ch 9 0 ßen„ 1 6 1 50 9 6 Aahrg. 12.— M Tagesſchan. bart. 14. Okt. Wie die„Freiheit“ aus Königsberg mel⸗ izle zwe in Wilna von General Zeligowski eine neue 8 debüüdel Litauern und Weißruſſen beſtehende Re⸗ 940 2 neue Weg der Finanzgeſundung. r Men Rewir bereits 8 15 i l bel e Reich;; meldeten hat die Reichsregierung die man lala nanmtaltertum angegliederte Stelle eines e nit Fommiſſars neu geſchaffen. Man hat dieſen e aun errn Dr. Carl beſetzt und wir geben der Hoff⸗ 655 0 6 daß die Entwicklungs möglichkeiten, die Herrn m ine bisherige Stellung nicht bot, ſich in ſeinem e in großem Maße entfalten werden. erufung eiages Reichsfinanzkommiſſars in der verantwortlicher Attaché des Reichsfinanz⸗ ſich von zwei Seiten betrachten. Sie dokumen⸗ ene, den guten Willen, die angekündigten Re⸗ nergiſch durch eine dazu befugte Perſönlichkeit 5 Disber zur Schaffung eines Diktators genötigt iltelbevar im Kriege der Fall, als wir mit unſerer en erſorgung am Ende unſerer Weisheit ange⸗ den z. Man ſchuf damals in Geſtalt des Herrn gen, 5 ogenaanten Lebensmitteldiktator. Die Er⸗ mung a wir mit ihm gemacht haben, ſind nicht zur Dilngetan. Ein zweiter Fall, in dem der Ruf Veiftator auftauchte, war kurz vor der Unterzeich⸗ dlailler Friedensverrtages, bei der allgemeinen äche ſich damals der Regierung und des Parla⸗ dewtiat hatte, und die ihren Ausdruck in dem en ftarken Mann der uns aus allen Fährniſſen u Raſollte fand. In beiden Fällen hat man den e,. nicht gefunden, und das, was ſich nachher der 5 auch danach. ines ichtigen Erkenntnis deſſen, daß es mit der Schef⸗ nt enen Amtes allein nicht getan ſei, hat man n gehend uch gleich mit den erforderlichen, und zwar ſehr ltterſeit, Nechten ausgeſtattet. Ju dieſem Zweck hat alder is die Stellung des Reichsfinanzminiſters in 95.4. orticheiſe verſtärkt und damit auch gleich ſeinem ar dien ausführenden Organ, dem Reichsfinanz⸗ dae des Rersitgebendſten Befugniſſe eingeräumt. Die b viel nchsfinanzminiſters gilt von nun ab im Ka⸗ 0 dect die Stimme der geſamten übrigen Mini⸗ if ht ein unbedingtes Veto in allen finanziellen 9 15 und füt d un ganz unnsgab U* kun ng durch l hätir dieſe 15 lätten 75 8 15 Autsblatt der Bürgermeisterùmfer Se ckenheim, Jwesheim, Neckurhausen und Edingen Abonnementopreis: Monatlich 4.— 4 mit Trägerlohn. Dich die Poſt bezogen pro Quartal ausſchl. Boſtellgeld.— Erſcheint täglich gen eg 01% N nrit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. .... ͤ v ˙ w ˙·»--» and N 8 Freitag, 15. Oktober 1920. wir es jetzt find. Es fragt ſich nur, ob angeſichts der Stim⸗ mung im Volke, der gegenwärtigen Streikwellen, der fort⸗ laufenden Tendenz auf Beſſerung der Lebenshaltung in der Arbeiterſchaft es möglich ſein wird, dieſen Grundſatz durch⸗ zuführen, auch gegen den Willen der großen Maſſe. Die Re⸗ gierung muß wiſſen, ob ſie die Macht hat, ihren Prinzi⸗ pien auch treu zu bleiben. Wenn ſie bei dem erſten Sturm⸗ zeichen das Feld räumt, ſo ſteht die ganze Finanzgeſundung nur auf dem Papier. „» Nicht unbedenklich iſt dagegen der Leitſatz, daß der Auf⸗ gabenkreis des Reiches ſo eng als möglich zu halten iſt und neue Aufgaben nach Möglichketi auf die Länder und Ge⸗ meinden abzuwlzen ſind. Hier liegt bereits wieder die Gefahr einer Verſchlechterung vor. Wenn das Reich als ſolches es ablehnt, Ausgaben wirtſchaftlicher Art, ſei es nun in Geſtalt von Notſtandsarbeiten, Kanalprojekten uſw., durchzuführen, und ſie auf die einzelnen Länder und Ge⸗ meinden abwälzt, ſo werden dadurch nur Scheinerſparniſſe erzielt, die wohl den Reichsfiskus ſelbſt entlaſten, dafür aber die Schuldenlaſt der Einzelſtaaten erhöhen. Es wird alſo die Bilanz des Geſamtſchuldners etwas verbeſſert, die ſeiner Filialen dagegen verſchlechtert und nur eine Verteilung der Schulden vorgenommen. i. Durch die Kompetenzerweiterung des Reichsfinanzmini⸗ ſters iſt ferner die Möglichkeit eines Durcheinanderregie⸗ rens geſchaffen: das Uebergewicht von Autorität, das dem Reichsfinanzminiſterium zugeſtanden worden iſt, kaan unter Umſtänden das einheitliche Zuſammenarbeiten der verſchie⸗ denen Reichsminiſterien gefährden und Konfliktſtoff ſchaffen, der unſere ohnehin von Parteiſpaltungen zerriſſene Regie⸗ rung noch weiter ſpalten kann. Es muß, um dies zu ver⸗ meiden, bei ſämtlichen anderen Reichsſtellen auch das Ver⸗ ſtändnis vorausgeſetzt werden, ſich den als notwendig an⸗ erkannten Verfügungen des Reichsfinanzkommiſſars zu fü⸗ gen, wenn anders ſeine Autorität nicht von vornherein illu⸗ ſoriſch werden ſoll. Die bisherige Entwicklung unſeres an Inflation leidenden Beamtenſtaates, bei dem jede kleinſte Stelle ſich als ungeheuer notwendig fühlt, ſpricht bis jetzt noch wenig für ein ſolches Verſtändnis. Ausland. Eine neue Brüſſeler Konferenz? Paris, 14. Okt. Wie der„Matin“ aus London meldet, lauten die Vorſchlſäge, die Delacroix der engliſchen Regie⸗ rung vorgelegt hat, anders als die letzten franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge. Delacroix ſoll den Vorſchlag gemacht haben, eine Konferenz nach Brüſſel einzuberufen. Die Kommiſſion für die Eutſchädigungen würde dort eine Art außerordentliche Verſammlung abhalten. Auch die Deutſchen ſollen hierzu eingeladen werden. Dee Konferenz ſoll noch dieſen Monat ſtattfinden. Die alliierten Miniſterpräſidenten ſollen dort mit dem deutſchen Reichskanzler zuſammentreffen und die endgültigen Entſcheidungen, die in einem Bericht niederge⸗ legt werden ſollen, zu treffen. Tagung des Völkerbundsrates in Brüſſel. London, 14. Okt. Einer Reutermeldung zufolge wird auf der am 20. Oktober in Brüſſel ſtattfindenden Tagung des Rates des Völkerbundes u. a. die Aufſtellung eines Pro⸗ gramms ſtattfinden, nach dem die Frage der Aufnahme der verſchiedenen kleinen Staaten, die dem Völkerbund beitre⸗ ten ſollten, geregelt werden wird. Das Programm enthält ferner die Schaffung eines Planes für eine Finanz⸗ und Wirtſchaftsorganiſation, die die Vorſchläge der Brüſſeler Konferenz behandeln ſoll und außerdem das Budget des Bundes für 1921. Tittoni wird einen Entwurf für inter⸗ natioale Aufſicht der monypoliſierten Rohſtoffe einbringen. Wahrſcheinlich wird auch die polniſch⸗littauiſche Streitfrage zur Verhandlung kommen. Der Kongreß der Liga für den Völkerbund. Mailand. 14. Okt. Geſtern abend und heute morgen ka⸗ Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg. Neklamen 2.50 Mk. Bei 5 6 Kab Peruſpreg Aug 1 0 me rnſprechanſchlu. 16. Voſtſcheckkonte: Narloruhe Nr. 19819. No. 235 men aus ganz Italien und aus dem Ausland die politiſchen Perſönlichkeiten an, die an dem internationalen Kongreß der Liga für den Völkerbund teilnehmen. An Nationen ſind vertreten u. a.: Italien, Frankreich, England Belgien, Spanien, Japan, China, Norwegen, Polen, die Schweiz, die Tſchecho⸗Slowakei, Jugoſlawien und Portugal. Die Ver⸗ einigten Staaten ſind nicht vertreten. Eine Sendung Automobile für Polen angehalten. St. Gallen, 14. Okt. Die deutſche Zollbehörde Friedrichs⸗ hafen hat eine große Sendung italieniſcher Automobile, die durch eine ſchweizeriſche Speditionsfirma nach Warſchau ge⸗ ſandt werden ſollten, in gleicher Weiſe, wie das berefts vor⸗ her mit derſelben Sendung durch die öſterreichiſchen und tſchecho⸗fſlowakiſchen Behörden der Fall, mit dem Vermerk „Kriegsgut Polen, darf nicht durch Deutſchland hindurch⸗ Fer werden“ wieder nach Romanshorn zurück gehen laſſen. 5 Die Moskauer Buchdrucker gegen die Räteregierung. Dauzig, 14. Okt. Die Buchdrucker in Moskau haben ae das Proletariat der ganzen Welt einen Aufruf gerichtet, in dem ſie ſich gegen die Räteregierung erklären. Wirtſchaftspolitik. Konferenz des Reichswirtſchaftsminiſters. Karlsruhe, 14. Okt. Im Miniſterium des Innern fand vor wenigen Tagen eine Konſerenz des Reichswirtſchafts⸗ miniſters mit den Vertretern der Organiſationen, der In⸗ duſtrie, des Handels und des Handwerks, ſowie der Arbeit⸗ nehmer ſtatt. Reichsminiſter Dr. Scholz äußerte ſich zunächſt ganz allgemein über Fragen der Kohlenbelieferung, der Roh⸗ ſtoffverſorgung, der Erhebung der Ausfuhrabgaben und über die Organiſation des Außenhandels. Er betonte die Wich⸗ tigkeit einer engen Verbindung mit den ſüddeutſchen Län⸗ dern bei Durchführung der Aufgaben ſeines Miniſteriums für den organiſatoriſchen Aufbau unſerer Wirtſchaft und hob die Vorzüge ſelbſtändiger Bearbeitung örtlicher Wirtſchafts⸗ fragen durch die Landesbehörden im Benehmen mit den wirt⸗ ſchaftlichen Organiſationen hervor. In der Ausſprache wurde von den zahlreich Erſchienenen eine Reihe von Wünſchen, Klagen und An ungen vorge⸗ gebracht, die ſich vorwiegend auf eine Neuregelung der Aus⸗ fuhrabgaben die Erledigung der Ausfuhrbewilligungen und auch auf das Problem der Sozialiſierung erſtreckten. Die vorgebrachten Wünſche gingen dahin, daß die Ausfuhrabga⸗ ben beſeitigt oder wenigſtens weitmöglichſt gemildert, die Ausfuhrerlaubnis aber generell als Sammelausfuhrerlaub⸗ niſſe erteilt werden möchten.— Reichsminiſter Dr. Scholz er⸗ klärte, eine erneute und eingehende Durchprüfung der vor⸗ gebrachten Wünſche werde alsbald erfolgen. Miniſter Rem⸗ mele betonte darauf den außerordentlichen Wert häufiger Fühlungnahme zwiſchen den Reichs⸗ und Landesſtellen und den Vertretern des Wirtſchaftslebens der einzelnen Länder. 5 Eindrücke aus der Karlsruher 5 . Ausſtellung 5 55 „Badens Waſſerwege und weiße Kohle.“ Badiſchen Landtags. Wer in techniſchen Dingen Laie iſt und einem freundlichen Erſuchen um eine Aeußerung aus Anlaß der Karlsruher Ausſtellung,„Badens Waſſerwege und weiße Kohle“ ent⸗ ſprechen will, kann kaum vorſichtig genug ſein. Allzu leicht kann er ſich blamieren, wie ſich der heſſiſche Juſtizminiſter v. Brentano bei der Zuſammenkunft der ſüddeutſchen Par⸗ lamentarier offen und zutreffend ausdrückte. Ich habe er⸗ Von Dr. Guido Leſer(Geidelberg), Mitglied des N Tochter des Miniſters. cd. 7 deu vatoman von Eruſt Georgy. 4 Urge erboten.) ö rr echt 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. e s dein war ihr der plögliche Beſuch dieses Of, u dle ſi ncht. c verdächtig. An den„Bruder“ hübsch. Das gaben ſie immer vor! Entweder 1 d 425 Soldat der Gatte oder der Bräu⸗ 5 Meinhard, und Herrenbeſuche duldete ſte de gab nur Klatſch in der Nachbarſchaft. imrenn in wachſender Empörung durch ihr Ve lobfte ner zu dem Stübchen, das ſie vermietet ae kein, dd riß die Tür auf. Argon. a iſt ein Soldat und läßt ſagen: er 5 bade 5 8 aus Mainz und wäre nur auf ld. rud 1 in.“ ei Hrung auf vor Schreck und Freude:„Das Nes jedog er“, rief ſie im Augenblick überwäl⸗ gt, daß kam ihr die Ueberlegung.„Haben h ich zu Hauſe bin?“ 8 an babe ich und wenn es wirklich Ihr 8 1 kann er doch rein. Dann iſt doch Vormittag niſcht dabi 5 weiteres Wort möglich wurde, ſtand nt, der Frau Flübbe gefolgt war, be⸗ *„Nein da iſt nichts dabei“, rief er ine Schweſter denkt auch gar nicht eckte er weiſen.— Guten Tag, alte Trude!“ einer ſe ihr beide Hände entgegen. ten eeliſchen Erſchütterung, die nach all zu ſtark war, um unterdrückt werden (21 Gertrud in heftiges Schluchzen aus Antlitz in den Händen. Egons Blicke überflogen dieſen ärmlichen Raum und blieben auf der vor Neugier fiebernden Vermie⸗ terin haften. Glücklicherweiſe brüllten ihre beiden in der Küche befindlichen Kinder los. Man hörte das Klirren von zerbrochenem Geſchirr, und ſchel⸗ tend und ſchreiend begab ſich die Mutter zu den Klei⸗ nen. Ein vernehmliches Strafgericht folgte, verhin⸗ derte aber das zweifellos beabſichtigte Lauſchen. Aufatmend trat der Bruder zu der Schweſter, nahm ſie herzlich in die Arme, preßte ſie an ſich und ſagic leiſe, ihre Hände ſtreichelnd:„Na weine dich aus, Trude, dumme, kleine Trude. Solche Tränen ſchwemmen alles fort. Und wenn du ruhig gewor⸗ den biſt, dann fahren wir zuſammen heim.“ 155 Sie ſchüttelte heftig den Kopf. 8 „Doch! Still kleine Deern, jetzt rede ich! Und wir beide ſind doch immer miteinander fertig gewor⸗ den. Nicht wahr? Stolz waren wir auf unſer vornehmes, geſchmackvolles Heim, auf unſere feinen Eltern, was? Na, und jetzt iſt es da in der Bend⸗ lerſtraße öde und traurig. Die Sonne und Wärme fehlen. Unſer alter Herr kapſelt ſich ein und ver⸗ ſteinert. Unſere alte Dame ſchleicht einher wie eine geſtürzte Göttin, und Suſe hüpft durch die Weltge⸗ ſchichte wie eine aufgepluſterte Henne mit geſträub⸗ ten Federn und macht Oppoſition. Es iſt ſcheußlich!“ Er drückte ihren Kopf zurück, zog ihre Hände mit Ge⸗ walt herunter und blickte in das blaſſe, ſchmal ge⸗ wordene und doch bildſchöne Geſicht. „Ahnungslos komme ich hier an, finde die trau⸗ rige Veränderung entſetzt vor und höre, daß dies alles nur entſtanden iſt, weil ein überarbeiteter Va⸗ ter ſich in der höchſten Aufregung etwas vergeſſen und eine überempfindſame Tochter ſich gekränkt ge⸗ fühlt hat! Trude!!! blonden Schnurrbart.„Hm.“ 3 Ihre weinenden Augen blitzten auf.„Was wür⸗ deſt du tun, Egon, wenn Vater dich ſchlüge?“ Der Offizier ſtutzte und zog verlegen an ſeinem „ ere ee e ee e ee TTCTCCVFVCCCFFCFCCCT „Ich ſpreche nicht von beleidigter Offiziersehre, ſondern frage: Was würdeſt du als erwachſener Mann dem Vater gegenüber tun?“ fragte ſiee- Egon Meinhard ſchaute ſie unſchlüſſig an.„Iſt das nicht etwas anderes, Trude? Sieh mal, ſchließ⸗ lich bin ich doch ein Mann und ſtehe ſeit Jahren ſelbſtändig in meinem Berufe. M „Iſt es gerecht, daß ich heutzutage als erwachſene Tochter nichts gelernt habe und mit Haut und Haa⸗ ren von meinen Eltern abhängig bin?“ ſchrie ſie auf. Sehr klug erfaßte Egon ſofort den Kernpunkt dieſer Bemerkung.„Sehr richtig Trude! Ganz meine und Suſannes Meinung. Das haben unſere Eltern auch bereits eingeſehen. Wenn wir heute nach Hauſe fahren und wieder alles beim Alten ſein wird, dann kannſt du dich ruhig mit Mutter beſprechen und ir⸗ gend eine Berufsausbildung wählen. Ich bürge dir dafür.“ Gertrud ſah ihn grübleriſch an. Plötzlich lachte ſie bitter.„Haſt du dich ſchon mit Vater über dieſen Punkt geeinigt? Biſt du ſeiner ſicher?“ Er wurde etwas verlegen. 8 „Weiter! Haſt du mit ihm überhaupt ſchon über die Schmach geſprochen, die er mir angetan hat? Sage die Wahrheit, Egon.“. 5 Der Bruder warf ſich mißgeſtimmt in einen Stuhl und nahm ſeine Zigarrentaſche heraus. Wähleriſch betrachtete er, um Zeit zu gewinnen, den Inhalt. (Fortſetzung folgt.) . e kunft ſüdweßeutſcher l gute Worte über die Notwendigkeit einer Vereinigung der aufzuputſchen. nent ein lebhaftes Bedauern darüber empfunden, daß ſich unter den Mitgliedern des badiſchen Landtags gegenwärtig nicht ein einziger Techniker befindet. Das iſt mehr als ein bloßer Schönheitsfehler und ſollte nicht ſo bleiben. Wo⸗ bei ich nicht unterſuchen will, ob an dieſem unerfreulichen Zuſtand mehr eine unzureichende Auswahl der Bewerber durch die Parteien oder eine politiſche Zurückhaltung der Techniker die Schuld trägt. Vor dem Weltkrieg haben Waſſerbaufragen in der deut⸗ ſchen Oeffentlichkeit häufig nicht das rechte Verſtändnis ge⸗ funden. Ein Beiſpiel. Eine rückſtändige Mehrheit im preu⸗ ßüiſchen Abgeordnetenhaus hat den Rhein⸗Elbekanal abge⸗ lehnt und ſo bewirkt, daß auch nach Herſtellung eines Schiffahrtskanals vom Rhein nach Hannover die Lücke Hannover⸗Magdeburg bleibt. Unermeßlicher Schaden iſt dadurch unſerem Vaterland im Kriege zugefügt worden, wo ſich der als„Einfallstor für fremdes Getreide“ be⸗ kämpfte Kanal als eine nationale Schutzwehr allererſten Ranges bewährt haben würde. Darf ſich ein derartiger Feh⸗ ler aus der Zeit unſerer Blüte heute, in den Tagen unſerer Not, wiederholen? Nimmermehr! Wenn wir, durch die Karlsruher Ausſtellung von neuem dazu angeregt, uns die Bedeutung des Rhein⸗—Neckar—Donaukanals und ſeiner Verbindung mit dem Bodenſee durch einen Ueberbandkanal Ulm Friedrichshafen oder den Nutzen der Schiffbarmachung des Oberrheins von Baſel bis nach Konſtanz vergegenwär⸗ tigen, ſo fühlen wir angeſichts der gewaltigen Leiſtungen un⸗ ſerer Technik die Verpflichtung zu verſtändnisvoller Förde⸗ rung ſolcher Leiſtungen. Wir ſehen Möglichkeiten eines Aiberauſſtiegs. Wehe uns, wenn wir ſie nicht ausſchöpf⸗ ten!— 2 Der Unterländer wird beim Neckarkanal ſeine beſondere Aufmerkſamkeit auf drei Fragen lenken: auf die Linien⸗ führung Mannheim— Heidelberg, auf die Lage der Stauſtufe oberhalb Heidelbergs und auf die Siedlung bei Neckarelz und Diedesheim. In allen drei Punkten hat der ſüdweſt⸗ deutſche Kanalverein gute Arbeit geleiſtet. Die Seckenheimer Linie verdient vor der Edinger den Vorzug, da ſie der In⸗ duſtrieanſiedlung auf beiden Seiten des Kanals weiten Raum läßt, näher an die Eiſenbahn Mannheim Heidelberg herankommt und dabei auch den Intereſſen der ehrwürdigen Stadt Ladenburg Rechnung trägt, der ſie günſtige Anlands⸗ plütze gewährt. Die Behandlung der Stauſtufe oberhalb Hei⸗ delbergs durch den Kanalverein muß gegenüber dem noch immer unerfreulichen Vorſchlag von allen denen begrüßt und unterſtützt werden, denen das unvergleichliche Land⸗ ſchaftsbild der Neckarſtadt ins Herz geſchrieben iſt. Die vor⸗ geſehene Löſung der Siedlungsfrage bei Neckarelz und Die⸗ desheim endlich wahrt durchaus den Charakter der Gegend und iſt glücklich und großzügig. Sie zeigt eindringlich das Erfordernis, am Neckarkanal eine ſoziale Bodenpolitik zu treiben, Spekulation und Preisſteigerung zu unterbinden und billige Anſiedlungsmöglichkeiten für Induſtrie und Heimſtätten dauernd zu erhalten.(Ueber„Bodenenteignung und Siedelungspolitik am Neckarkanal äußert ſich ein leſens⸗ werter Aufſatz von C. P. Heil⸗Stuttgart in der Feſtnummer der Mitteilungen des Südweſtdeutſchen Kanalvereins zur Narlsruher Ausſtellung, anhand des neuen Reichsgeſetzes über die Enteignung von Grundeigentum und über die Bei⸗ 1 bei der Neckar⸗, Main⸗ und Donaukanali⸗ rung). Cynrad Haußmann ſchrieb füngſt in einem Rückblick auf die demokratiſche Tagung in Ulm den wahren Satz:„Der Mangel einer gemeinſamen Pylitik der ſüddeutſchen Dyna⸗ ſtieen in der Vergangenheit mahnt zur klugen Vorkehr gegen ſüddeutſche Rivalitäten, die in Rückſchlägen alle Beteiligten ſchwächen und iluſſieren müßten.“ Auch bei der Zuſammen⸗ Parlamentarier in Karlsruhe ſind drei Länder, Württemberg, Baden und Heſſen zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſengemeinſchaft geſprochen, und der Gedan⸗ ke, daß aus ſolcher Vereinigung ſpäter ein völliger Zuſam⸗ menſchluß werden könne, iſt nicht mehr ſchreckend, ſondern eher lockend erſchienen. Die Not der Zeit wird auch hier lehren, an ſich noch ſo berechtigte örtliche Intereſſenhinter der Kückſicht auf das große Ganze zurücktreten laſſen. 1 Vaben und Nachbargebiete. Keine Lockerung der zwangsläufigen Brotverſorgung. Amtlich wird uns geſchrieben: Bäcker⸗ und Mällerver⸗ bände des Landes Baden veranſtalten zur Zeit eine kräftige Agitation für die Aufhebung der zwangsläufigen Wirtſchaft des Brotgetreides. Mit der Redensart, man könne im Aus⸗ land Mehl genug haben, wenn nur die unverſtändige Re⸗ gierung ſolches hereinlaſſe, wird verſucht, die Bevölkerung fzuput Dabei ſchrecken die Befürworter der freien Wirtſchaft ſelbſt nicht vor perſönlichen Verleumdungen zu⸗ rück, wie ſich das kürzlich in einer Heidelberger Verſamm⸗ lung Kaufmann Katzenberger von Pforzheim zu Schulden kommen ließ. Was aus dem Brotpreis werden ſoll, wenn die Einfuhr von Mehl und Brotgetreide mit Einſtandsprei⸗ ſen von 6 bis 10 000 Mark die Tonne völlig frei wäre, dar⸗ über ſchweigen ſich die Herren völlig aus, wie ſig auch dar⸗ über nichts erzählen, welchen Preis dann das Inlandsge⸗ treide annehmen ſoll. Angeſichts der Erfahrungen mag hier gegenüber allen Anfeindungen aufs neue erklärt werden, daß an der zwangsläufigen Bewirtſchaftung des Brotge⸗ treides und an der abſoluten Kontrolle der Einfuhr von Auslandsgetreide feſtgehalten wird. Wie wir hören, iſt die Regierung feſten Willens gegenüber verſuchter Sabotierung der Zwangs wirtſchaft energiſch einzuſchreiten. Die Regie⸗ rung wird vor der Schließung von Mühlen und Bäckereien nicht zurückſchrecken und die Gerichtsbehörden werden den Geſetzen gleichfalls Achtung zu verſchaffen wieen. 0. * Karlsruhe, 14 Okt. Der Viehmarkt am Montag war außerordentlich ſtark und zwar ausſchließlich mit norddeut⸗ ſchem Vieh befahren. Insgeſamt 314 Stück waren aufgetrie⸗ ben. Die Preiſe zeigten eine weitere ſtarke Steigerung und bewegten ſich zwiſchen 8 und 9,30 Mark für das Pfund Lebendgewicht. Der Markt war bald geräumt. ** Karlsruhe, 14. Okt. In der Zeit vom 25. bis 29. Okt. werden hier eine Anzahl Tagungen ſtattfinden, die den Kampf gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke zum Zwecke haben. Am 25. und 28. Oktober hält der Badiſche Landes⸗ ausſchuß für gärungsloſe Früchteverwertung einen Lehrgang ab. Für den 26. Oktober iſt die 16. Jahresverſammlung des deutſchen Verbandes von Trinkerheilſtätten vorgeſehen. Am 27. Oktober findet die 32. Jahresverſammlung des deut⸗ ſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke ſtatt und am 28. und 29. Oktober die 9. Konferenz für Trinker⸗ fürſorge. Die Tagungen werden am 25. Oktober im Bera⸗ ktungsfaale des Arbeitsminiſteriums eröffnet werden. * Auerbach, bei Durlach, 14. Okt. Durch Feuer ſind Scheuer und Stallung des Gaſthauſes zum Hirſchen zerſtört worden. Da dabei die geſamten Erntevorräte zugrunde gin⸗ gen, wird der Schaden auf 70000 Mark geſchätzt. Unter dem Berdacht der Brandſtiftung ſind zwei Burſchen verhaf⸗ tet worden. * Bruchſal, 14. Okt. In der Kartonagegbteilung der Zigarettenfabrik Syrowatka A.⸗G. in der Bahnhofſtraße brach, wie die„Bruchſaler Zeitung“ berichtet, geſtern mor⸗ gen 8 Uhr, wahrſcheinlich infolge Kurzſchluß, Feuer aus, das ſich mit großer Schnelligkeit auch auf das Hauptgebäude 8 Sämtliche Dachſtühle ſind vollſtändig niederge⸗ annt. 5 i Mannheim, 14. Okt. Durch Unvorſichtigkeit beim An⸗ zünden des Herdfeuers in der elterlichen Küche gerieten die Kleider eines jährigen Mädchens in Neckarau in Brand. An den Brandwunden iſt das Kind geſtorben. „ Weinheim, 14. Okt. In der Nähe von Benzheim —ů——A—ᷣL„— fend vier Perſonen von einem Jäger aus Auekbach, der af der Hühnerjagd war, angeſchoſſen woredn. Es waren An⸗ gehörige der Familie Bergenheimer, die auf einem Wagen vom Felde heimfuhren. Die Frau Bergenheimer erhielt da⸗ bei einen Schrottſchuß durch beide Augen, wodurch das lieke Auge vollſtändig verloren ging. * Heidelberg, 14. Okt. Zu den bereits beſtehenden Plä⸗ nen über die Führung des Neckarkanals zwiſchen Heidelberg und Mannheim iſt jetzt noch ein Fünfter gekommen, der vorſieht, daß zwiſchen Heidelberg und Edingen nicht ein eigener Schiffahrtskanal erbaut ſondern der Flußlauf kana⸗ liſiert wird. Der breite Schiffoßhrtskanal, den der Regie⸗ rungsentwurf für das rechte Ufer vorſah, ſoll nach dem neueſten Projekt durch einen ſchmaleren Werkkanal erſetzt werden, der lediglich der Waſſerzuführung für ein Kraft⸗ werk dienen ſoll. Wie die„Heidelb. N. Nachr.“ noch mit⸗ teilen, hat ſich in letzter Zeit die Wage ſehr dem Regierungs⸗ entwurf zugeneig! der de Kanglführung auf dem rechten Ufer vorſieht und gegen den Heidelberg bekanntlich große Bedenken hat. * Karlsruhe, 15. Okt. Das amerikaniſche Liebeswerk zugunſten unſerer unterernährten Jugend findet auch bei unſeren badiſchen Landsleuten jenſeits des Ozeans tat⸗ kräftige Unterſtützung. Der badiſche Männerchor in Ro⸗ cheſter, im Staate Newnork, der unter der Leitung von Leonhardt Land aus Hörden bei Raſtatt ſteht, veranſtaktete mit dem dortigen Frauenverein ein Wohltätigkeitsfeſt, deſſen Ueberſchuß mit 450 Dollar letwa 25 000 M.) zu Le⸗ bens mittelanweiſungen für die bedürftigen unterernührten deutſchen und öſterreichiſchen Kinder beſtimmt wurde. Die —— dieſes Betrags wird für Karlsruher, die andere für Wiener Kinder verwendet. 1 0 * Tauberbiſchofsheim, 14. Okt. Die Gemeinde Pülfrin⸗ gen errichtete für ihre im Weltkriege gefallenen Helden auf Einweihung erhalten wird. 5 24 Boxberg, 14. Okt. Der Gutspächter Klein auf Ses⸗ hof hat dem Amtsvorſtand des hieſigen Bezirksamts 200 0 feln zur Ueberweiſung an Minderbemittelte Zeutner. N Stadtbewohner zum Preis von 15 Mark für den Zeutuer angeboten. Die Kartoffeln wurden der Stadt Heidelberg zur Verfügung geſtellt. Dieſes Vorgehen des Getspächters Klein verdient Nachahmung.„ 5 & Breiſach, 14. Okt. Die Polizei verhaftete Rer zwet = und 18jährige Knaben aus Freiburg, die in Ihringen einen Einbruchdiebſtahl verübt und 6000 Mark geſtohten Hatten.. * Schopfheim, 15. Okt. Eine beachtenswerte Leistung moderner Technik bildet das zwiſchen Tagernei und Wies ſegene neuerbaute Kraftwerk Kohlgartenwieſe. Ein jalen Gemeinſtuns fand hier ſeine Verwirklichung, find doch etwa 30 Gemeinden des Wieſen⸗ und Kanderntales ſelbſt die Erbauer. In den nächſten Wochen dürften die au dem Werk beteiligten Gemeinden Licht und Kraft erhalten. A. 8 ohann Hipp in S a und Aſche gelegt worden. Der Schaden iſt außerordentlich bedeutend, da die ehr umfangreiche Heu⸗ und Fruchtvorräte⸗ 1 Wagen und die Einrichtung dabei zerſtört mur⸗ 3* e 2. Okt. Ar e 2255 Schmuggler Spitznagel und Kar von Grießen wegen Sic Fretenmnanels zu je 5 Wochen Gefängnis und 6000 M. verurteilt. 55 e Kounftanz, 18. Okt. Ein Zeitbild ſittlicher und mo⸗ liſcher Berruhung unſerer Ingend wurde ia der letzten Schwurgerichts entrollt, woſelbſt ſich die drei 19 bis 2 Hährigen Kö Wilh. Schmidt, Friedr. Weiß und Alfred Mellinger aus Schopfheim wegen ſchweren Sitlich⸗ keitsverbrechens zu verantworten hatten. Die jungen Leute, die in der Woche etwa 240 verdientea, hatten auf einem Tanzvergnügen tüchtig gezecht und ein 17jähriges Mädchen total betrunken gemacht, das ſie dann in bewußtloſem Zu⸗ ſtand mißbrauchten. Da die Ladung neuer Zeugen notwendig wurde, mußte die Verhandlung abgebrochen und die An⸗ klage für die Januarſitzung vertagt werden.— Wegen Stra⸗ ßenraubs verurteitte das Schwurgericht ſodana den 29. führigen Schneider E. Volkmar von Reutlingen zu vier Jahren und deſſen Schwager den Schhmacher G. Weller von Pfullingen zu 3 Jahren Gefängnis. Die beiden zogen in württembergiſchen und badiſchen Städten umher und er⸗ ſchwindelten ſich unter Vorzeigen von Stoffmuſtern bei ver⸗ ſchiedenen Schgeidermeiſtern Vorſchüſſe. Auf dieſe Weiſe ſollen ſie ungefähr 90000 M. zuſammengebracht haben. Einen Konſtanzer Schneidermeiſter, der das Geld nicht ſo⸗ fort herausgeben wollte, lockten ſie an die Schweizer Grenze, jchlugen ihn nieder und raubten ihm 135 M., ſamt Taſchen⸗ uhr und Kette. * Kouſtanz, 14. Okt. Ein tieftrauriges Familienſitten⸗ bild wurde in der erſten Schwurgerichtsſitzung entrollt. We⸗ gen Sittlichkeits verbrechen hatte ſich der mit ſchweren Ge⸗ füngnis⸗ und Zuchthausſtrafen vorbeſtrafte 50jährige ver⸗ heiratete Händler Karl Siegwarth in Kleinlaufenburg zu verantworten. Der Angeklagte hat ſich ſeit vier Jahren an ſeinen drei 20⸗, 19, und 16jährigen Töchtern vergangen. Der Staatsanwalt hatte ſieben Jahre Zuchthaus beantragt, das Gericht verurteilte den Angeklagten zu nur 4 Jahren Lohales. Billiger geſunder Kaffee. Eicheln ſind in dieſem Jahre in außergewöhnlich großer Menge zu finden und es iſt ſchade, daß ſie unbenutzt zu⸗ grunde gehen, geben ſie doch richtig zubereitet einen guten be kömmlichen Kaffee, der zudem nichts koſtet.* Die Eicheln werden geſchält, ie kaffeeebohnengroße Stück geſchnitten, mit kochendem Waſſer übergoſſen und ſtehen ge⸗ Das Ab⸗ d 2 Hierauf werden ſie bei gebnder Wärme g dann braun, ja wicht ſchwarz, gerötet wer e e dcr zerkoßen, es mahlen; 4 bis 5 Gramm genügen für 1 bis 2 Taſſen Kaffee. Man kann das Pulver auch zu Malz⸗, Gerſten⸗ und ande⸗ rem Kaffee nehmen. N Kinder, die ſchlecht gedeihen, die ſkrophulös ſind, ſollten alle 3 Stunden einen kleinen Kaffeelöffel voll Eichelpulver, gemiſcht mit gleichen Teilen Zucker. einnehmen: als Kaffee ſollten ſie immer Eichelkaffee trinken. Leute, die an Darm⸗ katarrhen und Durchfällen leiden, iſt dieſer Kaffee auch ſehr zu empfehlen. Prälat Kneipp, der ein feiner Kenner war und jedes Kräutlein ausprobiert hat, konnte die guten Eigenſchaften des Eichelkaffees nicht genug rühmen. ö Einen Verſuch kann ja jedermann machen. 1 8 5 5 * Stellung der Regierung zur Brotverforgung. Ange⸗ ſichts der Erfahrungen mit der freien Wirtſchaft in der Fleiſchveſorgung und in der Kartoffelverſorgung wird von uUnterrichteter Seite aus gegenüber allen Anfeindungen ge⸗ gen die zwangsläufige Brotverſorgung aufs neue erklärt, daß an der Zwangsbewirtſchaſtung des Brotgetreides und an der abſoluten Kontrolle der Einfuhr von Auslandsge⸗ treide feſtgehalten wird. Wie wir hören iſt die Regierung feſten Willens, gegenüber verſuchter Sabotierung der Zwangswirtſchaft energiſch einzuſchreiten. Die Regierung wird vor der Schließung von Mühlen und Bäckereien nicht zurückſchrecken und die Gerichtsbehörden werden den Ge⸗ ſetzen gleichfalls Achtung zu verſchaffen wiſſen. —* Die Mißwirtſchaft der Reichsfettſtelle, die dauernd in den Berlinern Blättern mit dam Verlangen nach Auflöfung — 7 , behandelt wird, här efne neue Blmtte gerried 2 0 5 der Säckel des Verbrauchers zu tragen hat. Tagebl.“ von unterrichteter Seite mitgeteilt Reichsernährungsminiſterium den Reichsa und Fette angewieſen, die Rohſtofſpreiſe für 19 a gewerbe vom 1. Oktober d. J. ab auf 28,80 M. 1 22,50 M.) zu erhöhen. Dementſprechend 1 ft für Margarine im Kleinhandel Erhöhung loo Arbe 15 M. das Pfund erfahren. Die Hinaufſetzung 1 notwendig geworgen, daß das Reichsernährunge 7 we durch ein Einfuhrverbot die Zeit des günſtigen⸗ e bol V ö n er Reich elt Valuta verpaßt() und daun erſt den e f Oele und Fette angewieſen habe zu dem in oe cher genen Weltmarktpreis größere Mengen Roh ben, een fen. Man kann ſich des Eindrucks nicht erw s blichen Unfähigkeit zu einem Skandal ausartet. — Verarbeitung von Kartoffeln in geweree ben. Nach Mitteilungen der Neichskarkoffelcg ae, die nicht mit landwirtſchaftlichen Betrieben 1775 ige h werblichen Brennereien nur abfolut minderw b feln verarbeitet werden, ſafern dieſelben v be kommunalverbänden als Abfall gekauft wur heilen de liche Brennereien, die derartige Kartoffeln 1 0 len, müſſen einen vom Kommunalverband beglaubigten Antrag, aus dem Menge un Kartoffeln, ſowie der Preis ersichtlich ſind, daeſer dern ſelſtelle vorlegen. Händlern, die entgegen ande Keie an Brennereien Kartoffeln liefern, wird die* der e in nis wegen Unzuverläſſigkeit entzogen. Wer ingen ö Händler, die ſich derartige Vergehen zu Sanin, laſſen, namhaft zu machen, wolle an das Min Innern berichten. erer. — Der Genuß von Obſt übt auf den Kür eh fn Wirkung aus. So enthält der Apfel viel Eisen Bh ing 110 f ſtoff. Durch eine Koſt von brach 17 fig gute Erfolge bei Nervenkrankheiten erziele 1 2 der Apfel als Berubigungsmittel bei mand il 1 gute Dienſte leiſtet, iſt bekannt. Die Birne enen die Knochenbildung und iſt ſehr nahrhaft, 75 85 wild Pflaumen wegen ihres Sauerſtoffes behaupte fe gtoſer krauben reinigen das Blut, Feigen und Datte gehe liche Nahrungsmittel. Auch Nüſſe ſind zu enn Fal 3 Nierenfett geben. Die Tomaten ſind ebenfals Ihr Gnuß iſt bei ten uſw. zu empfehlen e „ Ein Ehrengedenktag ſür die Gefallene ers dium des Badiſchen Kriegerbundes hat an un r den eine die Anregung gerichtet, in ihren Städe 6 la den den Aaſtoß zu einem Ehrengedenktag d eld Ihe 1870/71 und im Weltkrieg 1914½8 gefallenen um auch äußerlich zu zeigen, daß den it Treue gehalten wird über Grab und Tod un zelnen Vereine mögen ſich mit den kirchlichen an% u! Behörden und anderen ihnen gleichgeſinnten zu gemeinſamer Feier einigen.. Babiſete Volitiß, „ 7 5 1. Elektrizitätswirtſchaftsbezirk Babe e dur Karlsruhe, 15. Okt. Arbeitsminiſter Ra W dem Reichsſchabminiſter von Raumer eine im Hinblick auf das Reichselektri ſtändigung dahin erzielt wurde e digen Elektrißitctswirtſchaſtsbetziek bilden Gerichtsſaal. Karlsruhe, 13. Okt. Unter dem Vorſitz den rats Dr. Engler(Vertreter der Staatsamele ſtaatsanwalt Dr. Deitigsmann) verhan ine Schwurgericht gegen die Ehefrau Wil een Je geb. Bürle, aus Mönsheim und den Mech g da Nicola aus Neidenfels, wegen Meineids. kme hielt in Pforzheim ſträfliche Beziehrngen geklagten und in einem Prozeß wegen der außerehelichen Kindes der Lindemann le Beſchuldigten einen falſchen Eid. Der dizinalrat Dr. Meyer⸗Pforzheim, bezeich als geiſtig minderwertig, aber für ihre Das Gericht verurteilte die Lindemana, nen des fahrläſſigen Falſcheides ſchuldig Monaten Gefängnis. Nicola wurde ſchuldig erkannt und erhielt eine Gefän en Monaten. Die bürgerlichen Ehrenrecht ü die Dauer von drei Jahren aberkannt. handlung war die Oeffentlichkeit ausgeſ Der Grünsfeldhauſer Au Mosbach, 14. Okt. Vor der hieſigen Straßer w die Landwirte Mich. Jof. Heer und Alb. er m e e feldhauſen, Jof. Beyer und Georg H. Schäfte be ſowie der Lehrer Eiſenmann von Buchen gate en zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Skuble⸗ l 0 feldhauſen, nachdem von der dortigen gene 0 9. Zentner Brotgetreide ohne Mahlſcheine vort des 1 ſchlagnahmt worden waren, den Abtran dd de f nach dem Lagerhaus mit Gewalt zu werhigall N ee dem ſie gewaltſam mit einer großen durch 11 tag Bauern die Mühle umſtellten, die Menger N und aufreizende Redensarten in ihrer ringe 1 und derart drohend gegen die Beamten vote 0 um ein Blutvergießen zu vermeien, von 91. 0 15 7% des Getreides Abſtand nehmen mußten. e 2 2 Turnen, Spiel und Ein Turuvereins⸗Jubiläum im beſehnehe 4 0 Kehl, 14. Okt. Vor kurzem waren 60 von ge. ſeit der Gründung des Turnvereins ehe gol 10 dieſem Anlaß fand am Samstag abend im* Kreit, N ein Bankert ſtatt, an dem ſich die Spitzen dene 74% leitung, die Vertreter der ſtaatlichen ung ge und 0 hörden, Abordnungen zahlreicher Gauvere ure 5 glieder mit ihren Angehörigen beteiligte Apo z überaus ſtimmungs vollen Verlauf nahe ge et d begrüßte die erſchienenen Gäſte. Den Meins 1% N turneriſchen Darbietungen des Fubelverßeſeh N 9 vorträgen des Hanauer Muſikvereins Mc gramms bildete die Ehrung der gefalleneher erh un Anzahl verdienter langjähriger Mitglie Paten urkunden. Der Sprecher des Offenburger die 0 Offenburger Turngemeinde, überbrachte den Vereins. Im Namen des 10. Kreiſes der ting dat, ſchaft ſprach Realſchuldirektor Weiß⸗Schm, eine die Glückwünſche der außerhalb de ſtehenden Brudervereine aus. Unter Zuhörer gab er der Hoffnung Ausdru 18 eine des Landes auch in Zukunft feſt 11 57 8 halten. Für die Turner gebe es keine 0. alt ſetztem und unbeſetztem Gebiete. Dem a Turnwarte Lehmann überbrachte der: brief des Kreiſes. Gauvorſitzender? übermittelte die Grüße des Gaues. Mitglied des Verefus, mit den der Turnverein früh mann Schindele begrüßt ger und Träger der fand auf dem Spiel nauerland ſtatt. zin zug durch die mit ha nach dem Peſtplot a Im ein Feſtakt wart Otiston⸗Sflenenrg und Kreis Weiß Tin engen blelten Anſprachen. 65 e Uhr bewegte ſich eiche en Fahnen geſchnt a ———ů „ e chland.. 8 dlungen imm Zeitungsgewerbe. d Ott. Im Reichsarbeitsminiſterium fanden weſe er Leitung des Miniſterialrats Dr. Sitzler und ö allenheit, des Staatsſekretärs Dr. Hirſch vom Reichs⸗ 1 eatuniſterium zwiſchen Vertretern der Arbeitgeber ln nehmer des Groß⸗Berliner V 0 weitagen ſtatt. Sie führten nach langem Verlauf und 1 vollfdehendſtes beiderſeitiges Entgegenkommen zu 5 Das Ergebnis war, daß die An⸗ ine Gehaltserhöhung von 12% bezw. 10, die Ju⸗ eine ſolche von 15 Prozent erhalten. Die Ver⸗ erhalten außerdem noch 2½ Prozent. Alle An⸗ und Arbeiter werden wieder eingeſtellt. Die der Angeſtellten werden nicht bezahlt. Den Ar⸗ . e aden 75 Prozent des Lohnausfalles ſogleich be⸗ lung Fablung der reſtlichen 2 Prozent von der Ent⸗ men eines Schiedsſpruches abhängig gemacht. Die ge⸗ Vereinbarungen unterliegen noch der Zuſtimmung gten Verbände und Gewerkſchaften, die heute vor⸗ dürfte. Es iſt zu erwarten, daß in den von 8 betroffenen Betrieben noch beute die Arbeit ſgenommen wird.. a Dr. Hermes in München. 5 5 14. Okt. Wie die Tu. aus München erfährt, iſt ernährungsminiſter Dr. Hermes geſtern in Mün⸗ l heuſſen, um mit dem baveriſchen Landwirtſchafts⸗ Wutzlhofer Beſprechungen zu pflegen. 5 Die Münchener Stadtvertretung. 5 N u, 15. Okt. Die für ein Volksbegehren ſofortigen 0 15 zur Münchener Stadtvertretung veranſtaltete Idewung hat insgeſamt 1 302 000 Stimmen für galten igen Einigung. glichen ſeten ö ſelten 6 tage e walten ergeben. Die Abſtimmung richtete ſich gegen ſtiſche Mehrheit in der Stadtvertrekung. 4 Letzte Drahtnachrichten. 8 1 ö 5 baus d Aal hiinett c bn fc nazi 1 and, ie Sozialiſtenkunbgebung für Moskan. 45„ 15 b 0 1 * een gt, 18. Ott. Das Ergebnis ber Bolksabftim⸗ folgendes: Die für Deutſch⸗Oeſterreich 1980, für Jugo⸗Slawien . Dirikt Ferlach: Oeſferreich 6428, für Jugo⸗Slawien Bleiburg: für Oeſterreich 5140, für Jugo⸗ awer Bezirk Völkermarkt: Oeſterreich 8304, für beo Slap en 2442. Zuſammen: für Oeſterreich 21 852, für d alle n 18 004. 59,44 Prozent der Stimmberechtigten klage für Deutſch⸗Oeſterreich geſtimmt. In den Stra⸗ entgahfurts herrſcht außergewöhnlich reges Leben, die Ile ande der Ergebniſſe wurde durch ſechszehn Böller⸗ enen ür Alle Hänſer ſind beſtaggt. Ven den 0 Höhen dröhnen Böllerſchüſſe, alle Glocken en die m. 15. Okt. Nach hieſigen Blüttermeldungen 110 aaſgeelſchewiſten auf der ganzen Front die Kämpfe genommen und auch ſchon bedeutende Erfolge er⸗ N. Er 3 descheläruugen des poluiſchen Auzenminiiter ga. ace gewäns, Okt. Der polnische Außenminiſter Fürſt hung rührte amerikaniſchen Preſſevertretern eine Un⸗ auch der er ausführte, daß Polen ſtets gerüſtet ſein hen e! wenn der Frieden mit Sowjetrußland e⸗ dete Polen müſſe ſtets auf der Hut ſein und neue diesem gewinnen ſuchen. Die polniſche Republik kam Sinne auch mit Tate Jonescu verhandeln. anntlich in kurzem in Warſchau erwartet. is, 1 Die Wrangelregierung. ſber ii Okt. Der hier eingetroffene Finanzbevollmäch⸗ kertreteruſſiſchen Wrangelrepublik erklärte Pariſer 0 Zeit bez daß ſich die Lage der Wrangelregierung in bete Wreedeutend gefeſtigt habe und die nun aut aus⸗ e Polfangelarmee imſtande ſei, nicht nur jede Offen⸗ ö ie bewiſten erfolgreich Widerſtand zu leiſten, ſon⸗ le gema auch in den letzten Wochen bedeutende Fort⸗ e Wrancht habe. Der Zuſtrom an Freiwilligen zur lis 25 gels ſei ganz bedeutend und allein in der Zeit and zur Weptember jeien über 23000 Don⸗ und Kubaa⸗ de Wie verlautet, Firer B fran⸗ Funken⸗ 19 ee 1. Baldiger Räcktritt Giolittis. es baldiger Der„Secolo“ ſpricht von der Möglich⸗ augen Rücktritts Giolittis aus der Regierung. en zausſichtlich durch den gegenwärtigen Kammer⸗ der, d kicbla erſetzt werden, einen gewandten Par⸗ An 12 Giolitti ſelbſt an der Spitze des Parla⸗ ſohebat Nach einer Meldung des„Corriere della u, au rlamentariſche nationaliſtiſche Gruppe be⸗ er Mehrheit der Kammer auszuſcheiden und rau 5 iolitti nicht mehr zu unterſtützen. Wie das emerkt, ſei es nicht ausgeſchloſſen, daß außer ſtarke ichen„ die Rechtsliberalen, die eine aſchaft ens raktion in der Kammer bilden, Giolitti die H ddatlie erweigern. 90 4 dan den 1 Okt. Die ſoztaliſtiſche Partei hat für Don⸗ u Italien, eine allgemeſae Manifeſtation in allen Rangeſagt. Die Kundgebung erfolgt zu dennun⸗ eſreiung der politiſchen Gefangenen und ſta In alle der ruſſiſchen Sowjetrepublik zu er⸗ 8 9 Städten werden zwiſchen 2 und 4 Uhr f öffenammlungen ſtattfinden. In einem im eutlichten Aufruf fordert das Zentralkomitee g rzulegenbahner auf, die Arbeit zwiſchen 2 und klagen Stretten. Auch das Perſonal der Sekundär⸗ leg wird ecaßendahnen und der Schiffahrtsunterneh⸗ den. iageladen, die Arbeit für drei Stunden nie⸗ Für unſere Frauen. 6 31 Praktiſche Wiuterkleider.„ 5 0 adie. Oktoberſonne noch ſtrahlend die Herbſt⸗ ren Laubes verklärt und der alte— Damen⸗ beh en neuen Zeiten, die gekommen ſind, ſein pfindtet⸗ ſind doch die Morgen und Abend⸗ 8 Wilich kalt, daß die Vorausſage eines ſtren⸗ f inters ſich vorzubereiten ſcheint. Da heißt ere Damen, der praktiſchen Winterkleidung Hausgebrauch zu gedenken, bei der die ie“, wie jede elegante Aufmachung über⸗ . wohl fand j ind ſch. d ſo rens We ſarf ba en wenige Börſen bezahlbar—, aber deutſchen bei dem Mangel an Rohmaterial auch na⸗ gediegen als in Friedenszeiten ſind, imm er⸗ Recht haben. pit über beſfer ars die Krregsware der fetzten Jager ans Poets und ſich recht haltbar erweiſen dürften. Auch der reis iſt erſchwinglich, wenn naturgemäß gegen früher noch immer erſchreckend hoch. Da aber in abſehbarer Zeit eine Beſſerung nicht zu erwarten iſt, müſſen wir uns daran ge⸗ wöhnen, daß wir eben an der Laſt eines verkorenen Krieges zu tragen haben! Machart und Stoffverbrauch ſolcher praktiſchen Winter⸗ kleider ſind ſo beſcheiden als irgend denkbar. Der nicht allzu kurze und nicht zu enge, aber ganz glatte, faltenloſe Rock, dem jede Andeutung von ſeitlicher Stoffdrapierung oder ſonſtiger Aufbauſchung fehrt, die dafür zu beiden Seiten recht praktiſche, tiefgehende Taſchen hat— nicht die häß⸗ lichen, aufbauſchenden Dütentaſchen, ſondern glatte!— das wäre die ganze Anordnung. Nur ſelten werden für der⸗ artige Röcke Bluſen aus gleichem Stoff gewählt, denn daß diefe dunklen, ſtumpfen Gewebe kleidſam ſind, kbunte man nicht behaupten und der Schönheitsſinn unſerer Damen und ihre durchaus berechtigte Eitelkeit wollen doch auch ihr Sonſt trug man wohl dazu eine gemuſterte Samtbluſe, die ebenſo kleidſam als winterlich warm war. Aber Samt gehört jetzt leider, wie ja auch alle ſchweren, gediegenen Tuchſtoffe, zu den koſtbarſten Webarten und iſt teurer als ſchwerſte Seide. Aber Flanell iſt noch halbwegs erſchwinglich, ebenſo farbige, flanellähnliche Friasſtoffe, die ja bekanntlich auch die molligſten winterlichen Morgenxöcke ergeben. Uad ſo werden derartige Bluſen einfachſten Schnitts, mit langen, engen Aermeln und hohem Halskra⸗ gen, gern zu den oben geſchilderten Winterröcken gewählt, und wenn noch etliche dunkle Samtreſte ſich im Beſtand vor⸗ finden und für den Halskragen und dem Beziehen einiger großer Knopfformen reichen, ſo iſt der hübſcheſte Gebrauchs⸗ anzug für den Winter geſchaffen. Der Arbeitslohn dafür fällt ja fort. Ja, meine Damen, es muß fortfallen, um da⸗ mit einen wirtſchaftlichen Ausgleich für die hohen Stoff⸗ preiſe zu erzielen. Welche halbwegs nadelgeübte Dame könnte ſich einen derartigen Anzug nach gekauftem, überall erhältlichem Schnitt auch nicht ſelber herſtellen? Es ſind ja eigentlich nur ein paar Nähte daran, die ſich die beruflichen Schneiderinnen allerdings nach neueſtem„Tarif“ ſehr hoch falten, indem ſie der etzten Taſchen des e Motive auf⸗ rig reizvoll be⸗ Es iſt kaum glaublich, ichſter Stickerei erzielen viel mehr Vergnügen, als ers zu empfehlen iſt ſie ſtickt, die auch den einfachſten, oi leben und ſehr kleißdſam ga ſtalt welche Wirkungen ſich da in laſſen, die ungemein fördert und eigentliche Arbeit iſt. Ganz bes auch zur Auffriſchung und. zung vielgetragener, aher noch brauchbarer, dunkler Kleider. Auch Traueranzüge ſind in 9952 e ſehr praltiſch wieder für gewöhnlichen Be⸗ darf herzurichten. Höchſt wirkungsvolle Verzierung an dunklen, einfachen Stoffen ergeben auch weiße oder farbige Steppnähte, die oft bis 1985„ 1 1 reh e maſchinengeübten Händen. Welch ein reiches Je er. tätigung ergibt ſich da für Haustöchter, die heut ausnahms⸗ weiſe einmal nicht ſtudieren. Und gerade über letzteres, d. h. die praktiſche Betätigung der Haustöchter in der Fa⸗ milie gedenken wir das nächſte Mal zu plaudern, weng es auch mit der Mode nichts zu tun hat. Vermiſchtes. Ein Milliardendiebſtahl an deutſchen Patenten vereitelt. Frankfurt a. M., 14. Okt. In Frankfurt jagt eine Sen⸗ ſation die andere. Noch ſpricht alle Welt von den Millionen⸗ unterſchlagungen bei der Pfälziſchen Bank, ſo wird ſchon wieder ein Verbrechen bekannt, bei dem es ſich wenn es nicht im letzten e verhütet worden wäre, um die Vernichtung von Milliardenwerten gehandelt hätte, um Schäden, die überhaupt unberechenbar geweſen wären. handelt ſich um den Raub von vielen Geheimverfahren und bisher nicht veröffentlichten Patenten der deutſchen che⸗ miſchen Induſtrie und ihren Verkauf um einen Judaslohn an das Ausland. Die Chemiſchen Werke Griesheim Elek⸗ tron, Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt Frankfurt, Rhenania in Mannheim und Gebrüder Böflinger in Nie⸗ der⸗Ingolsheim hatten eine bedeutende Anzahl von Geheim⸗ verfahren zur Erzeugung chemiſcher Werte beim Reichs⸗ patentamt angemeldet und die Berechnungen, Unterlagen und Dokumente darüber bei einem Frankfurter Patent⸗ anwalt niedergelegt. Hier wurden ſie durch die Sekretärin des Patentanwalts, die 24jährige Anna Büttner, auf An⸗ ſtiften ihres Bräutigams, des 24jährigen Mechanikers Heinrich Balſer, Windeckſtraße 23, geſtohlen. Der Urheber des Planes waren der 33jährige Architekt Ernſt Eymer, Wittelsbacher Allee 61, und der Muſiker Georg Horſt, Falk⸗ ſtraße 112. Die beiden letzteren waren mit ausländiſchen Agenten in Verbindung getreten und hatten es übernom⸗ men, dieſe in den Beſitz der unbezahlbaren Dokumente zu ſetzen. Eymer veranlaßte ſeinen Schwager Heinrich Balfer zur Ausführung des Diebſtahls, der dann durch die Büttner und teilweiſe durch Balſer ſelbſt vollzogen wurde. Den Briefwechſel zwiſchen dem Auslaude und den Dieben und Hehlern vermittelte Horſt durch Deckadreſſe. Die Patente, die einen ganzen Koffer füllten, ſollten vor etwa 10 Tagen durch den Bruder des Balſer, den Karl Balſer, nach einer Stadt im beſetzten Gebiet geſchafft und hier von den aus⸗ ländiſchen Agenten gegen hohe Bezahlung in Empfang 1 nommen werden. Eymer übergab an der Nikolaikirche dem Karl Balſer den Koffer zur Wegſchaffung. Dieſen Vor⸗ gang und das dabei geführte Geſpräch hatte ein wackerer Fuhrmann gehört, der ſofort einige Beamte der Sicher⸗ heitspolizei aufmerkſam machte, die nunmehr in außer⸗ ordentlich geſchickter und umſichtiger Weiſe gegen die Diebe vorgingen und den Balſer unmittelbar vor dem Hauptbahn⸗ hof mit dem Koffer abfingen. Karl Balſer wurde mit dem Koffer nach dem Polizeipräſidium gebracht. Der Koffer barg tatfächlich, bis an dea Rand gefüllt, eine Fülle der wichtig⸗ ſten Patente aus der deutſchen Induſtrie. Es iſt nicht un⸗ möglich, daß vorher ſchon einige Patente an das Ausland verſchoben worden ſind. Die weiteren Feſtſtellungen der Kriminalpolizei deckten dann ein ganzes Rattenneſt von Dieben, Schwindlern und Landesverrätern auf und führten zur Verhaftung von bisher neun Perſonen, von denen drei wieder entlaſſen wurden, da kein Fluchtverdacht vorliegt. Nach Angabe der chemiſchen Werke hätte die deutſche In⸗ duſtrie, wenn der Streich gelungen wäre, einen Schaden er⸗ litten, der überhaupt nicht wieder gut zu machen und mit Geld überhaupt nicht zu berechnen geweſen wäre. Er wäre einfach ia die Milliarden gegangen. Einige der Haupttäter hatten von den Ausländern bereits erhebliche Summen zur Ausführung des Patentdiebſtahls erhalten. Viele dieſer Pa⸗ tente ſtellen das Ergebnis langer, teilweiſe 10 bis 15 Jahre langer Arbeit, deutſcher Ingenteure und Chemiker dar und ſollten ein Triumph deutſcher Geiſtesarbeit und Wiſſenſchaft werden. Die Bohrlöcher an den Briefkaſten. Das Defizit bei der Reichspoſt wird immer größer. Alſo braucht man Geld. Nun iſt man auf den Gedanken der Poſtreklame gekommen; d. h. Geſchäftsleute können die Ein⸗ richtungen der Poſt, ſo da ſind: Poſtwagen, Briefkſten uſw. zur Reklame benützen, wie dies ſchon z. B. bei den Straßen⸗ bahnen geſchieht. Und in der Ausführung dieſes Planes iſt nun folgendes paſſiert: An den Paoſtbriefkäſtchen müſſen Emailleſchildchen angebracht merden, die dieſe Reklame ent⸗ halten. Dazu müſſen vier Löcher in die Briefkäſten gebohrt werden. Da iſt unn ireend ein Gehe at in Berlin auf den genialen Gedanken ae en: Dieſe Licher müſſen im gänzen Reiche einheitlich georört werden. ber Amtsſchimmel geſattelt, und die Berliner Briefkaſtenbohrer reiten hinaus in die weiten deutſchen Lande, um an jedem Briefkaſten vier Löcher zu bohren. So kamen u. a., wi die„Konſtanzer Nachrichten“ micteilen, auch nach M vier ſolcher Bohrer. Sie bohren gegenwärtig. Auch. ganzen Oberpoſtdirektionsbezirk Konſtanz fand ſich nicht ein Handwerker, der die Bohrung hätte vornehmen können(1. Nur Berliner haben dieſe Kunſt gelernt. Sie kommt uns recht teuer und wird vielleicht einen großen Teil Summe, die die Poſtreklame enibringen ſoll, verſchlingen. Man kann daher, wenn ſich obige faſt unglaubliche kitteilung bewahrheiten ſollte, dem genannten Blatte nicht unrecht geben, wenn es meint:„Renn die Bohrer an den Briefkäſten fertig ſind, raten wir ihnen, einmal wo anders zu bohren, wo bdieſer Gedanken entſtanden iſt. Auf vielen Widerſtand werden ſie nicht ſtoßen. 5 1 Humor. Jägerſtückchen. Ein Jäger, der ſeiner Braut gern einen Haſen ſchießen wollte, hatte das Unglück, daß ihm die Tiere ſtets zu ſchnell waren. Troſtlos ging er heim, da traf er in einem Bauernhauſe einen Burſchen, der einen gefangenen jungen Haſen füttern wollte.„Iſt Euch das Tier feil?“ fragte er.—„O ja, wenn Ihr es gut bezahlt.“ Der Handel wurde abgeſchloſſen. Der Jäger aber, der ſeiner Braut das Wild nicht lebendig, ſondern tot überbringen wollte, hielt Stand⸗ recht und verurteilte den Haſen zum Tode. Lampe wurde mit einem Strick an einen Baum gebunden. Der Vue trat ein paar Schritte zurück und gab Feuer. Aber, o n der! er traf nicht den&. ſondern zerſchoß den Stri Lampe aber lief froh und ledig davon, während der Jäger ihm verdutzt nach! e Bunte Mappe. Bazillenfurcht. Er bedeutete einen grundlegenden Fortſchritt in der Bekämpfung der übertragbaren Krankheiten, als es vermit⸗ tels der techniſchen Fortſchritte des Mikroſkopbaues gelang⸗ die nur Bruchteile von Millimetern großen pflanzlichen und N tieriſchen Kleinlebeweſen(Mikroorganismen) zu entdecken. Es ſtellte ſich damals bald heraus, daß viele der kleinen. 5 krankheitserregenden Lebeweſen ſich nicht nur aa erkcankten Körperſtellen befinden, ſondern daß ſie jederzeit in der Luft. an den Gebrauchsgegenſtänden, an den Speiſen nachweis ar ſind, ja ſogar auf der Haut und den Schleimhäuten, auch des geſunden Menſchen ſich vorfinden. Die Folge die Entdeckung war einerſeits eine ſtändige Bakterienſuche, in⸗ dem man überall nach Krankheitskeimen fahndete und n nach der Anzahl der vorgefundenen Keime die Gefährlichkei einſchätzte, andererſeits eine übertriebene Bakterienfur indem hinter jedem Gegenſtand, jeder Berührung jedem — die Uebertragung von Krankheitskeimen vermut wurde. 5 Gewiß muß man die Gefahren, die von ſeiten der Krank . heitserreger drohen, kennen, um ſie ruhig nach Möglichkeit vermeiden zu lernen, man muß ſich bewußt ſein, daß Reir lichkeit, Vorſicht und Bedachtſamkeit bei drohender Inſek⸗ tionsgefahr unerläßliche Forderungen ſind. Aber mauche; Leute ſchöpfen aus ihrem Wiſſen von der ſtändigen Anwe⸗ ſenheit von Mikroorganismen auf der Körperoverfläche, aus ihrer Kenntnis von dem Daſein der Bakterien über⸗ haupt Furcht, und dieſe Furcht iſt unbegründet.— In Wirklichkeit iſt die Anſteckungsgefahr unter normalen Verhältniſſen nicht ſo groß. Wäre das nicht der Fall. ſo müßten in der Tat alle Menſchen ſtändig erkrankt ſein, denn eine Gelegenheit, ſich mit Krankheitskeimen zu infizie⸗ ren, iſt faſt immer gegeben. Aber fürs erſte ſind gar nich alle Bakterien, mit denen der Menſch in Berührung kommt, imſtande, bei ihm eine Krankheit zu erzeugen. Sodann ha⸗ ben die Bakterien große Widerſtände zu überwinden, ehe ſie⸗ in den Körper eindringen können, denn durch die unverletzte Haut oder Schleimhaut können ſie nicht ſo leicht hindurch⸗ wandern. Auch im Innern des Körpers werden ſie und ihre Gifte durch die ſchon normalerweiſe vorhandenen Ab⸗ wehrmaßregeln des Körpers, die weißen Blutkörperchen, deren Sammelpunkte: die Lymphdrüſen und die raſch in Wirkung tretenden Gegengifte im Blutſerum(der Blut⸗ flüſſigkeit) unſchädlich gemacht. N 1 Wichtig für den Eintritt der Erkrankung iſt neben dem Auftreten der Krankheitserreger immer das Vorhandenſein einer Dispoſition, einer Krankheitsbereitſchaft des Körpers. Dieſer Umſtand erklärt das ſonſt zuweilen unverſtändliche Verſchontbleiben einzelner Menſchen bei einer Epidemie, die ganze Umgebung ergreift, die ſchwere Erkrankung ein⸗ zelner bei Geſundbleiben anderer, ſcheinbar weniger Wi⸗ derſtandsfähiger. Die mangelnde Widerſtandskraft des ge⸗ fährdeten Organs ermöglicht erſt die Anſiedlung der krank⸗ heitserregenden Bakterien. e 8 Darum nützt es auch nichts, wenn man allzu ängſtlich die Berührung mit Bakterien vermeiden will. Man wird ſich ſauber die Hände waſchen, wenn man mit einem Typhus⸗ kranken zu tun hatte, und den Mnud ſpülen und gurgeln, wenn man mit einem an Mandelentzündung Erkrankten zuſammen war. Ueberhaupt iſt Reinlichkeit und peinlichſte Sauberkeit die beſte Waffe gegen jede Krankheit und gegen alle Bakterien. 4 Es iſt jedoch übertrieben, wenn manche Leute aus Bak⸗ terienfurcht bei den unmöglichſten Beſchäftigungen Hand⸗ ſchuhe tragen, es iſt gleichzeitig lächerlich, weil durch die Handſchuhe die Keime in gleicher Weiſe übertragen werden können als durch die Hand. Manche Menſchen berühren ee ee grundſätzlich die Meſſingſtangen der Straßenbahnen nicht aus Angſt vor Keimübertragungen. In Wirklichkeit ſind aber gerade Metallteile im allgemeinen beſonders bakterien⸗ arm, da auf ihrer Oberfläche eine geſteigerte Oxydation vor ſich geht, die auf die Bakterien ſchädigend einwirkt. Das ilt auch für das Metallgeld, das(ſehr im Gegenſatz zum apiergeld) nur ſelten zum Keimträger und Keimübertra⸗ ger wird. Es gilt bei der Bazillenfucht kurz geſagt das⸗ ſelbe, wie in allen geſundheitlichen Dingen: Uebertreibung ſchafft leinen Nutzen, ſondern nur Schaden, Angſt und Ber unruhigung. W a f 5 Wir bitten unsere verehrl. Inserenten lnserate für die morgige Samstagsnummer bis spätestens 8 Uhr vormittags sinzusenden, da wir für spätere Zusendung keine Verantwortung übernehmen. Zugleich machen wir die Abonnenten, welche die Zeitung im Geschäàft abholen, darauf aufmerksam, dass Sie ihre Zeitung erst am Sonntag abholen können, da das Geschäft wegen Trauerfall morgen geschlossen ist. Wir bitten dies zu berücksichtigen. Verlag des Neckar-Boten. 1 5 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen a vom Handel betr. Die Aufhebung der Zwangs wirtſchaft für die meiſten Lebens⸗ und Futtermittel Aswie ſonſtige Gegenſtände des täglichen Be⸗ dürfs hat zu ganz erheblichen Preistreibereien geführt. Wenn auch nicht verkannt werden kann, daß dieſe Preisſteigerungen teilweiſe in den hohen Forderungen der Erzeuger ihre Urſache haben, ſo trägt zur Steigerung dieſes Mißſtandes im erheblichen Maße bei, daß auf vielen Marktsgebieten ſich zwiſchen Erzeuger und Verbraucher ein vielfach unnötiger und verteuernder Zwiſchenhandel eingedrängt hat und die Preiſe über die Forderungen der Er⸗ zeuger hochtreibt. i Es liegt daher Veranlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß der Handel mit Lebens ⸗ und Futtermittel, ſowie den Gegenſtänden des täglichen Bedarfs durchaus nicht freigegeben iſt. 6 Vielmehr iſt erforderlich! ö 1. Zum Großhandel mit Lebens- und Futtermitteln nach der Bundesrats verordnung vom 24. Juli 1916(R. G. Bl. S. 591) die Erlaubnis der beim Bezirksamt unter Zu⸗ zug von Handelsvertretern gebildeten beſon⸗ deren Stelle. Die Erlaubnis wird in der Regel ver⸗ ſagt, wenn Geſuchſteller vor dem 1. Auguſt 1914 nicht mit Lebens⸗ und Futtermitteln gehandelt hat. 2. Zum Großhandel mit Kartoffeln iſt nach dem Erlaß des Miniſteriums vom 26. „Juli 1920 Nr. 59036 eine besondere Er⸗ laubnis der gleichen Stelle notwendig. 3. Zum Großhandel mit Tabakwaren (Zigarren, Zigaretten, Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak) ebenfalls die Erlaubnis der beim Bezirksamt gebildeten beſonderen Stelle (vergl. Bundesratsverordnung vom 28. Juni 1917 R. G. Bl. S. 563). Dieſe Erlaubnis wird in der Regel verſagt, wenn Geſuchſteller vor dem 1. April 1916 nicht mit Tabak⸗ waren gehandelt hat. 4. Zum Großhandel mit Wein nach der Bundesratsverordnung vom 31. Auguſt 1917 (R. G. Bl. S. 731) die Erlaubnis der gleichen Stelle wie unter 1—3. 5. Zum Kleinhandel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs insbeſondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art ſowie rohen Naturerzeugniſſen, Heiz⸗ und Leuchtſtoffen, nach der bad.. O. vom 19. April 1916 (G. u. V. O. Bl. S. 101) die Erlaubnis des Bezirksamts. Von dieſer Genehmigungspflicht für den Rleinhandel ſind nur diejenigen ſtehenden Gewerbebetriebe ausgenommen, die vor In⸗ krafttreten dieſer Verordnung bereits den Kleinhandel betrieben und eine Anzeige hierüber nach 8 14 der Reichsgewerbeordnung an die Ortspolizeibehörde erſtattet haben und im Beſitze einer diesbezuͤgl. Anzeigebeſcheinigung ſind. 5 Iſt der Gewerbetreibende jedoch nicht mehr im Beſitze dieſer Anzeigebeſcheinigung, ſo iſt er demjenigen gleich zu erachten, der keine Handelserlaubnis beſitzt. Er hat daher ſofort um nachträgliche Genehmigung einzu⸗ kommen. 6. Zum Handel mit Rindvieh, Schweine, Schafen und Ziegen nach der bad. V. O. vom 27. Februar 1916(G. u. V. O. Bl. S. 39) die Erlaubnis des Bezirksamts. Dieſe Genehmigung wird nur ſolchen Perſonen erteilt, die vor dem 1. Juli 1914 damit gehandelt haben. Mannheim, den 17. September 1920. Bad. Bezirksamt II. — Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 5 Seckenheim, den 12. Oktober 1920. 0 Bürgermeiſteramt: . 1 Koch. 3 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß für das Karuſſel und die Schiffſchaukeln während der Kirchweihe vom Gemeinderat folgende Fahrpreiſe für die üb⸗ liche Fahrtdauer feſtgeſetzt wurden: Nundkaruſſel Kühnel für Kinder jeweils bis abends 7 Uhr im 1. Stock 10 Pfg. für Kinder jeweils bis abends 7 Uhr im 2. Stock 30 Pfg. für Erwachſene ſtändig feſtbeſtimmt im 1. Stock 30 Pfg. für Erwachſene ſtändig feſtbeſtimmt im 2. Stock 50 Pfg. Schiffſchankel Reminder für Kinder ſtändig 30 Pfg. für Erwachſene ſtändig 20 Pfg. Schiffſchaukel Schmelzinger für Kinder ſtändig 20 Pfg. für Erwachſene ſtändig 50 Pfg. Die Inhaber dieſer Fahrgeſchäfte ſind verpflichtet die Höchſtpreiſe genau einzuhalten, anſonſt die ſofortige polizeiliche Schließung des Geſchäfts erfolgt. Seckenheim, den 14. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Maul- und Klauenſeuche betr. Nachd m in dem Gehöfte der Philipp Gropp Wwe. in Seckenheim, Friedrichſtr. 54 die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt werden folgende Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk: Statt jeder besonderen Anzeige. Das Gehöft der Wwe. Gropp bildet einen Sperrbezirk i. S. der 88 161 ff der Aus. führungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. 5 B. Beobachtungsgebiet: d Um den Sperrbezirk(A) wird ein Be⸗ obachtungsgebiet im Sinne der 88 165 ff der Ausführungsvorſchriften zum Reichsviehſeuchen⸗ geſetz beſtehend aus der geſchloſſenen Gemeinde Seckenheim ausſchließlich der Steinzeugfabrik Friedrichsfeld und das Anweſen der Matratzen⸗ fabrik Nagel an der Feudenheimer Föhre gebildet. C. 15 km Umkreis. In dem Umkreis von 15 km vom Seuchenort Seckenheim entfernt(§ 168 der Ausführungsvorſchriften zum Reichsviehſeuchen⸗ geſetz) fallen folgende Gemeinden: Der ganze Amtsbezirk Mannheim im Umkreis von 15 km von Seckenheim liegenden Städte und Ort⸗ ſchaften. Mannheim, den 8. Oktober 1920. Bad. Bezirksamt. im Alter von 40 Jahren. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur 1 offentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 14. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Ro ch. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß infolge Neueinteilung der Dienſtbezirke für die Kreisbaumwarte für die hieſige Gemeinde Kreisbaumwart Schneider wohnhaft in Edingen, zuſtändig iſt. Seckenheim, den 14. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Lebensmittelammt. Täglich vormittags von 8— 12 Uhr und nachmittags N Todes- Anzeige. Gestern Nachmittag um 4 Uhr verschied nach langem, 4 schweren Leiden mein lieber Gatte und treubesorgter Vater, Sohm, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Herr g. Zimmerman Buchdruckerei-Besitzer Seckenheim, den 14. Oktober 1920. in tis fer Trauer: Frau Henriette Zimmermann, nebst Kind Familie Zimmermann Familie Bock Die Beerdigung findet am Samstag, den 1b. Oktober 1020, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause Hildastrale 68 aus statt. von 1—5 Uhr auf dem Lebens mit elamt im Keller: Vorzügliche bayeriſche Wurſtkonſerven 2 Pfund⸗Doſe Mk. 24.— Pfund 13— Nachruf. Der Allbezwinger Tod hat unsern verehrten Chef Kokosfett Majokagries Erbſen— Bohnen talieniſche Teigwaren ½ unſthonig(Ausſtich) 55 in Paketen 1 St. Lenoxſeife ½ Pfund 1 Paket Streichhölzer holländiſche ſchwediſche * Herrn Gg. Zimmermann von einem unbeilbaren Leiden erlöst. Ein ehrendes Andenken wird dem Verstorbenen jederzeit be- währt bleiben. Keine Familienfestlichkeit Es gibt kein schöneres Andenken! Empfehle mich zur Aufnahme von Er ruhe in Frieden! f 11 jeh ei Seckenheim, 15. Oktober 1920. Hochzeiten und Familienfestlichkeiten.. ober Sigmund Lewin, Photograph Schlogstr. 23. Schloßstr. 23. 1 HBeachten Sie meine Auslagen. Das Personal der Buchdruckerei Zimmermann. 3 Doworbobereln 50 Liebenswürdigkeit hochgeachtet. Wir sprechen 7 Todes- Anzelf, 5 urge Den Mitgliedern die 10 teilung, dass unser treues 1 fler Gg. Zimmer, Buchdruckerei- Bes ab gegenkommen allgemein Familie unser herzlichstes ig Zusammenkunft um 2½ Unt Seckenheim, den 15. 00. feen En, 0 9 0 9 un der schus 10 obe Achtung! Achtung! Kein Kunstmost u. kein Heidelbeerweinansatz sondern nur echten niederbayerischen Ninder-Nährmittel Zur Kinderpflege empfehle Kufeke's Kindermehl Dr. Klopfers Kindernahrung Dr. Oetker's gem. Zwieback Maizener Milchzucker! Loeflunds Malz-Suppen-Extrakt Kondensierte Milon Milchflaschen, Sauger Badethermometer, Schwämme Puder. Lanolin-Kinderoreme Olystirballspritze Fr. Wagner Nachf. Inhaber W. Höllstin Germania- Drogerie. Tlaschenweinperkaut von 15 Mk. an inkl. Steuer. Trauer-Papiere Ceinbandlung S. Schröder Heidelbeerwein in Fässern und im Kleinverkauf bis zu 5 Liter stets zu haben bei Jahub Wolf, Weinbandlung Woörthstrasse 12. Citomors Ratten u. Mause-Todl 950 ohne Photogr. Aufnahmen! 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