Asblatt der Bürgermeisterdmter 8 gchsuhelm, Jlves te heim, Reckurhausen und Edingen 1 Wennementoprets: Monatlich 4.— 4 mit Juſeratisnspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg. f Trägerlohn. Diecch die Poſt bezogen pro Ouartal 1 Meklamen 2.50 Mk. Bei sſterer Aufnahme Nabel 12.— Ni. ausſchl. Boſtellgeld.— Geſcheint tag 11 Dienstag, 9. November 1920. TFernſprechanſch ß Rr. 16. No. 255 1 mit Awenahme der Ponn⸗ und Feiertage. Voftſcheckton o Narlerune Nr. 1918. ö ö N Ec 5 5 1 85„„ 5 5 5 a ſägen der elektriſchen Pumpen hat ſich die Grube mft Waſſer ö e, Tagesſchau. nahme des Düngers ſorgen. Dünger iſt jetzt reichlich da.] gefüllt, und die umliegenden Häuſer geraten in die Gefahr elin 8. N 3 8 1 Die Läger ſind voll. Es muß eventuell eine Verbilligungs⸗ des Einſturzes infolge Unterſpülung. Die Verlegung des ſleter Seit ov. Wie die„Kreuzzeitung“ von gut un aktion eingerichtet werden. Wenn der ganze Dünger, der Einſatzes der Techniſchen Nothilfe in die Abendſtunden in⸗ 1. ürlſcha erfährt, hat England unſer Erſuchen, die vorhanden iſt, abgenommen wird, ſo bedeutet die dadurch folge der Hinauszögerung durch die Verhandlungen, hat e e 5 N K 1 5 Oh ünge iſe immer n ein is ge erke außerordentliche Schwierigkeiten mit ſich gebracht. 6 fart abselebnt. Wie es heißt, ſoll die engliſche Ant⸗ über den Ausgaben für den Zukauf von ausländiſchem Ge⸗ Die Keſſel ſind zum Teil bereits erkaltet. Die Werke liegen 9 i Stellung der 5 deutſchen 5 ſein. 15 treide. Vielleicht gibt man den Landwirten beſtimmte Mais⸗ ganz im Dunkeln und ſind ſo ſchwer wieder in Gang zu 0 9 0 1 re 52. 1 für 15 75 zu teuren Preis. Die Frage wird von 1 9 85. baben Samst 9 1 d 2 5 irt. 1 er Regierung erwogen. 5 erlin, 8. Nov. Die Verhandlungen haben amstag f g ola nenne hne zu dürfen, daß dieſe Mächte kei⸗ Eine Wiedereinführung der Zwangs wirtſchaft iſt ganz abend um 6 Uhr begonnen. Die Beſprechungen des tarif⸗ f ö 53 men auf der Seite Englands ſtehen werden.„. be e 5 1 gast N 8 5 5 775 e 1 55 die Aer 9 5 ö . o rf, 8. 5 1. Aufgab weinebeſtände haben ſich gut vermehrt; es gibt jetzt au waren jedoch i orgerückter Stunde noch ni 9 derkeeung bat eine derartige Maſſenſhlachtung fetiere Schweine. Die Betunde ſind größer als die Statt⸗] zum Abschluß gekommen.— In den ſedlichen Verwal⸗ delle Lang die badiſchen Viehbeſtände rapid abgenommen ſtik angibt. Auch beim Rindvyteh iſt der Fortſchritt gut. tungszweigen fanden geſtern geheime Abſtimmungen, der 1 oed 8 rum ſoll in nächſter Zeit die Wiedereinführung Wenn der Konſum niedrig bleibt, ſo wird kein Mangel ein⸗ Hilfskraſte 3255 der Angeſtellten über den Schiedsſpruch 4 beswirtſchaft des Fleiſches erwogen werden. treten. 5 1 5 a ſtatt. Die e. Schiedsſpruch mit über⸗ 4 en, 8. N 1 en mes 4 5 Mit dem vom 9, ande zuzukaufenden Getreide werden aus großer Mehrheit ab— Nach den bisher vorliegenden 1 . Die„Times“ meldet aus Konſtan⸗ wir über den Winter hiuwegkommen. Eine Not iſt nicht zu Meldungen haben ſich die Angeſtellten der Straßenbahn.. 1 läger 8 15 1 55 1 5 18 befürchten. 1 2 25 8 1. e N e 8 ihr 9 rück g e ugr auf den Brücken⸗ 5 155 Se ee 5 N weitere erhalten mit großer Mehrheit für einen Sym⸗ 9 eee e en ke aten wer Deutſchland. ee, g e ewiſten fechten beſſer als gewöhnlich. Die Abrüſtung des alten Heeres und der Marine. 40001 den Magie n„ 5 ö 0 r 8— ü 1. 1 Nov. 250 Abwicklung„der e 4 zu e ene 5 9 5 b 7 f ſowie die Auflöſung des alten Heeres und der Marine wir bald zu einer Beilegung des Streiks zu kommen. Die Ver⸗. we tand unſerer Ernährung. nach einer dem Reichstage vom Reichsfinanzminiſter über⸗ handlungen begannen unter der Leitung eines vom Reichs⸗ 1 an nommen wir über den Winter hinweg reichten Denkſchrift mit dem 31. März 1921 abgeſchloſſen ſein. arbeitsminiſter ernannten Vorſitzenden. In allen ſtädtiſchen 0 8 8 nächſten Woche wird im Haushaltsausſchuß des Das Aktenmaterial der alten Wehrmacht, auf das für Aus⸗ Betrieben fanden Urabſtimmungen ſtatt, um zu dem Schieds⸗ 1 ie Ernährungsfrage behandelt werden. Sie künfte vielſeitiger Art, insbeſondere auch im Intereſſe der ſpruch des Einigungsamtes Stellung zu nehmen. Das Er⸗ 1 auptintereſſe gegenwärtig in Anſpruch; denn es Verſorgung der Kriegsteilnehmer, ſowie zu wiſſenſchaft⸗ gebnis der Abſtimmungen dürfte ſchon veröffentlicht ſein. 9 tlich von der Volksernährung ab, wie die ganze lichen Forſchungen noch auf Jahre hinaus zurückgegriffen Berlin 8. Nov. Der Streik der Elektrizitätsarbeiter um⸗ 9 ich geſtaltet. Ein Vertreter der„Deutſchen Um⸗ werden muß, wird in provinzialen und zentralen Archiv⸗ faßt die Werke Lichterfelde, Oberſpree, Rummelsburg und 9 e Gelegenheit mit dem Führer des Deutſchen verwaltungen zuſammengeführt werden. Das Wiedererfaſ⸗ Moabit. In Charlottenburg haben ſich die Arbeiter der Be⸗ 1 es, dem Reichstagsabgeordneten Dr. Böhme ſen wucheriſcher Gewinne, die während des Krieges zum gung nicht angeſchloſſen. Die Angeſtellten der Straßenbahn 1 5 abgeor„. Teil i heurem Aus Schaden des Reiches von befinden ſich nicht im Streik, der Straßenbahnbahnverkehr 1 gen zu ſprechen. Dieſer äußerte ſich folgender⸗ eil in ungeh m Ausmaße zum Schade Rei 0 bt aber infolge der Lenter 155 artoffelverſorgung wird im allgemeinen beſſen den Unternehmern gemacht worden ſind, mußte im Hinblick] ruh, aber infolge der auterkrechung der Stermaufabr⸗ 5 en früheren Jahren. Sie iſt dadurch erſchwerk auf das wichtigere Ziel, die Abwicklung ſelbſt beſchleunigt Berlin, 8. Nov.(Drahtmeldung.) Nach dem Ergebnis ö aß gerade in den Tagen, als der Verſand ſtatt⸗ zu erledigen, zunächſt zurückgeſtellt werden. Bei den unzu⸗ der zwiſchen dem Berliner Magiſtrat und den Berliner Elek⸗ 1 in, die Landwirtſchaft durch Ankündigungen be⸗ reichenden geſetzlichen Grundlagen und den zu erwartenden trißttätsarbeitern gepflogenen Verhandlungen haben ſich die 5 Auchlarde, wonach die Eiſenbahner die Transporte Widerſtänden weiter und einflußreicher Kreiſe iſt mit der Arbeiter ſchriftlich bereit erklärt, die notwendigen Arbeiten ö Nasen würden, weil ſie zuerſt verſorgt werden Möglichkeit zu rechnen, daß auf dieſe Aufgabe der Abwick⸗ im ausreichendem Maße zu verrichten. Darauf hat die g l ſoete Landwirte haben daher ihre Kartoffeln nicht lung überhaupt verzichtet werden muß. e 5 beſchloſſen, die techniſche Nothilfe zurück⸗ 5 ite uc bester ar Im 1 0 5 5 Die Abfindung der Hohenzollern. ö Alice g 25 geſchah amm gestrigen ami 1 9 hen Zweifel a Man darf 55 ae e e 108 Berlin, 8. Nov. Im Rechtsausſchuß der preußiſchen 95 Lichtſtreik auch in Oberſchleſien. e 9 6 egenden ehen, ſondern muß den Durchſchnitt Landesverſammlung teilte geſtern bei der Weiterberatung Breslau, 8. Nov. Infolge des Streiks der Arbeiter im ö 0 55 nehmen W einzelne Landwirte, die einge⸗ des Vergleichs zwiſchen dem Staate Preußen und den Elektrizitätswerk Chorzow, dem ſich auch die Arbeiter des 1 keben, gl 8 8 ſollten, daß ſie im Früh jahr höhere Hohenzollern der Vertreter des Finanzminiſteriums, Mini⸗ Elektrizitästwerks Zabreze angeſchloſſen haben, ruht im gan⸗ N ſrtommen o e ſie ſich täuſchen In dieſem ſterialdirektor Dr. Bachem u. a. mit, daß der Staat aus dem zen Induſtriebezirk der elektriſchen Straßenbahnverkehr. 5 haben wir ſchon geſehen, daß mehr Kartoffeln ſich Vergleich eine Belaſtung von 46 bis 48 Millionen Mark Die Induſtrieanlagen ſind ohne Licht und Kraft und liegen 4 guben als man re Das wird auch im näch⸗ jährlich zu tragen habe. Hierauf erſtattete Prof. Dr. Schük⸗ daher ſtill. Die oberſchleſiſchen Zeitungen können nicht er⸗ 0 bereſo ſein. Nun ſagt man, es werden viele Kar⸗ king ſein Gutachten. Er verneinte, daß die Hohenzollern ſcheinene Das Kraftwerk Zabree wurde von der Abſtim⸗ Mierfüttert ö f 9 80 8 einen privatrechtlichen Anſpruch auf die Kommißfideirechte mungspoltzei beſetzt und heute verſucht die techniſche Not⸗ 9 v Das kommt meiſt nur bei den Kleinbe N 5 5 0 D. die übermäßig viel Kartoffeln ſowieſo nicht ab⸗ hätten. Sie müßten nur gemäß 8 75 des Allgemeinen Land⸗ hilfe, es wieder in Betrieb zu ſetzen. Unter Ausnützung des b Fehn ie großen Kartoffelanbauer haben nicht ſoviel rechts als Entſchädigung ſoviel erhalten, wie für ein depo⸗ Lichtſtreiks drangen drei Bewaffnete in das Poſtamt in 9 0 kinda die Verfütterung weſentlich ins Gewicht ſidiertes Fürſtenhaus nötig iſt. 5 9 e e Geld⸗ und Einſchreibe⸗ 0 Aw ente. J 1 1 7 55 1 3„5 briefe und M. Bargeld. R. 1 ee ee liegen die Verhältniſſe weniger gut. Die Berlin, 8. 1 15. Nothilfe ee e eee e e e 95. a tert wesen eigen 1 5 1 8 5 wurde bereits für die Elektrizitätswerke Moabit, Rum⸗ Blätter laſſen ſich eus Teschen melden daß in der Lehen gel ö 95 Hafer frei 115 Verfütterung Es iſt anzu⸗ melaburg und Oberſpree angeordnet. Die Sitnation hat in polniſchen Teilen Sberſchleſiens Vertreter von Entente⸗ 9 aas nicht ſo viel Brotgetreide verfüttert wird wie ich ür diz, Beuptkernng Erdß⸗Herkins inkolge der zune. kapitaliſten walten, welche ſich lebhaft für die Industrie Oſt⸗ 1 hen Jahre, als die rosen Akterſchted eie zwi⸗ S 8 7 1 1 5 0 1 4 1 8 ſchleſtens intereſſierten. Eine Gruppe italieniſcher Finan⸗ ö rund Brotgetreide beſtanden. iſchen Nothil N en 5 5 8 ziers und Induſtrieller beabſichtigt, in Czenſtochau neue, 4 „ ennpunkt für di iſt der, daß d niſchen Nothilfe gerichtet worden. m. d. teilte ein Kranken großangelegte Kohlenſchächte zu bauen. Die Baukoſten wer⸗ f einger. ür die ganze Zukunft iſt„ haus mit, daß es durch das Verſagen des elektriſchen den anf t Milltarde nean sche et Den e 9 . band. Di nicht abgenommen wird, weil die Preiſe Stromes außerſtande geſetzt iſt, die Heizanlagen in Gang zu in Anſpruch nehmen 8255 f 8 J Nee technen ie Zurückhaltung iſt allgemein. Die Land⸗ bringen und daß die Kranken nach ihren Wohnungen ent⸗ 525 2 85 b ie 5 e,. och beſſer wegkommen als in früheren Jahren. C0000 X Berlin, 8. Nov. Der Hauptausſchuß der preußiſchen Lan⸗ ö 4 5 2 e deen ien 5 für 1 7 Ab⸗ Nord ban We een e ich Ang; n Ves verſanenkung kannte einem Wesen en ee ö vie. 77 als Mutter fühle ich mit deiner Mutter und bitte Auf dieſe karge, nicht einmal an ſie gerichtete 5 0 zochter 1„Miniſters. dich, ihr ein Lebenszeichen zu geben oder mich zu er⸗ Nachricht hatte Gertrud ihm ausführlich an die an⸗ 9 bruce n e 41 mächtigen ſie über dein Ergehen auf dem Laufenden gegebene Adreſſe geſchrieben und ihm ihre mitgeteilt. 9 dere TVVTVJVVVVVVVT 10 kb ſo hatte Frau Wieſener ihr einſt ge⸗ Sie war ohne Antwort geblieben. 0 attend Meinhard hatte Zeiten der Stellungs⸗ ſchrie ben. 5 a 3 Nach dem Tode ihres erſten kleinen Zöglings in ö U ee b durchgemacht Ihre Mittel waren erſchöpft.„Ick bin beleidigt worden. An meiner Familie Baden⸗Baden und nach der Abreiſe Berndts war 1 sachen nutzten ſich ab. Sie mußte ergänzen iſt es, den Anſchluß zu ſuchen. Daß ſie dies unterlaſ⸗ Gertrud erſt zum Vorſchein gekommen. Sie hatte. 4 Feigen. ö 1. 2 4 e 965 5. den berühmten Kurarzt, den alten gütigen Hofrat, ö 11 w hatte in.. zug auch, da ſie mich ausgeſchloſſen haben! Ihr Ver⸗ aufgeſucht und ihm den Vorfall in der Nacht vor El⸗ 5 a. Sie eee balten iſt mir rätſelhaft, zwingt mich aber zu dem friedes Heimgang erzählt. Gleichzeitig hatte ſie ihn f rot und ſchle chem Kaffee oder Tee leben menten. Je habe an Mutter⸗ und Geſchwiſternnebe gebeten, ſie zu empfehlen, wenn er von einer paſſen⸗ 0 1 a Re„ gelernt!“ hatte Gerernds den Stellung hörte. N bre f Antwor“ gelautet. f 0 ö Au* a 17 85 or. 5 5 8 Eines Morgens ſandte f 2 9 n Ancke gen leuchteten plötzlich bei dieſen trau Sie ahnte, daß Frau Wieſener, da ſie ihr Aner⸗ 111 l e 9 . 00 erinnerungen auf Ihr Stolz war gehro⸗ beten, eine Verbindung herzustellen, nicht berührt ner ein Schreiben mit der Aufforderung, ſich ſofort ö en Ar trotziger Widerſtund nicht gelähmt. Mit hatte dieſe Beine e e in 1 bekannten Fremdenheim des Ortes bei 4 %% bauftef batte ſie Rückkehr in jene Welt ihres Mochte ſte, Ihr, Gertruds Do VVV f j A bauſes kückke N Mochte ſie Ihr, Gertruds Daſeinskampf war ſo Beſuchskarte von i ls Beweisſtü 1 alt verſucht, mit keiner Zeile Anſchluß an hart ſie ſi arte von ihm als Beweisſtück abzugeben. 9 b 5 reundinnen an Dorothea Neumann 3u ſie ſich 9 hä 1. Aut dieſer Karte ſtand unter ſeinem Namen und ö M 5. zu ſie ſich gewaltſam härtete. r 1 f. 5 1 0 fotrachtet. Durch ihren Briefwechſel mit Der 4 15 9 0 5 liebte, obgleich ſte ſei Titel„empfiehlt Fräulein Gertrud Meinhard, die er 0 kund dekor Wieſener erfuhr ſie das Wichtigſte: Va⸗ D ö e liebte, obgleich ſie ſeine Schwä⸗ beſonders ſchätzt, für den Poſten einer Geſellſchaf⸗ g Ile ſcutter lebten und waren geſund. Suſanne ließ ant 1 9 5 155 n ihm getrennt war, terin“ g 00 f g g ieß ſie ohne Leben 5 inzi 80 a 3 4 4 war einen Namen als Malerin. Ihr Bruder im 9 ae der git 99086 au 781 1 ofßen Gertrud wurde in der großen Villa in ein ſchönes, 1 901 N lobte einem ſehr reichen und ſchönen Mäd⸗ und von di eſer ihr üb erſandt 1 80 55 9 durchſonntes Gemach geleitet, deſſen Fenſter einen 9 ben vor und Herberts Laufbahn ging ihren f 5 l 925 entzückenden Ausblick auf das chloß und ein lieb⸗ 1 30 dar mbeſchriebenen Gang. i N„Meine gute Mutter! flliches Waldtal gewährte. Auf den anſchließenden N 0 Ie und mein teures Kind, ſtrafſt du deine arme Ich kämpfe hart. Alles liegt hier anders und offenen Balkon, der durch ein Zeltdach beſchattet g l Ti, Sie lideme Geſchwiſter mit deinem Eigen⸗ ſchwerer, als ich mir vorgeſtellt habe. Aber ich bin war, lag auf dem Diwan eine alte weiß haarige Da⸗ f 197 a ie ieben dich und haben dir nichts Böſes mutig. Glaube an mich! me. Neben dieſer ſaß ein ſchlanker, junger Herr, . mann teiden unter deinem Schweigen. Dora Ich flehe dich an, mir an die unten angegebene der die Zeitung vorlas. 5 ter oder 5 meiner Tochter erzählt. Kein Ver⸗ Adreſſe zu ſchreiben. Wie geht es Dir, Du Beſte, Kaum brachte ihm das Stubenmädchen die Karte, 0 lan, oder 5 Bekannter wagt mehr nach dir zu Du geliebte Mutter? Was macht meine ſtrenge.] als er aufſprang und der fremden Beſucherin entge⸗ ö 5 leuten 10 zu erwähnen. Die wildeſten und harte Schweſter? Und teile mir mit, ob Getrud M. geneilte, indem er der alten Dame zurief:„Die de Geichichten werden beimlich über 9 verlobt oder verheiratet iſt... Dame, die der Herr Hofrat ſchicken wollte, iſt da.“ 10 „ f 1 e 5. 8 Verſchwinden erzählt. Mein Herzensli Dein treuer Sohn.“ Cortſetung folgt.) 1 2 Tyr erner Artersgrenze In, g ab die Beamten mit Vollendung des 65. Lebensjahres zwangsweiſe in den Ruheſtand verſetzt werden ſollen. Nur für die richterlichen Beamten und die wiſſenſchaftlichen Leh⸗ rer an Hochſchulen wurde die Altersgrenze auf 68 Jahre feſtgeſetzt. Angenommen wurde hierbei gegen die Stimmen der Sozialdemokraten ein Antrag, wonach bei der Einfüh⸗ rung der Altersgrenze die freiwerdenden Stellen, abgeſehen von ganz beſonderen Ausnahmefällen. Stellenanwärtern und und den aus den abgetretenen Gebieten ſtammenden Bo bieten ſtammenden Beamten und auf Wartegeld geſetzten Beamten übertragen werden ſoll. Ausland. Polens Entgegenkommen gegenüber Dauzig. Paris, 8. Nov. Der Präſident der polniſchen Delegation in Paris, Scura, hat einem Vertreter der Telegraphen⸗ Union mitgeteilt, daß Polen alles tun werde, was in ſeiner Macht ſteht, um die Schwierigkeiten einer Verſtändigung in Danzig zu beheben. Er hoffe, daß der Polniſch⸗Danziger Vertrag am 16. November wird unterzeichnet werden kön⸗ nen. 2 5. 8 Terxtilarbeiterſtreik im Elſaß.. Straßburg, 8. Nov. Nach einer Havasmeldung iſt in der Textilinduſtrie in Markirch ein Streik ausgebrochen, der in allen Betrieben der Induſtrie voll durchgeführt wird. 700 Arbeiter ſtehen wegen einer verlangten Lohnerhöhung im Ausſtand. Der Wirtſchaftsſekretär Danner wurde am Don⸗ nerstag im Verlaufe von Zuſammenſtößen verhaftet. Harding zur Frage des Friedensſchlutes mit Deutſchland. Newyork, 8. Nov. Informationen aus Waſhington be⸗ tätigen, daß Harding verſprochen hat, den Kongreß in der erſten Hälfte des Monats März zu einer Sonderſitzung ein⸗ zuberufen, um ihm eine Reſolution vorzulegen, durch die mit Deutſchland und Deutſch⸗Oeſterreich einerſeits und den Vereinigten Staaten andererſeits der Friedenszuſtand wie⸗ der hergeſtellt wird. Anſchließend daran wird Harding die Verhandlungen in der Angelegenheit des Haager Schieds⸗ gerichts und des Bundes der Nationen einleiten. 8 Die amerikaniſchen Milchkühe. Chemnitz, 8. Nov. Von dem in Ausſicht genommenen Transport amerikaniſcher Milchkühe nach Deutſchland ſoll die Stadt Chemnitz 30 bis 40 Stück bekommen. Der Preis beträgt für das Stück etwa 6 bis 7000 Mark, einſchließlich der Transportkoſten. Die Stadtkollegien bewilligen dazu 300 000 Mark. Die Verteilung der Milch wird dem Jugend⸗ samt übergeben. —— 2 85 ——ę— 525 n Eigener Sonderbericht.) Wien, 8. Nov. Entgegen anderen Meldungen liegt bis⸗ er keine amtliche Nachricht über die Entſcheidung der inter⸗ alliierten Kontrollkommiſſion bezüglich der hier beſchlag⸗ nahmten deutſchen Flugzeuge vor. N Genf, 8. Nov. Zur Eröffnungsſitzung des Völkerbundes in Genf beſchloß der Stadtrat, im ganzen Kantonalgebiet Genf am 15. November vom 10⅛ bis 10% Uhr vormittags die Glocken läuetn zu laſſen. 8 Köln, 8. Nov. In Aachen haben infogle des Streiks auf dem Hüttenwerk„Rote Erde“ ſchwere Ausſchreitungen ſtatt⸗ gefunden, Die ſtreikende Arbeiterſchaft drang mit Gewalt in das Haus des Direktors, zertrümmerte die Fenſterſchei⸗ ben und warf die Wohnungseinrichtung und die Kellervor⸗ räte auf die Straße. Die belgiſche Beſatzungsbehörde hat daraufhin Zuſammenrottungen und Verſammlungen für die nächſten Tage verboten. Der franzöſiſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſche Handelsvertrag. i Paris, 9. Nov. Die„Liberte“ meldet: Die Hauptverein⸗ barungen des franzöſiſch⸗tſchecho,ſflowakiſchen Handelesver⸗ trages, der nach längeren Verhandlungen dieſer Tage abge⸗ ſchloſſen worden iſt, enthält einen reduzierten Zolltarif für gewiſſe für die Einfuhr beſtimmte Waren. Die Tſchecho⸗ Slowakei erhält aus Frankreich Phospate u. andere Dünge⸗ mittel. Frankreich importiert zunächſt aus der Tchecho⸗ Slowakei: 24 Waggon Zeitungspapier, 120 Waggon Holz. Es hat ſich ferner die Einfuhr von 3000 Automobilen, 700 Tonnen Seide, 5000 Tonnen Seife, 100 Tonnen Parfüme⸗ rieartikel, 10000 Tonnen Landwirtſchaftsmaſchinen und 140 Hektoliter Wein geſichert. Frankreich verlangt des weite⸗ ren, daß die Tſchecho⸗Slowakei der Madrider Konvention beitrete zum Schutze der Fabrikmarke, um auf dieſe Weiſe die Bezeichnung von Spirituoſen mit der Bezeichnung „Cognac“ zu verhindern. 5 b Der Rücktritt Paul Cambons. Paris, 9. Nov. Der bereits vor einiger Zeit angekün⸗ digte, dann aber widerrufene Rücktritt des franzöſiſchen Botſchafters Paul Cambon von ſeinem Londoner Poſten wird nunmehr beſtätigt. Cambons Verdienſte um die en⸗ tente cordiale ſind nicht zu leugnen. Seit der Unterzeich⸗ nung des Friedensvertrages hatte ſeine Miſſion eine ge⸗ wiſſe Einſchränkung durch die direkten Verhandlungen zwi⸗ ſchen Lloyd George und Millerand erfahren. Jetzt tritt Cambon als 70⸗jähriger in den wohlverdienten Ruheſtand. Zwei⸗Minuten⸗Ruhe am Tage der Unterzeichnung des Waffenſtillſtands. London, 9. Nov.„Daily Mail“ ſchreibt: König Georg hat die Beſtimmung genehmigt, daß das öffentliche Leben des britiſchen Reiches am nächſten Donnerstag, dem Tage der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes, von 11 bis 11,02 Uhr vollſtändig ſtillgelegt wird. Alle Eiſenbahnzüge und ſonſtigen Verkehrsmittel, alle lebenswichtige Tätigkeit ruht auf zwei Minuten ſtillſchweigend, genau wie im vorigen Jahre. 1. Berlin, 9. Nor. Der Streik der Elektrizitätsarbeiter herrſchte Montag vormittag noch au. Die Zeitungen, die eigene Elektrizitätsanlagen beſitzen, können weiter erſchei⸗ neu. ö Aachen, 9. Nov. Die belgiſche Beſatzungsbehörde erließ einen Befehl, wonach iin belgiſchen Beſatzungsgebiet für die nächſte Zeit alle Verſammlungen verboten ſind. Anlaß zu dieſer Maßnahme gaben radikale Arbheietr, die wegen un⸗ erfüllter Lohnſonde en das Haus ihres Direktors demo⸗ lierten, ſodaß die beziie Beſatzung eingreifen mußte. Baden und Nachbargebiete. * Mannheim, 8. Nov. Der Stadtgemeinde iſt aus ihrer Beteiligung an dem Konſortium„Autoverwertung“ ein Ge⸗ winnanteil von rund 168 000 M. zugefallen. Der Betrag wurde dem Hilfsfonds und dem Fonds für das Säuglings⸗ heim zugeführt. ** Furtwangen, 8. Nov. Das Schiedsgericht in Berlin, das in Sachen der Lohnſtreitigkeiten zwiſchen der Süddeut⸗ ſchen Eiſenbahngeſellſchaft einerſeits und dem Bahnperſonal andererſeits angerufen wurde, hat einen Schiedsſpruch da⸗ hin gefällt, daß die Geſellſchaft ihrem Perſonal 83 Prozent der Einkommensbezüge der Reichseiſenbahnbeamten zu ge⸗ währen habe. Das Bahnperſonal hat gegen dieſes Urteil Reviſion eingelegt. b „ Radolfzell, 8. Nov. Franzöſiſchen Werbern iſt der 15⸗ jährige Realſchüler Kenzler, Sohn des Schuhmachermeiſters Kenzler, in die Hände gefallen. Er wurde von einem etwa 28jährigen Mann auf dem hieſigen Bahnhof angeſprochen und fuhr mit dieſem nach Singen, daun nach Konſtanz, Fried⸗ o die wit em erben Tfilchdent vont 1. Apr 1920 Fränhſen züſammen waren. Die deſden verfuchren, der fungen Mann für die Fremdenlegion zu begeiſtern und zur Weiterreiſe nach Mannheim und Ludwigshafen aufzumun⸗ tern. Als Kenzler drohte, Alarm zu ſchlagen, löſten ihm die Franzoſen eine Fahrkarte nach Radolfsell, wo er wieder bei ſeinen Eltern eintraf. a Singen, 8. Nov. Die Eiſenbahngeneraldirektion in Karlsruhe hat der„Oberländer Zeitung mitgeteilt, daz die Unterſuchung über die Urſache des letzten Eiſenbahnunglücks Zwar noch nicht vollſtändig äbgeſchloſſen iſt, die eingehende Prüfung der Entgleiſungsſtelle aber mit aller Beſtimmtheit ergeben hat, daß die Entgleiſung weder auf Verſchulden des Perſonals noch allgemein auf den Zuſtand des Ober⸗ baues oder der ſonſtigen techniſchen Anlagen zurückgeführt werden kann. Es wird als wahrſcheinlich angenommen, daß durch Schienenbruch die Entgleiſung eingeleitet worden iſt. Auf keinen Fall könne geſagt werden, daß der Zuſtand des Oberbaues des Bahnhofs Singen allgemein mangelhaft ſei. Materialfehler wie der vorgeſundene, der zum Schienen⸗ Peu 11 7 ſeien in der Natur des Herſtellungs verfahrens egründet. 5 2. Aus dem Handwerk. Die Abnahme der Meiſterprüfungen. Die Handwerkskammer Karlsruhe ſchreibt: Die Meiſter⸗ prüfungen mußten nach dem verlorenen Kriege in der erſten Uebergangszeit und bisher wegen nicht genügender Beteiligung nicht nur eine Einſchränkung erfahren, ſon⸗ dern ſie konnten auch infolge der ungünſtigen Nachwirkun⸗ gen des Krieges nicht mit der nach der Prüfungsordnung gebotenen Sorgfalt in Hinſicht auf die verlangten Bedin⸗ gungen durchgeführt werden. Dem durch die harte Kriegs⸗ zeit ſchwer geprüften und größtenteils mittellos gewor⸗ denen Handwerkerſtand fehlten durch den völligen Zuſam⸗ menbruch unſeres Wirtſchaftslebens die Materialien und Rohſtoffe zur Aufrichtung ihrer Exiſtenz. Der heimkehrende Reſt des in den Krieg gezogenen jugendlichen Nachwuchſes im Handwerk ſah ſich nach all“ den Erlebniſſen, den un⸗ zähligen Strapazen und erduldeten Leiden vor eine nicht hoffnungsfrohe Zukunft geſtellt. Viele konnten zunächſt infolge einer erlittenen Verwundung ihren früheren Beruf nicht aufnehmen, andere fanden keine Arbeit oder waren durch die veränderte wirtſchaftliche Lage oder durch ihre Kriegsbeſchädigung gezwungen, auf einen anderen Beruf umzulernen. Hierdurch wurde nicht nur deren berufliche Fortbildung und Vorbereitung auf die Meiſterprüfng ge⸗ hemmt, ſondern das ganze Prüfungsweſen hatte, insbeſon⸗ dere in Bezug auf die vom Prüfling zu erfüllenden Vor⸗ bedingungen, ſehr darunter zu leiden. In nicht wenigen Fällen mußte die Handwerkskammer im Benehmen mit den einzelnen Prüfungskommiſſionen Nachſicht mit den Prüflingen üben. 5 8 f Nachdem auch das Handwerk ſich von den Kriegswehen einigermaßen erhol“ hat und die Zahl der Meiſterprüfungs⸗ kandidaten erfreul' erweiſe ganz erheblich zunimmt les iſt dies ein Beweis, daß das ſelbſtändige Handwerk auch fer⸗ nerhin ſeine Exiſtenzberechtigung verlangt und ſich empor⸗ zuarbeiten verſteht), müſſen nun auch die Prüfungsbedingun⸗ gen(die Prüfungsordnung) wieder volle Geltung bekom⸗ men. Die Handwerkskammer Karlsruhe hat beſchloſſen, all⸗ jährlich eine regelmäßſa* derkehrende Prüfungsperiode eintreten zu laſſen. 2 Meiſterprüfun zen werden künftig in der Zeit vom 1.„ uar bis 90. April abgenommen. Anmeldungen zur Meiſterprüfung ſind ſtets bis ſpäteſtens 15. Dezember an die Handwerkskammer Karlsruhe zu rich⸗ ten. Der Anmeldung ſind beizufſ!! 1. ein ſelbſtgeſchrie⸗ bener Lebenslauf, 2. eine Geblertsurtunde, 3. das Prü⸗ fungszeugnis über die Geſellenprüfung, 4. der Nachweis der dreijährigen Geſellenzeit, 5. das Abgangszeugnis der Ge⸗ werbeſchule, 6. ein polizeiliches Führungszeugnis. Um eine geordnete und hemmungsloſe Abnahme der Prüfungen der einzelnen Bernfgarn. en zu ermöglichen, werden die Prüf⸗ linge auf eine gründliche Vorbereitung, wenn möglich durch Teilnahme an einem Vorbereitungskurs in einer gewerb⸗ lichen Schule und auf die rechtzeitige Anmeldung bei der Handwerkskammer hingewieſen. Zu ſpät eingehende An⸗ meldungen, ſowie Anmeldungen ohne die vorſchriftsmäßigen Papiere und erforderlichen Nachweiſe führen zu unnötigen Schreibereien und können infolgedeſſen für den nächſtfol⸗ genden Termin nicht mehr berückſichtigt werden. Der Kreisturntag 1920 in RNaſtatt wurde Samstag vormittag ½10 Uhr im Lindenſaal durch den Kreisvertreter Herrn Weiß eröffnet und nach kurzen Begrüßungen und Erledigung einiger ſachlichen Fragen in die Tagesordnung einetreten. 8 5 755 Der Bericht des Kreisvertretes lag der Tagung aus Nr. 20 und 21 des Kreisblattes vor, desgleichen die Berichte des Kreisturnwartes, des Geld⸗ wartes und der Spielleitung. Mit Genugtuung konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß die Turnbewegung erfreuliche Fort⸗ ſchritte macht und der Kreis in 532 Vereinen eine Mit⸗ gliederzahl von 61000 aufweiſt. Auch die Kaſſenverhältniſſe ſind geregeltere geworden, da während der Kriegsjahre mancherlei Rückſtände verbleiben mußten. Die Rechnungs⸗ aufſtellung mit 30 000.— M. in Einnahmen und Ausgaben wurde für richtig befunden und auf Grund des Berichts der Kaſſenprüfer die Entlaſtung erteilt. Die Herren Bau⸗ maun und Brüſtle wurden auch für die Kaſſenprüfung im nächſten Jahre vorgeſehen. Vor Beratung und Beſchluß⸗ faſſung über das e 5 neue Grundgeſetz des Kreiſes gabKreisvertreter Weiß intereſſante Aufklärung über die Ver⸗ handlungen der deutſchen Turnerſchaft mit den Spiel⸗ und Sportverbänden. Man war darüber einig, daß in ehrlichem Wettkampf gemeinſam an der großen Arbeit mitgewirſt werden ſoll, die Jugend ſittlich und körperlich zu erſtarken. Man müſſe daher ruhig Blut bewahren und alles ver⸗ meiden, was einem gütlichen Uebereinkommen ſchädlich iſt. Selbſtverſtändlich leiſte die deutſche Turnerſchaft nach wie vor die Mitarbeit mit den Sportverbänden bis zur gründ⸗ lichen Regelung, die eine volle Würdigung ber Turnſache vorausſetze.— Längere Zeit beanſpruchte die Beratung des neuen Grundgeſetzes, da faſt in jedem Paragraphen mehr oder weniger wichtige Aenderungen vorgeſchlagen worden waren. Unter Berückſichtigung verſchiedener Zuſätze und einiger redaktionellen Aenderungen, kam der Entwurf zur Annahme. Es wurde noch betont, daß die Satzungen in⸗ nerhalb zwei Jahren völlig durchgeführt ſein müſſen und ſonach eine Frage angeſchnitten, die in Turnkreiſen ſchon wiederholt großes Befremden erregt hatte. Bekanntlich waren die Turnfachlehrer, die zumindeſt ebenſo viel zu leiſten hatten, wie Fachlehrer für Zeichnen, Muſik oder dergleichen in einer niederen Gehaltsklaſſe. Dies mag wohl ein Grund mit geweſen ſein, daß nur wenige Lehrkräfte ſich dieſem Fach widmete und in der Stadt wie auf dem Lande Anter hundert Lehrern kaum einer für die turneriſche Aus⸗ bildung gewonnen werden konnte. Dieſem Uebel werden die ſeit einem halben Jahre eingeführten Kurſe an der Turnlehrbildungsanſtalt ablelfen, und weiter der Umſtand, daß auf Grund einer Eingabe der Turnfachlehrer eine Gleichſtellung im Gehalt mit den übrigen Fachlehrern er⸗ folgt. Dieſer Antrag ſoll und wird von der Kreisleitung vollſte Unterſtützung finden.„ Nach der Mittagspauſe kamen die neuen Satzungen der Unfallunterſtützungskaſſe zur Beratung. Hier waren nur etliche Aenderungen gegen die früheren Satzungen in Be⸗ tracht zu ziehen, die ſich aus der Praxis für nötig erwieſen haben. Hervorzuheben wäre hierbei, daß nun auch bei ver⸗ ſicherten Kaen und Mädchen für jeden Tag der ärztlichen Behandlun 2 M. bezaßer werden und en ſchw durch die D. T. Entſchädigungen zu vergüten Satzungen murden einſtimmig angenommen un 1 der Frage des Kreisblattes der Antrag des ein Gaues beraten, der eine Umgeſtaltung bezw. ſe ßeren Ausbau des Kreisblattes wünſcht. Wan bewährten Schriftleiters ſowie des Verlegers für Antragſtell« entgegengehalten, daß die gerad aba, Zeitungsfac äußerſt ſchwierige Zeit einen m hindere, Zahlenmäßig wurde nachgewieſen in. eigennütziger Weiſe Schriftleiter und Een Kreisblatt rbeitet haben. Beide würden Erſten am„au ſein, wenn die Umſtände Es gilt die Mitarbeit und vor allem die. zn weiterer Kreiſe, um das Kreisblatt lebensfähten 0 Mit der Reubezeichnung als„Badiſche Turnze er a man allgemein einverſtanden, und wenn auch rücgeſ des Gaues Karlsruhe abgelehnt bezw. wurde, ſo wird die Schriftleitung gewiß äußeren Wünſche und Anregungen Dankbarkeit für das Geleiſtete und mit Genn ſonach feſtgeſtellt, daß Herr Schimpf ſein Amt leiter beibehalten wird. e e e Die Wahl des Kreisturnrates ergab eine erfreuliche Uebereinſtimmung, 1 glieder durch Zuruf gewählt werden konntez en. nungsverſchiedenheiten kaum geäußert merektor blieb als Kreisvertreter Herr Realſchundigſch Schwetzingen. Stellvertreter Kreisſchulrat ihſiel, ruhe. Kreisturnwart für das Männerturnen 10 Oberreallehrer Maier⸗Karlsruhe; Kreisturn wa Frauenturnen, Herr Oberturnlehrer Leonhe Zweiter Kreisturnwart wurde Herr Reinhart Kreisſpielwart r Reallehrer A 5 verſtändlich bli die Herren Gillarden⸗ geldwart) Gandenberger⸗Freiburg(reisſchr 7 die Herren Sonnet⸗Pforzheim und Dr. Wo die neue heim als Beiſitzer in der Kreisleitung. Für dn ku tigkeit als Kreisſportwart wurde Herr Küblent gen ruhe, Aſſiſtent an der Turnlehrbildung ant ruh 5 und dem langjährigen Kreisſpielwart Kemi Anerkennung ſeiner Verdienſte die Ehren mitt geen Kreisturnrats einſtimmig zugeſprochen. a 10 einiger Vertreterſtellen kam die Wahl der Mußte zum deutſchen Turntag zur Ausſprache. ohen An Kreisleitung ihren Vorſchlag abändern, da von ſtattgegeben wurde, wonach als Abgeordnete Kreisleitung, 5 Gauvertreter und je V Reihen der Gauturnwarte und Gauſpielw Austritt von Vereinen aus einem Gau, Wetturnen u. a. m. nicht in der gründlichen icht ft werden, wie es wünſchenswert iſt. Vielle! 1 Kreisleitung im Laufe der Zeit Gelegen bes, ite berückſichtigen und ſonſtwie in friſchem G zum Wohle der Deutſchen Turnerſchaft, zum ſerer Jugend und im Intereſſe des Volfesteie ledigen. Mit dem Dank für das bisher Gelen, eblen ſich die Zuſicherung der Mitarbeit Aller an deß 9. ſchen Turnſache. 9 885—————* 18.* Wirtſchaftliches. Eine der Aufklärung bedürftige Geschichte aus wirtſchaftsſtelle brachte vor einiger Zeit„Die Wahrheit( Wochenblatt“. Wenn es ſich wirklich in Weiſe zugetragen hat, dann iſt es ein neuer Thema der Kriegsgeſellſchaften. Die Mitteln „Eine Lebensmittelfirma in Antwerpen hatte Vertreter J. Recking, Porz⸗Urbach bei Köln, 1 kondenſterter Milch im Werte von 80 000 Fra Genoſſenſchaft in Württemberg verkauft. einer Bevölkerung zugute kommen, in dere Maul⸗ und Klauenſeuche keine Milch zu ha Eile geboten ſchien, ſuchte Recking die telle wendige Genehmigung bei der Reichsfettſte nach. Keine Antwort! Als ein Herr der Geng der berg, betonte aber, daß die Fettſtelle ſelbſt 9 fen wolle und zwar für 260 000 Mark. rüſtet ablehnte mit dem Bemerken, daß der verkauft ſei und ihm nichts daran liege, ſtelle bereichere, konnte er unverrichteter daß Um jedoch in Erfahrung zu bringen, wie groß aße 10 eſſe der Reichsfetttkelle an der Milch ſei, vero ſtele die Hürttembergiſchen Herren, bei der Reichsſer hellen Milch zu fragen. Und ſiehe da, umgehend leider die, die Nachrichten, daß die Reichsfettſtelle der no ſch, fig völkerung helfen könnte. Sie bot dieſelbe Arttenbeſz dem R. 260 000 M. geben wollte, den wingebo Herren für 365000 Mark an. Mit dieſem Aug einige Tage ſpäter nach Berlin, um zunächſt ſuchen, die Einfuhrbewilligung zu erlangen. abgewieſen wurde, zog er das Schreiben der aus der Taſche mit den Worten:„Wenn Sia fort die Einfuhr der Milch freigeben, über hier ſofort der Preſſe.“ Schon ſahen die fettſtelle ihre Felle mit dem hübſchen„Pl. s wegſchwimmen und gaben nunmehr die ve fuhrbewilligung. e 5 Gerichtsſaal. in einer Verhandlung in Berlin gegen Chriſthoff und den Schloſſer Paul Kluge und Körperverletzung.— Am 22. März diener Tage nach dem Kappputſch, waren die Arbei 15 Heinze in Wittenau in den Streik getreten. Streikenden gehörenden Angeklagten ſahen m ter Kalbe zur Fabrik ging, um, wie ſie anng ten, fielen ſie über ihn her, ſchlugen ihn zu 1 zierten ihn mit Fauſiſchlägen. Die Folge ung, Anklage wegen Nötigung und Körperverle 1d ge richt machte Rechtsanwalt Dr. Kurt Roſenf 9 hier die Amneſtie vom 4. Auguſt d. J. Platz 9 nach der diejenigen ſtraflos bleiben, die zu andleaſloh hochverräteriſchen Unternehmens ſtrafbare zweiſdes 0 gehen. Der damalige Generalſtreik habe ens Abwehr eines hochverräteriſchen Unternehnten Putſches, gedient, und wenn die Angeklagte ſtützung dieſes Streiks vorgegangen waren,. von ihnen begangenen Straftaten unter 15fl len.— Das Gericht ſchloß ſich den Rechtsce Verteeidigers an und ſtellte auf Grund der Verfahren ein. f f lte Bunte Mappe. Ebehumor in Grabſchriften. Hier liegt Fuck b e 5 5 8. batte 5 mahl, ſolchen, ſo ſchweren Verluſt, hä. s Ste. 70 4. wohl ab nend ſein tuanviges Schickſal. gekehrt.— ies, Wanderer, eines Ehemanns Im Leben ſchalt mein Weib gar ſehr. Jetzt Stein auf ihrem Herzen, auf meinem keiner Ir dieſem Grabe ruht der Peter. Die Frau be⸗ Aitier erſt ſpäter. Man hat ſie neben ihrn begra⸗ Neid er die ewige Ruhe auch haben?“—„Hier ruht 0 ib, die Anna Leſſer. Ihr iſt wohl und mir wird 8„Damit es nun endlich Friede werde, ſchloß bed den Mund mit Erde.“—„Hier ruht Kaspar er, 26 Jahre lebte er als Menſch und 37 als Ehe⸗ seit uns der Tod geſchieden, ruht ſie und ich .—„Lieber Tod, du warſt zur Hand, löſeſt die⸗ Aöz,er iſt dort und ich blieb hier, lieber Tod, wie ir!“—„Mein Weib liegt hier im Todesarm. Ich ich 1 Jab ſie liegen; ſolch eine Nebenbuhlerſchaft vertrag ich dagen.“—„Hier ruht in ſtiller Grabesnacht etr U Weib aus von dem Kummer, Not und Leiden, eu bis zum Verſcheiden, viel Jahre lang dem be⸗ 1 gemacht.“—„Hier liegt mein Mann. Ich 1 niche wohl arg zu klagen; allein von Toten darf Ma iirs Böſes ſagen.“ khchterlichſte Gefängnis der Welt. Man hat von den er ſibiriſchen Gefängniſſe, der ſpaniſchen Straf⸗ ernando Po, der italieniſchen Strafkolonie 9ehört, die geſchloſſen werden mußte, weil Gefan⸗ i ächter maſſenhaft ſtarben. Aber keines dieſer er ann ſich mit der franzöſiſchen Kolonie auf der a tetzel veregleichen, die vor einem Vierteljahrhundert 0 Aununngort des Hauptmanns Dreyfus in aller iant geworden iſt. Die Inſel liegt an der Küſte von uvcna oder Cayenne, der einzigen Kolonie, die in Südamerika beſitzt. Dieſe Kolonie iſt für die en Verbrecher beſtimmt, und nur ganz wenige Aütberleben ihre Strafzeit. Ein oder zwei Wochen Abhebreiſe erhalten die Gefangenen gutes und reich⸗ Abe, Fleiſch und Wein, damit ſie die Strapazen der 5 ic nee aushalten können. Das Zwiſchendeck des ehelbilfes iſt mit kleinen Zellen verſehen, die ſicher und ſind. Bei der Ankunft werden die Gefangenen M enz unterſucht, dann in Schichten von 50 Mann ein⸗ iin Baracken untergebracht. Die Baracken ſind 9% u dcabl und haben Steinfußböden, wo die Unglück⸗ khh zen heißen Nächten liegen müſſen, Moskitos und e bie ekten gusgeſetzt. Das Eſſen beſteht aus Lebens⸗ e militäriſche und andere Behörden zurückgewie⸗ Vice einzige Ausnahme bildet das Mehl, das von i affenheit iſt. Morgens um 5 Uhr wird geweckt, en 12 Frühſtück gehen die Männer in der ſtechenden bon ie Arbeit. Sſe bebauen das Land, aber ſie wagen ſe en Früchten ihres Fleißes zu koſten, denn dann Einmit 60 Tagen Zelle beſtraft.„Zelle“ bedeutet Ge⸗ P hiftloſem Naum auf harten Brettern ſchlafen, 10 am Tage und zwar nur er und Brot. buſelsinſel wurde erſt vor 20 Jahren als Strafort iin genommen. Damals gab es keine Wächter. Ane nicht für nötig, da das Meer von Haien wim⸗ Mes Tages unternahm ein Gefangener namens f ſeine vielbeſprochene Flucht, einen der kühnſten lande, die je unternommen worden ſind. Mit meh⸗ ger eraden baute er ein Floß, das mit Rudern, Maſt Imend einem Raum für friſches Waſſer verſehen um ganzen waren es ſieben Mann, die ſich eines en 8 Uhr auf den Weg machten. Am nächſten Mor⸗ . Iis lie in heftigſtem Sturm weit draußen auf dem warn den Hüften ſtanden ſie im Waſſer und rings⸗ oer wen blutdürſtige Haie. Nach vier Tagen voll usr. Schrecken landeten ſie an der Küſte von Hol⸗ nana, aber dort gab es kein trinkbares Waſſer. Uburd noch einer der Flüchtlinge machten ſich auf kame den Wald, um Hilfe zu ſuchen, und nach fünf fich. ſie zu einer Pflanzung, deren Beſitzer ſie ö zu nahm. Chabanne bat um Hilfe, um ſeine f bonbolen. Man gab ſie ihm, aber man fand nur nm ihnen am Leben. 5 d 41 3, Eine Arbeiter⸗Anklage. N arbedes„Syndikaliſt“ leſen wir einen Brief aus Ferſchlterrevier, in dem der ſyndikalfſtiſche Arbei⸗ bs ſchütternd klagt: die it in Hülle und Fülle vorhanden. Er fließt ben 305 1914, in Strömen. Ber ahltagen hört nan ſchon am frühen Morgen I ſaleute durch die Gaſſen ziehen, und wenn man i lieſebe fragt, dann ſagt einem der vertraute Ge⸗ 63 it Scham.„Es iſt beute Zahltag. Das iſt der on kegut, daß du von hier gebſt, dy würdeſt heute dig 2 erfüllt werden!“ 1 m 100 Orte nicht namhaft urchen, die ich in der ſp bis 16. Oktober beſechte. Die„Kumpels“, 9 0 cht lach, und auch die Fraue, die die Verſamm⸗ 100 iu abe haben, wiſſen, wovon ich ſpreche. ber e jemals, dann habe ich 0 Donnerstag, den ineinen Ekel empfunden, wie nie zuvor. Eine cbt eon ausgezählt 92 Perſonen beſucht, fand da Refe ſchaft von Hamm i. Weſtf. ſtatt. trat wurde mit ſichtlichem Intereſſe und gro⸗ amkeit entgegengenommen. Ueber Vortrag, iderlegung waren bald alles in allem vergangen. An einigen Tiſchen machten ehemerkbar, ſo daß ſich weitere Diskufſonsred⸗ deine verſtändlich machen konnten. 0 Frage an den Ver ammlunasleiter: Was iſt le, Jahlt ommt das? bekam ich die Antwort:„Heute 60 Tischen Haſt du denn nicht wahrgenommen, daß 1 chen die Blechkannen der Kumpels die Runde D 0 Mehr Schnaps drin. Man holt ihn von der at fo in Gläſern, ſondern in der Kaffeeflaſchen ſleß Aar hunderte Mark in ein paar Stunden!“ gan r der Verſammlung erklären, daß ich mich er ſolchere und auch auf das Schleb mort verzichte, weitere Riden Unſiun. „elrer Der Pfarrer als Haudarbeiter.. f li Leininwerſvatgrube iſt am 30. Auguſt der Pfarrer * mit gen bei Sangerhauſen in Arbeit getreten. 0 5 einem Pfarergehalt(6000—7000 M.) nicht unrſeh mußte ſich nach einem einträglicheren Ne⸗ gell sigen den er leicht auf der benachbarten Grube r wit 8 bei ſeiner neuen Arbeit ſehr wohl fühlen t Abſicht tragen, wenn nicht bald die Pfarr⸗ ergverden, ſein Pfarramt endgültig niederzu⸗ dichte lrbeiter zu werden. Die„Bergarbeiter⸗ fächlzz mit großer Genugtuung, daß der Kamerad zur größten Zufriedenheit ſeiner Berg⸗ mit dieſen arbeitet und auch ſchon ſeinen band der Deutſchen Bergarbeiter vollzogen ihn aufs wärmſte in den Reihen der Berg⸗ tig kan wünſcht ihm, daß er„in ſeiner neuen Akeit volle Befriedigung finden möge“. Die be 8 bemerkt dazu: Auch uns freut es, daß den bdedeifung“ und anſcheinend auch die enge⸗ m bisherigen Bourgebis das„Recht auf er ugeſtehen und dem neuen Kameraden den re 6 Riß nicht aus Uebermut getan hat, nicht 1 etrübend iſt aber die Verſtändnisloſigkeit dus 5. Geiſtesarbeit und der Arbeit eines Geiſt⸗ 8 ber nem engherzig und enghirnig gefaßten Be⸗ du icht nen, produktiven“ Tätigkeit des Pfarrer⸗ u Her; Sie trägt mit Schuld daran, daß der Pa⸗ derſchietewechſel denken mußte. Und tragiſch iſt Iusabſedenen evangeliſchen Landeskirchen ihren ſchnitt mit einem wirtſchaftlich zugrunde beginnen müſſen. ——— Sie apfere beläfſche Brkckenbeſahnn l ſetzten Gebiet wird gemeldet: In Düſſeldorf hat ſich eine Geſchichte zugetragen, die ſich wie ein ergötzender Scherz ausnimmt, gleichwohl aber buchſtäblich wahr iſt. Als die Feuerwehr in Neuß eines dort ausgebrochenen Großfeuers nicht Herr zu werden vermochte, telegraphierte ſie nach Düſſeldorf, von wo man ſogleich einen Motorlöſchzug an⸗ rücken ließ. Als er die Rheinbrücke zwiſchen Düſſeldorf und Neuß paſſierte, begab ſich folgendes: Die belgiſche Brückenbeſatzung warf die Gewehre weg und ſtand, ein⸗ ſchließlich des befehlshabenden Offizters, mit„Hände hoch!“ bildſäulenartig faſſungslos da— und ganz Düſſeldorf lacht: Lacht in dem Bewußtſein, daß ſelbſt die feindlichen, auf deutſchem Boden inmitten eines entkräfteten und wehr⸗ los gemachten Volkes ſtehenden Armeen immer noch von der alten Angſt vor deutſcher Wehrhaftigkeit erfüllt ſind und daß nur die deutſche Feuerwehr ausrücken braucht, um die Feinde das Haſenpanier ergreifen zu laſſen. Gegen die deutſchen Zeitungen im beſetzten Gebiet, die dieſen Vorgang berichteten, wurden natürlich drakoniſche Maßnahmen an⸗ ewandt. Der Kommandant von Neuß aber erhielt ſeine blöſungsorder, der Brückenoffizier wurde degradiert und 26 Mann wurden ſchwer beſtraft. a N 1 Auch ein Wandervogel. Hier weilte der Weltreiſende Henry Dupatelier, der gegenüber einem Hamburger Herrn die Verpflichtung übernommen hat, gegen eine Sportprä⸗ mie von 20 000 Goldmark den ganzen Erdball zu Fuß, auf Roll⸗ und Schneeſchuhen zu umwandern, ohne Mittel über Waſſer zu kommen und nur in Wüſten⸗ und Steppen⸗ge⸗ genden Reittiere zu benutzen. Dupatelier iſt ein Deutſcher namens Eckert, hat 1913 ſeine Reiſe begonnen und Eng⸗ and, Belgien, Holland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Rußland, Oeſterreich⸗Ungarn, und die grichiſch⸗ türkiſche Halbinſel durchwandert, iſt aber nach Kriegsaus⸗ bruch in die Heimat zurückgekehrt, und hat den ganzen Weltkrieg als Frontſoldat mitgemacht, wobei er dreimal verwundet wurde. Nunmehr ſoll die Reiſe durch die Schweiz, Südfrankreich, nach Spanien und Portugal, ſo⸗ dann über den Atlantiſchen Ozean nach Kuba und Mexiko, durch die Vereinigten Staaten bs hoch nach dem Norden Amerikas über Alaska durch Aſien und zurück nach Europa gehen. Endziel Hamburg. Eine Zeitdauer iſt infolge der veränderten Verhältniſſe nicht mehr mit Sicherheit voraus⸗ zuſagen. Angenommen ſind noch vier bis ſechs Jahre. Die Ueberfahrt über das Meer darf er nicht als zahlender Paſſagier machen, die Reiſekoſten muß er durch Zeitungs⸗ berichte, Vorträge in Sportsvereinen, Sammlungen felte⸗ ner Herbarien, Reptilien, Käfer, Schmetterlinge, Brief⸗ marken uſw. aufbrngen. Der Weltreiſende führt Reiſe⸗ bücher mit photographiſchen Aufnahmen von ihm mit ſich, worin die amtlichen Beglaubigungen über den jeweiligen Aufenthalt erſichtlich ſind. Er iſt jetzt 42 Jahre alt und außer ſeiner Verwundung noch nie krank geweſen. Ein Skandal bei einer Beerdigung. Ueber das dieſer Tage in Weimar erfolgte Begräbnis des Zigennerhaupt⸗ manns Heinrich Franz, eines vielfachen Millionärs, bringt das„Gothaiſche Tageblatt“ einen ſpaltenlangen Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Schon gelegentlich der Be⸗ ſchaffung der für die Totenfeier nötgen Gegenſtände bekam man einen Begriff von der Gleichgültigkeit bezüglich der Koſten ſeiten sder Angehörigen. Nichts war teuer genug: die Lichter für die Totenwache waren alle nicht groß und koſtbar genug, bis endlich die größten Kirchenkerzen— zwei Dutzend— Gnade fanden. Und vor allem der Sarg! Der teuerſte und koſtbarſte in Weimar genügte nicht, war viel zu billig— 3000 M.—„is ſich Zigarrenkiſtchen“. Alſo ſo⸗ fort in Auto nach Erfurt, auch hier nichts; dann im Auto nach Dresden, auch nichts; zurück nach Leipzig, und hier fand man endlich das koſtbare letzte Haus für den Haupt⸗ mann, etwa 10000 M. Ein Beerdigungsauto brachte ihn nach Weimar und holte ihn mit dem Toten wieder ab. Die Totenfeier begann egentlch bereits ſofort nach dem Hinſchei⸗ den des Verunglückten; die Frauen und Mädchen begannen ein furchtbares Geſchrei und Geheul, riſſen ſich ſelbſt und gegenſeitig, ſowie den Kindern die Haare aus, ſtießen mit den Köpfen unter Klagegeſchrei an Zäune und Bretterwände, warfen ſich über die Leiche uſw. Gleichzeiti gbegann ein ſolcher Maſſenverbrauch an Sekt, Kognak und Wen, wie ihn kaum ein großes Volksfeſt im Gefolge haben dürfte. In den Räumen des Schießhauſes wurden für jeden dieſe Alko⸗ holika nebſt. Eſſen, Zigaretten uſw. in beliebigen Mengen verabreicht und von ſolchen Weimarern genoſſen, die aus beſſeren Tagen keine Spur von Anſtand und Ehrgefühl in die troſtloſe Gegenwart hinübergerettet haben. Nach dem rein kirchlichen Ten der Feier wiederholten Frauen und Mädchen die m nellen Gebräuche, tanzten unter Muſikheglei⸗ tung am Sarge, wunſen ſich unter Klagegeſchrei am Sarge nieder und rauften ſich die Haare. Während der ganzen mehrſtündigen Zeremonie wurde tapfer Sekt getrunken— aus Biergläſern—, geraucht, und ſo nach den Begriffen dieſes merkwürdigen Völkchens dem toten Hauptmann die letzte Ehre erwieſen. Huter dem mit ſechs(!) prachtvollen Pferden beſpaunten Leichenwagen ſchritten die nächſten An⸗ gehröigen, und 25 mit Stammes mgliedern beſetzte Wagen bildeten den Abſchluß. 3000 Reichstagspetitionen. Der neue Reichstag hat ſeine Tätigteit kaum begonnen, und ſchon liegen ihm nahezu dreitauſend Bittſchriften aller Art vor. Aus allen Bevölkerungskreiſen, aus allen deut⸗ ſchen Ländern kommen ſie. Ununterbrochen wogt dieſe pa⸗ pierene Flut heran. Körbeweis werden die Eingaben zur Beſoldungsreform herangeſchleppt. Beinahe alle Beamten⸗ gruppen haben hiernach Abänderungswünſche vorzubrin⸗ gen. Die übrigen Bittſchriften beziehen ſich auf alle poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Gebiete. Es gibt Leute, die den Reichstag für allmächtig halten. Er ſoll nach ihren Wün⸗ ſchen überall eingreifen, Beamte befördern und nach beſſeren „ eme Orten verſetzen, Gefangene befreien, Zahlungen veranlaſ⸗ ſen, Verlobten die Heirat ermöglichen, Wohnungsloſen eine Unterkunft verſchaffen. Zahlreich ſind die Vorſchläge zum Wiederaufbau des Deutſchen Reichs. Hier braucht alſo nur zugegriffen werden. Auch an Projekten zur Geſundung des deutſchen Wirtſchaftslebens, zur Beſeitigung der Fi⸗ nanznot(ſicherlich iſt die Eingabe ſchon vom Reichsfinanz⸗ miniſter eingehend geprüft worden), zur Herbeiführung des Weltfriedens fehlt es nicht. Auch an Steuervorſchlägen iſt kein Mangel. Die Jung⸗ geſellenſteuer findet viele Befürworter, aber auch eine Katzenſteuer, eine Klavierſteuer und eine Kanarienvogel⸗ ſteuer werden empfohlen. Eine Reihe von Eingaben ſprechen ſich gegen das Impfen aus, ebenſo viele ſind dafür. Zahlreiche Petitionen fordern die freie Wirtſchaft, andere die Zwangswirtſchaft. Gegen die Kriegsgeſellſchaften wird vielfach Einſpruch erhoben. Gewaltig an Zahl ſind die Pro⸗ teſte gegen das Treiben der Polen in Oberſchleſien und gegen das Verhalten der fremden Beſatzungstruppen im eſten. Die Fernſprechteilnehmer in Burgſtädt rücken 1 9 die Zwangsanleihe für Fernſprechteilnehmer zu elde und verlangen eine allgemeine Volksabſtimmung (Volksentſcheid) über dieſe Frage. Ein Herr aus Barmen ſordert das Reich auf, einen von ihm erfundenen Flaſchen⸗ verſchluß einzuführen. Ein anderer teilt mit, daß er„eine Erfindung zum Schutze des Deutſchen Reiches“ gemacht habe und bereit ſei, ſie zu verkaufen. Eine Steglitzerin bittet den Reichstag um Zuweiſung von Milch und Kohle. Ein Berliner überreicht„Glaubensſätze des Ausgebeu⸗ teten“. Der Verein der Rentner und Rentnerinnen in Landsberg a. W. bittetu m Herabſetzung der Lebensmittel⸗ preiſe. So ſtrömen von allen Seiten Wünſche an den Reichstag heran. Möge er neben den großen Redeturnieren Zeit finden, auch dieſe Stimmen aus dem Volke zu beachten. Denn neben viel übertriebenen Forderungen ſtecken in die⸗ ten Zulchriften doch Auch gute Anne gungen atzung. Ans dem be⸗ f Grenz ⸗Erlebnis. Von Artur Landsberger. „Sie haben viel Mühe auf mich verwandt“, ſagte die ſchöne elegante Dame zu dem deutſchen Grenzoffizier, der ſie am 28. Auguſt 1917 an der Schweizer Grenze vergeblich viſitiert hatte, und drückte ihren Schoßhund, den kleinen Griffon Bruxellois, der mit ſpöttiſchen Augen aus ihrer Zobelmuffe e au 55 8 er izier zog die Schultern hoch und erwiderte höflich: f 55flicht, Gnädige!“ e Hunde ſtreifte eben die grauen Schweden über die weißen ände. 1755 erlauben, daß ich Ihnen die Muffe halte“, ſagte der zier. N „Danke!“ erwiderte ſie ſchnell und zog die Muffe mit einer Entſchiedenheit an ſich, die uns beiden auffiel. „Ich muß Sie bitten“ ſagte er ziemlich energiſch,„mir die Muffe auf ein paar Augenblicke zu überlaſſen.“ i Sie zog den Hund heraus und reichte ihm die Muffe. Der Offizier ſchüttelte den Kopf und ſagte: „Den Hund auch!“ Und im ſelben Augenblick hatte er ihr den Hund auch ſchon aus dem Arm genommen. 42 petit Joujou!“ jammerte die Dame und verlor die be. Der Offizier flüſterte einem Beamten etwas zu, gad mir 5 5 8 0 1— 5 dans mit 300 in einen einen Raum, der ſeitwär 9. te ihm ſchloß hinter mir die Tür. 4 5 825 Eine Beamtin kam ins Zimmer. 5. „Haben Sie dieſen Hund unterſucht?“ fragte er, und ſer erwiderte: „Gründlichſt!“ 1 1 ihnen iſt nichts aufgefallen?“ ein!“ Der Offizier wandte ſich an mich: 80 Herr Doktor, was meinen Sie v⸗ 5 4 * N Kopf, „Iſt der Blick nicht ſonderbar?“ fragte der Offizier. „Er glotzt“, erwiderte ich. „Auf dem rechten Auge beſonders.“ 7 1 97055 f . ie Pupille ſteht ſogar ſtill.“ f„Sonderbar!“ a Lv„ Durchaus nicht, denn wie ſollte ſie ſich bewegen, da 8 ein Glasauge iſt.“„ „Nein!“ entfuhr es mir. 8 „Doch!“ erwiderte der Offtzter, ergriff meine aud wu ließ mich mit dem Zeigefinger über das Auge fahren. Ich überzeugte mich und hatte dabei nur den Gedanken den ich ausſprach: 1 „Wie kunſtvoll iſt das gemacht!“ a „Kunſtvoller noch, als Sie glauben“, meinte er und for⸗ derte die Beamtin auf, die Augenlider des Tieres ausein⸗ anderzuſpreizen. Er ſelbſt zog aus einem Futteral eine Pinzette, ſetzte ſte an und nahm mit einer Geſchicklichkeit, dir ich beſtaunte, das Auge heraus. J Ein triumphierendes Lächeln glitt über ſein Geſicht. Noch einmal ſetzte er die Pinzette an und zog dann aus der leeren Augenhöhlung ein kleines rundes Papierkügelchen heraus „Da ſehen Sie!“ ſagte er, und hielt es mir vor das Ge⸗ „Was glauben Sie, was das iſt?“ „Unglaublich!“ ſagte ich und empfand vor ihm einen Rie⸗ ſenreſpekt, zugleich aber Mitleid mit der ſchönen Frau, deren Todesurteil mir mit dieſer Entdeckung beſiegelt ſchien. Mit großer Fingerfertigkeit entwickelte der Offizier das Kügelchen, das aus feinſtem Seidenpapier war und aufge⸗ rollt die Größe einer Poſtkarte hatte.„ N E ſſteht ja nichts darauf!“ rief ich. 5 9 85 a Er lachte, ging an einen Schrank, entnahm ihm eine Flüſ⸗ ſigkeit, ſtrich damit über das Papier— und nach wenigen Augenblicken entwickelten ſich auf beiden Seiten der Karte Schriftzeichen, die für uns natürlich unverſtändlich und nur durch einen Schlüſſel zu löſen waren. Der Offizier ließ die Dame ins Zimmer führen. Mit einem Blick überſah ſie die Situation. 5 N Sie verzog keine Miene. Aber als ſie den kleinen Grif⸗ fon mit dem toten Auge ſah, ſank ſie auf einen Stuhl un rief bekümmert: 1 „Pauvre Joujon! Was wird nun aus dir??“ „Seien Sie unbeſorgt, Madame“, beruhigte ſie der Offi⸗ 5 ande„das Tier wird 75 bei meiner Fran gut haben. Sir werden nie vergeſſen, daß ſeine Herrin eine Heldin war, die für ihr Land ihr Leben geopfert hat“ f 3 Die ſchöne Frau ſtand auf. Sie ſchien völlig beruhigt, trat auf den Offizier zu und drückte ihm dankbar die Hand. Dann nahm ſie zärtlich Abſchied von Jonſon, warf ſtolz den Kopf zurück und ließ ſich von dem Beamten abführen. 65 Lokales. Spende für die Altveteranen. Auf einen Antrag des Präſidenten des Kyffhäuſerbundes an den Reichspruſiden⸗ ten, die Altveteranen, für die der Kyffhäuſerbund aus An⸗ laß der 50⸗Jahr⸗Erinnerung an 1870/71 ein einmaliges Ehrengeſchenk gibt, mehr als bisher zu unterſtützen, ſagte der Reichspräſident zu, ſeinen Einfluß beider Reichsregierung zur Erwirkung weiterer Unterſtützungen einzuſetzen Das Präſidium des Badiſchen Kriegerbundes hat gleichzeitig an den Präſidenten des badiſchen Staatsminiſteriums die drin⸗ gende Bitte gerichtet, den in unſerem engeren Vaterlande lebenden, hochbetagten Veteranen unabhängig von der oben erwähnten erbetenen Erhöhung der Reichsbeihilfe eine ein⸗ malige Unterſtützung von wenigſtens im Betrage von 600 Mark aus Mitteln des badiſchen Staates zu gewähren. 5 — Für Flüchtlinge aus Elſaß⸗Lothringen. Einem An⸗ trag des 1. Präſidenten des ehemaligen Elſaß⸗Lothr. Krie⸗ ger⸗Landesverbandes entſprechend, hat die 19. Vertreter⸗ verſammlung des Kur» ſerbundes der Deutſchen Landes⸗ Kriegerverbände einſtimmig beſchlofſen, den vertriebenen Angehörigen des ehemaligen Elſaß⸗Lothr. Krieger⸗Landes⸗ verbandes die Aufnahme in die deutſchen Kriegervereine u. Verbände mit allen Rechten und Pflichten zu gewähren und ihnen dabei weitgehendſt entgegenzukommen. Das Präſi⸗ dium des Bad. Kriegerbundes, der für die bedauerswerten vertriebenen Kameraden aus Elſaß⸗Lothringen in erſter Linie in Frage kommt, hat hierbei die Erklär abgegeben. daß die Mitglieder des ehemaligen Elſ.⸗Lothr. Krieger⸗Lan⸗ des verbandes beſonders in Baden auf das größte Entgegen⸗ kommen rechnen können. Das Präſidium des Badiſchen Landeskriegerbundes hat an die Vereine die Aufforderung richtet, die elſaß⸗lothringiſchen Kameraden mit offenen rmen aufzunehmen und ſie ſowie etwaige Hinterbliebene mit Rat und Tat zu unterſtützen. Das Seizmaterial in den Schulen. Das Unter⸗ richtsminiſterium hat angeordnet, daß diejenigen Schulen, die nicht ſo ausgiebig mit Heizmaterial verſehen ſind, um auch bei kaltem Winter ohne Einſchränkung damit durchzu⸗ halten, ſchon jetzt Maßnahmen zur Streckung der vorhande⸗ nen Vorräte treffen. Jedenfalls ſoll eine Beheizung der Schulgebäude nur an Schultagen ſtattfinden, Gänge Turn⸗ ballen, Sing⸗ und Zeichenſäle ſind nicht zu heizen. Störun⸗ gen des Unterrichtsbetriebs ſollen vermieden werden. Der Nachmittagsunterricht iſt auf zwei Tage zuſammen zu le⸗ gen. Nach den ſchweren Beeinträchtigungen, die der Unter⸗ richt im vergangenen Winter, durch die„Kohlenferien“ er⸗ litten hat, ſoll jede Anſtaltsleitung mit allen Mitteln der Wiederkehr ſolcher Zuſtände entgegen wirken. e A 2 ch betrachtete und befühlte den Hund und ſchutte nns den 5 Verantwortlich für die Redaktion: Ph. Deffren, Seckenheim. P 1 Was koſtet die Rei datswahl? Die Reichstagswahlen verurſn en nicht nur den ein⸗ zelnen Parteien beträchtliche Unkoſten. Auch das Reich 8 Nach dem 8 39 des Reichswahlgeſetzes trägt das Reich von den Koſten, die den jetzt dabei tief in die Säctel greiſen. Gemeinden aus den Reichstagswahlen entſtehen, Fünftel. Ferner zahlt das Reich nach 8 40 des Reichswahl⸗ geſetzes an die Parteien zum Erſatze der Beſchaffungskoſten der Stimmzettel einen Betrag, der nach der Zahl der gültigen Stimmen und einem von regierung im Einvernehmen Reichstag zu beſtimmenden deszentralbehörden 1600 000 M., der Koſten der Stimmzettel 4600 000 M. das Reich eine koſtſpieltae Sache. Eine neue Erhöhung der Eiſenbahutarife? i Am 4. und 5. November tagte unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsminiſ wirtſchaftlichen Lage der Reichseiſenbahnen. werden müſſe, die Einnahmen zu ſteigern. lige Tariferhöhung angebracht ſei. Für die weitere Erörterung der zahlreichen Fragen, die der Betrat beraten wird, ſind drei Ausſchüſſe gebildet wor⸗ den, die nit je neun Mitgliedern des Beirates beſetzt ſind. Der Tarifausſchuß wird alle Fragen bearbeiten, die ſich auf die Steigerung der Einnahmen erſtrecken. Der Wirtſchafts⸗ ausſchuß wird die Wirtſchaftsführung. der Eiſenbahnen hin⸗ ſichtlich ihrer Ausgaben bearbeiten und die Fragen der Per⸗ ſonalpolilik und der Verwaltung in den Kreis ſeiner Bera⸗ tungen ziehen. Der Werkſtättenausſchuß ſoll die wirtſchaft⸗ liche Geſtaltung des Werkſtättenweſens und die Fragen der Organiſation der Reparaturwerkſtätten der Eiſenbahnen er⸗ örtern. Die Ausſchüſſe werden ihre Tätigkeit alsbald be⸗ ginnen. 5 Werbungen für die Fremdenlegion. München, 9. Nov. Die Münchener Polizei hat eine aus⸗ gedehnte Organiſation zur Anwerbung für die franzöſiſche Als Hauptbeteiligte wurden feſt⸗ geſtellt: der 30jährige Kaufmann Karl Schaeffer aus Biſch⸗ Weiler(Elſaß), franzöſiſcher Staatsangehöriger, der Oeſter⸗ reicher Alfred Ebert, ein Kellner, ein gewiſſer Ludwig Teve⸗ 0 die in England geborene Schaeffer iſt von dem Kapitän Boisdevan Fremdenlegion aufgedeckt. meſt und Schaeffers Geliebte, Marria Traub. „Feichten. mit dem Reichsrat und dem Einheitsſatze berechnet wird. Die vom Reiche zu erſetzenden Koſten werden nun voraus⸗ ſichtlich betragen: a) 4 der Aufwendungen der Gemeinden 448 Pf. für den Kopf der Bevölkerung) 28 500 000 M., b) Aufwendungen der Kreis⸗ und Verbandswahlleiter 1 Mil⸗ lion Mark, c) Aufwendungen der oberen und unteren Ver⸗ waltungsbehörden 100 000 M., d) Aufwendungen der Lan⸗ e) Aufwendungen des Reichsminiſteriums des Innern und des Reichswahlleiters 200 000 M. und 1) Zahlungen an die Parteien zum Erſatze Das macht zu⸗ ſammen 36 Millionen Mark. Das Wählen iſt alſo auch für ters der aufgrund eines Reichstagsbe⸗ ſchluſſes gebildete Sachverſtändigen⸗Beirat zur Prüfung der Er nahm zu⸗ mächſt Vorträge entgegen, die ihm über die allgemeine wirt⸗ schaftliche Lage der Eiſenbahnen, über die Reorganiſation der Hauptwerkſtätten und über die Frage einer Preisſen⸗ kung der für die Eiſenbahn wichtigſten Rohſtoffe gegeben wurden. Ihnen ſchloß ſich eine eingehende Ausſprache an, in der zahlreiche Mitglieder des Beirates das Wort ergriffen. Neben einer großen Zahl von Einzelfragen wurde insbeſon⸗ dere die Organtſation der Reichseiſenbahnen, ihre Perſonal⸗ politik und vor allem die finanzielle Lage der Eiſenbahnen erörtert. Von allen Rednern wurde darauf hingewieſen, daß depots, neben äußerſter Beſchränkung der Ausgaben danach geſtrebt Die Tarife im Perſonen⸗ wie im Güterverkehr ſeien der allgemeinen Preis⸗ ſteigerung nicht gefolgt und trügen der in den letzten Jahren eingetretenen Geldentwertung keine Rechnung. müſſe trotz der damit verbundenen Belaſtung für das Wirt⸗ ſchaftsleben ernſtlich geprüft werden, ob nicht eine nochma⸗ muß Unterchef Profizy der vier feſtgeſtellten von Paris geleitet. der Reichs⸗ Maniz zurückkehren. ſtem Rauchtabak. richten von Los freien. —————— Deshalb von der anderen nichts ahnte. vermutet. N Mordtaten aus Licht. gendvereins beſuchte. And Derr franz öſtſchen Hauptmann Terr 8 au des franzöſiſchen Generalſtabs in Mainz mit der Er⸗ richtung eines Werbedienſtes für die Fremdenlegion in Bayern beauftragt worden und erhielt verſchiedene Helfer zugeteilt, darunter einen Straßburger Ertlinger mit dem franzöſiſchen Sicherh Mainz und den Hauptmann der franzöſiſchen Sicherheits⸗ Kompagnie Kehl⸗Renten in Baden. Schaeffer gab an, daß die Leute auf das Stichwort„Munich— Karlsruhe—Straßbourg“ ungehindert das beſetzte Gebiet paſſieren können. Die Wer⸗ betätigkeit in Deutſchland wird mit Hochdruck betrieben und Die Werber bekommen 20 Frank gleich 100 Mark Tagegeld und 5 Frank Kopfgeld für jeden Ange⸗ worbenen. Einer der Beteiligten hat ſofort 2300 M. Propa⸗ gandamittel zum Traktieren der Anzuwerbenden erhalten. Im Falle der Verfolgung ſollen die Werber ſofort nach Die Angeworbenen erhalten 150. Hand⸗ und Reiſegeld, 250 Frank bei der Einſtellung, eben⸗ ſopiel bei der Einreihung in den Truppenteil, dann aber nur 75 Centimes Tageslöhnung mit dem Verſprechen her⸗ vorragender Verpflegung bei⸗ wöchentlich zwei Paketen fein⸗ Bei der Ausrüſtung ſei eine Brugere⸗ Pfeife, ſo wird ausdrücklich erwähnt. Dem Schaeffer war vom franzöſiſchen Generalſtab in Mainz unter Deckadreſſe ein laufendes Konto von 40000 M. bei der Deutſchen Bank eröffnet.— Der Aufwand für die Anwerbung zur franzöſi⸗ ſchen Fremdenlegion in Deutſchland gehört wohl zu den von uns zu zahlenden Beſatzungskoſten! Ein kaliſorniſcher Blaubart. 21 Frauen geheiratet hat und 9 von dieſen in der kurzen Zeitſpanne von 20 Monaten ermordete, iſt nunmehr den Ge⸗ Angelos überantwortet worden. „Blaubart“, der eigentlich Joſeph Gillam heißt, aber unter den verſchiedenſten Namen die Frauenherzen betörte, hat es fertig gebracht, in der kurzen Zeit von 10 Monaten 8 Frauen zu heiraten und ſich von ihnen wieder durch Mord zu be⸗ Seine Methode war ſehr einfach. klärt durch Anzeigen, die er in den Tagesblättern erließ und die lauteten:„Herr, angenehme Erſcheinung, von elegantem Auftreten, auf das beſte eingeführt in Geſchäftskreiſen, im Beſitz eines kleinen Landgutes und eines hübſchen Bank⸗ ö würde gern mit vornehmer junger Dame oder Witwe in Brieſwechſel treten zwecks Heirat. f Ehrenſache. Alle Antworten werden mit größter Delikateſſe behandelt.“ Auf dieſe Weiſe lockte Gillam eine Menge von Frauen in ſein Garn, und es iſt merkwürdig, daß die erſten 20 Frauen, mit denen er in den Stand der Ehe trat, die eine Sie war ſehr neugierig, und wollte wiſſen, was Gillam be⸗ ſtändig für geheimnisvolle Reiſen antrete. ſie ſich an ein Detektivbüro und bat, ihren Mann zu beob⸗ achten. Um ſeine lange Abweſenheit von Hauſe zu erklären, hatte ſich Gillam als Geheimdetektiv ausgegeben. Aber man ſtellte nun feſt, daß ſeine Abweſenheit merkwürdigerweiſe immer mit großen Bankeinbrüchen zuſammentraf. wurde daraufhin eines Morgens auf friſcher Tat ertappt und verhaftet; aber die ganze tragiſche Kette ſeiner Verbre⸗ chen offenbarte ſich erſt langſam, und es dauerte lange Zeit, bis er von der Polizei ſo in die Enge getrieben war, daß er ſich ſelbſt entſchloß, die Detektive an den Platz zu führen, wo die Frau begraben war, die man als ſein letztes Opfer Humor des Auslandes. Der Vikar war ſehr böſe dar⸗ über, daß Sally, ſeitdem ſie mit einem jungen Mann „ging“, nicht mehr die Verſammlungen des chriſtlichen Ju⸗ „Aber warum bringen Sie ihn denn nicht zu uns mit, Sally?“ fragte er. hüten, Sir“, antwortete die Maid.„Damit mir die anderen Mädchen ihn wieder wegſchnappen! Bräutigams auf dieſe Weiſe verloren. 785 Was Frankreich mit den 800 000 deutſchen Milchkahes N N Gerland — rheitspolizei in ———— tern, und in Ein Mann, der mindeſtens Leben unſere Dieſer Diskretion hatte. Kaf nährte ſich Erſt die 21. ſchöpfte Verdacht. Deshalb wandte zerlegen. Gillam faſt alle gemeinſam ——— ch werde mich ſchön Ich habe ſchon zwei Das genügt.“ ——— Milchkühen hochwichtige Tatſache aufmerkſam: ale 1 24.000 Fraucs ausgeſetzt haben für den heſten agricole“ gegründet haben, ſcheinbor in N. ö Zentralverwaltung von Paris. 197 aller dieſer Unternehmungen iſt nun nicht Hebung kerle wirtſchaft im Intereſſe der Ernährung der i ſondern Hebung der Viehwirtſchaft, um den Milch⸗ export zur Beſſerung der einheimiſchen Valuta! Umfange zu beleben. reits Milch und Käſe, Frankreich will dieſen Entente von uns 800 000 Milchkühe. mons darauf meldete Schaden iſt, ſo wiſſen wir doch aus unſere Gegen vorſtellungen bis fetzt erreicht haben feel* man wird die ganzen Verhältniſſe nachprüfen und en ob wir wirklich um des frauzbſiſchen Exportes Jebel 5 Volkes 18 aber müſſen wir den„ neben dem franz kennen wir auch ei zertrümmert. zwei Kinder te Unglücks war die Exploſion einer Gewehrgraual dabei getötete Arbeiler Kaſchube am Vormit beritzer Trup nd ſeine Familie, die aus Fran dern beſtand, die er in Di ſich zu der Zeit des Unglücks auf der Arbeite rend drei jüngere Kinder auf der Straße ſp l wollte die Gewehrgranate, die einen Rotgn das 1— Er hielt ſie zu dieſem Zwecke„ feuer.() Als er dann mit einem Hammer au b ſchlug, krepierte das Geſchoß. In dem Feuſterſcheiben. waren Kaſchube und ſein älteſter Sohn, der% eme zum Munitionsſuchen ging, ſtets ſinnig mit den Geſchoſſen umgegangen, ſo ür mehrfach unter Hinweis auf die Gefährdung f Ue äberitz ſuchte. = — 2 — . 8 2 2 — —. = — 2 2 2 . 5 — S 84 E —5 78 2 2 2 E 65 2 2 8 2 — 8 2 E * Vorſchlan de Weitere w eiſe ſolen Der ausgeſproche nd Hug gb Alſo: Frankreich erportten dieſem Moment verlangt Frank Denn 1 1 1 1 geist 8 2 2 60 5 nu* hinweiſt, daß die Zahl 800 0% Crſabh rg fuß Spiel ſetzen müſſen 37 auf eines aufmert erialismus und n ſiſchen Kapitalismis s aufs Deutſchland verderben well. die 5 Schweres Exploſionsunglück in Berlin. Im f eder Sie wird aufge⸗ Henuingsdorfer Straße 24 ereignete ſich un e Sch 8 ſchwere Exploſiyn in einer Wohnung des dri, her 0 Die Jrontwand wurde nach der Straßen N bef gedrückt; Zwiſchenwände, Fußboden und Decke ue e ein Ein Mann wurde getötet; zwei wurden ſchwer verletzt.— Die pen⸗Uebungsplatz mit nach Hare WW de war ſeit längerer Zeit ar K acht e ewe durch den Verkauf des Metalls aug Ein Teil ſeiner 0 1 ielten er han 1 ün f deni Hauſe ze erz Wie Haus bewohnt im 5 bel ter N Haus ihm mit einer Anzeige gedroht hatte. 175 Un Nach und nach traten dann auch die anderen Wirkungen der Exploſion ſelbſt wird berichten 5 waltigem Krachen löſte ſich ein großer Teil i 1 I Faſſade des Hauſes vom Dachſtuhl bis zum 0 werk und ſtürzte auf die Straße nieder. Eing 8 Je ber Staubwolke hüllte das ganze Gebäude ein, Wohnungen des dichtbewohnten Hauſes ſtürg Menſchen, und 8 Hinterwand des Hauſes fielen große Maue Decke des dritten Stockwerkes brach ein, N auf die Straße. laute Hilferufe ertönten. Bekanntmachung der Gemeinde Seckenheim Die Haltung von 2 Zuchtebern wird öffentlich vergeben. Die zu zahlende Vergů⸗ tung beträgt pro Jahr 1500 Mk. Reflektanten vom Oberdorf wollen ihre Angebote bis 16 November 1920 mittags 8 12 Uhr anher einreichen. Die Vertragsbedingungen können auf dem Rathaus Zimmer 7 eingeſehen werden. Seckenheim, den 8. November 1920. Bürgermeiſteramt: Roch. Lebensmittelamt. Aucker⸗Ausgabe. Wir erſuchen die Haushaltungen heute Dienstag und morgen Mittwoch ihre Lebens mittelausweiſe bei denjenigen Handlungen abzugeben, bei denen ſie ihren Zucker beziehen wollen. Die Lebensmittelausweiſe müſſen bis ſpäteſtens Mittwoch Abend in den Handlungen abgegeben ſein, damit die Zuteilung an die Händler regelrecht erfolgen kann. Die Händler haben uns Donnerstag früh die eingeſammelten Ausweiſe zur Berechnung vorzulegen. Die Zuckerausgabe an die Händler erfolgt Sonn⸗ abend Vormittag. Der Kleinverkaufspreis beträgt 3.90 Mk. pro Pfund. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen 700 Gramm. Für Säuglinge fällt diesmal die Zulage aus. Lebensmittelamt. Bern. Jörger, Seckenheim Hildastrasse 20 Spenglerei u. Installations-Geschäft elektr. Licht- und Kraft-Anla zen. Empfehle mein groſles Lager in: efektr. Lampen- und Beleuchtungs-Körper, Kochplatten— Kochtöpfe— Bügeleisen, Sicherungen und Birnen, snwie — Ausführung sämtlicher Reparaturen— U . Keine Familienfestlichkeit ohne Photogr. Aufnahmen! Es gibt kein schöneres Andenken! Empfehle mich zur Aufnahme von Hochzerten und Familienfestlichkeiten. Sigmund Lewin, Photograph Schloßstr. 23. Schloßstr. 23. Beachten Sie meine Auslagen. 3 Grundſtücks⸗ Verfſfeigerung. Auf Antrag des Verwalters in der Nachlaßſache Emil Eder, Privatmanns hier, werden am amstag, den 13. November, vorm 10 Uhr, im Badiſchen Hof zu Nheinan Relaisſtraße 18 45096 qm Rheinauerwald und 21717 qm Acker land im Gewann Sand Münch⸗ wälder und Diſtelſand Ferner weitere 3 Stück Ackerland auf Rheinauer und Seckenheimer Gemarkung 4656 qm Sand in der unteren Hall und Hoch⸗ ſtätt und 4923 qm Wieſe in den Riebwieſen, öffentlich durch das Notariat an den Meiſt⸗ bi⸗tenden verſteigert. 5 Die Verſteigerungsbeſtimmungen liegen im Notariat 6 in Q 6, 1 auf. Auskunft erteilt Forſtwart Blümmel in Rheinau. Mannheim, 8. November 1920. Notariat 6. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Briegstell⸗ nehmer und Kriegshinterbliebenen. Bezirksgruppe Seckenheim. Morgen Abend 8 Uhr Verſammlung im wafthaus zun e Obmann Sammei⸗Anzetger uur für Mtiglirher ber Jandm. Ein, Verkanſogtuaßraſcha! Morgen früh von 8 Uhr ab werden im Lager Saatkartoffein(Odenwälder Blaue) ausgegeben. Von der landw. Vertriehsgeſellſchaft Karls tuhe liegen im Lager Muſter vor: Herren ⸗“ anzüge, Arbeitshoſen, Arbeitsjoppen, Herren⸗ unterhoſen, Herrenhemden, biaue Schürzen, Strümpfe, Handſchuhe, blaue Kiitel etc. Die Sachen können nachmittags von 2 Uhr ab im Lager eingeſehen werden. Beſtellungen darauf werden im Lager entgegen genommen. Der Vorſtand. — Rechaungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſten; Druckerei Zimmermann. Künarienzulgt. u. Pogehchub-Verein Secken hem. Heute Abend 8 Ahr h 66 Uerſammlung in der„Konollo'. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller Mitglieder gewünſcht. Der Vorſtand. Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein Seckenheim. ee Abend 8 Uhr im Lokal zur Monats- Versammlung. f Der Vorſtand. KRatboliscber Jungmänner Verein Z R 22 5 INV Trauerspiel in 5 Aufzügen von Theodor Körner. d Sonntag, den 14. u. 21. Nov im„Hirsch“. Beginn jeweils abends ½8 Uhr. Kasseneröffnung 7 Uhr. Heute Abend/ Uhr Probe für Alle im„Hirsch“ . Wirksamstes Mittel zur Ver- tilgung von Mäusen und Ratten Karl Rühle Spezialität:. Goldar beiten s, Un arbeiten nicht passende ö unter Garantis. Sprechstunden: h Un Werktags von 9—42 une pr. ö Sonntags von 10 42 U 11 1 Heckenheins. Nr. Are Heute Abend punkt 8 Uhe Probe für die Damen im Lokal II. 8 1 Der Varſtand. tel* Cäceilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗Probe für die Nam en. Um vollzähliges und pänktliches E'ſcheinen bittet Der Vorſtand. Iiiſch eingelroßſen 0 wäften L aten. V Schule 11 f en Schweineschmalz 10 Margarine Palmin, Salatöl ee Repsöl Seifen⸗ und Seifen⸗ pulver⸗Abſchlag. Georg Röſer. empfiehlt Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. 5 Inhaber: W. Höllstin. Gehrockanzug faſt neu, Maßarbeit für mittlere Figur, 1 Luchspelz naturell zu verkaufen. Zu erfr. i. d. Expedition. 3