arte piſchel dere Aisblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, lvesheim, Neckarhausen und Edingen 12.— ausſchl. Beſtellgeld.— Traurige Folgen Kohlenabkommens von Spa. 50 gen gen des uns in Spa vor zwei Monaten aufge⸗ den Kohlenapkommens fangen allmählich an, fühlbar 0 beſon Die Induſtrie nicht minder als die Behörden, Je de ders das Privatpublikum ſehen mit banger i debinter entgegen und zerbrechen ſich verzweif⸗ e Köpfe darüber, was werden ſoll, wenn ſich ler daß die uns von der Entente gnädiglich gelaſſe⸗ „ evengen katſächlich nicht ausreichen, wie das a 10 ſtlortretern in Spa von unſeren Delegierten bis ler loſigkeit gepredigt worden iſt. f Ammeſen Umſtänden müſſen die heute vom Reichs⸗ beveſar der Preſſe gemachten Mitteilungen Ent⸗ ind, orrufen, wonach die Franzoſen andauernd be⸗ bagen Sinn des Abkommens nach ihrer Weiſe aus⸗ ö heißt, die Ausführung uns noch bedeutend zu q s zeugt von echt franzöſiſchem rückſichtsloſem eine* vernehmen, daß es nicht einmal möglich 1 Klentteichmäßige Verteilung der Lieferungslaſten auf der g nf viere durchzuſetzen, woran unſeren Vertretern 00 en Gründen ſehr gelegen ſein mußte. Statt deſ⸗ kahlen man ſich in Frankreich ausgerechnet auf die alg während man die oberſchleſiſche Kohle weniger an bed Kohle nicht Kohle wäre. Dieſer franzöſiſche kung ſeutet in der Tat eine nicht geringe Erſchwer⸗ 1 undder Ausführung unſerer Lieferungspflichten banzoſe wieder nichts auferlegt wird. Daß übrigens elch 2 die Menge der zu liefernden Kokskohlen beben och um 100 000 Tonnen eigenmächtig herauf⸗ eben ohne daß wir etwas dagegen machen konnten, me inder bemerkt. ß der auß aber auch wahrheitsgemäß geſagt wer⸗ 5 Wbelleſe Ausfall der bisher pflichtgemäß an die En⸗ 6 eite en Kohlenmengen in ſeiner erſchütternden . der n0 nicht ſo ſehr in die Erſcheinung getreten iſt, b J. r Art eine Menge minderwertiges Brennmate⸗ de beſitze, mit dem wir uns einſtweilen beholfen ernst de wen ung rer Lage wird erſt dann voll und ganz in die le nur ten, wenn dieejnigen Induſtrien und Be⸗ Naterbochwertige Steinkohlen, aber kein minder⸗ gen bertal, gebrauchen können, mit hren Kohlen⸗ bahn treten werden. te j n z. B., die nur gute Steinkohle verwerten 8 u Mer Auguſt nur noch mit Mühe mit den er⸗ tag reicht engen beliefert werden. Für die Schiffahrt len ten die vorhandenen Mengen hochwertiger funde li on nicht mehr aus. In Hamburg und el arg ebreits eine große Zahl Seefiſchdampfer taufnaſeohle ſtill, Ob unter dieſen Umſtänden Mecange alg hmme des Verkehrs mit Ueberſee in größe⸗ ö ben banſtalte bisher möglich ſein wird, erſcheint fraglich. ee des geen konnten m Auguſt nur noch 75 bis 80 und A e lltswertamten Kontingents geliefert werden. Die Ne Nahrinſtelln e haben ſchon Betriebseinſchränkungen und N. ben arbiet ngen vornehmen müſſen, ſogar ſolche, die 10 J wigſten elelbſt liegen, von denen man es alſo am ale an ind. Bwarten ſollte, da dieſe doch der Kohle am 1 en felbſtz den anderen induſtriellen Betriebszwei⸗ 5 verſtändlich die Nachrichten ähnlich. Dieutſchland. Die Seeoffiziere. kt. Der Verband deutſcher Seeſchiffer⸗ ne Erklärung, in der es heißt: Die von dem Abonnementspreis: Monatlich 4.— 4 mit Trägerlohn. Di.cch die Poſt bezo pro Ouartal Ghſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Dienstag, 5. Oktober 1920. Jnſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. rnſpr luß Nr. 16. Voſtſceer one 6 Adee Nr. 19819. ———— die Mehrzahl der deutſchen Kapitäne und Schiffsoffiziere mit dieſer radikalen Richtung in irgendwelcher Verbindung. Demgegenüber halten wir es für eine dringende Pflicht, vor der breiteſten Oeffentlichkeit feſtzuſtellen, daß der Ver⸗ band deutſcher Seeſchiffervereine, dem rund 2000 Schiffs⸗ offiziere angehören, das Zuſtandekommen dieſer ſeemänni⸗ ſchen Einheitsorganiſation auf das tiefſte bedauert, weil er von ihrer Schädlichkeit für die ganze deutſche Schiffahrt überzeugt iſt. 5 521 *Das preußiſche Wahlgeſetz. Berlin, 4. Okt. Das preußiſche Staatsminiſterium hat den Entwurf für das preußiſche Wahlgeſetz angenommen. Das Geſetz ſieht etwa 360 Abgeordnete vor, ſodaß auf 50 000 Wähler ein Abgeordneter entfällt. Preußen iſt in 74 kleine und 19 Verbandswahlkreiſe eingeteilt. Wie die Telegraphen⸗ ö Union erfährt, werden die Wahlen aus rein techniſchen Gründen nicht vor dem 10. Dezember ſtattfinden cöbunen. 185 Aus dem beſetzten Gebiete. Die amerikaniſche Schriftſtellerin Ray Beveridge, die ſich um das amerikaniſche Hilfswerk an deutſchen Kindern die größten Verdienſte erworben hat, bereiſt zurzeit für das Hilfswerk die Pfalz. Auf dieſer Reiſe hat ſie Beobachtungen über die fürchterlichen ſittlichen Folgen der Beſetzung durch Neger gemacht, über die ſie ſagt:„Tatſache iſt, daß 60 Proz. der Kinder, die durch die franzöſiſche Beſatzung das Licht der Welt erblicken, ſchon mit Syphilis zur Welt kommen. Tatſache iſt, daß Miſchlingskinder meiſtens die ſchlechten Eigenſchaften und Laſter beider Eltern tragen. Tatſache iſt, daß die Marokkaner ſchlimmer ſind wie die anderen Schwar⸗ zen. Tatſache iſt, daß die weißen franzöſiſchen Kolonial⸗ truppen ihre ſchwarzen wee übertrumpfen in Bru⸗ talitäten und Beſttalitäten. atſachen ſind, daß die Ge⸗ burtenzahl der Miſchlingskinder mehr und mehr zunimmt im beſetzten Gebiet und daß die Väter ihrer Kinder, ob franzöſiſche Offiziere oder franzöſiſche Neger, ſich in jedem Fall weigern, das Kind zu unterſtützen und immer auf den „Code Napoleon“ hiaweiſen, wonach die Nachforſchung nach der Vaterſchaft verboten iſt. Tatſache iſt, daß dieſe Kinder alle zur Laſt der Bevölkerung fallen. Tatſache iſt, daß ſchwarze Soldaten weiße deutſche Damen von dem deutſchen Bürgerſteig herunterweiſen und falls dieſe nicht ſofort pa⸗ rieren, ſo laſſen ſie die Kolben ihrer Gewehre auf die Füße der Damen fallen. Tatſache iſt, daß die Eltern ihre Töchetr, die Lehrer ihre Schülerinnen, die Geiſtlichen und die Po⸗ lizei die Jugend nicht beſtraſen können, wenn ſie mit Schwarzen oder Franzoſen verkehren, weil dies ſofort als Beleidigung gegen„la grande nation“ gilt. Tatſache iſt, daß die Sittenpolizei gegen Sittlichkeitsverbrechen an der Jugend nicht eingreifen darf, denn auch dieſes wäre eine „Beleidigung“ gegen die Franzoſen. Tatſache iſt, daß die kulturtragende franzöſiſche Macht eine chriſtliche Bevöl⸗ kerung terroriſieren. Tatſache iſt, daß die kulturtragende franzöſiſche Macht eine chriſtliche Bevölkerung gezwungen hat, Bordelle für wilde ſchwarze Männer einzurichten in einem friedlichen Lande, in der beſetzten Pfalz, wo bis zum Einzuge der kulturellen Eroberer ſolche Häuſer der Schande noch nicht exiſtiert haben. Tatſache iſt, daß die Not, die Ver⸗ zweiflung Hunger, Erwerbsloſigkeit und die oft ver⸗ ſprochenen großen Vorteile wegen Päſſen uſw. in den chriſtlichen Gemeinden Proſtitution hervorgerufen haben. Tatſache iſt, daß heute täglich im beſetzten Rheinland Greuel⸗ taten, wirkliche Greueltaten, paſieren, die ſelbſt die Greuel⸗ taten, die in Belgien paſiert ſein ſollen und wodurch die ganze Welt gegen Deutſchland aufgehetzt wurde und den Deutſchen als„Barbaren“ ſtempelten, nicht in Vergleich zu ziehen ſind.“ 5 8 Frankreich und Deutſchland. Baſel, 4. Okt. ihrem Pariſer Korreſpondenten nachſtehenden Bericht: Bisher ſind nur wenige Preßkommentare über den Em⸗ Die„Basler Nachrichten“ erhalten von man mit einer gewiſſen Genugtuung wahrgenommen, daß die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſich auf der Baſis des Verſailler Vertrages abwickeln ſollen, weiß, daß ſolche diplomatiſche Anſprachen immer im gegen⸗ ſeitigen Einverſtändnis verfaßt werden, und daß jedes Wort darin abgewogen iſt. Die öffentliche Meinung ſchließt dar⸗ aus, daß, obwohl die Schwierigkeiten, die ſich der Wiederauf⸗ nahme normaler Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern noch entgegenſtellen, darin erwähnt ſind, es Dr. Mayer mit aller Geſchicklichkeit und Gewandtheit, die er bis jetzt an den Tag gelegt hat, gelingen wird, eine politiſche Annähervne auf Grund der Erfüllung des Vertrages herbeizuführen. Dieſe optimiſtiſche Auffaſſung hat jedenfalls noch gester früh vorgeherrſcht. In den Abendblättern wurde dieſer erſte Eindruck etwas gedämpft, und zwar infolge eines Artikels, den Baron von Lersuer in der„Täglichen Rundſchau“ ver öffentlicht hat, und in dem er ſchreibt, daß die Deutſchen nur die Verpflichtungen auf ſich nehmen und nur das hergeben werden, was ſie wollen, und daß für ſie Genf wie Spa ann Etappen zur Generalreviſion des Verſailler Vertrages ſein können. Es iſt bedauerlich, daß man in Frankreich. wis übrigens auch in anderen Ländern die Bedeutung und die Tendenz der deutſchen Zeitungen nicht genau kennt. Es iſt unmöglich, die Tragweite derartiger Aeußerungen richtig einzuſchätzen. Möglicherweiſe ſteht ja dieſe nackte und bru⸗ tale Aeußerung vereinzelt da, es iſt aber klar, daß Aus- laſſungen, die in ſo kraſſem Widerſpruch zu den offistellen Meldungen ſtehen und dabei in einem ſo ungeſchickten Mo⸗ mente fallen, viel verderben können. Das große Publikum kann ſolche Dokumente nicht auf ihren Wert hin prüfer ens regt ſich darüber mehr als nötig wäre auf. Ausland. Selbſtbeſtimmungsrecht. Klagenfurt, 4. Okt. Die Jugoſlaven rücken längs des Karawankenkammes vor. An der Oſtgrenze des Kärtuner⸗ Abſtimmungsgebietes trafen Truppen in der Stärke mehre⸗ rer Regimenter zuſammen. Hier iſt auch Artillerie konzen⸗ triert. Der Zweck der bisherigen jugoſeaviſchen Operatio⸗ nen iſt zweifellos der, in das Gebiet einzumarſchieren und die Alliierten por eine vollzogene Tatſache zu ſtellen, wenn die Volksabſtimmung am 10. Oktober für Jugoſlavien un⸗ günſtig ausfällt* 1585 „ Polniſcher Heeres bericht. l Warſchau, 4. Okt.(Amtlicher polniſcher Heeresbericht vom 1. Oktober.) Im Nordoſten von Grodno erreichten unſere Abteilungen, ohne Fühlung mit dem Feinde zu ha⸗ ben, die Linie des Fluſſes Ula. Die Verfolgung der in den Kämpfen bei Lida aufgeriebenen bolſchewiſtiſchen Diviſionen entwickelt ſich weiterhin ſehr günſtig. Am 30. Sept. erreichte die Gruppe des Oberſten Demba⸗Biernacki Nowo⸗Grodek. Die Beute der zweiten Armee beträgt vom 29. bis 30. Sep⸗ tember 25 000 Gefangene und 100 Geſchütze. Bei Barano⸗ witſchi machten Poſener Abteilungen tauſend Gefangene und erbeuteten 36 Maſchinengewehre. Südlich des Pripjet iſt die Lage unverändert. In der Gegend von Suwalki und Seiny unterblieben jede feindſeligen Aktionen auf gemein⸗ ſame Vereinbarung hin.: D'Annunzios Münzen. N Mailand, 4. Okt. Nachrichten aus Rom beſagen, daß d'Annunzio die Prägung von Silbermünzen zu 1 und 2 Lire und Kupfermünzen von 15 bis 50 Centeſimi in einem Betrage von 2 Millionen anordnete. Wirtſchaftspolitik. Die überflüſſige Zwangs wirtſchaft. Berlin, 4. Oktober. fal apitäne und Offiziere der Handesma⸗ pfang der fremden Geſandten im Clyſee und namentlich a1 0 rh lauf C We 5 1115 eee ee 255 ene dee eee für 1 5 5 ice N 5 1 4 5 0 eutſchen Geſandten. Dr. Mayer, erſchienen. Immerhin bat und Schmalz kann man eine umgetaufte Kriegsgeſe r der Vermutung Anlaß gegeben, als ſtände i f nennen. für die keine ſachliche Notwendigkeit beſtehe, und di 15 e Tochter des Miniſters. a dr oman Ude verboten) Ernſt Georgy. . rre bert cht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. den dud 5 den Nähe in dem weichen Großmutterſtuhle nden ſie ſeuund ſchluchzte wild. Die Freundin einte gütf rich koſend über den geneigten Kopf en d Herz ig:, Weine dich aus und dann ſchütte „kein aus!—. 5— 5 mir und ge⸗ Ich fühlte wohl, daß du mit weinen am Ende warſt. Hier kannſt du rück⸗ ing B. Das erleichtert!“ 2 den alten geſchnitzten Anrichteſchrank, ündte, entnahm halte der verſtorbenen Eltern ſeſich und den ihm Teller, Beſteck, Löffel und bern en eckte neben ihrem Platze für den un⸗ beige neben denwei Vaſen mit goldgelben März⸗ 05 — 0 „ 7 7 40 be d* 0* Ala blickte Dorothea nach dem Fenſterplatze ſndeinen Jas verzweifelte Weinen leiſer wurde, tv in. heran, ſetzte ſich zu der anderen d. N nen Ten eigenen ruhigen, doch jetzt ſehr a lte d. Wb 5 draußen hat doch noch ein ganzes ſabeit eſuchern denn ſie ſetzt ihren Stolz darein, dorzuſ ſtets eine tadelloſe und reichliche hat en. So haſt du alſo genügend gegeben; handelt es ſich um Wie⸗ 1 1 8 esl ſtachen dem dunkeln Tannengrün einiger e 0 ab. on dem blendenden Weiß des Tiſch⸗ Gertrud ſchüttelte hefrig den Kopf.„Ja und nein!——— Mein Vater hat mich geſchlagen,] tig din, die nicht beruhigt werden ſollte, die ſich gänzlich im Rechte fühlte. Dora— Die Lauſchende war ſo erſchreckt, daß ſie ſich plötz⸗ lich ſteif aufrichtete.„Was—— dein Vater—— 805— aber Trude!“ Sie glaubte, ſich verhört zu aben. „Geohrfeigt hat er mich! Wie ein unartiges Kind!“ brauſte dieſe auf, und nun war der Strom entfeſſelt. Ohne Pauſe, mit fliegendem Atem er⸗ zählte ſie die Erlebniſſe des Vormittags. Die Rück⸗ erinnerung überwältigte ſie derart, daß ſie aufſprin⸗ gend im Zimmer hin⸗ und herlief. Die ernſte Lehrerin hörte wie erſtarrt zu. Sie kannte den Umgangston im Meinhardſchen Hauſe. Sie ſchätzte und verehrte den hohen Beamten, deſſen Geiſt und Pflichttreue ſprichwörtlich, deſſen Formen tadellos waren. So wenig ſie mit ſeinen Anſichten übereinſtimmte, ſo unzeitgemäß ihr vieles in ſeiner Lebensauffaſſung und-führung dünkte, war er ihr immer als Vorbild jener Ritterlichkeit erſchienen, die faſt romanhaft ſchön war. Und dieſer Kavalier der alten Schule ſollte die erwachſene Tochter geſchlagen haben? Ihre Gedanken arbeiteten. Er— mußte überreizt, überarbeitet und vielleicht krank geweſen ſein, wenn er ſich derart hatte vergeſſen können! Und Gertrud? Kindesliebe überſchritten haben, wenn Exzellenz ſich ſo hatte hinreißen laſſen.—— In dieſem Sinne ſprach und fragte ſie, verſuchte ſie, zu beruhigen, zu mildern und zu verſöhnen. g 1 Gertrud Meinhard plötzlich ruhi ſie:„Es iſt entſchieden! los. Ich kann die Roheit meines Vaters nicht ver⸗ zeihen, auch nicht die Art, wie beide Eltern über Georg ſprachen!— Es gibt kein Zurück mehr. Ich werde einen Beruf ſuchen müſſen, der mich ernährt. Da du mich aber ſo wenig verſtehſt, werde ich mir eine Penſion ſuchen.“ ihea an. Suppe auf. mit ſanfter Gewalt, dem Eſſen zuzuſprechen, obgleich dieſer ganz ohne Eßluſt war und ſich zu jedem Biſſen zwingen mußte. Sofa, deckte ſie warm zu und war erfreut, als dieſe 0 endlich, v 5 ü ü ſt i e ee ee eee eiche. der gehabten Aufregung übermüdet, feſ In dieſer halben Stunde verlor ſie dadurch den rich⸗ en Anſchluß an die aufgerührte Seele der Freun⸗ Nach einer heftigen Auseinanderſetzung wurde Verſtockt erklärte Dei erſuche ſind zweck⸗ Ihre Augen blitzten Doro⸗ Dieſe ſchaute in das ſchöne Geſicht der verwöhn⸗ ten, unerfahrenen Haustochter und Dame der Geſell⸗ ſchaft und ſeufzte. Lebenskampfe gewachſen man ihr Zeit laſſen. ſelbſtverſtändlich bei mir, bis du etwas Paſſendes gefunden haſt. Ich laſſe dich in keinem Falle fort!“ Würde das zarte Mädchen dem ſein? Vorläufig mußte So ſagte ſie nur:„Du bleibſt Sehr zur richtigen Zeit trug Frau Stoebs die Dorothea Neumann zwang ihren Gaſt Dann bettete ſie Gertrud auf dem Sie ſelbſt entſagte für heute dem Nachmittags⸗ ſchlaf und warf in aller Eile folgenden Brief auf das Papier. Fortſetzung folgt. 5 Bie uk den Zweck hat, Beamte zu beſchäftigen. Eine harp⸗ amtliche Veröffentlichung ſucht ſowohl das Weiterbeſtehen der Reichsfettſtelle wie dieſe sneuen Ueberwachungsaus⸗ ſchuſſes zu rechtfertigen. Die Reichsfettſtelle ſei notwendig wegen der Verteilung der weitergewährten fünfzig Gramm Speiſefett und der Ueberwachungsausſchuß müſſe den freien Handel kontrollieren, ſoweit er den dieſe 50 Gramm über⸗ ſteigenden Bedarf deckt. Was dieſe Erklärung eigentlich ſoll, ſchreibt die Morgenpoſt, iſt uns unverſtändlich. Wir halten eine Bewirtſchaftung, die Arzneimengen von 220 oder 50 Gramm Fett verteilt, für die überflüſſigſte Einrichtung, die ſich denken läßt, denn der Fettverbrauch jedes einzelnen geht über dieſe Mengen weit hinaus, ja, ſolche geringe Men⸗ gen haben eine ausſchlaggebende Bedeutung überhaupt nicht und begünſtigen nur den Schleichhandel. An der Fettver⸗ ſorgung würde ſich gar nichts ändern, wenn dieſe Winzig⸗ keiten nun auch dem freien Handel überlaſſen würden, ja, wir würden beſſeres Fett ſchneller und regelmäßiger bekom⸗ men und die erheblichen Koſten ſparen, die uns alle dieſe Kriegsgeſellſchaften und Ueberwachungsausſchüſſe, koſten. Die Aufhebung der Leimbewirtſchaftung iſt nun endlich be⸗ ſchloſſen. Dagegen will man an der Bewirtſchaftung des Flachſes feſthalten. Wie die dafür zuſtändige in Deutſche Flachsbau⸗Geſellſchaft umgetaufte frühere Kriegs⸗Flachsbau⸗ Geſellſchaft die Bevölkerung verſorgt, ergibt ſich daraus, daß in verſchiedenen Gegenden des Reiches noch nicht einmal der Flachs aus der Ernte 1918 abgenommen worden iſt. Und jetzt ſoll die Ernte 1920 zur Verarbeitung kommen! Glaubt man wirklich, daß ſolche Bewirtſchaftungsmethoden bei den Erzeugern die Produktionsfreudigkeit heben? Und trifft es vor allem nicht zu, daß dieſes unverſtändliche Vorgehen die Deckung des Bedarfs an Leinenwaren erſchwert und die Waren ſelbſt verteuert. Schließlich wird gemeldet, daß das Ernährungsminiſterium die Einfuhrerlaubnis für 500 000 Liter Rum und Arac im Werte von 25 Millionen Mark erteilt hat. Die eingeführte Ware ſoll gleichmäßig verteilt werden. Für das Einfuhrrecht und das Bezugsrecht ſind genaue Beſtimmungen ergangen.. Die Brotgetreide⸗ und Kartoffelverſorgung. 5 5 85 Berlin, 4. Oktober. Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft hat am Freitag eine Beſprechung mit den Ernährungsmini⸗ ſtern der Länder ſtattgefunden, bei der die gegenwärtig im Vordergrund ſtehende Frage der Ernährungswirtſchaft einer beſonderen Erörterung unterzogen wude, namentlich die Brotgetreide⸗ und die Kartoffelverſorgung. Der Wunſch nach einer Erhöhung der Brotration wurde als durchaus ſelbſtverſtändlich und berechtigt anerkannt. Zugleich wurde aber auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die Erhöhung durchzuführen. Hingegen fand die Anregung lebhafte Zu⸗ ſtimmung, die in Ausſicht geſtellte Ration des gering aus⸗ gemahlenen Kochmehls von 125 auf 150 Gramm wöchentlich 5 erhöhen. Als ein Hauptmittel für die Sicherſtellung der rotverſorgung wurde immer wieder auf eine verſtärkte Anlieferung der einheimiſchen Landwirte und eine ſchärfere Erfaſſung hingewieſen. Der Stand der Kartoffelverſorgung wurde von verſchiedenen Vertretern der Länder weſentlich günſtiger beurteilt, als es häufig in der Oeffentlichkeit ge⸗ ſchieht, und zwo führte zu einer günſtigeren Auffaſſung die Tatſache, daß die Kartoffelernte nach den einkommenden Nachrichten eine gute Mittelernte iſt, und daß durch den Be⸗ ſchluß vom 29. September eine Einigung zwiſchen den Or⸗ ganiſationen der Erzeuger ſowie der Städte und Gewerk⸗ ſchaften über die Niederhaltung der Preiſe zuſtande gekom⸗ men iſt. verſchiedenen Landesteilen wurde berichtet, daß zwiſchen Verbrauchern und Erzeugern unter Fuhrung der Provinzial⸗ und Landesbehörden ein Uebereinkommen getroffen worden ſei, wonach pro Hektar eine beſtimmte An⸗ zahl von Zentnern Kartoffeln zu einem Preiſe von 20 Mark und darunter für ſchlecht geſtellte Familien, namentlich auch für Kriegerwitwen zur Verfügung geſtellt würden. Es wurde angeregt, dieſem Beiſpiel in größerem Umfange zu folgen. In der Beſprechung mit den Milcherzeugern wurde darauf hingewieſen, daß der zur Zeit vom Reich zugeſtan⸗ r von 1,25 Mark nicht herabgeſetzt werden Tönne. 1 Eröffnung der Frankfurter Meſſe. Frankfurt, 4. Okt. Der erſte Tag der dritten Frankfur⸗ ter internationalen Meſſe hatte einen rieſigen Beſuch aufzu⸗ weiſen. Aus dem Auslande und beſonders auch aus Irland find tauſende von Einkäufer erſchienen. Das Geſchäft ließ ſich am erſten Tage in einer großen Zahl von Warenarten ſehr gut an und war im ganzen recht befriedigend. Aus Schweden ſind mehrere Hundert Einkäufer eingetroffen, fer⸗ ner iſt ein Sonderzug aus Dänemark angekündigt. Für die nächſten Tage ſind eine große Zahl weiterer Meßgäſte aus dem Auslande zu erwarten.— Die II. ordrütliche Lundtkverſnmlung des Verbande badischer Gemelnderechuer. fand Sonntag den 3. Oktober in Gernsbach im„Löwen“ ſtatt. Herr Bürgermeiſter Kaufmann⸗ Hornberg eröff⸗ nete als Vorſitzender die Verſammlung und gab der Freude Ausdruck, daß ſo viele Mitglieder der Einladung nach dem ſchönen Murgtalſtädtchen Folge geleiſtet haben. Der Stadt⸗ vertretung wurde der Dank für die gaſtfreundliche Auf⸗ nahme ausgeſprochen und der Wunſch geäußert, daß die Verhandlungen zu einem guten Ende führen möchten.— Herr Bürgermeiſter Menges begrüßte die Anweſenden namens der Stadt, die ſich in der vorgerückten Jahreszeit l ar nicht mehr im ſchönſten Lichte zeigen kann, aber Jedem herzliche Aufnahme bereiten wird. Von großer Be⸗ deutung werden die heutigen Verhandlungen ſein, da nach dem Kriege weit größere Aufgaben den Gemeinden und da⸗ mit auch den Gemeinderechnern zufallen. Er wüunſchte da⸗ her den Verhandlungen den beſten Verlauf.— Der Ver⸗ bands vorſitzende erſtattete ſonach den Tätigkeits⸗ bericht, aus dem zu entnehmen iſt, daß der Verband ſchwer unter der wirtſchaftlichen Miſere zu leiden habe. Eine Reihe von Geſetzen liegen dem Landtage vor, die die Inter⸗ eſſen des Verbandes betreffen, und ſei zu hoffen, daß die Errungenſchaften der Neuzeit Berückſichtigung finden und den Anforderungen des Verbandes Folge geleiſtet wird.— Zur regen Mitarbeit an der Verbandszeitſchrift aufkor⸗ dernd, betonte der Vorſitzende, daß die Mitglieder nicht allein materielle, ſondern auch ideale Ziele anſtrebten. Ge⸗ rade die Finanzmiſere der Gemeinden erfordere eine durch⸗ ſchlagende Vor⸗ und Ausbildung der Gemeinderechner. Der Geiſt der Gemeinſchaft und der Opferwilligkeit müſſe wie⸗ der mehr Platz greifen. Manche Winke wurden gegeben, wie die für die Gemeinden ſo notwendigen Gelder gewon⸗ nen werden könnten. So u. a. die Erhöhung der Bürger⸗ rechtsgelder, der Umſatzſteuern, Grunderwerbsſteuern, Luſt⸗ barkeitsſteuern u. a. m., die ſchon in den meiſten mittleren und größeren Gemeinden eingeführt worden ſind. Zu⸗ meiſt könne und müſſe auch der Umlagefuß erhöht werden. Ob Reich und Land den Gemeinden die zugeſicherten Be⸗ träge von der Einkommenſteuer uſw. überweiſen werde, ſei ſehr fraglich und müßte man daher ſehen, ob nicht die reichen Gemeinden zur Unterſtützung der ärmeren Gemein⸗ den herangezogen werden könnten. Alles in allem werde der Verband auch für die Folge beſtrebt ſein, im Allgemein⸗ intereſſe für Gemeinde und Staat, aber auch für die mate⸗ rielle Hebung des Standes zu ſorgen.— Während der Aus⸗ führungen war als Vertreter der Regierung Herr Geheim⸗ rat Gutbender⸗Raſtatt erſchienen, der verſicherte, daß die Beamten mit der neuen Regierung ſehr wohl zufrieden ſein dürften, da die berechtigten Forderungen ein Echo fin⸗ den und er für ſeinen Bezirk die Verſicherung geben könne, ſtets befürwortend zu arbeiten. Durch den entſetzlichen Kriea könne man aber nicht von heute auf morgen ein Pa⸗ 10 855 1. 125 75 radies ſchaffen, aber dem zähen Geiſt des deükſchen Vörkes werde es möglich ſein, allmählich wieder in die Höhe zu kommen. f Nach Dank für die Worte des Vorredners und nachdem der Tätigkeitsbericht keinen Anlaß zu Beanſtandungen ge⸗ geben hatte, wurde vom Verbands rechner Koch⸗ Weinheim der Kaſſenbericht erſtattet. Hernach hatte ſich das Ver⸗ mögen um 5500 M. erhöht, ſo daß heute die Kaſſe 14600 M. an Vermögen aufweiſt. Durch Erheben von den Sitzen wurde Dank und Entlaſtung ausgeſprochen. Einen Haupt⸗ punkt bildeten ſonach die Ausführungen des Verbandsvor⸗ ſitzenden. der über die„Gemeindeordnung“ ſprach. Der Entwurf dieſes Geſetzes entſpreche den heutigen An⸗ forderungen und garantiere den Gemeinden ihre volle Frei⸗ heit. Beſonders erfreulich ſei, daß die neue Gemeindeord⸗ nung allen Orten die gleichen Freiheiten gewähre und ein wirkſames Mittel bilde zum Wiederaufbau der Ge⸗ meinden und ſomit auch des ganzen Volkes. Durch Ge⸗ meindeſatzungen werden die Gemeinden verwaltet und nur ein gewiſſes Aufſichtsrecht ſei der Regierung verblieben. Durch Bildung von Zweckverbänden könnten zuſammen⸗ liegende Gemeinden größere Aufgaben gemeinſchaftlich er⸗ ledigen. Nur mit wenigen Einſchränkungen verbleibe den Gemeinden die volle Polizeigewalt. Das Gemeindewahl⸗ recht biete ebenfalls weſentliche Vorteile, doch ſei es ein Un⸗ ding, wenn geſetzlich Unmündige ſchon zur Wahlurne heran⸗ gzogen werden. Unbedingt müſſe das Wahlrecht mit dem Mündigkeitsrecht in Einklang gebracht werden. Rechte und Freiheiten brächten auch Pflichten und dieſe in richtigem Sinne auszuüben, ſei Notwendigkeit der Verwaltungs⸗ organe und der Bürgerſchaft. Mit Genugtuung ſei feſtzu⸗ ſtellen, daß Gemeindebeamte in einzelnen Fällen ſelbſtän⸗ dige Verwaltungspoſten übertragen erhalten und auch im Gemeinderat den Bürgermeiſtern vertreten können. Ein Mittel, den Gemeinſinn zu fördern, bilde das Recht, auch ſonſtige Mitbürger mit beſonderen Aufgaben der Gemeinde zu betrauen. Immerhin ſeien noch Aenderungen im Ent⸗ wurf nötig. ſo auch d- Beſteinung, daß Beamte, auch nebenamtlich angeſte lte. e ihre Pilichten einwand⸗ frei erfüllten, nach 10 Jahren nicht ohne weiteres entlaſſen können. Die Verbandsleitung werde auf dem Plane ſein, um die Rechte ſeiner Mitglieder in den Entwürfen wahr⸗ zunehmen. Bedenklich ſei, wenn bezüglich der Kaſſenprü⸗ fung nicht mehr die Objektivität geſichert iſt, die durch Prü⸗ ſung ſeitens der Regierung gegeben wird. Wenn die neue Gemeindeordnung neue Rechte und Freiheiten gewähre, ſo ſollten dieſe erfolgreich zum Nutzen der Gemeinde angewen⸗ det werden. Möge die neue Ordnung ein Hort der Freiheit und Sicherheit ſein und zum Wohl aller gereichen. Die in den Ausführungen gemachten Beanſtandungen, die gerade die Verbands mitglieder angehen, wurden in einer Entſchließung zuſammengefaßt, die an maß⸗ gebender Stelle mit näheren Begründungen unterbreitet wird. Herr Gemeinderechner Grampp aus Radolfzell berich⸗ tete ſonach über das Fürſorgegeſetz, deſſen Entwurf eine ſoziale Tat bedeate, aber immerhin nicht alle Erwar⸗ tungen erfülle. Eine Beſſerung weiſe das Geſetz inſofern auf, als nach 10 Jahren 35 Prozent Ruhegewalt bewilligt und nach 42 Jahren mit 75 Prozent das höchſte Ruhegehalt erreicht werden kann. Der Entwurf ſichere auch den Hinter⸗ hliebenen entſprechende Gehälter u. berückſichtige ebenſo die wirtſchaftliche Notlage derjenigen Beamten, die in früheren Jahren ſich zur Ruhe geſetzt haben. Immerhin werde der Verband auch hier die Intereſſen wahren müſſen. Herr Weiler, Direktor des Zentralverbandes, faßte die Wünſche in einem beſonderen Antrag zuſammen, der als Ergänzung zum Fürſorgegeſetz dem Landtag unterbreitet werden ſoll. Hauptſächlich komme in Betracht, daß die Ge⸗ meindebeamten mit den Reichs⸗ und Staatsbeamten gleich⸗ geſtellt werden und die Fürſorgekaſſe zur Selbſtverwaltung überlaſſen wird, ſowie die Möglichkeit gegeben iſt, die ge⸗ ſamte badiſche Gemeindebeamtenſchaft in die Fürſorgeklaſſe aufzunehmen.— Es folgte die Beſoldungsordnung, die gleichfalls in der Hauptſache eine Gleichſtellung mit den Reichs⸗ und Stgatsbegmten forderte. Das Geſetz vom Juli 1920 regele zum Teil die Gehaltsverhältniſſe, die ſich letzten Endes weſentlich nach den Leiſtungen und nach den örtlichen Verhältniſſen richten. Schwierigkeiten bietet der Umſtand, daß die Feſtſetzung der Gehälter den Gemeinden nur emp⸗ fohlen werden konnte und bei Nichterfüllung berechtigter Anſprüche der Schlichtungsausſchuß herangezogen werden mußte. Erfreulicherweiſe haben die Beamten ſeitens der Gemeinden zumeiſt das notwendige Entgegenkommen ge⸗ funden, doch werde noch viel für den Ausbau der Bezirks⸗ organiſationen zu tun ſein. Wenn in den Städten die Stellung der Rechner zumeiſt voll gewürdigt werde, iſt dies auf dem Lande nicht immer der Fall. Hier müßte zumindeſt die Gleichſtellung mit den Ratſchreibern vorgenommen werden. Die Ausbildung der Beamten müſſe aber auch vielfach verbeſſert werden und ſei die Organiſation bereits dazu übergegangen, daß das Rüſt⸗ zeug ſo gut wird, wie es bei den Stgatsbeamten der Fall iſt; dann könnten mit Nachdruck auch die gleichen Rechte ge⸗ fordert werden. Das Geſetz müſſe aber den Gemeinden wei⸗ tere Möglichkeiten laſſen, um ſolche Einnahmen zu erzielen, die den vermehrten Ausgaben, auch für zeitgemäße Beſol⸗ dung der Gemeindebeamten, entſprechen. Eine weſentliche Beſſerung der finanziellen Lage im Reiche und der Gemein⸗ den könne geſchafſen werden, wenn im Lande und von den übrigen beſitzenden Kreiſen die Einkommen auch wirklich angegeben werden. Es ſei eine Tatſache, daß wenn auf dem Lande von einzelnen Beſitzern 20000 und mehr Mark für Obſt oder Gemüſe erzielt werden, dieſe leider nicht ver⸗ ſteuert werden. Hier könnten gerade die Rechner ſelbſt mehr ſorgen und der Gemeinde aufhelfen.— Den Rahmen des Volksganzen berückſitigend, müſſe die Organiſation ein gewiſſes Syſtem in dei Gehaltsfragen einbringen und die beſtehenden Mißverhältuiſſe ausgeſchieden werden. Wenn die Beamtenſchaft geſchloſſen ihre Wünſche vorbringt, wird fie beſtimmt die gewünſchten Erfolge haben. Helfen müſſe man ſich ſelbſt, dann wird einem auch Gott helfen. Herr Bürgermeiſter Kaufmann dankte für die Aus⸗ führungen und verſicherte auch ſeinerſeits für die großen Ideen des Verbandes wirken zu wollen. Es folgte die Neufeſtſetzung der Mitgliederbeiträge mit 4, 6, bezw. 8 Mark jährlich, die ohne Weiteres genehmigt wur⸗ den.— Nach Ernennung der um den Verband verdienten Herren Fleig⸗Villingen, Wei ß⸗ Emmendingen und Rech⸗ nungsrat Bundſchuh⸗Konſtanz zu Ehrenmitglie⸗ dern, referierte Verbandsdirektor Weiler noch über verſchiedne Fragen, ſo die Einteilung der Arbeitsſtunden, des Urlaubs und der Selbſthilfe in Bezug auf gemeinſchaft⸗ lichen Einkauf von Bedarfsartikeln. Notwendig ſei auch der weitere Ausbau des Verbandsorganes. Welche gewaltige Arbeit im Zentralverband geleiſtet werden müſſe, ergebe ſich aus dem Umſatz von über 5 Millionen Mark im ver⸗ gangenen Jahre. Weiterer Ausbau der Organiſation ſei vorgeſehen und erſuchte zum Schluß der Verbandsdirektor um rege Mitarbeit— Nachdem als nächſter Ort der Landes⸗ verſammlung Weinheim beſtimmt worden war, dankte Herr Bundſchuh⸗Konſtauz für die ihm zuteil gewordene Ehrung Da die Tagesordnung ſomit erſchöpft war, konnte gegen 2 Uhr n fkthas die don. Vertretern beſuchte Verſammluag durch den Vorſitzenden mit der Mahnung ge⸗ ſchloſſen werden:„Arbeiten für Reich und Land, für die Ge⸗ meinde und für den Stand, arbeiten, damit es beſſer wird; vorwärts und aufwärts!“ Nach dem Eſſen war Spaziergang nach Schloß Eberſtein, am Abend Zuſammenkunft im„Sternen“, und Montag Be⸗ ſichtigung des Murgkraftwerkes. 0 1 0. i W. v. Müller, Gernsbach, e d ee „ 5„„ . 1* 1 7 Baden und Nack bargebie za Karlsruhe, 4. Okt. Der Kaufmann Alfo aus Kirchheim in Württemberg verkaufte m Spießgeſellen zwei Eiſenbahnwagen mit 200 Zen an einen Rechtsanwalt in Frankfurt und einen in Mannheim, die dafür 120 000 Mark Vorſchuß, Wagen enthielten Buchenlaub. Das Gericht b ber mit 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus, 6000 Gel 5 Jahren Ehrverluſt. r ell *. Mannheim, 4. Okt. Beim Spielen am Neckarufer fielen geſtern nachmittag in der Nälez Krankenhauſes die beiden 3 und 5 Jahre alten 0 hier wohnenden Oberingenieurs in den Neckar. gere der Knaben konnte von dem Fährmann Hein von hiek gerettet werden, während der ältere, ebenfalls aus dem Waſſer gezogen, trotz ſofort Wiederbelebungsverſuche nicht mehr in das Lebe ruſen werden konnte. a 1 u Mosbach, 4. Okt. Vor der hieſigen Strafta die Verhandlung gegen den Direktor des hieſigen ſchaftlichen Lagerhauſes, Hopf, wegen Bildung ichen Haufen und unbefugter Ausübung eines öffenen 0 ſtatt. Dem Angeklagten war vorgeworfen worden Arbeiterdemonſtratian am 1. Juli zum Schutz ein hauſes bewaffnete Leute nach Tauberbiſchofsh pn zu haben. Das Gericht nahm Notwehr an und Angeklagten frei.. 3 au * Radolfzell, 4. Okt. Ein Obſtaufkäufeh (Württemberg) hatte in Sipplingen Tafelobſt aner zentner 160 Mark, und Moſtobſt den Doppelze nne Mark, aufgekauft. Das Bezahlen der wucher 1 40 batte zur Folge, daß die einheimiſchen Aufkänf mehr erhalten konnten. Die Gendarmerie wo abet! Beſchlagnahme ſchreiten; der Waggon Obſt war on ſchon abgerollt. In Radolfzell konnte der Waggeh ſchlagnahmt werden. f a a Lokales. — Verlegung des Schuljahrbeginns auf den die„Badiſche Landeszeitung“ hört, bereitet das miniſterium in Ausführung des Geſetzes über rige Dauer der Grundſchule eine Verlegung de beginns für Volksſchulen und höhere Lehranſti⸗ 1. Mai 1921 vor. Die Verordnung ſoll noch v ten publiziert werden. g 565 — Kartoffelverſorgung. Das Miniſterium hat gemäß der in der Preſſe bereits bekanntge ſchließung der Erzeuger und Verbraucher in der am 30. September 1920, daß ein Erzeugerpreis 25 Mark für den Zentner Kartoffeln frei Ba angemeſſen zu betrachten iſt, die Bezirksämter 66 für weiteſte Bekanntgabe dieſer Entſchließungen tragen und die Bekanntgabe in den Gemen anlaſſen. Zur Kenntnis gelangende Preisühe ſind der Staatsanwaltſchaft ſeitens der Bezir zeigen. Der Generalſtaatsanwalt wurde ber Staatsanwaltſchaften anzuweiſen, gegen Preis gen vorzugehen. 1 — Die Aenderung der Verwaltungs gebüh Nachdem die Beſoldung der Amtsgehilfen du ſoldungsordnung ausreichend geregelt iſt, liege vor, die beſonderen Gebühren für Zuſtellung ele händigungen beizubehalten. Es ſind daher in a nächſt im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt zum, langenden Verordnung die entſprechenden der Verwaltungsgebührenordnung(88 78, Wirkung vom 1. Oktober 1922 an aufgehoben. — Der Grenzverkehr mit der Schweiz. ſtellen in Eberfingen und Untereggingen wer nen Grenzverkehr mit der Schmeiz zugelaſſen nach Mitteilung des Reichsminiſters des Junese in den als Grenzübergangsſtelle für den Ferne dem Ausland zugelaſſen. uchten —* Briefmarken nicht mit der Zunge auſſ vel Monaten werden Briefmarken als Kleingen dere ſie werden oft zwiſchen Kupfermünzen und aue zumeiſt recht beſchmutztem Papfergeld, im Ge der Weſtentaſche, unterm Uhrdeckel herumget Fingerſchweiß und Fiagerſchmutz, Grünſpan 15 1 ſchädlichen Stoffen, die leicht am Klebſtoff ie und dieſen mit Bazillen verſehen, behaftet. daher die Briefmarken mit der 5 auch nicht in der Weiſe, des ſchmutzige Finger angeſen rg lk Die Wahlen zur evang. Landesſynode. u reits mitgeteilt haben finden die Wahlen zul z Landesſynode am 7. November ſtatt. Zu ere ze N werden beſtimmt: für den 1. Wahlkreis Dekan s fenweiler, Stellvertreter: Pfarrer Kattermann e, für den 9. Wahlkreis Dekan Rapp in Karlsriheg treter: Pfarrer Weidemeier in Karlsruhe: kreis Dekan van der Floe in Pforzheim, St chenälteſter Fabrikant Gottlieb Gauß in Pfo ſtnaße 7; für den 4. Wahlkreis Dekan von, Mannheim, Stellvertreter: Pfarrer Achtnich ache für den 5 Wahlkreis Dekan Vischer in Mosal n treter: Pfarrer Fiedler in Mosbach. Die 8042 ordneten beträgt im 1., 2. und 4. Wahlkreis ſe Wahlkreis 11 und im 5. Wahlkreis 10. cher i Auswanderungsſchwindel. Mit welcetel bigkeit unter den Auswanderungswilligen ter dafür bietet eines der neueſten Siedlungsun icht ne der ein Beiſpiel. Diesmal handelt es ſich uch lungsgebiet in einem der ſüdamerikaniſchen dern— man ſtaune— in Abeſſinnien. Otto der kühne Unternehmer, wohnt in Kiel unge freundlichen Dienſte in den Zeitungen an. Mar wendet, bekommt gegen Einſendung von 5, afeich gen Plan. Kaßmann iſt großzügig: er will aum pen pon 1000 Mann anſiedeln! Und nun ko liche: die Reiſe dorthin ſoll— in ſolchen Grun Mann— in einem Fußmarſch zurückgelegt Mongte ſoll er nur dauern. Und der Lepoft Durch Sammlungen, Spenden, Verkauf von. muſikaliſchen Darbietungen ſoll er aufgebracht An hofft man, die orientaliſche Gaſtfreundſchaft ut ſo men zu können. Man ſtelle ſich vor: das enger der Deutſchen als Poſtkartenfritze, Rattenfäneſezin orgelmänner ſich durch die Lande ſcharrend h Sänger..“ Der Plan geht offenbar dard aus gläubigen Auswanderungswilligen das Gel at da zu ziehen. Das Reichs iswanderungsamt etrug Kaßmann Anzeige wegen Auswanderungsb cht Letzte Drahtnachrich (Eigener Sonderbericht.) Warſchau, 4. Okt. Wie gemeldet wird, ſo und Litauen ein Waffenſtillſtand abgeſchloſf maxkationslinie feſtgeſetzt worden ſein. 5 Mailand, 4. Okt. Am Donnerstag wur 4 nien zahlreiche terroriſtiſche Attentate beg mbe runja und Bilbao explodierten mehrere Bo wn Attentat auf einen Poliziſten in Valencia N verletzt. In Madrid griffen Gruppen vn zero die nichtorganiſierten Arbeiter an. Drei verwundet. 1 eſtu Reval, 4. Okt. Die Nachforſchungen de⸗ 0 zeibehörden haben ergeben, daß das komme gandabureau in Moskau nach Eſtland ut agenten geſandt hat, die in Eſtland einen bereiten ſollen. der auf die Einfetzung der 0 5 pee e 9 1 5 erg der if WI. n 15 9 U i die den von der eſtniſchen Polizei verhafteten Per⸗ Bol det ſich auch ein deutſcher Flieger, der den eſtni⸗ aon ubewiſten Waffen und Sprengſtoffe liefern ſollte. * 4. Okt. Der Sonderberichterſtatter der„Daily n in Theran berichtet telegraphiſch, die Bolſchewiſten of einer in Baku mit Vertretern der Regierung von det,. abgehaltenen Konferenz ihre Entſchloſſenheit duc zen geplanten Feldzug nach Perſien aufzugeben A Gaku zu räumen, das bei Aſerebidſchan verblei⸗ 5 1 Keichsdeutſcher nach Fiume. Von Fritz Simon, Dresden. (Nachdruck verboten.) ſtalieniſchen Brennergrenze wird raſch und ku⸗ igt, viel raſcher als ſolche Formalitäten in Oeſter⸗ ein, Auf der Fahrt nach Innsbruck, an den Gren⸗ Aöllrndelnen Landesteile, waren Deutſchöſterreichiſche Aereher, die für die betreffende Gegend nicht einen rlaubnisſchein hatten, kurzerhand aus dem worden. Hier machte man keine ſolche Schwie⸗ Ales Panche hatten hein Viſum ja nicht einmal einen huran kam durch. Die Italiener haben eben ein Inte⸗ barunden Fremdenverkehr in ihrem Lande wieder zu p um haben ſie auch vorgeſchlagen, den Viſumzwang emollig aufzuheben. a N 5 „ Sp üdtirol hat ſich nicht viel geändert. Die muſſchriſde herrſcht weiterhin. Unter den großen deut⸗ „ ſeahlt un ſteht klein und beſcheiden die italieniſche. 2 pier Lire und erhält dafür in Bozen ein vor⸗ ittageſſen. Freilich die Koſt iſt italieniſch, Mac⸗ armiſiano ſpielen die Hauptrolle. Aber wer enhet gram ſein? Ueberall in Südtirol lebhafteſter kent lieb. Viel Engländer, Amerikaner, Franzoſen. 1 Jahrete erſte Trikolore. Zum erſtenmal bin ich ſeit u baren in einem Lande mit dem wir im Krieg ge⸗ anteil, en, aber davon iſt nicht viel zu verſpüren. Im mit derade dem Reichs deutſchen begegnen die Ita⸗ cke Ausgeſuchteſten Lieben würdichſeit, Sie ba⸗ r deu i argen d ds nſer 5 te mit ihren eigenen, die wahrlich nicht ge⸗ And beneiden uns um unſere ſtaatsbürgerliche egiern der Tat gleicht ja die Herrſchaft der italieni⸗ ung geradezu einer Diktatur. Aber es iſt e Preſf daß ſelbſt die überaus ſtrenge Zenſur die ita⸗ ngen nicht verhindern kann, ſich in den wüſten Be⸗ er regierenden Männer zu ergehen. b s und Kommunismus ſtreiten um die Seele Volkes. Neuerdings gewinnt der Kommu⸗ m Lande immer zahlreichere Anhängerſchaft. er nd kei nde, die ſich gegen die Großgrundbeſitzer rich⸗ N ben werde Bela, Seltenheit mehr und in Sizilien is ſogar an pontagerungszuſtand verhängt worden. Oftmals mit Zuſammenſtößen der Bauern mit Carabinieri n nalünkegulärem Militär. Am ſtärlſten iſt die Be⸗ len klich in den Städten. Ihr Herd befindet ſich in en it. Mailand, wo es ſchon öfters zu Unruhen und der Wahlkampf dürfte dort von beſonde⸗ n 4 her is jedoch zeignet ſich der Kampf zwiſchen kommu⸗ 7 N 8 ben nationaliſtiſcher Bewegung ſchärfer ab als in a ein Drittel der Arbeiterſchaft bolſchewiſtiſch ten en Straßen viel gekauft. Die Sozialiſten io zn, Trieſt häufig„Demonſtrationen gegen Trieſten ſich begreiflicherweiſe die ſlawiſche Be⸗ e anſchließt. Aber gerade dieſe Demon⸗ ſlen nicht ihre. Schwäche, denn ſie kammen gegen die agen dientfernt auf, und die Regierung dürfte lak ie zahlreichen in allen Küſtenſtädten ange⸗ an des,„Aktionsausſchuß für Fiume“ ent⸗ ie edie die wirtſchaftliche Bedeutung Fiumes i eine ſcharfe Spitze gegen Amerika enthalten. in Wilſon müßten die Ohren klingen von n, die heute in Italien auf den ehemals gehäuft werden. 1 g. langſam an, des Fiume⸗Rummels müde Ida, Jatte in Italien den Wunſch, dieſe Streit acteßtn ſolange noch die Armee kriegsbereit und e ah Und die Mannſchaften der wenigen de⸗ n.„ brgänge ziehen unluſtig nach Hauſe, weil 1 75 Augenblick wieder einberufen zu werden. ich ſtark genug und wollte mit den Jugo⸗ ch machen. Aber die Entwicklung geht zu heißblütige Völkchen und bald wird ſich den mit einem Vermittlungs vorſchlag zufrie⸗ dle* ac mit i einen italieniſchen Hauptmann mich im reiſemöah, Fiume hinüberzunehmen. Denn eine willigst walichkeit gab es für mich nicht. Er tat und ſo kam ich ohne Schwierigkeiten in die s Jugoſlawiſche Hinterland liefert nichts uſtriche produzieren, ſaugt alles Trieſt chwamm auf. Sehr kriegexiſch iſt im m Abenteuer nicht; an der Jugoſlawi⸗ ie ſi gelegentlich zu Plänkeleien mit ſerbi⸗ 1 italie eigens gebildet haben, um durch Pro⸗ Trerſchärſen ichen Militärs die allgemeine Span⸗ reiben abb Aber die Regierung in Belgrad ſteht e Schwie old gegenüber. Sie hat zu vic“ kanere erigkeiten, um ſich ernſtlich in einen Krieg wickeln. Die Bevölkerung mag Lielleicht die nationale Begeiſterung in Jugs⸗ g geringer als wie in Italien; aber chickſa en Krieg vermeiden. Es iſt zweifel⸗ ſchetdal Fiumes in letzter Inſtanz die Pariſer kernden wird. unh 9. Fin mes, ſoweit ſie italieniſch iſt, iſt teeihlichen nationalen Hochſtimmung er⸗ er Weiſe immer wieder genährt wird. An ehen patrivtſſche Reduer, die kaſch einen Milſteis um ſich verſammeln; auf den Plätzen Ta Auf der Piazza grande hat 5 een der göttliche Gabriele ſelber eine ollen Terzinen gewürzten Reden an das N e Immerhin, das italie⸗ Volk gehalten deren wortreiche Traden man in der deuk⸗ ſchen Sprache überhaupt nicht wiedergeben kann. Heute liegt er fieberkrank in ſeinem Palazzo und muß das Bett hüten. Wohl die Grippe oder ſo etwas ähnliches. Am liebſten möchte er nach Italien fahren und ſich einem Spezialarzt in Be⸗ handlung geben. Doch ſo komiſch darf ſein Heldenabenteuer nicht enden. Er wird ausharren, aber ich kann ihn nicht ſehen, nicht ſprechen. Sehr bedauerlich, denn nach Berichten anderer ſoll von ſeiner Perſönlichkeit eine„geradezu magne⸗ tiſche Kraft“ ausgehen. Es iſt in der Tat ſtaunenswert, in welchem Maße er die Maſſen der italieniſchen Soldaten fa⸗ natiſiert hat. Aber auch in Fiume meldet ſich bereits die nüchterne Wirklichkeit wieder. Die nicht italiegiſche Bevöl⸗ kerung der Stadt, die ſich bislang nicht auf die Straßen ge⸗ wagt hatte, beginnt wieder aus ihren Häuſern herauszu⸗ ſchlüpfen; ihr Murren klingt drohend und wird täglich deut⸗ licher. Die langſam einſetzende Lebensmittelknappheit wird eine allmähliche Ernüchterung herbeiführen. Die Zeit ar⸗ beitet gegen d' Annunzio und hungernde Mägen wird er mit den herrlichſten Verſen Begeiſterung auf die Dauer nicht er⸗ halten können. Hauptverſammlung des badiſchen „ landwirtſchaftlichen Vereins. * Karlsruhe, 4. Oktober. Der badiſche landwirtſchaft⸗ liche Verein hielt vor wenigen Tagen hier ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlugg(Landesausſchußſitzung) un⸗ ter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Salſer ab. Zu der Sitzung waren die Vertreter der 66 Bezirksvereine faſt vollzählig, ſowie die 18 Mitglieder des Geſamtvorſtandes erſchienen. f 5 g 5 Nach Begrüßung der Landesausſchußmitglieder, ſowie der beiden Vertreter der bad. Landwirtſchafts⸗Kammer, Oekono⸗ mierat Bürgern, Saenger, ſtellv. Vorſitzender und Oekono⸗ mierat Dr. Müller, geſchäftsführender Direktor der Land. wirtſchafts⸗Kammer gedachte der Vorſitzende des Ablebens zweier im Jahre 1919 verſtorbenen, um den landw. Verein und die ganze Landwirtſchaft hochverdienten Männer: Val. Müller von Heiligkreuz, 2. Vorſtand und Emil Schönen⸗ berger vom Braunenberger Hof, zuletzt in Freiburg, Ehren⸗ mitglied des landw. Vereins, zu deren Andenken ſich die Verſammlung erhob.— Die Erledigung der Punkte der Tagesordnung gab dem Vorſitzenden Veranlaſſung. liche Mitteilung zu machen über die am 11. Juni ds. Is. erfolgte Gründung der landw. Arbeitsgemeinſchaft der frei organiſierten Landwirtſchaft Badens, als Anfang der Ver⸗ einigung der landw. Organiſationen zur gemeinſamen wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Tätigkeit, welcher bis jetzt beigetreten ſind: der Bad. Bauernbund, der Bad. Bauernverein, der bad. Landw. Verein, der Verband der bad landw. Kreditgenoſſen⸗ ſchaften. Er betont dabei ausdrücklich, daß der Beitritt auch anderer landw. Organiſationen erwünſcht ſei, ſofern ſolche beantragt werden und daß der landw. Verein auch die ſpä⸗ tere Teilnahme der bad. Landw.⸗Kammer als geſetzliche Ver⸗ tretung der geſamten bad. Landwirtſchaft für erwünſcht und ſogar für notwendig halte. Ferner brachte der Vor⸗ ſitzende den Beſchluß der Arbeitsgemeinſchaft vom 24. Sept. ds. Is. wegen Gründung von Bezirksarbeitsgemeinſchaften zur Kenntnis der Verſammlung und erſucht die Vereinsver⸗ treter um kräftige Unterſtützung der bezgl. Beſtrebungen der vereinten landw. Organiſationen.— Dieſe Mitteilung rief eine lebhafte Ausſprache hervor, an welcher ſich viele Redner beteiligten und in welcher allgemein der Wunſch nach Eini⸗ gung der landw. Organiſationen betont wurde, der ſchließ⸗ lich auch in einem einſtimmig angenommenen dahin zielen⸗ den Antrag des Vorſtandsmitgliedes Dr. Müller⸗Waghäuſel ſeinen Ausdruck fand. 2 85 Die hierauf folgenden Vorträge des Geſchäftsberichts und der Rechnung für 1919 und des Voranſchlags für 1920 fanden die einſtimmige Genehmigung der Anträge des Vorſtandes, ferner wurde die Auſtellung eines Generalſekretärs gutge⸗ heizen, welchem hauptſächlich die Aufgabe eines regeg per⸗ ſönlichen Verkehrs mit den Bezirksvorſtänden und Direk⸗ tionen ſowie mit den Mitgliedern des Vereins obliegt und von deſſen Tätigkeit eine weſentliche Förderung der Tätig⸗ keit der Bezirksvereine erwartet werden darf.— Die Ver⸗ ſammlung nahm ferner mit Bedauern Kenntnis von der durch die ungünſtigen Verhältniſſe im Buchdruckereibetrieb infolge der gewaltigen Erhöhung der Papierpreiſe und der Gehälter und Löhne der beſchäftigten Perſonen notwendig gewordenen Erhöhung des Preiſes des landw. Kalenders „Der Landwirt“ auf 2—2.50 M. und der Eiaführung eines Bezugspreiſes für das landw. Wochenblatt von einer Mark. Der Landesausſchuß gab aber in der Berückſichtigung dieſer Umſtände ſeine Zuſtimmung zur einſtweiligen Außerkraft⸗ ſetzung des§ 5 Abſ. 3 des Vertrages mit der Landw.⸗Kamme vom 1. Febr. 1911, wodurch die letztere ſich verpflichtete, den Mitgliedern des landw. Vereins das Blatt unentgeltlich zu liefern, und er hegt die beſtimmte Erwartung, daß alle Be⸗ zirksvereine das Blatt nach wie vor, ſowie dea ſehr belieb⸗ ten landw. Kalender für alle ihre Mitglieder weiter beſtellen und die Koſten durch eine entſprechende Erhöhung der Mit⸗ gliederbeiträge beſtreiten werden. f Da die Landw⸗Kammer nicht in der Lage iſt, die durch die geſchilderten ſchwierigen Verwältniſſe notwendig gewor⸗ denen außerordentlichen Aufwendungen für das Wocheablatt allein zu tragen, ſo erklärte ſich der Landesausſchuß weiter einverſtanden mit der Gewährung eines Koſtenbeitrags an die Land.⸗Kammer, deſſen Höhe noch durch Verhandlungen zwiſchen dem Verein und der Kammer engültig feſtgeſtellt werden ſoll. U g 5 g Endlich eumächtigte der Landesausſchuß den Vorſtand, die Tagesgelder des Vorſtandes und der Beamten des Vereins für die Auslagen bei auswärtigen Dienſtgeſchäften nach Maßgabe der den ͤligen Höhe dieſer Aus logen entſprechend zu erhöhen.— K mit waren die Aufgaben der Sitzung er⸗ ledigt und der Vorſitzende ſchloß dieſelbe mit Worten des Dankes und mit dem Wunſche, daß auch dieſe Tagung bei⸗ tragen möge zur Erhöhung der Tätigkeit des Vereins und zum Wohle der bad. Landwirtſchaft. 5 Der Sitzung voraus ging auf Einladung des Vorſtandes eine Beſichtigung des Hanf⸗ und Flachswerkes der Bad. Landw.⸗Kammer in Forchheim, wobei die Abteilungsvor⸗ ſtände Württemberger und Eberhard die Führung übernom⸗ men hatten. Die Teilnehmer an der Beſichtigung ſprachen ſich einmütig dahin aus, daß das Werk einen großen Vorteil beſitze für die bad. Landwirtſchaft und daß ſich die Landw.⸗ Kammer durch die Errichtung und den Betrieb des Flachs⸗ werkes ein großes Verdienſt um die bad. Landwirtſchaft er⸗ worben habe. Weiter folgte noch eine Beſichtigung des Lehr“ und Verſuchsgutes Forchheim, wobei deſſen Leiter, Land⸗ wirtſchaftsinſpektor Selg die Führung unternommen hatte. Auch von den dort gewonnenen Eindrücken zeigten ſich die Teilnehmer an der Beſichtigung befriedigend.„ * Kleine politiſche Nachrichten Das Reichsnotopfer in Baden. Karlsruhe, 4. Okt. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Kriegs⸗ abgaben vom Einkommen und Vermögenszuwachs in Ba⸗ den für 1919 abgeſchloſſen ſind und 242 Millionen Mark in bar brachten. Die Veranſchlagung zum Reichsnotopfer und zur Beſitzſteuer iſt überall im Gang. Die Vorauszahlungen guf das Reichsnotopfer haben in Baden bereits 25 Millionen Mark erreicht. N Hindenburgs Geburtstag in Hannover. Hannover, 4. Okt. Ueber die Feier anläßlich des 73. Ge⸗ burtstages des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg teilt der„Hann. Cour.“ mit: Aus Anlaß des Geburtstages des Generalfeldmarſchalls wurde Samstag ein Fackelzug der Schüler der höheren Lehranſtalten und Abordnungen der ſtudentiſchen Vereinigungen veranſtaltet. Nachdem ein Schü⸗ ler im Namen der höheren Schulen dem Feldmarſchall die Glückwunſche dargebracht hatte und die Schüler an dem Feldmarſchall vorbeimarſchiert waren, folgte die Studenten ſchaft. Der Student Gärtner hielt eine Anſprache. Jubelnd erklang das vom Redner ausgebrachte Hoch auf den Feld⸗ marſchall aus der Menge wieder und brauſend erſcholl aus tauſend Kehlen das Lied der Deutſchen. Mit kurzen Wor⸗ ten dankte Hindenburg.„Die Zeiten ſind ſchwer“, ſo führte er aus.„Darüber kommen wir nicht hinweg. Aber es iſt Mannesart, der Gefahr ins Auge zu ſehen, um mit ihr ab⸗ zurechnen. Gott der Herr hat das deutſche Volk noch nicht verlaſſen. Viel iſt uns genommen, aber Gott wird es uns wiedergeben. Eines iſt uns geblieben: unſer Vaterland! An das Vaterland ſollen wir uns klammern mit all unſerer Liebe ohne Rückſicht auf Parteiunterſchiede. Ich glaube daran, daß Gott uns wieder hochbringen wird. Ich appel⸗ liere an die deutſche Jugend, denn ſie weiß, was wir an ihr haben. Wir wollen uns in dieſer Stunde vereinigen in dem Rufe: Hoch unſer Vaterland!“ Die Kohleulieferungen an Frankreich und die Notlage der deutſchen Juduſtrie. Berlin, 4. Okt. Die„Deutſche Allg. Ztg.“ veröffentlicht eine Zuſammenſtellung, aus der hervorgeht, daß die Pariſer Gasanſtalten eine Reſerve von 900 000 Tonnen und die fran⸗ zöſiſchen Eiſenbahnen eine ſolche von 800 000 Tonnen Kohle beſitzen, daß alſo Frankreich unſere Kohlenlieferungen vom Auguſt nicht verbraucht, ſondern größtenteils als Reſerve aufgeſtapelt hat. Die. Parifer Gasanſtalten haben danach allein dreimal ſo viel Vorräte als ſämtliche deutſche Gas⸗ werke zuſammengenommen. Demgegenüber betrug die Koh⸗ lenbelieferung der deutſchen Induſtrie im Auguſt: Die Gas⸗ anſtalten 30= 60 Proz. ihres Minimalbedarfes, Elektritzi⸗ tätswerke: Minderbelieferung(gegen Juli) mit der Folge von Sperrſlunden und Betriebseinſtellungen, Chemiſche In⸗ duſtrie: 25prozentiger Lieferungsrückgang, 19 Betriebe den ganzen Monat, 62 ſind länger als acht Tage ſtillgelegen. Bunkerkohle ganz ungenügend, Fiſchdampfer und Bagger liegen ſtill und die Häfen verſanden. Amerikaniſche Damp⸗ fer können nur für eine halbe Ausreiſe Kohlen erhalten, Bauſtoffe: 20 Proz. Minderbelieferung(bei unſerer kata⸗ ſtrophalen Bauſtoffnot), Glas und Porzellan: 30 bis 40 Proz. Minderbelieferung, Textilinduſtrie 20 Proz., Leder 36 Pros. Von der internationalen Bergarbeiterbewegung. Bochum, 4. Okt. Der Internationale Bergarbeiterkon⸗ greß hat bekanntlich in Genf beſchloſſen, daß der Interna⸗ tionale Bergarbeiterausſchuß innerhalb 2 Monaten nach der Konferenz in Genf zuſammenzutreten habe, um den Stand der Sozialiſierungsfrage in den verſchiedenen Ländern zu prüfen. Anſchließend an den Kongreß hatte dann der inter⸗ nationale Ausſchuß in einer konſtiduierenden Sitzung be⸗ ſchloſſen, am 5. Oktober in London zuſammenzutreten. Die Einladungen, die ſchon ergangen waren, mußten, wohl mit Rückſicht auf die Streitigkeiten im engliſchen Bergbau durch telegraphiſche Nachricht zurückgezogen werden. Die Sitzung wurde dann auf einen unbeſtimmten Zeitpunkt verſchoben. Vermiſchtes. Das Hochwaſſer in der Schweiz. Aus Brieg wird ge⸗ meldet: Infolge der Ueberſchwemmung iſt der Verkehr zwi⸗ ſchen Viſp und Zermatt eingeſtellt. Der Schaden auf dieſer Linie allein wird auf 3 Millionen Franken berechnet. Alle Holzbrücken im Saßtal ſind weggeriſſen. Der Verkehr iſt weithin unmöglich. Auch im Zermatter Tat iſt der Schaden groß. Die meiſten Brücken über die Viſp ſind weggeriſſen worden. Die telephoniſche Verbindung mit Bern wird einige Wochen unterbrochen bleiben. und Furkabahn haben ſchwer gelitten. Aufdeckung einer Rieſenſchiebung. Einer Rieſenſchiebung zum Nachteil des Reiches iſt die Behörde in Nordenham auf die Spur gekommen. Vor einigen Tagen wurden vier Mann der Beſatzung des Dampfers„Rügen“ verhaftet, der vierte Offizier und einige Stewards. Der Dampfer„Rü⸗ gen“ iſt als Begleitſchiff für die an England abzuliefernden Schiffe benützt worden. Er brachte die Mannſchaften zurück und auch die nicht zur Ablieferung kommenden Schiffsin⸗ ſtrumente. Statt dieſe Schiffsausrüſtungsgegenſtände vor⸗ ſchriftsmäßig in Brmerhaven abzuliefern, unterſchlug die Mannſchaft nicht nur dieſe wertvollen Gegenſtände, ſondern es wurden auch alle ſonſt wertvollen Teile der Schiffe, die zu bekommen waren, geſtohlen und dann hier abgeſetzt. Nautiſche Jnſtrumente, wie alle Arten Kompaſſe und Fern⸗ rohre, ſind ſo in unüberſehbarem Umfange verſchwunden. allein in dem letzten Falle, wo die Schiebereien ans Licht kamen, ſind Betrügereien aufgedeckt, die ſchon die Summe von mehreren hunderttauſend Mark überſchreiten. Dabei iſt wahrſcheinlich, daß die Bande ihr unſauberes Handwerk ſchon länger betreibt, denn der Dampfer„Rügen“ übt dieſe Funktion ſchon ſeit Monaten aus. In die Angelegenheit ſind auch Nordenhamer Geſchäftsleute verwickelt, die die Schiffsausrüſtungsgegenſtände von den betrügeriſchen Mannſchaften gekauft haben. Eine ſchöne Submiſſionsblüte. Aus Fulda wird gemel⸗ det: Das Kulturamt Fulda⸗Weſt hatte in der Zuſammen⸗ legungsſache von Magdlos(Kr. Fulda) den Ausbau der Wege und Waſſerläufe öffentlich ausgeſchrieben. 13 Be⸗ werbungen lagen auf Los 1 vor. Die billigſte Offerte lau⸗ tete auf 115 293 M., das zweitbilligſte Gebot auf 1525 151 M. Dieſen Zahlen gegenüber ſteht als zweithöchſtes Angebot die Summe von 631 948 M., das höchſte Angebot lautete auf 1350870 M. Dei Preisdifferenz beträgt ſomit die reſpekt⸗ volle Summe von 1235577 M. Ein derartiges„Verkalku⸗ lieren“ iſt kaum glaublich.. Ein Tornado in Amerika. Die Agentur„Union“ berich⸗ tet aus Newyork: Ein Tornado von 48 Sekundenmeter Ge⸗ ſchwindigkeit hat am Mittwoch Neu⸗Orleans erreicht, wo er großen Schaden anrichtete. Zahlreiche Häuſer wurden zer⸗ ſtört, Bäume umgeriſſen. Ein Eiſenbahnzug entgleiſte. Aller Verkehr ſteht ſtill. Die Schiffahrt iſt lahmgelegt, die Tele⸗ graphen⸗ und Telephondrähte ſind zerſtört. Der Geſamt⸗ ſchaden wird auf mehrere Millionen Dollars geſchätzt. Auch ein Preisausſchreiben! Die illuſtrierte Filmzeit⸗ ſchrift„Das Glashaus“ bringt in ihrer letzten Nummer ein Preisausſchreiben, nach dem 5000 M. Preiſe den Beſitzerin⸗ nen der ſchönſten Beine zufallen ſollen.— Schöne Beine ſind ja ein recht erfreulicher Beſitz, aber es ſcheint doch, als ob man 5000 M. noch beſſer und nutzbringender im Allgemein⸗ intereſſe verwerten könnte, als für ihre Prämiierung Ein falſcher engliſcher Kriminalbeamter, der ſich Olaf Larſen nannte, nahm im beſetzten Gebiet Reviſionen in den Eiſenbah gen vor und beſchlagnahmte bei den Fahrgäſten große 1 gen Zigaretten. Der Betrüger, ein von der El⸗ berfelden Staatsanwaltſchaft ſteckbrieflich verfolgter Schloſ⸗ ſer namens Tautz aus Barmen, wurde in Wermerskirchen verhaftet und 3 übergeführt. n Gegen die Spielhöllen in Hamburg. Der Kampf gegen die Spielhöllen wird in Hamburg jetzt energiſch W men. In den letzten Nächten wurden vier große Spielhöllen ausgehoben, darunter der ſogenaunte„Geſellige Verein“ des Kammerſängers Moran. In einem anderen Spielklub wurden nicht weniger als 200 Spieler überraſcht, die ſich aus allen Geſellſchaftskreiſen zuſammenſetzten. Die über⸗ raſchſten Spieler flüchteten nach allen Richtungen, doch konn⸗ ten 45 Perſonen feſtgehalten werden. Sämtliche Spieler und die Verauſtalter wurden ſieſtiert. Die vorgefundenen Bank⸗ gelder und die Spielgegenſtände wurden beſchlagnahmt. Auch gegen die Buchmacher auf der Rennbahn wird ſcharf vor⸗ gegangen. Auf der Rennbahn in Horn wurden 10 Buch⸗ macher verhaftet. Außerdem hat man die Perſonen, die bei den Buchmachern wetteten, ſiſtiert, weil nach dem neuen Geſetz auch dieſe Perſonen ſich ſtrafbar gemacht haben. Auch die Lötſchberg⸗ Verantwortlich für die Redartſon Gg. Zimmermann, Seckenheim .. ͤ ͤvbTTTbTTTTTTTTTTTTT—T—TTT—TTT1T111+++1+ͤ?Z.. Die Lage Spaniens Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Auf der Brüſſeler Finanzkonferenz vermochte der Abge⸗ ordnete Spaniens, Miniſter de Cortina, ein günſtiges Bild von der wirtſchaftlichen Lage ſeines Landes zu bieten, deſſen Handelsbilanz ſtark aktiv iſt. Dank einer gewandten Fi⸗ nanzpolitik gelang es der ſpaniſchen Regierung, nicht nur ihre auswärtigen Schulden zu tilgen und dem Auslande Anleihen zu gewähren, ſondern die Goldreſerven der Na⸗ tionalbank um zwei Milliarden zu verſtärken. Freilich ſind die innere Schuld und das Budget hoch, aber die Grund⸗ b lagen des ſpaniſchen Wirtſchaftslebens bleiben geſund. Nur wenige der in Brüſſel vertretenen Staaten waren in der Lage⸗ eine ähnliche erfreuliche Darſtellung zu geben. Daß es die ſpaniſche Regierung bei allen inneren und äußeren Schwierigkeiten erreicht hat, die wirtſchaftliche Situation des Landes gegenüber der Zeit vor dem Kriege ganz we⸗ ſentlich zu verbeſſern, iſt ein zweifellos Verdienſt. Gerade Dato, der vor kurzem eine teilweiſe Kriſis feines Kabinetts durchmachen mußte, hat es gegenwärtig allerdings nicht leicht. Die immer neu aufflackernde ſyndikaliſtiſche Agita⸗ tion, die angeblich auch von Moskauer Agenten genährt wird, iſt nicht leicht zu dämpfen. Man hat Dato und na⸗ mentlich ſeinem früheren Miniſter des Innern Bergamin, der durch den Grafen Bagallak erſetzt wurde, zuviel Milde gegenüber den anarchiſtiſchen Ausſchreitungen im Lande vorgeworfen. Bei dem Charakter der Spanier hat er aber vielleicht durchausrichtig gehandelt, wenn er nicht allzu ſcharf vorging, wie ja aus ähnlichen Erwägungen heraus Giolitti bei den Auseinanderſetzungen mit den italieniſchen Metallarbeitern die Anwendung von Gewalt vermied mit dem Ergebnis, daß die Bewegung heute bereits im Ab⸗ flauen begriffen iſt. Freilich iſt die Frage der Entlohnung der Arbeiter ein Problem, das in Spanien ſehr akut iſt. Es liegt auch dem Konflikt zugrunde, der Dato bewogen hat, an eine Erhöhung der Eiſenbahntarife auf dem Ver⸗ waltungswege ohne Befragung der Cortes zu denken. Die Eiſenbahnen befinden ſich größtenteils in den Händen aus⸗ ländiſcher, franzöſiſcher und engliſcher, Geſellſchaften. Dieſe können ohne eine Steigerung der Gebühren den Lohnforde⸗ derungen der Eiſenbahner nicht nachkommen. Eine Herauf⸗ ſetzung der Gebühren ſcheint als unausweichlich, anderer⸗ ſeits greift ſie in ſo viele Intereſſen ein, daß eine heftige Oppoſition zu befürchten iſt. Wie Dato, der ſich des Ver⸗ trauens des Königs Alfons erfreut, ſich aus den Schwierig⸗ keiten herausziehen wird, bleibt abzuwarten. Eine Auf⸗ löfung der Corets, die er erwägen ſoll, wäre ein nicht unbe⸗ denkliches Mittel. Die erfreuliche wirtſchaftliche Entwicke⸗ lung Spaniens hat die regionaliſtiſchen Tendenzen in den Hintergrund treten laſſen. Katalonien mit ſeiner hochent⸗ wickelten Induſtrie beſchwerte ſich früher immer darüber, daß es für die Koſten der übrigen Landesteile aufkommen mußte, ähnliche Stimmungen begannen ſich in den baskiſchen Provinzen zu regen, wo ſich mit dem Mittelpunkt Bilbao ebenfalls eine größere Induſtrie ausgebildet hat. Solche Gefühle beherrſchen aus gleichen Gründen im früheren Oeſterreich Böhmen und Mähren, von deren Reichtum die ganzen übrigen Länder mit Ausnahme eines Stückes von Nieder⸗Oeſterreich lebten. Mit der Zunahme des Wohl⸗ ſtandes der übrigen Teile des Königreiches tritt dieſer Grund, eine Abſonderung zu wünſechn, bei den Kataloniern und Baſken naturgemäß zurück. Viel bleibt freilich noch zu tun, und auf Jahre hinaus kann Spanien ſein Kapital werbend zur Erſchließung ſeiner Schätze anlegen. Auch in Marokko, wo Spanien ſchon aus hiſtoriſchen Gründen auf ſeine Koloniſation ſtolz iſt, haben ſich die Verhältniſſe ge⸗ beſſert. An die Stelle taſtender Verſuche hat der ſpaniſche Operkommiſſar, General Berenger, eine tatkräftige Politik geſetzt, die ihre Nrecht esel,(Gegenwärtig iſt er dabei, das Geblet der Dichebala-Stämme unter die ſpaniſche Botutäßig⸗ keit zu bringen und gegen die Stadt Scheſchauen vorzu⸗ gehen, die den Mittelpunkt des Widerſtandes gegen die Spa⸗ nier bildet. Im Hinterland von Laraſch beſitzt die paniſche Zone landwirtſchaftlich wertvolle Gebiete, und im Rif Erz⸗ Auch wirtſchaftlich kann dieſe nordafrikaniſche We⸗ in den une gelöſt wird, daß dieſe Stadt zu der ſpaniſchen Zone kaͤmmt oder wenigſtens ihren internationalen Charak⸗ ter wahrt. In Deutſchland, wo man mit Spanien enge geiſtige und wirtſchaftliche Beziehungen aufzunehmen wünſcht, ſieht man mit Genugtuung die aufwärtsſtrebende Linie der Entwickelung des Königreiches. Das deutſche Volk hat es nicht vergeſſen, daß Spanien, das ſich während des Tobens der Waffen dem vom König Alfons gegebenen Be⸗ fehl folgend. durch humanitäre Werke im Dienſt aller Völ⸗ ker hervorgetan hat, im Weltkrienge wirklich neutral war, und daß die ſpaniſche Nation, ihrer ritterlichen Ueberliefe⸗ rung getreu, auch im Unglück ſich nicht von Deutſchland abgewandt hat. N Vermiſchte Nachrichten. Das Schickſal des ſchleſiſchen Rieſenfloßes. Man ſchreibt uns: Das zwiſchen der Inſel Neuwerk und Cuxhaven vollſtändig auseinandergeriſſene Rieſenfloß zieht zum großen Teil weit in die Meere hinaus. Der Hauptteil des Floßes iſt in Cuxhaven in Sicherheit gebracht worden. Die Schiffahrt ſtößt noch fortwährend auf Baumſtämme. Die ſchleswigſchen Küſtenfiſcher haben bei ihrer Jagd auf die Floßteile Hunderte von Stämmen geborgen. Da ihre Zu⸗ gehörigkeit zu dem Rieſenfloß nicht nachzuweiſen iſt, da die Stämme nicht gezeichnet ſind, werden ſie zunächſt als „Strandgut“ behalten. Die Ablöſung dürfte dem Beſitzer des Holzes große Geldſummen koſten. In Hamburg eingelaufene Dampfer haben Baumſtämme in der Nähe der weſtfrieſiſchen Inſeln und in der Nähe der Doggerbank angetroffen, die in der Richtung der engliſchen Küſte weiterzogen. Däniſche Zeitungen berichten, daß Holzmaſſen bei Skallingen an der däniſchen Küſteangeſchwemmt ſind. Der Verluſt der wert⸗ vollen Hölzer beträgt viele 1 Mark. Vergiftete Bettwpäſche. Einer eigenartigen Vergiftung ſind, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, zwei Gäſte eines Stockholmer Hotels zum Opfer gefallen. Die Bettwäſche in dieſem Hotel war am Tage vorher mit Zyankali gegen Ungeziefer desinfiziert worden. Wahrſcheinlich hatte man die Wäſche nicht genügend ausgewaſchen, ſo daß die giftigen Dämpfe den Tod der beiden Perſonen herbeigeführt haben. Der eine der Getöteten war ein bekannter junger Schrift⸗ ſteller namens Dan Anderſen. Niedergang eines Gletſcherſtückes. In Chamony ereignete ſich eine Kataſtrophe, indem Montag nacht ein Stück des Gletſchers vom Montenvers niederging und das ganze Tal überflutete. Eine Wolke von Steinen, Schutt und Eisblöcken wälzte ſich über mehrere Dörfer bis nach Chamony. Die elektriſchen Bahnlinien ſind mit Schutt bedeckt, der Verkehr iſt unterbrochen.. „11 Nicht auszuhalten. In einer engliſchen Zeitung fand ſich dieſer Tage die folgende treffliche Anzeige: Junger, neu⸗ vermählter Beamter, bisher infolge Wohnungsnot bet Schwiegermutter wohnhaft, wünſcht ſofort oder zum 1. Okt. 1 oder 2-Zimmer⸗Wohnung mit Küche zu mieten. Angebote unter:„Nicht auszuhalten“ an.. Die Sache ſcheint wirk⸗ lich ſchlimm zu ſein. Hoffentlich kann dem Mann geholfen werden. Die Witwe.„Wann wor's jetzt. daß Euer Mann gſtor⸗ ben is?“„Söll moan i, wia Schmvißz auf achzeha March is auffikema.“ 1 2. Evangelische Kirchengemeinde Seckenben Landeskirchenſteuer wird z. Zt. von den Pf angefordert. Ihre ſtarke Erhöhung mag da und Agitation gegen die Kirche benutzt werden. Denn beugen und gleichzeitig unſere Gemeindeglieder tatſächliche finanzielle Notlage der Badiſchen Eo Landeskirche aufzuklären, ſei denſelben folgendes 1. Unſere Landeskirche hat kein eigenes Vermögen nicht einmal einen Betriebsfonds. Die Landes nur Verwalterin von Kapitalien und Liegenſche einen beſonderen Stiftszweck haben. Ueber ihre Va legt die Landeskirche bis auf den Pfennig vor de neten Inſtanzen Rechnung ab. 2. Eine Einnahi 0 1 it der ſtaatliche Zuſchuß. Er iſt in den letzten tl uber das geſetzlich feſtgelegte Maß hinaus weiter worden. Dafür iſt in der Landesſynode öffentlſ worden. Wie lange und in welcher Höhe die ft J Zuſchüſſe weiter gewährt werden, iſt unſicher 0 Haupteinnahme erzielte die Kirche aus der Lande ſteuer. Ihre Ergiebigkeit iſt nach einigen Schu in den letzten Kriegsjahren auch noch im Jahre 4 4 ſtiegen. 4. Es iſt eine Folge der wirtſchaffllh 74 wälzungen, daß die Kirche in finanzielle Bedrängll Die bisherigen Aufwendungen ſind viel größer 9e Angeſichts der großen Teuerung müſſen die Ba lege Berufsarbeiter erhöht werden. Für die gu en empfänger und die Hinterbliebenen muß ausreichen e de werden. An neue Aufgaben ſoll die Kirche hee der ſie koſten Geld und heute viel mehr Geld als f gekoſtet hätten. 5. Vor allem befinden ſich die ier v der Geiſtlichen in einem ſchreienden Mißverhältns e gleichgeordneter Berufe. Aus Ver öffentlichen Zeitungen hahen manche Leſer entnehmen zu 1. glaubt, daß die Geiftlichen der badiſchen Lande e ez das Reichsb ſoldungsgeſetz eingereiht ſeien. 1 der Fall. Auch die letzte Landesſynode hat ſich 10 a einem Beſoldungsgeſetz beſchäftigt, ſondern mu b Teuerungszulage. Sie ſoll der Not in den Pf 9. die, wie die Synode ausdrücklich anerkannt hat, 110 Feri; iſt und mit Geduld getragen wird, nach Mögl W helfen. 6. Die Landeskirche muß mit einer Veiee d des Steuerertrags in der Zukunft rechnen er muß ein Haushalt wie der der Landeskirche, ordnet ſein ſoll, über einen Betriebsfonds verfügen, war eine ſtarke Erhöhung des Landeskirchenſteuen umgänglich. Er beträgt nunmehr 5 Pf. 99 Vermögensſteueranſchlag und 35 Pf. vom ſtaatlichen Normalſteuerſätze. Die katholiſche den gleichen Schritt tun müſſen. Das iſt die 00 Wenn die Sorgen und Nöte der Landeskirche E Nöte des Kirchenvolkes ſind und vom einzelnen der Kirche als eigene Laſt getragen werden, ſo notwendigen Hilfsmittel der Kirche zufließen. daß auch einmal eine Beſſerung unſerer allgem neee ſchaftlichen Lage eintreten wird und dadurch auch Ja ziellen Verhältniſſe der Kirche ſich beſſern. 1 ä ů— Amtliche Lebensmittelamt. Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am 7. Oktober 1920, Vorm. 9 Uhr ſtatt⸗ der findenden Bezirksratsſitzung. um Betriebe der Knhlen-Hnsgabe. Am Mittwoch, den 6. ds. Mts. erhalten bei Kohlenhandlung Gruber, Nummern 531—800 gegen Abgabe des Abſchnittes 1. Geſuch des Martin Hollenweger um Erlaubnis 5 des Kohlenausweiſes je 2 Zentner Braunkohlen⸗ ſuch Galtwirſſchaft zum grünen Brikett zum Preiſe von 15.90 Mk. pro Zentner in Turnerbund„Jahn“ E. V. gegr. Neckarſtraße die Heute Abend 7⁴⁵ Uhr Einladung! Riegen⸗ und Zöglingstur nen. Um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher vollzählig zu erſcheinen. Freärnhein fd Arber ente Abend 8 Nh Schweſternhaus Uertrauensmänner-s an% ſtatt, wozu die Vertrauensleute be 7 1899. aum mit Branntweinſchank in Schriesheim. 2. Geſuch der Benzin 9 Rheinau der Erdöl⸗ und Kohlenverwertung A.⸗G. um bau⸗ und ge⸗ werbepoltzeiliche Genehmigung zur Erweiterung eines Holzſchuppens zu Verkaufszwecken auf dem Fabrikanweſen Rohrhofſtr. in Rheinau. 3. Geſuch des Wirts Kilian Neſenſohn um Erlaub⸗ nis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe T 4. 17 „zum Poſthorn“. 4. Geſuch des Philipp Dörzbacher hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Kepplerſtr. 14. 5. Geſuch des Heinrich Betzler hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Konzeſſion zum Ausſchank alkoholfreier Getränke von dem Hauſe Q 3, 22 nach dem Hauſe Q 3, 21. 6. Geſuch des Wirts Joſef Foch um Erlaubnis zur Verlegung ſeinesperſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe E 4, 12/16 nach dem Hauſe Luiſenring 55. 7. Geſuch des Otto Nähr hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank in dem Hauſe Untere Riedſtraße 82 in Waldhof. 8. Geſuch der Frau Eliſe Schieferer hier um Er⸗ laubnis zum Ausſchank von Kaffee und ſonſti⸗ gen alkoholfreier Getränke im Hauſe H 1, 12. Die Akten liegen während 3 Tagen zu Ein⸗ ſicht der Herrn Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. Mannheim, den 4. Oktober 1920. Badiſches Bezirksamt Abt.. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die nächſte Mütte rberatungsstunde zu welcher Kinder mit den Anfangsbuchſtaben A bis K gebracht werden können, findet am Donnerstag, den 7. Oktober 1920 Rachmittags von 3 bis 4 Uhr im Rathausſaal ſtatt. c Seckenheim, den 4. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: J. V.: Heierling. Tarrenstall. Wegen Ausbruch der Maul- u. Klan⸗ tuſeuche in Seckenheim wurde für den Far⸗ renſtall folgende Anordnung erlaſſen: Für Kühe, welche in den Farrenſtall verbracht werden, iſt dem Farrenwärter ein tierärztl. Zeugnis, daß das Tier geſund iſt, welches früheſtens am Tage vor der Verbring⸗ ung ausgeſtellt ſein darf, vorzuzeigen. Seckenheim, den 1. Oktober 1920. Buͤrgermeiſteramt: J. V.: Heierling. folgender Einteilung: Nr. 531 bis 600 von 4 bis 5 Uhr nachm. 1 601¹ 70⁰ 5 5* 6 E E 4 70¹ 25 800 2 6 1 f 7. 7. Die Kohlen der eingeteilten Nr. müſſen an dem Tage beſtimmt abgeholt werden. Lebensmittelamt. Für Kranke und Kriegsbeſchädigte findet morgen Mittwoch und Donnerstag jeweils von 4—5 Uhr nachm. auf dem Lebensmittel⸗ amt für gekürzte Milchmengen eine Extra⸗ ausgabe von ½ Pfund weißen Schnittnudeln zum Preiſe von 1.20 M. das Pfund, ½ Pfund Graupen zum Preiſe von 75 Pfg. das Pfund und ½ Pfund Reis zum Preiſe von 2.25 M. das Pfund ſtatt. Düten ſind mitzubringen. Seckenheim, den 5. Oktober 1920. Lebensmittelamt. Aufruf. Wir erſuchen zur dringenden Verſorgung einer größeren Anzahl hieſiger Familien noch Kartoffeln und erſuchen hiermit die hieſigen Landwirte in den nächſten Tagen von 8—12 Uhr Vormittags im Zimmer 2 des Schulhau⸗ ſes uns die Mengen, die ſte noch abliefern können, mitzuteilen. Die Bezahlung der Kar⸗ toffel erfolgt durchs Lebensmittelamt zum Hoͤchſtrreis. Wir glauben, daß angeſichts der Tatſache, daß wir in Seckenheim 5060000 Ztr. Kartoffel ernten es möglich ſein muß, mindeſtens 4000 Ztr. zur Verſorgung der hie⸗ ſigen Einwohner aufzubringen. Wir vertrauen auf die Einſicht der hieſigen Landwirte und glauben nur auf die Folgen hinweiſen zu er⸗ ſuchen, die mit Sicherheit eintreten müſſen, wenn die in Betracht kommenden 80 Famili- en zum Teil mit größerer Kopfzahl keine Kartoffel für den Winter bekommen, um die Landwirte zu bewegen, daß ſie die noch feh⸗ lenden Kartoffeln an uns liefern. Melde jeder ein paar Zentner an und wir bleiben hier von den Folgen verſchont, die Niemand wol⸗ len kann, dem die Ruhe und Ordnung aber auch die Lebensmöglichkeit aller hier wohnen⸗ den Menſchen am Herzen liegt. Es wird ja kein Opfer verlangt, ſondern der höchſtzu⸗ läſſige Preis bezahlt. Seckenheim, den 4. Oktober 1920. Lebensmittelamt. 15 Ansichts-Karten Gertz Bünngeb nan aktiwen Turner und Zöglinge wird gebeten. Die Nebungs hunden der Schüler⸗ abteilung findet dieſe Woche wi folgt ſtatt: Abteilung 2 Heute Abend von 5— 630 Uhr. Abteilung 1 Freitag Abend von 5—630 Uhr. Mädchen⸗ Abteilung von 550— 630 Uhr. Die Leitung. , Kanarien- und „OUogelschutz⸗ Verein Seckenheim. * a* Donnerstag Abend 8 Uhr findet im Lokal Mitglieder⸗OJersammlung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Cbüng. fgabenscos, dodlenbein. Heute Dienstag, 5. Oktober, abends 8 Uhr beginnen im„Löwen“ mit einer Gesamt-Probe die regelmäßigen Proben wieder. Die bis⸗ herigen Mitglieder werden gebeten, vollzählig erſcheinen zu wollen. Stimmbegabte Damen und Herren, welche dem Verein beizutreten beabſichtigen, ſind herzlich willkommen. Bekanntgabe des Winterprogramms. Alle Noten mitbringen. Der Vorſtand. Wein- u. Mostfasser von 100 bis 600 Liter und höher verkauft billigſt b G. Lützel, Ilvesheim Wohnung bei Wäſcherei Wörner. Nn N 0 2 N 10 N Di Geschäfts-Empfel 1 Aus langjähriger Gefangenschgag gekehrt, nehme ich meinen 5 0% Metzger wieder auf und wird 1 Bestreben sein, meine Kunscha ö zu bedienen. Auch bin ich vel W Aushauen von Groſvieh und! 8c 1 Hochachtungs vol 1 10 . MM en Ludwig Neuthinger, 1 7 N Wü“. Sämtliche Hausmetzu gg 5 auf morgen Abend in die z. Prinz Max zu einer 0 Besprechun eingeladen. Der G, Schloßwiriſech Das findet erſt morgen Vorm ch Um ½10 Uhr Keſſeſſ 1 ˖ dlichſ gh l Hierzu ladet i 20 Wan Ma Weisskraut 2 zu verkaufen.(b di Schlaßſtraße 6. chen Broß mann Julges fäachen! täglich ein Paar Stunden für häusliche Arbeit geſucht. Näheres in der Ex⸗ pedition. R. l Trauer- Pag sind stets vorrätig in der EA