5 1 2 tsblatt der Burgermeisterämter Seckenheim, Jlwesheim. Neckarhausen und Edingen Abounsmentsprets: Trägerlohn. Dich die Poſt bego 12.— Mk. ausſchl. Boſtellgeld.— a mit Ausnahme der Voun⸗ und Feiertage. Penn, 7. Bez, Wie die„B. Z. a. M.“ erfährt, beſtötigt daß eine Role der Eutente jetzt ſogar die Flüge nach 5 Die Entente ſtützt ſich auf den Artikel 180 ö riedensvertrages, der„Befeſtigungen“ innerhalb der del meterzone unterſagt. Sie betrachtet alſo die Anlage F dehe lngplätzen, ſelbſt wo dieſe ausſchließlich Friedens⸗ 5 enen, wie es bei dem gegenwärtigen Flugbetrieb mile anl ist. als militäriſches Unternehmen. Wie die„B. dor i M. weiter hört, werden heute zwiſchen den beteilig⸗ ben Stelen und der Interalliierten Luftkontroll⸗ 9 Alton Verhandlungen ſtattfinden, um die Aufhebung e rbots herbeizuführen. verbietet. Mronstlich 4.— 4 mit pro Ouartal eint täglich „Maler lin 7. Dez. In Nr. 5 des„Deutſchen Eiſenbah⸗ t.. l dwird nach der„Freiheit“ von dem Vorſtand des deut⸗ Veiſenbahnverbaudes ein Aufruf erlaſſen, in dem all⸗ à die Forderung aufgeſtellt wird, die Teuerungszu⸗ r um 1 M. pro Stunde zu erhöhen. Von den Be⸗ hin ze wird gefordert, die Tenerungszuſchläge nicht mehr zer Höhe des Einkommens feſtzuſetzen, ſondern ſie für amtenklaſſen gleich hoch feſtzulegen, und zwar für die ae A und B auf 8000 M., für die Ortsklaſſe O und U ö M, für die Ortsklaſſe E auf 7000 M. Die Kinder⸗ en ſind allgemein um 100 Prozent zu erhöhen. Den i lanmäßig Beamteten iſt außerdem der volle Tene⸗ acchlag wie für die planmäßigen Beamten zu gewäh⸗ 09 e Vorlage ſoll rückwirkende Kraft ab 1. Oktober alten.. 5 Ae ichen, 7. Dez. Nach dem vom Reichsabwicklungskom⸗ 5, Ai berausgegebenen Erlaß die Auflöſung der Abwick⸗ emter betr. hat das bayeriſche Heeresabwicklungsamt gelehnt, die entſprechenden Beſtimmungen durchzufüh⸗ dem Reichsabwicklungsamt einen Proteſt einge⸗ worin beantragt wird, daß die Beſtimmungen aufge⸗ u, werden. Gleichzeitig hat ſich die bayeriſche Staats⸗ Pang auf Veranlaſſung des bayeriſchen Heeres⸗Abwick⸗ hamts in einer Note beſchwerdeführend an die Reichs⸗ ab eng gewandt. Dieſem Vorgehen hat ſich auch das Ab embergiſche Heeres⸗Abwicklungsamt angeſchloſſen. te lou, Deutſcher Reichstag. 10 Stimmungsbild. a K lin, 6. Dez. Im Reichstag ſtand heute der Haushalt U Ieichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft . erbandlung. Die Sitzung brachte eine Programmrede etäbrungsminfſters Dr. Hermes der ſeine Haupt⸗ b darin ſieht, die landwirtſch. Produktion zu heben. N ind u, daß ſeine Wirtſchaftspolitik in letzter Zeit Ge⸗ Neem heftiger Angriffe war. Zum Kampf un die ie Wirtſchaft erklärte der Miniſter, er teile die Anſicht, zue zwangswirtſchaft nicht mehr aufrecht zu erhalten 1 deigleich betonte er aber, daß die Zwangs wirtſchaft ußeides, des Zuckers, der Milch und der Butter auf⸗ ch halten werden müſſe. Unſere Brotberſorgung er⸗ ribedenken. Die Ernte war in einzelnen Gegenden Die Ablieferung läßt zu wünſchen übrig. aol liererſter Redner aus dem Hauſe zam der preußiſche erbräſident und Landwirtſchaftsminiſter Braun als 90! er Mehrheitsſozialiſten, zum Voct. Er richtete 400% e Angriffe gegen den Ernährungsminiſter wegen ſei⸗ geb atrbaltens im Falle Auguſtius und kritiſierte die „, Iaimen über die Düngemitteloerſorgung. Der Land⸗ ö 5 1 müßten mehr Düngemittel zu billigen Preiſen 0 0 werden, dann ſteige die Preduktion u. wir könn⸗ 1 M0 das Auslandsgetreide verzichten. 125 5 beungsminiſter Dr. Hermes verteidigte ſich gegen Vorwürfe und Braun antwortete bald als Ab⸗ Mittwoch, 8. Dezember 1920. geordneter und bald als preuß. Miuiſter. Dieſe Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen den beiden Miniſtern waren ein unerfreuliches Schauſpiel und veranlaßten den Reichskanz⸗ ler Fehrenbach ſelbſt einzugreifen, der ſein Bedauern über dieſe Vorgänge ausſprach. Er erklärte unter dem Bei⸗ fall der Rechten und der Mitte, daß es unmöglich ſei, eine zielſichere Reichspolitik zu treiben, wenn der Reichsminiſter bom preußiſchen Miniſter in dieſer Weiſe angegriffen würde. Herr Braun berief ſich darauf erwiedernd, auf ſein gutes Recht.— Am Dienstag geht die Ausſprache wei⸗ ter. Sitzungsbericht. 35 Berlin, 6. Dez. Vor Eintritt in die Tagesordnung weiſt Abg. Dr. Hugo(D. Pp.) die von dem Abg. Simons⸗Schwa⸗ ben in der letzten Reichstagsſitzung gegen ihn erhobenen Vorwürfe, als ob er perſönlich 50 000 M. von der Leder⸗ induſtrie erhalten habe, zurück. Gegen vier Zeitungen iſt ein Verfahren wegen Beleidigung eingeleitet. Abg. Simons(Unabh. rechts): Dr. Hugo beſtätigt, was ich geſagt habe. a Reichsernährungsminiſterinm. „Der Ausſchu? ordert Einwirkung auf die Landwirke zur beſſeren Ablieferung von Getreide. Verlangt wird ein Ku⸗ chenbackverbot. e Abg. Döbrich(D. Vp.) berichtet über die Ausſchußver⸗ handlungen. ö Reichsernährungsminiſter Hermes: Die Politik des Er⸗ nährungsminiſteriums iſt in letzter Zeit Gegenſtand heftiger Angriſſe geweſen. Im weſentlichen handelte es ſich dabei um einen Kampf für oder gegen die Zwangswirtſchaft. Wir ha⸗ ben die Politik des Abbaues der Zwangswirtſchaft ſyſtema⸗ tiſch fortgeſetzt. Das Angebot an Lebensmittel iſt nach der Aufhebung der Zwangswirtſchaft bedeutend geſtiegen, die Fleiſchpreiſe erreichen jetzt immer noch nicht die Schleichhan⸗ delspreiſe. Bei der Landwirtſchaft kann der Preisabbau nicht beginnen, ihm muß die allgemeine Geſundung der Wirtſchaft vorangehen. Das wichtigſte iſt die Steigerung der landwirtſchaftichen Produktion. Für Getreide und But⸗ ter können wir einer Aufhebung der Zwangswirtſchaft nicht zuſtimmen. Die deutſche Landwirtſchaft macht eine moral iſche Kriſe durch: Von ihrem Ueberſtehen wird die Ueber⸗ windung der Wirtſchaftskriſe abhängen. Bei der Landwirt⸗ ſchaft muß zunächſt wieder die Moral einziehen; dafür wird das Miniſterium Propaganda machen. Während andere Le⸗ bensmittel noch in Zwangswirtſchaft ſind, ſind Kartoffeln und Fleiſch jetzt ganz frei zu haben, alſo ohne, daß der Kon⸗ ſument irgend welche Geſetze übertritt. Gegen die Schã di⸗ gungen des Handels und des Verbrauchers müſſen wir mit den Mitteln der Wuchergeſetze vorgehen, dabei müfſen lokale Ausſchüſſe von Erzeugern und Verbrauchern helfen. Die Preisprüfungsſtellen ſind auszubauen, die Exekutivmaßnah⸗ men ſind durchzuführen. Die Brotgetreideernte beträgt nach der Schätzung des Saatenſtandsberichterſtatters etwa 7 Milltonen Tonnen ge⸗ genüber 83 Miillonen Tonnen im Vorjahre.(Hört, hörtl) Zur Brotherſtellung allein fehlen uns noch 250 000 Tonnen. Dieſe Fehlbeträge werden ſich aber noch dadurch erhöhen, daß der Ernteertrag ſchon vor dem 1. Auguſt in Anſpruch genommen worden iſt und daß er wahrſcheinlich auch noch hinter der Vorſchätzung zurückbleibt. Abgeliefert ſind bis⸗ her nur 288 000 Tonnen gegen 1116000 Tonnen im Vor⸗ jahre.(Lebh. hört, hört!) Die Reichsgetreideſtelle iſt zur Zeit damit beſchäftigt, aufgrund der Ernteergebniſſe die Ab⸗ lieferungspflicht feſtzuſtellen, die wenigſtens ingeſamt 19, Millionen Tonnen betragen wird. Im Tagesdurchſchnitt betrug die tägliche Ablieferung im Monat Oktober 240 000 Tonnen gegenüber 740000 im Vorjahre. In den letzten Tagen iſt eine leichte Beſſerung eingetreten, doch iſt die Ab⸗ lieferung gerade in den letzten Wochen äußerſt ungünſtig geweſen, weil die Landwirte die günſtige Witterung für die Hackfruchternte benutzen und nicht für die Ablieferung. Die Ernte war auch weſentlich ſchlechter als im Vorfahre. Für Juſecatiansureis: Die einſpaitige Weritzeile 60 Pfg., Weblenen 2.50 Mk. Bei 2— e erer e Rabel. ernſpre Sutz 2 55— ech Narbbenbe Mr. 19818. No. 280 Roggen hatten wir in manchen Gegenden geradezu eine Miß⸗ ernte. Der Schleichhandel mit Mehl iſt im weſentlichen er⸗ leichtert. Es ſoll zunächſt die umfaſſende Propaganda in der Preſſe erfolgen, um den Landwirten die Notwendigkeit einer verſtärkten Ablieferung vor die Augen zu führen. Ferner ſollen die Landeszentralbehörden ihre nachgeordneten Stel⸗ len gleichfalls zu einer ſehr intenſiven Einwirkung anhalten und gegen Nichtablieferungen und unerlaubten 8 nachdrücklich vorgehen. Die Landesregierungen ſind erſu worden, wenn möglich zur Reviſion der Mühlen genügende polizeiliche Kräfte bereit zu ſtellen. Die Reichsgetreideſtelle hat aufgrund des§ 5 der Reichsgetreideordnung den Aus⸗ druſch bis zu einem beſtimmten Termin verlangt, ſie will auch beſondere Druſchkolonnen zur Verfügung ſtellen. Schließlich wird einem Landwirt, der einen beſtimmten Höchſtſatz ſeiner Ablieferungspflicht erfüllt bat, für jeden weiteren abgelieferten Zentner Brotgetreide ein Zentner Mais zu verbilligtem Preiſe abgegeben, um der Gefahr der Verfütterung von Brotgetreide entgegenzuwirken. Der Fehlbetrag an Brotfruchtgetreide wird aus dem Auslande einzuführen ſein und beträgt rund 3 Millionen Tonnen. Wir beabſichtigen, 100 000 Tonnen Weizen für Haushalt- mehl einzuführen, das ergibt 600 Gramm pro Kopf und Mo⸗ nat. 1 Von einem bevorſtehenden Zuſammenbruch unſerer Er⸗ nährungswirtſchaft, beſonders der Brotgetreideverſorgung, kaun hiernach keine Rede ſein. Bei allem Ernſt der Lage ſollte man eine ſolche Beunruhigung der Bevölkerung ver⸗ meiden. Der Wert des im Jahre 1920 angekauften Aus⸗ landsgetreides iſt rund 6 Miillarden Mark, der Reſt wird noch 2 Milliarden koſten. Wie die erſte Hälfte der Einfuhr nur mit Vorſchüſſen aus dem Spaaer Abkommen möglich war, hängt auch die zweite Hälfte ab davon. Bei den hohen Auslandspreiſen würde in Berlin das Brot 15,25 M. ſtatt 4,50 M. koſten; das iſt nicht angängig. Wir werden daher zur Senkuna des Preiſes weitere Mittel des Reichs in An⸗ ſpruch nehme en, im ganzen für dieſes Jahr faſt 9,5 Milliarden Mer Lair müfſen doher in Zukunft einen vor⸗ ſichtigen Abbau dieſer Zuſchüſſe vornehmen. Im laufenden Jahre müſſen wir allerdings mit dem bisherigen Syſtem weiter arbeiten. Eine nachdrückliche Hebung zer Wilchverſorgung iſt nur durch Erhöhung der Kraftfneereinſuhr möglich. Leider hat die Maul⸗ und Klauenſeuche ſehr großen Schaden verurſacht. Ich hoffe, daß es unſeren Verhandlungen mit der Entente über das abzuliefernde Vieh gelingt, eine noch wel ere Ver⸗ ſchlechterung unſerer Ernährung zu verhüten, Das wäre der ſchwerſte Schlag gegen unſere Säuglinge.(Sehr rich⸗ tig!) Der werktätigen Hilfe des Auslandes zur Linderung der Not unſerer Kinder ſpreche ich wärmſten Dank aus. (Beifall.) Die Preisſenkung für Margarine hat dem Reich von April bis Juli 325 Millionen Mark gekostet. Im Auguſt trat im Einverſtändniſſe mit der Margarineinduſtrie und den Verbraucherverbänden die freie Wirtſchaft ein. Da⸗ mals beſaß der Reichsausſchuß rund 150000 Tonnen Oel zum Mindeſtpreis von rund 4,3 Milliarden. Ich gab daher endgültig meine Einwilligung, nichts mehr aus dem Aus⸗ lande zu kaufen. Gegen den Schmuggel an der holländiſchen Grenze und vor allem gegen die Ausfuhr von Lebensmit⸗ teln ſind Gegenmaßregeln getroffen. Eine Verbilligung der Düngemittel von reichswegen kommt nicht in Frage. Nach Erreichung der vollen Höhe der Stickſtoffproduktion wird ſogar ein Teil für die Ausfuhr zur Verfügung ſtehen. Der Gewinn daran ſoll zur Verbilligung der Düngemittel für das Inland benützt werden. Das Ernährungsminiſterium wird als ſeine vornehmſte Aufgabe immer die Hebung der Produktion anſehen.(Beifall.) 5 Abg. Braun⸗Düſſeldorf(Soz.): Wenn die Produktion nicht gehoben wird, dann ſtehen wir vor einer Hungersnot, vor dem Zuſammenbruch. Der Redner beſpricht dann ein⸗ gehend die Düngemittelfrage und richtet ſcharfe Angriffe gegen den Ernährungsminiſter. Es ſei falſch, die Dünge⸗ mittel an das Ausland zu verkaufen, man müſſe ſie der 127 a i Die Tochter des Miniſters. Peg o, Roman von Ernſt Georgy. g) e achdruck verboten.) 666 erka rheberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. n de 1 Aus den Worten und Fragen ſprach eine ſo lei⸗ a aſtuiche unteunaynme ver lieben Mathlbe an be ergehen dieſes Mannes, daß Franzista und ich a ußerordentliche Wichligleit einer ausfuhrliche f dboriung ſogleich ertaunten. Wir ſcheuien teine u und licpen au per der hieſigen, recyt unzuber⸗ 5 en polizet auch unſere eigenen Agenten Groel⸗ 11 Ihre Berichte lege ich in getreuen Ueverſetun⸗ et. Aus ihnen auen ging uvereintimmeno her⸗ . aß. Lult Heruntergezoninlenn ift. Er har in ſtehenden internationalen Voltsſchich⸗ Heltehrt, war in den verraſenſten Scheuen c uerueſſt 5 Hier Beſucher, hat zwiſchendurch auerdings im⸗ lte„ nun ganz gewiſſenhaft vorzugehen, und euch, ſlellserwandle, auch meine eigenen unſchauungen les en zu tonnen, habe ich mir den Dugendfreund gon und Herbert in ein kleines deutſches fat aus beſtellt. Er ſteht augenblicklich, was mir ade war, in einer anſtändigen Periode ſeines 5 er altigen Lebens. Der Aderlaß einer Meſſer⸗ un an der patagoniſchen Grenze hat ihm gut⸗ N awie es den Anſchein hat.— Wieſener kam. nem, wie die gute Mathilde ſchreibt, einſt be⸗ den und liebenswürdigen jungen Manne iſt Win merten! Beim erſten Anblick erkennt gate man den Ausdruck einer gewiſſen Verrohung und Herabgetommenheit. Der Menſch iſt hager, ſonnen⸗ verbrannt, trägt einen Vollbart und hat im Geſicht verſchiedene Narben. Sein Auftreten war anfangs ſcheu, dann frech und trozig.— Erft aumahlich, als ich ihn unentwegt wie ein Mitglied unſerer Kreiſe behandelte, nahm er Haltung an. Da die Geſellſchaft ihn elend bezahlt, und er ſich mit den Kollegen von der Straßenbahn nicht verträgt, wird er die Stelle aufgeben.— Ich denke, ihn hier in einer unſerer Großhandelsfirmen als Lagerverwalter mit anſtän⸗ digem Gehalt unterzubringen. Mein Angebot, ihn neu einzutleiden, wies er entrüſtet zurück, zeigte ſich überhaupt äußerſt empfindlich und nicht geneigt, Rat oder Hilfe anzunehmen. Dies, meine Lieben, iſt vorläufig alles, was ich in Sache W. tun konnte. Schreibt mir nur eingehend eure Aoſichten und Wünſche, und ſeid überzeugt, daß ich ſie beachten werde, als ſeien ſie meine eigenen.—“ Die blaſſe Frau ließ die Blätter ſinkn.„Das iſt furchtbar!“ rlagte ſie leiſe.„Furchtvar für den armen Georg, für ſeine unglückliche Mutter und für unſere Gertrud!—— Glaubſt du, daß er zu retten iſt, Franz?“. „Nein! Solche Menſchen gehen unter.“ 5 zg önnen Sie ſich nicht wieder in die Höhe arbei⸗ e ten „I chbin nicht Idealiſt genug, um daran zu glau⸗ ben“, antwortete er,„aber ich bin Tatſachenmenſch und muß verſuchen, das Beſte aus der Lage zu ma⸗ chen. Hier bei dem Verſuch kommen wir ſogar zu einem Doppelerfolg. Wir heilen unſere verblendete Tochter von dieſer Krankheit und— vielleicht ver⸗ helfen wir Frau Dottor Wieſener dazu, ihren Sohn — nicht in Amerika untergehen zu ſehen. Sie mag hier ſein Halt werden.“ 1 Frau Meinhard ſchaute ihn dankbar, aber inner⸗ lich unruhig an.„Und was denkſt du zu tun?? Er blickte geſpannt vor ſich hin. Dann ſeufzte er:„Um das gemeinſam zu beſprechen, ließ ich dich zu mir bitten, liebe Mathilde. Ich will nichts ohne dich tun; aber das Schreiben an Rolf muß mit der nächſten Botſchafterpoſt fort und iſt dann in ſpäte⸗ ſtens fünf Wochen in ſeinen Händen.“ e „Nun— und?“ f „Vorerſt laſſen wir ihn, das heißt, ohne daß er uns als treibende Kraft erfährt, nach Europa kom⸗ men. Rolf iſt gewandt genug, ihm alles einleuchtend zu machen. Ein Wort von ihm, und er wird bei der Hapag eingeſtellt und hat freie Ueberfahrt und ſogar noch Gehalt. Landet Wieſener aber einmal in Ham⸗ burg, ſo ſchaffen wir ſeine Mutter nach dort und müſſen bereits eine Stellung für ihn in Bereitſchaft haben.“ ſie ihre Hand auf die „Franz“, entzückt legte ſeine,„ich bewundere dich!“ Ein flüchtiges Lächeln erhellte ſein Geſicht, dann ſeufzte er.„Warte mit der Bewunderung bis nach dem Erfolg. Nur keine Enttäuſchung!— Ich ſchreibe alſo vorerſt in dieſem Sinne nach Buenos Aires. Dich, Mathilde, bitte ich aber um folgendes: laß dir einmal alle unſere Verwandten durch den Kopf gehen, die man in anſcheinender Harmloſigkeit für einen um die Ecke gegangenen Jugendfreund unſeres Egon um Hilfe erſuchen könnte. Wieſener weiß mit Pferden umzugehen, er war auch ein guter Jäger. Alſo in dieſen Richtungen muß man anbahnen.“ Sie fühlte, daß ihre Zeit hier abgelaufen war And erhob ſich..„Ich. gehe, Franz, auf Wiederſeheg FFF „ „ 9 K 1 U S rrfchff zu biitgem Preiſe zufuhren. Der Vokkswirk⸗ 8 kommt es zugute, wenn man die Düngemittel für die ndwirtſchaft ſenke und ſo der Notwendigkeit enthoben ſei, Getreide aus dem Ausland zu kaufen. Redner erörtert dann den Fall Auguſtin und wirft dem Miniſter Mangel an Um⸗ dicht vor. Reichsminiſter Dr. Hermes weiſt die Vorwürfe als un⸗ berechtigt zurück. Man kann die Dinge nicht theoretiſch⸗ r unter dem Geſichtswinkel der Düngemittel betrachten: ie Ausfuhr von Düngemittel fördert die Induſtrie und re Leiſtungsfähigkeit und damit indirekt auch die Land⸗ wirtſchaft. Die Mehrerlöſe ſollen nicht der Induſtrie ſelbſt, ſondern der Allgemeinheit zugute kommen. Preuß Landwirtſchaftsminiſter Braun: Die Vertreter zer größeren Länder Württemberg, Bayern, Mecklenburg gaben ſich für meine Vorſchläge ausgeſprachen. Reichs miniſter Dr. Hermes: Die geſchichtliche Darſtellung wird die Situation aufhellen. Reichskanzler Fehrenbach: Die Vorgänge, die ſich in den letzten Stunden hier abgeſpielt haben, ſind tief bedauerlich. Auch wenn Herr Braun hier als Abgeordneter ſprach und ſeine Angriffe gegen den Reichsernährungsminiſter richtete, mile er ſich klar darüber ſein, daß er vielleicht in die Lage bommen würde, auchals preußiſcher Landwirtſchaftsminiſter ier aufzutreten. Das Schauſpiel, das hier geboten wurde, N tief bedauerlich. Es iſt tief bedauerlich, wenn die Auto⸗ Mtät im Reiche ſo angegriffen wird, wodurch eine zielſichere Der Reichspolitik unmöglich wird.(Beifall rechts und in der Mitte, Lachen links.) Preuß. Miniſter Braun: Nachdem es möglich geworden „Jaß Miniſter zugleich Abgeordnete ſind, werden Sie dieſe ange öſter erleben. Ich war durchaus ſachlich und habe angegriffen, ſondern Angriffe im Hauptgusſchuß des abgewehrt. Wahrſcheinlich ſind dem Reichskanzler orgänge viel zu ſchwarz geſchildert worden. Das Haus vertagt ſich auf Dienstag 12 Uhr: Weiterbe⸗ e 4 Uhr. ie „ BVeutſchland. . Joe geplanten Gründung einer Ententenotenbank. Berlin, 7. Dez. Der Plan der Errichtung einer Entente⸗ ustenbank für Deutſchland für das auf 4 Milliarden Gold⸗ mark geſchätzte deutſche Eigentum in Amerika als Grund⸗ lage derſelben ſteht man in Kreiſen der Reichs verwaltung ablehnend gegenüber. Das Deutſche Reich müßte aufgrund des Friedensvertrages den Eigentümern des ſequeſtierten Eigentums, das zur Grundlage der Notenbank dienen ſoll, 2 zug der vorgeſchriebenen Steuern für die Beträge polle Eutſchädigung leiſten. Es müßten alſo für dieſe Be⸗ träge mehr Noten gedruckt werden, das Ergebnis der Ak⸗ Ron wäre alſo für die Finanzen kein Gewinn. Die gleiche 2338 wie in den Kreiſen der Finanzverwaltung fin⸗ det 5 Pian einer Ententenotenbank in der deutſchen Bankwelt., Eine der führenden Perſönlichkeiten der Ber⸗ Rner Großfinanz, Herr Urbig, Geſchäftsführer der Dis⸗ konkogeſellſchaft, meinte: Wir müſſen darauf dringen, daß das entum den Eigentümern zurückerſtattet wird. Wenn das nicht zu exreichen iſt, müßte das Reich die Eigentümer entſchädigen. Das Reich müßte entweder mit jedem einzel⸗ nen 9 einen Vertrag ſchließen, der dem Reiche er⸗ kaußt, ſein Eigentum in Amerika zur Grundlage des ge⸗ chten Planes zu nehmen, oder es müßten die entſpre⸗ nden Vorausſetzungen durch ein Geſetz geſchaffen wer⸗ en. In beiden Fällen würde, das iſt meine Ueberzeugung, Arfſter Widerſprech erhaben werden. Ich vermute hinter eſem Plan und hinter Arlchen. die ſchon in der Oeffent⸗ 3 aufgetaucht ſind, erer ung vurgelegen haben, ledig⸗ daz Beſtreben von ame⸗zauiſcher Seite, das darauf ab⸗ elt, die ungeheuren in Amerika lagernden und bei der dort berrſchenden Wirtſchaftskriſe ſchwer abſetzbaren f e noch zu möglichſt teuren Preiſen loszuwerden. Boer anderen führenden Perſönlichkeiten der Bankwelt wird trklärt, daß die Durchführung der geplanten Finanzkon⸗ ke, gleichbedeutend wäre mit unſerer Konkurserklärung. enn es auch um unſere Finanzen ſchlecht beſtellt iſt, ſo f wir nicht den mindeſten Grund, uns in eine finan⸗ 5 Höfigkeit zu begeben, die jedem Nationalgefühl in os Geöcht ſchlagen würde. 5 . Uueberfälle polniſcher Banden. N Benthen, 7. Dez. In Pilzendorf tagte geſtern der Deut⸗ ſche n Als nach Beendigung der Sitzung einige Bergarbeiter noch zuſammen ſaßen, ſtürzte plötzlich eine 60 Mann ſtarke mit Piſtolen und Knüppeln bewaffnete Bande in den Saal und begann ohne Urſache auf die Ver⸗ fſammelte einzuſchlagen und zu ſchießen. Die Anwe⸗ ſenden, die waffenlos waren, verſuchten ſich, ſo gut es ging, retten. Der Saal fing an einer Ecke Feuer. Die Bande Hauſte im Saal aufs ſchlimmſte. So weit bisher feſtgeſtellt werden konnte, iſt eine große Anzahl von Perſonen ſchwer verletzt. Der Ueberfall iſt von einer polniſchen Bande aus⸗ geführt worden. Unter den Schwerverwundeten ſind die Feuiſcheſinnten Bergarbeiter Schega und Pux Poczyk. 3 Die Frankenwährung im Saargebiet. Saarbrücken, 7. Dez. Bei den erneut begonnenen Lohn⸗ verhandlungen der Schwerinduſtrie erklärten die Arbeit⸗ 59 ihre Zuſtimmung zur Forderung der Frankenzah⸗ Jung, die der ſozialdemokratiſche Metallarbeiterverband ge⸗ Kellt hatte. Die Arbeitgeber machten ein Angebot von 1,20 bis 1,0 Franken pro Stunde, das aber von den Arbeiter⸗ pertretern abgelehnt wurde. Weitere Verhandlungen ſol⸗ am 8. Dez, erfolgen. 0 5 Vereinfachung im kleinen Grenzverkehr. Baſel, 7. Dez. Nach Mitteilung des eidgenöſſiſchen Ju⸗ ſtiz⸗ und Polizeidepartements ſollen die deutſchen Behörden ür Einverſtändnis dazu gegeben haben, im kleinen Grenz⸗ verkehr mit der Einführung der Paßkarte anſtelle des Paſ⸗ des einen Verſuch zu machen. Nach Verſtändigung der renzkantone iſt als Probegrenze das Bezirksamt Lörrach bezeichnet worden. Bewährt ſich das neue vereinfachte Sy⸗ Fer ſo wollen die deutſchen Behörden ſich mit der Ein⸗ führung der Paßkarte an der ganzen Grenze einverſtanden a e 80 * 2 5 Ausland. 25 Kriſe im Völkerbund? Sen, 7. Dez. Man ſteht hier unter dem Eindruck, daß zer Völkerbund in dieſen Tagen eine ganz bedenkliche Kriſe Furchzumachen hat. Die Nachricht aus London, daß ſich die dortige Konferenz der Ententehäupter der Aufnahme Ar⸗ meniens widerſetzt, hat wie ein Donnerſchlag gewirkt; nicht wegen ihres fachlichen Inhalts— dieſer iſt infolge der un⸗ Fabſlen Verhältniſſe Armeniens durchaus diskutabel— wohl aber wegen der Form, die eine gewollte Brüskierung der Völkerbundsverſammlung bedeutet. In der betr. Un⸗ terkommiſſion war der Antrag, Armenien in den Völker⸗ Hund aufzunehmen, einſtimmig gefaßt worden, im Plenum der Aufnahmekommiſſion hatten ihn Lord Robert Cecil und Biviani unterſtützt, aber ein definitiver Entſchluß war noch nicht gefaßt. Und nun ſchicken die Ententemächte, ſtatt eine zer tauſend Möglichkeiten diplomatiſchen Vorgehens zu wäh⸗ len, aus London eine Ordre du Moufti. Sie wollen damit er Welt zeigen, daß die Entente noch immer dem Völker⸗ Fund vorgeht. Dieſer wird ſich nun entſchließen müſſen, ob ſich fügen will oder nicht. Die Rückſicht auf ſein Preſtige Fa von ihm ein„Nein“, der Wille zum Leben ein„Ja“; ſo wird er ſich wohl doch fügen. Auch der Rückzug der argen⸗ tiniſchen Delegation macht einen böchſt fatalen Eindruck, da * die Verſammlüng überhaupt nicht lebensfähig bleiben kant, wenn jede Delegation abreiſt, die in einer wichtigen Sache ihren Willen nicht durchſetzen kann. Genf, 7. Dez. Der Entſchluß der. argentiniſchen De⸗ legation, Genf zu verlaſſen, hat hier das größte Aufſehen hervorgerufen. Der Präsident der Völkerbundsverſaumlung Hymans ſoll ſich vergeblich bemüht haben, die Argentinier umzuſtimmen. Wie man erfährt, verurteilt die franzöſiſche Delegation auf das ſchärfſte das Vorgehen Argentiniens. Es ſind ſtarke Bemühungen im Gange, die anderen ſüd⸗ amerikaniſchen Delegationen zu veranlaſſen, ihre Mißbil⸗ ligung über den argentiniſchen Schritt auszuſprechen. Bis jetzt verhielten ſich die Vertreter der neutralen Staaten zurückhaltend. Selbſtverſtändlich wird hie und da der ar⸗ gentiniſche Entſchluß mit angeblichen deutſchen Intrignen in Zuſammenhang gebracht. Andererſeits hört man aber auch die Auffaſſung äußern, daß Argentinien ſich dem nord⸗ amerikaniſchen Ideal einer Völkergemeinſchaft nähert. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang der kanadiſche An⸗ trag auf Streichung des Art. 10 des Völkerbundspaktes, d. h. der Garantie des territorialen Beſitzſtandes der Völ⸗ kerbundsmitglieder. Auf dieſen Artikel ſtützt ſich bekanntlich zum größten Teil der Widerſtand der übrigen Staaten gegen den Völkerbund.. Vereinbarungen zwiſchen London und Dublin? London, 7. Dez. Reverend Flanagan ſandte in ſeiner Eigenſchaft als ſogen. Präſident der Republik Irland fol⸗ gendes Telegramm an Lloyd George: Sie haben erklärt, daß Sie bereit ſeien, ſofort Frieden zu machen. Irland iſt ebenfalls dazu bereit. Welches iſt der erſte Schritt, den Sie vorſchlagen? e Enver Paſcha Befehlshaber der Orientarmees London, 7. Dez. Der„Daily Mail“ wird aus Konſtau⸗ tinopel gemeldet, daß Lenin im Oſten ein einheitliches Kom⸗ mando wünſcht. Auf Antrag der Regierung von Angora 5 er den Oberbefehl der Orientarmee Enver Paſcha über⸗ ragen. a Baden und Nachbargebiete. aun Karlsruhe 7. Dez. Der Bäckermeiſter Heinrich Büch⸗ ler aus Karlsruhe hatte am 4. Juli hieſigen Eheleuten gegenüber erklärt, in einer Obermeiſterverſammlung der Bäckerinnungen Badens ſei behauptet worden, Miniſter Remmele habe Mehl in Mannheim an die Konditoren ver⸗ ſchoben und der Obermeiſter Schneider habe dies beſtätigt. Gegen Büchler war ein Verſahren wegen Beleidigung des Miniſters Remmele anhängig gemacht worden, das heute vor dem Schöffengerichte ausgetragen wurde. In der Ver⸗ handlung wurde eine eidliche Zeugenausſage des Ober⸗ meiſters Schneider in Mnanheim verleſen, aus der hervor⸗ ging, daß er die ihm von Büchler unterſtellte Behauptung nicht gemacht hat. Daraufhin wurde zwiſchen dem Ver⸗ treter des Miniſters Remmele, Rechtsanwalt Marum, und dem Angeklagten folgender Vergleich abgeſchloſſen: Der Angeklagte Büchler erklärt, daß er die über den Miniſter des Innern getaue Aeußerung, daß dieſer Mehl verſchoben habe, als jeder Begründung entbehrend zurücknehme und den Miniſter Remmele um Entſchuldigung bitte, daß er eine Buße von 500 M. zu Gunſten des Erziehungsheimes in Stutenſee entrichtet und die ſämtlichen Koſten des Pro⸗ zeſſes, auch die Nebenklägers, übernimmt. 1 ze Karlsruhe, 7. Dez. Nach uns gewordenen Mitteilun⸗ gen des Aktionsausſchuſſes der neugegründeten Poſtgewerk⸗ ſchaft ſteht dieſe unmittelbar vor der Aufgabe der von den Poſtbeamten und Angeſtellten in den letzten Tagen geübten paſſiven Reſiſtenz. Die Beamten wollen den Dienſt wieder wie vorher verſehen, in der ſicheren Erwartung, daß die Regierung alles tut, um die Poſtbeamten aus ihrer bedrück⸗ ten Notlage zu befreien. Die Beamten hoffen, daß die Re⸗ gierung ihnen das Vierteljahresgehalt von Januar bis März 1921 ſchon jetzt zur Auszahlung gelangen läßt. Mit dieſem Entſchluß wäre eine Bewegung, die für das ganze N weitgehende Schädigungen im Gefolge hatte, bei⸗ gelegt. zen Karlsruhe, 7. Dez. Der Reiſende Max Burker war hier in einem kaufmänniſchen Betriebe tätig und unter⸗ ſchlug dort im Laufe des letzten Jahres einen Geldbetrag von 26037 M., indem er Lohnliſten ſo zuſammenzählte, daß höhere Endbeträge herauskamen und dann ſich die Differen⸗ zen aneignete. Wegen Unterſchlagung in fortgeſetzter Tat verurteilte ihn das Schöffengericht zu einem Monat Ge⸗ fängnis, abzüglich der Unterſuchungshaft. ze Pforzheim, 7. Dez. Nach dem Voranſchlagsentwurf für das Rechnungsjahr 1920/21 betragen die Ausgaben der Stadtgemeinde 36 Milliobnen Mark während die Einnah⸗ men auf neun Millionen berechnet ſind. Der Fehlbetrag in Höhe von 27 Millionen wird teilweiſe gedeckt durch 13 Mil⸗ lionen Anteil an der Reichseinkommenſteuer und durch 5,5 Millionen Umlage aus dem Liegenſchafts⸗ und Betriebs⸗ vermögen. Die Deckung des weiteren Fehlbetrags wird erwirkt, durch die Beſteuerung des reichsſteuerfreien Ein⸗ kommens. z Offenburg, 7. Dez. Der Kaufmann Alfred Boeshens aus Straßburg und der Kaufmann Ernſt Pelabere aus Le Hongeat hatten Salvarſan verſchoben. Boeshens wurde vom hieſigen Wuchergericht zu 10 Wochen Gefängnis und zu 3000 M. Geldſtrafe, Pelabere zu 10 Wochen Gefängnis und zu 10000 M. Geldſtrafe verurteilt. Das beſchlagnahmte Salvarſan wurde eingezogen. Pelabere hatte von Mainz Haus 2 Pakete mit Salrarſan nach Kehl an Boeshens ge⸗ ſchickt, der das Heilmittel nach Straßburg ſchmuggeln ſollte. Bei der Hausſuchung, die in dieſer Angelegenheit bei Boeshens vorgenommen wurde, wurden noch 10000 Ziga⸗ retten gefunden, die Boeshens ebenfalls auf dem Wege des Schleichhandels nach Straßburg ſchaffen wollte. * Triberg, 7. Dez. Zu dem Brand des in der Gemeinde Rohrharötsberg gelegenen Farmhofes, bei welchem die aus Holz beſtehenden Gebäulichkeiten vollſtändig zerſtört wur⸗ den, wird noch berichtet, daß der 13jährige Hirtenbube Reißle aus Schonach das Haus angezündet hat, weil er heim wollte. Der jugendliche Brandͤſtifter wurde verhaftet. Der durch das Feuer entſtandene Schaden beträgt über 125 000 Mark. N Letzte 8 Eigener Sonderbericht.) 75 Karlsruhe, 8. Dez. Drahtmeldung. Seit Sonntag fällt im Schwarzwald ernent Schnee bis auf 700 Meter Höhe. Das Gebirge iſt nunmehr in ſeiner ganzen Ausdehnung mit Schnee überzogen, der im nördlichen Schwarzwald(Hornis⸗ n 15 Zentimeter, im füdlichen Schwarzwald(Ge⸗ iet des Feldberges] 25 Zentimeter hoch liegt. Die Tempe⸗ ratur iſt bis auf 4 Grad unter Null geſunken. Berlin, 8. Dez. Drahtmeldung. Die Nichtbewilligung der Beamtenforderungen haben auch in Berlin zu Beratun⸗ gen der Beamtenausſchüſſe anläßlich der Vorgänge in Mann⸗ heim und Karlsruhe geführt. In der geſtrigen Sitzung der Beamtenausſchüſſe trat die Mehrheit der Redner für ſofortige Maßnahmen gegen die Regierung ein. Berlin, 8. Dez. Drabtmeldung. Die Morgenblätter be⸗ richten: Ueber die Entſcheidung des Völkerbundes zur Frage Nerz, Eupen⸗Malmedy wird berichtet, die deutſche Regierung ſei das- Bal gewillt, ſofort nach Bekanntgabe der Entſchei dung rahtnachrichten. rerbundes unverzüglich neue Schritte deim be⸗ unternehmen. Bis dahin wird die Eutſcheidug für nicht ke ſtehend angeſehen. Berlin, 8. Dez. Drahtmeldung. Aus Geuf wird gemel⸗ det: Der von deutſcher Seite geſtellte Antraa auf Ausweis ſung Korfantys wurde vom Völkerbund abgelehnt. Berlin, 8. Dez. Drahtmeldung. Die neuen Kohle Verhandlungen ſollen am 12. Dezember in Paris beginnen Berlin, 8. Dez. Nach einer Meldung aus Paris ſorder die Entente von Deutſchland weitere 5 Luftſchiffe u. 1 Waff flugzeuge. London, 8. Dez. Drahtmeldung. Der Nenvorker Verte ter des„Temps“ meldet: Das Staatsdepartement hal ant Antrag auf Freigabe des deutſchen Eigentums ab eleh 85 Die Ablehnung wird mit dem Fortbeſtehen des vertrag“ loſen Zuſtandes mit Deutſchland begründet. a Rom, 8. Dez. Drahtmeldung. Die Bokesabſtſtz mung in Griechenland ergab eine erdrückende Mehrheit ſul⸗ die Rückkehr Konſtantins. Havas berichtet. daß das Ne tat der Volksabſtimmung eine akute Mißſtimmung awiſch der Entente und den Schutzmächten bringe. Zürich, 8. Dez. Drahtmeldung. Wie die Baſeler 17210. tional⸗Zeitung“ berichtet, erlebt die Schweiz gegen wan di eine beiſpielloſe Finanzkriſe. Die Regierung ſtehe. der Notwendigkeit, die Nationalbank fofort zu ermächtig bis zum geſetzlichen Maximum Noten auszugeben, damit al, Banken flüſſiges Geld erhalten, um die großen Rohmatern beſtände der Induſtrie lombardieren zu können. Die Orgeſch⸗Hetze. Grobe Ungeſetzlichkeiten. 4 Teltow Bei einer Reihe angeſehener Bürger im Kreiſe Tezhne erſchienen dieſer Tage mehrere Kriminalkommiſſare h. richterliche Ermächtigung und hielten Haus ſuchungen pen Ein Grund für dieſes Vorgehen wurde nicht angeg eng Beſchlagnahmt wurden: mehrere Säcke mit Verbande 5 ein ehemaliger Waffenmeiſterkaſten und eine Kiſte ge“ Pferdegeſchirren, die durch die Landwirtſchaftskammer en kauft waren. Der Kriminalkommiſſar Kreuſch hat ug wn. der Beſchuldigten, Richter⸗Mahlom, durch die Behanm e fe ir. es handle ſich um verſchobenes Heeresgut, aufs able beleidigt. Ein anderer Betroffener, Mafor Stief⸗Ma pie ind war nicht zu Hauſe, als die Beamten erſchienen. dieser e en ließen einen Schloſſer kommen, die Wohnung und in aden us! alle verſchließbaren Behälter aufbrechen. Der anweſe n Wohnungsinhaberin erklärten ſie, es käme ihnen dich al. ſentlichen auf Schriftſtücke der Organiſation Eſcheri 8 cke N Dementſprechend wurden ſämtliche vorhandenen Schri ee in, d durchſucht. Dabei wurden beſchlagnahmt: mehrere die 8 eines des Betruges angeklagten ehemaligen Leutnen ah Major Stief als Beweismaterial gegen dieſen aufe Ir hat, eine alte Liſte von Einwohnerwehrwaffen, ein No chlag, o über dergleichen. In beiden Fällen wurde über die beſ inen un nahmten Gegenſtände eine Quittung ausgeſtellt auf iniſte 0 Blankoformular, das den Stempel des Reichsſchatzmun? riums und die Unterſchrift„Wittmann“ trug. bein Die Herren Richter und Stief wurden tags darauff dert Ih zu Reichsſchatzminiſterium vorſtellig, um gegen das gesch einer u ein Verfahren Einſpruch zu erheben. Sie wurden bogen 51 Abteilung zur anderen geſchickt, ohne etwas ausrich h können und haben die Angelegenheit jetzt ihrem N anwalt übergeben. 5 e Teltun Inzwiſchen werden die Hausſuchungen im Kreiſe, holen 1 fieberhaft fortgeſetzt, wozu zahlreiches Perſonal aufg Ihr iſt.. fark Am 29. November wurde Major Stief durch ein führe, Polizeiaufgebot verhaftet und nach Berlin überge, Dem ſofort mit ſeiner Vertreung beauftragten anwalt gelang es erſt am 1. Dezember, den Aufent des Verhafteten zu ermitteln. Eine Unterredung W jedoch abgeſchlagen. Dem Anwalt gelang nur, zu 55 daß Major St. folgender Vergehen bezichtigt wir waffnung der Zivilbevölkerung, Zugehörigkeit zu. verbotenen Verein, Aufforderung, die Waffen ni N geben, Verſtöße gegen den Friedensvertrag. ctsbeß Am 2. Dezember abends iſt es endlich dem Recdan ſtand gelungen, zu dem Verhafteten vorzudringen. hafte eee ſteht feſt, daß Herr Stief, der am 29. November 0 wurde, bis zum 2. Dezember abends noch nicht einm nommen wurde. Der Gefängnisdirektor, bei 8950 N Rechtsbeiſtand vorſtellig wurde, wollte Herrn Stieg hen lug eigene Fauch entlaſſen, wenn nicht bis 2. Dezember nachmittags eine Vernehmung durch den Richter gefunden hätte. 8. Sämliche Durchſuchungen ſind völlig ungeſetzlich. gf die in der Strafprozeßordnung angeführten Grün in Betracht kommen, kann die Durchfuchung nur au ond der dem Entwaffnungskommiſſar verliehenen beet Rechte erfolgt ſein. Aber auch dann iſt ungeſetzli fahren, denn es iſt nicht nach Waffen ſondern nan den, ſtücken über die Organiſation Eſcherich geſucht won digte das Falle Stief ſind weder die Wirtin, noch der Veſchuar bl un der Durchſuchung zugelaſſen, wie das Geſetz v 7 fi J Neig Ganz unerhört iſt es aber, daß der Verhaftete na 7 ſhaicht diger Haft noch immer nicht vernommen war. ö en ſc Jür unfere Frauen. Kinderlügen. Von Sophie Landau. Kinderlügen! Ein altes Problem, und doch nie veraltet, das zu allen Zeiten das Denken von vnd Dichtern beſchäftigt hat. Welches Intereſſe ane ge, in anderen Ländern dieſer wichtigen pädagogiſchen bed, entgegengebracht wird, beweiſt eine Umfrage, die e inet 75 u tendes Londoner Blatt über dieſes Thema unter ſe mehre N ſerſchaft veranſtaltete und die viele Wochen hindurch 11 Spalten der Zeitung beherrſchte. häre Sar Wir leben in einer ungewiß ſchwülen Atmoſehl wa 0 einer Zeit großer politiſcher Umwälzungen, da wehen B.Lert einer achfelzuckend bei ſich denken wird: Was aiich! ſolche Kleinigkeiten an? Kinderlügen, wie lächer kan Aue 8 Natürlich werden wir darauf ſinnen, wie wir ichen hee Teil dazu beitragen können, dieſe ſchier unerträglige ine ſtände wieder zu beſſern, und, ich glaube, da liegt chſen“ er vielem, unſere ſicherſte Hoffnung bei der heranwa 1105 Jugend. 8 da ban n Ich muß hier an ein altes Sprichwort denken, das gen Aus einem Jungen, der lügt, wird ein Alter, Damit iſt gewiß nicht die vereinzelte Kinderlüge (denn, wenn jede Lüge im Kindesalter ſchon zum prädeſtinierte, welcher von uns wäre dann wohl ſondern die Gewohnheitslüge, die überall der Gern Wahrhaftigkeit im Wege ſteht, die eine ganze Ket 00 ſtellungen hinter ſich herſchleift, die zunächſt das en, thin einem 3 i ſchließlich aber f 10 vor nichts mehr zurückſchreckt. 5 0. Um gegen die Lügenhaftigkeit in einem Kinde 55 16 mf ankämpfen zu können, werden wir uns zung ſt When, 0 einzelnen über die Beweggründe klar zu werden 1 ko der Hauptſache ſind es da wohl drei, die in Betrach ent Die meisten Lügen, beſonders bei kleinen Kindern,. In Re gen wohl einer gewiſſen Furcht und dem daraus derbi ere 2 den Wunſch, durch Vertuſchung oder Leugnen. Strafe zu entgehen. Nehmen wir z. B. an, ein K nd ſich neugierig irgendeinen zerbrechlichen Gegenſtet 1 J terlangen wollen und ihn bei dieſer Gelegenhe 100 Erde geworfen. Es erſchrickt nun ſelbſt ſo sech ern ö leich darauf ſinnt, wie es die Strafe von cb Wenn die Mutter dann ins Simmer N e in fein Spiek vertieft in einer Ecke And ſchtelt nur zu ängſtlich nach dem verräteriſchen Trümmerhaufen. Iotdird die Mutter ihn bemerken, liegt deutlich in ſei⸗ lie. Und daun, wenn ſie wirklich omi die geſſing⸗ he gibt es ſich einen fast boraron unten Ruck: allein runtergefallen.“ Es brachte die Worte heraus, Aer sieht, es fühlt ſich nicht wohl dabei. Und gerade Mißbehagen, das wohl ſaſt alle Kinder bei ihren erſten iemwpfinden, iſt die beſte Waffe. die wir, geſchickt be⸗ m der Hand haben. Viele Kinder, die von Natur nicht F ängſtlich ſind, werden ſehr bald von ſelbſt fühlen, daß Lüge folgende ſchlechte Gewiſſen weit unangenehmer bie Strafe, die es beim offenen Geſtändnis ſeines eus zuerteilt bekommen hätte. Wenn wir nun diefe Einſicht des Kindes benutzen, wird es nicht allzu⸗ a hei, ihm klar zu machen, daß es dem erſten Vergehen tie Lüge ein viel ſchwereres hinzufügte. Es gibt viele um ängſtliche Kinder hau⸗ ei n ee ee ze die in Fällen, wo es ſich um r han lesen völlige Straffreiheit beim offenen Geſtändnis Air Das mag wohl zunächſt auch ganz richtig ſein, ir müſſen auch verſtehen, dieſe ſchwachen Kinder wei⸗ Ren.„Wenn du die Wahrheit ſagſt, daun wirſt du kraft.“ Das mag wohl für den Anfang gehen, aber man mit dieſer Methode fortfährt, wird ſich unwill⸗ in dem Kinde die Vorſtellung feſtſetzen: Du ſagſt N die Wahrheit, denn dann bekommſt du keine Strafe. guns wohl ganz klar, daß das nicht der geſunde Boden dem echte Wahrhaftigkeit hervorwüchſt. Haben wir kerſtanden, die größte Aengſtlichkeit der Kinder zu be⸗ werden wir damit 8 0 beginnen müſſen, ihnen die Schön⸗ en, damit ſie lernen, die Wahrheit an ſich zu lieben ſicht nur ſie als Hafen der Strafloſigkeit, in den ſie ſich flüchten können, anzuſehen. Da heißt es den Stolz 5 Kindern wecken, ihnen einprägen, wie ſie ſich durch ab. üigen erniedrigen, daß es nichts Verächtlicheres gibt. n feiges Sich⸗Herausredenwollen.. l aweite häufig vorkommende Art der Kinderlügen iſt e der Prahlſucht entſpringt. Da ſtehen die Kleinen Fal da und lügen ihren Spielkameraden das Blaue mel herunter. Und die hören mit vor Achtung und In geöffneten Mündern zu, und der kleine Münch⸗ wird durch den erſehnten Erfolg zu immer nenen aten(mit dem Munde natürlich) ermuntert. Die Nuebertreiber und Flunkerer werden am beſten ku⸗ li dem man ſie bei feder entdeckten Münchhauſeniade 0 igenlacht, da vergeht ihnen ſehr bald die Luſt zu ihren en. 5 Arten der Kinderlüge, die wir bisher erwähnten, ſich nicht tragiſch zu nehmen, ſie haben keine ſo tiefen an, daß man daran verzweifeln müßte, ſie völlig aus⸗ on können. Nun aber müſſen wir einer Kinderlüge en, die ſo ernſte Folgen hat, daß wir ihr mit allen u entgegenarbeiten müſſen. Ich meine die Lüge, die ſo vorſichtig hervorwagt, die ſo ſein geſponnen iſt⸗ nur zu leicht dem Auge des Erziehers entgeht. Sie Jar nicht in Worten geſprochen zu werden, dieſe ge⸗ 100 ſle Lüge, gar zu oft iſt ſie vielmehr Unwahrhaftigkeit zen Wefens, das ſich dreht und wendet, ſo wie es ihm zu ſeinem Vorteil ſcheint. Ein furchtbarer Eindruck Mein Kind, das ſich fromm und brar ſtellt, ſolange ein ener dabei iſt, das ſich geſchickt aus jeder unange⸗ Situation zu ziehen weiß und ſich durch allerlei gage überall Vorteil zu ſchaffen verſteht. Das ſind der, um die wir uns wirklich ſorgen müſſen, weil bei die Unaufrichtigkeit zur zweiten Natur zu werden Ihnen müſſen wir mit eiſerner Konſequenz immer reh Feigen. wie viel lieber uns die freimütige Offenheit führ, Eimeraden iſt als ihre vorgeſpiegelte Tugendhaftig⸗ fun ie häufſg muß man beobachten, daß Kinder, die ſich ie 10 5 beſcheiden ſtellen, bei jeder nur möglichen Gele⸗ ha ihre Kameraden durch Winkelzüge verſchiedenſter lin übervorteilen ſuchen. Das ſind Kinderlügen, die uns 1 ſerer Ruhe aufrütteln ſollten, denn wer ſich ſchon in Aue udbeit durch Schliche und ſalſche Varſpiegslungen im 106% erteilen ſeiner Genoſſen übt, der wird es gewiß in u Zeit nicht unterlaſſen. e tee ö dried Keller ſagt in ſeiner ſchönen Erzählung„Wie dana tegel Amrain zu Seldwyla ihren Jüngſten erzog“ cafe er das Bild einer idealen Erziehung entwirft. unter l ben rm über die Kinderlügen:„Wenn Fritzchen eine derbe bei ſierbrachte, ſo ſagte Frau Regel Amrain einfach, indem f n roß anſah:„Was ſoll denn das heißen, du Affe? 10 Leulligſt du ſolche Dummheiten! Glaubſt du, die gro⸗ fill eite zum Narren balten zu können! Sei dn ſeoh, 91 1 niemand anlügt und laß dergleichen Späße!“— 4 8 eine Notlüge vorbrachte, um eine begangene Sünde mh ie ſchen, zeigte ſie ihm mit ernſten, aber lieben Worten, 4 lar che deswegen nicht ungeſchehen ſei, und wußte, r zu machen, daß er ſich beſſer befinde, wenn er offen 0 wi f einen begangenen Fehler eingeſtehe, aber ſie chli lateinen neuen Strafprozeß auf die Lüge, ſondern be⸗ u. Je e dcdie Sache, abgeſehen davon, ob er gelogen habe, ſo, gte as Zweckloſe und Kleinliche des Herauslügens bald hren end hierfür zu ſtolz wurde. Wenn er dagegen nur die 2 nieigung verriet, ſich irgend Eigenſchaften beizulegen, 165 eücht beſaß, oder etwas zu übertreiben, was ihm gut nig ſchien oder ſich mit etwas zu zieren, wozu er das ſkuicht hatte, ſo tadelte ſie ihn mit ſchneidenden harten und verfetzte ihm ſelbſt einige Knüffe, wenn ihr die arg und widerlich war. Ebenſo, wenn ſie merkte, ieindere Kinder beim Spielen belog, um ſich kleine 5% fil zu erwerben, ſtrafte ſie ihn härter, als wenn er ein he ches Vergehen abgeleugnet hätte.“ 8 29 25 9051 N 0 5 5 Zahlung des Reichsnotopfers. ehre g utlicher Seite werden die Abagabepflichtigen auf dens bingewieſen: 5 ire, Alanle be wird auf das Reichsnotopfer nur noch bis auf dieſes Jahres angenommen. Eine allgemeine 1 dieſer Friſt iſt nicht zu erwarten. Die N wett heſtücke ſind bei den unten bekannt gemachten ellen hinzugeben, Anträge auf Uebertragung von Bit wal loͤbuchforderungen dagegen bei der Reichsſchul⸗ In tung(Schuldbuchangelegenheit) in Berlin zu ſtel⸗ RNaebeiden Fällen ſind von dem Einlieſerer beſondere 0 bi auszufüllen, die bei den Finanzämtern und bei augen Annahmeſtellen erhältlich ſind. Bei der In⸗ 8 von Kriegsanleihen auf das Reichsnotopfer wen iegsabgaben werden fällige Zinsſcheine nicht an⸗ 6756 0 1 85 0 dichswir dauf die Vorteile der baren Vorauszahlung rt ele hen 15 bebge rel n q N n 1 notopfers aufmerkſam gemacht. Auf Zahlungen 5 1 don bis zum Ende dieſes Jahres wird eine Vergü⸗ . mier vom Hundert gewährt; für 100 Mark Steuer keliſe nur 96 M. zu zahlen. Mit dem Tage der Zah⸗ 8000 ſcht die Verpflichtung zur Verzinſung des durch ol den ümſas getilaten Betrags. Je früher die Zahlung er⸗ e daaeſe weniger Zinſen ſind mithin zu entrichten. Die e den, die 96 M. oder ein Vielfaches hiervon betragen 0 lehnen bei den Finanzkaſſen oder den mit der e mung der Geſchäfte einer ſolchen beauftragten Kaſ⸗ are dichsbankanſtalten, ſowie den als, Annahmeſtellen rd. hal, unt drauszahlungen beſtimmten öffentlichen Spar⸗ d öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten erfolgen. I ungen bei den Reichs bankanſtalten oder Sparkaſſen ſen anter Ausfüllung eines Vordrucks zuläſſig, der ellen erhält iſt. ie Zahlung gilt nur dann dest l. hältlich iſt. Die Zahl ilt d aaem Ablauf dieſes Jarhes erfolgt, wenn das Geld unten Kaſſan wöteſtens am 81. Desember maegan⸗ r Wahrhaftigkeit und die Schändlichkeit der Lüge klar gen kt. Für Betrüe die— gleichartig wirs welchen r ſachen oder Gründen— erſt nach dieſem Tage bei den ge⸗ nannten Kaſſen eingehen, wird die Vergütung nicht mehr gewährt. Es warte daher niemand bis zum letzten Augen⸗ blick. d Abgabepflichtige, die nicht imſtande ſind, den ungefähren Betrag ihrer Abgabenſchuld zu berechnen, erhalten vom zu⸗ ständigen Steuerkommiſſär Auskunft. Wer mehr einbe⸗ zahlt, als ſeine Schuld beträgt, läuft keine Gefahr. Die Zuvielzahlungen werden nach Feſtſtellung der Abgabe er⸗ ſtattet, und zwar die baren in bar, die in Kriegsanleihe in Kriegsanleiheſtücken; Ueberzahlungen von mehr als 300 M. werden mit ö vom Hundert vom Tag der Zahlung an ver⸗ sinſt(§ 132 A. O.). ö. 1 Nach einem Geſetzentwurf, dem der Reichsrat zugeſtimmt hat, haben die Notopferpflichtigen ein Zehntel ihres abgabe⸗ pflichtigen Vermögens, mindeſtens aber ein Drittel der Ab⸗ gabe bereits im nächſten Jahre in zwei Raten zu entrichten. Nur in beſtimmt bezeichneten Fällen wird der zu zahlende Berag vom Finanzamt ermäßigt oder ganz oder teilweiſe geſtundet werden. Dies möge jeder bedenken, der noch ſchwankt, ob er das Reichsnotopfer bezahlen ſoll. 3 . Annahmeſtellen für ſelbſtgezeichnete Schuldverſchreſbun⸗ gen und Schatzanweiſungen, der Krieasanleihen des Deut⸗ ſchen Reichs und für andere Schuldverſchreibungen und Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches ſind: 3 Badiſche Bank in Mannheim nebſt ihrer Zweignieder⸗ ung in Karlsruhe.„ 1 e Der Mark⸗Kursz. Baſel, 7. Dez. Die Mark ſtand geſtern vo rie. e 8 5 Die Getreideverſor gung. Die diesjährige Ablieferung von Brotgetreide bleibt hinter den erwarteten Mengen bisher ganz erheblich zu⸗ rück. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ schaft hatte daher zum Montag zu einer Beſprechung einge⸗ laden, um die Urſachen des Rückganges der Ablieferung zu ergründen und Maßnahmen zu beſprechen, die es ermög⸗ lichen, das inländiſche ablieferungspflichtige Brotgetreide möglichſt zu erfaſſen. Zu dieſer Beſprechung waren erſchie⸗ nen neben Vertretern der amtlichen Berufsvertretungen der Landwirtſchaft, der führenden landwirtſchaftlichen Ar⸗ beitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen Bevollmäch⸗ tigte vom Reichsrat und eine Anzahl von Mitgliedern des Reichstags. Auch die landwirtſchaftlichen Abgeordneten der Deutſchen Volkspartei waren faſt vollzählig auweſend. Nachdem der Miniſter Hermes darauf aufmerkſam gemacht, daß die Brotverſorgung demnächſt kritiſch werden müſſe, wenn die Ablieferung nicht beſſer würde, machte der Leiter der Reichsgetreideſtelle zunächſt darauf aufmerkſam, daß die ſchlechte Ablieferung hauptfächlich mit darauf zurückzufüh⸗ ren ſei, daß die Roggenernte dieſes Jahr ſtark hinter den Erwartungen zurückgeblieben ſei, derart, daß in einzelnen Gegenden von einer Mißernte beim Roggen geſprochen werden könne. Er erklrte weiter, daneben könne einzelnen Landwirten der Vorwurf nicht erſpart werden, daß ſie bei der Ablieferung des Brotgetreides ihre Schuldigkeit nicht täten. Auch aus den Berichten einzelner Kommiſſare der Reichsgetreideſtelle gehe hervor, daß man wegen der dau⸗ ernden heftigen Angriffe auf die Reichsgetreideſtelle teil⸗ weiſe in landwirtſchaftlichen Kreiſen der Anſicht ſei, man brauche ſich um ihre Beſtimmungen nicht mehr zu küm⸗ mern. Während die deutſche Ernte an Weizen und Rog⸗ gen im Jahre 1918 ausſchließlich der jetzt abgetretenen Ge⸗ biete annähernd 9 Millionen Tonnen betragen habe, ſei nach den Angaben der amtlichen Saatenſtandsberichterſtat⸗ ter der mutmaßliche Ertrag der Ernte des Jahres 1920 und 2948 000 Tonnen Weizen und 4815 000 Tonnen Roggen, mithin nich teinmal insgeſamt 7 Millionen Ton, geſchätzt. Bei der Zugrundelegung der jetzigen Ration für Selbſt⸗ verſorger und Verbraucher, der Beibehaltung des Deputat⸗ getreides, der bisherigen beſonderen Zulagen, der Veraus⸗ gabung von 75prozentigen Kochmehls in Höhe einer Wo⸗ chenration von 150 Gramm und bei der Verſorgung von Heer und Marine ſeien insgeſamt über 9 Millionen Ton⸗ nen Getreide erforderlich. Es ergäbe ſich auch unter der bisherigen Erfaſſung des größten Teils der Gerſte ein Fehlbetrag von rund 2 Millionen Tonnen Brotgetreide. Der einzige Lichtblick ſei, daß die Welternte eine Rekord⸗ ernte darſtelle, und daß daher zu hoffen ſei, daß man das fehlende Brotgetreide im Auslande zu den bisherigen, wenn nicht zu etwas billigeren Preiſen auch bei der jetzi⸗ gen ſchlechten Valuta kaufen könne. Trotzdem ſeien ganz gewaltige Mittel erforderlich, um dieſe fehlenden Mengen Brotgetreides vom Auslande zu beziehen, daneben gewal⸗ tige Zuſchüſſe, um, wie beabſichtigt ſei, den Preis des Brotgetreides trotz der hohen Auslandspreiſe auf der jetzi⸗ gen Höhe zu erhalten. Hierzu benötige man 5,5 Milliar⸗ den allein bis zum 1. April nächſten Jahres. Es komme mithin alles darauf an, das deutſche Brotgetreide möglichſt reſtlos zu erfaſſen und deshalb ſei der Leiter der Reichs⸗ getreideſtelle mit dem Miniſter Hermes der Anſicht, daß hierzu umfaſſende Aufklärung in der Landwirtſchaft bis zum kleinen Orte und bis zum kleinſten Landwirt über den ſchlechten Stand unſerer Brotverſorgung und der Not⸗ wendigkeit der Ablieferung auch der kleinſten Menge Brotgetreides erforderlich ſei. Gegenüber den Ausführungen des Reichsernährungs⸗ miniſters betonten die Abgeordneten Weſtermann und Duſche von der Deutſchen Volkspartei ihre volle Bereit⸗ willigkeit, alles zu tun, um eine reſtloſe Erfaſſung des Brotgetreides zu erzielen. Der Abg. Weſtermann wies dar⸗ auf hin, daß ſeine Partei für Bildung örtlicher Kommiſſio⸗ nen eintrete, die am erſten in der Lage ſeien, auf die land⸗ wirtſchaftliche Bevölkerung einzuwirken. Man war darüber klar, daß mit Strafandrohungen allein nicht vier gu erreichen ſei. Die landwirtſchaftlichen Vertreter der Deutſchen Volkspartei in den Parlamenten und wo ſie ſonſt an führender Stelle ſtehen, haben ſtets mit allen Kräf⸗ ten auf die Erfüllung der land wirtſchaſtlichen Abllefe⸗ rungspflichten hingewirkt. Sie werednu auch diesmal alles tun, um die Aktion des Reichsernährungsminiſſers mit aller Entſchiedenheit zu unterſtützen. Vermiſchte Nachrichten. Einem Gaunerſtreich fiel ein Rentner vom Kurfürſten⸗ damm in Berlin zum Opfer. Der alte Rentner hatte an⸗ gezeigt, daß er Brillanten verkaufen wolle. Auf die An⸗ zeige erſchien ein„Rittmeiſter“, ein ſehr fein gekleideter Herr von etwa 30 Jahren, der blondes Haar hatte und vornehm auftrat. Er wurde von dem Rentner nach dem Herrenzimmer geführt. Dort zeigte dieſer ihm einen Ring und eine Broſche, die zuſammen einen Wert von rund 200 000 Mark beſitzen, die der vermeintliche Kaufluſtige mit großer Umſtändlichkeit zu prüfen begann. Endlich verlangte er eine Stecknadel. Während nun der Rentner an die Türe ging, um ſeine Frau um eine Stecknadel zu bitten, ſprang der vermeintliche Käufer auf, ſagte:„Ich habe ja ſelbſt eine Nadel in meinem Pelz“ und lief auch gleich zu dem Garde⸗ robenſtänder auf dem Flur. Als ſich der Rentner nun im Zimmer umſah und die beiden Ohrringe auf dem Tiſche be⸗ merkte, ließ er den„Heern Rittmeiſter“ auch ruhig ge⸗ währen. Aber ſchon nach wenigen Sekunden hörte er nichts mehr von ihm. Er hatte ſeine Ueberkleidung genommen und war lautlos aus dem Hauſe verſchwunden. Exſt jetzt entdeckte der Rentner, dat dieſer den Ring und die Broſche eingeſteckt und nur die Ohrringe liegen gelaſſen hatte. Auf die Wiederbeſchaffung der Schmuckſachen und die Ergreifung des Gauners hat der Geſchädigte eine Belohnung von 10.000 Mark ausgeſetzt. 0 8 9 5 rmittag 2 —. „eee ecrankrelch verlangt 72 Milliarden Teilzahlung Paris, 8. Dez. Nach einer Matinmeldung erklärte Miniſterpräſident Leygues, Frankreich verlange von Deutſchland nichts Unmögliches,(2) aber Deutſchland müſſe im erſten Jahre einen bedeutenden Teil ſeiner Wie⸗ dergutmachungsſchuld begleichen, die Frankreich für das Etatsjahr 1921 vorgſchoſſen habe. Es handle ſich um 16 Milliarden Franken.(Nach dem gegenwärtigen Valuta⸗ ſtand etwa 72 Milliarden Mark!) Wenn es das tue, werde es Frankreich zu einem Entgegenkommen ſowogl binſicht⸗ lich der Friſt als auch der Zahlungsart bereit finden; wenn Frankreich aber auf böſen Willen ſtoße, werde es über die Maßnahmen, die ergriffen werden ſollen, beraten. Der Sonderberichterſtatter des Matin erklärt, Lloyd George und Bonar Law hätten dem zugeſtimmt. Ein verwegener Poſtraub. Aus Gelſenkirchen meldet uns ein Privattelegramm: Ein verwegener Poſtraub wurde zwiſchen Gelſenkirchen und Buer ausgeführt. Zwei Räu⸗ ber zwangen nach Abgabe mehrerer Schüſſe den Poſtillion und die Begleitmannſchaft des Poſtwagens zum Halten, der drei Poſtſäcke zur Bahn bringen ſollte. Unter vorgehalte⸗ nen Revolvern wurden ein Geldbeutel mit 230 000 Mark Inhalt und ein Wertbrief mit 150 000 Mark Inhalt geraubt. Die Räuber entkamen dann unerkannt. 1 Das Hochzeitskleid einer Kaiſerin unter dem Hammer. in Paris wurde dieſer Tage das Hochzeitskleid der Kaiſerin Marie⸗Louiſe, der zweiten Gemahlin Napoleons I., ver⸗ ſteigert. Es ging für den Preis von 4600 Franken in das Carnevalet⸗Muſeum in Paris über. ö Um dem Wucher mit Chriſtbäumen vorzubengen, hat das Landespreisamt, wie im Vorfahr im Einvernehmen mit der Forſtabteilung des Finanzminiſteriums folgende Angemeſ⸗ ſenheitspreiſe für Chriſtbäume aufgeſtellt: Größe bis zu 1 Meter: für Rottannen 2 Mk., für Weißtannen 22,50 Mark: Größe 1—2 Meter für Rottannen bis 3 Mk. für Weißtan⸗ nen bis 4 Mark; Größe 2—2,50 Meter für Rottannen bis 4,50 Mark, für Weißtannen bis 550 Mark: über 2,50 Meter für Rottannen bis 6 Mark, für Weißtannen bis 8 Mark. Die Bezirksämter ſind erſucht worden, die Einhaltung dieſer Preiſe zu überwachen und dafür Sorge zu tragen, daß die Händler Preistafeln anbringen. Ein Abbau gegenüber den vorjährigen Preiſen war nicht möglich. ö Linksradikale unter ſich. Einen energiſchen Proteſt gegen Verleumder enthält eine Anzeige in Falkenſtein, die wie ſolgt lautet: Achtung! Nachdem ich die gewiſſenloſen Gauner, welche ihnen anverkraute Gelder den Bedürftigen und Are beitsloſen geſtohlen haben, öffentlich gebrandmarkt habe, werde ich von dieſen Banditen in der unglaublichſten Weiſe verleumdet. Einer dieſer dunklen Ehrenmänner, namens „Vogel“ wagte es, um ſich reinzuwaſchen, in der letzten Er⸗ werbsloſenverſammlung mich in der ſchmutzigſten Weiſe zu verdächtigen. Ich warne jeden, dieſe Gerüchte weiterzuver⸗ vreiten. Die Schuldigen erhalten eine gehörige Tracht Prügel. Karle, Vorſitzender der Kommuniſtiſchen Vereini⸗ gung Freiheit.“ 5 8 8 F . Lokales. Zur Kartoffelablieferung. Die Bezirksämter erlaſſen in der Tagespreſſe den fol⸗ genden Aufruf:. 5 In den Städten und in den Induſtriebezirken des Lan⸗ des Baden herrſcht infolge der in den letzten Wochen ange⸗ haltenen ſtarken Kälte große Kartoffelnot. Tauſende von Familien können nicht einmal ihren täglichen Bedarf ein⸗ decken. Durch dieſe Not drohen dem Lande neue Schwierig⸗ keiten; die Gefahr einer neuen Störung der öffentlichen Ruhe wächſt rapid heran. Die Kälte hat nunmehr nachgelaſſen, ſo daß es möglich iſt, Kartoffeln zu transportieren. Es ergeht deshalb an diejenigen Landwirte, welche noch Kartoffelvorräte beſitzen, die dringende Aufforderung, die Ablieferung von Kartoffeln nicht mehr länger hinauszuzögern. Der für den eigenen Betrieb erforderliche Bedarf läßt ſich jetzt überſehen und was überſchüſſig iſt, muß in die Verbraucherbezirke beför⸗ dert werden. Landwirtſchaftliche Organiſationen und Ver⸗ brauchergenoſſenſchaften, Gemeindeverwaltungn und Handel ſollten ſofort miteinander in nähere Beziehung treten, um 155 gemeinſamer Arbeit den offenſichtlichen Notſtand zu be⸗ en. 1 Die ländlichen Kreiſe unſerer Bevölkerung dürfen an den Nöten, welche einen großen Teil unſerer ſtädtiſchen Be⸗ völkerung bedrücken, nicht achtlos vorübergehen. Nur dann läßt ſich über die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten in den nächſten Wintermonaten hinwegkommen, wenn zur Kohlen⸗ not nicht auch noch die Kartoffelnot hinzukommt. Land⸗ wirte ſeid deshalb einſichtig und gebt Kartoffeln für die not⸗ leidende ſtädtiſche Bevölkerung! g In einem Erlaß des Miniſteirums des Innern an die Bezirksämter heißt es noch: Bei Zurückhaltung der Kartof⸗ feln aus Gewinnſucht darf man vor Zwangsmaßnahmen nicht zurückſchrecken. Diejenigen Kreiſe der Landwirtſchaft, die bereits Kartoffeln in nennenswertem Maße abgeliefert haben, werden es als einen Akt der Gerechtigkeit empfin⸗ den, wenn gegen die Standesgenoſſen, die trotz Kenntnis der in den Städten herrſchenden Not mit dem Verkauf von Kar⸗ toffeln aus verwerflichen Gründen zurückhalten, vorge⸗ gangen wird. 25 1 1 5 1 Der Unterſchied. Sehr oft nehm ich die Zeitung her Um dieſe zu ſtudieren; Find Neuigkeiten, Heiratsgeſuch Das Andre inſerieren. Ich finde oft den Unterſchied Von zwei nicht ähnlich Dingen, Doch öfter finde ich ihn nicht, Es will mir nicht gelingen. Dann geh ich gleich zum Nachbar Schan, Ein Schlaukopf erſter Sorte, Und dieſer gibt mir Auskunft, Rat, Für Geld und aute Worte. „Betriebsrat“ ſtand da groß geſchrieb'n, Dann öfter„Hundekuchen“, Nun wollt ich mir den Unterſchied För beide Wörter ſuchen. Ich fand ihn nicht und dacht an Schan Ging um ihn zu beſuchen, Wollt wiſſen dort den Unterſchied Von Betriebsrat— Hundekuchen? Der Schan nahm gleich ein dick s Buch Fing an darin zu ſuchen; Da ſtanden ſie, die Wörter auch: Betriebsrat— Hundekuchen. Er ſagt mir nicht den Unterſchied Mußt vorher tüchtig blechen; Er gab umſonſt die Auskunft nicht Weil Geld er braucht zum Zechen. Drei Blaue mußt ich vorher zahl'n Dann tat er weiter ſuchen: Betriebsrat— der iſt für die Katz,— Für'in Hund— der Hundekuchen. Patzel bezirken des Landes Baden herrſcht infolge i 8 können nicht einmal ihren täglichen nicht achtlos vorübergehen. Verſteigerung. K ö 5 7 öffentlichen Nenntnis. Landwirte liefert Kartoffeln ab! In den Städten und in den Induſtrie⸗ der in den letzten Wochen angehaltenen ſtarken Kälte große Kartoffelnot. Tauſende von edarf eindecken. Durch dieſe Not drohen dem Lande neue Schwierigkeiten; die Gefahr einer neuen Störung der öffentlichen Ruhe wächſt rapid heran. Die Kälte hat nunmehr nachgelaſſen, ſodaß es möglich iſt Kartoffeln zu trans ⸗ portieren. Es ergeht deshalb an diejenigen Landwirte, welche noch Kartoffelvorräte beſitzen die dringende Aufforderung, die Ablieferung von Kartoffeln nicht mehr länger hinauszu⸗ zögern. Der für den eigenen Betrieb er⸗ forderliche Bedarf läßt ſich jetzt überſehen, und was überſchüſſig iſt, muß in die Ver⸗ braucherbezirke befördert werden. Landwirt ⸗ schaftliche Organiſationen und Ver⸗ brauchergenoſſenſchaften, Gemeinde- verwaltungen und Handel ſollten ſofort miteinander in nähere Beziehung treten, um in gemeinſamer Arbeit den offenſichtlichen Notſtand zu beheben. Die ländlichen Kreiſe unſerer Bevölkerung dürfen an den Noten, welche einen großen Teil unſerer ſtädtiſchen Bevölkerung bedrücken, Nur dann läßt ſich über die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten in den nächſten Wintermonaten hinwegkom⸗ men, wenn zur Kohlennot nicht auch noch die Kartoffelnot hinzukommt. Landwirte ſeid deshalb einſichtig und gebt Kartoffeln für die notlei dende Rädtiſche gevölkerung. Karlsruhe, den 1. Dezember 1920. Had. Ministerium des Innern. gez. Remmele. Grundſtücks⸗ Die Erben der Peter Schmich Ehefrau laſſen am Samstag, den 18. Dezember 1920, vormittags 10 Ahr im Rathaus zu Seckenheim 4 Stück Ackerland im Gewann Mittelfeld Sauloch, Kloppenheimerfeld bei der Kirche, Mallau und untere Hall bei den drei Rüſten, letztere 2 Mannheimer Gemarkung, zuſammen 3979 qm öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern. Die Verſteigerungsbeſtimmungen können im Notariat in Q 6, 1 eingeſehen werden. 2. Mannheim, den 3. Dezember 1920. Notariat 6. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Preiſe für Chriſtbäume betr. Nach Anhörung der Forſtabteilung des inanzminiſteriums ſind die nachſtehenden leinverkaufspreiſe für Chriſtbäume als an⸗ gemeſſen zu bezeichnen: Für Rottannen: Größe bis zu Im 1—2 m bis 22,50 m bis über 5,50 m bis für Weißtannen: Größe bis zu 1 m 2.— Mk. bis 2.50 1—2 m bis 4.— 2 2,50 m bis 5.50 über 5,50 m bis 8.—„ Karlsruhe, den 1. Dezember 1920. Bad. Landespreisamt. f 2.— Mk. 3.— 4.50 6.— * * * * * Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Seckenheim, den 8. Dezember 1920. Bürgermeiſteramt: Koch. Die Abhaltung der Gerichtstage * mit, daß bei weiteren Feſtſtellungen unerlaub⸗ i völlige Stromentzi⸗hung auf die Dauer bis in Ladenburg betr. Wir machen wiederholt bekannt, daß je⸗ weils am 1. und 3. Freitag eines jeden Mo⸗ nats auf dem Rathaus in Ladenburg Gerichts⸗ tage ſtattfinden. Seckenheim, den 6. Dezember 1920. Bürgermeiſteramt: 5 Koch. Das Elektrizitätswerk Rheinau teilt uns ter Strombenuͤtzung für Motore jeglicher Art nach Eintreten der Dunkelheit die allgemeine Lichtverſorgung Seckenheims ernſtlich gefähr⸗⸗ det iſt. Wir haben deshalb die Pflicht eine ſtrenge Kontrolle eintreten zu laſſen und jede Uebertretung unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Alle Zuwiderhandlungen werden durch zum Frühjahr 1921 und mit empfindlicher Geldſtrafe geahndet. Seckenheim, den 7. Dezember 1920. * Maul und Klauenſeuche betr. Nachdem bei den Klauenviehbeſtänden der Landwirte Adam Huber, Friedrichſtr. 39 und Albert Volz, Neckarauerſtr. 15. durch den Bezirkstierarzt die Abheilung der Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden iſt, die Seuch ſich auch nicht mehr weiter ausgedehnt hat u wohl auch eine größere Ausdehnung nicht zu befürchten iſt, da die ganzen Viehbeſtände der Gemeinde im Laufe des Sommers durch⸗ geſeucht haben, wird im wirtſchaftlichen In tereſſe das Brobachtungsgebiet auf die Neckar⸗ auerſtraße und auf den Teil der Friedrichſtr. der zwiſchen der Haupt⸗ und Hildaſtr. liegt, beſchränkt. Mannheim, den 30. November 1920. Bad. Bezi ksamt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 5 Seckenheim, den 6. Dezember 1920. Bürgermeiſteramt: Koch Die Feſtſtellung und Erhebung de Beiträge der Tierbeſitzer für die Eatſchädigung bei Seuchenver⸗ luſten betr. Die Ortsliſte über den Rindvieh⸗ und Pferdebeſtand pro 1920 welche für die Be⸗ rechnung der Beiträge maßgebend iſt, die von den Rindvieh⸗ und Pferdebeſitzern zur Deckung der Vergütungen für die auf polizeiliche An⸗ ordnung getöteten Tiere entrichtet werden müſſen, liegt von heute an während 8 Tagen 5 dem Rathaus Zimmer Ni. 7 zur Einſicht auf. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß etwaige Anträge auf Berichtigung der Liſte innerhalb der gleichen Friſt ſchriftlich oder mündlich bei uns vor⸗ zubringen ſind. Dieſe Liſte iſt für die Be⸗ rechnung der Beiträge zur Deckung der Seuchenentſchädigung maßgebend. Seckenheim, den 7. Dezember 1920. Bürgermeiſteramt: f Koch. Unterſtützung aus dem allgemeinen ö Lehrgelderfonds betr. Etwaige Geſuche um Unterſtützung aus dem allgemeinen Lehrgelderfonds pro 1920 ſind bis 20. Dezember 1920 bei dem Bürger⸗ meiſteramt einzureichen. Seckenheim, den 6 Dezember 1920. Bürgermeiſteramt: Noch. Lebens mittelamt. Kleider- u Wollsachen⸗Gerkauf Morgen Donne stag Nachmittag von 1—5 Uhr findet beim Lebensmittelamt(Keller) I Eingang durch den Hof, Verkauf von Reſten in neuen Anzügen, Winter joppen, ſowie Woll⸗ ſachen und Kinderwäſche ſtatt. Seckenhein, den 8. Dezember 1920. Lebensmi telamt. Morgen Donnerstag, den 9. ds. Mts. erhalten bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtr. 18 die Haushal ungen mit der Nr. 2601—2919 gegen Abgabe des Abſchnittes 7 des Kohlenausweiſes je 2 Ztr. Steinkohlenbrikett zum Preiſe von 29.00 Mk. pro Ztr. in folg. Einteilung: Nr. 2601 bis 2700 von 8 bis 9 Uhr vormittags it 0e 0* Wir machen die Haushaltungen der eingeteilten Nummer darauf aufmerkfam, daß die vorgeſchriebene Zeit unbedingt eingehalten werden muß, um längeres Warten zu vermeiden. Die Kohlen der eingeteilten Nr. müſſen an dem Tage beſtimmt abgeholt werden. Bei evt. Nichterhalt der Kohlen muß dies un⸗ mittelbar am nächſten Tag auf unſerm Büro ge⸗ meldet werden. Spätere Reklamationen finden keine Berückſichtigung. Seckenheim, den 8. Dezember 1920. Lebensmittelamt. „5 Trockene, kurze hobelspäne ſtändig abzugeben im Betrieb Wilhelmſtr. und Zähringer Hof. „ Zeutner 5 Hark. m Herzog 8 Co. Katholischer Jungmänner Verein Sportabteilung. Heute Abend 8 Uhr Vorstands- Sitzung. ½9 Uhr Zusammenkunft derer, die ſich an den turneriſchen Aufführungen bei der Weihnachtsfeier beteiligen wollen. Bürgermeiſteramt: Koch Der Vorſtand. — von Seckenheim unser S G ſv9eſchafl in empfehlende Erinnerung. Ausführung von: Einrichtung von: Stung 0 Wir bringen hiermit der verehrl. Einwohnerschaft Spenglerei und Inſtallations- kadaaaadgadgaanandaananannngagidgnnddgamnmnnnndanannannannganmnanmmmmnun ebd. 2 Spenglerei u. Wasser-installationen. 2 22 Elektr. Licht- und Kraft- sowie Reparaturen und Umänderungen derselben. Reparaturen von Bügeleisen, Kochplatten, Kochtöpfe prompt und billig. Für passende Weihnachtsgeschenke 5 und gelb, Haferflo W Gries. prima burger Käse, Ban Jalzheringe, Bra Bücklunge, Rolin gigarren, U. 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Der Spielleiter Morgen Abend punkt 8 Ahr im Lokal f Spieler- Versammlung ſämtlicher Mannſchaften auch der A. H. Nach derſelben gemütl. Beisammensein. Das Erſcheinen ſämtlicher Spieler und Mitglieder iſt mit Rückſicht auf die Spiele/ am kommenden Sonntag dringend erfo' derlich. Der Spielousſchuß. „EAT Ss“. Hente Mittwoch Abend ½8 Uhr im Schweſternhaus Diskussions-Abend. Anſchließend daran Vertrauensleute-Sitzung und bitten wir der Wichtigkeit halber um zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Sammel⸗ Anzeige Rar für Milglieder der Jandm. Kla- 3. Verkanfsgeusßenſchalt. Im Lager eingetroffen: Arbeitshoſen, Arbeitskittel, blaue Schürzen für Herrn, Flanellhemden, Socken, Fauſthand⸗ ſchuhe etc, Der Vo ſtand. Reichs vereinigung ebemalfger Kriegsgefangener Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Abend 8 Uhr Monats-Oersammlung. Der Vorſtand. Acbeitergeſangverein Vorwärts Seckenheim. eute Abend 7 Uhr Der Vorſtand. Woeliekhtole dur fund. müwutende 0 Staunend billige enbacher Federwaren Damentaſchen, Porte⸗ monnaie, Brief aſchen, — Geldſcheintaſchen,— 5 Viſittaſchen. Steigbügel, Mannbeim Breiteſtraße, U 1, 7. Daus i ö büchleln ſtets vorrätig in der Druckerei ds Blattes (8 Monate oli) an tauſchen oder kaufen. Norns 8 Verſammlu Der Vor ute Abend 8 Uhr im„Schwe ng Srddtfsche Sri Sqœhtoeliugen uit Gomoindeburęgsehaft— mũn Hostschock onto Harlstuhe, Lelephon V. 30 Spareinlugen 1 oom Hage der Hinsdhlun? an 3 Ainlagen auf Schoe l. u. Girokonto oersiüst. Hassen⁰Z-unden 8 1 Ih-. Samstags oon I Ib ab ges, 5 Gaord Roser. Jaca Agonmtucstaia Deutsche 8 0 flgemo 8 Lanolin Lilienmilch F Myrrholin Herba Carhol-Teerschwefel Teerschwefel ö Rasſer empfiehlt Germania- Droge Fr. Wagner's Nachfolger Inhaber: W. 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