n. 4 Abonnementspreis: mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 1 1 e 85 i ä 4.— 1 mit f rägerlohn. Diecch die ezogen pro Ouartal 20. Jahrg. 12.— M. ausſchl. Boſtellgeld.— Eiſcheint täglich . Hmfsblurt der Bürgermeisterdmfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen 580 g Freitag, 24. Dezember 1920. Inſerattonsurets: Die einſpaltige Petitzetle 60 Pfg., Neflamen 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Meftſcheckkome Karlsrutze Nu. ige No. 294 „ 1. Tagesſchau. . Paris, 23. Dez. Der„Intranſigeant“ erfährt, daß Deutſch⸗ 7 land im Monat November in dem franzöſiſchen Schulden⸗ eingangsbüro die Summe von 27 Millionen d ranken hätte einzahlen ſolle. Deutſchland weigere ſich dieſe Summe zu egleichen, was die erſte formelle Verletzung des Verſailler Vertrages bedeute. Der franz. Miniſter des Aeußern habe deshalb bereits zwei Noten ausgearbeitet, die der deutſchen egienrung übermittelt werden ſollen. Die Brüſſeler Konferenz wird heute zu Ende gehen und am 15. Januar wieder zuſammentreten. Der frühere Staatsſekretär des Answärtigen, Erzellenz don Kühlmann, iſt in den Auſſichtsrat der von der Heydt⸗ Rerſtensbank in Amſterdam eingetreten. i Der Münchener Stadtrat hat den von der bayeriſchen Volkspartei auf Grund des Volksbegehrens beantragten Ilreiwilligen Rücktritt abgelehnt. g d . General Caviglia hat d'Annunzio im Namen der italie⸗ Nicchen Regierung ein Ultimatum überreichen laſſen. Der iſchechiſche Senat hat die Ratifikationsvorlage der Verträge von Trianon, Nenilly und Sevres in erſter Leſung angenommen. 5 RNäte⸗Rußland am Scheidewege. Nachdem man ſich ſo oft in der Beurteilung der Le⸗ ensfähigkeit Räte⸗Rußlands geirrt hat, iſt es ein miß⸗ lich Ding, für das unberechenbare Land im Oſten etwas orauszuſagen. Immerhin gibt es Tatſachen, von denen Nan beſtimmt ſagen kann, daß ſie auf eine Kriſe hin⸗ treiben, wenn man auch nicht den Zeitpunkt beſtimmen kann, an welchem die Entſcheidung fällt. 5 ueber die Lebensfähigkeit einer gewiſſen Staats⸗ erm hat man ſich zu allen Zeiten ein unzutreffendes ld gemacht. Der ſozialiſtiſche Profeſſor Ballod hat in einem jüngſt erſchienenen Buche„Sowjet⸗Rußland ausführlich nachgewieſen, daß die Wirtſchaft des großen Landes im Oſten ſich in trauriger Zerſetzung befindet und im kommenden Winter die ſchwerſte Belaſtungs⸗ probe erleiden wird. Prof. Ballod ſtellt ſt, daß die in Rußland unternommene zentrale Regelung der Wirt⸗ ſchaft und die großzügigen Pläne zur Rationierung der Betriebe und zur Sicherung der Bedarfsdeckung für tüch⸗ lige Organiſationen einen ſtarken Reiz gehabt haben. Areifellos aber iſt die ruſſiſche Wirtſchaftspolitik im Jentralismus erſtarrt. De Goldentwertung macht Fort⸗ ſchritte, wie ſie die neunziger Jahre des 18. Jahrhun⸗ erts in Frankreich gebracht haben. Der Rubel hat eute nicht einmal den 2000. Teil des Wertes der Vor⸗ rieeszeit. Einer geringfügigen Beſſerung in der Ver⸗ ehrsleiſtung ſteht der Verfall ſowohl der Produktion wie der Arbeitsenergie in faſt allen anderen Wirtſchafts⸗ weigen gegenüber. In verſchiedenen Fällen weiſt Bal⸗ Jod ausdrücklch nach, daß nicht Rohſtoffmangel die Schuld an dem kataſtrophalen Rückgang der Erzeugung habe. Es iſt zuzugeben, daß der jetzt ſchon ſeit über drei Jah⸗ ten wütende Bürgerkrieg die Erſchließung bezw. In⸗ a tand ſetzung der Produktionsquelle verhindert, bezw. er⸗ IIchvert oder verzögert hat. Aber auch in innerruſſiſchen ſchaft. zentrierung der Betriebe und des Beſitzes hat eine Ato⸗ miſierung ſtattgefunden. Im Landbau iſt geradezu eine Verſtärkung der Privatwirtſchaft eingetreten. Die Unterſchiede des Beſitzes ſind nicht ausgeglichen, viel⸗ mehr beträchtlich verſchärft worden. Eine moraliſche Verantwortung dafür, einen Beſitz an Ackerland im In⸗ tereſſe der Geſamtheit voll zur Produktion auszunutzen, fehlt im ruſſiſchen Bauernſtand gänzlich. Die Unmög⸗ lichkeit, induſtrielle Erzeugniſſe einzutauſchen, hat die Bauern veranlaß“, nur das für den eigenen Bedarf Not⸗ wendige zu erzengen. Es wird den Organen der Räte⸗ Regierung nvo Manat zu Monat immer ſchwerer, die zur Ernährung ihrer Parteianhänger und der Groß⸗ ſiadthevölkerung notwendigen Naßhrungsmittelmengen aus dem Lande herounszuzſeten. Die Ttequiſitionszüge der roten Truppen erinnern an die Nahrungsmittelbe⸗ treibungen des Mittelalters ab Aenums. 5 Rußland hat im Jahre 1920 eine Mißernte erlitten, die an Schärfe noch die des Jahres 1891 übertrifft. Da überdies der Boden zu einem großen Prozentſatz gar nicht beſtellt worden iſt, ſteht eine ſchwere Hungersnot bevor. Die Landbewohner ſind alles andere als über⸗ zeugte Kommuniſten. Würde die Sowjet⸗Regierung verſuchen, mit noch größerer Strenge Getreideablieferun⸗ gen durchzuſetzen, ſo würde das hellen Aufruhr im Land zur Folge haben.— Auch die deutſche Ernte des Jahres 1020 war ſehr gering. Das Beiſpiel Rußlands zeigt, was Deutſchland droht, wenn der Verband ſeine Finanz⸗ und Wirtſchaftsblockade gegen uns fortſetzt. Rußland muß im Intereſſe Deutſchlands und des geſamten Euro⸗ pas verbrauchsfähig und damit erzeugungsfähig ge⸗ macht werden. Den erſten Schritt dazu muß die Mos⸗ kauer Regierung ſelber tun; nämlich, auf Terror und Welt⸗Revolutions⸗Propaganda verzichten und das von den inneren Wirtſchaftsquellen zu retten ſuchen, was noch zu retten iſt. 5 Deutſchland. Was Deutſchland leiſten ſoll. i Paris, 23. Dez. Wie der Brüſſeler Berichterſtatter des„Temps“ mitteilt, haben ſich die Delegationen der Verbündeten über einen gemeinſamen Reparationsplan geeinigt. Er ſieht in der Hauptſache Warenlieferungen vor. Gewiſſe Fragen untergeordneter Bedeutung machen eine längere Prüfung notwendig; man könne ſie nicht vor Beendigung der Sachverſtändigenkonferenz keen. Beiſpielsweiſe ſei es nicht möglich, ſchon jetzt die Frage der Herabſetzung der Koſten des Beſatzungsheeres zu behandeln, die der Führer der deutſchen Bevollmächtig⸗ ten, Staatsſekretär Bergmann, aufgeworfen habe. Es kann gewiſſe Bedeutung haben, daß der Brüſſeler Korre⸗ ſpondent des Journal de Debats erklärt, die engliſchen und franzöſiſchen Intereſſen ſeien in mehr als einem Punkte in Niderſpruch. Wan ſei in einen Meinungs⸗ austauſch eingetreten, der zu einem volkommenen Ein⸗ verſtändnis geführt habe. Die Engländer haben ohne Schwierigkeit zugeſagt, daß die Anſprüche Frankreichs nicht übertrieben ſeien. Die deutſche Abordnung verläßt Mittwoch Brüſſel, die Abgeordneten der Verbündeten werden Donnerstag früh abreiſen.. Kopenhagen, 23. Dez. Aus London wird der„Ber⸗ linske Tidende“ gemeldet: Die Brüſſeler Konferenz wird nach Neujahr wieder zuſammenberufen, wobei den Deutſchen ein Vorſchlag der zu leiſtenden Barzahlungen vorgelegt werden ſoll. Der Entwurf ſieht vor, daß Deutſchland vom 1. Mai 1921 an jährlich 2 Milliarden Goldmark, vom Jahre 1925 an jährlich 6 Milliarden und vom Jahre 1931 an jährlich 7 Milliarden Gold⸗ mark bezahlen ſoll. Deutſchland wird ſich bemühen müſ⸗ ſen, eine Anleihe zuſtande zu bringen und es wird mit Zuſtimmung der Kommiſſion ſeine Zolleinkünfte ver⸗ pfänden müſſen. Keine deutſche Gemeinde und kein einziger deutſcher Staat wird ohne Erlaubnis der Kom- miſſion irgend eine Auslandsanleihe aufnehmen dürfen. Für die deutſchen Auslandsſchulden wird eine beſondere Kommiſſion eingeſetzt werden. Als Sicherung ſollen. deutſche Induſtriepapiere im Werte von 8 Milliarden Goldmark bei der Wiedergutmachungskommiſſion hin⸗ terlegt werden. 8 e e Die Wahl des Reichspräſidenten. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß die Beſprechungen im Hauptausſchuß des Reichstages über die Frage der Neuwahl des Reichspräſidenten noch de gar keinem Ergebnis geführt haben. Wenn von einer gewiſſen Seite die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß die Parteien ſich darauf geeinigt hätten, Ebert vorläufig als Reichspräſident beizubehalten, ſo ſſt das nicht ganz zutreffend. Tatſache iſt vielneher, daß die beiden Rechts⸗ parteien mit aller Entſchledent.oit verlangt haben, daß die Neuwahl des Reichspräfidenten ſofort erfolgen müſſe, ſobald die Vorausſetzungen hierzu gegeben ſind. Nun wird erſt noch die Volksabſtimmung in Oberſchleſien abgewartet, aber dann ſoll mit größer Veſcklkunignenn der Termin der Reichspräſidentenwahl feſtgelegt werden. Ebenſo unrichtig ſind auch die Meldungen, nach denen vereinbart worden ſei, daß die Regierungsparteien be⸗ abſichtigen, einen gemeinſamen Präſidentſchaftskandida⸗ ten aufzuſtellen. Eine derartige Vereinbarung würde von der deutſchen Volkspartei auf das Entſchiedenſte ab⸗ gelehnt werden. Wenn die Sozialdemokraten ſchon jetzt zu dem Ergebnis gelangt ſind, Ebert wieder als Kandi⸗ dat zur Präſidentſchaftswahl aufzuſtellen, ſo iſt das ihre Sache. Bei den bürgerlichen Parteien jedoch geht man von dem Grundſatz aus, daß es eine Illoyalität gegenüber dem deutſchen Volke wäre, einen aus parla⸗ mentairſcher Schule hervorgegangenen Mann zur Prä⸗ ſidentenwahl in Vorſchlag zu bringen. . Wie man Zollinſpektor wird. k Her Mitteilung, daß ein früherer Chauffeur des Reichsfinanzminiſters Erzberger ohne jede Prüfung zum Finanzinſpektor ernannt worden ſei, war eine halb⸗ I irtſchaftscelicten die von den kriegeriſchen Ereianiſſen Die Tochter des Miniſters. i Roman von Ernſt Georgy. (Nachdruck verboten.) Urheberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. b„Ohne mich?“ fragte ſie und trug die Blüten auf einen Ständer, dicht unter die Raffung eines ſchönen tiefblauen, mit japaniſchen Stickereien überzogenen Wandbehanges. i 2„Sie haben mir in vielen Ihrer gütigen Schrei⸗ ben Andeutungen gemacht, gnädiges Fräulein, die (80 mich ſchwer erſchüttert haben. Denken Sie, eine ge⸗ wwiſſe Feigheit in mir hat mich ſtets davon abgehalten Sie um Aufklärung zu bitten. Ich fühle, es iſt da etwas Geheimnisvolles im Leben ihrer Schweſter, 8— mich beunruhigt.— Wollen Sie mir nicht heute.“ 5 Ich will,“ anwortete Suſanne ſchnell,„aber zu⸗ erſt trinken wir Tee. Ich habe auf Sie gewartet.“ Sie begab ſich an die Maſchine und entzündete den Spiritusbrenner. a Doktor Hoerne folgte ihren Bewegungen mit den Augen.„Wie Sie mich an meine Gertrud erinnern,“ meinte er nachdenklich,„heute noch mehr als damals. So anmutig, ſo reizvoll ſchritt auch ſie, bewegte auch e ſich, wenn ſie meiner Mutter etwas bereitete. Vorbei!“ Wieder ſeufzte er.„Alles in dieſem Lande macht mich weich! Eine Heimat mit den Eltern, ohne Geſchwiſter! Eine Heimat, in der ich nicht ein⸗ mal weiß, wo ich ſie ſuchen ſoll, die allein imſtande iſt, mir alles zu erſetzen!“ 3 „Sie machen mich neidiſch, Doktor!“ rief Suſanne rauh.„Neidiſch auf meine Schweſter, der es bei aller Herbheit in wenigen Monaten gelang, ein Herz, wie is Ihre, zu feſſelnl“ i Achtung vor ſor gen F442 Doktor Hoerne ſchüttelte kraftvoll den Bann ab: „Sie, Fräulein Meinhard haben wahrhaftig keinen Grund, auf irgend ein Menſchenkind neidiſch zu ſein. Wer ſo ſchön, ſo aut, ſo klug und ſo begabt iſt, wie Sie, wer ſo in ſich gefeſtigt durchs Daſein ſchreitet, wie Sie, die iſt an ſich eine beneidenswerte Perſön⸗ lichkeit!“ „Glauben Sie das? Worauf hin?“ Seine Augen ſtreiften ſie brüderlich zärtlich.„Ich habe Ihre lieben, köſtlichen Briefe! Ich ſehe Ihr eige⸗ nes Heim!— Und nun laſſen Sie mch Ihre Kunſt ſchauen!“ 5 Der junge Mann blickte ſich in dem ganzen Raum vrüfend um, dann trat er vor die Geſtelle mit den Bildern und betrachtete ſie ſchweigend gründlich. Die Künſtlerin verharrte neben dem brodelnden Keſſel. In ihr war eine ſchwere Niedergeſchlagen⸗ heit, eine tiefe Enttäuſchung. Suſanne fragte ſich ſelbſt in dieſen ſtillen Minuten, was ſie erwartet habe. Aber ihr war. als hätte dieſe harmoniſche Perſön⸗ lichkeit, als hätten ſeine Briefe ſie ſeit langer Zeit gänzlich ausgefüllt. Und nun klaffte da eine Lücke! — Nun ſchmerzte da etwas ſo, daß ſie am liebſten geweint hätte. i Mit kalten Fingern goß ſie den Teeertrakt in die zarten Porzellantaſſen und füllte das lochende Waſ⸗ ſer nach.„Kommen Sie, Toktor!“ befahl ſie udlich. Langſan lehrte er ſich von den Gemälden ab und näherte ſich ihr. Dang h mer hr beide Hände ent⸗ gegen, in die ſie die ihren legen mußte.„Fräulein Meinhard, ich ö yie dhte arogc Kucß nicht durch ein Laieuu. teil entweihen Tas verbietet mir die Ick danke Jenen, weil ich Ihre Bilder ganz ſo fand, wie ich es er⸗ N wartet hatte.“ Wieder neigte er ſich und küßte die kalten Finger. a „Nun ſetzen wir uns endlich“, ſagte Suſanne un⸗ ſicher und ſetzte ſich ihm gegenüber nieder. Während ſie ihm Zucker, Milch, Rum und Zitronenſcheiben auf einem Anrichtebrett zureichte, erfreuten ſich ihre Künßtſeraugen an ſeinem Kopfe, der ſich prächtig von der tiefdunklen Einſchnitzuna des Lehnen⸗Rahmens und dem blaſſen Violett des Polſters abhob.„Be⸗ dienen Sie ſich!“ „Heimatsluft. Ich bin wie zu Hauſe!“ murmelte er und griff zu. In dem Mädchen moaten unklare Gefühle.„Sie werden nun endlich Wurzeln ſchlagen, Sie Weltum⸗ 5 Erzählen Sie mir von Ihren letzten Fahr⸗ en. 6 42300 habe Ihnen ja alles geſchrieben“, wich Hoerne „Allerdings, ich hätte Ihre entzückenden Schilde⸗ rungen am liebſten drucken laſſen“, ſagte ſie.„Alſo was haben Sie vor?“ 5 4 „Wiſſen Sie, wie ich einmal zu Ihnen ſagen 0 0 zu Ihnen ſag 8 „Nein!“ 5 555 1 8 5 „Schweſter Suſanne!“ meinte er leiſe und innig. „Ich habe wenig Talent zur Schweſter,“ wider⸗ ſprach ſie gereizt.— Er ſchüttelte den Kopf.„Das weiß ich beſſer, Fräulein Meinhard! Und darum wage ich es, Sie zu bitten: Geben Sie mir endlich Klarheit! Erzäh⸗ len Sie mir endlich, was für eine Bewandtnis es mit Gertrud hat.“ f JC J; 8 8 N e entlich Erklärung enkgegengeffelen, indem ſis feſtſtelte, daß es ſich nicht um einen Chauffeur handele, ſondern um einen langjährigen Kriminalbeamten, und daß die⸗ er in den Dienſt der Reichsfinanzverwaltung überge⸗ treten ſei. Dieſer Erklärung läßt der„Berl. Lokalan⸗ zeiger“ noch folgende Ergänzung folgen: . Der langjährige Kriminalbeamte, der hier in Be⸗ tracht kommt, iſt der frühere Kriminalſchutzmann Vien⸗ huſen, der der politiſchen Abteilung des Berliner Po⸗ lizeipräſidiums angehörte. Er wurde, wie es ſcheint, auf Grund beſtimmter Beziehnugen, ſeinerzeit zum per⸗ ſönlichen Schutz des verfloſſenen Reichsfinanzminiſters Erzberger kommandiert und begleitete dieſen auch auf ſeinen vielen Reiſen. Hier trat er in der Hauptſache als Kraftwagenbegleiter für Herrn Erzberger in Er⸗ cheinung. Jetzt iſt Herr Vienhuſen Zollinſpektor im Reichsſchatzminiſterium, wo er die Fahndungsſachen (Hinterziehungen und dergleichen) unter ſich hat. In Beamtenkreiſen wird die Frage aufgeworfen, wie es möglich iſt, daß ein einfacher Krminalſchutzmann ohne Prüfung oder ſonſtigen Befähigungsnachweis in eine höhere Poſtion, wie die angegebene es iſt, berufen werden kann, in eine Poſition, die außer einer gründ⸗ dichen Allgemeinbildung auch techniſches Wiſſen und Kön⸗ nen erfordert. Selbſt wenn man Herrn Erzberger noch Js viele pädagogiſche Talente aus ſeiner früheren Tätig⸗ keit als Volksſchullehrer nachrühmen will, ſo ſei doch wohl kaum anzunehmen, daß er Zeit gehabt habe, ſeinen Sicherheitsbegleitmannſchaften Vorbereitungsſtunden für die höhere Beamtentätigkeit im Reichs ſchatzminiſte⸗ rium zu erteilen. Oder ſollte es ſich hier etwa um einen an f völlig überflüſſigen Poſten handeln, der nur ge⸗ ſchaffen wurde, um einen Mann verſorgen zu können, für den Herr Erzberger ein übriges tun wollte? Wäre es nicht richtiger geweſen, Herrn Vienhuſen, wenn er ſchon einer Beförderung für würdig befunden wurde, zum Kriminalkommiſſar oder Kriminalinſpektor zu er⸗ nennen. Oder glaubte man vielleicht, daß er zur Be⸗ kleidung dieſer Stellungen nicht die nötigen Vorkennt⸗ niſſe beſitze? Und warum man ſchließlich einen Zollin⸗ ſpektor und Finanzrat mit dem Fahndungsdienſt der Reichsfinanzverwaltung bentraut, dermag im Grunde auch kein Verſtand der Verſtändigen einzuſehen. Wie geſagt, ſo urteilt man in Beamtenkreiſen, die den ihre berührten Dingen und Perſönlichkeiten nahe⸗ ſtehen. Die Oeffentlichkeit kann doch wohl verlangen, auch über dieſen Teil der Erzbergerſchen Hinterlaſſen⸗ f F zu werden, als es bis⸗ dex genſchehen ist. 5. 5 2 a 2 it i 5 8 Das ſterbende Wien. Wien, 23. Dez. Die letzten Meldungen beſagen, daß die Zahl der Todesfälle die Zahl der Lebendgeburten in Wien überſteigt. In der 45. Woche dieſer Jahres ſind 399 Lebeudgeburten gegen 610 Todesfälle zu verzeichnen. Wien, 23. Dez. Die Wiener Großbanken haben für Hie Wiener Kinderhilfsſtation den Betrag von 2 Kronen geſpendet. Wien, 23. Dez. Infolge Lohnforderungen iſt das Perſonal der Staatsdruckerei, der Wiener Zeitung und des Münzamtes in den Ausſtand getreten. ä Der Fiumer Konflikt. Baſel, 23. Dez. Aus Fiume wird amtlich berichtet: Ingenieur Peteani, der als Mitglied der Belgrader Miſſion Fiume beſuchte, berichtet, daß die Fiumer einer; 55 und d'Annunzio und ſeine Legionäre andererſeits in einem immer ſchärfer werdenden Gegenſatz zu einander ſtehen. Etwa 90 Proz. der geſamten Bevölkerung ſind unzufrieden und nehmen ausgeſprochen gegen das wei⸗ tere Verbleiben des Dichters in Fiume Stellung. Belgrad, 23. Dez. Aus Spalato wird gemeldet, daß dort Admiral Millo eingetroffen ſei, der erklärte, daß Italien unter allen Umſtänden den Vertrag von Rapallo ausführen werde und daß er gegen jeden, der ſich dem . ſofort energiſch einzugreifen beauftragt ſei. Letzte Drahtnachrichten. en d Forderung nicht berührt. 7. In der Exwarkung, daß die Verhandlungen in aller Kürze auf⸗ auf weiteres erſetzt“. nung Studienrat erſetzt werden. Reichseſetz noc a ſo richten wird, wurde demnach mit der polrſtändigen Stillegung 588 Reichseiſenbahnbetriehes zu rechnen ſein. i New⸗Nork, 23. Dez. Der Kiel des Ueberdread⸗ nought„Maſſachuſſets“, das das größte aller bis jetzt in den Vereinigten Staaten befindlichen Kriegsſchiffen ſein wird, wird kurz nach Neujahr auf der Werft der Shipbuilding Corporaiton gelegt werden. Das Schiff wird eine Länge von 660 Fuß haben und eine Waſſer⸗ berdrängung von 43 200 Tonnen. Die elektriſchen Ma⸗ ſchinen werden über 40 000 PS. leiſten und dem Schiff eine Geſchwindigkeit von 23 Knoten verleihen. Die Ar⸗ mierung beſteht aus 12 40⸗em⸗Kanonen und eine 2. Batterie von 16 12⸗em⸗Kanonen. Kurz nach der Kiel⸗ legung wird der Schlachtkreuzer„Erington“ auf den Helgen gelegt werden; ſeine Länge ſoll 880 Fuß betragen und die Waſſerverdrängung 43 500 Tonnen. Die Ma⸗ ſchinen mit 180 000 PS ſollen dem Schiffe eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 35 Knoten geben. Die Beſtückung beſteht aus 8 40⸗em-Kononen und 16 15⸗em⸗Kanonen und 8 Torpedorohren.. Badiſcher Landtag. 5. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 22. Dez. Präſident Dr. Kopf eröffnete um 10.50 Uhr die Sitzung. Das Haus nahm ohne Ausſprache die Geſetzentwürfe über die Aenderung des Grundſtückſperrgeſetzes, über das vereinfachte Enteig⸗ nungsverfahren, über das Dienſteinkommen der Staats⸗ beamten(Beſoldungsgeſetz) und über die Beſteuerung der Wandergewerbebetriebe an. Ueber den Entwurf eines Geſetzes über die vorläufige Regelung des Staats⸗ hauhaltes berichtete Abg. Marum(Soz.). Der Geſetz⸗ entwurf wurde einſtimmig angenommen. Durch das neue Geſetz werden in dem Geſetze über die vorläufige Regelung des Staatshaushalts vom 5. Auguſt 1920 die Werte bis„Ende Dezember 1920“ durch die Worte„bis Weiter werden die nach dem Be⸗ ſoldungsgeſetz den Beamten zu gewährenden Teuerungs⸗ zuſchläge mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 bis auf. weiteres in folgender Höhe feſtgeſetzt: Für den Grund⸗ gehalt und den Ortszuschlag der planmäßigen Beamten ſowie für den Grundgehalt der außerplanmäßigen Be⸗ amten auf 50 v. H.; für die Kinderzuſchläge der plan⸗ mäßigen und außerplanmäßigen Beamten in den Orten der Ortsklaſſe A auf 150 v. H., Ortsklaſſe B auf 125 v. H., Ortsklaſſe O auf 100 v. H., Ortsklaſſe D und E auf 75 v. H., die außerplanmäßigen Beamten, die nach § 11 Abſatz 2 des Beſoldungsgeſetzes vom 21. Mai 1920 nur 80 v. H. des vollen Ortszuſchlags beziehen, erhal⸗ ten als weiteren Teuerungszuſchlag die übrigen 20 v. H. des Ortszuſchlags und auch hierzu den allgemeinen Teuerungszuſchlag von 50 v. H. i 5 Das Haus erledigte darauf einige Titel aus dem 2. Nachtrag zum Staatsvoranſchlage für 1920 und zwar aus der Hauptabteilung„Arbeitsminiſterium“: Die Titel Erwerbsloſenfürſorge, Landeswetterwarte und Rheinregulierung Sondernheim⸗Straßburg. In der Ausſprache über die Erwerbsloſenfürſorge tadelte Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.), daß man der Stadt Heidel⸗ berg 1200 Erwerbsloſe zur Verſorgung zumutet. Die Staatsſtellen ſeien in der produktiven Erwerbsloſenfür⸗ ſorge den Städten gegenüber ſehr wenig entgegenkom⸗ mend. So habe die Stadt Heidelberg Straßenſchotter herſtellen laſſen, die Oberdirektion des Straßenbaues nehme die Schotter aber nicht ab, weil ſie im Etat die Mittel dafür nicht habe. Miniſter Rückert erkannte an, daß die Stadt Heidelberg ſehr unter der Erwerbsloſen⸗ fürſorge leide und viel für die produktive Erwerbsloſen⸗ fürſorge tue. Wenn die Stadt Heidelberg einen Antrag auf Unterſtützung für die Erwerbsloſenfürſorge ſtelle, werde die Regierung dieſen befürwortend an die Reichs⸗ regierung geben.— Aus der Hauptabteilung„Juſtiz⸗ miniſterium“ wurden Poſitionen über die Herſtellung. dringlicher Arbeiten, Arreſthäuſer und Fürſorgeerzie⸗ hung ohne Ausſprache genehmigt. Nach dem Berichte des Abg. Freudenberg(Dem.) genehmigte der Landtag den Entwurf eines Vertrages zwiſchen dem Lande Baden und dem Kreiſe Karſsruhe über die Aufrechterhaltung des Betriebes der Bahnen der badiſchen Lokaleiſenbahngeſellſchaft. Dann vertagte ſich das Haus auf den 18. Januar. Tagesordnung: Ausführungsgeſetz zum Reichsſiedelungsgeſetze und Ver⸗ ſchiedenes. Schluß der Sitzung 1.20 Uhr. b* i Karlsruhe, 29. Dez Im Badiſchen Landtag iſt von den demokratiſchen Abgg. D. Holdermann, Freudenberg, Dr. Leſer, Dr. Bock und Storck folgende kurze Anfrage einge⸗ reicht worden: Im Laufe dieſes Jahres ſind zahlreiche ſtaatliche Kraftwagenlinien in Betrieb geſetzt worden. Um ſo mehr begegnet der Uebergang des ſtaatlichen Kraftwagen⸗ betriebs auf das Reich ſtärkſten Bedenken und Befürchtungen in denjenigen Landesteilen, deren Verkehrsbedürfniſſe bis⸗ her nicht befriedigt worden ſind. Iſt es richtig, daß der Uebergang des ſtaatlichen Kraftwagenverkehrs auf das Reich neuerdings bei der badiſchen Regierung ſelbſt auf Bedenken geſtoßen iſt? Was gedenkt die Regierung zu tun, um die noch nicht ausgeführten Kraftwagenlinien, insbeſondere ſolche, wo auch Arbeiterverkehr beſteht, baldigſt zur Ausfüh⸗ rung zu bringen? 5 5 Der deutſchnationale Abgeordnete D. Mayer⸗Karlsruh hat folgende Kurze Anfrage eingebracht: Wie es heißt, ſoll der bisher den akademiſch gebildeten Lehrern an den höhe⸗ ren Lehranſtalten verliehene Titel Profeſſor im Zuſammen⸗ hang mit der neuen Gehaltsordnung durch die Amtsbezeich⸗ Da in Baden der Titel Profeſſor als einheitlicher verſtanden wird, ſo fragen wir an, ob wirklich die Abſicht beſteht, ein gutes altes badiſches Herkommen durch einen uns ungewohnten Gebrauch zu ändern.. Ferner haben die deutſchnationalen Abgg. Hertle, Mager und Mayer einen Antrag im Landtag eingebracht, in wel⸗ chem ſie beantragen, der Landtag wolle beſchließen, daß die Zwangswirtſchaft mit Beginn des Wirtſchaftsjahres 1921/2 reſtlos beſeitigt wird. 1 e Karlsruhe, 23. Dez. Die Ausſchüſſe des Landtags werden bald nach Neujahr zur Aufnahme ihrer Beratungen zuſammentreten. Vor allem ſoll die Vorberatung des Staatshaushalts erledigt werden, ebenſo das Landwirt⸗ ſchaftskammergeſetz. Des weiteren hofft man das Geſetz für die Beſſerſtellung der Altpenſionäre ſobald als mög⸗ lich verabſchieden zu können. Hierfür wird allerdings das ö z noch abzuwarten ſein, nach dem ſich das bad. Ge⸗ — Der Aelteſtenausſchuß des Landtages N 1 4 Beſchloß, daß in wichtſgen Fragen aus der Berafung 8 wieder ſchriftliche Berichte erſtattet w en. 455 3 5 E 2** 1 Die Abgeordneten Niederbühl, Görlacher, Holderma 72 1 haben im bad. Landtag folgenden Antrag gebracht: 3 Da der Reichswirtſchaftsrat den Entwurf für ein Ges über die Arbeitszeit zur Beratung erhalten hat, erſuch wir die badiſche Regierung dafür eintreten zu wollen, bei der reichsgeſetzlichen Regelung der Arbeitszeit den l ſonderen Verhältniſſen des Handwerks Rechnung getragel erf und die geſetzliche Feſtlegung des Achtſtundentags nicht dasſelbe, beſonders nicht auf das Nahrungsmittel⸗, Bal e und Saiſongewerbe ausgedehnt wird. 5 5 Wirtſchaftliches. Die Milchverſorgung in Baden. de e Als die badiſche Milchverordnung vom 20. Novemhe 1916 erlaſſen wurde, waren die Milchlieferungen an die han Städte aus Baden in ganz erſchreckendem Maße zurückge 5 gangen. Nach einer Erhebung des Miniſteriums des In mit* nern betrug die Milchzufuhr aus den badiſchen Bezirken, St. die ſtädtiſchen Kommunalverbände vom 15. September 10 mit, nur noch 80 000 Liter. Dank der auf Grund der Milchvel wolle ordnung geleiſteten Arbeit gelang es, die Milch⸗ und B teranlieferungen im Jahre 1917(Juni) bis auf 178 652 bis zu der höchſt erreichten Zahl von 254 744 Litern im gesdurchſchnitt des Monats Juli 1918 zu ſteigern. Von ab ſind die Anlieferungen faſt ſtändig zurückgegangen. höchſte Menge im Jahre 1919 wurde im Juli mit 153 im Jahr 1920 im Juni mit 133 479 Liter Tageslieferun erreicht. Im Auguſt 1920 wurden 127 462, im Septembe 112 295, im Oktober gar nurmehr 100 758 Liter Milch ange liefert. Da unter dieſen 100 758 Liter noch Butterlieferuß gen im Betrage von 22 050 Liter täglich enthalten ſind, betrugen die reinen Milchlieferungen nur noch 78 700 Lite, ſie reichten alſo nicht mehr aus, um den ſog. Milchnotbedh zu decken, d. h. um die Kinder bis zum 6. Lebensjahre, Schwangeren in den letzten 3 Monaten, die ſtillenden Miß; ter und die Kranken mif den kärglichen, ihnen in der Reiche milchverordnung zugebilligten Mindeſtmengen von Milch 2 verſehen. Wenn dieſer ſog. Milchnotbedarf der badiſche Bedarfsſtädte, der eine tägliche Lieferung von 85 1 86 000 Liter Milch erfordert, weniaſtens notdürftig geden werden konnte, ſo iſt das auf die Reſerve, die den Städ in den Milchablieferungen ihrer eigenen Kuhhalter und K haltungen(ſtädt. Gutswirtſchaften und dergl.) zur Ve gung ſtehen, beſonders aber auf die Einfuhr von Milch aug Außerbaden(Schweiz, Württemberg, Heſſen und Hohenzu lern) zurückzuführen, die freilich ebenfalls ganz erhebliaſtge nämlich von rund 35000 Liter im Juni 1918 auf gegen wi tig rund 10 000 Liter zurückgegangen iſt. Die doch ſo ſeh der Milchverſoraung bedürftigen Kinder im Alter von bis 14 Jahren können alſo nur in den allerſeltenſten Fälle 7 99 Milchmenge, Erwachſene überhaupt keine f erhalten. Der Rückgang der Miſchlieferungen Unſerer Städte kau weder mit der Zahl der Milchkühe(die in Baden am J. De 1916: 316 833, 1917: 316 949, 1918: 315.709, 1919: 308 939 un im März 1920: 304 395 betragen hat), noch mit dem Rückgan der Qualität des Rindviehs, noch auch mit der ſtarken Aue breitung der Maul⸗ und Klauenſeuche allein erklärt wer den(wenn auch dieſe Urſachen ſelbſtver ich nicht unter ſchätzt werden dürfen), zumal die Ftte ältniſſe dieſe Jahr weit beſſer ſind, als in den Vorfahren. Man win wohl nicht fehl gehen, wenn man den Grund neben de ſtörkeren Verbrauch von Milch in vielen landwirtſchaftliche Betrieben. befonders zur Aufzucht von Funavieh und Fel keln, in dem Ueber Ineamen der Schleichperſoraunga men k Milch und Butter ſucht. Ganz auffallend iſt die Zunahnerkt, d der Zahl der Milchzentrifugen, dieſes gefährlichen Fein 5 der ſtädtiſchen Milchverſorgung, die trotz der gewaltig ſtiegenen Anſchaffungskoſten(zur Zeit etwa 500 bis 1500 für das Stückf ſich bei den hohen Preiſen der Schleichhan delsbutter immer noch bezahlt zu machen ſcheinen. Solang r bit die Bevölkerung in Stadt und Land nicht einſieht, daß de kolon Schleichhandel mit Milch und Butter, der ſich immer offen Ang licher und frecher in allen Schichten des Volkes breit ma i au der größte Feind jeder geordneten und gerechten Milchven kuli: ſorgung iſt, ſolange kann die Milchverſorgung der kla l 15 Kinder und Kranken, der werdenden und der jungen Mi erdnu 25 aber auch der heranwachſenden Jugend nicht beſſer we de. en. 5 aden und Nachbargebiete. ** Karlsruhe, 23. Dez. Der bodiſchen Kunſthalle Ka ruhe iſt es gelungen, ein altdeutſches Triptychen aus d Anfang des 16. Jahrhunderts zu erwerben; das Werk für die badiſche Kunſtgeſchichte eine beſondere Bedeutn weil es nachweislich ehemals in der Kirche von Kuppen ſich befand und nunmehr aus dem auswärtigen Handel Heimat zurückgewonnen werden konnte. 4 ftarlsruhe, 23. Dez. In den Pfingſttagen 1921 fing hier ein Geſangswettſtreit ſtatt, zu dem alle badiſchen ſangvereine eingeladen werden. Vom Singen eines Pfl chors wurde abgeſehen, geſungen werden nur Chöre n eigener Wahl. Für die Vereine ſind hohe Geldpreiſe zahlreiche wertvolle Ehrenpreiſe vorgeſehen. f 17 M für das Pfd. Der Geſchäftsgang war langſam. * Mörſch(Amt Ettlingen), 23. Dez. Der Bürgerg ſchuß der Gemeinde Mörſch hat ſich für ein Verbleiben Gemeinde beim Amtsbezirk Ettlingen ausgeſprochen. M ſprach ſich aber für die Angliederung des Arbeitsamtes das Karlsruher aus, weil die meiſten Arbeiter von 2 in Karlsruhe beſchäftigt ſind. 5 13 0. j an un; Oi ch Reinde 44 Graben b. Karlsruhe, 23. Dez. Bei einer in de ten Tagen hier und in der Umgegend abgehaltenen M. razzia wurden von den Beamten des Landespreisg Karlsruhe ungefähr 300 Liter Milch beſchlagnahmt und de ſtädtiſchen Milchamt zugeführt. i 0 1 N 5 25 ade 8 e Bretten. 23. Dez. In Bahnbrücken sollte letter Ke durch einen Kriminalbeamten und einen Gendarmen nt einigen ſäumigen Ablieferern Brotgetreide beſchlagnahe, de werden. Ein bei Schiebern und Schleichhändlern wo kannter Landwirt vertrieb die Beamten mit drohender axt von ſeinem Hof. Es wurde Gendarmerie zur Hilfe N beigerufen und donn 32 Zentner Brotfrucht, die übern ſogar unter dem Miſt verſteckt war, beſchlagnahmt. 1. uu Mannheim, 23 Dez. Wegen Doppelehe wurde 30 jährige Ingenſeur Guſtov Lieb von der Strafkammet, einem Jahr Gefängnis und 5 Jabren Ehrverluſt verur Lieb war ein Don nan erſter Klaſſe und hatte mit 20 ganzen Reihe von Mädchen Nerhältniſſe angefnnft.. rend er in Wilhelmshaven bereits eine Frau hatte, er in Berlin eine zweite Ehe ein. 6. ai Mannheim, 23. Dez. Schwere Einbruchdiebſtähle ten der Hobler Albert Müller aus Heidelberg, der mann Georg Reuther und ſein Bruder, der Fräſer L Reuther, von bier auf dem Gewiſſen, die ſie vor dies er fnörten Sie betten dite Woßnungen zweker Kechts⸗ te ßeimaeſucht und teilweiſe ausgeraubt. Müller und ig Reuther ersjeſten je 2 Jahre, Georg Reuther 2 e Gefängnis. Ihre Frauen waren wegen Hehlerei an⸗ 5 und wurden ebenfalls beſtraft. Offenburg. 23. Dez. Während mehrere junge Leute ſtole beſichtigten, entind ſich die Waffe und verletzte jährigen Arbeiter Adolf Kühn von Höfen bei Schut⸗ d lebensgefährlich. Oberöwisheim, 23. Dez. Beim Rodeln fuhr ein mit iſchen beſetzter Schlitten in ein Fuhrwerk. Hierbei der Sohn des Gaſtwirts Schorle lebensgefährliche erletzungen. 5 Lahr, 23. Dez. Bei Arbeiten in einer Sandgrube der Arbeiter Emil Geiler von einem ſich löſenden ock getroffen und getötet. d Stetten bei Waldshut, 23. Dez. An einem der letzten Ide erſchienen drei Männer, von dene; einer eine embellte trug, in dem Haus des Landwirts Gan er und plün⸗ e bahn die Wohnung. Den Räubern fielen 4000 M. in die ückge e. Die Bewohner des Hauſes wurden von den Räu⸗ 3 Il mit vorgehaltenem Revolver eingeſchüchtert, 1 en; St. Georgen, 23. Dez. Die„Freiburger Tagesvoſt“ e 1h mit, daß die Blättermeldung, ergermeiſter Stein⸗ chvel wolle ſein Amt niederlegen, nicht richtig iſt. Kirchhoſen(Amt Staufen), 23. Dez. Bei der Bürger⸗ erwahl wurde der bisherige Bürgermeiſter Robert inger wiedergewählt. Bürgermeiſter Binninger be⸗ damit ſeine 3. Amtsperiode. Singen, 23. Dez. Die„Freie Stimme“, Radolfzell. tet, daß hier 42 Perſonen aus den beiden Kirchen aus⸗ en ſind, in der Mehrzahl ſollen es Katholiken ſein. Konſtanz, 23. Dez. Die Milchnot nimmt für dieieni⸗ Teile der Bevölkerung, die ſich teure Schweizer Milch kaufen kann, immer ſchlimmere Formen an. Das Le⸗ dalfmittelamt macht bekannt, daß infolge weiterer Verrin⸗ ding der Milchanlieferungen die Milchzulagen für die langeren mit ſofortiger Wirkung auf die Hälfte herab⸗ t werden müſſen; bisher betrugen ſie 1 Liter töalich. gleiche Erſcheinung des ſtarken Rückganges der Miſch⸗ erung macht ſich in allen badiſchen Städten bemerkbar. Vermiſchtes. Der kulinapiſche Richtungsſtreit. weiten Kreiſen der Bevölkerung iſt die Befriedigung daß man jetzt endlich einmal auch Schiebern und sgewinnlern— den Brotkorb höher hängt, kann man ſagen— die Sahnentunke verdünnt, und daß der a ät anwalt endlich, leider viel zu ſpät, ſich für die, ach ange ſchon, öffentlich bekannten Geheimniſſe der Grand üchen zu intereſſieren beginnt. Daß es wirklich hohe Fälle war, zeigt das kärgliche Mahl der am 7. Dezember ge⸗ Mili das Vorgeben des Staatsanwalts proteſtierenden 1 ereſſenten im Berliner Eſplanade⸗Hotel: Verſchiedene Vorſpeiſen Klare Ochſenſchwanzſuppe . Blätterteigpaſtete nach Toulouſer Art Helgoländer Hummer warm mit Trüffelbutter f Rehrücken gebraten mit Sahnentunke Johannisbeergallert Grüne Bohnen Kartoffeln nach Dauphine Maronenmus Kalter Piſtazenauflauf Feines Gebäck Käſeplatite. 1 gatsanwalt, ſeg aus und, wenn's geht, nicht bloß in Grand⸗Hotel. 5 höflichſten Berliner. Die von der„Berliner Mor⸗ “ veranſtaltete Höflichkeitswoche, in der Vertrauens⸗ dieſer Zeitung in Groß⸗Berlin nach beſonders höf⸗ un Menſchen fahndeten, hat folgende Preisträger erge⸗ Den erſten Preis von 1000 M. in bar erhielt die Ver⸗ rin Eliſabeth Förſter, Berlin, der zweite Preis von wurde dem Straßenbahnſchaffner Willy Zimmer⸗ u. Lichtenberg, zuerkannt, der dritte mit 300 M. dem eindearbeiter Franz Scharlibbe, Reinickendorf, der mit 200 M. der Poſtaushelferin Anna Bock, Charlot⸗ urg. Zwei weitere Geldpreiſe von je 100 M. wurden tenotypiſtin Erna Hannemann aus Berlin⸗Biesdorf dem Schüler Walter Müller überlaſſen. Die anderen Preisgekrönten erhalten Bücher und Bilder zur Beloh⸗ für ihre Höflichkeit. in nener Schwindlertrick. Aus landwirtſchaftlichen en wird uns geſchrieben: In letzter Zeit wurde für angeblich neue umwälzende Erfindung für die Land⸗ aft Reklame gemacht, die jedem Landwirt ermöglichen ſeine natürlichen Dünger(Miſt, Dung] vollkommen und koſtenlos um das drei⸗ und mehrfache zu ver⸗ n und ſeine Einnahme und Ernte mehr als zu ver⸗ m. Eine Anwendung künſtlicher Düngemittel würde g ſich kin Zukunft ernprigen, Tes Recht zur Benützung dieſes Verfahrens würde an jedermann, der vorher 1.50 M. ein⸗ ſchickte, abgegeben. Jeder einſichtspolle Landwirt mußte ſich beim Leſen dieſer Reklame ſagen, daß es ſich hier um einen großen Schwindel handelte. So war es auch. Der Verband Bad. landw. Genoſſenſchaften Karlsruhe hat die Sache näher unterſucht und feſtgeſtellt, daß Herr Max Cohn, früher Schneidergehilfe, jetzt Kaufmann, jedem, der auf den Leim ſeiner Reklame fiel, einen mit der Maſchine geſchriebenen Zettel, auf dem eine Anweiſung zur Anlage einer Dünger⸗ ſtätte und Jauchegrube ſtand. überſandte. Das war in Wirk⸗ lichkeit die„Cohn'ſche Düngerkultur“. Der Landwirt wurde um 50 Mark erleichtert. 5 Ein ſtarkes Stück. In frivoler Weiſe haben ſich ver⸗ ſchtedene Schüler einer Klaſſe des Realgymnaſiums in Darmſtadt gegenüber ihrem mißliebigen Klaſſenlehrer Prof. K. vergangen. Sie erließen im„Tageblatt“ eine Todes⸗ anzeige, nach der es„Gott gefallen hat, nach kurzem plötz⸗ lichen Halsleiden den heißgeliebten Gatten, Bater, Schwie⸗ gervater und Onkel zu ſich gerufen! Die Unterſchrift des Vornamens der Frau und deren Familiennamen iſt fin⸗ giert. Dabei erfreut ſich der Herr der beſten Geſundheit. Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet worden. 15 Weihnachten 1920. Durch die helle klare Winternacht läuten im feierlichen Klange die Glocken. Im einſamen Dörflein ſowohl, als vom Dome der Stadt künden ſie die heilige Weihnacht, kün⸗ den das Feſt der Liebe, künden die Weihnachts botſchaft von des Lichtes Sieg und Freude. Feierliche Stille ringsumher, als hielte die Natur den Atem an in ſeliger Erwartung eines großen Augenblicks. Nach alter ſchöner Sitte begeht wieder die Chriſtenheit das Weihnachtsfeſt. Deutſche Weihnacht, wie warſt du einſt ſo ſchön, wie leuchtete ſo rein und hell der deutſche Lichter⸗ baum, wie freute ſich jung und alt an der anadenbringenden Weihnachtszeit! Aber heute wollen die Kerzen noch nicht ſo ſtrahlend leuchten, die Tannenbäume ſo würzig duften, die Feſtesfreude ſo rein hervortreten, wie einſt in früheren und beſſeren Tagen. Finſter iſt es noch in deutſchen Landen, die Nacht der Not und Sorge liegt noch ſo ſchwer auf ihnen. Nacht und Not, Sorgen und Leid, Knebel und Knechtſchaft E heuer wieder die Weihnachtsgaben für das deutſche olk. Doch drückt uns auch an dieſem Weihnachtsfeſte noch herbe Not und graue Sorge— es bleibt nicht immer Nacht, und auch die Not hat ihre Zeit. Im Kampfe auf dieſer Welt ſiegte immer wieder das Licht und die Sonne. Es iſt keine Nacht ſo dunkel, kein Winter ſo ſtreng und lang, denen nicht ein neuer Tag und Frühling folgt. Wie die Chriſtnacht⸗ Botſchaft einſt in der Gnadennacht des Lichtes Sieg und Herrlichkeit der Welt verkündete, ſo muß auch wieder ein⸗ mal für das deutſche Volk das verheißene Licht erſcheinen, um der Nacht und deutſcher Not ein Ende zu machen. Unter dem brennenden Lichterbaume, in der ſtillen heili⸗ gen Weihenacht, am Feſte der Liebe und der Verſöhnung werden Millionen deutſche Herzen hoffend ſchlagen und mit brennendem Verlangen ſich ſehnen nach Licht, nach Freiheit, nach Leben. Wenn die Weihnachtsbotſchaft von Bethlehem erſt ein⸗ mal auch von denen richtig verſtanden wird, die heute noch unſere Feinde ſind dann erſt iſt jene herrliche Weihnacht auch für uns Deutſche gekommen, in deren wunderbarem Leuchten zu gleicher Zeit aufſtrahlt: Goties Ehre und der Menſchen Friede. 10 A. Schwingenſtein. — Wertvolle Anſichtskarten. Zugunſten der Grenzſpende für Oberſchleſien wird im Auftrage der Verwaltung der Grenzſpende eine Poſtkartenſerie verſandt, die neben drei ſehr ſchönen Blumenkarten neun künſtleriſch außerordentlich wertvolle Anſichten aus allen Abſtimmungsgebieten enthält. Wer die Karten zu dem wohlfeilen Preis von fünf Mark erwirbt, kann ſie mit beliebiger Inſchrift verſehen, portofrei machen und nach Leipzig ſchicken, wo ſie mit einem beſon⸗ deren amtlichen Poſtſtempel entwertet werden, der die In⸗ ſchrift führt:„Gib Deine Grenzſpende für Oberſchleſien“. Der Erwerb der Poſtkarten, die ein dauerndes Andenken an Volksabſtimmungen und mit dem Sonderſtempel— eine Seltenheit für den Sammler ſind, kann allen Emufngern wärmſtens empfohlen werden. Meine Gedanken am Weihnachtsabend. Von Lieſel Sonnengaterl. Es iſt Weihnachten, das Feſt der Liebe! Be zaubert ſtehe ich vor dem Tannenbaum, deſſen Lichtern flimmern und leuchten mit ſo wärmendem Feuer.„Ich babe Dich lieb“, ſo leſe ich aus dem ſonnigen Glühen. O, heiliges Feſt der Liebe, o wunderreiche Sternennacht, wie öffneſt Du mir das Herz ſo weit, ſo warm und hell wirds in der frierenden Seele. Hob Dank, Vater im Himmel, hab Dank für Dein Erbarmen. Die Weihe di ſer Nacht ent⸗ ſchädigt Deine Kind lein für viele dunkeln Wolken, die ihre Sonne frünten. O, wor ſie verſteht, aufnimmt in ein gläubig hoffend Herz, die Weihenacht, der wird ewig glüͤck⸗ lich ſein. 5 Weihnachten. Freudigen Herzens klingen ſo ſchön Weihnachtslieder voll Herzlichkeit Schwingen empor ſich zu lichten Höh'n O ſelige, fröhliche Weihnachtszeit! Friede auf Erden ſei Euch beſchieden, Klingts aus der Höh', ſo fern ſo weit F iede den Menſchen, zur Erd' hiernied'n O fröhliche, ſelige Weihnachtszeit! Paotzel. Sonnwendfeier der Arbeiter⸗Jugend. * Gemeinſam mit der Jugendgruppe der Natur⸗ freunde beging die Jugendorganifatlon vergangene Sams⸗ tagnacht das Feſt der Sonnenwende. Auch von Mannheim und Edingen waren unſere Freunde herbei⸗ geeilt. In drei verſchiedenen Gruppen ging es nach kurzer Bahnfahrt dem Sonnwendplatz auf der Uiſenbacher Höhe zu. Es war eine herrliche Wanderung durch den tiefver⸗ uns empfing, Herz und Gemüt ihren Stempel aufdrückend. Bedauernd gevachten wir derjenigen, die zu Hauſe geblieben waren. Fröhlich war die Begrüßung der Gruppen auf dem Sonnwendplatz Freunde, welche vormittags ſchon vorausgeeilt waren, hatten für das Holz zur Sonnwend⸗ feier geſorgt. Beim Scheine des brennenden Feuers wech⸗ ſelten nun gemeinſame Geſänge, Gedichte und Reigen, auch über das Feuer wurde geſp rungen. Im Mittelpunkt ſtand die Anſprache des Jugendfreundes Faulhaber. In be⸗ redten Worten ſchilderte er, daß uns die Sonnenwende Symbol ſei in unſerem Kampf für die Befreiung der Menſchheit aus der geiſtigen und ſittlichen Nacht. Der Sozialismus iſt unſer Licht. Nachdem der letzte Funken verglimmt war, ging es zum„Naturfreundehaus“, deſſen am Dachgiebel aus⸗ gehängtes Licht uns Leitſtern war. In füsſorglicher Weiſe hatten die Naturfreunde für Unterkunft geſorgt, und die Jugend kann es ſich als Ebre anrechnen, daß ſie als erſte im neuen Haus übernachten durfte. Am Sonntag entfaltete ſich dann noch ein reges Leben auf dem„Naturfreundehaus“. Teils wurde gerodelt Reigen getanzt oder ein kleiner Spaziergang gemacht. Nachmittags um 2 Uhr wurde dann Abſchied ge⸗ nommen, nachdem die geſamte Jugend den Naturfreunden zu Dank ihr Lied„Wenn wir ſchreiten Seit an Seite“ geſungen hatte. In Gruppen wurde nach verſchiedenen Richtungen dann der Heimweg angetreten. Es waren für⸗ wahr ſchöne Stunden, die wir erlebten. Und ſchade, daß nicht alle dabei ſein konnten. Manche Eltern waren zu änaſtlich und glaubten, bei dem rauhen Wetter ihre Kinder nicht mit auf eine Nachttour ſchicken zu können. Das gute Gelingen wird auch ſie überzeugt haben, daß der Aufent⸗ halt in friſcher klarer Luft Körper und Geiſt ſtählt. Freiwillige Feuerwehr Feckenheim. Am Mon⸗ tag, den 13. Dezember, hielt die hieſige Wehr unter reger Beteiligung eine außerdentliche Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung im Lokal zum„Schwanen“ ab. Auf der Tagesordnung ſtanden drei Punkte: 1. Bericht über die Kreisverſammlung, 2. Feuerwehr⸗Ball, 3. Verſchiedenes. Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Kommandanten Herrn Rudolf wurde von dieſem über die letzte Kreisver⸗ ſammlung in Plankſtadt berichtet. Als beſonders be⸗ merkenswert iſt hierbei zu erwähnen, daß die Bad. Regierung mit allen Mitteln die Wehre unterſtützen und fördern will. Zu Punkt 2: Der Feuerwehrball ſoll am 15. Januar 1921 ſtatifinden. Näheres hierüber wird noch beſtimmt und bekannt gegeben. Zu Punkt 3: Hierbei wurden alle Angelegenheiten, die zur Zeit die hieſiae Wehr berühren(Beſchäftigung) eines neuen Hydranten⸗Wagens, womöglich Uniformen beſtellen uſw. eingehend beſprochen. An der regen Diskuſſion beteiligten ſich alle Kreiſen der Verſammluno, ein Beweis, welch große Intereſſen bei jedem einzelnen Angehörigen der Wehr beſteht. Mit dem Wunſch daß dies ſteis ſo bleiben möge, zum Wohl der im Dienſt der Allgemeinheit ſtehenden Freiwilligen Feue wehr, wurde die Verſammlung um ½11 Uhr von dem Kommandanten geſchloſſen. 2. Evangelische Kirchengemeinde Seckenheim. Am 1. Weihnachtstage wird ſtatt des Vorſpiels zum Hauptlied ein Adagio von Beethoven für Violine und Orgel zum Vortrag kommen. Frantwo'tlſch Fer die Nedaktſon: Ph. Deffren, Seckenheſm Jollosdlonft-Oranung in der epangol. filrcho: Samstag, den 25. Dezember 1920. Heiliges Chrih fel. 940 Uhr: Hauptgottesdienſt Kirchenchor, hl. Abend⸗ mahl. Koll kie für die evang. Waiſen⸗ und Rettungs häuſer in Baden. Pfarrer Kunz. 1 Uhr: Verſammlung der Teilnehmer am Jugend⸗ bottrsdienſt in der Kirche. Vikar Galle. 40 Uhr: Chriſtfeier der Kleinkinderſchule. Pfarrer Kunz. 710 Uhr: Liturgiſche Chriſtfeſer mit Gſängen und Vort»ägen der Kinder des Jugendgottes⸗ dienſtes. Das Mittelſchiff der Kirche iſt für die Kinder beſtimmt. Telleropfer. Vikar Gallé. Sonntag, den 26. Dezember 1920. 2. Chrih feiertag. 940 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kirche an den Feiertagen geheizt! Dollvadlenft-Oranung in der faatpol. Kirche: Weihnachten(25. Dezember 1920). 6 Uhr: Chriſtmette. Hl Kommunion Hirtenmeſſe. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Segen. ½2 Uhr: Feierliche Veſper. Stefanustag,(26. Dezember 1920). 3/7 Uhr: hl. Kommunion 1/8 Uhr: Frühmeſſe. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 5 1 Uhr: Ch iſtenlehre für die Mädchen u. Andacht für die Weihnachtszeit. a 2 Uhr: Bücherei. Vikar Galls. Handels- Kurse Zur Abend; kurse gründlichen Ausbildung als Stenotypist(In), Buch- halter(in) usw., sowie Fortbildungskurse in sämtlichen Fächern beginnen am 7. Januar 1921. Beste Empfehlungen. 5 Pyivat-Handelsschule Schüritz 2 2 Tel. 7105 Mässiges Honorar. Prospekte gratis. eee eee An⸗ u. Verkauf! Für Alt-GOld Silbergegenstände Tahngebisse und Schmucksachen jeder Art zahle höchſte Tagespreiſe. Uhren-Geschätt Hermann Sosnowski ſchneiten nächtlichen Wald. Mä chenſtimmung war es, die Privat- Handelsschule 1 U 05 Fernsprecher 1792 —* — 2. Stenographie, beginnen am Tages- und Abendkurse in Buchführung, Maschinenschreiben usw. 3. Januar Sſook Sins Famillentestficnhkel ohne Photogr. Aufnahmen! 2 3, 1, Planken Es gibt keln schöneres Andenken! Empfehle mich zur Aufnahme von Hochzepten und Familienfestlichkeiten. Sigmund Lewin, Phetogra Auskunft kostenlos mannheim E 2, ho. 9 Telefon No. 442 Ansichtskarten Weagzte Senmerman Schloßstr. 23. Schloßstr. 23. Beachten Sie meine Auslagen. 1 Frele Lucas Holkongein. Einladung! Am 25. ds. Mts.(1 Weihnachts feiertag), abends 7 Uhr findet im „Deutſchen Hof“ unſere 5 eler Weihnachts⸗ mit turneriſchen, muſikaliſchen und theatral. Aufführungen ſtatt. Wir laden hierzu unſere Mitglieder — Nichtmitglieder haben keinen Zu tritt— mit ihren erwachſenen Angehöcigen freundlichſt ein. Saalöffnung ½7 Uhr. 0 Der Turnrat. . Am 2. Weihnachts feiertage, nach- mittags 2 Ahr findet die Weihnachtsfeier für unſere Schüler und Schülerinnen ſtatt. Hierzu ſind unſere Mitglieder, beſonders z aber die Eltern der Schüler und Schülerinnen freundlichſt eingeladen Der Turnrat. „ Türnberein Seckendelm gegr. 1898. ö Am 25. ds. Mts.(1. Weihnachtsfeier⸗ tag) abends 7 Ahr ſindet unſere diesjährige Weihnachts-Feier in üblicher Weiſe ſtatt. Wir laden hierzu unſere Mitglieder nebſt Angehörige ein. Kinder konnen der begrenzten Räumlich⸗ keiten wegen nicht zugelaſſen werden. Der Porſtand Gesang⸗ Cefeſn„Liedertafel“ Seckenheim. Am Samstag, den 25. Dezember, (1. Weihnachtstag) findet unſere Weiß nachts Beier ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder und Freunde unſeres Vereins mit der Bitte um recht zahl⸗ reiche Beteiligung freundlichſt einladen. Anfang ½8 Uhr. Der Vorſtond. Männergeſangverein Feckenheim gegr. 1861. Wir laden unſere Mitglieder nebſt An⸗ gehörigen, ſowie Freunde und Gönner zu einem am erſten Weihnachts feiertag, abends 7 Uhr im„Löwen“ ſtartfindenden Weinhnachts-Abend freundlichſt ein. Ein gediegenes und reichhaltiges Pro⸗ gramm verſpricht den Beſuchern einige un ⸗ genehme Stunden. Der Vorſtand. „Sängerbund“ Seckenbeim. (Gegründet 1865). Der Verein begeht am 285 Dezember (J. Feiertag) abends 7 Uhr im Lokal zum „Kaiſerhof“ ſeine dies jäh ige Weithmach öts⸗Jeier Zur Boner gelangen außer einigen Männerchören Theaterſtücke, Terzette, Duette, Ruplete u. ſ. w. terzu laden wir unſere aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Der Vor ſtand. Radiabrer-Ceſellchaf della N Am Am Fonutag, den 26. Jezember abends 7 Ahr, findet im Lokal zum„Reichs adler“ unſere diesjährige Weihnachts ſtatt, verbunden mit erftiklaſſigen theatral. Aufführungen, wozu wir ur ſere aktiven und b 2 paſſtoen Mitglieder nebſt deren Ang hörigen Nichtmitglieder haben freundlichſt einladen. keinen Zutritt. Famstag Mittag von 2 Uhr ab Kindervorſtellung. Der Vorſtand. Cücilon-Berpin efenpolnt. Am Pountag, den 26 de. Mt, am Feſte des hl. Stephanus, abends 7 Uh, findet im Lokal zum„Goldenen Hirſch“ unſere dies jäh ige Weihnachts⸗Feier verbunden mit komiſchen Vorträgen und theatral. Aufführungen ſtatt. Hierzu ſind ſämtliche paſſive, ſowie aktive Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen. Um recht zahlreichen Beſuch bittet Der Vo ſtand. fügnenperen„Eimionkenl“ decken. Die Stelle eines Vereinsdieners iſt neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich beim Vorſtand oder Kaſſier melden. Der Vorſtand. Feier Bekan ntmachung und Bon este den 30 Dezemb. 1920, Nachm. 7 Uhr findet im Rathausſaole eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die verehrl. Mitglieder werden dazu mit dem Erſuchen um pünktliches und vollzähliges E' ſcheinen eingeladen. die noch Milch gibt zu Gegenſtände der Tages⸗Ordnung: verkaufe. 300 1. Bildung einer beſonderen bleibenden Kommiſſion für die Fürſorge Aeckarſtraße 2 2 1 0 ichsſteuerfteien Eint Ein guterhaltener „ Beſteuerung der reichsſteuerfreien Einkommen. 3. Erhöhung der Volksbadegebühren. Kochofen 4. Desgleichen der Fohlenweidegebühren. zu verkaufen. 5. Ech bung einer Gebühr für den Farrenſtall. Ri⸗draße 11. 6. Desgleichen für die Eberhaltung. 7. Desgleichen für die Bockhaltung. Metallbetten 8. Desgleichen für die Gänſeweide. Stahldrahtmatratꝰ en, Seckenheim, den 23. Dezember 1920. eee Gemeinderat: 5 Eisenmöbelfabrite, Suhl in Thür Koch. Einladung.] 1 Kuh verkaufen.(b Leonhard Frey, Hildaſtraße 44 2 — SN N E Eröffnung Herdt. * 8 N — S Am S. Januar 1921. uuter 2 die Wahl zu 1 Kühlige Siege (b 5 [ſammeln kann, fordere ich hiermit auf, 5 La- Platamais, Leinſamen, Darismehl, 17% 1 Uhr werden im Lager verſchl landw. Maſchinen verſteigert. wird auf der Freibank dahter Empfehle fm f N /e, e%hpadtplcctdedrpeppenppdpdtrnddtrdeurrcdcppdrronddrs Drehstrom jeder Art Spannung und Kupferwicklung(Friedensausführung). Iotore „ für Schalt-Tafelbau IHannhelim Eichendorfstr 15 à. Telephon 6166. 2 Pf. 2450 MK. I 3 Pf. 2875 Ma. Auf sämtliche Maschinen ein däahr schriftliche Garantie. Sowie Ausführung sämtl. Licht- u. Kraftanlagen Dei billigster Bereehrung. Auf Wunsch Kostenvoranschläge unverbindlich. August u. Jakob Schwind Elektrotechn. Unternehmungen/ Spezialabteilung und Motor-Anlegen Seckenheim Rosenstr. 3. 1 nne 8 Fußbal⸗ Vereinigung 1 Seckenheim. eee Bebttes 2 Ahr ſpielt 55 4 Mannſchaft in Ladenburg gegen die 3. Mannſchaft T. G. Ladenburg. Am Fauntag ſpielen die 2. und 3. Mannſchaft gegen 1. und 2. Mannſchaft V. f. B. Leimen in Leimen. Die Mannſchaften fahren 1127 Uhr ab Station Seckenheim(Hauptbahn). Der Spielausſchuß. eee 0 l Aae EEE Reithsbund der Rriegsbeſchädigten, Hriegsteil⸗ nehmer und Ariegshinte bliebenen. Ortsgruppe Feckenh⸗im. Der Reichsbund Nr. 24 iſt eingetroffen und kann bei den Mitgliedern M. Frey A. Ullrich und J. Erny 5 holt werden. Obmann. Rechnungen in ſaubeter Ausführung lietert ſchnellſtens Druckerei Zimmermann. eingraphiert G. Filiſetti verloren. 12 Todes Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachrichh dall unser lieber Vater, Groſlvateſ Schwiegervater, Bruder und Onkel Georg Jak. Seitz K. 8 heute früh ½ 11 Uhr im Alter v00 8 73 Jahren nach längerem schweren f „eiden sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 24. Dez. 1920 Die trauernden Hinterbliebenen Familie Gg. Seitz 5 Barth 5 Drescher 5 Peter Seitz 8 Wilhelm Seitz 8 Ludw. Baumuck. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag um 2 U vom Trauerhause Friedrichstr. 10 8 aus statt. In 9.8 — — 1 7 S HGH ung 74 Derjenige, welcher die Ausſage ich hätte meinem Vater Geſchirr 000 Steinzeugfabrik geliefert, damit er uf halb acht Tagen dies im„N aul be öffentlich zurückzunehmen, andernfalls vom ſelbſt perſönlich der Direktion melde. 5 „, abſ Karl Reuther Sammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der Jandm G Verbanfsgenoflenſcgatl Im Lager vorrätig: Wagenſchmiere beſte Oualttät, Lede 3 9 A tri Ide ei Ptaſti Pezahl anfa Ver! llich 5 eihe itt ir geſan die Auſpru Pen, 8 g Staa. Kuhfleiſch 3 ausgehauen das Pfund zu 6 Mk. Rech Seckenheim, den 24 Dezember 190 Aaſſer Ousbiepversicerungs anstelle, aber Koch..—. er Damen-Afmbandl Abzahe gegen 50 Mark Belohnung 100 l Büragermeiſteramt Ilves benen g. ſalz, Viehſalz. Am Dienstag, den 28. ds. 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