1 Asblatt der Bürgermeisferamter Seckenheim, dives heim, Heckarhausen und Edingen a Nahrg. Trägerlohn. Dich die Poſt bezo 12.— 191 ausſchl. Beſtellgeld.— n Tagesſchan. eptear t, 2. Okt. Wie das hieſige„Neue Tagblatt. pen lich die Nachricht beſtätigen, daß Erzberger dem⸗ benannt ns politiſche Leben zurückzukehren gedenkt. interriten., Blatt wird nämlich von einer angeblich K in Rei chteten Stelle berichtet, daß Erzberger ſchon eeibefinanzdienſt eine höchſt einflußreiche Tälig⸗ eren ſoll, ja es werde geradezu behauptet, er ſei und nicht weniger als der ſpiritus rector des deck Es liege nahe, den vor kurzem aufge⸗ 0 in aber wieder dementierten Plan einer elbe mit dieſer Tätigkeit des Herrn Erzberger 5 Ripz uhang zu bringen. s. 2. Ort. Der Landesvorſtand der unabhängi⸗ die ekratiſchen Partei Sachſeus erläßt einen Auf⸗ Wie an alelrbeiter und Arbeiterinnen, in der nächſten Mittel en Orten Maſſenverſammlungen gegen den Le⸗ 04 er zu veranſtalten. u 2. Okt. dun 8 e unſerer Kraft. icreihtde Handelskritiker der„Voſſ. Za“ Heorg ö 85 unter dieſer Ueberſchrift u. a.: Die Bedeu⸗ e als Tauſchobjekt iſt gar nicht hoch genug ein⸗ Vale Greunſto weiß natürlich Frankreich ſo gut wie wir. gen bed organe iſt nun— dank den deutſchen eehrun gd. derart reichlich, daß es ohne die Gefahr, In kann 8 zu geraten, Kohlen juſt an die Länder ab⸗ Fochäfen e wir vorausſichtlich eines Tages im Stiche Wande dosen Dadurch würde es ſeine Position als Han⸗ eit würzloſt in dem Maße ſtärken, wie die unſrige ge⸗ 90 wäre Läge Frankreichs Wirtſchaft noch ſehr dar⸗ 7 erm G 2 das alles aus ſeiner Not heraus verſtänd⸗ a Wößen ſeſtentei! läßt ſich aber ein entſchiedenes Wieder⸗ 1 a Ger zer Kräfte bemerken. So wird von amtlicher W drganz ite mitgeteilt, daß im Wiederaufbaugebiet vel ebend i Vi r teilweiſe zerſtörten Fabriken jetzt ſchon ertel im Betriebe ſind. Von dem verwüſteten ahnen id die Hälfte ſchon wieder bebaut. Die auß finn handel beſſert ſih zufegends Der eiu: 5 5— 75„ e iet. reich hat m laufenden Jahre kaum 18 8 Veweubwebende Schuld des Landes hat abgenom⸗ Na und ung des Franken iſt in den letzten Monaten r Erh ganzen ſtabil geweſen. Mit dieſen Merk⸗ e Inzere tr. olung und des neuen Aufſtiegs vergleiche 5 ſduſtrie beſge Lage, die Bedrängnis, in der ſich un⸗ a findet, den hoffnungsloſen Stand unſerer 5 ie Entwertung der Mark! Daß ſich die ihrem Ende nähern, kann keinem Zwei⸗ en kann das überraſchen, der ſich all die welche die Abonnementspreis: Monatlich 4.— 4 mit pro Ouartal ſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Montag, 4. Oktober 1920. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile Kall Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. o gut wie im Frieden mit Kohlen ver⸗ dem Material, Wertpapieren und ähnlichem bezahrt. Im Anſchluß daran ſei an die kürzlichen Auslaſſungen des Reichsfinanzminiſters erinnert, wonach der außerordentliche Etat für 1920 allein durch Ausgaben, die unmittelbar mit der Durchführung des Friedens vertrages zuſammenhängen, nit 25 Milliarden Mark belaſtet iſt. Dazu koumen noch die Entſchädigungen, auf welche Reichsangehörige aus Anlaß des Friedensvertrages Anſpruch haben. Das ſind all die Summen, die für die Auslieferung unſerer Handelsſchiffe, für beſchlagnahmtes Eigentum im Auslande, für Heraus⸗ gabe von Kriegsgerät zu zahlen ſind. Sie berechneten ſich ſchon vor einigen Wochen, alſo vor dem letzten Rückgang der Mark, auf 131 Milliarden Mark. Doch auch das iſt noch nicht alles bisher zu Ueberſehende. Vielmehr ſind noch die Beträge hinzuzuzählen, die das Reich für Wiedergutma⸗ chungs⸗Lieferungen und Leiſtungen an die Entente zu ver⸗ güten hat. Wann werden unſere Leiden enden? Wann wird bei den Feinden die Einſicht durchdringen daß wir auf ſolche Weiſe rettungslos— auch wenn wir noch ſo flei⸗ ßig und ſparſam ſind— dem Untergang, der Auflöſung zu⸗ steuern? Keiner von ihnen wird davon einen Nutzen ziehen. Am allerwenigſten Frankreich, dem wir nur dann noch wei⸗ tere Dienſte zu ſeinem Wiederaufbau leiſten können, wenn wir ſelbſt am Leben bleiben. r Deutſchland. Unter dem Siegel des Friedeusvertrages. Berlin, 2. Okt. Auf den Proteſt der deutſchen Regierung bei der Botſchafterkonferenz in Paris gegen die von ihr ge⸗ fällte Entſcheidung, wonach der rechte Weichſeluferſtreifen Polen zugeſprochen wurde, hat die Botſchafterkonſerenz ge⸗ antwortet, daß ſie die Berechtigung des Proteſtes nicht an⸗ erkennen könne. Die deutſche Regierung könne ſich nicht weigern, eine Entſcheidung anzuerkennen„zu deren Annahme ſie ſich durch ihre Unterſchrift unter den Friedensvertrag ver⸗ pflichtet habe. Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters im Auswärtigen Amt. Berlin, 2. Okt. Wie das„Berliner Tageblatt“ hört, machte geſtern der franzöſiſche Botſchafter Laurent dem Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons einen Beſuch, um ihn amtlich von dem Regierungswechſel in Frankreich in Kenntnis zu ſetzen. Der Botſchafter ſprach dabei im Auf⸗ trage des Präſidenten die Hoffnung aus, daß demnächſt bald die Verhandlungen über die Wiedergutmachungsfrage wie⸗ der aufgenommen werden möchten. Gewehrſchiebungen. Berlin, 2. Okt. Vor einigen Tagen iſt gegen den Erb⸗ prinzen von Hohenlohe⸗Langenburg, den Rittmeiſter v. Un⸗ ruh und den Oberſtleutnant Tölz bei der Staatsanwaltſchaft ein Verfahren wegen einer beabſichtigten Verſchiebung von zwei Millionen deutſchen Gewehren in Holland anhängig gemacht worden. Nach Eröffnung des Verfahrens wurden die Feſtgenommenen vorläufig wieder auf freien Fuß ge⸗ ſetzt. Nach den bisherigen Ermittlungen war beabſichtigt worden, 2 Millionen deutſcher Gewehre, die in Holland un⸗ ter Beſchlagnahme liegen, von dort zu verſchieben. Die Ge⸗ wehre waren beim Rückzug deutſcher Truppenteile über holländiſches Gebiet beſchlagnahmt worden. Eingeſtelltes Hochverrats verfahren. Kiel, 2. Okt. Das Verfahren wegen Hochverrats gegen den Konteradmiral a. D. v. Levetzow, den früheren Leiter der Kieler Sicherheitspolizei Major a. D. v. Winterfeld, den Bürgermeiſter a. D. Lindemann(Kiel), den Landrat a. D. Freiherr von und zu Steinfurth in Hadersleben und gegen den früheren Regierungspräſidenten v. Pauli(Schles⸗ wig) vor dem Reichsgericht iſt eingeſtellt worden. Die an⸗ geordente Vermögensbeſchlagnahme iſt aufgehoben worden. In der Begründung heißt es, daß nach den angeſtellten Er⸗ mittelungen die Angeſchuldigten weder Urheber noch Führer eines Hochverratsunternehmens im Sinne des§ 1 Abſ. 2 No. 225 ernſpre e dess— Nr. 19519. des Geſetzes vom 1. Auguſt 1920 geweſen ſind. Dem An⸗ trag des Angeſchuldigten v. Winterfeld auf Wiederaufnahme des Verfahrens konnte nach Anſicht des Senats nicht ſtatt⸗ gegeben werden. Betriebseinſchränkung. Stuttgart, 2. Okt. Bei den hieſigen Boſch⸗Werken muß infolge Mangels an Aufträgen von nächſter Woche an eine erhebliche Betriebseinſchränkung eintreten. Die wöchent⸗ liche Arbeitsdienſtzeit wird auf 32 Stunden feſtgeſetzt und dauert von Dienstag bis Freitag. 5 Verbotene Verſammlungen. Solingen, 2. Okt. Die britiſche Behörde hat in Solingen ſämtliche Verſammlungen und Kundgebungen verboten und gegen Zuwiderhandelnde ſtrengſte Strafen in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Anlaß dazu gab die Abſicht kommuniſtiſcher Kreiſe, wieder eine Kundgebung zu veranſtalten, um die aufgeho⸗ bene zehnprozentige Erhöhung der Barunterſtützung für Erwerbsloſe wieder in Kraft zu ſetzen. Togo und Kamerun. Berlin, 4. Okt. Die Zeitungsnachrichten, wonach Frank⸗ reich die ehemaligen deutſchen Schutzgebiete Togo und Ka⸗ merun zu annektieren beabſichtige, ſind von den deutſch⸗ nationalen Mitgliedern des Reichstages, Laverrenz und Berendt, zum Gegenſtand einer Anfrage an die Reichs regie⸗ rung gemacht worden. a Halbamtlich wird hierzu mitgeteilt: Die Reichs regierung kennt die fraglichen Zeitungsnachrichten und verfolgt ſie auf⸗ merkſam aufs genaueſte. Sie wird ſelbſtverſtändlich kein Mittel unverſucht laſſen, auf Einhaltung der Beſtimmungen des Art. 22 des Friedensvertrages hinzuwirken. Die deutſche Regierung kann jedoch nicht annehmen, daß die franzöſiſche Regierung angeſichts des klaren Wortlauts des Vertrages mit der Abſicht umgehen oder gar ſie durchdringen laſſen könnte, die früheren deutſchen Kolonien Togo und Kame⸗ run zu annektieren. Eine ſolche mit dem Verſailler Ver⸗ trag nicht in Einklang ſtehende Handlung, der die Reichs⸗ regierung ihre Anerkennung verſagen müßte, würde ſchon der von der franzöſiſchen Regierung mit ſo großem Nachdruck vertretenen Politik der ſtrikten Erfüllung des Friedensver⸗ trages widerſprechen.* 79 Ruſſiſche Vertreter auf dem U. S. P.⸗Parteitag. Berlin, 4. Okt Die„Rote Fahne“ veröffentlicht eine Depeſche der kommuniſtiſchen Internationale an das Zen⸗ tralkomitee der U.S. P., wonach das Exekutivkomitee der kommuniſtiſchen Internationale beſchloſſen hat, zu dem außerordentlichen Parteitag der U. S. P. in Halle die Genoſ⸗ 95 Sinowjew und Buchanin als ſeine Vertreter zu entſen⸗ den. Streikbeſchluß im Zeitungsgewerbe Berlin, 4. Okt. In der von der Arbeitsgemeinſchaft freier Angeſtelltenverbände einberufenen Verſammlung der Angeſtellten des Berliner Zeitungsgewerbes wurde Freitag abend der Streik beſchloſſen, der heute früh 8 Uhr beginnen ſoll. Die Abſtimmung hat eine Dreiviertel⸗Majorität für den Streik ergeben. Die Angeſtellten des„Berliner Lokal⸗ anzeigers“ traten bereits während der Nacht in den Streik, ſo daß die Morgenausgabe nicht verbreitet werden konnte. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten und der Gewerk⸗ ſchaftsbund kaufmänniſcher Angeſtelltenverbände im Zei⸗ tungsgewerbe Groß-Berlin beſchloſſen, vorläufig keine Streikparole auszugeben, weil die Verhandlungen mit den Arbeitgebern noch nicht abgeſchloſſen worden ſind und der Schlichtungsausſchuß noch nicht geſprochen hat. 2 8 8 Der Berliner Zeitungsſtreik. 2 g Berlin, 4. Okt. Die Zahl der im Ausſtand befind⸗ lichen kaufmänniſchen Zeitungsangeſtellten wird auf etwa 1800 geſchätzt. Beſonders ſtark ſind darunter die Angeſtell⸗ ten der drei großen Zeitungsbetriebe Moſſe, Ullſtein und Tochter des Miniſters. urz en! „Die' vecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. de Ze; n um bite abgelaufen. Die Mutter hatte ihn Iumen vermocht. Die Schmach des emp⸗ r d les 6 lübren Schreibtiſch und entnahm ihm ert und das Sparkaſſenbuch über einige „die ſie von Geburts⸗ und Weihnachts⸗ Dann Paten im Laufe der Zeit zurückgelegt dern Gertrudächte ſie ſich zum Ausgang fertig t del ſie. 5% 01 den glühen dieſes ſtarre, kreideweiße Antlitz 0 dern Augen und dem ſcharfumriſſenen ff de einen der Wange wirklich ſie ſelbſt? Hafkig m uchleier um, zog den Mantel an, er⸗ „ er gohnun nd Handſchuhe und verließ die elter⸗ an Mechenttep durch den hinteren Ausgang. Auf a dntonſch ihr pe kam ihr erſt der Gedanke, daß nur . ea N raten und helfen könne, ihre Freundin Niſor den mann. ſenſch. a dauſe begegnete ihr eine unbeſetzte e dem ihr 3 Mädchen ſich einredete, daß jeder J. de gutſch Geſchehene anmerken müſſe, winkte lit Wind er zu und gab ihm ihr Ziel an. ihlte, tat ihr wohl, der ihr das brennende ehr ee fern gelegenen Wohnung der Freun⸗ 1 b A oman von Ernſt Georgy. 11 d vor dem Spiegel den Hut aufſetzte, Schon ſtrömen die Knaben in Scharen aus den Toren. Manche ruhig und ſittſam ſchreitend. Die meiſten aber verloren die Haltung ſchon auf der an⸗ deren Straßenſeite oder wenn ſie hundert Meter aus der Sehweite der beiden die Aufſicht führenden Herren waren. Sie rannten durcheinander, ſtießen und balgten ſich, und ihre hellen Stimmen erfüllten die Umgegend mit dem durchdringenden Geſchrei und Gelächter. Gertrud Meinhard entlohnte den Kutſcher und ſtellte ſich neben der Oeffnung im Gitter des ſchmalen Vorgartens auf. „Weißt du, ob Fräulein Neumann noch oben iſt?“ fragte ſie einen älteren Schüler. „Ja, die ſtand eben noch mit dem Herrn Direktor vor dem Geſangſaale“, war die Antwort. Der Junge ſchaute neugierig die fremde Dame an, die kurz „Danke“ ſagte und dann mit hungrigen Augen in den Hausflur ſpähte. Die Ungeduldige mußte aber noch eine ziemlich lange Zeit warten, ehe die ſehr große üppige Geſtalt der Freundin neben einer Kollegin auftauchte. Dorothea Neumann trug eine Mappe und einen Stoß zuſammengebundener Hefte im Arm. Sie plau⸗ derte eifrig mit der anderen, kam ſchlendernd daher und erſchrak, als plötzlich Gertrud auf ſie zutrat und 1 Arm berührte.„Du?“ ſagte ſie, grenzenlos er⸗ aunt. Nach einem Blick in Gertruds Geſicht verabſchie⸗ dete ſie ſich jedoch haſtig von der Berufsgenoſſin und ſchritt, unwillkürlich die Führung übernehmend, neben der zierlichen, eleganten Freundin ihrer nahe gelegenen Wohnung zu. Nach ihrer abwartenden Art verhielt ſie ſich ſchweigend, obgleich ſie wohl merkte, daß eine außergewöhnliche Urſache dieſes Abholen bewirkt hatte. Gertrud ſchluckte. Ihr Stolz rang mit ihrem Mitteilungsdrange. Ganz plötzlich ſchien ihr die ſo⸗ viel ältere Freundin fremd, ſteif, verſtändnislos. Faſt gewaltſam ſtieß ſie endlich die Frage hervor:„Kann ich ein paar Tage bei dir wohnen?“ Faſt beſtürzt wandte ſich die Gefragte ihr zu: „Bei mir?—— Gewiß!“ g a „Ich bin von daheim fort. Ich kehre auch nicht mehr zu den Eltern zurück!“ Wieder ſchwieg die Lehrerin. Ihre Stirn run⸗ zelte ſich. Ihre Brauen zogen ſich zuſammen. Sie unterdrückte jede Aeußerung des Erſtaunens, jede Frage, auf die Gertrud in ihrer Verzweiflung harrte. „Warum ſagſt du nichts, Dora?“ „Zu Hauſe wirſt du mir ſchon alles Notwendige mitteilen. Wir ſind ja gleich da, Trude.“ Beide ſprachen nichts mehr. Sie gelangten an die echt großſtädtiſche Mietskaſerne, in der Fräulein Neumann zwei Zimmer mit eigenen Möbeln bei einer Beamtenwitwe ſeit vielen Jahren bewohnte. Ihre brave Wirtin hielt ihre Räume in Ordnung und kochte für ſie. Die große Traulichkeit des Wohn⸗ zimmers mit dem Vogelkäfig in einem mit blühenden Pflanzen beſtellten Blumenaufbau zeugte von einem weit traulicheren Innenleben der Beſitzerin, als es ihre ſteif kühle Außenſeite vermuten ließ. „Leg ab und mach es dir behaglich“, ſagte ſie, gab der Frau in der Küche einige Anweiſungen und be⸗ gab ſich in ihre Schlafſtube. Erſt nachdem ſie den Schulſtaub abgewaſchen und die Kleidung gewech⸗ ſelt, kehrte ſie zu ihrem Gaſt zurück. (Fortſetzung folgt.) — tungs betriebe haben um Verhandlung nachgeſucht. 3 Die Verreichlichung der Waſſerſtraßen. Dresden, 4. Oktober. Die Waſſerſtraßen ſollten am 1. Oktober 1920 in den Beſitz des Reiches übergehen. Der Termin iſt aber jetzt auf den 1. April 1921 verſchoben wor⸗ den. Preußen hat beim Reich für die Abtretung ſeiner Waſſerſtraßen eine Entſchädigung von 150 Millionen Mark gefordert. Aus land. Verſtärkung der alliierten Beſatzungsarmee in Oberſchleſien. Baſel, 4. Oktober. Dem Genfer„Journal“ zufolge hat ſich der Botſchafterrat für die Verſtärkung der alliierten Be⸗ fatzungstruppen in Oberſchleſien für die Dauer der Abſtim⸗ mung ausgeſprochen, um die Freiheit der Abſtimmung zu sichern. Der Beſchluß ſei erfolgt, in Erwägung der letzten Note Deutſchlands über Oberſchleſien. 5 „ AQnternationaler Eiſenbahnkongreß Wien, 4. Oktober. Auf dem erſten Internationalen Eiſenbahnerkongreß in Prag haben die Verhandlungen be⸗ gonnen. Vorläufig wird die Frage des Tranſitverkehrs durch die Tſchecho⸗Slowakei behandelt werden, an dem be⸗ ſonders Oeſterreich, Deutſchland und Südſlawien intereſ⸗ ſiert ſind.. 050 Die„Humanite“ über die bayeriſchen Einwohnerwehren. Paris, 4. Okt. Der Berichterſtatter des„Matin“ in Riga meldet: Während ber Friedensbeſprechungen konnte man zwei Richtungen der ruſſiſchen Politit feſtſtellen. Die eine — von Trotzki vertretenez— fordert den Krieg bis zum äußerſten, Tſchitſcherin und Lenin dagegen wollen nur bis zur Weltrevolution durchhalten; ſie fürchten, daß eine an⸗ haltende Gewaltpolitik die zögernden Regierungen der Weltländer zu einer Koalition veranlaſſen könnte, die die Räteregierung zertrümmern werde. Bewegung unter den italieniſchen Bankbeamten. Rom, 4. Okt. Die„Epoca“ berichtet: Unter den Ange⸗ ſtellten der italieniſchen Banken iſt eine Bewegung im Gange, die darauf abzielt, den Angeſtellten die Kontrolle über die Banken zu ſichern. ee eee 5 Klara Zetkin in Petersburg. Helſingfors, 4. Oktober. Auf einer Verſammlung in Petersburg erklärte Klara Zetkin, man könne von den ruf⸗ iſchen Kameraden lernen, wie man für das Proletariat kämpfen müſſe. In Moskau begrüßte Klara Zetkin das Plenum des Moskauer Sowjets im Namen der deutſchen Arbeiterſchaft und ſprach ihre Ueberzeugung von einem neuen Ausbruch der Revolution aus, die diesmal auch Frankreich mit fortreißen werde. Korenbagen, 4. Okt. Der„Nationaltidende“ wird aus Petersburg telegraphiert, daß ſich in Rußland an vielen 5 Unruhen ereignet haben. In Petersburg wurden mehrere Kommiſſäre erſchoſſen. An der Weſtfront herrſcht 255 Erregung. Die Bevölkerung fordert ſofortigen Frie⸗ g Trotzki ſoll verwundet und Budjenni vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt worden ſei n Tu mult. Wien, 1. Okt. Geſtern kam es in einer chriſtlich⸗ſozialen Wählerverſammlung zu großen Tumulten. Ungefähr 50 Volkswehrmänner waren mit Bafonetten verſehen in die Berſammlung eingedrungen und begleiteten die Rede eines chrtſtlich⸗ſozialen Partetobmannes mit Pfuirufen. Im wei⸗ teren Verlauf fiel plötzlich ein Revolverſchuß, der von einem Volkswehrmann abgegeben worden ſein ſoll, glücklicherweiſe niemand traf. Dies war das Signal zu großen Tu⸗ muten da ſich hunderte panikartia dem Ausgang zu beweg⸗ ten. Da von Seiten der Sozialiſten der Kooperator mit Na⸗ men Sonntag beſchuldigt wurde, den Schuß abgegeben zu Baben, fielen die Volkswehrmänner über Sonntag her und ſchlugen ihn mit Knüppeln nieder. Auch der Sekretär des chriſtlich⸗ſozialen Arbeitervereins wurde zu Boden geſchla⸗ gen. Da die Polizei zu ſchwach war, dauerte es längere Zeit, bis die Ordnung wieder hergeſtellt werden konnte. Der Vor⸗ fall wird in der heutigen Schlußſitzung der Nationalverſamm⸗ lung zur Spr gebracht. Polniſcher Heeresbericht. Warſchau, 2. Okt. Amtlicher Frontbericht vom 30. Sept. Nach der Vernichtung der Sowjettruppen, die im Abſchnitt Dida konzentriert wareg, ſetzten unſere Truppen die reſtloſe Verfolgung des Feindes in öſtlicher Richtung fort. Der Feind zieht ſich in panikartiger Unordnung zurück, wobei er von allen Seiten einkreiſende Vorſtöße unſerer Abteilungen abzuwehren hat. Eine Sowjetdiviſion ging vollſtändig 817505 üher, nachdem ſie vorher die Kommiſſare, die ſie zum Viderſtand zu zwingen verſuchten, ermordet hatten. Nach Ausſagen von Gefangenen hatte der Befehlshaber der drit⸗ ten Sowjetarmee, als er die drohende Sitnation erkannte, Selbſtmord begangen. Die Gefangenen und die Trophäen, die der Generalſtabsbericht vom 29. Sept.(12 000 Gefangene und 50 Geſchütze) exwähnte, ſind von der 1. Legionärdiviſion und von der 1. litauiſchen⸗weißruſſiſchen Diviſion gemacht worden. Die großpolniſche Gruppe, die ſich von Slonim aus vorwärts bewegt, eroberte am 30. September im helden⸗ mütigen Angriff Barauowiſchi. Südlich des Pripjet zog ſich der Feind unter unſerem Druck auf die Linie des Fluſſes Slucz zurück. Unſere Kavallerie beſetzte Zwiachel, wobei ſie Gefangene machte und fünf Geſchütze erbeutete. Die norwegiſche Anleihe in Amerika. Neuvork, 2. Okt. Die norwegiſche Anleihe wurde um das Dreifache überzeichnet. Der hungerſtreikende Bürgermeiſter von Cork. London, 2. Okt. Das iriſche Parlament, das ſich am Donnerstag in Dublin vereinigte, hat geſtern folgende Bot⸗ ſchaft veröffentlicht: Die republikaniſche Partei Irlands die u Dublin in einer Plenarſitzung verſammelt iſt, ſpricht dem Bürgermeiſter von Cork und ſeinen Gefährten im Gefäng⸗ ais für ihre Aufopferung ihre höchſte Bewunderung aus. Die vom Volke gewählten Vertreter zweifeln nicht daran, Haß ſich alle zipiliſierten Nationen auch bei dieſer Gelegen⸗ heit ihre Gefühle zu eigen machen.— Die Schweſter des Bürgermeiſters von Cork richtete an den Erzbiſchof von Canterburn und den Kardinal Bourne, Erzbiſchof von Weſt⸗ minſter zwei Briefe, in welchen ſie die Kirchenfürſten um ihre Interveniton bittet. Sie appellſere nicht an die Kar⸗ Dinäle, um das Leben ihres Bruders zu retten, ſondern, da ie wiſſe, daß ſein Tod eine Revolte ig Irland hervorrufen werde, die von der Regierung mit Brutalität unterdrückt werden würde. Paris, 2. Okt. Wie die„Parole Libre“ aus London er⸗ fahren haben will. ſoll der Bürgermeiſter von Cork ſchon ge⸗ ſtorben ſein. Die engliſche Regierung hätte jedoch Jutereſſe Daran. die Tatſache noch einige Tage zu verheimlichen, um Kundgebungen bei der Beerdigung vorzubeugen. Es ſind fetzt ungefähr ſieben Wochen her, daß der Bürgermeiſter mit einer Anzahl gleichzeitig verhafteter Sinnfeiner in den Hun⸗ gerſtreik getreten iſt. Das Attentat in der Wall⸗Street. Nenyork, 2. Okt. Die Polizei behauptet, ſie habe Be⸗ weiſe, daß die Bombe, die die Exploſion in der Wallſtreet verurſachte, von Mitgliedern des Bundes vom Roten Stern, einer Vereinigung der ruſſiſchen Kommuniſten, gelegt wor⸗ Scherk vertreten. Die Zeitungsträgeriunen havent ch dem Streik angeſchloſſen. Die techniſchen und gewerblichen An⸗ geſtellten arbeiten weiter. Die Verlage des„Vorwärts“, der„Freiheit“ und der„Roten Fahne“ haben die Forderun⸗ gen bereits bewilligt und mehrere nichtſozialiſtiſche Zei⸗ Die Brüſſeler Konferenz. Die Finanzkonferenz wird heute die Erörterung über die internativnalen Kredite beenden, fum ſie daun bis zum Mittwoch au vertagen, damit der Aus⸗ gültigen Faſſung der Reſolutionen be⸗ Brüſſel, 2. Okt. ſchuß ſich mit der end ſchäftigen kaun. 5 Zürich, 4. Oktober. Der„Secolo“ meldet aus Brüſſel: Die deutſche Delegation hat mit der Vorlegung Finanzberichtes einen unverkennbaren Erfolg davongetra⸗ gen. Viel beobachtet wird, daß am Dienstag eine längere Separat⸗Sitzung der Deutſchen mit den Engländern ſtatt⸗ gefunden hat, die über eine Stunde dauerte: Hier war be⸗ reits am Montag abend eine Beſprechung des deutſchen Staatsſekretärs Bergmann mit mehreren italieniſchen De⸗ N Nach einer Meldung des Brüßſ⸗ ſſeler„Soir“ haben die belgiſchen Delegierten am Dienstag Arit den deutſchen Delegierten beſonders konferiert. Blatt zufolge hätten ſich die Belgier bereit erklärt, die deut⸗ ſchen Finanzvorſchläge in Genf zur Erörterung zu ſtellen. Baſel, 4. Okt. Nach einer Meldung des Brüſſeler„Soir“ haben England und Frankreich ſich in Brüffel für die Auf⸗ Zwangsanleihe ausgeſprochen.“ en Anregung, einer internationalen Anleihe an au treten, wurde für die Brüſſeler Kon⸗ legierten vorausgegangen. nahme einer Der deutſch Deuiſchland ferenz abgelehnt.. Brüſſel, 2. Okt. In der geſtrigen Diskuſſion, die ſich an den Vortrag des Vizepräſidenten Collier an belgiſche Miniſterpräſident über ſeine Vorſ nationale Bank zu gründen, die durch die Ausgabe von Obligationen die Mittel für den Wiederaufbau ſchaffen ſollte.— In der Nachmittagsſitzung ſprach zunächſt der Ver⸗ treter Rumäniens und dann der von Braſilien. Während das erſte Land ein ungünſtiges Bild bietet, zeigt Braſilien alle Anzeichen eines wirtſchaftlich gefeſtigten Staates. Für die franzöſiſche Delegation ſprach Cheyſſon. Sein Bericht iſt inſoweit bemerkenswert, als er die eigenen Anſtrengungen Frankreichs hervorhebt, die für den Wiederaufbau der zer⸗ ſtörten Gebiete getan wurden. 5 Milliarden Franken ausgeworfen. Dabei wird aber nicht ſonderlich betont, daß auch Deutſchland für den Wiederauf⸗ bau ſein Budget mit zahlreichen Milliarden belaſtete und daß Deutſchland nach dem Friedensvertrag alle Koſten diefer Aufbauarbeiten zu tragen hat. i die fran zöfiſche Finanzlage im Vergleich zu Deutſchland ein günſti⸗ geres Bild inſoweit, als im Laufe des Jahres ſich die Aus⸗ gaben in bedeutend engeren Grenzen hielten und Frank⸗ reich ſogar einen Teil ſeiner Auslandſchulden decken konnte. Für die italieniſche Delegation ſprach der Senator Ferrari. Hier iſt die finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſche Lage als ernſt zu bezeichnen, die heute durch die wirtſchaftlichen und ſozia⸗ len Kämpfe noch verſchärft wird. Schließlich ſprachen Ver⸗ r der griechiſchen, litauiſchen und chineſiſchen Delegation. 5 Politik. Stand der Veranlagung der Reichsſtenern in Baden. 5 In der Preſſe tauchen von Zeit zu Zeit immer wiede Nachrichten auf, wonach auch in Baden die Veranlagung zu den Beſitzſteuern des Reiches im Rückſtand ſei, Feſtbeſoldeten und Arbeitern, ſo heißt es, werbe die Ein⸗ kommenſteuer durch Lohnzahlung peinlich genau erhoben, während die Beſitzenden von Steuerleiſtungen mehr oder Daß dem nicht ſo iſt, und daß durchgeführt wer⸗ ſchloß, ſprach der chläge, eine inter⸗ Es ſeien hierfür rund 21 Auch an ſich bietet die fran⸗ weniger verſchont blieben. vielmehr auch die Beſitzſteuern in Baden den, zeigen folgende Feſtſtellungen: Die Veranlagung zur Kriegsabgabe vom Einkommen für das Rechnungsjahr 1919 iſt in Baden durchgeführt und abgeſchloſſen. Das Ergebnis beläuft ſich auf 100 Millionen. „„Die Veranlagung zur Kriegsabgabe vom Vermögens⸗ zuwachs für das Rechnungsjahr 1919 iſt zum überwiegenden Das Ergebnis beträgt bis jetzt rund 142 Die Steuerkommifſſärbezirke, die mit der Ver⸗ anlagung noch im Rückſtand ſind, werden dieſe in der⸗aller⸗ nächſten Zeit beendigt haben. Die Veranlagung zum Reichsnotopfer und zur Beſitz⸗ ſteuer iſt überall im Gang, naturgemäß aber noch nicht weft vorgeſchritten, da die Friſt für die Abgabe der Steuerertlä⸗ rungen bekantnlich erſt mit Ende September abgelaufen iſt. Die Vorauszahlungen auf das Reichsnotopfer haben in Baden bis heute die Höhe von 25 Milllonen erreicht. Die vorläufige Veranlagung zur Einkommenſteuer aller derjenigen, die die Steuer nicht durch Lohnabzug entrichten, iſt im ganzen Lande in der Hauptſache durchgeführt. Steuerbeſcheide und Steueranforderungsſchreiben sind zu⸗ ch Lohnabzug vollzieht ſich Teil vollzogen. Die Steuererhebhung dur bei uns im Lande reibungslos. Zuſammenfaſſend darf des der aufopfernden und pflich ten in Baden die Veranlagung fetzt durchgeführt oder im beſten zalb geſagt werden, daß dank treuen Arbeit der Finanzbeam⸗ den neuen Reichs ſtener Zuge ist. Waden und Nakhargebiete. Schiffahrtsausſtellung. Eröffnung der Karlsruhe, 2. Okt. 3 m Vorſitz des ent des bad. Han⸗ Südw. Kanalyereins bee Geh. Kommer —— beitsminiſter Rückert das Zuſtandekommen der Nusſtellung ſtellte ſeſt, daß die bad. Elektriaitätsvolitik von jeher Kur Berbindung zwiſchen Neckar und Owerrhe habe. Wie bisher ſo müßten auch künftig Sch bände und Regterungen zuſammenwirken. noch Oberbürgermeiſter Dr. Finter⸗Karlsruhe rektor Prof. K. Amann geſprochen hatten, war Eröffnungsakt beendet. Tagung des Bad. Frauen vereins. Lahr, 2. Okt. Die hier abgehaltene Landesverſ des Bad. Frauenvereins war aus dem ganzen Lan ſucht, beſonders ſehr zahlreich von Frauen aus und dem Hanauerland. Die Vertreter der ſtag ſtädtiſchen Behörden und der evangel. und kathol. gemeinde hatten ſich zu den Beratungen ebenfalls gefunden. Der Geſchäftsführer des Bad. Free Geh. Rat Müller⸗Karlsruhe, betonte in ſeiner 5 anſprache, die Landesverſammlung beweiſe, daß 1 vereine treu zum Bad. Frauenverein ſtehen. 1 mittelte Oberhofmeiſter v. Chelius die Grüße herzogin Luiſe und verlas ein Handſchreiben der ache zogin, indem dieſe Gottes Segen für das Weite! des Bad. Frauenvereins erfleht. Es folgte, u lichen Begrüßungsanſprachen und Erwiderung richterſtattung des Vorſitzenden, der ausführte, Hauptverein, wie die Zweigvereine mit immer Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Es gehöre Eifer und volle Hingebung zur Sache dazu, u auf feiner alten Höhe zu halten, damit er in ſeine Aufgaben durchzuführen. Um die Zwecke die zu fördern, ſollen Jugendabteilungen gegründet, i arbeitsſchulen gefördert, Verſammlungen in dere Gemeinden abgehalten werden. Die Spinnkurſe ung 5 der aufgenommen werden. Um die Were Dienſtboten durchzuführen, hat die Großher 51 5000 M. geſtiftet. Nachdem der Vorſitzende noch d und Krankenfürſorge behandelt hatte, verwies er auf die Durchführung der Landkrankenpflege. aul 6 In einem ſehr intereſſanten Vortrag legte ſo 1 0 1 Dr. Starck aus Karlsruhe die Wege zu nachhal kin Erb kuloſebekümpfung dar. Das ſei vor allem Aust zweckmäßige Einrichtung von Fürſorge⸗ und ep ſtellen und durch die Einführung der Anzeigen Tuberkuloſeerkrankungen an die Fürſorgeſtelle gen kämpfung der Tuberkuloſe bei Kindern müſſe größen falt zugewendet und in den Schulen über dieſe Krankheit Aufklärung gegeben werden. Die 2e mietungen förderten die Tuberkuloſe.— An 5 rungen floß ſich eine lebhafte Ausſprache. Derſch noch eine Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten e Die Lage des Arbeitsmarktes. weiſt in der letzten Septemberwoche eine kleine auf. Die ſtärkere Arbeitsaufnahme in der Uhren reninduſtrie und in der Seidenweberei hält an dene Betriebe konnten ihre Arbeit wießer vo Immerhin iſt goch kein Anlaß gegeben, die lage von der günſtigſten Sele zu botrachten. kk Karlerubc. 2 Okt. Der bishergie Kri Volley in Freiburg iſt zum Oberregierungs rat gialmitglied beim Juſtizminiſterium ernannt eie er Karlsruhe, 2. Oktober Am kommenden Freu Okt. findet hier eine Zuſammenkunft der 210 fe ordneten von Baden, Württemberg, Heſſen utigten und am 9. Okt, eine ſolche der deutſchen Stute ſtatt. Auf den 12. und 13. Oktober iſt hier ein 9 10 fahrts⸗ und Wafferwirtſchaftskongreß für das Oberrhein, Donau und Neckar in Verbindung rein Tagung des großen Ausſchuſſes des Zentral deutſche Binnenſchiffahrt in Berlin anberaumt. der ungen ſtehen in engem Zuſammenhang mit Waſſerwirtſchaftsausſtellung. elt * Karlsruhe, 2. Okt. Wir erhalten folgende mit der Bitte um Veröffentlichung: In einem 1 Preſſeamts der badiſchen Regierung war mitſeſ he den, daß die Direktoren Abele und Ketterer Land⸗ und Siedelungsbank von ihren Poſten 1 den ſeien. Mit Bezug darauf ſei mitgeteilt, daß, richt unrichtig iſt, da Direktor Abele nach eigene ſeinen Direktorenpoſten aufgegeben hat. he „ Weingartean b. Durlach, 1. Okt. Das 4 terchen des Lehrers Holzer fiel in einen Keſſe z Waſſer und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, en i e Mannheim, 2. Okt. Im Alter von 53 Jahre Karl Biehler am Karl⸗Friedrich⸗Gymnaftu ai Freiburg, 2. Okt. In einer Kolonia hier wurde ein Sack Zucker beſchlagnahmt, der gen verſchoben werden ſollte. 0 I Vom Feldberg, 2. Okt. Der Skiklub hält am 2. Oktober und 3. Oktober auf dem Fe diesjährige Hauptverſammlung ab. Der 755 full am 5. und 6. Februar 1921 ſtattfinden. aa Badiſcher Induſtrie⸗ und Ha nächſt ihre Sitzunr abhält, bechäftigen wird, 5 einer Beſchlußfaſſung abgeſehen. inzeln Ueber die Vertretung Badens ſowie der ei ſchäftszweige im Reichswirkſchaftsrat entſpann ſche gere Aussprache, in der insbeſondere die Wün ger wareninduſtrie und des Einzelhandels nach riert tung im Reichswirtſchaftsrat eingehend 7900 ü Der Badiſche Induſtrie⸗ und Handelstag wir Vertretung dieſer Intereſſen einſetzen. bes Ne Herr Fabrikant Wilhelm Vögele, Mitglied 4 wal ſchaftsrats, der als Sachverſtändiger eingeladen eich tete kurz über ſeine Erfahrungen im Rei erunez ſowie die Sozialiſierungspläne der Reichs rech 1 9 lich de, Kohlenbergbanues und erſtattete im ag daa einen Bericht zu den Abänderungsvorſchlägen nnd N niſation des Eiſenwirtſchaſtsbundes, der die pile die weitere Bearbeitung dieſer Anuaelegent pie Kuge Bezüglich der Sozialiſterungspläne war ſich rfahri 35 darüber einig, daß nach den bisherigen icht den Staatsbetrieben von der Sozialiſterung fei, hoffen und daß es auf das höchſte zu bedauert egen wertvollſtes und empfindlichſtes Roßpugdetkt wenn Verſuchs der Sozialiſierung ſein ſoll, der, irtſ glückt, den Zuſammenbruch des ganzen Wi zur Folge haben müßte. Es wird be ur deul auch noch innerhalb der Vereinigung ſüdwe 6. delskammern zu behandeln und zwar am 1 Frankfurt a. Main. tieurat Nach einem Bericht von Herrn Komme gen hard über die bisherige Tätigkeit und die gien ten des Bad chen Auftragsamtes wurde den 3 wurf für dieſes Amt, dem ſämtliche Kammern der angehören, die Zuſtimmung ex teile. 2 ei bdeſprochen wurden die Meinungsverſchteben⸗ ie ſich zwiſchen Einzelhandels⸗, Großhandels⸗ und kigebe en wegen direkter Belieferung der Verbran⸗ a haben.(Berichterſtatter Dr. Krienen⸗Karls⸗ en herrſchte Uebereinſtimmung darüber, daß dieſe i Zuſaur durch verſtändnisvollſte und entgegenkom⸗ uuns ammenarbeit der Verbände beſeitigt oder doch 2 lunemildert werden können. Beſonders wurde 0 emo genommen gegen die Betätiguag aller mög⸗ mene ſte im Wirtſchaftsleben, für deren fehlerhafte der reelle Handel dann verantwortlich gemacht . einem* e 1 ubuſtri ericht von Herrn Dr. Ulm beſchloß der Ba⸗ Maband d und Handelstag mit großer Mehrheit, dem 8 de der deutſchen Induſtrie und dem Zentralver⸗ hen atſchen Großhandels beizutreten, ſowds in Ver⸗ u bEzwegen Beitritts zur Arbeitsgemeinſchaft des Kbaelbandels einzutreten. 1 euer nderung der Ausführungsverordnung zu dem r G 0 euteſetz ſollen im Laufe des Oktober im Beiſein iter e nit gen des Reichswirtſchaftsminiſteriums Beſprech⸗ ben ntereſſenten in Baden ſtattfinden. en e ber Furde ferner das Erſuchen des Badiſchen Bau⸗ „ bah 1 kutterhöhung des Anteils am Geſellſchaftskapital re da ung Handelskammer Konſtanz), die Vorberei⸗ g udelskammerwahlen, ſowie Beamtenangelegean⸗ Kurnen, Spiel und Sport. dine N Der Deutſche Ski⸗Verband, zen 9.8 Rechner Wunderlich zuſammengeſtellte Liſle „E. V. angehörenden Verbände und Vereine lie! Danach zählt der D. S. V. 369 Vereine mit edern. Davon hat der Allgäuer Ski⸗Verband band(Midereine mit 1298 Mitgliedern, der Bayr. arzer Skirnchen) 41 Vereine und 3086 Mitglieder, der 1 klub(Zellerfeld) 30 Vereine und 1481 Mit⸗ u Gers b ab verbunden iſt, 9 Vereine und 761 Mitglie⸗ 100 Mit iſche Schneeſchuhbund(Stuttgart) 93 Vereine keine er der Skiklub Sauerland(Arnsberg) Kim) 11 1939 Mitglieder, der Skiklub Schwarzwald ach Vereine und 1799 Mitglieder, der Skiver⸗ Dresden) 55 Vereine und 2745 Mitglieder, Winterſportverband(Suhl) mit 46 Vereinen 8 edern, der Verband mitteldeutſcher Skiver⸗ rt a. M.) 6 Vereine mit 382 Mitgliedern. es 29 Einzelvereine mit 2334 Mitgliedern. 2 Ehrenmitgliedern) gibt es nach V. nicht. Auch den beſtehenden Ein⸗ chluß zu einem neuen Unterverband In die Liſte ſind nur die zahlenden . n 5 n Tageszeitung“ wird geſchrieben: „Pole Einwanderer, ſpeziell der Kaufmann, 0 7 Mir. ſo viele Menſchen Brot iſt, werde ich gage einige finden“. Wer aber ohne größeres em wir mit nur 200 Peſos bar, in Buenos⸗ 1 unte iſt als Kaufmann ohne feſten Kontrakt Aer algterzugehen oder muß als ab Schuhputzer Wer als ehen N 7 0. um 18 Ne Fes ale * n 1 Utding welch un uc St 3 N 15 7 hen N 1 Nor ga vie ö intel 0 5 a d ebnmeſe e ct zienbeſitz, 95 ſi Iten de eh 8 F ad das iſt 10 180 kei A2 pe Peſos, Stiefel 1823 Peſos; beſte 0. Ein ſos, Strümpfe(dünne) das Paar 1—2%¼ 050 gnöbliertes Zimmer außerhalb der Stadt 10 ies zu haben; mit Koſt beträgt der f Spiertel 130— 180 Peſos; in den Vor⸗ w mi eſos⸗ Dafür, daß es außerhalb bil⸗ enn die hohen Koſten der Bahn hinzu ⸗ eſo etwa 23 Mk. augenblicklich wert eſo mit 23 multiplizieren, um einen g 18 hältniſſen zu bekommen, wenn man 1. 5 einwechſeln will. Hat einer alſo net zaſſe bon Ferfügung und hat er die Ueber⸗ Reben on Amſterdam mit rund 600 Peſos lein⸗ g haben) bezahlt, ſo bleiben ihm 400 7 hen geht es denen, die vor dem Krieg dach idem R Jind, wie faſt allen Deutſchen recht . ger ſpan eiſedampfer ſtrömen aber Haufen von tan cher Eichen jungen Kaufleuten ins Land, die b flicnerung wie wir ſeufzen und ihrem ie meißt wollen. Das ſind die Mikkon⸗ 4000 zalle Verwandte uſw. hier haben. 000 Italiener und 500000 Spanier 2 15 im Land. en und Köchinnen ſcheinen auch hier Lerſchwunden zu a. Sie werden Scharen geſucht uu 5060 Peſos beit 3 1 leſiſche Skiverband, der z. Zt. in der Umbil⸗ A en nur Fein mech jlter⸗ vor allem Elektrotechniker und Automobilkechmtiker bei 5 Ausſicht auf Arbeit hab der Rieſenentwicklung, die das Auto hier genommen hat, ferner Schloſſer, Tiſchler, Wagenbauen und ver⸗ wandte Fächer. Ihr Lohn ſchwanzt zwiſchen g Peſos täglich. Alſo ein guter Lohn.. 5 3 78787 ſtörend für den Erwerbſuchenden ist, das iſt Zunahme der Streiks auch hier. Die amtlichen Stakiſtiken 3 zan, daß die Streiks im Jahr 1919 gegenüber denen 1918 um 87 Prozent zugenommen haben. Es waren 367 Streiks im Jahr 1919, woran 308 967 Per⸗ onen beteiligt waren. Dazu kommt der blutige Auf⸗ ſtand vom 9. bis 16. Januar 1919 in Buenos⸗Aires, bei dem zwiſchen 700 und 1000 Arbeiter von den Polizei erſchoſſen wurden, ſei es in Straßenkämpfen, ei es auf den Barrikaden. ee ee e Das Entgegenkommen gegenüber den deutſchen Han d⸗ werkern iſt freundlich von ſeiten der einheimiſchen Bevölkerung. Der Deutſche iſt hier durchaus willkom⸗ nen Argentinien nimmt den deutſchen Auswanderer lieber als jeden anderen auf. Ich fragte verſchiedene Poli⸗ ziſten in bezug auf ihre Erfahrungen.„Es iſt eigent⸗ lich ſehr ſelten, daß wir mit deutſchen Arreſtanten zu tun haben. Die Deutſchen ſind ruhige, diſziplinierte Leute, 1 aber die Andern a 75 5 Der deutſche Arzt hat die größten Schwierigkeiten. Er iſt ſozuſagen exiſtenzlos, wenn er ankommt. Die Geſetze verlangen von einem deutſchen einwandernden Arzt, daß er hier ſeine Prüfungen macht in ſpaniſcher Sprache. Dafür muß er eine Gebühr von 1000 Peſos d. h. 23000 Mark nach deutſchem Geld bezahlen. Läßt man ihn durchfallen, ſo iſt das Geld weg. Nur an ganz abgelegenen Plätzen des Innern, wo kein argentini⸗ ſcher Arzt iſt, oder keiner Luſt hat hinzugehen, kann er raktizieren. Ein deutſcher älterer Arzt, der vor einigen Wochen in Unkenntnis der Vorſchriften hier ankam, mußte mit ſeinem Sohn gleich heimkehren, weil er keine Exiſtenz⸗ möglichkeit. Er war um 50000 Mk. ärmer, als er⸗ in Deutſchland wieder ankam. 1 Advokaten gibt es hier ſo viele, daß man die Straße damit pflaſtern kann; auch ſie ſind ſchweren Bedingungen unterworfen. Etwas beſſer ſind die Aus⸗ ſichten für Techniker und Chemiker. Sie werden hin und wieder in den Zeitungen geſucht, aber viel⸗ fach verlangt man von ihnen eine gewiſſe kaufmänniſche Schulung. Maurer haben gar keine Ausſicht. Das ganze Gewerbe liegt in Händen der Italiener, die ſo ar⸗ beiten, daß kein deutſcher Maurer dabei exiſtieren kann. „Friſeuren geht es ebenſo. Das Gewerbe iſt Monopol der Spanier und Italiener. Schuhmacher ſind hier in beſten Qualitäten vertreten. Und bei der Vorliebe für gutes Schuhwerk iſt es kein Wunder, daß die Schuh⸗ macher hier durchweg auf allererſter Stufe ſtehen müſ⸗ ſen. Dieſes Handwerk iſt Monopol der Spanier, Argen⸗ tinier und Italiener. Etwas beſſere Ausſichten haben gut arbeitende Schneider und gute tüchtige Schmie⸗ de, beſonders Landſchmiede. 75 Ich will dies Kapitel der Arbeitſuchenden ſchließen mit der Mahnung, wenn eben möglich, nie ohne feſten Vertrag hinauszugehen. Vor allem ſollte ſich keine Frau, kein Mädchen allein hierherwagen, ohne von zuver⸗ läſſigen Bekannten oder Verwandten in Empfang genom⸗ men zu werden. Man wende ſich, falls ein junges Mädchen hierher will, an den Verein zum Schutze der deutſchen Einwanderer: Calle San⸗Martin 450, Buenos⸗ Airs. e Benne Bermiſchtes. Unglücksfälle abſonderlicher Art. Aus Innsbruck wird berichtet: In einem Orte des Untertuntales(Tirol) unter⸗ hielt ſich ein Junge damit, einen Papierdrachen ſteigen zu laſſen. Anſtatt des Bindfadens benützte er ungewöhnlicher⸗ weiſe einen dünnen Draht, der mit einer Stromleitung in Berührung kam; der Strom leitete ſich ab und der Junge wurde auf der Stelle getötet.— Der Bauer Chiaſera ſtieß auf einer Alpe im Vallaria(Trentino) mit ſeinem Holz⸗ ſchlitten an eine verſtreute Handgranate. Dieſe entlud ſich und der Mann wurde von den Sprengſtücken getötet. Luftſchiffhäfen in Großſtädten, Für den Bau von Luft⸗ ſchiſſhäfen dürfte eine auf dem Dache eines Gebäudes des Central Clearig Houſe in London geplante Anlage vorbild⸗ lich werden. Die Umſchau berichtet, daß auf dieſem, im Zen⸗ trum der Stadt gelegenen Gebäude ein 360 Meter langer und 160 Meter breiter Landungsplatz errichtet werden ſoll, der zum Landen und Entladen eines Flugzeuges genügt. Die Poſt von Mancheſter, Birmingham, Paris, Brüſſel, Ko⸗ penhagen, die ein Flugzeug mit ſich führt, wird dann im Zen⸗ trum von London eintreffen und bereits eine Viertelſtunde nach der Ankunft zur Beſtellung gelangen. Schmerzlicher Berluſt. Bei einer Landungsbrücke von Baſſens bei Bordeaux ſind durch ein Großfeuer große La⸗ ger von Bananen und Getreide vernichtet worden. Der 1 1 * Schaden beläuft ſich auf 4 Millionen Franken. Immer noch Mineugefahr. Der Dreimaſter„Prinzeſſin Eitel Friedrich“, der früher als Schiffsjungen⸗Schulſchiff für die deutſche Handelsmarine benutzt wurde, iſt in Dünkirchen fore worden. Er iſt auf eine treibende Mine ge⸗ ſtoßen. Ein ganzes Schiff verſchoben. In Antwerpen wurde ein engliſcher Kapitän verhaftet, der das Schiff, das er komman⸗ 1 1 und das der engliſchen Marine angehörte, verkauft hatte. Gefundene Zarendiamanten. Wie der„Newyork Herald“ aus San Franzisko meldet, ſind im Beſitz eines ruſſiſchen Heizers eines aus Wladiwoſtokl kommenden Transports 15 Diamanten, die der ruſſiſchen Kaiſerfamilie gehörten, gefun⸗ den worden. Wirbelſturm und Hochwaſſer in Südfrankreich. Ein Zy⸗ klon hat von Toulon bis Nizza ſchweren Schaden angerſch⸗ tet. Telephonſtangen wurden umgeriſſen, Dächer abgedeckt und zahlreiche Schiffe in den Häfen losgeriſſen. Die Rhone führt Hochwaſſer. Das Waſſer iſt um 2 Meter geſtiegen. Hochwaſſerkataſtrophe in Savoyen. Infolge wolkenbruch⸗ artiger Regenfälle der letzten Tage traten die Flüſſe in der Haute Mau rienne über die Ufer und zerſtörken Straßen, Fabriken und Mühlon. Bei St. Inlien de Maurienne wur⸗ den die Eiſenbahngeleiſe weggeriſſen. Der Bahnhof von St. Michel de Maurienne iſt überſchwemmt. Die Bezirke von Modane und Lens⸗de⸗Bourg ſind ſeit Freitag vollſtändig abgeſchnitten und heſitzen weder Straßen noch Telephon und Telegraph. Der Schoden wird auf rund 20 Millionen ge⸗ ſchätzt, wovon 10 Millionen allein auf die Fabrik Alais et Camargue fallen. f 5 12 75 1 * Vom Eiſenbahn⸗Perſonenverkehr. Ag!. Ollober 1920 wird die zwiſchen Baſel und Freiburg beſtehende Einſchrän⸗ kung des Nahverkehrs in den Schnellzügen aufgehoben. Vom gleichen Zeitpunkt ab werden für die Benützung der Schnell⸗ züge von Baſel ab folgende Mindeſtgebühren erhoben: für 1. Klaſſe 12 Franken; 2. Klaſſe 6 Franken; 3 Klaſſe 3 Fran⸗ ken. Die gleiche Mindeſtgebühr kommt vom 24. Oktober 1920 an auch in den Schnellzügen ab Schaffhauſen zur Er⸗ bebuna. 5 1205 0 „Stadt und Land.“ Unter dieſer Ueberſchrift bringt das„Vereinsblatt des Badiſchen Bauernvereins“ ſolgenden leſenswerten Artikel: An guten Vorſchlägen, die Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land auszugleichen, hat es bisher nicht gefehlt. Dieſe Ge⸗ gegenſätze beſtehen nun einmal und werden auch in der nächſten Zeit nicht völlig ſpurlos von der Welt verſchwinden⸗ Die Urſache liegt in der Knappheit an Lebensmitteln. Knappheit an Waren führt immer mehr zur Verteuerung derſelben. Die Verteuerung der Waren, namentlich wenn es ſich um notwendige Lebensmittel handelt, wird mehr und mehr verſchärft durch die menſchlich verſtändliche Konkur⸗ renz der einzelnen Lebensmjttelverbraucher, wie dies im Schleichhandel und zahlenmäßig in den Schleichhandelspret⸗ ſen zum Ausdruck kommt. Dies iſt auch die Erklärung da⸗ für, daß gleichzeitig in Erzeuger und Verbraucherkreiſen der Ruf ertönt nach einem neuen Verteilungsſyſtem NMa⸗ mentlich in Fachkreiſen verſprach man ſich veil von einem genoſſenſchaftlichen Verteilungsſyſtem, das den großen Vor⸗ teil bringen ſollte, daß Verbraucher und Erzeuger direkt miteinander in Beziehung treten. —— Um an die Stelle der theoretiſchen Erörterungen über die beſſere Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Stadt und Land nun endlich einmal die praktiſche Verwirklichung zu ſetzen, trat unſer Direktor im Sommer dieſes Jahres an die Konſumenten heran, wegen Gründung einer Geſellſchaft gur Förderung direkter Beziehungen zwiſchen Stadt und Land. In einer Beſprechung mit Führen der Konſum⸗ vereinsbewegung entwickelte Herr Dr. Aengenheiſter ſeinen Laie en Plan, der kurz zuſammengefaßt folgendes sagt: 5 4 Beſſere Beziehungen zwiſchen Stadt und Land, zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern herzuſtellen, gelingt in erſter Linie durch Anbahnung wirtſchaftlicher Beziehngen. Wirt⸗ ſchaftliche Beziehungen werden zweckmäßigerweiſe hergeſtellt zwiſchen den Genoſſenſchaften auf dem Land und den Ge⸗ noſſenſchaften in der Stadt. Die Produzeatengenoſſenſchaf⸗ ten ſtellen die Organiſation der Erfaſſung, die Konſumen⸗ tengenoſſenſchaften die Organiſation der Verteilung dar. Beide bilden in dieſer Hinſicht je eine Zentrale. Außerdem regelt eine gemeinſame Zentrale die Preiſe, die Lieferungs⸗ und Abſatzbedingungen. Sie verkehrt jedoch gewöhnlich nur mit den Geſellſchaftern. Die beiden Geſellſchafter— einer⸗ ſeits die Gruppe der Produzentengenoſſenſchaften und an⸗ dererſeits die Gruppe der Konſumentengenoſſenſchaften— beteiligen ſich mit gleichem Kapital und dadurch auch mit gleichen Rechten und Pflichten. Die Organiſation geſchieht in der Weiſe, daß jeder Geſellſchafter einen Geſchäftsführer ernennt. Die beiden Geſchäftsführer bilden den Vorſtand Außerdem ernennt jeder Geſellſchafter 2 bis 3 Mitglieder für den Aufſichtsrat. In der Begründung ſeiner Richtlinien wies Herr Direk⸗ tor Dr. Aengenheiſter auf die Vorteile der zu gründenden Geſellſchaft hin. Zunächſt iſt es ohne weiteres klar, daß die ſo verteilten Lebensmittel zu billigeren Preiſen in die Hände der Konſumenten kommen wie bisher. Denn es, fehlt der lange Weg des Zwiſchenhandels, es fehlen ins⸗ beſondere die Wucherer und Schieber. Die Geſellſchaften für die Verbraucher wird billiger liefern können als bisher, da er nur die Aufſchläge für Transportkoſten, Verwaltung ete. zu machen hat. Uebermäßige Gewinne irgend eines Geſellſchafters ſind deshalb unmöglich, weil der Auſſichts rat, der ſich ja aus Mitgliedern der beiden Geſellſchafterkreiſen zuſammenſetzt, als ſtändiges Kontrollorgan das Geſchäfts⸗ geſchäftsgebahren überwachen wird. Die Preisgeſtaltung liegt ebenſowenig in den Händen der Erzeuger⸗ als in den Händen der Verbraucherorganiſation, da beide die Preiſe gemeinſam feſtlegen.— Aber, ſo wird ſchließlich entgegen⸗ gehalten, das neue Syſtem bedeutet eine Schädigung des reellen Handels. So alt dieſer Vorwurf auch iſt und ſo oft er auch ſchon gemacht worden iſt, ſo iſt er doch pöllig un⸗ berechtigt. Denn wer verbietet es denn dem Einzelhändler, ſich in den Dienſt des Genoſſenſchaftsweſens zu ſtellen und ſich der neuen Wirtſchaftsform anzupaſſen? Ueberdies: Es bleibt ein großes Betätigungsfeld für den ſachkundigen und weitſchauenden Kaufmann, deſſen Dienſte auch dem neuen gefellſchaftsweſen immer willkommen ſein werden. J Tatſächlich iſt dieſe Gründung letzten Endes nur die Kon⸗ ſequenz des genoſſenſchaftlichen Gedankenss und derjenige, der glaubt,„Stand und Land“ bekämpfen zu müſſen, der möge bedenken, daß er dadurch auf der einen Seite das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen bekämpft, auf der andern Seite das ſtädtiſche Konſumsvereinsweſen und die ſonſtigen Organiſationen der Verbraucher. Beide Genoſſen⸗ ſchaftsarten ſind bisher trotz aller Anfeindungen ihren Weg gegangen und wenn ſie ihre Berechtigung hatten, ſo muß 2 wohl die neue Gemeinſchaftszentrale ihre Berechtigung aben. 5 Es iſt erfreulich feſtſtellen zu köanen, daß dem Projekt unſeres Direktors Dr. Aengenheiſter von den Konſumenten⸗ vertretern im Prinzip einmütig zugeſtimmt wurde. Auch der Vorſtand des Bauern⸗Vereins genehmigte die Richt⸗ linien, ſodaß zu Beginn des Septembers bereits an die Ausarbeitung eines Geſellſchaftsvertrages gegangen wer⸗ den konnte. Am 9. September erfolgte die Gründung der Geſellſchaft, die vom Notariat III in Freiburg bereits amt⸗ lich beglaubigt iſt. Die Geſellſchaft bildet eine G. m. b. H. unter der Firma:„Stand und Land, Geſellſchaft zur För⸗ derung direkter wirtſchaftlicher Beziehungen mit beſchränk⸗ ter Haftung“. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Freiburg. Im Intereſſe der Sache iſt es ſehr erwünſcht, daß der Gedanke auch weiterhin im badiſchen Land und darüber hin⸗ aus im Reich Fuß faſſen würde, damit man endlich aus dem Stadium der Erwägungen herauskäme und der viel⸗ beſprochene Gedanke ſich zur Wirklichkeit geſtaltet. Ohne Zweifel werden viele Schwierigkeiten zu überwiaden ſein, aber wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. Und wenn dieſer Weg auch am Anfang von dem Geröll und den Trümmern der zuſammengebrochenen Zwangswirtſchaft zu ſäubern ſein wird, für die Gründung der Geſellſchaft waren nicht nur Intereſſen von ſehr hoher wirtſchaftlicher Be⸗ deutung maßgebend, ſondern auch ſolche allgemeiner Natur, denn nur dadurch, daß Produzent und Konſument in der hier vorgeſchlagenen Weiſe zuſammenarbeiten, wird es mög⸗ lich ſein, die Gegenſätze, die nun ſeit 6 Jahren unſer Volk in Stadt und Land zerklüften, endgültig und raſch aus dem Wege zu räumen und dadurch die Gemüter zu befreien von dem Alpdruck, der nun ſchon ſo lange auf ihnen laſtet. Die Aufgaben der neuen Geſellſchaft ſind ſo groß und von ſo einſchneidender Wirkung auf unſer geſamtes Wirtſchafts⸗ leben, daß wir noch öfters darauf zurückkommen müſſen. Für heute möchten wir unſeren Leſern auf dem Lande und auch den Städtern zurufen: Der Worte ſind jetzt genug ge⸗ wechſelt, deshalb auf zur Tatl Meran 9 ilch f D Nedatien g. menü dene Ueber theoretiſche Erzr⸗ 5 7 5 iſt dieſer Plan bisher allerdings nicht hinausge⸗ tehen. 1 eee eee 2 re . faſſung des nicht ſtattgefunden habe. mit: das iſt die Kohle. müßten. nährung für zulöſenden Kriegsgeſellſchaften. Eine N. 2288 e Der hungernde Max Swinley. Heute iſt der 50. Tag, ſeit Mr. Mac Swiuley, der Lord⸗ zmajor von Cork, im Gefängnis von Brixton ſeinen Hunger⸗ reit 47 Tagen treik begonnen hat. In Cork ſelbſt hungern Ein Arbeitsdienſtjahr. Der Reichsarbeitsminiſter hat ſich Journaliſten gegen⸗ über zu der Einrichtung eines Arbeitsdienſtjahres nach bul⸗ gariſchem Muſter ſympathiſch geäußert, da dies ein Mittel ſei, um einen großen Teil der unruhigen, erwerbsloſen Ju⸗ gend von der Straße zu entfernen. Bei dieſer Auslaſſung handelte es ſich freilich nur um eine rein perſönliche Auf⸗ 5 iniſters Er teilte den Aafragern mit, daß die Allgemeinheit gar nicht zu ſeinem Geſchäftsbereich gehöre, ſondern in das Reichsarbeitsminiſterium, und daß irgend eine Unterhaltung über dieſen Gegenſtand im Reichskabinett Es mag daher dahingeſtellt ſein, ob an der Mitteflung der„B. Z.“ etwas Wahres iſt, wonach im Reichswirtſchaftsmigiſterium an einer Denkſchrft ge⸗ arbeitet werden ſoll; die rein akademiſch die Frage der Ein⸗ führug einer allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht und auch die Verſuche aufzählt und erörtert, die in anderen Ländern bisher in dieſer Richtung unternommen worden ſind. Das Blatt teilt über dieſe Denkſchrift noch folgendes Die Arbeit iſt als eine der Vorbereitungen anzuſehen für die Durchführung des großen Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ programms, das nach den Beſchlüſſen des Reichskabinetts aufgeſtellt und ſo ſchnell als möglich in Angriff genommen werden ſoll. Es handelt ſich um eine aus unſerer gegen⸗ wärtigen wirtſchaftlichen Not geborenen Idee, die etwa von folgenden Erwägungen ausgeht: Die ungeheuren Laſten der Nachkriegszeit können von uns nur getragen werden, wenn wir das Wirtſchaftsleben wieder hochbringen Mit Geld allein iſt das nicht zu erreichen, da wir wohl am Ende der Steuerſchraube angelangt ſind. Durch Steuern allein kön⸗ nen wir die Mittel nicht aufbringen, die wir für unſre eigene Wirtſchaft und für die Leiſtungen aus dem Frie⸗ densvertrage brauchen. Es gibt nur noch eine Quelle, die uns Zahlungsmittel und Mittel zum Wiederaufbau liefert, In dieſer Erkenntnis hat das Reichs⸗ kabinett einſtimmig den Sozialiſierungsbeſchluß gefaßt. Al⸗ lein die ungeheuren Mengen von Kohle, die wir brauchen, können nicht durch Einſtellung von Erwerbsloſen allein ge⸗ fördert werden, zumal es mehr als fraglich iſt, ob ein ſolches Geſetz die Zuſtimmung des Reichstages finden würde, ſon⸗ dern nur durch die Heranziehung aller brauchbaren jungen „Kräfte des Volkes, etwa im Alter von 18 bis 25 Jahren, die eine beſtimmte Zeit ausſchließlich dieſer Arbeit ſich widmen f Die auf dieſe Weiſe herangezogenen Kräfte wür⸗ den nicht allein im eigentlichen Bergbau Verwendung fin⸗ den, ſondern in allen anderen Wirtſchaftsgebieten, die dem Bergbau dienen. Die erhöhte Kohlenproduktion macht eine außerordentlich verſtärkte Lieferung von Grubenholz not⸗ wendig, ſo daß ein Teil der Arbeitsdienſtpflichtigen in der Forſtwirtſchaft gebraucht würde und der Reſt in der Land⸗ wirtſchaft, etwa auf den ſtaatlichen Domänen, intenſiver aus⸗ genutzt als durch Verpachtung an Private, die erhöhte Er⸗ 1 erhöhten Arbeiterſtand im Bergbau liefern müßten. Det Gedanke der allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht ſoll aber nicht nur mit der Sozialiſierung des Bergbaues verbunden werden, ſondern auch mit dem Gedanken der Wirtſchaftsbank, deren beſondere Aufgabe die Gewährung von Krediten an die Induſtrie iſt, da ſich die Privatbanken der Kreditgewährung in dem notwendigen Maße nicht mehr gewachſen und geneigt zeigen. Die bisherige Erwerhsloſen⸗ unterſtützung könnte nach Einführung der allgemeinen Ar⸗ zbeitsdienſtpflicht zum größten Teile der Errichtung von Wirtſchaftsbanken bezw. der Girozentralen zugeführt wer⸗ den. Dasſelbe wäre der Fall mit dem Vermögen der auf⸗ Arbeitsloſendienſt⸗ pflicht anſtelle der früheren Wehrpflicht gibt es bisher in b Igarien Sie ſieht eine einjährige Dienſtzeit für den kann und eine halbjährige Dieaſtzeit für die Frau vor. Kleines Feuilleton. begann es doch merkwürdig Swinley im Gefängnis von behandelt fragt ſich, wer ihn ernährt. gefährlich iſt. Dominicus haben ſich gegen liert. widerſtand. W weckt werden. nen zu beweiſen geklöppeltem Spitzen rand. Schnökeleien verſteckt. 0 ehrten Lehrers. erf andere Iren, dre dort wegen ihrer Bet gung an po⸗ liziſtenmorden ins Gefängnis geſetzt wurden tyrium, das ſo lange dauert, ohne zu dem erwarteten töd⸗ lichen Ausgang zu führen, erregt Verdacht. wo mindeſtens 30 Tage lang der herbiſche Hunger des Lord⸗ majors äußerſte Spannung und auch ſympathiſche Bewunde⸗ rung erweckt hatte, hat dieſes fortdauernde Heldentum un⸗ gefähr vom 35. Tage an Argwohn und Zweifel erregt. Man Swinley noch einer der elf Hungersgenoſſen an Entkräftung verſcheiden wollte, und das Publikum las nicht mehr mit dem gleichen Reſpekt wie anfangs die Bulletins, in denen täglich von dem körperlichen Verfall, dem ſicheren Tod und den„letzten Stunden“ des Lordmajors die Rede war. Schon am 19. September ſchrieb die„Sundey Times“:„Geſtern war der 38. Tag des Hungerſtreiks, den der Lordmajor Mac Es beſteht nicht der mindeſte Zweifel daran, daß weder die Regierung noch irgend ein Mitglied des Gefängnisperſonals ihm Nahrung geben. Man behauptet, daß die ihn beſuchenden Perſonen, Prieſter und Verwandte, ſeine Frau inbegriffen, ihm genug Nahrungs⸗ mittel zuführen, um ihn am Leben zu erhalten. nicht vergeſſen werden, daß man ſchon vor vierzehn Tagen erklärte, er liege im Sterben.“ daß den„Hungerrekord“ bisher der berühmte Oektar Tan⸗ ner erzielt hatte; er hatte 40 Tage gehungert. fragt das zweifelſüchtige Blatt. Mr. Mac Swinley und elf andere Perſonen, ohne jede Vorbereitung und ohne Er⸗ ziehung zur Hungerkunſt, den Doktor Tanner übertreffen können? Allerdings, wenn die Hungernden heimlich ernährt werden, ſo müßte die engliſche Regierung doch eigentlich in der Lage ſein, das entweder durch genaue Beobachtung feſt⸗ ſtellen oder verhindern zu laſſen. e Intereſſe an einer ſolchen Entlarvung des iriſchen Mär⸗ tyrers, aber ſie hat bisher weder ihn noch die elf anderen entlarvt. Immerhin, die Parteigenoſſen Mr. Mac Swinley erkennen, daß der täglich wachſende Argwohn ihrer Sache Der Bruder des Lordmajors und der Pater einer Erklärung gewendet, in der ſie ſagen, niemand ſtecke dem Gefangenen auch nur die geringſte Nahrung zu. Aber es iſt ganz klar, daß der arme Max Swinley jetzt an jedem Hungertage, den er überlebt, etwas von ſeinem Ruhme ver⸗ Die Volksmenge läßt ihm nur die Wahl: zu ſterben oder der Lächerlichkeit zu verfallen. Und vielleicht hat die engliſche Regierung auf das letztere gerechnet, als ſie allen Bitten und Beſchwörungen, ihn frei zu laſſen, kaltherzig * Geſchenk⸗Wert.„ Das Weſentliche bei einem Geſchenk iſt das liebevolle Eingehen auf die perſönliche Eigenart des Beſchenkten..— Ein ſelbſthergeſchenktes Geſchenk iſt das Wervollſte: verrät Mühe. Sorgfalt, freundliches Gedenken. Wo es nicht angeht, das Ganze neu zu ſchaffen, kann durch eine kleine Zutat der liebenswürdigſte Eindruck er⸗ Einem Buch— das allerdings ſchon durch ſeinen Inhalt deutlich genug von Verſtändnis für den Be⸗ ſchenkten reden kann— wird vielleicht ein geſticktes oder gemaltes Leſenszeichen beigegeben; iſt es ein Werk, von dem man vorausſetzt, daß es ſehr oft geleſen wird, ſo wird man für den Einband eine ſchützende, ſeidene Hülle mit Sorgfalt fertigen— eine Gelegenheit, Feingefühl und Kön⸗ Man ſchenkt der Freundin ſchöne Taſchentücher mit hand⸗ Freude wird ſie haben, wenn ſie entdeckt, daß ihr Namenszug eingeſtickt iſt, in allerhand ö Sie wird der Freundin dankbar ö gedenken, die ſo ſchalkhaft in feiner Weißſtickerei um den Namenzug allerhand figürliche Die Weinblätter und Trauben erinnern an den farbigen Herbſt am Rhein, den ſie beide dort verlebten; das Tüch⸗ lein mit dem krauſen Ornament iſt das indiskreteſte, es wiederholt immer den Buchſtaben„D“ in hundert Ver⸗ ſchlingungen— der Name des einſtmals ſchwärmeriſch ver⸗ Ein Stückchen Seele ſind die kleinen. be⸗ Ein Mar⸗ In England, ſeektt 3. zu finden, daß weder Max — heit:„Nicht Cock durchführt. Alle Welt . Es darf Das Blatt erinnerte daran, ſchule iſt jetzt Wie ſollten, Iffckteff Tücher geworden,= die ganze frörſche hat ſich in den vielen Stichen gefangen Irgend etwas Lebendiges: ſeeliſche Wärme beim Geſchenk immer ſpüren. Deshalb erfreuen die blumengefüllten Vaſen die uns als Ausdruek neigung geſchenkt werden. Die Art des Einpackens kann ſehr perſönlich ſeng kleines Geſchenk, das durch die Poſt verſchickt wire man in eine bemalte Pappſchatel. 5 hineinmalen! Und die farbig belebte Schachtel, die, freundlicher Müh ſpricht verrät eine wichtige, klein freundlicher Zuneigung!l“ Wo die Freudigkeit beim Schenken fehlt, da verſehg Geſchenk ſeinen Zweck. 1 eine ausdrucksvolle Sprache, eine feine Brücke zwi Seelen, von denen in der Gabe die eine der ander Perſönlichſte gibt Aus einem reichilluſtrierten Auguſt⸗Heft der xander Koch herausgegebenen Darmſtädter„Sti Spitzen⸗Rundſchau“. 100 Der erſte weibliche Profeſſor an einer Kundgewer Zum erſten weiblichen Profeſſor an einer Fräulein Laura Eberhardt an der e gh Kunſtgewerbeſchule in der Klaſſe für künſtleriſche 9 arbeit ernannt worden.. woll Blumen ſind lebendig Was kann man Geldeswert ſondern verſchenken, ſchenken, Bel Anſelme rte che e Das Geſchenk iſt ein za„ s 8 e pon! ickerel Kun St Sie hätte ein großes abgeſehen. die unfrommen Gerüchte in N führen. mit Lebens⸗ es Grund der Bezüglichkeiten einſtickte. Zur Kartoffelverſorgung. Nach der Verordnung der Reichsregierung toffeln vom 24 Auguſt 1920 wird von einer 0 der Herbſtkartoffelernte für die öffentliche Bewirn Soweit nicht die Verbraucher die beim Landwirt ſelbſt einkaufen, liegt es nunm Handel und den Genoſſenſchaften ob, die Karte vor dem Kriege zu beſchaffen und der Bevölker Höchſtpreiſe für Kartoffeln ſind nun feſtgeſetzt; es macht ſich jedoch nach wie vor en Preiſe fordert oder ſich oder einen andern gewöhen r verſprechen läßt, die unter Berückſichtigung 0 Verhältniſſe einen übermäßigen Gewinn erhalten. Zum Handeln mit Kartoff In iſt Erlaubnis der Verordnung vom 24. Juni 1916 über verſagt bezw. zurückgenommen werden, wenn ſich unzuverläſſig erweiſt oder wenn Bedenken ſchaftlicher Art der Erteilung entgegenſtehen. ſolches Bedenken 0 zu vieler Händler beim Kartoffeleinkauf zu bett dadurch leicht eine Preisſteigerung eintritt. Um dieſes Hinausſtrömen zahlloſer Großverbraucher auf das Land zu verhinder und 4. November 1915 über die Errichtung prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung Verſandgenehmigung(Abſtempelung der den waggonweiſen Verſand von Kartoffeln ſchäftsſtelle der badiſchen Kartoffelverſorgung heim beibehalten worden. Dieſe Genehmigung landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und 10 und ſolchen zum Großhandel mit Kartoffeln f Händler erteilt, die ſich verpflichten, die Karle zu einem übermäßigen Preiſe einzukaufen und weiteren Vorausſetzung, daß dabei keine ung die Eiſenbahn belaſtenden Gegentransporte von vorgenommen werden. 1 übe ran Here ſtrafbe det den und Futtermitteln notwendig. der f iſt insbeſondere auch das 95 50 5 die the e Bundes ratsverordnung vom 25. Amtliche Bekanntmachungen Gingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 Hund, Schnauzer, männlich, grau, bei Wilhelm Röſch, Wirt, Lutherſtr. 11. 8 1 Hund, junger Dobermann, Kreuzung mit Wolf, männlich, trägt Lederhalsband, ſchwarz, an der Bruſt weißer Fleck, bei Michael Poffe, Frieſen⸗ heimer Inſel, Kammerſchleuſe. 1 Hund, Wolf, männlich, ſchwarzgrau, bei Heinrich Gottſchall, Altripperſtr. 22. 1 Hund, Wolf, männlich, hellgrau, bei Stefan Löffelmann, Neckarau, Schmidtgaſſe 9. 1 Hund, Rüde, männlich. Ahergran und gelbe Füße, bei Fritz Häßlein, Hans-Automat D 1. 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarz und gelb, bei Eliſe 9010 Rheinau, Ziethenſtr. 54. 1 Hund, Schnauzer, Rüde, dunkelgrau, glatt⸗ en bei Alois Berlinghof, Friedrichsfeld, abrikſtr. 49. 1 Hund, Zwergſpitzer, männlich, ſchwarz mit weißer Schnauze, bei Margaretha Ziegler, Hallen⸗ buckel Rheinau Nr. 3. 1 Hund, Zwergſpitzer, weiblich, ſchwarz, bei Georg Ausmann, Pflügersgrundſtr. 5. 1 Hund, Rehpinſcher, weiblich, hellbraun, bei Roſa Leithner, Lenauſtr. 57. 1 Hund, Schnauzer(Baſtard) männlich, 6 Monate alt, grau, bei Zahlmeiſter Fr. Stolte, Rheinvillenſtr. 17. 1 Hund, Wolf, männlich, ſchwarzgrau, bei Auguſt Boger,] 3, 13. 1 Hund, Spitzer, weiblich, ſchwarz, bei Heinrich Louis, Stockhornſtr. 19. 1 Hund, Wolfshund, männlich, ſchwarzgrau, 8 28 1 eee und, nauzer, männlich, weiß, bei Jako Blötſcher, Lindenhofſtr. 29. 1 Hund, Wolf, männlich, ſchwarzgrau, bei Franz Ludwig, G 5, Nr. 17 bei Eggers. 1 Hund, Dobermann, Rüde, Ben braune Füße, bei Chriſtian Küſtner, T 5, Nr. 5. 1 Hund, Rottweiler, männlich, ſchwarz, gelbe Füße, bei Michael Meyer, Elfenſtr. 38. 1 Hund, Pinſcher, Rüde, ſchwarzgrau, bei Karl Jaguſta, Viehhofſtr. 11. 1 Hund, Boxer, weiblich, hellgelb, bei Ludwig ee eckelſtr. 2, lich sch 8 1 und, Spitzer, männlich, ſchwarz, bei Pau Kellenberg, Seilerſtr. 22. ö 8 1 Hund, Dogge männlich, gelb mit 4 weißen Pfoten, bei Georg Matzke, Julius Jollyſtr. 8. 1 Hund, Schnauzer, männlich, grau, bei Albert Holch, N Reihe 11 Nr. 31. 3 Nett ottweiler, männlich, ſchwarz und weiß gefleckt an der Bruſt, bei Karl Laug, Rhein⸗ häuferſtr. 88. 1 Hund, Dogge, männlich, tigerfarbig, Friedrich Schönjahn, Kaſerne Bau 8. 1 Hund, Dobermann, männlich, ſchwarzbraun mit weißen Vorderfüßen und Bruſt, bei Chriſtof Müller, Sonnenſtr. 11. a Mannheim, den 30. September 1920. Bad. Bezirksamt— Polizeidire Abt. VI bei Verordnung über Kartoffeln. Auf Grund der§8 12 ff der Bekannt machung des Reichskanzlers über die Errichtung von Preis⸗ prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. September 1915 in der Faſſung vom 4. No⸗ vember 1915, 5. Juni und 6. Juli 1916(Reichs⸗ Geſetzblatt Seite 607 und 728, 1916 Seite 439 und 678) und des§ 6 der Verordnung des Bundesrats über die Kartoffelverſorgung vom 18. Juli 1918 (Reichs⸗Geſetzblatt Seite 738) wird mit ſofortiger Wirkung verordnet: 5 8 1. Die Geſchäfte der Landesvermittlungsſtelle (der bisherigen bad. Kartoffelverſorgung) werden der Landesgetreideſtelle übertragen. Dieſer iſt als Geſchäftsabteilung die bei dem Einkauf N Städte G. m. b. H. in Liquidation in Mannheim errichtete„Geſchäftsſtelle der Badiſchen Kartoffelverſorgung“ beigegeben. Die Geſchäftsſtelle der Badiſchen Kartoffel⸗ verſorgung hat ihre Aufgabe nach den Weiſungen der Landesgetreideſtelle* Der waggonweiſe Verſand von Kartoffeln iſt nur einem von der Geſchäftsſtelle der Badiſchen Kartoffelverſorgung abgeſtempelten Frachtbrief zu⸗ läſſig. Dieſer wird nur erteilt a. an landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften und Lagerhäuſer, b. an Händler, denen Erlaubnis zum Groß- handel mit Kartoffeln erteilt iſt, unter der Vorausſetzung, daß die Kartoffeln nicht zu einem übermäßigen Preis eingekauft wurden und der Verſendung nicht verkehrswirtſchaftliche Bedenken entgegenſtehen(vergleiche 8 63 Abſatz 1 der Eiſenbahnverkehrsordnung). 3. Es werden aufgehoben: 1. unſere Verordnung vom 2. März 1916, Rege⸗ lung der Verſorgung mit Speiſekartoffeln betr. (Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 47), 5 unſere Verordnung vom 2. April 1918, Be⸗ örderung von Kartoffeln betreffend(Geſetz⸗ u. erordnungsblatt Seite 95), 3. unſere Verordnungen vom 11. September und 15. Oktober 1919, Kartoffelverſorgung betreffend, Geſetz⸗ u. Verordnungsblatt Seite 472 u. 517). Karlsruhe, den 20. September 1920. Miniſterium des Innern: J. V.: Witzleben. Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur 8 Kenntnis. annheim, den 28. September 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. III. Hierzu ladet freundlichſt ein Schloß wirtſchaft Morgen Vormittag chlachtfest Um ½10 Uhr Keſſelfleiſch. A. Reinhard. Eurnerbund„Jahn“ Feckenheim gegr. 1899. Einladung! Dienstag Abend 75 Uhr Riegen⸗ und Zöglingsturnen. 2 Um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher akttwen Turner und Zöglinge wird gebeten. Die Mehungsltunden der Schüler⸗ abteilung findet dieſe Woche wie folgt ſtatt: Abteilung 2 Dienstag Abend von 5— 620 Uhr. Abteilung 1 Freitag Abend von 5— 630 Uhr. Mädchen⸗ Abteilung von 530— 630 Uhr. Die Leitung. band. Kirchenchor Selonbeim. Morgen Dienstag, 5. Oktober, abends 8 Uhr beginnen im„Löwen“ mit einer Gesamt-Probe die regelmäßigen Proben wieder. Die bis⸗ herigen Mitglieder werden gebeten, vollzählig erſcheinen zu wollen. Stimmbegabte Damen und Herren, welche dem Verein beizutreten beabſichtigen, ſind herzlich willkommen. Bekanntgabe des Winterprogramms. Alle Noten mitbringen. Der Vorſtand. Schöne Läuferſchweine zu verkaufen. Näheres Mannheim, Pflügersgrundſtr. 23 ll. Trauer-Papiere Zind stets vorrätig in der Exped. ds. Blatte Plaschenweinperkaut von 15 Mk. an inkl. Steuer. Weinhandlung S. Schröder Fahrnis-Versteige Am Donnerstag, den den. Aachm. 1 Ahr beginnend, wen ee Nachlaß des Landwirts Andrech, e et d gehörigen Fahrnisgegenſtände, Vieh, landwirtſchaftlichen Geräten gh einrichtungsgegenſtänden in ni des Verſtorbenen— Ziegelſtraß n e öffentlich meiſtbietend gegen Barta ite ſteigert, wozu Steigliebhaber den. Seckenheim, 2. Oktober 1920 Schmitt, Ortsrichter. Die in der heutigen Num Bekanntmachung über die Fahent nen aus dem Nachlaß des verſtorben Seitz, findet nur auf Betreiben Friedrich Diefenbacher Eheleute 1 + Die W, einge hiermit mige J. 5 Spenglerei ue Installations- G für Hasser. elektr. Liehl, lagen in empfohlonde Hrg. Crosse Musto 11 Zleleir. Lampen und Heleus 1 1 00 Mochplalten, Mochlòpfo. Sa und te 0 f Mus führung sdmtliehet A, ſo hann, Se 75 2 15 Frledriehstr. 87. Tel 17 1 Grosser Preis Nbsch ö Sdcheuertil in echten Frledensquslitäten m weissen u. dunkl. Farbem g u. Aussuchen, p Stück 8.90, 4.0 00 Gross verbrauch. u. Händler erh. et Bürsten- Centrale 6 6, 1 1 vis-a-vis Apollo-Theater. Ansichts-Kar ten