaten ſich zu gemeinſamen Vorgehen zuſammenſchließen. Zur Entſchließ⸗ ung über die weiter zu unternehmenden Schritte wurde ein Ausſchuß aus den Vertretern von Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Pforzheim eingeſetzt. Sodann beſchloß die Verſammlung von der Möglichkeit der Beſteuerung des reichsſteuerfreien Mindeſteinkommens durch die Gemeinden grundſätzlich Gebrauch zu machen. Doch ſoll eine gewiſſe Mindeſteinkommensgrenze etwa 6000 Mark für Ledige und 8000 Mark für Verheiratete, ſteuerfrei bleiben Ein Antrag der Tierärzte der Schlacht⸗ und Viehhöſe auf Uebertragung der veterinär polizeilichen Geſchäfte wurde unterſtützt. Wei⸗ ter befaßte ſich der Städtetag mit Satzungsänderungen und beſchloß den Städtetag auf November eiazuberufen. Wei⸗ ter ſtanden zur Beratung die Abänderung der beſtehenden Kreisorganiſation. 5 8 Zu der durch die Verbände der ſtädt. Arbeiter vorgenom⸗ menen Kündigung der Teuerungszulagen zum 1. Oktober erklärte der Vorſtand des Städteverbandes, zur Zeit nicht in der Lage zu ſein, wegen Erhöhung der Löhne wieder in am Sonntag nachmittag, während alle briaen Hausbewob⸗ 4 N f 5 ö 1 L Verhandlungen zu kreten, cdem dre Teuerungszuläge erſt im Auguſt dieſes Jahres erhöht worden iſt. Die Mittel hierfür könaten von den Städten nicht mehr aufgebracht werden. Zudem ſtellten ſich die ſtädtiſchen Arbeiter im all⸗ gemeinen beſſer wie die der Privatinduſtrie, da dieſe zum großen Teil nur verkürzt arbeiten. 0 a* 865 e Mannheim, 23. Sept. Eine ſozialdemokratiſche Kon⸗ ferenz des 6. badiſchen Landtagswahlkreiſes nahm verſchie⸗ dene Anträge an, darunter einen ſolchen, in dem der Partei⸗ vorſtand beauftragt wird, einen internationalen Preſſenach⸗ richtendienſt für die ſozialiſtiſche Preſſe zu ſchaffen. In einem weiteren Antrag wird von dem Parteitag erwarket daß er ſich gegen den Eintritt der Partei in die Regierung: ausſpricht, ſo lange nicht die Gewißheit gegeben iſt, daß ein ſtarker ſozialiſtiſcher Einſchlag in der Regierung zum Aus⸗ druck kommt. 43 9 Fahrpreiſe in Franken. a ö 1 Aus Karlsruhe meldet das W. T. B.: Auf den deutſchen Eiſenbahnſtationen auf ſchweizeriſchem Gebiet iſt ſeit An⸗ fang ds. Is. zur Abwehr der erheblichen Kursverluſte die Erhebung der Fahrpreiſe in Franken zu einem Kurſe von 1 M.= 30 Rappen eingeführt worden. Dieſe Maßnahme war hauptſächlich von einem Teil der aus der Schweiz kom⸗ menden Reiſenden als eine große Beläſtigung und empfind⸗ liche Verteuerung des Verkehrs empfunden vorden. Die Eiſenbahn verwaltung hat nun, wie die Preſſeabteilung der badiſchen Regierung mitteilt, die Wirkung dieſer Maßnahme inſofern erheblich abgeſchwächt, als der Umrechnungskurs von 1 M.= 30 Rappen auf 1 M.= 15 Rappen herabgeſetzt wird, eine Anordnung, die in den Kreiſen der Beteiligten gewiß gern entgegengenommen wird. un Karlsruhe, 23. Sept. Nach den Beſtimmungen des Friedesvertrages haben heute, Donnerstag früh, die Reichs⸗ wehrtruppen die hieſige Stadt verlaſſen. Aus dieſem Anlaß fand am Mittwoch mittag auf dem Marktplatz eine Ab⸗ ſchiedsfeier ſtatt, zu der ſich von der bad. Regierung die Miniſter Remmele, Köhler und Hummel, ſowie Staatsrat Wittemann, und von der Stadtverwaltung Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Finter, und verſchiedene Stadträte eingefunden hatten. Die Truppen hatten auf dem Marktplatz in langer Front Aufſtellung genommen. Ein zahlreiches Publikum umzäumte den Platz. Der Kommandant der bad. Reichs⸗ wehr, General von Davans, brachte in einer Aaſprache die Abſchiedsſtimmung zum Ausdruck. Er betonte, daß die Reichswehrtruppe, überall wo ſie auftreten werde, dem ba⸗ diſchen Lande Ehre mache. Als Vertreter der bad. Regie⸗ rung ſprach der Miniſter des Innern, Remmele, der feſt⸗ ſtellte, daß die Truppen ſowohl wie die Führer, jederzeit mit der Regierung einig geweſen waren, einig im Haadeln und einig in der Geſinnung. Er dankte den Truppen für ihre bisherige Haltung. Namens der Stadtverwaltung ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Finter, der den Truppen ein herzliches Lebewohl zurief und der Hoffnung auf ihre bal⸗ dige Rückkehr Ausdruck gab. General von Davans dankte dem Miniſter und dem Oberbürgermeiſter für ihre die Truppen ehrenden Worten und ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf die Stadt Karlsruhe und das badiſche Land. Die Reichswehrkapelle intonierte„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Daan kehrte die Reichswehr unter klingendem Spiel in die Kaſerne zurück.— Die Karlsruher Reichswehr wird zunächſt in Heilbronn, die Schwadron in Ludwigsburg garniſoniert und begibt ſich ſpäter nach Meiningen. 3 ** Karlsruhe, 23. Sept. In den Räumen des badiſchen Landtags fand vor kurzem die Hauptverſammlung des ba⸗ diſchen Forſtvereins ſtatt. Sie befaßte ſich mit organiſato⸗ riſchen Fragen. Forſtamtmann Melling hielt einen län⸗ geren Vortrag über das Thema:„Was kann für den Privat⸗ wald in Baden noch getan werden“. In ſeinem Vortrage ſprach ſich der Redner für die Erhaltung des größeren und teilweiſe des mittleren Privatwaldes aus, 2 * Friedrichstal b. Karlsruhe, 23. Se. Der bei dem Eiſenbahnunglück ſchwer verletzte Zugmeiſter Barth, von Karlsruhe, iſt nicht geſtorben, ſondern befindet ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Der Perſonenverkehr iſt über die Un⸗ glücksſtätte freigegeben, dagegen werden die Schnellzüge noch über Bruchſal⸗Graben geleitet. zie Wiesloch, 23. Sept. Einem Landwirt im Unterhof bel Horrenberg wurde von einem unbekannten Dieb der Be⸗ trag von 55000 M. in Papiergeld und von 700 M. in geham⸗ ſtertem Silbergeld geſtohlen. Außerdem entwendete der Dieb ſechs Sparkaſſenbücher, die auf etwa 50 000 M. lauteten, ſodaß der Landwirt insgeſamt etwa 100 000 M. verloren hat. ze Pforzheim, 23. Sept. In Verbindung mit dem Hagen⸗ ſchießunternehmen, wurde bei Eutingen eine Schiffbrücke er⸗ richtet. Dieſe iſt jetzt abgebrochen worden. Zu dieſem Vor⸗ gange wird dem Pforzheimer Anzeiger noch mitgeteilt, daß, jetzt auch die in deren Bereich gelegenen, meiſt teuer er⸗ worbenen Grundſtücke wieder verkauft werden ſollen. Könnte man nicht hier wenigſtens auf dem linken Ufer Kleinhäuſer erſtellen? Das ganze Siedelungsunternehmen ſoll langſam abgebaut werden. iſt hin, der ſchöne Plan iſt anſcheinend auch hin. zue Pforzheim, 23. Sept. Die ſtädtiſchen Arbeiter ſind mit neuen Lohnforderungen an den Stadtrat herangetreten. Sie verlangen eine zehnprozentige Erhöhung ihrer Bezüge — entſprechend dem Steuerabzug— und haben eine Friſt bis zum Mittwoch 22. September geſtellt. Erfolgt bis da⸗ hin Ablehnung, ſo ſoll die Arbeit niedergelegt werden. Der Stadtrat iſt zur endgültigen Stellungnahme noch nicht ge⸗ bangt, ſie iſt abhängig von der Deckungsfrage. zei Heidelberg, 23. Sept. Die Neuregelung der Verhält⸗ niſſe im Landeskrüppelheim hat die tiefbedauerliche Folge, daß die Leiterin des Heims, Oberin Gräfin Helmſtatt, ge⸗ zwungen iſt, am 1. Oktober ihr Amt niederzulegen. Das Heidelberger Tagblatt bemerkt dazu: Was hier hinter den Kuliſſen geſpielt hat, iſt einſtweilen noch vor der Oeffentlich⸗ keit verſchleiert. Das eine iſt uns klar, daß das Krüppel⸗ heim durch den Fortgang der Gräfin Helmſtatt einen Ver⸗ luſt erleidet, der nicht leicht zu erſetzen iſt. 1 er Heidelberg, 23. Sept. Die Weiterführung des Landes⸗ krüppelheims iſt nunmehr geſichert und zwar hat das Mini⸗ ſterium des Kultus und Unterrichts ein Uebereinkommen dahin zuſtande gebracht, daß das Landeskrüppelheim vom 1. Oktober ab der orthopädiſchen Stiftung der Univerſität Heidelberg angegliedert wird. Die Stiftung wird das Heim mit ſtaatlicher Hilfe weiter führen. Die langfährige (Oberin des Heims, Gräfin Helmſtatt, wird infolge dieſer neuen organiſatoriſchen Maßnahmen aus ihrem ſeit 12 Jahren innegehabten Amte ausſcheiden. week Baden⸗Baden, 23. Sept. Verhaftet wurde hier ein verheirateter Bankbeamter und ſeine Geliebte aus Ham⸗ burg, die nach Unterſchlagung einer Viertelmillion hierher geflüchtet waren und in einem hieſigen Hotel Aufenthalt genommen hatten. Der Verhaftete war noch im Beſitze von etwa 10 000 Mark. 5 en Achern, 23. Sept. Den privaten Bemühungen des Herrn Gewerheſchullehrers Maurus hier iſt es gelungen, 9 unterernährten hieſigen Kindern, darunter 7 Kriegerwai⸗ ſen, in ſeiner Heimatgemeinde Owingen bei Ueberlingen am Bodenſee einen ſechswöchigen Ferienaufenthalt zu verſchaf⸗ fen. Er brachte ſie ſelbſt an den Erholungsort und wird ſie auch ihren Müttern wieder zurückbringen. Die Kinder ſind bei edeldenkenden Landwirten untergebracht. Sie laſſen bereits hören, wie gut es ihnen in der herrlichen Seegegend mit dem reichen Herbſtſegen gefalle. Wir ſind überzeugt, daß ſie wohlgenährt in die Heimat zurückkehren werden, und daß auch der Luftwechſel an den erholungsbedürftigen jun⸗ gen Körpern ſeine wohltuende Wirkung nicht vefehlen wird. en Ohlsbach bei Offenburg, 23. Sept. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der tot aufgefundene Gutspächter Wußler Der Wald iſt hin, das Geld 5 feſtgeſetzt. m. 125 das Markgräflerland feſtgeſetzten Höchſtpreiſe bis 420 Mark für Weiß⸗ und 420—470 Mark 5 a 1 da die Preiſe außerordentlich hoch waren. kann noch nicht überſehen werden, ob eine Rückgang von 260 feſtgeſtellt. ner fern wären, durch einen Schuß ermordet Die Zimmer⸗ und Schrankentüren im Hau geriſſen, doch fehlte von dem vorhandenen Gel tar wenig. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. N aan Freiburg, 23. Febr. Dem anatomiſchen J durch den ſeinerzeitigen Fliegerangriff viele 1 parate verloren hat, wurde durch Medizinalrat Haberer in Griesbach eine wertvolle Sammlung ter und konſervierter Gehirne von Schimpan 1 Schädel von Raubtieren und Affen zum Geſche die Dr. Haberer während ſeiner ärztlichen Tätig merun angelegt hatte. zie Britzingen, 22. Sept. Ir einer Bezirke ſammlung wurde die Weinpreisfrage erörter Preiſe auf 1700—2000 Mark pro Ohm(ungefähre 301 Die im letzten Jahr vom Lande a für 100 Liter. a Neuſtadt. Schw., 23. Sept. urde Fabrikdirektor Hans Tritſcheller von. bekannten überfallen. Der Räuber war mit eigene Stock bewaffnet und forderte von dem Ueberfal Auf der alten Fabrikdirektor Tritſcheller warf ſeine Geldbörſgach N Boden, und als ſich der Straßenräuber danach ſetzte ihm Direktor Tritſcheller mit einem Stecher tigen Hieb über den Kopf. Daraufhin entfloh 5 —* Als Vorort des Verbandes Deutſcher erbe Handwerkervereinigungen wurde der Landes 5 badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigung „Raſtatt gewählt. Dazu erfahren wir noch: ewerbů tagte in Darmſtadt der Verband deutſcher Ge gun, und Handwerkervereinigungen. Auf dieſer 1 der Landesverband der badiſchen Gewerbe⸗ und wäb vereinigungen als Vorort dieſes Verbandes ge 5 Wahl fiel hauptſächlich deshalb auf den badif fel weil deſſen Organiſation als muſtergültig ung n richtungen als vorbildlich anerkannt wurden. darf diſchen Handwerkern und Gewerbetreibenden get erwartet werden, daß ſie ſich noch enger als b 1 ö 13 lebe noch größeren Umfang dieſem Verband anſchlien ſelbe für die nächſten Jahre für die übrigen betr. für m h um Gewe Verbände in Deutſchland tonangebend ſein wi dull Spitze des Landesverbandes ſteht bekanntlich 99% Tatkraft und eifrige Tätigkeit für das Handmegih werbe berühmte Abgeordnete, Herr Gewerbe rade Raſtatt, der alſo durch die obige Wahl Vorſite eg ſamtorganiſation der deutſchen Gewerbe⸗ und d. vereine geworden iſt. ul. —* Mitarbeit der Elternbeiräte. Aus Elten halten wir folgende bemerkenswerte Zuſchrift. ſchulen haben vor wenigen Tagen das neue bbc. l gonnen und da und dort ſind auch neue Schugeinbe führt worden. Für Eltern, welche mehrere teutt Schule ſchicken müſſen, iſt das jetzt eine ſehr 0 Bei der Frage der Schulbücherbeſchaffung ternbeiräte auch mitzuſprechen haben. Ansbeſg ſich dieſe dagegen wehren, meun vielleicht aut 10 der Lehrkräfte jetzt neue Atlanten eingeführt zh denen die Grensberichtigungen und Gebiet 170 nach dem Verſailler Frieden noch garnicht berizen 0 Die da und dort zur Einführung gelangenen e en koſten bis zu 50 M. Das iſt unſeres Erachte ig licher Unfug. Die meiſten Familien haben vel heim, die die Kinder noch ganz gut in der Schu e Die Elternbeiräte ſollten gerade bee erte 0 l können. die Wünſche der Eltern mit beſonderem Na — Für die Helden von 1870/1. Die 19. 4 ſammluna des Kyffhäuſerbundes der Deutſche gerverbände, die vor kurzem auf dem Kyffhz mengetreten war, und der auch Vertreter de bundes anwohnten, hat der Reichsregierung 8 ſchluß für die Altveteranen— von denen etw ſerem engeren Heimatland wohnen— übe Vertreterverſammlung des Kyffhäuſer⸗Bu ſchen Landes⸗Kriegerverbände, die berufene der noch lebenden Kämpfer aus dieſem und zu Kriegen, der ſogenannten Altveteranen ehrend nich Die unglückliche Lage unſeres Volkes läßt 5 jeh. 0 einſt 1863 die 50 Jahr⸗Gedenkfeier von 1813/15, ir 1870/71, feſtlich zu begehen. mehrfach von uns gegebenen Anregungen enen ten, die Reichsregierung Anſtand zu nehmen, f ranen ein ehrendes Gedenkzeichen zu ſtiften. daher, die tapferen und um das Vaterland ver ner nicht zu vergeſſen. genſte: 1. Jedem Altveteranen für 1920 eine 300 Mark zu geben; 2. die Reichsbeihilfen ſetz vom Mai 1895 von jetzt ab auf 600 Mar Die Berechtigung zu dieſer Bitte leiten wir daß von den noch lebenden etwa 200 000 Altve 130 000 zu unſeren Mitgliedern zählen. —4 Hohe Viehpreiſe Aus Karlsruhe Vi Der letzte im ſtädt. Viehhof hier abgehaltene jeben e ſehr ſtark beſchickt. Im ganzen waren aufgetrinz g Großvieh und 134 Läuferſchweine. Trotzdem ein gegend und von den Städten Raſtatt, Pforshhe des deren zahlreiche Käufer erſchienen waren,. fle wurd nicht geräumt, ſondern es blieb ein erheblich ee 7d 1. ehm ſich zwiſchen 13 und 17 Mark für das Pfund —* Die Lage des Arbeitsmarktes. In 2 iu 915, September iſt in Bezug auf die Zunah nba werbsloſigkeit ein gewiſſer Stillſtand zu balge ſerung der Lage zu erwarten iſt; jedenfalls wu z gegenüber der Vorwoche in der Zahl der Erwe Das Röſeli. Im Bärental am Feldberg, dem höchſten ee Schwarzwaldes, liegt der Gipfelhof. Das moen zin dach reicht auf allen Seiten herab bis faſt au getthſe ter hohen Schnee, der um den Hof herum a die 2 10 Aus dem Kamin wirbeln blaue Wölkchen in Tal il terluft, und alles in dem weiß verſchneiten Leinen ſtill. Nur der große Hund bellt manchmal Dr 0 vorüberfahrenden einſamen Skiläufer na Gipfelt in der großen Stube ſitzt am Tiſch das weint. Es geht wieder einmal nicht, wie das das an den letzten geſchehen, und wenn's im ganzen Hof dru geht. Diesmal aber hat der Vater ein Ma und das Wort mit einigen Streichen mit ſtrichen. Sonſt bekam das Röſeli nicht von die nichts koſten, wie ſie im Schwarzwa nnd es war ein luſtiges, gutes und fleißiges 57 1. ſinnig. Deshalb glaubte der Gipfelbauer, 72 einmal mit der Rute probieren. Aber 9 nichts. ei Das Röſeli ſaß an der Tiſchecke mit ven und einem harten kleinen Mund. Die Wang ſeine zwei kleinen Fäuſte geſtüßzt. 5 j das Geſicht und hinterließen kleine ſchmutz denen die Waſſerbächlein liefen. Der Gigs größer als der Schmerz. Und warum der Schmerz? Auch ſcheint, wieſahteſh 1. loch 5 gelt 4 Rö ern 10 Blunt 5 * die das Röſeli ging, machte morgen auf al en Ausflug auf den Feldberg. Da durf⸗ An leinder mit, nur die Erſtkläſſler nicht. Die ſeien aug ein, ſagte der Lehrer; ſie könnten auch noch nicht gu ich ſichneeſchuhe laufen. Schließlich könnte man 15 lle den en, was ſo einer handvoll Menſch paſſtert bei de alte, wo Stein und Bein gefroren iſt. Das Röſe er Anſicht, daß es gut genug Schneeſchuhe laufen dern ger daß ihm gar nichts paſſieren würde. Ja, die baten Mädchen und Buben in der erſten Klaſſe, die ten, wenn der Lehrer ſie nur ſchief anſah, die So hatte es den Lehrer gefragt. Der l auch gt. Dann war es zum Vater gegangen, der ſchmei nue agt. Schließlich verſuchte es, der Mutter deln, aber die wollte auch nichts davon wiſſen. bed Röſeli erklärt, es ginge aber doch mit. Und 8 er Vater mit der Rute gekommen.; dic weinen der Hergang. Soll nun da ein kleines Kind U m 8 N N aülnekevern Morgen rückte die Bärentaler Jugend in zwei i den Feldiben, links die Knaben und rechts die Mäd⸗ Agerme eldberg hinauf. Hinterdrein der Lehrer und der Iſchugeſter. Sie waren allle gut eingewickelt, hatten dicke nd die Mädchen trugen große Tücher um den l chuhe an u Auſchritt annen einen Torbogen bildeten, durch den man and 10 in den Wald, wie in eine weiße Winterkirche, whatte ein einmal das Röſeli hinter einer dicken Tanne.“ ihe an n blaues Tuch um den Kopf, ſeine kleinen Schnee⸗ . Es ben Füßen und in der einen Hand einen dicken 0 ehlezollte ſich gerade unter die Kinder der zweiten N en, um ſo unbemerkt mitzukommen, als der zuſamer anſichtig wurde und die Hände über dem umenſchlug. Und dann mußte das Röſeli um⸗ S eimgehen, wo es glückſelig hatte durchbrennen leine Kinder können noch nicht mit auf den ber das Maideli wartete nur, bis die Schule awerſchwunden war und ſchlürfte dann langſam nernd und ungeſehen hin nach. g 55 ben 5— 0 Fadt fl Feldberger Hof veranſtalteten die Gäſte aus ö benachher die Bärentäler Schule ein Wettrennen. In Ae gekauarten Kaufhäuschen wurden ganze Körbe voller Miemützenft. Da gab es die herrlichſten Dinge. Weiße ien Norfekt“ Spielzeug, Handſchuhe, Hoſenträger, Orangen Aber. 5 i 3 e ſehener gab mit dem Taſchentuch den in einer breiten us mit Hun Knaben und Mädchen ein Zeichen, und dann Aiburden arra los, hinauf auf den Seebuck. Immer klei⸗ ende le dahineilenden ſchwarzen Geſtalten und die 0 reihnen immer größer. Bald war der erſte Gipfel. Raſch drehte das Männlein um und herah e; Schneewolke umhüllt in ſauſender Fahrt von leer e, andern hinter ihm nach. Gerade als die ln ankamen und die Knaben und Mädchen zur e. 8 in die Wirtsſtube des Feldberger Hofes N deand auf einmal das Röſeli wieder da. Jetzt en Vs, Lehrer ſehr zornig, und ſchickte das Kind orten wieder allein nach. Hauſe. Das war eren klug. Wer weiß, was bei der großen Kälte Ve geweſen können, wenn der kleine Hartkopf nicht ge⸗ Aenſach, als wäre als der Lehrer. Das Röſeli tat näm⸗ als“ abs ob es nun wieder den Bera hinab laufen 6* 55 alle, auch der Lehrer und der Bürgermeiſter ag nal hof verſchwunden waren, kehrte es wieder 0 8 ſt te ſeine Schneeſchuhe ab. Im Hausgang des * ellte es ſich auf und wartete eine Weile. Auf . abeibm auch richtig wieder die Tränen; zuerſt * mit einer ſehr vernehmbaren Begleitung. n Unglüen heraus und ihr erzählte das Röſeli ſein ik unternen, Die Wirtin hatte ihre Freude an dem idem Büfehmenden Frauenzimmer, und bald ſaß das Ab, Mittgett au einem Tiſchen vor einer anſehnlichen bell derageſſen. Als der Teller ſauber war, wuchs gan* Mut. Es hatte von dem vorübergehenden ehmmert gehört, daß die andern Kinder drüben im 0 es ff aßen und Kaffee und Kuchen dazu aßen. ſtes h. wieder hinaus in den Hausgang und fing 1 als das erſtemal an zu weinen. Da kam der 1 das ihm abi vertraute das Röſeli das große Un⸗ davon in geſchah. Als der Lehrer und der Bürger⸗ da fei! derfuhren, daß das Röſeli wahrhaftig ſchon An unte! de mußten ſie doch lachen. Und bald ſaß das ait en ndern und geriet in die engſte Bekannt⸗ 8 e und Kuchen. Alles war nur nach dem Kopf ſöhr, pfelröſeli gegangen und alles ſchien in Ord⸗ 10 einmal in ein ganz bitterliches Schluchzen n ſtüzte nun zu dem kleinen unglücklichen ni eine warum es nun noch weine. Da ſagte das Spielſachn vorwurfsvollen Blick auf die weißen n ichen und anderen Preiſe, die die anderen in is bek en:„Ich muß ſo weine, weil ich noch inneremmen hab!“ Einige Herren und Damen ei 5 Bewegung des Röſeli begreiflich. Denn ahe aneinmal ein Kind. Da aber, als das Mai⸗ Rö in Ziel ſeiner Wünſche war, ſtellte ſich dem Pe vom Gipfelhof eine unerwartete Macht b ſi Dame mit ſehr gelehrten Falten und einer und ſagte mit ſcharfer Stimme, ſie habe nun Kindes ſeit zwei Stunden beobachtet; ſie ſei in zins des„Jahrhunderts des Kindes“ und ne verde, Kinderpſychologie; aber hier handle es i rwerfliche Heuchelei verbunden mit Eigen⸗ nzipielle Frage der Pädagogik, daß dieſes Nupt den Wettlauf nicht mitgemacht habe, a5 as verlange auch die Gerechtigkeit den an⸗ erre genüber. 110 ir ſind brummten:„Na, na, nur keine Prinzipien dach under auf dem Feldberg!“ Aber die Dame ichn d ſprach von ihrer Verantwortung für eine der Jugend.. 5 ewachſener Berliner Herr mit einem Mittel: 0 0 dee Kind, kannſt du einen Telemark 5 N du ſeli bram Herrſcha * Lin 00 wach zgchri 10 beugen 355 an die Waldecke kamen, wo die von Schnee Oberſchleſien und Kärnten. So weit entfernt voneinander die Wellen der Ma⸗ lapane und der Donau vollen und ſo verſchieden Land⸗ ſchaft und Völker ſind, die ſich in den beiden deutſchen Grenzmarkflüſſen ſpiegeln, ſo ähnlich ſind die Vorgänge, die ſich in dieſen Wochen dort abſpielen. Oberſchleſien und Kärnten ſind beide uralte deutſche Kulturgebiete. In beiden Ländern wohnt ein Miſchvolk, dem deutſche und flawiſche Umgangsſprache geläufig ſind in ſeinen breiten Schichten, während die Gebildeten deutſch reden. Vor dem Krieg war die Zugehörigkeit beider Gebiete zu dem deutſchen bzw. deutſch⸗öſterreichiſchen Mutterland von niemand beſtritten. Ebenſo laut wie die Poſener Großpolen ausdrücklich auf den Erwerb Oberſchleſiens für ein zukünftiges Großpolenreich verzichtet haben, ha⸗ ben die Laibacher Krainer erklärt, daß die Karawanken die Grenze ihrer Anſprüche ſeien und daß ſie nicht daran dächten, die Kärntner zwangsweiſe in ein Süd⸗ flawenreich hineinpreſſen zu wollen. Die Verhetzung iſt hier wie dort durch landfremde Aufwiegler in die frü⸗ her friedlichen Volksgemeinſchaften hineingetragen worden. Die Schickſale beider Länder ſeit dem Friedensſchluß gehen ganz gleichartig nebeneinander her: In Ver⸗ ſailles wollte man Oberſchleſien ohne Volksabſtimmung zum neuen Polenſtaat ſchlagen, in St. Germain ſollte Kärnten ohne Vorbefragung an das neu erfundene jugo⸗ ſlawiſche Staatsgebilde ausgeliefert werden. Weder Deutſchland noch Deutſchöſterreich hätten ſich gegen dieſe Gewalttat wehren können. Aus eigener Kraft haben ſich die Oberſchleſier und Kärntner das Recht auf die Volks⸗ abſtimmung erkämpft. Allerdings ſind beide durch den Frieden verſtümmelt worden. Von Oberſchleſien hat man das Hultſchiner Ländchen an die Tſchechoflowakei weggeſchenkt, aus dem Heimatboden Kärnten-haben ſich die Italiener das Gebiet von Raibel und Tarvis mit ſeinen koſtbaren Hartbleibergwerken herausgeſchnitten und angeeignet. Auch die weiteren Schickſale beider Gebiete gleichen ſich überraſchend, für beide wurden Abſtimmungskommiſſio⸗ nen eingeſetzt, die für Ruhe, Ordnung und Freiheit der Abſtimmung ſorgen ſollten. Aber in Kattowitz ebenſo wie in Klagenfurt haben die Franzoſen vom erſten Tag ihre Tätigkeit ſo betrieben, daß ſie verſucht haben, daraus eine möglichſt große Schädigung des Deutſchtums zu er⸗ zielen. In Beuthen iſt der polniſche Oberhetzer Kor⸗ fanty der tägliche Gaſt und der öffentliche Liebling der Franzoſen. In Völkermarkt kutſchiert der Kommandie⸗ rende der gegen die Friedensbeſtimmungen in der Kärnte⸗ ner A⸗Zone eingerückten ferbiſchen Truppen, der„Ge⸗ neral“ Majſter, vor aller Augen in franzöſiſchen Stabs⸗ autos herum. Als die von den Franzoſen beratenen Ser⸗ ben erkannten, daß bei einer freien Volksabſtimmung in Kärnten keine Mehrheit für Jugoflawien erzielt wer⸗ den kann, verſuchten ſie das Land durch Bandeneinfälle zu überrumpeln und zu erobern. Als die franzöſiſchen Drahtzieher im Hotel Lomnitz in Beuthen gewahr wur⸗ den, wie ſehr ſich die Stimmung der Bevölkerung von Warſchau abwendete, begann prompt in Oberſchleſien der „polniſche Aufſtand“, d. h. großpolniſche Banden und Hallertruppen fielen aus Galizien her über die Grenze ein und verſuchten vollendete Tatſachen zu ſchaffen. Die ordnungsliebende, heimattreue Bevölkerung fand dabei in Kärnten wie in Oberſchleſien keinen Schutz bei der Verbandsbeſatzung. Die Kommiſſionen erwieſen ſich als völlig machtlos, da die Franzofen jede Regung der inter⸗ nationalen Ordnungswächter unmöglich machen, welche ihren polniſchen oder ſerbiſchen Schützlingen und Lehr⸗ lingen hätte unbequem werden können. Die Saat des Unheils, das in Oberſchleſien wie in Kärnten viel Blut gekoſtet hat, iſt in beiden Fällen aus Paris bezogen worden. Paris ſpielt eine offene Partie. Es iſt die„Politik des ſchweren Diebsſackes“, wie ein Wiener Arbeiterführer die franzöſiſche Politik dieſer Tage genannt hat, die Mil⸗ lerand und die Seinen immer weiter treibt, Brand⸗ fackeln in blühende und arbeitswillige Länder zu wer⸗ fen. Je mehr das Feuer rings um Deutſchland wütet, je wichtigere Wirtſchaftsgebiete vernichtet werden, deſto beſſer glaubt Frankreich ſeiner eigenen Sicherheit zu die⸗ nen. Das Rezept Clemenceaus, 20 Millionen Deutſche verhungern zu laſſen, um die Volkszahl Deutſchlands mit der des geburtenarmen Frankreich auszugleichen, hat ſich ſo ſchnell nicht verwirklichen laſſen. Zur Ver⸗ ſicherung der auf dem zum zweiten Mal geſtohlenen Straßburger Münſter wehenden Trikolore braucht Frank⸗ reich einen Kreis von Diebsgenoſſen rings um Deutſch⸗ land, die alle ein Stück deutſchen Lands im Diebs⸗ ſack haben und im böſen Gewiſſen davor zittern müſ⸗ ſen, daß Deutſchland wieder auf die Beine kommt. Das iſt das ſchließlich von den Franzoſen in Verſailles voll⸗ ſtändig durchgeſetzte Programm geweſen, das bleibt wei⸗ ter ihr Ziel für Oberſchleſien, für Kärnten, für Eupen⸗ Malmedy, für Weſt⸗Ungarn. Wäre die Abwehr ſo feſt und geſchloſſen, wie der Angriff, ſo könnten wir Deutſchen ſagen, daß wir das einzige leiſten, was uns helfen kann. Denn auf fremde Hilfe dürfen wir nicht rechnen. In Kärnten hat man den Feind und ſeinen Plan genau er⸗ kannt. Mögen dort Serben und Franzoſen anzetteln, was fie wollen, das Kärntner Volk wird das großdeutſche Ziel nicht aus dem Auge laſſen und den Volkswillen ſchließlich zum Sieg führen. In Oberſchleſien fehlt es leider an der inneren Einigkeit. Freiſtaatsideen und Autonomie, geſchickt vom böſen Feind und voreilig von ungeſchickten Volksfreunden in die Erörterung geworfen. verwirren dort die Herzen und die Zungen. Darin kann Oberſchleſien von Kärnten lernen, für deſſen Bevölke- rung es als die einfachſte Weisheit für die nächſte Zu⸗ Vermiſchte Nachrichten. Einigung über die Verfaſſung. Berlin, 24. Sept. Wie das„Berl. Tageblatt“ erfährt, ha⸗ ven die Verhandlungen zwiſchen den Regierungsparteien zu einer Einigung über alle weſentlichen Punkte der preußiſchen Verfaſſung geführt, ſodaß deren Zuſtandekommen geſichert ſein dürfte. Die Sozialdemokraten dürften einer Form des Staatsrats zuſtimmen, der dieſen ungefähr die Stellung des Reichsrats im Reiche gibt. In der Frage der Autonomie der Provinzen wird eine Einigung etwa auf der Grundlage der Vorſchläge des Zentrums erzielt werden. Die Ernen⸗ nung des höchſten Provinzialbeamten ſoll im Einvernehmen der Staatsregierung mit dem Provinzialausſchuß erfolgen. Ueber die Frage der Ernennung der Miniſter ſchweben noch Erwägungen. 22 85 b Deutſch⸗nationaler Parteitag in Hannover. 8 Berlin, 24. Sept. Auf der gemeinſamen Sitzung der bei⸗ den Fraktionen des Reichstages und des Abgeordnetenhau⸗ 5 ſes der deutſch⸗nationalen Volkspartei wurden, wie die T. U. erfährt, Richtlinien für den Parteitag, der vom 2. bis 24. Oktober in Hannover ſtattfindet, feſtgelegt. Die politiſche Parole für den Parteitag lautet: Ein ungeteiltes Preußen, Wiederherſtellung der Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten, Provinzautonomie und ein ſoziales Arbeitsprogramm. ö 4 Um Eupen und Malmedy. Berlin, 24. Sept. Das preußiſche Staatsminiſterium hat geſtern beſchloſſen, die Reichsregierung zu erſuchen, beim Völkerbundsrat gegen die Entſcheidung über die Angliede⸗ rung der Kreiſe Eupen und Malmedy an Belgien mit Rück⸗ ſicht auf die hierbei begangene Verletzung des Artikels 34 (bes Verſailler Friedensvertrages Rechtsverwahung einzu⸗ egen. 1 Volksſturm gegen die Paläſte in Rom. Mailand, 24. Sept. Der„Corkiere della Sera“ teilt mit, daß in Rom weiterhin erſt vor kukzem erbaute Paläſte be⸗ ſetzt wurden. Geſtern fand die Beſetzung eines im Bau be⸗ findlichen Palaſtes ſtatt, in deſſen Räume die Menge ein⸗ drang. Ferner wurde ein Schulhaus, ein Aſyl, eine medi⸗ ziniſche Klinik und die Gebäulichkeiten der Staatseiſenbahn beſetzt. Zahlreiche Lafwagen fahren, mit königlichen Gar⸗ den beſetzt, nach den Orten, wo die Veſetzung durchgeführt worben war, une ſäuberten die Lokalitäten, ohne daß es da⸗ bei zu Zuſammenſtößen kam. Geſtern wurden in den erſten Nachtſtunden die beiden hiſtoriſchen Villen des Fürſten Bor⸗ lonia beſetzt. Der Unter ekretär für die Künſte erhob bei der Präfektur gegen die Beſetzung Proteſt. Der Präfekt ſchickte zahlreiche königliche Garden und Karabinieri hin, die die Beſatzung vertrieben. 1 136 Die Präſidentſchzſiskandidatur Millerands. Paris, 24. Sept. Das Manöver gegen Millerand hak ſeit geſtern großen Umfang angenommen. Die Gruppen der Linken im Senat haben ſich der bekannten Erklärung Mille⸗ rands bemächtigt, um gegen ihn eine regelrechte Oppoſition zu organiſieren. Die Folge davon iſt, daß heute eine ge⸗ meinſame vorbereitende Verſammlung von Kammer und Senat ſtattfindet und daß es nahezu ſicher iſt, daß Millerand einen Gegenkandidaten erhalten wird. Man nennt neuer⸗ dings den Namen des Kammerpräſidenten Peret und Pams, den ehemaligen Konkurrenten von Poincare. Doch iſt noch nichts ſicher. Die Lage iſt daher ſehr verwirrt und vielſeits wird bedauert, daß die Präſidentenwahl den Charakter der nationalen Einheit, den man ihr geben wollte, verloren hat. Trotzdem glaubt die Mehrheit in Kammer und Senat, daß Millerand eine erhebliche Mehrheit finden wird. 9 8 1 Neue Unruhen in Irland. 5 London, 24. Sept. In den letzten Tagen häufen ſich wie⸗ der die Unruhen infolge der Erlaſſe des Oberkommandie⸗ renden. Sie tragen den ausgeſprochenen Charakter von Re⸗ preſſalien. Auf dem kleinen Bahnhof von Balbriggham, der 18 Meilen von Dublin entfernt liegt, wurde der Inſpektor der königlichen Polizei erſchoſſen und ſein Bruder ſchwer ver⸗ letzt. Darauf ſtürmten die Poliziſten die Hauptſtraßen der Ortſchaft, um ſich an deren Bewohnern zu rächen. Sie ſteck⸗ ten ferner alle Häuſer in den Straßen in Brand. Eine An⸗ zahl von Aufrührern wurde gefa geſetzt, andere an eine Wand geſtellt und erſchoffen. Mebrere Häufer wurden voll⸗ ſtändig zerſtört. 2 201 ahtnachrichten. „Paris, 24. Sept. Nach einer Meldung des„Petite Pari⸗ ſienne“ wird die Finanzkonferenz in Sräſſel heute um 2 Uhr beginnen. 1 „Dresden, 23. Sept. Bei der Aufenarung von Dietzen⸗ ſcheidts„Kleine Sklavin“ im bieſigen Floratheater kam es wie bei der Aufführung des gleichen Stückes in Wien zu Sturmſzenen im Publikum, die aber in Dresden leider noch einen blutigen Ausgang hatten. Zwiſchen den Gegnern und Freunden des Stückes kam es vor der Bühne zu einem Handgemenge, in dem das Meſſer eine Rolle ſpielte und mehrere Perſonen erheblich verletzt wurden. 5 Varſchau, 23. Sept, Wie in hieſigen gut unterrichteten politiſchen Kreiſen verlautet, hat der Sberſte Rat eine Note zan Litauen und Polen gerichtet, in der er die Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen zwiſchen beiden Regierungen dringend anempfiehlt. Als Verhandlungsort der neuen Konferenz wird Riga vorgeſchlagen. Als Grenze ſoll die ſogenannte Curzon⸗Linie gelten. Daraufhin hat die polniſche Regierung bei der lettiſchen Regierung in Riga angefragt, ob ſie ihren Vermittlungs vorſchlag wieder aufnehmen wolle. Es wird um Feſtſetzung eines Termins für die Konferenz der beiden Staaten in Riga erſucht. 5 Der Streit um den„Ruhm“, die teuerſte Stadt zu ſein. Beamte und Angeſtellte, Gewerkſchaften und ſonſtige Orga⸗ niſationen machen die größten Anſtrengungen, laſſen es ſelbſt an ſtatiſtiſchen Unterlagen nicht ermangeln, daß Wiesbaden keine der teuerſten Städte iſt. Nicht nur einmal wurde die Behauptung in die Welt trompetet: In Wiesbaden ſind die Lebensmittelpreiſe teurer als in Mainz. Dem iſt aber nicht ſo, ſo antwortet man aus Mainz. Mehr wie einmal iſt auch „in Mainz bewieſen“ worden, daß in vieler Hinſicht die Preiſe in Wiesbaden niedriger ſind als in Mainz. Was aber hülfe es den beiden Städten, wenn ſie glücklich die Fragen entſchieden hätten, welche von ihnen nun tatfächlich die teurere iſt. Eine Stadt, viel kleiner als ſie beide, macht ihnen immer noch erfolgreich den Rang ſtreitig: Bingen. Wiesbaden wie Mainz werden nicht viele Nachweiſe von Fällen beibringen können, in denen ſie Bingen in der Teue⸗ rung noch übertroffen hätten. Bingen hat eine unheimliche Fähigkeit, in dieſer Hinſicht immer alle Mitbewerberinnen auszuſtechen. Manchmal kommt es, nach einem Umblick in den Verhältniſſen der Umgebung, auch wohl zu einer Feſt⸗ ſtellung dieſer Tatſachen von berufenen Stellen. Eine Kom⸗ miſſion wird dann eingeſetzt und mit„ſofortiger Verhand⸗ lung beauftragt“.(Z. B. Kohlenangelegenheit.) Der Oef⸗ fentlichkeit wird dieſes Faktum mitgeteilt und dann iſt die⸗ ſer Zwiſchenfall wieder völlig erledgt. An Weiterem(Er⸗ her aha, Al kunft gilt:„Erſt muß der Franzoſe aus unſerem Haus, i%%% 8 gebnis der Verhandlungen uſw.) nimmt und hat die Oeffent⸗ in 8 dann reden wir darüber, wie wir uns die Stube neu lichkeit keinen Anteil, und ungeſtört erfreut ſich Bingen tapezieren wollen 1 8 weiter ſeines Ruhmes, die„teuerſte“ Stadt zu ſein. 1 In Oberſchleſien wie in Kärnten, wie überhaupt auf Ein humorvoller ausſchuß. Der Kreis Bitterfeld der Welt bei Freund und Feind haben die Franzoſen hat Kleingeldſcheine zu 50 und 55 Pf. herausgegeben. Die ; 5 35 8 Scheine enthalten auf der Rückſeite den driginellen d den Anſpruch verwirkt, als loyale Hüter des Rechts 50 8 ih in f 5 00 g zweltbekannten“ Spruch:„Seh'n wir uns nicht in dieſer und als ehrliche Sachverwalter der von ihnen ſelbſt Welt, ſo ſeh'n wir uns in Bitterfelde. aufgeſtellten und d rchgedrückten Friedensbeding f a N f 1 * F. Wie ſoll man das Neichsnotopfer 5 bezahlen? 55 g Von Gewerbebankdirektor Schmidt⸗Ulm. Man hört wohl die Aeußerung, daß das Reichsnot⸗ topfer am beſten nicht ſofort, ſondern durch allmähliche Amortiſation in 30 bzw. 50 Jahren bezahlt wird. Ei⸗ znem Praktiker ſei geſtattet, die Vorzüge und die Nach⸗ teile der ſofortigen Zahlung des Reichsnotopfers zu beleuchten. 5 5 „Wer über freies Kapital verfügt, wozu außer Bargeld, den Bank⸗ und Sparkaſſenguthaben auch der Beſitz an Wertpapieren zu rechnen iſt, zahlt am beſten das Reichsnotopfer ſofor t. Unter allen Um⸗ ſtänden hat er ja dem Reich 5 Prozent Zinſen aus einer Reichsnotopferſchuld mit Wirkung vom 1. Januar 1920 an zu entrichten. Sein Bankguthaben, ſeine Pfand⸗ briefe, ſeine Hypothekenforderungen uſw. erbringen ihm kaum 5 Prozent. Dazu kommt, daß die Barbezahlung des Reichsnotopfers bis zum 31. Dezember ds. Is. die Vergünſtigung eines Aprozentigen Rabatts in ſich ſchließt. Selbſt gezeichnete Kriegsanleihen ſollten zur ſofortigen Bezahlung des Reichsnotopfers verwen⸗ det werden. Die Fprozentigen Kriegsanleihen werden 2 100 Prozent, die 4 ½ prozentigen Reichsſchatzanwei⸗ ungen zu 96 ½ bzw. 100 Prozent von den Finanzämtern in Zahlung genommen. Der eigentliche Wert der Kriegs⸗ zanleihen iſt aber zurzeit etwa 20 Prozent geringer als der Annahmewert ſeitens der Finanzämter. Somit er⸗ ſparen die Steuerpflichtigen bei Verwendung ihrer ſelbſtgezeichneten Kriegsanleihen ein Fünftel der betr. Steuerbeträge, ein Vorteil, der unter allen Umſtänden re werden ſollte. Manche Steuerzahler ſind er Meinung, es ſei beſſer, in bar zu bezahlen und die 4 Prozent Rabatt in Anſpruch zu nehmen, die Kriegs⸗ zanleihe aber zu behalten, weil dieſe verhältnismäßig gut verzinslich iſt. Rechneriſch iſt dies jedoch ein Irrtum, da der Betreffende 16 Prozent an der Steuerſumme ver⸗ liert. Solche Leute würden am beſten ihre Steuerſchuld anſtatt mit Bargeld mit ihren Kriegsanleihen be⸗ gleichen und das zur Steuerzahlung verfügbare Bargeld zur Neuanſchaffung von Kriegsanleihen verwenden, die um Kurs von 80 Prozent zu kaufen ſind. Beſonders betagten Leuten iſt dringend zu raten, ihre ſelbſtgezeich⸗ nete Kriegsanleihe zur Steuerzahlung zu verwenden. Nach zihrem Ableben müſſen die Erben die Steuern unter allen Umſtänden in Bar entrichten. Sie ſind demnach um ein Fünftel des Reichsnotopferbetrags geſchädigt. „Induſtrielle, Gewerbe⸗ und Handeltreibende und Leute, die fremde Kapitalien und namentlich Bankkre⸗ di te in Anſpruch nehmen müſſen, dürften vielleicht vor⸗ teilhafter von der Stund ung des Reichsnotopfers Ge⸗ brauch machen, da die Zinſen, die ans Reich zu bezahlen ind, geringer ſind als die ihrer Gläubiger. Soweit aber ſelbſtgezeichnete Kriegsanleihen vorhanden ſind, muß auch hier die Verwendung dieſer zur Steuer⸗ zahlung unter allen Umſtänden empfohlen werden. Mit⸗ glieder von Genoſſenſchaften ſeien ganz be⸗ fordere auf die Vergünſtigung, nach der auch die ſelbſt⸗ gezeichneten Kriegsanleihen ihrer Genoſſenſchaft durch 11 zur Bezahlung ihres Reichsnotopfers verwendet wer⸗ Ne 2 Ae U 0 Hen könen, güfmeérkſäm gemaächk. Es erſbächſt daraus der Genoſſenſchaft ſowohl als auch den Mitgliedern ein finanzieller Vorteil. Wer den Steuerbeſcheid noch nicht beſitzt, kann im Voraus den ungefähren Steuerbetrag an ſein Finanz⸗ amt bezahlen Es entſteht ihm daraus kein Nachteil, da ja in dem Augenblick der Steuerentrichtung die 5prozentige Zinsverpflichtung an das Reich aufhört. Das Reichsnotopfer iſt vom 31. Dezember 1919 an mit 5 Pro⸗ zent Zinſen an das Finanzamt geſchuldet. Bis 31. Dezember 1921 muß ſich jeder Steuerpflichtige ſchlüſſig gemacht haben, ob er das Reichsnotopfer in Bar be⸗ zahlen oder von der Hprozentigen Stundung(mit Til⸗ gungsabzahlung 5½ bzw. 6¼ Prozt.) Gebrauch machen will. Es wäre eine große Selbſttäuſchung, zu glauben, daß das Geſetz des Reichsnotopfers aufgehoben werden könnte. National. Ein Une Leſer ſchreibt der„Tägl. Rundſchau“: Eine mir als gt Eine 1 ugt zuverläſſige Dame berichtete mir folgendes aus der Berliner Nationalgalerie. Sie habe am 22. Auguſt 1920 die Nationalgalerie beſucht. Auf ihre Frage an einen der aufſichtführenden Beamten nach dem Verbleib des bekannten Gen s von Anton v. Werner„Im Etap⸗ penquartier vor Paris“ wurde ihr die Antwort, das Ge⸗ mälde ſei entfernt worden,„mit Rückſicht auf die National⸗ galerie beſuchenden Franzoſen, die daran Anſtoß nehmen könnten“. Dieſer Vorfall iſt, falls die von dem Beamten er⸗ teilte Antwort den richtigen Grund angibt, derart skandalös, daß eine Aufklärung dringend geboten iſt. In welchem an⸗ dern Lande wäre ſo etwas denkbar? Die Beiſpiele natio⸗ naler Würdeloſigkeit und Erbärmlichkeit ſind ſchon zahlreich genug, daß ſie nicht noch durch Behörden vermehrt zu wer⸗ den brauchen. Es iſt drengend erforderlich, daß die National⸗ galerie ſich hierzu un d äußert. 1 Gewütsvoll.„Wurum laſſen Sie denn Ihren kleinen Jungen in ſolch hohem Bett ſchlafen?“—„Damit wir hö⸗ ren, wenn er herausfällt. Mein Mann und ich, wir haben einen furchtbar feſten Schlaf!“ Sport. Am verfloſſenen Sonntag hielt der Kath. Jungmänner⸗Verein Oftersheim innerhalb ſeines Vereins ein Abturnen, verbunden mit Sechſer⸗Fußballſpielen ab. Den Glanzpunkt des Tages bildete das Propaganda⸗Fuß⸗ ballſpiel der erſten Elf Oftersheim gegen diejenige des hieſtgen Kath. Jungmänner⸗Vereins. Nach dem Abturnen um ½5 Uhr rief die Pfeife des Schiedscichters zu dem Propagandaſpiel. Durch Hände⸗ klatſchen der Zuſchauer freudig begrüßt, betrat Seckenheim erſtmal im neuen Sport(blaue Bluſe, weiße Hoſe) das Spielfeld. Mit dem Anſtoß Seckenheims begann das Sfriel. Die erſten Minuten zeigten ein ausgeglichenes Spiel. Ganz allmählich nahm dann Seckenheim das Heft in die Hand. In der 30. Minute gibt der Halblinke durch Fernſchuß ſeinen Farben die Führung. Oftersheim ging nun tüchtig ins Zeug und verſuchte den Ausgleich herzuſtellen. Jedoch an Seckenheims Verteidigung ſcheitern alle Angriffe. In der Folge war Seckenheim mehr und mehr überlegen und erzielte bis zum Seitenwechſel durch den Halbrechten ein weiteres Tor. Nach der Pauſe kam Oftersheim zeitweiſe gut auf, konnte aber Dank der guten Verteidigung Secken⸗ heims keine zählbaren Erfolge aufweiſen. Seckenheim hin⸗ gegen war noch dreimal durch halbrechten, linken und —— rechten Flügel erfolgreich. An dem Reſultat kon aller Anſtrengung Oftersheim nichts mehr geänder und mit 5:0 für Seckenheim verließ man den Dieſen ſchönen Sieg der blau⸗weißen Elf Set verdankt dieſe der ſicher arbeitenden Hinterman ſowie dem ſchönen Kombinationſpiel der Stürmer, Als Ehrung wurde Seckenheim ein goldener und kunſtvoll gearbeitete Urkunde überreicht. In den Sechſerſpielen ſiegte die 2. Mannſchs legen mit 5: 2 Toren. 5 Bei dem von Oftersheim noch nachträglich eine Kugelſtoßen, errangen ſich unter 15 Bewerbern den 1. und K. Ditſch den 2. Preis. Eine Pflicht im Volksſtaat. Die Verhältniſſe in Deutſchland haben eine Gch J. lung angenommen, die zu den ernſteſten Beſorgniſſen gibt. Unſere Finanzwirtſchaft iſt am Zaſammen nnſere Ernährungsverhältniſſe ſo unſicher und untl man nicht in der Lage iſt, ſich ein Urteil über ihre 0 0 Geſtaltung zu bilden und unſere Außen⸗ und innen% Zuſtände bilden den gleichen troſtloſen Zuſtand. 5 dieſer, den Beſtand unſeres Volkes gefährdeten. es nicht nur ein Gebot der Pflicht, ſondern ein Gi Selbſterhaltung für jeden einzelnen Volksgenoſſen, welchen Standes und welchen Geſchlechts, ſich ei 1 Ae Urteil über den wirklichen Stand unſerer polleſcch wirtſchaftlichen Lage zu bilden. Dazu iſt erforderl Mech man aus der Tatenloſigkeit heraustritt und ſch politiſchen Streit und Zeitfragen beſchäftigt, zum Volk ſelbſt ſeine Geſchicke zu beſtimmen hat. Wir“ daher, angeſichts der zugeſpitzten Lage Anlaß ehe dürfen, auch an dieſer Stelle zum Beſuch der Samstag Abend im Deutſchen Hof“ ff 5 öffentlichen Volksverfammlung aufmuntern 3 in der ein Reichstagsabgeordneter ſpricht. Die werktätige Bevölkerung, Hand⸗ und Geiſtesarbeſl mit und für das Volk ſchaffenden, beſonders auc, Intelektuellen mögen dieſe Verſammlung, einberuft der Mehrheitsſozialdemokratiſchen Partei, die ale eine klare und zielbewußte Politik vor, während 1 dem Krieg verfolgte, und ohne deren tatkräftige ſtützung wir dem ſicheren Verfall entgegen gehen beſuchen. Auf daher in die Volksverſammlung n 8 9 Gegen Rbeuma,. Hexenschuss, Kopf-, Hals-, Zahn-Schmerzen und 2% Erkältungserscheinungen benutzen Sie mit gute f Car mol. Carmol tut wohl! ate Carmol 2 in keinem Hause fehlen. achen Sie einen Versuch! f Unsere Präparate sind in fast allen schl Geschäften zu haben. Sollten Sie wider Erwarte get nicht bedient werden, so wenden Sie sick bitte an uns, wir veranlassen dann Nötiges. 090 Carmol-Fabrik, Rheinsberg, Mark 4 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Es ſind 2 Leichenträgerſtellen neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich dis Mittwoch, den 29. ds. Mis. auf dem Rathaus Zimmer 7 melden. Seckenheim, den 21. September 1920. Gemeinderat: J. V.;: Heierling. Die Entwaffnung der Bevölkerung betr. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß für die Anlieferer von Militärwaffen u. Munition keine Verpflichtung beſteht, ihre Namen an⸗ zugeben, eine Quittung über die erhaltene Prämie auszuſtellen, eine Legitimation vorzu⸗ zeigen oder über die Herkunft der Gegenſtände Auskunft zu erteilen. Auch iſt es ohne Be⸗ lang ob der Abliefernde ortsanſäſſig oder ortsfremd iſt. Für jede abzuliefernde Waffe wird eine Samstag, den 25 Feptember 1920, abends ½8 Uhr im„Deutſchen Hof“ Oelfenfliche Feles- Versammlung Tagesordnung: Die gogenwärfige wirtſchafflache und! Fölioche Cage beufſchands! Referent: Reichstagsabgeordneter Rledmiler Emmendingen. Freie Aussprache! Zu dieſer Verſammlung ladet die ge⸗ ſamte Einwohnerſchaft ein. Sozialdemokr. Partei. Der Vorſtand. feſtgeſetzte Prämie gewährt. Außerdem wird Medizinal⸗Verband Fechenheim. Heh. Weiekum Hauptstrasse 113. Schuhwarenhaus e e dd wdwdwemwöw wb So langs Vorrat reicht, grosser Posten Feld- und Arbeits⸗Stiefel zum Preise von IIR. 35. 140. Telephon 23. abholen. E Der Vorſtand. Friodriolsſe. 7.— Lelefon 24. 1 8 Falle des Encad en 8 der* 5—— ffe noch eine Entſchädigung bezahlt. Nach Durchſicht der Mügliederkarten ſtellte 7 0 Seckenheim, den 22. September 1920. ſſich heraus, daß noch ziemlich viel Mitglieder spulun 9 ohn* Bürgermeiſteramt: mit ihrer Beitragszahlung im Rückſtand ſind. g ö bon J. B.: Heierling. 85 nun vom 1. Oktober ab die 9 Saatbeize Reps der — Beiträge durch unſeren früheren Diener Reger 6. n tal 5. Lebensmittelamt. wieder eingezogen werden, ſo iſt es unbedingt C 5 Vernlentuag aller dem Saataut 1 8 eee ber, —.—— f 10 zurtand. anhaftenden schädlichen Pllzkeime. fauach, angenommen. fl Butter- Ausgabe notwendig, daß bis dahin alle Rückſtände 6 Pfd. naturtrock nen Cin b Morgen Samstag Vorm. von 9 bis ½12 Uhr biguchet s, Inden nun nom. 9 Samen gegen 1 Liter zu derte 8 erhalten die Butterbezugsberechtigten, das ſind ab nur noch Quittungs marken zu 10—9 und 40 gutes Oel). Verkaufs Neckar 8 ſämtliche Haushaltungen mik Ausnahme der 6 Mark gerledt werden, ſo müſſen auch fü⸗ 8 preis ſo lange möglich Kuhhalter ½ Pfd. Butter pro Kopf der Haushal⸗ die rückſtändigen Monate die erhöhten Sätze„N. da Preiſe ſteigend: 5 6 tung zum 95 1 055 3 17 5 Pfd. und zwar: bezahlt werden. Der Vorſtand. empfiehlt 1 tr. I Repszl 10 Seen 1 e. 8 0 Secterheim, 8 Fehn 1320. 4 32 Hiermit meine Germania- Drogerie 1 3 5 Na ebensmittelamt. 5 Fr. W. Nachf..„1. penglerei und ahn W. Höllatin. eit a, N 20 ige 5 7 l 1 Oelmühle Friedrichsfeld Sammeil⸗Anzetger Installations- geschaft N e ee zur für Miiglieber ber Jaudw. Elz z. 2 i 7„ 95 0 fur M asset, oloklr. Lieht und Hrafl. Hu- Billige 0 Peräanfsgenoſseuſchaſt e— 10 9 pfohlende Hrinnerung. 5 Im Lager eingetroffen: Cerosse AHustoahl in- Cotes, adagaskar⸗ 5 Uſpulun⸗Saatbeize, Hühnerweichfutter, Ele kit. Dampen und Heleuehlungs körper, 1 19 19 und Piaſſava⸗ 5 Schweinemaſtfutter, Leinſamen, Schnitzel, Nochplatten, Hochlöpfo, Bügeleisen, Ebenspel Sseherun e . Futterkalk, Fleiſchfuttermehl, ie herungen und Itnen, solo 21 2 Besen 2 rſen. Aus führung sdmllieher Meparaturon. s a 1 3 ihr N 8 0 8 A 0 1 See 2 5 1 Vertretung 5 3 noch nicht abgeholt haben, wollen dies ſofort. 5 5 7 J. Lorentz, Hauptstr. 191. 8 Hauptſtraßte 90.