% bntsblatt — WMonnementsprsts: 12 mit Ausnahme der 11 Roiſchutz ins Leben zu rufen. 6 den urt 110„ 25. Okt.(Drahtmeldung.) Die öſter⸗ N leerer wird voraus ſichtlich in der erſten Hälfte a die Verwaltung in der Kärntner Abſtim⸗ 1 Wins 2 Okt. Einer hieſigen Zeitung zufolge wird 560 en cher Seite gemeldet, daß die litauiſche Front öſt n sel de von den holniſchen Streilfräften durchbruchen 1 die Rüſtung Japans und der n Vereinigten Staaten. in bekenn der Völkerbundsſatzung im Verſailler fen Nüſstun ſich zwar zu dem Grundſatz, daß die natio⸗ u dag ungen auf das Mindeſtmaß herabgeſetzt werden ung mit der nationalen Sicherheit und mit der Er⸗ Alices Viernationaler Verpflichtungen durch gemein⸗ ng orgehen vereinbar iſt. Von einer ſolchen Ab⸗ len, die n ir noch ſehr wenig wahrzunehmen. Alle chen G noch nationale Ziele verfolgen und dabei mit 8 re eicanern zu rechnen haben, verlaſſen ſich lieber 27 Aebudes. Kraft als auf den papierenen Schutz des Ver⸗ 1 8 N Saen um die Ausbeutung Chinas, die amerika⸗ erung ahrtsakte, und befonders die kaliforniſche Ein⸗ Alen. taatge hält die Spannung zwiſchen den Ver⸗ fegen den und Japan dauernd aufrecht. Vom rein red Gegn Standpunkt iſt zwar ein Krieg zwiſchen den von ern ſchwer denkbar, die durch den Stillen ſbre Baſen ander getrennt werden. Ihre Flotten ſind b vermen gebunden. Von den Philippinen würde en fehlt lich die Amerkkaner vertreiben können, im Lächteein geeigneter Kampfplatz für größere Heere eausgangsf Eine japaniſche Landung, ſelbſt mit Mexiko ict, sſtelle der Operationen, kommt nicht mehr in . mit dem die Vereinigten Staaten aus dem Welt⸗ erät Millionen ausgebildeter Soldaten, reichem i und genügender Kriegserfahrung hervorgegan⸗ ame dererſeits erſcheint auch die Beförderung er⸗ d als fat aniſcher Truppenmaſſen über den Stillen (hon ſaſt undenkbar.— Eher ließe ſich ein ſolcher als worſtellen, wenn England auf einer von beiden leichen Sundesgenoſſe auftreten würde, mit ſeinen und ſtützvunkten in Oſtaſien, ſeiner mächtigen en Kriegsmitteln auf wirtſchaftlichem Ge⸗ Jehle 85 gene 8 a. K waage ſeinem Erfolg gegen Deutſchland verdankte. iht 0 ſporden Japaniſche Bündnis iſt um ein Jahr verlän⸗ i eliezlic Damit iſt aber noch keineswegs geſagt, daß egen die beiden angelſächſiſchen Weltmächte nicht 4 We dendie dritte Weltmacht zuſammenfinden werden, g da ern großen Kriege allein noch auf dieſen Namen Idi Rü hebe ſtu n kann. i K der Vorng der Vereinigten Staaten entſpricht jeden⸗ e J 0 Das dausſicht neuer bewaffneter Auseinanderſetzun⸗ „ völldeer beruht wiederum, ebenſo wie vor dem 1 riger Nauf Werbung. Die reguläre Armee, mt a rt e: Andor, Dienſtzeit, zählte allerdings im Juli 1920 nur Non ann ſtatt der beabſichtgten Zahl von 297 698, el ö 1 a 0 3 Ange 4 rae 5 der Bürgermeisferadmtfer Seckenheim, dlvesheim, Hleckarhausen und Edingen Juſerationspreis: Die einſpaltige Petttzeile 60 Pfg., Monat 4.— 4 mit 1 Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Kadatt. Trügerle Di. ech di ſt b Ouartal g. dns. Verne.— eſchent 4611 onn⸗ und Feiertage. Dienstag, 26. Oktober 1920. nicht annähernd die erwartete Stärke erreicht. Dafür ſind jedoch 69 149 Reſerveoffiziere vorhanden, und an ausgebil⸗ deten Mannſchaften würde im Ernſtfall kein Mangel ſein. — Das Heer iſt in neun Koprsbezirke eingeteilt, davon 1.—6.(Boſton, Newyork, Baltimore, Charleston, Fort Ben⸗ jamin Harriſon⸗Indiana, Chicago) öſtlich des Miſſiſippi, und drei weſtlich des Fluſſes, 7.—9.(Fort Crook⸗Nebraska, San Antono⸗Texas, San Francisco). Das 1.—3., das 4. bis 6. und das 7.—9. Armeekorps bilden je eine Armee. Zu jedem Korvpsbezirk gehört je eine Diviſion der Regulä⸗ ren Armee und der Nationalgarde, ſowie—auf dem Papier — eine bis zwei Diviſionen der organiſierten Reſerve. An der mexikaiſchen Grenze ſind zurzeit 22 800 Mann zuſam⸗ mengezogen, davon rund 15000 Mann zwiſchen El Paſo und der Weſtküſte.— Für den Ausbau der Flotte beſtehen zum mindeſten gewaltige Pläne. Der Staatsſekretär für die Marine Daniels ſagte am 31. Auguſt 1920, daß keine Aen⸗ derung in den Plänen eingetreten ſei, die der amerikaniſchen Marine die Vorherrſchaft in der Welt geben ſollen. Außer⸗ dem ſollen gewaltige Docks und achtzehn Dreadnought⸗ Schlachtkreuzer mit einem Dutzend anderer mächtiger Schiffe gebaut werden, die„unſerer Marine“ den erſten Rang in der Welt geben werden“. Immerhin iſt die Rü⸗ tung der Vereinigten Staaten lückenhaft moenches erſt Zu⸗ kunftsplan; vieles würde erſt im Kriegsfalle zu ergänzen ſein, wozu aber die Mittel jeder Art und wohl auch die Zeit zur Verfügung ſtehen würde. Um ſo mehr iſt Japan bemüht, Zahl und Wert ſeines Heeres und feiner Flotte zu ſteigern. Die Dienſtpflicht entſpricht der früheren deutſchen. Die Friedensſtärke des Heeres betrug 1918 280 000 Mann, die jetzige iſt nicht bekannt. Die Kriegsſtärke wird bei Einziehung aller Jahr⸗ gänge vom 17. bis zum 45. Lebensjahr auf 6% Millionen geſchätzt. Das Heer gliedert ſich in 21. Armeekorps, zu je zwei Diviſionen, zu je drei Regimentern. Die Luftſtreit⸗ kräfte ſind ſtark vermehrt worden. Ein japaniſcher Flug⸗ zeugtyp ſoll mit der Zeit die jetzt noch vorherrſchenden fran⸗ zöſiſchen erſetzen. Der Einſatz von Flugzeugen hat bei der Bekämpfung eines Aufſtandes in Formoſa gute Erfolge ge⸗ zeitigt. Der Flottenbauplan von 1918 wird 1923 durch⸗ geführt ſein. Japan wird dann acht moderne Großkampf⸗ ſchiffe(Ueberdreadnoughts) von je etwa 34000 Tonnen und mindeſtens ſechs moderne Panzerkreuzer von je etwa 40 000 Tonnen beſitzen, die ſämtlich mit je acht 40,64⸗Zentimeter⸗ Geſchützen armiert ſind. Zwei der Großkampfſchiffe ſind ſchon vom Stapel gelaufen, vier der großen Kreuzer be⸗ reits in Dienſt geſtellt. Die javaniſche Unterſeebootsflotte wird hauptſächlich unter italieniſcher Leitung ausgebaut.— Im Jahre werden übrigens die Vereinigten Stgaten vor⸗ ausſichtlich über 17 gleichwertige Großkampfſchiffe ver⸗ fügen, England über nicht viel mehr; die Zahl der amerika⸗ niſchen großen Kreuzer wird dann gleichfalls ſechs betragen. Ob dieſe gewaltigen Rüſtungen zu beiden Seiten des Stillen Ozeans nur für friedliche Völkerbundszwecke ge⸗ ſchehen, muß die Zukunft lehren. Dentfehland. Die Bergarbeiter gegen die Vernichtung der Dieſelmotore. Bochum, 25. Okt. In einer Verſammlung des alten Berg⸗ arbeiterverbandes kam Abg. Huſemann auf die Angelegen⸗ heit der Dieſelmotoren zu ſprechen und bezeichnete die For⸗ derung der Alliierten auf Unbrauchbarmachung der Motore als eine ſchwere Gefahr für die ganze deutſche Volkswirt⸗ ſchaft. Die Bergarbeiter könnten der Sache nicht teilnahm⸗ los gegenüberſtehen, weil die Störung das Fortbeſtehen des Bergbaues ganz weſentlich davon abhänge. Unter Zuſtim⸗ mung der Verſammlung erklärte Huſemann, an die interna⸗ tionale Arbeiterſchaft ſolle das dringende Erſuchen gerichtet werden, ſich auf die Seite der deutſchen Bergarbeiter zu ſtel⸗ len. denn die Fordernna der Wirtſchaftskonferens bedeute in 2 3 20 2 2 2 5 1550 g 7 5 5 5 N 5 5 Voſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19819. te No. 243 ſchluß Nr. 16. Fernſprechan——— erſter Linie einen Schlag gegen die dentſche Arbeiterſchaft, die durch die Außerbetriebſetzung der Dieſelmotoren in ard ßerem Maße als bisher der Arbeitsloſigkeit ausgeſetzt wer⸗ den würde. f 5 a 5 Der neue Freiſtaat Danzig. Danzig, 25. Okt. Die Danziger Delegation telegraphierte, daß ſie einmütig beſchloſſen habe, die Konvention zu unter⸗ zeichnen. Sie hat der Botſchaſterkonferenz als Vorausſet⸗ zung ihrer Unterſchrift zum Ausdruck gebracht daß Völker⸗ bund und kommender Oberkommiſſar der Freien Stadt Danzig den zugeſicherten Schutz bei Durchfühurng der Kon⸗ vention, ſowie die Lebensintereſſen der freien Stadt und ihrer Bewohner bei der Regelung der noch offen ſtehenden Fragen in gerechter Weiſe berückſichtigen werden. Der aus⸗ wärtige Ausſchuß der verfaſſunggebenden Verſammlung wird heute vormittag zu der Konvention Stellung nehmen. Moskaukriſis im braunſchweigiſchen Miniſterium. Braunſchweig, 25. Okt. Kuftusminiſter Sievert hat dem Staatsminiſterinm erklärt. daß er von ſeinem Poſten als Miniſter zurücktrete. Die Geſchäfte des Kultusminiſteriums führt bis auf weiteres Miniſterpräſident Oerter. Miniſter Sievert war Anhänger der Moskauer Internationale. Das ſcheint der Grund geweſen zu ſein, der ſein weiteres Ver⸗ bleiben in dem unabhängigen Miniſterium Oerter unmög⸗ lich macht. Die reichsdeutſchen Gefangenen in Sibirien. Berlin, 25. Okt. Die amtliche deutſche Kriegsgefangenen⸗ Miſſion in Moskau macht folgende Mitteilungen über die Kriegsgefangenen in Ruſſiſch⸗Aſien: In Sibirien befinden ſich zur Zeit noch etwa 40 000 Kriegsgefangene verſchiedener Nationalität. Von dieſen werden in Kürze 10000 abtronsvortiert. Die Geſamtzahl der kriegsgefangenen Reichsdeutſchen in Sibirien beträgt etwa 7000, von welchen bereits 4000 unterwegs ſind. Da⸗ gegen befinden ſich in Orenburg, Ufa und Tſcheljabinsk noch etwa 6000 Reichsdeutſche. hauptſöchlich verſchickte Koloniſten. Hilsexpeditionen nach Sibirien ſind nicht mehr notwendig. Wegen der eingetretenen ſtarken Kälte iſt es unbedingt er⸗ forderlich. daß die für Sibirien beſtimmten Hilfsmittel ſchnellſtens nach Vetersonra und Maskan»elangen, da die hieſigen Vorräte in ungefähr 14 Tagen erſchöpft ſind. Ausland. London, 25. Okt. Die Bergarbeiter von Lancaſhire haben in einer Verſammlung eine Entſchließung zu Gunſten der ſofortigen Zurückziehung aller noch in ihren Bezirken ar⸗ beitenden Leute, einſchließlich des die Pumpen bedienenden Perſonals gefaßt. In einer Verſammlung der Streikenden in Cowdenbeath forderte der Redner die Arbeiter auf, ſich in den Beſitz der Gruben zu ſetzen. Die Legenden um den Griechenkönig. Lugano, 25. Okt. Profeſſor Vidal, welcher bis vor eini⸗ gen Tagen König Alexander von Griechenland behandelte, machte auf der Rückfahrt nach Paris in Rom einem Mitar⸗ beiter des„Meſſagero“ bemerkenswerte Erklärungen. Auf die Frage, ob es wahr ſei, daß der König bereits tot wäre, vermied er zu antworten. Auf die Frage nach der Urſache der Erkrankung, erklärte er, der König ſei in der Tat von einem Affen, einem äußerſt zahmen ruhigen Tier gebiſſen worden. Und zwar handle es ſich zweifellos um ein teuf⸗ liſches Verbrechen, denn die Tollwut ſei dem Affen einge⸗ impft worden. Rom, 25. Okt. Die Nachrichten über den Zuſtand des griechiſchen Königs ſind wieder höchſt widerſpruchsvoll. Wäh⸗ rend die hieſige Geſandtſchaft ein Telegramm aus Athen er⸗ halten hat, das eine leichte Beſſerung verzeichnet, nahm die Funkenſtation des griechiſchen Dampfers„Atremitos“, der zurzeit im Hafen von Brindiſſi ankert. einen Funkſpruch aus Athen auf. der den Tod des Könias Alexander mitteilt. Es 900 Maattonalaarde beſtand nur aus 52 000 ſtatt aus 0 0 n: die Hraaniſierte Reſerve“ hat gleichfalls di 2 e Tochter des Miniſters. 0 b Feonten von Ernſt Georgy. Arg rboten.) 12 10 So eber g 18 hatten dt 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. ſwein hüt beide Damen im Oberſtock einer netten fuͤrterin ſches kleines Heim inne, das ihnen eine . die täglich mehrere Stunden kam, in d 15 hielt. 5 wurde dem Herzklopfen zog Gertrud die Klingel ee erſtachr rot, als Frau Wieſener ſelbſt öffnete den kaunt und fragend anſchaute, ohne ſie zu Ie Mei wle, Nofte me iſt Gertrud Meinhard, Frau Doktor. 9. ie alte e würden mich wiedererkennen.“ N dc Litte ame band die blaue Wirtſchaftsſchürze 320 bonne wollen Sie näher treten“, ſagte ſie kühl. „ irdandten nicht annehmen, daß Egon oder ſeine A n. Ihr ch einmal den Weg zu mir finden 180 edit uns r Bruder hat ſeit langem den Briefwech⸗ 10(es dung unn geſtellt.“ Sie machte eine einladende 8 den imm nd geleitete die Beſucherin in ein freund⸗ e, Ar Sie Pla, mit ſchönen gediegenen Möbeln.„Neh⸗ b, iwas Sieb, Fräulein Meinhard, und ſagen Sie 10 Lichen Wie zu mir führt.“ 100 Si ſener betrachtete ſie forſchend und wurde 9 uf von wußte, daß ihr Sohn dies liebreizende 5 00 Ananches ſeinen Knabenjahren an verehrt hatte. 1/ here gefal Gedicht, mancher Brief waren ihr in die 7 Wu vollen en.„Haben Sie mir etwas zu ſagen 1 Jubard“ Sie etwas von mir wiſſen, Fräulein bl. dd 8 en Geo Mädchen nickte.„Haben Sie etwas von Na gehört, Frau Doktor?“ ſtieß ſie plötzlich a n eee eee 3 22 ů ů ů ů Die ſchmale Geſtalt der alten Dame reckte ſich em⸗ por. Sie ſeufzte ſchwer:„Nein! Nichts! Mein Sohn hat uns ſeit feſt zehn Monaten nicht mehr ge⸗ ſchrieben. Wir haben nach ſeiner Landung in Argen⸗ tinien nur eine Karte erhalten, die ſeine Ankunft meldete. Seither— nichts mehr! Wir zweifeln, ob er noch am Leben iſt!“ „Seitdem habe auch ich nichts mehr von ihm er⸗ fahren. Keine Zeile mehrt“ „Was? Stehen oder ſtanden Sie mit ihm noch in Verbindung, nachdem Ihr Herr Bruder mit ihm gebrochen hatte?“ fragte ſie. „Ich betrachte mich noch heute als Georgs Braut,“ Tränen verdunkelten plötzlich die klaren Augen der Mutter. Sie fühlte ein warmes, unbeſtimmtes Gefühl, aus Dankbarkeit und Zärtlichkeit gemiſcht, in ſich aufwallen.„Seine Schweſter, alle Verwandten und Freunde haben ihn verloren gegeben und wollen nichts mehr von ihm wiſſen. So ſind Sie, mein liebes Kind, und ich denn noch die Einzigen, die an ihn den⸗ ken und für ihn beten!“ b Gertrud nickte.„Ich warte auf ihn und ich weiß, daß er wiederkommt! Ich habe ihn— lieb,“ ſagt ſie Frau Doktor Wieſener ſchaute ſie verklärt an.„Sie ſüßes, holdes Kind,“ murmelte ſie beglückt. Die Rührung überwältigte ſie. Keine wußte ſpäter, wie es geſchehen war, aber mit einem Male hielten ſie ſich feſt umarmt und wein⸗ ten, eine am Herzen der anderen. Und die gemein⸗ ſame Liebe für den Fernen ſchlang ein Band um ſie. Ausgehungert in ihren Gefühlen, verbraucht durch die Einſamkeit der letzten Wochen, verſchloß ſich Ger⸗ truds ſonſt ſo zurückhaltende Natur in einer ihr ſonſt gänzlich fremden, zärtlichen Weichheit:„Mutter! Georgs Mutter— meine liebe Mutter,“ Und die immer beherrſchte Witwe, die um den toten Gatten und den einzigen Sohn ſo viel Leid trug, küßte und ſtreichelte das faſt fremde Mädchen und ſtieß unter Tränen die Worte hervor:„Mein Töchterchen, mein gutes Kind.“ Hand in Hand ſaßen ſie dann beide auf dem Sofa. Frau Doktor Wieſener berichtete, wie ſie nach und nach ihr ganzes Vermögen für Georg geopfert, und wie bei der großen Kataſtrophe auch Eva gezwungen wurde, ihr Erbteil den Gläubigern hinzuopfern. Georgs Abfahrt nach Afrika war wie eine Erlöſung geweſen. Seine befriedigenden Briefe mit den immer wiederkehrenden Verſicherungen, daß er ſich gewan⸗ delt und geläutert habe, mit den rührenden Gelöb⸗ niſſen, alles gut zu machen, hatten ſelbſt die zürnende Schweſter verſöhnt. Als einſt die erſparte Summe von einhundertzwanzig Mark für ſie als erſte Ab⸗ ſchlagszahlung ankam, hatte ſie ihm zum erſten Male wieder ſelbſt geantwortet. N Sie waren beide ſo zufrieden mit dem Wechſel in ſeinem Geſchick, als ganz unvermutet das Furchtbare geſchah. Was eigentlich in der Kolonie da unten vorgefallen, war ihnen nie ganz klar geworden. Eine Dame ſpielte eine Rolle, die Gattin eines der höchſten Beamten. Georg hatte um ihretwillen ein Duell, in dem er den Gegner ſo ſchwer verletzte, daß dieſer der Verwundung acht Tage ſpäter erlag. Seine Aus⸗ ſtoßung aus dem Offiziersſtande erfolgte. Er ver⸗ ließ Afrika— ſeine eigenen Briefe waren verworren, aufgeregt und flüchtig. Rückſichten und Ehrenwort hinderten ihn vorläufig an aufrichtiger Darſtellung des Geſchehenen. Aber bei dem Andenken an den verſtorbenen Vater ſchwor er, daß er unſchuldig ſei und flehte die Seinen an, ihm zu glauben, auf ihn zu vertrauen.. 3 1— — ——— . 1 J nuch die Antwort des Prinzen Paul ab, um dem bli den Tod des Königs mitzuteilen. 8 Lugano, 25. Okt. Wie„Corriere della Sera“ meldet, dürfte Venizelos im Falle des Ablebens des Königs Alexander kaum den Mut haben, die Republik zu erklären, weil dieſe wenig Anhänger in Griechenland habe. Wirtſchaftliches. Mißbrauch dentſcher Facharbeiter. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Wie mehrere Vorfälle zeigen, wird zurzeit in den ehemals feindlichen und neutralen Ländern der Verſuch gemacht, mit Hilfe von deut⸗ ſchen Facharbeitern neue Induſtrieen in Gang zu ſetzen. enn dies jeweils gelungen iſt, werden die deutſchen Arbei⸗ ter wieder eutlaſſen; der Betrieb wird ſodann mit einheimi⸗ ſchea Kräften fortgeſetzt. In einem derartigen Fall wurden vor etwa 9 Monaten Facharbeiter unſerer Induſtrie von Schweizer Uhrenfabriken weggeholt. Nunmehr ſind die deutſchen Arbeiter an ihrem früheren Arbeitsort erſchienen, mußten aber arbeitslos bleiben, da ihre Stellungen in der Zwiſchenzeit anderweitig beſetzt wurden. Die deutſchen Ar⸗ beiter ſind alſo lediglich dazu mißbraucht worden, eine aus⸗ ländiſche Konkurrenz⸗Induſtrie ins Leben zu rufen. Wie wir erfahren, ſind die Paß⸗ und Sichtvermerkbehörden an⸗ gewieſen worden, Arbeiter, die Aus landspäſſe verlangen, auf die bedenklichen Folgen eines derartigen Vorhabens hinzuweiſen. Eine Lücke im Geſetz. Wegen Kriegswuchers und Kettenhandels waren der Kaufmann Julius Wulff, der Kaufmann Berthold Nolte aus Charlottenburg und der Ingenieur Georg Oderich angeklagt.— Wulff hatte kurz vor der Revolution von der Export und Import G. m. b. H. Asbeſterſatzplatten zum Preiſe von 144 000 Mark gekauft, die dieſe kurz vorher ſür 114000 M. von der Firma Metzler u. Co., erworben hatten. Wulff verkaufte die Ware an Nolte bezw. Oderich für zu⸗ ſammen 238 786 M. Nolte, der 190 634 M. gezahlt hatte, kerfaufte die Ware weiter mit einem Verdienſt von faſt 20ʃ¹ C0 M., nachdem er Proviſionen an Vermittler, die nichts weiter als ein einfaches Telephongeſpräch geführt hatten, in Höhe von vielen tauſend Mark bereits ausbezahlt hatte. Die Angeklagten hatten alſo Reingewinne von 262 698 M., 51 125 M. und 43 466 M., alſo zuſammen einen Reingewinn von 359 189 M., d. h. über 300 v. H., gemacht, und zwar bei einem Objekt, welches urſprünglich 114000 M. gekoſtet hatte.— Die Angeklagten hatten bei ihrer Verneh⸗ mung erklärt, daß ſie bereit ſeien, den übermäßigen Ge⸗ inn in dieſer Höhe herauszugeben, wenn gegen ſie nicht eingeſchritten würde. In der Verhandlung nahm die Sache jedoch eine eigenartige Wendung. Vom Verteidiger wurde geltend gemacht, daß ſchon deshalb eine Freiſprechung er⸗ folgen müſſe, da Asbeſt⸗Erſatz gar nicht zu den Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs bezw. des Kriegsbedarfs ge⸗ hört habe und deshalb gar nicht unter die Wuchervorſchrif⸗ ten falle. Da die Sachverſtändigen dies beſtätigten, mußte das Gericht auf Freiſprechung erkennen, brachte aber in der Begründung zum Ausdruck, daß es im Intereſſe unſerer ſchwer darniederliegenden Indu rie höchſt bedauerlich ſei, daß derartige Rieſengewinne ſtraflos gemacht werden kön⸗ nen. Was die Reichsgetreideſtelle koſtet. So ſtark der Wunſch und das Intereſſe der Oeffent⸗ lichkeit wäre, einmal genaue Angaven über die Koſten der Zwangswirtſchaft auf dieſem oder jenem Gebiet zu erfahren, o wenig ſcheint man ſich leider an den maßgebenden Stel⸗ len darum zu kümmern. Und doch wäre dieſe Aufgabe eine der wichtigſten Aufgaben heute, da Verbraucher und Erzeu⸗ 5 in einer außerordentlichen gegenſeitigen Spannung le⸗ n und die freie Wirtſchaft— wiewohl ſie freilich höchſt üble Blüten treibt— in ihrer wirklichen Bedeutung hinſicht⸗ lich der Preisgeſtaltung vielfach ganz falſch eingeſchätzt wird. Klarheit und Wahrheit und damit eine Beſſerung des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Stadt und Land können doch nur geſchaf⸗ ſen werden, wenn dieſe Rechnung aufgemacht wird. Und dabei dürfen die Punkte nicht überſehen werden, die die Le⸗ bensmittelpreiſe wohl künſtlich niederhielten, in Wirklichkeit ber nichts anderes bewirkten als eine Scheinverbilligung. Das ſtets wachſende Defizit in allen behördlichen Klaſſen, von ganz oben bis ganz unten, und die ungeheuerlichen Steuerlaſten ind die Quittung jener falſchen Ernährungs⸗ politik. Wir ſind weit davon entfernt, die Selbſtverſtändlich⸗ keit in ihrem zwingenden Toa zu mindern, daß für die dtiſchen Konſumenten nachdrücklichſt geſorgt werden muß. er wir ſind auch der Ueberzeugung, daß eine Beſſerung nur unter zwei Bedingungen zu erreichen ſein wird: erſtens weg mit allen Wucheren und Schmarotzern, und zweitens möglichſte Hebung der einheimiſchen landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugung. Die erſte Forderung heißt aber auch: heran an die zeitlich erſten Quellen der Teuerung, alſo weg mit den Kriegsgeſellſchaften. Es iſt doch wirklich nichts Neues und Geheimnisvolles mehr, wenn man konſtatiert, daß dieſe Schöpfungen der Kriegswirtſchaft ſich nach und nach immer mehr ausgewachſen haben zu wahren Blutegeln am Körper unſeres Volkes. Dieſe unſozialen Gebilde haben ein groß Teil Schuld am heutigen Elend, weil ſie ſeit Jahren die In⸗ Iandspreiſe verdorben, d. h. in die Höhe getrieben haben und nach Friedensſchluß ſich jeder Auswirkung von Konkur⸗ renzbeſtrebungen widerſetzt haben. Man denke nur an die Frage der Einfuhr amerikaniſchen Mehls! Wie dieſe Geſellſchaften aber arbeiten, iſt ein ungemein lehrreiches Kapitel für Städter und Bauern. Im Wirt⸗ ſchaftsausſchuß des Bayriſchen Landtages hat nun am Don⸗ nerstag der Landwirtſchaftsminiſter Wutzlhofer einige Mit⸗ teilungen gemacht, die geeignet ſind, allerhand Aufſehen zu erregen. Nach ſeinen Angaben belaufen ſich die Unkoſten Her Reichsgetreideſtelle(Geſchäftsabteilung) im Wirtſchafts⸗ jahr 191/920 auf 82,8 Millionen Mark, die der Verwal⸗ kungsabteilung auf 2,6 Millionen Mark. Von der letzteren Summe beziehen ſich 72 Prozent, das ſind 1899 327 Mark auf die Koſten der Mitverwaltung des preußiſchen Landesge⸗ treideamtes. Zu Laſten des Reiches verbleiben alſo 738 627 Mark. Die Geſchäftsabteilung der Rechsgetreideſtelle be⸗ ſchäftigt vier Geſchäftsführer mit je 6000 Mark Monatsge⸗ halt, 5 ſtellvertretende Geſchäftsführer mit 4000 Mark, 130 Perſonen(Prokuriſten und Angeſtellte in leitenden Stellen). Die Koſten hierfür ſind 3 760 680 Mark, diejenigen für 2912 Perſonen im inneren Dienſt 41 740 495 Mark, diejenigen für 1476 Ueberwachungsbeamte 24 192048 Mark, für 414 gewerb⸗ liche Angeſtellte 2476 108 Mark, zuſammen 4912 Perſonen mit einem Koſtenaufwand von 72 688 331 Mark. Die Ver⸗ waltungsabteilung beſchäftigt 14 höhere und 40 mittlere Be⸗ amte, 6 Angeſtellte im Referentendienſt, 120 im Bureau⸗ dienſt, 44 im Kanzleidienſt und 60 Unterbeamte. Die Ge⸗ ſamtkoſten betragen 2119843 Mark. Im Geſchäftsjahr 1920 wurden von der Reichsgetreideſtelle an Inlandsgetreide an⸗ nähernd 10 Millionen Zentner erfaßt. Auf ſeden Zentner entfallen von den der Geſchäftsabteilung erwachſenden Un⸗ koſten 135 Mark. Der Miniſter bemerkte dazu, der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter habe ihm perſönlich erklärt, daß Vor⸗ ſorge getroffen ſei, daß 100 Beamte aus der Reichsgetreide⸗ ſtelle(Geſchäftsabteitung) herauskommen, und daß er mit den Kriegsgeſellſchaften aufräumen werde. Dazu frellich iſt es allerhöchſte Zeit Und der Reichswirtſchaftsminiſter ſoll ſich bei ſeinem löblichen Willen auch genau die Reichs⸗ getreideſtelle hinſichtlich der Frage anſehen: was wird da nebenbei noch verdient“? Zu denken iſt da hauptſächlich an die Aufkäufe von Auslandsware. Während das deutſche Volk darbt und den letzen Pleunig hergeben muß, um nicht ganz zu verelenden, während bis meit in den ſogenannten guten Mittelſtand bineuf die Not is furchtbarer Weiſe ißt in den Fünkſpruch weiter die Regierung wärke mar — Wacht, dereichern ſſm manche gunz geriſſene Erempfart mur ter dieſen Leuten in der ſchamloſeſten Weiſe. Zu welchen Zuſtänden dies führt, brauchen wpir wohl nicht weiter aus⸗ zumalen. Feder ſpürt ſte am eigenen Leibe; freilich nicht verſpürten e ie menigen Auserwählten. Wir hören von durchaus vertrouenswürdiger Seite, daß ein Getreidehänd⸗ ler in Mannheim, der für die Reichsgetreideſtelle Aufkäufe in Holland macht, ſein Geſchäft ſo ausgezeichnet verſteht, daß er Millionen im Monat„verdient“! Und ob das Geld nach Deutſchland hereinkommt und wenicgſtens teilweiſe ver⸗ ſteuert wird, erſcheint höchſt unm hrſcheinlich. ſter Scholz, ſehen Sie mal hier nach dem Rechten! 5 Landeskonferenz der Deutſchen Gewerkvereine. Die Deutſchen Gewerkvereine(H. D.) hielten am 17. Okt. in Karlsruhe eine badiſche Landeskonferenz ab, in der ſämt⸗ liche Ortsvereine Badens vertreten waren. Nach Erledi⸗ gung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichtes hielt Verbaadsſe⸗ kretär und Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, Neuſtadt⸗ Berlin, einen Vortrag über den Wiederaufbau Deutſchlands. Der Redner betonte dabei, daß ſich alle Volksgenoſſen in voller Gleichberechtigung ſich dem wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufbau widmen müſſen, denn damit würde auch das poli⸗ tiſche und kulturelle Leben im Vaterland eine nene und gün⸗ ſtige Geſtaltung erfahren. Die Wirtſchaft bildet die Grund⸗ lage dafür; die harten Friedensbedingungen des Verſailler Friedensvertrages und des jüngſten Diktats von Spa ſtehen dem im Wege und hindern letzten Endes die Wiedergut⸗ machung gerechtfertigter Anſprüche der Entente. Aber auch die inneren Verhältniſſe müſſen aaders geſtaltet werden. Die Wirtſchaft iſt nicht nur Sache einzelner. Arbeitsgemein⸗ ſchaften zwiſchen Arbeitnehmer⸗ und Unternehmer⸗Organi⸗ ſationen, Selbſtverwaltungskörpern, das Mitbeſtimmungs⸗ recht in den Betrieben unter voller Gleichberechtigung aller Arbeitnehmerorganiſationen müſſen den Arbeiter vom Ob⸗ jekt der Wirtſchaft zum Subjekt werden laſſen. Dazu ge⸗ hört auch ein geſteigertes Verantwortungsgefühl aller Ar⸗ beitnehmer und die Aufgabe, die Pflichten gegen die Geſamt⸗ heit zu übernehmen, um ihre Rechte nahe jeder Richtung zu feſtigen und auszubauen. Das Ziel iſt eine Gemeinſchaft zu ſein, die von der ganzen Volksgeſamtheit getragen wird. Die Sozialiſierung der reifen Betriebe in unſerer Wirtſchaft mit reifen Menſchen muß in ſozialem Geiſte in Angriff genom⸗ men werden. a Als weiterer Referent ſprach Varnholt⸗Ulm, Mitglied des württ. Landtags, über das neue Arbeitsrecht(Geſetzent⸗ wurf einer Schlichtungsordnung) und über das Fürſorge⸗ weſen(Reform der Arbeiterverſicherung). Die Landeskon⸗ ferenz nahm zu dem Geſetzentwurf eine Schlichtungsord⸗ nung, eine Entſchließung an, in der es heißt: die Landes⸗ konferenz der Deutſchen Gewerkvereine in Baden erkennt die Grundgedanken der neuen Schlichtungsordnung an. Die Deutſchen Gewerkvereine haben ſchon bei ihrer Gründung in ihren Muſterſtatuten die Beſtimmung aufgenommen, daß zur Schlichtung von Streitigkeiten zwiſchen Unernehmern und Arbeitern dauernde Schiedsgerichte und Einigungsäm⸗ ter zu bilden ſeien, deren Zuſammenſetzung auf paritätiſcher Grundlage, mit einem uaparteiiſchen Vorſitzenden an der Spitze, geſchehen ſoll. Dieſe Forderung der Gewerkvereine war lange umſtritten, weil die ſozialdemokratiſche freie Ge⸗ werkſchaftsbewegung derartige Einrichtungen eher für ſchäd⸗ lich als für nützlich hielt. Die Landeskonſerenz erwartet, daß die neue Schlichtungs⸗ ordnung ſo geſtaltet wird, daß ſie ohne eine Schädigung des Koalitionsrechtes der Arbeiterſchaft doch zur Sicherung des gewerblichen Friedens beiträgt. Das Streikrecht ſoll nicht aufgehoben, aber es darf auch nicht zu einem Streikunrecht werden. Für den Wiederaufbau eiazutreten, iſt auch Pficht der deutſchen Arbeiterſchaft. Im demokratiſchen Volksſtaat darf es nicht gelten:„Macht geht vor Recht!“ Sodann wurden Leitſätze über das Fürſorgeweſen und die Reichsarbeitsloſenverſicherung angenommen. Ueber Lohn⸗ und Rechtsfragen ſprachen Herzog⸗Heidelberg, und Bezirksleiter Herdecker ⸗ Pforzheim. Beſoaders wurde der Zuſammenſchluß der Angeſtellten und Beamten mit den Arbeitern im Gewerkſchaftsring begrüßt und zum Ausdruck gebracht, daß der Geſchäftsführer des G.. Feſtner, auch in Karlsruhe ein eifriger Mitarbeiter der Sache werden möge. Durch die ganze Tagung ging der feſte Wille, an dem Wei⸗ terblühen der Deutſchen Gewerkvereine und dem Ausbau des Gewerkſchaftsrings mitzuwirken. a Baden und Nachbargebiete 78 Badens Waſſerwege und weiße Kohle. Karlsruhe, 25. Okt. Die Ausſtellung„Badens Waſſer⸗ wege und weiße Kohle“ in der ſtädtiſchen Ausſtellungs⸗ halle, die Samstag abend 7 Uhr geſchloſſen wurde, dürfte ihren Zweck, die Weckung des Verſtändniſſes für die Flug⸗ ſchiffahrt ud die Gewinnung elektriſcher Energie mit Hilſe unſerer Waſſerkräfte, vollkommen erreicht haben. In der Zeit vom 1. Oktober bis heute wurde ſie von 45 bis 50 000 Perſonen beſucht. Die höchſte Beſucherzahl wurde am Sonntag den 17. Oktober erreicht, an dem an der Kaſſe allein etwa 3000 Eintrittskarten verkauft wurden. Außer⸗ dem beſuchten an dieſem Tage eine Anzahl Perſonen als Inhaber von Vorzugskarten die Ausſtellung. Außer an Schulen waren an Körperſchaften, Vereine und Gewerk⸗ ſchaften ſolche Vorzugskarten abgegeben worden, und zwar u. a. nach Karlsruhe, Pforzheim, Mannheim, Baden, Dur⸗ lach, Ettlingen, Heidelberg, Raſtatt und Offenburg. Auch aus dem Auslande waren Beſucher in größerer Zahl er⸗ ſchienen, namentlichg aus der Schweiz, aus Holland, Schwe⸗ den, Dänemark und aus England. Recht bedentend war die Frequenz an den Tagen an denen der Waſſerwirt⸗ ſchaftskongreß ſtattfand. Die im Zuſammenhange mit der usſtellung gehaltenen Vorträge fanden gleichsfalls ein weitgehendes Intereſſe 7 e 0 * Karlsruhe, 25. Okt. Der Bad. Bauernverband hat an ſeine Ortsgruppen eigen Aufruf erlaſſen, in dem auf die große Not in den Städten hingewieſen wird. Die Preiſe, welche in dieſem Jahr der Landwirtſchaft für Kartoffel zu⸗ 5 ſeien, ſeien als durchaus angemeſſen zu erachten. rotzdem ſei es vielen Minderbemittelten und kinderrei⸗ chen Familien nicht möglich, ſich zu dieſen Preiſen mit Kar⸗ toffeln einzudecken. Wir fordern, ſo heißt es in dem Auf⸗ ruf weiter, deshalb die Ortsgruppen auf, für dieſe Familien Kartoffeln zum Preiſe von 20 Mark und darunter abzu⸗ geben. Jeder Bauer und Landwirt ſollte in dieſer Weiſe wirkſam beitragen, die Not in den Städten zu lindern. Die Zwangswirtſchaft iſt gefallen, dafür iſt aber dem Bauer und Landwirt die Pflicht der Volksernährung und Volkserhal⸗ tung auferlegt. Erweiſen wir uns dieſer Pflicht würdig, durch Abgabe aller entbehrlichen Lebensmittel und teilen wir ſo die Not des Volkes. a ** Karlsruhe, 25. Okt. Operndtirektor Fritz Cortolezis iſt vom Kgl. Hoftheater in Madrid eingeladen worden, im Dezember den„Nibelungenring“ zu dirigieren. Herr Cor⸗ tolezis wird dieſem Rufe Folge leiſten. u Maunheim, 25. Okt. Das Familiendrama, das ſich im Sommer dieſes Jahres hier abgeſpielt hat und bei dem der 17jährige Maſchinenzeichnerlehrling Eugen Schleich ſeinen 4 jährigen Vater durch ſieben Schüſſe aus einem Armeere⸗ volver getötet hatte, beſchäftigte letzter Tage die Strafkam⸗ mer. Das Ehepaar Schleich lebte in den denkbar ſchlechteſten Verhältniſſen. Der Mann ſperrte ſeine Frau oft aus der hnung. Als es einmal wiederum zu einem heftigen Auf⸗ tritt kam, ergriff der Sohn den Revolver und ſchoß ſeinen Water nieder. Die Strafkammer verurteilte den jungen Herr Mini⸗ —— iſt im vorigen Jahre geſtorben. .. 3 N Schleich zu 1½ Führen Gefanen and erkfärfe., Angeklagten Strafaufſchub auf Wohlverhalten werde. 10 ar Heidelberg, 25. Okt. Die im Höllenbachtal ſchubsbeim beſchäftigten Notſtandsarbeiter halten, gemeinſchaftlichen Bezug von Kartoffeln 8000 M. e 1 gelegt. Einer von ihnen erbot ſich zum Einkauf feln auf dem Lande, erhielt die 8000 M. ausgeh 1 5 ging damit flüchtig. ieh * Mannheim, 25. Okt. Auf dem Karlsruher und Waſſerwirtſchaftskongreß hat Baurat Dr. ler⸗Mannheim intereſſante Ausführungen gema Wirtſchaftlichkeit des Kanalſtücks Plochingen Die techniſche Beweisführung des Herrn Böhmlel, Zeit von den Sachverſtändigen überprüft. Für wirtſchaft wäre es von unſchätzbarem Wert, wenn ſchiffahrtsweg Mannheim Plochingen in das ſtrialiſierte Filstal, wo Fabrik an Fabrik lieg i führt werden könnte.„ este * Mannheim, 25. Okt. Der Stadtrat hat 7 1 der Gleismaterialien für die Straßenbahnſtren gehn Fabrik—Sanghofen durch die Oberrh. Eiſen Linie 1 40 gebilligt in der Anſicht, daß die Erſtellung dieſer Koße 0 keinen Umſtänden verzögert werden darf. Die a die Materialien betragen 1 Million Mark. rei 1 ** Bühl, 25. Okt. In der Umgegend wurden a beeren gefunden. 1 1 ier ** Empfingen, 25. Okt. Eine ſeltſame Begegn e 0 dieſer Tage ein Kriegsteilnehmer. Kam dar 0 gen eine Alteiſenhändler⸗Geſellſchaft gefahren. ein der Wagen erkannte der frühere Soldat jofort geh das im Kriege längere Zeit mit ihm Freud und ve hatte. Es führte im Feld den Namen„Maus frühere Reitersmann ſein Pferd im Gaſtſtall f als Zeichen treuer Freundſchaft ein Bündel es und unter den Stalltür ſein von früher awo 100 zuckerſüße Maus“, rief, hob das Pferd den Kor e als Zeichen des Wiedererinnerns an zu wiehern. Fru 05 Jahren bat der ehemalige Soldat das Pferd von n an nach Frankfurt a. d. O. in Garniſon Sera eee Vite, in ſeiner hohenzollernſchen Heimat wieder a gente Url, Aalen, 25. Okt. In der„Aalener Volkszeeeote öffentlicht ein Wagnermeiſter aus Schechinge zun alttelt originellen Widerruf:„Daß ich H. Markus ending att ein titulsert. und ihm an den Backen eins oe Ke e war gerade kein Meiſterſtück; drum nehme ich 1 gung mit Bedauern zurück.“ 5 4 1 7e Zell i. W. 28. Okt. Die Berwaltung der Zenk Nebenbahn beabſichtigt eine Erhöhung der bisher teueren Frachtzuſchläge um 900 Prozent. r aß ſchafts leben des hinteren Wieſentals würde dieſe. in g 10 N 1 die ſchwerwiegendſten Nachteile bringen. ** Lauffen, 25. Okt. Der wegen Diebſtahls chungshaft befindliche Arbeiter Spang hat 6 Löffel geſchluckt und mußte ins Krankenhaus ge den. Nun wurde er als geheilt wieder ins Aceh gefängnis gebracht, aber ſchon bei der erſten chte ſchluckte er abermals ſeinen Löffel. Er errei 11 aufs neue ſeine Verbringung ins Krantenban n ful r Freiburg, 26. Okt. Zu der Konſekration Name 1 niſation des neuerwählten Erzbiſchofs, der den neuen führt, wird noch berichtet, daß dieſe nach dem 1 hn lichen Geſetzbuch nur an einem Sonntag o c geſchehen kann. Das letztere iſt der 28. Oktober, N50 Apoſtel Simon und Judä. Nach telegraphiſchen e f das Breve, das die Beſtätigung des neuen E 540% hält bereits von Rom abgegangen. Der Eraſſioh zurzeit im Kloſter Beuren, um ſich durch Exzerz Bc Beihe vorzubereiten. Als Konſekrator iſt der deeihe Koppler von Rottenburg vorgeſehen. Eine 7 g. wärtiger Biſchöfe und Prälaten ſind zu der Feier ahl Der bisherige Hofkaplan Helm iſt auch zum 0 neuen Erzbiſchofs beſtimmt worden. N el Freiburg, 20. Okt. Der ehemalige Greit nach Mitteilung im evangeliſchen Gemeindeblatt 1 ſige evangeliſche Chriſtuskirche Glockenmetall t v0 von 16 000 Kilogramm geſtiftet, das einen Wer Mark darſtellt. Verf b u Freiburg, 26. Okt. Wegen ſchwerer nenbe f batte ſich der ꝛhährige Poſtaushelfer Georg Kara Bell 9 Hannover zu verantworten. Im Poſtamt angeſtellt, unterſchlug er einen eingezahlten 3000 Mark und ſchickte zwei fingierte Einzahlu Karle 420 und 16 000 Mark an ſein Poſtſcheckkonto in uſo Der Angeklagte, der früher Schreiner war und in hes Kriegsverletzungen in den Poſtdienſt eingeſtellt ö erhielt ein Jahr 4 Monate Gefängnis. 5 ar Freiburg, 25 Okt. Im ſüdlichen Schwarzer e eine Höhe von 1000 Metern herab Neuſchnee 75 e Temperatur iſt bis auf mehrere Grad unter gegangen. 15 * Britzingen b. Müllheim, 25. Okt. Die ö Landwirts Erwin Dörflinger iſt niedergebrannt h brannt ſind große Fruchtvorräte. Ein Wagen und das Vieh konnten gerettet werden. Maß 60% Bandſtift ing. und. 5 ö * Pfullendorf, 26. Okt. Die hieſige Stadt⸗ her verwaltung hatte an eine bavyeriſche Firma für; i e lionen Mark Nutzholz verkauft. geraten ** Ueberlingen, 26. Okt. In der letzten Bü bu ee ſitzung wurde auf Antrag des Gemeinderats 5 kratiſche Mitglied Franz Häusle aus dem Ge Beſchluß von 53 Stimmen ausgeſchloſſen. 2 Ausſchluſſes erfolgte laut„Freie Stimme“, die ihm als Gemeinderat obliegende Schweig fach verletzt und ehrenrührige An rempelunge rung ſeiner perſönlichen Ehre hingenommen, ſehen des Gemeinderats durch Verbreitung u richten geſchädigt habe. E 6e Ueberlingen, 28. Ort, Eime emofindaſßhe Obſtwucher erhielt der Obſthändler Guſtav ſckt ſerburg. Er hatte Obſt nach München geſch den einen Aufſchtag von mindeſtens 40 Mark auf aurde gemacht. Weges fortgeſetzter Preſstreiberei ze ſtran einem Monate Gefängnis und 30 000 Mark 35 urteilt. De: übermäßige erzielte Gewinn vs wird eingezogen. Trunk, 10 in Singen a. H. 25. Okt. Staatspräſident eren W durch das Eiſenbahnunglück Verletzten und Aaſſen. 1 1 % a 8 rigen die herzlichſte Teilnahme übermitteln men dee an Singen a. H., 25. Okt. In den Börorärei zwe nanzamts im Enzenbergſchen Schloſſe brach am, 99%, mittag Feuer aus. Die Decke vom erſten auft ſich aug Stocke iſt durchgebrannt. Der Schaden beläu n 1 bis 40 000 M. Das Feuer foll durch Selben am Holz eutſtonden ſein, das zum Trocknen am beugt war. 5 Gerichtsſaal.. g 88 Karlsruhe, 23. Okt. Das Schwurgericheiden zwei Sitzungen ab. Den Vorſitz führte in erſten Landgerichtsrat Dr. Fromherz. In der Saitwe wurde über die Anklage gegen die Hebamme., 0 Charpentier, Karoline geb. Ihle aus Gerold sahte al 150 abtreihung verhandel. Die Angeklagte iſt 50 Jehan treibt ſeit 26 Jahren das Gewerbe einer 2 Ehemann, der zunächſt Schreiner, dann Der Ange drei ſtrafbar⸗ Handlungen zur Laſt asl 75. JJV 6 5 33 T. 3 5 an Febrünar u Derübt hal. Die An⸗ ſtandsverhandluagen von den Bolſchewiſten nach Niga ge⸗ m gelſee anf. Bon dort aus befüchke er aft kägrew Berit ab ee e 1 9925 Klien⸗ ſandt worden. Er erkrankte dort und mußte zu ſeinem Zu ſeinem Unglück wurde er bei einem ſolchen Abſtecher von ie Kellnerin, eine Näherin und eine Privatperſon großen Leidweſen das Zimmer hüten. All ſeine Fragen be⸗ Beamten des Landespolizeiamtes geſehen und erkannt, die ler hieſigen Strafkammer bereits abgeurteilt. Die trafen das Leben und Treiben der Stadt Riga, nicht aber ihm unauffällig folgten und ſo ſeinen Aufenthaltsort feſt⸗ n bejahten die Frage nach Beihilfe zur Ab⸗ den Gang der Verhandlungen. Mit Sehnſucht erforſchte re ſtellten. Er wohnte dort unter ſeinem richtigen Namen. Nun⸗ Ibikiaten der Ageklagten mildernde Umſtände zu. von den Hotelangeſtellten, was es in den Gaſthöfen zu eſſen mehr wurde zu ſeiner erneuten Verhaftung geſchritten. Ai verurteilte ſie demgemäß zu 2 Jahren 2 Mo⸗ abe, ob man noch in den Kaffees gute Kapellen hören könne, Böhmer wollte ſich durchaus nicht fügen und brachte eine banis, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft ob die Droſchken noch ebenſo ſchnell fahren würden, wie Menge Atteſte zum Vorſchein, die wieder ſeine Haftunfähig⸗ Jahren Ehrverluſt. Die Verurteilte und die frühes, Bald darauf ſtarb er. Sein letztes Wort vor dem keit bekundeten. Die Beamten ließen ſich aber nicht darauß 101 kahltſchaft erklärten das Urteil anzunehmen, ſo Tode war:„Ich bin zwar alt, um hoffen zu können, noch ein und führten B. in Unterſuchungshaft ab. 118 waskräftig wurde. einmal ein menſchliches Leben zu führen, ſo bitte ich denn N 9 lauten Falle ſtanden der Kaufmann Karl Hammer wenigſtens, mich anſindig ſterben zu laſſen und zu begraben Lokales. 9 here und Maſſe Schneider aus Sanent wegen als einen großen ruſſiſchen General.“ Sein Wunſch wurde Kleingeld 5 ibrechen vor den Geſchworenen. Die geſchädigte erfüllt. In voller Uniform wurde er in den Sarg gelegt. Zum ugeldmangel. nals Zeugin vorgeführt werden mußte, weil ſie und mit allen kirchlichen wie militärtſchen Ehrn zu Grabe e Aus den Kreiſen der Berliner Münze erfährt man: 1 lüdlung am 14. Oktober nicht erſchienen war, war getragen.„Er hatte das Glück, in Riga zu ſterben“, be⸗ Es iſt unerklärlich, wohin die gewaltigen Mengen Kleingeld ö ger bene Frau und hat einen ſehr zweifelhaften merkte ien Bolſchewiſt,„denn in Moskau wäre eiae ſolche wandern, die die Münze verlaſſen, denn die Klagen Aber 1 1 1 eſchworenen verneinten die Schuldfrage, Beſtattung ganz unmöglich geweſen.“ Kleingeldnot und Briefmarkenerſatz nehmen nicht ab. Ob⸗ 1 e g, Gericht einen Freiſpruch verkündete.(Ver⸗ 5 wohl die neuen Münzen kaum einen Metallwert haben, wird 10 een ctsanwalt Julius Fiſcher und Richard Haas.)„ Adolf Hoffmann als Villenbeſitzer. In der„Berl. Mor⸗ weiter gehamſtert. Berlin ſendet pro Woche 1 Million Stück f genpoſt“ leſen wir: Gerade zur rechten Zeit, jetzt, wo Adolf Kleingeld in die Welt, alle Münzen haben Anfträge über 200 1 ſeln Hoffmann zum Vorſitzenden der neu⸗kommuniſtiſchen Partei Millionen Stück Aluminiumgeld erhalten, 120 Millionen gewählt worden iſt, wird ein Zug aus ſeinem Privatleben ſind bereits ausgegeben, aber kaum anzutreffen. Daneben bekannt, der zeigt, wie peinlich er auf die Einhaltung ſeiner werden wöchentlich 15 Millionen Stück Zink⸗ und Eiſenmün⸗ 70(Ejaener Sonderbericht.) Alnlättſchen. Grundſätze auch im bürgerlichen Lehen achtet. zen(5 Pfg. und 10 Pfg.) geprägt. Der Metallwert der Allu⸗ reift Welder e 2. rheiniſch⸗weſtjäliſche Koh⸗ Adolf Hoffmann beſitzt eine wundervoll gelegene Villa„Wal⸗ minium⸗50⸗Pfg.⸗Stücke beträgt höchſtens 6 Pfg, trotzdem wer⸗ Nut ſteht leit einigen Tagen in telegraphiſchen Ver. desfrieden“ in der er ſich nach den politiſchen Anſtrengungen den ſie gehamſtert und gehandelt. Die Münzen arbeiten in g er Hnigen Tagen in Berlin jeweilig auszuruhen pflegt. Dieſe Villa liegt in Tag⸗ und Nachtſchichten. Berlin hat 54 Prozent allein v 1 t der Reichsregierung, um einen Ausweg in Vogel h i 75 1755 5 8 8 Ege rsteren Koblen mitte zu finden. Infolge 1 2 155 an der Oſtbahn. Adolf Hoffmann iſt mit ſeiner der Geſamtproduktion übernommen und arbeitet mit d e N Frau in einen Rechtsſtreit geraten, was ſeden Schichten. Die Kleingeldnot iſt alſo ni uld der Mün⸗ in Abpe, noch zn 7. wundern wird, der die friedliche, allem Streit abholde und den, Berga mit aer ee daß das platte l in e 2221 iſchen El ktrizitätswerken die Fornehme Natur Adolf Hoffmanns kennt. In beſagtem Land lange Zeit ohne Kleingeld war und jetzt große Sum⸗ erna ntlichen rheinischen Elektriz Stillegung der Rechtsſtreit hat Adolf Hoffmann das Vogelsdorfer Grund⸗ men an ſich zieht. Aber auch Kleinhändler tun viek, bin 3 einſtellen. 5 5 Folgen ſück mit der Villa als ſein Eigentum beanſprucht und er⸗ Geld zu hamſtern. Voraus ſichtlich dürfte aber bald amen ere Die ſich h 14 erg chſt unabſehbar klärt, daß er es auf den Namen ſeiner Frau nur habe ein⸗ Herausgabe der neuen 80 Millionen Fünfziger und monas⸗ 170 Induſtriegebiet ſind zun l. tagen laſſen, weil er als Agitator der Unabhängigen lich 60 Millionen Sechſer und Graſchen eine Abnahme der 8. Okt.(Drahtmeldung.)] Der rheiniſche Traus⸗ Grundbeſitz nicht habe erwerben wollen, um ſich nicht zu dem Kleingeldnot feſtzuſtellen ſein.— Zu Weihnachten ſollen dis nrverband ei Sympathieſtreik für die von ihm öffentlich vorgetragenen Grundſatze in Widerſpruch erſten 1 und 2⸗Markſtücke nach einem neuen Legierungsver⸗ 0 will in einen Symp 8 e 2 J.—— ä rbeiter eintreten. Er igert die Transporte zu bringen. Nur eine ſo reine Seele, wie Adolf Hoffmann fahren ausgeprägt werden. Vielleicht folgen ſpäter f le auf.— 3 N 8 3 e ee ſte beſitzt, kann ſo feine Unterſcheibungen vornehmen. 5⸗Markſtücke. Edelmetall kommt bei ihnen nicht zur Vekz⸗ Ne e und füdbeutſchen Gebieten.„ e 5 3 1 en E233 e i rie. 1 ingen: Herr Redakteur! Im Namen der— f i end gene 5—. e e 44 5 der 5 1 5 diſche e e ee 11 itt rbeiterwo 2 r zu ſchenken, die im Namen ſeiner hieſigen Kameraden f 5 g i i 5 baren Behebung der Wohnungsnot 80 Millio⸗ Einſpruch erhebt gegen den Angriff 908 bundsfeindlichen, lierkdied Anfrage, ob für Baden eine Herabſetzung der Pa⸗ e eur Verfügung zu ſtellen. unſere Standesehre befleckenden Angriffes eines Sprech⸗ Daraulhin wurde dem Gafttonrteverhantd üußt geidnnen en J N 5 E 5 Daraufhin wurde dem Gaſtwirteverbaad mitgeteilt, daß eine ent(Drabtmeldung) Die„Preßinformation- ſcales im„Schnarwälder“, Wir haben nur Hundevor⸗ ſolche Maßnahme für Baden bis jetzt nicht geplant ſei. Bon ndon: w wiederhol⸗ ſtand, aber ſelbſt dieſer reicht hin, zu erkennen, daß es ſei a ed n ant Sanseg die Sum. die Sieg: Demagbeke k. bie Aeon an Juen eng m ſerlger Veteecbe deim Verben von Henne 2. And alarmbereil. Die großen Lagerpläse und der zunebmenden Zahl der Funde zu dringen. Oder will leuchtungsmitteln den heutigen ſchwierigen Verhältniſſen iaterden von Polizei und Militär bewacht, da man gar auf unſere beſcheidene Kiſtenwohnung ſpekulieren, Rechnung tragen 9 1 88 erden in einigen Fällen erfolgt ſind. weil für ein wahrhaft liebend Paar ſelbſt Raum ſei in der— Erhöhn 1 hongebüh Der Miniſtertal⸗ e a einſten Hütte. 5 45 e. 20 Okt N kleinſten Hütte? Aber man geht weiter, greift uns an der dire nor Dr d ei 80 75 tſche Tele⸗ 8 ae(Drahtmeldung.) 85 t Fete Ehre an. Wir ſeien unzuverläſſig, unfolgſam, unappetitlich 25 bew en 8 Hens, 1 Se e inet e des ehr London— Lublin tei 17 5 110 und unſere Treue beruhe auf der materiellen Hinterſeite 8 bb 121 des Reichsbi des de licher T chniker mit „ n lei Telntechamtes in Lublin bemächtigten. des Freßnapſes. Verwirkt hätten wir darum unſere Da⸗ 5 1 N ee de e ee Ania g Trunv zerſtärkungen verlangt haben. ſins berechtigung. Herr Redakteur! Dieſe Verleumdung iſt zum Ausgleich der ſeit 1914 ganz enorm geſtiegenen Inlage⸗ V iſchtes umſo bitterer, als wir gerade im verfloenenen Krieg den 5. 5 e ermiſchtes. Menſchen an Unerſchrockenheit, Folgſamkeit und Zuverläſ⸗ neuer 1 Erh. Anſcht 5 5„ d ger bantwortliche Zerſtörungsaktionen. ſigkeit ein leuchtendes Beiſpiel gegebenen haben. Wie oft ra 510 3 3 F Ge. n bemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund wird ge⸗ haben wir, das totſpeiende Trommelfeuer vor Augen, Mel⸗ ſpräche feſtgeſtellt werden wird. Die Vi lſprech rden er 1 dungen nach den vorderſten Linien gebracht, oder in den alſo in Zukunft 5 e r di We 11 preises 0 Mäbeiniſchen Automobil- u. Motorenfabrik Benz fernen Setppen des Oſtens verſchmachtende Verwundete ge⸗ Die bisheri akte een i uU. 5 5 2 85 isherigen Panſchalgebühren ſollen auch in Wegfan nie eim haben Arbeiter die von der Inter⸗ 1 Lohn b babe 1 7 eee 15 kommen N oll a r We ohn!“ aben wir nicht tägli elegenheit, 150 4. 2 ö PPTP wo die Menſchen einander wie die Raben beſtehlen, Proben 88 Keine Höchktzereiſe mehr für Nährmittel. Durch Ber⸗ Fe ſtellung ihrer Perſon durch die Flucht ent⸗ unſerer Treue und Wachſamkeit abzulegen? Und wenn wir dnnung von 10. Oktober ds Js. ſind die pisher in Geltung — —— — . N * N e 25 5 0 La 70 Naben Vorfälle ſich in der letzten Zeit wiederholt erſt an den Stolz unſerer Raſſe, an den Poligeihund denken Groeſenen Höchſtpreiſe für Nährmittel(Grieß, Teigwaren ſſon N ie iel geſchei Graupen Hafernährmittel außer Kraft geſetzt worden. Eine 8 ralliier⸗ und an die Jagdhunde, die ſehr oft viel geſcheiter ſind als N . elch miniſter die Jäger ſelbſt! Knirſchen und mit dem Schwanz wedeln Feſtſetzung nener e nicht mehr erfolgen viel⸗ deen Amts gewandt. Die Reichsregierung be⸗ möchten wir vor Zorn, wenn da unſere Vernichtung ge⸗ 8 Wee 9 55 3 für? e 5 durch 9 e Wiederholung ähnlicher Eingriffe, daß die fordert wird. Es gibt auch ungezogene in unſerer Geſell⸗ 3 dung der 8 ſowie 8 9 3 und— egierungen darin einen Verſtoß gegen die ſchaft, die ſich zuſammenrotten und balgen. Ganz richtig, händler Serin ae. egelung findet 2 mmenen Verpflichtungen erblicken und dar⸗ aber ſorgt nur erſt, daß dies bei den Menſchen nicht mehr Na 785 woll ung, 1 der Abſatz des größten Teils der boͤchſt nachteilige Schlußfolgerungen ziehen vorkommt. In der Nacht ſtörten wir durch unſer Gehenls ührmittel völlig frei den Fabriken überlaſſen bleibt, wüß. f Freilich, aber das hat ſeine Urſache. Laßt zunächſt ab von rend bei denjenigen Nährmitteln, die noch amtlich verteilt 1 W a N ächt li S werden, die vertragliche Bindung genügt. in Ardeiterſchaft kann es keineswegs er⸗ einem Znächtlichen Krakehlen und Singen und von dem 5 a i team der— 45 in ſo leichtfertiger Weiſe Ebinregen Dann ziehen auch wir den gemächlichen Schlaf„ 5 eee Der 92 0 1 znahmen gegen Deutſchland gegeben vor. Daß wir herumſchnüffeln, herumlecken, ſonſt noch 8 1 1 58 in 17 5 80 ical 5 u— 0 bſeiebr ſollte der von wirklichem Verantwort⸗ manches tun, gehört zu unſeren Lebensgewohnheiten, die 1 i uf 00 ich amera 2 25 a 725 1 1 1 re 2 beiter n geleitete Teil der Arbeiter beſtrebt ſein, ſich nun einmal nicht ändern laſſen. Euere Ziviliſation hat em 757 15 f e fe 8 5 in 591.—— u und von ſolchen unbeſonnenen Tätlichkeiten zu⸗ übrigens auch manche Lücken. Wenn aber die Vorzüge un⸗ vor a 5 15 5 7 5 9 igten u a 5* e deren führung zu verhindern. ſerer Eigenſchaften gerecht abgewogen werden gegen unſere 3 m 8 1 hingewieſen 3 558 5 1e 10%. Schattenſeiten ſind wir ſicher, vor dem Urteil der Menſchen 1 7 5 71 1* daß 2 N eſe Lan 1— fel Kafſi beſtehen zu können. Darauf vertrauen wir, ſonſt könnten an Opferwilligkeit nicht übertreffen laſſen. Von vielen 1 899 1 ir einmal euer Beiſpiel nachahmen und eingemein⸗ Landwirte ſeien vor allem Kartoffeln umſonſt oder zu nie⸗ 10005 5 e ee veranſtalten. bah Sultan. ö deren Preiſen zur Verfügung ſtellen; die Kameraden, die 4 Ein. 9. 2. Ne* uſe Die Einreiſe nach Tirol. Auf Grund einer Verfügung denden zum, Kartoffelankauf für Minderbemittelte uſm. 1 der Tirolex Landesregierung iſt deutſchen Reichsangehörigen werden von dem Präſtdium des Bad. Kriengerbundes in die Einreiſe nach Tirol und der Aufenthalt noch bis auf Karlsruhe, entgegengenommen.. weiteres 8 i en ech e 5825 185 15 150 51 e 1 f. 1 en. Pommerencke verſucht auf Grund der ſofern ſie im Beſitz eines mit öſterreichiſchem Sichtvermer teglerung faßte noch keine Entſcheidung darüber, ob ſie e Feſtd befindlichen geſtohlenen Akten des verſehenen deutſchen Paſſes ſind. Kriegsdenkmünze 1914—20 ſtiften wird. Die letzte Vertre⸗ 5. 5 a 2 3 terverſammlung des Kyffhäuſer⸗Bundes der deutſchen Lan⸗ und ſonſttteand verband durch Einkaſſierung Fund eines etwa 20 000 Jahre alten Bildniſſes. Viel⸗ des⸗Kriegerverbände hat ſich dahin ausgeſprochen, daß die war, gen Betrügereien dauernd zu ſchä⸗ leicht das älteſte Bildnis eines Meuſchen iſt in Colombieres, Reichsgedenkmünze, wenn ſie verliehen wird, tunlichſt eins da ir ür nice 111 mit 4 87 279 95 97 im Departement Aine, durch M Mayet entdeckt worden. 3 2— ohne Banz erhält. Sollte 129 Reich die e jemals wi 15 ommen. De e Reichsver⸗ Es wurde der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften durch einer Denkmünze ablehnen, ſo wird der Kyffhäufer⸗Bu J ſtraften und An erlag cäte Aren. ſich Profeſſor Deperet von der cyoner Unſverſität übermittelt. vorausſichtlich eine eigene, bandloſe Denkmünze ſtiften. Man er nicht 88ch ee eee Der Mann, der angeblich in vorſintflutlicher Zeit gelebt erwartet aber, daß die Reichsregierung dem Wunſche Hun⸗ zu ſeinen Mit liedern ählt. Denn, ohne haben muß—, iß uf einein Stein, der unter Geröll ge⸗ derttauſender von Weltkriegsteilnehmern ſelbſt nachkommen gkeit zu 2 7 75 63 gibt ein Sprich⸗ funden wurde, im ofil eingraviert, pekleidet mit einem wird. N e Nine läßt das Mauſen nicht“ Tierfell..— 5 ie Verbot von Glücksſpielverauſtaltungen. Das Staats⸗ bäh„Lebensfrenbe“. II 4 geschoben: Vor einiger Zeit berichteten wir, daß das Landespolizei⸗ miniſterium hat die Bezirksämter angewieſen, bei Geſuchen ſlüen ülich eee 1 75 wird geſ 9 55 amt einem Rieſenſchwindel mit gefälſchten Ein⸗ und Aus⸗ um Erlaubnis zur Einrichtung von Spielklubs oder Glücks⸗ N re Nische. 8 1 fuhrſcheinen auf die Spur gekommen ſei. Das Haupt der ſpielveranſtaltungen eine Genehmigung nur in beſonderen 10 en. Eln liche o— 3 5 75 15 ff 7575 Fälſcherbande war der frühere Gerichtsaſſeſſor Hennig Böh⸗ Ausnahmefällen und nur dann zu geben, wenn die ſichere 9 es kom noch. ſſiſche⸗ Volkes mer, der damals Syndikus der Niederdeutſchen Handelsak⸗ Gewähr dafür gegeben iſt, daß es ſich wirklich um ein Glücks⸗ W. hietarklich* 1 Woradies f. 1 tiengeſellſchaft in Berlin, Potsdamerſtraße 133 war. Hervor⸗ ſpiel harmloſer Natur handelt. Gleichzeitig wurden die Be⸗ 0 r Frage bdeſchäſtig ſich je. n ragend beteiligt an ſeinen Straftaten war das Aufſichts vats⸗ ztrksämter angewieſen, mit größtem Nachdruck dafür Sorge srichterſtalter in Ru 51 d 2 0 mitglied derſelben Geſellſchaft, der lippiſche Geheime Hofin⸗ zu tragen, daß alle unerlaubten Glücksſpielveranſtaltungen e ann dieſe tendanzrat Hähn. Beide verübten gemeinſam mit anderen ſofort ihren Betrieb einſtellen und zwar ohne Rückſicht dar⸗ Einzelbeiſpiel an ähe betketen Mitſchuldigen eine Kette rieſiger Schwindeleien mit gefälſch⸗ auf, ob derartige Veranſtaltungen im Einzelfalle behördlich ümelen näperg ten Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen. Der Bande gelang es, zugelaſſen oder bisher ſtillſchweigend geduldet ware f erichterſtatter unterhält mit einer i N f 5 5 u. Er 1995 ſich 3 1. 7 die Stadt Elberfeld um rund 21 Millſonen Mark zu betrü⸗ e Pakete nach Amerika. Nach — 3 a den Vereinigten Staaten g N 8 i i gen, und zwar um drei Poſten, die ſich aus 12,8 und einer von Amerika iſt außer dem bereits beſt e ih e ene ene Ain weine Jeillten Mark duſammenſetten. Der allzu leichtglaubige ſtlckverkehr von ale den neuer Potro verkehr 8 e twort. Allmählich aber beginnt ſie Oberbürgermeiſter dieſer Stadt mußte ſeine Leichtgläubigkeit 20 Kilo eingeführt worden. Es können von jetzt an Poſt⸗ ALltedn Jugenderinnerungen zu erzählen, 101 dadurch büßen, daß er ſeines Amtes verluſtig ging. In frachtſtücke mit und ohne Wertangabe bis 20 Kilo und ſolche in die langen Winterabende friedlich und ahnlicher Weiſe wurden auch andere Städte um erhebliche mit Nachnahme bis 3200 M. nach den Vereinigten Staaten dwar geſeſſen habe, von dem ruſſiſchen Summen geprellt. Als die Schwindeleien ruchbar wurden, zur Beförderung über Hamburg oder Bremen durch Ver⸗ n Puppen, die ihr der Weihnachts⸗ wurde Böhmer verhaftet. Er legte dem Unterſuchungsrichter, mittlung deutſcher Spediteure angenommen werden. 8 er“, fügt dde hinzu,„die kleinen Ruſ⸗ dem er vorgeführt wurde, mehrere ärztliche Atteſte vor, die icht mehr mit Puppen ſpielen, man r Sa und N ercenne Silberne Hachzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit schließlich löſt ihr die Erinnerung ach He delbens der Haft Noßmer keiſte nun efeunen begehen heute Philipp Reffert und ſeine Ehefrau o befragter Mann Sowjetrußlauds nach Heidelberg, wo er eine fürſtlich eingerichtete Villa ſein J 5 Miene:„Wir haben nicht das Recht, eigen nennt, und floh von dort nach Paris auf Grund ge⸗ Frieda, geb. Lend. Wir gratulieren! zuen, denn wir ſiad eine geweihte fälſchter Papiere: dieſe Flucht wurde ihm um ſo leichter, als don einer iſt es nicht merkwürdig, daß dieſe er fließend franzöſiſch ſpricht. Als das Landespolizeiamm 2. Evangelische Kirchengemeinde. Nach heute beim Alen die Ser wilden Lebensbegierde erfaßt wer⸗ wall feiner Haftentlaffung hürte und ihn wieder feſtnehmen Pfarramt eingegangener Nachricht, wird das neue Geläut vagen babe nchwelle ihres kommuniſtiſchen Paradieſes wollte war er bereits nach Paris abgedampft. Aus welchem 0 zunge gang* 70 8 Mn Toen? In Warſchau war ein Kommunist zum Grunde er nach Deutſchland zurückgekehrt iſt, war noch nicht vorausſichtlich bereits am 15. November hier eintreffen. aas und Plünderung verurteilt. r ſeſtzuſtellen. Wie raffiniert Böhmer vorgegangen iſt, geht Es wird daher ſofort mit den Vorbereitungsarbeiten im chtung nach feinem letzten Wunſche daraus hervor, daß er einen Kellner namens Sonntag durch Turm begonnen werden. Wir werden daher bis rum JJ/ vollendeten Einvau des neuen Geläutes ohne jegiſches in ein Reſtaurant gehen können. nicht Böhmer, ſondern er ſei der Schuldige. Daraufhin wurde 5 40 ehmen, meine Zeche begleichen, ein Sonntag mehrere Monate in Haft gehalten, bis die Ermitte: Geläute sein. Die Gottesdienſte beginnen 94 Uhr u, dann abends ein Kino beſuchen und lungen ergaben, daß B. dem Sonntag für dieſen Liebesdienſt(Houptgottesdienſt), ½1 Uhr(Jugendgottesdienſt), 710 Uhr Naturſchönheiten erfreuen. All 20 009 Mark gezahlt und weiter für ſeden Tag den er in Haft(Abendgottesdienſt). Mit freudiger Erwartung ſieht unſere Jahren entbehren müſſen“ zubringen mußte, 2000 M. verſprochen hatte. Böhmer wandte Gemeinde dem Eintreffen des Geläutes entgege d rüſtet der jetzt als überzeugter Kom⸗ lich nach ſeiner Rückkehr nach Deutſchland ſofort nach Berlin Gemeinde dem Eintreffen de utgegen und rüſte colt. war zu den Watfenſtill⸗ und ſuchte ein bekauntet Sanatorium in Saarow am Schar⸗ ſich zu einem feſtlichen Empfang desſelben. 4 Modernes Schiebertüm. Von s fried Lenz. Niemals hat das Schiebertum üppigere Blüten gehabt als in unſerer gegenwärtigen Zeit. Leider! Wir haben wohl Strafgeſetze gegen Wucher⸗ und Schiebertum, aber ſie ver⸗ mochten es nicht, dem gefährlichen Treiben dieſer Sorte Hochſtapler und Geldmacher Einhalt zu tun. Man riskiert wohl im ſchlimmſten Falle einige Monate Urlaub hinter ſchwediſchen Gardinen, ſonſt kommt man mit einer Geld⸗ ſtrafe davon, die gern bezahlt wird, weil ſie längſt mit in Rechnung geſtellt worden iſt und keine Einbuße am Schie⸗ bergewinn bedeutet. Vom beſetzten Gebiet aus ſind Mil⸗ lionenobjekte verſchoben worden, mag dabei auch ſo mancher Lebensmittelwaggon nicht ans Ziel gelangt ſein— der Ver⸗ luſt bedeutete keine Verminderung des e Nutzens: eine halbe Million Verluſt wurde beim nächſten Schub wie⸗ der mit hereingebracht. Groß⸗ und Kleinhändler müſſen dieſe Einkaufsſpeſen zahlen, die zuletzt der Käufer zu tragen hat. Hunderttauſende können ſich nicht derartige Einkäufe in allerhand ſeit Jahren entbehrten und teuren Lebensmit⸗ teln leiſten und ſo hat dieſe Warenpreisſteigerung wieder das traurige Endergebnis, daß ſo und ſo viele auf betrüge⸗ riſche Weiſe ſich die Möglichkeit eines geſättigten Lebens verſchaffen wollen. So zeitigt ein Schiebertum das andere! Immer iſt der Hauptzweck: hohen Geldgewinn zu erlangen oder Geldbeträge in betröchtlichem Wert ſich auf unehrliche Weiſe zu verſchaffen, damit man ſich wie der reiche Mann alle Behaglichkeit leiſten kann. Das Leben iſt heute zehnfach teurer als früher, und wer es wie ehedem genießen will, ſich dabei auch noch vornehm Heiden will, der braucht heute dafür ein kleines Vermögen. Dieſe Zeitanſprüche haben anch eine abſchreckende Verwahr⸗ loſung eines gewiſſen Teiles der Jugend ur Folge gehabt, die ihrer Vergnügungsſucht halber n'“. nor Diebſtählen und Betrügereien verwegenſter Art zun bichreckt. Dafür gibt uns der 19jährige Hochſtapler und Lehrling eines Ber⸗ liner Bankhauſes ein bitterernſtes Beiſpiel. Er verſtand es, da ihm als Effektenkaſſierer täglich Millionenwerte durch die Hände gingen, während eines halben Jahres Papiere im Werte von 315 000 M. zu entwenden. Er verkaufte, als nie⸗ mand den Betrug bemerkte, dieſe Papiere durch ſeinen Stief⸗ vater an ſeine eigene Bank und ließ ſich ein Konto dafür an⸗ legen. Ein Schwindlergenie, wie es ſelten zu finden ſein wird. Er hätte Millionen auf dieſe Weiſe unbemerkt kaſſi⸗ ren und auf Umwegen wieder als ſein Vermögen der Bank zufübren können, wenn ihm nicht eines Tages ſelbſt ſein — — 3———— Anges ehrloſes Treten ſo ve Tarbſchenungs wrd vorrat, daß er ein Geſtändnis ablegte. 97000 M. ſeiner Diebesbeute fand man unter Preßkohlen im Keller verſteckt, aber erſt die Gerichtsverhandlung ergab, wie flott dieſer hoffnungsvolle junge Mann mit ſeiner 15jährigen„Braut“ zu leben wußte. Er überhäufte ſie mit koſtbaren Geſchenken, dabei einen Pelz zu 6000 M., nahm täglich Reitunterricht für 100 M., zahlte Wetten bis 10 000 M., fuhr ſtets„per Auto“ und verbrauchte täglich für Betöſtigung 600 M. Die ihm auferlegten 18 Mo⸗ nate Gefängnis gaben ihm Zeit genug, über ſeinen Leicht⸗ ſinn nachzudenken. Nicht minder geſchickt wußte ſich ein nur 20 Jahre alter Kaufmann in Berlin um faſt 2 Millionen Mark durch ge⸗ fälſchte Frachtbriefe zu bereichern. Er verſtand es auch, Gelder zu Lebensmitteleinkäufen zu erhalten, wofür natür⸗ lich nicht ein einziges Gramm der beſtellten Waren geliefert wurde. Durch ſeine Schwindelmanöver wurde er Inhaber zweier Autos, eines Motorrades, vieler Schmuckſachen und eines Bankguthabens von über einer Million Mark. Als reicher Mann muß man natürlich auch vornehm leben. Er beſtellte ſich 26 Anzüge, reiſte ſtets mit ſeinem eigenen Auto, beſuchte nur erſtklaſſige Hotels, ſchnupfte Kokain und wurde endlich— dingfeſt gemacht. Recht wenig angenehm war es einer eleganten und er⸗ ſtaunlich korpulenten Dame, als ſie beim Verlaſſen des Ber⸗ liner D⸗Zuges auf dem Hauptbahnhof in Frankfurt a. M. mit einem Herrn zuſammenprallte, wobei ihr mächtiger Bruſtkaſten wie Glöckchenklang erbebte. Schon bat der alſo Angerempelte die Dame, eine Polin, und ihren nicht minder ſtattlichen Begleiter, ihm zu folgen, wobei er ſich als Krimi⸗ nalbeamter zu erkennen gab. Im Unterſuchungsraum ent⸗ deckte man bei der Dame einen ſilbernen Bruſtharniſch gleich einer Jungfrau von Orleans, beſtehend aus deutſchen Sil⸗ bermünzen; Herr und Dame waren am ganzen Körper in dieſen Silberpanzer eingehüllt und wurden ſelbſtverſtändlich von ihrer ſchweren Bürde befreit, die ſie ſonſt ins Ausland verſchoben hätten. Edelmetalle und Edelſteine ſind begehrtes Schiebergut. In Berlin wurde kürzlich im Cafe„National“ eine ſolche Börſe, wobei täglich Millionenwerte verhandelt wurden, auf⸗ gehoben und im Schönhauſener Torviertel wurde in einem Reſtaurant eine Schieberbörſe mit 200 Perſonen aufgedeckt, die in fieben Laſtautos zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien nach der Polizeiwache gebracht wurden. Nicht immer gelingt es, ſo leicht derartiger Betrüger habhaft zu werden. Drei Geldhändler in Berlin, die, wie die Kriminalpolizei erfahren hatte, einen großen Poſten von ihnen angekauftes ruſſiſches Silberg“ ins beſetzte Gebiet verſchieben wollten, konnten nicht din elt gemacht werden, da ſie bereits im dem Zug nach Frankfurt unterwegs waren. Schnellzug konnte der Fang nicht mehr gelüng hohe liner Polizei reiſte nun im Flugzeug ab, über Zug und beobachtete ſchon vom Frankfurter 5 die drei Schieber, folgte ihnen unauffällig ins eine in demſelben Augenblick zu verhaften, als rund rden Mark in Silbergeld über die Grenze verkauft in a Wie ein Märchen hört es ſich an, wenn wien Familie mit dem ſo häufigen Namen„Mu 22 100 0 dem Kriege aus Galizien ſo gut wie mittelloß Höne gekommen war, Kriegsgewinnler, Schieber un gefälſchten tſchecho⸗flowakiſchen Banknoten wur mehrfacher Hausbeſitzer, Teilhaber verſchieden ei ſchäfte, einer Hamburger Trans portfirma nüß mögens von 40 Millionen Mark iſt, die 9¹ ie Auslande untergebracht ſind. Auf ehrliche Weheſet, Gelderwerb heute nicht mehr möglich. c ei ehrlich zu bleiben, als durch ungerechtes Gut ſuttelhe N daſein aufzubauen, das plötzlich gleich einem N ſammenſtürzen muß. Die Gier nach Geld, der und Sinnentaumel haben dieſe traurigen Zu ſche gerufen. Wirklich tüchtige und ſtrebſame für dieſes Treiben grenzenloſe Abſcheu emp dere laſſen ſich durch dieſe Scheinerfolge — denn der Krug geht ſo lange zum Waſſer, beſtimmen, auch für ſolche Weiſe mühelos Ge Alle dieſe Art Streber geraten auf die abſ der es kein Zurück mehr gibt. Nur ernſte ehrliche Arbeit kann uns au zeiten herausbringen. Lernen wir den W wieder ſchätzen, ſo wird auch dadurch uns 1 wieder billiger und dag Schiebertum bricht daf Wo es billig für jedermann 0 ieſen 8 der ſolchen Gegenden wir uns herzlich ö. Der Millionenſchwindler Böhmer im Sauatoriun 1 Den Beamten des Landespolizeiamtes ist 5 den Millionenſchwindler, frſtheren Gerichtsaſſaleh Böhmer, der nach ſeiner Haftentlaſſung vor wolln F ten vergeblich geſucht wurde, in einem Sanator t row am Scharmützelſee zu ermitteln und erner aul ö nehmen. Gleichzeitig mit ihm wurde ſein 8 0 lippiſche Geheime Hofintendanzrat Hähn verhaſf⸗ N wurden in dae terſuchungsgefängnis einge erfahren dazu: 5 i Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Renntnis, daß die Wahl der Beiſitzer zum Gewerbegericht Mannheim vorerſt vertagt iſt. Seckenheim, den 21. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Erhebung eines Gemeindezuſchlags zur Hundstare betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Gemeindezuſchlag zur Hundstaxe für das Jahr 1920 in Höhe der Hälfte der ſtaatlichen Hundstaxe mit 24 k. mit Friſt von 8 Tagen bei der Steuer⸗ einnehmerei Seckenheim zu zahlen iſt und daß bei Zahlung die ſ. Zt. von der Steuerein nehmerei ausgeſtellten Erlaubnisſcheine vor⸗ zulegen ſind. Seckenheim, den 25. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Noch. Zlegenbockbaltung. Die Deckzeit für die Ziegenböcke iſt von heute ab von morgens 7—9 Uhr und mittags von 3—7 Ahr feſtgeſetzt. Ein Ziegenbock zugelaufen. Abzuholen im Gemeindehaus Bahnhofſtraße 7. Seckenheim, den 25. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Farrenſtall. Wegen Ausbruch der Maul⸗ und lauenſenche in Seckenheim wurde für den arrenſtall folgende Anordnung erlaſſen: Für Kühe, welche in den Farrenſtall verbracht werden, iſt dem Farrenwärter ein tierärztliches Geſundheits⸗Zeugnis, welches früheſtens am Tage vor der Verbringung aus ⸗ geſtellt ſein darf, vorzuzeigen. Seckenheim, den 21. Oktober 1920. Bürgermeiſte ramt: Noch. deiunden und auf dem Rathaus Zimmer 7 abzuholen iſt ein; Geldbeutel mit Inhalt. Seckenheim, den 25. Oktober 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Zu der am 7. November 1920 ſtatt⸗ findenden Wahl zur Landes ſunade liegt die Wählerliſte von heute an bis 3. No vember J. J., zur Einſicht der Beteiligten im Pfarrhauſe auf. Stimmrecht haben alle Gemeindeglieder, welche bis zum Wahltag das 25. Lebensjahr vollendet haben und nicht vom Stimmrecht ausgeſchloſſen ſind. Seckenheim, den 14. Oktober 1920 Evang. e eee u nz. Sammei⸗Anzeiger aur für Miiglieder der fandw. Ein- u. Perkanfsgenoſſenſchaf! Wir bitten unſere Mitglieder, ihren Be⸗ darf an Saatkartoffeln(Induſtrie) beim Lagerhalter anzumelden. Der Vorſtand. Verloren ein Wagenhut mit Lahnen und Spaten in 0 S Lebensmittelamt. Verteilung von beſtellten Wollwaren Wir machen die Haushaltungen, die bei uns Wollſachen beſtellt haben aufmerkſam, daß ein großer Teil der beſtellten Sachen ein⸗ getroffen iſt und morgen Nachmutag von 1 Uhr ab zur Verteilung gelangt. Die Sachen müſſen bei Erhalt ſofort bezahlt werden. Der Verkauf finden innerhalb des Baderaums ſtatt und iſt der Eingang nicht von der Straße, ſondern im Schulhof durch den linken Flügel · eingang nach dem Bade. Die von engl. Rniewärmern angeſtrickten Strümpfe zum Preiſe von 15 Mk., außerdem die amerik. Wollgarnitur zum Preiſe von 75 Mk., ſowie die neuen wollenen Strickjacken zu 38 Mk. ſtehen noch aus, ſobald dieſelben nachgeliefert werden, findet unmittelbar eine weitere Verteilung an die Beſteller ſtatt. Um bei Beginn des Verkaufes einen größeren Andrang zu vermeiden, bitten wir das Publikum an den erſten beiden Verkaufs⸗ ſtunden wenig Gebrauch zu machen. Lebens mittelamt. Fiſch⸗Verkauf. Wir bringen ab heute Mittag 3 Uhr eine kleine Sendung friſche Fiſche zum Verkauf. Preis 3.50 Mk. pro Pfund. Wenn noch Vorrat geht der Verkauf morgen früh ab 8 Uhr weiter. Lebensmittelamt. Curnerbund„Jahn“ Fechenheim E. V. gegr 1899. Hente Abend 8 Uhr Turnſtunde. Dieſenigen aktiven Turner, die am Schanturnen teilzunehmen gedenken, werden erſucht, die Turnſtunden pünktlich und voll⸗ zählig zu beſuchen. Freitag Abend nach der Turnſtunde Mitglieder-Jersammlung. Tages⸗Ordnung: 1. Schauturnen; 2. Beſchickung des Kreis⸗ turntags in Offenburg; 3. Wünſche der Mitglieder. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. daalabrer-beſelchaft N Hollonhelm. e ———— Heute Abend punkt 8 Uhr Monats-Versammlung wozu vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Der Vorſtand. Räumungs- Verkauf Eine Schlafzimmereinrichtung eichen mit dreit. Spiegelschrank, mehrere Bettstellen tannen. Zwei Speisezimmer wegen Räumung des Ladens zu be- deutend herabgesetzten Preisen zu verkaufen. Eduard Bühler der neun Morgengewann. Abzugeben im Lager. Hauptstr. 10. Ieh 2 N komme wieder: Dr. Gentner's Salmiak⸗Terpentin⸗ Seifenpulver Goldperle ab 1. November erhältlich. Wundervoll ſchäumend, durch den Sal⸗ miakzuſatz verblüffend ſchnell ſchmutz⸗ löſend, die Wäſche ſchonend. Zum Elnwelchen: Rotstern-Blelchsoda. Herſteller: Carl Gentner, Göppingen(Württemberg). Fächern beginnen am nos Schüritz Damen- 3. November 1920. Beste Empfehlungen. Mässiges Honorar. Prospekte gratis. 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