Nablatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, dlveshei m, Neckarhausen te und Edingen 0 Abonnementsprets: Monatlich 4.— 4 mit 5 Jahr Trägerlohn. Di ech die Poft bezogen pro Quartal t g. 12.— Mk. ausſchl..— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Tagesſchan. 9 anf u, 8. Nor. Die bayeriſche Regierung bat die doch die Ententenote wegen Nichauflöſung der Ein⸗ unten an die Reichsregierung abgehen laſſen. Un⸗ ie ung der unverbrüchlichen Reichstreue Bayerns bet berzengung Ausbruck gegeben, daß man in Ententeforderung auf Auflöſung der Einwoh⸗ nicht nachkommen werde. 6, 3. Nov. In Paris wir offiziel die Nachricht un daß die franzöſiſche Regierung die Zahl der von zu liefernden Milchkühe von 800 000 auf 400 000 egs habe. Der franzöſiſche Bauer habe derartig an Wolgen zu tragen, daß er darauf nicht verzichten inch 0 Aan. 3. Nov.(Drahtmeldung.) Auf der Beleg⸗ Ale gent“ iſt die Belegſchaft geſtern in den Streik en 8 Grund wird die Entlaſſung eines Beamten Sit der die Arbeiterſchaft uicht einverſtanden iſt. hen krommangel mußte die Gelſenkircher Straßen⸗ Betrieb einſtellen. un, 8. Nov.(Drahtmeldung.) Aus Konſtantin⸗ bemeldet: Wrangel zieht ſich zurück. Seine Divi⸗ gen ſchwere Verluſte erlitten. Die angreifende he Armee dürfte ungefähr 140 000 Mann zäh⸗ 1 la. 3. Nov.(Drahtmeldung.] Aus Stockholm len det, daß in Rußland umfangreiche Hinrichtungen 5 llein in den letzten Tagen ſollen 18 000 Ver⸗ orgenommen worden ſein. 1 2 100 Vorauszahlungen auf da⸗ 6 Reichsnotop fer. alle Art und Weiſe, wie das Reichsnotopfer ſchon hon bſte der Steuerbeſcheide entrichtet werden kann, en erſch ts aufklärende Mitteilungen in den Tages⸗ J deibienen. Das Landesfinanzamt Karlsruhe hat . Marler. Schalterraumen aller Poſtanſtalten Badens, ind räumen der Finanzämter und der Steuerkom⸗ ue gen bei allen Steuereinnehmereien entſprechende licht aushängen laſſen. Gleichwohl ſcheinen viele Md ungen über dieſen Gegenſtand immer noch nicht bade Beerrichtet zu ſein. Das Reichsnotopfer kann kalsezeiſckauszahlungen, durch Hingabe von nachweis⸗ unzchneten Schucbverſchreibungen, Schul dbachfor⸗ Atwerde Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches be⸗ ichforn. Die Begleichung durch Wertpapiere oder berderungen iſt nur bis zum 31. Dezember 1920 3 5 Vorauszahlungen müſſen durch 100 Mark teil⸗ cen Vöhringen dem Abgabepflichtigen inſofern einen ten prteil, als für die bis zum 1. Dezember 1920 lderder eträge vier vom Hundert als Vergütung ge⸗ un auf Wer alſo bis zu dieſem Zeitpunkt Bar⸗ g uur je das Reichsnotopfer leiſtet, braucht füe je 100 Weren gg. Mark hinzugeben. Mit ſolchen Barzah⸗ Jsnatbtf ſich aber zugleich ein weiterer Vorteil. gfünf otopfer muß bekanntlich vom 1. Januar 1920 Unt em Hundert verzinſt werden. Dieſe Verzin⸗ el de dem Tage der Barzahlung für den bar abge⸗ Fben. Reichsnotopferſchuld auf. huldverſchreibungen, Schuldbuchforderungen n weiſungen iſt zu unterſcheiden zwiſchen ſelbſt⸗ 5 tan schaldberſchreibungen, Schuldbuchforderungen A. reitetſungen der Kriegsanleihen und anderen lden deungen, Schuldbuchforderungen und Schatz⸗ 8 r Krieasanleihen des deutſchen Reiches. Die At 0 Zan ſelbſtgezeichneten fünfprozentigen Schuldverſchreibungen, Schuldbuchforde rungen und Schatzanweiſungen der Kriegs⸗ anleichen des deutſchen Reiches mit Zinſenlauf vom 1. Jan. 1920 werden zum Nennwert an Zahlungsſtatt angenommen. Wie die ſelbſtgezeichneten viereinhalbprozentigen Schatzan⸗ weiſungen der Kriegsanleihen bei der Hingabe an Zah⸗ lungsſtatt bewertet werden iſt bei den Annahmeſtellen zu erfahren; das gleiche gilt für die andern Schuldverſchrei⸗ bungen, Schuldbuchforderungen und Schatzanweiſungen des deutſchen Reiches, die unter Zugrundelegung eines Zinſen⸗ laufs vom 1. Januar 1920 zum feſtgeſtellten Steuerkurſe an Zahlungsſtatt angenommen werden. Werden nur die Zins⸗ ſcheine für einen erſt nach dem 1. Januar 1920 beginnenden Zeitraum mit eingereicht, ſo mindert ſich der Annahmewert entſprechend. 5 Als Anahmeſtellen für bare Vorauszahlungen ſind in Baden beſtellt: Die ſämtlichen Finanzämter und Haupt⸗ ſteuerämter, in den Städten Freiburg, Heidelberg, Karls⸗ ruhe, Mannheim und Pforzheim, an ihrer Stelle die Steuer⸗ einnehmereien, ferner die meiſten öffentlichen Sparkaſſen und die Reichsbankanſtaletn. Als Annahmeſtellen für ſelbſt⸗ gezeichnete Kriegsanleihen ſind die meiſten öffentlichen Sparkaſſen beſtellt. Annahmeſtellen für ſelbſtgezeichnete Kriegsanleihe u. für andere Schuldverſchreibungen, Schuld⸗ buchforderungen u. chatzanweiſungen des deutſchen Reichs ſind neben den Finanz⸗ und Hauptſteueramtern die Badiſche 1 in Mannheim und ihre Zweigniederlaſſung in Karls⸗ ruhe. Wer bare Vorauszahlung leiſten will, muß entweder den Betrag bei der Annahmeſtelle aufliefern oder dahin über⸗ weiſen laſſen. Wer das Notopfer ganz oder teilweiſe durch Hingabe von Wertpapieren, deren Annahme an Zahlungs⸗ ſtatt zuläſſig iſt, begleichen will, muß einen Antrag bei der Innahmeſtelle einreichen. Den Vordruck zu dem Antrag erhält man bei der Annahmeſtelle unentgeltlich. Der aus⸗ gefüllte und unterſchriebene Antrag iſt ſamt den Wertpapie⸗ ren und, ſoweit es ſich um ſelbſtgezeichneet Stücke handelt, die zum höheren Kurs angenommen werden ſollen, ſamt dem Nachweis über die Selbſtzeichnung einzureichen. Die Annahmeſtelle prüft den Antrag und ſtellt, wenn ſie nichts zu beanſtanden hat, eine Beſcheinigung über den Annahme⸗ wert der eingereichten Wertpapiere aus. Dieſe Beſcheini⸗ gung iſt unverzüglich der für die Erhebung des Reichsnot⸗ opfers zuſtändigen Stelle(Finanzamt, Hauptſteueramt, in den fünf großen Städten der Steuereinnehmerei) zu über⸗ geben. Dieſe ſtellt eine Empfangsbeſcheinigung aus und damit iſt das Reichsnotopfer ſamt den Zinſen vom 1. Januar 1920 an in entſprechender Höhe beglichen. Wer das Reichs nrtopfer nit Schuldbuchforderungen be⸗ gleichen will, muß dies unter Verwendung eines beſtimmten Vordruckes bei der Reichsſczulden verwaltung— Shuldbuch — in Berlin beantragen. Der Vordruck wirk von den Annahmeſtellen unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Der Antragſteller erhält über den überrragenen Betrag eine Be⸗ ſcheinigung, mit der er in glei her Weiſe verfährt wie mit den Beſcheinigungen über die eingereichten Wertpapiere. Jeder Abgabepflichtige kann ſich den ungefährer Betrag des von ihm zu leiſtenden Reichsnotovpfrs ſelbſt ausrechnen. Die Steuerkommiſſäre ſind auch bereit, den Abgabepflichti⸗ gen bei den Berechnungen an die Hand zu gehen. Sollte bei Barzahlungen eine Ueberzahlung der Abgabe erfolgen, ſo würden die überzahlten Beträge nichl nur zurückbezahlt, ſondern mit fünf vom Hundert ſeit dem Tage der Zahlung verzinſt werden. Ueberzahlungen mittelſt zuläſſiger Wert⸗ papiere können nur durch Ausreichung von Wertpapieren gleicher oder ähnlicher Gattung ausgeglichen werden. Bare Herauszahlungen erfolgen in dieſem Falle nicht. Die baren Vorauszahlungen und die Zahlungen mit ſelbſtgezeichneter Kriegsanleihe bringen den Abgabepflichti⸗ gen erhebliche Vorteile, weshalb es ſich ewyfkehlt, dieſe Vor⸗ teile auszunützen, ehe es zu ſpät iſt. Junſerationspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., f Donnerstag, 4. November 1920. e Fendee anschlag.. f.. No. 251 Poſtſcheckkonto! Karlsruhe Nr. 19819. Deutſcher Reichstag. Hauptausſchuß des Reichstages. Berlin, 2. Nov. Der Hauptausſchuß des Reichstages be⸗ ſchloß in kurzer Geſchäftsorönungsdebatte, an der ſich Mumm beteiligte, morgen über den Friedensvertrag, dann über Aus⸗ wärtiges Amt und Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsminiſterium zu verhandeln. In der darauf eröffneten Ausſprache über die Angelegen⸗ heit Hermes berichtete Staatsſekretär Dr. Huber über den Fall Auguſtin, an deſſen Erledigung er weſentlich beteiligt ſei, eine Beſtechung ſei nicht erwieſen, da nicht feſtgeſtellt ſei, daß Auguſtin von der Geſchenkannahme ſeitens ſeiner Frau etwas gewußt habe. Er(Huber) ſei zum Staatsſekretär Ramm gegangen, um feſtzuſtellen, ob der Fall bereits be⸗ kannt ſei. Ramm erklärte, daß er den Fall in die Preſſe bringen werde. Nun habe für ihn feſtgeſtauden, daß Augu⸗ ſtin ausſcheiden müſſe. Von Disziplinar⸗ und Strafverfah⸗ ren habe das Reichsminiſterium abgeſehen. Er ſei der An⸗ ſicht, daß das eingeleitete Strafverfahren mit Freiſprechung enden werde. Reichs miniſter Hermes teilte auf ſozialdemokratiſche An⸗ frage mit, daß die Reichsſtelle für Gemüſe(Oberregierungs⸗ rat von Tilly) zwei Autos, ohne Vorwiſſen des Reichsſchatz⸗ miniſters hinſichtlich des zweiten Autos, in Betrieb habe. Abg. Burlage(Ztr.) gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß mit zu ſchweren Geſchützen geſchoſſen worden ſei. Immer⸗ hin ſei die Sache ſtaats rechtlich nicht in Ordnung. Auch ſei die Verwendung eines ſo koſtbaren Autos peinlich. Ent⸗ laſſung ohne Anzeige ſei, wenn Milderungsgründe vorlie⸗ gen, nicht üblich. Von Korruption hinſichtlich des Miniſters könne man nicht reden. 87 7 Böhme(Dem.) betont den guten Glauben des Mi⸗ niſters. Abg. Dr. Helfferich(D.⸗N.) beklagt die Verſtöße gegen die Sparſamkeit. Ein Auto im Preiſe von 280 000 M. im ſtaat⸗ lichen Verkehr überſchreite unter allen Umſtänden weit den Bedarf. In der Zeit vor dem Kriege, als noch die alte Spar⸗ ſamkeit herrſchte, hatte nur der Kanzler einen Zweiſpänner, der Miniſter des Aeußeren einen Einſpänner, alle anderen Miniſter gingen zu Fuß oder nahmen eine Droſchke oder zahlten ſelbſt, wenn ſie fuhren. Jetzt braucht jedes Mini⸗ ſterium für ſich ein Auto, was jährlich 80 bis 90 000 Mark Unterhaltungskoſten ausmacht, d. h. 300 M. für den Ar⸗ beitstag. In Weimar hatte jeder Miniſter ſein Auto und die Entfernungen waren dort wirklich nicht groß. Das Fi⸗ manzminiſterium wurde übergangen. Nachdem Ende März das Auto eingeſtellt war, wurde gegenuber dem Finanzmi⸗ niſterium getan, als ſei das Auto loi enzufchaffen. Der Beamte, der für ſolche Unredlich!eit vera. Portlich iſt, muß ſcharf an den Ohren gefaßt werden. Man hätte gegen Auguſtin ein Disziplinar verfahren ein⸗ leiten müſſen in ſeinem Intereſſe, im Intereſſe des Amtes und im Intereſſe der Staatsautorität. Der Fall Auguſtin hat ſeine Kehrſeite: Ramm und die Ackerbaugeſellſchaft. Daß eine Kriegsgeſellſchaft, an der Reich und Staat beteiligt ſind, einen Beſtechungsverſuch unternimmt, geht doch über das Bohnenlied. Ich kann mich in die Beamtenſeele des Herrn Ramm wirklich nicht verſetzen. Wenn ein Herr Lieber kommt und ſagt, er mache ſich anheiſchig, einen Beamten zu beſtechen, dann wirft man den Herrn Lieber hinaus. Herr Lieber kommt wieder und ſagt: Ihre Hand iſt verbrannet! Dann ſchreibt man doch nicht einen diskreten Brief, ſondern drängt auf volle Klärung. Der Fall Auguſtin unterliegt der gerichtlichen Klärung. Der Fall Ramm iſt geradezu ein Skandal und ein wirklich unerhörter Zuſtand. Die Deutſchnationalen Mumm, Dr. Helfferich, Krüger⸗ Hopenrade und Dr. Roeſicke bringen folgende Entſchließung ein: „Die Reichsregierung wird aufgefordert, 1. die Zahl der auf Reichskoſten unterhaltenen Kraftwa⸗ gen— einſchließlich der Kriegsgeſellſchaften— weſent⸗ lich einzuſchränken, u Tochter des Miniſters. az. Roman von Ern ſt Georgy. Mpauck verboten.) 6 auihe 0 die berrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. gate Ge mit den Zähnen die Lippen bearbeitend, er died hinaus. Sie unterdrückte Bemerkun⸗ 1 ſlühdie Betrachtungen, die ſie ſelbſt gemacht. len le. die ſie aus Andeutung der Berliner An⸗ e He siehen konnte. Ahnte dieſer gütige, erfah⸗ die am nicht, wie verzweifelt, beharrlich und fa um üller um Berndt und Elfriede geworben 0 1 Nachfolgerin der kranken Frau zu wer⸗ D 0 72 ichts z. f be Ur ungut, liebes Fräulein“, ſagte der r ſie ſcharf beobachtet hatte.„Alſo harm⸗ zichkeit und etwas Herzenswärme, wenn LJiederſehen, Herr Hofrat!“ entgegnete ſie ber blickte ihm nach, in neue wirbelnde Ge⸗ ſläögerrſunken. Tieſe Beſorgnis um Elfriede, die daa zu onnen hatte, erfüllte ſie. Der Wunſch, zu ich lindern, ſtieg auf. Und dazwiſchen eine Bode Unruhe. Was würde aus ihr, wenn a Ihren unter ihren Füßen ihr wieder entzogen lfendraute vor dem neuen Suchen nach Ein⸗ 0 0 ic enem Morgen an wurde Gertrud Meinhard 0 anne Komödiantin. Sie plauderte über die (Henteſten Dinge, lachte und ſcherzte, wenn Ag en Berndt neben Elfriedes Lager Sechs⸗ ns ſpielte. Sie gab dem kranken Mädelchen »naſchte mit ihm um die Wette und las ihr Backfiſchſchriften vor, die leicht verſtanden und mit Entzücken gehört wurden. Herr Berndt war beglückt. Er überhäufte beide mit kleinen Geſchenken. Er beſtand darauf, daß ſie auf Ausfahrten Konditoreien aufſuchten. Sie waren ſogar im Kurgarten zum Konzert, was Elfriede aber ſchlecht bekam. Obgleich auf Wunſch des Arztes eine erprobte Krankenpflegerin in Tracht und Stellung eines Stubenmädchens in die winzige Villa einzog, trennte ſich Gertrud nur ungern von dem jungen Mädchen. Sie zitterte beſtändig, daß ein Unglück geſchehen könne. In der nächſten Woche ging es mit Elfriede Berndt ſichtlich beſſer. Sie konnte aufſtehen, ſich auf nahen Wegen ergehen und vermochte freier zu at⸗ men. Der Vater ſtrahlte vor Freude, warf alle Angſt beifeite und meinte:„Gott ſei gelobt. nun habe ich ſie wieder über den Berg. Jedes Frühjahr bringt ſolche böſe Zeit. Wenn wir jetzt bald in die Schweiz fahren, wird ſie ſich erholen. Jedes Jahr mehr. Auch der Profeſſor hat geſagt, ſobald wir ſie erſt über die achtzehn haben, hört die Angſt auf, dann iſt ſie gerettet!“ Berndt war nach Karlsruhe gefahren, um ſich für den Aufenthalt in der Schweiz noch manches Nötige zu beſtellen. Er hatte in der Stadt frühere Geſchäftsfreunde getroffen und mit dieſen ausgie⸗ big geſpeiſt und gezecht. In höchſtem Maße ange⸗ regt, kehrte er abends nach Baden⸗Baden zurück und fand ſeine Damen bereits im Oberſtock des Häus⸗ chens. Die„Jungfer“, in Wahrheit die Pflegerin, hatte Elfriede zu Bett gebracht und ſaß mit einer Handarbeit am Tiſche. Neben ſeiner Tochter hatte ſich Gertrud nieder⸗ gelaſſen und plauderte mit ihr. drückt, der aufſprang. „Ach, Papa, es war heut ein ſchöner Tag. Denk nur, ich bin bis zum Kaffee Gretel gelaufen und war gar nicht müde. Der Herr Hofrat meinte, ich wäre ein„Tauſendſaſſa“, rief ſie dem Eintretenden zu und fuhr fort, als er ſich über ſie beugte:„Pfui! Du riechſt nach Wein, Likör u. Tabak, du haſt gekneipt!“ „Ja, Elfe, und du ahnſt gar nicht, wie vergnügt und puppenmunter ich bin!“ ſagte er lachend.„Ich habe am Schloſſe zufällig alte Bekannte aufgegabelt und bin mit ihnen zuſammengeblieben. Zur Ent⸗ ſchädigung und Belohnung habe ich meinem Hühn⸗ chen auch etwas mitgebracht.“ f „Zeig mal her!“ Er legte eine große Schachtel mit Süßigkeiten auf die ſeidene Steppdecke. Hier, dies iſt für alle drei Süßſchnäbel; aber jetzt kommt etwas ganz Fei⸗ nes: hier Martha, für Sie“, er trug der Pflegerin ein Behältnis mit einem ſilbernen Uhrarmband hin. „Sowas haben Sie noch nicht, wie ich bemerkt habe.“ Dann reichte er Gertrud ein hellblaues rundes Sam⸗ metkäſtchen und ſeinem Kinde ein gleiches in läng⸗ licher Form. „Für den Putz!“ 5 Elfriede öffnete und ſchrie entzückt:„Iſt das aber reizend! Ach, darüber freue ich mich wirklich.“ Sie riß das Kettchen mit den Anhängern von Türki en und Perlen heraus und ſchlang es ſofort um den Hals. „Sehen Sie nur, Fräuli, wie ſüß!——— Gertrud hatte auf den Knopf der Schachtel ge⸗ Sie erblaßte. Vor ihr, in weiße Sammetpölſterchen gebettet, lag ein Ring. Ein großer tadelloſer Türkis, von einem Kranz fun⸗ kelnder Brillanten eingefaßt. Sie ſtarrte darauf nie⸗ der und wurde kreidebleich.„Ich bedauere ſehr, Herr Berndt“, ſagte ſie langſam,„aber ein derarti⸗ ges Geſchenk kann ich nicht annehmen.“ 55 5 . ::... ß—————ßß——ß—— 5 2 5 — deim Nic“ stage ein Verzeichnis der em 1. Oktober 1919 und am 1. Oktober 1920 auf Reichskoſten un⸗ terhaltenen Kraftwagen, einſchließlich der der Kriegs⸗ geſellſchaften, vorzulegen.“ Abg. Dr. Mumm bemerkt, der Fall Horden⸗Gute Hoff⸗ nungshütte, den Horden auffälligerweiſe an den„Vorwärts“ gebracht habe, werde durch den Direktor Schlieben der amt⸗ lichen Klärung zugeführt werden. Erwünſcht wäre, daß der Kauf der Kaſſeler Schloßmöbel durch Scheidemann aufge⸗ klärt und der gegen den früheren Reichsfinanzminiſter Erz⸗ berger erhobene Vorwurf der Steuerdefraudation unterſucht und das Ergebnis im einzelnen dem Reichstage vorgelegt werde. 0 Abg. Richter(D. V.) fordert ebenfalls Einſchränkung der Dienſtkraftwagen.. Abg. Dr. Roeſicke(D.⸗N.) erklärte, von einer Korruption könne man hier nicht ſprechen. Schuld tragen die geſamten Verhältniſſe, wie ſie ſich im Gegenſatz zur kaiſerlichen Re⸗ —— nach der Revolution im Reiche herausgebildet ahen. Abg. Robert Schmidt(Mehrheitsſoz.) ſpricht die Erwar⸗ tung aus, daß in Preußen über den Fall Ramm verhandelt werde. Er ſei für größte Sparſamkeit und habe für ſich in Weimar kein Auto gebraucht. Allerdings habe ſich Herrn von Tillys Auto gut bezahlt gemacht. Durch ſeine Uner⸗ müzdlichkeit ſei 130000 Menſchen Arbeit verſchafft worden. Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth teilte auf Anfrage Dr. Mumms mit, daß eine Nachprüfung der Steuererklärungen Grzbergers im Gange ſei. Die Prüfung werde wohl in diefer Woche abgeſchloſſen und das Ergebnis der Oeffent⸗ lichkeit mitgeteilt werden. Abg. Hoch(Mehrheitsſoz.) hält die Abgabe der Möbel aus dem Kaſſeler Schloß an Oberbürgermeiſter Scheidemann für bebenkenfrei. Die Mietgebühr ſei niedrig bemeſſen, weil die Pflicht guter Juſtandhaltung von der Stadt übernommen jei Die Gebrauchsmöbel ſeien nach Taxe verkauft worden. Abg. Dr. Hertz rechtsunabhängig) begründet ſeinen An⸗ trag, das Ergebnis der Unterſuchung des Reichskabinetts zu veröffentlichen. Die Politik des Miniſters werde nur von den Produzenten gebilligt. Auch der Fall Ramm bedürfe der Aufklärung. Wie ſteht es mit der Sitzung im Reichs⸗ ernährungsminiſterium unter Karos Leitung, in der be⸗ ſchloſſen ſei, Hermes zu halten? Miniſter Hermes ſtellt feſt, daß von einer ſolchen Sitzung memandem etwas bekannt ſei. Die Berliner„Morgenpoſt“ tzabe dieſe und andere Erfindungen gebracht. Abg. Burlage(Ztr.) hält den Antrag der Unabhängigen Für überflüſſig. Er würde mit Dr. Roeſicke bedauern, wenn man einen Mann wie Dr. Hermes beſeitigen würde. Abg. Dr. Packnicke(Dem.) ſagt, eine Beſprechung mit Dr. Dr. Karo habe ſtattgefunden, nicht im Ernährungsminiſte⸗ rium, ſondern in einer privaten Geſellſchaft. Der Antrag von Mumm, Dr. Helfferich in Sachen der Kraftwagen wird einmütig angenommen. Der Antrag der Unabhängigen ge⸗ gen die ſozialdemokratiſchen Stimmen abgelehnt. Nächſte Sitzung Mittwoch: Leiſtungen aus dem Frie⸗ dens vertrag. Deutſchland. Bayern und das Reich. Berlin, 3. Nov. Aus Bayern, ſo meldet der„Vorwärts“, kommt die Meldung, daß Regierung und Landtag das Sperrgeſetz betr. die Beſoldung der Beamten abgelehnt habe. Alle Länder haben dem Reichsgeſetzentwurf zuge⸗ feimmt, mit Ausnahme Bayerns. Woher nimmt die baye⸗ riſche Regierung und der bayeriſche Landtag das Recht, fragt das mehrheitsſozialiſtiſche Organ, einen erſt im Entſtehen begriffen Reichsgeſetzentwurf oder ein auf Grund der Weimarer Verfaſſung ergangenes Reichsgeſetz abzulehnen? Verſtärtung der Gre wache in Oilipreuß. Königsberg, 3. Nov. Vom Oberpräſidenten in d nigs⸗ Berg wird mitgeteilt: Obwohl an der Grenze nach Litauen ſeit dem 16. Oktober keine weiteren Uebertritte feſtgeſtellt find, hat der Oberpräſident S. yr beim Militärbefehlshaber dn Einſatz von Reichswehr an der Grenze beantragt, um einerſeits die dortigen Kräfte der Sicherheitspolizei in ihrem ſchwierigen Dienſte zu eutlaſten, andererſeits alle möglichen ferneren unerlaubten Uebertritte auszuſchalten. Die Trupepn und antragsgemäß eingeſetzt worden. Das Wahlprüfungsgericht des Reichstags. Berlin, 3. Nov. Das Wahlprüfungsgericht beim Reichs⸗ tag, das ſich aus den Abgeordneten Dr. Spahn als Vorſitzen⸗ den, Prohaux und Fiſcher, ſowie den Reichsgerichtsräten Cornelius und Kutluhn zuſammenſetzt, hielt heute eine Sitz⸗ ung ab, in der zunächſt Wahlproteſte aus dem 7. Wahlkreis⸗ verband Sachſen⸗Thüringen zur Verhandlung ſtanden. Un⸗ ter dieſen Proteſten befand ſich der Proteſt des Reichstags⸗ abgeordneten Dr. Oskar Cohn. Aus den Verhandlungen iſt zu entnehmen, daß der Name Cohn, der an 5. Stelle auf der Liſte der Unabhängigen ſtand, geſtrichen wurde, weil von ihm nicht rechtzeitig die Annahmeerklärung der Kandidatur eingegangen war. Wirtſchaftliches. Kapitalserhöhung der Deulſchen Bank. Berlin, 3. Nov. Der Aufſichtsrat der Deutchen Bank hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, einer zum 20. November einzuberufenden außerordentlichen Generalver⸗ ſammlung die Erhöhung des Grundkapitals um 125 Mil⸗ lionen Aktien auf 400 Millionen vorzuſchlagen. Die jungen Aktien ſollen bereits für das Jahr 1920 voll dividenden⸗ berechtigt ſein, um ſo eine einheitliche Notiz für alte und junge Aktien zu ſchaffen. Aus den neuen Aktien ſoll der Betrag von 689, Millionen den bisehrigen Aktionären der Deutſchen Bank im Verhältnis von 4:1 zu einem Kurs von höchſtens 220 Prozent zum Bezuge angeboten werden Von den übrigen neuen Aktien iſt eine fuſionsweiſe Uebernahme der Hannoveraniſchen Bank, der Braunſchweigiſchen Privat⸗ bank und der Privatbank zu Gotha unter Ausſchluß der Liquidation dieſer Banken mit Wirkung vom 1 Januar 1920 beſtimmt worden. Ferner beſteht die Abſicht, im Ein⸗ vernehmen mit der Verwaltung der Württembergiſchen Vereinsbank die zu dieſem Inſtitut ſeit langen Jahren Be⸗ ſtehenden und durch gegenſeitige Vertretungen im Aufſichts⸗ rat zum Ausdruck kommenden freundſchaftlichen Beziehun⸗ gen noch enger zu geſtalten. Bu dieſem Zwecke hat die Ver⸗ waltung der Württembergiſchen Vereinsbank nach Geneh⸗ migung der Kapitalserhöhung durch die Generalverſamm⸗ Lung der Deutſchen Bank die Aktionäre zum Umtauſch ihrer Aktien in ſolche der Deutſchen Bank aufgefordert und ſoll der Umauſch im Verhältnis von 2:1 bei einer Barzahlung von 20 Prozent auf den Nennwert der umzutauſchenden Württembergiſchen Vereinsbank⸗Aktien vor ſich gehen. Den Leiderſeitigen Generalverſammlungen wird der Vorſchlag gemacht werden, ein Mitglied des Vorſtandes der Deutſchen Bank in den Aufſichtsrat der Württembergiſchen Vereins⸗ bank, ſowie einen von der Württembergiſchen Vereinsbank zu benennenden Herrn in den Aufſichsrat der Deutſchen Bank neu zu wählen. Der Holzmarkt im Oktober. Allgemeine Lage. Die Lage auf dem Holzmarkt hat im Saufe des Oktober eine leichte Beſſerung erfahren, die im Süden und Weſten etwas mehr, am nord⸗ und oſtdeutſchen Holzmarkt weniger in Erſcheinung trat. Die Umſätze ſind entſchieden lebhafter, die Durchführung der erhöhten Preiſe ſtößt aber noch auf große Schwierigkeiten. Eine weitere Geſundung wird nur möglich werden, wenn dieſe in erſter Nute. rend der Einkaufsſaiſon oinſeht. NMäbelrundholz. Die bisher ſtatfgehablen Berka R den Waloͤngen geben leider wenig Hoffnung auf Erfüllung des vorher Geſagten. Entgegen allen Erwartungen betä⸗ tigten ſich Sägewerke und Holzhandel derart lebhaft, daß die Rundholzpreiſe bereits wieder ihre geſunde Grundlage ver⸗ laſſen und im anormalen Verhältnis zu den Schnittwaren⸗ preiſen ſtehen. Faſt überall wurden die Taxen überſchrit⸗ ten, bei einzelnen Auktionen bis zu 300 Prozent derſelben erzielt. Preiſe von 4500 Mark p. Im. ſind bereits wieder angelegt worden. Trotz der Lehren des letzten Winters ver⸗ kennt man die neue Gefahr, in die man ſich wieder hinein⸗ kauft. Der ſtarke Wettbewerb iſt die Folge des Mangels an Rohmaterial bei den Sägewerken. Der Druck auf dem Papierholzmarkt iſt auch in dem abgelaufenen Monat nicht gewichen. Die Nachfrage blieb mäßig, weil die Fabriken reichlich eingedeckt ſind; die Preiſe waren im Rückgang. Auch der Grubenholzhandel wurde im Einkauf zurückhaltend, wodurch eine leichte Preisſchwankung eintrat. Laubholz. Am Laubholzmarkt hielt die matte Stimmung au. Der Begehr war ſehr gering. Eiche blieb völlig ver⸗ nachläſſigt, Buchen wurden nur in kleinen Mengen gehan⸗ delt, ebenſo Eſchen, Birken und Nußbaum. Mehr gefragt waren Erlen, Aſpen und Linden. Bei den Auktionen kam noch wenig Laubholz zum Angebot. Große Mengen des im Vorjahr gekauften lagern noch in den Waldungen. Schnittwaren. Am Brettermarkte konnte ſich während des Oktober eine etwas feſtere Tendenz herausbilden. Die Kaufluſt hielt ſich zwar noch in mäßigen Rahmen, hat fich aber gebeſſert. Die meiſter Werke wollten unter 600 Mk. je Kubikmeter unſortierte ſägefallende Bretter nicht mehr abgeben, einzelne forderten 700—800 Mark. Am regſten war die Nachfrage nach Dielen für die Ausfuhr nach Holland und Frankreich, ebenſo blieben die Waggondielen ſtark ge⸗ fragt. Am Markt in Hobelware machten ſich nur leiſe Anzeichen eines regeren Verkehrs bemerkbar. In der Kiſten⸗ induſtrie erwartet man gleichfalls eine Beſſerung. Na Bauholz blieb die Nachfrage gering. Vom Schwarzwald wurde ſolches mit Waldkante zuletzt zu 680— 700, vollkanti⸗ ges zu etwa 730750, ſcharfkantiges zu 780-800 Mark ab Station angeboten. Geſchnittenes Laubholz war ſtark vor⸗ rätig, aber wenig gefragt. Gerbſtoffmarkt. Nach Eichengerbholz zeigte ſich etwas mehr Nachfrage. An Gerbrinden waren beſonders Eichen⸗ rinden begehrt. Das Intereſſe für Fichtenrinde blieb ge⸗ ring. Im allgemeinen kann von einer leichten Beſſerung der Lage am Gerbſtoffmarkt während des Oktober geſpro⸗ chen werden. Brennholz. Mit Eintritt der rauhen Witterung ſteigerte ſich wieder die Nachfrage nach Brennholz. Die induſtriellen Werke intereſſierten ſich ſtark für Hartholz, worin ſtändig Abſchlüſſe ſtattfanden. Die Preiſe blieben feſt. Arbeitsmarkt. Die Lage hat ſich wenig verändert. Die Sägeinduſtrie verlangte wieder etwas mehr Arbeiter. Der immer noch ſehr mäßige Verkehr und der Mangel an Kohle ließen vielfach keine volle Beſchäftigung zu, weshalb die 2 der Erwerbsloſen in der Holzinduſtrie noch immer groß iſt. Bauernbienenzucht. Auf Sountag den 31. Oktober hat der Bezirksbienenzucht⸗ verein Raſtatt in das dortige Bahnhofshotel eine Bauern⸗ bienenzüchter⸗Verſammlung einberufen, die ſehr gut beſucht war. Herr Dr. Zaiß von Heiligkreuße mach, der ſich in ſeiner engeren Heimat um die Heburg der Bauernbienenzucht große Verdienſte erwochen ben hatte den einleitenden Vor⸗ 5 trag übernommen, dem ie Jahörer, die zwar nur zum klei⸗ neren Teil dem Staude ber Landwirte angehörten, mit un⸗ geteilter Aufmer etalete folgten. Er führte o. ks bie Bauernbienenzucht in früherer Zeit viel mehr J⸗denkung gehabt habe. Als der Strohkorb noch die Hauntßbockdorm darſtellte, ſei faſt bei jedem Bauern⸗ haus eine Immenbank geſtauden. Man habe damals vom Zuckerfütlern oßne das man in der modernen Bienenzucht gar nich mehr ßeſtehen könne, nichts gewußt.— Die Stroh⸗ körbe hatten auch nur geringe Arbeit verurſacht, und wenn auch die Ausbeute nicht ſo groß geweſen wäre, ſo ſei eben der füße Segen dem Bauernimker faſt mühelos in den Schoß gefallen. Mit der Verbreitung der Mobilbeuten habe die Bienenzucht ein ganz anderes Geſicht bekommen. Die Bie⸗ nenbewirtſchaftung, in der Beute mit beweglichem Wauen⸗ bau, erfordere vtiel mehr Umſicht und Sorgfalt, ſo daß lang⸗ ſam ein Rückgang der Bauernbienenzucht eingetreten ſei. Lehrer, Geiſtliche und Beamte ſeien jetzt die Hauptträger der neuen Lehre und der Landwirt ſtehe meiſtens teilmahmslos bei Seite. Man müſſe dazu kommen, weniger verkünſtelte Stockformen einzuführen, vor allem müſſe die ganz unge⸗ eignete badiſche Vereinsbeute ausgeſchaltet werden. Man müſſe beim Bauer werben, daß er ſich der Bienenzucht wie⸗ der mehr annehme, daun werde er auch dazu kommen, bei ſeinen Anpflanzungen auf die Bienenweide mehr Rückſicht zu nehmen, und dadurch könnte auch die Zuckerfütterung mehr eingeſchränkt werden. Der amerikaniſchen Stockform zollte Dr. Zaiß viel Anerkenung. Sie ſei ſehr einfach und ſtelle an den Züchter viel weniger Aiſprüche bezüglich der Behandlung der Bienen. Es war nicht recht verſtändlich, doß der Vortragende nach dieſem Lob, das er für die ameri⸗ kaner Beute mit Oberbehandlung hatte, den„Steinachtäler“ ein blätterſtockähnliches Gebilde, als den richtigen Bauern⸗ ſtock empfahl. Herr Dr. Zaiß behandelte dann auch die Raſ⸗ ſenfrage, bei der er mit Recht zu Gunſten der deutſchen Biene alles Fremde ausgemerzt wiſſen wollte, und die Bienen⸗ weide. Er empfahl den Anban honigender Kleearten, unter denen er hauptſächlich den Schwedenklee(Baſtardͤklee) als Miſchung unter unſeren Rotklee hervorhob. In der Verſammlung waren zwei hervorragende badiſche Bienenzüchter, die Herren Oberlehrer Sickinger ⸗Otters⸗ meier und Hauptlehrer Klemm⸗Rammersweier, erſchienen, die an den Vorkrag anknüpfend Mitteilungen aus dem Schatz ihrer reichen Erfahrungen machten. Die Erläuterung der Zanderbeute durch Herrn Sickinger, die in einem aus der Werkſtätte der Herren Luſt⸗Gaggenau hervorgegangenen, vorzüglich gearbeiteten Exemplar aufgeſtellt war, erregte großes Intereſſe bei den anweſenden Züchtern. Die Zander⸗ beute iſt bekanntlich der amerikaniſchen Stockform ganz und gar nachgeahmt. Die Oberbehandlung lobte Herr Sickinger als außerordentlich einfach und praktiſch. Die Raſtatter Bauernbienenzuchtverſammlung hat wieder erneut gezeigt, daß auch nach einem geringen Honigjahr das Intereſſe für die Bienenzucht nicht ſchwindet. Möchten auch die Landwirte die Mahnungen des Herrn Dr. Zaiß beherzi⸗ gen, denn daß der Bauer viel zur Beſſerung der Bienen⸗ weide beitragen kann, iſt nicht zu beſtreiten. Allerdings wird von den modernen Landwirtſchaftlern der frühe Schnitt der Wieſen und Kleefeldern eindringlich gepredigt, und das iſt gerade das Gegenteil von dem, was die Bienenzüchter wün⸗ ſchen. Wenn die Bauern ſich wieder mehr der Imkerei zu⸗ wenden, ſo dürfte auch bezüglich der Kleeblüte eher etwas Nachſicht walten. Wenn unſere Landwirtſchaft ſich mehr der jetzt ſo gewinnbringenden Saatzucht unſerer Kleearten zu⸗ wenden würde, ſo könnten zwei Mücken mit einem Schlage getroffen werden. Bekanntlich kommen aber be. der Klee⸗ ſamenzucht auch die Hummeln und die Katzen und die alten Jungfern noch ins Spiel. Davon will ich lieber ſchweigen. Badiſche Politik. Die Gemeindeordnung im Landtagsausſchuß. Karlsruhe, 3. Nov. Der Landtagsausſchuß für Rechts⸗ pflege und Verwaltung ſetzte in zwei Sitzungen die Bera⸗ tungen der neuen Gemeindeordnund fort. Ein ſozealdemo⸗ badischer Antraa, der die Vüraermeiſter nur auf dis Dauser 7 — H— bon 6(ſtatt 9) Fahren und unmittelbar von den r rechtigten gewählt wiſſen will, wurde abgelehnt, e ein Antrag der gleichen Partei, der die Beſtimmunge N n den Städten einer der Bürgermeiſter oder beſo il meinderäte ein vorgebildeter Juriſt ſein muß, in wünſcht. Die Beratung und Beſchlußfaſſung üben ie ſpruch der Bürgermeiſter und beſoldeten Gemei 10. Gehalt, Ruhegehalt und Hinterbliebenenperſorgu e 4 bis zur Beratung des neuen Fürſorgegeſetzes für ift 5 und Körperſchaftsbeamte ausgeſetzt. Die Vorſchr 0 der Bürgermeiſter anordnet, in welcher Richtung ſichg a träge der ſtellvertretenden Bürgermeiſter und Aut Patr ten Gemeinderäte an den Gemeinderat und die 0 ie Ne 8 ſollen, wurde auf ſozialdemokratiſchen 1 richen. Baden und Nachbargebief“ Ein Zeitbild. 0 ber — 5. 7 8 n * Offenburg, 3. Nov. 1 11 0 1e de bildete ſeit eingen Wochen das Tagesgeſpra* welches eine Art Vermittlungsbüro für Käufe un von Häuſern, Grundſtücken und Geſchäften war, 9 Monaten von dem 22jährigen Henn und de Bohn übernommen. Wie erzählt wird ſoll n 6 Kauf möglich geweſen ſein durch große Verdienen 1 Schiebergeſchäften herrührten. Jugendlicher duc es und Wagemut veranlaßte die beiden nach und a abenteuerlichſten Geſchäften. Ihre Haupttätigk Jule Jas in darin, den Verkauf von Häuſern zu vermitteln un 5 geſchäſte vorzunehmen. Durh große Reklame allt gesälbttern, durch weitgehende Verſprechungen, 10 die Art lung falſcher Tatſachen und durch gewandtes 1 ſtanden ſie ſich Kundoͤſchaft zu verſchaffen. Da dieſer Leute ging ſo weit, daß ſie anſtandslos ſe Mark vorſtreckten. Von einem Landwirt, der. Anweſen verkauft hatte, erhielten ſie zum u töne Gärtnerei 75 000 Mark, um den Kaufliebhaber en e ſchrieben ſie ſämtliche Namen der Gärtner aus dene ze r buch ab und legten ihm dieſe Liſte vor. Von dice en welche den beiden anvertraut wurden, blieb unden Al In Trinkgelagen und Autofahrten nach Baden wein Karlsruhe wurden Tauſende verjuxt. Sekt un den een die andere Freuden des Daſeins waren bei den boten 8 Tagesordnung. Die Hochzeit des 22jährigen o he über 20000 M. Das gewandte Auftreten brachte es ſogar fertig, daß ſie bei einem Obe den we de einer bekannten Stadt Badens zu Gaſt gela nen ſe a ee Denjenigen, welche ihnen Gelder gaben, 07 lea el täuf atme gg ö Beſitz von Häuſern vor, während ſie in Wirkliche ach 1 die Karchenmäuſe waren. Allein die Büros n. maligen 6 gepfändet. Sie unterhielten auch mit einem 15 Der ftaier Geſchäftsverbindungen zwecks Häuſerkauſ egen n kam öfter mit dem Auto vgorefahren. Um ihm em 8 Geſchäftsbetrieb corzutäuſchen, liehen ſie in en eiae een. barten Schreibmaſchinengeſchäft Schretbmaſch udn ateranz ſie ſich mehrere offenkundige Fälſchungen zu dere ach 8 kommen laſſen, kam der Schwindel ans Ta 0 Verhaftung der Firmeninhaber führte. 0 von Sachverſtändigen betragen die Paſſiven d mens über 500 000 M., die von den jugendliche geudet worden waren. Durch den Zufammenben Reihe angeſehener Geſchäftsleute geſchädigt. 8 4 1 ** Karlsruhe, 3. Nov. Die Pr-Fegeteilung g 0 de Regierung teilt uns mit: Heute ormittag, deim ee Schwetzinger Uebergang bei der Station Manz der ae o ir El au ein Kraftwagen der dr'tigen Seilinbecſtrie, ſchloſſene Wegſchranke in voller Fart eingedtee zwei zu dieſer Zeit die Stelle gleichzeitg Aber. gen, dem Schnellzug G 282 und einem Sonderg rich he wachre ſahren. Hierbef warde der Wagenführer Hei al, 9 und der zweite af ze, der Schweinehändler 10 weh, von Mannheim⸗Reckarau getötet. ſind dei ö ge u Karlsruhe, 3 Nov. Wieder beigebrach oft g u dle mit“ 0 Samstag nachmittag in de Nahe des Houptbe Hoteldiener geraubten Koffer und Taſchen,„tier U Fla einen Wert von zirka 400 00 0 Mark reprt en Lene et hun 1 Anton Böſer wurde am Bahnhof in Langholzverladen von einem ſtürzenden Sta 11 Mannheim, 3. Non. Die Tochter des ung eg e Diehm hier wurde eine Stunde vor der Tr etre en ſte ſich dazu ankleidete, von einem Herzſchlag mar 2„eue ain ſofortigen Tod herbeiführte. Die Braut a ** Mannheim, 3 Nov. Vox 14 Tagen un e den, daß ſich zwei Perſonen über die R. ſind. ade 5 Fluß geſtürzt haben. Die beiden Perſoneahrigen wie ländet worden. Es handelt ſich um den 2018 ße geh ler Heinrich Böhmer von Ludwiashafen u ide Heu Dienſtmagd Amalie Popp von Mannheim. waren mit den Händen aneinander gebunden, grund zu der Tat gibt der Polizeibericht 17 unglückliche Liebe an. a Monaten. 84. e Heidelberg, 3. Nop. Vor einigen Jach⸗. eee hier der Direktor Heinrich Bartels von der Vage 40 geſellſchaft„Reform“, der in der Stadt durch cla plan Uniform Aufſehen erregt hatte, wegen Unte Daun gh e an erheblichen Geldbetrags verhaftet. Er war win 6 00 0 de aus der Haft entlaſſen worden und hatte nun, Schlig Nut de an einem leitenden Poſten bei einer Wach⸗ un war K 50 ſchaft abermals Unterſchlagungen gemacht und a von 18 000 Mark. Unten ſtü. 2 Heidelberg, 3. Nov. In einer ber letz Nächte wurde in zwei bewohnten Villen der la brochen. Die Diebe ſtahlen in der einen Vi Schmuckgegenſtände, Wäſche im Geſamtbetrande Mark und in der andern Villa Wertgegenſtam von 5000 Mark. on Bigen, * Villingen, 3. Nov. Der Gemeinderat ggeſpr 0 las hat ſich in ſeiner letzten Sitzung dahin au wirlſgh. weder aus Gründen des Verkehrs noch auß de Vöh Au d Gründen die Lostrennung der Stadtgemein zun vom Amtsgericht Villingen und die Zuteilu nt bezirk Doaueſchingen für zweckmäßig er meinderat ſpricht deshalb die Erwartung auß z gemeinde Vöhrenbach nach wie vor beim verbleibt. le br 1 0.* In Bernau⸗Wete t ale ackern ehen St. Blaſien, 3. Nov. Haus des Seſtermachers Wilhelm Köpfen, ſche der niſſen und dem Viehbeſtand nieder. Die Le vor verſtorbenen Ehefrau verbrannte ebene z Freiburg, 3. Nov. Die Direktion de Konvikts wendet ſich an den Klerus und die 6 der Erzdiöſe mit der Bitte um eine Ebr he ſamt ſind 108 Kandidaten des Kleriker in den niederen Weihen aus der burg im Weltkrieg gefallen. tebesbch zk Konſtanz, 3. Nov. Eine fünfköpfige Dytelfa be Hehlergeſellſchaff bei der hauptſächlſch die gane ſtrafte berüchtigte Familie Kaum in Ricken a. iſt, hatte ſich wegen ſchweren Diebſtatls ub der Ptrafta mmer zul prranfworten. el ö Wei F pon 17 und 19 Fahren, waren der emem ingebrochen und hatten 13000 Mark geſtohlen. wurde verteilt. Der Haupttäter, der Fabrik⸗ U Kaum, erhielt 2 Jahre Gefängnis, die übrigen gere Strafen e Drahtna⸗hrichten. (Eigener Sonderbericht.) 5 9 Nov. Der Berliner Vertreter der„Basler Auna. will aus zuverläſſiger Quelle erfahren, l b eichskanzler Fehrenbach mit Rücktrittsgedanken ie derde nur bis Ende der laufenden Ligislatur⸗ „ 8 Amtsgeſchäſle weiterführen. 25 1 a beaſen, 4. Nov. Infolge der verſchärften Kon⸗ Grenze hat das Schmuggel⸗ und Schieberun⸗ tzten Woche etwas abgenommen. Trotzdem etzten Woche wieder 18 Verhaftungen vorge⸗ denen es ſich um ſehr große Objekte handelt. , Siebzehn oberelſäſſiſche und drei⸗ erelſſſiſche Gemeinden haben beim General⸗ W. 5 eſt erhoben gegen die zwangsweiſe Fran⸗ en! Sulen und Verdrängung der deutſchen hi franzöſiſche Lehrer erſetzt werden. neten, 3. Nov. Die Regierung der Vereinig⸗ lehnt es ab, der Einladung Englands und aas zur Teilnahme an der Blockade des Schwar⸗ al gegen Sowjetrußland Folge zu leiſten. Admi⸗ 0 in der ſich in Konſtantinopel befindet, wurde be⸗ ö eerabrung zu bringen, auf weſſen Veranlaſſung le, angeordnet worden ſei. Das Staats departe⸗ ut daß gegen jede Störung des amerikaniſchen Nußle ud Proteſt eingelegt werden würde. Vermiſchtes. ein ruf deutschen Kr egsgräbern am Totenſonn⸗ de f e nach Frankreich gerichteet Anfrage hat das tenzöſtſche Miniſterium ſich damit einverſtanden in der„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge, in brltrege der Angehörigen die deutſchen Kriegs⸗ n Aeanfreich mit Kränzen ſchmückt. Der Volks⸗ e Fri Nöglichkeit, am Totenſonntag zunächſt auf def riedhöfen Kränze niederlegen zu laſſen: rgansbrat(1 Kranz 20 Frank); Baalon bei ere), Bernes bei Roiſel(5 Fr.); Billy Mon⸗ uns(10 Fr.); Bouchain bei Valenciennes(15 bis ne bei Reims(6—8 Fr.); Bousbecque bei „Cambrai(25 Fr.); Clax ybei Le Cateau ſur Serre bei Laon(5 Fr.): Dourges bei e Fr.); Ecourt St. Quentin dei Douai(5 Fr.); batketit det Gniſe 41820 Fr.]; Golben bei Epinal del Glu bei Menin(7 Fr.); Lille(16 Fr.); St. Ir zirſon(20 Fr.); Stenay(8 Fr.); Oignies bei : Sin le Nohle bei Douai(Kranz einſchließlich f 20 Fr.); Tourcbing, Dep. Nord(8 Fr.); Fr.); Vauxbain bei Soiſſons(20 Fr.); los bei Bapaume(5 Fr.); Villers en Prayeres feld. Fr.): Wervicg⸗franzöſiſch(5 Fr.). Alle An⸗ ts n unter Angabe der letzten Feldadreſſe, des rd der Grabnummer des Gefallenen bis zum een den„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfür⸗ 4 FerdCbarlotfenbura 5, Königsweg 30, erbeten. Die ür den ſpäter eingefordert. Anfragen oder gleiche den dere Orte können erſt nach dieſer Zeit berück⸗ Nimsfener auf einem Zeppelinluftſchiff. In dem Scilken Felde unbeſiegt“ ſchildert Oberleutnant An er eine Gewitterfahrt des Zeppelin L. 11 nach . rohr il, auf England und ſchreibt u. a.:„Durch könnt, rauſcht und ziſcht es, daß wir kaum etwas A dehnen. Endlich hat man verstanden:„Die Ma⸗ . Zehen rennen:„Wir können nicht begreifen, was de Sie doch ſelber mal hoch und ſehen nach; iz teich oben, um mir zu melden, wo es am e miramit wir um die Wolken herumfahren kön⸗ ettfor der Kommandant. Oben im Steigſchacht r dam angelangt, war ich allerdings auch er⸗ weil 0 Bild, das ſich mir bot. Der Poſten hatte 0 act ſchein, aus den Miaſchinengewehren ſchoſſen oben gerichteten Spitze etwa 30 Ztm. lange men heraus. So aus der Nähe hatte ich noch r geſehen. Anfänglich war es etwas un⸗ ung ig folgte auf Blitz es war über, neben d Wo die Blitze herkamen, konnte ich gar chen debei eine unheimliche Stille; man hörte nur u dedes Regens und ein ziſchendes Geräuſch beim Blitze, nicht einen einzigen Donner. Doch ch auch in die Lage gefunden; es regte ſich hielt meine Hand hoch, und hatte auch lamme; ſpüren tat man nichts ſchoß wie ein Kometenſchweif a ein Flamme heraus und unten leuchtete die N Piſch blauer Flammenbogen. Wir überfuhren e weſacherflotte, die wohl über das Geſpenſterſchiff I langlen ſein mag. So dauerte der Kampf drei e. Ge mit den heiß erſehnten erſten Strahlen t ewitter ſich legte. Keiner hatte gedacht, daß 10 noch überleben ſollten. dane als Künderin ewigen Kriegshaſſes! Mit och iſchen Mitteln die Kriegsſtimmung in Ame⸗ u peveit in den Frieden hinein wach erhalten des derewigt werden ſoll, geht aus einer ſeltſamen ein küſſeler Korreſpondenten des„Petit Jour⸗ kiorwmboliſches Glockenſpiel“ hervor. Danach amenationen der amerikaniſchen Botſchaft in einge rikaniſche Regierung beſchloſſen haben, in Nein rieſigen Glockenturm aus Steinen der 8, Verdun, Termonds, Loewen und Yyern ens p. deſſen Geſtühl 54 Glocken aufgehängt wer⸗ Ilg Kupfer von den im„großen Freiheits- vef 1918“ bei den alliierten Nationen im Ge⸗ Apen Patronenhülſen gegoſſen werden ſollen. ö urkörvert die Anzahl der nordamerikaniſchen 0 ööte desdiſtrikte Dieſes monumentale Glocken⸗ der Welt, wird, wie der Korreſpondent ſich ickt,„für alle Zeiten die Lüfte erfüllen mit Seele des großen Freiheitskampfes“. Bei n Gelegenheiten ſollen die berühmteſten n er der alliierten Länder, die von Saint⸗ euch deln. dies ſymboliſche Inſtrument beſpie⸗ (bon rſed. 5e be de der frühere der waz rend ſelner Amts⸗ Alezeltseſtellt worden iſt, große Transaktionen g gadtif e vorgenommen hat, indem er bei der Be⸗ eder Lebensmittel für 20 000 M. Kriegs⸗ b uggelte und dadurch Kursgewinne erwarb. bon ahn auf dem Lande“. Mehrere Bauern der erieterpingen erhielten in den letzten Wochen Abenke, in denen ihnen wegen Abgabeverweige⸗ 19 1 mitteln und Bewucherung die Brandſtif⸗ dope öſen für den kommenden Winter angedroht Lubauſen wird gemeldet, daß dort am Mitt⸗ Hof des Kaſvarbanern abgebrannt lei. Der zremfich große Viehbeſtand bon 40 Stück Großvieh, Schwekr⸗ nen und Pferden konnte gerettet werden. Es ſind jedoch 130 Fuhren Heu mitverbrannt. Man vermutet, daß Brand⸗ ſtiftung vorliegt. Als höchſter Bera in Europa wird in der Regel der Montblane mit 4810 Meter Höhe genannt. Dies iſt aber n nur ſehr bedingt richtig, nämlich nur dann, wenn man für Europa den uns geläufigeren Begriff„Mitteleuropa“ ſetzt. Zieht man aber den ganzen Erdteil in Betracht, ſo finden wir die höchſte Erhebung im Kaukaſus in einem Gipfel des Elbrus, der 5629 Meter Höhe erreicht und ſomit den Mont⸗ blanc um volle 819 Meter, alſo um ein volles Sechſtel der Geſamthöhe überragt. Außer dem Elbrus, deſſen zweiter Gipfel ebenfalls 5593 Meter Höhe anſteigt, übertreffen den Montblanc aber auch noch der Kasbek mit 5043 Meter und der aus der Bibel bekannte Arrarat mit 5165 Meter. Der Montblanc kann daher erſt als der vierthöchſte Berg Euro⸗ pas gelten. Was die übrigen Erdteile anbelangt, ſo finden ſich ſelbſt in Geographiebüchern darüber häufig falſche An⸗ gaben. Wie Dr. R. Hennig in„Ueber Land und Meer“ nachweiſt, ſind die höchſten Berge in Aſien, der Mount Eve⸗ reſt 8882 Meter(und nicht der meiſt genannte Gauriſankar), in Amerika der Aconcagua 7039 Meter(und nicht der Chim⸗ borazzo), in Afrika der Kilimandſcharo 6010 Meter, und in Auſtralien der Mount Townuſend 2241 Meter. Suggeſtives bei Kartenkunſtſtücken. Jedermann hat wohl einmal das folgende Experiment ausgeführt. Man hält ein Kartenſpiel ausgebreitet vor ſich und gerkt ſich eine Karet. Dann erſucht man eine Perſon, deren Hand man gefaßt hat, mit der freien Hand eine Karte zu ziehen. Trotzdem die Perſon nur die Rückſeite der Karte ſehen kann oder auch ganz und gar die Augen ſchlißt, zieht ſie mit unfehlbarer Sicherheit die Karte, die man ſich gedacht hat. Man kann die Suggeſtion, die man hierbei auf den Willen und die Hand einer anderen Perſon ausübt, auch auf den Gedanken ausüben. Dann nennt die beinflußte Perſon richtig und ohne Zögern die Karte, die man ſich eben gedacht hat. Beide Experimente kann nahezu jeder mit jedem ausführen. Ein drittes Experiment, das dahin gehört, iſt das der Zahl ſieben. Man erſucht eine Perſon, unter den Ziffern von eins bis zehn eine zu wählen. Nach den Geſetzen der Wahrſcheinlichkeitsrechnung ſollte man meinen, jede der zehn Ziffern hätte die gleiche Chance, ge⸗ wählt zu werden. Das iſt keineswegs der Fall. Vielmehr eigt die Beobachtung, daß unter hundert Fällen fünfund⸗ fte temat die Zahl ſieben gewählt wird. Ganz ähnlich iſt das Experiment der drei Gegenſtände. Man läßt eine 8 von den drei vorgehaltenen Gegenſtänden wählen. n der bei weitem größten Mehrzahl der Fälle wird der mittelſte Gegenſtand gewählt; aus dem einfachen Grunde wohl, weil die Mitte am leichteſten zu bezeichnen iſt. Und dieſelbe Erklärung findet ſchließlich das Experiment mit den Kartenbildern. Man legt etwa zwanzig Karten zu je zweien auf den Tiſch. Nun erſucht man eine Perſon, ſich eines der Kartenpaare zu denken. Dasjenige Paket, in welchem ſich zwei Bilder befinden, wird in den meiſten Fällen 88 Denn das Denken heftet ſich leichter an die iguren als an die anderen Karten. Warum üben nun die meiſten Perſonen bei all dieſen Experimenten ihre Wahl in einer und derſelben Richtung aus? Die Antwort darauf gibt der Direktor des pſychologiſchen Laboratoriums der Sorbonne in Paris, Binet, der dem pfychiſchen Pro⸗ blem ſolcher Spielereien nachgegangen iſt. Es iſt immer die„Linie des geringſten Widerſtandes“, in der ſich der Gedanke bewegt. Es kommt alſo darauf an, daß bei dieſen und ähnlichen Kunſtſtücken der Experimentator ſein Experi⸗ ment ſo einrichtet, daß ein Weg leichter einzuſchlagen iſt als alle anderen. Man hat es alſo gewiſſermaßen mit einer Art von Gedankenträgheit hierbei zu tun; und dieſe nutzt man aus, ohne daß es den anderen zum Bewußtſein kommt. Der einzige Unterſchied zwiſchen dieſem Vorgang und den hypnotiſchen Suggeſtionen iſt der, daß bei den letzteren man ſich dem Willen einer Perſon unterordonet mit deren Vorwiſſen; der Taſchenſpieler und Kartenkünſtler überträgt ſeinen Willen auf andere Perſonen, ohne daß ſie etwas wif⸗ ſen oder nur merken. Binet meint, es ſei damit nicht anders, als mit dem geſchickten Kaufmann, der auf den deinen ſuggeſtiven Zwang auszuüben verſteht, ohne daß dieſer es merkt. 3 F Die leerſtehende 20 emu„ baung, Der frühere Reichs⸗ kanzler Aug. Müller hat im Reichstage bei der Etatsdebatte zur Sprache gebracht. daß die Gräfin Klara von Wartens⸗ leben, eine aus Bankierskreiſen ſtammende geborene Frau Scheffer⸗Voigt, in der Tiergartenſtraße eine 20 Zimmer⸗ wohnung ſeit zwei Jahren unbenutzt gelaſſen habe, während Tauſende von Perſonen ſeit Monaten und zum Teil auch ſchon ſeit Jahren vergeblich auf eine Wohnung warten. Abg. Müller hat im Reichstage behauptet, daß die Gräfin Wartensleben, um der Beſchlagnahme der Wohnung zu ent⸗ gehen, Scheinverträge abgeſchloſſen hat mit ihr naheſtehen⸗ den Familien, u. a. auch mit einem Prinzen Solms und einer Frau v. Tiedemann. daß aber dieſe beiden Familien tatſächlich niemals in dieſer Wohnung Aufenthalt genom⸗ men haben. Die Darſtellung des Abg. Müller wird vom Wohnungsamt Berlin, ſowel ſie das Tatſächliche betrifft be⸗ ſtätigt, nur wird die Richtigkeit der Schlüſſe beſtritten, die Hermann Müller aus ſeinen Ausführungen gezogen hat. Der Abg. Müller hat aus der Talſa e, daß dieſe Wohnung nicht beſchlagnahmt und nicht aufgeteilt worden iſt, den Schluß gezogen, daß offenbar die Beamten des Wohnungs⸗ amtes beſtechlich ſeien. Vom Wohnungsamt der Stadt Ber⸗ lin wird aber erklärt, daß ſchon ſeit einem Jahre alles getan worden iſt, um die Beſchlagnahme der Wohnung der Gräfin Wartensleben in der Tiergartenſtraße durchzuführen. Es ſind alle möglichen Verſuche gemacht worden, an dieſe Woh⸗ nung heranzukommen, ſie ſind aber alle geſcheitert, da die Gräfin Klara Wartensleben mehrmals eidesſtattliche Ver⸗ ſicherungen abgegeben hat, daz ihre Wohnung in der Tier⸗ gartenſtraße nicht leer ſtehe, ſondern tatſächlich von Familien bewohnt werde. Es liegen auch eidesſtattliche Erklärungen des Prinzen Solms und der Frau von Tiedemann vor, daß ſie tatſächlich die Wohnung gemietet haben und darin woh⸗ nen. Wenn Beamte des Wohnungsamts nach der Tiergarten⸗ ſtraße 24 kamen, um feſtzuſtellen, ob die Wohnung tatſächlich bewohnt ſei, wurde gewöhnlich nur eine Bedienerin vor⸗ gefunden, die die Auskunft gab, daß die Herrſchaften augen⸗ blicklich gerade verreiſt ſeien. Vom Wohnungsamt Berlin iſt ſchon vor zehn Tagen die Beſchlagnahme der Wohnung ausgeſprochen worden. Sie wird jetzt durchgeführt werden, und die Wohnung wird jetzt nach einem entſprechenden Umban vom Wohnungsamt auf⸗ geteilt werden. Es wird dadurch möglich ſein, fünf Fami⸗ lien Wohnungen zuzuteilen. 5 Daß dieſe Maßnahme erſt hente nach zwei Jahren vor⸗ genommen wird, iſt kaum glaublich und bedarf noch der näheren Aufklärung. Gräfin Klara v. Wartensleben iſt die Witwe des vor mehreren Jahren geſtorbenen Generals der Kavallerie Graf Alex Wartensleben. In der Berliner Geſellſchaft der Wilhelminiſchen Epoche hat die Gräfin be⸗ kanntlich eine große Ralle geſpielt. Vor etwa 12 Jahren iſt ſie vielfach im Zuſammenhang mit einer Diebſtahlsaffäre genannt worden. Die Gräfin hatte den ſchönſten Perlen⸗ ſchmuck Berlins im Beſitz. Dieſer Perlenſchmuck war ihr von ihrem Stubenm dchen entwendet worden. Der Luxus der Lebensverteidigung. Ein thüringiſcher Fabrikbeſitzer ſchreibt der in Erfurt erſcheinenden„Mittel⸗ deutſchen Zeitung“: Die Bewachung unſerer ausgedehnten Fabrikgrundſtücke haben wir einer Anzahl Nachtwöchter übertragen, die wir, nachdem das Waffenverbot erlaſſen worden iſt, mit Polizeiknüppeln auprüſten möchten. ir haben uns an eine entſprechende Lieferfirma gewandt, die und zu dieſem Aweck ihre Lebens vevteldiaer“(Polizeiknün⸗ Pei) anbietet. Wir beſtellen danach und erhalten darauf dite Mitteilung, daß dieſe Lebensverteidiger auf Grund der neueſten Entſcheidung des Reichsfinanzamtes mit unter die .. 15 prozentige Luxusſteuer fallen, was bei der Abgabe des Angebots nicht berückſichtigt war. Wir möchten dieſe Entſcheidungdes Reichsfinanzamtes als ein beſonders Zeichen der Zeit anſprechen, in der nicht allein die Entente ſondern auch unſere Regierung die Lebensverteidigung in Deutſchland als Luxus anſieht. Ehrung eines deutſchen Gelehrten. Anläßlich der An⸗ kunft des Profeſſors Fedor Krauſe in Rio de Janeiro, wurde dieſem ſeitens der deutſchen Kolonie wie der braſilia⸗ niſchen Behörde ein feierlicher Empfang zuteil. Profeſſor Krauſe wurde zum Ehrenmitglied der mediziniſchen Aka⸗ demie in Rio de Janeiro ernannt. —* Beſichtigung der Raſtatter Lehmbauten. Die Bezirks⸗ gruppe Karlsruhe des ſtaatlich geprüften Hochbauwerk⸗ meiſtervereins hat am Sonntag den 10. ds. Mts. auf Ein⸗ ladung des Baukontrolleurs Biesdorf eine Beſichtigung der im Bau begriffenen Lehmbauten in Raſtatt vorgenommen. Eine ſtattliche Anzahl Herren beteiligten ſich und gab da⸗ durch das Intereſſe an dieſer neuen Bauweiſe kund. Die überaus intereſſanten Ausführungen des Herrn Biesdorf, der Leiter des Baues, gab ein anſchauliches Bild über die Stampflehmbauweiſe. Die Vor- und Nachteile der Lehm⸗ bauten wurden eingehend beſprochen und wurde man dar⸗ über eins, daß 1. die Lehmbauweiſe nur da wirtſchaftlich rentabel iſt, wo keine Zufuhren von Lehm erforderlich ſind, alſo am Bauplatz gewonnen werden kann und 2. die Mauern mit außerordentlicher Sorgfalt erſtellt werden müſſen. Die Druckproben des Stampflehmes, ſowie der an Ort und Stelle hergeſtellten Lehmformſteine haben ganz außerordent⸗ lich günſtige Reſultate. — Mannheim, den 4. November. Viele Leute halten ſich für befugt im Walde Stockholz zu graben und zu dieſem Zwecke Axt und Säge mitzuführen. Dieſe Anſicht iſt falſch. Ohne beſondere Erlaubnis des Forſtamtes und des Waldeigentümers iſt niemand befugt Stockholz zu machen. Wenn ein Teil der Forſtſchutz beamten in Unkenntnis der geſetzlichen Vorſchrift, dieſe früher kaum ausgenutzte Nutzung ſtillſchweigend ſeit dem letzten Kriegsjahr überſehen haben, ſo iſt hierdurch noch keine Befugnis entſtanden. Der übermäßig an⸗ ſchwellende Forſtfrevel, der die Waldungen beſonders in der Nähe von Ortſchaften zu vernichten droht, läßt ſich nicht wirkſam bekämpfen, wenn nicht jeder ſoeben bei Be⸗ gehung der Tat im Walde betroffene Frevler ſeine Aus⸗ rüſtung mit Holzhaugeräte mit der Ausrede beſchönigen kann, er habe nach Stockholz geſucht. Zur Zeit iſt in den Waldungen kaum noch Stockholz vorhanden das nicht von friſch gefällten Frevelſtämmen herrührt. Ohne Beeinträchtigung der nicht zum Frevel gewillten Bevölkerung ſoll die Stockholznutzung in hierzu geeigneten Schlägen in geordnete Bahnen geleitet werden. Es geſchieht dies durch Ausgabe von Nutzungs⸗ ſcheinen durch das zuſtändige Forſtamt und Anweiſung des Holzes durch das Forſtperſonal. Jede andere Art der Zueignung von Holz iſt im Intereſſe des Waldſchutzes verboten, weshalb wir auf die im heutigen Blatte ver⸗ öffentlichte Warnung des Bezirksamtes ganz beſonders hinweiſen. 5 Fußball. K. J. M. V. Seckenh. J.— K. J. M. V. Mheim Jungbuſch 0:2 2: 7 1 5 5„„ II. 2: Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mann⸗ ſchaften zu den fälligen Verbandsſpielen. Seckenheims 1. zeigte wieder wie ſchon des öfteren ein ſehr ſchönes Spiel. Beſonders gefielen Torwächter und Verteidigung. Seckenheims Sturm konnte trotz aller Anſtrengung nichts zählbares erringen. Der Schiedsrichter neigte mehr zum Parteiiſchen als zum Unparteiiſchen. Es wäre ſonſt ein anderes Reſultat erzielt worden. Auch die zweite Mannſchaft zeigte ſchönes Spiel, fiel aber dem tiefen Sand zum Opfer. Fufballvereinigung Seckenheim— Walldorf 4: 2(2: 2) Obige Mannſchaften trafen ſich am Sonntag zum fälligen Verbandsſpiel auf den Wörtelwieſen. Nach den beiden letzten Niederlagen hatte man in den Sturm neue junge Kräfte eingeſtellt, die ſich beſonders gut bewährten. Hier gefiel mir beſonders der linke Stürmer Schmich durch ſein ruhiges Spiel, ſowie ſeine Flankenſchläge. Meines Erachtens iſt in dieſem Manne der ſo lange vermißte linke Stürmer gefunden. Auch der in der Mannſchaft wieder eingeſtellte Volz bewährte ſich gut, wenn auch ſeine Leiſtungen gegen denen, die man vor einigen Wochen ſah, etwas abfielen. Dies kommt aber auch zum Teil daher, daß man Volz in den letzten 2 Spielen, obwohl er wieder ſpielfähig war, nicht einſtellte. Denn ſolch ein junger Spieler auf den man ohne Zweifel große Hoffnungen ſetzen darf, kann durch dauerndes Spielen in ſolch einer Mann⸗ ſchaft als Mittelſtürmer ſich in Ball verteilung und Schuß auf das Tor ausbilden. Auf jeden Fall iſt Volz Neuthin⸗ ger vorzuziehen, letzterer eignet ſich beſſer als Läufer. Hartmann und Meng waren nicht auf gewohnter Hohe. Beſonders ließ Hartmann den ſonſt gewohnten ſicheren Schuß vermiſſen. Bühler fiel angenehm auf; beſonders verſtand er es den Sturm durch ſeine äußerſt raſchen Läufe mitzureißen. In der Läuferreihe gefiel mir Thlery am beſten, auch Erny K. zeigte zeitweiſe ganz gute Lei⸗ ſtungen. Dieſer Spieler muß ſich ſeine zeitweiſe geradezu gleichzültige Spielweiſe unbedingt abgewöhnen. Die Ver⸗ teidigung war gut, leider mußte Erny W. infolge einer Verletzung in die Läuferreihe geſtellt werden. Der Tor⸗ wart rettete manchmal äußerſt gefährliche Situationen durch ſein aufopferndes Spiel. Auf jeden Fall iſt dieſe Aufſtellung nun endgültig beizubehalten! Es käme nur noch Fr. Bühler in Betracht, der am Sonntag fehlte. Nun zum Spiel ſelbſt: Nach Anſpiel ſofort raſches Tempo. In der 5. Min. erzielt Walldorf ein Tor. Gleich darauf Ausgleich durch Eckball. Durch Elfmeter gewinnt Walldorf die Führung. Nun greift Seckenheim heftig an und kann auch bis zur Halbzeit zum 2. Male erfolgreich ſein. Nach Halbzeit faßt dauernde Ueberlegenheit Seckenheims; jedoch läßt die glän⸗ zende Verteidigung Walldorfs nur noch 2 Erfolge zu. Schiedsrichter Hauck gut. Bei Walldorf war die Verteidigung der beſte Teil der Mannſchaft. W. „7TTTT7T7X—X—X—T—T—T—T—T—T—v—V—V—v—K——....ñ—„ß————T——T—T́—T——T— l — — — — — ———— 575 —— 9 2 — 5 ä——— Darlehenskaſſenſcheine. Seit Kriegsbeginn laufen zweierlei Arten von Geld⸗ zeichen um: neben den Reichsbanknoten erſcheinen die Darlehenskaſſenſcheine. Der Geſamtbetrag der Darlehens⸗ kaſſenſcheine war zunächſt auf 1½ Milliarden Mark be⸗ grenzt, jedoch der Bundesrat erhöhte dieſen Betrag als⸗ bald auf 3 Milliarden. Bis gegen Ende des Jahres 1916 kam man mit dieſem Betrag aus, ſpäter wuchs der Um⸗ lauf an Darlehenskaſſenſcheinen ſehr ſtark an, wenn auch nicht in dem Maß wie der Umlauf von Reichsbanknoten. Gegenwärtigen haben wir einen Zahlungsmittelumlauf von 76 Milliarden Mark, wovon 13½ Milliarden Dar⸗ lehenskaſſenſcheine ſind. Das iſt jedoch nicht die geſamte Menge der ausgegebenen Darlehenskaſſenſcheine, ſondern im ganzen ſind es 33½ Milliarden, der Reſt von 20 Milliarden ruht bei der Reichsbank, wo er gemäß den zu Beginn des Kriegs erlaſſenen Beſtimmungen dem Barvorrat zugerechnet wird, d. h. als Notendeckung dient, nicht etwa wie dem vom Reich ausgegebenen Wechſel nur mit dem Nennbetrag, ſondern als„Gold“, d. h. für die bei der Reichsbank befindlichen Darlehenskaſſen⸗ ſcheine kann die dreifache Menge an Banknoten ausgege⸗ ben werden. 8 Urſprünglich waren die Darlehenskaſſen nur als Kredit⸗ inſtitut für den Lombardverkehr(Pfandverkehr) geſchaffen, da die Lombardanlage für die Reichsbank als bank⸗ mäßige Deckung nicht gilt. Um ſich dieſe Lombard⸗ anlagen aber als Deckung zu verſchaffen, wurde die er⸗ wähnte Geſetzesbeſtimmung getroffen, daß die Darlehens⸗ kaſſenſcheine für die Noten der Reichsbank Bardeckung im Sinne des§ 17 des Bankgeſetzes bilden. Die Dar⸗ lehenskaſſen gewähren Darlehen gegen Verpfändung von Waren, von Wertpapieren und von Forderungen, die 5 munalverbänden Darlehen zu gewähren. Im weſentlichen wurden den Sparkaſſen Darlehen gewährt, bis dann all⸗ mählich die Darlehen an die Bundesregierungen, ihren und an Kommunalverbände das Uebergewicht erhielten. Während im Jahr 1916 nur 25 Prozent der Aus⸗ leihungen auf dieſe letzte Art Darlehen entfielen, waren es im Jahr 1917 bereits 74 Prozent. Dieſer Prozent⸗ ſatz iſt weiter geſtiegen und hat nach dem ſoeben ver⸗ öffentlichten Bericht für das Jahr 1919 84,4 Prozent aller Darlehen beanſprucht. Neben den Bundesregie⸗ rungen uſw. ſind es ferner die Kriegsgeſellſchaften(Reichs⸗ getreideſtelle, Zentraleinkaufsgeſellſchaft uſw.), welche 11,4 Prozent(gegen 4,6 Prozent im Jahr 1918) der Geſamt⸗ ausleihungen beanſpruchten. Zuſammen haben alſo Bun⸗ desregierungen, Kommunalverbände und Kriegsgeſell⸗ ſchaften 95,8 Prozent in Anſpruch genommen. Dieſes Prozentverhältnis wird man wohl auch weiter gelten laſſen müſſen, ſo daß von den 33½ Milliarden Mark, die jetzt an Darlehen gewährt ſind, für rund 32 Mil⸗ liarden die Staaten uſw. Gläubiger ſind. Das ſind heute die Lombard-Sicherheiten für die Darlehenskaſſenſcheine und noch mehr indirekt für die von der Reichsbank daraufhin ausgegebenen Banknoten, da ja die Tarlehenskaſſenſcheine als Bardeckung, als Golderſatz bei der Reichsbank liegen. Dieſe iſt for⸗ mell gedeckt durch das Geſetz über die Aenderung des Bankgeſetzes, auf Grund deſſen Schatzanweiſungen des Reichs und Wechſel, die das Reich verpflichten, unter der Vorausſetzung einer höchſtens dreimonatigen Lauf⸗ zeit als bankmäßige Notendeckung gelten. Dieſe Be⸗ ſtimmungen in Verbindung mit der erwähnten Be⸗ ſtimmung hinſichtlich der Darlehenskaſſenſcheine als Gold⸗ erſatz bilden heute die rechtliche Grundlage für die ſche Tägeszigt.“ schreibt, die Rieſengewiune⸗ bank, die durch Zinseinnahmen vom Reich e dann in Form von großen Abgaben de bank an das Reich wieder abgeführt werden. meint, daß man im Sinne einer Geſundung finanzen von dieſem Syſtem wieder abge⸗ denn man täuſche ſich nur Einnahmen vor, lichkeit keine ſind. Das Reich ſollte ebenſo wi desſtaaten und die Kommunalverbände auf die die kaſſen verwieſen werden, damit die Reichsbank der ihrem eigentlichen Tätigkeitsgebiet: der von Banknoten, die durch wirkliche Warenwen ſel ſind, ausſchließlich zuwenden könne. 5 Vermiſchtes. Die preußiſ weiß ſein. 9 Stimmen der bürgerlichen Parteien auf Antrag ſen. nationalen und der Deutſchen Volkspartei Der 9. November ſoll nach einem Beſchluß des Miniſteriums in Sachſen als Gedenktag der Res 80 5 geſetzlichen Feiertag gemacht werden. Die beraubten Spieler. ſchienen geſtern zwei vermummte Räuber, In einem Ha Landesfarben werden wie ſeithe at die preußiſche Landesverſamm beſchloſ die mi der 2 r ſch lung Gen er f l mburger ce e U 1 nem Revolver etwa 3) Spielern ihre ſämtliche g M 0 raubten. Mark. 0 7 75 Dl Wofe der Beute beträgt etwa ander Ausgabe der Banknoten und Darlehenskaſſenſcheine. Daß unter dieſen Umſtänden die Deckung der Reichs⸗ 17 1 0 Det e dik Da 10 n 74 wird g f 2 vollkommen ersetzt d 1 Runs rmostansstz i in dem Reichsſchuldbuch oder in dem Staatsſchuldbuch eines deutſchen Staats eingetragen ſind. Zunächſt hat man wohl nicht daran gedacht, den Staaten oder Kom⸗ Dresdner banknoten nur eine ſcheinbare iſt, leuchtet ein. Auf dieſer Finanzmethode beruben aber auch, wie die„Deut⸗ — b. firchenchor an K N Der f maus tene Saen ge il, Nährmittelfabrik A. Zapf, Zelle,. Bekanntmachung, der Gemeinde Seckenhen 5 Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer iſt ein Geldbetrag. Zugelaufen und bei David Kaſt, Hildaſtr. iſt ein Hund.. 4 Seckenheim, den 3. Novembes Bürgermeiſteramt! Koch. Holztag · Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß j weils Mit Samstags, erſtmals am 6. November 1920, Helft Gleichzeitig weiſen wir daß Eiſenhaken unter keinen Um wendet werden dürfen be (Friedensware) zu ver⸗ Seckenheim, den 3 Novem Seckenheim. Heute Abend punkt 8 Uhr Probe für die Herren im Lokal II. Der Varſtand. Cäeilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗Probe für die Herren Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Faſt neuer ſchwarzer Ueberzieher 7 abi Hflientapilal einſchlieblich Neserve- Fonds 340 Mill. Marl. Devoslten- Masse Secelenpeim am Oeelar. 20. 40 Annahme oon Spargeldern mit kͤglieher oder langerer HMündigung. ròffnung bon laufenden Mechnungen sie probisions freien Checkkonten. An- und Verkauf oon Mertpapieren oder Art(Staalspapiere Pfandbriefe us,) Hinlõsung oon HZinsscheinen und berlosten Hffokten. Einaug oon Meehseln und Ghecks. Aundhme oon Meripapieren aur Aufbewahrung in feuer und diebessieheren ewoôlben, sowie zur Verwaltung bei der Mresdner Bank filiale Mannheim. Soesorgung und IJmiosohslung dus ldndisehen Geldes. kaufen. Näheres(bo Gemeinderat? Besohaffung jeder Hel Movisen bel Rulunteston Mursen. 0 ene—. übenſchui Roblen- Aus gab,% Raſſenſtunòen von ò bis 3 Ahr, oͤamstags von 8 bis 12 Ahr. 4 0 0 (Maſchine) Morgen Freitag, den 1 g dlung lu i halten bei der Kohlenhandlen he e e Neckarſtraße 18 diejenigen O0 Ziegen zu verkaufen deren Nummer bisher aua he 0* in beliefert wurde je 2 Ztr. Un nd f 6 Gaktenggage 15 Prelſe von 1455 Mi. und zugt an I. Stock Nummer 1 bis 2919 Alſchnit 11 lie elo. Eine hochtlächtige 4 800 Abſchnitt 7. ing Abſchnitte Nr. 6. die nicht ein 17 milcbkub 9 zu verkaufen bei 6 den, haben keine Gültigkeit. Die Verteilung 1 Bahnwart 8-11 Uhr ſtatt. Na 1 e werden keine Reklamationen ob 0 Seckenheimer Anlage 101. Ein(b Nummer berückſichtigt. vember 1 15 Sitz- u. Lisgewagen Seckenheim, den 4. No 1 Militärmantel Lebensmittelamt. 76 Stadtische Sp ö Militärſchuhe (No. 43) zu verkaufen. I Sehioe tel 10 mit Cemeindebũrgsehaft 0 1 Er Zu erfragen in der eee Harlset Geſchäftsſtelle. elephon WO. 29. 75 oom Lage der Hinad 5 10 ölk. Weißrüpen Früben Einlagen auf Scheel. u. Ci zu verkaufen. bversinst. A ussοnν,¶u˙d e= e Friedrichür. 78 5 he. Samstags oon 1 The 4 5. 5 Hallsöil ö büchlein 586r. Jeontnestaſſa dgοννα] * 2* i 5 Abenlt 45 2: ſtets vorrätig in de⸗ Warnung Druckerei ds Blattes Nach dem Fo ſtgeſetz ift g a) Wer im Walde unbefug 1 Hamſtorlaſche winnt 8 1 F. Stu mit 10 Strehkrogen] b) Wer mit zum Hole, und 1 Paar Man⸗ Werkzeugen ausgerüſte ſchetten Ecke Friedrich ſtraße u. Hauptſtraße betritt(§ 29 F. Str. G) Mannheim, den 4. N 5 valoren. Abzugeben gegen Belohnung 45 Badiſ s Bezirksamt ö e 1 7 flld. Nag Degel 15 1 i Heute Abend 8 Uhr 1 0 5 10 f. Wegen dringender De⸗ (Oröße 38) zu verkaufen] man alles au erſche'nen. Wo ſagt die Geſchäfts⸗ f. 1. I 81 5 0 Pefcnldgungsdeg cage Heute Abend N Junge Raze dfförl. faden zugelaufen. rn n Lärberei Kramer Feudenheimer Fähre. A 8 0 Die Dresdner Bank Jiliale mannheim Depoſitenkaſſe Secken beim gahblt Hriegsabgaben. Vermögenszuwachs featnmnummnnmunmmmannnnmdunmunannnmdnnmnnnnnmnmmnnmnnnnddnnmnmnndnnmnnganmammanmnnnndaanannnnadnunnnunnann in bar und nit ſelbſt gezeichneter Kriegsanleihe (b R Ae r Bezirks-Sparkasse 8 unter Bürgschaft von 6 Gemeinden— mündelsicher. Filiale Seckenheim. Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. Eröffnung von laufenden Rechnungen, Scheckkonten— provisionsfrei. Gewährung von Darlehen. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- wahrung und Verwaltung von solchen. Einlösung von Zinsscheinen und verlosten Effekten. Einzug von Wechseln und Schecks. Kassenstunden: 1—3 Uhr, Samstags Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangenen Ortogruppe Heckenheim. Hente Abend Monats-Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Beratungsgegenſtände wird um vollzähliges Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. sowie von Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. ente Abend 8 Uhr bei unſerem Mitglied Albert Bühler„Dautſcher Hof“ Spieler-Versammlung. Vollzähliges und pünkiliches Erſcheinen erwartet f Der Vorſtand. Tadian im„Deuiſch nt Erſcheinen aller dringend n von 8—1 Uhr.