22 r e atsblatr der Bürgermeisterdmfer Seckenheim, dlvesheim, Necka 5— ofe rhausen und Edingen Wonnementsprets: ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der onn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. 18. Nov. Der Vorſitzende der ſozialdemokrati⸗ Utagsfraktion, Hermann Müller, hat eine Inter⸗ eingebracht, in der es heißt: Iſt es richtig, daß ene Kapitalverſchiebungen in das Ausland aufgedeckt end?— It es weiter richtig, daß bei der Aushe⸗ lues Berliner Bankhauſes Cruſer die geſamten Akten n ahmt worden ſind? Ferner fragt die Inlerpella⸗ ob es richtig iſt. daß durch dieſe Akten eine ausge⸗ enpitalflucht aufgedeckt worden iſt, in die eine große „ dliger und fürſtlicher Häuſer, darunter die Hohen⸗ katbverwickelt ſind. Schließlich will man wiſſen, was erung zu tun gedenkt, um ſich dieſe Vermögen zu i Der„Vorwärts“ teilt dazu mit, daß ſich das eus Eruſer in der Voßſtraße befindet und daß der nber iſt. An den Kapitalverſchiebungen, die l: te Millionen betragen ſollen, ſeien fürſtlich ge iodes Bankhauſes, Prinzen und Prinzeſfinnen der leur und der Hochadel beteiligt. Im; 18. Nov.(Drahtmeldung.) In Athen kam es vor izelos'ſchen Klub und dem Schloſſe zu Zuſammen⸗ N.Esiſchen den Anhängern Venizelos und ſeinen Geg⸗ Als wurde von den Schußwaffen Gebrauch gemacht, ſo U ice 1 zu beklagen ſind. Venizelos iſt endgül⸗ 0 etreten. n 18. Nov. Die engliſche Preſſe ſchreibt faſt ein⸗ iir daß Exkönig Konſtantin ſehr wahrſcheinlich die . bauf ſeinen Thron ermöglicht ſein werde. Die Preſſe aber ſchließlich zur Anſicht, daß Exkönia Konstante; kehren Umſtänden als Herrſcher nach Griechenland ren dürfe. In den po. itiſchen Kreiſen Londons krzan, durch die bedingungsloſe Verleihung der Kö⸗ e de an Prinz Paul die Frage einer raſchen Löſung Fu zn können. Der„Mancheſter Guardin“ ſagt u. a. Untand hat ſich in der Tat dem großen Patrioten und leann Venizelos, der das griechiſche Territorium in Füswerter Weiſe vergrößerte, wenig Laulbar erwie⸗ * e Völkerbundstagung in Genf. ler 18. November. War Vivianis die erſte, große 0 Rede der Völkerbundstagung, ſo brachte die e Vollverſammlung mit den Ausführungen des ar⸗ laben Delegierten, Miniſters Pueyrredon und des lhaniſchen Delegierten Cecil die erſte eigentliche be⸗ ue Völkerbundsrede, in die ſich die Ausführungen f nbegers Hagerup geiſtig und inhaltlich gut einfügte. hede an Hand des Berichtes des Völkerbunds rates erallem von Cecil allerlei Kritik zum erſten Male gen und der Form der Völkerbundsinſtitution über⸗ ht Neläbt und gerade bei denjenigen Problemen, die an⸗ In. gierte gerne in den Kommiſſionen begraben haben ini Pueyrredon, der zunächſt an der Hand der deutſch⸗ 4 ſchen U⸗Bootsdokumente einen Ueberblick über liens Haltung im Kriege gab, formulierte deutlich ngsfrage, als er den Standpunkt der nicht zuge⸗ änder dahin präziſierte, daß ſie in der Liga nur 1 aſſand zur Liquidation des Krieges ſahen. Er gab 15 Iilung Argentiniens folgenden prägnanten Aus⸗ „. e 0 9 10 an einer nationalen Gemeinſchaft intereſſierten, ien Staaten in den Völkerbund aufgenommen 10 1 E10 daß nur ihr Nichteintritt das Ergebnis ihres Iratſchluſſes wäre. Cecil, der mit ſchlichter Sachlich⸗ de rethoriſche Geſte, aber mit beſonderer Wärme ie argeutiniſche Regierung hält es für notwendig, 0 5 5 4.— 5 7 5 . Trägerlohn. Dich die ezogen pro Ouart Jahrg. 12. 775 0 cheint tag 11 ch 701 die zum Schluß ſtarken Beifall auslöſte und auch die 5 3 mitriß, mißbilligte die Haltung des Völkerbunds⸗ der voſniſck⸗litauiſchen Frage, forderte Auskunft Freitag, 19. November 1920. über Danzig und Hilfe für Armenten, wobei ein Seiten⸗ hieb gegen eine andere internationale Körperſchaft, alſo wohl den Oberſten alliierten Rat, fiel, der den Völkerbunds⸗ rat in der ſo notwendigen Rettung Armeniens nicht unter⸗ ſtützt habe Sehr bemerkt wurde, daß Cecil zum zweiten⸗ male ſeit Beginn der Tagung und diesmal ſehr ausführlich auf die Brüſſeler Finanzkonferenz zu ſprechen kam und vor allem auf ihre Mahnung zur Beſchränkung der Rüſtungen hinwies, die heute 20 Prozent aller nationalen Ausgaben ausmachen. Noch klarer wurde die Abſicht des Redners empfunden, als er vom Völkerbund forderte, eher zu viel, als zu wenig zu tun. Nur ſo, ſagte er, wenn der Völker⸗ dund zu wenig tut, läuft er Gefahr, in irgend eine ehr⸗ würdige Mittelmäßigkeit zu verfallen, die aus ihm einen ſtörenden, diplomatiſchen Organismus machen würde. Die Tatſache, daß General Smuths ihn(Cecil), den Sohn ſeines Gegners, zum Delegierten für Südafrika vorgeſchlagen habe, wollte Cecil als ein Symbol für die Arbeit des Völ⸗ kerbundes aufgefaßt wiſſen. War es nicht, ſo ſchloß er, ein ſchönes Beiſpiel der Verſöhnung und wie war es möglich, dieſe Verſöhnung zu verwirklichen? Nicht durch Schüch⸗ teruheit, nur durch einen einzigartigen kühnen Vertrauens⸗ akt. der der Welt ein nützlig. Beiſppiel bietet. 2 Genf, 18. Nov. Die ſchweizeriſche Delegation wird ſich in den 6 verſchiedenen Kommiſſionen wie folgt vertreten laſſen: 1. Kommiſſion(Organiſationsfragen) Ständerat Uſteri, 2. Kommiſſion(techniſche Fragen) Ador, 3. Kommiſ⸗ ſion l internationales Schiedsgericht! Profeſſor Huber, 4. Kommiſſion(Finanz⸗ und Verkehrsfragen] Ador, 5. Kom⸗ nriſſion(Zulaſſung neuer Staaten) Bundespräſident Motta, 6. Kommiſſion(Abrüſtungsfragen und Mandate) Uſteri. Zu dieſer Verteilung iſt beizufügen, daß Bundespräſid. Motta an den Sitzungen der 5. Kommiſſion teilnehmen wird, weil dirſer Kommiſſion vorausſichtlich die größte politiſche Be⸗ deutung zukommt. Die ſchweizeriſche Delegation hat den Bundesrat telegraphiſch erſucht, Herrn Profeſſor Huber als Subdelegierten offiziell zu ernennen, damit er nicht nur au den Beratungen der Kommiſſion teilnehmen, ſondern evtl. in der Frage der Internationalen Schiedsgerichts hofes auch im Namen der Schweiz in der Völkerbundsverſammlung das Wort ergreifen kann. 5 Genf, 18. Nov. Die„Suiſſe“ will von einer beſonders namhaften Perſönlichkeit der Völkerbundsverſammlung wiſſen, daß nichts darauf ſchließen laſſe, daß irgendeine De⸗ legation den Eintritt Deutſchlands vorſchlagen werde. Ein ſolcher Vorſchlag würde die franzöſiſche Delegation in eine heikle Lage verſetzen. Die„Suiſſe“ erinnert an die Mittei⸗ lung des„Echo de Paris“, der zufolge die franzöſiſchen De⸗ legierten für einen ſolchen Fall bindende Juſtruktionen er⸗ halten hätten. Das Blatt ſagt, daß die Delegation hierzu nicht nein ſagen, aber ein verſtändliches Schweigen beobn ten würde. Ausland. Deutſchenhaß in Frankreich. Straßburg, 18. Nov. In dem in Naney erſcheinenden „Eclaire de l'Eſt“ nimmt der lothringer Spezialberichter⸗ ſtatter dieſes Blattes, ein Herr Fiſſon, zur Frage der Na⸗ turaliſation Stellung. In dieſem Artikel verdächtigt er die franzöſiſchen Richter des Straßburger Amtsgerichts, Naturaliſationsgeſuchen Deutſcher üattzugeben, die von der politiſchen Polizei abgewieſen worden ſeien. Bezeichnend Fer den jetzt immer noch beſtehenden Deutſchenhaß der Franzoſen ſind die Ausdrücke, die hier gebraucht werden von denen„Boche“,„Diebes⸗ und Mörderbanden“ noch die geringſten ſind. So ſagt das Blatt u. a.:„Wenn es Rich⸗ ter gibt die für die„Kultur“ zu ſehr eingenommen ſind, und die geneigt ſind, im Boche unſeresgleichen zu ſehen, ſo mögen ſie nach dem Norden oder Belgien gehen und vort die zahlreichen Friedhöfe beſuchen. Dann werden ſie viel⸗ ae 20 f Des gelte derte ——ñk—— ——̃ͤͤů— e 60 emen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Tabak Fernſprechanſchluß Nr. 16. Voſſſchecklames! Narlsruhze Nr. 19819. No. 264 leicht geneigt ſein, die Boches, auch die Naturaliſterten ſo einzureihen, wie ich ſie immer einreihen werde: Unter die Geächteten!“ Zerſtörugen auf dem Hartmanns weilerkopf. Straßburg, 18. Nov. Der Hartmannsweilerkopf wurde bekanntlich ſeinerzeit durch franzöſiſche Anordnung als hiſto⸗ riſches Denkmal erklärt, d. h. es ſollte auf ihm nichts ge⸗ ändert werden. Anſtatt nun die herumliegende und in Un⸗ terſtänden aufgehäufte Munition vom Berge herunter zu ſchaffen, wurden eine Anzahl Unterſtände und Laufgänge zwiſchen der Bergkuppe und dem Jägerdenkmal mit Muni⸗ tion vollgeſtopft und zur Exploſion gebracht. So ging die muſterhaft ausgearbeitete deutſche betonierte Stellung in Trümmer. Neue militäriſche Pläne Sowjetrußlands? . RMiga, 18. Nov. Die Sprache der Moskauer Regierung iſt inſolge des Sieges in der Krim bereits wieder entſchiedener geworden. Die Sowjetdelegferten in Riga haben Polen ge⸗ genüber mit militäriſchen Maßnahmen gedroht, wenn War⸗ ſchau ſeine Beziehungen zu Petljura nicht ſofort abbreche. In Riga hat man den Eindruck, daß dies nur das Vorſpiel zum Kampfe gegen Petljura, und wenn dieſer vernichtet ſei, gegen Polen bedeute. „ Die Lage in Griechenla nd. Luzern, 18. Nov. Der griechiſche Exminiſter Dr. Streit äußerte ſich gegenüber einem Vertreter der Schweizer De⸗ peſchen⸗Agentur zur Lage Griechenlands folgendermaßen: Der Miniſter betrachtet den Wahlausgang in Griechenland als große und deutliche Kundgebung für den König; dies ſchon deshalb, weil Venizelos die Kampfparole für oder ge⸗ gen Konſtantin ausgegeben hatte, während die Antivenize⸗ liſten die Perſon des Königs nicht in den Mittelpunkt der Wahlkämpfe ſtellten, ſondern die Rückkehr des Königs an eine Volksabſtimmung knüpften. Nach wie vor hält nach der Anſicht des Miniſters der König an einer Volksabſtim⸗ mung feſt und ſieht mit Vertrauen dem Volksentſcheid ent⸗ gegen. Paris, 18. Nov. Ven zelos' Niederlage hat die franzö⸗ ſiſche Preſſe, die ihrem Publikum den Sieg des Kreters in ſichere Aus icht ſtellte, vollſtändig aus dem Konzept gebracht. Auch die ofiziellen Kreiſe ſcheinen überraſcht zu ein. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſich Frankreich der Rückkehr Konſtantins widerſetzt; hingegen hat ſein älteſter Sohn, der Gemahl einer rumäniſchen Prinzeſſin, jetzt die Leſte Ausſicht. Es iſt be⸗ merkenswert, wie gut die rumäniſche Königsfamilie den Gang der Ereigniſſe in Griechenland vorgusſah N Flottenban in Amerika. Paris, 18. Nov. Der Correſpondent des Echo de Paris in den Vereinigten Staaten kündigt an, daß Amerika einen Plan für eine Rieſenflotte aufgeſtellt habe. Vor allem ſeien 5 f g zwei neue Schiffstypen im Bau begriffen, welche die Ver⸗ einigten Staaten inbezug auf die Kriegsſchiffahrt an die erſte Stelle der Welt ſetzen würden. 5 J Badiſche Politik. Die Begnadigungen nach Abbau der Zwangs wirtſchaft. Das badiſche Juſtizminiſterium hatte unter dem 6. Sept. ds. Is. folgende Verfügung an die Strafvollſtreckungsbe⸗ hörden ergehen laſſen:„ „Die Vollſtreckung einer Strafe kann unter Umſtänden als unnötige Härte erſcheinen, wenn die Vorſchrift, auf Grund deren ſie verhängt wurde, wegen des allmählichen Abbaues der Zwangswirtſchaft nachträglich aufgehoben wor⸗ den iſt. Dies gilt insbeſonders dann, wenn die Straftat nicht aus Widerſpenſtigkeit gegen die wirtſchaftlichen Vor⸗ ſchriften überhaupt, ſondern infolge der Bedrängnis verübt wurde, in die der Verurteilte durch die frühere, inzwiſchen weſentlich veränderte oder ganz aufgehobene wirtſchaftliche Reageluna geraten war. In ſolchen Fällen wird den Straf⸗ 5 die Tochter des Miniſters. 0. Roman von Ernſt Georgy. u druck verboten.) 9 5 dzbeberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. ane kleine Frau, die fleißig in die Rieſenbücher ſieagungen gemacht hatte, wandte ſich um.„Aller⸗ lieber Erk. Setzen Sie ſich mal da gefälligſt 6 U ſanruhig ſchaute er ſie an.„Was liegt vor? it eine Pleite?“ i ſiltein, nein. Ich muß endlich einmal mit Ihnen lrliche Rückſprache nehmen, Erk. Der 1. April or der Tür.— Wie ſind Sie mit Ihrem Schütz⸗ S dräulein Meinhard, zufrieden?? 5 g daher verdutzt blickte er nun. Die unwichtige Uunletzt mitten im tollſten Geſchäftsgang ſchien en„Mit der Meinhard?“ fragte er (50 0 5 c„Wieſo?“ e 10 a Ie tüchtig)? 5 1 06 19—— ich habe nie eine Klage gehört. Sie e fleißig und pünktlich, ſehr beſcheiden und en i ihre Sache ſehr nett und geſchickt! Soweit ich 920 Atleben kann“, ſetzte er hinzu. l* ſteht ſie ſich mit dem übrigen Perſonal?“ 5 0 junge Mann zwirbelte ſeinen Schnurrbart. * dierhör bereitete ihm einiges Unbehagen. Er fach ure Mieterin der Frau Kern, auf Veranlaſſung 0 Fokleinen Freundin“ hier eingeführt und trug erantwortung.„Sagen Sie mir doch lieber U wo das hinaus ſoll, Frau Angelt, und ob Sie zur Unzufriedenheit haben?“ f. 55 wohll⸗ „Sie hat ſich wenigſtens nie beklagt.“ Aar nicht, im Gegenteil, ich habe für das junge Ven viel 3 brig.“ 1 10 rr eee ee eee F „Soviel ich hörte, fühlt ſie ſich bei uns recht „Ob Sie ſich da nicht täuſchen, Herr Erk zl“ 1 W recht; aber deſto mehr wird über ſie ge⸗ lagt.“ FVV 2755 Was, direkt geklagt? Das wäre doch toll!“ „Allerdings, das iſt es. Es ſcheint ſich ein ganzer geheimer Feldzug gegen das arme Ding vorzuberei⸗ ten. Erſt flogen mir namenloſe Anklagebriefe auf den Tiſch, die ich natürlich nicht beachtete.— Und jetzt waren die Muſterkleberinnen bei Herrn Ber⸗ 2 ſie wollen nicht mehr mit ihr zuſammen ar⸗ eiten.“ 9 55 Er fuhr in die Höhe:„Na, da hört aber die Welt⸗ geſchichte auf, Frau Angelt! Das iſt bei uns doch noch nicht dageweſen. Hoffentlich hat Herr Berchow mit den Mädchen deutſch geredet. Ich würde ihnen die Flötentöne beibringen.“ 5 „Gut, Herr Erk, tun Sie das. Wir ermächtigen Sie dazu. Fragen Sie die Mädchen, was ſie gegen Fräulein Meinhard haben; aber in ihrer Gegen⸗ wart, und ſagen Sie mir dann Beſcheid“ Entſchloſſen richtete er ſich empor, verneigte ſich kurz von der Mitinhaberin und eilte davon. Vor dem Herdofen neben dem Erholungsrau für die weiblichen Angeſtellten herrſchte reges Leben. Es roch nach übergelaufener Milch, Kakao u. Kaffee. Mit kleinen Töpfen und Kaſſerollen ſtanden einige und wärmten ſich ihre Getränke auf dem Gas.— Andere ſaßen um die ſchmale Mitteltafel, hatten ihre Brote und Kuchen ausgepackt und aßen, ab und zu gegen Sie?“ begann Herr Erk das Verhör. i Sie ſah ihn an, zuckte die Achſeln und ſchwieg. „Fräulein Meinhard, was haben Ihre Kollegen aus den Taſſen einen Schluck ſchlürfend. Dabei er⸗ tönte ihr unausgeſetztes Lachen und Schwatzen. 8 In dieſem Augenblick las er ihre Unſchuld, aber auch ihren eiſernen feſten Willen, einen unbeugſamen Hochmut auf ihrem Geſicht.. »Wollen Sie ſich nicht verteidigen?“ »Nein!— Ich habe es nicht nötig!“ entgegnete ſie.„Ich bin mir keiner Schuld bewußt.“ 5 Ausrufe der Wut, der Entrüſtung wurden laut. „Still! Zum Donnerwetter!“ ſchrie Erk wütend und wandte ſich dann Gertrud wieder zu.„Fräulein Meinhard, Ihre Kolleginnen haben ſich an Herrn Berchow gewandt und ſich über Sie beſchwert. Sie wollen nicht mehr mit Ihnen arbeiten. Das muß doch ſeinen Grund haben. Unwiſſentlich oder wiſ⸗ ſentlich haben Sie es doch anſcheinend nicht verſtan⸗ den, den richtigen Ton zu treffen.“ a Gertrud hob ſtumm die Schultern. „Ich habe fünf Monate meine Pflichten erfüllt und— die Formen der Höflichkeit gewahrt, Herr Erk,“ ſagte ſie. 777 a „Davon ſind wir überzeugt“, anwortete er und 5 blickte drohend in die Runde.„Das iſt ja ein richti⸗ ges Keſſeltreiben gegen Sie. Aber wir wiſſen, von wem es ausgeht, Menſchen, die ſich nicht ſchämen, Briefe ohne Unterſchrift zu ſchicken, ſind zu allem fähig. Fräulein Thomas, Sie kommen ſogleich mit mir! Die anderen gehen an ihre Arbeit, wenn ſie hier fertig ſind.“ Mit großer Klugheit hatte Herr Erk eine der größten Schreierinnen herausgefunden und ging mit ihr in einen der kleinen, zellenähn⸗ lichen Räume, in denen die Reiſenden zuweilen ar⸗ beitete 5 85 1 5 55 2 Fortſetzung folat.) . Arbeit anhermgege heft, den Nachlaß der die Milderung der Strafe im Gnadenwege von Amtswegen an⸗ zuregen.“ In der Preſſe war dieſer Erlaß mehrfach in abgekürz⸗ ter und darum mißverſtändlicher Form verbreitet worden und hatte dadurch zu der unrichtigen Auffaſſung Anlaß ge⸗ geben, als ob Nachlaß oder Milderung der Strafen allge⸗ mein wegen abgebauter zwangswirtſchaftlicher Regelungen ober aber gar auch hinſichtlich der Perfehlungen gegen die jetzt noch geltenden zwangswirtſchaftlichen Beſtimmungen in Ausſicht genommen ſei. Das iſt aber, wie ſich aus dem Wort⸗ laut des Erlaſſes ergibt, nicht der Fall. Er betrifft insbe⸗ ſondere nicht Verfehlungen gegen die noch in Kraft befind⸗ lichen Vorſchriften zur Durchführung der Zwangswirtſchaft, ganz beſonders nicht Strafen wegen Verfehlungen gegen die a über die Bewirtſchaftung von Getreide und 3 5 ** Karlsruhe, 18. Nov. Der Verfaſſungsausſchuß des bad. Landtags hat die Beratung des Siedlungsgeſetzes ab⸗ geſchloſſen. Bei der Abſtimmung wurde ein vom Zentrum eingebrachter Antrag auf Schonung kirchlicher Stiftungen bei Enteignungen zu Siedlungszwecken mit 10 gegen 8 Stim⸗ men abgelehnt. Zu längerer Aussprache gab die Frage Au⸗ laß, ob bei Bezahlung des enteigneten Grund und Bodens der jetzige hohe Preis bezahlt werden ſolle. Verſchiedene Redner wandten ſich gegen die Bezahlung des jetzigen hohen Preiſes, ebenſo Arbeitsminiſter Rückert. Von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite wurde ein Antrag eingereicht, einen Grund⸗ betrag im Falle der Enteignung als Eutſchädigung zu ge⸗ währen und zwar nach dem Wert von 1913 und dazu einen Rentenzuſchlag bis zur Höhe von 150 Prozent. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt. Weiterhin gab Arbeitsminiſter Rückert Aufſchlüſſe über das Torfunternehmen bei Hinterzarten und betonte die Renta⸗ bilität dieſes Torfmvores, das als eines der beſten in ganz Deutſchland anzuſehen ſei. Karlsruhe, 18. Nov. Abg. Dr. Glockner(Dem.) hat im Landtag die beiden folgenden Kurzen Anfragen eingereicht: 1.§ 66 der Badiſchen Verfaſſung beſtimmt, daß das Sonder⸗ recht der beſtehenden Familien⸗ und Stammgüter mit Ein⸗ ſchluß der Fideikommiſſe des vormaligen Großherzoglichen Hauſes und des Hausvermögens der ſtandesherrlichen Fa⸗ milie aufgehoben iſt, und daß das Nähere durch Geſetz ge⸗ regelt wird. Wann gedenkt die Regierung dem Landtag endlich das zur Regelung dieſer Verhältniſſe notwendige Geſetz vorzulegen 2— 2. Das Geſetz vom 15. April 1919 über den Verkehr mit Grundſtücken tritt mit dem 31. Dezember d. J. außer Kraft. Die Regierung ſoll aber, wie man hört, Heabſichtigen, dem Landtag die Verlängerung der Geltungs⸗ dauer dieſes Geſetzes vorzuſchlagen. Wann gedenkt die Re⸗ gierung dem Landtag eine Vorlage hierüber zu machen, und wird dieſe Vorlage insbeſondere ſo früh erfolgen, daß die Kötige Zeit für die gründliche Durchberatung dieſes Geſetzes gur Verfügung ſteht? 5 Karlsruhe, 18. Nov. Der Landtagsausſchuß für Rechts⸗ pflege und Verwaltung beendigte am Mittwoch die erſte Le⸗ fung der Gemeindeordnung. Er begann ſodann mit der Be⸗ ratung des Entwurfs zu einem neuen Fürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperichaſtsbeamte. Abg. Mager⸗Heidelberg ſendet der„Badiſchen Poſt“ zu der auch von uns kürzlich gebrachten Meldung über Schiebergeſchäfte des Genannten in Verbindung mit der aus der Hagenſchießaffäre bekannt gewordenen Firma Honnef folgende Zuſchrift: Schon ſeit mehr als einem Jahr verhandle ich im Auf⸗ trag der Firma H. Honnef mit dem Reichsſchatzminiſterium zwecks Ueberlaſſung von Reichseigentum, das zum Komplex der Luftſchiffhalle Dinglingen⸗Lahr gehört. Die Urſache dieſer Verhandlung war die Abſicht des Herrn Honnef, ſich in Dinglingen⸗Lahr eine Exiſtenz zu gründen, nachdem er durch Vertreibung aus Elſaß⸗Lothringen ſeine bisherige geſchäftliche Exiſtenz verloren hatte. Da mir Herr Honnef von Lochringen her bekannt war, meine eigene berufliche Tätigkeit aber in der Beratung in wirtſchaftlichen und in⸗ duſtriellen Angelegenheiten beſteht, ſtellte ich mich Herrn Honnef zur Verfügung. In der Folge wurde dann vom Reichsarbeitsminiſterium ein Teil der Gleisanlage und ein Gasflaſchenſchuppen bei der Luftſchiffhalle Dinglingen⸗Lahr durch Honnef käuflich erworben und mit der Errichtung eines Werkes begonnen. Der Erwerb der Luftſchiffhalle felbſt und der dazu gehörigen Anbauten, der wiederholt. von mir beim Reichsſchatzminiſter angeſtrebt wurde, ſtieß ſtets auf eine ablehnende Haltung des Reichsſchatzminiſte⸗ riums, da nach 8 202 des Friedens vertrages dieſe Objekte der Entente auszuliefern ſeien. f Ende Auguſt ds. Is. nun trat plötzlich die Entente in der Form auf den Plan, daß ſie den Verkauf der Luftſchiff⸗ hallen, Flugzeughallen u. a. öffentlich in den Zeitungen ausſchrieb. Da ich über die entſprechenden Sprachkenntniſſe verfüge, um mit den Mitgliedern der Entente zu verhan⸗ deln, ſetzte ich mich ſoſort mit der zuſtändigen Kommiſſion in Verbindung. Vor Aufnahme der Verhandlungen ſprach ich noch bei der Dienſtſtelle des Reichsſchatzamtes vor, mit der ich bisher verhandelt hatte. Bei dieſer Gelegenheit er⸗ fuhr ich dann, daß das Reichsſchatzamt jetzt auf dem Stand⸗ punkt ſtehe, die Anbauten der Halle ſtünden dem Reich zu und nicht der Entente. Ich bemerke ausdrücklich, daß das Reichsſchatzamt bei den früheren Verhandlungen außer der Gleisanlage und Gasflaſchenſchuppen nichts weiter ver⸗ kaufen wollte, da alles übrige der Entente zuſtehe. Ich habe infolgedeſſen bei den Verhandlungen mit der Entente⸗Kom⸗ miſſion ausdrücklich zu wiſſen verlangt, auf was ſich denn der Verkauf erſtrecke. Die Entente⸗Kommiſſion erklärte, daß Halle und Anbauten zuſammen gehörten und verhan⸗ delte auf dieſer Grundlage. auch der Ankauf zuſtande. 5 1 Ich ging unmittelbar nach Abſchluß des Geſchäftes zur oben erwähnten Dienſtſtelle des Reichsſchatzamtes und teilte ihr mit, daß die Entente⸗Kommiſſion Halle und Anbauten zuſammen verkauft habe, Sache des Reichsſchatzamtes ſei es nun, eine Klarſtellung hierin herbeizuführen. Nach Lage der Sache wird jeder zugeben müſſen, daß dieſes Vorgehen einwandfrei und korrekt war. Nicht unweſentlich iſt es, daß ich bei dieſen Verhandlun⸗ gen ſeitens der Entente die mündliche Zuſicherung erhielt, daß die Materialien und Konſtruktionen der Halle zu in⸗ duſtriellen und baulichen Zwecken verwendet werden dürf⸗ ten, von einer Bearbeitung zu Schrott aber abgeſehen wurde. Angeſichts der Tatſache, daß faſt alle Alteiſenhänd⸗ ler Deutſchlands vor den Türen der Entente⸗Kommiſſion lamerten, um die Halle zwecks Verarbeitung zu Schrott(alſo vollſtändiger Zertrümmerung der Konſtruktionen) aufzu⸗ kaufen, rechne ich mir den Abſchluß unter den vorſtehenden Bedingungen als beſonderes Verdienſt an. Dies iſt der einfache Hergang dieſer ganzen Angelegen⸗ heit und meine Tätigkeit hierbei. In der Folge kam ich nur noch einmal in dieſer Sache mit der Entente⸗Kommiſſion in Berührun und zwar vor wenigen Tagen, als ich ge⸗ legentlich meiner Anweſenheit in Berlin der Kommiſſion mitteilte, daß der Abbruch der Halle Dinglingen⸗Lahr in etwa 8 Tagen beendigt ſei und zu dieſem Zeitpunkt die Abnahme⸗Kommiſſion erſcheinen ſolle. Die Frage, ob die Entente berechtigt war, die Halle mit Zubehör zu verkaufen oder nicht, iſt eine Rechtsfrage, die zwiſchen der Entente und dem Reiche auszufechten iſt. Die Fehlerquelle bei dieſer Frage liegt einmal in der Aus⸗ legung der 8 202 des Friedensvertrages, insbeſondere aber in dem widerſpruchsvollen Verhalten des Reichsſchatzmini⸗ ſteriums, das zuerſt ſelbſt der Anſicht war, daß die An⸗ bauten zur Halle gehörten und deshalb von ihm nicht ver⸗ kauft werden könnten, während es ſpäter entgegengeſetzte 5 Firma Honnef nun zuzumuen, aus t verſchuldeten Unklarheit die Folgerung Anſicht vertrat. Net von ihr ni — 7 Auf dieſer Baſis kam dann zu ziehen, daß ſie nin das, was ſie der Enkenke dezahrt hat— nämlich Halle und Anbauten— nicht beanſprucht, ſondern auf einen Teil verzichte, iſt ebenſo naiv wie un⸗ gerecht. Sie verlangt in der Tat und durchaus korrekt nicht mehr als ſie gekauft und bezahlt hat. Wenn der Artikel⸗ ſchreiber von Rieſengewinnen der Firma Honnef ſchreibt, ſo will ich heute hierzu nur bemerken, daß dieſe Behaup⸗ tung lächerlich iſt. i 5 Was die Erwähnung der Hagenſchießſache angeht, ſo möchte ich, um jeden Irrtum und Legendenbildung zu ver⸗ meiden, ſchon heute feſtſtellen, daß ich in dieſer Angelegen⸗ heit keinerlei beratende Tätigkeit ausgeübt habe. Der ſachliche Teil des Artikels dürfte damit erledigt ſein. Leider unterſchiebt mir der Artikelſchreiber in Form einer Frage eine ehrenrührige Handlung. Die Anſchul⸗ digung, die hier gegen mich erhoben wird, iſt ebenſo un⸗ geheuerlich, wie ſie in jeder Beziehung meinem tatſächlichen Verhalten in dieſer Angelegenheit widerſpricht. Beweis: die ſchriftlich und mündlich geführten Verhandlungen mit dem Reichsſchatzamt. Und nun will man demjenigen, der mit allen Kräften für die Intereſſen des Reiches und gegen die Entente⸗ Intereſſen mehr als ein Jahr lang ſich bemüht hat, in ver⸗ leumderiſcher Weiſe unterſchieben, er wahre die Intereſſen der Entente. Der Artikelſchreiber mußte ſich meines Er⸗ achtens dabei bewußt ſein, daß er mit dieſer Frage eine für einen Deutſchen ungeheuerliche Verleumdung gegen mich ausprach. Er weiß offenbar weiterhin, daß auf Grund der gewählten Form gerichtlich nur ſehr ſchwer gegen ihn anzukämpfen iſt. Darum verlange ich von ihm nun: klare Behauptungen und Nennung ſeines Namens, damit ich ihm die gebührende Züchtigung angedeihen laſſen kann. Was die Schlußſätze angeht, ſo möchte ich dazu bemerken, daß die Deutſchnationgle Volkspartei keiner Ermahnungen bedarf, über die Ehre ihrer Vertreter zu wachen. Daß ſie aber auch keineswegs ſo töricht iſt, ſich auf Grund ſolch durchſichtiger gegen einen ihrer parlamentariſchen Vertreter gerichteten Man er in eine Unterſuchungs⸗Kommiſſion umzuwandeln. Mager, Mitglied des bad. Landtags. . 5 1 8 8 3 Baden und Nachbargeliete. adiſchen Bodenſchätze und die W rutengängerei. Die badiſche Preſſeabteilung ſchreibt ui 5 Seit dem Kriegsende hat in Baden ein lebhaftes Suchen mach allen möglichen Bodenſchätzen begonnen. Dabei wirken mehr als zuvor auch die Wünſchelrutengunger nit, in dem ſie teils gerufen, teils ungerufen unſer Land durchziehen oder mit Anzeigen in den Zeitungen ihr Kommen ankündi⸗ gen und Aufträge für ſolche Reiſen fordern. Im Intereſſe ſöwohl des Landes, als auch der einzelnen Gemeinden und Unternehmer hat die badiſche geologiſche Landesanſtalt als die ſachverſtändige Behörde bieſe Tätigkeit der Wünſchelrutengänger verfolgt und ſieht ſich nun nach Er⸗ langung eines gewiſſen Materials veranlaßt, die Oeffent⸗ lichkeit von dieſem Ergebnis in Kenntnis zu ſetzen. Die Wünſchelrutengänger haben auf Kohlen(Stein⸗ und Braunkohlen), Waſſer und warme Quellen, auf Kaliſalz und Braunkohlen), Waſſer und warme Quellen, auf Kaliſalz und auf Erze aus den Ausſchlägen ihrer verſchiedenen Apparate geſchloſſen, und wiederholt ging durch die Zeitungen die No⸗ tiz, es ſei an dieſer oder jener Stelle der eine oder andere wertvolle Bodenſchatz„feſtgeſtellt“. 1 Eine Anzahl von ſolchen Punkten wurde nun durch Grabungen und Bohrungen nuterſucht. An vier Stellen waren Braunkohlen in verhältnismäßig geringer Tiefe an⸗ gegeben, welche bei der Kohlennot höchſt willkommen gewe⸗ ſen wären, an zwei Stellen Eiſenerz, an einer Kali, an einer weiteren Nickelerz. Alle dieſe Stellen wurden bis auf die angegebenen Tiefen oder noch darüber hinaus unterſucht und in allen dieſen acht Fällen gar nicht gefunden. An einer Stelle, an der in beſtimmter Tiefe Braunkohlen ſein ſollten, lag etwas braunkohlenartiges Holz, das keinen Abbau lohnt. Andere Bohrungen ſind noch im Gange und haben wie die Freiburger Thermalbohrungen ſchon das Eine dargetan, daß die angegebene Geſteinsfolge ganz und gar falſch war. Bei Gengenbach, wo in einem beſtimmten Strich Steinkoh⸗ lenſormation mit Steinkohlen ſein ſollte, hat die Bohrung nur Granit ergeben. Bisher iſt der Geologiſchen Landesanſtalt kein Fall aus Baden bekannt geworden, daß bei den auf Wünſchelruten⸗ angaben gemachten Nachforſchungen ein wirklich brauchbarer Bodenſchatz entdeckt ſei. Die Landesanſtalt hat alle ihr zur Kenntnis gelangten Fälle verfolgt und wird ſie weiter ver⸗ folgen. Es wäre wünſchenswert, wenn ihr, Anſchrift Geolo⸗ giſche Landesanſtalt zu Freiburg i. Br., Bis markſtr. 7, von den Gemeinden oder Induſtriellen oder Grundͤbeſitzern, welche auf Rutenangaben hin nach Waſſer, Erzen uſw. ge⸗ ſucht haben, Mitteilung über den Erfolg gegeben würde. Die Oeffentlichkeit muß aber ſchon jetzt nach dieſen und anderswo gemachten Erfahrungen darauf hingewieſen wer⸗ den, daß wenn in den Zeitungen ſteht, es ſei durch Ruten⸗ gänger dies oder jenes wertvolle Material„feſtgeſtellt“ oder „nachgewieſen“, dies keineswegs ein wirkliches Vorkommen bedeutet. Tatſache iſt dann bis zur bergmänniſchen oder techniſchen Unterſuchung nur, daß die Rute in den Händen der betreffenden Herren an den Stellen Ausſchläge tat. Dies kann, wie die oben genannten Fälle beweiſen, ſelbſt dann er⸗ folgen, wenn keine der angegebenen Stoffe im Boden vor⸗ handen waren. e n Zu dem Eiſenbahn⸗Unglück bei Blaukeuloch. ze Karlsruhe, 18. Nov. Durch die Preſſeabteilung der Badiſchen Regierung wird mitgeteilt: Geſtern vormittag kurz nach 8 Uhr wurden zwiſchen der Station Blankenloch und der Vlockſtelle Lachwald durch den Perſonenzug 737 von einer Arbeiterrotte 7 Streckenarbeiter getötet, 2 ſchwer und 2 leicht verletzt. Sie wollten dem Güterzug 7034 ausweichen und traten in das Gleiſe des zu gleicher Zeit die Stelle be⸗ fahrenden Perſonenzugs 737. Der die Aufſicht führende Rot⸗ tenführer iſt ebenfalls unter den Getöteten. Unterſuchung iſt eingeleitet. N s Karlsruhe, 18. Nov. Die Namen der am 17. November zwiſchen der Station Blankenloch und der Blockſtation Lah⸗ wald durch Perſonenzug 737 getöteten Streckenarbeiter ſind: Rottenführer Wilhelm Maurer von Friedrichstal, die Bahn⸗ arbeiter Peter Hornung von Friedrichstal, Wilhelm Nagel und Wilhelm Hoffmann von Blankenloch, Berthold Lang von Spöck, Lorenz Kirſchgäßner und Simon Kiſtner von Graben. Schwer verletzt ſind die Bahnarbeiter Adolf Süß von Spöck, Max Thirand von Friedrichstal, leicht verletzt Adolf Hartkorn von Graben⸗Neudorf und Karl Müller von Blankenloch. Zu dem furchtbaren Unglück wird uns dann noch weiter berichtet, daß die Leichen der Getöteten, ſowie die ſchwer⸗ und leichtverletzten Arbeiter im Laufe des Mittwoch⸗Vormittags in die Wohnungen ihrer Angehörigen verbracht wurden. Die meiſten der bei dem Unglücke ums Leben gekommenen Baßhnarbeiter ſind Familienväter. Das Verſchulden iſt un⸗ zweifelhaft auf die falſche Weiſung des ebenfalls getöteten Ruttenführers Maurer zurückzuführen, denn es iſt verboten, daß die Bahngrbeiter, wenn ſie einem Zuge ausweichen, auf ein anderes Gleiſe treten. Zum mindeſten hätte ſich der Rottenführer davon überzeugen müſſen, daß die Strecke wirklich frei iſt. Der von Karlsruhe kommende Perſonen⸗ zug fuhr in voller Fahrt in die Arbeitergruppe hinein. Die Unglücksſtätte bot ein furchtbares Bild. Da auf der Strecke debel herrſchte, ſe batte der Führer des Preſonenzuges die Arbeiter nicht be enkt. . N. e Waghänſel b. Schwetzingen, 18. Nov. Die bei dem Prand der Wallfahrtskirche ſteßengebliebenen Außenmauern ſind ſo gut erhalten, daß ſie bei einem Wiederaufbau Ver⸗ wendung finden können. Beim Brand des Turmes iſt die Glocke geschmolzen und herabgeſei adenbild der brennenden Kirche 1 eine Ja cf neh den, 18 Pöb. Die Wen bcrmerk lſchmünzerfamilie aus Heidelberg, Bate zwei Töchter verhaftet. Eine größere Anzahl f falſcher 50⸗ und 20⸗Markſcheine, halbfertiger Druckplatten für die Herſtellung des ee beſchlagnahmt. Glasmaler Gottſchalk aus waren ſehr gut ausgeführt. ie Heidelberg, 18. Nov. Das Haupt der Falſchmünze⸗ Heidelberg. Die Aus Schrwemut Ja Karlstor ein ungefähr 25jähriges Mädchen von ſonenzug 1 8 Die Lebensmüde wurde al getötet. 4. Offenburg, 18. Nov. Heber die Getreidebef Hag in Urloffen, die, wie berichtet, zu einem Zuſammene Scherben ſchen der Einwohnerſchaft von Urloffen und Tagfabr en wehr führte, wird noch berichtet: In fünf den Einwohnern Gelegenheit zur Ablieferung 0 f. nicht ausgenützt wurde. Bis 1. November war mal ein Drittel des Lieferſolls abgegeben. Info e dgecel Hee ſchien eine Kompagnie Sicherheitswehr, begteizehs 5 ge 0 darmerie und Beamten, die ſich in Rotten von 4 b verteilten und ſedes Haus bis in die binterſte wehr 47 treide durchſuchte. Während ſo die Siche chen die Slug 100 Zentner Getreide aufbrachte, ertönte plötzli glocke und die Dorfbewohner ſammelten ſich ö monſtration vor dem Rathaus, wo es dann, 0700 u einer, N 5 12 18 worden iſt, zu Uebergriffen kam. Die Menge Rathauſe das dort beſchlagnahmte Getreide holen, und die Sicherheitswehr war genötigt e Waffe gegen die Bevölkerung vorzugehen und Kirche und Rathaus zu ſäubern. a Triberg, 18. Nov. Ein unglaublicher Schwede letzter Tage von zwei Zigeunerinnen verübt. el 1e 15 en 5 f ame in nen in einem etwas abſeits ſtehenden Hauſe un epa 0 der dort allein anweſenden alten Frau in ein Zest deſſen Verlauf die Frau über ihre körperlichen klagte. Die Zigeunerinnen erklärten, helfen zu ſtahlen nun während der Einleitung ihrer Papier⸗ und Silbergeld, Kleider, Bettüberzüge, Uhr uſw. Dann verſchwanden ſie. Der S leichtgläubigen Frau erwachſen iſt, beläuft ſich k Lahr, 18. Nov. f Tage zwei Autlern aus dem Kinzigtal, die eine Ein böſes Mißgeſchick val + der Nähe des Geißbergers einen Beſuch abſte Im Harmesbächle bei Schweighauſen ſtiegen ſt Wagen ab, um einen Landwirt nach dem Wenz Als ſie ſich eben mit dieſem berieten, geriet da Fahrzeug aus unbekannter Urſache plötzlich in ſich immer raſcher in Bewegung und war im 5 5 der überraſchten Herren entſchwunden. An einein biegung ereilte es ſein Geſchick: nachdem es 55 1 ſtein umgeriſſen hatte, ſtürzte das Automobil mu und blieb dort völlig zertrümmert liegen. Es auf einem Wagen fortgeſchafft werden. k Oberkirch, 18. Nov. In der le tzten daß viele Fuhrwerke zu nächtlicher Stunde dur choben deb tal fuhren, auf denen offenbar Getreide wen je wülte Bei einer nächtlichen Razzia durch die Gendar zwei Fuhrwerke angehalten. fer Die Fuhrleute 255 gegen den Gendarmen tätlich vor und ſuhrg tigte e Maiſach wurden die Wagen geſtellt und es be die Wagen mehrere Zentner Frucht enthi 10 elle abgele wurde feſtgeſtellt, daß unterwegs ſchon h Gerſte⸗ worden war; in Oberkirch wurden 12 Zentn von dem Wagen ſtammten, beſchlagnahmt. z. Freiburg, 18. Nov. Unter ſtarker 1 1 Beteiſſſiſer⸗ 10 auf dem hieſigen Friedhof die Beiſetzung des der D. Freiherr Adolf v. Marſchall ſtatt. Auch Großherzog wohnte der Trauerfeier bei Stadtpfarrer D. Dr. Jäger ein Lebensbild 15 Die amtliche Tätigkeit des Ver! nen zei digte in einem Nachruf Staatsminiſter a. Namens des Verwaltungsrats des Diakoni ruhe und des Landesvereins für Pfarrer Katz⸗ Karlsruhe, 5 Kreuzes und des Schwarzwaldvereins die 1 ten von dem Verſtorbenen geleiſtete Mitar * Der Vertretertag der bad. Geſlügelzuchteeett gte. während Innere hanſes Lee Bertretez ee 55 1 7 eine ret Am Sonntag den 14. November haben diſchloſſen der Badiſchen Landwirtſchaftskammer ange flügelzuchtvereine, Karlsruhe unter Würtenberger, Schloß Everſtein, ihren 2. Halten. im kleinen de p⸗ ſitz des Es waren die Abgeor allen Landesteilen er ſich auf die verſchiede) Saale des ko Sek onom rrn tag He Ber er allgemein geklagt, daß die landw. Verbände b Kommunalverbände f. die Geflügelzüchter n! ten.— Es ſei nach eher möglich, durch den 11 Körnerfutter, hauptſächlich Mais und Hafer er licher Wichtigkeit iſt. Viel Anerkennung wurde dem von der Bad, 1 ſchaftskammer in Einach bei Gengenbach erz flügelhof gezollt und es befriedigte die ganz allgemein, Kammer, Herr Vielhauer⸗Karlsruhe, eier und Junggeflügel aus der Lehrzuchtan gelen 1 an die hervorragenden Züchter in den Gefl gungen und an Zuchtſtationen abgegeben Die lebhafte Ausſprache der badiſchen auf ihrem Vertretertag iſt ein gutes Zeiche aufbau und die weitere Hebung unſerer 25 Es ſind in den Vereinigungen tü gelzcht. als der Leiter der Tierzu erläute wer 9 1405 Geflüge ehe f. den Gel eue eine un 90 auleh die Alan der Arbeit u es unterliegt keinem Zweifeltzen anf den gegenwärtigen ungünſtigen Verhältn Gebiete ſchon viel geleiſtet worden iſt. 3 Lokales. jam! ie Deutſche Kinderhilfe. Die Volks fi das notleidende Kind iſt im vollen Gange. einem gedeihlichen Ahſchluß entgegenzuführen die in Baden ein Landesausſchuß gebildet, de tionen weiteſter Kreiſe angehören. 0 ö e ausſchuß vertreten: das Arbeitsminiſterium aiſatton diſchen Städte⸗Verbände, die Arbeiterorga So ſind 4 beide ö verſchiedenen Richtungen, die katholiſchen, er israelitiſchen Frauenvereine, der hadiſche H badiſche Handwerkskammertag, die freier Angeſtelltenverbände, der Verban gemeinden, der Caritasverband und verein für Innere Miſſion u. a. m. ſpannung des ganzen Volkes, um die er der b forde d ſee nahmen zur Geſundung und moraliſchen Kinder zu treffen. Es wird nicht verkan ſchon die Quäckerſpeiſung dem deutſchen 15 Aber ſi Stei bine urchareifende eutet nur einen Tropfen wirkliche. durch . e deres geleitet werden. Schorr Wäg rend der 1 f d 8 1 0 Ariegsjahre hat die Entwicklung der Kinder in e and durch völlig unzulängliche Ernährung, durch nurdel Mittel an Wäſche, Seife, Kleider und Schuhzeug ſo 0 lten, daß nunmehr unſere Zehn⸗ und Zwölffährigen de und Gewicht kaum den Acht⸗ und Zehnjährigen gedenszeit gleichen. Und dieſer Rückgang in der mung trifft,— das kann nicht oft und nicht eindring⸗ 10 0 geſagt werden,— faſt alle Kreiſe unſeres Volkes. ſollte jeder, dem es nur irgend möglich iſt, zur mlung für das notleidende Kind beitragen. Auch te Gabe iſt willkommen. ten das Poſtſcheckkontonn Karlsruhe Nr. 28098,(Ge⸗ lle in Karlsruhe, Stephanienſtraße 74). ö 6 Aan r. Sur di. lug, + r. 00 Ihe ſenbahnverſonal iſt nachdrücklich angewieſen, je⸗ Ui den mit Wochenkarten, ohne gültige Unterſchriſt, 0 behandeln. Da die er vorhergehenden Woche ab gelöſt werden kann, fa heiſte, ſenden genügend Zeit gegeben, ihre Unterſchrift Atsmäßig auf die Karte zu ſetzen. N Ponerermäßigung für heimgekehrte Kriegsgefangene. dee nige—.5 heimgekehrten Kriegsgefangenen befinden 1* 2 rene ur Herabſetzug der Polizeiſtunde. In Ergänzung 90 1 Aung über die Herabſetzung der Polizeiſtunde wir e den die Polizeiſtunde auf 11 Uhr feſtgeſetzt bleibt. n 50 es darauf aufmerkſam gemacht, daß die Verord⸗ ile i die Herabsetzung der Polizeiſtunde ſofort in 65 0 l derkmeiſzerprüfungen für den bahn⸗ und tiefbautech⸗ Nell teen bochbautechniſchen und den miſchinen u. elektro⸗ n Dienſt beginnen am 3. Dezember d. J. in Karls⸗ bu hnelnche um Zulaſſung zu diefen Prüfungen ind unter e der erforderlichen Belege bis zum 23. November n. J. Men, und zwar für den hochbautechniſchen Dienſt egeniſterium der Finanzen, für die beiden anderen 10 ber bei der Generaldirektion der Eiſenbahnen in dahen de, Friedrichsplatz 13. Die Eutſchädigungen der Tumultſchäden. Zur Aus⸗ 1 des Geſetzes über die durch innere Unruhen verur⸗ schäden hat das Miniſterium des Innern folgen⸗ N Aw Baden angeordnet: Für das Gebiet des Landes 0 ene rden vier Ausſchüſſe zur Feſtſtellung von Entſchä⸗ 15 ür die durch innere Unruhen verurſachten Schä⸗ artet. Die Ausſchüſſe haben ihren Sitz in Mann⸗ ruhe, Freiburg und Konſtanz. Ihr Bezirk um⸗ entſprechenden Landeskommiſſarbezirk. Der An⸗ k eſtſtellung des Schadens, der ſchriftlich einzurei⸗ hann ſowohl bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes, krezei dem Bezirksamt, in deſſen Bezirk das ſchädi⸗ 10 eignis eingetreten iſt, geſtellt werden. N Imasbeamten beim Landespreisamt Karlsruhe ha⸗ . d el ktoher insgeſamt 25 Eiſenbahnwagen mit Schieber⸗ eichhandelsgut beſchlagnahmt. Darunter befanden agen mit Kartoffeln, mehrere Wagen mit Holz, mit und Moſtobſt und ein Wagen mit 70 Flaſchen Eſſig⸗ ö bestrafen für den Schleichhandel. Die bayeriſche 1 ladlerung hat kürzlich eine Verordnung zur Unter⸗ ler von Schleichhandel und Wucher erlaſſen, welche den ala drakoniſche Strafen androhte. Das bad. Juſti⸗ ieenum iſt einer amtlichen Preſſenotiz zufolge in Er⸗ n darüber eingetreten, ob auch für Baden eine ähn⸗ an verrdnung in Ausſicht zu nehmen ſei hat aher dieſe 1 0 Itsbeint, weil nach Auffaſſung des Juſtizminiſteriums en beſtändigkeit einer ſolchen Verordnung erheblichen 70 ung Inzwiſchen hat ſich übrigens Anlaß zu ebe ee ume ergeben, daß die Reichsregierung ſich mit der ien a theit befaßt und eine reichsgeſetzliche Regelung be⸗ 4 daß ein Vorgehen der einzelnen Landesregierun⸗ n aus dieſem Grund erübrigt. egegnet. en egierung wird uns geſchrieben: Es iſt bekannt ace erte farc getrage zwar durch Kleben von Steuermaeken erb ere h ge alſo aus eigenen Mitteln decken. Dieſe 5 der Steuerabzüge durch die Arbeitgeber iſt zu n erten Vorteilen im Sinne von 8 9 Ziff. 1 des ummenſteuergeſetzes zu rechnen. Die von den te ern geleiſteten Steuerzahlungen gehören daher baren Einkommen der Arbeitnehmer aus Arbeit deni der endgültigen Veranlagung zur Einkommen⸗ 8 K dag ſonſt vereinbarten Bezügen der Arbeitnehmer Steen. Die Arbeitnehmer haben dieſe Beträge in ſeeuererklärung anzugeben; auch die Arbeitgeber ha⸗ 8 die Bezüge ihrer Arbeitnehmer zu machen 9 des Nachrichtenweſens. gan utſchen Außenhandelstag hat der Telegraphen⸗ 6 Reichspoſtminiſterium, Dr. Roſcher, einen Vor⸗ 1 baltten deſfen tatsächlicher Inhalt dem deutſchen Volke 0 55 genug eingehämmert werden kann. Unſer gan⸗ (en andel ſteht und fällt mit einem eigenen Nach⸗ e biet. Vor dem Kriege waren wenigſtens Anfänge Aalelen eigenen Dienſt auszubauen. Wir hatten einige das n die aber dem Bedürfnis nicht entfernt genüg⸗ letz Ziel war, den ganzen Erdball mit einem eigenen 1 a umſpannen. Da kam der Krieg, der alle Fä⸗ em Was noch ſchlimmer war, unſere Kabel wurden abel, obſchon unſere Gegner über umfangreiche eich Inetze verfügten. Heute liegen die Dinge ſo daß nicht einmal das deutſche Kabel nach den Ver⸗ taaten voll auszunutzen vermag, was wieder eine nö ng des geſamten Außenhandels der Erde iſt. iſt dafür auf fremde Kabel angewieſen, beſon⸗ gie engliſchen, ſo daß die Briten Gelegenheit haben, ü 5 Alles zu ſtecken, was den deutſchen Außenhandel U ein Bremer Baumwollhaus nach New Or⸗ In, ſo erfahren das natürlich auch die engliſchen en. Wär wiſſen ja, daß England während daz Man richte ſeine Sen⸗ r Kampf gegen den Schleichhandel. Die Eiſenbahn⸗ 5 Krieges alle Kanäle, durch die der deutſche Außenhandel kkef, zugeſchüttet hat. Wenn wir ſie wieder aufbrechen wollen, ſo kann das nur mit Erfolg geſchehen, wenn wirtſchaftliche Ne⸗ benbuhler von dieſen Arbeiten keine Kenntnis erhalten. Nicht weil es ſich um Staatsgeheimniſſe handelt oder um eine Verſchwörung gegen England, ſondern weil der bri⸗ tiſche Handelswettbewerb der rückſichtsloſeſte iſt, den es gibt. Der engliſche Kaufmann mag als Perſönlichkeit der anſtän⸗ digſte Menſch ſein, aber der britiſche Handelsneid iſt etwas, was nicht in den engliſchen Sonntagsſchulen gelehrt wird. Allerdings haben wir einen teilweiſen Erſatz im Ausbau der Funkentelegraphie gefunden. Es iſt auch möglich, daß wir dadurch nach und nach gewiſſe Schwierigkeiten überwinden. Das erfordert indeſſen Zeit, in der unſer Außenhandel mit fremder Spionage zu rechnen hat. Bauen wir aber die drahtloſe Telegraphie aus, dann müſſen wir auch hinſichtlich des politiſchen Nachrichtenweſens vom Susland unabhängig werden. Das iſt der Weg, der voller Hemmniſſe und Dor⸗ nen ſteckt. England beſitzt in Reuter eine Waffe, deren Ge⸗ fährlichkeit wir im Kriege kennen gelernt haben. Wäre es uns gelungen, einige Jahre vor dem Kriege ein deutſches Nachrichtenbüro in gleichem Stil zu ſchaffen, ſo hätte die öffentliche Meinung der anderen Völker nicht ſo tief ver⸗ giftet werden können. Gewiß, die Engländer hätten dieſes Nachrichtenweſen im Krieg auch unterbunden. Aber zuvor hätte die öffentliche Meinung der anderen Völker auch Nach⸗ richten über deutſche Zuſtände und deutſche Politik erhalten, die nicht engliſch und franzöſiſch getrübt waren. Reuter und Havas ſind eine Macht. Was ſte verbreiten, fließt Tag für Tag durch tauſende von Kanälen. Sie bilden durch dieſe ſyſtematiſche Arbeit die politiſche Geſinnung der Völker, die, wie wir erlebt haben, faſt überall britiſch geworden iſt. Wer von den Neutralen in Ueberſee hat ein richtiges Verſtänd⸗ nis für Deutſchland und ſeinen Verteidigungskrieg gehabt? Wer war von dem Lauf der Dinge ſo unterrichtet, um auch einmal die andere Seite der Sache ſehen zu können? In dieſer Hinſicht müſſen wir viel Verſäumtes nachholen. Wir müſſen zunächſt von Havas und Reuter unabß gaia werden, wir müſſen eigene deutſche Nachrichten ins Aus land ſenden. Ig wird nicht ſofort da ſein, aber er wird kommen N 8 Herbſtluft und Erkältung. Zeitgemäße Plauderei von Dr. F. A. Horſt. 5 g(Nachdruck verboten.) Gr.— Der Herbſt iſt für viele Perſonen eine Leidenszeit. Sie wiſſen es aus langer Erfahrung, daß ſich bei ihnen, wenn die Tage kürzer werden, die Temperatur ſinkt und froſtige Winde durch die Straßen fegen, regelmäßig ein Dauer⸗ ſchnupfen, Huſten und Heiſerkeit oder ein Bronchialkatarrh einſtellt, ſobald ſie ſich nur die geringſte Unachtſamkeit zu Schulden kommen laſſen. Ihre Atmungswerkzeuge ſind Körperteile verminderter Widerſtandsfähigkeit. Sowie ſie ein rauhes Lüftchen trifft, unterliegen ſie dieſem Witterungs⸗ angriff. Und dieſe Schwäche der Atmungswerkzeuge iſt um ſo unangenehmer, als die Leiden bei derartig veranlagten Perſonen meiſt recht beharrlicher Natur zu ſein pflegen. Auf der anderen Seite aber ſieht man keine Mittel und Wege, ſie abzuhalten und zu vermeiden. Denn durchweg iſt man überzeugt, daß man alles tut, was die Einkehr der unwill⸗ kommenen Gäſte zu verhindern vermag. Aber iſt dieſes wirklich ſo? Nun den Anſchein hat es zwar, aber wie ander⸗ weitig, ſo iſt auch hier der Schein trügeriſch. Wer Affektionen der Atmungswerkzeuge zu befürchten hat, der glaubt zunächſt die Parole befolgen zu müſſen: Warm halten! Sobald daher die Blätter zu fallen beginnen, wird die dicke Winterkleidung hervorgeholt einſchließlich des Winterpaletots. Mit ihr umpanzert, hält man ſich nach Mög⸗ lichkeit gegen die Fährniſſe, die die Atmungswerkzeuge be⸗ drohen, geſchützt. Nun iſt ja die Warmhaltung des Körpers an ſich ganz gerechtfertigt, aber es heißt auch hier: Allzuviel iſt ungeſund. In der Uebergangszeit des Herbſtes iſt die Außentemperatur ſehr ſchwankend. Kühle Perioden wechſeln vielfach mit ſonnigen, ziemlich warmen Stunden. Der Ueber⸗ ängſtliche, der ſich auf ſeinen Berufswegen und Spaziergän⸗ gen in den Winterüberzieher wickelt, muß ſich gelegentlich notwendigerweiſe überhitzen. Die Schwere der Kleidung und die noch kräftig wirkende Beſonnung bringen es mit ſich, daß der Körper in Schweiß gerät. Wird die Ueberwär⸗ mung läſtig, wie es faſt ſtets der Fall iſt, dann hilft man ſich dadurch, daß man wenigſtens den dicken Paletot öffnet, um ſich Erleichterung und Abkühlung zu verſchaffen. Das iſt ſo angenehm, daß man ſpäterhin das Zuknöpfen gewöhnlich un⸗ terläßt. Plötzlich überfliegt den Körper ein froſtiger Schauer. Oho, denkt man, doch nicht etwa wieder erkältet? So iſt es in der Tat. Denn kaum iſt man daheim angelangt, ſo ſtellen ſich auch ſchon die erſten Vorboten des Schnupfens, des Huſtens und der Heiſerkeit ein. Gerade die übermäßig warme Kleidung hat die Entſtehung begünſtigt. Wer zu Katarrhen dieſer oder ſener Art neigt, ſoll auf einen angemeſſenen Schutz ſeines Körpers bedacht ſein, ihn aber auch nicht übertreiben. Selbſt für garſtige Herbſttage genügt durchaus eine leichte Ueberkleidung, wie ſie beiſpiels⸗ weile der Havelock oder ein längerer Schulterkragen dar⸗ ſtellen. Es kommt gar nicht auf die Schwere und Stärke des Stoffes an. Der dickſte Bukskin, der den Körper feit um⸗ ſchließt, ſchützt nicht in dem Maße wie ein Ueberrock aus weit leichterem Stoff, der eine Luftſchicht zwiſchen ſich und der Körperoberfläche läßt. Luft iſt ein ſchlechter Wärmelei⸗ ter. Sie ſtapelt die natürliche Wärme, die der Körper aus⸗ ſtrömt, auf der einen Seite auf und gibt ſie nur ſchwer an die außere Umgebung weiter. Auf der anderen Seite vollzieht ſich zwiſchen der freien Luft und dem von dem leichten Ueber⸗ rock umſchloſſenen Luftring auch ein ſtetiger Austauſch und Ausgleich, ſo daß insgeſamt eine allzu hohe Temperaturſtei⸗ gerung vermieden wird, dem Körper aber doch der belebende Anreiz reiner Luft erhalten bleibt. Erſt wenn wir wirklich in den Winter eingetreten ſind, iſt die Zeit für die Winter⸗ kleidung gekommen. Die übermäßige Warmhaltung hat aber noch eine weit⸗ tragendere Folge. Es iſt eine durch viele Erfahrungen be⸗ ſtätigte Tatſache, daß, je mehr die Haut verweichlicht wird, je öfter ſie in Schweiß gerät, ſie auch deſto leichter die Schweißabſonderung beginnt. Sie erwirbt ſich gleichſam durch Uebung eine größere Fertigkeit in der Schweißaus⸗ ſonderung. Das bedingt wieder eine Erſchlaffung der Haut und hiemit zugleich eine Verringerung ihrer Fähigkeit, ſich durch Zuſammenziehungen der feinen Blutgefäße der niedri⸗ geren Temperatur anzupaſſen und den Organismus gegen eine ſchädigende Abkühlung zu wappnen. Je mehr die Haut durch unzweckmäßige Kleidung verzärtelt wird, deſto größer wird demnach die Gefahr der Erkältung. Zuletzt reicht ein winziger Temperaturwechſel aus, um ſofort eine katarrhali⸗ ſche Störung hervorzurufen. Niemand kann derartige Zu⸗ fälligkeiten völlig umgehen. Um ſo mehr iſt deshalb von einer unnötig dicken Einpackung des Körpers abzuſehen. Während, wie erwähnt, der Rumpf nur zu häuſig mit überwarmen Kleidungsſtücken belaſtet wird, läßt man umge⸗ kehrt ſonderbarerweiſe vielfach einen Körperteil ſchutzlos, der den Witterungseinflüſſen ziemlich ſtark ausgeſetzt iſt, den Hals. In den Bureaus, Kontoren und anderen Geſchäfts⸗ räumen wird oftmals ſchon tüchtig geheizt. In den Reſtau⸗ rants, in denen man ſich zum bendſchoppen zuſammenge⸗ ſetzt, iſt es ebenfalls eher heiß als kühl. Tritt man dann den Nachhauſeweg an, ſo w. der ganze Körper mit der Ueher⸗ kleidung ſorglich eingehüllt, der Hals aber bleibt unbeſchützt. Nicht ſelten aber ſind die Halsruee durch angeſtrengtes Sprechen mehr erhitzt als der übrige Körper. Den Hals un⸗ ter dieſen Umſtänden beſonders zu umhüllen, iſt daher ſo angebracht wie nur irgend etwas. Es braucht ja nicht gleich ein armdickes Halstuch zu ſein. In den meiſten Fällen tut es ſchon ein Tüchlein. Das Halstuch iſt zwar nicht ſehr modern, aber zur richtigen Zeit paſſend gebraucht, iſt es gleichwohl eine ganz nützliche Erfindung, und namentlich für alle die⸗ jenigen, welche nicht völlig taktfeſte Atmungswerkzeuge be⸗ 8 3 1 0 e 3 ſitzen. e eee ee, eee e eee ſollte man an die Wahrheit dieſes Wortes denken. Wer ihm ſonſt nicht zuſtimmt, mag es wenigſtens dann in Erwägung ziehen, wenn er in kühler Nachtluft nach dem Beſuch von Theater und Konzerten, Bällen und anderen Feſtlichkeiten ſeinem winkenden Heim zuſtrebt. Ein Halstuch iſt ſehr zu⸗ träglich, aber wenn man ſeiner Zunge in ſchnellſter Gang⸗ art freien Lauf läßt und ſeiner unwiderſtehlichen Unterhal⸗ tungsgabe zu Liebe ſeine Sprach⸗ und Atmungswerkzeuge den einſtrömenden rahe uLuftwogen ohne Schranken prets⸗ gibt, dann wird auch das Halstuch unzulänglich. Es kaun kaum ernſtlich die Forderung aufgeſtellt werden, daß Freunde und Bekannte ſelbander ſtumm und ſtill einherwandelm ſollen. Aber das iſt auch nicht notwendig. Es genügt viel⸗ mehr, daß man ſich während der erſten Minuten des Auf⸗ enthaltes in der kühlen Luft Schweigen auferlegt. Dann wird die Außentemperatur ſo auf die Halsteile einwirken, daß ſie ganz allmählich den Uebergang aus der Hitze der Geſellſchaftsräume zu der Rauheit der Nachluft finden, da ihre eigene Ueberhitzung mehr und mehr ſchwindet— und bann wird auch ein jeder ſein Hers ausſchütten können in allgewaltigſter Beredſamkeit. a 5 Zur Herbſtzeit wird regelmäßig immer ſehr freigebig der gute Rat erteilt: Atme nur durch die Naſe! Es folgt dann als Begründung der Hinweis, daß beim Atmen 15 die Naſe die Luft in der Nasenhöhle vorgewärmt wird unk nun eine Schädigung der Atmungswerkseuge durch Exkäl⸗ tung nicht mehr zu befürchten iſt. Ein ſolcher Rat klingt fehr einleuchtend. Aber viele Perſonen erklären, beim beſten Willen dieſe Forderung nicht erfüllen zu können. 5 wie ſie ſchneller gehen, müſſen ſie, wie ſie behaupten, den Mund öffnen und durch den Mund atmen. Das iſt richtig. Es gibt eine Anzahl von Perſonen, deren Naſenkanäle ſo verengt ſind, daß ihnen bei einer ſtärkeren Bewegung die Atmung durch die Naſe außerordentlich ſchwer fällt. Daraus erwächſt aber noch kein Grund, die Naſenatmung überhaupt ganz aufzugeben. Vielmehr muß man die umgekehrte Ver⸗ haltungsmaßregeln beobachten, nämlich ſein Gangtempo mach der Möglichkeit der„ einrichten. Geh ſtets nur ſo ſchnell, daß du dabei durch die Naſe atmen kannſt! Das iſt die eigentliche Forderung, die im Herbſt erhoben werden muß, und ſie iſt ſo beſchaſſen, daß ſie alle befolgen können Denn wenn wir langſamer gehen, weun wir unſere Muskel⸗ tätigkeit herabſetzen, ſo verringert ſich auch unſer Luftbedürf⸗ nis und der Atemſtrom wird derartig verflacht, daß er auch enge Naſenkanäle ohne Schwierigkeiten zu paſſieren. Am unſchuldigſten iſt immer noch ein Schnupfen. Mitteln, die man zu ſeiner Vertreibung empfohlen hat, man⸗ gelt es nicht. Erfolgreicher als alle Bepinſelungen. Eiwat⸗ mungen und Einblaſungen ſind immer noch warme Bäder mit anſchließenden gemäßigten kühlen Abreibungen. Beſſer aber iſt es natürlich noch, den Schnupfen überhaupt zu ver⸗ meiden. Wir haben nun ein vortreffliches Warnungsseichen. das uns auf das Hergunahen des Schnupfens au am macht, das Nießen. rden die Nerven der Naſenſchleim⸗ haut von einem kühleren Luftzug getroffen, ſo löſt dieſer Reiz das Nießen aus. Wir brauchen uns deshalb noch gaz nicht wirklich erkältet zu haben. Es kommt alſo nur darauf au, daß wir das Nießen rechtzeitig beachten. Es gilt da um, klug Umſchau zu halten, um die Urſache zu entdecken, die uns mit einer Erkältung bedroht, und wenn wir uns ihr früh⸗ zeitig genug entziehen, ſo werden wir auch dem Ueberfall des Schnupfens entgehen. f 8. Man muß jedem Ding die beſte Seite abzugewinnen wiſſen. Die Leiden, die uns der Herbſt bringt. haben wenig⸗ ſtrens den Vorzug, daß ſich ihr Urſprung nicht allzu ſehr in das Dunkle verliert. Daher kann man ihnen auch ausbie⸗ gen und ausweichen. Allerdings ſind ihre erſten Anfänge nicht ſtets auf den erſten Blick zu erkennen, aber auth hier heißt es: Suchet, ſo werdet ihr finden! Letzte raytnaiß ichten. (Eigener Sonderbericht.) Berlin 19. November.(Drahtmeldung). Wie die Mor⸗ genblätter berichten, iſt die kommuniſtiſche Gefahr noch im⸗ mer nicht beſeitigt. Mit den Kommunisten hat nunmehr die ſyndikaliſtiſche Arbeiter⸗Untion, die erſtmals während der letzten Berliner Streikbewegung in Erſcheinung trat, ihre taktiſche Vereinigung vollzogen. Berlin, 19. November.(Draht ldung). Nach einer Mitteilung in der unabhängigen Preſſe foll der von den Deutſchen Unabhöngigen nach Berlin auf den 5. Dezember einberufene Sozi, liſtenkongreß nicht auf die Gründung einer neuen Internationale, ſondern auf eine Verſtändigung mit Moskau abzielen. Berlin, 19. November.(Drahtmeldung). Der Mark⸗ kurs iſt meiter ſchwunghaft in die Höhe gegangen. In Genf wird im freien Handel 10—10,3 geboten, an der Nachbörſe in Zürich und Baſel 9,5. 8. 5 Bunte Mappe. Vorträge mit Abendbrot. Die Pariſer Lebensmittelteue⸗ rung, unter der die franzöſiſchen Schriftſteller beſonders ſchwer zu leiden haben, bringt die notleidenden Autoren im Intereſſe der Steigerung ihrer Einnahmen auf die ſeltſam⸗ ſten Einfälle. So mehren ſich, wie Herves„Victoire“ zu be⸗ richten weiß, die Anzeigen, in denen die Autoren den Sub⸗ ſkribenten eines zu erſcheinenden Werkes die Uebermittlung eines Exemplars mit eigenhändiger Widmung verſprechen. Andere wieder ſuchen die Zugkraft der Vorleſung ihrer Werke dadurch zu erhöhen, daß ſie ſich zwecks Veranſtaltung von Maſſenſpeiſungen mit Reſtaurateuren in Verbindung ſetzen. So gelang es kürzlich einem bekannten Schriftſteller, ſeiner Vorleſung einen vollen Sgal durch folgende Einla⸗ dung zu ſichern:„Die Herrſchaften, die den Wunſch hegen, im Klubreſtaurant mit den Veranſtaltern der Vorleſung und dem Vortragenden vereint zu ſpeiſen, werden gebeten, dem Direktor des Klubs möglichſt durch telephoniſche Mit⸗ teilung bis fünf Uhr nachmittags Nachricht zukommen zu laſſen. Der Preis des Couverts beträgt 18 Frances.“ Es verſteht ſich, daß in dieſem Preis die Eintrittskarte für die Vorleſung einbegriffen iſt. 5 2 4 Eingeſandt. Unter dieſer Rubrik erſcheinenden Artikel übernehmen wir keine Verantwortung. Die Redaktion. Es will mir nicht klar werden, warum ſich der Ge⸗ meinderat mit der Beſchaffungsbeihilfe des Perſonals auf dem Lebensmittelamt befaſſen will Meiner Anſicht nach hat der Gemeinderat nicht zu beſtimmen, weil ſie nicht von der Gemeinde, ſondern vom Lebensmittelamt bezahlt werden. Ich bitte daher, daß der Gemeinderat die Sache fallen läßt und die Kommiſſion auf dem Lebensmittelamt vollzieht, damit ich auch ſehe, wer die Bremſer ſind und ich ſie wegen einer Kleinlichkeit in die Oeffentlichkeit bringe. Zweitens moͤchte ich die Eltern, welche Kinder zum Turnen baben, bitten, ihre Kinder nicht mehr zum Turnen zu ſchicken, ſo lange der Gemeinderat nicht für eine geſchloſſene Turnhalle ſorgen will. Wer gibt mir die Garantie, daß ſich die Kinder bei dieſer Jahreszeit im Freien nicht er⸗ kälten, ich glaube niemand. Ich bitte den Herrn Gemeinde⸗ rat nochmals dafür zu ſorgen, daß die Kinder einen ge⸗ ſchloſſenen Raum zum Turnen haben oder das Turnen fallen laſſen. Den Herrn Turnlehrer wird es gerade auch nicht im Freien bei dem kalten Wetter gefallen oder ſchlau tun. Joſeph Moog. 22 ö j f e ———— Dresdner Ba Aktienkapital und Reſerven 340 Millionen Mark. ſtenkaſſe Seckenheiman F E E 812 — 2 AE Sl— 9 Das nützt alles Bestreben zur Wiedergesundung unserer Wirtschaft, wenn du dein Geld zurück hälst: Wetten emma enen elle Eröffnung laufender Rechnungen mit und ohne Creditgewährung. Annahme verzinslicher Bareinlagen mit und ohne Kündigungsfriſt. Proviſionsfreier Scheckverkehr. An⸗ und Verkauf von Wexrtpapieren, fremden Geldsorten und Banknoten. Einlöſung von Zinsſcheinen und verloſten Wertpapieren. Barvorschüsse auf Kriegsanleihe, Pfandbriefe etc. Ausführung von Börsenaufträgen an sämtlichen Börsen. Diskontierung und Einlöſung von Schecks und Wechſel etc. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren in feuer⸗ und diebesſicheren Gewölben. 19 Vermietung von Schranklächern(Safes) in der Stablkammer unserer Filjale Mannheim. Nun Stellung von Acereditionen gegen Dokumente ete. f Ausstellung von Schecks und Creditbriefen auf alle grösseren Plätze der Welt. 1 Weſchaffung von Deviſen bei kulanteſten Kurſen.. Zablung von Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs, 1 lowie von Vorſchüſfen auf das Reichsnotopfer!!! 0 e e,. 9 zunen Kaſſenſtunden non 8-3, Samstags non 8-12 Ahr. ee* 8 5 JFC 2 2 l Amtliche Bekanntmachungen Die Erſparnis von Brennſtoffen und Beleuchtungsmitteln betr. Die Polizeiſtunde wird mit ſofortiger Wirkung auf 10 Uhr feſtgeſetzt. An Samstagen und Vor⸗ tagen von Feiertagen, ſowie an Sonn⸗ und Feier⸗ 25 dürfen die Wirtſchaften bis 11 Uhr geöffnet ein Mannheim, den 16. November 1920. Bezirksamt— Polizeidirektion. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenhein⸗ Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß wir für gewerbs mäßiges Schlachten, welches nur in genehmigten Schlachtſtätten erfolgen darf, die Schlachtſtätte des Herrn Valentin Feuerſtein, Gundſtraße gemietet haben und die Benützung derſelben durch diejenigen Perſonen(Wirte, Private) welche geſetzlicher Vorſchrift gemäß in ge⸗ nehmigten Schlachtſtätten zu ſchlachten haben und ſolche Schlachtſtätten nicht beſitzen, er⸗ folgen muß; insbeſondere iſt auch die Be⸗ nützung des Schlachthauſes bei Notſchlach⸗ tungen geſtattet. Seckenheim, den 17. November 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Verkauf von Keſſel betr. Die Gemeinde verkauft 3 freiſtehende Keſſel 2 von 300 Ltr. und 1 von 250 Ltr. Inhalt. Anzuſehen im Schulhaus Hildaſtr. Angebote ſind bis zum 1. Dezember d. Js. an das Bürgermeiſteramt abzugeben. Seckenheim, den 18. November 1920. Bücgermeiſteramt: Koch. Lebens mittelamt. Ein Korb friſche Fiſche eingetroffen. Preis 3.85 Mk. Lebensmittelamt. U Sauberes fleißiges! Hlädchen tagsüber f. Hausarbeit aeſucht. Pe: ſönliche Vorſtellung Samstag von 4—6 Uhr erbeten. Untere Gartenstr. 10 2. Stock. 4 Cäeilien⸗Verein Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Gesang⸗ Probe für die Herren Um vollzähliges und ckünktliches„Erſcheinen bittet Der Vorſtand.!(b Laut Innunasbeſchluß vom 15. November 1920 ſind folgende Preiſe feſtgeſetzt: iaſter en fl. 0.80 iaſteren u. Frieren, 1.50 maſteren und Fchnurbarüſchneiden„ 1.00 Palarichneuben„ 2.00 b. 2.50 f Dar- Ul. Burbichneid.,, 3.50 Suriſchnolden„ 1.50 Honſwafchen„ 1.0 fünderbaarſchnein.. 0.70 6. 1.20 Die Friseure: Wehnert— Wehrle— Keppler N e Katholischer „ Iungmänner Perrin „ZRIN Y Trauer ſpiel in 5 Aufzägen von Theodor Korner. Spieltag Sonntag, 21. Neven ber im„Hir ſch“. Beginn jeweils abends ½8 Uhr. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Eintritt 50 Pfg. Karten⸗ Vorverkauf Jak. Blümmel, Wörthſtr. 29; Ant. Kreutzer, Schloßſtr. 8; Leo Steffen, Friedrichſtr. 56. Trockene, kurze Hobelspaͤne ſtändig abzugeben im Betrieb Wilhelmſtr. und Zähringer Hof. „ Zeniner 5 Ila K. m herzog 8 Co. Für Sſe von grösster Bedeutung, darum genau lesen E und aufbewahren E MANN HELM 1 I Ireppe Hlanken 9 3, Aa Tein Laden Kein tagen A neben der M 22 ren- Apotheke E ist das weit und breit bekannte Kaufhaus für Herrenbekleidung, Inh. Jakob Ringel.. Dort erhalten Sie elegante preiswerte Anzüge Ulster, Paletots, sowie Hosen, Westen u. Saccos. 8 2 i 0 Gesellschafts-Anzüge werden verllehen. 1. N Verein Hundeſport 92 Seckenheim. Den Hunt debeſitzern. Seckenheims zur Kenntnis, daß der Gemeinderat alle Anträge des Vereins Hundeſporte abgelehnt hat, weil der Beſchluß ſchon gefaßt war, mithin iſt der Gemeindezuſchlag von 24 Mk. zu zahlen. Der Verein Hundeſport hat ſeine zwei Delegierten, die am Haupt⸗Verbandstag im Januar 1921 in Karlsruhe teilnehmen und wo auch Vertreter de; Regierung anweſend ſind, beauftragt, dort die Anträge zu ſtellen, damit im Jahr 1921 die Hundeſteuer ſtark reduziert und ben Züchtern von Roſſenhunden weitgehendſtes Entgegenkommen gezeig: wird. Der Kampf um die Hundeſteuer geht weiter, er iſt nicht beendet. Am Sumstag Abend 8 Uhr findet im„Ochſen“ Vorstands-Sitzung Der Vorſtand. Küchen ein richtung neu u gebr., einz. Küchen⸗ ſchränke, Schlafzimmer mit Spiegelſchrank neu ſtatt. Eriſch eingetroffen: friſche Eier Ma i 2250.—. Sekretär, Ver⸗ M rTgarine tiksw, Waſchk, Betten, Rollmöpſe einz. Bettſtellen, 1 und — f 2tür. Schränke, Sofa, Salzheringe Chaiſelongue, Matratzen, Dipl.⸗Schreibtiſch, Liege⸗ ſtuhl, Klappw. und Ver⸗ ſchredenes billig zu verk. Klnger, Mannbeim 8 2, 6. Süßbücklinge. Philipp Hirſch, Schloßftraße 64. 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