Amtsblan der Bürgermeisteramfer Seckenheim. divesheim, teckarhuusen und Edingen Abonnementsprets: Trägerlohn. 5 25 e 4.— 3 mit 5. lich die ſt bezogen pro Ouartal 10 20. Jahrg. 12.— Me. ausſchl. Beſtellgeld.— Erſcheint rä glich mit Ausnahm, der Sonn⸗ und Feiertage. Donnerstag, 16. Dezember 1920 Inſerattonspreis: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., Nefſamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Non checken Narlsrue Pr. ara No 287 0 Tagesſchau. ARünchen, 15. Dez.(Drahtmeldung). Nachdem der Achalt der Note des Generals Nollet im Wortlaut einge⸗ gelen ist, trat der bayriſche Miniſterrat geſtern abend zu ier Sitzung zuſammen, um ſich über die Konſequenzen ifig zu werden, die die bayeriſche Regierung aus der del ſchaffung der Einwohnerwehren zu ziehen habe. Der Hnifterrat war ſich einig über den Ernſt der Lage, den eine liche Auflöſung und Entwaffnung mit ſich bringt. Die heriſche Regierung wird demgemäß die Reichsregierung Fortſetzung der Verhandlungen erſuchen. Paris, 15. Dez.(Draßtmeldung.) Das„Echo de Aeris“ meldet: Die deutſche Regierung habe den alliierten Aallteierungen eine Denkſchrift über die traurige Finanz⸗ je Dentſchlands zugehen laſſen, und darauf hingewieſen, %, Deutſchlands Delegierte in Brüſſel voransſichtlich keine Al rkreten Vorſchläge unterbreiten werden. Die Verbünde⸗ werden in dieſem Falle gezwungen ſein, ihre Haltung ändern, wenn auf der Brüſſeler Konferenz poſitive Ar⸗ Fiel geleiſtet merden ſoll. b ſui Nach einer Meldung des„Journal des Debats“ findet am l al Dezember eine Sonderberatung der alliierten Delegier⸗ in Brüſſel ſtatt. Beim Geuerafſekretarſat des Völkerbundes iſt die Note dentſchen Ministers des Auswärtigen eingetroffen, die die Frage von Eupen und Malmedy zurückkommt. Das Budapeſter Strafgericht hat einen 19 jährigen Dieb einem Monat Gefängnis und zu 15 Stockſchlägen ver⸗ lt. Das iſt die erſte Anwendung der Prügelſtrafe, die ängſt in Ungarn wieder eingeführt worden iſt. Deutſcher Reichstag. Letzter Tag der Ernährungsausſprache. Berlin, 15. Dez. Die Dienstagsſitzung des Reichs⸗ s bot das gewohnte Bild: leere Bänke. Da der eichstag ohnehin Ende der Woche in die Weihnachts⸗ len gehen will und da er durch die Schließung der Piel küchen ebenfalls auf ſchmale Koſt geſetzt worden ziſt die Zahl der Volksboten, die getreulich ihre Pflicht füllen, nur gering. Faſt wehmütg betrachtet der Prä⸗ ent das parlamentariſche Schlachtfeld. Die wenigen fragen ſind bald erledigt, da einige der Anfrager feh⸗ Die Interpellation der Regierungsparteien über Notlage des Handwerks, des Kleinhandels und des eingewerbes wird, wie ein Regierungsvertreter mit⸗ in der vorgeſchriebenen Friſt beantwortet werden. Darauf kehrt man zu der Ernährungsausſprache zu⸗ K, die nun ſchon ſeit 8 Tagen die geſamte Kraft des ichstags in Anſpruch nimmt. Der fünfte Verhand⸗ Daestag war es, die zweite Rednergarnitur iſt am erke. Aber jeder Fraktionsſprecher gebärdet ſich ganz als ob vor ihm noch niemand das Thema erwähnt te. Der deutſche Volksparteiler Hepp wies die ſozial⸗ mokratiſchen Angriffe gegen die Landwirtſchaft zurück id verwahrte ſeine Partei gegen den Vorwurf, daß ſie ür die Intereſſen der Großinduſtrie vertrete. Der ulſchnationale Bäckermeſter Rieſeberg führte Klage acht er die hohen Brotpreiſe, die die Folge eines großen 15 iſzits der Reichsgetreideſtelle ſeien. Der Demokrat Böhme rollte die Siedl.pesfroge auf und machte i Kim preußſchen Landpwirtſchorlemnzofster heftige Vor⸗ —— würfe, weil er ſiedſunasbemmend wirke. Herr Braun verteidigte ſich; ein Wort gab das andere und von bei⸗ den Rednern wurden ſcharfe Töne angeſchlagen— hof⸗ fentlich nützen ſie dem Siedlungsgedanken! Damit hatte nach mancherlei Fährlichkeiten und Zwi⸗ ſchenfällen die umfangreiche Ausſprache über die Ernäh⸗ rungsfragen ihr Ende erreicht. Au Mittwoch ſteht die Interpellation über die Zuſtände in den Internierungs⸗ lagern auf der Tagesordnung. Der Reichswirtſchaftsrat. Berlin, 15. Dez. In der geſtrigen Sang des vor⸗ läufigen Reichswirtſchaftsrats wurde ein Antrag a. Sie⸗ mens(induſtrieller Arbeitgeber) angenommen, der for⸗ dert, daß dem von der Regierung vorgelegten Entwurf einer Stillegungs verordnung am Schluß des§ 6 die Worte hinzugefügt werden:„oder wenn nachweislicher Mangel an Kohlen, Betriebsſtoffen und Rohſtoffen trotz rechtzeit! er Vorſorge des Betriebs vorliegt“ und daß ferner dem 8 6 der Abſatz hinzugefügt wird:„Wirtſchaft⸗ liche Maßnahmen in Kämpfen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelten nicht als Maßnahmen im Sinne dieſer Verordnung.“ Ferner begründete Geheimrat Dr. Schwartz einen Antrag, die Regierung möge den Reichs⸗ wirtſchaftsrat unverzüglich eine Ueberſicht vorlegen, welche Kriegsgeſellſchaften noch beſtehen, wieviel Räume und Angeſtellte ſie beanſpruchen, welche neue Stellen der Uebergangswirtſchaft ſeit der Revolution gegründet ſind und wie viel Räume und Angeſtellte dieſe noch beanſpru⸗ chen. Ferner wird gefragt, wie viel Räume binnen ſechs Monaten frei werden. Direktor Bäſtlein(Zentralverb.. Deutſcher Konſumvereine) erwiderte: Der vom Reichs⸗ tag eingeſetzte Ausſchuß wird dafür ſorgen, daß dieſe Ge⸗ ſellſchaften möglichſt bald verſchwinden. Auch dieſer An⸗ trag wird angenommen. Deutſchland. Aus der Eiſenbahnerbewegung. Berlin, 15. Dez. Der weitere Vorſtand des Eiſen⸗ bahnerverbandes erklärte nach einem gefaßten Beſchluſſe, die vorgenommene geringe Aufbeſſerung der Kinderzu⸗ lage trage den beſtehenden Teuerungsverhältniſſen in keiner Weiſe Rechnung. Das gelte auch für die in Aus⸗ ſicht ſtehenden gleichen und ähnlichen Aufbeſſerungen der Bezüge für die Arbeiter. Der weitere Vorſtand beauf⸗ tragte den engeren Vorſtand, alle Verhandlungsmöglich⸗ keiten zu erſchöpfen, um eine entſprechende Erhöhung der Bezüge herbeizuführen. Sollte dieſer Schritt zu keinem Ergebnis führen, ſo hat der engere Ausſchuß mit den übrigen in Betracht kommenden Fakthren in Verbindung zu treten und zum geeigneten Zeitpunkte den Streik zu erklären. N Unterſchleife in der Reichsgetreideſtelle. Berlin, 14. Dez. Wie die„B. Z. a. M.“ meldet, ſind in dem Wohlfahrtsbetriebe der Reichsgetreideſtelle ſchwere Verfehlungen aufgedeckt worden. Durch Buchung fingierter Ausgaben, falſcher Aufſtellung der Eröffnungs⸗ bilanz, Unterſchlagung von Eintragungen und underech⸗ tigte Annahme von Geldern für fingierte Forderungen iſt die Wohlfahrtskaſſe um etwa 53 000 M. geſchädigt worden. Doch komuen noch 120000 M. Schulden für Lieferanten hinzu, die noch nicht bezahlt worden waren, die nach den Büchern als bezahlt gebucht ſind. Unter den Angeſtellten, auf deren Verfehlungen die Unter⸗ ſchleife zurückzuführen ſind, befindet ſich der vom Be⸗ triebsrat mit der Kontrolle des Geſchäft.sgangs beauf⸗ tragte Vertrauensmann. Die Unterſchlagungen erſtrek⸗ ken ſich auch auf die zur Unterſtützung notleidender An⸗ geſtellten erſparten Wohlfahrtsgelder. Wie verlautet, hat ſich die Direktion der Reichsgetreidegeſellſchaft bereit erklärt, das Defizit von 120 000 M. zu decken. Ein Denkmal auf dem Hartmannsweilerkopf. Straßburg, 15. Dez. Der Hartmannsweilerkopf, der bekanntlich als„hiſtoriſches Denkmal“ erklärt worden iſt, wird trotz des Winters faſt täglich von vielen Frem⸗ den, meiſt Franzoſen und Amerikanern beſucht. Auf der Bergkuppe wird bis zum Frühjahr ein Monumental⸗ denkmal errichtet werden, das aus einem rieſigen Kreuze beſtehen ſoll. Die Form des Kreuzes wird von der ſo⸗ zialdemokratiſchen Preſſe[Eſaß⸗Lothringens bekämpft, die die freidenkenden Kreiſe für die Aufſtellung eines Obelisken waren. Nach langen Verhandlungen ſcheint nun die klerikale Richtung geſiegt zu haben. München und die„Deutſchen Werke“. Berlin, 15. Dez. Aus München ſchreibt man uns: Bei dem Reichswerk in Dachau iſt eine ſerbiſche Abord⸗ nung erſchienen, und hat erklärt, ſie habe von den„Deut⸗ ſchen Werken“ in Berlin des chemiſche Laboratorium des Reichswerks gekauft. Die Techniſche Hochſchule in Mün⸗ chen, die dasſelbe Laboratorium vorher erwerben wollte, hat abſchlägigen Beſcheid erhalten. Wenn es ſo weiter geht, darf man ſich in Berlin wahrhaftig nicht darüber wundern, wenn Bavern ſeine beſanderen Maßnahmen trifft, für ſich wenigſtens innerhalb ſeiner weißblauen Grenzpfähle zu retten, was zu ſeiner Selbſterhaltung notwendig iſt. f Einreiſeeinſchränkung ins Rheinland. Mainz, 15. Dez. Nach Meldungen aus Paris wur⸗ den der Kommiſſion für das Rheinland Vollmachten zur Einreiſebeſchränkung für das Rheinland erteilt, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung dienen ſollen. Dieſe Vollmachten können angeblich auch gegen deutſche Miniſterreiſen Anwendung finden. Die Völkerbundstagung in Genf. Genf, 14. Dez. An der heutigen allgemeinen Aus⸗ ſprache über die Rüſtungsfrage legten die Vertreter Eng⸗ lands und Frankreichs deutlich dar, daß ihre Regierun⸗ gen ſich durch keinerlei Beſchlüſſe die Hände binden laſſen werden. Fiſher⸗England ſprach dies, obgleich er als Berichterſtatter der Kommiſſion redete, folgendermaßen aus:„Selbſtverſtändlich binde ich hier die engliſche Re⸗ aieruna nicht. Keine Regierung iſt verpflichtet, dieſe 8 1 2 1 Die Tochter des Mini ers. Dan Roman von Ernſt Georgy. e(Nachdruck verboten.) 78 t Urheberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. f 0 Auf dem Meere waren zwei Dampfer aneinander 5 Aborübergeraſt und hatten ſich in üblicher Weiſe be⸗ ſeüßt und gute Fahrt gewünſcht. Aus einer Luke lige hatte ein bleiches Mäpchenautlie ſinnend dem Rie⸗ ünſchiff nachgeſchaut. Auf ein Gitter gelehnt ſtarrte 90 un Zwiſchendeckspaſſagier düſter auf das ſchwim⸗ bende Gaſthaus, das da dem Lande zuſteuerte, von enet dem er kam. agen Der wundervolle Hafen von Buenos Aires, die zandung, der Abſchied von dem Schiff, die Entlöh⸗ zuhe zung im Geſchäftshauſe der Geſellſchaft in der Stadt, u es alles ging wie ein Traum an Gertrud vorüber. utaffie kam erſt zur Beſinnung in dem Hoſpiz, das ihr me Kollegin als„deutſch⸗anſtändig⸗ſauber⸗billig⸗ 12 ſupfohlen hatte. Noch hatte ſie das Gefühl, als wanke wie in den letzten Wochen während der Je ſeberfahrt der Boden unter ihren Füßen, da machte ie ſich ſchon auf den Weg zu einer deutſchen Stellen⸗ 040 Frmittlerin. Sie wollte untergebracht ſein, ehe ſie f org aufſuchte. 0 Ihr Herz ſchlug heftig, ihre Pulſe raſten, wenn ken. ſuf der Straße große Männergeſtalten vor ihr auf⸗ Iguchten. Beſtändig zitterte ſie, den Geliebten zufäl⸗ ia wiederzuſehen, und danach— im Innerſten er⸗ ſehnte, erhoffte ſie dieſes Wiederſehen. Sie war Pon jetzt ſo erfüllt von dem Kommenden, daß ſie uf nichts achtete und nicht bemerkte. wie ihr eine N lere Frauensverſon auf Schritt und Tritt folgte. Am dritten Tage,— ſie fühlte ſich ansgeruht und in nel ü n. 7 Wart.— war ſie zu der Vermittlerin beſtellt wor⸗ ter zu tragen, dachte ich!“ Sie lachte wieder. M den, da ſie einer engliſchen Dame, die eine deutſche Erzieherin ſuchte, vorgeſtellt werden ſollte. Gertrud hatte ihr neues, geſchontes Koſtüm aus Breslau an⸗ gezogen und ſtand, ſorglich prüfend, vor dem ſchma⸗ len Spiegelchen, als es an ihre Tür klopfte. Auf ihr„Herein“ ſtand eine ältere, ſchlanke Dame in einem koſtbaren Spitzenkleide und reichen Bril⸗ lantſchmuck tragend, vor ihr und blickte ſie lachend an. Gertrud ſchaute wie verſteinert auf die Erſchei⸗ nung aus der vornehmen Geſellſchaft.„Tante— Irmgard—“ flüſterte ſie ſtockend, als ſie die Schwe⸗ ſter ihrer Mutter, die Gräfine Trepen, erkannte. „Ja, mein Herz, wenn Mohammed nicht zum Berge kommt, muß der Berg zu Mohammed kom⸗ men, das weißt du doch? rief die Beſucherin, breitete ihre Arme aus und zog ſie an ſich, ſie herzlich küſſend. „Woher weißt du denn von meinem Hierſein?“ fragte die Nichte noch ganz unbefangen. „Ja, liebes Trudchen, ſeitdem dein Schiff im Ha⸗ fen iſt, warten Onkel und ich auf deinen Beſuch oder weniaſtens s eine Nachricht von dir.“ „Von m „Allerdin“ Gräfin Trepen ſetzte ſich auf den einzigen Stuhl in dem ſchmalen Zimmerchen und lachte unbefangen.„Du warſt uns angekündigt.— Uebrigens für— hm— für eine Stewardeß ſieb mein teures Nichtchen ganz aut aus! Ich fürchtete ſchon, dich in Schwarz mit weißer Haube u. Schürze anzutreffen.“ Gertrud errötete.„Ich habe mich in der Tat nicht anders gefühlt als heute, Tante.“ „Geſchmackſache!“ Im Hauſe des Miniſters Mein⸗ hard pflegen ſie eber die Dienſtmädchen als die Toch⸗ 5 Gertrud warf den Kopf zurück.„Zwiſchen Ber⸗ lin und Buenos Aires liegen Welten, Tante Irm⸗ gard! Ich blieb die Gleiche, die Bare allen Track ten und allen Stellungen meines an Wandel ſeit Jahren ſo reichen Lebens.“ Die Gräfin ſtreichelte ihre Wange:„Der Augen⸗ blick lehrt mich zu meiner Genugtmung wie ſehr du es geblieben biſt. Welche Maskerade plant mein ſchö⸗ nes Nichtchen jetzt?“ „Wer hat dir mein Kommen mitgeteilt, und war⸗ um ſuchſt du mich auf, Tante?“ fragte Gertrud ſo finſter und forſchend, daß die ſchöne Frau erbleichte. Sie ſetzte ſich zurecht, zupfte an den Fächer, den ſie an goldner Kette trug, und ſagte leiſe:„Wer ſonſt konnte es kabeln, als deine armen beſorgten Eltern! Ich will nicht lügen, Trudchen, ich weiß, was dich herführt. Und weil ich dich in deiner Zähigkeit und Willensſtärke bewundere, darum bin ich mit Onkel Rolfs Wollen und Wiſſen zu dir gekommen. Ich— zu dir!“ g Gertrud ſetzte ſich auf den Bettrand, weil ſie ihre Knie zittern ſpürte und an ihrer Kraft verzagte.„Ich will es dir danken, Tante Irmgard,“ meinte ſie leiſe, „aber perzeih, wenn ich offen ſpreche, ich bin ängſt⸗ lich und mißtrauiſch. Was wollt ihr von mir?“ „Wir von dir? Nun. nichts weiter, als dein Ver⸗ trauen, deine Liebe! Wir ſind deine nächſten Ver⸗ wandten, die einzigen Menſchen in dieſem rieſigen Erdteile, die dir naheſtehen...“ 9 „Verzeihung.“ unterbrach ſie Gertrud,„die ſeid ihr nicht. Mein Bräutigam lebt in Buenos Aires, der Mann, deſſen Frau ich binnen kurzem zu ſein hoffe.“ N[Fortſetzung folgt.) 4 —— ä beſondéren Pläne anzunehmen. Alle behalten ſich Frei⸗ heit, ſie anzunehmen oder abzulehnen oder ſogar zu verbeſſern.“ Bourgeois Frankreich ſagte u. a.:„Ich habe eben Fiſher mit der größten Aufmerkſamkeit ange⸗ hört. Er ſtellte ganz klar feſt, daß die engliſche Regie⸗ rung ſich in keiner Weiſe verpflichten könne, die Be⸗ ſchränkung der Rüſtungen unter den formulierten Be⸗ ingungen zu beachten und daß die Regierung ſich ihre volle Aktionsfreiheit bewahre. Frankreich iſt hierin mit England einig. Meine Regierung fühlt ſich gezwungen, ihre volle Aktionsfreiheit zu wahren. Frankreich iſt im gegenwärtigen Zuſtand Europas und der Welt gezwun⸗ gen, zunächſt mit ſeinen eigenen Streitkräften die Durch⸗ führung der Verträge zu ſichern. Die Zerſtörung eines großen Teiles des franzöſiſchen Kriegsmaterials zwingt uns natürlich zu bedeutenden Vorſtellungen, die man nicht als gewöhnliche Heeresausgabe betrachten kann. Sie ſind unentbehrliche Ausgaben, um einfach den ur⸗ ſprünglichen Zuſtand wiederherzuſtellen. Wir können nicht auf das unbedingte Recht für dieſe Wiederherſtel⸗ lungen verzichten.“ e g a Die Brüſſeler Konferenz. Brüſſel, 15. Dez. Mit den Verhandlungen in Brüſſel hat ſich Leygues in langen Beratungen beſchäftigt. Er beſprach ſich mit dem Finanzminiſter Marſal, dem Ar⸗ beitsminiſter Le Trocquer und dem Präſidenten der Wiedergutmachungskommiſſion. Auch der Befehlshaber der Beſatzungstruppen am Rhein wurde wiederholt empfangen. Es wurde ein feſtes Programm aufgeſtellt. Das„Echo de Paris“ verkündet freudigſt, mit der Po⸗ litik des Abwartens habe es ein Ende. Es müſſe ein Zwangsverfahren eingeleitet werden. Der„Matin“ macht darauf aufmerkſam, daß die vom Präſidenten der Wiedergutmachungskommiſſion aufgeſtellte Theſe, dieſe Kommiſſion habe allein Deutſchlands Schuld feſtzuſetzen, nicht von allen geteilt werde. Die Forderung von 230 Milliarden Goldmark ſei ſo unvollkommen fundiert, daß ſie in dieſer Form nicht vor die Wiedergutmachungskom⸗ miſſion gebracht werden könne. Da die Delegierten nicht einmal wüßten, was ſie zu fordern hätten, ſei ihre Auf⸗ gabe noch mehr erſchwert. Es ſei nötig, verſöhnlichen Geiſt zu zeigen und zu beweiſen, daß Frankreich nicht auf militäriſche Beſetzungen ausgehe. Für dieſe Auf⸗ faſſung bietet die Auswahl der deutſchen Delegierten große Vorteile, während die Franzoſen leicht in Gefahr kommen können überrannt zu werden. Ausland. 5 Für und gegen Moskau. Straßburg, 15. Dez. Nachdem ſchon kürzlich die Straßburger Sektion der Sozialiſtiſchen Partei den An⸗ ſchluß an Moskau beſchloſſen hatte, haben nun auch die Delegierten der Förderation des ganzen Unterelſaß mit 102 gegen 29 Stimmen den gleichen Beſchluß gefaßt. Miülhauſen, 15. Dez. Auf der Föderationskonferenz, die in Mülhauſen ſtattfand und ſich mit der Frage der Internationale beſchäftigte, wurde der Anſchluß an Mos⸗ kau mit 43 gegen 37 Stimmen bei einer Stimmenthal⸗ tung abgelehnt. R „Formelle Anerkennung Konſtautins durch Italien. Berlin, 14. Dez. Wie die„B. Z. a. M.“ aus Rom meldet, wurde die italieniſche Regierung benachrichtigt, daß König Konſtantin am Dienstag von Luzern abrei⸗ ſen wird Er wird von Venedig von dem griechiſchen Schlachtſchiff„Awaroff“ abgehol.t Die italieniſche Flotte wird König Konſtantin die einem regierenden Monar⸗ chen zukommenden Ehrenbezeugungen erweiſen. Damit iſt die Anerkennung durch die italieniſche Regierung for⸗ mell erfolgt.. — 5 1 e ba 1 2 Franzöſiſcher Chauvinismus. 55 Straßburg, 15. Dez. Ein geniales Volksfeſtſpiel, das Odilienfeſtſpiel ſollte am letzten Donnerstag in Straß⸗ burg in einem öffentlichen Theater aufgeführt werden. Die Aufführung mußte aber im Saale des Vereins⸗ hauſes St. Joſeph ſtattfinden, weil die Aufführung in einem größeren Theater von der Behörde verboten wurde, da das Feſtſpiel in hochdeutſcher Sprache geſchrieben iſt. . d Greifen die Ruſſen wieder an? Braſel, 15. Dez. Trotzki begibt ſich am Mittwoch an die polniſche Front. Die Moskauer Sowjetregierung hat einen Aufruf an die Rote Armee erlaſſen, in dem ſie zur großen Entſcheidung des mitteleuropäiſchen Proletariats auffordert. i Letzte * Drahtnachrichten. (Eigener Sonderbericht.) n Berlin, 15. Dez.(Drahtmeldung.) Zu offiziellen Vertretern für die Brüſſeler Konferenz ſind beſtimmt wor⸗ den Staatsſekretär Bergmann, Reichsbankprſident Haven⸗ ſtein und als Vertreter der Gewerkſchaften Direktor Dr. Silberſchmidt. Reichsbankpräſident Havenſtein iſt anſtelle des. Siemens getreten, welcher es abgelehnt hat, in die Delegation einzutreten. Brüſſel, 15. Dez.(Drahtmeldung.) Die deutſchen Delegierten zur Wiedergutmachungskonferenz treffen heute in Brüſſel ein und werden im Hotel„Aſtoria“ wohnen. Wie mitgeteilt wird, iſt beabſichtigt, daß die Delegation vorläufig einen nichtoffiziellen Charakter tragen ſoll. Baden und Nachbargebiete. Die Grundzüge des künftigen badiſchen Ertragsſteuergeſetzes. 3 eine Beſprechung über die Grundzüge de nftigen badischen Ert i . die Vertreter der Gemeinden und tädte, der Landwirtſchaft, des Handels, der Induſtrie und Gewerbes eingeladen hatte. Finanzminiſter Köhler erklärte im ſeinen, die Sitzung einleitenden Ausführungen das In⸗ tereſſe der Regierung, die Wünſche der von der Steuer be⸗ troffenen Kreiſe vor ihrer weiteren Ausgeſtaltung zu Bören. Der Re ferent des Finanzminiſteriums, Finanzrat aer darauf einen eingehenden Bericht über die eateruna geplanten Ertragsſteuerbeſtimmuna, wo⸗ Sſteuergeſetzes ſtatt, zu der das April. rän ſich eine längere Ausſprache ſchloß, in der die Verkreker der verſchiedenen Intereſſentengruppen ſich zu dem Ertrags⸗ ſteuergeſetz äußerten. Der Entwurf des Geſetzes wird nun unter Berückſichtigung dieſer Wünſche ausgearbeitet werden. .* 0 E Karlsruhe, 15. Dez. Der Haushaltsausſchuß des Landtags ſetzt die Beratung über den neuen Nachtrag zum Staats voranſchlag fort. Hierbei wurde von der Regierung eine Denkſchrift über die Bezirksverwaltung und Polizei in Ausſicht geſtellt. Ueber den Mehraufwand für die Volkswehren in Baden wurde noch nicht abgeſtimmt. Er beträgt 1 720 000 Mark. Der Kapp⸗Putſch hat einen Auf⸗ wand von über 200 000 Mark verurſacht. Aus der Mitte des Ausſchuſſes wurde ein Antrag auf baldige Aufhebung der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Pforzheim geſtellt. za Huttenheim b. B.. Fal, 15. Dez. Beim 2. Wahlgang zur Bürger terwah wurde der bürgerliche Kandidat, Landwirt u Gemeinde r ai Wendelin Veick mit 355 Stim⸗ men gewählt. Sein Gegenkandidat erhielt 228 Stimmen. ** Karlsruhe, 14. Dez. Ueber den Verkauf des letzten Viehmarktes vom letzten Montag wird berichtet: Der geſtrige Markt war gut befahren; es wurden im Ganzen 217 Stück Vieh aufgetrieben, darunter 117 Ochſen, 21 Bullen, 54 Kühe und Färſen, 2 Kälber, 1 Schaf und 22 Schweine. Bei Groß⸗ vieh wurde für den Zentner Lebendgewicht 400.— bis 480.— M. bezahlt; der Preis für Kälber betrug 7.80 bis 10.— Mark das Pfd. Lebendgewicht, für Schafe 7.50 M., für Schweine 15.— bis 16.— Der Markt wurde geräumt. ze Mannheim, 14. Dez. Die hieſige Handelskammer hatte in ihrer Eigenſchaft als Vorort des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags an das Reichspoſtminiſterium eine Eingabe ge⸗ richtet, in der der Antrag geſtellt war, den einmaligen Fern⸗ ſprechbeitrag für private(von der Poſt nicht gelieferte) Nebenanſchlüſſe herabzuſetzen. Das Reichspoſtminiſterium erklärte darauf, dem Antrag nicht ſtattgeben zu können, da zwiſchen Nebenſtellen, die vom Reich und ſolchen⸗ die von Privaten hergeſtellt ſind, kein Unterſchied im Geſetz über die Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren beſteht. u Mannheim, 15. Dez. Ein Gendarm, der heute früh einen aus Heidelberg eintreffenden Zug erwartete, wurde beim Oeffnen der Tür eines Abteils ſo unglücklich getroffen, daß er tot umfiel. a Heidelberg. 15. Dez. Im hieſigen akademiſchen Kran⸗ kenhaus ſtarb geſtern der 54 Jahre alte Vinzenz Heilig aus Graben⸗Neudorf bei Bruchſal, der vor kurzem mit einer ſchweren Schußverletzung am Halſe eingeliefert worden war. * Rappenau, 15. Dez. Ein Einbruch in die katholiſche Pfarrkirche der heſſiſchen Enklave Wimpfen iſt ziemlich er⸗ gebnislos verlaufen. Obgleich die Diebe 6 Türen erbrachen, fielen ihnen keine beſonderen Wertgegenſtände in die Hände, da die noch aus der Kloſterzeit ſtammenden wert⸗ vollen kirchlichen Geräte beſonders ſicher verwahrt wurden. z Kappelwindeck, 15. Dez. Kindestötung wurde die 21ährige Sofie Höhl verhaftet. * Freiburg, 15. Dez. Vor kurzem verſuchte im hieſigen Landesgefängnis ein Sträfling mit einem Eiſenteile ſeiner Bettſtelle dem Werkmeiſter Friedrich Hartmann Schläge auf die Schädeldecke zu verſetzen, um dann auszubrechen. Der Beamte erlitt ſchwere Verletzungen, konnte ſich aber noch rechtzeitig retten, ſo daß das Vorhaben der Verbrechers mißlang. ** Freiburg, 16. Dez. Der im Auguſt ds. Is. an dem Bankbeamten Heinrich Grünwald von Frankfurt verübte Mord ſcheint nun ſeine Aufklärung zu finden. Nach hie⸗ ſigen Blättermeldungen iſt der vor einiger Zeit hier ver⸗ haftete aber wieder freigelaſſene Fabrikarbeiter Jakob Hert⸗ lein von Boxdorf von ſeinem Genoſſen Erhard Jauch von Schwenningen an amtlicher Stelle der Mordtat bezichtigt worden mit der Angabe. Hertlein habe ihm nach ſeiner Frei⸗ laſſung in Triberg erzählt, daß er zuſammen mit einem ge⸗ wiſſen Wilhelm Bächele aus München den Mord ausgeführt habe. An zuſtändiger Stelle iſt dieſe Schilderung beſtätigt worden. ze Altheim b. Ueberlingen, 15. Dez. In der Nacht zum Sonntag iſt das Ruderſche Sägewerk abgebrannt. Man ver⸗ mutet, daß Brandſtiftung vorliegt. Gerichtsſaal. Wegen Gattenmords zum Tode verurteilt. Der 29jährige Taglöhner Philipp Marſchall 2. aus Groß⸗ Winternheim ſoll am 23. April ſeine Ehefrau Martha vor⸗ jätzlich getötet und die Tat mit Ueberlegung ausgeführt haben. Der Angeklagte erklärte vor dem Mainzer Schwur⸗ gericht, er ſei unſchuldig. Er hat im Mai 1919 geheiratet, unterhielt aber trotzdem noch Beziehungen zu einem Mäd⸗ chen aus Ober⸗Ingelheim. Er hatte öfters mit ſeiner et⸗ was beſchränkten Frau Differenzen und ſoll ſie auch miß⸗ handelt haben. Dis Mutter ſeiner Frau hatte ein Häuschen mit Garten., Alsbald nach ſeiner Verheiratung ſetzte er ihr unter Drohungen ſo lange zu, bis ſie es bei ihrer Mutter durchſetzte, daß ſie ihm die Hälfte des Hauſes durch Urkunde überließ, die andere Hälfte erhielt ſeine Frau. Später wußte er ihr wieder ſo zuzuſetzen, bis ſie ein eigen⸗ händiges Teſtament errichtete und ihn zum Erben einſetzte. Im März verſtarb die Mutter ſeiner Frau. Während des Wochenbettes der Frau waren recht merkwürdige Dinge vor⸗ gekommen. Der Angeklagte wies die Leute, die ſeiner Frau gutes Eſſen bringen wollten, damit zurück. Er gab ihr Kartoffelbrei und geröſtetes Weißbrot. Die Frau meinte zu der Hebamme und zu einer anderen anweſenden Zeugin, das Eſſen habe ſo ſehr nach Schwefel geſchmeckt, ſie habe es nicht mehr eſſen wollen, worauf ihr Mann geſagt habe, „wenn ſie es nicht eſſe, dann ſolle ſie— freſſen!“ Der Hebamme fiel ſofort die furchtbare Veränderung an der Wöchnerin auf, ſie hatte hohes Fieber, blaue Lippen und beim Aufſtoßen roch ſie nach Schwefel. Der herbeigeholte Arzt Dr. Levy konſtatierte ebenfalls, daß mit der Frau et⸗ was ganz beſondere? vorgenommen worden ſei, er konnte ſie nicht mehr ret! ſie ſtarb am nächſten Tage, am 24. Der Arzt ließ die Leiche durch das Amtsgericht Ober⸗Jugelheim beſchlagnahmen, das die Obduktion anord⸗ nete. Dem Kreisarzt fielen bei der Sektion die inneren Organe auf, beſonders die vollſtändig gelbe Leber. Um ſicher zu gehen, wurden einzelne Stückchen der Leiche dem chemiſchen Unterſuchungsamt übergeben. Man ſtellte feſt, daß der Frau mehrere Mengen Phosphor zugeführt worden waren, die ihren Tod herbeigeführt hatten. Nun wurde der Angeklagte verhaftet, er behauptete, niemals Phosphor ge⸗ habt zu haben, ſondern nur Arſenik, mit dem er Ratten vergiftet habe. Der Angeklagte benahm ſich während der ganzen Verhandlung äußerſt ruhig, bei jeder ihn belaſten⸗ den Ausſage machte er Einwendungen. Keine Miene ver⸗ zog ſich dabei in ſeinem Geſicht, wenn die Belaſtung auch noch ſo ſchwer war. Außer der Frage auf Mord war nach Antrag des Verteidigers auch die Frage auf Totſchlag mit mildernden Umſtänden geſtellt. Nach Aſtündiger Beratung bejahten die Geſchworenen die Schuldfrage auf vorſätzlichen Mord. Der Staatsanwalt beantragte dementſprechend die Todesſtrafe. Der Verteidiger verzichtete auf weitere Aus⸗ führungen. Das Gericht veruteilte den Angeklagten zum Tode und dauernden Ehrverluſt. der Angeklagte vollſtändig kalt. Wie verſchaffe ich mir amerikaniſche Lebensmittel? In einem Schaufenſter des Warenhauſes Tietz in Karls⸗ ruhe hat die American Relif Adminiſtration Warehouſe Nach dem Urteil blieb 1 0 Unter dem Verdachte der eine Ausſtellung amerikaniſcher Liebesgabenpakete veran⸗ 3 J kerltet, und zwar ſind 2 Pakete im Werte von je 10 Dol ausgeſtellt. Das Herz lacht, wenn es all die Fülle ſchönen Waren ſieht. 24½ engliſche Pfund Mehl, 10 engli Pfund Reis, 8 engliſche Pfund Speck, 8 Doſen Milch, 7 Kile gramm Kakao und 1 Kilogramm Zucker oder ſtatt der Pfund Speck und der 8 Doſen Milch: 7½ engliſche Pfum Speiſeöl und 12 Doſen Milch. b Woher kommen die Waren? Sie ſtammen aus den iich. Lager des amerikaniſchen Warenhauſes in Deutſchland, d Niederlagen in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Nürnbe Leipzig, Breslau errichtet hat.„ rupp Wie gelangt man nun in den Beſitz eines ſolchen 10 Hei gehrenswerten Paketes? Man ſchreibt einfach an einen e Lahr Amerika wohnenden Freund oder Verwandten und bittet il ö um eine Lebensmittelanweiſung(Food Draft), die dieſer un eet wenig Geld(für 10 Dollars oder, wenn er ſehr viel chick 70 b will, für 50 Dollars) in igrend einem Bankhaus in Amen, und auch außerhalb der Vereinigten Staaten(3. B. Meri. Argentinien, Brafilien, Urugay, Chile, Columbien, eis Coſta Rica, Guatemala, Hawai, Alaska, Canada uſw.) even fen kann. Dieſe Lebensmittelanweiſung erhält nun he bvens Bittſteller von dem Spender zugeſandt und er hat wein, nichts zu tun, als ſie an irgend eine Niederlaſſung zen 9 amerikaniſchen Warenhauſes in Deutſchland zu ſenden deu Na dort aus gehen ihm dann die auf den Gutſchein enkfallenzehhattes. Waren zu. Es iſt natürlich nicht anzunehmen, daß leben uktien einzelne Paket von Amerika aus geſandt würde, sonden Post die Zuſammenſtellung des Paketes findet in Deutſchlalveten unter Benutzung deutſcher Arbeitskräfte ſtatt. 0 e unf Wer ſelbſt nicht bedürſtig iſt, kann ſich trotzdem der Sch In at Drafts bedienen um durch Ueberweiſung derſelben an* en hieſigen gemeinnützigen Anſtalten oder die Armen der hide ur ſigen Stadt die allgemeine Not zu lindern. 1 Ein Die Organiſation des amerikaniſchen Warenhauſes feen um ganz auf gemeinnütziger Grundlage. Die erzielten Uebe, Biog ſchüſſe werden in voller Höhe der Kinderhilfsaktion anger Deutſchland zugewieſen. Bisher konnte der deu F Gra Quäkerhilſe bereits der Betrag von 145 000 Dollars 9000 000 M. zur Verfügung geſtellt werden, alſo eine ga erhebliche Summe. Die Einrichtung, die bekanntlich Werk des Amerikaners Hoover iſt, erfährt daher au Förderung des Reiches. Die deutſche Regierung hat alle auf Grund dieſes Planes nach Deutſchland eingefübrn Lebensmittel vollkommene Zoll⸗ und Abgabenfreiheit zun ſichert und erklärt, daß die Liebesgaben auf die Lebeneme 1 erft tel, die der Berölkerung auf Karten zuſtehen, nicht an teilen rechnet werden ſollen, vielmehr als eine Ergänzung i die ſelben zu betrachten ſind. Durch den Bezug dieſer Nun ſachger rungsmittel wird in keiner Weiſe die jedem Deutſchen Ait tre ſtehenden Ration geſichert. um 1. Die Einrichtung iſt beſonders deshalb begrüßens wen) fü weil ſie die allgemeine Lebensmittelnot und das darauf o eig rückführende Wucher⸗ und Schiebertum indirekt durch Eh folg führung vollwertiger Nahrungsmittel bekämpft. Dfran e Nahrungsmittel in Amerika gekauft und mit amerika ſchen Dollars bezahlt werden, wird die deutſche Balutg 17 bereits tief unter dem wirklichen Wert der Mark ſteht, keiner Weiſe ungünſtig beeinflußt. Es mache daher jeder recht kräftigen Gebrauch von Food Drafts. Es koſtet ja nur einen Brief nach Ame? 4 Lokales.* bas Die Verlegung des Schuljahrs. Das badiſche ah richtsminiſterium hat angeordnet, daß das Schuljahr h, am 17. März 1921 endigt. Der an dieſem Tage end abe Schuliahrabſchnitt gilt für die Schüler als volles Schule Verſetzung in die nächſthöhere Klaſſe erfolgt lediglich Aalzeſe dem Kenntnisſtand, der in den einzelnen Klaſſen meu f ſang März durchschnittlich erreicht iſt. Seſfenktiche Pen gen und ein Schlußakt können ausfallen. Das neue ahr beginnt am Dienstag den 12. April 1921. In di terſte Klaſſe(Sexta) ſind außer den Schülern, die an der vierjährigen Grundſchulpflicht genügt haben, auch hug 2 aufzunehmen, welche die vierte Klaſſe der Volksſchule e Ther nicht durchlaufen haben, bis zum 1. September 1 1 M forder Lei: das 10. Lebensahr vollenden werden und den Aufo gen der Aufnahmeprüfung genügen. N — Prüfungen für Schulfremde. Die Verlegung h Schuljahrsſchluſſes der höheren Schulen auf Oſtern fh Nebſta auf die Abhaltung der Reife⸗ und Schlußprüfungen uuf Schulfremde an den neun⸗ und ſechsklaſſigen höheren ihn keine anſtalten im Jahre 1921 ohne Einfluß ſein. Dieſe ene 20 00 gen werden auch im Jahre 1921 wie bisher in den Mone Juni oder Jul! abgehalten werden. Zulaſſungsgeſuchſ uf im Laufe des Monats April einzureichen. Zu den Scha prüfungen für Schulfremde werden an ſechsklaſſigen zugeki anſtalten vom Jahre 1921 an nur noch Privatſchtler den laſſen, welche durch die Staatsangehörigkeit oder dur ichen jeweiligen Wohnſitz ihrer Eltern oder deren geſetzi id im Stellvertreter auf Baden angewieſen ſind. er i 3 ih —k Arbeitsvermittlung. Wir weiſen darauf hen, den. die Verordnung des Staatskommiſſars für die wirſſve liche Demobilmachung vom 22. Januar 1919, die Arbe heſeh der mittlung betr. durch Verordnung vom 23. Juni 1920,% erlit und Verordnungsblatt S. 347, aufgehoben worden iſt. stag — Keine Gewährung von Fahrvreisermäßigunge t l N Die ſtändige Tarifkommiſſion der Reichseiſenbahnen ation ſchloſſen, neue Fahrpreſsermäßigungsvergünſtiannees g und a anbetracht der ſchlechten Finanzlage abzulehnen. Dies für alle Berufskreiſe. f en h — Immer genügend Ausweispapiere mitnehmen! 11 e E Warnung ſei folgender Fall mitgeteilt: Ein aus Woreref 00 Mei 11 bürtigter junger Mann wurde auf der Reiſe nach Kunhelerung im Saargebiet von den Franzoſen wegen angeblich er% Zuſc nügender Ausweispapiere angehalten und nach Ait Nach e gig geſchoben. Von dort erhielten ſeine Angehörigen di uf fee, richt, daß er„fünf Jahre lang von der Heimat verban% — Ein hohes Lehrgeld. Das Unterlaſſen des Zeitugt E leſens hat, wie die„Neue Bad. Landeszeitung, bet a einem Landwirt im Glantal hohes Lehrgeld geo pode bewahrte zu Hauſe ſeine Kriegserſparniſſe in 950% Mar 8 30 000 M. auf und zwar die ganze Summe in 50 n dite Scheinen. Dieſer Tage nun mahnte ihn ſeine Jh vi Summe jetzt doch auf die Bank zu tragen, da ſonſt einen 8 Zinſen verloren gingen. Der Bauersmann aing mie bo 90 000 M. zur Bank und mußte dort hören, daß dien heeb Mark⸗Scheine laut einem in allen Zeitungen des oke ue kannt gegebenen Erlaß ſeit dem 18. Oktober 1919 auße ele geſetzt ſind. Als der Landwirt hörte, daß die ganzen A! verfallen und wertlos ſeien, fiel er in Ohnmacht. bal 5 Freigabe der Schmalzeinfuhr. Die Bewirtſch von Schmalz durch die Reichsſtelle für Speiſefette jeb dem 1. Oktober 1920 zwar noch nicht aufgehoben. wurde ſchon von dieſem Zeitpunkt an dem Hande 85 Schmalz innerhalb eines beſtimmten Kontingents fr zuführen. Die erforderliche Einfuhrgenehmigung wi dem Ueberwachungsausſchuß für die Einfuhr won e Fleiſch, Fleiſchwaren und Schmalz in Berlin W. i e 1 efüb 0 3 ſtraße 51, erteilt. Damit kann der freie Handel die nehmigung des Ueberwachungsausſchuſſes eing Schmalzmengen auch frei in den Verkehr bringen. onter dem iſt mit dieſer Regelung praktiſch auch die Ration von Schmalz auf Grund der Bekanntmachung übt n ſette vom 20. Juli 1916 aufgehoben, inſoweit es ſich he Handel eingeführte Ware handelt. Unberührt 13 ſelbſtverſtändlich die Beſtimmungen der Verordun die Regelung der Einfuhr vom 22. März 1920, ohne bei verbotswidriger Einfuhr von Schmalz die oon fuhrbewilligung eingeführten Mengen auch eingeſchränkt der Verfallerklärung unterliegen. Das Poſtſcheckaut teilt mit, daß nunmehr die Rück⸗ aufgearbeitet ſind und die Einſendung der Ueber⸗ en und Schecks wieder in der früheren Weiſe er⸗ ann. 5 Schadenaumeldung der Auslandsdeutſchen. Da die egierung nunmehr einen Termin für die Einreichung u Ausland erlittenen Schäden feſtgeſetzt hat, werden liche Auslandsdeutſche, welche noch nicht ihren Schaden neldet haben erſucht, ſich ſofort bei der zuſtändigen hruppe des Bundes der Auslandsdeutſchen zu melden. 1 he bruppen befinden ſich in Raſtatt, Karlsruhe, Mann⸗ Von Dr. M. Steinitzer. rie Lipſius, die unter dem Namen La Mara bekannte ſchriftſtellerin, beſchenkt uns zum 150. Geburtstage opens mit einem inhalts⸗ und aufſchlußreichen kleinen über die öſterreichiſche Grafenfamilie Brunsvik und eiſters vielfache Beziehungen zu ihr.“) 5 „ vonſer Nachlaß des Meiſters enthielt im Geheimfach eines enden inkes, neben den zum Erbteil ſeines Neffen beſtimmten jebeb aktien, drei kurze Brieſe, von ſeiner Hand auf Blätter deren Poſtpapiers mit Bleiſtift geſchrieben, die neben innig⸗ chland Beteuerungen der Zuſammengehörigkeit jene Anrede de unſterbliche Geliebte“, als Datum aber nur Mond⸗ zm öten Juli“ und, als Anhaltspunkt für den Ort, die be enthielten, daß Beethoven dort die Badekur ge⸗ de und die Poſt zweimal wöchentlich nach S. gehe. 1 Einzelheiten ſetzten außer Zweifel, daß es ſich nicht Mam eine Geſtalt der Phantaſie handelte. Beethovens Biograph Schindler nahm ohne weiteres an, daß die gerin der an Beethoven zurückgelangten Briefe die Mit dem Einſetzen k, erfolgt ſein konnte. ange teilen ſich, führen ſogar zu regelrechten Partejungen, e die Sache noch mehr verwirrten. Unter den Beetho⸗ gachgewieſenermaßen naheſtehenden jüngeren Damen je⸗ n eit trat der gründliche Thayer(vergl. den haltloſen Vor⸗ im 1. Band der Neuausgabe von Nohls„Beethovens sweet) für die Gräfin Thereſe Brunsvik ein, dem auf ud eigener Forſchungen Hugo Riemann und die La 5 folgten. Alfred Kaliſcher verteidigte ausfallend die „der feinſinnige Thomas St. Galli nahm die e Wahrſcheinlichkeit für Amalie Seebald in Anſpruch. Ausgezeichnete Theodor v. Frimmel entſchied ſich nicht, yhnte aber als in Betracht kommend Magdalena Will⸗ während er die von anderer Seite genannte Joſephine vik, die bedeutend jüngere Schweſter Thereſens, ab⸗ 1 Gerade auf dieſe aber fiel der Blick der La Mara. P vperſönlichen Nachforſchungen in öſterreichiſchen Adels⸗ iin hatten ergeben, daß im Jahre 1812, welches ſich ihr as geſuchte ergab, Thereie ſchon 37 Jahre alt, und daß rdies verwachſen wär. Die vollſtändigen Belege durfte Familienarchiven zu finden hoffen, deren Beſitzer, die Chotek und Teleki, die greiſe Forſcherin nach Beendi⸗ des Weltkrieges auf ihren Schlöſſern erwarteten. die Mordbrennereien des Spätherbſtes 1918 vertrieben zeſitzer des erſteren, das letztere wurde vernichtet und famflie iſt zunächſt verſchollen. So blieb es denn der nüdlichen verſagt, den Schlußſtein auf ihr Gebäude zu geethoven und die Brunsviks. Nach Famjlienpapieren hereſe Brunsviks Nachlaß herausgegeben von La „ Mit acht Bildbeilagen und einer Handſchriftnachbil⸗ Leipzig, bei C. F. W. Siegel(R. Linnemann) 1920. . Vermiſchte Nachri n ebſtahl einer wertvellen Truhe. Aus dem Gebäude 2 zen. aufgewerteſchule zu Elberſeld wurde nachts eine mit einen versjerte Truhe aus Kupfer und Nickel im Wert 00 000 Wi.. geſtohleu. Von den Tätern hat man keine 5 Die Getreideſchiebungen. f üpzig, 16. Dez. Hofrat Roſenthal, einer der Haupt⸗ geld igen bei den großen Getreideſchiebu gen, iſt gestern Id im Automobil en ſiohen. Es iſt ein Haftbefehl er ihm erlaſſen und ſein Vermögen beſchlagnahmt 7 1 N chat wen. er Reichsregierung einreichen. In dieſer Inter⸗ ion wird auf Untätigkeit in der auswärtigen Poli⸗ Mfund auf taktiſche Mißgriffe bei Behandlung wichtiger aun zen hingewieſen. So wird beanſtandet, daß die Note ne Entente wegen der Einwohnerwebren in Bayern Meinung der Fraktion geeignet ſei, die Entente⸗ ungen zu verſtimmen, beſonders wenige Tage vor Zuſammentritt der Brüſſeler Konferenz. Die Un⸗ gigen fordern mit Rückſicht darauf ſofortige Ein⸗ ung des Auswärtigen Ausſchuſſes. Das Programm der ſächſiſchen Regierung. tesden, 16. Dez. Im Landtag gab geſtern Mini⸗ ſident Bock längere Erklärungen über die von der Regierung aufgeſtellten politiſchen Richtlinien ab. rhin iſt ihr zu entnehmen, daß die neue Regierung ers beabſichtigt, nachdrücklich die Sozialiſierungs⸗ bungen zu fördern und die Vergeſellſchaftung der enſchätze und Waſſerkräfte zu betreiben, ſowie auch den Kohlenbau mehr Einfluß zu gewinnen. Auf⸗ er Betriebsräte und Gewerkſchaften ſoll es ſein, im Mick auf die hohen Dividenden mancher Induſtrie⸗ nehmungen dafür zu ſorgen, daß deren Erträgniſſe der Allgemeinheit zugute kommen. Sodann ver⸗ A die Regierung, alle Beſtrebungen zur Förderung erports zu unterſtützen. Der Miniſterpräſident be⸗ das heutige Maſſenelend könne man erſt nach Um⸗ a ültung der Produktion nach ſozialiſtiſchen Grund⸗ M beſeitigen. Deutſchland und Serbien. in, 16. Dez. Eine deutſche Regierungskommiſ⸗ t unter Führung eines Miniſterialdirektors im tigen Amt nach Belgrad abgereiſt, um Verhand⸗ über die Wiederaufnahme wirtſchaftlicher Be⸗ gen zu pflegen. g 5 Der Bankerott des Völkerbunds. ung zu verhöhnen!“ wöhnte der Vertrauensmann des neugelpählten Präſi⸗ denten der Vereinigten Staaten, Senator Mac Cormick, der geſtrigen Vormittagsſitzugn des Völkerbundes bei und äußerte ſeine Anſicht folgendermaßen: Er glaube nicht an die Zukunft des Völkerbundes, er werde an der Beredtſamkeit ſeiner Mitglieder zugrunde gehen; man verliere zu viel Zeit mit unnötigen Redereien. Senator Mac Cormick hat geſtern nachmittag Genf verlaſſen und wird ſich nach Budapeſt begeben. Baſel, 15. Dez. mittag auf 8,50. Räuberiſcher Ueberfall auf ein Poſtamt. Im Poſtamt 3 zu Eſſen(Ruhr) wurde ein verwegener Raub ausgeführt. Abends gegen 8 Uhr drangen zwei Burſchen im Alter von 20 bis 25 Jahren, die ſich durch ſchwarze Geſichtsmasken unkenntlich gemacht hatten, in das Poſtamt, bedrohten die anweſenden Poſtbeamten mit Piſtolen und zwangen ſie, in⸗ dem ſie einen Schuß aofeuerter zum Hochheben der Hände. Dann raubten ſie 292000 Mark, hauptſächlich in 50⸗Mark⸗ Scheinen der Ausgabe vom 24. Juni 1919. Die Räuber ſind unerkannt entkommen. Das Schickſal von Schiffbrüchigen. In der Oſtſee erhielt ein finniſches Motorfahrzen a bei ſchwerem Sturm ein Leck. Zwei Mann und eine Fra wurden über Bord geſpült und ertranken. Der Reſt der Oeſatzung klammerte ſich an der Kommandobrücke feſt, die von der ſchweren See vom Schiffe Iosgeſchlagen worden war. Sie trieben zwei Tage auf dem Meere umher. Hierbei wurden mehrere Mann der Be⸗ ſatzung wahnſinnig und ſtürzten ſich ins Meer. Der Lapi⸗ tän und vier Mann wurden vom Leuchtturm der Inſel Gotland entdeckt und geborgen. a Ein Ko zeuhändler in der Markthalle. Aus der Kölner Markthalle ertönten erſchütternde„Miez, Miez“⸗Rufe, die aus einem Verkaufsſtande kamen, wo ein Mann einen ſchwunghaften Handel mit Katzen eröffnet hatte. Er wurde ſpäter mit ſeinen drei noch übrig gebliebenen Miezen vom Verkaufe durch die Polizei ausgeſchloſſen Wahrſcheinlich war man mißtrauiſch gegen die Herkunft der armen Katzen. Der Verkäufer ſaß unter den— Lebensmittelhändlern. Große Wäſche. Von R. Genenncher. Tante Camilla wurde gerade krank, als meine Frau zur großen Wäſche rüſtete. Da mußte ſie nun alles im Stich laſſen und nach Hinterwackelswalde fahren, wo Tante Ca⸗ milla eine Akademie für modernen Tanzunterricht leitet. Sie beſitzt nämlich noch eine echte Skunksboa, ein Paar neue Damelackſchuhe und ein Gebiß mit Platinſtiften. Wenn ſie nicht unſere Erbtante wäre, hätte meine Frau ſicher nicht ihre Wäſche im Stich gelaſſen. 1 „Es iſt nicht ſo ſchlimm“, ſagte ſie zu mir,„morgen früh konemt die Waſchfrau. Die weiß in allem Beſcheid. Du . Dich um garnichts zu bekümmern— bloß das Eſſen en.“ Als die Waſchfrau um zehn Uhr antrat, hatte ich ſchon das Frühſtück fertig: Kartoffeln in Lebertran gebraten und ſauren Hering mit Pflaumenmus. Sie hat es aber kaum angerührt und iſt dann, ohne ein Wort zu ſagen, gegangen. Nun ſaß ich da. Was wird meine Frau ſagen, wenn ſie nachhauſe kommt, und die Wäſche liegt noch u. berührt da? Nein, das geht nicht. Wenn die Waſchfrau nicht kommt, brauche ich auch nicht mehr zu kochen, und wenn ich nicht zu kochen brauche, habe ich jetzt während des Urlaubs Zeit genug, um unſere Wäſche ſelber zu waſchen. So ſagte ich mir und tat's. Ich beſitze in großer Wäſche nun allerdings gar keine Erfahrung. Aber manchmal habe ich doch einen Blick in die Waſchküche geworfen, und ich dachte: Es wird ſchon gehen. Wäſche muß, glaube ich, zu allererſt gekocht werden. Ich nahm alſo den ganzen Packen her, preßte ihn in den Keſſel, 85 einige Liter Waſſer darüber und machte ein gewaltiges euer an. Dann überließ ich die Sache ihrem Schickſal und beteiligte mich an einem Demonſtrationszug gegen das Ab⸗ nehmen der Tage. Als ich zurückkehrte, roch es ſengrig. Ich unterſuchte den Fall und mußte leider feſtſtellen, daß die unterſte Wäſche⸗ ſchicht angebrannt war und der Keſſel die Emaille abgeſtoßen halte. Weiter oben war die Wäſche aber noch nicht ver⸗ brannt. Sie fühlte ſich ſchon ganz trocken an. Bloß ſauber ſchien ſie noch nicht zu ſein, und die weißen Stücke hatten blaue, rote, grüne und gelbe Streifen und Flecken. Anſchei⸗ 8 5 das bunte Zeug abgefärbt. Das fand ich eigen⸗ mlich. Ich nahm die Wäſche aus dem Keſſel heraus und legte ſie in eine große Wanne. Dann band ich den Stehkragen ab, klemmte das Monokl ins linke Auge und rumpelte wie ver⸗ rückt auf Hemden, Hoſen, Tiſchtüchern und Bettlaken herum. Vergebens— ſie blieben grau. Ich griff zur Wurzel⸗ und ſchließlich ſogar zur Drahtbürſte. Die hing bald voller Lei⸗ nenfaſern und Zwirnsfäden. Aber die Wäſche wurde nicht ſauber. Es war zum verzweifeln. Da kam mir ein guter Gedanke. Ich hatte von meiner Frau einmal gehört, daß die Waſchfrauen gern Chlor zwi⸗ ſchen die Wäſche ſtreuen, dimit ſie recht weiß werde. Das fand ich ſehr praktiſch. Ich ging zum Drogiſten und kaufte zehn Kilo Chlorkalk. Den ſtreute ich zwiſchen unſere Wäſche und ließ ſie dann über Nacht biegen. Am nächſten Morgen war ſie tatſächlich ſauber. Blitz⸗ ſauber! Aber, ich weiß nicht, die Nachtluft in der Waſch⸗ küche ſcheint recht zerſetzend zu wirken. Die Wäſche zeigte lauter Löcher, kleine und große. Bettlaken und Tiſchtücher, Hemden und Bluſen— wenn man ſie hochnahm, fuhr man mit dem Finger durch, und dann ſah's aus, als wenn man ein Stück Schweizerkäſe in der Hand hält. Aber ſauber war ſie wirklich, blendend weiß— bis auf die roten und blauen Streifen. Die hatten ſogar dem Chlor widerſtanden. Ich zog dann in unſerem Vorgarten zwiſchen den Bäu⸗ Der Markkurs ſtand geſtern vor⸗ men eine Leine, hing die Wäſche drauf und ging zeitig ſchla⸗ fen; denn ich war müde von der ſchweren Arbeit. Am nächſten Morgen kam meine Frau zurück. Obwohl unſere Erbtante inzwiſchen geſund geworden war, ſtrahlte ſie nicht gerade. Viſt die Wäſche gewaſchen?“ lautete ihre erſte Frage. 8 15 Liebling, ſie hängt ja unten auf der Leine.“ „Wo?“ „Na, im Vorgarten, Herzblatt.“ „Da hängt keine Wäſche!“ 0 5 Wir eilten beide hinunter, und richtig,; es hing keine Wäſche da! Sogar die Leine war über Nacht verſchwunden. „So ein Blödſinn von bieſer Waſchfrau!“ legte meine Frau los.„Die Wäſche hier vorn hinzuhäugen! Das kann ſich doch ein Kind an den Fingern abzählen, daß ſie hier ge⸗ 8 77 00 Dieſe dumme Perſon kommt mir nicht wieder n aus.“ Ich war ganz stil. Darru ging ich zur Polizei und zeigte den Diebſtahl an. Man machte mir wenig Hoffnungen. „Die Wäſche werden Sie wohl nie wiederkriegen“, ſagte der Kommiſſar. 5 f Aber er irrte ſich. Am nächſten Morgen kam mit der Poſt ein großes Paket an, für das wir eine Menge Porto bezah⸗ len mußten. Meine Frau öffnete es und ſtieß einen Jubel⸗ ruf aus. Unſere Wäſche war dreunen. Als ſie ſich aber dann die Stücke einzeln anſah, fiel ſie beine ne in Ohnmant. „So eine Gemeinheit!“ jammerte ſie.„Das kann bloß ein Racheakt ſein! Erſt ſtehlen ſie uns die Wäſche, dann ätzen ſie Löcher hinein, und nun ſchicken ſie ſie wieder zurück, um 8 Frau ihn bemerkt hatte. Ich ſummte meiner Frau bei und keikke vollkommen führe Entrüſtung. Bloß zwei Dinge habe ich ihr bis heute ver⸗ ſchwiegen: erſtens, daß ich die Wäſche ſelbſt gewaſchen habe, und zweitens den Inhalt des Briefes, der in dem Paket obenauf lag und den ich heimlich wegfingerte, bevor meine Er lautete: Pfui Deifel! Wir hatten Ihnen bisher for anſtän⸗ dige Leite jehalten. Aber wo Sie ſone zerriſſene Wäſche trachen und Ihnen nich mal ſchämen, ſowas rauf auf die Leihne zu hängen, das iſt ein Schkandal. Bei Sie werden wir nie wieder einbrechen. Hier haben Sie den Plunder zurück. Das Einziche wo wir behalten konnten, das war die Leihne. Kaſchemmenmaxe und Jenoſſen. — Das Atom⸗Kraftwerk. Von Bruno H. Bürgel. Wie bereits mitgeteilt, will der Berliner Ingenieur W. v. Unruh ein Verfahren erſonnen haben, das es ermöglicht, durch Zertrümmerung der Atome gewaltige, kechniſch nutz⸗ bare Kräfte frei zu machen. Es läßt ſich zurzeit noch nicht überſehen, was an der außerordentlich bedeutſamen Sache Wahres iſt. Die nachſtehenden Ausführungen eines unſeren Leſern durch verſchiedene Aufſätze und ein Buch„Vom Ar⸗ beiter zum Aſtronomen“ bekannten Fachmannes legen dar, was für eine Umwälzung eine ſolche Erfindung, wenn ſie gelungen ſein ſollte, dedeuten würde. 5 g Wir ſtehen kopfſchüttelnd vor der armſeligen, unprak⸗ tiſchen Tretmühle, mit der ſich die Menſchen vergangener Jahrhunderte abmühten, das Waſſer aus ihren primitiven Bergwerken zu heben, und weiſen nolz auf unſete wunder⸗ vollen Waſſerförderungsmaſchinen, unſere finnreichen Pumpwerke, Wir belächeln die kümmerlichen Karavellen, mit denen Chriſtoph Kolumbus das Land fern im Weſten ſuchte, abhängig vom Odem des Vaters der Winde, und zeigen auf unſere modernen Rieſendampfer, die wiederauf⸗ erſtandene Sonnenwärme früherer Jahrmillionen treibt, zu Kohlen gewordenen Pflanzenreſte vergangenener Erd⸗ epochen. Es kann aber kein Zweifel ſein, daß die Zukunft auch dieſe Krafterzeugung als roh und rückſtändig beurteilen wird, und ſich ſtaunend fragt, weshalb die Menſchen des 20. Jahrhunderts ſich zum Sklaven der Kohle machten, die endlich ein weltbeherrſchender, ein politiſcher Faktor wurde, um den ſich alles drehte, während doch in dieſem 20. Jahr⸗ hundert ſchon längſt jene unermeßlichen Kraftquellen be⸗ kannt waren, die nicht an beſtimmte Fundorte, nicht an Län⸗ dergrenzen gebunden ſind. N Die Nutzbarmachung der Kräfte wird ſich in einer ferneren Zukunft dadurch von der bisherigen unterſcheiden, daß man nicht gebunden iſt an eine ganz beſtimmte Ma⸗ terie, etwa an die Kohle oder dergleichen, ſondern daß man es gelernt hat, die Kräfte, die die Materie überall im Welt⸗ ganzen aufbauen oder zuſammenhalten, zu verwenden. Dieſe Gedanken ſind in der Wiſſenſchaft nicht neu. Auch hier fehlt es zunächſt, wie ſo oft im Leben, weniger an Zielen als an Wegen zu Zielen. Man verlangte früher, daß die materielle Welt verhält⸗ nismäßig einfach zuſammengeſetzt iſt. Längſt wußte man, daß die Körper aus allerkleinſten Bauſteinchen beſtehen, etwa wie ein Haus aus Ziegelſteinen, nur daß ſie nicht feſt au⸗ einander gekittet ſind, ſondern durch Zwiſchenräume ge⸗ trennt, die je nach den äußeren Bedingungen, zum Beiſpiel der Wärme, die auf ein Eiſenſtück wirkt, enger oder weiter werden. Man kam alſo ſchließlich auf Grund des chemiſchen und phyſikaliſchen Verhaltens der Materie zu der Ueber⸗ zeugung, daß ſie aus kleinſten Teilchen beſteht, den Atomen. Aber auch bei dieſer Vorſtellung des Aufbaues der Ma⸗ terie konnte die Forſchung nicht ſtill ſtehen. Fortſchreitende Erkenntnis zwang zu der Annahme, daß das Atom noch nicht der kleinſte, endgültige Bauſtein der ſtofflichen Welt iſt. Heute ſind wir dazu gelangt, das Atom als eine Art Son⸗ nenſyſtem im unendlich Kleinen aufzufaſſen. Wie die Sonne ein Zentralkörper iſt, um den ſich ein Schwarm von Pla⸗ neten bewegt, ſo beſteht das Atom aus einer Art Atom⸗ ſonne, die von Atomplaneten umſchwärmt wird. Ja, mau iſt heute ſo weit, daß man ein Bild von einem ſolchen Atom⸗Sonnenſyſtem entwerfen kann, eine Karte, aus der Entfernung der Atomplaneten und Umlaufszeit um die Atomſonne hervorgehen. Aber eine gewaltige Kraft ſteckt in ſo einem Atom. Man ſtelle ſich einmal vor, welche Kraft dazu gehört, die in ihren Bahnen um die Sonne wandelnden Planeten aus dieſem mächtigen Getriebe herauszureißen! Die mächtige lebendige Energie, die in dieſer Weltkörperfamilie ſteckt, ſichert ihren Beſtand. Wir erkennen aber, daß auch in ſo einer Atomwelt ein mächtiger Zuſammenhalt ſtecken muß, denn ſonſt würde ja die Materie viel leichter zerfallen, etwa ein Eiſenkörnchen ſich auflöſen unter dem Einfluß der darauf wirkenden Kräfte ringsum. Das iſt, wir wir wiſſen, nicht der Fall. Bei der Arbeitsleiſtung irgendeines Körpers ſpielt weit mehr die Geſchwindigkeit als die Maſſe, das Gewicht eine Rolle. Man kann eine Wachsterze durch ein Brett hindurchſchießen, wenn man ihr nur eine entſprechende, ſehr hohe Geſchwindigkeit zu erteilen vermag. Wenn man nun bedenkt, daß das Elektron, das den Kern des Waſſerſtoff⸗Atoms umkreiſt, in einer einzigen Sekunde etwa ſechs Milliarden mal einen Umlauf vollendet, wird klar, daß ſo ein Atom trotz ſeiner Winzigkeit ein ſtarkes Kraftwerk iſt.: Aber immer mehr wird auch die praktiſche Phyſik zu An⸗ ſchauungen geführt, wie ſie ſchon früher von philoſophiſchen Köpfen ausgeſprochen wurden, nämlich, daß die ganze Welt überhaupt nicht eigentlich eine materielle, eine ſtoffliche Welt iſt, ſondern eine Welt von Kräften, daß— etwas grobknochig ausgedrückt— Materie, Stoff gar nicht exiſtiert, ſondern durch das Wirken von Kräften vorgetäuſch wird. Es folgt zum Beiſpiel auch aus Einſteins Relativitätstheorie, daß Maſſe als Energie, als Kraft aufgefaßt werden kann.— Wäre es nun möglich, die in ſich geſchloſſenen Kraftwelten der Atome zu zerbrechen, dieſe Atomſonnenſyſteme aus ein⸗ anderzureißen, ſo würden Kräfte frei.. 3 Daß derartiges aber in der Tat möglich iſt, zeigt das Ra⸗ dium. Hier zerſtört ein Stoff von ſelbſt, löſt ſeine winzigen Weltſyſteme auf, und enorme Kräfte treten zutage. Beim Zerfall von einem Gramm Radium entſteht eine Kraft, die erſt durch Verbrennung von ſechs Zentnern Kohle zu er⸗ reichen iſt. Man könnte, wie Marckwald, der Entdecker des Radiotellur, einmal ſagte,„mit einem Kilogramm Pech⸗ blende einen modernen Schnelldampfer über den Ogean fahren, aber praktiſch ſink wir noch nicht ſo weit!“ Es iſt nun in neuerer Zeit dem hervorragenden eng⸗ liſchen Forſcher Rutherford gelungen, auch Elemente, die nicht radioaktiv ſind, wie Stickſtoff, zu zerſpalten. Man ſtelle ſich vor, ein allgewaltiges Fabelweſen ſchieße gewaltige Maſſen mit großer Geſchwindigkeit in unſer Sonnenſyſtem hinein. Einige dieſer Bomben würden ſchließlich die Pla⸗ neten der Sonne oder dieſe ſelbſt treffen, und ſo das Son⸗ nenſyſtem zerſtören. Aehnlich verfährt Rutherford. In eine Glasröhre(Kathodenſtrahlenröhre) eingeſchloſſenes Stickſtoffgas wird mit den Kernen des Helium⸗Atoms, die mit etwa 200 000 Kilometer Geſchwindigkeit in der Sekunde dahinfliegen, bombardiert, wobei dann eben die Zerſtörung von Stickſtoff⸗Atomen reſultiert. Durch ſolche willkürlichen, in großem Maßſtabe vorzunehmenden Zertrümmerungen der Atomverbände könnte man ungeheure Kraftmengen übersll, und bei Verwendung ganz beliebiger, unerſchöpf⸗ licher, ſonſt nicht nutzbarer Stoffe, erzeugen. Heute liefert, wie Pflüger einmal anſchaulich ſchilderte,„ein Kilo Kohle die lächerlich geringe Zahl von 7000 Kalorien. Gelänge es. die Kohlenatome zu zerbrechen, und ihnen ihre latente Energie zu entreißen, ſo vermöchte ein Ozeandampfer von 50 000 Pferdeſtärken mit einem Kilo Kohle zehn Jahre lang ununterbrochen zu fahren!“„ F die Schuldner ſchweizeriſcher und elſaß⸗loth⸗ Oberſchleſiens Mineralreichtum. Oberſchleſien wird von den Entente⸗Truppen bis zur Abſtimmung beſetzt gehalten. Inmitten der anderen politiſchen Sorgen darf nicht verſäumt werden, mit allen Mitteln auf ein Abſtimmungs⸗Ergebnis zu unſeren Gunſten hinzuarbeiten. Die wirtſchaftliche Bedeutung Oberſchleſiens für das Reich wird leider immer noch unterſchätzt. Seine Boden⸗ ſchätze ſind für das Wirtſchaftsleben des Reiches unent⸗ behrlich. An Steinkohlen wurden im ganzen Reiche vor dem Kriege etwa 120 Mill. Tonnen gefördert, davon in Oberſchleſien rund 30 Millionen, alſo etwa ei te Von den 60 oberſchleſiſchen Steinkohlend ken iſt die im„Hultſchin⸗Ländchen“ gelegene Grube der Wittko⸗ witzer Bergbau⸗ und Eiſenhütten⸗Geſellſchaft in Witt⸗ kowitz(Mähren) mit etwa 13 Mill. Tonnen Jahresför⸗ derung bereits endgültig an Tſchechien verloren. Weiter gibt es in Oberſchleſien 22 Zinkerzbergwerke mit einer Jahresförderung von etwa 6 Millionen Tonnen Zinkerz. Auch die Förderung von faſt 100 000 Tonnen Bleierzen — berühmt iſt die der Bergwerksgeſellſchaft Georg von Giſche's Erben gehörige Bleigrube bei Beuthen(Ober⸗ ſchleſien)— iſt recht beachtlich. Die jährliche Förderung von 600 Tonnen Schwefelerz und 300 Tonnen Schwefel⸗ kies(Pupfer) iſt zwar gering, ſpielte aber während des 97 Krieges bei der Sperrung jeglicher ausländiſcher Zufuhr immerhin eine Rolle. Die in Oberſchleſien geförderten Eiſenerze von 12 Millionen Tonnen jährlich reichen allerdings,— wie die zu ſhrer Ergänzung herdngezöge⸗ nen Erze aus dem benachbarten polniſchen Eiſenerzbe⸗ zirk von Dombrowa,— nur im Verein mit ſchwediſchen Erzen verwendbar, die auf dem Waſſenwege über Stettin bis Coſel⸗Oderhafen befördert werden Was aber noch in der oberſchleſiſchen Erde ſchlum⸗ mert, iſt unüberſehbar. Denn noch iſt der Zuſammen⸗ hang zwiſchen den Kattowitz und den Rybniker Stein⸗ kohlenadern und der zwiſchen den Rybniker und der bei Hultſchi beginnenden Mähriſch⸗Oſtrau⸗Karwiner Schichte nicht erforſcht. Darum ſollte kein Opfer geſchont werden, um Oberſchleſien dem Vaterlande zu erhalten. Vermiſchtes. Ein furchtbarer Raubmord hat ſich am 10. Dezember 85 abends in der Nähe von Königswuſterhauſen ereignet. Der In Beſitzer eines Dampfſägewerks Baumeiſter Stöwer wurde in ſeiner Villa von drei vermummten Verbrechern über⸗ fallen und erſchoſſen. Seine Haushälterin Frl. von Jam⸗ bruckter wurde durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzt. Das hinzukommende Dienſtmädchen iſt durch Schläge auf den Kopf ſchwer verletzt worden. Die Täter ſind unerkannt entkommen. Ein amtliches Schiebergeſchäft. Ein der Unabhängigen Partei angehörender Spandauer Stadtrat nahm während des Kapp⸗Putſches beim Magiſtrat einen Vorſchuß von Mk. 14000, um auf dem Wege des Schleichhandels Kohlen für den Magiſtrat zu beſorgen. Von einem Charlottenburger So ———————— Nenueſie geſchmückt. Kohlenhändler wurde er an einen Schieber gewieſen, der ſich mit dem Gelde entfernte, ohne die Kohlen beſorgt zu ha⸗ Schade —.—— N 2 1„ der Pfeife. en wird nicht die Stadt, ſondern der be⸗ ee Die Schweinehunde. In Ludwigshafen ließen die i zoſen einen jungen Mann, deſſen Hund ſich an eine zöſiſchen Zeitungsbude nach Art ſeiner vierbeinſg noſſen benommen hatte, wegen vorſätzlicher Beſch fremden Eigentums verhaften. Marianne tobt! Und laut vernehmlich ſei's geklagt: Mariann' hat Recht mit ihrem Toben, Ich kann nur ihren Eifer loben. Ein„Boche chien“— ich tu's euch kund Beſudelt frech— ol ol pardon!— Einen franzöſiſchen Pavillon. 4 Am hellen, lichten Tag, der Hund 1 Tut alſo ſeine Feindſchaft kund, f Und reizt damit— o Schreck— im Nu Den lieben Senegal— Piou. 5 Es laufen noch genug umher.—— Mode. engliſche Modedamen, ſtatt der Zigarette das kleine, Matroſenpfeiſchen rauchen, natürlich elegant ge form Die Mode habe auch bereits nach Paris gegriffen. Im Wallis rauchen die Frauen ſchon lä Hier ſei's geſagt ein verflixter Schweinehund, ihm beleidigt fühlt ſich Foch,— Und büßen muß es drum der Boch'. Den Herrn des Hundes ſperrt man einn Gerechtigkeit muß immer ſein!. 20. Ihr Pfälzer, laßt's geſagt euch ſein: f. Sperrt eure Schweinehunde ein!—— Sonſt gibt es wieder ein Malheur,— E Die Pariſer Zeitungen ber ichteken 1 it tragen haben. 1 Vfantwo tlich fur die Redaktion: Ph. Deffren, Scckenh 5 Amlliche Benanntmachungen. Die Abhaltung der Bezirksrats. ſitzungen im Jahre 1921 betr. Die regelmäßigen Sitzungen des Bezirksrats Mannheim für das Jahr 1921 werden auf folgende 5 jeweils vormittags 9 Uhr beginnend, feſt⸗ geſetzt: 1 Donnerstag, den 18. 2115 1921 27 Januar 1921 N 5 1 5 2 Vater, Sohn, Bruder, Schwager 55 4 2 Februar 2 und Onkel 5 10. März 1921 5 „ 1. Marz 1921 1 1 kinge dein bold zur Ruſſe. Du enkwerkeſt ſonſt 14. April 1921 A 28 a 0 0 0 f lll! 1 1 1 e ug. Blümmel! ein eldeneg 6 0. 5 55 Ja 5 i 75 Annahme von Spareinlagen mit täglicher Verzinsung. 1 1 3 1 9 55 Landwirt 15 Eröffnung von laufenden Rechnungen, sowie von 4 ö 5 28. Juli 1921 nach kuzem Krankenlager, Wohl- 125 Scheckkonten— provisionsfrei. 2. 25 Augen 1921 8 mit 5 85 hl 1 5 Gewährung von Darlehen. 5„ 25. Auguſt 1 menten am Dienstag Abend/. 5 5 7„. September 1921 Unr im Alter von 34 Jahren 0 0 1 An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ver- 1 5 17 F 1 e 1 wahrung und Verwaltung von solchen. 5 1 1 tober 1921 8 8 5 7 258 2 8 i 5„ 2. Oktober 1% 0 8 Seckenheim, den 15. Dez. 1920. I Feen von Zinsscheinen und verlosten Effekten. fl 0. Im Namen der trauernden Hnterblienenen: Einzug von Wechseln und Schecks. 5 8 15 Debember 1921. Frau Anna Blümmel nebst Kinder 1 Einlösung und Beschaffung von ausländischem Geld. 1„ 22. Dezember 19213 lie Bl i ünsti Wei ven 5. D zember 1920. Familie Blümmel Beschaffung von Devisen zu günstigen Kursen. Bad. Bezirksamt Abt. I. Kapitalertragſteuer hier 5 Die Beſteuerung der an ausländiſche Geldvermittelungsanſtalten zu zahlen⸗ den Hypothekenzinſen betr. Gemäß Verfügung des Reichsminiſters der inanzen vom 31. Oktober 1920 III. 27345 Zn mmt die im 8 3 Abſ. 1, Nr. 5 vorgeſehen— mittags 1 9 6 0 4 8 Todes Anzeige Verwandten, Bekannten die traurige Nachricht, dall mein lieber Gatte, unser lieber 1 Die Beerdigung findet morgen Freitag, den 17 ds Mts., nach- Adlerstralle 5 aus statt. Freunden und 85 Schnabel Kassenstunden: 1% Bezirks- Sparkasse f unter Bürgschaft von 6 demeinden— mündelsicher. Filiale Secken heim. ve. [8-12 Uhr und 1—3 Uhr, Samstegs von 8—1 Udr. Zuven läſſige sau 0 Die ind(Mädch eben z geſucht run 1 Der endit Wirtschaſts“ ö Musikaufont Schallplatte ortig für Grammophon ſe Ro posten offerier. 5 Dell& Stoß 1 Mannheim, K 2 Schmucksachen. gön I sable e c 0 ÜUbren-Gesch aer Hermann 808 mannbeim E 2 fer Telefon No, 55 3 Uhr vom Trauerhause e Ranarien- ung Steuerbefreiung nur ſolchen Gläubigern zu, welche I der inländiſchen(deutſchen) Steuerhoheit unterſtehen iernach haben inländiſche Hypothekenſchuldner Kath. Zung n müäuner⸗Perein Secenheim. „ ogelschutz⸗ Verein von den an ausländiſche Kreditanſtalten zu zahlen den Zinſen gem. 88 9—12 des Kapitalertrag⸗ ſteuergeſetzes die entfallende Steuer mit 10 vom . hierher zu entrichten. Die gezahlte Steuer iſt vom Schuldner dem Gläuber auf die Zins⸗ zahlung anzurechnen.“ eee eee Die ſeit 31. März 1920 fällig gewordenen Zinſen ſind ſchleunigſt nachzuverſteuern. Für den diesſeitigen Finanzamtsbezirk kommen hauptſächlich Herr ringiſcher Banken in Betracht. Auskunft erteilt das Finanzamt, Abt. für Kapitalertragſteuer, Schloß, linker Flügel,! Treppe Zimmer Nr. 4. Mannheim, den 13. Dezember 1920. Finanzamt. wurde. Lebensmittelamt. Jonderpnlrilang non mehl und Annſthonig für febknchen und Perteilung von Kochmehl Morgen Freitag Nachmittag von 1—5 Uhr findet auf dem Lebensmittelamt in den Kellerräumen(Eingang durch den Schulhof) die Ausgabe von je ½ Pfund Weizenmehl und ½¼ Pfund Kunſthonig pro Kopf zum bewahren erweiſen. Todes⸗Anzeige. Nach Bottes unerforſchlichem Ratſchluſſe 5 wurde am Dienstag unſer langjähriges, treues Mitglied und Ehrenmitglied unerwartet raſch in die ewige Heimat abberufen „Trauernd ſtehen wir mit ſeinen An⸗ gehörigen an der Bahre dieſes guten Freundes und tatkräftigen, hilfsbereiten Förderers unſerer edlen Jugendſache, der nun ſo raſch in der Blüte ſeiner Mannesjahre vom Tod ereilt Wir werden den lieben Entſchlafenen nie 5 vergeſſen, ſondern ihm ein ehrendes Andenken NB. Die Mitglieder werden gebeten dem Verſtorbenen recht zahlreich die leßte Ehre zu 0 Die Beerdigung findet morgen Freitag, 1 echkenbeim. e e Heute Abend 7 Ahr Zuſammenkunft beim Vorſtand. Wegen Wichtigkeit iſt das Erſcheinen ſämtlicher Mitalieder erwünſcht. 5„Turnperein Seckenbeim gegr. 18 98 Mente Abend punkt 8 Uhr Theaterprobe(1. Teil). Um pünkiliches Erſcheinen bittet. Die L itung. Auguſt Blümmel Er ruhe in Frieden! a Der Vorſtand. Ib werde bei genügender Beteiligung— in Geſamtpreiſe von 2.20 Mk. ſtatt. Zu gleicher Zeit gelangt auch dag Koch- GUllfiabl. Jucendbun mehl gegen Abgabe der Kochmehlmarke zum Preiſe von 4.60 Mk. pro Pfd. zur Verteſlung. Der Brotausweis iſt vorzuzeigen. Die Ein⸗ Jüngere Abteilung: Samstag(nicht Don. a nerstag) Abend 8 Utzt im Gemeindeſaal. teilung iſt folgende: Nr. 2001 bis 2250 von 1—2 Uhr Nr. 2251 bis 2500 von 2—3 Uhr Nr. 2501 bis 2750 von 3—4 Uhr Nr. 2751 bis 3000 van 4—5 Uhr Unſere Verkauf von anderen Lebensmitteln. flait Lebensmittelamt. Weihnachts-Feier findet am Dienstag, den 21. Dezember, Während dieſer Ausgabe unterbleibt der abends ½8 Uher im Ron ſtetaanbenſgol Die früheren Mitglieder des Jugend bundes ſind dazu eingeladen. nachmittags 3 Uhr ſtatt..„ Treffpenkt ½8 Uhr im Lok O. 5 ee 2 eee 0 5 3 N aue Ben Vorträgen Hollionbelm. ins Schulhaus Zimmer 5 eing laden. Rudolf Lorentz. Atheitergeſaugverein Pormärls' Seckenheim. Am Sountag, 19 Pezember, abends 7 Uhr, findet im Lokal„Deuiſcher Hof“ unſere Der Norſtand Friſche Jiſche eingetroffen. Pfund 3.75 Mk. Lebensmittelamt. Aufträge mit fahrbarer Bandsäge nimmt entgegen. b Die Geſchäftsſtele. Es ſind noch Hente Abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Vorſtandſchaft und Theaterſpieler. und Herren. Willige Leute ſind angenehm.] No. 276 verloren. Um pünktliches Eiſcheinen bittet Peihnachts- Feier Vera Hgungs. Geſellacaft 5a, Sg.: Tor ace Ben gan ler 1519. e bene e g S e 2 Hierzu ſind alle aktiven und paſſiven, ſowie Freunte und Gönner des Vereins herz⸗ lich eingeladen. Der Vor ſtand. Brotauswels aus i ö blichlein ſteis vortätig in de Druckerei ds. Blattes. Stücke zu vergeben für Damen Abzugeben Hildaſtraße 68. 3 Der Vorftand. 7 III N faſſen Fferitgung Pon öracdenaneng N 5 ruſſigte in allen Geſteinsarten u. modernſten Ausfüh 0 unze Grabeinfaſſungen in Naturſein, ir Ku folks Amarbeiten von alten Grabſtenſer d ſowie alle in der Grabmalbranche vos eſem menden Reparaturen übernimmt 8 Eruſt Bauſch, Bildhauen ese Lagerplatz Wen aße ſuß nächſt dem Friedhof. Neckarſt Empfehle event. 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