g ſntsblatt der Bürgermeisteramfer Seckenheim, Jlvesheim, Neckarhausen und Edingen — D Abonnementspreis: ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 710 0 Monatlich 4.— 4 mit 11 8 Jahrg.. Diecch die Poſt bezogen pro Quartal Donnerstag, 28. Oktober 1920 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. No. 245 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Voſtſcheckko ste: Karlörghe Nr. 19819. N . Tagesſchau. 0 dae. 27. Okt. Anus den Antworten der Regierung lieuagen im Unterhaus geht hervor, daß die Einfuhr⸗ ung g fär rufſiſche Waren nach wie vor verweigert ketrn keine Handelsbeziehungen zwiſchen England und lenen ad zugelaſſen werden, bis die in Baku zurück⸗ 3 Gefangenen befreit ſind. 10: S5 27. Okt. Madrider und Barcelonger Zeitungen eder anien befindet ſich am Vorabend eines Veneral⸗ über das ganze Land verbreitet werden ſoll. 1 apf gegen Zoll⸗ u. Steuervergehen deen Leichscag iſt ſoeben eine Denkſchrift über die Ver. zu ervergen Mitteln für die Bekämpfung der Zoll, und gen die nere ben zugegangen. Darin wird u. a. ausgeführt: 100 8% eberhandnahme des Schmuggler⸗ und Schieberwe⸗ 90 N wachſende Neigung zu Zoll⸗ und Steuerhinter⸗ die Reichsfinanzverwaltung veranlaßt, in er⸗ rem Umfange als bisher Belohnungen für alle uszuſetzen, die bei der Aufdeckung von Zoll⸗ und igeſetzben und ſonſtigen Zuwiderhandlungen gegen die 0 Worber erfolgreich mitzuwirken. In neueſter Zeit ſind Ha deer Se rungen an manchen Grenzſtrecken, insbeſondere e verſeküſte und an der holländiſchen Grenze, in einer ſchärft worden, wie früher kaum jemals gedacht eb unte. Die Schmuggler, kriegsgeübt und zum Teil uden bis zu 100 Mann und mehr. Aus der de B. Durchbildung des Volkes ergibt ſich ſelbt ohne Ad ei erabredung dieſer auftretenden Maſſen häufig Leitender kriegsmäßig marſchierenden Truppe mit Vor⸗ aaf, Sdeckung und Nachhut. Radfahrerpatrouillen klä⸗ Trans pürhunde durchſtöbern das Gelände und ſichern i muerte, das Signal⸗ und Nachrichtenweſen funk⸗ an Taterbaft. Hohe Gewinne, beiſpielsweiſe für eine geber etwa 8000 M., für 1000 Liter Branntwein lltaten N: laſſen den Schmuggler ſelbſt vor ſchlimmſten ie Mußt nicht zurückſchrecken, und mancher brave Be⸗ 8 Flic die ſchwerſten Mißhandlungen ertragen und 5 eamterfüllung mit Geſundheit und Leben bezahlen. 16 An der a muß daher mit allen zu Gebote ſtehenden N e Rücken geſtärkt werden erhz 1 E. g 0 250 10 N 0 in 5 davon Voten in Maſſen von Tauſenden auf unter Bil⸗ 1. K* W 85 0 . 0 er d. Aullbeamten teils ſelbſtändig und vielfach unter Varenrer dienſtfreien Tages⸗ und Nachtzeit unge⸗ g ig ctengen beſchlagnahmt, die über die Grenze 1 eingeführt waren. So brachte, um nur einige in Miter Zeit zu geben, eine einzige am 27. bis 28. Bon 72 30 ll en-Glgdbach vorgenommene, 24 Stunden egolle Besch kt eiten, 0 wu Kaff . turden i Mark Branntwern, größere Poſten feiner Stahlwaren uſw. Beſchlagnahmte Transporte bis zu 18 Pferden, Wagenladun⸗ gen, Kaffee, Tabak und Zigaretten bilden an einzelnen Strecken der holländiſchen Grenze oft die Tagesloſung. Das Nachrichtenweſen verlangt beſondere Pflege. Auf dem Gebiete der direkten Steuer iſt das Nachrichtenweſen nicht minder wichtig. Von Fall zu Fall müſſen Agenten zur Ermittlung herangezogen werden, die ein Beamter ohne Ge⸗ fährdung des Ergebniſſes nicht ſelbſt vornehmen kann. ins⸗ beſondere um Fühlung mit Schiebern und Verbrechern zu gewinnen und zu halten. An der Weſtgrenze ſignaliſieren 8. B. die Schmuggler einander durch Winkzeichen den Stand⸗ ort der Beamten auf große Entfernung, an der Küſte war⸗ nen Dampfer vor auftauchenden Fahndungsbeamten durch die Dampfpfeife, ſogar ein Leuchtturm ſoll Blinkſignale ge⸗ ben. Wertvolle Transporte werden von Detektivs begleitet. 1 55 in Berlin werden Schieberlokale durch Poſten ge⸗ ert. Die Wirkung der geſchilderten Arbeitsmethoden, obwohl auf dem Gebiete des Steuerweſens für die Reichsfinanz⸗ verwaltung verhältnismäßig neu, fängt an, Früchte zu tra⸗ gen. Die für dieſe Zwecke bewilligten Mittel machen ſich glänzend bezahlt. Die dem Reiche wieder zugeführten Werte betragen rund das Zehnfache. 1 Deutſchland. Die Dispoſitionen des Reichstags. Berlin, 27. Oktober. Im Reichstag beginnt heute 1 Uhr die Beratung des Etats. Die politiſche Debatte, in die die Etatsberatung eingeſtellt iſt, wird vorausſichtlich den Regierungserklärungen vorbehalten ſein. Reichskanzler Fehrenbach wird über die innerpolitiſchen Fragen ſprechen; einen breiten Raum in ſeinen Ausführungen wird Ober⸗ ſchleſien einnehmen, für das die bundesſtaatliche Autonomie für den Fall geſetzlich feſtgelegt werden ſoll, wenn im Falle einer Deutſchland günſtig ausgefallenen Abſtimmung Oberſchleſten dies verlangen ſollte. Der Paſſus in der Rede des Reichskanzlers, der ſich mit Oberſchleſien beſchäftigt, iſt in einer gemeinſamen Beſprechung mit der preußiſchen Regierung im Wortlaut feſtgelegt worden. Von den an⸗ deren im Vordergrunde ſtehenden innerpolitiſchen Fragen iſt es beſonders die der Sozialiſierung, über die der Reichskanzler ſprechen dürfte. An die Rede des Reichskanz⸗ lers ſoll ſich nach den bisherigen Dispoſitionen unmittelbar die des Reichsminiſters des Aeußern Dr. Simons anſchlie⸗ ßen, der dem Reichstage ein Expoſé über die außerpoliti⸗ ſchen Lage halten wird. Die Ausſprache über die Regie⸗ rungserklärung ſoll am Donnerstag beginnen und etwa 2 Tage dauern. Vermutlich wird nicht nur die erſte Red⸗ nergarnitur der Parteien zu Wort kommen, ſondern auch die zweite. e Die Danziger Frage.. Berlin, 2. Okt.(Drahtmeldung.) In Paris ſind die Danziger Polenführer und Parlamentäre eingetroffen. Nach Genfer Blättermeldungen beanſprucht die polniſche Regie⸗ rung die Beamtenkontrolle über den Verkehr auf dem Dan⸗ ziger Gebiet zu Waſſer und zu Lande. Sie lehnt alſo die Einſetzung einer interalliierten Kontrollkommiſſion f Ferner verlangt die polniſche Regierung, daß alle Danziger Fahrzeuge unter polniſcher Flagge fahren und daß die Zölle in deutſcher Markwährung entrichtet werden sollen. Endlich ſchlägt Polen vor, auch noch die Frage der militäriſchen Ver⸗ teidigung des Hafeus von Dauzig zu regeln, was der Ver⸗ trag nicht erwähnt. 9 7 976 Die Sozialiſierungsfrage. e Berlin, 27. Okt. In der geſtrigen Sitzung über die Frage der Sozialiſierung wurde von den Arbeitnehmervertretern zu dieſer Frage eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: Die Pläne des Herrn Stinnes ſind auf eine bezirksweiſe Vertruſtung der Kohleabauwirtſchaft gerichtet, für die die Arbeiter durch Zulaſſuna ihrer entwicklungsfähigſten Körfe gewonnen werden ſollen. Die Geſamtintereſſen der deus ſchen Volkswirtſchaft, ſowohl der Kohlenverbrauchenden In⸗ duſtrie und der Landwirtſchaft als auch der öffentlichen uns privaten Verbraucher würden der Herrſchaft einiger weniger Truſtkönige geopfert werden. Die Arbeitnehmerſchaft er⸗ wartet nach wie vor von der Sozialiſierungskommiſſion, daß alle Privatintereſſen dem Gemeinwohl in jeder Beziehung 5 werden. Wir lehnen deshalb dieſen Vorſchlas Ausland. Verhandlungen im engliſchen Bergarbeiterſtreik. Baſel, 27, Okt. Aus London wird gemeldet: Die Ver⸗ treter der Bergarbeitervereinigungen haben am Donners⸗ tag die Beſprechungen mit der Regierung im Hauſe des Premiers in Downing Street aufgenommen. Der aus⸗ führende Rat der Bergarbeiter hat am Montag den Be⸗ richt der Delegation empfangen. Am Mittwoch ſoll eine Zuſammenkunuft des Drade Union⸗Kongreſſes ſtattfinden, um die Angelegenheit zu beſprechen. Die Lage wird übe ralt als hoffnungsvoll betrachtet. N Das Ableben des Bürgermeiſters von Cork. London, 27. Oktober. Der Tod des Bürgermeiſters von Cork trat morgens halb 6 Uhr am 74. Tage ſeines Hunger⸗ ſtreikes, ein. Terenz Mac Swiney hat ein Alter von 40 Jahren erreicht. Ein Irländer vollbrachte mit dem Hunger⸗ ſtreik eine Tat, die ihn zum Helden des iriſchen Kampfes macht. Die menſchliche Anteilnahme überragt die juriſtiſche Frage nach ſeiner Schuld.— Die Nachmittagspreſſe be⸗ ſchränkt ſich auf tatſächliche Mitteilungen. Der politiſche Streit um Irland iſt ſchon länge ſo erbittert, daß dieſe neue Erſchütterung die bellagenswerte Lage nicht verän⸗ dern kann. Nwyork. 27. Okt. Der Tod des Bürgermeiſters von Cork hat unter den Irländern Newyorks große Erregung hervor⸗ gerufen. Verſchieden iriſche Geſellſchaften erlaſſen einen ge⸗ meinſamen Proteſt; es merden große Verſammlungen ſtatt⸗ finden. Der Bürgermeiſter von Newyork Hylan, ein Ir⸗ länder von Geburt, ließ zur Ehrung eines der edelſten Märtyrer der ſemals für die Freiſeit geſtorben iſt, die amerikaniſche auf dem Stadtbauſe aufziehen. Zum Ableben des Königs von Griechenland. Paris, 27. Okt. Das„Echo de Paris“ meldet unterm 25. den Tod des Königs Alexander von Griechenland. Die Nachricht von dem Ableben des Königs wurde in Athen nach⸗ mittags bekannt und rief große Bewegung hervor, o i hinlänglich bekannt war daß der Zuſtand des Königs boff⸗ nungslos ſei.— Die Pariſer chauviniſtiſche Preſſe benützt das Ableben des Königs Alexander zu heftigen Ausfällen gegen die Politik des Königs Konſtantin. So ſchreibt das „Echo de Paris“: Ohne die tolle Politik ſeines Vaters wäre König Alexander nicht zur Regierung gelangt. König Alexander iſt am 23. Juli 1893 geboren. Mitte 1918 ge⸗ langte er nach der Abdankung König Konſtantins im Alter von 23 Jahren zur Regierung. In einer Proklamation er⸗ klärte er, daß er den Spuren ſeines Vaters in der Regie⸗ rung folgen werde. Auf Veranlaſſung des damaligen Ober⸗ kommiſſars der Alliierten ließ jedoch der derzeitige Mi⸗ niſterpräſident den neuen König ein Schreiben unterzeichnen, das folgenden Wortlaut hatte:„Ich verfolge mit lebhaftem Intereſſe die Bemühungen der Regierung, die Einheit Griechenlands wieder herzuſtellen. halte ich mich treu zu den konſtitutionellen unter dem Wohlwollen der alliierten Mächte“. Die Nachfolge des griechiſchen Königs. In der hieſigen griechiſchen Geſandl⸗ Berlin, 27. Okt. ſchaft iſt bis zur Stunde nur die kurze amtliche Meldung über das Ableben des Königs Alexander eingetroffen, wöhrend über die Peyrſun ſeines Nachfofgers auf Was mich betrifft, ſo schriften * 7 ie Tochter des Miniſters. Aach Roman von Ernſt Georgy. eh blabebe, verboten) 6¹ c 10 recht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. „Mein liebes Fräulein! doswerbungsſchreiben ſagt mir zu, da ich, 1 6 aus Liebhaberei viel auf Schriftzüge ut an . dl ein ur kurze Zeit in unſerem Berliner Heim . den uns meiſt auf Reiſen. Wir betrachten e als zur Familie gehörig und räumen ie Stellung ein, die ſonſt der Hausfrau Das Gehalt beträgt einhundert Mark lich e der ollten S; 1 en i Sie den Wunſch haben, einem liebens⸗ 9 10 N üer 5 ufzehnjährigen Mädchen Mutter und Ge⸗ undd erſetzen, ſo bitte ich Sie, heute zwiſchen rei Uhr ſich bei mir zu melden. „Nit hochachtungsvollem Gruße a8 N Bernhard Berndt.“ 1 ieſanbeſtimmtes berührte Gertrud ſonder⸗ lun. Zeilen, aber die Höhe des Gehaltes „die wähnung des Reiſelebens, ſowie der acht Idar, pe Vorgängerin im Hauſe Berndt geblie⸗ . 8 ben ewogen ſie, ſich vorerſt nach der Adreſſe A blickt die auf dem Briefbogen gedruckt ſtand. d ſie die nach der goldenen Armbanduhr. Haſtig done noch ungeleſenen Schreiben in ihre Wehe, ein koßbares Weihnachts geſchent beider Brüder, und machte ſich zum Ausgang fertig. Es blieb ihr gerade noch Zeit, zu eſſen, und von der Volksküche aus direkt zu Herrn Berndt zu fahren. „Na, wird was Richtiges ſein?“ fragte Frau Flübbe, die an der Nähmaſchine ſaß und für ein Geſchäft Unterröcke nähte. „Vielleicht“, entgegnete Gertrud,„noch kann man nichts ſagen.“ „Wiſſen Sie, Fräulein“, meinte die Wirtin, der doch an der feinen, ſtillen iMeterin lag,„mein Mann meint, wenn Sie etwas Geld verdienen wollten und geſchickte Hände haben, brauchten Sie ſich gar nicht die Hacken abzulaufen. Wir zeigen Ihnen, wie man es macht, borgen uns noch eine Maſchine und ver⸗ ſchaffen Ihnen Heimarbeit!— Ueberlegen Sie's mal.“ „Gewiß, Frau Flübbe, das werde ich ſicher tun. Ich danke für Ihre gutgemeinten Ratſchläge! Auf Wiederſehen!“ Gertrud entſchlüpfte weiterer Unterhaltung und eilte davon. Wer weiß, ob ich nicht noch dazu grei⸗ fen muß! erwog ſie bitter. Wenn mein Geld ſo ſchnell abnimmt wie bisher, darf ich nicht lange mehr wähleriſch ſein. Die Flübbes ſind wenigſtens ver⸗ trauenswerte Leute!——— In der Nähe des Kreuzberges, wo ihres Wiſ⸗ ſens keine Bekannten der Familie Meinhard wohnten und ſie ſich ohne zu große Angſt vor Begegnungen bewegen konnte, lag in einem wohlgepflegten Garten das hübſche kleine Haus, in dem Herr Berndt hauſen ſollte. Bertrud klingelte. Nach wenigen Minuten kam eine ältere Perſon, öffnete das Gitter und geleitete ſie in die Villa und ii ein pruntvoll, aber geſchmacklos ausgeſtartees N A 24 2* 5 2 r— Zimmer, wo ſie ſie zu warten erſuchte.„Die Herr⸗ ſchaften ſind gerade bei Tiſch. Wen darf ich melden?“ Ich komme auf ein Schreiben des Herrn Berndt ſelbſt. Bitte, melden Sie Fräulein Meinhard.“ „Ach ſo! Sie ſind die Dame, die für Frau Müller kommen ſoll“, ſagte die andere.„Mein Gott, Sie ſind ja noch ſo jung.“ Ein Lächeln, ein Achſelzucken. Dann murmelte ſie etwas und verſchwand. f Gertruds ſcharfe Ohren fingen ihre Worte:„Das ſieht ihm ähnlich“ auf. Eine Beklommenheit legte ſich auf ſie, als ſie ſich niederſetzte. 8 Einige Minuten vergingen. Endlich hörte Ger⸗ trud Lachen. Stimmen, ſich nähernde Schritte. Die Tür wurde auseinandergeſchoben und gab den Blick in ein zweites verſchwenderiſch ausgeſtattetes Gemach frei. Ein mittelgroßer, ſehr ſtarker Herr mit einem verfetteten Antlitz, das von einem kurzgeſchnittenen Vollbart eingerahmt war, erſchien an der Seite einer ſchlanken, ſeidenrauſchenden Dame. Ein ſtarker Wohlgeruch wehte mit ihr herein. Ihre Haare wa⸗ ren bernſteingelb gefärbt, die Brauen, Wimpern ge⸗ malt, Wangen und Lippen geſchminkt. An den Hän⸗ den funkelten Brillantringe. 5 „Ah, da haben Sie es, lieber Freund!“ rief ſie frohlockend.„Habe ich es Ihnen nicht geſagt? Meine Nachfolgerin muß noch ein halbes Kind ſein! Sind 55. e ſchon zweiundzwanzig Jahre alt, Fräu⸗ ein? N 85 5 8 4 Gertrud hatte ſich erhoben und verneigt. Sie ver⸗ ſpürte ſich plötzli chals Herrin der Lage und gewann ihre geſellſchaftliche Sicherheit zurück.„Ich habe Ihnen mein Alter richtig angegeben.“ 8 r Fortſetzung folgt. — T———— r ä————— Thron noch keine endgültige Nachricht vorliegk. Indeſſen zweifelt man hier nicht, daß der jüngere Bruder des Ver⸗ ſtorbenen, Prinz Paul, dazu auserſehen iſt, König von Griechenland zu werden. Deutſche Kinderhilfe. Volksſammlung für das notleidende Kind. Unter dieſem Namen tritt wie im ganzen Reich ſo auch in Baden eine Vereinigung ins Leben, welche ſich zur Auf⸗ gabe ſtellt, Geldmittel für Kinderfürſorge flüſſig zu machen. Nachdem reiche Hilfe aus dem Ausland gekommen, nachdem insbeſondere die Quäker ſich unſerer in ihrer Ernährung notleidenden Kinder angenommen haben, nachdem der Land⸗ tag 1 Million Mark für die Erholungsfürſorge auf den Heu⸗ berg bewilligt hat und die Städte in ihrer Fürſorge bis an die Grenze der Leiſtungsfähigkeit gegangen ſind, obliegt es uns, nun auch aus eigenen Kräften an der Wiederaufrich⸗ tung der Geſundheit der deutſchen Kinder mitzuarbeiten. In Baden iſt, wie in aaderen Ländern, die Tuberkuloſe unter den Kindern weit verbreitet. Mindeſtens 25 Prozent von ihnen ſind mit dieſer furchtbaren Krankheit behaftet. Zudem iſt in Baden die Säuglingsſterblichkeit beſonders groß. In einzelnen Amtsbezirken wie ia Bruchſal, Schwetz⸗ ingen uſw. wird nach ärztlichen Angaben die durchſchnittliche Sterblichkeitsziffer von 14 Prozent ganz bedeutend übertrof⸗ fen. Es gibt auch in Baden Gemeinden, in welchen jeder vierte geſund geborene Säugling vor Ablauf des erſten Jah⸗ res elend zu Grunde geht. Aber auch die Kinder, welche nicht ſterben, treten mit geſchwächtem Körper ins Leben und die weiteren Folgen ſind gar häufig ſittliche und geiſtige Ver⸗ wahrloſung insbeſondere jener Kinder, die der elterlichen Pflege entbehren oder gar verwaiſt ſind. Da iſt es Pflicht der freiwilligen Liebestätigkeit, helfend einzugreifen über die Grenzen hinaus, die das Reich, der Stagaat und die Gemeinden infolge finanzieller Bedrängnis und anderer Aufgaben einzuhalten gezwungen ſind. Die Organiſationen der freien Liebestätigkeit ſind ſich dieſer Auf⸗ gabe gabe wohl bewußt; woran es ihnen fehlt, das ſind die Geldmittel. In den Anſtalten, welche für kranke und not⸗ leidende Kinder in Betracht kommen, mangelt es an Wäſche, Kleidung, Schuhwerk, die Kohlen ſind ſchwer herbeizuſchaffen und an Milch, dieſem einzig guten Nahrungsmittel der Kin⸗ der, muß geſpart werden!. Was will die deutſche Kinderhilfe! Die deutſche Kinderhilfe ſoll die Mittel ſchaffen, um den Kampf gegen die Not des Kindes in ihren vielfachen Geſtal⸗ tungen beſſer führen zu können. Die deutſche Kinderhilfe ſoll Anſtalten wie Kinderheimen, Krippen, Kindergärten, Horten uſw. die Möglichkeit gewäh⸗ ren, die pflegeriſche und erzieheriſche Arbeit an den Kindern fortzuſetzen. Baden beſitzt z. Zt. 22 Säuglingsheime und 760 Kleinkinderbewahranſtalten, 1 Landesanſtalt zur Ver⸗ ſorgung von Mutter und Kiad, zahlreiche Kinderhorte und 3 Kinderkrüppelheime. Die deutſche Kinderhilfe ſoll dieſe Häuſer zur Unter⸗ bringung und Erziehung verwaiſter und gefährdeter Kinder erhalten helfen. Die deutſche Kinderhilfe ſoll das ſegens reicht Werk der Erholungsfürſbege erernährter Kinder ſörsern. Die deutſche Kinderhilfe ſoll zur Erhaltung der Heime für kranke beſonders für tuberkulöſe Kinder beiſteuern. Es beſtehen z. Zt. 4 Kiaderkrankenhäuſer, 2 Kinderſolbäder und — e zur Aufnahme von Kindern mit offener Tuber⸗ oſe. Die deutſche Kinderhilfe ſoll helfen, die Kinder zu kleiden, um ſie vor der Kälte des kommenden Winters zu ſchützen. Die deutſche Kinderhilfe ſoll alle Organe der Kinderfür⸗ ſorge ſtärken und dieſer dringendſten Aufgabe der Wohl⸗ fahrtspflege neue Kräfte zuführen. Die deutſche Kinderhilfe ſoll die Gewiſſen ſchärfen für die Not der Kinder. Zu dieſem Zwecke finden in ganz Baden in den nächſten Wochen Sammlungen ſtatt, um deren Unterſtützung hiermit gebeten wird. Vorgeſehen ſind: 1. von 25. Oktober bis 14. November ds. Is. eine ſog. Briefſammlung unter kapitalkräftigen Privaten in Indu⸗ ſtrie⸗, Gewerbe⸗ und Handelskreiſen. 2. vom 26. November bis 5. Dezember ds. Is. eine Haus⸗ und Betriebsſammlung. Um dieſe Sammlung einzuleiten, durchzuführen und die Verwendung der empfangenen Mittel zu überwachen, hat sich eine Organiſation gebildet. Sie nennt ſich Deutſche Kinderhilfe, Landesausſchuß für Baden und ſetzt ſich zuſammen aus folgenden Körperſchaften: Badiſches Arbeitsminiſterium, Badiſcher Städtetag, Ver⸗ band mittlerer Städte Badens und Verband badiſcher Land⸗ gemeinden, badiſcher Handelstag und Handwerkskammertag, Ortsausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbun⸗ des und Arbeitsgemeinſchaft freier Angeſtelltenverbände, Chriſtliches Gewerkſchaftskartell, Deutſche Gewerkvereine. Evangeliſcher Frauenbund für innere Miſſion, Badiſcher Landesausſchuß des katholiſchen Frauenbundes, Badiſcher Landesverband für Frauenbeſtrebungen, Landesverb. chriſtl. Müttervereine, Bund iſraelitiſcher Wohlfahrtsvereinigun⸗ gen, Verband iſrealitiſcher Frauenvereine, Caritasverband, Badiſcher Landesverein für innere Miſſion, Bad. Frauen⸗ verein, Badiſcher Landesverein vom Roten Kreuz, Landes⸗ ausſchuß für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge ſowie Lan⸗ des verband evangeliſcher Kleinkinderſchulen. Zur Geſchäftsſtelle wurde beſtimmt: Badiſcher Landesver⸗ ein vom Roten Kreuz, Karlsruhe, Stefanienſtraße 74(Tele⸗ Krammadreſſe: Kinderhilfe, FJernſprecher 486]. Vermiſchtes. Der Dichter Georg Kaiſer in Unterſuchungshaft. In literariſchen Kreiſen und darüher hinaus wird es nicht 1 Auffehen erregen, daß. wie die„B. 3.“ erfährt, Dramatiker Georg Kaiſer ſich ſeit einigen Tagen in Un⸗ terſuchungshaft befiudet. Georg Kaiſer wurde auf Verau⸗ Laſſung des Münchener Staatsanwalts in Berlin feſtgeuom⸗ — Kaiſer werden verſchiedene Eigentumdelikte zur Laſt 3 5* e 1 Schweres Eiſenbahnunglück bei Berlin. Geſtern vor⸗ mittag ereignete ſich gegen 9 Uhr auf der Strecke Berlin Potsdam, in der Nähe des Bahnhofs Zehlendorf⸗Mitte, ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Ein Arbeiterzug, beſtehend aus einer Lokomotive und einem Wagen, fuhr auf einen auf der Strecke haltenden Vorortzug auf. Die beiden letzten Wagen des Vorortzuges wurden durch den Anprall aus den Schie⸗ nen gehoben und hierbei wurden drei Perſonen, Fahrgäſte des Vorortzuges getötet. Mehrere Fahrgäste erlitten Ver⸗ Letzungen. Eine Reihe Leichtverletzter und auch ein Schwer⸗ verletzter wurde aus den Trümmern geborgen. „Frühere Polizeiſtunde in Preußen. Der preußiſche Mi⸗ niſter des Innern hat, einer ſozialiſtiſchen Korreſpondenz zu⸗ folge, durch Erlaß vom 20. Oktober die Regierungspräſiden⸗ ten und den Polizeipräſidenten von Berlin angewieſen, die Polizeiſtunde allgemein auf 10 Uhr abends feſtzuſetzen. Nur wo beſonders örtliche Verhältniſſe dies dringend erfordern, kann die Schlußſtunde auf 11 Uhr und Samstags auf 11½ Uhr verlängert werden. Die erneute Verſchärfung der Lage uuſerer Kohlenverſorgung macht, wie der Erlaß ſagt, die ſtrengſte Durchführung der Verordnung zur Pflicht. Die Blätter nehmen an, daß die Polizeiſtunde in Berlin ſofort auf 11 Uhr feſtgeſetzt wird. 8 Zeichen ſittlicher Entartung. In der Hauptſtraße von Berlin⸗Tempelhof hing dieſer Tage an einem Lokal ein Schild mit der Auſſchrift:„Wilwenball! Witwenverein Traulos Welche Empfindungen 1 25 “ Tiefer gebi's nimmer! Frau auf der Straße auflauerte und niederſchoß. Verletzungen. gramm Süßſtoff zuſtehen. zuſammen dürfen alſo im ganzen Fabre 4800 Kilogramm mrüſſen derartige Beleidigungen des letzten Reſtes von An⸗ ſtandsgefühl bei den vielen Frauen auslöſen, die ehrlich um den Verluſt ihrer Männer trauern, bei den Kindern, die ihrem heimgegangenen Vater nachweinea! Und iſt es ein Wunder, wenn die offiziellen Vertreter des Auslandes, die überreich alle Straßen Großberlins bevzikern, ihren Regie⸗ rungen berichten, man ſei berechtigt, Deutſchland alles zu bieten, da die Bevölkerung zulaſſe, daß ſtraflos mit dem nationalen Unglück und jeder noch halbwegs anſtändige Geſinnung öffentzich betrieben werden dare! 2 — Nanſenhilfe für ſibiriſche Kriegsgefangene. Die bisher für die Kriegsgefangenen in Sowjetrußland und Sibirien durch die Heimatſtaaten unterhaltenen Für⸗ ſorgeorganiſationen haben ſich mit den in der ganzen Welt regenden privaten Hilfsbeſtrebungen zu einer Zen⸗ tralorganiſation Nanſenhilfe zuſammengeſchloſſen. Die erſte Sendung der Nanſenhilfe lädt am 18. der Dampfer„Capella“ in Stettin. Sie beſteht aus 11 000 Paar Stiefeln und 10 000 Stück Winterſchutzmitteln aus den Mitteln der Deutſch⸗Oeſterreichiſchen und 3000 voll⸗ ſtändigen Ausrüſtungen ſowie für 3 Millionen Mark Arzneimitteln der Deutſchen Regierung. Der Abtrans⸗ port aus Sibirien iſt in vollem Gang. Während zur⸗ geit 10 000 Gefangene, vorwiegend Angehörige der Oeſter⸗ reichiſch⸗Ungariſchen Monarchie, über den fernen Oſten durch Wladiwoſtok heimbefördert werden, treffen noch in dieſem Monat mehr als 10000 Gefangene, darunter 4000 Deutſche, in Moskau zum Heimtransport ein. Das Vorrücken der polniſchen Truppenteile in Litauen hat die Benutzung des Landwegs über Wilna— Smolensk. Mos⸗ kau unmöglich gemacht, ſo daß der gegenſeitige Abtrans⸗ 17 ſich nur duf dem Weg die Oſtſee ann. Spiritusſc⸗ eber. Vor 5 Einigen Tagen wurde und an der ſich faſt zwei Dutzend Perſonen aus den verſchiedenſten geſellſchaftlichen Kreiſen beteiligt haben. Es ſollten Spiritusmengen im Werte von etwa W Millionen Mark nach Deutſchland eingeſchmuggelt werden. ö Heilquellen im Harz. In Brotherode im Harz ſind neue Heilquellen entdeckt worden. Nach ihrer Unterſuchung er⸗ gab ſich, daß ſie Eiſen, manganfreie Kohlenſäure und Radi⸗ um enthalten, und daß ſie namentlich wegen des Radiumge⸗ halts den Quellen von Karlsbad, Franzensbad und Wies⸗ baden bedeutend überlegen ſind. b S RNeiſeabeutener auf der Oſtbahuſtrecke. Ein aufregendes Abenteuer erlebte dieſer Tage eine junge Dame während der Fahrt zwiſchen Küſtrin und Landsberg. Auf der Station Tamſel ſtiegen die im Abteil befindlichen Fahrgäſte bis auf einen Mann aus. Als ſich der Zug wieder in voller Fahrt befand, erhob ſich der Fremde plötzlich, ſchritt auf die Dame zu, ergriff ihren Koffer und ging langſam rückwärts, der Beſtohlenen ſcharf in die Augen ſehend. In ihrer Aufre⸗ gung wußte ſich die Dame nicht anders zu helfen, als einen zufällig in der Hand gehaltenen Apfel gegen den Kopf des Eiſenbahnräubers zu werfen. Der Apfel traf das Auge. Der Fremde brach durch die Wucht des Wurfes zuſammen und ließ den Koffer fallen. Gleich darauf hielt der Zug in Klein⸗Cammin. Hier erhob ſich der Fremde, ſprang aus dem Zuge und flüchtete über die Felder. Der Täter entkam leider unerkannt. Die Rächerin ihrer Frauenehre. Ein bemerkenswertes Urteil fällte das Schwurgericht in Görlitz, vor dem gegen ein Fräulein Martha Jähne wegen der Tötung des Gör⸗ litzer Hauptmanns Adler verhandelt wurde. Letzterer hatte die Angeklagte in ſeiner Garniſon Goldap kennen gelernt und war mit ihr durch ſeine ſämtlichen Garniſonen Görlitz, Berlin, Glogau und Frauſtadt gezogen. Er verſprach ihr mehrmals in ſicherſter Form die Ehe, heiratete dann aber 1918 ein anderes Mäbchen. Es kam nun zu verſchiedenen Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf die Jähne im März 1919 dem Hauptmann nach einer Unterredung mit ſeiner n Darauf verwundete ſie ſich ſelbſt ſchwer und wurde erſt nach 15 Mo⸗ naten als geheilt entlaſſen. Der Hauptmann erlag ſeinen 1 Die Geſchworenen verneinten ſämtliche Schuldfragen, worauf das Gericht auf Freiſprechung der An⸗ geklagten erkannte. Studenten als Erbauer eigener Wohnungen. wird der Verband der tſchechoflwakiſchen Studenten in die⸗ ſem Monat noch ein großes Holzgebäude fertigſtellen. Die Studenten werden ſelbſt daran arbeiten. Die Gemeinde gibt die Grundſtücke und die elektriſche Beleuchtung. „Die geeignetſten Leute. Es wird berichtet, daß der Stu⸗ dienaſſeſſor, Herr Ausländer und noch ein anderer großer Unbekannter mit der Ausarbeitung eines Normalgeſchichts⸗ lehrbuches beauftragt ſind. Herr Ausländer iſt zu dieſem Zwecke vom Miniſter längere Zeit beurlaubt worden. Herr Ausländer iſt Mitglied der U. S. P.; zudem iſt er Fach⸗ mannaſpirant. Es ſind alſo alle Vorbedingungen für den hohen Zweck erbracht. Englands Furcht vor deutſchen Handſchuhen. Londoner Blätter klagen über eine angebliche Ueberſchwemmung de engliſchen Marktes mit deutſchen Handſchuhen, die infolge der Valutaverhältniſſe die erſt während des Krieges ent⸗ wickelte, junge, engliſche Handſchuhinduſtrie in ihrer Exiſtenz gefährden. Es ſind zur Zeit 6000 Perſonen in England mit der Anfertigun gvon Handſchuhen beſchäftigt, und die Ent⸗ wertung der deutſchen Mark übt auf ihren Beruf einen be⸗ dͤrohlichen Rückſchlag aus. Schwerer Kampf mit Eiſenbahndieben. An der nord⸗ bayeriſchen Grenze wurden ſeit langer Zeit Eiſenbahndieb⸗ ſtähle verübt. Um ihnen auf die Spur zu kommen, ver⸗ ſteckte ſich ein Meininger Eiſenbahnarbeiter in einem Güterwagen. Auf der Steigung zwiſchen Meiningen und Rütgenhauſen bemerkte er einen Mann, der auf den Zug ſprang und einen Wagen berauben begann. Von dem Ar⸗ beiter überraſcht, begann ein Kampf zwiſchen Leben und Tod, da der Räuber an Körperkräften ſeinem Gegner weit überlegen war. Erſt mit der tätigen Hilfe des Zugführers und anderen Perſonals gelang es, den Dieb zu überwäl⸗ tigen. Er entpuppte ſich als ein preußiſcher Eiſenbahn⸗ beamter a. D., der Häuptling einer anderen, die ihr ge⸗ ſtohlenes Eiſenbahngut in Meiningen und Duisburg ab⸗ ſetzte. Für die gefahrvolle Ueberwältigung des Banden⸗ häuptlings hat die Eiſenbahn verwaltung, zwei der daran Beteiligten die überwältigende Belohnung von je 50 M.(J) zukommen laſſen. Wo der Süßſtoff ſteckt. Ueber ein faſt Zunglaubliches Stückchen unſerer Zwangs⸗ wirtſchaftsbureaukratie wurde im Berliner Ap.⸗V berichtet. Die Belieferung der Apotheken mit Sacharin war neuer⸗ dings ſo unzureichend geworden, daß ſie nicht imſtande waren, die durch die Einführung des Rezeptzwanges ſchon ſtark eingeſchränkte Nachfrage der Patienten zu befriedigen. Die daraufhin angeſtellten Ermittelungen ergaben nun, daß bei der Sacharinfabrik in Salbke⸗Weſterhüſen ein Vor⸗ rat von 100 000 Kilogramm Süßſtoff lagert, den aber die Fabrik zur Verſorgung der inländiſchen Apotheken nicht verwenden darf, da dieſen nach den noch beſtehenden kriegs⸗ wirtſchaftlichen Beſtimmungen monatlich nur 400 Kilo⸗ Sämtliche deutſchen Apotheken In Prag —— ſchlagen bereit geweſen, vorher habe ſie no Verte Süßſtöff erhalten, womtt naturtich ſetbſt der Bedarf dieſer nicht gedeckt wird, während ein 100 000 Kilogramm nutzlos in der Fabrik l vielleicht nur auf den Augenblick wartet, wohlwollend ertelten Ausfuhrerlaubnis über, wandern. Es erinnert das an den Fall der e Ausfuhrbewillgung für 80 000 Kilogramm 15 dem Ausland, obwohl Tauſende von deutſche Urenternährung leiden. Unerwünſchte japaniſche Einwanderung in 15 N. Reuter meldet, daß die Zahl der japaniſchen ehen 0 im ſüdlichen Auſtralien ſtetig ſteige. Sie wi 5 nun, Perlenfiſcherei. Man erkläre deshalb, daß von; en intereſſierten Geſellſchaften in dieſer Induſt de apa Eingeborene anſtellen und die Japaner ſchicken würden. Mi wird gemeldet: Einen ſeltſamen Beſuch erh Bochum und Recklinghauſen. Polniſche Offenen Internierungslager Minden, mit Urlaubsſche. fü gers verſehen, ſtatteten dem polniſchen Komiſaif 0 land und Weſtfalen einen Beſuch ab. Das po änzenden, 10 in Bochum bereitete ſeinen Gäſten einen alan Sa pfang, und das in einer Zeit, wo der poln, drang, Deutſchen in jeder Beziehung unterdrückt un erlin Zwiichen dem Internierungslager und Diiziele gleichfalls ein reger Verkehr der polniſchen Offihng . Titelſeuche in der deutschen Revublik. Nat jollten die Titel abgeſchafft werden. So wur f richter Juſtis alsvald beſemmt, daß den älteren Ahe Titel„Geheimer Juſtigrat“ nicht mehr vert an darf: es geſchieht auch nicht mehr. Um 0. Blüten treibt die Titelkrankheit in den um Durch eine Verfügung des neuen Juſtiz⸗Mi Juli 1920, abgedruckt im Juſtiz⸗Miniſteria Seite 365, heißen die Hilfsaufſeherinnen in von jetzt ab amtlich:„Strafanſtaltshilfwa Das Wort, das neun Silben und 38 Buchſta nach dem Erlaſſe des Miniſters in einem W Ob für dieſe Titelverleihung eine Stempelge iſt, wird nicht geſagt. Nobert Röchling freigelaſſen. Der ſe Robert Röchling, der beim Einzug der Franzen gen auf der Karlshütte verhaftet und vom udiehſe Amiens wegen Beſchuldigung des Maſchine zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt worde erfolgtem Reviſions verfahren in Freiheit geſel heute in Saarbrücken wieder eingetroffen. das Eine Novelle zur Beſoldungsordnunt ſür 9 e 30. April 1920 iſt dem Reichstage zugegange aer 0 nimmt die meiſten von der Beamtenſchaft geschehe ſche auf Abänderung vor und gruppiert ven Naß gorien um. Die Novelle erfordert 40 Millionen 7 1 ausgaben. Sie wird demnächſt vom Belo ae eilen raten werden, doch wird der Reichsfinanz en teren Ausdehnung der finanziellen Beat Ene leiſten Die Novelle ſtellt das Höchſtmaß derer d mens dar. Die Einzelſtaaten werden nach han!“ dung der Reichsvorlage ihrerſeits ebenfalls 1 an ihren Beſoldungs ordnungen vornehmen. b Im Köthener Kommnuniſtenprozeß bebauß angeklagte, Privatlehrer Berg aus Saag beugt W Armee in Sachſen und Anhalt ſei am 18. Air ae er Magdeburgs eine Uebung abgehalten. Die hmen 16 zeichnete Berg als Spitzel, der im Einvernepan 1 rich und Polizeirat Nickel in Magdeburg gage l f Putſch in Höchſt provoziert habe. Sie beantſc.— Hörſings, Nickels und des Forſtrats Eſcher Soziales. Die Notlage der Ruhegehaltsempfänger und 0 im Landtag. chu Karlsruhe, 27, Okt. Der Haushaltausſch tage beſchäftigte ſich in ſeiner Sicung an nge, mittag mit der Notlage der Ruhegehaltsem te li terbliebenen. Der Finanzminiſter berichte ehen abſichtigte Regelung dieſer Frage durch dale in. e lage liegt zurzeit dem Reichsrat ror, und hach Hälfte des November im Reichstag ver del Alsdann wird der de Reichsregierung 5 mi gehe entwurf ſofort dem Landtag vorgelegt, ſodas e e gültigen Neuregelung der Bezüge 1 empfänger und Hinterbliebenen vom 1. beſtimmt gerechnet werden kann. N Die Auszahlung eines abermaligen Vorſeh Mitalieder des Haus haltsausſchuſſes int an balten, bezeichnete der Finanzminiſter für kauf führbar, worauf der demokratiſche Antrag 1 5 von einmalig 500 M Zurückgezogen werde R ol 49 U bis 1. Dezember ds. Js. nicht möglich ſein e e regelung der bisherigen Vorſchußzahlunaf 1. 9 gehaltsempfänger und Hinterbliebenen au 8 erfolgen. 92 Auf Wunſch des Finanzminiſters u ur ogen ausſchuß dann noch zu einigen ſtrittigen Negelnege 1 geſetzentwurfs über die Ergänzung und Nheb ai züge der Rugehaltsempfänger und Hinte Bebo lung. Es wurde beſchloſſen, den badischen zuſene zum Reichsrat zu beauftragen, ſich dafür fu des ß Bezugsberechtigten mindſtens Dleipierteſet 516 lich 5 u 5e 9 4, ve währ dem 8 ne 4% 8 110 0 50 e 9 7 0 eh widererwarten die Verabſchiedung des nungsjahres der Kreisverbände wurde 3 dem Geſetzentwurf über das Branntwein Geſetzentwurf über die Aenderung des Umzugs koſtengeſetzes. eee den meu, Tagung der Poſtbeamten 1 N. Ueber 5 0 oper amtenklaſſen, da bei dem jetzt glei 14 m 0 für die, ig 05. benen de terer baldig! ſelben Rechte gewähre, wie ſie im gehörigen der privaten Berufe bezue auf das Penſionsrecht der Schmidt aus, daß die inraliden, in den Beamten ein berechtigtes moraliſches An Le 7 4 — 2 * 1 eee g benſiongsergänzungsgeſetz entſpreche, wenn es die werden. Das jetzt zur Enkfcherdüng 0 er Penſiongre und der Beamtenhinterbliebenen he. doch in mancher Beziehung nicht den Erwartun⸗ 1 ö N. Lichten. Insbeſondere enkſpreche die im Regie⸗ 0 wurf vorgeſehene Teuerungszulage nicht dem tat⸗ Bedürfnis. 5 e Serichtsſaal. Ein großer Tabakſchieberprozeß. urg, 28. Okt. Vor der hieſigen Strafkammer hat abe letzten Tagen ein umfanareicher Tahakſchieber⸗ Hiepielt. in den 11 Perſonen verwickelt waren. wic ebe rgeſchäfte waren in Ottenhöfen ausgeführt ted die Schieber eine derart verſchwenderiſche Le⸗ Euren, daß es allgemein auffiel. Dabei bezog Schieber, der Monteur Otto Sawallich aus Mann⸗ Zech Erwerbsloſenunterſtützung. Die Tabakſchie⸗ Bei der Urteilsſpruch erbielt der Landwirt Manrath aus UMnsburd zune übergänge di bung 6 Wochen Gefängnis und 10000 Mark Geld⸗ Lesſelgt ſelbſt wohnende Kaufmann Albert Maurath 1 Aesſe Der ge 3 Wochen Gefängnis und 5000 — 45 kerle de 5 Der Reiſende Karl Schäfer aus Roth(bei Getrde wegen übermäßiger Preisſteigerung zu 3 sekängnis und 3000 Mark, der obengenannte Mon⸗ ger wallich aus Mannheim wegen übermäßiger und 79 und Urkundenfälſchung zu 6 Monaten Ge⸗ m 5000 Mark Geldſtrafe, der Karl Klinger aus wegen tbermäßiger Preisſteigerung und Ur⸗ i ben 5 Monaten Gefängnis und 5000 Mare n N aufmann Oskar Welpert aus Roth bei Wies⸗ fänergehens gegen die Rohtabakordnung zu 3 Mo- ul ganis und 3000 Mark Geloͤſtrafe und der Gaſt⸗ Nr riedrich Demarez aus Eggenſtein wegen über⸗ 5 rate gerung zu 2 Monaten Gefängnis und 4000 kafe verurteilt. Die weiteren Angeklagten, +4 aan Buchbinder, ein Werkmeſſter, ein Reiſender und u erhielten geringere Strafen. Zum Karlsruher Poſtſcheckſchwindel. 5.6 Okt. Heute vorm. beendete das Schwur⸗ ernehmung des Angeklagten Höferlin. Er be⸗ er Fälſchung einer Privaturkunde, verübt durch 5* e adde Rinderspacher in Hugsweier, und des Be⸗ urch die Herauslockung der 110 000 Mark bei 0 end b. für ſchuldig. Weiter gab er zu, von Hartwia lagen wohin ihn Hartwig beſtellt batte, den Be⸗ ark erhalten zu haben. Der Vorſitzende dag arauf aufmerkſam, daß es unwahrſcheinlich 0 u Pill d ihm in der von ihm geſtern geſchilderten ob Hufen entwendet wurde. Der Vorſitzende fragte Sgabsterlin nicht nach dem angeblichen Diebſtahle ark W. gemacht habe, insbeſondere, ob er nicht für 14000 waren in Freiburg gegen Barzahlung gekauft ten 18htark Schulden für ſeinen Vater bezahlt, einem . bee Mark für einen Anzug geliehen und noch f Nes Darlehen gegeben habe. Der Angeklagte „ bor, delnsgaben ein. Der Vorſitzende hielt ihm dann ag aß er in Bellingen ſich geäußert habe, er babe weif do daß er eigentlich nicht zu arbeiten brauche, er erwiß zum privatiſteren noch zu jung ſei. Der An⸗ o ſein derte, er habe ſeine Ausgaben aus ben Ein⸗ es Spezereigeſchäftes beſtritten. Damit war Höſerlins beendet. Landgerichtsdirektor ß Hartwig vor ſeiner Verhaftung, um ſich chen, die Haare rot färben ließ und eine Endlich wurde noch feſtgeſtellt, daß er von drei unehelichen Kindern iſt. Bei der en leveror Mannheim war ein Verfahren wegen Sitt⸗ . ö e Mog 0 eg 1 . e n 5 W ez dorgefſchehen. Pein ſlakbrechen 1 ſbelferechens gegen ihn anhäagig, das wegen Mangels 0 fen mit einem Freiſpruch endete, Ein Verfahren in Mökeitsverbrechens gegen Hartwig beim Land⸗ ö osbach wurde niedergeſchlagen, weil ebenfalls eweiſe vorlagen. Hartwia gab aber zu tige Reden geführt zu haben. U Geiſte Dr. Eberle erſtattete jetzt ſein Gutachten en nelteszuſtand des Dürr. Er ſchilderte den Dürr Lorvös überreizten Menſchen, der unter dem Ein⸗ t nis giums gelitten habe. Vom Morphium ſei er liter et geworden. Wegen Ausſchreitungen bei enrdienſte ſei Dürr im Frühjahre 1919 in der Dun geweſen, aber bald als geheilt entlaſſen Har, ſei strafrechtlich vollſtändig verantwortlich. e zartwig berichtete Dr. Eberle, daß er ſich im * zuhig und anſtändig betragen habe. Von der aß er ſie mit Üeberlegung begangen habe. ſicht ſei Hartwig nicht krank, dagegen in ſei⸗ 1 ö, uffaſſung. Sein Vater ſei ein ſtarker Aae u. Der Paragraph 51 des Strafgeſetzbuches tee Mindeig nicht zugebilligt werden. Eine gewiſſe ſAhsſtemderwertigtelt liege aber vor. Der Reſt der N Wenn wurde mit der Vernehmmna einer Anzahl 1. Ede fünft. Die Mutter des Angekleeſen v. Reckow 25 Jrau des Angeklagten Böhmer hatten auf das e Anzanmisverweigerung Gebrauch gemacht. Auf Meanttagag von Zeugen konnte verzichtet werden. In er einſtgung erſtattete Poſtdirekor Mat als Sach⸗ p55 Gutachten. Er ſagte aus: Jeden Morgen ppeltſcheckamte etwa 1217000 Zablkarten ein. U gefted Beamten ſortiert. Dies muß in eſe Es ſind zwar Ueberwachung maß⸗ Aügeſch nen, aber trotzdem iſt es möglich, daß falſche offenuggelt werden können. Auch iſt die Vor⸗ eamter daß Zablkarten über 3000 Mark von be⸗ berſt geprüft werden. Die Zahlkarten, die die i kitellten. waren aber ſo, daß man ſie für echt lach dem beſondere waren die Stempel aut nachge⸗ Metbeber Zgblkarten konnten alſo die Beamten keine d da 2, Auch die Höhe der Beträge brauchte nicht e eim n 8 1 I Bete jeder Zeit infolge der Schiebergeſchäfte Waültäge versandt wurden. Der Betrag. um den ark; At geſchädſat wurde beläuft ſich auf gegen ib die Sch eine Anfrage des Vorſitzenden erklärte welen checks der Reichsbank, die er und Schneider ben fezſchäfte in Pforzheim unterbriagen wollte, a ſich te er weigere ſich aber darüber Auskunft rah nich dieſelben befinden.— Darauf wurde die f Mi geſchloſſen.— Dann wurde die Weiterver⸗ iugittwoch vormittag 9 Uhr vertagt. Es wer⸗ ö wen und vorausſichtlich auch der Urteilsſpruch 1 3 n aden und Nachbargebiete. e Dondwerts-Organiſationen Süöbentſcklands. Adr er Bab ober. Auf Veranlaſſung des Landesver⸗ deniger Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigung den Tagen in Stuttgart unter dem Vorſttz att der bad. Organiſation, Gewerberats Nie⸗ de ine Beſprechung der Vertreter der füdd. Jedes Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigun⸗ 9 eme Beſprechung hatte u. a. die Schaffung Udebzeinſchaft zum Gegenſtand. Daneben wurde g nung der ſozialen Einrichtungen auf ſämt⸗ Verbände beſprochen. Die Stellung der dlitik, ſowie die Gründung einer Zeitung en Verbände füllte ebenfalls einen ungen aus. An der Beſprechung der Ver⸗ er von Baden auch Vertreter der Lauben ⸗ 4 Perpande don Bayern, Württemberg, Pfärg und Heſſen Naſſau teil. Sie zeigte, wie nützlich und notwendig derar⸗ tige Beſprechungen ſind, um ein einheitliches Vorgehen in allen wichtigeren Fragen zu erzielen. Da die Beſprechung einen äußerſt ergiebigen und befriedigenden Verlauf nahm ſollen in Zukunft öfters ähnliche Zuſammenkünfte ſtatt⸗ finden. Vom badiſchen Städteverband. a Mauuheim. 27. Okt. Hier fand letzter Tage eine Vor⸗ ſtandsſitzung des badiſchen Städte verbandes ſtatt, die ſich u. a. mit der Frage der Abgabe der Förderung des Woh⸗ nungsbaues befaßte. Der Vorſtand des Städteverbandes gab hierzu der Anſicht Ausdruck, die Mietabgabe ſei das einzige Mittel, um den Wohnungsbau wieder in Fluß zu bringen und damit der Wohnungsnot nd gleichzeitig der Erwerbsloſigkeit abzhelfen. Es müſſe daher mit Nachdruck der Erlaß eines Reichsgeſetzes oder wenn das nicht zu er⸗ reichen iſt, eines Landesgeſetzes gefordert werden.— Der Vorſtand befaßte ſich dann weiter mit dem Manteltarifver⸗ trag für die Angeſtellten, der einheitlich aufgeſtellt werden ſoll. Ferner erklärte er ſich bereit, mit den Organiſationen der Waldarbeiter zwecks Abſchluß eines Tarifvertrags durch den Bezirksarbeitgeberverband in Verhandlungen zu treten. Des weiteren nahm der Städteverbandsvorſtand zu dem Entwurf einer Gemeindeordnung Stellung und beſchloß ein⸗ gehende Vorſchläge für die Ausgeſtaltung der Liegenſchafts⸗ ie, eee bin dem Miniſterim zu unter⸗ reiten. E e Karlsruhe, 27. Okt. Das Miniſterium des Innern hat in einem Schreiben den Landtag erſucht, recht bald das Landwirtſchaftskammergeſetz und das Fürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte ſowie das Geſetz über die Verlegung des Rechnungsjahrs der Kreisverbände und den Geſetzentwurf einer badiſchen Gemeindeordnung zu verabſchieden. Mit der Beratung der neuen Gemeinde⸗ ordnung wird der Juſtizausſchuß alsbald beginnen. un Karlsruhe, 27. Oktober. Die Zufuhr des letzten hie⸗ ſigen Viehmarkts war weſentlich geringer als bei den letz⸗ ten Märkten und betrug nur 456 Stück. Die Preiſe für gute Ware ſtellten ſich höher wie früher; ſie bewegten ſich bei Rindern zwiſchen 5 und 10 Mark, bei Schlachtſchweinen zwiſchen 16 und 18 Mark das Pfund Lebendgewicht— Läu⸗ fer kamen auf 250 bis 1000 Mark das Stück. * Karlsruhe, 7. Oktober. Bei einem Taglöhner wurde Heeresgut im Wert von etwa 2000 Mark beſchlagnahmt, das er bei einer Vertriebsgeſellſchaft entwendet hatte. ** Heidelberg, 27. Okt. Beim Fenſterputzen ſtürzte die Frau des Bierkutſchers Hannemann, Mutter von 5 Kin⸗ dern aus dem dritten Stockwerk in den Hof und erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen ſie ſtarb.* ** Heidelberg, 27. Oktober. Nach hieſigen Blättermel⸗ dungen wird beim hieſigen Landgericht mit Wirkung vom 1. Jan. 1921 ein Schwurgericht errichtet werden.(Vor wenigen Tagen wurde die Errichtung eines Schwurgerich⸗ tes auch in Waldshut g 5 ö en Söllingen b. Raſtatt 27. Oktober. Durch Feuer find die landw. Gebäude der Landwirte Leppert und Bohn ein⸗ geäſchert worden.—— Zu dem Racheakt in Selbach, wo⸗ ſelbſt, wie von uns berichtet wurde nach der Bürgermeiſter⸗ wahl das Haus des neuen Ortsvorſtandes durch Feuer zer⸗ ſtört worden iſt, wird noch berichtet, daß es ſich um das Anweſen des Landwirts Ferd. Hornung handelte. Außer dem Viebeſtand konnte nichts gerettet werden. a Ottenheim b. Lahr, 27. Oktober. In der Nacht zum Sonntag wurde auf dem Wege nach Meißenheim der 19⸗ jährige Landwirtsſohn, Wilh. Oberle von hier von drei Burſchen überfallen und derart geſchlagen, daß er an den erlittenen Verletzungen ſtarb. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. an Ehingen b. Engen, 27. Oktober. Die Frau des Land⸗ wirts Julius Küchler ſtürzte in der Scheune auf die Tenne und war ſofort tot. a zaun Freiburg, 27. Oktober. Das Grab des verſt. Erz⸗ biſchofs Dr. Thomas Noerber iſt jetzt mit einer in der Münſterbauhütte hergeſtllten Grabplatte abgeſchloſſen wor⸗ den. Die Platte trägt in lateiniſchen Buchſtaben folgende Inſchrift: Thomas Noerber, Archiepiscopus, 1898— 1920 R. I. PD. Das Grab iſt mit einem Meſſingkreuz geſchmückt. Es befindet ſich bekanntlich im ſogn. Frauenchörle vor dem Muttergottesaltar des Münſters. * Waldshut, 28. Okt. Letzter Tage eilt hier ein Poſtrat aus Konſtanz, der eine dienſtliche Unterſuchung gegen de Poſtamtsvorſtand Adolf Köbele, Poſtdirektor hier, einleitete, deren Ergebnis die Beurlaubung des Poſtdirektors war. Granitwerkbeſitzer Emmetsberger in Tiefenſtein wurde in Unterſuchungshaft genommen Man ſpricht von Geloͤſchteber⸗ geſchäften. * Niederwinden b. Waldkirch, 27. Oktober. Beim Wellenführen kam der Sohn der Familie des Spicherbauern Volk unter den umſtürzenden Wagen und wurde ſofort getötet.. ** Krotzingen b. Staufen, 27. Oktober. Wahrſcheinlich infolge Brandſtiftung iſt das Oekonomiegebäude des Land⸗ wirts Friedr. Meyer in Schutt und Aſche gelegt worden. u Singen⸗ Hohentwiel, 27. Oktober. Von den bei dem Eiſenbahnunglück Verletzten ſind zwei geſtorben, der 23⸗ jährige Heizer Schlang aus Radolfzell, der ſchwere Ver⸗ brühungen erlitten hatte und der 50jährige Arbeiter Schla⸗ genhauf aus Böhringen, dem ein Bein amputiert worden war. Die anderen Verunglückten befinden ſich außer Ge⸗ fahr. 105 Die Schraube ohne Ende. Vom Lande wird uns geſchrieben: Der Bürger⸗ mieiſter läßt ſeine Bürgersmannen oder deren Verord⸗ nete, früher der„große Ausſchuß“ geheißen, zu einer wichtigen Sitzung dringend aufs Rathaus einladen; es handelt ſich, wie kurz bemerkt, von wegen der Auf⸗ beſſerung, wie dies allerorts geſchieht. Der Bürger⸗ meiſter iſt heute ein vielgeplagter Mann, er muß und will das Geſetz gut vertreten, und die vielen Ge⸗ ſetze, dies koſtet Schuhwerk und Stiefel, die vielen und ſchweren Sitzungen gehen an die Hoſen, ein Paar Stiefel koſten an die 200 Mark, und ein Paar Hoſen, wie ſie der Bürgermeiſter braucht, 100 Mark und darüber; die Hälfte, wenn nicht gar das ganze Gehalt des Dorfoberhauptes iſt flöten. So kann's nicht weitergehen! Der Ausſchuß, jetzt die Ge⸗ meindeverordneten, hat ein Einſehen und bewilligt ohne große Debatte die erbetene Zulage, und auch der Ratſchreiber erhält in Anbetracht der durchjuckten Ellbogen eine Erhöhung von nahezu um das Dop⸗ pelte. Guter Rat iſt heute teuer, denkt der löbliche Gemeinde„Rat“, und auch er würde ſeinem Anſehen und ſeiner Kraft ſchaden, würde er ſo billig wie bis⸗ her mit dem aufgebeſſerten Bürgermeiſter und beſſer dotierten Ratſchreiber am Ratstiſch ſitzen: alſo Ge⸗ haltserhöhung!— wird genehmigt! Ei du mei, ſagt einer, der Bürgermeiſter hat's doch bisher um a Ehr getan; ein anderer wäre ja letztes Mal bei der Wabl froh darnach ageweſen, und er bat noch oben⸗ drein ſo viel Faß Bier zahlen können 2 ihn hochleben laſſen. Der löbliche Gemeinderat ein halbes Säule geopfert, daß er wieder wird, und jetzt auf einmal langt's keinem mehr,'s iſt e kaibe Ding, mit dene Herre anfangs! Da, das erfährt der Polizeidiener, gleich will der auch mehr; es gibt auch mehr Spitzbuben einzuſtecken wie früher. Der Waldhüter, der Feldhüter, der Farrenwärter und der Blasbalgtreter, ſie tun's alle auch nimmer ums alte, die Hebamme hat aufgeſchlagen von wegen dem um⸗ ſtändlichen Kinderkriegen, da denkt der Totengrä⸗ ber: iſt das Leben ſo teuer, ſo ſoll's auch das Ster⸗ ben ſein, um drei bis vier Märklein ſchaufel ich kein Grab mehr, die ſollen das Sterben bleiben laſſen, dene wo's zu viel iſt. So geht's fort und fort, durch alle Inſtanzen durch bis zum Sauhirt, der bläſt auch nimmer um drei Batzen und einen Laib Brot, und ſtreikt gleich ſamt ſeinem Hund, dem Ludersvieh. Ja, nicht zu vergeſſen, auch der Pfarrer hat aufge⸗ ſchlagen, der gute Herr verlangt jetzt mehr für Meſ⸗ ſen, Aemter, Hochzeiten und Leichen, und der Pfarr⸗ acker und d' Pfarrmatte koſtet 20 Mark mehr wie bisher die Pacht. Iſt auch ſo was notwendig? Der Pfarrer iſt ja ein reicher geiſtlicher Herr, ſo ſpukts' noch in manchem Kopf, dabei iſt er der geringſt Be⸗ ſoldete und die Teuerung macht auch vor ſeiner Türe nicht halt. An dem„armen Bauern“ nagt aber doch alles. Ha, denkt der, wenn's alle ſo machen, ſo muß ich hait auch ſchauen, wo und wie ich's wieder herein⸗ bringe; ſchinden und ſchaffen bin ich ja gewöhnt, aber ein Zentner Kartoffeln unter 25 Mark kann ich's nicht mehr bauen; und das Pfund Butter koſtet auch in der Kuh ſchon 25 Marken, wenn eine Handvoll Heu 30 und 25 Mark koſtet. Immer weiter!— Die Schmiede halten„Innungen“, ein Hufeiſen koſtet 20 Mark; die Wagner, das Holz iſt fündenhaft teuer, ein Rad das vier⸗ und fünffache, die Schneider, die Schuſter, Stoff und Leder dazu, daß Gott erbarm! Friſeur: das Haarſchneiden 1.60 Mark; Doktor, Apo⸗ theker, Anwälte, Herr, halt ein!— Ja, wo will das noch hin, ſo kann's nimmer weiter gehen, hat ſchon vor 40 Jahren der alte Matthäus ſelig prophetiſch ausgerufen, und man hat ihn ausgelacht, denn es iſt„gegangen“! Aber das iſt die Schraube ohne Ende, wir alle drücken einander in die Höhe, und zu⸗ letzt hat bald einer ſo viel wie der andere— nichts! Wenn es ſo weiter geht, können wir eines ſchönen Tages unſere dreckigen Papierfetzen— Geld genannt — holen und ins Feuer werfen, es gibt gute Aſche Und immer noch höher geht's! Die Regierung läßt's laufen und ſauſen, und immer mehr Geld kommt aus der Maſchine heraus, und hat das Menſchen⸗ herz kein rollendes Gold und Silber mehr, ſo ver⸗ liebt es ſich in lumpige Papierſcheine, und der Tanz beginnt noch fieberhafter ums viele Haben davon. Teuerungszulagen, Beſchaffungszulagen, man bringt die Wörter bald nimmer auf für alle Zulagen, wer nicht darunter fällt, muß entweder wuchern, ſchieben oder als alter„Rentner“ Hunger leiden und dar⸗ ben. Und dazu noch Streik und Streiks! Den Ge⸗ hältern, Löhnen und Summen nach meint man, wir ſeien im Reiche der Rieſen und hätten die beſten Zei⸗ ten. Und doch iſt alles Schein, papierner Schein, faſt keine Kraft und kein Gehalt in unſeren Werken, nach denen wir jagen und bis zu einem gewiſſen Grade jagen müſſen. Man ſpricht vom Preisabbau, doch merkt man nichts.— Immer höher.— Wann ſinkt das Barometer auch wieder einmal? Schnel⸗ les Sinken deutet auf Regen und Sturm!— Wie beteten wir und hörten wir's oft gedankenlos in beſ⸗ ſeren Tagen im allgemeinen Kirchengebet: vor Kriegsrüſtungen, Teuerungen, Krankheiten, betrüb⸗ ten, armſeligen Zeiten, bewahre uns, o Herr! be ä—— 4 Lokales. Erhöhung der Erwerbsloſen⸗Uuterſtützung. Das badiſche Arbeitsminiſterium gibt im amtlichen Tell der Karlsruher Zeitung die Erhöhung der Erwerbloſen⸗ unterſtützung bekannt. Danach betragen die Höchſtſätze für männliche Peſonen über 21 Jahre ſofern ſie nicht in dem Haushalt eines anderen leben je nach den Ortsklaſſen 7 bis 10 Mark, die Höchſtſätze für männliche Perſonen über 21 Jahre, ſofern ſie in dem Haushalt eines andern leben 5.50 bis 8 Mark, unter 21 Jahren 4 bis 6 Mark. Die Höchſt⸗ ſätze für weibliche Perſonen über 21 Jahren ſoſern ſie nicht in dem Haushalt eines anderen leben, betragen 5.75 bis 8 Mark, ſofern ſie in dem Haushalt eines anderen leben 3.50 bis 6 Mark und für weibliche Perſonen unter 21 Jahren 3 bis 4 Mark je nach den Ortsklaſſen. Die Familienzu⸗ ſchläge, die ein Erwerbsloſer erhält, dürfen in der Zeit vom 1. November 1920 bis 31. März 1921 insgeſamt das Zweifache der ihnen gewährten Unterſtützung im einzelnen folgende Sätze nicht überſteigen: für den Ehegatten und Kinder bis zum 16. Lebensjahr 3.25 bis 4 Mark, für ſon⸗ ſtige unterſtützungs berechtigte Angehörige 2.25 bis 3 Mark. Zur Anpaſſung an die beſonderen Bedürfniſſe des Win⸗ ters können die Gemeinden vom 1. Nov. 1920 bis 31. März 1921 die Unterſtützungsſätze für Erwerbsloſe über die feſt⸗ geſetzten Höchſtſätze hinaus erhöhen.„ 4 ee —* Die Friſt für die Anmeldung deutſcher Forderungen gegen in Frankreich anſäſſige belgiſche Staatsangehörige und gegen in Belgien anſäſſte franzöſiſche Staatsangehörige beim Reichsausgleichsamt läuft nicht, wie kürzlich mitgeteilt, am 1. November, ſoadern erſt am 30. November 1920 ab. f Humor. N Vei Gelegenheit der Musterung des unausgebildeten Laudſturms erſcheint vor der militäriſchen Unterſuchungs⸗ kommiſſion auch Herr Mayer mit denn feſten Entſchluß, ſich wenn irgend möglich zu drücken. Auf die Frage des un.. den Arztes, ob er etwas anzugeben habe, erklärt er, ſein Hausarzt habe ſchon vor mehreren Jahren ein ſchweres Herzleiden bei ihm ſeſtgeſtellt. „Der Stabsarzt unterſucht ihn hierauf eingehend, klopft ihm dann freundlich lächelnd auf die Schulter mit den Wor⸗ ten:„Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Hausarzt! Ein ganz „ Arzt! Er hat Ihr Herz leider vollſtüändig uriert.“ W 1 — Verantwortlich Tür die Redaktion: Ph. Deffren, Seckenheim. . ——— — ——— — ̃——̃— Nach Mitteilungen des franzöſiſchen Arbeitsminiſters Le Trocquer wachſen die Kohlenbeſtände in Frank⸗ reich überall mit unheimlicher Geſchwindigkeit. allein die deutſchen Lieferungen tragen dazu bei, ſon⸗ dern auch die Steigerung der Förderung in den fran⸗ zöſiſchen Gruben. So betrugen ſchon Anfang Septem⸗ tember die Vorräte bei den franzöſiſchen Eiſenbahnen 180 000 Tonnen), bei den Pariſer Gasanſtalten 900 000 Tonnen(im Vor⸗ jahr überſchritten ſie niemals 25 000), die Lagervorräte im Seine⸗Departement 150000 Tonnen(im Vorjahr 800 000 Tonnen(im Januar d. J. zur ſelben Zeit kaum 60 000), bei den Pariſer Elek⸗ trizitätswerken 60 000 Tonnen(im Vorjahr 15 000). Demgegenüber ſteht in Deutſchland ein ſtändiger Rück⸗ gang der Kohlenreſerven trotz ſteigender Förderung. Frankreich iſt heute bereits, nach zwei Monaten des Spaabkommens, mit Kohlen vollgepfropft bis oben. Und was für Kohlen! Nach dem Bericht des Geſchäſtsführers des Reichskohlenrats Köngeter zeigt ſich die Wirkung der Kohlenlieferung an Frankreich nicht allein in der Menge, ſondern beſonders in den Sorten. Frankreich kann ſich nämlich die Kohlen ausſuchen, die es haben will, und es nimmt natürlich nur die beſten Quali⸗ täten. So ſind wir denn in Deutſchland heute auf die minderwertigſte Kohle angewieſen. 54 nmal beſonders hingewieſen, das iſt die finanzielle Seite des Kohlenab⸗ „Unter Zugrundlegung des Weltmarktprei⸗ ſes ſtellt die monatliche Lieferung von 2 Millionen Tonnen Kohlen, einſchließlich der Fracht bis zur Grenze, die uns ebenfalls nur wieder auf das Wiederherſtellungs⸗ konto gutgeſchrieben wird, zurzeit einen Wert von rund 3 Milliarden Papiermark dar. meſſen, was wir allein in Form von Kohlenlieferungen leiſten. Gegenwerte bekommen wir nicht, und die deulſche Regierung bezahlt den deutſchen Lieferern den deutſchen Es ſei jedoch auf einen anderen Punkr ei kommens. Frankreichs Kohlenüberfluß. wirkſchaftlichen Tienſtpflichk“ gesprochen und es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß, wenn unſere finan⸗ zielle Lage und die finanziellen Leiſtungen für die Wie⸗ f 79050 267 Tonnen im August 58 047 1 der an eine franzöſiſche Aktiengeſellſchaft 1 Grube„Frankenholz“ auf 16 043 Tonnen Man kann darnach er⸗ Inlandspreis für die Kohlen in Papiergeld, das ſie neu druckt.“ So berichtet Generaldirektor Kön⸗ geter dem Reichskohlenrat. Es ſind alſo jährlich min⸗ deſtens 36 Milliarden Papiermark, die allein für die an die Entente zu liefernden Kohlen neu gedruckt wer⸗ den müſſen, denn auf anderem Weg, etwa durch ern oder Anleihen, dürfte die Beſchaffung der Mittel wohl nicht möglich ſein. Wohin allein dieſe Geldmacherei führen muß, darüber kann niemand im Zweifel ſein, und daher ſollte man ſich an den maßgebenden Stellen ernſtlich mit der Frage beſchäftigen, ob es nicht Mittel ibt, um uns von der Zahlung ſolcher Summen zu be⸗ Denn nicht darf. zielle Seite. das Wiederherſtellungskonto einnimmt. liche Höhe zu bringen. dem Weltmarkt macht, abläuft. teu⸗ Bergen aufgehäuft. wickelung Klage geführt. Saarbrücken, 27. Okt. derherſtellung von der Entente beſprochen werden, auch ein deutlicher Hinweis auf die deutſche Arbeitspflicht erfolgt. Für uns iſt von beſonderer Wichtigkeit, ob Frank⸗ reich von ſeinem Kohlenreichtum heute auch andere Länder verſorgen darf, ohne daß Deutſchland eine entſprechende Minderung ſeiner Lieferungen vornehmen Dieſe Sache hat nämlich ebenfalls ihre finan⸗ Jetzt müſſen wir Frankreich die Kohlen zum größten Teil zum deutſchen Inlandspreis liefern, Frankreich dagegen erhält, wenn es ſeinen Ueberfluß, der doch durch die deutſchen Lieferungen erſt entſtanden iſt, verkauft, den Weltmarktpreis. Uns wird alſo auf gerer Betrag gutgeſchrieben, als Frankreich daraus N Außerdem ſollen wir doch nach dem gan⸗ zen Sinn des Vertrags von Verſailles nur die Kohlen liefern, um Frankreich wieder auf die alte wirtſchaft⸗ Daß wir Frankreich Kohlen liefern ſollen, damit es dieſe auf dem Weltmarkt mit gro⸗ ßem Sondergewinn weiter verkaufen kann, iſt nicht in den Vertrag hineingeſchrieben. Wenn die Me. dungen der holländiſchen Preſſe, daß Frankreich be eits Ang bote auf zutreffen, ſo muß Deutſchland darauf dringen, ſelber dieſe Kohlen auf dem Weltmarkt abgeben zu dürfen, wobei d türlich an Frankreich und auf das Wiederherſtellungs⸗ konto abgeführt werden könnten. darf Deutſchland doppelt geſchädigt werden. das Auftreten Frankreichs als Kohlenverkäufer muß Ein⸗ ſpruch erhoben und zum mindef Herabminderung der an Frankreich abzuliefernden Koh⸗ lenmengen verlangt werden. ergibt ſich bald, da das Kohlenabkommen von Spa nur auf 6 Monate abgeſchloſſen iſt, aſſo am 1. Feöruar 192¹ 2 g 4* Berlin, 27. Okt. Wie die„Deutſche Tagesztg.““ aus Paris meldet, iſt auf dem Marsfeld, das vor dem Krieg nie als Kohlenſtapelplatz benutzt wurde, die von Deutſchland gelieferte Kohle zu hohen genden Häuſer haben bereits fangreichen Kohlenlager hervorgerufenen Kohlenſtaubent⸗ ung belief ſich im Monat Sep⸗ franzöſiſchen Grubenverwalki ü t Sep tember die Förderung von Kohlen auf den vom franzö⸗ reichte les. merkenswert ein erheblich erin⸗ 8 heblich g H. ie Einnahmen daraus na⸗ Auf keinen Fall aber Gegen ten eine entſprechende Eine Gelegenheit hierfür kennzeichnet Die Bewohner der umlie⸗ über die durch die um⸗ Nach einer Feſiſtellung der 16 638 Tonnen), ſomit insgeſamt auf 81 (702 680 Tonnen im Auguſt). buen eg been de ſtung an einem Tag betrug bei 26 Arbei Tir 9. Tonnen gegen 28 107 Tonnen im Auguſt. 1 105 förderung auf den Saarkohlengruben im Jahr 948 Tonnen. Jetzt erſt iſt der Bericht der Hauptvern 15 Darlehenskaſſen über die Entwicklung lehenskaſſen im Jahr 1919 erſchienen. dieſer 55 im Jahr 1919 nicht weniger auf die die Kommunalverbände und 11,4 v. H. au. geſellſchaften entfallen. Die nächſte Gruppe 5 J. kiers und Kreditgenoſſenſchaften iſt dagege h 1,1 v. H. beteiligt, die Sparkaſſen mit 00 Transport⸗ und Verſicherungsgewerbe mit cee die Induſtrie ſogar nur mit 0,5 v. H. D der zeigen, wie die Darlehenskaſſen hauptſächlich lichen Schuldenwirtſchaft dienen. 1 auch gerade der Umlauf an großen Da ſcheinen zu 20 und 50 Mark zugenommen Gattungen waren Ende 1919 bereits je 575 Mark im Umlauf), während die kleinen ˖ 2 und 5 Mark eine Abnahme verzeichnen 0 ſich dieſes Verhältnis wahrſcheinlich noch w. ſchlechtert. Nebenbei bemerkt, waren Ende De bereits mehr als 70 Millionen Mark Deggh dieſes Papiergeld ausgegeben. d. en 24 894,0 Millionen Mark Darlehen aus wal 9,3 Milliarden mehr als bei Jahresanfan fel a e auf Warenbeleihungen nur 708 Millionen n en rend auf Wertpapiere und Schuldbuchford Diese als 24 Milliarden ausgeliehen waren. 90 mit Hilfe der Darlehenskaſſen getrieben wil 1919 war an Zinſen bereits der ho 1753 425 227 Mark aufgelaufen, während. tungskoſten bis dahin 83 415 748 Mark ben f ken. Es wird daher bei der Auflöſung de eh fellos ein Milliardenüberſchuß für das kommen, was freilich im Vergleich zu ten Rückwirkungen auf die öffentliche wenig ins Gewicht fällt. wirtſchaftsbank kämen 1 1 0 f Darlehenskaſf bei ſiichen Staak en gebente en deutſchen Saargruben weder bei den Darlehenskaſſen noch a Die mittlere Die Darlehnskaſſen. 1 11 Beſo 0. darin iſt, daß von der Geſumi Bundesregierungen, ihre dee 1. 0. 00 Bezeichnen een Sei An dieſem„ 9 en e N⸗ lde deutlich genug die Schulden — S=. hren 5 N Fine Für die geen dann Kredite in den reien. Man hat ſchon oft von der„allgemeinen banken zu erhalten find bomelnn. Dau- U. Snargenoſſonſchaft B 5 k 85 k N Geſangver ein. Lebens niit? be bee br f., BCZITKS-Spar Kasse ger, e e d Ver lammlung. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden— mündelsicher. eſungs- robe.. be 4 —. ebensm ages Ordnung: 1. Tätigkeitsbericht des Vorſtandes. 2. Beſprechung wichtiger Fragen. Der Wichtigkeit halber iſt zahlreiches Er⸗ ſcheinen erwünſcht. Kein Mitglied darf fehlen. Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung K Seckenheim. ente Abend ½8 Uhr im Lokal Dorstands⸗Sitzung. Anſchließend Spieler⸗Cersammlung ſämtlicher Mannſchaften. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Jauzw. Ein 1. Verkanfsgenoſſenſchaſt. Im Lager vorrätig: Schweinemaſtfutter, Biertreber, Reisfuttermehl, Haferkleie, Leinſamen, Futterkalk, Trocken⸗ ſchnitzel, Fleiſchfuttermehl, Kalkſtickſtoff, Kali, Kainit, Superphosphat, Thomasmehl, Rhe⸗ nania⸗Phosphat, Düngergips. Verloren auf, dem Friedrſchsfelder Weg ein weißes Säckchen mit Popierkollen und Schnur. Ab⸗ zugeben gegen Belohnung im Lager. Tana Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, sowie von Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. a An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- wahrung und Verwaltung von solchen. Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. Einzug von Wechseln und Schecks. 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Verein Hundeſport Seckenheim. nachm. 3 Uhr findet im Lokal Reichsadler (Saal⸗Eckzimmer) die Monats-OCersammlung Tages⸗Ordnung: Auszahlung des Garantiefonds an die Mit⸗ glieder die bei der letzten Verſammlung nicht anweſend ſein konnten. Stellungnahme zur Abhaltung einer Weihnachtsfeier dieſes Jahres und einer Hunde⸗Ausſtellung im Jahr 192ʃ, (betreffs Terminſchutz). Wiederbeſtellung von Hundefutter welches auch an Nichtmitglieder verkauft werden kann. Pünkiliches und vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. ſtatt. Ansichtskarten e Seen. Sämtliche Erzeuger, d an Verbraucher Kartoffel denz nicht ihren Betrag beim Lebe gehoben haben, ebenſo die Ber Beſitze von Rechnungen ſind, die Gemeindekaſſe geſtundet 0 bezahlt haben, bitten wir ing dies auf unſeren Büroräumen gleichen. Lebensmittelan n b g N 85 Gefund N baben Sie bei nit eing verteilh in Schlafzimmer Speisezimmer eee 0 üchen 0 I Polstermöbel Je db, ne. 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