Amtsblatt der Bürgermeisferämfer Seckenheim, Ilvesheim, te fechurhausen und Edingen Abonnementspreis: e er Sußesſchan⸗ 2 0 Nbg S., 18. Ort. Auf dem ſächſiſchen Babußof und kurz nacheinander 24 Waggons mit Munitio verde Granaten, die in die Tſchecho⸗Slowakei verſe 1 egen ſollten, angehalten worden. Die Unterſuch! . een und Sachverſtändigen ergab, 4 agnahmten Granaten und Schrapnelle nicht v tom, lle Mö 9 vernichtet worden waren und deshalb ol * e in der Tſchecho⸗Slowakei zu brauchbarer Mu⸗ len etarbeitet werden konnten. Die Munitionsteile nem Eiſenbahnſchmelzwerk zugeführt. Um eine * 55 erſchiebung zu verhindern, wird der Transport 1 rauensleuten der Eiſenbahnergewekſchaften an Ort begleitet werden. r hen Ot, Wie„Nieuwe Courant“ aus London mel. oh 2. Wee. bach dort* se neu N„„ 7 deutschlands nationale Ziele. prebe 7 669 Von Profeſſor Dr. Gerland. a 9 7 eien nken äber nationale Ziele ſind unabhängig von men ſie Vünd und müſſen mehr als bisher Geſamtgut Git, Volkes werden. Es gewährt ein unſagbar häß⸗ Iddarze in wenn die Deutſchen ſich ſtreiten, während wilde n ampf n der Pfalz die franzöſiſche Kultur ſchützen. Der 1 F an die häßlichſten Blüten gezeigt. Wenn wir u des Parteikampfes nicht aufgeben, wenn wir n n, uns gegenſeitig zu achten, ſo treiben wir einer ezerriſſenheit des Volkes entgegen. Unſere vernzmachen uns vor dem ganzen Ausland lächer⸗ ten achtlich. Wir müſſen aus dem Parteiſtreit her⸗ Ahe, 90 n. Nicht in Parteiprogramme lüßt ſich das natio⸗ e Rel d 1 es Volkes faſſen, ſondern in die drei dürren zen. 10 Inh von Verſailles! Das iſt das nationale Ziel. Der 1 J f ſünen 0 unſeres Lebeas, was anderes gibt es nicht. Anden 5 e an, de gekrönten Häupter kämen zurück. Wir iber Di Monarchie. Würde ſich irgend etwas in Deutſch⸗ ee 21 ſie heute ſind. Nehmen Sie an, die Macht e Könige wären dieſelben Sklaven der tie L er würen ſozialiſiert. Wären wir etwas anders „, f en aven der Entente? Nicht die Staatsreform 115 uns, uns intereſſiert die Rettung vom lle and Rettung vom Untergang. Was ee in der Welt? Deutſchland iſt beſiegt, wie önu nes macht beſiegt war. Wir find ein Land 8. oder 0 auch 25 Wir bedeuten als Machtfaktor nichts. Wir 171 e etkskraft hoffnungslos zuſammengebrochen. a Sk 5 5 2 0 unſagbar ſchwer getroffen. Jedes 25. 8 d iſt 5 Syphilis geboren. Uaſer Außenhandel ö ö en 8 a vernichtet. Der Vorfriede von Riga 55 rende ber ruſſſſchen Kriſts. Niemand weiß, v 988 1 er ei Leb n nur bis zum Frühjahr Zeit gewinnen wolles f nicht b elenelwegdigkelten läßt ſich Rußland auf egen ce rügen: Rußland muß eisfreie Oſtſeehäfen, felie wirtſchaftliche Austauſchverkehrsmögli eutſchland haben, die Dardanellen dürfen durch ech geſperrt werden. Deutſchland und Rußland heldor 10 aufeinander angewieſen. Der polniſche natürlich N EA 2 wahnſinnige Einrichtung, hat Begentees eli. ie 8 wWucken Enaland und würde uns alle einigen: Mann, Frau bedentet 15 dane 0 Trägerlohn. cch die ezogen pro Ouarta 1 ahrg. 12 Jr ausſchl Beſtellgeld.— Erscheint tͤ g 1c 4 Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. — CCC%Ü7·—96vä] n ̃ ⅛ͤ 5 dann als gleichberechtigte freie Macht. Dienstag, 19. Oktober 1920. iſt kein Bluff, Bölſchewismus Indien, den Eckſtein der elktihen„ bedroht. Zwiſchen Deutſchland und Rußland 1 99 keine konträren Inter⸗ eſſen. Mit Italien haben wir ebenfalls keine konträren Intereſſen. Italien hat ein Intereſſe daran, daß Deutſch⸗ sterreich ſi 100 an Deutſchlaus anſchließt, damit es nicht den Weg zur kleinen Entente indet. In einem Punkte be⸗ rühren ſich unſere Gegenfüne: das iſt Südtirol. Der Trauertag von Tirol war ein Trauertag des deutſchem Volkes. Wir können uns nicht darein finden, daß Bozen Bozano heißen und daß das Land Andreas Hofers nicht mehr deutſch ſein ſoll. Wir müſſen aber Tatſachenpolitir treiben. Machen wir jetzt eine Irredenta, ſo wird Italien dauernd ta die Arme Frankreichs getrieben werden, um ſeine neuen Grenzen zu ſichern. 8 Furchtbare iſt ja ge⸗ rade, daß der Friedensvertrag ſo gusgetüftel. iſt, daß alle Randſtaaten eine Verſicherung auf gegenſeitig en Raub bilden. Eupen und Malmedy find e dem Friedensvertrag geraubt worden, weil reich ein Intereſſe daran hat, daß auch Beigien einen Teil deutſchen Beſitzes hat. Das Weltproblem iſt das Problem Frankreich⸗ Deutſchland. Unſer Todesfeind ſitzt in Paris. iſt nicht die Politik eines Mannes, es iſt die 3 eines Volkes. Es haßt uns. Es well weiter nichts, al, 5 Deutſchlands. Die ganze Politik Frantrenche Ait klar zu erkennen. Frankreich will das Finke Rheinuſen Es ver⸗ je. es heute inbrünſtiger, ſturmiſcher, vorbedachetr als In dem Augenblick, wo wir das Ruhrgebiet und Ober⸗ ſchlſien verlieren, iſt Frankreich der Diktator der deutſchen Kohlenverſorgung. Das mögen alle diejenigen bedenken, die heute„Los von Berlin“ rufen und die dann vielleicht den Kohlendiktator in Paris ſehen. England hat kein Jutereſſe für und gegen uns. Höchſtens wünſcht es uns ſo kaufkräftig, daß wir ihm Waren abkaufen köanen. Amerika hat ſein Haar in der europiſchen Suppe gefunden und zieht ſich ruhig auf ſeine großen Goldſchätze zurück. Die Fragen Amerika⸗England überſchatten alle anderen Intereſſen. Den Traum der Arbeiter auf internationale Solidarität iſt der reine Unſinn. Jeder franzöſiſche Arbeiter tröſtet ſich heute mit dem Satz: Deutſchland bezahlt alles. Jeder Deutſche ſollte ſich aus dem Friedensvertrag täglich ein Kapitel vor⸗ leſen, wie aus der Bibel, damit jeder die Schmach aus⸗ wendig lernt. Treten wir aber ein in den Völkerbund, Wir dürfen nicht als Staat zweiter Ordnung, als ein Staat minderen Rechts eintreten. Es darf nicht Herren und Sklaven geben im Völkerbund. Wir haben unſere Ehre nicht verloren, wenn die ſpäteren Jahrhunderte über dieſe Zeit leſen, ſtrahlt die Glorie über Deutſchlands Haupt. Wir wollen die Ver⸗ ſtändigung. Unſere innerpolitiſche Lage iſt gekennzeichnet durch die ungeheuere Schuldenlaſt die uns erdrückt, wenn wir nicht mit allen Mitteln durch rückſichtsloſe Sparſamkeit bei jedem Einzelnen und in der Staatsverwaltung dagegen ankämpfen. Erſcheinungen unſerer Zeit, der Antiſemitis⸗ mus würden zuſammenbrechen, wenn heute diejenigen, die vielleicht noch Beſitz haben, ſich den Zwang auferlegen wür⸗ den, mit uns arm zu ſein und mit uns die Not zu tragen. Der Rechtsſtaat muß wieder herrſchen. Wir müſſen wieder Autorität und Diſziplin haben, namentlich bei der Jugend. Wir müſſen die volitiſchen Gegner achten lernen, eines muß uns alle einen: Die Reviſion von Verſailles. Ein einiges ge⸗ ſchloſſenes Volk müſſen wir wieder werden von den 88 bis an deg Belt. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Beate Rabatt. No. 237 Fernſprechanſchluß Nr. Poſtſcheckkosto! Narlerube Fir. 19818. gen, wird Gelegenheit ſein, bei den Verhandlungen des Reichstages die erforderliche Klärung herbeizuführen. So⸗ weit es ſich um Vorwürfe handelt, die gegen die Perſom des Reichsminiſters gerichtet ſind und Maßnahmen ſeiner Geſchäftsführung in Zweifel zu ziehen verſuchen, hat der Reich sanzler auf ausdrücklichen Wunſch des Reichsmini⸗ ſters Dr. Hermes im Einvernehmen mit dem Kabinett den Reichsjuſtizminiſter und den Reichsfinanzminiſter 2 tragt, die Sach⸗ und Rechtslage feſtzuſtellen. Der Parteitag der U. S. P. in Halle. W. T. B. Halle, 17. Okt. Der Parteitag der U. S. P. nahm am Samstag einen Antrag Däumig⸗Stöcker mit 287 gegen 156 Stimmen an, der die 21 Bedingungen für den Eintritt in die 3. Internationale anerkennt, Zwei Dels⸗ gierte ſtimmten nicht mit ab. Auf Auf korderung Criſpiens verließ der rechte Flügel der U. S. P. D. den Saal, wobei Criſpien erklärte, daß die E 3 bunmehr aus der Partei austreten und man ſich„Kommuniſtiſche Partei Sektion Deutſchland der 3. Internationale“ nennen müßte. Aus einer Erwiderung Däumigs iſt jedoch zu erſehen, daß die⸗ jenigen Delegierten der U. S. P. D., die für die 3. Inter⸗ nationale geſtimmt haben, nicht beabſichtigen, dies zu tun, ſie wollen vielmehr für ihre Freunde die Bezeichnung U. S. P. D. weiter beibehalten. Sie wählten ſich zu Parteivor⸗ ſitzenden mit gleichen Rechten Däumig und Adolf Hoffmann und Sinowjew als Vertreter der Exekutive der 3. Inter nationale hieß die Verſammlung in der 3. Internatſonale willkommen. In der Schlußſitzung der U. S. P. D.(rechter Flügen wurde eine Kundgebung beſchloſſen, in der die Haltung des rechten Flügels begründet wird. Sie werde gegen den Opportunismus von rechts und gegen den Kommunismus von links kämpfen. In der Erörterung ſprachen mehrere Redner ſcharf gegen Sinowiew und Ledebour nannte ihn einen Demogogen. Breitſcheid meinte, über Deutſchland werde eine bolſchewiſtiſche Welle hinweggehen. Er verlangt die Anknüpfung von Beziehungen zu den ausländiſchen So⸗ zialiſtn, die zur 3. Internationale dieſelbe Stellung einge⸗ nommen haben wie die U. S. P. Zu Vorſitzenden wurden Criſpien und Ledebour gewählt. Nach der Spaltung des Parteitages der Unabhängigen haben die beiden Flügel geſtern getrennt ihre Tagung fort⸗ geſetzt. Die Tagung des linlen Flügels wurde nach einer kurzen Sitzung geſchloſſen. Ein Aufruf an die Laubwiete. a Berlin, 18. Okt. Der Brandenburgiſche Land mit⸗ ſamt den ihm angeſchloſſenen Unterverbänden erläßt einen Aufruf an alle Berufsgenoſſen, in dem es u. a. heißt: „Kartoffeln und Vieh ſind frei. Endlich kaun der Land⸗ mann an einen vielbewußten Aufbau der durch die Zwangs⸗ wirtſchaft zerrütteten Landwirtſchaft denken. Aber die jetzt errungene Wirtſchafsfreiheit verpflichtet auch uns. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß die Landwirtſchaft fortab einen Teil der Verantwortung für die Volksernährung und die Preiſe der Lebensmittel wieder auf ſich zu nehmen hat. Dnekt an die Not weiter Volksklaſſern in Stadt und Land. Niemand hat in dieſer Zeit der ſchwerſten Not ein Recht auf übermäßigen Verdienſt. Die ſchlimmſten, aus„der Zwangswirtſchaft geborenen Nebel ſind 11 1 Schleichhandel und das Schiebertum. alle fremden Tochter des Miniſters. Roman von Ernſt Georgy. verboten.)(23 recht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. aber en 78 ſie ſtaunend, faſt ſtolz.„Schön ge⸗ ne 1 wer ausgeführt, Trude. Sei kein Kinds⸗ gſeife dich nicht und mach dir das Leben 0 0 o werer, als es ohnehin iſt.“ 8 0 Ite nur und machte eine müde Bewegung. u do were des Daſeinskampfes hatte ſie bis⸗ 15 och noch keine Vorſtellung gehabt. Erſt re Fochen hatten ihr dafür etwas Verſtänd⸗ 0 en dane Offizier überflog von neuem das 1 Nan tz üge 57 Vaters. Aus den fetten, ſteilen, eckigen ob 10 10 ſprach der unbeugſame Charakter des J von d damen ate Je 1 8 5 Er 3 10 ol 1 em das reizende Mädchen ſo viel ge⸗ * been es& Seine Augen hafteten plötzlich auf den dees rßrigendfreundes, und er fühlte ein ſon⸗ 0 dende. checken. 6. an s olcaann er zögernd,„was meint Vater 0 1 ö Und Beziehungen? Stehſt du N ic mite ihm in Verbindung? t denn deine wärmerei* für Wieſener noch nicht erlo⸗ J. ktru n enn in macnde erſt glühend rot und dann blaß. 1 lun 15 Splitterrichter und treulos wie ihr, fal uſch ſtrauchelt.“ 5 aube gefälligſt, ich———“ rne aſt ihn Aich baute fallen laſſen, Egon“, ebabtend.„Du haſt keine Zeile der Erwide⸗ ö 00 atte auf ſeinen Brief.“ e genügend gehört und war im Bilde.“ tung erklärte er: fen. Die weckten in Gertrud Trotz und verzweifelte Verleumdeten den Angeklagten, hätteſt du fragen und anhören müſſen!“ „Das iſt die Meinung der liebenden Frau. Wir Männer— alle ſeine Freunde und Kameraden— denken in dieſem Punkte anders. Der Offizier, dem die Uniform abgeſprochen wird, iſt für uns erledigt.“ „Da haſt du den Standeshochmut in ſchönſter Blüte“, erwiderte er ſchroff.„Nun, Georg wird auch ohne euch und gegen euch ſeinen neuen Weg ge⸗ hen.“ Egon ſtand auf. Er legte den Brief vor ſich hin und reckte ſich ſtraff empor. Ich wünſche ihm jeden Erfolg, aber— Gertrud, nur in der Hoffnung, daß er deinen Weg nie wieder kreuzen möge. Du biſt mir denn doch zu ſchade für dieſen——“ „Egon ſei ſtill! Ich will nichts weiter hören! Ver⸗ ſtanden!“ Er packte ihre beiden Hände.„Stehſt du etwa Iſt er in Deutſch⸗ mit ihm noch in Verbindung? land? Oder——“ „Ich verweigere dir jede Antwort.“ „Trudel, „Egon!“ Wie zwei Feinde blickten ſie ſich plötzlich an. Alle Weichheit verſagte. t Voller Empörung und im Tone ätzender Verach⸗ „Vater hat ihn nicht mit Unrecht als Subjekt bezeichnet. Ich weiß genau, daß eine Gertrud Meinhard, daß meine Schweſter—— nie⸗ mals ſo tief herabſinken wird, ſich an einen ſolchen Mann fortwerfen. Und das beruhigt mich, es hielt mich von weiteren Maßnahmen ab.“ Dieſe Worte hatten nicht geſprochen werden dür⸗ 7 ändler von eurem„di mehr bieten und nachher tac e F Deutſchland. in der Sah erzählen Jaß ihr bee ne und Wacker en ig en. In ſo dillettantiſchen Kindereien wie Die Angriffe gegen den Reichsminister Hermes. 5 1 5 Helft dadurch den Riß 8 0 Stadt und Land babe er die feine Völkerſchickſale löſen. Macht geht vor W. TB. Berlin, 18. Okt.(Amtlich) Gegen den Reichs⸗ rbrücken.“ 2 ö i arkſte Macht ſcheitert an den wirtſchaftlichen miniſter Hermes ſind in der Oeffentlichkeit Angriffe ſach⸗ 5 S a 8 1 Die Frage von Konſtantinvpel ſchärft licher und perſönlicher Art erhoben worden. Soweit ſich Nußlaud. dieſe Anariſſe auf dem Gebiet der Wirtſchaftspolitik bewe⸗ „Aber es war falſch!“ rief ſie heftig.„Ihn, den] Bitterkeit. Sie riſſen einen Abgrund auf zwiſchen den Geſchwiſtern. Sie warf den Kopf zurück. Ihr Geſicht wurde ſteinern ruhig. Nach kurzem, herbem Auflachen ſagte ſie:„Die Brücke zwiſchen mir und Euch iſt abgebrochen. Ich habe dich nicht gerufen und brauche deine Hilfe nicht; aber ich ſcheue auch nicht deine oder Vaters Gewaltmaßregeln. Ich bin mündig und frei. Merke dir das! Vor Ohrfeigen oder Einſperren habe ich keine Angſt mehr!“ Trude, ich bitte dich———“ „Bitte mich um nichts mehr, Egon“, wehrte ſie ab,„das Beſte iſt, wenn du jetzt gehſt. Ich habe noch ſo viel zu erledigen.“ Der Oberleutnant wurde blaß. Eine ungeheure Wut ſtieg in ihm auf.„Alſo du wagſt es, mir die Tür zu weiſen? Iſt das der Dank?“ f „Dank! Wofür?— Ich meine, wir haben uns 1 mehr zu ſagen.“ Gertruds Stimme wurde müde. „Du wirſt an dieſe Stunde noch mit bitterer Reue zurückdenken!“ rief er außer ſich.„Aber das merke dir, wenn du im Elend oder womöglich gar noch in Schlimmeren ſitzſt, dann——“ „Dann“, unterbrach ſie ihn haſtig,„werde ich dich nicht beläſtigen, davor ſei ſicher.“ Er ſchritt zur Tür. Das verhärmte Antlitz der Mutter, die Spannung, mit der dieſe der Einlöſung ſeines Verſprechens, die Tochter heimzubringen harrte, fiel ihm ein, und er zögerte. Noch einmal wandte er den Kopf und ſah ſie an.„Trude, du biſt le verrückt. Mit dir iſt nicht zu reden. Wenigſtens etzt nicht. Schreibe mal an Herbert. Er iſt eine e durch und durch gerechte Seele. Höre an an. N(Fortſetzung folgt.) 8 3 1 J 4 5 1 N 1 441 1 f —— 5 . ff Ausland. Die Wahlen zum Nationalrat in Deutſch⸗Oeſterreich. Wien, 18. Okt. Mit den heute ſtattfindenden Wahlen zum Nationalrat wird für Deutſch⸗Oeſterreich ein ſchickſals⸗ schwerer Zeitabſchnitt eingeleitet. Der Wahlkampf wird äußerſt erbittert geführt, beſonders zwiſchen den Sozlal⸗ demokraten und den Chriſtlichſozialen einerſeits und den Sozialdemokraten und Kommuniſten andererſeits. Um⸗ faſſende Sicherheitsvorkehrungen ſind getroffen. Die Spau⸗ nung iſt aufs höchſte geſtiegen, doch werden keine größeren Zwiſchenfälle erwartet. Die Bildung einer neuen Regie⸗ rungsknalttion zwiſchen Chriſtlichſozialen und Sozialdemo⸗ raten unter Heranziehung der Großdeutſchen gilt als un⸗ vermeidlich. Die Kandidatur des Grafen Czernin(Bürger⸗ liche Arbeitspartei) kann als ſicher angeſehen werden. 5 Die Beſetzung Wilnas durch die Polen. Baſel, 18. Okt. Das Büro des Völkerbundes hat an den polniſchen Geſandten in Paris in der Frage der Beſetzung von Wilna folgende Anfrage gerichtet: a. Die Beſetzung Wilnas durch die polniſchen Truppen be⸗ deutet eine Verletzung der den Völkerbund gegenüber über⸗ nommenen Verpflichtungen. Dieſer ſieht ſich genötigt, die polniſche Regierung aufzufordern, mit allen Mitteln die Beſetzuag aufzuheben. Sollte Wilna nicht in kürzeſter Friſt geräumt ſein, ſo würde ſich der Völkerbund gendtigt ſehen, eine dringende Tagung zur Prüfung der nach ſerner Anſicht ſehr ernſten Lage einzuberufen. e Bergarbeiterſtreik in England. London, 18. Okt. Das Ergebnis der Abſtimmung der Bergleute wurde der Konferenz der Bergleute zur Kenntnis gebracht: Die Vorſchläge der Arbeitgeber wurden mit 635 093 gegen 81 428 Stimmen verworfen. Die Konferenz der Bergarbeiter beſchloß, daß die Streikankündigung am 16. Oktober fällig wurde. Ferner wurde beſchloſſen, Lloyd George von dem Ergebnis des Reſerendums und von dem Beſchluß hinſichtlich der Streikankündigung durch ein Schrei⸗ ben Kenntnis zu geben. London, 18. Okt. In mehreren Kohlenbergwerken hat der Streik begonnen. Die Exekutive der Transportarbeiter N Die wird am Montag zu einer Sitzung zuſammentreten. 2 Zahl der am Streik beteiligten Bergleute überſteigt eine Million. Schon deuten Anzeichen darauf hin, daß die allein in einem Diſtrikt 21.000 Metallarbeiter wegen der Schließung nur der metallurgiſchen Betriebe ohne Arbeit find. 5 5 7 * 1 1 7. 8 2 Ein beflechlicher Benner. Zu der Mitteilung des preußiſchen Landwirtſchaſts⸗ miniſters Otto Braun auf dem Parteitage der Mehrpeits⸗ ſozialiſten, nach der im Reichsernährungsminiſterium ein be⸗ ſtechlicher Beamter trotz ſeiner Verfehlungen nur beurlaubt worden ſei, erfährt der„Berliner Lokalanzeiger“ von beſt⸗ unterrichteter Seite aus dem Reichsernährungsminiſterium: Der Beamte iſt der Geheime Regierungsrat Dr. Erich Auguſtin. Er trat Ende 1918 als Referent in das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium ein. Nach Begründung des Reichs⸗ ernährungsminiſteriums wurde er am 1. April d. J. in dieſes übernommen. Er wurde mit der Leitung einer der zwei landwirtſchaftlichen Abteilungen betraut. Ende Juni erfuhr Staatsſekretär Dr. Huber von der Verfehlung Dr. Auguſtins. Dieſe wurde als inſofern ſehr leicht angeſehen, weil es ſich um eine Beſtechung handelt, die er nicht in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Beamter angenommen hat. Die Summe ſelbſt iſt nicht klein. Für den Reichsernährungsminiſter warf ſich nun die Frage auf, wie er gegen den Beamten vorgehen ſolle. Dr. Auauſtin befindet ſich in wirtſchaft⸗ licher Not. Er hat eine krante Frau und drei Kinder. Der Beamte führte au“ zu ener Eutſchuld zung an, daß ſeine Gattin ohne ſein: ſſen die Tumme angenommen und ihm darauf erſt davon Mitteilung gemacht habe. Es hätte nun gegen den Beamten das Disziplinarverfahren eingeleitet werden können. Staatsſekretär Dr. Huber, ein alter Reichs beamter, der die Handlung Dr. Auguſtins in keiner Weiſe entſchuldigt, ſetzte ſich dennoch für den Beamten ein, da er Mitleid mit ihm hatte. So wurde von der Einleitung des Disziplinarverfahrens abgeſehen. Dr. Auguſtin wurde bis zum 1. Oktober beurlaubt und an dieſem Tage entlaſ⸗ ſen. Da er bereits vor Bekanntwerden ſeiner Verfehlungen ſein Gehalt bis zum 1. Oktober erhalten hatte, hätte es kei⸗ nen Sinn gehabt, dieſes wieder zurückzufordern; aus dem gleichen Grunde ſah man von der ſofortigen Entlaſſung ab. Damit iſt für das Reichsernährungsminiſterium die Angelegenheit erledigt. Auch ein Strafverfahren iſt nicht eingeleitet worden. Dr. Auguſtin wird trotz der Verfeh⸗ lungen, die er ſich hat zu ſchulden kommen laſſen, nachge⸗ rühmt, daß er ein tüchtiger Beamter geweſen ſei. Nach dieſer Darſtellung, die, wie wir nochmals hervor⸗ heben wollen, aus dem Reichsernährungsminiſterium ſtammt, iſt das Verhalten des preußiſchen Landwirtſchafts⸗ miniſters und Miniſterpräſidenten Herrn Braun noch ſchwerer zu begreifen, als das ohnehin ſchon war. Die Art, in der Herr Braun ſeine dienſtliche Kenntnis benutzt hat, um für den ſozialdemokratiſchen Parteitag eine kleine Senſationsreklame zu ſchaffen, würde auch dann zu Be⸗ denken Anlaß geben und überaus geſchmacklos ſein, wenn Dr. Auguſtin tatſächlich noch nich entlaſſen wäre. Er iſt es aber bereits, und es wäre für den preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten eine Kleinigkeit geweſen, ſich darüber authen⸗ tiſch zu unterrichten. Daß er dies unterlaſſen hat, richtet ſein Verfahren. Auf der anderen Seite können wir nicht verſchweigen, daß uns das Verfahren des Reichsernährungsminiſteriums einigermaßen befremdoͤlich erſcheint. Das menſchliche Mit⸗ leid mit einem alten Beamten, der ſich aus wirtſchaftlicher Not einer Verfehlung ſchuldig gemacht hat, iſt gewiß ſchön und begreiflich. Zu einer Beugung des Rechts darſ es aber unter keinen Umſtänden führen. Wenn es ſich in Wirklich⸗ keit um eine„ſehr leichte“ Verfehlung gehandelt hat, ſo würde die Disziplinarkammer ja auch ten Beſtrafung gekommen ſein, die den Beamten nicht wirt⸗ ſchaftlicher Not ausgeſetzt hätte. Jetzt entſteht der Ein⸗ druck einer gewiſſen Vertuſchungspolitik, der ſicher falſch ſein kann und, wir wir hoffen wollen, auch falſch ſein mag, der aber im Intereſſe der Achtung vor der in Frage ſtehen⸗ den Reichszentralbehörde unter keinen Umſtänden beſtehen darf. Uebrigens kann kaum ein Zweifel darüber ſein, daß der Reichstag auf einer Klärung der Angelegenheit beſtehen widr; es erſchiene uns mehr im Intereſſe der angegriffenen Behörde, wenn ſie, ohne einen Zwang abzuwarten, von ſich ee aktenmäßig belegte genaue Darſtellung des Falles Soziales. 5 Die Arbeitsloſenunterſtützung. „Berlin, 18 Okt. Aus Paris wurde kürzlich gemeldet, daß die Ueberwachungskommiſſion in Berlin angewieſen worden iſt, die Unterlagen für die deutſche Arbeitsloſenunterſtützung dem Hohen Rate zu unterbreiten. Die Tatſache, daß die Deutſchen jährlich 5 bis 6 Milliarden Mark für Arbeitsloſe ührig haben, während die Alliierten bei gleich hoher Ar⸗ beitsloſigkeit ſich dieſe Summe nicht leiten können, ſei von Bedeutung für die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands.— Die wirklichen Tatſachen ſind folgende: Es iſt nicht richtig, daß das Deutſche Reich jährlich 5 bis 6 Milliarden Mark für Arbeitsloſeuunterſtützung ausgibt. Das Reich hat im Etats⸗ jahr 1919 rund 870 Millionen dafür ausgegeben. Dieſer Be⸗ trag hat ſich durch die Züſchüſſe der Länder und der Gemein⸗ Ten auf insgeſamt etwa 1640 000 00 M. erhöht. Im lau⸗ nur zu einer leich⸗ — weſen, was der inne des Wortes entzogen. fenden Etatsfahr ſind im Reiche rund 600 Millionen Mark vorgeſehen. Damit ſollen nicht nur die zu unterſtützenden Erwerbsloſen, ſondern auch die ſogenannten produktiven Erwerbsloſen(Notſtandsarbeiten) durchgeführt werden. Dieſer Betrag wird vorausſichtlich weſentlich überſchritten werden, weil die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen im ſtändigen Wachſen begriffen iſt. Sie beträgt gegenwärtig zu⸗ ſammen mit der Zahl der unterſtützten Familienangehörigen rund 800 000 Menſchen, die im übrigen nur einen Bruchteil von der Geſamtzahl der Erwerbsloſen darſtellen. Dazu tritt eine ſehr große Zahl von Kurgarbeitern, die ebenfalls in gewiſſem Umfange aus öffentlichen Mitteln unterſtützt wer⸗ den müſſen. Sie können in der gegenwärtigen Kriſe kaum auf weniger als 1½ Milliarden veranſchlagt werden. Die Unterſtützung eines Erwerbsloſen in Berlin beträgt gegen⸗ wärtig 8 Mark für den Werktag. Sie erhöht ſich durch Fa⸗ milienzuſchläge bis zum Höchſtbetrage von 20 M. Wer die Teuerungsverhältniſſe in Berlin kennt, weiß. wie knapp dieſe Beträge ſind. Eine weitere Einſchränkung der Er⸗ werbsloſenunterſtützung würde Folgen zeitigen, die nicht ab⸗ zuſehen ſind. Die Verhältniſſe in den Ententeländern kön⸗ nen unmöglich mit der Lage in Deutſchland verglichen wer⸗ den. Wenn ſie vor einer ſo langdauernden und ſo ausge⸗ dehnten Arbeitslaßſakeit ſtehen wie in Deutſchland, ſo wür⸗ den ouch ſie die Mittel aufwenden müſſen, um weite Teile der Bevölkerung vor völlger Verelendung zu ſchützen. 57 Wirtſchaftliches. a 1 Die Verluſtliſte der Wirtſchaft. 5 Was das deutſche Volk im Kriege geleiſtet hat, gehört der Geſchichte an; was es für den Krieg geleiſtet hat, iſt ihm ſelbſt noch nicht hinreichend bekannt; die meiſten Täuſchun⸗ gen über das Rieſenmaß der Aufgaben, das mit dem kurzen Wort„Aufbau“ bezeichnet wird, erklären ſich daraus. Die Brüſſeler Konferenz hat die Hilfe verlangenden Völ⸗ ker auf ſich ſelbſt gewieſen, und in der Hauptſache mit Recht; denn wenn man die wirtſchaftlichen Bemühungen der Ein⸗ zelſtaaten mit Hilfe gemeinſamer Einrichtungen zuſammen⸗ faſſen will, ſo müſſen dieſe Bemühungen eben vorhanden ſein und auch ſchon zu gewiſſen Ergebniſſen geführt haben. Der Aufbau kann nicht von oben und von einem internatto⸗ nalen Mittelpunk“ her,— er muß von unten und außen, von den einzelnen Volkswirtſchaften her geſchehen. Die „Konferenz hat freilich nur den gegenwärtigen Zuſtand der Volkswirtſchaften,— den allerdings ziemlich forgfältig ge⸗ prüft. Eine wertvolle Ergänzung ihrer Arbeiten wäre,— für jeden einzelnen Staat—, etne Aufſtellung darüber ge⸗ N Krieg nicht nur zerſtört, ſondern ver⸗ raucht hat. Eine ſolche Verluſtliſte der Wirtſchaft gäbe erſt eine annähernde Vorſtellung deſſen, was alles„aufgebaut“ werden muß. Man erfährt fetzt, daß Deutſchland nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes 12 Millionen Männer aus dem Heeresdienſt entlaſſen hat, 2 Millionen hat der Krieg begra⸗ ben, Hunderttauſende waren ſchon früher als dienſtuntaug⸗ lich entlaſſen. Achtmal Hunderttauſend lebten in Kriegs⸗ gefangenſchaft, mindeſtens alſo 15 bis 16 Millionen Männer ſind im Laufe des Krieges„militariſiert“, ſind irgendwie dem Heereskörper eingefügt worden. Die Arbeit dieſer 15 bis 16 Millionen und die der„Zivildienſtpflichtigen“ diente dem Kriege; ſie war der„Volkswirtſchaft“ im Friedens⸗ Hat man ſich hinreichend klar gemacht, was das bedeutet? Vier bis fünf Jahre lang hat die deutſche„Friedenswirtſchaft“ mit Viertelkraft gearbeitet. Dennoch machte ſie es möglich, das Volk zu ernähren und mit dem Notwendigſten deſſen, was nicht aus alten Beſtän⸗ den zu haben war, zu verſorgen Bezahlt aber wurde dieſe Leiſtung mit dem Vorfall aller Produktionsmittel, mit einer Abnutzung, deren Maß auch heute noch unterſchätzt wird. Die Arbeit, die der Friedenswirtſchaft entzogen wurde, iſt, nach Vorkriegsgeld berechnet, etwa 70—80 Milliarden, nach heutigem Geld alſo neunhundert Milliarden wert. Nicht dieſe ganze Summe iſt Reinverluſt; ſie verrringert ſich durch die erzwungene Einſchränkung des Verbauchs. Immerhin gibt ſie eine Vorſtellung davon, daß nicht die unmittelbaren Zerſtörungen die größten Verluſte ſind, und warum Deutſchland, auch abgeſehen von den Folgen der Nieder⸗ lage, ſo ungeheuer verarmt iſt. 5 200 Preisſteigerungen auf dem Fleiſchmarkt. Berlin, 18. Okt. Der Ueberwachungsausſchuß für die Einfuhr von Schlachtvieh, Fleiſch, Fleiſchwaren und Schmalz gibt bekannt: a Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft in Vieh und Fleiſch iſt erfolgt und ſchon werden Klagen über Preis⸗ ſteigerungen laut. Ohne Zweifel hat ſich ein ſtarkes An⸗ ziehen der Preiſe auf dem Vieh⸗ und Fleiſchmarkt bemerk⸗ bar gemacht, hierfür iſt jedoch, ſoweit ſich überſehen läßt, nicht der legitime Handel verantwortlich zu machen. Wenn die heute in den Läden geforderten Preiſe nicht denen ent⸗ ſprechen, welche für das bisher rationiert verausgabte Fleiſch bezahlt wurden, ſo liegt dies daran, daß dieſe Men⸗ gen infolge der bedeutenden Verbilligungszuſchüſſe des Reiches zu Preiſen abgegeben worden ſind, die bei Aus⸗ landsfleiſch oft nicht einmal die Hälfte des wirklichen Ein⸗ kaufspreiſes betrugen. Eine weitere Verteuerung für das Auslandsfleiſch wird außerdem durch den ſtarken Rückgang unſerer Valuta be⸗ dingt. Wenn man bedenkt, daß vor vier Wochen der Kurs⸗ ſtand des Dollars ſich noch auf 46 Mark belief, inzwiſchen jedoch auf 68 Mark geſtiegen iſt, ſo bedingt dies allein eine Preisdifferenz von 50 Prozent. Abgeſehen aber von allen dieſen Umſtänden hat die erſte Woche der freien Wirtſchaft ſchon gezeigt, daß von gewiſ⸗ ſenloſen Elementen Preiſe ſowohl gefordert wie auch ge⸗ boten werden, die dem wirklichen Werte der Ware und dem Geſtehungspreiſe nicht entſprechen, für die der Handel in ſeiner Geſamtheit aber nicht verantwortlich gemacht wer⸗ den kann. Der Ueberwachungs⸗Ausſchuß für Fleiſcheinfuhr hält es daher für ſeine Pflicht, die Preisentwicklung nicht nur der Ein⸗, ſondern auch der Verkaufspreiſe genau zu beob⸗ achten und jeglichen Auswüchſen energiſch entgegenzutreten. Er beabſichtigt deshalb zur Aufklärung der Verbraucher in beſtimmten Zeiträumen Richtlinien für eine gerechte Preis⸗ bildung herauszugeben. Es iſt ferner beabſichtigt, mit den Preisprüfungsſtellen und Wucherämtern engſte Fühlung zu halten und dieſen regelmäßige Statiſtiken über die Einkaufspreiſe der mit Bewilligung des Ueberwachungs⸗Ausſchuſſes zur Einfuhr gelangten Waren zu überſenden. Sollte ſich dahen beraus⸗ ſtellen, daß die Ware zu Wucherpreiſen verausgabt wird, oder von dem Antragſteller nicht auf dem kürzeſten Wege, d. h. unter Ausſchaltung jeglichen Kettenhandels zur Aus⸗ gabe an die Verbraucher gelangt, ſo wird der Ueberwa⸗ chungs⸗Ausſchuß ſeinerſeits den in Frage kommenden Fir⸗ men weitere Einfuhrgenehmigungen nicht mehr erteilen. Baden und Nachbargebiete. Stellung der Eiſenbahner zu den unerträglichen Lebens ver⸗ n hhaältniſſen. ee d Heidelberg, 19. Okt. Eine hier abgehaltene Verſamm⸗ lung der Beamtenmitglieder des Deutſchen Eiſenbahaerver⸗ bandes nahm Stellung zu den unerträglichen Lebensver⸗ hältniſſen der Eiſenbahner. Nach einem von Oberreviſor Beetz aus Karlsruhe gehaltenen Referat wurde folgende Entſchließung angenommen:„Die Leitung des Verbandes wird beauftragt, alles aufzuwenden, damit in der kommen⸗ den Haushaltsperiode das ungerecht wirkende Syſtem der Teuerungszuſchläge geändert wird. Es muß eine Löſung gefunden werden, dis ſich in der Richtung der Aumeiſung efrnes wWirklſchen Ertſtenz minimum verheirateten Beamten und Diätare ber ſchlag geht dahin, alle Gruppen im Reichsbef und auch den Diätaren einen Teuerungszuf anſel, Mark zu gewührleiſten. Das bedeutet, daß Teuerungszuſchlags z. B. von Gruppe 1 von? 4200 Mark, der Zuſchlag von 4000 Mark 1 185 Teuerungszuſchlags von Gruppe 8 von 46 6700 Mark ebenfalls der Zuſchlaa von 8000 ele würde. Ja der Gruppe 10 erfolgen auf die 5 zahlungen nur in den unterſten Dienſtaltert Agen 0 rend in den Gruppen 10 bis 13 keine Auszah gen. Der Hauptzweck dieſer Regelung würde en l hältnis zwiſchen den Bezügen der unteren Or über der höheren weſentlich mildern ohne das zip, das bei der Bemeſſung der Grundgehälter war, zu durchbrechen.“ 8 15 Kreisſtraßenwärterkonferenz in Oſſenbug 1. Ia 3 e Zu dem Bericht über die Kreisſtraßenwärterkon 50 enn d uns Kreiſe, Baden, Offenburg und Freiburg wird inden it Bezirksleitung des Zentralverbandes der Geme au Marg e und Straßenbahner berichtigend mitgeteilt, 900) N. Erhöhung der Teuerungszulage von jährli 2430 M. beantragt worden ſei, ſondern die derzeitigen Teuerungszulage von 2190 4 jährlich. N 5 * Mannheim, 18. Okt. Zur Bekämpfun loſigkeit hat der Stadtrat beſchloſſen, mit 5 von 6½ Millionen Mark beim Gaswerk Lus ſſen beiterwohnungen zu erſtellen. Außerdem spur gi bahngleiſe erneuert, elektriſche Lokomotiven gen mit einem Aufwand von über 1 Million e un Mannheim, 19. Okt. Im Herſt 1918 terrat zu Mannheim erfahren, daß der Erböln 6 rſt rabri 105 tete und dieſem Tabak Buchenlaub beimiſchte a erſchienen zwei Vertreter der Beſchlagnahmekone Arbeiterrats bei Höfer und beſchlagnahmten e 69 bak. Sie ſtellten eine Quittung darüber ank den noch zwei Ballen Tabak bei Höfer beſchlen, i Ware wurde nun, ſtatt abgeliefert zu wer Schlez 10 namens Stier verkauft, der damit Le a trieb. mer der Beſchlagnahmekommiſſion unter ſich. ot jetzt von der Strafkammer zu einem Jahr, 1 1 e (unter Einrechnung einer früheren Strafe) 5 ane Gefängais verurteilt. Stier erhielt wegen gpei Tabakhandels eine Geloſtrafe von 1000 Mark diele die an dem Tabakhandel beteiligt waren, er ſtrafen von 1700 Mark und 1500 Mark. ließ 10 * Heidelberg, 19. Okt. Bei Schlierbach erh ungefähr 35⸗jährige Frau von einem Zuge n wurde auf der Stelle getötet. zn Nußloch b. Heidelberg, 18. Okt. hat beſchloſſen, auf die Inanſpruchnahme dend amtes eine Ar: Sleuer zu legen, und zwar ehen neuzuziehenden Mann li, von einem zus zer chen ode! Frau) 30 9, von einem Mann will, aber noch nicht 25 Jahre alt iſt, 50 M. Jenn ane Tauberbiſchoftsheim, 19. Okt. Durch d d der Zentrale der landw. Lagerhäuſer 7 j landes ſind in 350 Eiſenbahnwagen etwa Kartoffeln bisher abgeſandt worden. zun Hardheim b. Tauberbiſchofsheim), rat b Jeiſe Höfer in Ladeaburg Tabak in unerlaubter Weiſe den 1 Kl 1 te 0 0 Wertheim, Hardheim-Kühlsheim—Bronuba 0 Königsheim und Hardheim Eubigheinn dem 910 101 0 J)) ˙ wegen Beleidigung zu 300 ſtiſchen Republik“ veröffentlicht werden. und 4 10 tte de. han an 0 Den Erlös mit 4000 Mark verteilten e. 9 M — 5—— 0 46 1 18. Oft Mts. werden die ſtaatlichen Kraftwagenlinien 90 16 iſieren, um en, und einen Auſſtand zu orga a0 e einem neuen Einmarſch der Jug N wegen der Jung verurteilt wurde, war 10 Kaufmann und Stadtverordneten Katzenbereen e. G. worden, dem das Blatt vorwarf, er habe info 0 hal Bruſttuch. Weiter wurde Jung beſchuldigt, en verbreitet zu haben. 3 argen f r n an Malſch b. Ettlingen, 18, Okt. Die Büsten Nhe Unabhängigen und die Mehrheitsſozialiſten Gengeh a den der letztgenannten Partei angehörigen ahl„„ e Kühn als Kandidaten für die Bürgermeiſten da ze e * Bühl, 19. Okt. Den Geſamterlös ane der und Schnaps ſchtzt man im Bühler Bezirk 60 90 N nen Mark... sigen ge 18 * Gengenbach, 18. Okt. Um den 5 Done et a0 meiſterpoſten bewirbt ſich kein Eingeimiſch pee bat werben ſich 15 Auswärtige, darunter je ein ue ud a, D., ein Bürgermeiſter a. D., ein Bürglen 7 acht Stadtſekretäre und Ratſchreiber, ſieben 5 N n und ein Anwaltsge hilfe. enden 0 1 e Lörrach, 18. Okt, Infolge der ungen ee felzufuhren fanden zwiſchen der Staatsanwa ſtate 1050 Ai Vertretern der Arbeiterſchaft Verhandlungen 96% 00 8 Ergebnis, daß falls die Kartoffelzufuhren agen e e Tagen nicht beſſer werden, die Staatsanwal len 956 ů 0 bet ihrer Organe und mit den hierzu beſtimmien 171 ade. der Arbeiterſchaft die Kartoffelbeſtände in zur 75 fen Gemeinden aufnehmen laſſen wird. Dien 114.% 1 9 Beſtände werden beſchlagnahmt und die La hat auge 8 ſtrafung angezeigt. Die Staatsanwaltſchaft einen den, dez ſchaft mit dem Gewerkſchaftskartell Lörrach n; e 8 an die Landwirte von Lörrach⸗Land gerich ern, b in aufgefordert werden, die Kartoffeln abzulie alla aneh 47 Lörrach, 10. Okt. Ein Landwirt in ache e es laut„Freiburger Tagespoſt“ fertiggebit eine J Kaxtoffelnot im eigenen Lande zur Nach rene a kei; mit 30 Zentnern Kartoffeln über die Gren er uz; ſchweizeriſchen Dorfe Riehen zu verbringen. dem eh W de für den Zentner 15 Franken, ſomit nach gate 0 1 Valutaſtand 170 Mark für einen Zentner Jörg Jede Landwirt wurde bei der Staatsanwaltſchaft“ 6 0 8 5* 5 ch 40 1 N 542 200 14. Ma ee c Letzte Drahtnachre Die Lage in Kärnten. fegte ch Klagenfurt, 19. Okt. Die jugoſlawiſche, on, 1 N auf den Befehl der interallierten Kommiſen ram Uw jugoflawiſchen Truppen beſetzte Zone A 3 eiſte der ch keine Antwort erteilt. Während ſie in den halt 1% v ge ſich anſcheinend auf einen dauernden Aufen pen e wan oder dies wenigſtens der Bevölkerung vo aller a de ſie das obere Roſental im Laufe der Na dündergge Nö a räumt. Sie haben aber dabei ungeheure. n Benſ ur übt, nahmen alle den früheren öſterreichiſche egen i Un 0 hörigen Apparate und ſonſtige Einrichtung zie Geo t Bei dem Ausbau der Appakate haben ſie wird chen waltſam zerſtört. Die deutſche Bevölkerung Poren auf das unerherteſſe ausgeraubt 7 dei d ſie für Wäſche. bmmig folge le dieſen Vorgängen benachrichtigt. Sie hat ichn 10 0% i ſehr verſnätet, Offiziere zur Grenzüherwie Aue für! Vor der Räumung des Roſentales haben Kärgewe 0 Aa dortige jugo⸗flawiſche Burſchen mit Milite fung, 00 Wag Munition ausgerüstet und ſie mit der Ane wat auf die anrückende öſterreichiſche Gendarm 0. o. f 5 amt der Staatsbankrott? mute Wehn helannte Abgeordnete Dr. Heim ſchreibt im„Re⸗ le Anzeiger“: f e zeiner perſönlichen Poſt finde ich täglich Briefe „ Frage:„Wo ſoll ich meine Sparkreuzer anle⸗ igen mmen wir einen Staatsbankrott?“ Dieſe Fra⸗ 0 8 an mich gerade die kleinen Leute, Kleinbauern, Auge; enſtboten, nachgeborene Geſchwiſter, denen ihr Atensanteil ausbezahlt iſt, die aber irgendwo in ſind. Vielfach lautet die Frage: kein Staatsbankrott und was iſt 1 dann?“ 90 ntrort darauf iſt ſehr einfach. Was iſt ein g unkrott? Bankrott heißt Zahlungsunfähigkeit. nan Privatmann ſeinen Bankrott anſagt, dann ls n oft:„Der war ſchon lange bankrott! Aber ie berſtanden, immer noch Loch auf Loch zuzuma⸗ te mer noch Leute zu finden, die er anpumpen Ae und ſo hat er ſeinen Bankrott noch jahrelang 8 dogen, bis es nicht mehr ging.“ 5 nich iſt es auch beim Staatsbankrott. Nur o m Staaten bequemer, er kann Schulden und % dcn ſchen. Er druckt einfach Papierzettel. Auch er 10 1. Wlrettende bankrott, aber er kann ſich noch länger Abe Zahlen: Das Deutſche Reich hatte am Nah ember 1920 285,7 Milliarden Staatsſchulden, vierzigmal ſo viel wie vor dem Krieg. en tonber noch nicht alle Schulden des Staats. % igen ommen noch 131 Milliarden ſogenannte Ent⸗ %% den ſeſchulden. Das ſind zuſammen 416,7 Mil- loch zigmal ſo viel wie vor dem Krieg. gen Stoch weiter die Kriegsentſchädigung an ee zen Staaten. i 17 1 0 en wir wieder zu einem Bild aus dem bür⸗ g klaren! Jeder von uns hat ſchon Geſchäfts⸗ 6 alten die mit viel Schulden anfingen und doch Maden, weil man von ihnen wußte, daß ſie flei⸗ 5 klörigen teten, ihre Zinſen zahlten und noch et⸗ 1 0 behielten zur Schuldentilgung. unt te im Deutſchen Reich aus? Früher hat dat Einnahmen erzielt aus den Eiſenbahnen, aus uh Post Heute iſt es umgekehrt. Die Eiſenbahnen und von. Netzt gen dem Staat keine Einnahmen, ſondern 16 ot 80 Das Defizit, auf deutſch der Fehlbetrag, u bis— Eiſenbahn wird ſich auf das laufende Jahr hen Frigem Stand auf 24 Milliarden be⸗ ö r Spanne von nur 3 Monaten, ſeit Juli, Asche Reich wieder einen Mehrbedarf für ſeine nde Ausgaben von 40,2 Milliarden. Da kann's Aud drernehmen, wenn das Reich immer mehr Pa⸗ . and ekt. Der Papiergeldumlauf beziffert ſich nach 15 auen n heute auf rund 75 Milliarden, gegen⸗ en. Umlauf von 2,2 bis 2,7 Milliarden im 0 Nn, r 5 N 1 05 0 10 99 15 e ö. bur war aber der Papiergeldumlauf zum großen f. 24080 und Siber das in der Reichsbank lag, per Deckung in Edelmetall iſt heute gleich Null. 1 Wertloſer und gehaltloſer wird der Papiergeld⸗ unis. man Waſſer und Wein zu gleichen Hälf⸗ . enn gießt nur immer Waſſer nach, ſo wird Geld zetränk immer dünner und ſchließlich Waſſer. bet a ein Zwiſchenglied im Warentauſch. Frü⸗ wum 0 Korn gegen Kleiderſtoff getauſcht. Heute Ali dien für Korn Geld und mit dem Geld kauft kene Kleiderſtoffe. Je wertloſer das Geld wird, einer braucht man zum Tauſch. Es wird jeder⸗ u g leucht. f 8 N 5 5 rosen daß man für einen Sack Weizen drei i 0 eintauſchen kann, weil Kartoffeln nicht zen ind wie Weizen, da es mehr Kartoffeln gibt a S5 und daß man für einen Sack Kartoffel . t Hand eintauſchen kann, weil Sand noch wert⸗ eas Lartoſſeln 5 5 . wertloſer das Geld wird, um ſo mehr Geld * beim Tauſch. Da im Deutſchen Reich das r wertloſer wird, braucht man immer mehr Agen Fauſch, oder mit anderen Worten: Die Prei⸗ an, on mer mehr in die Höhe. Darum iſt es ein n 75 Preis abbau zu ſprechen. Wir brau⸗ en eldabbau, einen Schuldenabbau, 5 Ordnung im Land, wir brauchen wie⸗ ebeete Finanzen. Wir brauchen ſtatt Ver. ſt eſchüſſe bei den Eiſenbahnen und par und brauchen Ordnung in dieſen Betrieben keit. Wir brauchen Verringerung an Rei tenapparats, der ſich in den Ländern W kn ht 55 ſeit der Revolution um Hunderttauſende 1 i Nir mi Wir brauchen Einſparung von Milliar⸗ t unſer gen Halt machen mit den Schulden, dann eld im Wert und daun kommt der au. Wer dem Volk eine andere Möglichkeit ed dei u er iſt entweder ein Verbrecher oder ein Dumm⸗ f abe Mae erer gla u kön fte von d lien derum iſt I f ut le E 7 9 i a Dum uinſperrung des Geldes Rag beit ſondergleichen. Wer Geld 7 Verluſte, ohne daß er es merkt. Tat⸗ 9 eine Unſumme Papierzettel eingeſperrt. 1 ballchr würde ein Umlauf von 0 Wil. 0 Do r ſtändig genügen. 65 Milliarden ſind enderz nun durch den hohen Notenumlauf unſer ö im Ausland und in der weiteren Folae lage. im Inland entwertet wird, ſind die Geldeinſperrer ſich ſelbſt der größte Schaden. Warum das Geld in Stadt und Land vielfach eingeſperrt wird, iſt ja gar kein Geheimnis. Man will dadurch den Skeu⸗ ern entgehen. Was ſie an Steuern einſpa⸗ ren, verlieren ſie am Geldwert. Uebrigens iſt hier noch mit einer weiteren Gefahr zu rechnen. In letzter Zeit war wiederholt zu leſen, es ſei eine Abſtempelung unſeres Papiergelds in Aus⸗ ſicht genommen. Wohl hat eine Abſtempelung unſeres Papiergelds große Schwierigkeiten, aber ſchließlich kön⸗ nen ſie doch überwunden werden, und mit der Ab⸗ ſtempelung kommen die Steuerſünder auf. Eine an⸗ dere Gefahr iſt die, daß eines Tages das Papiergeld zuſammengelegt wird. Das iſt nämlich das un⸗ ausbleibliche Ende des verſchleierten Staatsbankrotts. In anderen Staaten hat man bereits abgeſtempelt und das Papiergeld um die Hälfte entwertet. Etwas ähnliches, in vielleicht ſchärferer Form, wird bei uns kommen und muß kommen. Es iſt die unausbleibliche Folge der Entwertung und an dieſer Entwertung tragen die Geldeinſperrer die Hauptſchuld. Nun gibt es Leute, die nicht wegen der Steuer das Geld einſperren, ſondern weil ſie nicht wiſſen, wie ſie es anlegen ſollen. Es ſind gerade ee 0 4% le kleine Kapikaliſten, die am ängſtlichen ſind. Die ſicherſte Geldanlage iſt Grund und Boden und jeglicher Sachbeſitz. Wer in dieſer Zeit Grund und Boden aufgibt und da⸗ für Papiergeld in die Taſche ſteckt, begeht eine Torheit. Daraus ergeben ſich folgende Schlüſſe:. 1. Wer Grund und Boden beſitzt, ſoll ihn ſich erhalten. a a 2. Wenn er überſchüſſiges Geld hark, ſoll er zu⸗ nächſt ſeine Schulden heimzahlen. Wenn er auf ſeinem Anweſen 10000 Mark Hypotheken hat und 10000 Mark Papierzettel in der Truhe, die er die näch⸗ ſten Jahre nicht braucht, begeht er eine Ungeſchicklich⸗ keit, wenn er die Schuld nicht heimzahlt. Denn die Pa⸗ pierzettel werden täglich weniger wert, aber die Schulden bleiben die gleichen. Im Gegenteil: ſie werden wieder einmal drückend werden und ſchwer heimzahlbar ſein, wenn der Geldwert wieder ſteigt. Die Nutzanwendung: Wenn du überflüſſiges, frei ver⸗ fügbares Geld haſt, ſo benütze es in erſter Linie zur Heimzahlung von Schulden. Nun gibt es man⸗ che Schlauberger, die ſagen ſich, daß ſie für ein ſchul⸗ denfreies Anweſen mehr Steuer zahlen müſſen. Und doch iſt ihre Rechnung falſch. Was ſie an Steuern ſparen, müſſen ſie ſpäter 5⸗ und 10fach büßen, wenn einmal wieder unſere Verhältniſſe geſunden, was doch, wenn auch nach Jahren, kommen wird und kommen muß. Dann werden die Schulden ſchwer heimzuzahlen ſein, weil dann das Geld wertvoller und infolgedeſſen knapper wird. Läßt er aber die 10000 Mark in ſeiner Truhe liegen, ſo ſchmilzt ihr Wert zuſammen, wie der Schnee in der Märzenſonne. f 1 21 3. Wenn er ſein überflüſſiges Geld nicht zur Heim⸗ zahlung von Schulden verwenden kann, was iſt dann zu tun? Dann gibt es keine beſſere Anlage, als das Geld zur Verbeſſerung der Wirtſchaft zu ver⸗ wenden, in erſter Linie zur Verbeſſerung von Grun und Boden. Wer eine Wieſe oder einen Acker kulti⸗ vieren kann, der tue es jetzt. Wer noch kein elek⸗ tiſches Licht im Hauſe hat, der laſſe es jetzt einrich⸗ ten. Wer an ſeinem Haus etwas zu verbeſſern oder ſein Dach zu decken hat, der tue es jetzt. Wer heute einen Pflug braucht, muß ihn an ſchaffen, ſelbſt wenn er zehnmal ſo teuer iſt wie im Frieden, und wenn er 300 Mark ſtatt 30 Mark hinlegen muß. Und warum? Weil die 300 Mark Papierzettel, die er in feiner Truhe hat, jeden Tag weniger wert werden und mir iſt ein Pflug um 300 Mark heute noch lieber als 300 Mark Papierzettel. a Wird n Bauen und Einrichten über⸗ haupt billiger werden können? Nein! Solange das Geld wertloſer wird, muß alles teuer bleiben und noch teu⸗ rer werden. In dieſer Hinſicht beſtehen vollſtändig falſche Anſichten gerade auf dem Land, aber auch in den Städ⸗ ten. Und hier liegt wiederum eine Quelle unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Niedergangs. Der Sünde folgt die Strafe auf dem Fuß. Die ſo zurückhalten, ſchädigen nur ſich ſelbſt. Sie entwerten ihr eigenes Geld. Heraus mit den Papierzetteln! Beſonders für den Bauern, aber auch für den Gewerbetreibenden gilt das Wort: Heraus mit den überflüſſigen Papierzetteln, verwendet ſie zur Verbeſſerung eurer Betriebe trotz aller Teurung! Anders liegen die Dinge bei jenen, die keinen eige⸗ nen Betrieb haben, keinen Grund und Boden beſitzen. Hier iſt der Rat ſchwieriger. Doch auch hier iſt in vielen Fällen die Verwertung von überflüſſigem Geld ür Anſchaffung von Betriebsmitteln die beſte An⸗ f En ſGieſele kann ſich Werkzeug kaufen und ſich ſo zur Selbſtändigmachung vorbereiten. Wo dieſe Mög⸗ lichkeit beſteht, iſt dieſe Form der Anlage die beſte. Auch hier ſage ich ausdrücklich, trotz der hohen Anſchaffungs⸗ preiſe. 1 Die beſten Wertpapiere ſind jene, für die eine Deckung in realem Beſitz beſteht. Das ſind in erſter Linie unſere Pfandbriefe. Ein Pfandbrief iſt nichts anderes als eine Hypothek. Jeder Pfandbrief iſt durch eine Hypothek gedeckt. Darum werden mit Recht unſere Pfandbriefe ſo geſuch l. Dann kommen die Aktien von Induſtrieunternehmen, die ihren Gegenwert in Fabrikgebäuden, Häu⸗ ſern und Grund und Boden haben. Dann kommen als beſte Anlageform unſere Darlehenskaſſen⸗ vereine und die landwirtſchaftlichen Sparkaſſen, für deren Sicherheit die Mitglieder die unbeſchränkte Haf⸗ tung haben, deren Kredit ſomit wiederum aufgebaut iſt auf feſtem Beſitz und Grund und Boden. Am wenigſten Kredit haben heute das Reich und die Länder. Das kommt durch den außerordentlich niedri⸗ gen Kursſtand aller Staatspapiere zum Ausdruck. Bie ſchlechteſte Anlage aber iſt der Papier- 1 geltlich abgegeben werden. e ze tkerz der zinslös im eigenen Kaſſenſchrank legt. Woh wird bei einem Staatsbankrott bei weiterer Entwertung 2 50 lie- er. Aber Lokales. VU Augereimtheiten im Ernährungsweſen. Der Reichswirtſchaftsrat hat wenigſtens ſeinen wichtig⸗ ſten Ausſchuß, den wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuß auf⸗ geboten, um ſich mit den mannigfachen Sorgen auseinander zu ſetzen, die das Reich noch vor dem klaſſiſchen Termin der herbſtlichen Parlamentseröffnung beſtürmen. Die Spi⸗ ritus⸗, Zucker⸗ und Getreidebewirtſchaftung wurde unter die kritiſche Lupe genommen. Man klagte über die bohen Abfindungen der Angeſtellten in der Spiritus⸗Monopol⸗ verwaltung und die Inanſpruchnahme der Kartoffelvorräte durch die Brennereien. N 1 In der Zuckerfrage wies der Vorſitzende des Ausſchuſſen auf die Ungeheuerlichkeit hin, daß wir im letzten Friedens jahre 1,1 Millionen Tonnen ausführen konnten, fetzt aden der Tſchecho⸗Slowakei gegen die Zuſicherung von Zucker⸗ lieferungen 2000 Eiſenbahnwagen hingeben mußten. Der Abgeordnete Baltruſch ſtellte feſt, daß große Mengen Kar⸗ toffeln und Getreide verfüttert werden, alſo der Bewirt⸗ ſchaftung auch indirekt enzogen werden, da ja die Fleiſch⸗ bewirſchaftung ſeit dem 1. Oktober aufgehört hat. Ueberall mehren ſich die Anzeichen, daß die heutige Form der Be⸗ wirtſchaftung nicht minder als die frühere Form die im Inland erzeugten Produkte— natürlich ungewollt— in unerwünſchte Kanäle treibt. Das Gemiſch zwiſchen Zwangs⸗ wirtſchaft und freier Wirtſchaft, wie es heute Brauch iſt, führt nur dazu, daß die bewirtſchafteten Produkte immer knapper werden. Die Produktionsmöglichkeiten im Land⸗ bau ſind beſchränkt. Der Landwirt wendet ſich daher in erſter Linie den Kulturen zu, deren Produkte ihm den größten Nutzen laſſen. 5 Erſt wenn es gelingt, den privaten Vorteil der Erzeuger mit gem Vorteile der Geſamtheit zu verquicken, werden wir die Ergebniſſe erzielen, die beim heutigen Stand der landwirtſchaftlichen Produktion erreichbar ſind. Der Weg hierzu iſt ein Abbau der Zwangswirtſchaft nicht in ein⸗ zelnen Wirtſchaftszweigen, ſondern in allen und Uebergang zum Syſtem von Mindeſtlieferungen unter völliger Frei⸗ gabe der überſchießenden Mengen. 72 2 3 f* C — Unterſtützung für Blinde. Aus der Bodemer 5 tung fur entlaſſene Binde können für das Rechnungsjahr 1. April 1920/1 an frühere Zöglinge der Blindenanſtan Ilvesheim zum Zwecke der Förderung ihres ſelbſtändigen Fortkommens Unteſcützungen gewäbr: werden. 3 — Reichsfinanzdienſt. Bis auf weiteres können im Bereich des Landesfinanzamts Karlsruhe keine Anwärter mehr für den mittleren Reichsfinanzdienſt(Zoll⸗ und Steuerſupernumerare) angenommen werden. — Beihilfen an Hinterbliebene von Volksſchulhaupt⸗ lehrern. Geſuche um Bewilligung von Beihilfen an Hin⸗ terbliebene von Volksſchulhauptlehrern(Gnadengaben) ſind im Laufe des Monats Oktober bei den Finanzſtellen ein⸗ zureichen. Außerhalb Badens wohnende Perſonen haben ihre Geſuche unmittelbar an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts zu richten. Zu den Geſuchen ſind Vor⸗ drucke zu benützen, die von den genaunten Stellen unent⸗ ee e e —GVeranlaaung zu den direkten Meichs⸗ und Landes ſteuern. Um den Steuerpflichtigen die Abgabe der Steuer- erklärungen zu erleichtern, hat der Präſtdent des Landes⸗ finanzamts die Steuerkommiſſäre allgemein ermächtigt abieder auswärtige Tagfahrten abzuhalten. Die nächſten Tagfahrten werden die Steuerkommiſſäre zur Beſchleund⸗ gung der Durchführung der Veranlagung zum Reichsnot⸗ opfer anberaumen. e eee e ee Ein kynologisch⸗photographisches Preisausschrelben mit Preiſen in Höhe von Mk. 2000.—, ſchreibt der Verlag des„Deutſchen Jägers“, München, Briennerſtr. 9, aus. Preisrichter: Freiherr von Beſſerer, München, Freiherr von Perfall, Schloß Greifenberg am Ammerſee, Apotheker Jungermann, München, und Verlag und kynolog. Schriftleiter des„Deutſchen Jägers“. Genaue Bedingungen durch den Verlag. Mannheim ⸗ Käfertal, 10. Oktober. Heute fand im Gaſthaus zum„Pflug“ eine Bezirksverſammlung landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften ſtatt. Den Vorſiz hierbei führte Landwirt Bohr mann⸗ Feudenheim, der die zahlreich Erſchienenen, insbeſondere auch Landwirt⸗ ſchaftsinſpektor Doll⸗Ladenburg und den Vertreter des Verbandes badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Karlsruhe, Reviſor Heeb aus Karlsruhe begrüßte. Land⸗ wirt Bohrmann erſtattete Bericht über die jüngſte Bauernbewegung in Baden, über die Gründung von Arbeitsgemeinſchaften und gab einen Ueberblick der Lage auf dem Düngermarkt. Anſchließend hieran hielt Reviſor Heeb einen Vortrag über die finanziellen Leiſtungen der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, über Beſchaffung von eigenen Betriebsmitteln derſelben und über Ausbau der Landeszentralen, d. ſ. die Landwirtſchaftsbank in Karlsruhe und die badiſche landwirtſchaftliche Hauptgenoſſenſchaft daſelbſt. Eingehend verbreitete er ſich auch über die Finanz⸗ wirtſchaft des Reiches und betonte die notwendige Zurück⸗ führung der brachliegenden Gelder an die Sparinſtitute. Es ſetzte eine rege Ausſprache über das Vorgetragene ein, ſowie auch über Kartoffelbewirtſchaftung, Tabakverkauf, Düngemittelverſorgung und dergl. ſonſt noch mehr. Nach⸗ dem noch Landwirtſchaftsinſpektor Doll die Verſammlung über Anwendung von Düngemitteln unterrichtet hatte, ſchloß der Vorſitzende Bohrmann die lang ausgedehnte Verſammlung, von der man hofft, daß ſie weiter für die 1 Genoſſenſchaftsſache gute Früchte zeitigen wird. 5—* ä e ——— e n T BVermiſchtes. 125 Schwerer Nanbüberfall auf eine Villa. Ein ſchwerer Raubüberfall wurde auf eine Villa in der Galandrelliſtraße zu Lankwitz verübt. Es hatte ſich eine Bande von 5 Mann 5 enen von denen der Haupttäter, der Kellner 5 — — 5 n Albert Hermann aus der Kolonieſtraße 36 als Staatsanwalt Schülke und der Dreher Hartmann als Staatsanwaltsſekre⸗ tär, ſowie drei Beamte der Berliner Sicherheitspolizei als Kriminalwachtmeiſter auftraten. Von Berlin fuhren die Verbrecher in einem Automobil nach Lankwitz und drangen vormittags 9 Uhr in eine Villa in der Galandrelliſtraße ein, legten ein gefälſchtes Schreiben des Berliner Poltzeipräß⸗ diums vor und wollten eine Durchſuchung nach gefälſchtenn Gelde und eine Beſchlagnahmung der geſamten Wertſachen vornehmen. Ein Beamter der Sicherheitspolizei war un: zum Schein bei dieſem Raubüberfall tätig und hatte vorber die Lichterfelder Kriminalpolizei davon in Kenntnis geſetzt Die Polizei hatte das Grundſtück mit Beamten beſetzt, die in dem Augenblick in die Villa eindrangen, als die Verbrecher das Grundſtück mit ihrer Beute verlaſſen wollten. Es ent⸗ ſpann ſich ein heftiges Feuergefecht. Hierbei wurde der Haupttäter, der angebliche Staatsanwalt durch einen Schuß getötet, ein anderer Verbrecher durch Schüſſe verletzt. te übrigen konnten verhaftet werden. 5 Ueber ein beſchämendes Beiſpiel von Würdeloſigkeit, das eine Berliner Großhandelsfirma an den Tag gelegt hat, berichtet die Handelskammer zu Berlin in ihren Mitteilun⸗ en. Dieſe Firma hatte in einem Schreiben oberſchleſiſche leinhändler zur ſchleunigen Eindeckung mit Ware ſefordert mit dem Hinweis darauf, daß man nicht zweifeln une, daß Oberſchleſien durch die Abſtimmung an Polen ferllen werde; es empfehle ſich daher(), um die aus dem zu erwartenden polniſchen Eingangszoll und aus dem Minder⸗ wert der polniſchen Valuta gegenüber der deutſchen ſich er⸗ gebenden Schwierigkeiten zu vermeiden, ſchon jetzt Vorräte für den Verkauf in dem„dereiaſt polniſch gewordenen Oberſchleſien“ anzuſammeln. Die Handelskammer hat, wie ſie hierzu ausführt, mit lebhaftem Bedauern bei einer ihrer bezirksanſäſſigen Firma den Mangel an Vertrauen auf die gute deutſche Sache und auf die wackere Betätigung der deutſchen Oberſchleſier für dieſe, ferner an nationalem Emp⸗ finden und an Takt wahrgenommen, der ſich in einer ſolchen entwürdigenden Jagd nach Geſchäften kundgibt. Die Befreiung von beutſchem Kleinvermögen in Italien. Wie die Auskuuftsſtelle des Hanſa⸗Bundes für die Aus⸗ legung des Friedensvertrages mitteilt, liegt ein prnizipiel⸗ ler Beſchluß des italieniſchen Miniſterrates vor, der die Be⸗ freiung und Rückgabe des deutſchen ſogenannten kleinen Eigentums in Italien vorſieht. Als kleines Eigentum wird dasjenige betrachtet, das nach heutigen Preiſen einen Wert bis zu 50 000 Lire umfaßt; ausgenommen ſind Geldbeträge. Es ſei nachdrücklich darauf hingewieſen, daß der Beſchluß des Miniſterrates durch eine geſetzliche Verfügung erſt noch eine konkrete Faſſung und Geſetzeskraft erlangen muß. Vor⸗ Akäufig und unverbindlich ſei bemerkt, daß für die Befreiung der heutige Wert und nicht etwa der Vorkriegswert maß⸗ gebend ſein wird. Die Art des Eigentums, ob beweglich oder unbeweglich(Waren, Grundſtücke oder Gebäude uſw.) erſcheint wahrſcheinlich unweſentlich. Einer Klärung bedarf — — 9 8 Soziales. Kündigungsfriſten der Angeſtellten. In der Gewerbeordnung iſt für die Be Werkmeiſter und Techniker die geſetzliche elel auf ſechs Wochen zum Vierteljahresſchluß feige durch Vereinbarung zuſtande gekommene agel, digungsfriſt darf nicht unter einem Monat benen, Vorſchriften ſollen aber keine Anwendung fin in 2 ein Gehalt von mindeſtens M. 5000 ezieht. a ö Durch dieſe Gehaltsgrenze ſind die Schub 5 für die Einhaltung der Kündigungsfriſten in Arſeh N Zeit nahezu wertlos geworden, da es mit Rial Geldentwertung Werkmeiſter und ſonſtige tec gch⸗ If geſtellte mit einem Jahreseinkommen unter der, 5 itberhaupt nicht gibt. Der Gewerkſchafts bund n ten hat deshalb in einer Eingabe das Merge »ſterium erſucht, durch eine Notverordnung die fete haltsgrenze überhaupt fallen zu laſſen und dig beſtimmungen für die Einhaltung der leich auf alle Betriebsbeamten auszudehnen. In intra dürfte eine vom G. D. A. ſchon im Juni besehen 8 regelung der im Handelsgeſetzbuch vorge eſtele digungsfriſten für die kaufmänniſchen geht! wendig erſcheinen. Die Forderung iſt umſen set als für die Gewerbe⸗ und Kaafmannsge ea hun 1 Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am Donnerskag, den 21. Oktober 1920, vorm. 9 Uhr ſtattfindenden Bezirksralsfitzung. 1. Geſuch der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof um bau⸗ und gewerbepolizeiliche Genehmigung zur Er⸗ ſtellung von 8 Büttenfundamenten und 2 Stoffgruben im Kocherbau, Anlage III in der Sandhoferſtraße. 5 2. Geſuch des Albert Jörger hier um Erlaubnis zum Betriebe der Realgaſtwiriſchaft in dem Hef D 6, 18„Zum ſchwarzen Adler“. eſuch des an Bente Philipp Reis hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branniweinſchank in dem Hauſe Rhein⸗ 0 1 hier. eſuch des Wilhelm Schumacher hier um Er⸗ laubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft in dem Hauſe Käfertalerſtr. 3. 5. Geſuch des Karl Hornberger hier um Erlaub⸗ nis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Eichendorfſtr. 8. 6. Geſuch des Wirts Chriſtian Ritter hier um Erlaubnis ſeines perſönlichen Schankwirt⸗ ſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem anſe Seckenheimerſtraße 34 nach dem Hauſe urgſtraße 18. 7. Geſuch des Wirts Peter Wittner um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Gaſtwirtſchaftsrechts von dem Hauſe Krieger⸗ ſtraße 16 nach dem Hauſe Birnbaumſtraße 14 in Sandhofen. 8. Geſuch des Wirts Georg Fehn hier um Er⸗ laubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Parkring 21 nach dem Hauſe R 6, 1 mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb. 9. Geſuch des Wilh. Seizinger hier um Erlaubnis um Betriebe einer Schankwirtſchaft mit ranntweinſchank in dem Hauſe Kronprinzen⸗ ſtraße 58 hier. 10. Geſuch der— Anna Krafft hier um Er⸗ laubnis zur Verlegung ihres perſönl. Schank⸗ wirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe 8 6, 1 nach dem Hauſe I 5, 21 mit Branntweinſchank. 11. Geſuch des Wirts Hermann Teifel hier um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Lindenhofſtr. 27 nach dem Hauſe Windeckſtr. 27 mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb. 12. Geſuch der Wirtin Dina Grabow fon um Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts 1 5 Branntweinſchank von dem Hauſe O 6, 2 nach dem Hauſe Bismarckplatz 19 mit Branntweinſchank. 18. Geſuch des Georg Haaf um Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheines B. 14. Geſuch des Joſef Flury um Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheines B. N 15. Geſuch des Karl Lutz um Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheines B. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der 39 Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. annheim, den 18. Oktober 1920. ad. Bezirksamt— Abt. I. Dem Verſicherungsbeamten Fritz Keller hier, Kepplerſtraße 43, der am 23. Juli 1920 in er Nähe des Bootshauſes der Andergeſellſchaft „Amitia“ den 15 Jahre alten ſclofß Sauer von Mannheim durch mutvolles, entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Neckar gerettet hat, wird hiermit eine öffentliche Belobung ausgeſprochen und eine Geldbelohnung von Fünfzig Mark zuerkannt. Mannheim, 27. September 1920. Bad. Landeskommiſſär: gez. Hebting. Vorſtehendes bringen wier hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 5. Oktober 1920. Bad. Bezirksamt— Abtlg.! Kartoffelverſorgung betr. Bei der am 30. September 1920 im Mini⸗ ſterium des Innern in Karlsruhe veranſtalteten Beſprechung über Kartoffelverſorgung, an der ſich Vertreter der landwirtſchaftlichen Verbände der Landwirtſchaftskammer, der großen und mittleren Städte Badens, der Konſumgenoſſenſchaften, des freien und des chriſtlichen Gewerkſchaftskartells, des Ortskartells freier Angeſtelltenverbände, des Be⸗ amtenbundes, der Verbraucherkammer, ſowie die ö g in Betracht kommenden Behörden beteiligten, wurde einſtimmig ein Erzeugerpreis von 20 bi; 25 Mk. für den Zeniner Kartoffeln frei Bahn⸗ ſtation des Erzeugerortes für angemeſſen er⸗ klärt. Gegen Ueberſchreitungen dieſes Preiſes wird ſtrafrechtlich vorgegangen werden. Wir geben dies zur allgemeinen Darnach⸗ achtung hiermit zur Kenntnis. Mannheim, 11. Oktober 1920. Kommunalverband Mannhelm⸗Land. öffentlichen Kenntnis, daß Hafer im der Beſchlagnahme unterliegt. die Ernährung auch noch die Frage, ob Erben in die vollen Rechte des Erb⸗ 3 5 11 5 Laſſers eintreten.— Sobald der Text der geſetzlichen Ver⸗ die ſozialen Verſicherungen längſt eine ist ert ordnung bekanntgegeben iſt, iſt die Aus kunftsſtelle des vorgeſehenen Gehaltsgrenzen eingetreten ißt i 5 anſa⸗VBundes, Berlin NW. 7, Dorotbeenſtr. 36, it,— ö 7 5 Fi ere mit Hal und Tat zur Seite 175 ſtehen. 82 Wantwoor lich Ir d an. 8 Haferbewirtſchaftung im Jahre 1920 betr. 0 0 Um Irrtümern vorzubeugen, bringen wir zur 0 laufenden c Wirtſchaſtsjahr genau wie Brotgetreide und Gerſte erli Selbſtverſorger baer dürfen gemäߧ 8 der Reichsgetreideordnung für bean ihrer Hanshaltungsangehörigen em 5 kg. pro Kopf und Monat verbrauchen. Die 2 1 8 be U 1 8. Verarbeitung iſt nur auf Mahlkarten erlaubt.* len Unternehmer landwirtſchaftlicher Betriebe dürfen Jaht ihren ſelbſtgebauten Hafer aus der Ernte 1920 a die. an das in ihrem Betriebe gehaltene Vieh vefüttern; us 8 ſind ſomit im Eigenverbrauch nicht beſchränkt. Die Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem fai Verarbeitung der Verfütterungsmengen in Mühlen darf ebenfalls nur auf Schrotkarten erfolgen. Der Verkauf von Hafer iſt geſtattet: a) an ſolche landw. Unternehmer, die keinen oder nicht genügend ſelbſtgeernteten Futterhafer 3 9 75 Die Bezieher müſſen jedoch einen Er⸗ aubnisſchein über die aufzukaufenden Mengen vom Kommunalverband ſich beſchaffen und im Beſitze haben. ö b, an die Kommiſſionäre der Reichsgetreideſtelle c) oder an Bezugsſcheininhaber. 5 Landwirtſchaftliche Betriebsunternehmer, die nicht genügend Hafer aus ihren eigenen Beſtänden zur Verfütterung haben, müſſen zum Ankauf weiterer erforderlicher Mengen unſere Erlaubnis einholen. Der Verkauf an Bezugsſcheininhaber, bezw. der Ankauf durch Bezugſcheininhaber darf nur aufgrund von der Reichsgetreideſtelle mit Wirkung ab 1. Oktober ausgegebenen Bezugſcheinen erfolgen. Für den Verſand des Hafers 1 eine Verſand⸗ tempelung der Frachturkunden unter Vorlage der wee bei uns zu erwirken. eber weiter erforderliche Auskünfte wolle man ſich an uns wenden. Mannheim, den 11. Oktober 1920. ommunalverband Mannheim⸗Land. N S Lebensmittelamt. Frische Fische. Ab 1 Uhr findet der Verkauf von friſchen Seefiſchen auf dem Lebensmittelamt ſtatt. Der Preis beträgt pro Pfd. 3.50 M. Seckenheim, den 19. Oktober 1920 Lebens mittelamt. Obstanmeldung. Haushaltungen, welche noch Tafelobſt beziehen wollen zum Preiſe von 92 Mk. den Zentner wollen dies am Lebensmittelamt ſo⸗ fort melden. ö Lebensmittelamt. Kartoffelgeld betr. Diejenigen Haushaltungen, die bis zum 15. ds. Mts. durch Vermittlung des Lebens⸗ mittelamts mit Kartoffel beliefert wurden, werden gebeten am Donnerstag, Freitag und Samstag vormittag in den üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden ihre zugeſtellten Rechnungen zu beglei chen. Seckenheim, den 19. Oktober 1920. Lebensmittelamt. Halferflockenverteilung. Ab morgen Mittwoch, den 20 ds. Mis. findet in den Handlungen von Joh. Friedel, Hildaſtraße, Mathäus Frey, Luiſenſtraße, Fabian, Wilhelmſtraße, Gropp Joſeph, Acker⸗ ſtraße, Greulich und Herſchler, Friedrichſtraße, an alle Brotbezugsberechtigten Haushaltungen Haferflockenverteilung ſtatt. Es entfallen auf den Kopf der Bevölkerung ½ Pfund zum Preiſe von 1.40 Mk. das Pfd. Haferflocken ſind von den Händlern nur gegen Abgabe des Brotumſchlags abzugeben. Die geſammelten Brotumſchläge find uns von den Händlern zuzuſtellen. Lebensmittelamt. Lumpen, Hlteisen, Mletall. Hasen- lu. Ziegenfelle kauft zu den höchsten Tagespreisen ſieurg Reniher. Riedstraße 20. Schwagers und Onkels so schwer betroffenen Verluste meines nun in Gott ruhenden 0 5 1 ten und unvergellichen Vaters, Sohnes, Bruders, Schwieger g. Zimmerman Buchdruckerei-Besitzer sohnes an 10 Besonderen Dank llet sagen wir unsern aufrichtigen Dank. 8 80 Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte, den Krankenschwese g bie für die liebevolle Pflege, sowie für die verschiedenen analen n legungen und überaus zahlreichen Kranzspenden und allen dene“ i die den Verblichenen zur letzten Ruhe geleiteten. 1 ein 8 W f b.. Seckenheim, den 19. Oktober 1920. 10 f Aus, l e in tiefer Trauer: ban in 10 f. frau Henriette Zimmermann nebst 6 el er Familie Zimmermann e Familie Bock. 10 6 5 ade 0 Selten günstige Gelegenheit! Ein Schlafzimmer wenig gebraucht, hell, eichen, geſtrichen mit Spiegel, Röße und Matratzen, eine hochhäupil. Bettſtelle mit Roſt und Z teil. Matratze ſehr preiswert zu verkaufen. Zu erfragen Wilhelenſtraße 42. Warnung! Allen denjenigen, die sich so sehr für mein verfressen sein sollendes Papiergeld interessiert haben zur Beruhigung, dal mir noch keine 50 Pfennig defekt geworden sind. Ich warne hierdurch jedermann, diese hirn verbrannte, unverschämte Lüge weiter zu verbreiten, andernfalls die Sache der Staatsanwaltschaft zur Verfolgung überge- ben wird. Ph. Rlumb. Or Or Or- Or- Or Or- Or-= Or O Or 1 Deutsche Toilette-Seifen tg. i eile a empfiehlt Ger mania-Drogerie Fr. Wagner's Nachfolger Inhaber: W. Höllstin. ene enten. Teerschwefel Raser lee Or O an 2 l hal Bernh. Jörger, 90 0 Hildastrasse Spenglerei u. Installatt 1 bd elektr. Liont- und Hf n Empfehle mein groſbes fh efektr. Lampen- und Beleut 5, Kochplatten— Kochtöpfe e Di Sicherungen und Bir he 3 — Ausführung sämtlichef Städtische Spa Mannheim e, 4 unter Gsrantie der Stadtgemé mündelsichef. f c Annahme von Spareinlagen bir zinsung. uahler N feuc Aunabmestelle: Gg. Leonh. 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