mtsblatt der Buͤrgermeisterumter Seckenheim, Jwesheim, Reckarh b. e—— te ausen und Edingen * 8 1 Abonnementsprets: Monatlich 4.— 4 mit Juſerattonsprete: Die einſpaltige Perttzetle 60 Pfg., Diſcch die Poſt bezo ausſchl. Beſtellgeld.— mit Nuenahm en pro Quartal cheint täglich Sonn⸗ und Feiertage. Montag, 27. Dezember 1920. —. ß,,. . Jahrg die deutſche Regierung gezwungen werden, neue Ein⸗ nahmequellen in Geſtalt von direkten Steuern einzu⸗ Tagesſchau. uß der Deutſch⸗Hannoverſchen Parlei hat eine rammatiſche Erklärung abgefaßt, in der die Bildung 5 Staates Niederſachſen unter Betonung der Reichs⸗ gefordert wird. n Moskau hat ſich die Erregung gegen die So a derart geſteigert, daß ſich die Volkskommiſſare zur erſiedelung nach Petersburg entſchloſſen haben ſollen. er Papſt betonte in einer Anſprache im Geheimen Kon⸗ einm, gegenüber einer Bewegung im tſchechiſchen Klerus Aufhebung des Zölibates, daß er hierzu nie ſeine Ge⸗ migung geben werde. „Auf dem Wege in die Shlavere 1 Deutſchland ſoll binnen 42 Jahren 265 Milliarden Goldmark bezahlen! den Plan bezüglich der Entſchädigungszahlung ie„Times“: Deutſchland ſoll während 42 Jah⸗ lis vom Mai 1921 an Jahreszahlungen im Werte von „Milliarden Goldmark, die halbjährlich zu entrichten abſtatten. Von 1925 bis 1930 wird dieſer Betrag 3 Milliarden Goldmark vermehrt. ö tritt eine neue jährliche Vermehrung um 1 Mil⸗ Demnach hätte Deutſchland im ganzen die taſtiſche Summe von 265 Milliarden Goldmark(!) zahlen. Sollten Zahlungen früher erfolgen, ſo wür⸗ anfangs 8 Prozent Zinſen vergütet werden, wobei Verminderung dieſer Zinſen bis auf 5 Prozent all⸗ 5 Die Ausgabe einer deutſchen iehl, ſeihe mit Zuſtimmung der Wiederherſtellungskommiſ⸗ fit in Ausſicht genommen. Dieſe Anleihe würde durch eſamten Einkünfte des Reiches und der Einzelſtaa⸗ die Zölle einbegriffen, garantiert. pruchnahme durch das Deutſche Reich, durch die en, die Provinzen und die Städte würde der Ge⸗ igung der Wiederherſtellungskommiſſion unterlie⸗ . Eine Kommiſſion für auswärtige chlands ſoll eingerichtet werden, in der die neutra⸗ taaten und Deutſchland durch je einen Delegierten ten ſind. Die Wiederherſtellungskommiſſion wird Recht haben, Zahlungsverzögerungen von 1926 an Dieſe Zahlungsaufſchübe dürfen aber von ab nicht mehr als 3 Milliarden Goldmark betragen. Garantie wird ein dopepltes Syſtem in Ausſicht ge⸗ Die„Times“ ſehen den Widerſtand der induſtriellen Kreiſe Deutſchlands voraus, die in ihrer Handlungsfret⸗ heit bedroht ſein würden, und ebenſo den Widerſtand weiter Volkskreiſe, denen neue indirekte Steuern aufer⸗ legt werden ſollen. Aber falls Deutſchland ſeine Verpflich⸗ tungen nicht erfüllen würde, ſo behielten ſich die Alliier⸗ ten das Recht vor, die entſprechenden Maßnahmen zu Zu dieſem Plane der„Times“, der nach den hier ein⸗ gezogenen Erkundigungen die Pläne der Alliierten an⸗ nähernd richtig wiedergibt, iſt zu bemerken, daß damit Deutſchlands Finanzen und Volkswirtſchaft in ſchwer⸗ ſter Weiſe bedroht würden. Die Einſetzung einer Kon⸗ trollkommiſſion über die Zolleinnahmen Deutſchlands be⸗ deutet eine der ſchwerſten Demütigungen, wie ſie Deutſch⸗ land ſeit dem Verſailler Vertrag auferlegt wurden. Das„Journal erklärt daß man bei den Beſprechun⸗ gen am Mittwochnachmittag Teutſchland nicht mehr ge⸗ ſtatten würde, über die Reviſion des Friedens von Ver⸗ ſailles, über die ſchlechte Valuta und über die deutſche Steuerpolitik zu ſprechen, ſondern ausſchließlich darüber, wie die Entente bezahlt werden ſoll. Man würde in den zen aus earbeiteten Entſchädigungsplan Bergmann hineinnehmen, Koehlenſieferungen, Farbſtofflieferungen und Chemikalie lig setungen verſtärkt werden ſollen. boten ſoll Teutickaund werden, 12 Milliarden zur Be⸗ zahlung der Ziunſen der inneren deutſchen Anleihe zu verwenden, ſondern man will fordern, daß Deutſchland wenigſtens die Zinſen jener Anleihe in Zukunft bezahlt, die zur Wiederherſtellung der zerſtörten Gebiete von Frankreich und Italien ausgegeben werden ſollen, ſo daß Frankreich wenigſtens einige von den 16 Milliarden be⸗ kommen kann, die es im nächſten Jahre für die Bezah⸗ lng der Penſionen und die Wieder ſtörten Gebiete benötigen würde. 8 8 Was wir ſchon geleiſtet haben. 21 Milliarden Goldmark! Von gut unterrichetter Seite erfahren wir: Unſere bisherigen Lieferungen und Leiſtungen aus dem Ver⸗ ſailler„Vertrag“ gemäß der von unſeren Delegierten ſel überreichten Denkſchrift ſollen ungefähr 21 Milliarden Goldmark betragen. f ckat ahren d Von 1930 bis von den All: den Antrag ch eintreten würde. Jede Kredit⸗ herſtellung der zer⸗ eutſchland müſſe bei der Wiederherſtellungskommiſ⸗ die beſten induſtriellen Wertpapiere bis zum Ge⸗ dert von 5 Milliarden Goldmark deponieren. Die rherſtellungskommiſſion hätte aber das Recht, dite gabe neuer Depots zu fordern. Die Zolleinnahmen n unter die Kontrolle der Wiederheſtellungskom⸗ u geſtellt werden, welche die Eintreibung der Zölle achen und ſie mit Beſchlag belegen würde, falls chland ſeinen Verpflichtungen nicht nachkäme. ird aber eine noch viel genauere Ueberwachung in t genommen, welche die deutſchen Zölle unter die undſchaft der Kommiſſion für die auswärtige d Deutſchlands ſtellen würde. Deutſchland. Zwei Antwortnoten. Die franzöſiſche Regierung hat, geſtern durch ihren Botſchafter in Berlin der Reichsre⸗ gierung eine Note überreichen laſſen, in der ſie zur vor⸗ läufigen Einſtellung der deutſchen Saldizahlungen im Ausgleichsverfahren Stellung nimmt. 5 Note behauptet, die Einſtellung dieſer Zahlungen ſtelle eine Verletzung des Friedensvertrages dar, und verlangt Berlin, 24. Dez. Anderſeits könnte Neflemes 2.50 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. ö FVernſprechanſchluß Nr. 16. No. 295 Voftſchecßfanto Varlsrubhe Nr. 19810. deshalb, daß die Zahlungen an Frankreich in der bis⸗ herigen Weiſe von Deutſchland fortgeſetzt werden. In der Tat könnte man in der Siſtierung der deut⸗ ſchen Zahlungen einen Verſtoß gegen die Friedensver⸗ trag erblicken, wenn man lediglich den Artikel 296 des Friedensvertrages mit ſeinem Anhang als Rechts⸗ grundlage des deutſch⸗franzöſiſchen Ausgleichsverfahrens ins Auge faßt. Von deutſcher Seite iſt aber bereits bet der Mitteilung über die vorläufige Einſtellung der mo- natlchen Zahlungen darauf hingewieſen worden, daß auch für das Ausgleichsverfahren der Generalvorbehalt des Artikels 251 des Vertrages gilt, worin die Koſten der Verſorgung Deutſchlands mit Lebensmitteln und Rohſtoffen und alle anderen deutſchen Zahlungen, die die Vorausſetzung für die Erfüllung der Wiedergutma⸗ chungsverpflichtngen bilden, vor allen übrigen Leiſtun⸗ gen aus dem Friedensvertrage mit Vorrang ausgeſtat⸗ tet ſind. An dieſer Auffaſſung hält man hier auch gegen⸗ über der neuen franzöſiſchen Note feſt. i Die Einwohnerwehren. . Berlin, 24. Dez. Die deutſche Antwortnote auf die jüngſte Note des Generals Nollet über die Frage der Einwohnerwehren wird, wie wir hören, im Laufe des Tages überreicht werden. Dis Veröffentlichung iſt heute abend zu erwarten. 8 Die Bewegung der Eiſenbahner. Berlin, 24. Dez. Wie bereits kurz gemeldet, haben zwiſchen den großen Organiſationen der Eiſenbahnbe⸗ amten in den letzten Tagen Verhandlungen ſtattgefun⸗ den, mit dem Ziele der Schaffung der gemeinſamen Front von Beamten und Arbeitern zur Durchführung der von der Regierung und Reichstag abgelehnten For⸗ derungen. Die Verhandlungen der verſchiedenen Eiſen⸗ bahnverbände haben geſtern zu einer Einigung geführt. Es iſt eine Denkſchrift ausgearbeitet worden und mit genau formulierten Beamten⸗ und Arbeiterforderungen am heutigen Tage der Regierung überreicht worden. Der Notſchrei aus Frankreich. Die geheimnisvolle Inſchrift im Bremshäuschen eines deutſchen Eiſenbahnwagens, in der ein gewiſſer Weirich an ſeine Eltern von ſeiner in Frankreich erfolg⸗ ten Verurteilung zu 20 Jahren Zwangsarbeit Mittei⸗ lung machte, iſt von den deutſchen Behörden nachgeprüft worden. Jetzt iſt von franzöſiſcher Seite eine amtliche Auskunft eingegangen, nach der nur noch zwei Gefange⸗ nenlager in und um Abignon beſtänden. Ein gewiſſer Weirich befände ſich jedoch dort nicht. Im Jahre 1915 ſei allerdings ein Mann dieſes Namens in einem der Lager geweſen, doch habe uan ihn als Schwindler ent⸗ larvt, der die Papiere des richtigen Weirich ſich beſchafft 8 Er ſei dann aus dem Lager ausgewieſen wor⸗ en. 5 Dieſe amtliche franzöſiſche Auskunft berührt außer⸗ ordentlich merkwürdig. Welcher Menſch außer Georg Weirich ſelbſt ſollte ein Intereſſe daran haben, jene auf ihn bezügliche Nachricht an ſeine Eltern niederzuſchret⸗ ben? Do; in den beiden amtlich zugegebenen franzöſi⸗ litz zu Beſuch angemeldet. mit ihrer ſachlichen Erörterung zu Ende gekommen waren, begaben ſie ſich auf den Erker, in dem der Kaffeetiſch gedeckt war. 1 Die ſchlanke Eva, deren herb und hager geworde⸗ nen Zügen man noch den früheren Reiz anſah, holte aus der kleinen Küche das dampfende Getränk und ſchenkte die Taſſen voll. „Sie müſſen ſchon entſchuldigen,“ ich ſelbſt für alles ſorge. nachmittags nicht kommen. Nachdem beide Damen Die Tochter des Miniſters. f Roman von Ernſt Georgy. achödruck verboten.) f Urheberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin, In den Augen des Mädchens flackerte es plötzlich Sie ſtellte die Taſſe hin.„Gut S n, Doktor!— Aber—-—-“ f 5: ſagte ſie,„wenn erwechſeln Sie nachher nicht die Botſcha Meine Aufwärterin kann So bin ich ganz auf ten Brief begeiſtert, wie ernſt und arbeitsſam er ge worden ſei, und duß ſie jetzt voller Vertrauen in die Zukunft ſchaue. Amerika wäre eine gute Schule für ihn geweſen!“ 5 5 „Merkwürdig“, erwiderte die Neumann,„welche Macht derartige Perſönlichkeiten auf Frauen aus⸗ üben. Sie müſſen ſchon entſchuldigen, Eva, wenn ich mich offen ausſpreche; aber mir liegen dieſe ſoge⸗ nannten lachenden Unwiderſtehlichkeiten gar nicht. Ich fand ihn ja in der kleidſamen Uniform recht hübſch, ich geſtehe, daß ich auch ſein liebenswürdiges Und ſie erzählte alles, klar kalt, rückhaltlos.— meine eigene Kra ls Doktor Hoerne ſich nach ſaſt zwe. Staaden i eee ft, die wirtſchaftlich nicht weit reicht, angewieſen. Weſen anerkannte; aber ſein Zauber war mir nie verſtändlich!“ ente, war ſeine friſche Geſichtsſarbe merklich Seine Züge hatte n erwas Mudes. Seine Hal⸗ Obgleich ſie längſt eine rhaltung gepflogen, die das Perſönliche aus⸗ tete, wirkte das Vernonmene überwältigend in ihm nach. Suſanne, zuerſt geboken in einem gewiſſen, grau⸗ a„„ ſuhlte cs, und das Gute in ihr „Sie waren durch Ihre Mutter recht verwöhnt. ja nicht anders!“ entgegnete Dorothea „Ich muß zugeben, daß meine Mutter mir an allen Ecken und Enden fehlt.“ „Wird ſie denn nicht bald wiederkommen? Sie daß ſie nur auf einige Wochen war weniger ſtraff. ſprachen doch davon, foricleꝛben ſollte?“ Eva ſtimmte ein:„Georg war immer ein Wind⸗ hund! Er war der Blender, der Backfiſche und Ball⸗ damen begeiſterte. Schon zu meines Vaters Leb⸗ zeiten war er der Götze, dem gehuldigt und jeder Wunſch erfüllt wurde. Anſtatt, daß man ihn ruhig, wie ich es wollte, dem Schickſale überlaſſen und da⸗ mit zur Beſinnung gebracht hätte, wurde ein Tau⸗ ſender nach dem andern ſeiner Spielerleidenſchaft in .„ ehen Ihr. Heuigenbild be⸗ izt?“ fragte ſie ihn beim Abſchied, ſah ſie in tiefem Ernſte an.„Nein! Aber es „Und nun ſind es ſchon mehrere Monate“ Eva den Gedankengang. Ich ſehe es ja ein, mein Bruder kann öder— ſage lt ben n ˖ n wir beſſer— ſoll ſie noch den Rachen geworfen. Schließlich war es zu ſpaö und da mußten wir, um ihn vor dem Schlimmſte. zu bewahren, die ganze ſchöne Erbſchaft opfern.“ r, als müßte ich eine weite Wallfahrt machen, 1. Ich ahnte nicht, daß mir ten wird!— Ich konnte ja nicht ver⸗ nicht entbehren. 0 ſeiner Haltloſigkeit braucht er eines morallſche Stütze. „Es iſt ſchauderhaft! Wahrhaftig; aber, Eva, ich begreife Sie nicht. Ich hätte es doch nicht getan. Ihren Anteil hätten Sie ſich retten müſſen.“ u, daß—— und an wen eine Gertrud Mein⸗ ihr reines Herz verloren hat.— Alles iſt ja ſo nders! Ich muß erſt Klarheit ſuchen, mit mir zed beobachtete ſie durch ihr Augenglas mit Eva Wieſener lachte herb auf.„Hätten! Sie ha⸗ ben klug reden! Meine Mutter bearbeitete mich Tag und Nacht. Sie drohte mit Selbſtmord, und ſchließ⸗ ine kommen!“ Und er neigte ſich 0 und küßte mit dem ihn eigenen ſcharfen Muſtern. Lippen ihre jetzt glühende Hand..„Wie ich Ihre Mutter kenne, ſtrahlt ſie vor Glück, lich gab ich eben nach und— warf mein eigenes Le⸗ bensglück von mir!“ Achtzehntes Kapitel. 9 ethea Neumann hatte ſich zur Beſprech Berufsangelegenheit bei Eva Wieſener in Steg⸗ ren Bruder wieder zu haben! „Allerbinrgs, Georg war i mmer ihr S mer ens⸗ kind und Abgott. Sie 1 1 4 1 a a chrie mir erſt in ihrem letz⸗ I 3 „ Schweigen entſtand.. Beide dachten 25 . 3 72 8 „ GWaortſebuns folgt) ſchen Gefaugenenlagern kein Weirich ſteckt, wollen wir ſchon glauben. Aber gibt es nicht dennoch Geheimlager? Man kann nicht behaupten, daß die Verdachtsmomente nach dieſer Richtung durch die franzöſiſche Auskunft zer⸗ ſtreut wären. 1 n i f Eupen⸗Malmedy. 65 Brüſſel, 24. Dez. Belgiſche Blätter veröffentlichen folgende Note über Eupen und Malmedy, die dem Miniſterium des Aeußern zugegangen iſt. Die deutſche Regierung hat dem Generalſekretär des Völkerbundes unter dem 30. November ein Schreiben zugehen laſſen, dem als Anhang ein Memorandum mit den Bemerkun⸗ gen der deutſchen Regierung über die Entſcheidung des Völkerbundsrates vom 20. September über die endgül⸗ tige Wiederangliederung(Detachement) an Belgien bei⸗ gefügt iſt. Das Generalſekretariat des Völkerbundes hat dieſes Dokument den Mitgliedern des Völkerbundes mit der bereits aus Genf bekannten Note vorgelegt.— Das belgiſche Miniſterium des Aeußern erklärt dazu: Aus dieſer Note ergibt ſich, daß die Zuweiſung dieſer beiden Kreiſe an Belgien durch den Völkerbundsrat eine endgültige geworden iſt und daß der Völkerbund der Anſicht iſt, daß die deutſchen Behauptungen durch den ausführlichen Bericht der belgiſchen Regierung vom 17. Auguſt widerlegt worden ſind. Dieſe Note macht den Erörterungen zwiſchen Deutſchland und dem Völkerbund über Eupen und Malmedy definitiv ein Ende. Das Befinden der früheren deutſchen Kaiſerin. Berlin, 24. Dez. Die verſchiedentlich verbreitete Mel⸗ dung, daß die frühere Kaſierin in Doorn geſtorben ſet, hat bisher keinerlei Beſtätigung gefunden. Jedenfalls iſt an den Stellen in Berlin, die von dem Tode zuerſt unterrichtet würden, bis zur Stunde keine Meldung dar⸗ über eingegangen. Eine Perſönlichkeit, die vorgeſtern abend Haus Doorn verlaſſen hat, berichtet, daß der Zu⸗ ſtand der früheren Kaiſerin allerdings ſehr ernſt ſei, daß ſich aber die Kriſe nach Anſicht der Aerzte noch wochenlang hinziehen könne. Amſterdam, 24. Dez. Ueber den Zuſtand der vor⸗ maligen Kaiſerin iſt geſtern im Haus Doorn folgender ärztlicher Bericht ausgegeben worden:„Die Stauun⸗ gen in den einzelnen Organen ſind durch die langſam, aber ſtetig abnehmende Herzkraft in der letzten Zeit et⸗ was vermehrt worden. Die Nächte ſind teilweiſe ſehr unruhig. Der Ernſt des Zuſtandes bleibt unverändert.“ Kulturgeſchichte, Land und Leute in Paläſtina. Ueber dieſes Thema ſprach am Samstag in Stutt⸗ gart Herr Kaiſer aus Jeruſalem, der über 20 Jahre die Länder des vorderen Orients bereiſte. In klaren Umriſſen beleuchtete der Redner die Eigenart des Lan⸗ des als einen der mächtigſten Anziehungspunkte für alle Völker und Religionen. der Hauptlebensnerv dem Fremdenſtrom nach Jeruſa⸗ lem gebrochen wurde, dürfte er dank der nie verſagenden Sehnſucht nach dem Lande der Bibel in Bälde wieder ein⸗ 15 Bis in die Salomos hinein war das ganze Kul⸗ urleben der Stadt auf den Fremdenſtrom zugeſchnitten. Als uralte Zentrale des Durchgangsverkehrs zwiſchen Indien, Perſien, Meſopotamien, Aegypten war das Land von jeher ein viel umſtrittenes Gebiet. Das Kriegs⸗ geſchrei antiker wie moderner Völker hallte über die Berge Paläſtinas. Der letzte Krieg brachte dem Lande ein unſagbares Elend. Deshalb wurde die Eroberung des Landes durch die Engländer von der eingeborenen Bevölkerung ſo ſehnſüchtig herbeigewünſcht. Von den Landeskundigen war der engliſche Sieg vorauszuſehen, denn auf Seiten der Türken fehlte jede Vorbedingung zur Verwirklichung des deutſch⸗türkiſchen Planes. Be⸗ dauerlich iſt nur die Verkümmerung des Deutſchtums in Paläſtina. Jedoch vermochte der Engländer die Wur⸗ zeln des Deutſchtums nicht ganz zu zerſtören. Von den vertriebenen ſchwäbiſchen Koloniſten ſind ganze Scharen wieder nach Paläſtina zurückgekehrt, der Reſt wird baldg folgen. Als altbewährte Kulturpioniere klammern ſich dieſe Anſiedler feſt an die Scholle Paläſtinas, an ihre zweite Heimat. Im Gegenſatz zu allen anderen vertrie⸗ benen Auslandsdeutſchen haben es die Paläſtinadeut⸗ ſchen mit einer echt ſchwäbiſchen Zähigkeit durchzuſetzen vermocht, in das Land ihrer Sehnſucht zurückzukehren zum Segen des Landes und auch der Heimat ihrer Väter. An der Hand eines vortrefflichen Lichtbildermaterials entwarf der Redner in großen Zügen ein Bild über Palä⸗ ſtina in egographich⸗ethnographiſcher und wirtſchaftlicher Beziehung, führte dann ſeine Zuhörer im Lichtbild von Jaffa nach Jeruſalem, ſchilderte eingehend die geſchicht⸗ liche Entwicklung dieſer Städte, deren Geſchichte auch die Geſchichte des Landes iſt. Mag auch die Stadt mit ihren unregelmäßig winkelreichen Straßenzügen, mit den ſchlüpfrigen Stufenwegen und dem uns ſo fremdartigen Geſicht ſeines Straßenlebens nicht einem frommen, deut⸗ ſchen Gemüt entſprechen, ſo iſt die Stadt trotzdem die hochverehrungswürdige Stätte des Judentums, des Chri⸗ ſtentums, des Mohammedanismus. Das Werden und Vergenhen alt⸗ und neuteſtamentlicher Kulte wurde durch schi durchdachte Lichtbilder illuſtriert. Die bibliſch⸗ge⸗ ſchichtlichen Orte, wie Bethlehem, Hebron, Jericho, Jor⸗ dan, Totes Meer, Nazareth, See Genezareth, Damas⸗ kus, bis zu den Zedern Libanons, ſowie zahlreiche Sze⸗ nen, die uns an bibliſche Bilder erinnern, vervollſtändt⸗ . Bild zum klaren Verſtändnis des Landes in bibliſcher geſchichtlicher und völkiſcher Hinſicht. * Die Grenzen Paläſtinas. Obwohl durch den Weltkrieg ob es nicht beſſer iſt, den Jie bisherige Oſkgrenze, Re nkitken durch den See Gens zareth läuft und Oſcholan, ſowie Hauran bei Syrien läßt, wird beibehalten. Lediglich die rein jüdiſchen Kolonien Galiläas ſollen durch eine Grenzregulierung Paläſtina zugeſchlagen werden. Im übrigen wollen die Franzoſen den berechtigten Wünſchen des entſtehenden Staates da⸗ duch entgegenkommen, daß ſie ihm durch beſondere Ver⸗ einbarungen Anteil an den außerhalb ſeiner Grenzen lie⸗ genden Waſſerkräften einräumen. Aber ſelbſt hier wird eine weſentliche Einſchränkung gemacht; dieſer Anteil ſoll nur am oberen Jordan und am Jamuk, nicht aber am Litant zugeſtanden werden. Die Einzelheiten der darauf bezüglichen Abmachungen ſind durch eine Son⸗ derkommiſſion feſtzuſetzen, zu der auch paläſtinenſiſche Ingenieure gehören, die Kenner des Waſſerkraftbedarfes ihres Landes ſind. Politiſche Wochenſchau. Der Ertrinkende klammert ſich an den Strohhalm in der Hoffnung, er könne ſich hier noch halten. Als vor einigen Tagen in Brüſſel ſchöne Reden gehalten wurden und die franzöſiſche und engliſche Preſſe auf Beſtellung uns lobte, da ſchwamm ein Teil der deutſchen Preſſe in Wonne.— Nun endlich iſt es erreicht, jetzt endlich bringt man uns und unſeren Verhältniſſen Verſtändnis ent⸗ gegen.— O, wie kindiſchleichtgläubig iſt doch immer noch das deutſche Volk. Man ſollte glauben, daß es aus dem Rieſenbetrug der 14 Punkte gelernt hätte. Die Franzo⸗ ſen denken gar nicht daran, uns irgendwie entgegenzu⸗ kommen. Die Franzoſen ſind in dieſer Beziehung un⸗ belehrbar. Frankreich iſt unſer Totfeind und wird es bleiben. Dieſe Unbelehrbarkeit iſt Frankreichs Schwäche, aber auch ſeine Stärke im Gegenſatz zum deutſchen, ſonſt hätte der Franzoſe nicht 4 Jahre Krieg in furchtbarer Bedrängnis ausgehalten. 5. 5 Es iſt falſch, von einem deutſchen Dickſchädel zu ſpre⸗ chen, man müßte von einem franzöſiſchen reden. Der Engländer hat ein Gewiſſen, nur herrſcht der Verſtand vor im Gegenſatz zum Franzoſen, bei dem das Gefühl für Ruhm und Haß alles überwuchert. Es iſt der Zeit⸗ punkt vielleicht bald gekommen, wo der Verſtand dem Engländer erlaubt, ſeinem Gewiſſen gegenüber Deutſch⸗ land Stimme und Einfluß zu geben. — Dias Gewiſſen der Welt bedeutet heute Amerika. Nur noch kurze Wochen und das Heer der Wilſongeſchöpfe geht ab. Das Beamtenheer der republikaniſchen Partei tritt an deren Stelle. Der Boden iſt frei, um die Wahrheit ſagen zu können. Der Kriegszuſtand zwiſchen Deutſch⸗ land und Amerika wird binnen abſehbarer Zeit beendigt ſein. Es wird wohl auch das deutſche Eigentum in Ame⸗ rika freigegeben werden(eine Ausſicht, die zweifellos auch England mitbeſtimmt hat, in dieſer Frage Deutſchland entgegenzukommen). Vielleicht wird Amerika auch durch⸗ ſetzen, daß Deutſchland in den Völkerbund aufgenom⸗ men wird. Harding wird aber ſicherlich keine ausgeſpro⸗ chene pro⸗deutſche Politik treiben, umgekehrt wird er aber auch nicht verhindern, daß die Ausbreitung der Wahrheit über Kriegsbeginn, Kampfesweiſe und Gründe zum Kriegsende vor ſich geht. f Es mag manches in dieſer Richtung amtlich und pri⸗ vat geſchehen, ſicherlich noch unendlich zu wenig. Vor allem herrſcht draußen noch nicht die allgemeine Ueber⸗ zeugung von der Notwendigkeit, von der unbedingten Vorausſetzung der Umwandlung des Verſailler Frie⸗ densvertrags zur Hebung unſerer furchtbaren Notlage. In tauſend Zungen, auf alle Arten ſollen wir immer und immer wieder, überall, zu jeder Zeit dartun, wie wir zum Krieg kamen, in ihm verharren mußten, wie wir mit Aufbietung der letzten Kräfte kämpften, arbeite⸗ ten, litten, wie es ſich mit den ſogenannten Greueln ver⸗ hielt, wie die Feinde uns zum Waffenſtillſtand durch die Sirnenenſänge Wilſons einfingen und uns ſeither bis aufs Mark auspreſſen. In Wort und Schrift, in Bro⸗ ſchüren, in Zeitſchriften, in ſchriftlichen Werken, in Ge⸗ ſang und Muſik, in allen Sprachen und Mundarten muß dies geſchehen. In dieſem Zuſammenhang muß auch die Greueltätigkeit der Feinde ans Licht gezogen, es müſſen die Liſten der Schuldigen auf der Gegenſeite, die Leiden der abgetretenen, der beſetzten Gebiete, der Auslands⸗ und der Kolonialdeutſchen, der deutſchen Säuglinge, der Greiſe, der Frauen, der Kranken hinausgerufen werden. Hätten wir nur auch ein Quäntlein der propagandiſti⸗ ſchen Geſchicklichkeit der Sendlinge Lenins und Trotzkis, ſo hätten wir ſchon unendlich mehr erreicht als bislang. Der Boden iſt in neutralen Ländern, vor allem aber in Amerika, für dieſe Propaoanda bereit. Der Amerika⸗ ner wird ihr langſam ein Ohr leihen, paßt es doch ins 1 Geſchäft, den Deutſchen wieder im Sattel zu haben, um mit ihm Geſchäfte machen zu können. f Die ſchönen Worte in Brüſſel ſollen uns nicht täu⸗ ſchen. Bisher iſt an dem Plan noch nichts geändert, die unverbindlichen Beſprechungen in ein Diktat ausklingen zu laſſen und die höfliche Behandlung der Deutſchen iſt wohlberechnete Maske. f Die deutſche Note bezüglich Entwaffnung der Ein⸗ wohnerwehren in Bayern und Oſtpreußen wurde abge⸗ lehnt und dieſe Organiſationen ſollen bis zum 1. Ja⸗ nuar perſchwinden. Alſo keine mündlichen Verhandlun⸗ gen, reines Diktat. Sieht man denn nicht ein, daß ſolche Organiſationen für uns notwendig ſind, oder hat man immer noch Angſt vor dem deutſchen Militarismus, der doch heute wahrhaftig nur noch in der Einbildung der Ententemänner beſteht. 0 Als Weihnachtsbeſcherung wurden dem Reichsfinanz⸗ amt die Forderungen der Eiſenbahner überreicht. Es bandelt ſich bei den Forderungen um die Sicherſtellung eines Exiſtenzminimums für die unteren Gruppen. Die antragſtellenden Organiſationen erlaſſen im„Vorwärts“ einen Aufruf, daß alle Verhandlungsmöglichkeiten er⸗ ſchöpft werden ſollen, ehe zum Mittel des Streiks ge⸗ griffen wird. In dieſem Falle ſeien die vier Organiſa⸗ tionen entſchloſſen, den Kampf gemeinſam durchzufüh⸗ ren. Wenn man berückſichtigt, welchen enormen Schaden ein Generalſtreik der Eiſenbahner dem deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben verurſachen würde, ſo iſt doch zu erwägen, ob es n Forderungen, ſoweit ſie berech⸗ tigt ſind, nachzugeben. e 0„ — f Laden und Nach bargebiete. Vorerſt keine Einſchränkung des Expreßgutverkehrs. ſi z Karlsruhe, 26. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Eiſenbahndirektion Karlsruhe iſt in eine Prüfung eing treten, ob und inwieweit eine Milderung der vom deutſch Eiſenbahnverkehrsverband beſchloſſenen Beſtimmungen übe die Einſchränkung des Expreßgutverkehrs eintreten kan Da der Abſchluß der Prüfung und der hieraus ſich erg benden Verhandlungen noch nicht überſehen werden kan tritt die auf 1. Januar 1921 beabſichtigte Einführung d Einſchränkung des Expreßgutverkehrs bis auf weitere! nicht in Kraft. 1 1 ek Karlsruhe, 26. Dez. Das Landesfinanzamt Karl ruhe hat die Vorarbeiten zur Bildung der Ausſchüſſe fe die Veranlagung der Reichsſteuern vom Vermögen unde Einkommen nach den Vorſchriften der Reichsabgabeno nung ſoweit fertiggeſtellt daß nunmehr die Wahlen de n Es g gerne nun 5 i, wol Mitglieder und Vertreter der zu bildenden Steuer⸗ un Sonderausſchüſſe vorgenommen werden können. 0 * Karlsruhe, 26. Dez. Die badiſchen Kommuniſten 90 geba Bau iß zie Pforzheim, 26. Dez. Geſtern kam es auf dem Ma 1. platze wegen enier Kleinigkeit unter mehreren Perſonen einem Streite, in deſſen Verlauf der 54jährige Faſſer Wil wurde. Der Täter ſoll ein Reichswehrſoldat geweſen ſein der aber noch nicht verhaftet werden konnte. 15 Man Dahn durch drei Stiche in den Rücken ſehr ſchwer verle 4 8 Jah t nich glas und entdeckte eine kleine Gravierung, durch die fi ergab, daß der Kelch Eigentum des Kapuzienerkloſters Wa häuſel ſei. Der Pforzheimer Geſchäftsmann benachrichtigt die Polizei, die dann den Ueberbringer des Kelches u dem Verdachte des Kirchenraubs und der Brandſtift zu Heidelberg, 26. Dez. Der Heidelberger Schloßve hielt zum erſten Mal ſeit dem Jahre 1913 im Hörſaale rl ame Univerſitätsbibliothek am 22. ds. Mts. eine ordentl. Hau 5 verſammlung ab. Der Vorſitzende, Prof. Wille, teilte da mit, daß die zerſtörende Wirkung der Zeit ſich von zu Jahr am Heidelberger Schloſſe, namentlich am O 75 Heinrich⸗Bau, bemerkbar mache. Ueber die Art der Wiede! herſtellung gingen die Meinungen auseinander. Geforden wurde ein Preisausſchreiben über die Durchführung de Neckarkanals, die das Landſchaftsbild und den Blick auf daß Schloß ſchont. Es wurde beſchloſſen, in dieſem Sinne die Stadt einzuwirken und den Arbeitsminiſter die Wün des Schloßvereins zu übermitteln. Wie der Rechenſcha bericht ergab, beſitzt der Verein ein Geſamtvermögen über 10 000 Mark. e Tauberbiſchofsheim, 26 Dez. Der Vorſtand und Aufſichtsrat der Zentrale landw. Lagerhäuſer in Tau biſchofsheim nahm eine Erklärung an, in der es u heißt, man habe ſich überzeugt, daß die Feſtſtellung und gebniſſe des Prozeſſes gegen Direktor Hopf in keiner W die Ehre und die Uneigennützigkeit des Direktor Hopf trübt haben. Der Vorſtand und der Auſfſichtsrat ſpra deshalb den Direktor Hopf und ſeine Geſchäftsführung vollſte Vertrauen aus. N 5 ei Ettenheim, 286. Dez. Ein großer Wohltäter unf Stadt, des Realgymnaſiums, der Volksſchule und des Kr kenhauſes, iſt in der Perſon des Kommerzienrates Herma Jäger, geſtorben. Pumpmaſchine geſchaffen, die Weltruf erlangte. * Freiburg, 26. Dez. Das erzbiſchöfliche Ording hat zu Gunſten des Waiſenhauſes Säckingen bei Ricken für den Neujahrstag eine allgemeine kirchliche Kollekte die ganze Erzdiözeſe angeordnet. Das Waiſenhaus, das! Kinder in Pflege hat, wurde bekanntlich am 6. Novemee, durch ein ſchweres Brandunglück heimgeſucht. Der Fah nisſchaden beläuft ſich auf faſt 300 000 Mark. ˖ ** Lörrach, 26. Dez. den Händler Robert Augsburger aus St. Irmier zu Millionen Mark Geloſtrafe verurteilt, weil er 4½ Ktlo tin in die Schweiz verſchieben wollte. tigen Wert von 600 000 Mark wurde eingezogen. Wir müſſen bauen! Wie kann die Bautätigkeit gefördert werden? Nächſ. der Lebensmittelverſorgung iſt die Wohnung Er war Fabrikant und hatte eine nene Das hieſige Schöffengericht ha Das Platin im h 11 not zu einer der brennendſten Tagesfragen gewordeſſe denn ſie richtet ſich an alle Volksſchichten. Die Not groß und ſie wächſt mit jedem Tage aber es geſchie einſetzt. In der Friedenszeit wurden 2 200 000 Wohnungen im deutſchen Reiche durch Neubi errichtet, während der Kriegszeit hörte jede Bauen keit auf, ſo daß heute ein Angebot von über 1 Mill Wohnungen fehlt. Es wird, wenn nicht bald wirkſam Mittel gefunden werden, die Zahl der Nicht⸗Behauſun findenden ins Uferloſe wachſen. Die Maßnahmen 9, Baukoſtenzuſchüſſe haben ſich als völlig verfehlt erg ſen. Der gute Wille zur Arbeit und zur freien faltung der Kräfte iſt überall vorhanden, aber der 9 Wille iſt in Feſſeln geſchlagen durch behördliche Maßng men. An Rohmaterial fehlt es auch nicht mehr, d alles was zum Bauhandwerk gehört, wird im Inland pe duziert. Auch die Heimſtättengeſetzgebung iſt nicht Stande, der Wohnungskalamität abzuhelfen. Die ſtätten können viel nützen und manche Not lindern, erſtens ſcheitert das ganze Problem an der Final rungsfrage und dann ſind ſo viel Gebundenheiten den Heimſtätter vorhanden, daß es mancher vorz wird, zur Miete zu wohnen und ſeine beſcheidenen Mi anderweitig anzulegen. 5 5 Die Erperimente, die bisher von Staats⸗ und munaler Seite aus gemacht wurden reizen nicht Fortſetzuna einer ſolchen Politik. Die Hemmniſſt 3 Aufleben der Bäufrendſakeft hintern, find letzten es finanzieller Natur. Es iſt nicht gut denkbar, ſie jemnad finden wird zu bauen. ſolange er fürch⸗ muß, daß die Behörde ihm irgend jemand zwangs⸗ e einmietet und ſolange er nicht imſtande iſt, die thöhe für die neuerſtellte Wohnung den Herſtellungs⸗ en anzupaſſen. Wir ſind überzeugt, daß die private ätigkeit ſich ſofort beleben würde, wenn 1. die Verordnung betreffs Höchſtmieten:; 2. das Zwangseinmietungsgeſetz und die Woh⸗ e für Neubauten aufgehoben würde. Es gibt eine ganze Menge wohlhabender Familien, gerne ihre bisherige Wohnung gegen eine geräumige hnung in einem neuerbauten Hauſe vertauſchen möch⸗ wobei die Preisfrage keine primäre Rolle ſpielt. ererſeits könnten die geräumten Wohnungen von iger bemittelten Familien bezogen werdn. Die 1 690 uhnungsfrage ſteht heute ſo, daß unter allen Umſtän⸗ n oh gebaut werden muß. Der unſelige Ausbau der Kel⸗ er und Dachgeſchoffe muß aufhören, und iſt auch in ſei⸗ h ei Möglichkeiten ſo ziemlich erſchöpft. Den Behörden une Bautätigkeit übertragen wäre gleichbedeutend mit ahn mäßig teurer Wohnungsherſtellung. Nach den Er⸗ karlh gungen der letzten Jahre iſt es wohl außer Zweiſel, die privaten Unternehmungen auf dieſem Gebiete Rart Behörden weit überlegen ſind. 5 en Man könnte noch ein weiteres tun, nämlich dem Ka⸗ 1 gal, welches in Neubauten feſtgelegt wird könnten aller⸗ esel ud Steuerermäßigungen zuteil werden für eine Reihe Jahren. Der Steuerausfall würde ja in Wirklich⸗ I micht eintreten, denn der Betrag würde einmal als nkommenſteuer für die durch die Bautätigkeit ent⸗ e velndenen Einkommen als bedeutend vermehrter Steuer⸗ ag erſcheinen und andererſeits würden ungeheuere ummen an Arbeitsloſenunterſtützung wegfallen. Außer käme noch in Betracht, daß manches Vermögen, was ite dem Steuerzugriff ſowieſo entzogen wird, als Neu⸗ ſchäſeu produktiv auftreten würde. i tn Tas ſind heute allgemein erkannte Wahrheiten. Aber e kommt es denn, daß ſich kein Mann findet, der im Wah rlament und in den Gemeindevertretungen in dieſer chtignſicht die Wahrheit, ſeine innere Ueberzeugung be⸗ Es iſt meiſtens die Furcht vor dem Wähler. Nur icht davon ſprechen, daß die Mieten teuerer werden ten. Aber glauben Sie, daß uns, daß der Allge⸗ heit mit dieſer Vogelſtraußpolitik geholfen iſt. e Spur. Wenn nicht bald eingeriffen wird, dann t das Geſchwür der Wohnungsnot allein auf. Wer erkennt, daß ein herzhafter Eingriff unvermeidlich er ſoll ihn auch machen und nicht in kindlicher Ein⸗ warten, bis es zu ſpät iſt. 2 Vermiſchte Nachrichten. Staatsſekretär Bergmann in Paris. Brüſſel, 26. Dez. Staatsſekretär Bergmann wird nach Paris begeben, um ſich über die Zahlung in turalien mit den Alliierten zu verſtändigen. Die ndlungen mit den Engländern ſind bereits ſehr . Die deutſche Abordnung hat Brüſſel 0 en. Weihnachtsgeſchenk für die heſſiſchen Beamten im 8 beſetzten Gebiet. 5 Darmſtadt, 26. Dez. Das heſſiſche Geſamtmini⸗ Ortsklaſſen, Verheiratung und Alter gegliedert, in atsbeiträgen von 40 bis 150 M. und Kinderzulage 25 M. monatlich. Urteilsſpruch im Prozeß des Kaiſers gegen Cotta. 0 Berlin, 26. Dez. Vor der 1. Zrilkammer des Land⸗ hts 1 wurde das Urteil im Frozeß Cotta gegen elm II. wegen Bismarks 3. Bonde ſeiner Erinne⸗ en gefällt. Die Klägerin wird mit ihrer Klage ab⸗ eſen und trägt die Koſten des Verfahrens. Das cht hat des Klägers Anſpruch auf Urheberrecht ver⸗ en. Das Gericht ſieht auch den Uebergang des ſorrechts als gegeben an. i Alliierte Miniſterkonferenz. Berlin, 26. Dez. Während die bereits von anderer ſſe verbreitete Mitteilung des Matin über eine Mi⸗ uſammenkunft der Entente⸗Miniſter dementiert meldet nunmehr die„Agence Havas“: Amtlich e angekündigt, daß die Konferenz eer Miniſterprä⸗ en von Frankreich, England und Italien gegen 28. Dezember beginnen werde. Sie findet jeden⸗ in Nizza ſtatt. ö Schwache Kammermehrheit für Leygues. Faris, 26. Dez. In der Abgeordnetenkammer fand n ein heftiger Anſturm auf das Kabinett Leygues In ſpäter Abendſtunde, etwa gegen 12 Uhr, erhielt ) das Miniſterium eine ſchwache Mehrheit. Die er bewilligte ihr mit 300 gegen 230 Stimmen Frankreich ſchickt ſchwarze Verſtärkungen. uf, 26. Dez.„Echo de Paris“ meldet: Die in eich ſtationierten Kolonialregimenter ſind um menter verſtärkt worden. Die Verſtärkung trifft Februar in Frankreich ein. Die Ueberführunn afrikaniſchen Truppen in das beſetzte Gebiet wird ing März erfolgen. 8 riegszuſtand zwiſchen Italien und Fiume. almö, 26. Dez.„Svenska Dagbladet“ meldet aus Nachdem die 48ſtündige Friſt für die Räumung adt Fiume durch die Zivilbevölkerung abgelaufen It Fiume bombadiert worden. Zwiſchen Italien Fiume herrſcht ſomit voller e 0 05 a gung dieſer N N ing nie v 5 all 0 die Straße überqueren. Rom, 26. Dez. Die Zeitungen haben wiederum das Aus ſehen aus der Zeit der Kriegstage erhalten. Sechs⸗ ſpaltige Ueberſchriften verkünden den Beginn der Ope⸗ rationen zwiſchen Italien und d'Annunzio. Auf die eingeleitete Blockade antwortete d'Annunzio mit einem Appell an die Marine, in dem er den Satz des engli⸗ ſchen Admirals Nelſon wie folgt varriiert:„Das Vater⸗ land erwartet, daß Ihr eure Pflicht tut und ſeinen Be⸗ fehlen nicht gehorcht!“ Die Zeitungen erklären, daß dies dem Faß den Boden ausſchlage. Die erſten Zuſammenſtöße. Rom, 23. Dez. Bereits werden die erſten Zuſam⸗ menſtöße zwiſchen Regierungstruppen und d'Annun⸗ zios Legioänren gemeldet. Das Torpedoboot„Zeſtro“ wurde von Fiumanern Legionären von der Küſte Veg⸗ lia aus mit Flinten⸗Schüſſen empfangen. Die in Zara ſtationierten Legionäre überfielen nächtlicherweiſe den einen Regierungsdampfer und trugen Gewehre und Maſchinengewehre fort, nachdem ſie die Wache überwäl⸗ tigt hatten. Aehnliche Handſtreiche gegen militäriſche Magazine in Dalmatien ſind mißlungen. Längs der dalmatiſchen Küſte künden Emiſſäre d'Annunzios das Eintreffen ihres Führers an.„Idea nationale“ will wiſſen, daß die Wrangeltruppen neu ausgerüſtet und von ſerbiſchen Offizieren geführt, an Fiume heranrücken. Heimkehr eines Verſchollenen. In den letzten Tagen traf, wie uns mitgeteilt wird, in dem Dorf Sandhauſen des Regierungsbezirks Stade der bereits als verſchollen und tot btrauerte Sohn des Gemeindevorſtehers Stellfes ein. Er kehrte aus fünffähriger Gefangenſchaft in Sibirien zu⸗ rück, wo nr auf einem Bauernhof gelebt hatte. Da alle von den Eltern angeſtellten Nachforſchungen nach dem verſcholle⸗ nen Sohn völlig reſultatlos verliefen, wurde er ſchließlich als tot betrauert, und demgemäß ſteht denn auch ſein Name mit unter den Gefallenen auf dem inzwiſchen in ſeinem Heimatort enthüllten Denkmal. Die Freude im Eltern⸗ haus über die Rückkehr des Totgeglaubten war eine unbe⸗ ſchreibliche. Wolzogens Klage. Der Münchener Schriftſteller Ernſt von Wolzogen hatte während ſeiner letzten Krankheit, wie unlängſt gemeldet wurde, namhafte Unterſtützungen von Freunden und Verehrern ſeiner heitern Muſe erhalten. Aus einem Brief, den er jetzt in einem Fachblatt der deut⸗ ſchen Varieteetheater veröffentlicht, geht hervor, daß die meiſten Liebesgaben ihm aus den Kreiſen der Varietee⸗ künſtler und im beſonderen aus einer Kölner Veranſtal⸗ tung dieſer Leute zugefloſſen ſind, während die deutſchen Bühnen und literariſch⸗künſtleriſche Vereinigungen ſich die⸗ ſem Werke der Nächſtenliebe nicht anſchloſſen.„Wenn die deutſchen Theater“, ſchreibt Wolzogen voller Bitterkeit.„da⸗ für zu haben geweſen wären, meine jüngſten Werke von erprobter Schlagkraft in dieſen Monaten zu ſpielen, ſo wäre mir die Beſchämung erſpart geblieben, auf meine alten Tage mich durch wohltätige Gaben erhalten zu laſſen. Die deutſchen Bühnenleiter, die deutſchen Verleger uſw. ſpielten die Rolle des Leviten und des Phariſäers im Evangelium, ſie häten den kranken Dichter wie einen Hund am Wege verrecken laſſen: da kamen die Kunſtpfeifer, Seiltänzer. Bauchredner uſw. und halfen ihm als barmherzige Sama⸗ ritr wieder auf die Beine.“ ö f Laßt die Toten ruhen! Urnen mit Aſche aus der Feuer⸗ beſtattung konnten nach den beſtehenden Vorſchriften bei dem Verbringen ins Ausland durch die Zollſtellen auf ihren Inhalt unterſucht werden. Mit Recht fühlten ſich die An⸗ gehörigen in ihrem Gefühl dadurch verletzt. Im Einver⸗ nehmen mit dem Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhrbe⸗ willigung hat deshalb der Reichsminiſter der Finanzen be⸗ ſtimmt daß ſolche Urnen ohne Prüfung des Inhalts und ohne Ausfuhrbewilligung ausgeführt werden dürfen, wenn ein Totenſchein der Polizei oder der Beſtattungs verwaltung beigebracht wird, daß tatſächlich in dem betreffenden Ge⸗ fäß die irdiſchen Ueberreſte einer mit Namen aufgeführten Perſon enthalten ſind. f Von Straßerräubern überfallen. Wie man aus Halle meldet, wurden in Giersleben der Kaufmann Haberland und ſeine Braut auf dem Wege vom Bahnhof nach dem Ort von fünf bewaffneten Räubern überfallen. Die Räuber ſchlugen den Kaufmann zu Boden, verwundeten ihn ſchwer, raubten ihm ſeine Geldtaſche mit 85000 Mark Inhalt und entkamen unerkannt. Die falſchen Papiergeld⸗Reviſoren. Fünf Lazarettinſaſ⸗ ſen in Bad Nauheim gingen auf merkwürdige Abenteuer aus. Sie tauchten als Beamte der(man ſtolpere nichtl) Reichsfalſchgeldprüfungsſtelle in Berlin in den Ortſchaften um Frankfurt, Alsfeld und Marburg auf, beſchlagnahmten Papiergeld, das ſie als falſch erklärten, ſteckten die Scheine in einen Umſchlag und gaben ihn dann an den Eigentümer zurück, er ſolle das weitere abwarten, dabei hatten ſie fin⸗ gerfertig den Geldumſchlag mit einem anderen vertauſcht, der nur Papierſchnitzel enthielt. Nachdem ihnen die Ge⸗ ſchichte in etwa 13 Fällen, bei denen ſie 12000 Mark erbeutet batten, gelungen war, wurden ſie ſchließlich dingfeſt ge⸗ macht. Der Haupttäter, deſſen Zuſtand ſich inzwiſchen der⸗ art verſchlimmert hat, daß er auf einer Tragbahre in den N gebracht werden mußte erhielt 5 ahre Gefängnis. Die anderen wurden zu Gefängnis⸗ 80 8 von 4 Monaten bis einunddreiviertel Jahre verur⸗ lt. g Ein feines Geſchäft. Von den 800 Nachkommen einer 1827 verſtorbenen amerikaniſchen Trinkerin ſind mindeſtens 700 einmal beſtraft worden, und außerdem wurden 37 zum Tode verurteilt; 342 waren dem Trunke ergeben. Man hat ausgerechnet, daß dieſe feine Familie dem Staate mehr als 12 12 Millionen Mark gekoſtet hat. N Unter Schiebern. Zwei Schieber unterhalten ſich über einen dritten.„Denken Sie mal“ ſagt der eine,„der Mann hat ſich einen Goya, einen van Dyck und einen Daumier ge⸗ kauft“.„Aber ich bitte Sie“, erwidert der andere eifrig, was will er denn mit drei Autos?“ 9 Ein luſtiges Vorkommnis gab dieſer Tage den Kopen⸗ hagenern nicht wenig zu lachen. Ein Mann, offenbar ein Krüppel, kam fahrend in einem Rollſtuhl daher und wollte Dabei ſchien er eine des Weges kommende Straßenbahn nicht zu bemerken. Es gab einen Zuſammenſtoß und der Rollſtuhl war in tauſend Trümmer zerſchlagen. Der Mann purzelte natürlich heraus, und Hilfebrreite ſprangen eiligſt hinzu, um dem armen Krüppel 5 helfen. Das Mitleid jedoch löſte ſich augenblicklich in— challende Heiterkeit, denn der herausgepurzelte Krüppel raffte ſich blitzſchnell auf und ergriff auf zwei e geſunden Beinen die Flucht. Der Selbſterhaltungstrie hatte ihm die Maske von den— Beinen geriſſen. Es ſtellte ſich heraus, daß der Krüppel ſeit Jahr und Tag die beleb⸗ teſten Straßen in ſeinem Rollſtuhl auf und ab fuhr und dabei von mitleidigen Menſchen große und kleine Gaben erhielt. Durch dieſe Brandſchatzung eines leichtgläubigen Publikums hatte er ſich bereits über 45000 Kronen erſpart. In Paris herrſcht eine Schluck⸗Epidemie, oft ſogar von Fieber und einer Art Schüttelfroſt begleitet. Dieſe Erſchei⸗ nungen kommen denen der ſchwer zu erkennenden lethar⸗ giſchen Gehirnentzündung in vielem gleich. a Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 24. Dez.(Dahtmeldung). Innerhalb der oſtpreußiſchen Grenzwehren tritt ein einmütige Bewe⸗ gung gegen die von der Entente geforderte Auflöſung der Wehren zutage. 5 4 Genf, 24. Dez.(Drahtmeldung). Nach einer hier eingegangenen amtlichen Nachricht ſind die regulären italieniſchen Truppen mit den Legionären d'Annunzios 12 Kilometer von Fiume in Berührung gekommen. Auf Seiten der Regierungstruppen gab es zwei Verwundete und keine Tote. ö 4 Paris, 24. Dez.(Drahtmeldung). Miniſterpräſt⸗ dent Leygues und der engliſche Botſchafter haben das franzöſiſch⸗belgiſche Abkommen über Syrien und Palä⸗ 79155 1 über die Eiſenbahnen und Flußläufe unter⸗ hne, Mitteilungen i aus der Gemeinderatssltzung vom 22. Dezember 1920. 1. Zu dem Antrag der Baugenoſſenſchaft über die Frage wie und wo gebaut werden ſoll ſowie über die Be⸗ ſchaffung von Baumaterialien und Zurverfügungs⸗ ſtellung der Mittel wird beſchloſſen, daß eine gemein⸗ ſame Sitzung des Gemeinderats und der Kommiſſton in Bälde ſtattfinden ſoll. Die Preiſe für das abzugebende Holz werden pro Ster und 25 Stück Wellen wie folgt feſtgeſetzt: Sorte 1 45 Mk. Sorte II 40 Mk. Sorte III 32 Ml. i Wellen 20 Mk. N Es wird beſchloſſen, daß die Weihnachtsfeiern der Vereine, die ohne Tanz ſtatiftnden, gemäß 8 8 Abſ. 4 L. St. O. ſteuerfrei ſind. Schriftliche Geſuche ſind vor der Veranſtaltung einzureichen. Ausſtellungen von Tieren ſind ſteuerpflichtig. Für das hier einzurichtende Kino wird Kartenſteuer erhoben. g 5 einen Grundſtückstauſch beſtehen keine Bedenken. Von dem Vorkaufsrecht wird kein Gebrauch gemacht. .Die Viehzählunasgebühr wird feſtge etzt. .Die mit der Stuttgarter Lebens verſicherung A. G. neu abgeſchloſſene Vereinbarung wird genehmigt und vollzogen. N f Die Pferdedungverſteigerung wird genehmigt. . Von der Einladung des Reichsbundes für Kriegs⸗ beſchädigte, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen zu der Tagung am 16. Januar 1921 wird Kenntnis genommen. 5 Den im Schulhaus wohnenden Unterlehrer und Lehrerinnen werden zur Heizung von 2 Zimmern monatlich eine beſtimmte Menge Koks aus den Vor⸗ räten der Schule gegen Entgelt überlaſſen. f Für das Steuerjahr 1920/1 ſind die von der Reichs⸗ einkommenſteuer nicht erfaßten Einkommensteile in Seckenheim wohnender Perſonen mit folgenden Ein⸗ ſchränkungen gemeindeeinkommenſteuerpflichtig: a) Der Beizug derjenigen Perſonen, bei deren Veran⸗ lagung zur Reichs ſteuer ein ſteuerfreier Anteil von nicht mehr als 1500 Mk. berückſichtigt wird(Allein⸗ ſtehende) beginnt mit einem ſteuerbaren Einkommen von 8000 Mk. a 1. Der Beizug derjenigen Perſonen, bei deren Verarlaaung zur Reichsſteuer ein höherer Betrag als 1500 Mk. ſteuerfrei bleibt, beginnt mit einem ſteuerbaren Einkommen von mehr als 17000 Mk. Der Beizug erſtreckt ſich nur auf die Hälfte des ſteuerfreien Einkommens. 2. Beträgt das ſteuerbare Einkommen ſolcher Per⸗ ſonen nicht mehr als 25000 Mk., die Höhe des ſteuerfreien Einkommenteiles aber mehr als 2000 Mk., ſo tritt ein Beizug nicht ein. e) Wird die Reichseinkommenſteuer gemäߧ 26 des Reichseinkammenſteuergeſetzes dergeſtalt ermäßigt, daß die Steuer einem vereinbarten Einkommen entſpricht, ſo wird der ſteuerfreie Einkommensteil nur innerhald der Grenzen herangezogen, die für dieſes verminderte Einkommen nach Lit. a und b angeordnet ſind. N d) Die Gemeindeeinkommenſteuer wird mit dem höchſten Hundertſatz, mit dem der einzelne Steuerpflichtige zur Reichseinkommenſteuer herangezogen iſt, erk oben. Die Volksbadgebühren werden ab ſofort um 100% erhoͤht. 0. Dankſchreiben der Kinderſchulen über die ab⸗ gabe von Holz wird Kenntnis genommen. f Die Fohlenweidgebühr wird feſtgeſetzt: 1. fur ein Fohlen, das mehr als einen Monat auf der Weide iſt, jährlich 50 Mk. 2. für ein Fohlen, das jährlich weniger als einen Monat auf der Weide iſt 25 Mk. An den Fohlenhirt iſt eine Gebühr von den Fohlenbeſitzern nicht mehr zu zahlen. 5 .Es wird die Erhebung folgender Gebühren beſchloſſen: für Kühe und Rinder jährlich 40 Mk. ö für Schweine jährlich 20 Mk. für Ziegen jährlich 10 Mk. für Gänſe jährlich 5 Mk. Am Donnerstag, den 30. Dezember 1920, abends 7 Uhr ſoll eine Bü⸗gerausſchußſitzung ſtatifi den. Die Tagesordnung wird hiefür feſtgeſtellt. Die Weihnachtsferien werden um eine Woche ver⸗ längert. Das erneut abgeänderte Ortsſtatut über die Beſtellung einer Fürſorgekommſſſion wird genehmigt u vol zogen. Gipſer Friedrich Klumb wird zum angeborenen Buͤrger⸗ recht zugelaſſen. 5 f Ein Anweſen wird geſchätzt. f Anſtelle des aus der Fürſorgekommiſfion ausgeſchie⸗ denen Mitglieds Herrn Karl Schmich wird Herr Martin Bauer zum Mitglied ernannt. 23. Verſchiedene Richnungen werden zur Anweiſung ge⸗ 91 nehm igt.* 55 8 35 9 i 1 5 5. 1* 5 4 7 27 * 5 * Welche Ansprüche verjähren am 31. Dezember 1020? i Von Dr. jur. Roeder, Berlin. 8 Seit Ausbruch des vergangenen Weltkrieges ſind die Verjährungsfriſten für eine Reihe von Anſprü⸗ chen vom früheren Bundesrat jedes Jahr um ein weiteres Jahr hinausgeſchoben worden. Eine wei⸗ tere Verlängerung erſcheint dieſes Jahr ausgeſchloſ⸗ ſen. Da iſt es angebracht, unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam zu machen, welche Forderungen mit dem Schluſſe dieſes Jahres der Verjährung anheimfallen. Die erſte der genannten Verordnungen erging im Jahre 1914(Reichsgeſetzblatt D. 543). Dieſe Ver⸗ ordnung hat die in den§§ 196, 197 des Bürgerlichen Geſetzbuches näher bezeichneten Anſprüche der Kauf⸗ leute, Fabrikanten, Handwerker, Landwirte, Spedi⸗ teure(Frachtfuhrleute), Schiffer, Gaſtwirte uſw., die für Lieferungen oder Leiſtungen des täglichen Le⸗ bens im Jahre 1912 entſtanden ſind, im Auge— Lieferung von Waren, Reparaturen uſw., ferner die aus derſelben Zeit ſtammenden rückſtändigen Gehäl⸗ ter, Löhne der Angeſtellten und Arbeiter uſw.— Handelt es ſich jedoch um Anſprüche der vorbezeich⸗ neten Perſonen, die in Warenlieferungen für den Geſchäfts⸗ oder Gewerbebetrieb des Schuldners be⸗ ſtehen, oder um Zinſen und andere ſtändig wieder⸗ kehrende Leiſtungen(wie Unterhaltungsbeiträge, Pacht⸗ und Mietezahlungen), ſo kommen die Rück⸗ ſtände aus dem Jahre 1910 in Frage. Alle dieſe Anſprüche wurden dann ſpäter wieder jedes Jahr, das letzte Mal am 26. November 1919(Reichsgeſetz⸗ blatt S. 1918) bis zum 31. Dezember 1920 verlängert. Diaraus ergibt ſich folgende Rechtslage: Alle An⸗ ſprüche des täglichen Lebens, die ſeit den Jahren 1912 bis 1918 geſchuldet werden, verjähren mit dem Ablaufe des 31. Dezember 1920. Am 1. Januar 1921 kann man ſie gerichtlich nicht mehr geltend machen, weil vom Schuldner der Verjährungseinwand erfol⸗ gen kann, was die koſtenpflichtige Abweiſung des Anſpruches zur Folge hat. Dasſelbe gilt für ſolche Anſprüche, die als Schulden für den Geſchäfts⸗ oder Gewerbebetrieb des Schuldners, oder für Zinſen oder wiederkehrende Leiſtungen in den Jahren 1910 bis 1916 entſtanden ſind. N Wer die Verjährung unterbrechen will, muß un⸗ verzüglich ſeinen Anſpruch gerichtlich geltend machen. Das einfachſte und billigſte Mittel iſt die Erwirkung eines Zahlungsbefehls. Wird dieſer bis zum 31. Dezember noch rechtzeitig zugeſtellt, ſo iſt damit die Verjährung unterbrochen. Erhebt der Schuldner wirklich Widerſpruch, ſo hat das darauf keinen Ein⸗ fluß. Denn die Klageerhebung kann hinterher, ohne daß es hierzu der Eile bedarf, immer noch rechtzeitig erfolgen, und zwar ohne Mehrkoſten. da a eſten — 2 des Zahlungsbefehls dem Klägeverfahren gutge⸗ ſchrieben werden. Man warte aber mit der Geltend⸗ machung ſeines Anſpruches nicht bis zum letzten Augenblick, denn gerade dieſes Jahr ſteht zu erwar⸗ ten, daß die Gerichte mti ſolchen Zahlungsbefehlen überſchwemmt werden! Hier iſt Eile geboten, umſo⸗ mehr, als der Gläubiger für die rechtzeitige Zuſtel⸗ lung des Jahlungsbefehls ſelbſt verantwortlich ißt Die„engliſche Krankheit“ So ſollte eigentlich der Titel des grauenerregenden Films lauten, der letzthin in Berlin einem geladenen Publikum vorgeführt wurde. In zweijähriger emſiger Arbeit hat man mit Hilfe des Reichsgeſundheitsamtes das photographiſche und ſtatiſtiſche Material zuſam⸗ men gebracht, das die Wirkung der Hungerblockade auf das deutſche Volk, und namentlich die Reichshauptſtadt, erſchütternd veranſchaulicht. Nur einwandfreie„Fälle“ der Verelendung wur⸗ den vorgeführt, nur ſolche Perſonen wurden zur Mit⸗ wirkung bei dieſem Film zugelaſſen, deren Namen jederzeit und für jedermann nachgewieſen werden kön⸗ nen. Und ferner auch nur kennzeichnende Fälle, die nicht nur einige Male, ſondern zu Hunderten, zu Tau⸗ ſenden anzutreffen waren und ſind! Es ſollte durchaus kein ſenſationeller Propagandafilm mit läppiſchen„ge⸗ ſtellten“ Rührſcenen geſchaffen werden, ſondern man wollte ſtreng wiſſenſchaftlich bleiben und nur völlig un⸗ anfechtbares Beweismaterial ſchaffen für heute und die Zukunft, für Deutſchland und das Ausland— falls es ſehen will und hören mag! Und— man muß ſagen: leider!— der Beweis iſt nur allzu gut gelungen. Nur ein Teil des urſprünglichen 4800 Meter langen Films wurde vorgeführt— und reichte völlig aus, um zu überzeugen. Da ſchwankten ſie heran, die unſchul⸗ digen, bejammernswerten kleinen Opfer der Entente⸗ Blockade. Ueber dem ſkelettartigen Knochengerüſt hängt die Haut in Handbreite faſt ſchlaff nach unten, der Blick iſt erloſchen, die Arme ſind faſt zu Stöcken, die Beine zu Stangen verdorrt. Eine Holztreppe hinunter hinken, taumelnd und krummbeinig watſchelnd, Knaben, deren durch den Hunger erweichte Knochen den Körper nicht mehr tragen können; die Beine geben dem Druck nach und biegen ſich entweder nach außen oder nach innen. Und in anderen Fällen brachen die Knochen in⸗ folge des mangelnden Kalks glatt durch: eine neue Krankheit, die ſogenannte Hunger⸗Malaria. Aber auch dem alten Würgeengel, der Schwindſucht, kann wegen mangelnder Nahrung nicht mehr gewehrt werden. In jeder ihrer zahlreichen Formen ſtreckt ſie ihre wehrloſen Opfer erbarmungslos zu Boden. Grauſig ſind ſelbſt die kleineren Folgen der Blockade. Da ſehen wir z. B. Kinder mit gänzlich verſtümmelten Füßen: die Zehen, bei ſtrenger Kälte erfroren und wegen Stiefelnangels ſo gut wie ungeſchützt, mußten ſchließlich abgenommen, werden. 5 Den erſchütterndſten Anblick aber boten ſicherlich die 5 8 während oder kurz dor dem Kriege geboreneß Kinde Welch ein trauriger Anblick dieſe Reihe kleiner, elend Geſchöpfe, die der Arzt wie Badepuppen vor uns al den Tiſch ſetzt; denn obwohl drei bis fünf Jahre e können ſich dieſe bedauernswerten Würmchen nur ſch fällig bewegen. Mit unnatürlich aufgetriebenen Froſch⸗ bäuchen ſitzen ſie da, hilflos um ſich blickend, mit ver zerrtem Geſicht. Jede Berührung ſchmerzt die galler weichen Glieder. Mit ſechs und eben Jahren haben ſie oft noch nicht gehen zeternt und häufig erſt die Größe eines normalen dreijährigen Kindes erreicht, ſie, die Opfer der Rhachitis— der, im wahrſten Sinne des Wortes— engliſchen Krankheit! a Vermiſchtes. „Jugend von heute. Von einem kleinen Erlebnis mit einem Lausbuben erzählt ein Leſer dem„Heidelberger Tag blatt“...: Komme ich da am Samstag abend am Rathauß vorbei. Mein Weg führte mich nach dem Bezirksamt. Am z Großen Faß“ ſteht ein 6—8 Jahre alter Junge, mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Als der Kleine mich kommen ſieht, fängt er an zu weinen zu weinen, daß ſich die Steine hätten erbarmen können. Mitleidig ging ich auf den Klei nen zu und frug:„Was haſt du deun, Büble?“—„J heb mei Geld verlore, huh, huh, zwee Mark heb i verlore, hu huh!“—„So, ja wo haſt du denn dein Geld verloren?“) „J heb ſolle Haferflocke hole, do heb i mei Geld verlor huh, huh!“ Es war alſo wirklich herzzerbrechend. Bei den Schein der Gaslaternen konnte ich nicht unterſcheiden, oh Tränen aus den Augen des Jungen kamen, oder nicht. Auch drückte der Junge die kleinen Fäuſtchen ſo feſt ins Geſicht daß man nichts unterſcheiden konnte. Zunächſt hatte ih eine Brezel in der Taſche. Die gab ich dem Kleinen. Jetz mußte der Schmerz gelindert ſein. Das Geheul hörte mi einem Schlag auf. Das ſchien mir verdächtig.„Wo will du denn die Haferflocken kaufen?“—„Do, wo die Bum ſtehne“, dabei deutete der Kleine nach einem Geſchäft auf der Südſeite des Marktplatzes.„Alſo komme, wir kaufen dort Haferflocken!“—„Nee, i heb ſchun Haferflocke gekaaf unn heb die zwee Mark rauskriecht.“—„Ja, wo haſt du deun die Haferflocken?“—„Die heb ich heemgetrache.“ „Du warſt ja noch gar nicht daheim.“— Keine Antwort Mittlerweile waren wir an dem Geſchäft angekommen „Hier haſt du Haferflocken gekauft?“—„Ja, do drinn!“ „Alſo zu! Wir holen Haferflocken!“ Wir betraten den La den.„Guten Abend, entſchuldigen Sie, hat der Junge bel Ihnen Haferflocken gekauft?“ Dabei wendete ich mich um um auf den Jungen zu deuten. Ja, wo war der hingekom⸗ men? Fort, ſpurlos war der Bengel verſchwunden. Nein, nein, bei uns war kein Junge, um Haferflocken zn holen“, kam's aus des Kaufmanns Munde,„dies iſt alle Schwindel!“—„Noch ſo jung und ſchon ſo ſchlecht!“ fügte ich hinzu. Ein raffinierter Millionenſchwindel. Während des Krieges iſt es einem gewiſſen Schwencke, der ſich als Schwei, zer ausgab, auf Grund falſcher Papiere gelungen, in En land, Frankreich und Italien mehrere Millionen zu„ ſchwindeln. Er erklärte ſeinen Opfern, daß die fapaniſch Regierung 800 Millionen Den bexeitgeſtellt habe, um dg ruſſiſchen Offiziere zu bezahlen, die ſeinerzeit die Fort von Wladiwoſtok an die Japaner ausgeliefert hätten, un daß ähm dieſe Summe zur Verfügung geſtellt werden wür 5 Auf Grund dieſes Schwindels gelang es Schwencke. mehrer. Millionen zu ergaunern. Das Gericht in Bern iſt, wie un? von dort gemeldet wird, zurzeit damit beſchäftigt, den ganzen Umfang der Gaunerei aufzudecken. 2 Auulliche Beganntmachungen. Bekanntmachung und Einladung. Gün g ige Kaufgelegenheit! * nt n Tocelchüb bert eckentzeim. a 1 zr rück. n der am Mittwoch, den 29. Dezember 1920, vorm. 9 Uhr ſtattfindenden Bezirksraksſitzung. I. Oeffentliche Sißung. 1. Geſuch des Theodor Beck hier um Erlaubnis um Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne ranntweinſchank in dem Hauſe Käfertaler⸗ ſtraße 91„zur Heinrichsbrücke“ dahier betr. 2. Geſuch des Nikolaus Haubrich hier um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in der Vertriebenen⸗ (im ehemal. Gefangenenlager) er betr. 3. Geſuch des Joſef Toch hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Luiſenring Nr. 55„Reſtauration“ dahier betr. 4. Geſuch des Leopold Brunner hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Q 4, 6„zum Zweibrücker Hof“ hier betr. 5. Geſuch des Wirtes Florian Freitag hier Schwetzingerſtr. 103 um Erlaubnis zur Ver⸗ legung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Schwetzingerſtr. 80 nach dem Hauſe Schwet⸗ zingerſtr. 103,„zum Zähringer Lowen“. 6. Geſuch des Anton Helmling in Neckarau um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein in ſeiner Schankwirtſchaft in Neckarau, Neckarauer⸗ ſtraße 42„zum Neckarauerhof“(Konditorei). 7. Geſuch des Joſef Dolfinger hier um Erlaubnis zum Branntweinſchank in der Wirtſchaft Kronprinzenſtr. 46 zum Heldenhaus dahier betr. 8. Den Wirtſchaftsbetrieb des Sebaſtian Hem⸗ berger hier A 3, 10„zum Amtsſtübl, betr. 9. Den Wirtſchaftsbetrieb des Eduard Frankl hier 1 2, 4/5„Kaffee Habsburg“ betr. 10. Den Wirtſchaftsbetrieb des Daniel Seizinger hier Alphornſtr. 53 betr. i II. Nichtöffentliche Sißung. 11. Beſprechung des Ergebniſſes der Neugewinnung von Wohnungen aufgrund des Erlaſſes Mini⸗ ſteriums des Innern vom 28. 8. 1920 den Wohnunsmangel betr. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht⸗ nahme der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf Mannheim, den 23 Dezember 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. „Sängerbund“ Seckenheim. (Gegründet 1865). be Am 9. Jaunar 1921 hält der Verein eine General- Versammlung im Lokal zum„Kaiſerhof“ ab. Anträge müſſen bis ſpäteſtens 2. Januar 1921 vor⸗ gebracht werden. Der Vorſtand. Es ſind noch verſchiedene Gewinne vom Glückshafen bei unſerer Weihnachtsfeier nicht abgeholt. Es wird gebeten, dieſelben bis ſpäteſtens 1. Januar bei Mitglied Wilhelm Hauck, Schloßſtr. 46, abzuholen. Bis dahin nicht abgeholte Gewinne fallen dem Verein 5 Der Vorſtand. 25 4 Am Donnerstag, den 30. Dezemb. 1920, Nachm. 7 Uhr findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die verehrl. Mitglieder werden dazu pünktliches und vollzähliges Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tages⸗Ordnung: 1. Bildung einer beſonderen bleibenden Kommiſſion für die Fürſorge Bedürftiger. Echöhung der Volksbadegebühren. Desgleichen der Fohlenweidegebühren. Desgleichen für die Eberhaltung. Desgleichen für die Bockhaltung. Desgleichen für die Gänſeweide. Seckenheim, den 23. Dezember 1920. s Gemeinderat: Koch. r s ge Beſteuerung der reichsſteuerfreien Einkommen. Erhebung einer Gebühr für den Farrenſtall. Zwei prima Diwan, 1 Pofa, zwei Heſſel, ſolide Arbeit, ein Ver⸗ tikomw, polierte getti⸗ ſtelle mit Patent oſt, komplettes Giſen beit, 2tür. Schrank, ein⸗ Geit helle, ein faſt neues Deckbelt zwe ar. Spiegel, Nauch⸗ tiſch. runder Tiſch, i lack WſchRammode ein pol ovaler Tiſch ein ſchoͤnes F» auen⸗ köb, ein Herren⸗ überzieher, 2 ſchö e Wollgammaſchen preiswert zu verkaufen. Anzuſehen v. 4—6 Ihr. Neckar ſtruße 2 mit dem Erſuchen um Herd 1 Leere Kiſten verſchiebene Größen abzugeben vom Vebenswitelemt. Fußhall⸗Vereinigung Seckenheim, Einladung! Unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſtoe Mitglieder, laden wir zu der am Fame sag. den 1. Jaunar 1921, uach. ½3 Ah, im Vereinslokal(Saal) ſtattfindenden General- Versammlung höfl. ein. Tagesordnung: Jahresbericht und Kaſſenbericht. Entlaſtung des Geſamtvorſtandes. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. Verſchtedenes. In Anbetracht der wichtigen Tagesord nung iſt vollzähllges Eſſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Sechs gebrauchte gut erhaltene Irische Oefen zu verkaufen. Sigm. Oppenheimer. e Danksagung. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme an dem schweren Verluste unseres lieben unvergeß- lichen Vaters, Großvaters, Schwie- gervaters, Bruders und Onkels Jakob Seitz sagen wir allen innigen Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Gallé für die tröstenden Worte im Hause u am Grabe, Schwester Karoline für Ihre aufopfernde Pflege, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden und allen denen, die den lieben Verstorbenen zur letzten Ruhestätte geleiteten. Seckenheim, den 28. Dez. 1920. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Gg. Seitz 55 Barth 5 Drescher 5 Peter Seitz 55 Wilhelm Seitz Ludwy/. Baumuck. Heute Abend 8 Uhr im Lokal Mitglieder- Versammlung. Pünktliches Erſcheinen aller 0 d Der Vorſtan erwünſcht. Die Kad. Landwirtſchaf an am mt veranſtaltet von heute ab im Hauſe Metzger meiners Hartmann hier, aug g Verkauf einer Anzahl kleinerer und größerer des äuferſchweine, Sammel⸗ Anzeiger 1 tur für Mitglieder der faudw. Ein-. Verkaufsgenaſenſchaſt. Am Dienstag, den 28. ds. Mts., Vor, ½11 Uhr werden im Lager verſchieden! landw. Maſchinen verſteigert. Der Vorſtand⸗ 1. 9 Holzkohlen Sind eingetroffen bei Ilüller dauptstr. 10 und Wünelmstr. 52. Oruuer sähnuuöer (Männchen), auf den Namen„Schnauz“ hö end entlaufen. Vor Ankauf wird gewarnt Gegen gute Belohnung abzugeben(b Maunheim⸗Renoſtheim Paul⸗Martinufer 9 Telefon 5056 Verloren ein Klaviernoten heft von Schloßſtraße bis Wilh. lmſtraße. Abzugeben gegen gute Belohnung Schloßfſtraße 59 Fü, deres 00 füt Hausarbeit tags⸗ über geſucht. 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