pte atsblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Jlvesheim, leckarhausen und Edingen die Boſt ahrg.. 2 anschl. Weite 3 mit Ausmahm, ver Vonn⸗ und Feiertage. Tagesſchau. blin, 4. Doz.(Drahtmeldung.) Im Stenerausſchuf 0 as tags erklärte der Finanzminiſter, daß ihm di i nleihe lieber ſei als die beſchleunigte Erhebung ludsnotopfers. Der Wirtſchaftsminiſter Scholz vertra lichsnunkt des Kabinetts, die beſchleunigte Erhebun Snotopfers. ug 4. Dez.(Drahtmeldung.) Der Rechtsausſchuf 0 wischen Laudesverſammlung beantragte wegen der a der Hohenzollern neue Verhandlungen anzu⸗ d de% 4. Dez.(Drahtmeldung) Die Berhandlun, 9 ie Regierungsbildung in Sachſen haben bisher zu * gelultat geführt. Die Sozialiſten haben jetzt auck Wefeag len wegen eines Eintritts in die Regie: Naa 4. Dez.(Drahtmeldung.)] Einer Reutermel⸗ An ge haben in London Tauſende von Schiffswerft⸗ n die Arbeit wegen Lohnforderungen niedergelegt. 5 Die Entente⸗Note die oberſchleſiſche Abſtimmung. kimmungsort für Nichtanſäſſige Köln vorgeſchlagen. 15 2. Dez. Die engliſche Regierung hat der deut⸗ chaft in London folgende Note übermittelt: 0 beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß die britiſche, mäß und italieniſche Regierung den Wunſch hegen, 8 den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages in * in Oberſchleſien abzuhaltende Volksabſtim⸗ ere einer Weiſe durchgeführt zu ſehen, die jeden uchtigten die Ausübung des Wahlrechts unter voll⸗ die parteliſchen und ſicheren Verhältniſſen geſtattet. 5. drei Regierungen halten es für ihre Pflicht, der des Störungen vorzubeugen, die die freie Aus⸗ kein Stimmrechts irgendeiner Gruppe Wahlberech⸗ K enträchtigen könnten. Sie haben daher die tat⸗ ſbenge⸗ ſorgfältig geprüft. Als Reſultat dieſer Prü⸗ zu ſie einmütia beſchloſſen, der polniſchen und der Regierung Ven: folgenden Vorſchlag 7 fonte Abſatz des 8 4 der oben erwähnten Anlage olat: Wie * n Abſtimmungsergebnis muß gemeindeweiſe, und der Mehrheit in jeder Gemeinde, feſtgeſtellt n den. 2b N hrttiſche franzöſiſche und italieniſche Regierung ſind licht 1, daß es dem Sinne des vorerwähnten Ab⸗ iche widerſpricht, wenn die wirkliche Stimmenabaabe laneingeſeſſenen au irgendeinem Ort außerhalh des r Faßgebietes ſtattfindet. Sie ſetzen dabei voraus, Getſtellung des Eudergebniſſes die Stimmen der 9 ebiet geborenen, aber dort nicht wirklich an⸗ lmrerſonen auf deren Geburtsgemeinden verteiſt und zügen der in dieſen Gemeinden anſäſſigen Perſonen Allt werden. Die drei Regierungen wünſchen die ſelamkeit auf die Tatſache zu lenken, daß, wenn die teund deutſche Regierang dieſen Vorſchlag anneh⸗ ſhlenn, es möglich ſein wird die Stimmenabgabe für bie geſeſſenen unter Verhältniſſen vor ſich geben zu f die gegenwärtige Beſorgnis vor Ruheſtörungen 6 wöleſten beſeitigen und dadurch den Wünſchen der und deutſchen Regierung Genüge leiſten ſollten. dingungen, die nach Anſicht der drei Regierun⸗ Abennementswrets: Monatlich 4.— 4 mit Di. ech n pro Ouartal t täglich Montag, 6. Dezember 1920. gen dieſen Erforderniſſen am beſten zu eutſprechen ſcheinen, ſind folgende: Alle nicht in Oberſchleſien anſäſſigen, aber durch ihren Geburtsort zur Teilnahme an der Volksabſtimmung be⸗ rechtigten Perſonen können in dem gegenwärtig von alli⸗ ierten Truppen beſetzten Gebiet an einem Orte, wie z. Köln, oder an mehreren Orten verſammelt werden, um dort ihr Stimmrecht unter Aufſicht einer Unterkom⸗ miſſion auszuüben, die von den alliierten Regierungen zu dieſem Zwecke ernannt werden würde. Wenn der Vorſchlag angenommen wird, werden die hiermit ver⸗ bundenen verwaltungstechniſchen Einzelhelken von der oberſchleſiſchen Abſtimmungskommiſſion, nach Weiſungen der Botſchafterkonferenz ausgearbeitet. Sie brauchen hier nicht beſprochen zu werden. Angenblicklich wün⸗ ſchen die Regierungen nur die Tatſache zu betonen, daß der Vorſchlag die volle Gewähr bietet, daß die Stimmen⸗ abgabe der Nichteingeſeſſenen frei und unparieitiiſch und ohne Unordnung vor ſich geken wird. 4. Es ſind jedoch zwei Punkte, die in dieſem Augenblick zu erläutern angebracht erſchei⸗ nen. 17 75 5. Erſtens der Grund, um deſſentwillen die drei Re⸗ gierungen anregen, das beſetzte deutſche Gebiet als Wahl⸗ bezirk für die Nichtangeſeſſenen gelten zu laſſen, iſt nicht allein die durch die Anweſenheit hinreichender militäriſcher Kräfte der Alliierten gebotene Sicherheit, ſondern auch die Tatſache, daß von der Mehrzahl der nichteingeſeſſenen Stimmberechtigten angenommen wird, daß ſie in Deutſch⸗ land wohnen. Auch iſt man der Anſicht, daß ſolche Stimm⸗ berechtigten, deren Zureiſe von Ueberſee möglicherweiſe ge⸗ wünſcht werden könnte, ohne Schwierigkeiten zum beſetzten Gebiet Zutritt finden könnten. 6. Zweitens wird es Sache der Abſtimmungskommiſſion für Oberſchleſien ſein, falls dieſer Vorſchlag angenommen wird, nach Maßgabe ihrer Befugniſſe auf Grund des Frie⸗ densvertrages zu entſcheiden, ob die Nichteingeſeſſenen an demſelben Tag oder an denſelben Tagen wählen ſollen, an denen die Abſtimmung in Oberſchleſien ſtattfindet, oder ob mehr als ein Tag für die Entgegennahme ihrer Stimmen zugeſtanden werden ſoll In dieſen Fragen wünſchen die drei Regierungen nicht der Entſcheidung der Kommiſſionen vorzugreifen Aus dem zweiten Satz der vorſtehenden Zif⸗ fer iſt jedoch zu erſehen, daß man das Ergebnis der Volks⸗ abſtimmung nach dieſem Vorſchlage nicht kennen und noch weniger veröffentlichen darf, bevor nicht die Stimmen der Nichteingeſeſſenen denen der Einheimiſchen für jede Ge⸗ meinde hinzugezählt worden ſind. Die Abſtimmungskom⸗ miſſion würde nach der Anſicht der drei Regierungen nicht die Machtbefugnis haben, die Ergebniſſe der Wahl einer der beiden Klaſſen von Wählern an verſchiedenen Daten bekanntzugeben. 7. Ich beehre mich namens der drei Regierungen der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß die deutſche Regierung dieſen Vorſchlag unverzüglich in wohlwollende Erwägung ziehen und der Botſchafterkonferenz ihren Entſchluß ſobald wie möglich mitteilen wird, damit die nötigen Maßnahmen unverzüglich getroffen werden können. 8. Eine gleichlautende Note iſt an den polniſchen Ge⸗ ſchäftsträger gerichtet worden. gez. Lloyd George. Der gefällige Ton dieſer Note darf und wird nicht dar⸗ über hinwegtäuſchen, daß ſie dem deutſchen Volke eine Aen⸗ derung des Friedens vertrages zumutet, die unſeren Inter⸗ eſſen durchaus zuwiderläuft. Man kann es kaum verſtehen, wie die Entente, die ſonſt jeden Gedanken einer Vertrags⸗ reviſion mit allen Zeichen der Entrüſtung von ſich weiſt, uns nun ihrerſeits in der oberſchleſiſchen Frage eine Verzicht⸗ leiſtung zumuten kann, obwohl ſie ganz genau darüber unterrichtet iſt, daß es ſich hier für Deutichland um eine Juſerattonsvreis: Dte einſpaltige Petttgeile 60 Neflamen 2.50 Mk. Dei öſterer Aufnahme N 2—— 8. eruſprechonſchlu Nr. 16. Desen 1 Narlsrude Nr. 11d. Ro. 278 Frage von Leben oder Sterben handelt. Wir ſehen, wie die Polen mit ihrem Herrn Korfanty an der Spitze Himmel und Hölle in Bewegung ſetzen, um auch dieſes preußiſch⸗deutſche Land in ihre Gewalt zu bringen. Wir ſehen ferner, daß die interalliierte Kommiſſion in Oppeln keinen Finger rührt, um dem mit verbrecheriſchen Mitteln arbeitenden polniſchen Plebiſzitkomitee in den Arm zu fallen. Wir ſehen endlich. daß die deutſchen Oberſchleſier in ihren Bemühungen, das zu erwartende Wahlergebnis möglichſt freizuhalten, von Fäl⸗ ſchungen und Vergewaltigungen, auf Schritt und Tritt mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Trotzdem ſoll die deutſche Regierung einem Kompromiß ihr Zuſtim⸗ mung geben, deſſen fadenſcheinige Begründung nicht einmal von den Polen, die ſie den Ententemächten eingeblaſen haben, ernſtgenommen wird. Die Oberſchleſier ſelber, deren durch den Friedensvertrag verbrieftes Abſtimmungsrecht auf dieſe Weiſe in Frage geſtellt wird, haben ſich bereits mit flammenden Proteſten geg endieſen neuen polniſchen An⸗ ſchlag auf ihr Selbſtbeſtimmungsrecht an die Oeffentlichkeit ſowie an die interalliierte Kommiſſton gewandt. Herr Ge⸗ neral de Rond wird ſie in dieſem Falle wahrſcheinlich ebenſowenig einer Antwort würdigen, wie er es allen bis⸗ herigen Kundgebungen von deutſcher Seite gegenüber getan hat. Die deutſche Regierung aber wird hoffentlich um ſo ſicherer wiſſen, was ihre Pflicht iſt. Wir haben nicht den ge⸗ ringſten Grund, auch nur eines der ſpärlichen Rechte aus der Hand zu geben, die der Verſailler Vertrag für Deutſch⸗ land vorſieht. Ein Sturm der Empörung würde ſich bei allen deutſchempfindenden Oberſchleſiern erheben, wenn die Reichs⸗ regierung hier auch nur einen Augenblick ſchwanken wollte. Die Volksabſtimmung, die über das Schickſal Oberſchleſiens entſcheiden ſoll, darf, ſoweit an uns liegt, weder in ihrer Wucht verzettelt noch gar durch die ganze Art ihrer An⸗ ordnung entwertet werden. In dieſer Forderung iſt mit un⸗ ſeren oberſchleſiſchen Brüdern und Schweſtern das ganze deutſche Volk vollkommen einig und geſchloſſen. Sie muß von der Reichsregierung bis zum letzten Augenblick unbeug⸗ ſam durchgeführt werden. e ee Eine Erklärung des Reichs bank⸗ präſidenten Havenſtein. Berlin, 4. Dez. Der Mitarbeiter der„Nationalzeitung“ hatte Gelegenheit, eine längere Unterredung mit dem Reichsbankpräſidenten Havenſtein zu führen, der ſich über ſeine Zwangsauleihepläne, von deren Durchführung, ſo⸗ wie von ſeinen Erwartungen folgendermaßen äußerte. Die Durchführung der Zwangsanleihe denke ich mir ſo, daß ein Jeder für ein Viertel ſeines deklarierten Vermögens Zwangsanleihe zu zeichnen hat. Um gewiſſe Milderungen für die Betriebe und für die kleinen Vermögen zu ſchaffen, ſoll von dieſem Viertel jedoch ein Abzug gemacht werden derart, daß der Betrag, den der Betrieb an ſelbſt gezeichne⸗ ter Anleihe beſitzt, ſowie an ſelbſtgezeichneter Barzahlung an Reichsnotopfer gezahlt hat. Den Ertrag der Zwangs⸗ anleihe ſchätze ich vorſichtigerweiſe auf 20 Milliarden M. Dieſes Ergebnis würde eine ſchwebende Schuld auf etwa ein halbes Jahr bedeuten. Wir müſſen in Betracht ziehen, daß im nächſten Halbjahr große Reichsſteuern eingehen werden und wir dürfen vielleicht auch hoffen, daß wenig⸗ Teil der ſequeſtierten deutſchen Vermögen freigeben wird. Dadurch würden wir weiter Zeit gewinnen, und wir müſſen Zeit gewinnen, bis die Kriegsentſchädigung end⸗ lich feſtgeſetzt iſt. Wir müſſen ſoweit kommen, daß wir un⸗ ſeren Haushalt balanzieren können. Die Milderung für die großen Betriebe denke ich mir ſo, daß die Betriebs⸗ vermögen nur mit einer Hälfte des Viertels, alſo mit einem zieht, daß nur 80 Prozent Betriebskapital bei der Ver⸗ anlagung des Reichsnotopfers herangezogen werden, er⸗ gibt ſich, daß für die Zwangsanleihe eigentlich nur ein Zehntel herangezogen wird. ſtens der eine oder andere der feindlichen Staaten einen Achtel herangezogen werden ſollen. Wenn man in Betracht Es handelt ſich für dieſe ledig⸗ Die Tochter des Miniſters. Not Roman von Ernſt Georgy. hz eruck verboten.) Fbeberrecht 1918 durch Greiner u. Comp. Berlin. „es, alles war ſchön, war Höhepunkt des Da⸗ e Und doch kam die neue Miniſtersgattin zu ö lätreude. Wie ein verdüſternder Schatten lagerte aſſig der Gedanke an ihre älteſte Tochter auf U 05 erſtickte ſeden Frohſinn. Die einmalige Aus⸗ ſcht. icht vermindert. an Gertrud blieb ihr eine ewige, peinigende na in dem Miniſterpalaſt! durch die Verbindungstür ſchritt ſie in den Ge⸗ 85 Veteil. in dem die Verwaltungsräume lagen. An zangen, mit Teppichen belegten Gange befanden lat Geſchäftszimmer der ihrem Manne beſonders ellten höheren Dezernate. Beamte und Die⸗ alneigten ſich ehrkurchtsvoll vor der Gemahlin Hin gemein hochgeachteten„Chefs“, als ſie zwei fte mmer ſchnell durchgehend, vor dem„Allerbei⸗ heitz wie man im Hauſe Meinhards verſönliches 6 lüsgemach bezeichnete, anlangte. Zwei Herren 0 edernen Aktenmappen. die gerade Vortrag ae⸗ hu batten, verließen Meinhard mit tiefen Ner⸗ 7 gen, verneiaten ſich noch einmal vor ſeiner beenden Gemahlin und entfernten ſich. 5 0 0 Miniſter. der in ſeinem Seſſel am Schreib⸗ aß und ſich auf einem Block Notizen gemacht 1 ſprana bei ihrem Erſcheinen emvor. eilte ihr den und drückte, ritterlich wie immer, einen duf die Hand. daß du gekom⸗ 64 in Breslau hatte ihr Muttergefühl aufge⸗ ihre Anaſt war beruhigt, ihre Zukunftsſorgen Ihre ſchöne. kluge, willens⸗ „Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, Franz“, entgeg⸗ nete ſie, mit ſtolzem Blick ſeine ſchlanke vornehme Geſtalt, den feinen, geiſtig durchgearbeiteten Kopf betrachtend. f „Nimm Platz,“ ſagte er und ſchob ihr einen Klub⸗ ſeſſel zu, während er ſelbſt ſtehen blieb.„Ich habe Anweiſung gegeben, daß man uns nicht ſtört. Du kannſt dir wohl denken, daß es etwas Wichtiges iſt, was mich veranlaßt, dich zu mir zu bemühen. Aber ich wollte vermeiden, daß Herbert oder Suſanne uns in unſerer Unterredung überraſcht.“ 2 8 „„Iſt Antwort von Rolf da?“ fragte ſie haſtig und leicht erregt. 1 5 1 f Er nickte beiahend, ſtrich glättend über das weiße Haupt⸗ und Barthaar und meinte:„Allerdings, der Botſchaftskurier iſt geſtern abend eingetroffen und hat dieſes perſönliche Schreiben deines Schwagers mitgebracht.“ Er wies auf einen großen Brief mit mehreren Siegeln. e „Hat er Wieſener aufgefunden? Meinhard ſchritt erregt, die Hände auf den Rük⸗ ken gelegt, hin und her.„Faſt möchte ich ſagen— leider! Nach großen Mühen und Koſten hat er ihn endlich, und zwar durch einen Zufall gefunden.„Der Burſche war einige Monate, natürlich unter fremdem Namen, auf einer deutſchen Farm. Es gab eine Schlägerei, in der er durch Meſſerſtiche ſchwer ver⸗ wundet wurde. Sein Brotherr fand bei ihm ſeine Papiere und erkundiate ſich. als er gerade in Buenos Aires war, auf unſerm Generalkonſulat nach ihm.“ „Lebt Wieſener?“ e 1 5 „Auch jetzt, ſo gemütsroh es klingt, antworte ich: leider. Er iſt geheilt, und da er ſich mit den übrigen — Knechten! hm— nicht vertragen konnte, en ſetzt, auch gegen mich...“ N ein Unmenſch?“ worden. Sehr geſchwächt hat er ſich mit Gelegen heitsarbeiten wieder nach der Hauptſtadt durchge⸗ ſchlagen und durch ein Vermittlungsbureau Stelle als Straßenbahnſchaffner bekommen.“ ihn mir jetzt als Straßenba möchte ich weinen.“ 5 55. „Meine liebe gute Mathilde, wir ſt 5 8 Mangel an jeglichem Zahlenyerſtä ſchiefe Ebene gebracht haben.“ 285 2 Nenne es ruhig— Leichtſinn!“ „Zugegeben, aber auch aus Rolfs Brief ſcheint doch hervorzugeben, daß er ſich immer wieder be müht, ſich anſtändig zu erhalten,“ wiederſprach ſie Er trat raſch zum Schreibtiſch. nahm ein Bogen und ſagte:„Ich wollte dir eigentlich Rolfs Antwort erſparen, Mathilde. Jedoch, ſeit du mit Gertrud ge⸗ ſprochen. hat ſich do in dir ein kleiner Stachel eſtgeß 4 b ee e 5. e „Aber, Franz, liebſter Mann!“ rief ſie erſchrocken „Doch, meine gute Mathilde, doch! Glaubſt du⸗ ich habe alle die Jahre nicht in euren Augen den ge⸗ heimen Vorwurf geleſen, daß— hm— ich— meine Tochter aus dem Elternhauſe vertrieben habe?— Glaußbſt du denn nicht, daß auch ich unter den Ver⸗ hältniſſen— ſchwer— gelitten habe? Bin ich denn — * * . 9 Ai rum, ihre Vermogens berechnung Fründkich zu än dern, wobei bemerkt werden muß, daß die Zwangsanleihe einen ſehr guten Lombardtitel ergeben muß, da ſie mit 4 Prozeut verzinſt und von der Kapitalertragsſteuer befreit werden ſoll. Die Betriebe können ferner das ganze Reichs⸗ Botopfer in Renten zahlen und ſie würden zu dieſer Zah⸗ dung die Zwangsanleihe benutzen können. Ich möchte noch Zarauf hinweiſen, daß die deutſchen Guthaben bei den ver⸗ Fchiedenen Banken und Sparkaſſen heute 100 Milliarden Betragen und daß wir heute im Reich für 15 Milliarden Nark Papiergeld zu viel im Verkehr haben. Man rech⸗ vet ſtets ſo, daß ſich die Lebenshaltung um das acht⸗ oder 2 verteuert habe, daß alſo im Geldoͤverkehr auch das . ober zehnfache des Friedensgeldes erforderlich ſei. Das trifft nach meiner Auffaſſung nicht zu. Heute ſchränkt ich ein Jeder ein, ſo daß nach meiner Berechnung nur das Fünffache des Geldverkehrs erforderlich ſei. Wir haben er heute 28 Milliarden im Verkehr, etwa 20 Milliarden n Auslande, 10—12 Milliarden ſind gehamſtert, um der Steuer entzogen zu werden, ſo daß alſo 15 überflüſſige Nifkiarden in papiernen Zahlungsmitteln im Verkehr ſind, Sie eigentlich gar nicht benötigt werden. Was die Wir⸗ ngen der Zwangsanleihe auf das Ausland betrifft, ſo M ich überzeugt, daß ſte auf die Bewertung unſerer Mark AAfen einwirken werde. Ein energiſches Eingreifen Wune im Ausland nur dahin gedeutet werden, daß wir Sench enkfclloßen ſinb, unſerer Finanznot zu ſtetern und Ne Fiaausloge des Reiches zu ordnen. Die VBölkerbundstagung in Genf. Genf, 4 Dez. Der tſchecho⸗flawakiſche Delegierte und Enter des Aen heren Benes erklärte dem„Journal de eusse“, daß bie beutſchen Unruhen in der Tſchecho⸗Slowa⸗ Aeigelest fins. Biele Dentſche, darunter vor allem So⸗ ler meskrsben, ſeien bereit, die gegebenen Tatſachen hin⸗ e Denes ſprach die Erwartung aus, daß alle 2 1 bald erkennen, wo ihr wahres Intereſſe liegt, I ihnen die volle Gleichberechtigung mit den Tſchechen — 9 nud ſte als Tſchecho⸗Slowaken viele Vorteile die ſie wo anders nicht finden können. ö Genf 4. Dez. Aus der ſehr beachtenswerten Rede. die in der* Vellverſammlung der vortugieſiſche Vertre⸗ ter, Alſenſe Coſte, hielt, und die zu einigen heftigen Aus⸗ Sirseberſegungen mit dem Präſidenten Hymaus führte, eu noch folgende Sätze hervorzußeben: Ich gehöre zu den⸗ igen, die glauben, daß die Abänderungsauträge zum von dieſer erſten Völkerbungsverſammlung geprüft, rochen und angenommen werden können. Die Wahrheit , der Pakt von den Siegern gemacht wurde. Sie ſind ahl aber ſte allein machen den Völkerbund uicht aus. iR deer natürlich, daß der Pakt heute von allen Völ⸗ N mitgliedern geprüft wird zum Zwecke ſeiner Ab⸗ us und feiner Anpaſſuna an die Bedürfniſſe des Völ⸗ kerbundes, der gegenwärtig andere Staaten umfaßt als Reienigen, die den Pakt ausgearbeitet haben. Um auf einen wand zu antworten, muß ich darauf hinweiſen, daß der kt nicht der Vertrag von Verſailles iſt. Er ſteht an er Spitze aller Verträge, um die neue Richtung zum Böl⸗ erleben zu weiſen. Der Vertrag von Verſailles iſt ein ie dens vertrag, er muß 72 und ausgeführt werden. ber Pakt, lant Artikel 26, iſt ein Werkzeug, das ſich an neue* ber meuſchlichen Geſellſchaft aupaſſen kann. Die Rot im Osten. aao Schändrichkeiten geſchehen täglich öſtlich un⸗ Grenze an den deutſchen Brüdern und Schweſtern. en, das„tolerante“ Polen, der„Kulturſtaat“ Polen führt den ung gestohlenen Gebieten eine Schreckensherrſchaft. dem 10. Januar 1919 iſt die deutſche Bevölkerung den slen preisgegeben, iſt ihre friedliche geordnete deutſche dal„bas furchtbare Land“ geworden; ſie fühlt ſich ver⸗ 1 ſte pofft nicht mehr. Einige der furchtbarſten Schänd⸗ Achkeiten teilt Käthe Schirmacher in der„M.⸗Augsb. Abend⸗ Jeiktung“ mit: Als die Bolſchewiken an der Grenze des Arasburger Kxeiſes ſtanden, verkleideten ſich Polen als Holſchewiken. Ein deutſcher Beſitzer, der ſie bewirtete, wurde erſchoſſen, nachdem man ihm Arme und Beine ge⸗ er war Vater von ſieben Kindern. Sein Nachbar eterde ins Gefängnis geſchleppt, wo er noch ſitzt; des Nach⸗ Bars Bruder verlor vor Entſetzen den Verſtand. Drei Deulſche, die unter Bolſchewikenzwang Telegraphenſtangen umgelegt hatten, wurden nach Abzug der Ruſſen von den * u verhaftet, unter fürchterlichſten Mißhandlungen ins f 8 geſchleppt, wo ſie mit gebrochenen Armen und en und zerſchlagenm Schädel anlangten, um dann er⸗ Joſſen zu werden. Drei Tage lagen die Leichen auf dem rkt des geraubten deutſchen Städtchens, von Polinnen treten, angeſpien und verflucht; langſam verweſten ſie in er Anguſthitze. Der deutſche evangeliſche Geiſtliche, der ſie tlich nachts zu beerdigen wagte, büßte Ehriſtenliebe und ldenmut mit Haft und grober Mißhandlung. Erſt dieſer Dage konnte er das Krankenlager verlaſſen. Faſt alle Deut⸗ ſchen dieſes Städtchens wurden Opfer der„duldſamſtn“ und zritterlichſten“ aller Nationen. Ein deutſcher Zahnarzt, in ein Zimmer eingeſchloſſen, wird mit Füßen, Kolben und Meſſern bearbeitet; ſein fünffähriges Söhnchen, durch Kol⸗ f 25 beruhigt“ verfällt in Krämpfe; ſeine ſchwerkranke, gegnzährige Tochter aus dem Bett geriſſen, ſtirbt auf der Ae n eee e t bee een eee enen eee en den züßen geſchleift,— ſein langer Bart„fegt die Stube aus“. Einen deutſchen Gutsinſpektor. unter deſſen Kopf⸗ Hiffen deutſche Infantertepatronen gefunden wurden,(kein Deutſcher iſt vor Hausſuchungen ſicher), erſchoſſen die Polen, als er drchs Fenſter entfliehen wollte. Die Leiche war nicht wiederzuerkennen. Ein deutſcher Wirtſchaftseleve auf dem gleichen Gute mußte die Zunge herausſtrecken: dann ſchlug man ihn gleichzeitig mit Kolben unter das Kinn und auf den Kopf; er bitz ſich die Zunge ab! So wüten Beauftragte des polniſchen Staates. Die Waffenſuche iſt der Vorwand: kleine Städte, die ſonſt vier deutſche Gendarmen hatten, haben jetzt 24 polniſche; die müſſen beſchäftigt und bereichert werden. Das geſchieht ſo: Hof, Anſiedlungsdorf, Haus in der Stadt werden beſetzt, bei der tödlich verängſtigten Be⸗ wohnerſchaft wird keinerlei Mordwerkzeug gefunden. Dann 35 die Polen ſelbſt Flintenſchüſſe ab, rufen durch Fern⸗ recher Verſtärkung— und wie wilde Tiere fallen die Be⸗ waffneten über die Wehrloſen her. Bisweilen wurden die Bewohner nackend aus den Häuſern geholt, Frauen liefen Schutz ſuchend, kilometerweit im Hemde. Arbeiter, Beſitzer würden mißhandelt, die Höfe von oben bis unten durch⸗ wühlt. Eltern und Kinder getrennt, eine Beſitzerstochter Labei von einem polniſchen Arbeiter vergewaltigt. Die ganze, Racht hindurch hauſten die Beſtien von Gehöft zu Gehöft; Znn ferderten ſie noch Frühſtück und zogen ab. In welcher Seelen not bleibt eine ſolche Bevölkerung zurück! Sie iſt wehrlos; ſie leidet furchtbar; ſie leidet ſchuldlos und lernt letzt die edlen Polen kennen, um derentwillen einſt die deut⸗ ſchen Oppoſitionsparteien ſo lauten Lärm ſchlugen, wenn ſie Aaubten, Bismarck tue dieſem Volke Unrecht. 1 1 Ausland. 755 Europa auf dem Wege zum Bankerott. 5 ELlotzd George erklärte geſtern in einer Rede auf dem —155 des Verbandes britiſcher Induſtrieller: Die euro⸗ pälſchen Dänder helfen ſich nur durch die Banknotenpreſſe weiter. Aber niemand kann dauernd einn Sack Papier uf dem Rücken tragen. Europa iſt auf dem Wege zum Bankerott. Es kann nicht kaufen und nicht verkaufen. Eu⸗ e ſteht vor unſeren Schaufenstern, die mit den beſten imd, dite die Wolt Sen kann. Es iſt 17 den kann. Jedoch in Lumpen gehünt und ſeine Taſchen nd nur met Papier angefüllt. Europa muß ſich aber zu einer vollen Börſe emporarbeiten.— Mit einer Handbewegung, die zu⸗ gleich Verachtung und Verzweiflung ausdrückte, rief Lloyd George: Und da gibt es noch Leute in der Welt, die den⸗ ken: Je ärmer die europäiſchen Länder ſind, umſo reicher werden wir ſein. Das beſte Mittel iſt der Frieden, und die Männer müſſen vertilgt werdn, die in der Welt mit Portroleumkannen umhergehen und die Feuer des Krieges und der Unruhe ſchüren. 5 2 Sah mtet rei ee mte k treitt eee Ein neues Geſpenſt taucht in den letzten Tagen in un⸗ ſerem zerrülteien Vaterland auf, das Geſpenſt des Beam⸗ tenſtreiks. Der Kampfruf kommt aus dem rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiet und hat auch in unſerer badiſchen Heimat, ſo in Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe ſtar⸗ ken Widerhall gefunden. Es geht in dieſem Kampf um die Wahrung rein wirtſchaftlicher Intereſſen, und daß eine ge⸗ wiſſe Notlage in der Beamtenſchaft vorhanden iſt, wird auch der nicht abſtreiten können, der einen Blick in die Ver⸗ hältiſſe der unteren und mittleren Beamten getan hat. Bei einer Steigerung der Lebensverhältniſſe um das 13fache, der Kleidung uſw. um das 20fache, bei einer Steigerung der Arbeitslöhne um das 10fache ſind freilich Beamte, die ihr Einſommen ſeit dem Jahre 1908 um das 4—ö6fache nur ver⸗ mehren konnten, übel dran. Hierzu kommt, daß einzelne Behörden die im Laufe des Jahres gewährten Vorſchüſſe jetzt mit wenig Rückſicht einziehen. Wenn man berückſich⸗ tigt, daß ein 36 Jahre alter Poſtbote mit 1 Kind bei vier⸗ Peer Dienſtzeit 825 M. monatlich, ein 44 Jahre alter oſtſchaffner mit 4 Kindern und 21 Dienſtjahren 1370 M. monatlich und ein 31 Jahre alter Poſtſekretär mit 1 Kind bei 15jähriger Dienſtzeit 1090 M. monatlich an Gehalt be⸗ zieht, dann gewinnt man ein Verſtändnis für die Deſpera⸗ dopolitik dieſer Leute. Und doch iſt in dieſen Tagen nichts wichtiger für die Beamtenſchaft als die kühle, leidenſchafts⸗ loſe Beantwortung der Frage: Was könnte durch einen Streik gewonnen werden, was ſteht für die Beamtenſchaft, für Volk und Reich auf dem Spiele? Was gehört zum Ge⸗ lingen eines Streiks? Dazu gehören Einigkeit der Strei⸗ kenden volle Streikkaſſen und wenn möglich, ſtarke Sym⸗ pathien der übrigen Berufsſtände. Nichts von dieſen Vor⸗ bedingungen iſt vorhanden. Aber die Gefahr beſteht, daß das Elend der Streikenden nur um ſo größer wird, ſelbſt wenn ſie mit ihrer Gewaltpolitik zunächſt einige Erfolge erzielen ſollten. Es iſt doch überaus bemerkenswert, daß vor einigen Tagen ein ſozialdemokratiſcher Führer einigen Beamtenvertretern in der Wandelhalle des Reichstags ſagte, ſie mögen bedenken, daß ſeine Partei die erſte ſein würde, welche nach einem Beamtenſtreik den Antrag ſtellen müßte, die Beamtenvorrechte, wie lebenslängliche Anſtel⸗ lung, Anſpruch auf ein Ruhegehalt uſw. abzuſchaffen. Die fürchterlichen Folgen eines Beamtenſtreiks für unſere Wirtſchaft, für unſere Außenpolitik, letzten Endes für die Erhaltung des Reiches überhaupt brauchen nur angedeutet zu werden. Sie ſtehen vor unſerer aller Augen. Gerade darum aber, weil wir die Gefahr erkennen, die ſich aus einem ins Werk geſetzten Beamtenſtreik ergeben müßten, iſt es die unbedingte Pflicht der Regierung, hel⸗ fend einzugreifen. Die Regelung der Beamtengehälter muß dann ſelbſtverſtändlich gründlich gemacht werden. Halbe Arbeit wäre zweckos. Man wird die Forderungen der Beamtenſchaft nicht als radikal bezeichnen können, wenn die Forderungen nach dem Muſter des Deutſchen Beamten⸗ bundes formuliert werden. Dieſer verlangt: Der Deutſche Beamtenbund hat die Forderung der Be⸗ amtenſchaft wie folgt formuliert: 1. Erhöhung des Teuerungszuſchlages auf 75 v. H. des 8. Grundgehalts und des Ortszuſchlags. Mindeſtens ſoll jedoch als Teuerungszuſchlag der Betrag von 7000 M. in Ortsklaſſe A gewährt werden. Auf den Kinderzuſchlag ſoll ein Teuerungszuſchlag an⸗ ſtatt von bisher 50 v. H. von 100 v. H. gewährt werden. „Die Erhöhung des Teuerungszuſchlags(wie unter 1 und 3) ſoll auch den Ruheſtandsbeamten und den Beamten⸗Hinterbliebenen gewährt werden. Wie die Ausſichten in Bezug auf die Verwirklichung dieſer Forderungen ſind, darüber kann in dieſem Augen⸗ blicke kaum etwas geſagt werden. Alles hüllt ſich zurzeit in Dunkel und Schweigen. Nur im Reichstage geht eine Meinung um, die nicht aus der Luft gegriffen zu ſein ſcheint: Man glaubt, daß lediglich eine Erhöhung des Teuerungszuſchlags auf den Kinderzuſchlag erfolgen wird und zwar auf 100 v. H. Ob das richtia iſt, ob tatſächlich nur dieſe Maßnahme in Ausſicht genommen iſt, das entzieht ſich unſerer Nachprüfung. Darüber darf jedenfalls von vornherein kein Zweifel beſtehen, daß eine derartige Maßnahme in jeder Beziehung vollkommen unzulänglich wäre. Gewiß iſt die Not dort beſonders groß, wo Kinder vorhanden ſind. Aber einmal iſt die Erhöhung allein des Kinderzuſchlags ganz und gar nicht geeignet, dieſer Not zu ſteuern, und zum andern: wo bleiben die kinderloſen Beamten und die Ledigen? Exiſtiert für ſie die Teuerung nicht, ſind für ſie die Preiſe aller Lebensmittel und Verbrauchsgegenſtände nicht geſtiegen? Not, bittere Not herrſcht auf der ganzen Linie. Setzt man den traurig⸗berühmten„beweglichen Faktor“ nun endlich wirklich in Bewegung, dann gebietet es die Gerechtigkeit, aber auch die klare Beſtimmung des Beſoldungsgeſetzes, alle zu erfaſſen und nicht an irgend einem Abſchnitt die Be⸗ wegung jählings abzubrechen. Wieviel neue Verbitterung müßte es hervorrufen, wenn der eine mit einer Zulage bedacht und der andere leer ausgehen würde! Sollte man tatſächlich ee ehe Maßnahne ernſtlich ins Auge faſſen können, um die ganze Aktion in den Anfängen verſumpfen zu laſſen? Eine ungeheuere Verteuerung des Lebens⸗ unterhaltes hat für alle ſtattgefunden, und allen muß ge⸗ holfen werden. Was bliebe ſonſt von der klar ausgeſproche⸗ nen Abſicht des Geſetzgebers, was von dem mit ſo großen Worten und Verſprechungen geſchaffenen beweglichen Fak⸗ tor übrig? Bei der erſten Probe aufs Exempel wäre es ein elendes Verſagen. Und noch eine Bemerkung können wir nicht gut unterdrücken. Als es ſich um die Einführung der Kinderzulagen handelte, da wurde der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß bei einer ſpäteren, unter nicht roſigen Finanzverhältniſſen vorzunehmenden Beſoldungsverbeſſe⸗ rung hier der Hebel allein angeſetzt werden könnte mit dem Hinweiſe, daß bei kindergeſegneten Familien die Not am größten ſei und hier zuerſt geholfen werden müſſe. Damals wurden dieſe Befürchtungen regierungsſeitig als vollkom⸗ men unbegründet hingeſtellt, und ſollte das nicht zuletzt deshalb ſein, weil man ja doch den beweglichen Faktor habe! Und heute? Der bewegliche Beſoldungsteil ſcheint gänzlich erſtarrt zu ſein, und ſo verfällt man prompt, wie befürch⸗ tet, auf die Kinderzuſchläge, obwohl man ſich in dieſem Falle überdies noch ſagen müßte, daß mit ihrer Erhöhung allein auch nichts auszurichten iſt, das heißt, daß auf dieſem Wege nicht einmal den kindergeſegneten Familien geholfen wer⸗ Es ſei denn, daß man über die 100 prozentige Erhöhung weit hinausgehen würde. Dann aber käme man wiederum zu derart ſchiefen Beſoldungsverhältniſſen, daß in dieſem Syſtem der Syſtemloſigkeit alles durcheinander⸗ gewürftelt erſcheinen würde. Die Beratungen zwiſchen der Reichsregierung und dem Deutſchen Beamtenbund dauern noch an und haben nach den vorliegenden Meldungen auch ſchon einigen Erfolg der Beamtenſchaft gezeitigt. Hoffentlich kommt man der Beam⸗ tenſchaft wenigſtens ſoweit entgegen, daß ein Streik ver⸗ mieden wird, i der eine unabſehbare Kataſtrophe für das deutſche Wirtſchaftsleben bedeuten würde. 1. e— . und den Weinkeller d⸗s Häuſers. Badiſcher Landtag. In der geſtrigen öffentlichen Sitzung wurden wis verſchiedene kurze Anfragen erledigt. Dann gah cut Geſchäftsordnungsdebatte, weil der Haushaltsausf 1 gleicher Zeit wie die Vollverſammlung tagte und li eine größere Anzahl von Abgeordneten der öffen Sitzung fernblieben. In der Hauptſache nach erden das Haus die Ausſprache über die Elektrizitätsverſo des Landes, die ſich an die förmlichen Anfragen den Fehn(Dem.) und Weißhaupt(Str.) anſchloß und eine Anzahl von Geſuchen privater Perſonen und von ſchaften. Das Geſuch der Organiſation der Krimin 1 ten, die von dem Miniſterium des Innern abgetren dem Miniſterium der Juſtiz unterſtellt ſein wollen, 1 ſachte eine längere Ausſprache. Das Ergebnis war das Geſuch a nden Haushaltsausſchuß überwieſen Geſeh el Schließlich nahm die Vollverſammlung noch da 3 Fee B über die Abänderung des Geſetzes vom 11. Juli 19 ö die Fürſorgeerziehung in 2. Leſung an. ſtinm 8 Um halb 2 Uhr vertagt ſich das Haus auf unbeſtn eit. e Neue Eingänge im Badiſchen Landtag. Karlsruhe, 4. Dez. Der demokratiſche Abg. 125 berg hat im Landtag über den Geſchäftsbetrieb 5 Fp 0 HN b. H. deen! meinnützigen Bauſtoffbeſchaffungsgeſellſchaft 170 5 10 1 nd a gende kurze Anfrage eingereicht: Durch Bewillt 2. Nachtrage, Hauptabteilung 4, Titel 9( 10). Staat 160 000 M. Geſchäftsanteile der gemeinnützigen ſellſchaft zur Beſchaffung von Bauſtoffen, G. m. b. andi nommen. Aus den Verhandlungen in dem Landſtatz unh Ausſchuß iſt bekannt, daß die Badiſche Sieden an ö Landbank als Vorläuferin dieſe Geſellſchaft die Be 12 von Bauſtoffen eingeleitet hat. Ueber das Verhäbne ſchen den beiden Geſellſchaften beſteht zur Zeit keen heit da, wie in den Ausſchüſſen zum Ausdruck kae Gemeinnützige Bauſtoffbeſchaffungs⸗G. m. b. nahme der von der Siedelungs⸗ und Landbank Bauſtoffe ablehnte. Die Entwicklung des Unt im Hagenſchieß, die das Intereſſe weiter Kreiſe in nimmt, legt nahe, dem Geſchäftszuſtande derartiger ſchaften erhöhte Aufmerkſamekit zu ſchenken. Ich halb um Auskunft über den Geſchäftsbetrieb der 4 nützigen Bauſtoffbeſchaffungs⸗G, in. b. H, ihren geſeh Staud, ſowie über die Zahl und Bezüge ihrer Ange 0 Iſt die Regierung bereit, durch ihren Vertreter schal ö ſichtsrat eine Reviſion durch eine Treuhandgeſ 1055 b d veranlaſſen und dem Landtag über die Ergebnis 1 Reviſion Mitteilung zu machen? 50 Der Abg. 5. Mayer⸗Karlsruhe(D. N.) hat folgen Anfrage über den Schulfahrsbeginn eingebracht: 5 tereſſe von Schule und Haus erſcheint eine baz ſcheidung der Regierung über den Beginn des neue die fahl jahres der höheren Schulen dringend geboten. Iſt zero gierung bereit, ihren Standpunkt endgültig lehne zu geben? Welche Gründe ſtehen einer Verne Schl der Neu rebelung bis zum an des planmäßtige al 6 jahrs im September 1921 entgegen? Inwieweit 8 Regierung die Vorſchläge der Lehrerſchaft der be Schulgattungen eingeholt? 25 Baden und Nachbargebiete⸗ Großherzogin Luiſe von Baden beging geſtern in der ſtillen Zurückgezogenheit ihre übe ſitzes ihren 82. Geburtstag. Von der hohen War tig gender geiſtiger Begabung aus beurteilt die 1 Strömungen unſerer Zeit, das Schickſal unſereß Schu landes und ihres Hauſes und miemand verlä Wie lig Baden ohne die Stärkung menſchlichen Zuſpruchs. Nahe langes geſegnetes Leben Arbeit im Dienſte der Volle, liebe und Denken für das Wohl ihres badiiche dem e 5 geweſen iſt, ſo ſind auch jetzt noch ihre Tage mit er wie pfang von Beſuchen ausgefüllt, bei denen ſie imm bt. Beweiſe ihrer hohen Weisheit und Seelengröße klarer Erkenntnis der Bedürfniſſe unſerer Zeit hier, auszuhalten, wie in den Stürmen des 9 betont dort die Notwenidakeit pflichtgetreuer dem Hinweis, daß jetzt jede ehrliche Arbeit vate Arbeit ſei. Das ſind Gedanken, von denen ziehen könnte, der es ernſt mit ſeinem Volk un meint. Mit verehrungsvollem Dank und ehr Wünſchen geleiten wir daher die greiſe Fürſtin in Lebensjahr. i f f i 1.„„„ Peron zei Schwetzingen, 4. Dez. Die rätſelhafte 71 5 300 des Badͤhauſes Karl Theodors iſt bereits aufgekle rden 1 der am Möbelraub beteiligten Hauptperſonen enona Ketſch ermittelt. Einer der Täter iſt geſtern feſſcfert 10 ig und in das Amtsgefängnis Schwetzingen einge legt, den. Er hat ein umfaſſendes Geſtändnis abe webin Teil des geraubten Möbels konnte, wie die„Saen, wiſhe Stg.“ mitteilt, in Mannheim beſchlagnahmt we Aud u rend das übrige bereits mit der Bahn verſandt 9e 1 * Mannheim, 4. Dez. Freiwillige Nachtſchich ache Neckarkanaliſation. Mit den Neckarkanaliſation iſt trotz der Uneinigkeit über die Linienführung au heimer Gebiet an drei Stellen, nämlich bei Ilve der Richtung nach Ladenburg und Freudenheiſz 9 links der Riedbahnlinie begonnen worden. A chen ane wurde, daß das ſogenannte Feudenheimer Wäld denheige holzt werden müſſe, zogen nachts zahlreiche Jeiſche 1 aus und holzten das Wäldchen ab. Als die ſtädt en, beiter erſchienen, war das Wäldchen verſchwur Polizei fahndet nun nach den arbeitsfreudigen mern, die ſich dieſer„Nachtſchicht“ unterzogen a Ewattingen, 4. Dez. Die Gemeinde hat dias, mühle um den Preis von 1500 000 M. ange gerſorg 0 Kauf erſolgte hauptſächlich im Hinblick auf die mit Elektrizität durch die Wutachmühle. ftr 10 tage ** Harpoldingen, 4. Dez. Die hieſige 251 Doch 0 faſſende Gemeindejagd wurde um 5400 M. lagen 1 Herrn Friedirch Stendebach in Säckingen zugeſch ien. heriger Pachterlös M. 400, Anſchlag M. 4000. a Ihringen, 4. Dez. Welche Preiſe für 1 zur Zeit nicht nur geboten, ſondern auch geforde⸗ zeigt nachfolgender Fall aus der benachbarten Breiſach. Ein Acker mit 20 Ar Bodenfläche den kurzem von deſſen Beſitzer aus Riegel zu einer Ihe rung angeboten. Mit ſteinigem Boden hatte er i N Kriege kaum einen Wert von 500 Mark, Der Pächter machte nun ein Angebot von 6000 der Zuſchlag nicht erteilt wurde, weil der P iche erſchien. Weitere Gebote wurden nicht gemacht. om a nigen Tagen Bedenkzeit erhielt nun der Biete das 1 käufer folgenden ſchriftlichen Preisantrag: Für azu u hae ſtück ſollen nun 8000 Mark bezahlt werden.. der Verkäufer noch folgende Nahrungsmittel 15 ben: 1 Doppelzentner Weizen. 1 Doppelzentne Liter gutes Nußöl, 2 Liter Branntwein nebſt e lichen„Metzgete“. Beſonders iſt ausgedungen, Naturalien auf der Achſe nach Riegel verbras ſollen. Wie ſich der Bieter zu obigem An treffend 2 Griesheim, 4. Dez. Die Franzoſen bauen 0 er Auffaffung. Auf dem Truppenubungsplatz len die Schränke und Spinde weggeholt und einer Achreinerei hier zur Reparatur übergeben. Nach iiellung ſind die Möbel jetzt nach Frankreich geſchafft kin. Wohl manchem jungen Ehepaar hätten dieſe Mſtände über die ſchweren Zeiten hinweggeholfen. chile Hemsbach, 4. Dez. Mittels Einbruchs wurden beim an irt Ludwig Ehret 8000 M. und bei der Witwe Gleich M. geſtohlen. Bei einem weiteren Einbruch wurden dem Gaſthaus„Zur Warthurg“ zwei Zentner Nüſſe, Geld, Schmuckſachen und Wäche entwendet. Unter Verdacht der Täterſchaft nahm die Gendarmerie vier * darunter einen Wirt, der der Hehlerei ver⸗ eürgermeiſter den wahren Sachverhalt an. er er ſich, daß Fleiſch, unter Ausſchaltung jeden Zwiſchen⸗ „ ahfeis an die Stadt zum urſprünglichen Preis zu liefern. bieſer Grundlage kam dann der Handel zuſtande, die N Awerwaltung kaufte 5 Eiſenbahnwagen des Transvaal⸗ n. Hätte Weinſchenk den Handel in der von ihm ge⸗ i Weiſe fertig gebracht. ſo hätte er 49 000 M. verdient. Strafkammer verurteilte Weinſchenk zu 2900 M. Geld⸗ r Becker und Finck zu Geldstrafen von 90 ketzte Drahtnachrichten. rler u he, 4 Dez.(Drahtmeldung.] Alle Verbände nde der mittleren und unteren Telegraphenbeamten Tum n einer Bezirkspoſtgewerkſchaft zuſammengeſchloſ⸗ Atzzihre Forderungen durchzuſetzen. Die Bezirkspoſt⸗ im Allfereſchaften ſtehen ſeit einigen Tagen in paſſiver Reſiſtenz. 10 ſſe führen ihre Arbeit nach ſireng bürokratiſchen Grund⸗ ö ſledurch. Der geſamte Poſtverkehr hat durch dieſe paſſive enz außerordentliche Verzögerungen erlitten. kcberbaftung radikaler Führer durch Franzoſen. lankfurt a. M., 4. Dez. Wie die Frankfurter Weſt⸗ 0 lie Arbeiterzeitung meldet, wurden die Ortsgruppen⸗ ie Mal nde der vereinigten kommuniſtiſchen Partei und der 0 fall.. P. D. in Mainz, Worms und Höchſt a. M. von Neanzöſiſchen Behörden verhaftet. Als Grund gibt das kommuniſtiſche Propaganda im beſetzten Gebiet an. „1 Ein Prozeß gegen Scheidemanns Schloßmöbel. label. 4. Dez. Die Strafkammen verurteilte den Leder⸗ 5 Leonhard Ludolph von hier wegen Beleidigung eberbürgermeiſters Scheidemann zu 1000 M. Geld⸗ iel Ludolph hatte Scheidemann nachgeſagt, er habe im leuntsthaler Schloß Möbel geſtohlen. Das Gericht kam * Ergebnis, daß inſofern formale Unregelmäßigkei⸗ f en gekommen ſeien, als der Magiſtrat bei den Verhand⸗ über ß über die Verwendung von Möbeln aus dem für die Amtswohnung Scheidemanns den Regie⸗ e bräſidenten übergangen und die abzuſchließenden Ver⸗ 110 bas bt der Stadtverordnetenverſammlung vorgelegt 8 2 aber Scheidemann geglaubt habe, durch oroͤnungs⸗ e Weiſe zu dem Gebrauch der Möbel zu gelangen. en d'Annunzio im„Kriegszuſtand“ mit Italien. lldem Italien ſich mit den Südſlaven geeinigt hat, iſt 91 ſtalnteurer d'Annunzio in Fiume überflüſſig geworden. Pialieniſche Regierung macht nun Ernſt und ſchickt Trup⸗ 10 gelten den als einen zweiten Garibaldi betrachteten und Neren Uſurpator in Fiume aus. Er iſt bereits einge⸗ er und ſeine Uebergabe kann nur die Frage ſehr Zeit ſein. Man braucht aber nicht anzunehmen, daß latte die italieniſche Regierung wegen ſeiner Unbot⸗ Nieit irgendwie hart anfaſſen werde. Im Gegenteil, ben während des ganzen Jahres unzweifelhaft im 8 lern inverſtändnis gehandelt. Wenn der italieniſchen 0 5 nicht das Vorgehen d'Annunzios ſehr willkom⸗ ſdeweſen wäre, dann hätte ſie leicht Mittel und Wege Nie u, um ihn aus Fiume fortzubringen. der talieniſche Regierung hat die Ententemächte amtlich Mit Blockade von Fiume verſtändigt. Sie habe Diens⸗ non, n ternacht begonnen. 8 ert Aa nunzio hat das Erſuchen auf Räumung der Inſeln ufänd Arbes abgelehnt und angefragt, ob das Erſuchen chill nmatum angeſehen werden müſſe. In dieſem Fall ener genötigt ſein, ſeinen Vertreter in Rom abzu⸗ ud und ſein Gebiet vom 3. Dezember ab als in Kriegs⸗ Alis mit dem Königreich Italien befindlich anzuſehen. e de die zehn italieniſchen Kriegsſchiffe vor dem Hafen von Them erſchienen, wurden ſie von den Freiwilligen d' An⸗ 75 fam et vom Ufer aus ſtark beſchoſſen. Aus Fiume ver⸗ heinz et der„Corriere della Sera“ das Gerücht, das zur rech nchaft gehörende Kriegsſchiff„Cortallazo“ ſei geſunken. be g dununzio richtete von Fiume aus an das Teſſiner Volk en Ace ndgebung, worin er ihm die Befreiung von der an⸗ enhe ahlenn Bedrücknug durch die Schweiz und den Anſchluß an chen 9 u in nabe Ausſicht stellt.. n. ue dell In Scheidemann gegen Prinz. der weiteren Verhandlung wurde u. a. auf Antrag n. 8 Wulee Atgatsanwalte Hayner der im Saale anweſende Staats⸗ l böeſchaftsrat Gerlach als Zeuge vernommen Ibm 7. Aerglin en ſei, ſo bekundet er, aufgefallen, daß die Hilde Plau⸗ rſots J Aaslich ſo belaſtend für Prinz ausſagte. Er habe ver⸗ 1 unde gewiſſe erotiſche Momente dabei eine Rolle ſpie⸗ tar ſaſſer daß die Plaumann eiferſüchtig ſei. Die Sache in⸗ cho zze rte mich pfychologiſch und ich verſuchte es, ſo fährt der hre ort, dieſe Gründe der plötzlichen Weſensänderung zu 0 leid Eine zweite Vernehmung der Plaumann wurde deider durch ihren Selbſtmord unmöglich gemacht. Der bfretundet noch, daß Hilde Plaumann geäußert habe, u bar daß ſie mit dem Verbrecher Sklarz nichts mehr e. eilt ben nde Haſſo von Tyszka wird nochmals vorgeführt, an balder Zeugen Molkenbuhr und Suckom gegenübergeſtellt ue turden. Tyszka behauptete bekanntlich in ſeiner Ver⸗ de en, dat er den Mordbefehl von Fiſcher, Molkenbuhr oeh Jem dicken Herrn erhalten habe Er erklärte jetzt, 1 ach Suckſisenden aufgefordert, ſich die Zeugen Molkenbuhr ö kertow genau anzuſehen, daß er die beiden Zeugen gar inne. Zeuge Tyszka erklärte, daß die beiden Herren en der Nachrichtenſtelle geweſen ſeien.— Die Zeugen u f be zu uhr und Suckow erklären daß außer ihnen und Fi⸗ esiener Zeit niemand andrs in der Nachrichtenſtelle keln weſen war.— Im Anſchluß hieran wird wieder ein reicher Beweisantrag von Juſtizrat Dr. Werthauer Ai der darauf hinausgeht, die völlige Unglaubwürdigkeit asaben des Prinz und der Zeugen Sonnenfeld und t 5 gn beweiſen. bed 1 ebhaften Zuſammenſtößen kommt es, als Juſtizrat 1 bortbauer eine in dem erſten Prinz⸗Prozeß abgegebene ö aa dem Parlamentsſtenographen und Journaliſten 1% lest 8 ſtenographiſch aufgenommene Zeugenausſage zerſt prand echtsanwalt Nübell dagegen mit dem Hinzu⸗ Moroteſtiert, daß er dies nicht ausgeſagt habe. Der Vor⸗ rſucht den aenannten Stenbdarapßen vet en und uAnzugeben, in weſſen Auftrage er Rer als Skenograph am Preſſetiſch Platz nehme. Zeuge Kabelitz erklärt, daß er im Auftrage von Heinrich Sklarz ein Stenogramm aufnehme, ebenſo wie er in mehreren anderen Prozeſſen Stenogramme ohne Unterſchied der Partei aufgenommen habe ſo auch ſchon für die Gegenpartei. Er fühle ſich in keiner Weiſe als An⸗ geſtellter des Herrn Sklarz, ſondern lediglich als objektiver unparteieiſcher Stenograph. Landgerichtsrat Brieskorn erklärt hierzu, daß K. als Be⸗ auftragter einer Prozeßpartei nicht das Recht habe, an dem bevorzugten Preſſetiſch Platz zu nehmen. Kabelitz erklärt hierauf, daß er auch für den„Vorwärts“ tätig ſei, indem er ihm telephoniſch Berichte gebe. Rechtsanwalt Nübell: Aha, dann bekommt alſo der„Vorwärts“ die Berichte des Herrn Sklarz! Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Ich muß gegen dieſe Bemerkung des Rechtsanwalts Nübell energiſch proteſtieren. Das Gericht beſchließt, den Herrn Kabelitz von dem Preſſe⸗ tiſch zu verweiſen, und bleibt auch bei dieſem Beſchluß, als ſich K. durch eine Mitgliedskarte des Reichsverbands deut⸗ ſcher Preſſe als Preſſevertreter lesitimiert.— Kabelitz muß den Platz verlaſſen und ſich inn hörerraum begeben. Vermiſchtes. Verhaftung eines Maſſenmörders. Dre in Spandau wohnende 50 Jahre alte Kutſcher Adolf Schulz wurde vor einigen Tagen von der Berliner Krimi⸗ nalpolizei unter dem Verdacht, eine große Anzahl Morde an Männern, Frauen und Kindern verübt ſowie Blutſchande mit ſeiner Tochter getrieben zu haben, in Haft genommen. Die ihm zur Laſt gelegten Taten datieren bis in das Jahr 1898 zurück. Unter der Wucht der erdrückenden Beweiſe legte der Verhaftete ein teilweiſes Geſtändnis ab. Seine Ausſagen aber ſtrotzten derart von Widerſprüchen und be⸗ laſten ihn ſo ſtark, daß ſeine reſtloſe Ueberführung wohl nur eine Frage der 55 iſt. Vor einigen Wochen lief bei der Staatsanwaltſchaft des Landgerichts 1 eine Anzeige ein, in der Schulz beſchuldigt wurde, eine große Anzahl Mordtaten verübt und Blut⸗ ſchande mit ſeiner jetzt 19 Jahre alten Tochter fortgeſetzt ge⸗ trieben zu haben. Die Staatsanwaltſchaft leitete die An⸗ zeige weiter an das Polizeipräſidium mit dem Erſuchen, un⸗ verzüglich Ermittelungen anzuſtellen. Kriminalwachtmeiſter Lahmann wurde mit den Ermittelungen betraut. Es ge⸗ lang ihm, eine Fülle von Beweismaterial herbeizuſchaffen. Bisher hat Oberwachtmeiſter Lahmann elf verſchiedene Mordtaten, von denen ein Teil bisher überhaupt nicht zur Kenntnis der Behörden gelangte, unterſucht. Zwei Morde auf der Landſtraße: Im Jahre 1898 wohnte Schulz in dem Dorfe Knoblauch hinter Döberitz und erhielt Weihnachten den Beſuch ſeines Schwagers Auguſt Heimann. Heimann befand ſich im Beſitze größerer Barmittel und vorzüglicher Kleidung. Das muß Schulz habgierig gemacht haben, denn als ſein Schwager abreiſen wollte, begleitete er ihn allein auf dem einſamen Wege zur Bahn, und von jener Zeit an war Heimann ſpurlos verſchwunden. 18 Monate ſpäter, als Schulz in Buchen⸗Kartzow wohnte, kam der Bruder des Ver⸗ ſchwundenen zu Beſuch, um ſich nach dem Verbleib des Ver⸗ mißten zu erkundigen. Schulz ſagte ihm, er hätte vor eini⸗ ger Zeit in der Zeitung geleſen, daß Auguſt bei einem Gru⸗ benunglück im Rheinland ums Leben gekommen wäre. Wil⸗ helm Heimann wollte ſich mit dieſer Auskunft nicht beruhi⸗ gen und ſagte, daß er nach dem angeblichen Unfallort fahren würde, um dort Einzelheiten zu erfahren. Auch ihn brachte Schulz wieder zur Bahn und ebenſo wie 18 Monate vorher Auguſt, ſo war ſeit dieſem Moment Wilhelm Heimann ſpur⸗ los verſchwunden. Schulz wird nun beſchuldigt, den Auguſt aus Habgier und den Bruder deshalb ermordet zu haben, um einen unbequemen Zeugen los zu werden. Was die Be⸗ ſchuldigungen der Blutſchande betrifft, ſo verweigert die Tochter die Ausſage mit dem Hinweis, ihren Vater nicht zu belaſten, die Mutter hingegen gab zögernd zu, daß ihr die Blutſchande bekannt wäre. und Schuls ſelbſt legte in ſeiner Vernehmung verklauſulirt gleichfalls ein Geſtändnis ab.— Einige Jahre nach der Ermordung der Brüder Heimann wurde in dem See von Falkenrehde, ebenfalls in der Mark. die Leiche der geiſtesſchwachen Pauline Fiſcher aus dem Waſſer gezogen. Man ſtellte ſeſt, daß ein Mord vorlag. Die Verſtorbene war gewürgt worden, und am Ufer fanden ſich Spuren eines heſtigen Kampſes. In der fraglichen Nacht war Schulz nicht nach Hauſe gekommen, ſondern erſt gegen Morgen mit naſſen Stiefeln, naſſen Beinkleidern und zer⸗ kratzter Naſe. Wie er ſeiner Frau ſagte, wollte er die Nacht mit ſeinem Schwager in Verlin beim Kartenſpiel zugebracht haben. Dabei wäre er angeblich von dem Papagei attackiert worden, wobei die Naſe verletzt wurde. Die Ermittlungen haben inzwiſchen ergeben, daß dieſer Schwager überhaupt nicht Karten ſpielen kann und daß Schulz fahrelang nicht in ſeiner Wohnung war. Es wird ihm welter zur Laſt ge⸗ legt, in Danzig gleichfalls in der fraglichen Zeit eine Pro⸗ ſtituierte ermordet zu haben. Hier ſind die Ermittlungen noch im Gange. Weiter wird behauptet, er hätte mehrfach verſucht, ſeine Frau durch Gift zu beſeitigen. Im Sommer 1908 ſoll er auf einem der Havelſeen ein Schulmädchen er⸗ mordet haben und gleichfalls um dieſelbe Zeit ein Schul⸗ mädchen in Spandau. Er ſoll ferner den Knecht eines Bauern, der um die Morde der beiden Schwäger wußte, gleichfalls umgebracht haben, um den läſtigen Zeugen mund⸗ tot zu machen. Außer dieſen aufgezählten Verbrechen iſt die Polizei zurzeit bemüht, eine ganze Anzahl weiterer Mord⸗ taten, die in der Mark verübt wurden und die mit der Per⸗ ſon des Schulz in Zuſammenhang gebracht werden, aufzu⸗ klären. Schulz, der ſehr ſicher auftrat, wurde, als man ihm im⸗ mer mehr Beweismaterial vorlegte, unſicher, gab die Blut⸗ ſchande zu und verwickelte ſich in heſtige Widerſprüche. Die Vernehmung wurde in ſpäter Abendſtunde abgebrochen und wird baldigſt forlgeſetzt werden.„ N *, e e e 5 7 5 Das ſpri' nd: Auto. T. U. meldet aus Amſterdam: Auf einer«. wagenausſtellulng wird als Neuigkeit ein ſpringendes Kuto gezeigt. Am letzten Donnerstag wurde es dem Publikum vorgeführt. Der Führer ſteuerte den Kraftwagen, während er ruhig eine Zigarette rauchte mit einer Geſchwindigkeit. von 35 Kilometern über eine Hürde von fünf Fuß Höhe. Das Auto kam ſicher und wohlbehalten Kuf der g an. 1 Eine Kommuniſtenſiedlung bei Itzehve. f Die„Kölner Zeitung“ ſchreibt: Dort, wo die fruchtbaꝛe Marſchniderung der Weſtküſte Schleswig⸗Holſteins, der uralte Meeresboden, zu den vor Jahrtauſenden aufgeſchich⸗ teten Sandhügeln, der Geeſt, übergeht, liegt das kleine ſaubere Dörfchen Cleve, von Itzehoe in zwei⸗ bis dreiſtün⸗ diger Fußwanderung zu erreichen. Dort zog am 1. April 1920 eine kleine Zahl(etwa 6) junger Leute ein, die, mit gewaltigem Idealismus und einigem Geld ihrer Ver⸗ wandten ausgerüſtet, eine Bauernwirtſchaft am Ende des Dorfes kauften, um hier durch die Tat zu beweiſen, daß der Kommunismus kein leerer Wahn ſei, daß man in der Ar⸗ beit aller für alle einen größeren Gewinn herauswirtſchaf⸗ ten könnte, als es die verdammte Privatwirtſchaft bisher ermöglichte. Die junge Schar ſetzte ſich faſt ganz aus An⸗ gehörigen der geiſtigen Berufsarten zuſammen. Da war ein Doktor, ein Ingenieur, ein Schriftſteller, ja ſogar eine junge Gräfin ungariſcher Herkunft, kurz, ein Mann, der die Landwirtſchaft gründlich verſtand, war nicht dabei. Wahrſcheinlich meinten ſie wie viele andere Stadtbewoh⸗ ner, Bauer könne eigentlich jeder ſpielen: man trieb eben das Vieh auf die Weide, melke es, ſtreute auf den Acker⸗ boden Samen aus und erntete dann. Von der Viehwirt⸗ ſchaft auf den Marſchen und von dem kleinen Acker auf der Geeſt(zuſammen fünf bis ſechs Hektar) ſo viel herauszu⸗ wirtſchaften, doß drei Kühe, ein Pferd, mebrere Schweine e und außerdem noch etwa 15 Menſchen davon eben konnten war nicht leicht. Denn inzwiſchen waren auf dem Linden⸗ hof, wie ſie ihr Beſitztum liebevoll getauft hatten, aller⸗ hand andere Lebe hinzugekommen, meiſtens zu kurzem oder längerem Erholungsbeſuch, ſo daß im Sommer der Heu⸗ boden als Schlaſſtätte herangezogen wurde. Auch eine An⸗ zahl junger Mädchen war darunter. Sie benutzten gern die Heilkraft der Sonne auf die bloße Haut, bis die Kühe der Weide verwundert dreinſchauten und die Nachbarn Beſchwerde führten ob- der bei uns noch nicht üblichen Nachtſpaziergänge. Gegen Ende des Sommers traten ernſte Schwierigkeiten ein. Von den 80 000 Mark, die das Grundſtück gekoſtet hatte, waren nur etwa 60 000 M. bar be⸗ zahlt, ſo daß auch noch die Zinſen für die reſtlicheen 20 bis 22 000 M. aus dem Ertrag der Wirtſchaft aufzubringen waren. Das ging natürlich nicht. Der Verkauf von zwei Schweinen zu wahren Spottpreiſen half auch nicht viel Wie⸗ derholte Geldſendungen aus München mußten aushelfen, vielleicht auch noch Zuſchüſſe der Eltern und Verwandten der ſonderbaren Idealiſten. Aber auch denen ging die Geduld aus. Das Haus und Grundſtück iſt jetzt zum Kauf aus⸗ geboten. Selbſt ein Laie ſieht, daß der Zuſtand verwahrloßß iſt. Hergeſtellt iſt wenig oder gar nichts. Denn die Be⸗ malung der Tore an Haus und Stall mit verrückten Fi⸗ guren(blutrote Skelettmenſchen, die blutrote Beile über ihren Häuptern ſchwingen, erſtochene Pferde und blaue Hunde) kann man ſchließlich nicht als Verbeſſerung des Hau⸗ ſes anſehen. Das einzige neu Angelegte iſt eine kleine To⸗ matenpflanzung im Sande des Geeſtabhangs. So dürfte dis⸗ ſer Kommuniſtentraum in kurzer Zeit ausgeträumt ſein — Eine Konferenz von Länderminiſtern, die ſich mit dem aktuellen Fragen der Ernährung, mit der Wuchergeſetzge⸗ bung und anderen damit zuſammenhängenden Angelegen⸗ heiten befaßt, findet am Freitag und Samstag in Weimar Bon der Inſel Rügen. Tauſende von jungen Leuten, Turner, Sportanhänger, Studenten, Schüler und Wandervögel können allſommerlich auf Rügen bei ihren Turn⸗ und Wanderfahrten für mäßigen Preis kein Unter⸗ kommen finden, außer in den teuren Hotels. Der Turn⸗ und Sportverein Saßnitz e. V. will hierin Abhilfe ſchaffen. Der Verein hat in beſter Gegend von Saßnitz, am Wege nach Stubbenkammer ein Gelände von 13 500 qm Große für 50 000 Mark käuflich erworben. Eine Fläche von 9000 qm wird als Turn⸗ und Sportplatz angelegt; auf dem übrigen Teil ſoll ein Turnerheim, verbunden mit einer Turnhalle und einem Ausſichtsturm„Jahn⸗Turm“ erbaut werden. Der Turnverein richtet an alle Freunde und Gönner für Jugenderziehung und Volkswohlfahrt die herz⸗ lichſte Bitte, zu dieſen ſehr hohen Baukoſten mit großeren und kleineren Beträgen beizuſteuern. Gleich wie in ſchwerer Zeit Turnvater Jahn 1811 ſeine Jugend um ſich ver⸗ ſammelte, ſo ſoll dieſer Jahn⸗Turm mit ſeinem Turner⸗ heim jederzeit eine Sammelſtätte friſchen fröhlichen Turner⸗ und Wanderlebens werden, zur Förderung vaterländiſcher G ſianung, Kräftigung der Jugend für jetzige und kom⸗ mende Geſchlechter. Dieſer Aufruf wird im ganzen Vater⸗ lande verbreitet mit der Bitte, daß die verehrl. Stadt⸗ verwaltungen, Vereins vor ſtände, Private u. Gönner Spenden auf Poſtſcheckkonto 27823 Stettin, Konto Saßnitzer Bank Turn⸗ u Sportv rein e. V. einzahlen wollen. Je ſchneller der Baufond zuſammer getragen iſt, um ſo früher kann mit dem Bau begonnen werden. Der Dank der Jugend iſt allen freundlichen Gebern geſichert. * Schauturneu. AUAnliebſam verſpätet. Das Hallen⸗Schauturnen, welches der Turnerbund„Jahn“ am Sonntag, den 21. November im Kalſerhof in einem von Zuſchauern dicht beſetzten Saale abhielt, verlief auf die ſchönſte W'iſe.— Nach einem gemeinſamen Aufmarſch ſämtlicher Mitwirken⸗ den erfolgte zunächſt ein kurzer Prolog, geſprochen von einer 13jährigen Turnerin. Dann zeigte uns der Vorſtand des Vereins, Herr Peter Vogler, in einer wohldurchdachten. formvollendeten Anſprache den hohen Wert und die Ziele des heutigen Turnens bei jung und alt. Die darauf fol⸗ genden Uebungen gefielen durchweg ſehr gut. Man ſah den jugendlichen Turnern und Turnerinnen an, mit wel⸗ cher Liebe ſie ſich ihrer Aufgabe bewußt waren. Präzis entledigten ſie ſich derſelben, ein Zeichen des Verſtändniſſes ihcer Turnwarte. Der Dank des Publikums ſollte ihnen daher auch ducch ſtürmiſches Beifallklatſchen nicht vorent⸗ halten bleiben. Die älteren Turner wußten unſere Auf⸗ merkſamkeit ganz beſonders zu feſſeln durch wahre Glanz⸗ leiſtungen am Rick und Barren und manch einer verſtand ſich daher auch noch zu einer Dreingabe. Den Schluß bildeten die fein dargeſtellten Pyramiden, ausgeführt vom größten Teil der Mitwirkenden.— Der Vorſitzende des Vereins ergriff am Schluß abermals das Wort, um den Zuſchauern den Dank für ihr E ſcheinen auszudrücken, mit der Bitte, nach Kräften an der Förderung der guten Sache mitzuhelfen. St. Nikolaus. Ein Vorbot' iſt Sankt Nikolaus, Ein Vorbot' vom Chriſtkinde, Er ſchenkt und ſtraft in jedem Haus, Oft ſtrenge, oft gelinde. Wo findet er ein boͤſes Kind Dem bringt er eine Rute, Und eilt dann wieder ganz geſchwind Mit ſeinem Biſchofshute. Doch wo ein gutes Kind er find't Dem ſchenkt er nützlich Sachen Und wenn's auch Aepfel, Nüſſe ſind Es wird ſich freu' n, lachen. Ob's beten kann? ſo fragt er auch Und ob's auch täte fluchen? Iſt letzteres des Kindes Brauch Wird er die Rute ſuchen. Viel beſſer iſt's er braucht ſie nicht, Denn Ruten ſind auch teuer; Drum betet Kinder es iſt eure Pflicht, Lebensſegen bleibet euer. Es wird der gute Nikolaus In ſeinem Buche buchen: Ein frommes Kind fand ich im Haus, Ein anderes tat fluchen. Pagel. „ C „ 1 82 Die kleine Aktie. Das erſte Erfordernis für den wirtſchaftlichen und ſozialen Wiederaufbau iſt, alle Mittel, die dazu dienen können, rein ſachlich, d. h. ohne parteipoli⸗ tiſche Voreingenommenheit, zu prüfen. Es muß im⸗ mer gefragt werden, ob das Mittel zweckmäßig, ob es geeignet iſt, unſere Erzeugung beträchtlich zu ver⸗ mehren. Von geringerer Bedeutung iſt es, ob die Mittel auch äſthetiſch reſtlos befriedigen. Wir wer⸗ den in nicht allzulanger Zeit die Entdeckung machen, daß uns nur ſchwere Arbeit und eine ſorgſam ge⸗ wahrte Arbeitsökonomie auf die Dauer nützen kön⸗ nen. Erfüllen wir dieſe Pflicht nicht, ſo werden wir den kommenden Geſchlechtern die Möglichkeit neh⸗ men, als geſchloſſenes Volk im freien Staat zu leben. Es iſt durchaus richtig, daß die kleine Aktie, deren Schaffung jetzt vielfach empfohlen wird, auch nicht Wunder wirken kann. Sie iſt eben nicht das, ſondern nur ein Mittel, um das Intereſſe des arbeitenden Volkes am Ertrage der Wirtſchaſt zu ſteigern, und um neues Kapital zu ſchaffen. Wer aus grundſätz⸗ licher Kapitalfeindſchaft gerade das nicht will, der iſt moraliſch verpflichtet, Wege zu weiſen, wie wir ohne Kapital Rohſtoffe und Lebensmittel in unſer Land hereinbekommen. Unſere Erzeugung kann und darf ſich nicht darauf beſchränken, daß wir Ueber⸗ ſchüſſe erwirtſchaften, um den Bezug ausländiſcher Rohſtoffe und Nahrungsmittel zu ſichern. Wir brau⸗ chen Eiſenerz, Kupfer, Baumwolle, Flachs, Weizen, Fleiſch und manches andere, was für einen hochent⸗ wickelten Induſtrieſtaat Lebensbedingung iſt. Wei⸗ ter müſſen wir ja aus unſerer Wirtſchaft die Wieder⸗ herſtellung für den Verband aufbringen. Endlich muß aber noch mehr vorhanden ſein um neue In⸗ duſtrieanlagen zu ſchaffen, ſowie die alten zu er⸗ neuern. Die kommende Wirtſchaft iſt ein ſehr ſchwie⸗ riges Rechenexempel, nicht etwa ein einfaches Ein⸗ maleins, das auch ein Wirtſchaftsſchüler ſchon be⸗ herrſcht. Um die Wirtſchaft auf die Höchſternährung einzuſtellen, bedarf es nicht nur der Dienſte der Hand⸗ und Kopfarbeiter, ſondern auch der Mitwirkung von Kapital. Eine der verantwortungsvollſten Auf⸗ gaben des Erzeugerprozeſſes iſt die Schaffung neuer Erzeugungsgelegenheiten. Dazu gehört Findig⸗ keit, Wagemut, organiſatoriſche Veranlagung, kurz Dinge, die nicht Gemeingut aller Menſchen ſind. Auch Kapital gehört dazu. Daran fehlt es uns aber, da wir durch Kriea und Niederlagen ſo bettelarm geworden ſind. Laſſen wir uns durch die papierne Sintflut nicht täuſchen. Dieſe Geldzeichen ſind kein Kapital, für die uns das Ausland Rohſtoffe zur Ver⸗ fügung ſtellt. Selbſt die ruſſiſche Sowjetrepublik würde uns für unſer Papiergeld keinen Hanf und kein Getreide geben; ſie würde Waren oder Geld verlangen. Wir brauchen alſo Kapital und müſſen es im Inlande aufzubringen ſuchen, um nicht in fremde Kapitalſklaverei zu verſinken. Ein ſolches Mittel zur Beſchaffung von Kapital iſt die Ausgabe kleiner Aktien. In erſter Linie geht das die Arbeit⸗ nehmer an, die auf dieſe Weiſe enger mit ihrem Un⸗ ternehmen verknüpft werden. Dieſe Verknüpfung iſt eine Nebenerſcheinung, aber unentbehrlich, um das Aeußerſte an wirtſchaftlichen Energien zu entfeſſeln. Der Hauptzweck der kleinen Aktie iſt aber, möglichſt f viele erſparte Mittel aufzuſaugen und dem Produk⸗ tionsprozeß dienſtbar zu machen. Es gibt bei uns auch in Arbeitnehmerkreiſen viele, die einen volks⸗ wirtſchaftlich ſchädlichen Ueberverbrauch treiben. Durch die kleine Aktie ſoll dieſer unnötige Verbrauch beſchränkt und ſollen die dadurch frei werdenden Mittel der Produktion zugeführt werden. — Aufbewahren der Speiſekartoffeln. Die Haltbarkeit der diesjährigen Herbſtkartoffeln iſt durchſchnittlich ſehr ge⸗ ring; beſonders bei ſchlechter Lagerung macht die Zerſetzung raſche Fortſchritte. In denjenigen Haushaltungen, die mit größeren Mengen eingedeckt ſind, ſollten deshalb die Kar⸗ toffeln nach Möglichkeit trocken und flach, nicht über 40 Zenti⸗ meter gelagert werden. Mindeſtens wöchentlich einmal ſind die Kartoffeln auszuleſen, die faulen und die angefaulten zu entfernen und die beſchädigten und angeſchnittenen zuerſt zu verwenden. Dadurch werden größere Verluſte vermieden, als durch zweifelhafte und unerprobte Konſervierungs⸗ methoden, wie ſie mehrfach angeprieſen wurden und von denen keine die eben angegebene Behandlungsweiſe über⸗ flüſſig macht. — Eine Uuſitte, die für die Geſchäftsleute ſowohl wie auch für das kaufende Publikum ſelbſt auf die Gefahr von ſchweren Verluſten und Aergerniſſen in ſich birgt, iſt die Anforderung von Auswahlſendungen. Erſt in dieſen Tagen wurde ein Karlsruher Pelzwarenhändler um Pelzwerk im Werte von über M. 25 000 durch einen Unbekannten be⸗ trogen, der ſich die Ware als Auswahlſendung auf den Namen eines bekannten Karlsruher Arztes zuſchicken ließ und damit auf Nimmerwiederſehen verſchwand, und ähnliche Betrugsfälle haben ſich in den letzten Monaten nicht nur hier, ſondern im ganze Lande auffallend gemehrt. Man ſollte meinen, daß das Publikum angeſichts ſolcher Tat⸗ ſachen es verſtehen müßte, wenn die Ladeninhaber in der Zuſendung von Auswahlſendungen Zurückhaltung üben; dies iſt aber leider, wie uns aus Geſchäftskreiſen geklagt wird, nicht der Fall. Manche Käufer fühlen ſich durch ſolche Vorſichtsübung der Geſchäftsleute gekränkt und gehen zu einem anderen Kaufmann, der ihnen— nach ihrer Anſicht mehr entgegenkömmt“. ſelbſt bei Perſonen, die dem Hin⸗ und Rücktransport der oft ſehr wertvollen neun Riſiko bedeutet, für das ſie ſelbſt niemals die Verantwor bet übernehmen möchten, ſie bedenken ferner nicht, Kaufmann die Ware im Geſchäft benötigt, um ſie au deren Kunden vorlegen zu können, ja ſie bedenken nicht chen mal das eine, daß es ſehr ſchwer iſt, die Grenze zwi „bekannten“ und„unbekannten“ Kunden zu ziehen, ohne dieſer Differenzierung Anſtoß zu erregen. en, ſchloſſen müßte es unt. allen Umständen ſein, zu verlange, daß der Geſchäftsinhaber oder Verkäufer Auswahlſendſg gen an völlig unbekannte Derar Wünſche öffnen dem Betrug Tür und Tor, und die ſchäftswelt handelt nicht nur im eignen ſondern auch Intereſſe der Kunden, wenn ſie dieſelben künftighin 0 Denn auch das Käuferpublikum ntereſſe daran, daß das Vertrauen zwiſchen Käufer Verkäufer ein möglichſt gefeſtigtes, ungetrübtes iſt und durch die Ermöglichung derartiger Schwindeleien 1 terungen erleidet.— Aehnlich wie bei den Auswahlſendn gen liegen die Verhältniſſe beim Zahlen mit Schecks aut ten bekannter Hand. Immer wieder wird den Geſchäftslen von Käufern, die ihnen nicht einmal dem Anſehen u kannt ſind, zugemutet, Schecks in Zahlung zu nehmen, dieſelben vorher auf Einlöſungsmöglichkeit prüfen zu en. Kommt der Kaufmann dann mit ſolchen Schecks 10 Bank, ſo ſtellt ſich leider nur zu oft heraus, daß dafür ke Deckung vorhanden, oder daß der Scheck gar Solche Scheckſchwindeleien ſind erſt vor kurzem im wald in größerer Anzahl ausgeführt worden, zum acht einer ganzen Reihe von Geſchäftsleuten, die ihre Vertraue net ſeligkeit mit namhaften Verluſten büßen mußten. 0 darf es alſo auch den Geſchäftsleuten nicht übel neh wenn ſie vorſichtig werden und Schecks nur mehr per von Kunden annehmen, die ihnen bekannt ſind un Auſehen ihnen für prompte Erledigung bürgt. Es ma ö Vorſichtsmaßnahme zwiſche auch einmal ein wirklich zahlungsfähiger Kunde in Selbſtbewußtſein getroffen wird; iſt er aber vernünftig wird er den Aerger gewiß raſch überwinden, und ger een dem Kaufmann zurückkehren, der in ſoliden Grundſa handelt und nicht nach äußerem Schein geht. 1 ſein, daß durch 1—5 ablehnt. Sie de ſolche Verkäufer bekannt ſind 15 f Boten herausgibt. 1 h Ganz ausde prin⸗ 0 ei hat Erſchll . J. 0 n 1 5 gefälſcht 17 gabel er l üben 10 önlie ſautevo d deren ſiſigen 1 me fene ler 1 dei kab ie üb H0 late tragen dieſe Zeilen dazu bei, den vordeſchilderten Ange Ang zu ſteuern und Käufer und Ver ſtehen näher zu führen. eee käufer in gege eitigem nf E . g garentie-t 9 EFuttermürze in Paketen zu ½ und) 1 Kilo eingetroffen. . Höllstin. 5 N Maul⸗ und Klauenſeuche betr. 5 geſetz. Aumliche Benannimachungen. Gingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 Hund, Wolf, männlich, ſchwarz, Kopf braun, bei Karl Häbſch, Schreiner, Ziethenſtr. 48. 1 Hund, Baſtard, weiblich, dunkelbraun und gelb, bei Egidius Stein, Bürgermeiſterfuchsſtr. 7. 1 Hund, Schnauzer, männlich, rechtes Ohr eſtellt, Salz und Pfeffer, bei Ludwig Köhler, allſtadtſtr. 21. 8 1 Hund, Kreuzung, männlich, gelb, bei Simon Biereth, Kirchbergſtr. 26. 5 1 Hund, Spitzer, männlich, weiß und ſchwarz im Tieraſyl. i 1 Hund, Rehpinſcher, männlich, braun, bei Auguſt Bauer, A Bürgermeiſterfuchsſtr. 31. 1 Hund, Wolf, weiblich, ſchwarzbraun, bei Wilhelm Schmitt, Pumpwerkſtr. 10. 1 Hund, Fox, männlich, gelb mit weißen Flecken bei Karolina Trabold, H 4, 5, Hts. IV. ü 1 Hund, Teckel, männlich, kaſtanienbraun, bei Oskar Schmitt, obere Riedſtr. 12. 1 Hund, Art Spitzhund, männlich, braun, bei Julius Dandensky, Riedfeldſtr. 12, 1 Hund, Fox, männlich, weiß, bei Friedr. Volk Eichendorfſtr. 14. 1 Hund, Rotweiler, männlich, ſchwarz, bei Valentin Ludwig, Germaniaſtr. 56 J. 1 Hund, Schäferhund Kreuzung, weiblich, ſchwarz und braun, bei Auguſt Hodel, Bezirksbau⸗ kontrolleur, Feudenheim, Wilhelmſtr. 32. 1 Hund, Schnauzer, weiblich, Pfeffer und Salz bei Walter Kinne, obere Clignetſtr. 5 III. 1 Hund, Rehpinſcher, weiblich, ſchwarzbraun, bei 7 Blum, Kepplerſtr. 3. Hund, Rotweiler und Dobermann, männlich ſchwarz und braun, bei Friedrich Ringle, Indu⸗ ſtrieſtraße 27. 20 0 und, Dobermann, männlich, rotbraun, im eraſyl. a 1 5 Fox, geſtutzter Schwanz, weiblich, weiß, ſchwarzbrauner Kopf, bei Joſef Achat, de, Fehn), Hahner hend, em f und,(Jagdhund), Hühnerhund, ziemli alt, männlich, Halsband mit 2 Meſſingringen, bei Schutzmann Bauch. Rheinſtr. 6. 1 Hund, Dobermann(Metzgerhund), ledernes 7 mit Blechbeſchlag, männlich, ſchwarz, foten braun, bei Karl Schott, Neckarauerſtr. 39. 1 Hund, Pinſcher, weiblich, grau, bei Fritz Hamann, Zellſtoffkolonie 97. 1 Hund, rothaariger Schnauzer, weiblich, rot, bei Georg Kaul, Kronprinzenſtr. 46. a 1 Hund, Dobermann, männlich, braun, bei Johann Krieger, Dreher, Schwetzingerſtr. 166. 1 Hund, Rotweiler, Rüde, ſchwarz und gelb, bei Franz Kern, I 3, 22. 1 Hund, große deutſche Dogge, männlich, rot⸗ ag 7 5 Hermann Clauſing, Ludwigshafen, Max⸗ aße 52, Mannheim, den 2. Dezember 1920. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Nachdem in mehreren Sehöften des Vorortes Mannheim⸗Feudenheim die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anord⸗ nungen getroffen: A. Sperrbezirk. a Der Vorort Feudenheim bildet einen Sperr⸗ bezirk i. S. der 88 161 ff. der Ausführungsvor⸗ ſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchen⸗ B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobach⸗ tungsgebiet im Sinne der 88 165 ff. der Aus⸗ eee zum Reichsviehſeuchengeſetz be 1 aus den Gemeinden Wallſtadt und Vor⸗ ort Käfertal gebildet. Mannheim, den 30. November 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. Ila. . In den Gemeinden Leimen, Lampenhain, Spechbach Amt Heidelberg, Rimbach, Darsberg, Ellenbach, Gras⸗Ellenbach, Albersbach, Heppenheim Unter⸗Schönmattenweg, Neckarſteinach, Viernheim und Hartenrod Amt Heppenheim, Bürſtadt Amt Bensheim iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen.. In den Gemeinden Obermumbach, Zotzenbach, Unter⸗Abtſteinach, Erlenbach, Linnenbach, Lauten⸗ weſchnitz, Hirſchhorn, Wimpfen am Berg und im Tal Amt Heppenheim iſt ſie erloſchen. Mannheim, den 30 November 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. II a. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ läſſiger Perſonen vom Handel(R. G. Bl. S. Oö) in Verbindung mit§ 2 der Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit dem Ern ſt Heiny in Käfertal, Mann⸗ heimerſtraße 32 a der Handel mit Wein, Brannt⸗ wein, Obſt und Gemüſe ſowie jegliche mittelbare 0 oder unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit im Bezug auf 5 dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Mannheim, den 29. November 1920. Bad Bezirksamt— Abt III. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betreffend. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr. Fernhallung unzuver⸗ läſſiger Perſonen vom Handel(R. G. Bl. S. 603) in Verbindung mit 81 der Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit dem Ludwig Volk, Käfertal der Betrieb einer Bäckerei ſowie der Handel mit Kolonialwaren, Kartoffel, Obſt, Eier, Butter, Zwiebel und Kurz⸗ waren, ſowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Hand l wegen Un⸗ zuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Mannheim, den 29 November 1920. Bad. Bezirksamt Abt. III. Ich suche per soiort eine flüchtige Cigarrenkisten- Verkleberin zur Aushilfe. Ev. nur vormittags oder nachmittags. Arthur Tendering, Mannheim Hkademlestr. 3. Curnerbund„Jahn“ Seckenhein E. V. gegr 1899 Vereinslokal: Ganhans 1. Kaiſerhof. Vebungsplan. Abend von 5—6 Uhe Schülerin nen-Abteilung. Dienstag Abend Probe ſämtlicher Theater ſpieler. Freitag Abend von 5—6 Uhr Schülerabteilung 1 u. 2. Von 745.930 Uhr Riegen und Zögliussturnen. Hierzu ladet jedermann freundlichſt ein. Die Leitung. Montag 1 9 Danksagung. Für die vielen Beweise auf- richtiger Teilnahme bei dem Hin- scheiden meiner lieben Schwester und Tante Susanna Baumer sagen wir herzlichen Dank. Be- sonderen Dank Herrn Vikar Gallé für seine trostreichen Worte im Hause und am Grabe, sowie für die vielen Kranz- uad Blumen- spenden und allen denen, welche die Verstorbene zur letzten Ruhe geleiteten. Seckenheim, den 6. Dez. 1920. Familie Baumer, 95 Herdt. Tücntige dägarren-Nertirerin Arthur Tendering, Mannheim Akademiestrasse 3 Wrärlcüfds degünar- nme Morgen Abend 778 Uhr Augerord. Iitaltederoerſammlung im„Deutſchen Hof“. Wegen Wichtigkeit iſt das Erſcheinen aller dringend notwendig. Der Vorſtand. Ein gut erhaltener Kinderwagen zu kaufen geſucht Zu e fragen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Kümeneiurichtung Seltene Kaufgelegenheit! Einemoderne Bettstelle mit Patentroſt, 3 teil. Matratze 2 ſchl und Nachttisch zu 460 M. eine hochhäuptl. 2 ſchl. Betistelle mit Polſter⸗ roſt u. Steil. Matratze 400 M., eiſ. 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