6 . 5 1 1 U ö 0 8 und cht, ob- inte em ungeheuren Warenüberfluß und lleisrückgängen in Amerika, braucher knüpft daran die Hoffnung, lich die ſehnſuchtsvoll 0 80 5 feiſe herbeigeführt werden wird. Immer wieder hört In den Ausſpruch: Wir warten, bis der Warenüber⸗ Imtsblatt der Bürgermeisterämtfer S Abonnementspreis: Monatlich 4.— 4 J. Jahrg. 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Auean ehm der Sonn⸗ und Wetertage. mi Trägerlohn. Di cch die Poſt bezogen pro Quartal cheint täglich Mittwoch, 22. Dezember 1920. eckenheim, Jlvesheim. Inſernttonspreis: Die einpaltige Wetitgeile 60 Pig. Namen 2.50 Mk. EC ͤ TK ſleckurhausen und Edingen Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. den heren Karlsruhe e 870 No 292 erika und unsere Preisgestaltung. Durch die deutſche Preſſe gehen Meldungen von bedeutenden und die große Maſſe der daß dadurch erwartete Reduktion der von Amerika nach Europa abgeſchoben wird, dann dd alles billiger. Dieſer Ausſpruch findet gläubige er, er verbreitet ſich von Mund zu Mund und hat keits dazu geführt, das Weihnachtsgeſchäft in emp⸗ plicher Weiſe zu ſtören. So iſt es im jetzigen Mo⸗ ut vielleicht nicht unangebracht, die Lage einer kur⸗ Beſprechung zu unterziehen und die Möglichkeiten es baldigen Preisabbaues nach ihrem wahren Wert duſchätzen. N Zunächſt ſei feſtgeſtellt: Der Ueberfluß an einzelnen wirtschaftlichen Produkten in Amerika beſteht tat⸗ hlich, und ebenſo richtig ſind die Meldungen über den eisrückgang dortſelbſt. In erſter Linie ſind hiervon ſumwolle und Getreide getroffen, doch macht ſich auch verſchiedenen anderen Exportartikeln eine rückläu⸗ e Preisbewegung bemerkbar. Die Urſache hierfür gt aber nicht, wie vielfach angenommen, in einer be⸗ 20, ders guten Ernte, ſondern in den außerordentliche och nel portſchwierigkeitn, herbeigeführt durch den ſchlechten and der Valuta aller Länder gegenüber dem ameri⸗ liſchen Dollar. Kein Land der Welt, am allerwenig⸗ aber Deutſchland, iſt gegenwärtig in der Lage, Be⸗ lungen in auch nur annähernd gleichem Umfange wie her in Amerika aufzugeben, da die Preiſe für die hware infolge der Valuta derartig hohe ſind, daß die tall ttigfabrikate für die breite Maſſe der Käufer einfach Näß die Abnahmefähigkeit. Während z. B. England keſchwinglich wären. Und je gewaltiger der Unter⸗ ed der Valuta ſich ausprägt, deſto geringer iſt natur⸗ * Rigftens noch einen weſentlichen Teil ſeiner früheren odef iſt unſer armes lellungen aufrecht erhalten kann, Kauft utſchland faſt völlig kaufunfähig geworden. 9 aber trotzdem mit ſeinen letzten baren Mitteln, ſo iſt e rin del bare Folge, nm in Ver abermaligens Sinken ſeiner Valuta die faſt unmit⸗ denn jede größere Ausgabe unſererſeits Ausland gegenüber führt heute automatiſch zu er weiteren Entwertung unſeres Papiergeldes. gerika muß alſo Warenüberfluß bekommen, da ihm alten Abſatzmöglichkeiten fehlen. Nun entſteht die Frage: Iſt das Sinken der Preiſe Amreika, iſt der Warenüberfluß dortſelbſt von einer 2 bald in Kraft tretenden ausſchlaggebenden Bedeu⸗ ei no 8 ig für den deutſchen Markt? Dieſe Frage wäre mit em„Ja“ zu beantworten, wenn die Preiſe in Ame⸗ art hohe, daß ſie die abermaligen Entwertung unſeres Geldes in den letzten Monaten auch nicht annähernd auszugleichen vermögen, noch befinden ſich auch die Fabrikationskoſten, die Gehälter und Löhne, die Frach⸗ ten und die ſonſtigen Speſen des Groß⸗ und Kleinhan⸗ dels in dauernd aufſteigender Linie, und es iſt noch gar nicht abzuſehen, wann ſie in ihrer ewigen Wechſelwir⸗ kung zum Stillſtand kommen werden. Wie ſoll es da möglich ſein, an einen Preisabbau heranzugehen, wie ihn ſich das Publikum und nicht zuletzt der Einzelhandel, der als letztes Glied den Druck der Maſſen am empfind⸗ lichſten zu ſpüren bekommt, wünſcht? Und ſelbſt wenn es gelänge, von denm Ueberfluß in Amerika zu beſſeren Preiſen als bisher größere Mengen nach Deutſchland abzuführen— vielleicht auf dem Wege des längſt an⸗ gekündigten Kredits—, ſo muß man doch immerhin in Betracht ziehen, daß es eine ganze Weile dauern wird, bis die aus dieſen billigen Rohſtoffen anzufertigenden Ware auf den Markt kommt und daß die heute noch auf Lager befindliche und in nächſter Zeit aus den jetzt noch vorhandenen„ bftoffen gefertſgte Ware von dieſen ge⸗ ſunkenen amerikaniſchen Preiſen naturgemäß noch nichts profitieren kann. Wie ſich bis dahin aber die ganze wirtſchaftliche Lage geſtalten wird, läßt ſich heute noch nicht vorausſehen. So kann man ruhig behaupten: Kommen ſich der Preisſturz und eine Beſſerung unſerer Mark nicht noch weiter entgegen und laſſen ſich die Fabrikationskoſten, Löhne, Gehälter und Speſen nicht endlich einmal auf eine geſunde Baſis bringen, dann ſind alle Hoffnungen, die wir auf Amerika ſetzen, Scheinhoffnungen und Trugſchlüſſe. Die Preiſe, insbeſondere für Textilien, Schuhwaren uſw., ſind ſeit dem Frühjahr bedeutend geſunken, das läßt ſich ohne weiteres an Gegenüberſtellungen nach⸗ weiſen; ob ſie aber zunächſt noch weiter ſinken werden, iſt zum mindeſten ſehr zweifelhaft. Wünſchenswert wäre es wahrlich, aber man darf in derartig bedeutſamen Fragen den Wunſch nicht zum Vater des Gedankens werden laſſen, ſonſt ſind Enttäuſchungen unausbleiblich. Auf jeden Fall liegt trotz der amerikaniſchen Welle die Zeit eines durchgreifenden Preisabbaues noch in ſo nebelhafter Ferne, daß die Zurückhaltung im Weih⸗ nachtseinkauf aus Hoffnungen dieſer Art heraus abſo⸗ lut keine Berechtigung hat. f Die Prüſſeler Konferenz. Brüſſel, 21. Dez.(Drahtmeldung.) Die„Weſt⸗ minſter Gazette“ bemerkt zu der Rede Bergmanns, die deutſche Entſchädigung könne nicht anders als durch Waren bezahlt werden. Eine Goldentſchädigung ſei unmöglich und eine Uebertragung von Goldkredit nutz⸗ los, da der Markwert dann ſofort dem Nullpunkt nahe⸗ gebracht werden würde. Brüſſel, 21. Dez.(Drahtmeldung.) Am Samstag tagte die Konferenz in einer Anzahl Miniaturkonferen⸗ zen, die meiſt aus einer kleinen Anzahl von Sachver⸗ ſtändioen beſtanden. Japan bat die Schiffsfrage über⸗ nommen, Italien die Meiſtbeofinſtiaunasfraqe ſowke die anderen von deutſcher Seite am Samstag behandel⸗ ten Themen der Handelspolitik. Die Enaländer be⸗ ſprochen die Repreſoſſen und Drohungen. Die Franzo⸗ ſen haben die Sackperſtändigenfrage unterſucht. Die Alliierten müſſen ſich nun über ibre weitere Tätigkeit entſchſießen und die Epdrücke, die ſie in Brſſſel gewon⸗ nen haben, zuſommenfaſſen. Inſofern iſt nun der kritiſche Augenblick in der Konferenz eingetreten. Die Völkerbundstagung in Genf. Die Schlußſitzung des Völkerbundes. Genf, 21. Dez. In der Schlußſitzung am Samstag genehmigte die Völkerbundverſammlung den Bericht über die Mandatsfrage und den Antrag zur: Entſen⸗ dung eines internationalen Expeditionskorps nach Ar⸗ menien, die beide dem Rat zur Behandlung übergeben wurden. Zur Bekämpfung des Typhus in Polen ſoll ein neuer Aufruf erlaſſen werden, um die finanzielle Unterſtützung dieſer Aktion zu erhalten. Die Behand⸗ lung der vom juriſtiſchen Komitee ausgearbeiteten Wün⸗ ſche betreffend die Cotifikation des Völkerrechts wurde genehmigt. Zum Schluſſe hielt Bundespräſident Motta eine zuverſichtliche Rede über die Genfer Tagung und die Zukunft des Völkerbundes, worauf die Seſſion als beendet erklärt wurde. Die nächſte Tagung wird im Dezember 1921 in Genf ſtattfinden. Deutſchland. Der deutſche Schiffsraub. London, 21. Dez. Die„Times“ melden aus Waſhington unterm 17. die betr. der Kabelfrage in Amerika entſtandene Beunruhigung wächſt von Tag zu Tag. Die Revalität zwiſchen den drei Staaten, Frank⸗ reich, England und Amerika nimmt immer draſtiſchere Formen an. Williams Deuman, der Oberpräſident des amerikaniſchen Schiffahrtsamtes, ſucht nachzuweiſen. daß England verſucht hätte, das Anwachſen der amerikani⸗ ſchen Handelsmarine zu verzögern, als es ſicher war, daß dieſe Verſtärkung ſich als Folge des Krieges ergeben würde. Die nächſte Folge jedoch iſt, daß England Japan und China gezwungen hat, in den Krieg einzutreten, da⸗ mit die deutſchen Schiffe, welche ſich in chineſiſchen Häfen befanden, in den Beſitz der Alliierten kämen. Durch das Geheimabkommen mit China erhielt Japan Schan⸗ tung und einige Grenzſtädte; England habe zur Strafe Frankreichs und Japans die deutſchen Inſeln im ſüd⸗ lichen, ſtillen Ozean und Frankreich die deutſchen Schiffe genommen. Man mache viel Lärm um die Behauptung, daß ſich Wilſon an dieſe Abmachungen nicht gekehrt habe, als er ſich in Paris aufgehalten habe. N Däniſche Entſchädigung für das deutſche Abtretungs⸗ gebiet. f Berlin, 21. Dez. Die„Tägl. Rundſchau“ meldet aus Kopenhagen: Das däniſche Staatsminiſterium kündigt offiziell an, daß der Wiederherſtellunasausſchu „rot h derartig fallen würden, daß ſie die hohe Valuta und iges f geſteigerten Fabrikationskoſten, Speſen uſw. bei uns 5 ſchel it aufzuheben vermöchten. Dies iſt aber leider nicht Borfaßt Fall. Noch ſind die Robſtoffpreiſe in Amerika der⸗ og Die Tochter des Miniſters. ei Roman von Ernſt Georgy. Mit(Nachdruck verboten.) 78 bel Urheberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. pl 14 10 „Mich ſolls freuen!“ rief die Tochter.„Mag es 1 m glänzend gehen, wenn er nur meine Schweſter staub. ſus ſeiner unheilvollen Macht freigibt! Endlich ein⸗ I Ral muß doch auch hier im Hauſe wieder die Sonne cheinen!“ 1„Suſanne“, Frau Meinhard ergriff ihre Hand 1 gelen neigte ſich zu ihr,„Kind, Vater hat mich heute der W0 ll“ 10 0 lacht mit einer Anſicht etwas in Schrecken verſetzt.“ Soo? Vater— dich?— amtlich?“ a „Nein, liebes Kind!“ 0 „Was du ſagſt! Hat unſer vielvermögender Mi⸗ liter denn außer für ſein Amt überhaupt noch Zeit, In etwas anderes zu denken?!“ ſpöttelte die Malerin. „Wie ſehr verkennt ihr ihn. Von aller Welt am Peisten— ſeine Töchter!“ eka 1 hen ſchauen immer am klarſten“, erwiderte Suſanne. „Der Kammerdiener und die nächſten Angehöri⸗ Das ſoll nicht einmal ein Vorwurf ſein. Das bringt za e Stellung ſo mit ſich. Voltsbeglücker haben von 908 0˙ 4¹0 2 60 eiche eher wenig Zeit für die eigene Familie übrig.“ pre 75 f 0 „Suſanne! N „Doch Mutter! Darum iſt ja alles ſo gekommen, le es kam.— Gott ja, die Brüder gingen ihren atürlichen Weg, aber man gewährte ihnen ja auch hon in der Erziehung alle Möglichkeiten.“.——— I„Hat man ſie dir verwehrt?“ a „Nein! Wie man andern Klavierſtunden geben bt, ſo erlaubet Ihr mir, die Zeichnerei ſo als nettes, eines Spieltalentchen für den Hausgebrauch auszu⸗ bilden. Wäre nicht der Krach mit Trude gekommen, der euch weich gemacht hat, ſo hätte ich doch nie das durchgeſetzt und erreicht, was ich ſchließlich—— erreicht habe! Vater————“ „Dein guter Vater,“ unterbrach ſie Frau Mein⸗ hard ablenkend,„iſt, was ihn und nun auch mich recht quält, der Anſicht, daß du um unſretwillen, um mich gerade jetzt in der ewigen Sorgenqual um Gertrud nicht allein zu laſſen, Doktor Linder nicht zu einem Antrag kommen läßt. Du weißt, in wie rührender Weiſe der prächtige Mann dich liebt und verehrt; aber du opferſt ihn und dein eigenes Glück—— um mei⸗ netwillen! Iſt das ſo, Herzenskind?“ Aengſtlich ſah ſie empor, als die Tochter aufſprang und aufgeregt das Zimmer durchſchritt. „Mutter,“ ſagte Suſanne nach kurzem Schweigen, tief Atem holend,„ich bin erſtaunt. Das iſt ein ſchöner, warmer Gedanke von Vater!— Wahrhaftig! — Aber ich kann dieſes Lob, das in ihm liegt, leider nicht unwiderſprochen laſſen. Ich denke nicht daran, mich zu opfern!—— Doktor Linden iſt mir ein gu⸗ ter Freund geworden, den ich ſehr hoch ſchätze, ſehr— gern mag. Aber von Liebe iſt nie zwiſchen uns die Rede geweſen. Ich glaube noch gar nicht, daß er mehr als Freundſchaft für mich empfindet!“ Die Mutter lächelte.„Du törichtes Mädchen, du! — Er hat längſt bei Vater um dich angehalten und iſt unſerer Einwilligung ſicher.“ Die Tochter ſchaute ſie beſtürzt an.„Was? Er hat bereits angehalten!?“ Plötzlich lachte ſie hell auf.„Alſo Ihr ſeid einig!? Köſtlich. Nun, letzten Endes bin ich eigentlich die Hauptperſon. Und an die hat er ſich noch nicht gewandt!—— O, Ottheinrich Linden, daran erkenne ich meine Pappenheimer!— 1. 2 — Ich werde alſo mit der Entſcheldung warten, bis ſeine Herrlichkeit zu ſprechen geruht.— Und nun, teure Frau, gib Urlaub mir! Bei mir in der Werk⸗ ſtatt wartet eine junge Mutter mit zwei Kindern. Modelle, die ich als Vordergrundfiguren auf meinem neueſten Bild brauche.— Sorge dich nicht, deine Suſanne iſt nicht edel genug, um ihre ganze Zukunft Rückſichten zu opfern!“ 5 Der Tag verlief wie die meiſten anbern. Frau Meinhard fuhr in ihre verſchiedenen Vereine. Der Miniſter arbeitete und Suſanne malte. Um zwei Uhr verſammelte ſich die Familie zu einer Mittags⸗ mahlzeit, die einfach war, da die Hauptmahlzeit um ſieben Uhr eingenommen wurde. Doch fiel dieſe heute aus, da Seine Exzellenz und Ihre Exzellenz bei dem Geheimen Kommerzienrat Worbing, dem Schwiegervater Herbert Meinhards, eingel en waren, und auch das gnädige Fräulein fortblei. en wollte. Die Aufwärterin hatte in Suſannes Werkſtalt gründlich aufgeräumt und den Teetiſch gedeckt, ehe ſie fortging. Die junge Malcein kam ſchwer bepackt an, ſchloß auf und ordnete Kuchen, Obſt, Zigaretten und Süßigkeiten in ſchöne altertümliche Körbe und Gefäße, die ſie ſeit kurzem auf Reiſen oder bei Alt⸗ händlern eifrig ſammelte. Dann verteilte ſie die Blu⸗ men, rückte die Staffeleien ins rechte Licht und ſchob die prächtigen Renaiſſanceſeſſel behaglich in die Ecke vor dem Kamin. 2450 Mit prüfendem Blick hielt ſie dann Umſchau und nickte befriedigt.— Man konnte ſich keinen ſchöneren und gemütlicheren Raum vorſtellen als dieſen, der jetzt von der voll hereinflutenden Aprilſonne noch einmal durchleuchtet wurde?; e (Fortſetzung folata eee. — 1 5 2 * 8 N Varts am 17. Dezember endantkig den Betrag ſeſt⸗ ſetzte, den Dänemark an Deutſchland für das deutſche Staatseigentum an den früheren deutſchen Gemeinden in Nordſchleswig zahlen ſoll. Der Geſamtbetrag wurde in Uebereinſtimmung mit den Forderungen des Ver⸗ ſailler Vertrags auf 65 Millionen Goldmark feſtgeſetzt, von denen vom 25. Dez. ab Zinſen zu zahlen ſind. 4 Die Eiſenbahnerbewegung. Frankfurt, 21. Dez. Eine Mitgliederverſammlung des Deutſchen Eiſenbahnarbeiterverbandes von Groß⸗ rankfurt und Umgebung machte ſich in einer Entſchlie⸗ ung die Beſchlüſſe des erweiterten Vorſtandes zu eigen, die Eiſenbahner auf ihren Gehalts⸗ und Teuerungs⸗ zulagenforderungen beharren. Ueberſchichten im rheiniſchen Kohlenrevier. Dresden, 21. Dez. Eine am letzten Sonntag in Lichtenſtein im ſächſiſchen Steinkohlenrevier abgehaltene Repierkonferenz der ſächſiſchen Bergarbeiter hat den am Samstag vom Reichsminiſterium geſällten Schiedsſpruch in Sachſen des ſächſiſchen Bergarbeiterſtreiks angenom⸗ men und beſchloſſen, die Arbeit Montag früh wieder in vollem Umfange aufzunehmen. Köln, 21. Dez. Der Betriebsrat für das rheini⸗ ſche Braunkohlenrevier hat beſchloſſen, am Sonntag eine Ueberſchicht zu fördern, um der bedürftigen Kölner Be⸗ völkerung in der gegenwärtigen Notlage zu helfen. Die Mehrförderung wird etwa 15 000 bis 20 000 Tonnen betragen. Proteſt der Auslands deutſchen. Berlin, 21. Dez. Der Bund der Auslandadeutſchen hielt Samstag vormittag eine Proteſtverſammlung ab, die ſich gegen die unzulängliche Entſchädigung und ge⸗ gen die übermäßige Beſteuerung der Auslandsdeutſchen richtete und ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung ge⸗ ſtaltete. Die Verſammlung endete mit der Vorleſung einer Entſchließung, in der die ſofortige wirkliche und volle Entſchädigung der Auslandsdeutſchen gefordert wird, dergeſtalt, daß ſie in der Lage ſind, ſich wirklich vollen Erſatz zu beſchaffen und ihre Tätigkeit im Aus⸗ ande wieder aufzunehmen. b ie Der Mark⸗Kurs. Baſel, 21. Dez. Die Mark notiert 8.80 bis 8.95. Ausland. 15 Franzöſiſches Theatr. —— . Zeitungen findet ſich folgende Mit⸗ ung: 8 „Der hiſtoriſche Speiſewagen, in dem am 11. Nov. 1918 um 5 Uhr morgens das Waffenſtillſtands⸗Abkom⸗ men zwiſchen Marſchall Joch und Erzberger unterzeich⸗ net wurde, wird auf Grund einer Entſchejdung des Prä⸗ ſidenten Millerand als eine der denkwürdigſten Erinne⸗ rungsſtücke der franzöſiſchen Geſchichte dem Armee⸗Mu⸗ ſeum überwieſen. Urſprünglich beſtand der Plan, den „Waffenſtillſtandswagen“ zu einem ſtändigen Beſtand⸗ teil des Sonderzuges des Präſidenten der Republik zu machen. Von dieſem Gedanken iſt man nunmehr abge⸗ kommen, weil nach Anſicht des Präſidenten der hiſtoriſche Waggon der ganzen Nation gehöre. Er hat im Innern eine künſtliche Ausſchmückung erhalten und iſt mit fol⸗ gender Inſchrift verſehen worden:„In dieſem Wagen iſt am 11. November 1918 um 5 Uhr bei Franc Pert. nahe Compiegne das den Deutſchen durch die Siege der alliierten Heere aufgezwungene Waffenſtillſtandsab⸗ kommen unterzeichnet worden.“ Es folgen ſodann in der Inſchrift die Namen ſämtlicher alliierter und deut⸗ ſcher Bevollmächtigter“. Die franzöſiſche Nation kann ſtolz ſein auf dieſen Speiſewagen und auf dieſen Präſidenten, der in ſo vorbildlich ſelbſtloſer Weiſe zugunſten der Nation auf den uneingeſchränkten Beſitz dieſer nationalen Reliquie verzichtet. Wir hoffen, daß man nicht verſäumt hat, als einen Teil der künſtleriſchen Ausſchmückung ein Bildnis Erzbergers anzubringen. 8 Ein Buch Caillaux. London, 20. Dez. Die„Times“ veröffentlichen Auszüge aus einem Buche Caillaux, eine Verteidigung ſeiner Haltung während des Krieges enthaltend. Er wirft in ſeinem Buche Clemenceau vor, daß er durch eine Politik England 5 der Vorherrſchaft verholfen abe, nachdem der engliſche Imperialismus ſo lange vergeblich danach geſtrebt hatte. Im Jahre 1917 hätte Frankreich einen ſiegreichen Frieden ſchließen können, wodurch eine Verſöhnung hätte herbeigeführt werden können. Clemenceaur habe ſtatt deſſen ſeine unheilvolle Politik mit einem Friedensvertrage gekrönt, der Europa ein Mindeſtmaß von Frieden und ein Höchſtmaß von Anarchie gegeben habe. Srpaltung in der belgiſchen Sozialdemokratie. Brüſſel, 20. Dez. Auch die belgiſche ſozd. Partei hat lich geſpalten. Eine extreme Minderheit iſt aus der Partei ausgeſchieden. Die oberelſäßiſche Lehrerſchaft für das Streikreicht. Kolmar, 21. Dez. Eine vergangene Woche in Kol⸗ mar abgehaltene Generalverſammlung der oberelſäſiſchen Lehrerſchaft, die von nahezu 700 Lehrern beſucht war, verlangte in einer Reſolution das Streikrecht. Letzte Drahtnachrichten. Paris, 21. Dez. Im„Temps“ wird heute geſagt: Der Konkurs Deutſchlands iſt eine Tatſache und die Brüſſeler Konferenz wird keine voſitive Arbeit leiſten können, wenn ſie nicht von dieſer Tatſache ausgeht. Tat⸗ ſache iſt aber auch, und zwar eine nicht weniger gebie⸗ teriſche und zwar in ſeinen Urſachen bedentend reſpek⸗ tablere Tatſache, daß Frankreich nicht mehr länger die Laſten der Wiedergutmachung tragen kann, die eigent⸗ E lich Deutſchalnd zu tragen hat. Wenn die deutſche Re⸗ tierung keine braktiſche Löſung finden kann, ſo muß eben die Entenke darauf bedacht ſein, und zwar je eher deſto beſſer, mi Intereſſe der ganzen Welt. Rom, 21. Dez.(Drahtmeldung.) Die italieniſche Flotte, die den Befehl hatte, Fiume zu blockieren, iſt zu d' Annunzio übergegangen. Admiral Millot und eine große Anzahl von Offizieren wurden im Hafen von Szere von Meuterern feſtgenommen, die plötzlich auf den Schiffen erſchienen waren. Riga, 21. Dez. Der offiziellen Kreiſe hat ſich hin⸗ ſichtlich der militäriſchen Vorbereitungen der Bolſche⸗ wiſten eine lebhafte Unruhe bemächtigt. Auch in Eſth⸗ land ſieht man die gegenn ärtigen Kriegsvorbereitungen Rußlands mit lebhaftem Unbehagen an. Das eſthiſche Blatt„Aataka“ verſichert. daß die bolſchewiſtiſchen Frauen geſchickt werden“ Signale an der Oſtfront auf⸗ zuſtell. Baſel, 22. Dez.(Drahtme.) Havas meldet 5 die D aus Athen: König Kon hat die Demiſſion des Kabinetts angenommen, je die bisherige Regierung gebeten, vorläufig im Amte zu bleiben. Der König hat als erſte Regierungshandlung eine umfangreiche Amne⸗ ſtie, insbeſondere von politiſchen Verbrechen, erlaſſen. Außerdem hat er eine große Summe für wohltätige Zwecke geſtiftet. Baden und Nachbargebiete. Proteſt des 36. Oberrheiniſchen Aerztetags. Freiburg, 21. Dez. Am Samstag fand hier der 36. Ober⸗ rheiniſche Aerztetag ſtatt, auf dem 12 Vereine mit über 500 Mitgliedern vertreten waren. Die Tagung begrüßte die Bereitwilligkeit ſüddeutſcher Kaſſenverbände zur Gemein⸗ ſchaftsarbeit mit den Aerzteorganiſationen zur Löſung drin⸗ gender Geſundheitsfragen und ſagt ſeine Mitarbeit zu. In einer Entſchließung proteſtierte ſodann der Aerztetag gegen den im Reichstag angebrachten Antrag auf Straffreiheit bei Eingriffen gegen das keimende Leben. In der Entſchlie⸗ Fung wird zum Ausdruck gebracht, daß die ſchrankenloſe Abtreiberei zu einer geſteigerten Verbreitung der Ge⸗ ſchlechtskrankheiten führe, da die Furcht vor dem Kind weg⸗ fällt, zugleich aber auch der Auffaſſung ärztlicher Freiheit widerſpreche. Der Wunſch minderwertiger Volksgenoſſen, ihre Art nicht fortzupflanzen, verdient zwar vollſte Billi⸗ gung, die Unterbrechung beſtehender Schwangerſchaft aus anderen als med. Gründen wird aber von den Aerzten als ſtandesunwürdig erachtet. Fin [dung Ea Karlsruhe, 21. Dez. Die Landtagsfraktion der Deutſchnationalen Volkspartei hat im Landtag folgende Kurze Anfrage eingebracht: Kann die Regierung Auskunft geben wie viele Ausländer(Nichtdeutſche)— abgeſehen von den Beamten, Offizieren und Mannſchaften der Entente— ſich zur Zeit in Baden aufhalten, woher ſie ſtammen welchen Zweck ihr Aufenthalt hat, aus welchen Mitteln ſie ihren Unterhalt beſtreiten? Wenn die Regierung jetzt darüber keine Auskunft geben kann, bis zu welchem Zeitpunkt wird ſie die erforderlichen Erhebungen angeſtellt haben, um dieſe Auskunft zu geben. z Karlsruhe, 21. Dez. Die in den letzten Tagen für die Bezirke Baden und Pfalz zwiſchen dem neuen Reichs⸗ bund der Arbeitgeber und dem Verband der Maler abge⸗ haltenen Lohnverhandlungen hatten das Ergebnis, daß die Tariflöhne um 50 bis 70 Pfg. erhöht wurden. k* Karlsruhe, 21. Dez. Die komiſche Oper„Caſanowa“, Text von Redakteur Anton Rudolph in Karlsruhe, Muſik von Arthur Kuſterer⸗Karlsruhe, iſt zur Uraufführung für Frühjahr 1921 vom württemberg. Landestheater in Stutt⸗ gart angenommen worden. z Karlsruhe, 20. Dez. Die Polizei hat zwei Taglöhner und einen Frifeur verhaftet, die vor einiger Zeit einen Einbruchdiebſtahl in die St. Stephanstirche unternommen und davei verſchiedenes geſtohlen hatten. Die Diebe wer⸗ 50 ſich noch wegen anderer Straftaten zu verantworten aben. k Karlsruhe, 21. Dez. Nach einer Bekanntmachung der badiſchen Bergbehörde wurde nach Durchführung des Mu⸗ tungsverfahrens dem Herrn Walter Henning in Karlsruhe, Weſtendſtr. 63a, die Berechtigung verliehen, zur Gewinnung von Braunkohle in den Gemarkungen Hardtwald, Karls⸗ ruhe und Welſchneureut, Amtsbezirk Karlsruhe, ein Berg⸗ werk unter dem Namen Zähringen zu betreiben. Der Flä⸗ cheninhalt des verliehenen Grubenſeldes umfaßt 1909 379 Quadratmeter. * Mannheim, 21. Dez. Eine ꝛköpfige Schiebergeſell⸗ ſchaft wurde von der Strafkammer abgeurteilt. Der Kauf⸗ mann Chriſtian Wagner aus Feuerbach hatte 3 Zentner Lupinen als Perltaffee in Verkehr gebracht und die Ware ging durch die Hände einer Reihe von Schiebern, ohne daß dieſe den Kaffee geſehen hatten und ſtieg von 12 M. auf 21,50 M. für das Pfund. Die Strafkammer verurteilte den Wagner zu 3 Monaten Gefängnis und 3000 M. Geldſtrafe, den Geſchäftsführer Georg Nuſſak aus Eppingen zu zwei Monaten Gefängnis und 2000 M. Geldſtrafe und die übri⸗ gen zu je 1000 M. Geldſtrafe. * Mannheim, 21. Dez. Ein 18jähriger Bahnarbeiter wurde in der Wohnung ſeiner Eltern mit einer Schußver⸗ letzung in der rechten Schläfe tot aufgefunden. Er hatte kurz zuvor mit ſeinem Bruder Streit gehabt und es konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden, ob dieſer den jungen Mann getötet hatte oder ob Selbſtmord vorliegt. ki Mannheim, 21. Dez. In der elterlichen Wohnung wurde ein 18jähriger Bahnarbeiter erſchoſſen aufgefunden. Es liegt die Annahme vor, daß er von ſeinem Bruder im Verlauf eines Streites getötet wurde. ** Heidelberg, 21. Dez. In der Angelegenheit der Bad. Siedelungs⸗ und Landbank teilt die„Badiſche Poſt“ mit, daß ſich aufgrund des ungünſtigen Ergebniſſes, das eine Prüfung des ganzen Unternehmens durch die Rheiniſche Treuhandgeſellſchaft ergab, der badiſche Staat zum Rückkauf der Obligationen zum Kurſe von 88 Proz. entſchloſſen habe. Die Firma Arons u. Walter in Berlin, bei der ſeinerzeit die Badiſche Siedelungs⸗ und Landbank eine Anleihe auf das Hagenſchießunternehmen aufgenommen hatte, die zu 4,5 Proz. verzinslich und in 10 Jahren rückzahlbar ſein ſollte, leiſtet dazu ihrerſeits einen Zuſchuß von 7 Proz., ſo daß die Inhaber der Schuldverſchreibungen 95 Proz zurück⸗ erhalten. Die Verſammlung der Obligationäre zur Be⸗ ſchlußfaſſung über das Rückkaufsangebot, die urſprünglich in Berlin ſtattfinden ſollte, wird nun nach neuerer Beſtim⸗ mung am 7. Januar 1921 in Heidelberg abgehalten werden. zee Mosbach, 21. Dez. Die Strafkammer verurteilte den Direktor des landw. Lagerhauſes Guſtav Hopf aus Tauber⸗ biſchofsheim wegen mehrfacher Höchſtpreisüberſchreitung und gewohnheitsmäßigen Vergehens gegen die Reichsgetreide⸗ ordnung u wegen fahrläſſigen Vergehens gegen die Reichs⸗ getreideordnung und unbefugter Kartoffelmehrveräußerung zu einer Geſamtſtrafe von 67000 Mark. Der Direktor der Nährmittelfabrik in Hardheim, Adolf Baßler, und der Direk⸗ tor Vöglein in Hardheim wurden wegen Beihilfe zur Höchſt⸗ preisüberſchreitung und zum Vergehen gegen die Reichs⸗ ſetreideordnung zu je 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Fridolin Endretk aus Großrindecfeld wurde wegen Verae⸗ Hens gegen die Neichsgetrekdeordftune End unbefugten ech ſatzes von Kartoffelmehl zu 12000 Mark Geldſtrafe ve teilt. Das Lagerhaus zu Tauberbiſchofsheim hatte Gelkrichtr in Bayern aufgekauft und in den Fabriken zu Hardheim ehnt Nährmittel verarbeiten laſſen und den Kommunalverbaſſhe E. WI den zur Verfügung geſtellt. Das Gericht ſtellte ſeſt, daß ver verurteilte Direktor Hopf keinen Pfennig des Gewinne e Erho perſönlichen Zwecken verwandt hat. Bere *. Babſtadt(b, Rappenau), 21. Dez. Landwirt eis Seitz lalt) in Baoſtadt iſt in hohem Alter geſtorben(In d gehörte der Badiſchen Landwirtſchaftskammer ſeit deren s. richtung als Vertreter des 24 Wahlkreiſes Sinsheim i Wiesloch an; ebenſo war er ſtellvertr. Vorſtandsmitglied um Landwirtſchaftskammer. Auch in der Politik ſpielte ner Verſtorbene eine Rolle, indem er mehrfach als Anhäng, des Bundes der Landwirte und der konſervativen Pal zum Landtag kandidierte. 0 zn Lahr. 21. Dez. Ein grauſiger Fund wurde deim ren einer Abortgrube gemacht. Man fand darin die Len der 57jährigen Witwe Joſefine Wirth, die ſeit 5 Moni vermißt wurde. Die Frau war im Juli d. J. plötz ſpurlos verſchwunden. Die gerichtliche Unterſuchung erg 15 daß die Frau, die ſchon längere Zeit vor ihrem Able Spuren geiſtiger Störung zeigte, freiwillig in den Tod* gangen iſt. er zi Leutesheim b. Kehl, 21. Dez. Der älteſte Man Hanauerlandes, Johann Georg Koffer, feierte geſtern nen 100. Geburtstag. Der Greis erfreut ſich noch einer ten Geſundheit, trotzdem er täglich das Kommunalverba brot genießen muß. ** Triberg, 21. Dez. Die Plenarverſammlung Schwarzwälder Handelskammer hat den bisherigen 1 8 ſidenten Kommerzienrat Karl Haas in St. Georgen wied gewählt und zum 1. ſtellvertr. Präſidenten Fabrikant Bel Lauble in Triberg gewählt. 5 Kibli ** Zell a. H., 21. Dez. In der letzten Bürgerausſchigz. ſitzung wurde die Rechnung vom Jahre 1919 bekannt gehe ben, nach deren Abſchluß ias Jahr ein recht günſtiges 80 ſich nämlich ein Kaſſenvorrat von rund 47 000 ergab. er Freiburg, 21. Dez. Die Firma Gebrüder Himm bach hat auch in dieſem Jahre 10 Eiſenbahnwagen Bre S holz für bedürftige Einwohner zur unentgeltlichen Vein lung zur Verfügung geſtellt. u Freiburg, 21. Dez. Die hier vorgenommene Hal ſammlung für die deutſche Kinderhilfe hat den Betrag ite Bef rund 46.000 M. ergeben.— An der hieſigen Univerſität Leder ein Hochſchulverband katholiſcher deutſcher Studierender! gründet worden. 1 „ Wolfach, 21. Dez. Der Bürgerausſchuß gab in ſen letzten Sitzung ſeine Zuſtimmung, daß der öſtliche Fl des hieſigen fürſtlich fürſtenbergiſchen Schloſſes ſamt hinter dem Schloß gelegenen Garten durch die Gemen zum Preis von 160000 M. abgekauft werde. Im Jude 1905 hatte der Bürgerausſchuß den Ankauf des gan Schloſſes zum Preiſe von 70 000 M. mit einer geri Mehrheit abgelehnt gehabt. ** Meßkirch. 21. Dez. In Leibertingen hat ein Ln 3 einen 18 Monate alten Farren für 30 00 ark g auft. 8 —— Die Schneeverhältniſſe im Schwarzwald am 21. Dezen eine 1920. ro „Nach heute vorliegenden Berichten aus dem Schwarze iſt über Nacht aufheiterndes Wetter eingetreten. Heute ficht. Die Temperatur ſchwankte zwiſchen— 2 und ſodaß der Schnee teilweiſe etwas wieder gefriert. Vom nördlichen Schwarzwald werden weiterhin gute Schneeſchuh⸗ und Rodelbahnverhältnſſſe meldet. bwa, 955 Die durchſchnittliche Schneedecke beträg üdlichen(Feloͤberggebiet) 25 em. Unter zahlreicher Beteiligung aus dem ganzen Baden wurde am letzten Sonntag in Baden der dies Gautag des Murg⸗ und Oosgaues des Landes verbal der bad. Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, Sitz ſtatt, abgehalten. Nachdem der Vorſitzende einige walt au. Begrüßungsworte geſprochen hatte, wurde die Wahl 0 Vertreter zur Hauptverſammlung der Krankenkaſſe ve N nommen, worauf der Vorſitzende den Tätigkeitsberich ſtattete. Es ging daraus hervor, daß ſich die Tätigkei Gauleitung während des Krieges in der Hauptſache die Vermittlung von Heereslieferungen ſchränkte. Nach Beendigung des Krieges habe ſich die leitung insebſondere bemüht, daß geeignete Vertreter in Handwerkskammer gewählt wurden und zu dieſem? ven zwei Verſammlungen abgehalten. Auch an der Landes ſaͤmmlung in Freiburg anfangs Auguſt hatten Vertrag des Gaues teilgenommen. Die Mitgliederzahl ſei im auf 1750 geſtiegen, eine regere Werbearbeit müſſe aber ſetzen, um dieſe Zahl noch erheblich zu ſteigern. Zum Sh gedenkt er noch der im Kriege gefallenen und verſtorbeiſdde⸗ Mitglieder, deren Andenken durch Erheben geehrt wü Daran anſchließend hielt der Landes verbandspräſt Herr Gewerberat Niederbühl, ein für alle Handwerker Gewerbetreibenden, aber auch für die Regierungsſtellen achtenswertes Referat über die Lage des Hand weht Einleitend hob er die Bedeutung des Handwerkerſtane hervor, welcher bei etwa 2 Millionen Selbſtändiger 51 10 Millionen Menſchen beſchäftige. Dieſer Stand 170 auch von der Regierung Schutz verlangen, der ihm ja au er ki § 164 der Reichs verfaſſung garantiert ſei. Die Handwe ter tt und Gewerbetreibenden müßten ſich aber feſt zuſamſen* ſchließen und ihre Macht durch regere Teilnahme am beef por lichen Leben anwenden. Freilich ſei die politiſche und el keit 1 ſchaftliche Lage traurig und traurig werde die Zukunſt!“ er 2 Eine Zwangsanleihe könne keine Rettung bringen. ch 2 5 Trotz der traurigen Gegenwart dürfe aber das dennkeſſpräch, 15 die Hoffnung auf eine beſſere Zukunft nicht ſin N en. 0 Anf die Wirtſchaftspolttik übergehend, ſtreiſte der Reg die Vergebung von Heereslieferungen, wobei Baden wo ſeines Kontingentabkommens mit Preußen benachteiligt dere den ſei, und ging ſodann auf die das Handwerk beſon, eng berührenden Tagesfragen näher ein. Viel Staus af bele da beſonders das Streben gewiſſer Kreiſe nach Hanz liſterung und Kommunaliſierung auf. Beſonders gefän ſeien die Nahrungsmittelgewerbe wie Bäckerei und en gerei und das Baugewerbe. Bezüglich des letzteren er weiſt er auf die zahlreichen neugegründeten Bauarbe z Berufsgenoſſenſchaften. 1 Um alle dem Handwerk drohenden Gefahren enegſac bekämpfen und deſſen Wünſchen und Forderungen ann druck verleihen zu können, ſei aber ein einheitlicher Zu menſchluß aller freien Organiſationen im Handwerk in en Zentralſtelle erforderlich. Schon 1917 habe er in Karl tee i einen ſolchen Vorſchlaa gemacht und nun werde er Ace i Zuſammenſchluß von neuem betreiben. Zu dieſem Jan würden große Handwerkerverſammlungen im ganzen veranſtaltet werden, in welchen Handwerksmeiſter sh würden, um endlich die Handwerker von der Notwend, cht dauſpiel, in der ſſchen Nerbän den eine Arbeitsgemeinſchaft ins Leben ge⸗ n worden ſei und auch zu erwarten ſei, daß die ſoziglen richtungen des Verbandes auf ganz Süddeutſchland aus⸗ nt würden. Auf die'e näher eingehend, ſchildert er die he Entwicklung der Sterbekaſſe ſowie der Krankenkaſſe verweiſt auf deren Reſerven, leat den weiteren Aus ban Erholungsheime dar, hebt den Zweck und die Bedeutung Beratungsſtellen ſowie der Abteilung Buchführung her⸗ und berichtet, daß der Lehrſtellen⸗ und Niederlaſſungs⸗ weis ſehr rege in Anſpruch genommen werde, In der ſich anſchlieſenden Diskuſſion kam insbeſondere die Entlohnung und Lehrzeit der Lehrlinge zur Sprache, ei Herr Falk⸗Baden den Standpunkt der Handwerks⸗ mmer Karlsruhe darlegte. Die öbrigen Punkte der Tagesordnung waren hierauf ell erledſat. Als Gaubeitrag wurde 1 M. feſtgeſetzt als vorort Raſtatt gewählt und als Ort für den nächſten tag Gaggenau beſtimmt. i 4 — * e Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die Lage des Arbeitsmarktes zeigt in der Woche vom 15. Dezember keine beſonderen Veränderungen. Der nd der Erwerbsloſen hält ſich in der gleichen Hohe wie eichnen, andererſeits hat beſonders im Obexlande die derbsloſigkeit durch Entlaſſungen von deutſchen Arbeits⸗ ten in der Schweiz infolge Arbeitsmangels zugenom⸗ Mit einer Beſſerung des badiſchen Arbeitsmarktes u daher in der nächſten Zeit nicht gerechnet werden. e Lage in den einzelnen Berufsgruppen iſt folgende: andwirtſchaft: Die Nachfrage nach tüchtigen Pferde⸗ ehkchten, Arbeitern und Viehfütterern iſt in manchen Be⸗ Brülften lebhafter geworden. Dagegen wurden offene Stellen Gärtner und Melker weniger gemeldet. Der Bedarf an Aaiblichen landwirtſchaftlichen Arbeitskräften iſt noch recht Retall: und Maſchineninduſtrie: In der Uhreninduſtrie icht ſich in der letzten Zeit ein Abflauen der Tätigkeit be⸗ kbar. Groß iſt die Erwerbsloſigkeit immer noch unter Maſchinenſchloſſern, Chauffeuren und Piechanitern. Ge⸗ 9 e dagegen vielfach Kupferſchmiede und Keſſel⸗ miede. Spinnſtoffinduſtrie: Die Seiden⸗ und Tuchinduſtrie zeigte ) günſtige Beſchäftigung. Es konnten hier bisher beſon⸗ viele weibliche Arbeitskräfte beſchäftigt werden. Bapierinduſtrie: Auch dieſer Geſchäftszweig weiſt eine Beſchäftigung auf. ederinduſtrie: Angebot und Nachfrage gleichen ſich in lichen Berufen dieſer Induſtrie im allgemeinen aus. Die Holzinduſtrie hat ſich, beſonders in der letzten Zeit, ſtig entwickelt. Arbeitsloſe ſind nur noch in ganz ge⸗ ger Zabl vorhanden. 5 ahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe: Während im Ge⸗ mittelgewerbe, beſonders für die Zigarreninduſtrie die keit recht lebhaft iſt, liegt das ganze Nahrungsmittel⸗ erbe nach wie vor noch völlig darnieder. Bäcker und ger wurden bisher nach Möglichkeit in anderen Be⸗ en untergebracht. b Bekleidungsinduſtrie und Reinigungsgewerbe: Erwerbs⸗ gteit herrſcht hier nur noch unter den Friſeuren und uhmachern. i Im Baugewerbe ſteht zu befürchten, daß die eingetretene uſtige Witterung Arbeitseinſtellungen mit ſich bringt. Das Vervielfältigungsgewerbe zeigt in einzelnen Grup⸗ eine kleine Beſſerung; es war aber bisher nicht möglich. A große Zahl von Erwerbsloſen(beſonders ſind es Schrift⸗ er und Buchdrucker) in Beſchäftigung zu bringen. Das Handelsgewerbe ſucht Kräfte mit Spezialkenntniſſen. allgemeinen iſt die Erwerbsloſigkeit noch äußerſt groß. Das Holel⸗ und Wirtſchaftsgewerbe ruht augenblicklich ändig. Für private häusliche Dienſte werden immer h Haus⸗, Küchen⸗ und Zimmermädchen in größerer Zahl angt. Betriebseinſchränkungen und Schließungen. Begen Arbeitsmangel wurden drei Betriebe einge⸗ änkt, wovon rund 200 männliche und 50 weibliche Ar⸗ tskräfte betroffen ſind. g Exwerbsloſenunterſtützung rde im Bereiche der Landesſtelle für Arbeitsvermittlung bezahlt: an 3592 Männer und 117 Frauen 266 932.94 M. as Badiſche Landestheater Karlsruhe glahdt augenblicklich mitten in einer ſchweren Kriſe, deren Asgang noch völlig ungewiß iſt. Das 4 Millionen über⸗ ende Defizit hat zu annähernd 100 Kündigungen im t Oper und im Ballett geführt und es iſt iflich, daß dadurch eine Reihe von Exiſtenzen auf das ußerſte bedroht ſind. Der Anſtrengungen ſind deshalb h nicht wenige, dieſe Kündigungen nach Möglichkeit rück⸗ gig zu machen. Bedauerlich ſind vor allem in jenen len, in denen einige Mitglieder des Schauſpiels davon ffen wurden, die in dieſem nicht nur ſeit einer ſehr gen Reihe von Jahren mit beſtem Erfolg wirkten, ſon⸗ u auch fernerhin zu ſeinen Stützen zählen würden. Es d erwartet, daß gerade nach dieſer Richtung hin das te Wort noch nicht N iſt. Ob der Rücktritt des en Intendanten Fuchs, der künſtleriſch Hervorra⸗ 8 leiſtete, aber nicht jene unbedingt ſtarke Hand und ötigen Vollmachten beſaß, um vor allem in der Oper dnung zu ſchaffen, die Ausſchau nach ſeinem Nachfolger i ſich zieht, ſteht inſofern dahin, als unterrichtete Kreiſe n ſprachen, daß man künftig auf einen eigentlichen In⸗ danten verzichten und neben dem jetzt ſchon benehenden ten eines Operndirektors den eines Schauſpieldirektors fen will, für den als geeignetſten Anwärter der Ober⸗ ſſeur F. Baumbach genannt wird. Dieſer hat in den Iten Wochen ſchon wieder einige hervorragende Proben leer künſtleriſchen Beſähigung gegeben. Einmal bei der en Erſtaufführung von Tolſtoi's Lebendem Leich⸗ m“, einer der allerbeſten Schauſpielleiſtungen der letz⸗ Monate, und zum zweiten bei der Wiedergabe des beit⸗ und Troſtgeſpräches vom Tode aus dem Jahre 1400 er Ackermann und der Tod“ von Johannes von ulſüaz. Dieſes gewiß nicht für die Bühne gedachte ernſte ykeßſpräch, das auf den Buß⸗ und Bettaa angeſetzt, mit ſei⸗ mmer weber aufrührenden Gedanken vom Veſen und des Todes tief erſchülterte, wurde gerade durch die ſtellung vielen erſt bekaunt und ihnen dem gedanken⸗ m verſöhnend ausklingenden Inhalt nahe gebracht. Tolſtoi'ſche Drama brachte neben dem durchgreifenden leriſchen Erſolg eine techniſche Neuerung, deren ſich re Theater längſt erfreuen. Die Drehbühne, die es glichte, die ausgezeichnet erfaßten und im kleinen Rah⸗ gefaßten Bilder in ſchneller Folge ſich ablöſen zu laſſen. übrigen feiert im Spielplan des Schauſpiels noch im⸗ das Zeitbildchen„Neunzehnhundertneunzehn“ heiter⸗ ſenden Erfolg. Sehr eintönig iſt neuerdings der plan der Oper. Ihr Direktor Fritz Cortolezzis wirbt genblicklich in Spanien um die deutſche Kunſt, wohin ihm llenderweiſe ohne Urlaubsgenehmigung Hermann Eck efolgt iſt. Außer der Neueinſtudierung des Lortzing⸗ „Wiloͤſchütz“ geſchah nichts von Bedeutung. Dieſe dings war mit erfreulicher Sorgſamkeit von Corto⸗ 8 noch ſelbſt beſorgt werden, der ſich liebevoll in die ſo Partitur verſenkt hatte und eine glatte, lebens⸗ hende Aufführung zuſtande brachte. Aus dem Tages⸗ lei ragten dann noch hervor eine glanz⸗ und glutvolle tan“⸗Aufführung und eine„NeiſterſingerVorſtellung. it betrüblich war aber eine Ring ⸗ Wiedergabe, zu der beträchtliche Zabl Gäſte zugezdaen werden mußte. die die Einheitlichteit der Aufführung ſtörte, unrühe und Ver⸗ ſchleppungen hineintrugen und dieſe trotz der glänzenden Leiſtungen der für die Brünnhilden⸗Rollen zugezogenen Wiesbadnerin Marie Lorentz⸗Hölliſcher und aller Mühen ihres Gatten, des Kapellmeiſters Lorentz, wenig erquicklich geſtalteten. Der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht war das Orcheſter, das im ganzen Opernbetrieb heute noch an die alten Glanzzeiten des ſeligen Hoftheaters erinnert. — Wir kehren zum Einleitungsſatz zurück. An der Kriſe, die das Landestheater durchlebt, iſt in erſter Reihe die Oper beteiligt, denn es iſt nicht nur eine Kriſe finanzieller, ſon⸗ dren auch eine ſolche künſtleriſcher Art. Das Schauſpiel, von dem Intendanken Fuchs zu ſeiner jetzigen beachtbaren Höhe geführt, kann vor ſtrenger Kritik beſtehen. In der Oper muß aber eine ichere Hand die Zügel wieder feſt⸗ raffen und zielbewußt unter Rückſichtnahme auf die gege⸗ bene Finanzlage in ſtabile und künſtleriſch ruhige Bahnen einlenken. St. Aus den Eutſcheidungsgründen des Reichsgerichts. Von dem Grundſatze, daß Verträge zu wahren ſind. können Ausnahmen nur dann zugelaſſen werden, wenn es ſich um derart außergewöhnliche Aenderungen der wirtſchaftlichen Verhältniſſe handelt, daß die Vertrags⸗ erfüllung dem, was beim Vertragsſchluſſe vernünftiger⸗ weiſe beabſichtigt war, nicht mehr entſpricht und ein botenen Rückſicht auf Treu und Glauben zuwiderlaufen würde. Auch eine größere Steigerung des Anſchaffungs⸗ preiſes, als hier in Frage ſteht, könnte für ſich allein den Beklagten nicht von ſeiner Lieferpflicht befreien. Der Verkäufer muß ebenſo die Gefahr eienr Preisſteigerung tragen, wie der Käufer, gegebenenfalls die eines Preis⸗ ſturzes. Etwas anderes iſt auch nicht aus der Entſchei⸗ dung des erkennenden Senats vom 21. September 1920, 111, 143/20 zu entnehmen. Der Geſichtspunkt der clau⸗ ſula rebus ſic ſtantibus kann, wie dort ausdrücklich ge⸗ ſagt iſt, nur unter ganz beſonderen Umſtänden angewen⸗ det werden. Im übrigen iſt an dem Grundſatz feſtzu⸗ halten, daß Verträge zu wahren ſind. Demgemäß iſt auch im vorliegenden Fall davon auszugehen, daß der Be⸗ klagte, wenn nicht beſondere Umſtände ſeine Befreiung rechtfertigen, trotz der ihn treffenden Erhöhung der An⸗ ſchaffungspreiſe vertagsgemäß liefern muß. Eine Be⸗ freiung von der Lieferungspflicht könnte er nur dann beanſpruchen, wenn, wie er behauptet, anzunehmen wäre, daß die Vertragserfüllung, ſei es auch nur mittelbar, ganz oder nahezu ſeinen geſchäftlichen Ruin zur Folge haben würde. In dieſer Richtung kommt in Betracht, daß der Beklaget Alleinvertreter der Motorenfabrik für ganz Süddeutſchland iſt, daher Verträge über die Liefe⸗ rung von Motorwagen naturgemäß auch mit anderen Perſonen abgeſchloſſen hat. Dieſe Verpflichtungen müſ⸗ ſen bei der Frage berückſichtigt werden, ob dem Beklagten die Lieferung an den Kläger zu den Vertragspreiſen noch zugemutet werden konnte, als er den beſtellten Wagen der Fabrik zu höherem Preiſe geliefert erhielt. Der Be⸗ klagte hatte geltend gemacht, wenn er dem Kläger liefern müſſe, würden auch alle anderen Perſonen Lieferung be⸗ anſpruchen, denen er unter den gleichen Verhältniſſen Motorwagen verkauft habe, und das würde ſeinen ge⸗ ſchäftlichen Ruin zur Folge haben. Auf die Behaup⸗ tungen des Beklagten muß der Berufungsrichter bei der erneuten Verhandlung genau eingehen und insbeſondere ſeine Geſchäftsverhältniſſe und die in Frage kommenden Geſchäftsbeſchlüſſe feſtſtellen.(Aktenzeichen 11, 138/20.) Vermiſchtes. Das Kind in Not! Weihnachten naht, das heil'ge Feſt der Liebe, Ein heller Stern im dunklen Erdental, Wohltu'nde Raſt im wirren Weltgetriebe: Doch nicht für alle ändert es die Qual. Hört ihr denn nicht das leiſe, leiſe Weinen Der armen Kleinſten und der Kleinen? Und zwiſchendurch ein Schmerzensſchrei der Not Nach Lebensmilch, nach Kraft, nach Lebensbrot. Muß euch das Weh nicht in die Seele ſchneiden. Wenn ihr bedenkt der Unſchuld Leiden? Wenn andre luſtig tollen, nur ſo fliegen: Hohläugig ſieht dies zu, mit müden Zügen, Es kann nicht mittun, denn die Ohnmacht wehrt Zu müde iſt's, blutarm— unterernährt! f Haſt du als Mutter ſchon das Glück empfunden, Die Freude an den Kindern, an geſunden, Rotwangig, hold erblüh'n zum Leben? Dann kannſt du auch den Schmerz erfaſſen Des Mutterherzen, das die blaſſen Lieblinge welken ſieht und darben, An S echtum kranken, das nie kann vernarben—, Für die ſie möcht' ihr Leben und Herzblut geben! Und ihr, die eurer Jugend frohes Spiel In ſonnengold'ne Friedenszeiten fiel, Die ihr in vollen Zügen ſchlürft das Leben, Wollt, einen Abend opfernd, Scherflein geben! Ihr würdet ſpüren euer Herz erwarmen, Nichts Schönres gibts als herzliches Erbarmen! Tut auf die Hand, ihr Herzen werdet weit! Eh' es zu ſpät, denn dringend iſt die Zeit; Der Not, dem Uebel laßt uns ſteuern! Wir können froher Weihnachten feiern, Wenn wir gegeben, was die Pflicht gebot, 1 deutſchen Siechenkind, dem Kind in Not! burg. Lokales. — Telephonſtörungen. Infolge der Rauhreifbildung und Schneefälle im Thüringer Wald ſind die Telephonver⸗ bindungen zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland und zwiſchen Süd⸗ und Südweſtdeutſchland teilweiſe unterbrochen. In Karlsruhe kann ſeit 5 Tagen nicht mehr mit Berlin ge⸗ ſprochen werden. Auch der Telephonverkehr zwiſchen Berlin und Leipzig iſt unterbrochen. — Ungern geſehene„Kunden“ ſind in der jetzigen Vor⸗ weihnachtszeit jene Leute die vom Geſchäft zu Geſchäft lau⸗ fen, ſich in jedem einzelnen das halbe Warenlager vorlegen laſſen und dann mit einem freundlichen„Danke ſchön; ich will mir die Sache noch überlegen“ wieder verſchwinden, ohne auch nur das geringſte gekauft zu haben. Leider han⸗ delt es ſich hier nicht um Einzelerſcheinungen, ſondern ſolche „Kunden“ treten gegenwärtig ſo zahlreich auf, daß ſie eine direkte Plage für die Geſchäftsleute und deren Angeſtellte geworden ſind. Selbſtverſtändlich 5 der Geſchäftsmann dem Publikum gerne entgegen und däs Wort„Kein Kauf⸗ zwang“ ſoll kein leerer Wahn ſein, aber es wäre bei vielen Leuten doch recht angebracht, wenn ſie ſich zunächſt überlegen wollten, was ſie nun eigentlich zu kaufen beabßchtigen und Dann erſt dem einſchlägigen Geſchäft ibren Beſuch abſtatte⸗ werden. Lina Hoffmeiſter. ten. Vediglich der Neugierde halber, was dieſer oder fener Gegenſtand koſtet und in wievjel Variationen er auf Lager iſt, ſollte man jetzt in der Weihnachtszeit, wo alle Kräfte voll zu tun haben, die Geſchäftsleute und ihre Angeſtellten nicht in Anſpruch nehmen. Gewiß. es gibt Fälle, in denen man das Geſchäft ohne Einhauf wieder verlaſſen muß, weil man das Gewünſchte nicht gefunden hat oder weil man den ge⸗ forderten Preis nicht anzulegen in der Lage iſt. Dies ſollten aber Ausnahmefälle ſein und bleiben. Man ſchadet ja ſonſt auch dem wirklich Kaufluſtigen, der infolge Ueberlaſtung des Perſonals durch die vorgeſchilderten„Laufkunden“ ſchließlich nicht mehr ſo gut bedient werden kann, wie dies im beiderſeitigen Intereſſe wünſchenswert wäre.„Sonder⸗ bare“ Kunden, deren Geſchäftsſinn in verkehrter Weiſe ent⸗ wickelt zu ſein ſcheint, gehören zu einer weiteren Kategorie. Zuerſt werden die Großſtadtgeſchäfte abgeklappert und nur das, was ſie dort nicht oder teurer erhalten, ſoll nun einige Tage vor dem Feſte der Geſchäftsmann am Orte beſorgen. Ein„Naſerümpfen“, wenn er das nicht kann. Man begnügt ſich auch mit der Unterſtützung der Geſchäfte am Orte, indem man die Verpackungsmaterialien holt— auch ein Verdienſtl —* Das Liebeswerk der Quäker. Wie aus Berlin ge⸗ meldet wird, ſind von den Quäkern nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle abermals 9 180 000 Mark zur Fortſetz⸗ ung der Kinderſpeiſungen in Deutſchland zur Verfügung geſtellt worden. — Zugang zum Studium der evang. Theologie. Es ſcheint die Meinung verbreitet zu ſein, daß ein großer Zu⸗ drana zum Studium der evang. Theologie vorhanden ſei und ein Ueberfluß von Pfarramtskandidaten bevorſtehe. Dieſe Meinung iſt irrig. Von den Gymnaſialabiturienten dieſes Jahres haben nur 8 angegeben, daß ſie evang. Theo⸗ logie ſtudieren wollen. Der Jahresbedarf der evang. Lan⸗ deskirche an Pfarramtskandidaten iſt aber dreimal ſo groß. — Beſondere Gratifikationen an Arbeiter nicht ſteuer⸗ abzugsfähig. Eine kriegsabgabepflichtige Geſellſchaft hat für ihr 4. Kriegsgeſchäftsjahr von dem erzielten Bilanzge⸗ winn einen Betrag als„Gratifikation an die Arbeiter“ be⸗ ſtimmt. Sie hatte ihren Arbeitern durch entſprechenden An⸗ ſchlag in der Fabrik zugeſagt, aus den Erträgniſſen des lau⸗ fenden Geſchäftsjahres dieſen Betrag als Gratifikation an ſie zu zahlen. Die Summen ſind erſt in der Gewinnvertei⸗ lung in Erſcheinung getreten. Der Reichsfinanzhof hat hie⸗ über folgende Entſcheidung getroffen: Als abzugsfähige Be⸗ triebskoſten ſind anzuſehen die Anteile der Angeſtellten am Jahresgewinn,„auf welche dieſe einen Rechtsanſpruch ha⸗ ben“. Das Beſtehen eines Rechtsanſpruchs der Arbeiter auf jenen Jahresgewinnanteil iſt hier nicht erfüllt. Den Ab⸗ ſchluß eines Vertrages zwiſchen der Steneryflichtigen und ihren einzelnen Arbeitern— die Arbeiterſchaft als Geſamt⸗ heit hat keine Rechtsperſönlichkeit— hat die Geſellſchaft ſelbſt nicht behauptet Ihre eigene Entſchließung aber, den Arbeitern die Summe aus dem Gewinne zukommen zu laf⸗ ſen, konnte das Fehlen eines Vertrages nicht erſetzen, da eine derartige einſeitige Willenserklärung nur in den ge⸗ ſetzlich zugelaſſenen Ausnahmefällen verpflichtende Kraft hat, insbeſondere iſt der geſetzliche Tatbeſtand der Auslo⸗ ſung nicht gegeben. 5 5 —* Freigabe des Süßſtoffs. Die Zwangs dewirtſchaf⸗ tung des Saccharins wird ab 1. Januar aufgehoben und durch eine neugegründete Geſellſchaft freihändig vertrieben Der Preis wird dadurch nicht billiger. 15 — Gegen die Beläſtigunga von Neiſenden. Die Eiſen⸗ bahndirektionen ſchreiben: Das Verbot, in den Eiſenbahn⸗ zügen Gegenſtände feilzubieten, Druckſachen zu verbreiten, S e Vorträge abzuhalten, Geld einzuſam⸗ e Zeit Hani cht mehr beachtet. Zur Hintanhaltung von Beläſtigungen der Reiſenden iſt dem Perſonal eingeſchärft worden, dem gerügten Unweſen mit allem Nachdruck entgegenzuwirken und Zuwiderbandelnde unnachſichtlich anzuzeigen. Eine Ausnahme darf auch nicht Perſonen gegenüber gemacht werden, die ſich als Kriegs⸗ beſchädigte ausgeben. Die Eiſenbahndirektionen richten an das Reiſepublikum die Mahnung. im Intereſſe der Ord⸗ nung die in den Zügen getroffenen Maßnahmen zu unter⸗ ſtützen.. f Weihnachtsfeier des Turnerbund„Jahn“. Im dichtbeſetzten Saale des„Kaiſerhof“ hielt am vergangenen Sonntag der Turnerbund„Jahn“ ſeine Weihnachtsfeier ab, die dank des gut zuſammengeſtellten Programms und der verſtändigen Hingabe aller Mit⸗ wirkenden einen würdigen und ſchönen Verlauf nahm. Wenn auch unſere Zeit nicht dazu angetan iſt, Feſte zu feiern: unſer ſchönes Weihnachtsfeſt laſſen wir uns nicht nehmen. Alter, ſchöner Sitte gemäß hat auch diesmal wieder der Turnerbund„Jahn“ ſeinen Mitgliedern und Freunden eine große Freude gemacht. Der rührigen Ver⸗ einsleitung ſei hiermit beſonderen Dank ausgeſprochen. Die ernſten und heiteren Darbietungen— in wohlabgetönter Rhe folgend— waren durchweg ſeh; gute. Eingeleitet wurde die F ier durch ein allgemein geſungenes Weihnachts⸗ lied, dem ein von Jugendturner Albert Hendt gut ge⸗ ſprochener, die deutſch“ Turnerei und das Weihnachtsfeſt verherilichender Prolog folgte. Die Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden in bekannt markanter Form bistete ſodann zu dem Haup ſtück des Abends über: einem einſten Sing⸗ ſpiel. Hierbei iſt beſonders ob ihrer ſchkönen, ſowohl geſanglich als darſtelleriſch gleich guten Gſſamileiſtung die Trägerin der Hauptrolle Fräulein E Helbig zu e wähnen. Doch auch die anderen in dieſem und dem folgenden Stück Mitwirkenden zeigten Leiſtungen, wie wan ſi⸗ ſonſt auf Vereinsbühnen ſelten ſi ht. Allſeits große Bewunderung erregten auch die von Turnern des Vereins dargeſtellten „Marmor gruppen“; dieſe waren zum Teil in ihrer wunder⸗ vollen Plaſtik von hoher künſtleriſcke? Wi kung. Mögen ſich alle, die ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt haben, mit einem Geſamtlob begnügen; die Genugtung, gar manchem betrübten Menſchenherz ein paar Stunden ſchöner, r iner Freude bereitet zu haben, ſei der ſchönſte Dank für ſie. 5 Mel. Dank für Alles. Gab der Herr den Menſchen Gaben Als er in das Leben trat, So gab er ſich e ihm auch Gnaden Wenn er ſpäter darum bat E läßt ihn ſicher nicht verzweifeln Er gibt ihm das was ihm gebührt; Läßt Wein in Wermutsbecher träufeln Den Inhalt läßt er ungerührt. Den Becher ſoll der Menſch ſelbſt ſchütteln Domit entſteh erf iſchend Trank Er ſoll nicht zweifeln, ſoll nicht rütteln Für ſein Talent nur ſprechen Dank. Soll dankbar ſein wie ein Hündchen Dem man ein Stückchen Brot gereicht; Auch dennoch wenns ein kleines Pfündchen Und doppeln es, bis er erbleicht. Patzel. J Was ein Engländer in Süd deutſchland ſah. In der„Socialiſt Review“ veröffentlicht Wilfred Wellock in einer längeren Abhandlung„Das wirkliche Deutſchland“ ſeine Eindrücke, wobei er unter anderem Folgendes ausführt, was die Lage unſerer Induſtrie beſonders gut ſchildert: „Während ich in Augsburg war, dem Hauptzentrum der Baumwollinduſtrie in Süddeutſchland, kam ich durch eine große Spinn⸗ und Webfabrik. Von 850 Webſtühlen ſtanden 500 ſtill, während zwei Drittel der Spinnmaſchi⸗ nen gleichfalls außer Betrieb waren. Ich beſuchte das Lagerhaus für Rohbaumwolle und fand es faſt leer. „Können Sie keine Baumwolle bekommen?“ fragte ich, „wird ſie noch zurückgehalten?“„Nein, nein, wir kön⸗ nen jetzt bekommen, wenn wir ſie nur bezahlen könnten, aber mit der Mark zu 1½ Pence, was können wir da tun? Außerdem ſind die Preiſe für Lebensmittel ſo hoch, daß unſer Volk einfach keine Kleidung kaufen kann. Und ſelbſtverſtändlich können wir unter dieſen Umſtän⸗ den nicht mit England auf den ausländiſchen Märkten konkurrieren, ſelbſt wenn ſie uns zugänglich wären; ſo leben wir einfach von der Hand in den Mund. Unſere gegenwärtigen Aufträge werden in vierzehn Tagen hinausgehen und darüber hinaus haben wir keine Aus. ſichten. Wir ſtehen in Deutſchland vor einer Kriſis und wenn unſer Kredit ſich nicht hebt, brechen wir zuſam⸗ men“.„Aber, vorausgeſetzt, Sie könnten Baumwolle kaufen, könnten Sie Kohle bekommen?“ fragte ich wei⸗ ter. Der Beſitzer lächelte ſardoniſch.„Kommen Sie hierher“, ſagte er und führte mich auer über einen Hof zum Kellerhaus.„Hier iſt unſere Feuerung“, bemerkte er und hieß ſie mich betrachten. Da lag ein kleiner Hau⸗ fen Kohle, ein gewaltiger Haufen Kohlenſtaub, ein noch höherer Haufen Torf dicht dabei in einem Schuppen und daneben ein immer noch höherer Haufen Holzblöcke.„Mit derartigem Heizmaterial wäre es gar nicht möglich, mehr als einen beſchränkten Teil unſerer Maſchienn laufen zu laſſen. So wie es iſt, ſind unſere Keſſel dabei, ruiniert zu werden.“ Die ökonomiſche Lage Deutſchlands iſt ganz unhalt⸗ bar und muß früher oder ſpöter in ener Sockaaſſe enden, —— 0 wenn nicht eine vollkommen andere Politik efiſgeſchlägen wird. Vermiſchtes. Ueber die Rätſel der Cheons⸗Pyromibe ſchreibt Prof. Dr. Hennig in„Ueber Land und Meer“(Stuttgart): Die Pyra⸗-⸗ mide des Cheops, die aus der Zeit um 2300 v. Chr. ſtammt, iſt mit ihren 146 Metern Höhe nicht nur die größte aller Py⸗ ramiden, ſondern wird überhaupt nur noch von zwei ſtei⸗ nernen Menſchenwerken übertroffen, vom Kölner Dom und vom Ulmer Münſter. Unter den Pyramiden nimmt dieſes ungeheure Bauwerk dadurch eine Sonderſtellung ein, daß es nicht wie die übrigen, das Grabmal eines Königs dar⸗ ſtellt, denn man hat hier keine Spur eines Sarges, einer Leiche oder irgend welcher Totenſpenden angetroffen. Da⸗ gegen ſtellt die Cheopspyramide ein mathematiſches und ö oſtronomiſches Wiſſen in ſteinerner Form dar, das uns heute geradezu unbegreiflich iſt. Der lange, ſchräg nach hinken führende Gang, der ins Innere der Pyramide leftet, trift in ſeiner Verlängerung genau auf die Stelle des Him⸗ mels, die zur Zeit der Erbauung der Himmelspol war, näm⸗ lich auf einen Stern im Drachen, der ums Jahr 2300 v. Chr. ö 1 ö ö 9 1 der Polarſtern war. Der Verlauf der Seitenkanten der Pyramide folgt mit abſoluter uigkeit den vier Him⸗ melsrichtungen. Doch ſind von den beiden Engländern Piazzi Smyth und John Taylor noch ganz andere erſtaun⸗ liche Berechnungen angeſtellt worden. Die heute nur noch 146 Meter hohe Pyramide hatte bei ihrer Fertigſtellung eine Höhe von 147,8 Meter, die Seitenkanten der Baſis wie⸗ ſen eine Länge von 232,16 Meter auf. Taraus ergibt ſich ein Baſisumfang von 928,64 Meter. Das Verhältnis zur Höhe der Baſis entſpricht nun aber ganz genau dem Ver⸗ hältnis eines beliebigen Kreisdurchmeſſers zum Umfang desſelben Kreiſes, und zwar bis auf volle fünf Dezimal⸗ ſtellen. Die berühmte„Zahl Pi“, die erſt in der neueren Zeit als das Verhältnis von Kreisdurchmeſſer zu Kreis⸗ Umfang feſtgeſtellt wurde, muß danach alſo den ägyptiſchen Prieſtern vor mehr als 4000 Jahren mit der genauen Be⸗ rechnung von 3,14 159 bekannt geweſen ſein, während man ſonſt nur den rohen Annäherungswert 3 oder höchſtens 3,15 wußte. Aber es gibt noch ganz andere Rätſel bei der Cheops⸗ pyramide. Wenn man ſich mit ihrer Höhe als Radius einen rieſenhaften Kreis konſtruiert, deſſen Umfang alſo genau den 928,64 Meter der Baſis entſprechen würde, und wenn man dieſen Umfang in genau ſo viele Teile ſich zerlegt denkt, als das Sonnenjahr Tage zählt, ſo erhält man eine eigen⸗ tümliche Maßeinheit, die in allen Teilen der Pyramide als Grundmaß benützt iſt und in der ſogen.„Königskammer“ als„Normalmaß“ niedergelegt iſt. Die Teilung ergibt 2,5425 Meter, einen Maßſtab, den man als„Pyramiden⸗ meter“ bezeichnet hat und der abſolut genau dem zwanzig⸗ millionſtel Teile der Erdachſe entſpricht. Es iſt alſo in die⸗ — en Pyramiden meter erm„nakürliches“ Maß von h Vollkommenheit gegeben, das ſich für ein Welteinheits ch beſſer eignen würde als unſer Metermaß, das im Jahrhundert als vierzigmillionſter Teil des Pariſer M no dians errechnet wurde. Wie war es aber vor mehr als dritten ſolchen„Zufall“, der das Zufällige ſehr unm ſcheinlich macht. Sucht man ſich auf dem Globus denfen Längen⸗ und Breitengrad der Erde auf, der in ſeinem ſamtverlauf die meiſten Landmaſſen und die wenigſten ſerflächen ſchneidet, ſo kommt man auf den 30. Grad, licher Breite und den 31. Grad öſtlicher Länge von Gren. wich. Dieſe beiden Grade aber ſchneiden ſich bei Kairo rade da, wo die Cheopspyramide ſteht. treffen der merkwürdigſten„Zufälle“ iſt aber ein für das uns die logiſche Erklärung fehlt. Das Herz Gambettas. Man hat bei der kürzlichen Uebe führung des Herzens Gambettas nach dem über das Herz des„großen Volkstribunen“ geſchrie Aber auch über ſein Gehirn weiß der„Cri de intereſſante Geſchichte zu erzählen. Gehirn dem Pariſer Anthropologiſchen Inſtitut vermacht, m es in einem Pokal verwahrt wird. Bevor es aber an Beſtimmungsort gelangte, galt es noch an der Kontrolle, wo alle nach Paris eingeführten Lebens gewöhnliches Paket weg. Als ſie am Bahnhof Saint⸗ Laß angekommen waren, wollten die Steuerbeamten ſehen, i das Paket enthielt. einer der Träger. Hherrſchte ihn der Zollbeamte an, der die Zeitungshülle wenig beiſeite geſchoben hatte. Es iſt ein Ochſengehirn. Gehen Sie nach der Kaſſe und ledigen Sie die Steuer.“ nörd Dieſes Zuſam N Pantheon mis Paris“ eig Gambetta hatte den ut ae „Es iſt Gambettas Gehirn“, erkli „Machen Sie keine dummen g „Ich ſehe ſchon, was e Es bedurfte erſt der Vorlegu von 1 der Ausweiſe der Polizeipräfektur und der Bekundung einge n, ze bekannten Journaliſten, der die Kommiſſare begleitet han h wu ehe das Gehirn Gambettas das Pariſer Weichbild u p. Sti ſchreiten durfte, ohne daß d. Stadt das Oktroi bezahlt wn Vilantwoſtlich fer die Redaktion: Ph. Defften, Socken 40 Weihnachts Am 25. ds. Mis.( findet im feiertag), abends 7 Uhr „Deutſchen Hof“ unſere eihnachts⸗Feier mit turneriſchen, muſikaliſchen und theatral. Aufführungen ſtatt. Wir laden hierzu unſere Mitglieder — Nichtmitglieder haben keinen Zu tritt— mit ihren erwachſenen Angehöligen freundlichſt ein. Saalöffnung ½¼7 Uhr. Der Turnrat. Am 2. Weihnachts feiertage, nach- mittags 2 Nhr beginnend, findet für Kinde eine Wiederholung ſämtl Vorführungen ftatt. „Saͤngerbund“ Seckenheim. (Gegründet 18685). ente Abend punkt 8 Uhr Theater-Probe. Erſcheinen aller erwartet Die Vergnügungskommiſſton. Der Verein begeht am 25 Dezember (l. Feiertag) abends 7 Ahr im Lokal zum „Raiſerhof“ ſeine diesjährige 5 etler Weihnachts⸗ Männerchören Theaterſtücke, Terzette, Duette, KRuplets u. ſ. w. 8 Hierzu laden wir unſere aktiven, paſſiben und Ehrenmitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. in üblicher Weiſe ſtatt. Zur Aufführung gelangen außer einigen Lebensmitte: 815 0 1 1 0 6006 CU. Hlrchenchor Tonderzuteilung von Zucker.— ung 2 beckenheien. Mittwoch Nachmittag und Donnerstag 9 5 i 2 5 17 55 Abend punk! 12 5 e 1 e 1 Wir bringen hiermit der verehrl. Einwohnerschaft Ges amt- Prob 2 pro Kopf der Bevölkerung 1 Pfund zum von Seckenheim unser im Lola II. Preiſe von 3.90 Mk. N i Der Vorstand Die Haushaltungen haben ihren Zucker d t ö bei den Händlern abzuholen, bei welchen ſie Gy engler 21 und In allalions- Se 8 88 8 88 3 am 4. ds. Mts. ihren Mundzucker erhalten lnanadadſannnanundaaanantaundtagtaalunmgdaadgantdgaagannn etc An⸗ u Verkauf! haben. Die Händler ſind angewleſen nur 55 22 C 5 gegen Vorzeigung des Lebensmittelausweiſes[O e geſcha/ 7. Alt 9 18 0 1 d und Entwertung der 9 80 80 des Lebens⸗ 01 kaoammwnnuaananginnammoaunadganandbngoadgnboadanacggducnah 71 silbergegenstände mittelausweiſes den Zucker zu verabfolgen. j; Zahnaebisse und Die Händler welſen wir an, ab heute 15 e 5 schmuct sachen jeder Art Nachmittag die auf ſie entfallende Menge Ausführung von: zahle ren gar (die Perſonenzahl iſt genau dieſelbe wie bei Spenglerei u. Wasser- Installationen.„ Mundzucker Dezember) beim Lebensmittelam; 3 2555 flermann Sosnowski abzuholen. Einrichtung von: mannpein. 215 9 Seckenheim, den 22. Dezember 1920. 2 Elektr. Liopt- und Kreft-Anlagen, 2„ L.bensmitt⸗lamt. sowie Reparaturen und Umänderungen derselben. 0 f 5.. 5 5—— Spottbilliges Sammei⸗Anzeigel 2 e ee 95 1 Kochplatten, Au: ve Kaufs- Angebot zur für Mitglieder der zandm Ein- z. ſo. 99 1 Elektriſthe Bügeleiſen . 3½ Kg. 8 3 eee a Für passende Weihnachtsgesehenke weng ee 5 f ernickelt, in jed lt⸗ Leinſamen, Schweinemaſtfutter, Reisfutter⸗ 8. e 15 5 1 0 5 A c 5 u. mehl, Biertreber, Steckrübenſchnitzel, Kleie fü; elektr. Bügeleisen, Schreibtisch- u. Nachttischlampen Stecker, einſchlioßl Porto 15 Pferde, Futterkalk, Fleiſchfuttermehl. 80 is Beleuchtungskörper l. Glühbirnen in groß. Auswahl. 1 18 785 0 50 machen 1 1 905 Beſtellung 5 18 be 2 9 5 von Frühſaatgut wie Gerſte, Sommerweizen W 3 8. und Na oufme kſam Der B ſtand. 9 Johann& urthwein 2 Ele u 5 nn Einladung! f zu verkaufen. Näh ves 8 1 SIS ISI in der Geſchäfte ſtell Männergeſangverein Jeckenheim gegr. 1861. Wir laden unſere Mitglieder nebſt An⸗ gehörigen, ſowie Freunde und Gönner zu einem am erſten Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr im„Löwen“ ſtarifindenden franfenveroin„Elniggell“ desen. Die Stelle eines Vereinsdieners iſt neu zu beſetzn Geeignete Bewerber wollen ſich beim Vorſtand oder Kaſſier melden. Der Vorſtand. Weinnachts-Abend freundlichſt ein. f Ein gediegenes und reichhaltiges Pro⸗ gramm verſpricht den Beſuchern einige an gen chmee Stunden. De Vor ſtand. Turnverein Seckenheilm 6 0 gegr. 1898. Am 25. ds. Mis(1. Weihnachtsfeier⸗ tag) abends 7 Ahr ſindet unſete diesjäh n ig⸗ Weihnachts-Feier Wir laden hierzu unſere Mitglieder nebſt Angehörige ein. En nen, ganzes Welschkorn eingetroffen Zn haben in den kleinſten Quantitäten Empfehle für die Feſttage: feischgebr. Kaffee aus eigener Rösterei. Joh. Erny, Rosenstr. 32 Kinder können der begrenzten Räumlich⸗ keiten wegen nicht zugelaſſen werden. 8 Der Porſtand Empfehle: Süß⸗Margarine. Schweine⸗ ſchma z, Roſinen, Sultaninen, Stautische Sparkasse Sehibetaingen uit Cemeindebũrgsehaft mũndelsleher Hostscheckkonfo Harlstuhe M. 2950. ſtelephon. 50 oo Tage der Hinsahlung an au 6 ½% Hinlagen auf Schock. u. Girokonto æu 0% oersiust. Hasseustunan“ Spareinlagen werden „ und 4 he, Sduslage oo He db ges hlossen Corinthen, Nudel, Maccaroni —— 5 ftoser, Sechenneim Für die Festtag empfehle ich meine B 2 1 Ia. Weind zu billigsten Tagespreisen. ie Weinnanclung S. Schröder h Wilhelmstraße. Hei Femstes getrocknetes Hühnerei-Pulvs (Vollei). ein Beutel= 7 Eier zu 4.75 Mk. emp f Apotheke in SeckenheiA ti. 9 Spezial- Magazin P. für I mit 2 muff che und Hau N 2 ſelen 0 Reiche Auswahl in Geschenk Arti für Verlobungen, Hochzeiten, Weihnae bei Gabenverlosungen den titl. Vere H. Schwarz, lub: Daniel Becer, anne Schwetzingerstr. 48. Kepplerstf. 4 8. a Telefon 1482. 5 D 1 5 der Bal Große Auswahl in 6 Schokoladen Praline Fouchant 8 Tee und Kakao finden Sie bei: ermania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. 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