Ausblan der Burg mit Ausnabwe der 0 5 500 der kommenden Woche findet eine Samm⸗ für die notleidenden Kinder aller Stände ßes Volkes ſtatt. Das Ergebnis kommt is unſerem heranwachſenden Geſchlecht zugute war ein großer Teil unſeren Seckenheimer denden Kinder. 1 unſere Einwohnerſchaft richten wir die iche Bitte treu der bisherigen Gepflogenheit u zu dieſer Sammlung nach Möglichkeit euern. berſchuldet iſt unſere heranwachſende Jugend at geraten. Pflicht von uns Allen iſt es 0 beſten Kräften für die Notleidenden einzu⸗ zu einer Zeit wie wir ſie in jungen Jahren erlebt haben. kkenheim, den 24. November 1920. Für den Ortsausſchuß: (Koch, Bürgermeiſter, Vorſttzender. Tagesſchan. 4 1 Sa, 25. N lehnung. Deutſcher Reichstag. li Stimmungsbild. i enn 25. Nov. Der Reichstag nahm am Mittwoch die aldi des Reichshaushaltplanes wieder auf, und zwar e Se er ſich mit der Ausführung des Friedensver⸗ bn Dieſe wichtige Frage darf eigentlich von der Ta⸗ unzng des Reichstags nie verſchwinden. Immer wie⸗ chene; hervorgehoben werden, daß eine Reviſion des Stawertrages unbedingt vorgenommen werden muß. e unen und Unwillen ſieht man dem fremden phanta⸗ 7 reiben zu, wie es im beſetzten Gebiet ſich abſpielt. 5 iche Deutſchland wieder emporkommen aus dem wirt⸗ lle 5 Zuſammenbruch, wenn es in dieſer Weiſe ge⸗ ie 4 rd. Oder will das Ausland keine Wiedererſtar⸗ deutſchen Nolkes. ermeisterämter Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen ö e e. 3 1 5 mit „ Trägerlohn. Dich die t bezogen pro OQuarral Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint täglich Sonn⸗ und Feiertage. Freitag, 26. November 1920. Inſerattonspreis: Die einſpaltige Peittzetle 60 Pfg., Weklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No. 270 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Voftſcheckkon ot Farlsruge Nr. 1918. Die neulithe Interpellation über die Zuſtände im be⸗ ſetzten Gebiet und über Eupen und Malmedy wieſen ſchon darauf hin, wie ſchwer das Rheinland unter der Beſetzung ſeufzt. Die Fremden im Lande leben auf unſere Koſten einen guten Tag. Herrlich und in Freuden genießen ſie das Daſein. Ungeheuer ſind die Summen, die für dieſe Zwecke von dem verarmten deutſchen Volk aufgebracht werden müſ⸗ ſen. Alle möglichen fremden Agenten müſſen in Deutſch⸗ land gefüttert werden. Frankreich unterhält einen großen Teil ſeines Heeres auf deutſche Koſten. Die Fremden ſind die Herren im Lande. Moral und Sitten werden untergraben und eine Schuldenwirtſchaft tut ſich auf, die zum furchtbaren Zuſammenbruch führen muß, wenn nicht endlich Einhalt geboten wird. Der Hauptaus⸗ ſchuß des Reichstags hat eingehend dieſe Fragen ſchon er⸗ örtert und die Regierung aufgefordert, eindringlich auf Er⸗ niedrigung des Beſatzungsheeres, auf Erniedrigung der Ko⸗ ſten und auf Erſatz der Schäden zu dringen. In der Reichstagsſitzung am Mittwoch betonten alle Redner mit Entſchiedenheit die Reviſion des Verſailler Ver⸗ trags. Wenigſtens in dieſer Frage herrſchte Einigkeit von rechts und links. Sind auch die Tonarten verſchieden, immer wieder erging an die Regierung der Ruf, daß dieſer unſinnige Vertrag umgeſtaltet werden muß. wenn nicht das ganze Volk zugrunde gehen ſoll, wenn nicht die ganze euro⸗ päiſche Kultur vernichtet werden ſoll. 5 Die Parteien ſchickten ihre Abgeordneten aus dem Rhein⸗ land vor, die ein Bild der unerträglichen Verhältniſſe gaben. Nach Beendigung der Ausſprache vertagte ſich das Haus auf Donnerstag nachmittag zur Behandlung des Anton o⸗ miegeſetzes für Oberſchleſien. Sitzungsbericht. Berlin, 24. Nov. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Die Ausführung des Friedensvertrags. Die zweite Leſung des Haushaltsplans wird ſortgeſetzt bei dem Haushalt für die Ausführung des Friedensver⸗ trags. Dazu liegen eine Reihe Entſchließungen des Aus⸗ ſchuſſes vor. So wird die Regierung erſucht, bei den Län⸗ dern erneut auf eine möglichſt weitgehende Anſtellung der vormaligen elſaß⸗lothringiſchen Beamten zu dringen. Dem Reichstag ſoll eine Denkſchrift über die Koſten des Ober⸗ ausſchuſſes der alliierten Mächte und die Unterhaltung der Beſatzungstruppen, ſowie über die bisher vom Reich ge⸗ tätigten Lieferungen und Leiſtungen aus dem Friedensver⸗ trag vorgelegt werden. Ferner ſoll auf Herabſetzung der Beſatzungstrupyen und Begrenzung der Koſten gedrängt werden. Schließlich ſoll dahin gewirkt werden, daß das Kriegsmaterial aus Glockenbronece zwecks Wiederherſtellung der Kirchenglocken rückeglieſert wird. Die Koſten für den Oberausſchuß werden von 20 auf 40 Millionen erhöht. Abg. Breitſcheidt(Unabh. rechts) berichtet über die Aus⸗ ſchußverhandlungen. Abg. Wels(Soz.): Der Friedensvertrag muß revidiert werden. Beſteht das Ausland auf den für die Wiedergut⸗ machung genannten Zahlen, dann iſt die Schickſalsſtunde Europas gekommen, dann beginnt der Kampf zwiſchen Oſt und Weſt. i Reichsminiſer des Aeußern Dr. Simons ſtellt feſt, daß man die Zahlung unſerer Verpflichtungen in bar verlange. Abg. Schreiber(Ztr.) weiſt auf die große Zahl der ſchwar⸗ zen Beſatzungstruppen hin; die ganze Kultur leidet darunter, daß die einheimiſche Bevölkerung den ſchwarzen Truppen preisgegeben wird. Es macht den Eindruck, als ob Frank⸗ reich das linke Rheinufer zum Aufmarſchgebiet Deutſchlands machen will. Dem Heldentum am Rhein gebührt der Dank des ganzen Volkes.(Beifall.).. Abg. Reichert(D. N.): Wir ſind in wachſende Abhängig⸗ keit vom Ausland geraten. Der Feind fordert ſein Recht mie Shuſlock. Deutſchland erfährt nicht einmal, wie es be⸗ zahlen ſoll. Jeder feindliche Soldat koſtet uns 100 000 M., jedes Mitglied der Rheinlandkommiſſion 200 000 M. jähr⸗ lich(Hört. hört!) Ein einmütiger Proteſt der Regierung. des Parlaments und des ganzen deutſchen Volkes tut not! Wie richtig hat der Militariſt Klauſewitz gedacht gegenüber dem franzöſiſchen Zyliker Clemenceau, der den Frieden die Fortfetung des Krieges nur mit anderen Mitteln genaunt hat. Die Geſchichte wird in Zukunft anſtatt Vandalismus Ententismus ſagen. Abg. Dr. Zapf(D. V.): Nach dem Etat ſoll das um acht Millionen Menſchen verkleinerte Deutſchland an Geld das fünf⸗ und ſechsfache von früher aufbringen Das iſt un⸗ möglich. Die Niederlage Wrangels hat auch das Preſtige Sowjetrußlands behoben und es iſt möglich, daß die ruſſi⸗ ſchen Horden bald wieder an der oſtpolniſchen Grenze er⸗ ſcheinen werden. Auch bei uns iſt der Boden für den Kom⸗ munismus bereitet. Die Entente darf den Bogen nicht überſpannen, aber auch wir müſſen uns zu ernſter Arbeit zuſammenſchließen.. Abg. Breitſcheidt(Unabh. rechts): Auch wir fordern die Abänderung des Friedensvertrages, weil die Arbeiter die Hauptleidtragenden ſind. Sowohl Deutſchland als Frank⸗ reich leiden unter dem Mangel an Kohlen. Erſt der Sieg der Arbeiter wird dem kapitaliſtiſchen Friedensinſtrument ein Ende bereiten. Abg. Korell(Dem.): Die Franzoſen ſprechen Deutſchland ſofar das Recht ab, unſere Miniſter im Rheinland reden zu laſſen. Eine Aenderung in der Haltung der Entente hat man kaum bemerken können. Auf die Rheinländer wirkt es deprimierend, wenn man ſich immer wieder darauf be⸗ ruft, daß die Schuld an den Vorgängen der früheren Regie⸗ rung zuzuſchreiben ſei. Wir ſind gegen die deutſch⸗nationa⸗ len Revanchegedanken. Die große Zahl der fremden Dele⸗ gationen verſtößt gegen den Friedensvertrag. Im beſetzten Gebiet genügten einige Gendarmenkorps der fremden Staa⸗ ten. Nach einer Mitteilung Dernburgs belaufen ſich aber allein die Koſten der amerikaniſchen Beſatzung auf 15 Mil⸗ lionen, die der engliſchen, wie Churchill ausführte, auf 5 Millionen. Dazu kommen die Koſten für die viel größere franzöſiſche und belgiſche Beſetzung. Ich fürchte daß die 40 Millionen nur einen Bruchteil der wirklichen Beſatzungs⸗ koſten darſtellen werden. Wir fordern die Beſeitigung des Vertrags von Verſailles, weil erſt dann die Bahn für eine wirkliche Verſtändigung frei iſt. Abg. Fries(Unabh. links): Eine Beſſerung kann nur durch eine revolutionäre Erhebung des internationalen Pro⸗ letariats herbeigeführt werden. Abg Graeve(D. N.) weiſt in einer perſönlichen Bemer⸗ kung die Behauptung zurück, daß er in Hannover Revanche⸗ gedanken propagiert habe. s Abg. Schulhz⸗Bromberg(D. N.) betont, daß die Summe für die aus bisher deutſchem oder beſetztem Gebiet Vertrie⸗ benen erhöht werden muß Hierauf wird der Haushalt für die Ausführung des Friedensvertrages angenommen. Ebenſo die Erhöhung der Koſten für den Oberausſchuß gegen die Stimmen der Deutſch⸗Nationalen und der Unab⸗ hängigen. Schluß der Sitzung 6.30 Uhr. Nächſte Sitzung Donners⸗ tag nachmittag 1 Uhr: Autonomiegeſetz für Oberſchleſien. Aus dem Hauptausſchuß des Reichstags. Berlin, 25. Nov. Im Hauptausſchuß des Reichstags wurde geſtern der Etat des Reichswehrminiſteriums weiter⸗ beraten. Zur Poſition der Stabsoffiziere lagen zwei An⸗ träge vor, ein ſozialdemokratiſcher, von den 664 Stabsoffi⸗ zieren 100 zu ſtrei„und ein Antrag der übrigen Par⸗ teien, die Jahl der Stabsoffiziere auf insgeſamt 600 feſtzu⸗ ſetzen. Der ſozialdemokratiſche Antrag wird vom Hauptaus⸗ ſchuß abgelehnt, dagegen wird der Antrag angenommen, der die Zahl der Stabsoffizſere a 00 feſtſetzt, alſn 64 ſtreicht. Nunmehr beantroat der Ref re ent Stücklen(Soz.). bei den 90 Die Tochter des Mini ers. Se ned„ Roman von Ernſt Georgy. ſin 1 g 5 ruck verboten.). 66 19 Gbeberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. 0 undgiche länger ſo behandeln. al ie* ſind. 1 seſchaffen haben, Mädel?“ Wir würden es dir nie verzeihen!“ d 605 3 befinnungslos auf Vaters Seite geſtellt und 0 fle hasetan, um mir Genugtuung zu verſchaffen! 0 ſic mich nie geſucht, nie gerufen!“ Ihre Stimme ö Le ch.„Glattweg untergehen hätte ich können, 1 Ebac g euſan 1. in Ruhe! Gebt mir doch Frieden!“ 1 8 Ae ich lange ge in der Welt tapfer gehalten. ö 1 9 Ich Fräulein Doktor findet eine andere!“ rief 8 0 aß uweſter jubelnd, da ſie ihr Schwanken merkte. 50 die 8 nur machen, Trude.“ ei findet ſogar eine beſſere Gehilfin. Ich eigne 5 5 3 47 ind wenig dazu. lie beſtimmt Trude, du mußt mit, du kannſt Sie geht daran Auch Vater. Du müßteſt dir ſpäter ein⸗ ſchwerſten Vorwürfe machen, wenn ſie nicht ö aſt du denn gar keine Sehnſucht nach den El⸗ ach den Menſchen, die dir eine ſo frohe Ju⸗ tutend ſenete den Kopf.„Ich habe mich viel ge⸗ lach der Mutter“, ſagte ſie heiſer,„aber ſie hat ihr gewußt hättet, wo und wie! Ach, laßt ne packte erſchüttert ihre Hand.„Nein, du“, la weinend,„ich gebe dir keine Ruhe niehr. Ie lle dich nicht mehr in Frieden. Du mußt nach 15 hat recht, Trude, du gehörſt ins Elternhaus. Reer, ich habe eine Idee.“ Der hübſche Aſſeſſor dergnügt auf den Tiſch.„Ich fädle alles ganz fein diplomatiſch ein. Wir locken die Mutter ins Gebirge. Sie wird ſchon kommen. Luſt hat ſie ohnehin. Der Arzt wünſcht dringend eine Luftver⸗ änderung, und Vater war ſehr einverſtanden. Wenn wir ſie nicht loslaſſen und täglich bearbeiten, reiſt ſie uns nach. Wir fahren mit ihr über Breslau zurück. Wir ſteigen im Hotel ab, Trude kommt hin. Ver⸗ ſöhnung, bengaliſche Beleuchtung und Heimreiſe mit der.... Er unterdrückte ſchnell das Worr. Aber Gertrud erriet es.„Du wollteſt wohl„ver⸗ lorene Tochter“ ſagen? „Schauerliches Zeug“, gab Suſanne zu.„Es wird Mühe genug koſten, ihnen beizubringen, daß du ebenſo kommſt, wie du fortgingſt.“ „Wenn ihr wüßtet, wie fremd mir alle dieſe Menſchen geworden ſind und wie gleichgültig“, er⸗ widerte Gertrud kühl.“ „Mutter muß kommen. Du mußt dich mit Mut⸗ ter ausſprechen. Um ihret⸗ und deinetwillen. Sie wird die Brücke zu Vater bauen. Hoffentlich hat die Zeit eure beiden Eiſenſchädel etwas erweicht.“ Sie hatten Butter, Käſe, Süßſpeiſe und Obſt verzehrt, ſahen ſich die Räume und Gertruds Zim⸗ mer an und plauderten von alten Zeiten, als Su⸗ ſanne auf der Kommode zwei aufgeſtellte Photo⸗ graphien wahrnahm. Sie trat noch einmal zurück und nahm die bil⸗ ligen Ständerrahmen empor.„Wer iſt denn dieſes kranke, aufgeputzte Kind?“ fragte ſie. „Mein erſter Zögling; er iſt geſtorben.“ „Und dieſe entzückende Frau mit dem feinen Duldergeſicht?“ d i N „Eine Dame, die ich bis zu ihrem Ende pflegte“, entgegnete Gertrud. 8 „Die beiden hatteſt du wohl ſehr lieb?“ waſchener Strümpfe. „Ja. Ich habe in dieſer Frau eine wirkliche Hei⸗ lige kennen gelernt und verehre ſie wie eine Mutter.“ „Wie hieß ſie? Was war ſie denn? Wirklich ein ſelten feines, reizvolles Geſicht“, meinte Herbert, der 385 Bild zuerſt höflich und gleichgültig betrachtet atte.„ e e e e 8. f „Sie hieß Hoerne“, entgegnete Gertrud ſeufzend. „Wer ſie war? Eine Künſtlerin, Opernſängerin. Aber — ſprechen wir von was anderem.“ Warum?“ fragte Suſanne mit abgewandtem Geſicht, um ihr Erröten, ihr Herzklopfen nicht zu ver⸗ raten.„Warum läßt du uns ſo gar nicht Anteil nehmen an deinen Kampfjahren. Erzähle uns ein wenig!“ Mit dieſen Worten warf ſie ſich in einen Stuhl am Fenſter. Ein kleiner Tiſch ſtand davor und auf dieſem lag, neben einem Nähkaſten, ein Stoß ge⸗ 0„Herr Gott, ſo viel haſt du zerriſſen?“ meinte ſie, den Stopfpilz, der hinabrollen wollte, feſthaltend. a Bei dieſem Zugreifen kam der ganze Haufen ins Gleiten und fiel zu Boden.. Herbert bückte ſich und hob die auseinandergefal⸗ lenen Strümpfe empor.„Alle Achtung!“ rief er lachend,„das ſind ja Strümpfe für Rieſen! Sie paſſen doch nicht auf dein Füßchen?“ 5 „Nein“, erwiderte Gertrud hoch errötend,„es ſind Fräulein Doktors Strümpfe.“ „Und die beſſerſt du aus?“ fragte Suſanne be⸗ fremdet. „Allerdings“, lautete die kurze Antwort. Sie ſah, daß die Geſchwiſter einen Blick des Staunens und Entſetzens tauſchten. in ihr auf, und gleichzeitig ein Gefühl des Wider⸗ ſtandes. 3 Eine brennende Scham ſtieg „Stört euch das?“ S . — — TTT 9 2323 TTT —— — 1 5 1 1 5 ö 17 . — . . 4 Venizelos abgereiſt iſt, von ihnen ermordet wurde. TT 222 Herttprlentker keinen zu kreichen, zie Zahl der bisher geſtrichenen den 2027 Oberlentnants und Leutnants dazuzu⸗ fügen, damit der G itheſtar 4000 Offizieren beſtehen bleibt. Der insſch t, die bis ri 60 Ofſizierſtellen zu den beantragten 2027 Leu Oberleutnants hinzuzufügen. Damit iſt die Gliederung des Offizierkorps des neuzu⸗ bildenden 100 000 Mann⸗Heeres erledigt. Weiter werden die Beſoldungsvorlagen betreffs Mannſchafts⸗, Unteroffiziers⸗ und Feldwebelgehälter eingenommen. Weiterberotung morgen. zants und — Deutſchland. Das Autonomiegeſetz für Oberſchleſien. Berlin, 25. Nov. Der 21. Ausſchuß des Reichstages zur Beratung des Autonomiegeſetzes für Oberſchleſten hielt am Mittwoch in Anweſenheit des Reichskanzlers eine Sitzung ab. Die Verhandlungen wurden, um eine freiere Ausſprache innerhalb des Ausſchuſſes zu ermöglichen vertraulich ge⸗ kübrt. Sicher iſt, daß das Geſetz die große Mehrheit des Asſchuſſes wie des Plenums finden wird. Eine Ausſprache im Plenum ſowie eine Beſprechung der damit im Zuſam⸗ menhang ſtehenden Fragen dürfte auf einen ſpäteren Ter⸗ min verlegt werden. Die Parteien werden zu den vorliegen⸗ den Geſetzen lediglich durch Erklärungen Stellung nehmen. Franzöſiſche Genugtuung für den Oberingelheimer Mord. Berlin, 25. Nov. Die deutſche Regierung hatte wegen des Vorfalls in Oberingelheim, wo franzöſiſche Soldaten ein junges Mädchen aus Frankfurt a. M. erſchoſſen hatten, au die franzöſiſche Regierung eine Proteſtnote gerichtet. Die franzöſiſche Regierung hat nunmehr dem deutſchen Botſchaf⸗ ter in Paris die Mitteilung gemacht, daß ein Gerichtsver⸗ fahren gegen die beteiligten Soldaten eingeleitet worden iſt und daß ferner die franzöſiſche Regierung bereit iſt, an die Angehörigen des Mädchens eine Entſchädigung von * 000 Mark zu zahlen. Ein Proteſt gegen die Aeußerungen Müllers. Berlin, 25. Nov. Die Hauptverſammlung des National⸗ verbandes deutſcher Offiziere ſprach ſich in einer Entſchlie⸗ Sung über die Form der Angriffe aus, die von den Sozial⸗ demokraten gegen das Hohenzollernhaus und deſſen Mit⸗ glieder im Reichstag gerichtet worden ſind. Nur mit den Gefühlen tiefſter Verachtung könnte die Verſammlung er⸗ füllt werden, wenn Hermann Müller die Stirne habe, den rwürdigen Kaiſer Wilhelm als„alten Gamaſchenknopf“ amzuſprechen. Die Verſammlung iſt überzeugt, daß die meiſten Schichten des deutſchen Volkes davon mit den glei⸗ en Gefühlen Kenntnis nehmen werden, mit denen die iiglieder des Nationalverbandes deutſcher Offiziere es getan haben. Die Völkerbundstagung in Genf. Genf, 38. Nor. Will der Völkerbund nach den heroi⸗ ſihen Debatten der erſten Woche einſchlafen? Geſtern wurde in der Tat keine Vollverſammlung abgehalten, und auch morgen bleibt, wie man jetzt erfährt, der große Saal leer, abgleich— oder weil— auf hente die Beſprechung der deut⸗ ſchen Note über die Kolonien feſtgeſetzt war! Allerdings ar⸗ beiteten die Kommiſſionen umſo eifriger, aber mit harm⸗ Ioen Ausnahmen wie der Nusſchuß über die Typhusepi⸗ Nemie hinter verſchloſſenen Türen. Man weiß, daß der Aus⸗ ſchuß der Oeffentlichkeit, alſo auch der Preſſe, von der fran⸗ 35 ſiſchen Delegation durchgeſetzt wurde. Das bedeutet aber, wenn die Delegierten ſich zwei oder gar mehrere Tage nur in Kommiſſionsſitzungen betätigen, daß der Völkerbund Aberhaupt hinter verſchloſſenen Türen arbeitet. Das iſt ein unperkennbares Anzeichen dafür, daß die Geheimdiplomatie auch in Genf nicht ausſterben wird, und gleichzeitig ein Be⸗ weis, daß ſich die Gegenſätze ſchärſer geſtalten und die Ver⸗ haudlungsgegenſtände kitzlicher werden. Der Völkerbunds⸗ rut, deſſen Eutſcheidungen praktiſchere und größere Beden⸗ tung halten als die der Kommiſſivnen, tagt natürlich trotz Cecils Antrag weiter unter Ansſchluß der Oeffentlichkeit. Hier wie bei den Kommiſſionen iſt man auf ſorgſam ſtili⸗ erte Kombinage angemieſen, die an die Zeiten der Pariſer Friedens⸗Kouferenz erinnern. Mit umſo größerer Vor⸗ licht ſind daher tendenziöſe Juformationen, von intereſſierter Seite aufzunehmen. Die geſtrige Mitteilung ſtellt feſt, daß bei Anweſenheit der polniſchen und litauiſchen Vertreter Askenaſy und Woldemar der Nat beſchloß, ein internationales Truppenkontingent von 1800 Mann in das Wilnager Gebiet zur Sicherſtellung der Volks⸗ abſtimmung zu ſenden, womit alſo das erſte Völker⸗ bundsheer geboren wäre. Ueber die ſicherlich ſehr in lereſſanten Ausführungen des Polen und Litauers wird dagegen beiden nichts mitgeteilt. Die Langeweile, die ſich dank dieſer Geheimtuerei im Publikum ausbreitet, wird durch die Ankunft zahlreicher neuer Perſönlichkeiten etwas unterbrochen. Der künftige öſterreichiſche Delegierte Gref Mensdorff wird erſt heute erwartet, dafür ſind die Bulgaren ſchon eingetroffen und auch Politiker aus Vorarl⸗ berg, die für den Anſchluß au die Schweiz wirken und mor⸗ gen in Gegenwart von Völkerbundsmilgliedern und von Schweizer auſchlußfreunblichen Vereinen empfangen wer⸗ den. Eublich kamen geſtern zahlreiche Militärs an: Die kranzöſiſchen Generale Fayolle, Dusmesnil und der fran⸗ zöſiſche Vigeadmiral Lacaze, die Spanier: General Picaſſo und Oberſt Spiloza, der italieniſche Brigadegeneral Mari⸗ otti und auch Braſſilianer. Alle dieſe hohen Kriegsleute ollen bei der Abrüſtungsfrage mitwirken. Lloyd Georges Ankunft, die jeden Tag einmal gemeldet und dementiert wird, beſchäftigt immer noch die Geiſter. Eine neue Sen⸗ ſation aber löſt ſie ab: Man munkelt dauon, daß der ameri⸗ kaniſche Senator, Mac Cornick im Auftrage Hardings Amerikas Stellung zum Völkerbund auf der Verſammlung vortragen werde. Sehr glaubhaft wirkt dieſes Gerücht nicht, wenn man bedenkt, daß Wilen noch Präßſde 67 Ausland. Die Aktion gegen Vetljura. Stockholm, 25. Nov. In dem Frontbericht des General⸗ tabs der Roten Armee heißt es: Die militäriſchen Opera⸗ tionen gegen Petljura haben angefangen Die völlige Ver⸗ nichtung dieſes Heeres ſteht zu erwarten. Petljuras Kaval⸗ lerie iſt zerſtrent und geſchlagen worden. Während der letzten drei Tage ſind 30 Kanonen und 75 Muſchinengewehre erobert worden. N Ruſſiſche Handelbeziehungen mit CTuropa. Stockholm, B. Nov. Prof. Lomonoſoff, der in Deutſch⸗ land wegen Lokomotivenlieferungen ver“ elt hat, iſt aus Moskau wieder hier angekommen. Er teilt mit, daß die Somwjetregierung ihn zu ihrem bevollmächtigten Vertreter ſür alle Eiſenbahnbeſtellungen in Europa ſowie in Amerika mit den Befugniſſen eines Volksſommiſſars ernannt habe. Er ſoll auch mit der ſchwediſchen Regierung wegen der wei⸗ teren Durchführung des ruſſiſch⸗ſchwediſchen Handelsabkom⸗ nens verhandeln. 1 Griechenland. Athen, 25. Nov. Die Venozelospartei iſt gegen die Volks⸗ abſtimmung und lehnt eine Beteiligung an ihr ab. Sieben Soldaten der Sicherheitswache von Venizelos haben geſtan⸗ den, daß Ragunos auf Befehl ihres Hauptmannes, 75 mit Gegen den Hauptmann wurde ein Haftbefehl erlaſſen. Paris. 25. Nov. Der„Petit Pariſten“ erklärt, daß, falls der frühere König Konſtantin zugunſten ſeines älteſten Soh⸗ res, des Kronprinzen Georg, zurücktreten ſollte, auch dieſer e. von den Alliierten nicht angenommen wer⸗ F p ,, —— ——— — Soziales. Die Beamtenbeſoldung. Der Reichsminiſter der Finanzen hat dem Reichstag den Entwurf eines Geſetzes zur Sicherung einer einheitlichen Regelung der Beamtenbeſoldung zur Beſchlußfaſſung vor⸗ gelegt. Nach ihm ſollen das Reichsbeſoldungsgeſetz vom 30. April 1920, ſeine ſpäteren Abänderungen oder Ergänzun⸗ gen, ſowie die Ausführungsbeſtimungen hierzu für die Re⸗ gelung der Beamtenbeſoldung in den Ländern, Gemeinden und ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften inſofern maßge⸗ bend ſein, als die Dienſtbezüge dort nicht günſtiger geregett werden dürfen als die für die gleich zu bewertenden Reichs⸗ beamten. Demzufolge hätten die Länder, Gemeinden und die ſonſtigen öffentlichen Körperſchaften ihre Vorſchriften über die Dienſtbezüge der Beamten in den Fällen neu zu regeln, wo jetzt im Vergleiche zum Reiche günſtigere Dienſt⸗ bezüge vorhanden ſind. Dem Reichsminiſter der Finanzen ſoll gegen Vorſchriften der Länder über Dienſtbezüge ihrer Beamten und Lehrer ein Einſpruchsrecht zuſtehen. Die Re⸗ gierung des betreffenden Landes daun dene den anch geim Reichsverwaltungsgericht erheben, ebenſo ſoll der Reichs⸗ finanzminiſter dieſes Recht haben. Bis zur Errichtung dieſer Verwaltungsinſtanz ſoll an ihre Stelle ein Schieds⸗ gericht treten. Neue Vorſchriften der Gemeinden oder ſon⸗ ſtigen öffentlichen Körperſchaften über Beamten und Leh⸗ rergehälter bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Genehmigung der oberſten Landesbehörde. Ebenſo müſſen neue Vorſchrif⸗ ten der Länder, bevor ſie in Kraft geſetzt werden, dem Reichsminiſter der Finanzen mitgeteilt werden. Sie er⸗ halten dann erſt Gültigkeit, wenn der Reichsminiſter inner⸗ alb einer gewiſſen Friſt keinen Einſpruch erhoben oder das eichsverwaltungsgericht(bezw. das Schiedsgericht) die Vorſchriften für zulöſſig erklärt hat. Beamte oder Lehrer. ſetz rückwirkend ſchlechter geſtellt ſind, die durch das neue Geſe lend l. brauchen die zuviel erhaltenen Beträge nicht zurückzuzah⸗ len. Das Geſeß ſoll, mit Ausnaßme ſeiner ſinngemäßen Au⸗ wendung auf Warlegelder, Benſionen und Hinterbliebenen⸗ bezüge, mit Wirkung vom 1. April 1920 in Kraft treten. .. Baden und Nacfnln gebiete. Die bevorſtehende Einführung der Familienverſicherung. Karlsruhe, 24. Nov. Im Auguſt ds. Is. hatte ſich der Badiſche Landtag mit einer Bittſchrift der Badiſchen Ge⸗ ſellſchaft für ſoziale Hygiene befaßt, wonach auf die Reichs⸗ regierung zum Zwecke der Einführung der obligatoriſchen Familienverſicherung eingewirkt werden ſolle. Die Bitt⸗ ſchrift, die ſich auf eine gründliche Studie von Dr. A. Fiſcher über„Die Familienverſicherung in Baden“(Verlag der C. F. Müllerſchen Hofbuchhandlung in Karlsruhe) ſtützt, wurde im Landtag ſehr günſtig aufgenommen. Am 4. No⸗ vember ds. Js. hat ſich auch der Reichstagsausſchuß ſoziale Angelegenheiten mit der genannten Bittſchrift be⸗ ſchäftigt; er ſchlägt dem Reichstag vor zu beſchließen, daß die Petition der Reichsregierung zur Berückſichtigung über⸗ wieſen wird, das iſt die beſte Art der Aufnahme, die eine Bittſchrift im Reichstag finden kann. Es iſt nun zu erwarten, daß die bisher infolge vieler Widerſtände vergeblich geforderte Familienverſicherung, deren wir bei in gegenwärtigen Geſundheitszuſtänden ſo dringend bedünſen, in abſehbarer Zeit eingeführt werden wird. Die Arbeit der badiſchen Geſellſchaft für ſoziale Hy⸗ giene, die ſich ſeit vielen Jahren um die Einführung der Familienverſicherung eifrig bemüht und jetzt einen ſo großen Erfolg auch bei den Reichstagsmitgliedern gefunden hat, wird gewiß in den weiteſten Kreiſen anerkannt wer⸗ den. Wir hören ferner, daß ſich auch der Anfang Dezem⸗ ber zu Berlin tagende Deutſche Kongreß für Säuglings⸗ ſchutz mit der Familienverſicherung befaſſen und voraus⸗ ſichtlich auf den Standpunkt der Badiſchen Geſellſchaft für ſoziale Hygiene ſtellen wird. 1 Vom Reichswirtſchaftsverband deutſcher Berufsſoldaten. Am Sonntag fand in Karlsruhe im Reſtaurant„Löwen⸗ rachen“ eine gut vorbereitete, aus allen Teilen des Landes ſtark beſuchte Verſammlung der Eiſenbahn⸗Fachgruppe des Reichswirtſchaftsverbands deutſcher derzeitiger und ehemali⸗ ger Berufsſoldaten(R.d. B.) ſtatt. Als Vertreter der Gene⸗ raldirektion der Eiſenbahn war Oberinſpektor Kreper er⸗ ſchienen. In eindringlichen Worten legte der Referent des Tages Herr Heiß, Beamter der Generaldirektion, die Not⸗ lage der Militäranwärter bei der Bahn, beſonders der außerplanmäßigen Beamten und der Kanzleigehilfen dar. Ebenſo bemängelte er die unzureichende Ausbildung der Anwärter und forderte die Einführung einer geregelten Ausbildung während des Probejahres. Er fand reichen Beifall und lebhafte Zuſtimmung. Der Vertreter der Ge⸗ neraldirektion verſprach, ſich für Abhilfe der beſtehenden Mängel einzuſetzen, ſoweit es der Generaldirektion als Un⸗ terſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums möglich iſt. Nach der Mittagspauſe ſanden Beratungen über die Organiſation der Fachgruppe ſtatt, die ſich an ein Referat des Landesſek⸗ retärs des(R.d. B.) in Baſch, Roſtock, anſchloſſen, indem er fämtliche bei der Bahn beſchäftigten Militäranwärter zum Anſchluß an die beſtehende Fachgruppe des R.d. B. auffor⸗ derte und die erſchienenen Delegierten zu fleißigen Werbe⸗ arbeit ermahnte. Die Tagung war von Herrn Becker ge⸗ leitet worden. * dee Karlsruhe, 25. Nov. Eine wertvolle Liebesgabe er⸗ hielt der Badiſche Landesverband zur Bekämpfung der Tu⸗ berkuloſe, Karlsruhe, Gartenſtr. 49/51, von den engliſchen Quäkern durch Vermittlung des deutſchen Zentralausſchuſ⸗ ſes für die Auslandhilfe in Geſtalt von 20 Faß Seife im Gewicht von etwa 2000 Kilo. Die Gabe wurde an Tuber⸗ kuloſeausſchüſſe im Lande verteilt. e Mannheim, 25. Nov. Ein 45fähriger Packer ſtürzte von einem Laſtkraftwagen ab und erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb. z Heidelberg, 24. Nov. In Kirchheim wurde ein Eiſen⸗ hobler aus Neuß a. Rh. feſtgenommen, der verſchiedene La⸗ deneinbrüche und Schaukaſtendiebſtähle verübt hat. f e Roſenberg, 25. Nov. Durch Fahnder wurde ein mit Fleeheu beladener Wagen beſchlagnahmt, weil unter dem Heu vier Zentner Hafer verſteckt waren. Mehrere Zentner Weizen ſollten ſolgen, wurden aber noch vorher abgefaßt und mit dem Heu beſchlagnahmt. In der darauf folgenden Nacht verſuchten die an der Schiebung beteiligten drei Land⸗ wirte, die beſchlagnahmte Ware zu entfernen, wurden aber durch die überwachenden Beamten, die ſie lt.„Volksſtimme“ zu beſtechen verſuchten, daran verhindert. Die Täter wur⸗ den verhaftet. u Freiburg, 25. Nov. Das ſtädtiſche Vermeſſungsamt hat die horizontale Lage der neuen Münſterturmſpitze, da dieſelbe für die Landesvermeſſung ein Signal höherer Ord⸗ nung iſt, mit der alten durch genaue trigonometriſche Meſ⸗ ſung und Berechnung verglichen. Das Ergebnis war, daß die neue Spitze gegen die alte um 8 Zentimeter ſüdweſtlich verſchoßen iſt.— Ferner wurde bei dieſer Gelegenheit die jetzige Höhe des Münſters ermittelt und zwar in Höhen über dem Meeresspiegel: Bodenhöhe am Portal ſenkrecht unter der Turmſpitze 277,69 Meter, Bodenhöhe vor dem Portal 277,8 Meter, oberes Ende des eigentlichen Turmes 392,80 Meter, oberes Ende des Sternes 393.90 Meter, ſomit Turm⸗ höhe vom Boden vor dem Portal bis zum oberen Ende des eigentlichen Turmes 115,3 Meter, und vom Boden vor dem Portal bis zum oberen Ende des Sternes 116,4 Meter. z Müllheim, 25. Nov. Im benachbarten Auggen wurden bei einem Landwirt 85 Zentner Frucht beſchlagnahmt, da erſelbe ngen niels abgegeben hatte. * —— 3— —— n, Beisetzung des Get Rür Sngerr 1 0 Mannheim, 25. Nov. Im Krematorium fand geſtern ag mittag 11 Uhr die Feuerbeſtattung des Präſidenten des Handelstags, Geh. Kommerzienrat Engelhard, Beteiligung an der Trauerfeier, in deren Verlauf pfarrer Hoff die Trauerrede hielt, war eine außerot ſtarke. Vertreten waren die badiſche Regierung d 7 Miniſter des Innern Remmele, die württembergiſche aus rung durch Regierungsrat Dr. Hirſch, die Stadt Mann a durch Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, die Städte E 5 Ulm und Eßlingen durch Oberbaurat Meyer⸗Stuttg Demokratiſche Partej Badens durch Kultusminiſter ö mel, der demokratiſche Ortsverein durch Stadtra der zugleich im Namen der demokratiſchen Reichs„ tion ſprach. Weiterhin waren vertreten die Hande duſtek, Mannheim durch Geh, Rat Sauerbeck, der badiſche Inden und Handelstan dureh Kommerzienrat Gſell⸗Karksru ez deutſche Induſtrie⸗ u. Handelstag und die Vereinigun erger, weſtdeutſcher Handelskammern durch Geh. Rat Bam en Mainz, der Südweſtdeuſche Kanalverein durch Aba z un mann Heilbronn. Au Vertretungen i Handwerk c Gewerbes, den Angeſt utenſchaft der Handelskammer 5 erſchienen. In zahlreſchen Anſprachen wurden die Ve m die des Entſo... um Induſtrie und Handel und u ſüdroeſtden l ſchen Kanalpläne gewürdigt. Muſikalif träge verſchanten die Trauerfeier. 1 Landwirtſchaftliche umſchan. dente wickelt. Fron und Trockenheit haben die ſpäter ait Fruchtarten im Wachstum ſtark behindert. Klagen V. laut über das Auftreten des Maulwurfs, von N nden Ackerſchnecken. piich 5 I Arbeiten. Die Beackerung zur Frübiabreſaa meh! fl fortgeſetzt. Wegen Trockenheit war ſie teilweiſe ui* möglich. Kulturarbeiten ſchreiten fort, Düngemi 5 0 5 den ausgeſtreut. Der Druſch nimmt ſeinen Fortas A. 2 Probuktenverwertung. Der Markt verkehrt iu en Nakg. Haltung. Futtermittel ſind ſtark begehrt. n emelder ang L wurden dieſe Woche folgende Durchſchuittspreiſe gererbſe idem Viktoriaerbſen 200—300, Erbſen kl. 230—245, Futte zich e set 180208. Linſen 400840, Ackerbohnen 185 00 30 nag 165—182, Lupinen bl. 80—900, gelbe 105118, Raps 0 10 510, Leinſaat 410430, Mohn 700—750, Senſſaat 4 11 Trockenſchnitzel 82—83, Wieſenheu 35—37, Steeger a Si 0 nder Stroh 2528, Runkelrüben 7.50—8 M. v. 50 f 57. daf Am Mannheimer Markt verlangte mau für Kleehzerung en ha! 60 M.; für inländiſchen Rotklee lauteten die 285060 ew auf 260—2580, für italieniſche Luzerne auf 200 age ene p. 100 K. bahnf. Mannh.— Die Berichte über d ſerten Getreidemengen lauten ungünſtig.— iter I Viehzucht. Die Maul⸗ und Klauenſeuche übt wichen 40 ſchädigende Wirkung aus. Die hohen Preiſe mand nun Ankauf von Zuchtvieh ſaſt unmöglich. Dagegen i 1 die gute Futterernte viel Jungvieh angeſtellt. Biahmärkte. Die letzten Viehmärkte wieſen auch e ein, Ueberſtände auf. Dadurch gingen die Preiſe dort e, at rück. Mit Kückſicht auf die Lebenshaltung iſt di au eiſe grüßen. Teilweiſe wurden freilich noch Phantaſte reit W gelegt. Nutzvieh iſt bei wenig veränderten Preiſe In den Ferkelpreiſen zeigt ſich große Feſtigkeit. z ee rechneten aus 18 Verkäufen einen Durchſchnittser den 210450 Mark per Stück. Für beſte Sorten wu 600 Mark bezahlt. Am Pferdemarkt wenig jei Auf einem bay. Zuchthengſtmarkt wurden für zwe. jährige, zuchttauglich befundene Hengſte durchſchni bis 45 000 Mark bezahlt. 85 1 Häute und Felle. Auf den meiſten letzten Auge ſind die Preiſe für alle Gattungen Häute zurückg P Dieſer Preisrückgang war vorauszuſehen, da unf bereits ſchon länger über den Weltmarktpreiſen Düngermarkt. In der Marktlage iſt infolge 1 W Preiſe wenig Veränderung eingetreten. Begeb ant 17 0 Thomasmehl und Phosphorſäuredünger. Na 5 15. Angaben iſt der Preis des Kunſtdüngers um das en. E. fache, die Fracht um das 7⸗fache gegen früher geſtaſchebigh f 0 Regelung der Kunſtdüngerwirtſchaft iſt unau ſoll 60 in ſt wenn nicht das Ernteergebnis weiter zurückgebez reis 1% e Vorſchlag geht dahin, aus Reichs mitteln den Voon deen. Düngers ſoweit zu ſenken, daß die Erzeugung en kan Landwirtſchaft wieder reſtlos aufgenommen wer Arbe br Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach landw. weſen ge 0 kräften hat, da die Hauytarbeiten beendet ſind rung! og nachgelaſſen. Gefragt ſind Holzhauer zur Ausfüh ö f Fällungsarbeiten in den Forſten. 0 9 Ausland. Aus Neuyork wird gemeldet, daß 5 Nah nere rikaniſchen Schätzungen die diesjährige Ernte Ver u Mais und Tabak die größte in der Geſchichte der elzi ten Stagten fein wird. ange Nei f 9 22 15 rich 1 in Letzte Drahtnachrichten Ber kin, 28. Nor.(Drahemeldung) Die des ter berichten, daß entgegen den Behauplungen finaugminiſters Dr. Wirth die Kronprinzeſſin erm Nerme ſie niemals durch das Grußer'ſche Bankhaus werte uach dem Ausland habe verbringen laß nur einmal das Bankhaus in Auſpruch genen. ordnungsmäßiger Ueberbringung von 55 0 it 18 d Kouto ihres Mannes in Holland. Auch in Moab re Kies nichts davon, daß die Kronprinzeſſin eine ſtra 0 lung vorgenommen haben ſoll. Rücktritt des Berliner Oberbürgermeiſteng gl „Berlin, 25. Nov. Oberbürgermeiſter Wermutg zheite Rückſicht auf ſeinen äußerſt angegriffenen Geſte bens ia ſtand und mit Hinweis darauf, daß er das 65. 6 überſchritten habe, den Magiſtrat gebeten, ſeine des hel enn in den Ruheſtand herbeizuführen. Zum Rücktrit elle; bürgermeiſters Wermuth, der ſeit dem Jahre bürgermeiſter von Berlin geweſen iſt, ſchrei 1 eine vorausſchauende Ernährungswirtſchaft! 0 Be uchi auf Dank der geſamten Bevölkerung Berlins er gegen hat ſeine Tätigkeit ſeit der Revolution wa end g fremden hervorgerufen. Eine etwas zu wei le it Nigel n or paſſungsfähigkeit und eine zu große Nachgie Einflüſſe der äußerſten Linken haben ihn im in Kouflikt mit allen nicht ſozialiſtiſchen Fra Stadtverordnetenverſammlung gebracht, ſo da den ſoztaliſtiſchen Stimmen zum Haupt des nähren gewählt wurde. Dieſe Differenzen erreichten ih W dunkt während des jüngſten Elektrizitätsſtreiks ir war es, der das rechtzeitige Eingreifen der Techniher geie etten hilfe verhindert hat; er ſtimmte am 10. No in dice alte das Ultimatum, das den Arbeitern zur Rückkehr N triebe von den Direktoren geſtellt werden ſchwächliches Verhalten in jener Situation iſt m von der demokratiſchen Fraklion zum Gegenſt 0 Kritik gemacht worden. lte von bet eil In der geſtrigen Stadtyerorbnetenſitzung ſo den zen gan ſozialiſtiſchen Parteien ein Vertrauens votum für en 0 Nutz bürgermeiſter eingebracht werden, das ihm 950 h 9 ke Eintretens für die minderbemittelten Bevölkern die h Dank ausſpricht. Im letzten Augenblick haben geshen abhängigen gegen dieſes Vertrauensvotum facht stehe und das dürfte zu dem lange ſchon in Aust nich eu Rücktritts geſuch Wermuths geführt baben, da bieten 8 liſtiſchen Parteien ihm ebenſo geſchloſſen ihr Miß 5 drücken wollten. 5 25 Scheidemann gegen Prinz. er Fortſetzun früheren ö g des Prozeſſes gegen den früher es Berliner Sicherheitsdienſtes Prinz wurde nach die der Sitzung durch Geheimrat Brieskorn der f ben Scheidemann als Zeuge vernommen. ie bekundet: 5 i els ich im Amte war, wurde ich ſtark angefeindet. ben In ausgeſchieden war, ſpitzten ſich dieſe Anfeindungen i ſcguffen auf meine perſönliche Ehre zu. Ich hatte rt e fünf ſchlimme Jahre hinter mir und brauchte drin⸗ Ha llbolung, die ich im Auslande ſuchte. Als ich zurück⸗ Boch ö nöddten allerlei Gerüchte auf, daß ich Gelder nach dem gene Jie verſchoben haben ſollte, dann kam auch der Vor⸗ ann aß ich eine Belohnung für die Ermordung Lieb⸗ eausgeſetzt haben ſollte. An dieſen Gerüchten iſt rt wahr. Ich nahm dieſe Erzählungen zuerſt nicht e, Rater aber, als ich merkte, daß andere Leute und 7 uutungen ſie ernſt nahmen, mußte ich darauf ein⸗ Hund ſo kam die Sache ins Rollen. i 55 1 90 zanwaltſchaftsrat Hayn: Wann ungefähr und in „ Weiſe tauchten die Gerüchte auf? emann: Es war dies im Januar oder Februar. kilechte kamen alle aus einer Zentrale, die mir bis⸗ der unbekannt geblieben iſt.— Auf weitere Fragen 7 atsanwalts erklärt Zeuge Scheidemann, daß ſolche at dem Kopf„Sozialdemokratiſche Partei“, wie ſie aaa alſchungen benutzt worden ſind, ſeinerzeit im de bei offenen Türen herumgelegen haben. lat t Dr. Werthauer: Haben Sie in dem Vorwurf ken ſtung zur Ermordung Liebknechts einen beſonders Mfbeid„orwurf erblickt? 5 uismann: Jawohl, denn ſchon der Vater Liebknechts Abend täglich beſucht, ich kaunte ihn und ſeine Brüder, Pein ich mit Karl Liebknecht auch politiſch ausein⸗ gemmen war, ſo grüßten wir uns doch immer noch. beerwurf enthält alſo das Schändlichſte, was es für A baupt geben kann. 5 0 Berl aas däbell: Iſt Ihnen bekannt, daß z. B. in Steglitz Wah akgte angeſchlagen waren, in denen zu der Er⸗ J 9018 Liebknechts aufgefordert wurde? f Reimann: In den Kreiſen der Volksbeauftragten beſeinerzeit größte Entrüſtung über die Plakate. chſer Zeuge wird Georg Sklarz vernommen, 5 Eaklärt, daß ſeine Unterſchrift unter dem angeb⸗ end wordungsbefehl gefälſcht ſei. Auf Fragen des en und des Juſtizrats Werthauer erklärt Zeuge n aß er allerdings wiederholt Blankvunterſchriften „abe. Dieſe ſeien aber an Behörden und ſo ver⸗ e henürdige Leute gegeben worden, daß jede unbefugte 25 L ausgeſchloſſen erſcheint. 4% Fur unſere Frauen. d dn n z Pelzmoden. a en* alte, längſt hinfällig gewordene Vorurteil, daß Pogue Logik haben, ja auch durch das Frauenſtimm. lultig den Todesſtoß erhalten haben dürfte, ſo gibt 0 ene Dame, und zwar eine ſehr allmächtige, welkge⸗ iſe auf die es leider wohl wenig Anwenndung finden ge en Pen Mode. Denn gibt es Unlogiſcheres in der Ait het belzwerk den höchſten Grad der Luxuspreiſe er⸗ s ler eine noch nie dageweſene Herrſchaft des Pelzes en A lrzen— iſt ein größerer Gegenſatz denkbar, als zu erun, abr Röckchen und durchſichtigen Florſtrümpfen Ii breite Pelzanſätze um den unteren Rand des 1 Nane höchſten Schick hinzuſtellen? Und zwar nicht bentels, der lang genung iſt, dem ſo„duftig“ beklei⸗ beaſchutz vor der Winterkälte angedeihen zu laſſen 9% wer nicht! Das wäre ja doch noch halbwegs logiſch. um 5 verſteht man, weshalb langen Mänteln ganze, eusande gehende Seitenteile aus Pelz gegeben oder kiachtunte Pelzſchürzen, nur, daß dieſe nicht wie alt⸗ 0 Watt. vorn, ſondern hinten vom Gürtel ab nieder⸗ 1 Usügebracht werden. Es ſoll eben nur ſoviel Pelz⸗ tl n irgend möglich, als Luxuszugabe, Verwendung 54 0 w man begegnet daher den ſonderbarſten Gebilden, Mantel und Umhüllen, als auch Kragen, Muffs ufſchlöge betrifft. i Wiugli ies bei den unſinnigen Preiſen des Pelzwerkes dur ich? mag da wohl manche Leſerin fragen. Denn 100 übebtoriſch Reiche, die es ſich leiſten können, ſchmük⸗ 5 erreichlich mit Pelzwerk, ſondern auch die Frauen rbeſſſ Ii den der unteren Stände. Freilich ſind letztere feu ta gut geſtelt beſſer— meiſt viel beſſer!— als der 500 en l 190. o au 8 pn der auf alles Entbehrliche verzichten muß. Aber em ein großer Unterſchied zwiſchen dem Pelz⸗ ch deren und dem der unteren Schichten— jenes 0 de echt und rechnet meiſt nach Tauſenden, während 1 e Nachahmungen darſtellt, die oft allerdings ganz Wlzint d nur vom Kenner zu unterſcheiden ſind. nanduſtrie hat gerade in den letzten Jahrzehnten f geahnten Aufſchwung genommen und wenn auch ezafuchs, Chinchilla, Skunks und andere edle Sor⸗ 885 verunglückte Nachahmung ergeben konnten, ſo 0 ſe um ſo beſſer etwa bei Hermelin, Biber, Iltis, ne dem edlen Nerz. Es können hier natürlich nur „der hundertfältigen Zahl echter und unechter bern genannt werden. Jede Frau von Geſchmack aber en eiden, wenn ſie letzteres wählt, jene auffallend e ect minderwertigen zu nehmen, unter denen es ja 50 n und— denn der gemeine Wald⸗ und Wieſenfuchs, its“ Katze z. B. haben doch auch echtes Fell, wie an⸗ as perachtetſte Kleintier, die Ratte, ein ganz au⸗ Pelswerk liefert. Geradezu koſtbar und ſehr s Fell des Maulwurfs mit ſeinem faſt metal⸗ 5 32 en bläulichen Schimmer. 5 die Zuſammenſetzung unechter, d. h. gefärbter Felle, be Pelzarbeiter oft unglaublich Geſchmackloſes, ſo hey n Zebra⸗ oder Leopardenaritg hergeſtellten. Und große, käſſig quer über die Schultern geworfene 50 höchſt unſchön wirken, beſonders wenn noch * dazu kommt, ſo muten ganze Pelzjacken aus denen man leider oft begegnet, doch gar ſon⸗ wer Pelzwerk muß eben beſonders ſorgfältig aus⸗ ö lem aeſchic en ide ſein kann wie bei andern Kleidungsſtücken. e Pelzſchals freilich, die eine kurze Zeit als große n, ſind gar ſchnell mieder abgeſetzt worden, weil du deim Tragen erweiſen. Aber das ig eben, daß es immer wieder um⸗ jeder Fetzen Verwendung finden den Pelzjacken oder langen Pelzpalekots tau⸗ auch wieder Pelzeapes auf, vorläufig aber Sehr beliebt aber ſind Pelzkappen jeglicher Fellwerk oder nur mit breitem Pelzrand, uten Barettſorm. Ausgiebigſte Verwendung „echtes und unechtes Pelzwerk zur Verbrämung des ach- oder ſonſtigen winterlichen Kleidern, le 8 Fellwerks in ſchmalen oder breiteren Einfaſ⸗ g wird immer kleidſam, echt winterlich und in einne vornehm wirken. Wie hübſch iſt da altes, 13 Pelzmerk zn verwenden! Denn ſchmale Strei⸗ aus kleinſten Stückchen zuſammengeſetzt l noch in mor ergeben!! win.. eee eee,!* 2 Ä—... wee Vermiſchte Nachrichten. Der„verdächtige“ Briefwechſel des Kronprinzen. Aus dem Haag, 25. Nov. Auf eine Anfrage erwiderte Miniſter Luys, die Regierung habe keinen Grund, anzuneh⸗ men, daß der Kronprinz brieflich den Wunſch nach einer Ge⸗ genbewegung in Deutſchland geäußert hat. Die Regierung habe daher keinerlei Veranlaſſung, irgendeine Kontrolle über den Brieſwechſel des deutſchen Kronprinzen auszuüben. Franzöſiſche Befürchtungen. a 0 Paris, 25. Nov. Der„Temps“ veröffentlicht eine offen⸗ bar inſpierierte Note, worin er feſtſtellt, auf die vorgeſtrige Depeſche des franzöſiſchen Miniſterpröſidenten, in der die Notwendigkeit eines gemeinſamen Appells an das griechiſche Volk nachgewieſen wurde, noch nicht eingetroffen iſt. Das Blatt erfährt, daß im Falle die engliſche Regierung ſich zu dieſem Schritte entſchließe, die geplante Unterrebung zwi⸗ ſchen Lloyd George und Leygues um 8 Tage hinausgeſchoben werde. Wenn aber, was ſehr wahrſcheinlich ſei, die eng⸗ liſche Regierung den Standpunkt vertrete, daß es nicht wün⸗ ſchenswert ſei, durch eine öffentliche Kundgebung ſchon jetzt feitslegen, dann allerdings könnten die mündlichen Verhand⸗ ungen nicht mehr länger hinausgeſchoben werden; in die⸗ ſem Falle wird ſich der Generaldirektor im Miniſterium des Aeußern, Philipp Berthelot, unverzüglich nach London be⸗ geben, um die Vorbereitungen für dieſe Ausſyrache zwiſchen dem engliſchen und franzöſiſchen Miniſter zu treffen. So⸗ wohl Temps wie Journal des Debats traten geſtern für ein entſchiedenes Handeln ein. Der Temps iſt der Ueber⸗ zeugung, daß die griechiſche Angelegenheit größere Folgen nach ſich ziehen könne, als man annehme. Die deutſchen Reaktionäre würden ſchlaſen, wenn ſie nicht mit Aufmerk⸗ ſamkeit das verfolgten, was in Griechenlöndsſich ereignet. Wenn der Verband ſich damit zufrieden gixß Fönig Konſtan⸗ tin den Weg zu ſeiner Rückkehr nach Griechenland zu ver⸗ perren, aber ſeinem älteſten Sohn geſtatte, Nutzen aus dem Friedensvertrag zun Sevres zu ziehen, dann hätten die Hohenzollern in Deniſchland Grund, ſich zu freuen, denn ihre Abſicht ſei ja, die alte Dynaſtie in Deutſchland wieder aufzurichten, ſelbſt wenn ſie durch ein Kind vertreten ſei. Wenn aber der Verband grundſätzlich genaue Bürgſchaften für den Frieden in Griechenland verlangt, werden die Deut⸗ ſchen erkennen, daß die Rückkehr der Hohenzollern Deutſch⸗ land neue Opfer auferlege. Das Elend der deutſchen Kinder in franzöſiſcher Be⸗ leuchtung. a Paris, 24. Nov. In der Humanite zeichnet Paul Re⸗ boux ein ergreifendes Bild der Leiden und Entbehrungen der heranwachſenden Jugend Deutſchlands und Oeſterreichs. Seine Ausführungen ſtellen eine gewaltige Anklage gegen die Völker Weſteuropas dar und werden 8. bemerkens⸗ wert iſt, auch in einigen elſaß⸗lothringiſchen Blättern zum Abdruck gebracht. Der Verfaſſer des Humanite⸗Artikels erinnert zunächſt daran, daß er im Anfang des Jahres 1917 Gelegenheit hatte, in der Schweiz einige hundert Wiener Kinder zu ſehen. Niemoſs, ſo ſchreibt er. werde er ver⸗ geſſen, wie die beklagenswerten Opfer den Bahnhof von Zürich durchſchritten. Arme Köpfe, zu ſchwer für die ab⸗ gemagerten Hälſe; arme Glieder, aus fleiſchloſen Knochen beſtehend: arme hohle Geſichter mit blutloſen Ohren, worin in wachſener Bläſſe die vergrößerten Augen in Fieberglanz leuchteten!... Aber die Lage der Kinder in den Zentral⸗ ſtaaten hat ſich in der Zwiſchenzeit eher verſchlimmert als verbeſſert. Der Hunger dauert noch weiter in Deutſchland an. Noch härter ſind die Zuſtände in Oeſterreich; dort wie in Deutſchland ſind die Rationen völlig unzureichend. Die Folge iſt, daß die Kinder im wahren Sinne des Wortes vor Hunger ſterben.„Das iſt der ungeheure Sammel⸗ mord“, ſo ſchreibt der Verfaſſer wörtlich,„deſſen ſich die Alliierten zur Stunde ſchuldig machen in allen Städten der Zentralmächte. Was ich ſage, was ich allen zurufen möchte, das iſt, daß die Verfechter eines Friedensvertrags, der Kinder zum Tode verurteilt, Elende oder große Ver⸗ brecher ſind; daß ein Schandruf mir in den Mund ſteigt bei dem Gedanken, wie dieſer Hunger von uns erdacht, auf⸗ rechterhalten, geregelt wurde. Daß es eines Franzoſen un⸗ würdig iſt gefühllos zu bleiben vor dieſer Ungeheuerlich⸗ keit, die ſicherlich durch tauſend und abertauſend Fälle be⸗ wieſen werden kann; daß unſere Tätigkeit in dieſer Hin⸗ ſicht aus jedem von uns einen Mitſchuldigen macht. Wenn wir, die Alliierten, fortfahren, täglich, ſtündlich, ſo viele arme Leben zugrunde gehen zu laſſen, ſo werden wir alles Recht verlieren, den deutſchen Offizieren ſelbſt ihre wirk⸗ lichen Verbrechen vorzuwerfen. Das unſrige iſt viel ſchwerer, da es während des Friedens begangen wird.“ Der Vertrieb gefälſchter Ausfuhrbewilligungen beſchäftigte die Berliner Kriminalpolizei. Beamte hatten in Erfahrung gebracht, daß eine Frau Generaldirektor Lapp einer rheiniſchen Firma, die für 3½ Millionen Mark Stie⸗ fel nach dem Ausland verkaufen wollte, die Ausfuhrbemilli⸗ gung hierfür beſorgen wollte. Frau Generaldtrektor Lapp hatte der Firma zu verſtehen gegeben, daß ſie infolge ihrer ausgezeichneten Verbindungen in der Lage wäre, ihr die gewünſchte Bewilligung baldigſt zu verſchaffen. Als Ge⸗ bühr für ihre Mühewaltung verlangte ſie„nur“ 200 cm J. Es war verabredet worden, daß die Aushändigung der Ans⸗ fuhrbeſcheinigung im Vorraum eines Hotels in der Nabe des Zoologiſchen Gartens erfolgen ſollte. Bei Uebergabe des Scheines ſollte Zug um Zug das Geld dafür bezahlt wer⸗ den. Die Beamten ſchritten zur rechten Zeit ein und nahmen die Frau Generaldirektorin feſt. Frau Lapp gab an, daß ſie den gefälſchten Schein für 60 000 M. von einer Auskunftei „Barleben“ gekauft habe. Doren Inhaber wurde jetzt gleich⸗ falls feſtgenommen. Er will den Schein wiederum von einem Baron von Kuhr in einem Café des Weſtens erhalten haben. Die Nachforſchungen nach dieſem Baron waren jevoch bis jetzt ergebnislos. Die beiden Verhafteten wurden dem Un⸗ ch eine Wechſelaffäre von N . Lokales. — Die neuen Petroleum⸗ und Spirituspreiſe. Wer mit Spiritus oder Petroleum kocht oder beleuchtet, in der Mei⸗ nung, daß er damit billiger wegkäme als mit Gas, befindet ſich in einem großen Irrtum. Braucht man doch zum An⸗ kochen von 1 Liter Waſſer 26—28 Gramm Spiritus, die beim Literpreis von 6,50 M. im Mittel 20,5 Pf. koſten, während zur gleichen Leiſtung nur 40 Liter Gas zu 6,5 Pf. nötig ſind. Das Anwärmen von Speiſen mit Spiritus koſtet alſo mehr als dreimal ſo viel, wie mit Gas.— Noch teuerer iſt heute das Petroleumlicht. Eine 30kerzige Petroleumlampe braucht in der Stunde 85 Gramm Petroleum z ug Pf., eine goker⸗ zige Gaslamve nur 40 Liter Gas zu 4,5 Pf., und ſelbſt die kleine nur lökertzige Petroleumlampe koſtet in Kr Stunde 9 1 75 noch fünfwal mehr als die doppelt ſo helle 30 kerzige Gablampe. 4 —* Volle Erſatzpflicht der Reichspoſt bei Wertſendungen. Die Reichspoſt hat bei Wertſendungen nach den Beſtimmun⸗ gen des Poſtgeſetzes von 1870 im Verluſtfalle dem Abſender den„gemeinen Wert“ zu erſetzen, nicht aber darüber hinaus einen entgangenen Gewinn. Dieſer Grundſatz iſt von dem Reichspoſtfiskus ſo ausgelegt worden, daß bei Verſendung gekaufter Gegenſtände dem lieſernden Fabrikanten oder dem Händler nicht der volle deklarierte Betrag in Höhe des Ver⸗ kaufs⸗ oder Lieferpreiſes, ſondern nur ſeine Selbſtkoſten erſetzt wurden. In einer Entſcheidung des Landgerichts 1 Berlin iſt gleichlautend mit dem erſtinſtanzlichen Urteil die⸗ ſer Standpunkt des Poſtfiskus als unzutreffend zurückgewie⸗ ſen und der Fiskus zum vollen Werterſatz verurteilt wor⸗ den. Das Urteil führt aus, daß bei einer feſt verkauften Sache der gemeine Wert den angemeſſenen Gewinn des Lie⸗ feretiet in fi hogvelft. ce iſt daher bei der Nerſendung 8 Don derkäuften oder feſt beſtellken Waren die volle Berßche rungsſumme in Höhe des vereinbarten Preiſes zu erſetzen. —“ Die Verleihung von Ehrenzeichen au Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren. Die durch Verordnung vom 3. November 1920 erneuerten Ehrenzeichen ſind nur für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren beſtimmt. Die Dienſt⸗ zeit rechnet nur von der Zeit an, ſeit der die betreffende Feuerwehr wirklich als freiwillige Feuerwehr beſteht. n Die Verleihung der Ehrenzeichen ſetzt eine 25⸗ bezw. 40. jährige ununterbrochene aktive Dienſtzeit des Auszuzeich⸗ nenden voraus. Bei Berechnung der Dienſtzeit kann nur die nach Vollendung des 17. Lebensjahres(Abſchluß der Fortbildungsſchulpflicht) in einer freiwilligen Feuerwehr zugebrachte Zeit angerechnet werden. Unterbrechungen durch Kriegs⸗ oder Militärdienſtzeit werden in die Feuerwehr⸗ dienſtzeit dann eingerechnet, wenn der Feuerwehrmann bis zum Einrücken der Feuerwehr angehört hat und alsbald nach Entlaſſung wieder in ſie eingetreten iſt. Von dem Erfordernis einer ununterbrochenen Dienſt⸗ zeit kann, wenn die Dienſtzeit im geſamten mindeſtens bezw. 40 Jahre beträgt, ausnahmsweiſe abgeſehen werden, wenn ein Feuerwehrmann vorübergehend ſeinen Wohnſitz in derjenigen Gemeinde, in welcher er einer freiwilligen Feuerwehr beigetreten war, aufgegeben hat und aus der Feuerwehr ausgetreten iſt, ſpäter aber an den alten. Wohn⸗ ſitz zurückkehrt und der Feuerwehr alsbald wieder beige⸗ treten iſt; desgleichen wenn ein Feuerwehrmann in eine Gemeinde verzogen iſt, in welcher zur Zeit ſeines Umzuges eine freiwillige Feuerwehr noch nicht beſtand, ſpäter aber errichtet wurde und der Betreffende ſofort bei Gründung dieſer Feuerwehr beigetreten iſt. Die Anträge können nur für Feuerwehrleute geſtellt werden, welche einer freiwilligen Feuerwehr noch aktiv an⸗ gehören. Frühere Mitglieder können ausnahmsweiſe für die Verleihung dann in Frage kommen, wenn der Austritt in die Zeit zwiſchen der Vollendung der 25⸗fährigen bezw. 40⸗ jährigen Dienſtzeit und dem nächſten allgemeinen Ver⸗ leihungstermin fällt und durch einen wichtigen Grund ver⸗ urſacht worden iſt. Die Anträge auf Verleihung der Ehren⸗ zeichen ſind von den Verwaltungsräten der freiwilligen Feuerwehren zu ſtellen. Die notwendigen Angaben, ins⸗ beſondere über die zurückgelegte Dienſtzeit und die Wür⸗ digkeit, ſind durch die Gemeindebehörde zu beſtätigen. Die Vorlagen werden vom Bezirksamt geprüft. Die Ehrenzeichen ſollen künftig in der Regel auf den 21. März jeden Jahres, als Jahrestag der Annahme der badi⸗ ſchen Verfaſſung durch die Nationalverſammlung, verliehen werden. Soweit irgend möglich, ſoll auch die Ueberreichung der Ehrenzeichen an die Beliehenen an dieſem Tage erfol⸗ gen. In Ausnahmefällen, zum Beiſpiel bei einer Jubi⸗ läumsfeier einer freiwilligen Feuerwehr, kann von der Einhaltung des allgemeinen Verleihungstermins Umgang genommen werden. —* Lieferung billiger Kartoffeln. Der Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Geuoſſenſchaften Karlsruhe hat vor einiger Zeit ſeine Mitglieder gebeten, der notleidenden Be⸗ völkerung der Städte Kartoffen zu M. 18.—, M. 20.— pro Zentner zur Verfügung zu ſtellen. Die Sammlung iſt jetzt im Gange. Die Genoſſenſchaften in Ihringen, Sulz⸗ burg, Zaiſenhauſen, Eppingen, Berwangen und Unterkes⸗ ſach haben ſchöne Mengen aufgebracht, die den einzelnen Stadtverwaltungen zur Verteilung zugeführt werden. Hof⸗ fentlich folgen die übrigen Genoſſenſchaften des Landes dem Beiſpiel der genannten Vereine nach, damit der größten Not in den Städten raſch geſteuert werden kann. —* Düngemittelſchwindel. Der Schwindel blüht in allen Ecken und Enden, hauptſächlich aber auf dem Dünge⸗ mittelmarkt. Was da alles angebolen und leider auch ge⸗ kauft wird, iſte n!“ fſagen. So boten einige„Händler“ ſchwefelſaures„ak an, das ſich bei der Unterſuchung als Kochſalz her oſtellte. Durch dieſen Betrug wurde der Landwirt zweimal geſchädigt; erſtens verlor er ſein Geld und zweitens erlitten die beſtreuten Saaten durch das Koch⸗ ſalz Schädigungen. Eine andere Schwindlerbande verſuchte die Bauern da⸗ durch übe, die Ohren zu hauen, daß ſie Thomasmehl in den Handel brachte, bei dem die Säcke nur obenauf eine kleine Schicht Thomasmehl enthielten, während der Haupt⸗ inhalt aus minderwertigem. als kün“es Düngemitte nicht genehmigtem Schlackenmehl beſtand. Die Ware wurde natürlich mit einem garantiert hohen Gehalt an Phosphor⸗ ſfäure verkauft. Die Schwindler glaubten offenbar, daß die Probenahme nur aus dem oberen Teil der Säcke erfolgt. — Der Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaf⸗ ten Kaerlsruhe weiſt die Landwirte auf dieſe Fälle hin, und zeigt zugleich wie nötig es iſt, daß Düngemittel ga⸗ rantiert hochprozentig nur von den landwirtſchaftlichen Verbänden gekauft werden ſollten. Dringend notwendig iſt es ferner, ſofort nach Ankunft der Düngemittel die Probe⸗ nahme vorſchriftsmäßig auszuführen. Genaue Anleitun⸗ gen zur Proöbenahme können von oben genannten Verband bezogen werden. Die angeführten Fälle intereſſieren auch die Allgemeinheit, da durch Anwendung minderwertiger Düngemittel die Produktion nicht nur nicht gehoben wird, ſondern ganz erheblich zurückgehe. —* Für die Allveteraunen. Das Präſidium des Badi⸗ ſchen Kriegerbundes teilt mit, daß auf ſein Geſuch an die badiſchen Städte um eine Ehrengabe für die ortsanſäſſigen Altveteranen die Städte Mosbach, Säckingen, Sinsheim u. Triberg der Bitte des Badiſchen Kriegerbundes entſpro⸗ chen haben, und daß Konſtanz zu dem genanten Zwecke 2000 Mark in ſeinem Voranſchlag einſtellt. Auch Mannheim wird in dieſem Jahre, wie ſeit 1913, einen angemeſſenen Betrag zur Gewährung einmaliger Unterſtützungen an ſeine bedürftigen Altveteranen bewilligen. Schwetzingen werde auf Anſuchen den Altveteranen eine einmalige Ehrengabe an. e Bekämpſfug der Läuſekrankheit. Der deutſche Me⸗ tallarbeiterverband(Verwaltung Pforzheim und Umge⸗ bung) teilt zuſtändigen Stellen die Beobachtung mit, daß die meiſten der zureiſenden arbeitsloſen Arbeiter, die in Her⸗ bergen übernachten wollen, ſtark verlauſt ſind. e ö Da die Gefahr der Uebertragung von Fleckfieber durch die Läuſe beſteht, auch andere Krankheiten durch die Läuſe erfahrungsgemäß verbreitet werden, iſt folgendes angeord⸗ net worden: In erſter Linie ſind die Herbergen ſelbſt im Benehmen mit dem Bezirksarzt unterſuchen zu laſſen. Verluſte oder ſonſt mit Ungeziefer behaftete Herbergen müſſen gereinigt und nötigenfalls desinfiziert werden. Die Herbergswirte ſind zu veranlaſſen, darauf zu achten, ob die zureiſenden Gäſte, die in den Herbergen übernachten wollen, von Un⸗ geziefer rein ſind; wenn Läuſe oder ſonſtiges Ungeziefer gefunden wird, ſind ſie ſoſort der nächſten Entlauſungsan⸗ ſtalt zuzuführen. Ein Merkblatt über das Entlauſungs⸗ unr Desinfektionsverfahren iſt an die Bezirksämter, Be⸗ zirksärzte und Desinfektoren zur Verteilung gelangt. — Es gibt Weihnachtskaffee! Wie verlautet ſoll für die nächſten Tage die Ankunft von etwa 200 000 Sack Kaffee bevorſtehen, die den ſich zum Weihnachtsfeſt geltend machen⸗ den Warenhunger in dieſer Hinſicht wohl ſtillen dürften. — Die Mietervereinigung bittet uns zur Er⸗ gänzung ihrer Bekanntmachung vom 23. ds. Mts. darauf hinzuweiſen, daß für ein Waſſerkloſett, ſowie eine Bade⸗ einrichtung, ſoweit die Waſſerzuführungen nicht durch Plombierung gebrauchsunfähig gemacht ſind je 5 Mk. Waſſergeldaufſchlag vom Mieter zu entrichten ſind. Perantwoltlich für die Nedaffſon: Ph. Deffren, Seckenheim ä .......——.— Oro be 8 U U. Herkauf 4 4 1 * in ders ö Bevor Sie Jbren Spielwaren⸗Einkauf decken, besichtigen Große Auswahl von Friedensartikel 1 und Chriſtbaumſchmuck. oft 5 At oberer 82 Se meine Ausstellung. Gustab Mülleſe Helhnſchntzerganiſatian betreffend. An die Bezirksämter! a Es darf kein Zweifel darüber beſtehen, daß alle zur Organiſation Eſcherich(Orgeſch) gehörigen oder mit ihr verbundenen oder mit gleichen Grund⸗ ſätzen und Zielen arbeitenden Vereine unzuläſſig bei Inſoweit ſolche Vereine den Schutz von erſonen und 5 ſowie die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und die Abwehr jedes Rechts⸗ und Linksputſches und ähnliches als ihr Ziel erklären, übernehmen ſie Aufgaben der Polizei, deren 5 ausſchließlich Recht der Behörde iſt. Bereine mit dieſen Zielen ſind nach der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten, betreffend die zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit nötigen Maßnahmen auf Grund des Artikels 48 Abf. 2 der Reichsverfaſſung vom 30. Mai 1920(R. G. Bl. S. 1147) unzuläſſig und die daran Beteiligten ſind mit Zuchthaus bis zu 5 Neben ſtrafbar. Wenn vorgeſehen iſt, daß die reine oder ihre Mitglieder ſich nöttgenfalls mit Waffen verſehen müſſen, um ihre Aufgabe zu er⸗ füllen, ſo iſt das Beſtehen dieſer Vereine auch un⸗ vereinbar mit dem Reichsgeſetz über die Entwaff⸗ nung der Bevölkerung vom 7. Auguſt 1920 und als eine Umgehung des Verbots der Einwohner⸗ wehren anzuſehen, auch wenn zur Zeit die Vereine und Mitglieder Waffen noch nicht beſitzen. Es kommt ſchließlich auch der 8 128 des R. Str. G. B. über die Teilnahme an geheimen Verbindungen in Betracht. Wo es unternommen wird, Vereine der ge⸗ dachten Art ins Leben zu rufen, iſt ſofort einzu⸗ ſchreiten und uns zu berichten. Gemäß 8 2 des Meichsvereinsgeſetzes ſind ſolche Vereine aufzulöſen, ihre Verſammlungen ſind zu verbieten und zu ver⸗ hindern und es iſt gegen Zeitungsanzeigen, Aufrufe und dergleichen vorzugeden. Der Staatsanwalt⸗ ſchaft iſt 4 Nachricht zu geben. Gleiches Einſchreiten wie gegen die Orgeſch oder ihre ähnlichen Organiſationen iſt auch gegen⸗ über allen anderen geſetzwidrigen Vereinen und Verbänden erforderlich. Karlsruhe, den 22. November 1920. a Miniſterium des Innern: 0 Nemmele. FAflaace Pefammfniacbüngef. Schmidt. „ Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 24. November 1920. ezirksamt— Polizeidirektion. 3 Verordnung vom 26. Oktober 1920. Die Preisfeſtſtellung beim Markt⸗ handel mit Schlachtvieh betr. Auf Grund des Geſetzes vom 8. Februar 1909 betr. die Preigfeſtſtellung beim Markthandel mit Schlachtvieh(R.⸗G.⸗Bl. S. 269) wird zum Zweck der 8 der Preiſe beim Handel mit Schlachtvieh 4 den Schlachtviehmärkten verord⸗ net was folgt: 8 1. Die Vorſchriften über den Schlußſchein in 8 8 der Verordnung der Reichs egen 325 Maß⸗ ee zur Sicherung der Fleiſchverſorgung in der Uebergangszeit nach Aufhebung der Zwangswirt⸗ ſchaft vom 19. September 1920(R.⸗G.⸗Bl. S. 1675) und in§ 6 unſerer Verordnung, betr. die Regelung des Handels mit Vieh und Fleiſch vom 27. Sept 1920(Geſ und Verordnungsblatt S. 489) gelten auch für Metzger und Fleiſchwarenfabrikanten, ſo⸗ weit ſie auf Schlachtviehmärkten Vieh für ihren Gewerbebetrieb vom 8 88 ankaufen. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmung oder gegen die zu ihrem Vollzug von den zuſtän⸗ digen Behörden getroffenen Anordnungen werden emäß 8 3 des Geſetzes vom 8. Februar 1909 115„Bl. S. 269) mit Geldſtrafe bis zu einhundert⸗ ünfzig Mark und im Unvermögensfalle mit Haft dis zu 4 Wochen. ö Dieſe Verordnung tritt mit ihrer Verkündi⸗ gung in Kraft. Karlsruhe, den 26. Oktober 1920. Bad. Miniſterium des Innern. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 22 November 1920. Bad. Bezirksamt Abt. III. getr. Schwierigkeiten in der Glektrizitätsverſorgung. Infolge des z. Zt. außergewöhnlich niedrigen Rheinwaſſerſtandes iſt die ausreichende Belieferung der Elektrizitätswerke mit Kohlen in Frage geſtellt, Die Schiffahrt iſt ſo gut wie unterbrochen und die auf den überlaſteten Bahnwegen zugeführten Kohlen ſind ſowohl der Menge als auch der Qualität nach ungenügend, um den geſteigerten Bedarf der Dampfkraftwerke zu decken. Die . keit des ſtaatlichen Murg⸗Waſſerkraft⸗ werkes iſt nfolge der ungewöhnlichen Trockenheit ſoweit zurückgegangen, daß noch geringfügige Mengen zur Deckung der Spitzen⸗ belaſtung in den Frühſtunden erhalten, trotzdem wir in den Nachtſtunden mit unſerer ganzen ver⸗ hien diefe Maſchinenleiſtung Strom in das ſtaatliche etz liefern. Der Tiefſtand des Waſſers gefährdet ferner die wir ſeit Wochen kaum Sammelbrunnen des Werkes liegen ſchon zur Hälfte frei, ſodaß die Kondenſationsanlagen ſchon Sammel⸗Anzelge tionen für Kranke zu erhöhen und zwar gel⸗ ten: rote Ausweiſe 1 Liter, blaue„5 graue 1—7—ꝛ 1 braune— 7 Es erhalten demnach Kinder bis zu 1 Jahr 1 Liter(rote Ausweiſe), Kranken wel⸗ chen durch die ärztliche Kommiſſion in Mann⸗ heim 1 Liter zuerkannt wurde, ¾ Ltr(blauer Ausweis), welchen ¼ und ½ Liter zuerkannt wurde ½ Liter(grauer Ausweis) und wel⸗ chen ½ Liter zuerkannt wurde ¼ Ltr. Voll⸗ milch(brauner Ausweis). Alle Perſonen über 70 Jahre, ſchwanger⸗ Frauen, ſowie Milchbezugsbezugsberechtigt⸗ riegsbeſchädigte/ Liter(grauet Ausweis). Alle Ausweiſe ſind mit dem Kontroll ſtempel Volz verſehen und nur dieſe gültig. Sämtlichen Milchhändlern iſt die Ihnen zu⸗ kommende Milchmenge nach der eingetrage⸗ tragenen Kundenliſte zugeteilt und es haben daher alle Milchbezugsberechtigten ihre volle Menge zu beanſpruchen. Alle Reklamationen werden auf unſerm Büro während der Geſchäftsſtunden entgegen genommen. Seckenheim, den 26 November 1920. Lehensmittelamt. 0 FJiſche. Friſche Fiſche eingetroffen. Preis pro Pfund 4 Mk. Lebensmittelamt. f„Curnberein Seckenbelm 5 gegr. Heute Abend von 6½— 7½ Uhr Schülerturnen. Von 8—9½ Uhr Turnen für Turner und Zöglinge. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 1898 Kühlwaſſerbeſchaffung; die Einlaufkanäle zu den * Schreibalbum Bilderbücher Federkaſten* Poſtkarten * Abreißkalender Taſcheumeſſ er * Mundharmonika Verſch. Spiele AJeiſchi⸗ in Kaſſetten u. Mappen dene Brieſpapiere Die Leitung. Sekanntmachung. Die Herren Ausſchußvertreter werden hiermit zu der am Freitag, den 3. Dezember 1920, abends 7 Uhr im Bürgerausſchußſaal dahier ſtattfindenden ordentl. Ausſchußſitzung ergebenſt eingeladen. Tages⸗Ordnung: Wahl des Ausſchuſſes für die Prüfung der Rechnung des Jahres 1920. Aufſtellung des Voranſchlages für das Jahr 1921. Seckenheim, den 25. November 1920. Der Vor ſitzende: Heierling. Tranſier. Federbellen zone rau bene Annina Mu. Allgemeine Ortskrankenkaſſe Fechenheim. dne oa, N 1h 0 Chaiſelongn ere 0 Klapp ge egung 1 leide — 95 ae 7 ee 3 r or falle de s 6, de 4 J en. 5 N No 71 17 Aus den angeführten Gründen iſt es dringend Todes-Anzei 1 Verkanfsgeneſe asche 1 a 10 R erforderlich, daß der Elektrizitätsverbrauch weit⸗“ 9 2 n Im Lager vorrätig: er gehendſt eingeſchränkt wird. Induſtrielle Anlagen 0 5 a. futter, ic 8 dürfen daher motoriſche Kraft nicht benutzen, ſolange Verwandten, Freunden und Schweinemaſtfutter, Hühnerweich gierte he. we zur Beleuchtung der Werkltätten Licht benötigt Bekannten die traurige Nachricht, kuchen gemahlen, Reisfuttermehl, tte wird. Frs eſon dere wird noch daraufaufmerkam i das unsere liebe Mutter und Futterkalk, Trockenſchnitzel Fleiſchfu Br; gemacht, daß bezüglich des Elektrizitätsverbrauches 2 590 8 ſchürzen, 00 N die Einſchränkungsvorſchriften des Reichskohlen⸗. Jroßmutter Tabakbindegarn, Herrenarbeits ck sheer kommiſſars vom November 1919 noch beſtehen und 1 4h 8 10 bandſchuhe, Kali, Kainit, Sup Kalli deord gewiſſenhaft befolgt werden müſſen. 55 Frau Marga: Sinaseit z; Rhenania⸗Phosphat, Thomasmehl, f untſch. Die Betriebsleitung des Rheinauwerkes iſt. toff, Düngergips Der Vo N ſin gezwungen Abſchaltungen von Leitungstetlen vor⸗ geb. Weißling 5. gergips. 1 zunehmen, wenn nicht durch allgemeine Einſparung gestern Nachmittag nach langem ſſcen des Stromverbrauches die Möglichkeit gegeben iſt, en e de e on oe oc Oc Oc= Oc O O u bis zur Beſſerung der Waſſerverhältniſſe durch⸗ n I wet zuhalten. Es 5 75 leider damit gerechnet werden, nahezu 61 Jahren sanft entschlafen 18 Deutsche ö 10, b daß vorübergehende größere Störungen eintreten. ist. 5 J 1 20 0 90 en Oberrheiniſche Eiſenbahn-Geſellſchaft 1 Nov. 1920. + U tt 8. Aktiengeſellſchaft. 7 Ssckenhelm, den 0 5 92 ö f 1 9118 5 22 91 Nan; die trauernden Hinterbliebenen. 8 1 We —— EIER Die Beerdigung findet morgen I 25 ndiig————5ð bie F 18 o. Samstag Nachmittag um 2 Uhr 5 a: 5 4 1 vom Trauerhause Ziegelstrae 106 I Uilienmilon N von grösster Bedeutung, darum genau lesen U aus statt.. N N b e N N und aufbewahren E 5 Srba Berl e OZ. Aa. ä deesrbol-Teerschwefel 7 8 — 9—— 7 7 Teerschwefel— übt, neben der Molren apoere[ Kaniuchen⸗. Geflügelzuchtuerein“ Basler e ist das weit und breit bekannte Kaufhaus 8 Seckenh eim 0 bn. Ka für Herrenbekleidung, Inh. Jakob Ringel.[ A l L b ˖ 8 empfiehlt rie Nan Dort erhalten Sie elegante preiswerte Anzüge 7 0 1 579 Water Palerats,„ u. 5— 2 usſte ung E F.—* 1 Germania 5 Droge gabnei 1 E Anmeldebogen ſind bei Georg Schreck, ö Rr. Wach s Nachfolger en Gesellschafts-Anzü d liehen. Riedſtraße 26 zu holen. Dieſelben ſind mit 5 a. Aienes — dee ee eee ene 0 5 Standgeld bis ſpäteſtens Montag bei Joſeph f Inhaber: W. Höllstig 0 Far Gropp, Mittelſtraße 8 abzuliefern. OO Oc OH OH OSO= Leide S Lebensmittelamt. 00 fahl e 2 8 5„ l e n Holzverteilung. 2 een la Samstag Vormittag von 8— 12 Uhr 15 Heute Aben n nehmen wir gegen Vorzeigung des Lebensmi⸗ Is Ur. 5 telausweiſes u. zwar für die Nummer 1— 200 Probe gt 8 Anmeldungen auf Bezug von 2 Zentn. Holz 4 15 75 ger zum Preiſe von 14 Mark für den Zentner. Tf 5 Let en entgegen.. a 2—.— heit N Seckenheim, den 28. November 1920. 8 5 5 2 De 5 Lebenamittelomt.— 5 geilen ſle Zu * 971 Ralh cher“ denbei“ d, de Meiſchverſorgung. Brieſtaſchen Malbücher 4 Abend. Par Da die Milchablieferung dank der Be⸗ 5 2.. 8 Deu pl alda mühungen der hieſigen Landwirte zugenom⸗ Geſangbüche- Magniſtkale Gesang e men hat, ſind wir in der Lage, die Milchra⸗ für die% eon lige Added um vollzähteſch le 10