1 0 15 fsb. Träg mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. att der Bürgermeisterämtfer Sec kenheim, dlvesheim, Ileckarhuusen und Edingen te Abonnementspreis: Monatlich 4.— 4 mit . Diecch die Poſt bezogen pro Ouartal 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Dienstag, 2. November 1920. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Neklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. No 2 49 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Voſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19819. Wochenrundſchau. dag cs tag hat am Mittwoch Reichskanzler ð e h Iultee bevor das Haus in die Beratung des Reichs. klans für 1920 eintrat, einleitende Worte über dur d ine Lage vorausgeſchickt. Nüchtern, faſt trok⸗ lnwas, was er vortrug. Der Abgeordnete Schei⸗ hne brach ſogar von Reſiguakion, von müder 10 11 die den Worten des Reichskanzlers das Ge⸗ inder Der Ausdruck iſt nicht ganz unzutreffend. A bir militäriſch gebrochen, politiſch ſtillgelegt und l er gchaftlich mit dem kargſten Leben.“ Auf den Mön ach a5 orte waren die ganzen Ausführungen Feh⸗ n geſtimmt. Er erhob Anklage vor dem Welt⸗ 1 aft Frankreichs erbarmungsloſen Haß, der ie Deutſchlands, wieder auf die Beine zu dom⸗ iir mmer neue Erpreſſungen zunichte macht. Di müſſen unſer Geſchick mit Würde zu tragen 8 f wer es uns auch gemacht wird. Jedenfalls, ar u Reichskanzler, ſeien wir gut beraten geweſen, 10 0 nicht in den ruſſiſch⸗polniſchen Streit hin⸗ 1 ben, obgleich es an Verſuchen innen und em gefehlt hat. Er warne davor, dem Bol⸗ bi 81 in Deutſchland den Boden zu bereiten 0 Nie ſtehenden geſetzlichen Schranken zu verletzen. 10 0 kung werde den Geſetzen Achtung zu verſchaf⸗ achte ieſe an die Kommuniſten und Unabhängi⸗ 0 2 1 uf en Mahnung, die alsbald heftigen Wider⸗ der äußerſten Linken auslöſte, war umſo be⸗ ter, als der Reichskanzler ſonſt ſtreng jedes chez 8 wodurch der Parteiſtreit irgendwie hätte erden können. 6 ere inanzminier Dr. Wirth hatte darauf bar iche Pflicht, den Reichshaushaltplan im ein⸗ eit legen und zu begründen. Es wurde ihm 0 he betragen doch die Reichslaſten nach ſei⸗ re* rund 320 Milliarden Mark. Der Frie⸗ eil wait 40 von Verſailles belaſtet unſeren Haushalt al⸗ f lege Milliarden und das wird noch viele Jahre 70 dien hen, vielleicht noch ſchlimmer werden, denn Jans Aer noch nicht, was der feindliche Ver⸗ liese reine Kriegsentſchäd' gung auferlegen wird. tze Unſicherheit leiden nicht wir allein, ſondern uf wirtſchaftliche Weltgetriebe. Die Hoffnun⸗ U Wiräſſel ſind vollkommen geſcheitert, 1 des Bath mit allem Nachdruck. Das Blutſauger⸗ ess erbands ſpottet aller Finanztechnik. Reichen den* des Reichs, der Bundesſtaaten und der M 3 nicht aus, um nur die Beſatzungskoſten von mer rden im Jahr 1920 zu beſtreiten. So werden neue Steuern kommen müſſen und fürs nächſte ben gte der Miniſter bereits eine ſolche von 4½ an. Das mit Recht ſo beliebte Reichs⸗ affen, daran iſt gar nicht zu denken; im a leſſe wird ein Reichsnotopfer Nr. 2 geben, 1 Vewin verſucht werden ſoll,„die außerordentlich . aue die auf einigen Gebieten des Erwerbs⸗ ur Nile letzten Jonaten gemacht worden ſein ſol⸗ Aung der Reichsſchulden flüſſig zu machen, ————ů— ͤ ů V: natürlich ſoweit dieſe fabelhaften Gewinne noch erreich⸗ bar ſein ſollten. Im übrigen müſſe der Friedensver⸗ trag durch Waren und Arbeit abgearbeitet werden, wofür vom Reichswirtſchaftsminiſte ium ein Plan ausgearbeitet wird, der auch die vielberufene Arbeits⸗ dienſtpflicht enthält. Wir ſelbſt müſſen ſparen, ſparen bis zum äußerſten, im Privatleben wie in der Staatsverwaltung. Darum ermahnt Dr. Wirth auch die Beamten, den Bogen der Geldforderungen nicht zu überſpannen. Mit dem Sparen iſt es aber gegenwärtig ein eigen Ding. Daß ganz mächtig geſpart werden ſollte, darüber beſteht ſo leidlich Einigkeit; ſobald man aber die Frage aufwirft, wo man mit dem Sparen anfangen ſoll, da gehen die Meinungen gleich himmelweit aus⸗ einander, gerade ſo wie bet dem berühmten Preis- abbau. Soviel darüber ſchon geſchrieben, geredet und mehr oder minder ſauft„gehandelt“ wurde,— der Jok⸗ kele mit den langen Stiefeln will ſich nicht zeigen. Ganz natürlich;„mit der Notenpreſſſe kann man dem Volk kein Brot aus dem Ausland ſchaffen“, ſagte der Reichs⸗ finanzminiſter ſehr richtig. Und die Nutzanwendung: So⸗ lange man im ganzen Volk nicht mehr arbeitet und ſo⸗ lange die Notenpreſſe nicht weniger oder beſſer gar nicht mehr arbeitet, ſolange kann es auch keinen wirk⸗ lichen Preisabbau geben. Aber von dieſer Binſenwahr⸗ heit will man nicht gerne hören. Zwei Opfer des berüchtigten„Kampfes für Frei⸗ heit und Recht“ und des Selbſtbeſtimmungsrechts der kleinen Völker“, jener verlogenen politiſchen Kunſtkniffe der Entente, ſind in dieſer Woche ins frühe Grab ge⸗ ſunken. Der jugendliche König Alexander von Griechenland ſtarb an dem Biß eines durch ver⸗ brecheriſche Gifteinimpfung tollwütig gemachten Affen, wie ſein Arzt, der Pariſer Profeſſor Vidal, behauptet. Warum ſollte man dieſem unverdächtigen Zeugnis nicht Glauben beimeſſen? An der Zahl der Blutzeugen kann ſich unſere von den Redensarten wie Humanität, Pazifis⸗ mus, Völkerverbrüderung uſw. nur ſo triefende Zeit mit jedem Abſchnitt des„finſteren Mittelalters“ oder des„grauen Altertums“ kecklich meſſen. In Griechen⸗ land ſelbſt ſind die politiſchen Morde nichts Ungewöhn⸗ liches. Auf den Vater Alexanders, den König Kon⸗ ſtantin, war der vergiftete Dolch gezückt worden, ehe er Mitte 1916 durch die Umtriebe ſeines gewiſſenloſen Miniſterpräſidenten Venizelos auf Befehl der Entente als„Deutſchfreund“— Konſtantin iſt bekanntlich mit der Schweſter des Kaiſers, Sofie, vermählt— vom Thron geſtoßen und mit ſeinem älteſten Sohn des Landes verwieſen wurde. Vor kurzem wurde ein An⸗ hänger des Königs, der frühere griechiſche Geſandte in Petersburg, Dragumis, in Athen auf der Straße von Leibgardiſten des Venizelos ermordet. Nach der Tat fuhren die Mörder in einem bereitſtehenden Auto, das das Wappen des Admirals Kon duriotis, des Helfershelfers Venizelos', trug, davon; die einzigen Zeugen der Bluttat, eine Krankenpflegerin und ein Straßenverkäufer ſind ſeitdem verſchwunden. In London ſtarb als Märtyrer des iriſchen Freiheits⸗ — kampfes der Bürgermeiſter von Cork, Mace Swi⸗ ney, der von der engliſchen Regierung unter der Beſchuldigung, an einer eigenen iriſchen Regierung mit gewirkt zu haben, mit einer Reihe hervorragender Ir⸗ länder ins Londoner Gefängnis geworfen worden war. Vierundſiebzig Tage hat Swiney freiwillig gehungert, bis der Tod ihn von ſeinen Qualen erlöſte. Auch Fitz⸗ gerald und ein Dritter der Gefangenen ſind faſt gleichzeitig mit ihm den Hungertod geſtorben, die übri⸗ gen werden nachfolgen, wenn ſie nicht noch in letzter Stunde freigegeben werden. Es wird bei Swiney und ſeinen Leidensgenoſſen gehen, wie bei ihrem Landsmann, dem deutſchfreundlichen Roger Caſement, der 1914 in Chriſtiania auf Betreiben des dortigen engliſchen Geſandten ermordet werden ſollte. Er floh nach Deutſch⸗ land, wurde aber, als er während des Kriegs nach Ir⸗ land zurückkehrte, verhaftet und wegen Hochverrats in London hingerichtet. Damals wurde prophezeit, der tote Caſement werde für England viel unbequemer wer⸗ den, als der lebende je geweſen ſei. Das hat ſich be⸗ ſtätigt. Die iriſchen Nationaliſten die Sinn⸗ Feiner, kennen in ihrem Haß gegen das knechtende England keine Grenzen mehr und ſie führen den ungleichen Kampf mit einem verzweifelten Opfermut, der Bewunderung verdient, man mag über ihre Kampfesmittel ſonſt denken, wie man will. 50000 Soldaten und ein Heer von Poli⸗ ziſten muß England aufbieten, und der Kampf wird nur immer wilder. Die Iren der ganzen Welt, beſonders in Amerika nehmen leidenſchaftlich Partei für ihre Volks⸗ genoſſen im Mutterland und unterſtützen ſie mit Geld, von dem die engliſche Regierung erſt dieſer Tage durch Hausſuchungen große Summen in Irland hat beſchlag⸗ nahmen laſſen. Wie ſtark die Bewegung in Amerika geworden iſt, geht daraus hervor, daß der demo⸗ kratiſche Präſidentſchaftskandidat in den Vereinigten Staa⸗ ten, Cox, in ſeinen Wahlreden ſich offen für die iriſche Sache eingeſetzt und erklärt hat, er würde im Fall ſeiner Wähl unbedingt für die Unabhängigkeit Irlands eintreten. Iſt dieſes Programm auch in erſter Linie darauf angelegt, die mächtige Erregung über den Tod Swineys auszunützen und die iriſchen Wahl⸗ ſtimmen in Amerika einzufangen, ſo hat der Vorgang doch auch ſeine politiſche Bedentung und in England ist man darob mächtig verſchnupft. Der tote Swiney iſt für England viel gefährlicher, als es der lebende war. Lloyd George macht die größten Anſtrengungen, aus ſeiner verzwickten Lage mit einem mäßig blauen Auge herauszukommen. Den Irländern gegenüber will er nicht nachgeben, er will vielmehr dem Unterhaus beweiſen, daß im Jahr 1918 zwiſchen den Iren und Deutſchland ein gemeinſamer Angriff auf England varab⸗ redet geweſen ſei. Aber den nicht minder gefährlichen Streik der Bergarbeiter möchte er vom Halſe haben, um freiere Hand zu bekommen. Er hat ſich zu neuen Verhandlungen mit den Gewerkſchaftsvertretern be⸗ reit finden und die geforderte Lohnerhöhung zugeſtehen müſſen. Um den Rückzug zu verdecken, ſollte die Gegen⸗ bedingung der Steigerung der Kohlenförderung wenig 0 1 ie Tochter des Miniſters. ind Roman von Ernſt Georgy. Urhen k verboten.) 5 e e berrecht 1918 durch Greiner u. Comp. Berlin. bei fe 1 erndt kam vom Fernſprecher, an den man 10 4 deine hatte, wieder.„Wir bekommen wieder 1 0„D arkhaus in Baden⸗Baden“, ſagte er ver⸗ 1510 1 Direktor hat eben von dort angeklingelt. 0 gelungen, den Vertrag mit der amerika⸗ I amilie, die es bereits gemietet hatte, zu ſleder es d lubelte befriedigt.„O, das iſt ſchön! Da * Nof nen gefallen, Fräuli,“ rief ſie, als Anrede e leausdruck gebrauchend. azane Baden⸗Baden“, ſagte Gertrud,„es iſt 0 ichdies!⸗ 0 lente wahr?“ meinte die Müller.„Weiß Gott, 0 Mn unſsie jetzt faſt beneiden. Sie verleben den 6 en Saerem Dornröschenſchloß in dem wunder⸗ „bene el, während ich wieder in Berlin die U 4 4¹ N 0 hans fran ſpielen muß. 45 7 ste! f 0 N 00 durchſchaute, daß hier ein langjähriger, 1 und angelegter Plan der klugen Frau an dem 1 dag des Gerichts geſcheitert war. Sie wußte, r Auftritte vorangegangen waren, ehe ihr ich ater den Müllers nach Hergabe eines Vermögens die Wiederverhelratung er⸗ atte. Ihr Verſtand ſah klar, und das beiden Menſchen, nachdem Herr Müller en können!“ erklärte das frühreife Kind 5 du ja ſelbſt gewollt, Tante, du hätteſt dlelb ieder zu heiraten brauchen, ſondern bei plötzlich aus Amerika von neuem aufgetaucht war, widerte ſie an und löſte ſie von der zu ihr immer liebenswürdigen Frau. Darum flog ihr Herz ſo be⸗ reitwillig der feinen, ſchönen, jungen Dame entge⸗ gen. Auch Gertrud ahnte bereits manches, was ſich in dem Hauſe des ſehr begüterten Mannes abgeſpielt haben mochte; aber ſie ſah nicht klar. Sie beklagte ihn und fühlte ſich zu dem bedauernswerten Kinde hingezogen, deſſen Leben nur noch ſo kurz bemeſſen ſein ſollte.— Ihr Entſchluß, der armen Elfriede ihr Beſtes zu geben, ſtand feſt. f Aeußerſt abgeſpannt. aber doch mit dankbarem Empfinden für dieſe Wendung in ihrem Geſchick, kehrte ſie in ihr dürftiges Stübchen zurück und packte ihre Sachen ein. Am nächſten Tage bereits ſollte ſie überſiedeln. Es war ausgemacht, daß Frau Müller noch eine Woche lang ſie in die neuen Pflichten ein⸗ führen ſollte.. Sechſtes Kapitel. n„Fräuli, iſt es nicht wirklich ſchön hier? Duftet es 1 wie im Paradieſe? Und wie die Vögel jubi⸗ ieren!“ Elfriede Berndt ruhte in einem Liegeſtuhl auf dem oſſenen Balkon der kleinen Villa, die in dem rieſigen Parl des berühmten Baden-Badener Hotels ſich erhob. Gertrude Meinhard ſaß neben ihr und ſchaute von der beinahe tropiſchen Fülle blühender Bäume, Büſche und in das ſatte Grün des gepflegten Raſens eingeordnete Beete auf das halberwachſene Mädchen. Unruhe und Sorge erfaßte ſie. Ihr junger Zögling hatte ſich ihr, ſeit ihrem Antritt der neuen Pflichten, mit einer leidenſchaftlichen Zärtlichkeit angeſchloſſen. ſtens der Form nach angenommen werden. Die Ge⸗ Sie durfte kaum von Friedels Seite weichen und es war nur gut, daß ſie hier in Baden⸗Baden aller Für⸗ ſorge für die Wirtſchaft enthoben war.— Seit einigen Tagen fand ſie jedoch das Backfiſch⸗ chen auffallend matt. Tiefe Schatten lagen unter den großen Augen, die ſeine einzige Schönheit darſtellten. „Morgen fahren wir hinauf zum alten Schloß. Sie müſſen die Ausſicht ſehen! Papa ſoll gleich nachher den Wagen beſtellen“, fuhr das Kind fort. „Was ſoll ich, mein Liebling?“ Herr Berndt, der, auf dem zu ebener Erde befindlichen Balkon in der Sonne ſitzend ſeine Zigarre rauchte, ſchnellte empor. „Ich denke, Friedel, wir ſchieben die Ausfahrten beſſer noch hinaus, bis du dich mehr an das Klima gewöhnt haſt. Der Arzt meint doch auch, du ſollteſt vorläufig lieber mehr liegen. Wir bleiben ja ſo lange hier, daß uns zu allem genügend Zeit bleibt.“ „Nein, nein, Fräuli, Sie haben ſo vieles nicht geſehen, als Sie die paar Tage damals hier waren“, beharrte das junge Ding.- „Um ſo ſchöner wird es, wenn du mir alles nach und nach zeigſt. Vorläufig ſitze ich am liebſten hier nud leſe dir vor.“ „Papa“, ſagte Elfriede,„wie anders iſt doch Fräuli als die Tante. Die wollte doch immerfort maß und Vergnügungen haben. Nicht ahr?“ i i Berndt räuſperte ſich etwas verlegen. Er mochte nicht zugeben, daß ihm die frauliche, gutmütige Art der Müller fehlte. Bei ihr war er die Hauptperſon geweſen, wurde verhätſchelt und umſchmeichelt. Die frühere Hausdame war ſo bequem, ſo unterhaltend geweſen. Neben Fräulein Meinhard dagegen fühlte er ſich klein und unbedeutend. 3 90 — 2 — 9 — Heigkheit zum Ftieden iſt auch auf Seiten der ſelbſt nicht die Unterſtützung aller Gewerkſchaften und das Unterhaus hat das Ausnahmegeſetz gegen den Streik mit großer Mehrheit angenommen. Aber bezeich⸗ nend für den engliſchen Arbeiter iſt es, daß er die Unterſtützung des Auslands ſtolz ablehnt. Als aus Deutſchland ein Sympathieſtreik angeboten wur⸗ de, erklärten die engliſchen Arbeiterführer, ſie haben gar nicht daran gedacht, um die Unterſtützung der Deutſchen zu bitten. Nach den letzten Meldungen iſt ein Uebereinkommen getroffen worden, das beiden Teilen Recht gibt. Die Arbeit ſoll am 8. November in den Gruben, die erſt wieder inſtand geſetzt werden müſſen, allgemein aufgenommen werden. Es war hohe Zeit, daß der wirtſchaftliche Frieden wie⸗ derhergeſtellt wurde. Die Schädigung Englands durch den Streik geht nach deutſchem Geld ſchon in die Mil⸗ liarden. Die Franzoſen aber nützten die Verlegen⸗ heit der Engländer zu ihren Gunſten weidlich aus. Durch allerlei Winkelzüge, mit Konferenzen, Zwiſchenkonferen⸗ zen und anderen Inſtanzen will Millerand die Deut⸗ chen doch aus der Mitwirkung bei der Feſtſetzung er Kriegsentſchädigung hinausdrängen; dieſe ſoll der unter franzöſiſcher Bevormundung ſtehenden Wiederherſtellungskommiſſion und dem Oberſten Rat vor⸗ behalten bleiben. Daneben hält Millerand an den„Straf⸗ beſtimmungen“ feſt, für den Fall, daß die Leiſtungen Deutſchlands nicht aufs genaueſte eingehalten werden. Ein„großes Ereignis“, nämlich die Beſetzung des Ruhrgebiets ſoll jetzt ſchon in Vorbereitung ſein. In Polen und Lithauen, in Oberſchleſien ſchaltet und waltet der franzöſiſche Einfluß nach Gutdünken und ſo wenig im Sinne der Engländer, daß ſelbſt die Polen ſchon gegen England ſich erheben und mit dem Aufſagen der Frndſchaſt drohen. Daß vollends die engliſche Regie ⸗ rung durch einen ſchlauen Schachzug— nämlich durch den Verzicht, mittels Beſchlagnahme von deutſchen Wa⸗ ren oder Forderungen, die nach dem Wafſenſtillſtand von 1918 in England aufgelaufen ſind, für etwaige Nicht⸗ erfüllung von Verpflichtungen des Friedensvertrags Strafe zu üben— mit Deutſchland eher ins Geſchäft zu kommen ſucht, als es der franzöſiſchen Säbelherr⸗ ſchaft gelingen will, das hat die franzöſiſche Galle auf⸗ gerührt.— So muß Lloyd George viel daran gelegen ſein, der inneren Schwierigkeiten ſich möglichſt bald zu entledigen, ſonſt iſt Gefahr in Verzug, daß die franzö⸗ ſiſche Vorherrſchaft auf dem Feſtland zum dauernden Schaden der engliſchen Intereſſen ſich zu einer euro⸗ päiſchen Deſpotie entwickelt, gegen die es kein aus⸗ freichendes Gegengewicht mehr gäbe, wenn Deutſchland ihrer Willkür vollends ganz preisgegeben würde. 55 eee e e Deutſcher Reichstag. 25. Sitzung. Samstag den 30. Oktober. Am Regierungstiſch: Fehrenbach, Simon, Geßler. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 10.20 Uhr. Politiſche Ausſprache. Abg. Schiffer(Dem.): Wir müſſen jede Gelegenheit be⸗ nutzen, um immer wieder aufs neue nachdrücklichſt Ver⸗ wahrung gegen den Verſailler Vertrag einzulegen. Das Unrecht, das in ihm verkörpert iſt, muß immer wieder ge⸗ kennzeichnet und unſerem Volke ins Gewiſſen eingehämmert werden.(Beifall bei den Dem.) Daß Wilſon nicht an ſei⸗ nen 14 Punkten feſthielt, iſt ein Verbrechen nicht nur an uns, ſondern an der ganzen Welt. Das Betrübendſte iſt, daß der Geiſt der Gewalt und des Unrechts noch immer nicht aufgegeben iſt. Wir haben ein urkundliches Recht auf die Abrüſtung der Alliierten, das im Friedensvertrag nie⸗ dergelegt iſt. Mit Recht weiſt der Reichskanzler darauf hin, daß die angekündigte Abſicht in die Tat umgeſetzt werde. Auch auf die Reviſton des Vertrages haben wir nicht nur ein moraliſches, ſondern auch ein urkundliches Recht auf Leider beſtehen immer noch allzu geringe Hoffnungen dafür, daß die Erkenntnis für das Recht ſich in der Welt durchſetzt. Der Völkerbund iſt zum Geſpött der Welt geworden.(Sehr richtig bei den Demo⸗ raten.) In die ſchwerſte Lage iſt zweifellos England ge⸗ raten. Abgeſehen von ſeinen erfolgloſen Bemühungen um Rußland iſt ſeine innere Politik durch die Arbeiterbewegung aufs ſchwerſte belaſtet. Eine Schadenfreude iſt durchaus micht angebracht, denn wir haben kein Intereſſe an der Hem⸗ mung der Weltproduktion. Ich nehme an, daß Herr Scheide⸗ mann in ſeinem ſtaatsmänniſchen Weitblick(Heiterkeit) die Notwendigkeit einer vernünftigen Sozialiſterung betont hat. Beim Betriebsrätegeſetz haben wir ja Merkwürdiges er⸗ lebt. Zu erwägen iſt eine Gewinnbeteiligung im Bergbau, und von Herrn Heine haben wir gute Vorſchläge in der Art gehört. Die beiden Sozialiſierungsvorſchläge würden nur zu einer ſtarken Bureaukratiſierung des Wirtſchaftslebens führen. Wir werden von dem Geſichspunkt aus an die Grund der Mantelnote. Prüfung des Problems herantreten, daß die freie Initia⸗ tive nicht vernichtet wird. Die Frage des Achtſtundentages muß überprüft werden. g de Produktion erreicht wird, iſt dieſe Errungenſchaft wirklich eine ſolche, ſonſt werden die Arbeiter ſelbſt geſchädigt. Das Schlichtungsgeſetz muß unbedingt bald kommen, um die verderblichen wilden Streiks zu verhindern. Leider werden ämmer wieder nur Erwägungen angeſtellt, aber es fehlt an Entſchließungen. Der Uebergang zur freien Wirtſchaft iſt ſehr ſchwer. Wir müſſen ihn aber durchmachen. Der Preis⸗ abbau allgemein kann allerdings erſt einſetzen und damit der Lohnabbau, wenn genügend Güter erzeugt werden. Der Mechanismus unſerer Steuergeſetzgebung hat bisher verſagt. Wir ſind der württembergiſchen Regierung dank⸗ bar, mit der ſie das Geſetz wahrte. Die Maſſen freilich hat⸗ ten Mißtrauen, weil bei ihnen angefangen wurde und bei den anderen nichts geſchah. Da hätte man beruhigend ein⸗ wirken müſſen. Freilich, die Steuergeſetzgebung hat For⸗ men angenommen, die unverſtändlich werden. Hier muß eine Entlaſtung auch der Beamten eintreten. Iſt es nicht möglich, im Rahmen einer gut organiſterten Wirtſchafts⸗ form ohne Aufwendung eines großen Apparates dem Staate das an Steuern einzubringen, was er bedarf. Der Finanzminiſter darf nicht dadurch in ſeiner Stellung ge⸗ ſchwächt werden, daß man verſucht, hinten herum durch Reichstag und Reichsrat das wieder zu erreichen, was er abgelehnt hat Wir verlangen, daß wir über die Tätigkeit des Finanzminiſters immer auf dem laufenden gehalten werden. Beim Wirtſchaftsminiſterium könnte ſich der Fi⸗ nanzminiſter die erſten Sporen verdienen. Unheimlich iſt die Expanſipkraft des Beamtentums. Die Arbeiten werden durch die vielen Schreibereien und Rechnereien nur ver⸗ mehrt. Es ſoll ja ein Ausſchuß eingeſetzt werden zur Prü⸗ fung der Vereinfachung der Verwaltung, aber von ſeiner Tätigkeit habe ich noch nichts gehört. Auch eine Reform der Rechtspflege iſt nötig. Sie muß vereinfacht werden und Holkstümlicher. Verantwortlich für die Regierung iſt die Bergarbeiter vorhanden, denn ſie finden in England Nur wenn eine Förderung der Mehihelt, die hinter ihr feht Wir haben immer andre eit arbeit der Sozialdemokratie Wert gelegt nicht, weil ſie die Arbeiterpartei darſtellt, das lehnen wir ab. Aber wir kom⸗ men an ihr nicht vorbei.(Zuſtimmung bei den Demokra⸗ ten.) Von der Regiereung verlangen wir, daß ſie tatſäch⸗ lich regiert. Abg. Däumig(U. l.): Die Miniſterreden haben zum Aus⸗ druck gebracht, daß wir am Rande des Abgrundes ſtehen. Auch wir werden alles tun, um den Verſailler Vertrag un⸗ wirkſam zu machen. Die Streils in England und Frank⸗ reich ſind Sturmzeichen. Wir wol en nicht ſozialiſteren, ſon⸗ dern ſozialiſiert ſein, und zwar nicht in der„ſon⸗ dern in der Gegenwart. Wir ſind Verfechter eines Syſtems, das mit dem ganzen parlamentariſchen Plunder aufräumen wird.(Beifall bei den Unalhängieen Sozialdemokraten.) Abg. Müller⸗Fran len(Soz„ baben Donnerreden gehört, namentlich von Lauten, die“ dez Parlament? ſind. ir ſehen re abe. die Jntereſſen der Arbeiter zu wahren und in Einklang mit denen der anderen Stände zu bringen. Bezüglich Oberſchleſiens haben wir in Kafſel unſere Meinung feſtgelegt. Von der Erklärung, daß das Schulgeſetz kommen werde, haben wir mit Befriedigung Kenntnis genommen und hoffen auf ein Lehrerfürſorge⸗ geſetz. Etwas Ueberflüſſigeres als die Ausführungen des Grafen Weſtarp über das Autonomiegeſetz habe ich nicht gehört. Eine Reviſion des Verſailler Vertrags muß kom⸗ men. Wir müſſen auch über die Wiederherſtellung hinaus wieder gutmachen. v. Tirpitz, daß wir in den Krieg nur hineingeſchleudert wor⸗ den ſind. Die Hineinziehung Deutſchlands in einen neuen Krieg wird die Arbeiterklaſſe unbedingt zu verhindern wiſ⸗ ſen. Schon jetzt müſſen wir Völkerbundsgeiſt beweiſen, wenn wir dem Bunde auch noch nicht angehören. Die Fälle der Grenzüberſchreitung durch bewaffnete Haufen nach Litauen mehren ſich in auffallender Weiſe, wie mir das vorliegende nichtöffentliche Material beweiſt. das Material von der Entente? Unruhe links.) wird die Reichswehr nicht zum Grenzſchutz zwecks Verhin⸗ derung derartiger Angriffe herangezogen? Reichswehrminiſter Geßler: Der Uebertritt bewaffneter Banden mit einer derartigen Ausrüſtung wäre unerhört, beſonders wenn die zuſtändigen Behörden nichts davon ge⸗ merkt hätten. Nun iſt aber amtlich mitgeteilt worden, daß (Hört, hört.) Weiter iſt dieſe Nachrichten übertrieben ſind. mir mitgeteilt worden, daß ſeit dem 15. Oktober keine Ueber⸗ tritte mehr ſtattgefunden haben. Wenn irgendwo Bedenken beſtehen, ſoll ſofort die militäriſche Grenzſperre verhängt werden. Wir haben dabei mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, weil wir in ganz Oſtpreußen nur 14000 Mann haben J g Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen. Der Etat geht an den Haushaltausſchuß. Die politiſche Aus⸗ ſprache ſoll aber in der nächſten Woche fortgeſetzt werden. Donnerstag 3 Uhr Weiterberatung.— Schluß 3 Uhr. Berlin, 2. Nov. Die Gefahr einer Stillegung des deutſchen Luftverkehrs iſt abgewendet. 5 verſchiedener Mißverſtändniſſe hat ſchiffahrtskontrollkommiſſion das deutſche Luftverkehrsfirmen verhängte Verbot der die Interalliierte Luft⸗ ſich ferner bereit erklärt, die in Wien und Königsberg be⸗ ſchlagnahmten deutſchen Flugzeuge freizugeben. Nur 400000 Milchkühe. Baſel, 2. Nov.„Daily die Forderung an Deutſchland auf Ablieferung von 800 000 Milchkühen auf 400 000 ermäßigt worden ſei. 5 Paris, 2. Nov. Die Finanzkommiſſion der Kammer hat eine Enutſchließung angenommen, in der die Aufhebung aller Einſchränkungen für die Ein⸗ und Ausfuhr verlangt wird. Sollten in Zukunft derartige Beſchränkungen not⸗ wendig ſein, ſo ſollen ſie nur auf dem Wege des Geſetzes und nicht mehr auf dem Verordnungs wege geſtattet werden und nicht mehr auf dem Verordnungswege geſtattet werden. Amſter dam, 2. N ov.„Het Volk“ meldet, daß der Vollzugsausſchuß der 2. Internationale am 14. November ſeine Sitzung abhalten wird. Die Lohufrage im Ruhrkohlenbergbau. Berlin, 2. Nov. Vom Reichsarbeitsminiſterium wird mitgeteilt: Der Zechen verband hat den Schiedsſpruch über die Regelung der Lohnfrage im Ruhrkohlenbergbau vom 19, Oktober abgelehnt. Das Arbeitsminiſterium erklärte hierauf den Schiedsſpruch nach der Demobilmachungsverord⸗ nung vom 12. Februar 1920 für verbindlich, betonte zugleich aber, daß damit dem Bergbaue außerordentliche Laſten auf⸗ gebürdet würden, deren Tragung nur möglich ſein wird, wenn alle am Produktionsprozeß Beteiligten mit vollen Kräften und unter Ausnutzung aller Möglichkeiten einer Verminderung der Produktionskoſten mitwirken würden. Eine Deukſchrift betr. der Dieſelmotoren. Berlin, 2. Nov. 30. Oktober als Anlage zur Note betreffend die Zerſtörung der Dieſelmotore eine eingehende Denkſchrift überreicht, die den Standpunkt der deutſchen Regierung in dieſer für unſer Wirtſchaftsleben lebenswichtigen Frage nach allen Seiten hin beleuchtet. f Die Konferenz der öſterreichiſchen Nachbarſtaaten. Wien, 2. Nov. Die angekündigte Konferenz der öſter⸗ reichiſchen Nachbarſtaaten wird nun beſtimmt Anfang De⸗ zember ſtattfinden. Als Konferenzort wurde Preßburg be⸗ ſtimmt. Die Konferenz ſoll verſuchen die Möglichkeit eines wirtſchaftlichen Zuſammenarbeitens der Nationalſtaaten zu ſchaffen, da erſt nach einer ſo geſchaſſenen Grundlage die Reparationskommiſſion die Berechnung der zu gewähren⸗ den Kredite vornehmen kann. 5 Aufhebung der franz. Ein⸗ und Aus: ſeſchränkungen. Die engliſchen Bergar be London, 2. t. Die berwälti genden liſchen Bergarfeiter iſt u Anabme Kohlenſtreik»troſſenen inbaru nden Franzöſiſche und engliſche Kontinentalpolitik. Die europäiſche Feſtlandspolitik Frankreichs war, iſt el der eng⸗ 1 engliſchen und bleibt beherrſcht durch das geographiſch⸗politiſche Geſetz ſorgſamer Nutzung der Nachbars⸗Nachbarn. Ihr altes Wort:„Die Freunde unſerer Freunde ſind auch unſere Freunde“ wandeln die Franzoſen weislich ab in die politiſche Lehre:„Die Nächſten unſerer Nächſten ſind auch unſere Nächſten“, d. h., die Nachbarn unſerer Nachbarn ſind uns politiſch ſo wichtig, wie unſere Nach⸗ barn ſelbſt. Eine für Frankreich aufs ſchwerſte beäng⸗ ſtigende Befolgung dieſer Lehre von deutſcher Seite erblickten ſie 1870 darin, daß die Kandidatur eines Hohenzollern für den ſpaniſchen Thron zur Erörterung kam. Die Abwehr der ſcheinbar drohenden Gefahr hohen⸗ zollernſcher Einkreiſung Frankreichs ſchien ihnen wichtig genug, darüber leichten Herzens den 70er Krieg her⸗ aufzubeſchwören. Nachdem dieſer ein geeintes Deut⸗ ſches Reich zum größten Grenznachbarn Frankreich ge⸗ macht, verwandte Frankreich ſeine lebhaftete politiſche Aufmerkſamkeit auf all die vielen Grenznachbarn Deutſch⸗ lands rinasum. Trotz aller Nackenſchläge erlahmte es Ein Beweis für die Gewiſſenloſigkeit der früheren Regierung ſind die Worte des Großadmirals (Zuruf: Iſt Warum Nach Aufklärung über verſchiedene große 8 orsfi Ans füh⸗ rung weiterer Flüge in Dentſchland zurückgezogen. Sie hat Mail“ meldet aus Paris, daß Der Botſchafterkonferenz wurde am —— etwa nur, um das Anwachſen der Kopfzahl ein mit der Aelteſten in der Stadt geblieben, Faheſünere Feier Acgenblick in dene Hergen müdlichen Bemühen, Deutſchlands ſtärkſten Rußland, auf ſeine Seite zu ziehen Selbſt dem ſo ſchwer verſtümmelten Deutſchſah über befolgt es lückenlos und zäh die Taktik jenigen Nachbarn zu ſtärken, die eine ſicherk 5 Deutſchfeindlichkeit bieten, ſolche Mächte in dieſem Punkt verſagen könnten, von ſeinet nachbarſchaft fernzuhalten.„Deutſch⸗DOeſterreich franzöſiſchem Gebot nicht zum Deutſchen geſchloſſenen Deutſchtums zu verhindern, ſonde en um eine unmittelbare Grenznachbarſchaft 10 N Deutſchland und Ital ien zu hintertreigen möglicherweiſe einmal wieder zu unliebſamen 7 ſchaften führen könnte. 25 9 1 Was die öſtliche Nachbarſchaft Deutſchlande krifft, ſo hat Frankreich ſchon zu Zeiten dag ruſſiſchen Bündniſſes gegen Rußlands nachhall derſtreben ſeinerſeits noch nachhaltiger daran ga beſonders die in ihrer Deutſchfeindlichkeit un lichen Polen zu fördern. Als Delcaſſe um e ten 1913 in Petersburg den letzten ruſſiſchen vorbereitungen Ausmaß und Richtung gab, mn widerſtrebenden Ruſſen einwilligen, den Polen! Zugeſtändniſſe zu machen, vornehmlich d lieferung der katholiſchen Kirche in Lithauen polniſche Geiſtlichkeit. In welchem Grad Fra* Machterweiterung Polens nach der Zerſetzung 1 begünſtigte, liegt nur zu klar vor aller Deutſchen Nur ein Moment ſcheint in der deutſchen Oeſſaſſ bisher nicht beachtet worden zu ſein, daß nan Franzoſen allem Anſchein nach den Polen er neuerdings die Zuſicherung gemacht haben, ſir N en ſich nicht mir Oberſchleſten holen ion auch die ganze Provinz Schleſien a 1. lee o ſt⸗ und weſtpreußiſchen ehemaligen mungsgebiete, die nach dem glänzenden Wahlſieg durch den hohen Rat der Entente bi gültig den Deutſchen zugeſprochen ſind. nämlich zuverläſſigen Nachrichten zufolge eben der die polniſchen Agenten ihren Einzug geha at. die Polen, die nach dem Ergebnis der ue ihre Grundſtücke im deutſchbleibenden Gebiet fe kauft hatten, machen jetzt die Verk i gängig, weil ſie eigenem Ausſpruch gemäß 90 ren können“, daß die Gebiete in einigen zu Polen fallen würden! Ein je ſtärkeres Polens die Franzoſen erhoffen zu dürfen g ſo entſchiedenere Fernhaltung des eigentlichen 0 von der deutſchen Grenznachbarſchaft betreiben, die politiſche und wirtschaftliche Zukunft Rußlale hinſichtlich der Deutſchfeindlichkeit dieſes Lan hinlänglich ſichere Gewähr mehr zu bieten Ganz anders kennzeichnen ſich die geogrm welle kiſchen Grundlinien der engliſchen Konten tik gegenüber Europa. Von der britiſchen Ju 0 betrachtet, iſt das europäiſche Feſtland nichts als jeder andere Erdteil unſerer Halbkugel: britiſcher Kolonialpolitik. Hier wie dort ſieht, ſeine Grenzen früheſtens an den jenſeitigen An Meere und ihre Ausläufer tief im Innern!“ tinente, b lan die Tendenzen franzöſiſcher und engliſcher 10 0 Um dieſe Schnittflächen nach Möz'ſche 5 0 iti oll l U bungsflächen werden zu laſſen, greift man Zuger B nicht Aehnliches erleben? 1 Die Verſchiedenheit der Grundſätze, mit de reich und England an die europäiſche 2 tik herantreten, mag irgendwann einmal 0 N. 7 zum Vorteil Deutſchlands ausſchlagen. 10 uert iſt es mit Sicherheit der von beiden Seiten a rupfte und Getretene. Die Grundſätze der an politik beider weſtlichen Großmächte, o geß 708 untereinander ſind, können in der unmitte! aun ei 6 tiſchen Auswirkon; immer nur Deutſchland? en den gereichen. 5 Stadt und Land. f Von Landwirtſchaftslehrer A. Kälb 1 4% Ae i Langſam fuhr der Zug durch den grauend e der morgen. Dicke Rauchwolken quollen 15 dener 100 ſtein der altersſchwachen Lokomotive, die mit g 50 anſtrenguung die nicht unbedeutende Steigung in winden ſuchte. Der anbrechende Tag wurde ie Sieger über die Dunkelheit. Die Helle trieb 5 fer im Innern der dichtbeſetzten Wagen in die 17 nend reckten ſie die durch unbequeme Lage f ſes Glieder. In einer Ecke ſaß ein junges, bla 1 8 Sie war ſchon lange wach. Hunger 115 Sone 9 ihr den Schlaf vertrieben. Ihre Gedanken ich 5 mer um denſelben Punkt: Wie verſchaffe fen Kindern Brot und Milch? Die drei Klein g 5 Liebling der Mutter, eng an ſie geſchmiegt, Schlaf lag.— Der Zug hatte naler 0 ewonnen und ratterte durch das wellige Gele e etzen flogen an den Fenſtern vorbei, ein fei mi Wa fiel.— Die Kleine bewegte ſich und ſchaute N deen Augen in dem ſchmalen, blaſſen Ge utter an: Mutter, ich hab' Hunger. dir nichts geben, warte noch ein wenig, be I d, wir ins Dorf und du bekommſt Brot, viel 1 8 bei uns in der Stadt. Die Kleine gab ſich 6 f Doch nicht lang hielt der knurrende Magen meldete ſich wieder und wieder und forderte e und der Frau den N kag der Zug in einer Kurve, fuhr ſtoßend hankend über einige Weichen, kreiſchend zogen en an und mit einem Ruck hielt er in der Mutter und Kind waren die Einzigen, die gühen Morgenſtunde dem Dorf zugingen. Jetzt 10 recht, wie mager und elend die Beiden waren. 7 d Sorgen hatten die Frau all die langen Jahre er Ernährer war krank vom Feld zurück⸗ u Arzt und Apotheke hatten das Erſparte raſch % Vor einigen Monaten hat der Tod an die i Hinterhauſes gepocht und hatte den Kindern N Mann genommen. Seit⸗ b die Mutter faſt nicht mehr auf einen Stuhl Die Kinder mußten erer haben. Klei⸗ * Ade Schuhe waren zu beſchaffen. Mit Mühe ge⸗ der Frau, ſich und die Kinder durchzubringen. 6 Saen brauchten Milch und die kranke Aelteſte . Fals haben. Die Mutter erinnerte ſich in itenniger Verwandten auf dem Land und war duen in der Nacht aufgebrochen, um das ent⸗ . aufzuſuchen. 1 ſchau' einmal die ſchönen Aepfel, rief die t Aebrer Seite und ihre Augen ſahen begehrlich Aiiegewirr der Bäume. Das Stadtkind kam dub nderung gar nicht heraus. Es war zwi⸗ Aten Mauern aufgewachſen und kam heute das aufs Land. d Mer frühen Stunde herrſchte überall reges Le⸗ fern ſtanden an den ſchwerbeladenen Bäumen in Pände pflückten das Obſt. Kühe und Pferde herbeladene Wagen. Auf den Feldern war die 0 Rübenernte im Gang. Männer, Frauen her arbeiteten mit Anſpannung aller Kräfte. bn Knirps der kaum über den Kartoffelſack ig Re. reichte der Mutter den gefüllten Korb auf bn. Ganze Reihen Säcke ſtanden wie Gre⸗ Mig den abgeernteten Aeckern. Schau' Kind, wie Nen Bauersleute ſich vom frühen Morgen bis en end abplagen, damit wir in der Stadt e f Aer Staunen und Schauen hatten die beiden 1 dier nicht gemerkt, daß die Sonne den dichten ee de hatte. Vor ihnen lag, inmitten von „ is Bauerndorf, das Ziel ihrer Reiſe. Die 10 ute dem kleinen Mädel das triefende Näschen b nte es, dem Dorfonkel und der Tante ſchön 9 geben und recht brav zu ſein. Bald ſtan⸗ Ar dem großen Bauernhaus. Der Hahn ſtol⸗ . einen Hennen auf dem Miſt, der Hund ſchlug aurte an der Kette. Der Onkel, der mit dem beide Kartoffeln ablud, hob den Kopf und ſchaute Ufahlingen entgegen. Die Begrüßung war kurz i N die dampfende Kaffeekanne auf dem Tiſch. tteden da die kleinen Kinderzähne in das kräf⸗ urnbrot ein!— 1. 0 Lauch eine große Not in den Städten ſein, ez ante und betrachtete die abgezehrte Geſtalt n Ja, in der Stadt fehlt es nicht weiter wie 1. Wir haben ſehr wenig und ſehr ſchlechtes tei Kartoffeln, keine Milch, kein Mehl, keine 1 G. Fett Zum Fleiſch und Obſt kaufen reicht d nicht. Oft habe ich ſprach die Mutter ut, ſelbſt kein Brot gegeſſen, um meinen hung⸗ ud n etwas geben zu können. Kleider und denn beinahe aufgebraucht. Neue kann ich keine N en aittel aus. So geht es aber Hunderten und e in 9 a, und ei der Luxus und die ſchönen duch Stadt? rief die Bauersfrau. Die än⸗ en s an dem Elend, all das können nur Schie⸗ uns wird damit nur der Mund wäßrig ühens auf dem Dorf iſt es lange nicht mehr „ her, fuhr die Tante fort. Die Aecker tragen 005 nie immer nur Nahrung aus ihnen herausge⸗ zm eine Einnahmen reichen nicht einmal für ſein, dieſen Weg zu gehen und étwalge Hinderniſſe alls dem Weg zu räumen. Nachdem die ausgehungerten Stadtleute ordentlich ge⸗ geſſen und getrunken hatten, machten ſie ſich wieder auf den Weg, denn die Bauersleute hatten Arbeit in Maſſe und konnten ſich nicht länger aufhalten laſſen. Reich bepackt und fröhlich gingen ſie den Weg zum Bahnhof zurück, den ſie morgens traurig und frierend gekommen waren. Am Abend ſaßen Bauer und Bäuerin bei der Lampe trautem Schein im Zimmer. Frau, ſagte der Mann, heute haben wir ein Stück Elend im 15 5 15 gehabt. Sorgen wir dafür, daß alles Entbehrliche abgeliefert und butch unſere Genoſſenſchaft in die Stadt kommt, denn der Winter ſteht vor der Tür, Kohlen ſind kaum erhält⸗ lich. Wenn die Stadtleute auch äußerlich frieren müſſen, innerlich ſollen ſie einheizen können, dafür werden wir nach Kräften ſorgen. Ich will auch meine Mitbürger aufklären, damit ſie dem Schleichhandel die Türe wei⸗ ſen und ihre Erzeugniſſe den Bedürftigen zuführen. Kar⸗ toffeln und Getreide gehören dem ganzen Volk, nicht aber den Großhamſtern und Schleichhändlern. Ohne Brot und Kartoffeln kann der Menſch nicht leben. Wir Landwirte wollen nicht vor den traurigen Augen der Kinder, die oft in der Wiege ſchon den Krankheitskeim in ſich tragen, erröten müſſen. Recht haſt Du, Mann, ſagte die Bäuerin, wir wollen das unſere tun, daß die 1115 Not gemildert wird. Wenn ich an das arme ind mit ſeinen dürren Aermchen und Beinchen, ſeinem ee Kleidchen denke, dann laufen mir die Augen über. l Zu gleicher Zeit ſaßen die Heimgekehrten in der Küche beieinander. Auf dem Gas kochte die mitgebrachte Milch. In den Augen der Kinder war ein Leuchten als die Mutter ſagte: Kinder, es iſt nicht wahr, daß die Bau⸗ ern draußen nichts oder nur zu hohen Preiſen hergeben wollen. Sie kennen die Not bei uns und werden uns nicht im Stich laſſen. Sie werden tun, was ſie können, damit wir unſer tägliches Brot haben. Die Veraubung von Bahnſendungen. In welchem Umfang auch die pfälziſchen Eiſenbahnen über rieſenhaft anwachſende Beraubung von Bahnſendun⸗ gen zu klagen haben, ſind aus Verhandlungen des Schwurgerichts der Pfalz näher bekannt geworden. Für Beſchädigung, Minderung und Verluſt von Gütern, wie Gepäck, muß die Ciſenbahndirektion Ludwigshafen alljähr⸗ lich ſeit 1918 bereits Millionenbeträge ausbezahlen. Im letzten Friedensjahr betrug dieſe Entſchädigungsſumme 106 723 Mk., 1917 war ſie ſchon auf 601503 Mk. hinaufgeſchnellt, 1918 überſchritt ſie die Million(1 Mill. 389 000). Im Jahre 1919 mußten faſt 2 ½ Millionen Mark in der Pfalz ausbezahlt werden. Im erſten Vier⸗ teljahr des laufenden Jahrs 1 380 815 Mk., im zwei⸗ ten Vierteljahr 1920 gar 2126663 Mk., im erſten Halbjahr demnach allein über 3 ½ Millionen, d. i. das Dreißigfache der Geſamtſumme des letzten Friedens⸗ jahrs. Seit 1917 mußte die Ludwigshafener Eiſen⸗ bahndirektion über 8 ½ Millionen Mk. Entſchädigungen zahlen. g Auch die Anzahl der einzelnen Schadensfälle iſt un⸗ geheuer geſtiegen. 1913 waren es rund 8000, im erſten Halbjahr 1920 rund 10000, ſodaß ſich trotz Einſchrän⸗ kung und Rückgang des Güterverkehrs die Unregelmäßig⸗ keiten mehr als verdoppelt haben. Es mußten einige Beamte eingeſtellt werden, die lediglich mit der Verfol⸗ gung und Erledigung der Schadenfälle berauftragt ſind. Sämtliche Betriebsräte der pfälziſchen Eiſenbahnen wurden aufgefordert, in den Verſammlungen des Ar⸗ beiterperſonals auf die finanzielle Tragweite aufmerkſam zu machen, denn die Fehlbeträge muß letzten Endes die Bevölkerung ſelbſt tragen. Die übrigen deutſchen Eiſen⸗ bahnverwaltungen haben belanntlich über die gleichen Mißſtände zu klagen. zeſſes in ſozialem Sinne und mit ihr jene ſeeliſchen Werte, die Glück und Freude des Werktätigen bedin⸗ gen, wieder herbeiführen. Wir ſollten endlich einſehen lernen, daß die materialiſtiſche Grundanſchauung der Vorkriegszeit den inneren Zuſammenbruch herbeige⸗ führt hat, der dann in und nach der Revolution unauf⸗ haltſam auf alle Lebensäußerungen unſeres Volks über⸗ griff und im Lohnkampf, in der Lebenshaltung und im geſteigerten Genußleben an den Tag trat. 2 Arbeit iſt und bleibt in erſter Linie die Freude am Schaffen und Werteerzeugen, in weiter Linie ein Mittel zum Lebensunterhalt. Das heißt beileibe nicht, ſie hätte mit der Selbſtverleugnung, die die gei⸗ ſtigen Arbeiter bisher geübt haben, und mithin unter den Schlitten gekommen ſind, ſich der berechtigten Forderung nach Entgelt zu enthalten. Sie ſoll vielmehr unter allen Umſtänden dem Werktätigen ein ſicheres, ſorgen⸗ freies Daſein verbücgen: a ber ſie mu) gelohnt wer⸗ den nach materiellen und ſittlichen Gehalt der durch ſie erzeugten Werte. Die Arbeit kann noch ſo automatiſch angeordnet ſein, irgendwo greift der denkende und der fühlende Menſch in ihren Gang ein. Es iſt, um grob ſinnlich zu reden, als ob die Willens⸗ und Gefühlsregun⸗ gen des Erfinders oder Konſtrukteurs ſich der toten Ma⸗ terie der Maſchine einverleibt hätten. Der Arbeiter dreht einen Bolzen, von dem er weiß, daß er an einem be⸗ ſonders wichtigen Punkt in das Getriebe eingeſetzt wird und von ſeiner pünktlichen Ausführung unter Umſtänden das Leben von Mitmenſchen abhängt. Das Gefühl der Mitverantwortung wird der a be Arbeit des Dre⸗ hens doch einen ganz anderen ſittlichen Gehalt verleihen als der Gedanke, man dreht um des Lohns willen. Der Maurer, der an einer Talſperre arbeitet, ſollte nicht überſehen, daß mit jedem Stein, den er fügt, Land und Menſchen von Waſſersnot befreit oder bewegende Kräfte wachgerufen und Tauſenden Arbeit und Brot ge⸗ geben werden. Und wenn die Lokomotive die Werkſtatt verläßt, das Schiff vom Stapel gleitet, darf jeder Hand⸗ langer das Bewußtſein haben, daß ſeine perſönliche Lei- ſtung auch in Arbeit und Verdienſt für unzählige von Volksgenoſſen ſich umſetzt. ö Eine derartige innere Anteilnahme am Werk der Hände und des Geiſtes bringt gerade mit dem Bewußtſein der Verantwortung Glück und Freude an der Leiſtung mit ſich und hebt ſie weit hinaus über die enge Schranke der reinen Lohnmache, in die Welt der ſittlichen Tat. Arbeit wird erſt dann wieder die Menſchen adeln, wenn ſie ſie um ihrer ſelbſt und der durch ſie erzeugten Werte willen tun. Damit werden dann auch die engenden Schranken, die Standesdünkel und Klaſſenbewußtſein auf⸗ erichtet haben, verſchwinden und der Geiſt der Zu⸗ e e aller Werktätigen, Kopf⸗ und Handarbeiter, zuſammenführen in einer auf 12 lem Denken und Schaffen beruhenden Arbeitsdemokratie. Führer muß es immer geben, und die Kopfarbeit wird in ihren Wirkungen ſtets gegenüber mechaniſcher Leiſtung einen höheren Wert beſitzen; aber beide ſollten im Ge⸗ fühl gegenſeitiger Zuſammengehörigkeit als Organe der werteſchaffenden Arbeit ſich die Hände reichen. Ihr Ver⸗ hältnis darf nicht nur auf den Geiſt der Ueber⸗ und Un⸗ terordnung aufgebaut, ſondern muß von dem ſozialen Gedanken der Einordnung in das gemeinſam ver⸗ richtete Werk durchdrungen ſein.. Mit ſolcher Verinnerlichung der Arbeit wird auch wie⸗ der die Ehrlichkeit zurückkehren, denn die Arbeit er⸗ fordert ein gutes Gewiſſen. Heute allerdings iſt das Diebsgewerbe ein ſtarker Faktor im Erwerbsleben geworden. Wer aber das Schieber⸗ und Schleichhändler⸗ tum dadurch fördert, daß er es in Nahrung ſetzt, um eini⸗ gen Entbehrungen— oft ja nur Unbequemlichkeiten— zu entgehen, macht ſich mitſchuldig an der ſittlichen Ver⸗ kommenheit unſeres Volks. Man wende nicht ein, das ſei wirtſchaftliches Muckertum. Die kaufmänniſche Ehre, die dem ungeſchriebenen Geſetzbuch des einſt ſimplen An⸗ ſtands angehörte, iſt kein loſer Begriff, der in der Praxis jeweils ſelbſtſüchtigen Zwecken angepaßt werden darf, ſon⸗ „„ßF—T—TCTCT7T7T—T—T—T—T—T—T—T—T—— —— — ——— —. Mie z mehr Nährſtoffe zugeführt wurden. Pferde 0 be ſo müſſen die Kühe die ſchwerſte Arbeit 10 Tag w auch noch viel Milch geben. Haſt du 15 fat se am Ortseingang geleſen? Ein furcht⸗ ne, Reht darauf. Maul⸗ und Klauenſeuche. Sie 1 0 Vi bheſtänden. Viele Tiere ſind uc m ſind ſo ſehr heruntergekommen, daß ſie Nach r geben Daher auch der große Milch- d in der Stadt. 5 Die rechte Arbeit. I dern ſie ſtellt einen Faktor von ſehr realem Wert dar. i 5 i Sie iſt nicht zuletzt ein Gradmeſſer für unſere nationale „Wir kranken heute alle an dem Mangel einer rich⸗ Einſchätzung im Ausland, und die Klagen, die in letz⸗ kigen inneren Einſtellung zu unſerer Ar⸗ 5 ren 5 rer ter Zeit über Unzuverläſſigkeit der deutſchen Lieferan⸗ beit. Alle Vo ksſchichten beharren in Gleichgültigkeit ge⸗ ten aus dem Ausland eintrafen, ſollten uns die Augen genüber dieſer 7 5 5 die chice und f hierüber öffnen. 0 zu einem werteſchaffenden, rechtſchaffenen und ehrlichen ö 1 1 2 7 11 5 Die Foigen der unſeligen an e e 881 zerblendung machen ſich allerorten geltend. Das Schie⸗ 1 bertum iſt nachgerade trotz aller Drohungen von oben e warenfabrikanten die Verpflichtung zur Ausfertigung von faſt die Regel des Erwerbslebens geworden. Wo man Schlußſcheinen auch für diejenigen Fälle auferlegt worden geht und ſteht, macht ſich das widerliche Gezücht, das iſt, in denen ſie auf Schlachtviehmärkten Vieh für ihren Ge⸗ von Betrug und Diebſtahl lebt, breit und verſeucht die 5 werbebetrieb vom Händler erwerben. a ö elf 2;—Einfuhrbewilligungen. Nach einer der Handelskam⸗ öffentliche Moral. Was helfen alle Dekrete der Regie⸗ mer zu Berlin zugegangenen behördlichen Mitteilung ge⸗ rung, was alle Steuermaßnahmen, wenn für ihre Durch⸗ winnen Anträge auf Einfuhrbewilligung dann weſeulkich führung nicht geſorgt und den Schiebern Zeit gelaſſen Ausſicht auf Berückſichtigung, wenn dargetan werden kann, wird, ihre Beute dem Griff der Behörde zu entziehen. daß die einzuführenden Stoffe beſondere Bedeutung für die Anſtand und Ehrlichkeit laſſen ſich nicht dekretieren, auch Strafen treffen das Uebel nicht an der Wurzel. Der Beſchäftigung der Arbeiterſchaft bezw. für die Behebung Geſundungsprozeß muß von in nen heraus, beim 1 deen Geſprächs läutete dauernd die Klingel Ir at und die Magd mußte ſtändig Leute „ Die Landplage“, ſagte die Bäuerin,„die er, ed uus ind viele darunter, die wirklich be⸗ en gibt denen man gern von ſeinem Eigentum rer Mi Aber es kommen auch viele, die ſich 0 itmenſchen zunutze machen und Kapital Med das Sie ſind die Verteurer der Lebens⸗ er Berz. Krebsgeſchwür an unſerem Volkskörper. en. ng ſollten ſich Stadt und Land die ah„ancher Bauer läßt ſich von dem ſü⸗ hen oder von dem vielen Geld dieſer Men⸗ 170% age n 2 der Arbeitsloſigkeit haben. 1 —— 9* 4 verkauft ihnen etwas, ohne daran zu duch die Aermſten in der Stadt noch ärmer * 10 oft daran gedacht, entgegnete die Stadt⸗ ditt is auer eigentlich nicht der Verteurer der * iſchaftſz un man den Weg betrachtet, den r bonftlichen Erzeugniſſe gehen, bis ſie zum unde men und wenn man bedenkt, wieviele Einzelnen, einſetzen. Mag ſein, daß durch eine ſcharfe Betonung des berufsſtändiſchen Prinzips, das nicht Stan⸗ desdünkel und»vorurteile nähren, ſondern die beruf⸗ liche Qualität der einzelnen arbeitenden Schichten er⸗ höhen will, manchem abgeholfen werden kann. Der einzelne Berufsſtand hat ſeine zünftige Lauterkeit und Ehre und wird immer berſtebt ſein, ſich unlautere Ele⸗ mente vom Leibe zu halten. Aber eine wirklich alle Er⸗ werbstätigen des Volkss ergreifende Wandlung zum Beſſern muß immer Sache des Einzelnen bleiben. So Bunte Mappe. Ermutigung. Das Leben völlig auszukoſten, Darfſt du nicht an der Scholle kleben; Nich traſten darfſt du oder roſten, Mußt raſtlos immer weiter ſtreben. Nicht in der Enge darfſt du bleiben, Auch nicht im Tale Hütten bauen; Wie's andere Menſchen anders treiben, Mußt du mit eig'nen Augen ſchauen. — 5 hohere waſchen, dann verſteht man ohne N den Preiſe, die die Städter bezahlen ſelbſtverſtändlich die Forderung auch ſein mag, wieder ehrlich und anſtändig im geſchäftlichen Leben zu werden, ſo unermüdlich muß ſie durch Wort und Beiſpiel wie⸗ derholt werden. b Die richtige ſittliche Einſtellung zur Arbeit, die ſie in 5 erſter Linie um des Werteſchaffens, in zweiter um des f Lohnes willen verrichten läßt, wird dann ganz von e 7% Sdang. Kirchengemeinde Der Owachmisgettes. ſelbſt alle jene Antriebe auslöſen, die eine höhung dienſt für die Entſchlafenen findet heute Abend 7 Uhr der Leiſtung, eine Verfeinerung der geſchaffenen Werte, im Gotteshauſe ſtatt. 25 eine organiſche Neuordnung des geſamten Arbeitspro⸗ Verantwottlich fur die Redaktion: Ph. Deff ren, Deckenhelm. Dann wird dein Horizont ſich weiten, Indem du lernſt das Leben kennen Und ſeine tauſend Nichtigkeiten Lernſt von den wahren Freuden trennen. A. Etmer. „ .—..—8 Meg den 1 kann abgeholfen werden, miſchte ſich 0 Erze getretene Bauer ins Geſpräch, wenn 6 ah zaniſſe an unſere Genoſſenſchaften und ern, die dann wieder an die ſtädtiſchen haften und Lebensbedüeſnisvereine direkt der a* Landwirte anſtändige 1355 Jute und verhältnismäßig billige Le⸗ Ehnenpflicht eines jeden Bauers muß es e . 1 „ 353 ö 9 Der Sruß aus einer andern Welt. . 5 Von Clementine Krämer. 4 Thereſe Hertlein, die Rechunaggsratswitwe, war ſchon „ Ende der ſechzig Jahre, als ihr Sohn Hermann aus Amerika 9 kam und ſie bedrüngte, ſie möge auf ein paar Monate mit * ihm„hinüber“ fahren, Schwiegertochter und Enkelkinder „ kennen zu lernen und das Land, das ihm zweite Heimat ge⸗ * worden und darin er zu Geld und Gut gekommen war. 1 Wäre nicht ihre Tochtenr Emma mit dem Mann und den r andere Sterne. Kindern geweſen, Frau Hertlein würde ohne weiteres ja geſagt haben, denn ſie war von einer guten Geſundheit und ſah außerdem ſogleich voraus, welch Anſehen dieſe Unter⸗ nehmung ihr bei Frau Abel und bei Frau Bohrer und bei den anderen Kranzſchweſtern geben würde. Aber die Emma. Dieſe redete jedoch der Mutter ſelbſt bald gut zu, ſie ſolle einmal„feſch“ ſein und dem Hermann die Liebe antun. So fußr Frau Hertlein an einem guten Tage„hinüber“. Es war aber beſchloſſen daß die alte Frau nicht mehr heimkehren ſollte. Wenige Wochen nach ihrer Ankunft legte ſie ſich in Neuyork zum Sterben hin. Ihr war nicht vergönat, den Kranzſchweſtern von dieſen unerhört neuen Dingen zu berichten, die ſie ſchon gleich von allem Anfang an nur unter dieſem Geſichtswinkel an ſich Hatte vorbeiziehen laſſen. i War es da nicht ein rechtes Glück, daß Hermann Hertlein kurz bevor die Mutter von der Grippe in die Ewigkeit ab⸗ geholt worden war, deren Stimme in ſeinem Grammophon bewahrt hattes„Mother“, hatt der Sohn geſagt,„plaeſe, vou muſt ſpaek into the grammophon.“ Zuvor ließ er noch den Caruſo von ihr ſingen und die Morena und ein paar Dann kamen die Stücke aus der Operette und dem Tingeltangel u. zeletzt das Allerneuſte, das„Made⸗ in⸗Germany⸗Girl“. Die Rechnungratswitwe fühlt ſich beehrt in Geſellſchaft von Caruſo und den anderen, und ſie ſchreit in den Trichter Hinein:„Liebe Emma, Otto, Kinder, teile Euch hierdurch mit, daß Amerika ein koloſſal großes Land iſt, welches mir ſehr gut gefällt, was ich Euch, wenn ich heimkomme, alles genau erzählen werde. Herzliche Grüße an den lieben Kranz und beſonders an Euch, liebe Emma, Otto, Fritz und Lieſel von Eurer treuen Mutter und Großmutter Thereſe.“ Nachdem nun Hermann Hertlein die Mutter der fremden Erde gegeben hatte, war es ihm ein rechter Lichtſtrahl, daß die daheim noch einen letzten Gruß haben ſollten, und daß er die Botſchaft nicht gänzlich ohne Troſt mußte abgehen laſſen. Er ſchrieb, es gehe mit demſelben Schiff, das ihnen die trau⸗ rige Nachricht bringe, die Rolle mit den letzten Worten der Heimgegangenen an ein Grammophon geſchäft in der Hei⸗ matſtadt und der Inhaber wäre beauftragt, auf ſeine— Hermann Hertleins—„Rechnung und Gefahr“ ein Grammo⸗ phon in der Schweſter Wohnung aufzuſtellen, ihnen dort — Der Grammoßhoninhaber macht ſich wie ein Phökogra⸗ phenlehrling auf eine umſtändliche und weitſchweifende Art an ſeinem Apparat zu ſchaffen, und kurbelt dann, nachdem er die Geduld der vor ihm Sitzenden ſtraff genug geſpannt hatte, los: Wenn ich zu meinem Fredoͤy geh, Dann tut mir gar nichts weh, nichts weh, Wenn ich ihn bloß von weitem ſeh In ſeinem feinen Cutaway, Dann ſinge ich: wie pretty, Wie pretty, pretty, pretty Iſt doch my little Freddy; Wie pretty. pretty, pretty Iſt doch my little Freddy. Er ſpricht: Du Made⸗Germany⸗Girl Oh komm' in meine Arme ſchnell, Oh komm.- Gleich bei der erſten Strophe ward eine allgemeine Un⸗ ruhe bemerkt, zu Beginn der zweiten aber erhoben ſich alle und der Hausherr rannte auf den Grammophonmenſchen zu, verabreichte ihm eine knallende Ohrfeige, daß Kopf u. Appa⸗ rat wackelten, mit den Begleitwortean:„Das ſoll meiner Schwiegermutter ſelig letzter Scheidegruß...? Sind wohl verrückt, Sie Hanswurſt, Sie, Sie... und er warf ihn zum Haus hinaus, ihn, der nur immerzu ſchrie, er werde ſich an Miſter Hertlein in Neuyork ſchadlos halten, er habe nichts 1 getan als deſſen Auftrag ordnungsgemß„effek⸗ uiert“. Die Kransſchweſtern waren indeſſen kopfſchüttelnd davon⸗ gegangen. Sie wollten es nicht faſſen, daß Frau Hertlein noch auf ihre alten Tage..„ doch wälzten ſie den größten Teil der Schuld dem verführeriſchen Einfluß des amerikani⸗ ſchen Sündenpfuhls zu. „Drüben“ aber raufte ſich Hermann Hertlein inzwiſchen die Haare. Denn— eben im Begriff, der toten Mutter zu Ehren den Chopinſchen Trauermarſch abrollen zu laſſen— hatte er bemerkt, daß er die Made⸗in Germany⸗Rolle weg⸗ geſchickt hatte, ſtatt: Mutters letzten Scheidegruß. 5 November Der November iſt der elfte Monat in unſerm Kalender. Bei den alten Römern war er der neunte, der novempris meaſis, wovon ihm ſein heutiger Name geblieben iſt. Von den deutſchen Namen ſind die bekaunteſten Nebelung, oder Nebelmond, dann auch Windmond. Sie deuten darauf hin, daß der November ein unfreundlicher Geſelle iſt, zwar im⸗ mer noch ein Herbſtmond, aber der letzte in ihrer Reihe, der oft ſchon die Anzeichen des nahenden Winters, Kälte, Eis und Schuce bringt; er iſt der Uebergangsmonat vom Herbſte in den Winter. In einer Bauernregel heißt es daher mit Recht:„Allerheiligen(1.) bringt Sommer für alte Weiber, na vor Froſt ſich Schutz, ſo wadet man lange deen Schmutz.“— Der November hat 30 Tage 5 Sonntage ſind. ſerm Jahr 4 bei Orleans: Mit Baden u digende Jerez den Streik. Kranken und die Techniſche zu erhalten. licher Wärme gefährdet. Feldwebels. oo Allerheiligen, das auf den 1. fällt, zu den Feiertag zweiten Sonntag des Monats, dem 14. 6 den evangeliſchen Kirchen Badens das Een tedankfe gen, am dritten, den 21 Der 4. November⸗S Vorbote des Weihn bemerkenswert:„der 4. Wartenberg, der ſiegreiche Held 1813/14, geſtorben iſt: evrſtrichen, ſeit der Unabhängigkeitserklärung n 11. November 1870 erfochten die deutſchen Heere ihre Schwarzenberg, der öſterreichiſche Heerführer in denz gegen Napoleon J. Am 20. November 1870 wurde da niſche onzil geſchloſſen; am 20. vor 100 Jahren win marſchall Graf Moltke geboren; am 23. und 25. 06 1870 wurden zwiſchen Preußen, Württemberg un in Verſailles die Verträge abaeſchloſſen, die einen Grundlage zur Schaffung des deutſchen Reiches. und Heſſen waren bereits im 1 nbarungen zuſtande gekommen. Viktoria⸗Heims und ds Oskar& denenhe ns . Dieſer wurde, obtvoht es ſich un rade gemeinnützige den Küchen⸗ und den Waſchberrieb übernahm: Weiſe iſt es möglich, die Betriebe ohne Störung Kaiſerin⸗Auguſte⸗Viktor a⸗Heims wurde das Leben von Wie die Direktion des Hauſes mittel dieſe zehn Kinder ſämtliche geſtorben, wenn 4 Nothilfe auch nur eine Stunde ſpäter ein Uebrigens ſind für den heutigen Tag neue handlungen anberaumt worden. Es zeigt ſich bei Streiks die Stimme der Meuſchlichkeit bleiben ſollte. 1 — Millionenunterſchlagungen eines Pſendo⸗ von der Berliner Kriminalpolizei der Zahlm und der Feldwebel Täubener verhaftet, die beid wickelungsſtelle des Sturmbataillons 3 in Potsda Mutters letzten Scheidegruß zu überbringen. Emma wie Augen, i ſich aufge Grußes aus der anderen Welt. In Otto und Emmas Jugendſtilſalon war das Ehepaar, deren Kiade und die fünf Kranzſchweſtern verſammelt. mit dem ſchwarzumränderten Taſchentuch die Nann hatte den umflorten Zylinderhut neben , und alle harrtea in trübem Schweigen des Zweigen.“ Von den übrigen tharina“ iſt ein Lostag. der iſt des Sommers letzter Vertreiber“ und ein anderer Vers meint:„Allerheiligen trägt eigen den Winter in allen der bekannteſte der 11. der Martiastag(Martini), von dem die Bauernregeln zu ſagen wiſſen:„Sankt Martin weiß nichts von heiß“ und„Sankt Martin ſetzt ſich ſchon mit Dank am warmen Ofen auf die Bank.“ Von ihm heißt es: waren. Lostagen des Novembers iſt Auch der 25.„Ka⸗ „Schafft Katha⸗ Sie hatten in den letzten ſechs Me 1. Millionen Mark Abwicklungsgelder unterſchlage n ſich herausgeſtellt, daß die beiden Verhafteten Verbrecher ſind, die vermutlich ſich ſelbſt zum d zum Zahlmeiſter befördert haben.(1. gende In manchen November, None mber der Unß⸗ un a iſt der este Advent ſtes. Jon den Gedenkig an dem vor 80 Jahren iat Freiheits am ſelben Tag ſind ebenfalls Belau W am 15., vor hundert Jahren ſtare 00 0 2. Oktobe Verwiſchte⸗. Der Seizerhreik und die San im Saule Vor einigen Tagen at das Pfleg⸗Herſonal— 11 m in 10 ge Vetriebe han“ dt. ahne Nüchge 90 Pflegebedür oen Jurchsc rührt. ge die Nothilfe, die echnell eingriff, und Durch den Umb ond. daß auch die bell del. die Arbeit want enen en Früh burten. die u Früh eburten. di ten, ilt, f 0 el, im Brutoefn gehalten werden mu Wie der„Berl. Lokalanz.“ mit Monaten Felbuc Amtliche Bekanntmachungen Tagesordunug in der am 4. Novem- ber 1920, Vorm. 9 Uhr attfindenden Kezirksratsſitzung. a) Verwaltungsſtreilſachen: 1.) J. S. Ortsarmenverband Jechtingen gegen Ortsarmenverband Mannheim, Erſtattung von Armenaufwand. b) Verwalktungsſachen: 2.) Geſuch der deutſchen Stapelfaſergeſellſchaft m. b. H. hier um Erſtellung einer Entwäſſer⸗ ungsanlage auf ihrem Fabrikgelände an der Riedſpitze(Altrhein). 3.) Geſuch des Fährmanns Gerhard Haaſe in Rheinau um Erhöhung der Fahrgebühren bei der Ueberfahrtsanſtalt im öſtlichen Ha⸗ fenbecken in Rheinau. 4.) Geſuch des e Karl Fillbrunn in Neckar⸗ haufen um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank zum Zähringer Hof in Neckarhauſen. 5.) Geſuch des Konditors Wilhelm Kohl hier um Erlaubnis zum Ausſchank alkoholfreier Ge⸗ tränken in dem Hauſe Mittelſtr. 65(früher 5 Wirtſchaft zum„Engel“. 6.) Geſuch des Johann Popp um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank in dem Hauſe Schwetzingerſtr. 165 (zum Auerhahn) 7.) Gefuch des Wirts Emil Schwab hier um Er⸗ laubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrecht ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Schwetzingernr. 157 nach dem Hauſe I 3, 16. 8.) Geſuch des Karl Friedrich Fiſcher hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirt⸗ ſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Mittelſtraße 33 zur Stadt Dresden 7. 9.) Geſuch des Wirts Franz Schmidt in Rheinau um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſön⸗ * lichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Brannt⸗ weinſchank von dem Hauſe Hanſaſtraße 6 nach dem Hauſe Müllheimerſtraße 18 mit Branntweinſchank(Kantine der ehem. Fabrik Rheinau). l 10.) Geſuch des Auguſt Schauberger in Rheinau um Erlaubnis zum Betriebe einer Schank⸗ wirtſchaft mit Branntweinſchank in dem auſe Karlsruherſtraße 9(Gold. Hirſch). 11.) Geſuch der Frau Anna Krafft hier um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ihres perſönlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe S 6, 1 nach dem Hauſe F 5, 21 zum„Odenwald“ mit Branntweinſchank Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſicht der Herrn Bezirksräte auf diess. Kanzlei auf. Mannheim, den 30. Oktober 1920. Bad. Bezirksamt— Abtlg.! Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. In den Gemeinden Linnenbach Amt Heppen⸗ eim, Brühl, Neulußheim, Oftersheim und chwetzingen Amt Schwetzingen, Oggersheim Amt Ludwigshafen, Berghauſen, Stamm und Speyer Amt Speyer, Altneudorf, Brombach, Gauangelloch, Heddesbach, Heiligkreuzſteinach, Lobenfeld, Neckar⸗ gemünd, Nußloch, Rohrbach, Spechbach, und Wieſenbach Amt Heidelberg iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. In den Gemeinden ofheim, Seeheim, Wattenheim, Lindenfells, autern, Reichenbach. Elms und Wilmshauſen, Sauingerdeg und Gronau Amt Bensheim, Fürth, angenthal, Steinbach, Viernheim, Albersbach und eppenheim Amt Heppenheim. Hemsbach Amt zinheim, Mutterſtadt, Aſſenheim, erloſchen. aunhelm den 28. Oktober 1920. i At e Schauernheim, Alsheim Amt Ludwigshafen iſt e Die Verleihung von Ehrengaben an weibliche Dienſtboten betr. Auf den 3. Dezember findet alljährlich die Verleihung von Ehrengaben für langjährige und treue Pflichterfüllung an ſolche weibliche Dienſt⸗ boten ſtatt, welche bei einer im Umfang der Re⸗ publik Baden ſich aufhaltenden Dienſtherrſchaft in einer und derſelben Familie ununterbrochen mindeſtens 25 Jahre in Ehren und Treue gedient haben, für vierzigjährige Dauer des Dienſtverhält⸗ 1 iſt eine höhere Stufe des Ehrenzeichens vor⸗ geſehen. Anmeldungen hierwegen find umgehend bei dem unterzeichneten Frauenverein Mannheim einzureichen. In der Anmeldung ſind anzugeben: Namen, Alter, Konfeſſion und Heimatsort des Dienſtboten, ferner Name und Stand der Dienſtherrſchaft, nebſt⸗ dem müſſen die Eingaben verſehen ſein 1. mit einem zuverläſſigen Zeugniſſe der Dienſt⸗ herrſchaft über die Zeit des Dienſteintritts nach Jahr und Tag, die Art der Dienſtleiſtung, wie Kindsmädchen, Köchin, Haushälterin und dergl, über eine etwaige Unterbrechung des Dienſtverhält⸗ niſſes, über den Lebenswandel des Dienſtboten im allgemeinen und deſſen Verhalten der Dienſtherr⸗ ſchaft gegenüber.. 2. mit Zeugniſſen der geiſtlichen und weltlichen Ortsbehorden über Sittlichkeit und Leumund der Vorzuſchlagenden und Beurkundung der Richtigkeit des Inhalts der in der Anmeldung bezw. in den Zeugniſſen der Dienſtherrſchaft enthaltenen Angaben. Die Ortsbehörden, wie auch die Frauenvereine werden gebeten dieſe Aufforderung tunlichſt zu verbreiten. e Mannheim, den 16. Oktober 1920. Frauenverein Mannheim. (Zweigverein des Badiſchen Frauenvereins). Der Geſamtvorſtand: Die Vorſitzende: Der Beirat: Ida Ladenburg. Eckhard. Wer ohne Begründung einer gewerblichen Niederlaſſung von Haus zu Haus oder auf öffent⸗ lichen Wegen, Straßen, Pläßen oder an anderen öffentlichen Orten innerhalb einer ſelbſtändig von ihm ausgeübten Tätigkeit Lieferungen gegen Ent⸗ gelt ansführt, hat ein Straßenſteuerheft bei ſich zu führen. Die Hefte ſind erhältlich beim Finan;⸗ amt Mannheim, Schloß rechter Flügel, II. Stock Zimmer 3, woſelbſt weitere Auskunft erteilt wird. Wer die Beſtimmung nicht beachtet, macht ſich ſtrafbar. Mannheim, den 26. Oktober 1920. Finanzamt. AIlnununmnnamnammaa aua Immobilien- u. Rechts-Büro Carl Pfisterer fel. 7599 Mannheim 7. 18/19 0 Aua Rat und Auskunft in allen kechtsan- gelegenheiten./ Anfertigung von Ver- trägen, Gesuchen etc./ Vertretung beim Gemeindegericht, Wohnungs-, Miet- und Pachteinigungsamt. N Zu sprechen jeweils Mittwoch Vor mittag von 1012 Uhr im Schloss in Seckenheim. f dänunnumummnnnnnmunmdnndunngananns Alllinnuttlnn Addo 1 Jägerſtraße 5, veranſtaltet in nächſter Zeit Lehrplanes einen Anfertigens von Damen⸗ und Kindergarderobe, Gasthaus zum Schwanen ſtatt SSS eee Frau Berta Bachmann in Stuttgart Zuffenhauſen, Nap- und Tuschneidekursus zur Erlernung des Schnittzeichnens, Zuſchneidens ſowie praktiſchen die verehrl. weibliche Einwohnerſchaft hiermit freundl. eingeladen wird. Der Kurſus findet unter garantiert fachmänniſcher Leitung nachmittags von 3 bis 6 Uhr und abends von 7 bis 10 Uhr im Anmeldungen nimmt das hier anweſende Reiſeperſonal entgegen. SSS Seeed für die Käufer ihres auch Leibwäſche, wozu tet vordg Druckerel Bekanntmachung. Die Vermittlung von Arbeiten bei der Neckarkanaliſation erfolgt unr durch den Arbeitsnachweis. Es werden uur Arbeits- loſe eingeſtellt und zwar in nachfolgender Reihenfolge: g 1. Arbeitsloſe mit Erwerbsloſenunterſtützung 2. Arbeitsloſe ohne Erwerbsloſenunterſtützung ſoweit verheiratet 3. Arbeilsloſe ohne Unterſtützung(ledige) Perſonen, die unter O⸗Z. 2 und 3 fallen, können ſich bei der Ortsſtelle der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, Luiſenſtr. 3, anmelden. Per⸗ ſonen, die ſeither in Arbeit untergebracht waren und daſelbſt freiwillig austraten oder aus eigenem Verſchulden entlaſſen wurden, können bis auf Weiteres nicht berückſichtigt werden. Ortshelle der Erwerbsloſenfürſorge: Polz. ſllleler-Dereinigung Fecenbelm. Heute Abend ½9 Uhr im Lamm Iffontüche mteter-Persummlung. Wohnungsnot und Wohnungselend und Wege a zur Abhilke. heim's, Frauen und Männer, unſer Ruf ergeht wieder an Euch alle. Nur Euer ein⸗ mütiger Proteſt kann in letzter Stunde die Ausführung von Plänen ve hindern, die das Wohnungselend nicht beſeitigen, ſondern ver⸗ ewigen werden. Mieter erkennt. Es geht uns Alles! Darum erſcheint in Maſſen zu dieſer Ver ⸗ ſammlung. i Mieter und Wohnungsſuchende Secken⸗ Bekanntmachung i der Gemeinde Seckenhe⸗ 1 Wir bringen hiermit zul, del g kenntnis, daß das Holzleſen fällarbeiten verboten iſt. ber 19˙⁰ Seckenheim, den 2. Novemm Gemeinderat: i Koch. Ratten u. Mau 110 15 Wirksamstes Mittel 80 nlgung von Mäusen d empfiehlt 9e 1 chf. 1 Germania* Fr. Wagner's Nas tii., lubaber: W. H öl, ſeuc Fahr. 8 zu haben in der ern bruckerei Zimm 7000 Sammel⸗Anzeiger au tür Mitglieder der Jaudm is. Verkanisgenoſſenſchaft Unſere Viehwaage bleibt bis auf Weiteres wegen Re pam atur geſchloſſen. 75 Verloren ein Wagenhut mit Lahnen und Spaten in der neun Morgengewann. Abzugeben jm N N„* a 7 N De Vorfta d Fofniags-lioſel Junge Nalze Zu verkaufen 1 Paar gute haltene (Götze 350)( W Näb. i. d. Geſchäftaſt zugelaufen. 1 Feudenhei Färberei Kramer Fahre, N