ö 12.— Mk. ausſchl. Beſtellgeld.— mit Ausnahme der Hmtsblatt der Buürgermeisterämter Seckenheim. Jlvesheim, leckarhausen te. und Edingen 4„„ 8 Aa ders 4.—. a Trägerlohn. Dur ie Poſt bezogen pro Quarta 21. Jahrg. n rſcheint täglich onn⸗ und Feiertage. Mittwoch, 12. Januar 1921. Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 60 Pfg., Reklamen 2.50 Mk. Bei öfterer Anfnahme Rabatt. — Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 9 Sturmzeichen auf dem großen Ozean. Dem„Karlsruher Tageblatt“ entnehmen wir: Verſchiedene Nachrichten aus Amerika laſſen immer mehr erkennen, daß das große Völkerringen in Europa, deſſen Hauptleidtragender das geſamte deutſche Volk ge⸗ worden iſt, vielleicht nur die Quvertüre zu einer Aera aktiver Weltpolitik bedeutet, von der früher doch nur die Theorie oder wechſelnde Anſätze vorhanden waren. Der neue Präſident Harding wird möglichſt bald nach ſeinem Amtsantritt eine allgemeine Abrüſtungskon⸗ ferenz einberufen. Seine eigene Zeitung erklärt aber gleichzeitig, daß Amerika im Jahre 1924 die ſtärkſte Flottenmacht ſein wird, die durch Jahrhunderte hindurch ngland geweſen iſt. In England hat man dieſe Ent⸗ wicklung ſchon lange mit Mißtrauen beobachtet. Es trifft ſeine Gegenmaßregeln und verſucht zugleich, zu einer Pee Verſtändigung mit der großen Tochterrepublik enſeits des Ozeans zu gelangen. Auf beiden Seiten wird Frage und Gegenfrage geſchickt, die in ſolchen Fällen den wirklichen Gegenſatz— ein Wirtſchaftsim⸗ perialismus gegen den anderen— nicht beim Namen nennen, ſondern das japaniſche Problem in den Mittel⸗ unkt ſtellen. Wie iſt es mit dem engliſch⸗japaniſchen Bündnis? fragt man in Amerika, natürlich weiß man, daß kein Engländer neben dem gelben Verbündeten gegen das Sternenbanner fechten wird. Das wird von den Engländern als eine ſelbſtverſtändliche Klauſel des Bündniſſes angeſehen. Aber iſt es wahr, daß die japa⸗ niſche Regierung ſoeben England, engliſchen Werften den Bau von 7 Schlachtſchiffen übergeben hat? Es gibt ja auch eine inoffizielle unblutige Kriegsbeteiligung die entſcheidend werden kann. Andererſeits iſt ſogar von der Möglichkeit geſprochen worden, daß England dieſe 7 japaniſchen Panzer bei Konfliktdrohung zur Verſtär⸗ kung der eigenen Flotte benutzt. So groß iſt ſchon wie⸗ der die Nervoſität und das Mißtrauen, obwohl alle Ken⸗ ner der japaniſchen Verhältniſſe darin einig ſind, daß das Inſelreich für einen längeren Krieg gegen die Union in abſehbarer Zeit materiell unfähig ſein wird. Es kommt noch hinzu, daß die großen engliſchen Dominien Kanada und Auſtralien der japaniſchen Ein⸗ wanderung und Wirtſchaftsdrohung auch maritim zu⸗ ſammenzuwirken entſchloſſen ſind. Der japaniſche Bot⸗ ſchafter in London hat es mit ſeinen Beſchwichtigungs⸗ worten über die japaniſche Rüſtung durchaus ehrlich gemeint. Das iſt die größte Sorge der Japaner heute ſchon, daß ein engliſch⸗amerikaniſcher Zweckverband die radikale Beſeitigung der japaniſchen Konkurrenz um den Stillen Ozean verſuchen könnte. Danach freilich würden ſich der engliſche und amerikaniſche Wirtſchaftsimperia⸗ lismus erneut und ſchroffer als je gegenüber ſtehen und dieſes Geheimbewußtſein liegt allen engliſch⸗amerikani⸗ ſchen Abrüſtungsverhandlungen zu Grunde. Deutſchland. Die Frankreich zugeſprochenen Rheinſchiffe. wurde Walker D. Hines zum Schiedsrichter zwiſchen Deutſchland und Frankreich bei Aufteilung der deutſchen Schiffe auf dem Rhein beſtimmt. Sein Schiedsſpruch erfolgte geſtern. Danach werden Frankreich 253 000 Tonnen Boote und rund 24000 Tonnen Schlepper zuer⸗ kannt, d. i. 13½ Prozent der geſamten deutſchen Rhein⸗ ſchiffahrt. Hines erklärt durch die in Paris erſcheinenden amerikaniſchen Blätter, daß er ſich bei ſeiner Entſchei⸗ dung davon leiten ließ, in welchem Maße die Zuführung von Kohle,: Kali und anderen Produkten von Elſaß⸗ Lothringen und anderen Seiten zu den Rheinhäfen er⸗ folgen könnte. Die Zuteilung der Reinſchiffe an Frank⸗ reich berühre die Entſchädigungsfrage des Verſailler Vertrages nicht und habe auch nichts mit der Zuteilung deutſcher Schiffe an die Alliierten zu tun, die unter dem Titel„zerſtörte Schiffe“ von Deutſchland zu erſetzen wären. Hines fordert ferner, daß Deutſchland an Frank⸗ reich die Aktien der Fendal⸗Co., einer der wichtigſten deutſchen Rheinſchiffahrts⸗Kompagnien, zu übergeben habe, eine kleinere Anlage von Hafeneinrichtungen in Rotterdam der badiſchen Kompagnie wurd: ecchfalls Frankreich zuerkannt. Dieſer neue harte Schlag gegen unſer Wirtſchafts⸗ leben wird vom ganzen deutſchen Volk als eine Unge⸗ rechtigkeit empfunden. Daß es ſich dabei um kraſſen Siegerübermut handelt, das ſucht der„Schiedsrichter“ Hines ja auch nicht zu bemänteln, denn er erklärt aus⸗ drücklich, mit der Entſchädigungsfrage des Verſailler Vertrages habe dieſe Zuteilung von Rheinſchiffen an Frankreich nichts zu tun. Es handelt ſich alſo einfach um Raub, gegen den ſich das ohnmächtige Deutſchland lediglich durch eine Proteſtnote wehren kann. Neuer Kurs der einzelſtaatlichen Finanzpolitik. München, 11. Jan. ſcher Seite wird behauptet, daß die am Samstag zu Ende gegangene Bamberger Finanzminiſterkonferenz den Anfang einer neuen Aera in der Finanzpolitik der Länder bedeute. Es haben ſich hier zum erſten Male die Finanzvertreter der derzeit größten Staaten ausge⸗ ſprochen und ſind ſich darüber einig geworden, daß ein gemeinſames Vorgehen in allen grundſätzlichen Fragen der Finanzpolitik der Länder unerläßlich ſei. Die Bam⸗ berger Finanzkonferenz iſt nicht als eine Frontmachung gegen die Politik des Reichsfinanzminiſteriums aufzu⸗ faſſen, ſondern man kann ſie als ein Schutzbündnis der Länder gegenüber allzuweit gehender Selbſtändigkeit in Berlin gegenüber den Lebensnotwendigkeiten der Staa⸗ ten auffaſſen. Die Bamberger Konferenz beſchäftigte ſich eingehend mit dem Landesſteuergeſetz. Es wurden die Steuerfragen beraten, die ſich auf die Steuer des Reichs, auf die den einzelnen Ländern und den Gemeinden noch verbliebenen Steuerraten erſtrecken, nämlich die Haus⸗, Grund⸗ und Gebäudeſteuer. In allen dieſen Finanz⸗ und ſteuerpolitiſchen Fragen wurde die Uebereinſtim⸗ mung dahin erzielt, daß die Länder vom Reich in ihrer Exiſtenz nicht gehemmt, ſondern unterſtützt werden müſſen. Auf dieſer gemeinſamen Baſis werden in Zu⸗ kunft die Länder ihre Finanzpolitik einzuſtellen haben. Poſtſcheckkonto: Karlsruhe Nr. 19819. Von eingeweihter finanzpoliti⸗ Vurchſichtiges Mannöver. 7 Koblenz, 11. Jan. Das„Echo de Rhin“ hatte vor langer Zeit aus leicht erſichtlichen Gründen unter der Ueberſchrift:„Deutſchland führt Milch aus“ die von vornherein unwahrſcheinliche Behauptung aufgeſtellt, daß die Außenhandelsſtelle in Berlin die Bewilligung zur regelmäßigen Ausfuhr von Milch nach Dänemark erteilt hatte. Dieſe Nachricht iſt aus dem„Echo de Rhin“ aus in verſchiedene deutſche Blätter übergegangen. Wie die Telegraphenunion dem gegenüber von zuſkän⸗ diger Seite erfährt, iſt niemals eine Ausfuhrgenehmi⸗ gung für Milch erteilt worden. e ee Eine Nonnenrebellioo n. Straßburg, 11. Jan. Wie ſchon gemeldet, wurde über das Marienthaler Kloſter der Karmeliterinnen das päpſtliche Interdikt ausgeſprochen. Ueber die Gründe gehen die verſchiedenſten Gerüchte. Wie„La Republique“ hierzu berichtet, ſoll es ſich hier um die Folge rein kir⸗ chenrechtlicher Streitigkeiten handeln. Die Nonnen wollen das Kontrollrecht des Biſchofs von Straßburg nicht anerkennen, der von Rom die Entſendung eines Delegierten verlangte, dem es aber auch nicht gelang, die unbotmäßigen Nonnen zum Gehorſam zu zwingen. In⸗ folge des Interdikts ſind die Nonnen ohne Meſſe und Sakrament. 5 93 Ausland. i Keine Teilnahme Amerikas an der Pariſer Konferenz. Paris, 11. Jan. Der„Chikago Tribune“ zufolge hat Frankreich die Vereinigten Staaten eingeladen, an der im Januar in Paris ſtattfindenden Konferenz teil⸗ zunehmen, die ſich mit der Frage der Entwaffnung und Wiedergutmachung gemäß der an Deutſchland am 31. Nennen Wegen betagte eien Entſcheidung treffen. Man glaubt, daß er die Teilnahme der Vereinigten Staaten an der Konferenz ablehnen werde. 8 ö Der Mörder Jaures. Paris, 11. Jan. In der„Vie oupriere“ wird ein Artikel veröffentlicht, wonach der Mord an Jaure durch Iswolski angeſtiftet worden iſt, weil dieſer als Entgelt für die Annexion Besniens durch Oeſterreich 14 Millio⸗ nen zu erhalten gehofft hat, die er aber nicht erhielt. Jaure wollte in der Humanite am Tage vor ſeiner Er⸗ mordung dieſe Tatſache veröffentlichen. Er wurde aber von dem während des Krieges gefangen geweſenen De⸗ putierten Ferry darauf aufmerkſam gemacht, daß, falls er dieſe Veröffentlichung wagen würde, er an der nächſten Straßenecke getötet werden würde. Zweifellos hat Iswolski, um ſich ſeines Anklägers zu entledigen, den Mord angeſtiftet. 3 Beamtenbeſoldung und Finanzuot. Man ſchreibt un: N. Die zuſtändigen Stellen der Reichsregierung haben 1 Paris, 11. Jan. Gemäß dem Verſailler Vertrag %RMRoman von Ernſt Georgy. Machbruck verboten. erklärte ſie ernſt. „Dann benimm ch ſo, nimm mich um den Hals und küſſe mich. Hier ſieht uns keiner!“ rief er. Und Gertrud zur Beſinnung kam, hatte er ſie mit bei⸗ en Armen umſchlungen, an ſich geriſſen und über⸗ ſlutete ſie mit leidenſchaftlichen, heiſchenden Küſſen. Einige Sekunden war ſie faſt ohnmächtig vor Entſetzen und Ueberraſchung. Dann wuchs in ihr eine Empörung in der ſich Ekel und Abſcheu ver⸗ zichtend miſchten. Mit dem Aufgebot aller Kraft riß Gertrud ſich zes und drängte Georg, beide Fäuſte gegen ſeine Br' preſſend, zurück.„Was fällt dir ein?“ ſchrie ie in zorniger Entrüſtung. Er taumelte in ſeine Ecke zurück. Ein langer Fluch entfuhr ihm.„Was bedeutet das?“ fragte er zähzornig.„Biſt du nicht meine Braut? Bald küſſen Frau? Habe ich etwa kein Recht, dich zu . en f 55 4 25 „Sie gewann ihre Beherrſchung wieder.„Vor⸗ läufig— nein!“ entgegnete ſie herb.„Wir haben uns ſo lange weder geſehen noch geſprochen. Zuerſt werden wir uns wieder kennen lernen müſſen!“ A„Bläſt der Wind daher? Na, da hört die Welt⸗ geſchichte auf!“ Wieſener Geſicht rötete ſich, daß die Narben flammten.„Beſtehſt du auf Beichte oder ziehſt du ein Verhör vor?? Tie rückte etwas von ihm ab. geben haben. Ich muß jedenfalls viel, ſehr viel fra⸗ 99365 gen.“ 1 t 15 AUlrbeberrecht 1918 durch Greiner u. Comp., Berlin. Ich bin die Jungfer der Baronin Graunitz“, „Was gibt dir eigentlich dazu das Recht, du kleine Schulmeiſterin?“ „Die Treue, die ich dir bewahrte, trotz— allem! Und die Qualen, die ich um deinetwillen ausgehalten habe, Georg!“ „Werde ich die immer aufs Brot geſchmiert be⸗ kommen?“ „Sobald ich mit dir und mit mir im Klaren bin — nein!“ antwortete ſie unbeugſam. Er lehnte ſich in ſeine Ecke, kreuzte die Arme und ſchaute hinaus.„Ihr deutſchen Weiber könnt wahr⸗ haftig...“ Er vollendete den Gedankengang nicht. „Du und meine Mutter, ihr ſeid von gleichem Kali⸗ ber“, ſagte er dann,„am liebſten würdet ihr mich beide einem moraliſchen Reinigungsbad unterziehen, nicht wahr?“ „Ja“, antwortete ſie ruhig. Er ſchwieg. Nach einer Weile ſagte er biſſig: „Du wirſt mich wohl ſchon ſo verbrauchen müſſen, wie ich bin, meine teure Gertrud!“ Sie ſeufzte und ſchaute hinaus in die immer groß⸗ artiger und ſchöner werdende Bergwelt. Der geſtrige Tag fiel ihr ein und Lindners an⸗ ſtändige und ritterliche Haltung und Denkart. All die Männer, die ihr im Laufe ihres Daſeinskampfes begegnet, ſogar Baron Stellfreth, zogen wie in einem Kaleidoſkop an ihr vorüber. Ernſt Hoernes geiſt⸗ volles Antlitz, ſeine Geſtalt, ſeine unendlich zarte Umgangsart mit ſeiner Mutter, mit ihr, tauchten ungerufen auf. Und dann kam plötzlich die Frage: Warum mußte ich mir von allen Männern in der ſelbſt, mit ihm erfaßte ſie. ſie leiſe. 5 rauchte. Er fing an zu weine. Tannenwalde ſtiegen ſie aus. freudig heraus und verſprachen, ſchleunigſt ei Mittageſſen zu richten. Wieſen ſich emporſchlängelnden Pfad und gelangten auf eine Kuppe, die ihnen eine wahrhaft märchen⸗ hafte Rund⸗ und Fernſicht erſchloß. Zum Greifen deutlich bis zum Horizonte erſtreckten ſich die Rieſen⸗ 9 der Salzburger und Oberbayeriſchen Alpen Dunkle Schnee. Reizende OrOtſchaften mit ragenden Kirch türmen betteten ſi chin grüne Matten. Bächlein, blau⸗ glitzernde Seen ſtrahlten die Sonne zurück dann auf den Mann an ihrer Seite. Ihre Blicke be⸗ gegneten ſich, wurzelten ineinander und ließen ſich nicht los. Und in ihr rangen Mitleid, Verurteilung, Abwehr und Widerwille um die Oberha i Begehren, reſtloſes Unterjochenwolle bewußtſein etwas wie Haß emp während der Abweſenbeit des Reichsfinanzminiſters mit „„Armer Georg!“ meinte Wieſener vernahm die Worte. Sein Zort Gertrud erſchrak. Sie wandte ſich ihm zu und ſah, wie zuſammengeſunken er daſaß, wie er das Ge⸗ ſicht in den Händen barg. Ein mütterliches Gefühl ſtieg in ihr auf. Leicht ſtrich ihre Hand über ſeinen geſenkten Kopf. aber du mußt wahr ſein. Es darf nichts zwiſchen uns ſtehen!“ 8 e „Ich will gut zu dir ſein, Georg, In der kleinen Wirtſchaft dicht am herrlichſten Die mene ene Schweigend ſchritten ſie den ſchmalen, zwif Wälder ſtanden gegen weißglitzernden Gertrud atmete tief. Sie ſchaute in die Ferne, In Georg Wieſener aber loderte leide caffliches Unte 8 Den Verkrekern der Beamten und Eiſenbahner verhan⸗ delt und ihnen Zugeſtändniſſe gemacht, die weit über die Regelung hinausgehen, die der Reichstag mit dem Ein⸗ verſtändnis der Reichsregierung vor kaum einem Monat getroffen hatte. Es gehört zu den ſeltenen Fällen der f Regierungsgeſchichte, daß hier alſo über den Kopf des vpverantwortlichen Leiters der Finanzpolitik hinweg finanzielle Fragen wie die Regelung der Beamtenbeſol⸗ dung gelöſt wurden. Solange ſich noch keine ſchlimmen Folgen einſtellen werden, wird man weiter nichts gegen die ungewöhnliche Art der Löſung des Konfliktes mit den Beamten und den Eiſenbahnern einzuwenden haben, leider beſtehen aber ſehr ernſte Gefahren für die finan⸗ gielle Lage des Reiches, wenn es nicht gelingen würde, die Milliarden von Mehrausgaben, die die Erhöhung der Beamtenzulagen ausmachen, durch Schaffung neuer Einnahmequellen zu decken. 7 Der Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth hat ſich nun⸗ mehr im finanz⸗politiſchen Ausſchuß des Reichswirt⸗ ſchaftsrates wieder einmal ſehen laſſen und gleich die Frage der Beamtenbeſoldung zur Sprache gebracht. Er bverwies auf die neuen erheblichen Laſten, die der Etat des Reiches wieder einmal erfahren hat, und ſprach ſeine Unzufriedenheit darüber aus, daß das Kabinett aus po⸗ ittiſchen Gründen in Abweſenheit des Finanzminiſters ein Entgegenkommen gegenüber den Forderungen der Eiſenbahner beſchloſſen habe. Man wird Herrn Dr. Wirth zweifellos zuſtimmen müſſen, daß hier ein grober Berſtoß des Reichskabinetts vorliegt, denn die Verant⸗ wortung für die Finanzpolitik muß Dr. Wirth tragen, und die wird ihm nicht gerade ſehr leicht gemacht. Herr 51 diejenigen wenden, die ihm die Sache eingebrockt haben, And das ſind in erſter Linie die Herren Sozialdemokra⸗ ten. Die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften waren die erſten, die mit dem Eiſenbahnerſtreik gedroht haben, wenn die Regierung nicht in der Frage der Beſoldungs⸗ zulagen nachgibt. Die Drohung mit dem Eiſenbahner⸗ ſtreik mußte bei der an ſich ſchon gefährlichen politiſchen Situation wie ein Keulenhieb auf die Regierung ein⸗ wirken. Mit aller Energie hat ſich die Regierung zuerſt gdmu wehren geſucht. indem ſie ein Streikverbot für die Beamten erließ. Dieſes Streikverbot nunmehr aber auch in die Tat umzuſetzen, hat die Regierung jedoch nicht ge⸗ wagt, und da mußten denn die ſozialdemokratiſchen 5 Treibereien überhand nehmen und die Stellung der Re⸗ 5 n immer mehr gefährdet. In Wirklichkeit iſt dieſes Vorgehen der Sozialdemokraten ſehr unſchön, denn nach⸗ dem der Reichstag eine Erhöhung der Teuerungszulagen und der Kinderzuſchläge in der Form, wie ſie von den Dieutſchnationalen beantragt worden war, abgelehnt 1 8 mußte die Angelegenheit an ſich für erledigt gel⸗ Man kann aber wieder einmal ſehen, daß die Demolcatie vom Standpunkt der Sozialdemokraten aus nicht ernſt genommen wird, denn wahrhaftige Verfechter des parlamentariſchen und des demokratiſchen Gedan⸗ kens hätten ſich unbedingt damit abfinden müſſen, wenn die Mehrheit des Reichstages ein endgültiges Votum in einer wichtigen Fragee abgibt. Die Folgen des erzwun⸗ genen Nachgebens können nur ſehr unheilvoll ſein, wei in dem ganzen Vorgehen insbeſondere der Eiſenbahner 38 beinahe eine Methode liegt, durch Androhung von Streiks 0 der Regierung Zugeſtändniſſe abzupreſſen. An ſich mag man an dem Streikrecht insbeſondere der Beamten ſtehen wie zan will, ſo wird man doch nicht verkennen dürfen 5 daß sein Akt der Illoyalität iſt, eine Regierung, die ſick in den unerhörteſten finanziellen Schwierigkeiten befin⸗ det, gegenüber ihrem eigenen Verantwortungsgefühl den wang aufzuerlegen, ſich in unüberſehbare Koſten hin⸗ einzuſtürzen, für die ſie niemals entſprechende Deckung aufbringen kann. Der Reichsfinanzminiſter kündigte zunmehr an, daß es notwendig ſein wird, die Tarife der Eiſenbahn, die Poſtgebühren und einige andere Steuern zu erhöhen, um mindeſtens einen Mehrbedarf on 7 Milliarden Mark für das Budget des Jahres 1921 aufzubringen. Es iſt ſchon wiederholt darauf hin⸗ gewieſen worden, daß unſer Wirtſchaftleben unter der 1 1 Erhöhung der Verkehrskoſten außerordentlich zu leiden Wirkungen die neuen Tariferhöhungen zeitigen werden. 25 5 2 2 823 2 5 85 — — 2 * 8 S 85 8 S * 25 5 2 2 2 2 8 2 2 3 2 2 = = 2 — 8 2 — ch keinerlei Verantwortung für die Führung te des Reiches, und darum iſt es ihnen leicht en und ihre einzelnen 3 Dr. Wirth ſoll ſich aber in allererſter Linie einmal an hat, und es iſt kaum abzuſehen, welche einſchneidenden. Revolver bei dem Landwirt Gantert in Stetten eingedrun⸗ a 5000 Mark. batten Die drei zen waren und B ürſchen ies mit den ge. fei ſie polttiſcher pder wirkſchafklicher Ark, I Bekrache zu ziehen. Der Fall mit der Beamtenbeſoldung iſt ſo typiſch, daß man ihn nicht überſehen darf, und wenn in nächſter Zeit die Kaufkraft des deutſchen Geldes nach weiter auf ein ganz tiefes Niveau herabſinken wird, dann wird es unſchwer ſein, die einzelnen Urſachen dieſes Unglücks herauszufinden. Vielleicht wird dann in Zu⸗ kunft mehr Rückſicht auf das Wohl des geſamten Volkes genommen werden, als es im Augenblick in Unkenntnis der Sachlage der Fall war. e aden und Rach bargebiete. Aus der Bauernbewegung. Das Fachorgan des Verbandes badiſcher landwirtſchaft⸗ licher Genoſſenſchaften teilt mit: Nachdem der Badiſche Bauernverband und der Badiſche Bauernbund ſich, dem Beiſpiel der gleichen Verbände im Reiche folgend, zu einem Landbunde mit einheitlicher Spitze zuſammengeſchloſſen ha⸗ ben, iſt auch eine Vereinbarung mit dem Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und ſeiner Waren⸗ hauptgeoſſenſchaft zuſtande gekommen, deren Zweck die gegenſeitige Unterſtützung und eine Abgrenzung der Tätig⸗ keitsgebiete iſt. Während der Landbund die wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Ziele des Bauernſtandes verfolgt, beſchränkt ſich der Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften auf geſchäftliche Tätigkeit. Dieſe Scheidung wird im ganzen Lande auch von den einzelnen Unterverbänden durchgehend eingehalten worden. 2 ** Mannheim, 11. Jan. Ein Schwindler, der ſich als Kriminalbeamter ausgibt, treibt gegenwärtig hier ſein Unweſen. Er erſcheint gewöhnlich in Abweſenheit des Man⸗ nes in den Familien und gibt unter Vorzeigen einer Be⸗ ſcheinigung an, Hausſuchungen vornehmen zu müſſen, da er Schleichhandelsware vermute. In einer Familie gelang es ihm, ein Sparkaſſenbuch zu ſtehlen, von dem er 1000 M. abhob und in einem andern Falle ſuchte er einer Frau Ge⸗ walt anzutun. 5 u Mannheim, 11. Jan. Wegen häuslicher Zwiſtigkeiten hat ſich ein 21jähriger verheirateter Fabrikarbeiter in Käfer⸗ tal vergiftet.— In der letzten Zeit ſind Einbrecher am Werk, die es vor allem auf die Delikateſſengeſchäfte abgeſehen ha⸗ ben. So haben ſie in zwei Geſchäften neben den beſten Eß⸗ waren auch Weine und Liköre mitgenommen. * Heidelberg, 11. Jan. Zur Entlaſtung der Drahtlei⸗ tungen von Preſſegeſprächen werden bekanntlich in etwa 100 deutſchen Städten auch in einigen badiſchen) auf den Tele⸗ graphenämtern Anlagen des ſog. Rundfunk geſchaffen, die von Berlin aus bedient werden. Während die Telegraphen⸗ büros ihre gleichlautenden Meldungen täglich in hunderten von Einzelgeſprächen den einzelnen Zeitungen übermitteln, iſt bei dem Rundfunk nur eine einmalige Aufgabe der Gebe⸗ ſtation nötig, wodurch gleichzeitig alle Rundfunkempfangs⸗ ſtationen das Nachrichtenmaterial empfangen. Dadurch tritt nicht nur eine ſtarke Entlaſtung der Drahtleitungen ein, ſondern es kann auch an perſönlichem Kraftaufwand geſpart werden. Nun ſind auch in Heidelberg in den letzten Tagen Verſuche gemacht worden, die aber nach dem„Heidelberger Tageblatt“ wenig günſtig verlaufen ſind, ſo daß man die Ver⸗ ſuche auf den Königsſtuhl verlegte, wo eine völlig klare und gute Aufnahme möglich war. u Heidelberg, 11. Jan. Hier iſt der Direktor einer Hei⸗ delberger Firma von Beamten der Zweigſtelle Mannheim des Landespreisamtes feſtgenommen worden, weil er un⸗ erlaubt mit verſchiedenen Gegenſtänden des täglichen Be⸗ darfs und mit Luxuswaren Handel trieb und letztere ohne Erlaubnis nach Deutſchland einführte. Seine umfangreiche Korreſpondenz wurde beſchlagnahmt. a Heidelberg, 10. Jan. Die Abſchlußziffern der hieſigen Standesämter ergeben, daß die Zahl der Eheſchließungen im Jahre 1920 gegenüber dem Friedensjahr 1913 um mehr als das Doppelte geſtiegen ſind. Auch die Zahl der Gebur⸗ ten und Todesfälle weiſt gegenüber der Vorkriegszeit eine Zunahme auf. 5 en Heidelberg, 11. Jan. Nachdem die Frage der Unter⸗ bringung der Neckarbaudirektion und die Schaffung der nötigen Wohnungen in Heilbronn garantiert wurde, hat das Reichsverkehrsminiſterium die Einrichtung des Kanalbau⸗ amts in Heilbronn genehmigt und Oberbaurat Conz mit den weiteren Arbeiten beauftragt. * Peterstal bei Heidelberg, 11. Jan. Der in den 80er Jahren ſtehende Bürgermeiſter Jung iſt beim Holzfällen im Walde tötlich verunglückt. Bürgermeiſter Jung ſtand 30 Jahre an der Spitze der Gemeinde Peterstal. Politiſch gehörte er der Zentrumspartei an. ** Pforzheim, 11. Jan. Am Samstag nachmittag fand hier eine überaus ſtark beſuchte Lehrerverſammlung der Grenzbezirke der württembergiſchen und badiſchen Lehrer⸗ bereine ſtatt, in der einſtimmig eine Entſchließung ange⸗ nommen wurde, in der bedauert wird, daß in dem vom Reichstag verabſchiedeten Sperrgeſetz nicht die Wünſche der Volksſchullehrer berückſichtigt worden ſind und daß ins⸗ beſondere nicht klar und deutlich zum Ausdruck gebracht worden iſt, welcher Gruppe von Reichsbeamten die Volks⸗ ſchullehrer gleich zu ſtellen ſind. Die Verſammlung erhob Einſpruch dagegen, daß in den Beſoldungsordnungen der Länder die Volksſchullehrer nicht diejenige Einſtufung er⸗ fahren haben, die ihrer Vorbildung und der Bedeutung ihres Berufes entſpricht. u Offenburg. 11. Jan. Beim Holzmachen iſt der Wald⸗ ſchütz S. Hermann von Schanhach tödlich verunglückt. 5 ze Kehl, 11. Jan. Der Täter, der im Münſterpoſtamt in Straßburg den Poſtſchaffner Spinnhirny ermordet und beraubt hat, iſt ein arbeitsloſer 26 jähriger Schloſſer na⸗ mens Luntz, in Straßburg wohnhaft, der noch flüchtig iſt. Die geraubten 290 000 Franken wurden bei der Haus⸗ ſuchung in der Wohnung des Luntz vorgefunden. Wie die Straßburger„Neueſte Nachr.“ berichten, hatte ſich der Raub⸗ mörder bereits in den Händen der Polizei befunden, war aber in Ermangelung von Anhaltspunkten wieder fret⸗ gelaſſen worden. * Ihringen am Kaiſerſtuhl, 11. Jan. In den Kaiſer⸗ ſtuhlorten lagern die neuen Weine noch in reichlichen Men⸗ gen, da der Abſatz recht ſchleppend iſt. Bereits wird von einem Rückgang der Preiſe geſprochen. Vielfach hört man, daß für neue Weißweine 800 M. pro Ohm bezahlt werden. ze Freiburg, 11. Jan. Das Pallium, das, wie berichtet wurde, dem Erzbiſchof vom päpſtl. Stuhl verliehen wor⸗ den iſt und welches der Erzbiſchof am Dreikönigstag zum erſten Mal trug, beſteht aus einer weißen Wollbinde, auf der ſechs ſchwarzſeidene Kreuze eingewirkt ſind und das um die Schultern getragen wird. Es iſt das äußere Zeichen der Mitteilung der primatialen Rechte für alle Metropoliten und ſoll die Fülle des Prieſtertums verſinnbilden. Erſt durch das Pallium erhält der Erzbiſchof die erzbiſchöfliche Rechte. Die Wolle zu den Pallien wird von zwei Lämmern genommen. e Wolfach, 11. Jan. Wie der„Kinzigtäler“ meldet, iſt der Gefangenenwärter beim hieſigen Amtsgericht verhaftet worden, weil er den ſeiner Auſſicht unterſtehenden Ge⸗ fangenen Bergünſtigungen eingeräumt habe. N ein Waldshut, 11. Jan. Die Gendarmerie verhaftete drer Burſchen, die am 17. Dezember 1920 unter vorgehaltenem eſcha 8 Ae garen beim Bahn 0 e Siglau b. Waldkrrch, N. Jau. Fur Werne a ein Vorfall dienen, der ſich hier abgeſpielt bat. Ein 14 fähriger Hirtenbube trank auf den Genuß eines Apfels Waſſer, wodurch der Tod des Burſchen herbeigeführt wurde. Die Elektrizitätsverſorgung des Schwarzwaldes. Freiburg, 11. Jan. In einer von der Deutſchen Demo⸗ kratiſchen Partei veranſtalteten öffentlichen Verſammlung prach vor wenigen Tagen Geh. Rat Rebmann über die Elektrizitätsverſorgung des ſüdlichen Schwarzwaldes. Nach einem geſchichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der Elek⸗ troinduſtrie, der die allgemeinen Geſichtspunkte für die Be⸗ trteilung der Einzelfragen lieferte, ſchilderte er den Gang der badiſchen Verſorgung erſt durch die Konzeſſionswerke zm Oberrhein und das Murgwerk. Die Frage, ob Kohlen⸗ werke oder Waſſerwerke vorteilhafter ſeien, wurde als er⸗ ledigt erklärt; heute brauche man das Zuſammenarbeiten beider. Den Gegnern des Staatsbetriebs wurde entgegen⸗ jehalten, daß das Murgwerk techniſch eine glänzende Lei⸗ ſtung ſei, hinſichtlich ſeiner Leiſtungsfäbigkeit die Erwar⸗ tungen weit übertroffen, hinſichtlich der Preisbildung dis Erwartungen vollauf erfüllt habe. Die Gefahr des Mono⸗ zols der großen Elektrizitätskonzerne beſtehe heute mehr als je, und damit die Gefahr einer weitgehenden Ausben⸗ tung der Verbraucher, die noch durch die jetzige Geſinnung weiter Kreiſe verſchärft werde, ebenſo aber auch die Gefahr des Stillſtandes beim Wegfall der Konkurrenz. Andererſeits wurden auch die guten Seiten des Groß⸗ betriebs gewürdigt, ſo die Möalichkeit rationellſter Ergen⸗ gung und wirtſchaftlichſter Verwertung aller Kräfte. Für die Beurteilung der beutigen Verhältniſſe ſteht die Kohlen⸗ not im Vordergrund, die mit eiſerner Notwendigkeit dazu zwingt, alle im Land vorhandenen Waſſerkräfte, auch die Kleinwaſſerkräfte, auszunützen, und zwar auf die ratio⸗ nellſte Weiſe. Daher ſei zu fordern: ſchleuniger Ausbau der Neckarkräfte, der Würm⸗, Nagold⸗, Enzkräfte und des Murgwerks, die aber wohl alle im Unterland Verwendung finden werden. Für das Oberland ſtünden zunächſt noch zur Verfügung Waſſerkräfte am Oberrhein oberhalb Baſel Dieſe haben wir aber mit der Schwe zu teilen, auch ſpis⸗ len hier die Schiffahrtsfragen herein, die vielleicht die L8⸗ ſung der Frage der Kraftgewinnung verzögern dürften Dagegen ſeien die Waſſerkräfte des ſüdlichen Schwarzwal⸗ des zu unſerer unbeſchränkten Verfügung. Für dieſe for⸗ derte der Redner die ſofortige Ausbeutung. In ſchärfſter Weiſe wandte er ſich gegen die begonnene Verzettelung und den Raubbau, der durch den drohen! Ansban einzelner beſonders wertvoller Stufen eingeleit. und verlangte, daß die badiſche Regierung ohne Ver, eingreife, weitere Bauten hindere und einen allgemeinen Plan aufſtelle, der allein eine rationelle Verwertung eller Kräfte ſichere. Im eins inen wies der Redner als auf beſonders ergte⸗ bige Kraftauellen auf den Schluch' end die Dreiſam Hin. Für diele ganze Beweg. ig dtadt Freiburg die Führung übernehmen und die e en fortſetzen, die ſchon in der bekannten Denkſchrift des Freiburger Stadt⸗ ſrats vom Jahre 1891 niedergelegt ſind, der damals ſchon forderte, daß der Staat den Bau und Betrieb de: Waſſer⸗ werke am Oberrhein übernehme, der dann 1905 um die Konzeſſion für ein bei Breiſach gu errichtendes Rheinkraft⸗ werk nachgeſucht hatte. Damit ſei auch die Möglichkeit ge⸗ geben, Freiburg zum wirtſchaftlichen Mittelpunkt des ſüd⸗ lichen Schwarzwaldes zu machen. Mit einem Blick auf die Ausſtellung„Weiße Kohle“ und dem Hinweis, welche Be⸗ deutung der Technik für den Wiederaufbau unſeres Vater⸗ landes zufällt, wenn ſie wie bisher ſchon die in ihr liegen⸗ den Triebe ſich auswirken läßt, den Geiſt, der die Materie bändigt, die Kraft, die den Arm ſtählt und den Willen, der das begonnene Werk über alle Schwierigkeiten hinweg zum glücklichen Ende führt, ſchloß der Redner. In der folgenden lebhaften Ausſprache ſchloß ſich Inge⸗ nieur Dr. Ludin dem Redner in dem Gedanken an, daß nur eine planmäßige Ausnützung aller Waſſerkräfte in Frage kommen dürfe und daß dafür Gefahr im Verzug ſei; ſo ſei z. B. ſchon das techniſch ſonſt einwandfreie Köhlgartenwerk ein Raubbau, den reinen Staatsbetrieb lehne er ab. Im übrigen gab er noch ſehr bemerkenswerte Winke für die Ausnützung auch der kleinſten Kräfte zur Verſorgung der Schwarzwaldhöfe. Mit einem Schlußwort des Vortragen⸗ den, in dem er beſonders noch die Bedürfniſſe der Land⸗ wirtſchaft ſchilderte, ſchloß die Verſammlung. Lokales. —* Anträge auf Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung werden, obgleich die Badiſche Außenhandelsſtelle in Karlsruhe ſeit dem 1. Juli 1920 aufgelöſt iſt, immer noch an dieſe Stelle 99 und erleiden dadurch Verzögerung. Es liegt im ntereſſe der Antragſteller, ihre Anträge an den Beauftrag⸗ ten des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung, Karlsruhe, Stefanienſtraße 51, unmittelbar zu ſchicken. — Pharmazeutiſche Hauptprüfung. Am Ende des Win⸗ kerſemeſters 1920/21 wird an den Univerſitäten Freiburg und Heidelberg, ſowie an der Techniſchen Hochſchule Karks⸗ ruhe für Kriegsteilnehmer eine beſondere pharmazeutiſche Hauptprüfung abgehalten werden. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind unter Beifügung der erforderlichen Zeugniſſe bis ſpäteſtens 15. Februar einzureichen. — Kein Karneval. Im Rheinland, dem klaſſiſchen Lande des Karnevals, iſt in durchaus richtiger Einſchätzung unſerer kraurigen wirtſchaftlichen und politiſchen Lage ſchon vor eini⸗ zer Zeit beſchloſſen worden, auch in dieſem Jahre von allen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen abzuſehen. Nunmehr kommt die Meldung, daß das Kreisamt Friedberg auf An⸗ weiſung der heſſiſchen Regierung für den Bereich des Krei⸗ ſes die Abhaltung aller öffentlichen und privaten karneva⸗ liſtiſchen Veranſtaltungen verboten habe. In Baden iſt bis⸗ ger noch keine behördliche Verfügung erlaſſen worden. In Mannheim hat die Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“ den löb⸗ lichen Beſchluß gefaßt, mit keinen karnevaliſtiſchen Veran⸗ taltungen in die Oeffentlichkeit zu treten, ſich vielmehr auf interne Zuſammenkünfte zu beſchränken. ren, ſind aber gegenwärtig bei den Bezirksämtern Erhe⸗ bungen im Gange, die dem Miniſterium das erforderliche Material zu einer endgültigen Stellungnahme liefern ſol⸗ len. Wir geben uns der Erwartung hin, daß die miniſte⸗ cielle Verfügung ſo ausfällt, wie es alle verſtändigen und einſichtigen Leute erwarten. Mummenſchanz und karneva⸗ ziſtiſche Ausgelaſſenheit ſind auch heuer durchaus unzeitge⸗ mäß. Wir haben bereits an Silveſter einen Vorgeſchmack oon der Stimmung bekommen, die bei Faſchingsveranſtal⸗ zungen herrſchen würde. Es wird nicht zu verhüten ſein, daß bei dieſer Gelegenheit über den Strang geſchlagen und dadurch die Gefühle und Empfindungen derfenigen verletzt werden, welche die Auffaſſung vertreten, daß wir alle Ur⸗ ache hätten, in Sack und Aſche Buße zu tun. Im übrigen viſſen wir noch gar nicht, was die nüchſten Tage und Wochen zringen werden. Wir müſſen vielleicht froh ſein, daß wir unſere auf Geſelligkeit und Vergnügen abgeſtimmten Ver⸗ Inſtaltungen in der jetzigen Weiſe abhalten können. Es darf gorausgeſetzt werden daß auch die Inhaber und Leiter der⸗ jenigen Vergnügungsſtätten, für welche karnevaliſtiſche Ver⸗ znſtaltungen in Frage kommen, unſerer Auffaſſung bei⸗ oflichten werden. 5 Wie wir erfah⸗ S A S. SS SS SS SSS S SLG reg „66᷑ͤ11. l r 9 mittelinduſtrie die erforderlichen Mengen an Brotge⸗ meide Hafer und Gerſte zugewieſen; die Regelung des Abſatzes hat dagegen inſofern eine Aenderung erfahren, als nur noch Gries, Kecs, Zwieback und Kindergerſtemehl amtlich zur Verteilung gelangen, während die übrigen Nährmittel insbeſondere Graupen, Haferflocken und Teigwaren im freien Verkehr abgeſetzt werden können. Um ide Einhaltung angemeſſener Preiſe zu ſichern, ſind die Herſteller und Händler verpflichtet worden, nicht zu höheren als den von den Aufſichtsbehörden genehmigten Preiſen abzuſetzen. Die Ueberſchreitung dieſer Grenze iſt nach Maßgabe der Preiswucherverordnung ſtrafbar. Die Kleinverkaufspreiſe werden je nach den örtlichen Verhältniſſen von einander abweichen; als Regelpreiſe werden für Hafer⸗ und Gerſtenerzeugniſſe die nachſtehen⸗ den zu gelten haben: Für je 100 Kg.: loſe Haferflocken 533 M., Kinderhaferflocken in ½ Kg. Paketen 810 M., in ½ Kg. Paketen 788 M., Kinderhafermehl in 4 Kg. Paketen 834 M., für Graupen 384—412 M., für Grütze 305 M., für Flocken 410 M. Der Groß⸗ und Kleinhandel darf zu dieſen Preiſen Zuſchläge berechnen, die aber über eine angemeſſene Ver⸗ dinſtſpanne nicht hinausgehen dürfen. In dieſe Spanne haben ſich auch mehrere Händler zu teilen, vorausgeſetzt, im einzelnen Fall ein derartiger Handel überhaupt zuläſſig iſt. 5. Den Verbrauchern kann nur angeraten werden, in allen Fällen, in denen ſie ſich übervorteilt glauben, ins⸗ beſondere in denen höhere als die oben angegebenen reiſe gefordert werden, ſich beſchwerdeführend an die un Preisprüfungsſtellen zu wenden. Dieſe wer⸗ n gegen alle gegen die Richtpreiſe verſtoßenden Be⸗ triebe oder Händler vorgehen und ſie den Wuchergerich⸗ den zur Beſtrafung anzeigen. Letzte Drahtnachrichten. Berlin, 12. Jan. Gegen die Amneſtierung des im Fasan menhang mit der Tötung Karl Liebknechts und toſa Luxemburgs zu 2 Jahren und 4 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilten und nach Holland entflohenen Ober⸗ leutnants Vogel hat die Staatsanwaltſchaft Beſchwerde im Kammergericht eingereicht. N i Angebliche Flugzeugfunde. Paris, 12. Jan. Im„Petit Journal“ werden nach dem Bericht eines hohen Offiziers der Ueberwachungs⸗ kommiſſion Vorgänge erzählt, die als Beweis dafür die⸗ nen ſollen, daß in Deutſchland heimlich der Bau von Aeroplanen betrieben werde. In Fürſtenwalde haben angeblich die Offiziere des Ueberwachungsdienſtes zwei tunden nach der Durchſuchung einer größeren Fabrik den unerwartet und gegen den Rat des deutſchen Ver⸗ indungsoffiziers eine zweite Kontrolle unternommen. Als das Auto mit den franzöſiſchen Offizieren in die Straße einbog, gaben die Sirenen plötzlich Alarm und ie Türen mehrerer Werkſtätten wurden geſchloſſen. Als ie Kommiſſion in der allgemeinen Verwirrung die neue Unterſuchung begann, wurden 52 neue Motore und 211 chrauben gefunden, die vorher nicht dageweſen waren. n einer Fabrik in Berlin, die Hugo Stinnes gehören oll, waren mehrere Stockwerke zu unterſuchen und es wurde vereinbart, drei Stockwerke am Vormittag und drei Stockwerke am Nachmittag in Augenſchein zu neh⸗ men. Bei der erſten Unterſuchung ließ ein Offizier ſein otizbuch abſichtlich unter einem Tiſch liegen. Am Nach⸗ daittag begab er ſich ſelbſt auf die Suche danach und in en Räumen, die bereits kontrolliert waren und vor einer zweiten Kontrolle geſchützt waren, fanden ſich 60 neue Motore, die inzwiſchen aus den oberen Stockwerken rabgeſchafft worden waren. Endlich im dritten Fall and man in einer Gemeindeſchule in einem Zimmer verſteckt Magnete und Kompaſſe.(2) Das internationale Arbeitsamt des Völkerbundes. Genf, 12. Jan. Der Verwaltungsrat des internatio⸗ nalen Arbeitsamts des Völkerbundes war geſtern ſchon fan vollzählig verſammelt, um die Ausſprache über ſtelt Tagesordnun vorzubereiten, die außer der Feſt⸗ 8 ung ſeines Budgets für 1921 das Programm für . nächſte Arbeitskonferenz umfaßt, die vorausſichtlich m Mai nach Genf einberufen wird. Die wichtigſte rage betrifft die Ausdehnung der Konvention über den chtſtundentag auf die landwirtſchaftlichen Betriebe. le deutſche Vertretung beim Arbeitsamt hat anſtelle 51 verſtorbenen Legien der frühere Arbeisminiſter Wiſſell übernommen. Die Zuſammenſetzung des Bab. Landesgeſundheitsrats. * Karlsruhe, 11. Jan. Der aufgrund einer Verord⸗ ſtehr vom Jahre 1907 errichtete Landesgeſundheitsrat be⸗ 19 für die Jahre 192124 aus folgenden Mitaliedern: pflege 7 Mitwirkung bei der öffentlichen Geſundheits⸗ des J erufenen techniſchen Referenten des Miniſteriums 5 unern, Obermedizinalrten Dr. Kautzmann und Dr. 5 Oberregierungsrat Fehſenmeier, ſämtliche in 5885 91 und Apothekenviſitar Dr. Weiß in Heidelberg; 2. Inſtit ollegialmitglied; 3. den Vorſtänden der hygieniſchen Raf ute der Univerſitäten Heidelberg und Freiburg Geh. 25 Freien Dr. H. Koſſel in Heidelberg und Prof. Dr. Kahn Wadern 4 den von den mediziniſchen Fakultäten der 75 7 Heidelberg und Freiburg, ſowie von dem Se⸗ Miiglied Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe gewählten 5 85 ern: Geh. Rat Prof, Dr. Brühl in Heidelberg und pin ofrat Prof. Dr. de la Camp in Freiburg und Prof. 4 in Karlsruhe.— Ferner 5. den von der Aerzte⸗ gart 8 bite Mitgliedern: Medizinalräten Dr. Bon⸗ n an arlsruhe, Dr. Stephanis, Stadtſchularzt, Mann⸗ neren Dr. Wegerle in Mannheim; 6. dem von der Zahn⸗ ruhe; 7 0 5 gewählten Mitglied, Zahnarzt Dell in Karls⸗ rof, Br em von der Tierärztekammer gewählten Mitglied Dr. Schlegel in Freiburg; 8. dem von der Apotheker⸗ mmer gewählten Mitglied A f 5 R potheker Dr. Lakemezyer in Tuſtalt Bede den vom Ausſchuß der Landesverſicherungs⸗ W Badens gewählten Mitgliedern, Kommerzienrat C. Varksruhe, Pforzheim und Bezirksverwalter W. Hof in 5 N den von dem Miniſterium des Innern er⸗ Obermnd Mitgliedern Geh. Rat Prof. Dr. Bunte, Geh. rmedizinalräten Dr. Hauſer und Dr. Greiff, Prof. Dr. . 3 Medizinalrat Dr. Eberle und Frau Regierungsrat um ſämtlich in Karlsruhe; ferner Oberbu i⸗ „Welz in Heidelberg, Bu f 8 erbürgermei Lörach und Medizinalat Dr. Ba ter weier in Lörach 11. Verſchiedene Rechnungen werden zu Anweiſung geneh⸗ Gugel⸗ wude Lokales. Fechenheim, den 12. Januar 1921. Mitteilungen aus der Gemeinderatssitzung vom 10. Januar 1921. 1. Von der Einladung der Freiw. Feuerwehr zum Ball am 14. ds. Mts. wird dankend Kenntnis genommen. Die Verſteigerung des Ziegenbocks wird genehmigt. Desgl. der Verkauf des Farrens. Es ſoll ein weiterer Eber gehalten und dieſer dem Bäcker Herrn Bühler gegen die übliche Vergütung zur Haltung übertragen werden. 5. Der Gg. Ph. Keller Ehefrau wird die Fütterung der Eber und Ziegenböcke geg. eine mtl. Vergütung über⸗ tragen. 6. Die ſeither für die Gewährung von Entſchädigungen bei Seuchenverluſten beſtellten Schätzer ſollen weiter im Amte bleiben. 7. Die Theateraufführung der k. Kleinkinderſchule am 9. Januar bleibt ſteuerfrei. 8. Ein Verein hat wegen Nichtzahlung der Luſtbarkeits⸗ ſteuer den doppelten Betrag zu zahlen. 9. Zur Gewerbegerichtswahl werden beſtellt: Vorſ. des Wahlausſchuſſes für Arbeitgeber: Herm Söncker. ö Stellv. Vorſ. des Wahlausſchuſſes für Arbeitgeber: Karl Neubauer. Vorſ. des Wahlausſchuſſes für Arbeitnehmer: Leonh Volz. Stellv. Vorſ. des Wahlausſchuſſes für Arbeitnehmer: Hch. Herrmann. 10. Im Gemeindedienſt ſoll ein Lehrling eingeſtellt werden. . Sede migt. 2. Evangel. Kirchengemeinde Seckenheim. Da die Arbeiten im Turm rüftig vorſchreiten, kann am kommenden Samstag, den 15. Januar, nachmittags 3 Uhr in Gegen⸗ wart der Ki chenbauinſpektion und des Kirchengemeinderats das Prabelänten vorgenommen werden. Der feierliche Weihegottesdienſt findet dann am Sonntag, den 16. Jaunar, ½10 Uhr ſtatt in Anweſenheit des Dekans des Kirchenbezirks Oberheidelberg, zu dem unſere Gemeinde gehört. Zu dieſem Gottesdienſt geht die Gemeinde noch ohne Geläute. Der Stadtpoſaunenchor Mannheim wird vor dem Gotteshauſe Choralmuſtik ſpielen und auch beim Gottesdienſt mitwirken. Die evang. Jugend wird abends 7 Uhr ihre Glockenfeier mit Vorträgen und Geſang be⸗ gehen. Es wird ein freudiger und unvergeßlicher Tag werden für unſere Gemeinde. 5 Gerichtsſaal. Karlsruher Schwurgericht. zk Karlsruhe, 10. Jan. Unter dem Vorſitz des Land⸗ gerichtsdirektors Dr. Schick begann heute vormittag das Schwurgericht ſeine 1. Sitzungsperiode in dieſem Jahre, die ſich auf die ganze Woche ausdehnen wird. Der 1. Fall be⸗ traf den Kaminfeger Joſef Wieber aus Frieſenheim bei Lahr wegen Straßenraubs. Vertreter der Staatsanwalt⸗ ſchaft war Hilfsſtaatsanwalt Schneider, Verteidiger Rechts⸗ anwalt Dr. Gutmann⸗Karlsruhe. Der Angeklagte war geſtändig, daß er am 19. November, abends nach halb 7 Uhr, von der Kaiſerſtraße aus zugeſehen hat, wie eine Laden⸗ inhaberin die Kaſſe ihres Geſchäftes leerte und 1700 Mark daraus nahm und in ihre Handtaſche ſteckte. Er gab dann zu, daß er der Dame auſ der Kaiſerſtraße bis zur Techn. Hochſchule gefolgt iſt und dort mit 2 kräftigen Rucken die Handtaſche aus der Hand riß und zu entkommen verſuchte. Infolge des Vorgehens des Wieber iſt die Frau zu Boden gefallen und erlitt ein Naſenbluten und der Bügel der Taſche wurde von dieſer abgeriſſen. Die Dame rief ſofort um Hilfe, Wieber konnte verfolgt und auf der Stelle feſtge⸗ nommen werden. Auch die Taſche mit dem Gelde konnte ihm abgenommen werden. Die Geſchworenen erkannten den Angeklagten des Straßenraubs für ſchuldig und billig⸗ ten ihm mildernde Umſtände zu. Das Gericht verurteilte den Wieber auf Grund des Wahrſpruchs der Geſchworenen zu einem Jahre 3 Monate Gefängnis, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft. Ein Antrag auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt. Die zweie Anklage richtete ſich gegen den Maler Johann Anton Wetzſtein und den Landwirt Wilhelm Friedrich Na⸗ gel, beide aus Linkenheim, wegen Münzverbrechens. Vertre⸗ ter der Staatsanwaltſchaft war Hilfsſtaatsanwalt Lauen⸗ ſtein, Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Kullmann. Beide An⸗ geklagten ſtehen anfangs der 20er Jahre. Wetzſtein der ſter⸗ lenlos war und durch Anſtreicherarbeiten ſein Brot zu ver⸗ dienen ſuchte, hatte nur geringe Mittel und wollte trotzdem um Weihnachten heiraten. Um dazu Geld zu bekommen, kam er auf den Einfall, falſche Geldſcheine anzufertigen. Er zeichnete 2 Fünfzigmarkſcheine und überredete den Nagel, mit ihm nach Friedrichstal auf die Kirchweih zu gehen und dort am 13. Nov., abends, das falſche Geld auszugeben. Nach anfänglichen Sträuben war Nagel mit dem Plane ein⸗ verſtanden und die beiden marſchierten nach Friedrichstal. Dort kaufte an einer Zuckerbude auf der Kirchweih Nagel zwei Zukerſtangen zum Betrage von 2 Mark und gab den falſchen Schein hin, ſodaß er 48 Mark herausbekam. Darauf ſetzten ſich heide in eine Kutſche auf dem Karuſſel und be⸗ zahlten mit dem zweiten falſchen Fünfzigmarkſchein. Hier erhielten ſie etwa 47 bis 48 Mark zurück. Als ſie dieſes Geld hatten, ſagte Nagel: Jetzt verſaufen wir es damit ich auch etwas davon habe, denn ohne mich hätteſt du(Vetz⸗ ſtein) noch nichts erhalten. Wetzſtein war damit einver⸗ ſtanden und die beiden beſuchten ein Tanzyergnügen und tranken in verſchiedenen Wirtſchaften Wein, ſodaß ſie etwa 48 Mark verbrauchten. Den Neſt des Geldes ſteckte Wetz⸗ ſtein ein. Der Schwindel wurde bald gemerkt und die Tä⸗ ter ermittelt. Ein Schaden iſt nicht entſtanden, da Wetz⸗ ſtein die Verluſte der Perſonen erſetzte, die die falſchen Scheine erhalten hatten. Die Geſchwornen verneinten die Schuldfrag nach Münzverbrechen und bejahten die auf An⸗ trag des Verteidigers geſtellten Schuldfragen nach Betrug. Beiden Angeklagten wurden mildernde Umſtände zugebil⸗ ligt. Daraufhin verurteilte das Gericht den Wetzſtein zu 7 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungs⸗ haft, und den Nagel zu 5 Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Wochen Unterſuchungshaft. Der Nagel. Von Heinz Panzer. 1 den ſieben Waſſermühlen, alter ſtillagen. Der Ba kreiem Ermeſſen jugend.— Iwan Petrikoff war der einzige Sohn ernes? Arztes, der ſich im Alter in jenem Dorf zur Ruhe geſetzt hatte. Der Doktor war Freigeiſt, ſeine Gattin fromm und gottesfürchtig. a„ G5 5 105 heißeſten Zeit des Sommers. Die Ju⸗ gend war faſt den ganzen Tag am Bach. Mit lautem Jauchzen ſprangen die Jungen kopfüber in das kühle Waſſer.— a 12985 Nachts hatte die Mutter Iwans einen ſelt⸗ ſamen Traum. Wo ſie ging und ſtand, ſah ſie vor ihren Augen einen großen Schiffsnagel. Am Morgen war der Traum bereits vergeſſen. Da trat ein Umſtand ein. der die fromme Frau ſehr beunruhigte. In den nächſten drei folgenden Nächten träumte ſie dasſelbe. Sie er⸗ zählte es ihrem Gatten, der ſie ein hyſteriſches Frauen⸗ zimmer ſchalt.— Sie wurde in den folgenden Tagen immer unruhiger; tiefe bläuliche Ringe lagen um ihre Augen und ihre Hände zitterten. Zum ſechſten Male hintereinander hat ſie denſelben Traum gehabt.— Am nächſten Morgen ſaß ſie mit verweinten Augen am Frühſtückstiſch. Sie ſah ihren Mann an und ſagte: „Sechsmal habe ich nun jenen Traum gehabt; heute nacht das ſiebentemal.— Aber dieſesmal wa Blut— an— dem—“. Zornig unterbrach der Doktor ſeine Frau, ihr jedes weitere Wort verbietend. Mit Tränen in den Augen wandte ſie ſich ihrem Sohne zu: „Iwan, wenn du mich, deine Mutter, lieb haſt, ſo⸗ bleibe bei mir. Ich— deine Mutter— ich bitte dich.“ Iwan wollte zu ſeiner Mutter, da ſprang der Doktor —— auf.. s „Was ſoll der Junge?!“ e „Nur 1 ſoll er nicht fortgehen, nur heute bei mir bleiben.— Ich hab' ja ſo gräßliche Angſt!“ f Mit rohem Lachen anwortete der Doktor: 4 „Der Junge bleibt heute nicht zu Haus! Gerade heute 1 er fortgehen. Weibergewäſch, verfluchtes! 3 Komm, Iwan!“ e Mit einem letzten Blick auf die weinende Mutter folgte Iwan dem Vater.„ 99 8 Vater und Sohn ſtanden am Staudamm der Mühle. „So, mein Junge! Nun zeige mir, was du kannſt. Kopfſprung! Los!“ 2 Iwan hatte ſich ſchon ausgezogen. Da ſah er plötz⸗ lich im Geiſt die weinenden Augen ſeiner Mutter. Ein ſeltſames Angſtgefühl überkam ihn, aber er unterdrückte es. Er ging auf den Staudamm, lachte dem Vater zu und ſprang kopfüber in das rauſchende Waſſer.— Se⸗ kunden vergingen— eine Minute war vorüber, Iwan tauchte immer noch nicht auf. Eine weitere, bange Mk⸗ nuten verſtreicht.— Da warf der Vater die Kleider ab und ſtürzte ſich ſeinem Sohne nach, um ihn zu retten. Auf dem Grunde des Baches lag ein vermoderter Mühlenbalken, aus dem ein langer, verroſteter Schiffs⸗ nagel emporragte. An dieſem Nagel hatte ſich Iwan mit dem Kopf aufgeſpießt. N 8 5 Der Schutz der Kriegs teilnehmer gegen Zwangsvollſtreckungen.. Da der bisherige Kriegsteilnehmerſchutz gegen Zwangsvollſtreckungen am 31. 12. 1920 abgelaufen iſt, ſind durch Verordumng vom 22. 12. 1920 neue Beſtim⸗ mungen für die Zeit vom 1. 1. 1921 bis 1. 7. 1921 er⸗ gangen, die einen weſentlichen Abbau dieſes Schutzes be⸗ deuten. Während bisher der Gläubiger bei Zwangsvoll⸗ ſtreckungen gegen Kriegsteilnehmer vorher die Bewilli⸗ gung des Vollſtreckungsgerichts nachſuchen mußte, kann er jetzt ohne weiteres vollſtrecken laſſen. Es bleibt dem Schuldner überlaſſen, die Einſtellung der Zwangsvoll⸗ ſtreckung wegen ſeiner Kriegsteilnehmerſchaft(Kriegs⸗ gefangenſchaft) beim Vollſtreckungsgericht zu beantragen. Sind jedoch bereits ſechs Monate ſeit Beendigung der Kriegsteilnehmerſchaft vergangen, oder wird die Zwangs⸗ vollſtreckung wegen einer nach Beendigung der Kriegs⸗ teilnehmerſchaft entſtandenen Forderung oder wegen lau⸗ fender oder ſpäterer Unterhaltsbeträge betrieben, dann darf das Vollſtreckungsgericht die Einſtellung nur anord⸗ nen, wenn die Zwangsvollſtreckung nach den Umſtänden des Falles offenbar unbillig iſt. ö Dieſe ziemlich ſtreng aufzufaſſende Bedingung dürfte verhältnismäßig ſelten vorliegen. Das Gericht wird da⸗ bei die wirtſchaftliche Lage beider Parteien und das Ver⸗ halten des Schuldners in Betracht ziehen müſſen; die zur Begründung angeführten Tatſachen ſind auf Ver⸗ langen des Gerichts natürlich glaubhaft zu machen. Bis zu ſeiner Entſcheidung kann das Gericht die einſtweilige Einſtellung der Zwangsvollſtreckung anordnen, bei der zwar das Pfandrecht aufrecht erhalten bleibt, aber keine Verſteigerung von Sachen oder Einziehung von Forde⸗ rungen ſtattfindet. Gegen die Anordnung der einſtweili⸗ gen Einſtellung gibt es kein Rechtsmittel; gegen die end⸗ gültige Entſcheidung findet ſofortige Beſchwerde ſtatt. Beabſichtigt das Vollſtreckungsgericht die Einſtellung der Zwangsvollſtreckung anzuordnen, ſo hat es zunächſt einen Termin zu beſtimmen und in dieſem eine Einigung zwiſchen Gläubiger und Schuldner zu verſüchen. Kommt eine Einigung zuſtande, ſo iſt hierüber ein Protokoll aufzunehmen: ſcheitert ſie, dann beſtimmt das Gericht durch Beſchluß unter billiger Berückſichtigung aller Um⸗ ſtände und der wirtſchaftlichen Lage beider Paretien, in welcher Weiſe der Schuldner zu leiſten hat. Es kann hierbei Teilzahlungen und Friſten mit und ohne Bedin⸗ gungen(3. B. Verzinſung, Sicherheitsleiſtung, Fortfall der Ratenzahlung bei Nichtinnehaltung der Zahlungs⸗ termine) bewilligen. Eine Zahlungsfriſt darf dabei je⸗ doch nicht über den 1. Oktober 1921 hinaus erſtreckt wer⸗ den. Nach Maßgabe der protokollierten Einigung oder des Beſchluſſes darf bei Nichtzahlung an dem Fällig⸗ keitstermin vollſtreckt werden; eine weitere Einſtellung iſt nicht zuläſſig.— 1 Gerichtsgebühren werden nicht erdoben; Anwälte er⸗ tel der Prozeßgebüh r; das Objekt ſetzt das Gericht n höchſtens i i zwar ig 22 halten für die Vertretung in dieſem Verfahren 2 Zehn⸗ 5 vollzähliges Erſcheinen bittet 2 ſolange Vorrat, zu den äußerſten vom 10 bis 18. Januar 1921. N Um meinen Kunden meine Leiſtungsfähigkeit zu beweiſen, verkaufe ich ab heute bis Ende des Monats, nachſtehende Artikel Keine Hausfrau ſoll dieſe günſtige Gelegenheit verſüäumen! Inventur⸗Preiſen. 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Morgen Abend ½8 findet im Schweſternhaus Uertrauensmänner⸗Sitzung ſtatt. Da wichtige Punkte zur Beratung kommen, iſt es Pflicht eines jeden Vertrauens⸗ mannes zu dieſer Sitzung zu erſcheinen. Der Vorſtaud. N Dorgnügungs-beſollichaf e inlokel“ 1919. 5—.5 Abend ½8 Uhr Theater⸗YProbe im„Deutſchen Hof“. Um pünktliches und Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung Seckenheim. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereing werden zu dem heute Abend um ½8 Uhr im Saale des Lokals ſtattfin⸗ denden 5 Theater ⸗Abend hoöfl. eingeladen. Das am Samstag anläßlich der Weih⸗ nachts feier mit Bomben⸗Erfolg zur Abwick⸗ lung gebrachte Programm kommt auch an dieſem Abend, ohne eine weſentliche Aenderung zu erfahren, zur. Vorführung. Kinder unter 14 Jahren haben infolge begrenzter Raummöglikeit keinen Zutritt. Kein Wirtſchaftsbetrieb. Eintrittspr. M. 2.50 g Saaleröffnung 7 Uhr. 5 Der Vorſtand. Reichsvereinigung c ehemaliger Kriegsgefangener Ortsgruppe Feckenheim. General- Versammlung am Donnerstag, den 13. Januar 1921 Geſchäftsordnung: 1.x Kaſſenbericht. 2. Neuwahl des Vorſtandes. 3. Verſchiebenes. a pünktliches und recht zahlreiches Er⸗ Gesang ⸗Cerein„Liedertafel“ Seckenheim. Unſere Jahres⸗CJersammlung findet Samstag, 15. Jannar, abends 8 Uhr in unſerem Lokal ſtatt. Wir laden hierzu unſere ſämtlichen Mit⸗ glieder mit der Bitte ein, vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Tagesordnung wird im Lokal be⸗ kannt gegeben. Der Vorſtand. Dorcin f Halb. Raufſoufe, Lochner und doeamie öeckenbeint. Morgen Donnerstag Abend um 7 Uhr findet im Lokal z. Neckartal unſere Weihnachts Feier ſtatt. Der Beſuch kann des beſchränkten Raumes wegen nur Mitgliedern und deren Angehörigen, ſowie beſonders eingeladenen Pe- ſonen geſtattet werden. Der Vorſtand. Keichsbund der Kriegsbeſchädigten, Ariegsteil⸗ nehmer und Ariegshinterbliebenen. Orisgruppe Seckenhein:. Heute Abend findet im Nebenzimmer des Aaiſerhofes unſere Jahres Hüugloerſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Rechnungsverkündigung und Entlaſtung. 2. Neuwahl des Geſamt⸗Vorſtandes. 3. Wahl d. Delegierten z. Generalverſamml. In Anbetracht der Wichtigkeit der Ta⸗ gesorbnung bitte ich um vollzähliges Eiſcheinen. Der Reichsbund Nr. 1 iſt eingetroffen und kann bei den Mitgliedern Frey, Erny und Ullrich abgeholt werden. Der Obmann. Männergeſangverein Jeckenheim gegr. 1861. Am Montag, den 17. Januar, abends 8 Uhr findet unſere diesjährige General⸗Cersammlung im Lokal zum Löwen ſtatt. Tages- Ordnung: Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. Entlaſtung u. Neuwahl des Geſamt⸗ vorſtandes. Beſprechung eines eingegangenen Schreibens. Beſchlußfaſſung über Anträge betr. unf. 60 jähr. Jubiläum im Jahre 1921 5. Verſchieden 8. dieſer Verſammlung laden wir alle E pünktliches Erſcheinen freundl. ein. Der Porſtand. 1 rüstige Junge Zu verkauf. ſchöne, hohe Stehkragen Nr. 40 und 42. Umlegkragen (16 Jahre alt), ſucht Stelle bei einem Land⸗ wirt ſofort oder bis Oſtern (b[Nr. 42 und 44 Erd As Salatbeſteck(Ahorn) 1 „. eee 12.50 0 5 Meſſerkaſten 5.— 5 Nachttöpfe(Steingut) 4.50 Zu Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges und/ Es kommt zum Verkauf: 28.— 16. Herren-U hosen 21. Kinder-U hosen 9.80.— 4.80. Kinderhandschuhe 6.— 4. Wollene Kinderstrümpfe „ 9.— G, 15. 35. Damenhosen(Chirting) 25. 6, 4 2.5 9.80. Batist dunkelblau) 120 em. 18. nehmen. Herrenhemden Damenhemden(Batist) Hosenträger HBettkattun , dane been 6 Sonder- Verkaufstag vom Montag, den 10. bis Samstag, den 16. Januar. Die Verkaufsmenge ist begrenzt und empfiehlt sich daher, da die Preise durchweg auflerordentlich billig zum Einkauf die ersten Tage zu . Ein kleiner Posten Buekskin 3½ m Coupon der COC. Damentaschen 35.80. 250. Die Ware ist auf Tisehen aufgelegt. f Wieser- JIli, Seckenheim Hauptstr. 153. Flanellhemden für Damen und Herren 48.— Träger- und Bundschürzen 19.— 45. 28. 35. 16. Voile und Batistblusen Blusen(abgepasst) Karrierte Blusenseide Kleider- und Rockbiber Mouselin 11. Neiderstoff. 20. Hausschuhe 21.— 12. 8. Gardinen Baumwollzeung 18.—1* 6, 3. Knabenschildmützen f Arbeitergeſangverein Vorwärts Seckenheim.— Unf ere Jahres-⸗Generalversammlung findet am Jamstag, den 15. Jaunar 1921, abends 8 Uhr im Lokal„Dent⸗ ſcher Hol“ ſtait. Tagesordnung: Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht, Wahl des Geſamt Vorſtandes. Feſtlegung der Veranſtaltungen, Anträge— Verſchiedenes. Anträge ſind ſchriftlich ſpäteſtens bis 13 1. 1921 beim V rſtand einzureichen.. Um 7½ Uhr findet Corstands-Sitzung dat. Aktive, ſowie paſſive Mittlieder werden gebeten pünrtlich und vollzählig zu erſcheinen. Am Donnerstag, den 13. Januar 1921 ES ountag, den 10 Jan. * I 72 Besuch der Ortsgruppe N 2/ Weinheim die ihre 2 Gründungsteler m. Muſtk RTR Geſang und Tanz abhält. Hierzu ladet freundlichſt ein —— 1 Der Obmann. Im Auftrage eines Geſchäfts⸗ freundes kaufe ich alle Arten von getragenen, alten, wenn auch hall Hauptſtraße 110 u. Wilhelmſtraße 52. Auf Wunſch werden die Hüte abgeholt. Gustav IHiiller. Sch de Oberländer Läufer und Schlacht⸗ Schweine eingetroffen. Franz Berlinghul. Grundstücks-Oersteigerung. Die Eigentümer der Grundſtücke laſſen dieſe am im Kad. Hof zu Rheinau, Relaisſtr. 118 öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern: 6494 qm Wald im Sand Diſtelſand, jetzt nur noch zu einem kleinen Teil mit Wald bepflanzt, im übrigen Bauplatz und derzeit Spielplatz der Fußball⸗Geſellſchaft Rheinau. Mannheim, den 23. Dezember 1920. Notariat 6. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim N Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die nächſte Mütterheratungs⸗ unde morgen Donnerstag, den 13. Jannar 1921 — 4 Probe 2 2 2 5 Na en 9 55 Uhr 3 N. f m Rathaus dahier ſtattfindet. 5 1 und ee 12 0 Seckenheim, den 12. Januar 1921. 2. Bürgermeiſteramt: d 1 5 Avend punkt Koch. 9 22 28 Uhr 75 N 1 908 D Milglieder⸗Berſammlung.“ Fleisch-Oerkauf. f N Henie Nachmittag 4 Nyr beginnend, wird auf der Freibank dahier ö Kuthfleiſch ausgehauen das Pfund zu 6.— Mk. Seckenheim, den 12. Januar 1921. Ortsviehversicherungsanstaltt i Schmitt. f Koch Elen-Tueater Hofel ö. Cüffbbf. 3(Gegend gleich) bezw. z Seckenheim. Einrichtg. eines Geſchäfts Zuverlälliger geeignetes Grundſtück zu kaufen geſ. Leiſte jede Anzahlung. Agenten ver⸗ beten. Ausf. Beſchreib. mit Preis an ö Ernſt Toſtmann, Samburg 35, Grevenweg 7a. Mann (Sab losser od. Installateur) der das Vorführen erlernen will, sowie tüchtiger Klavierspieler Stine Aleiderbürfen oder Spielerin Michsbürsten gesucht. a Kardätsnen Anmeldung in der Scimämme und 8 Fensterleder Zwei Fuhren und anderes. L. Gllmer, Dung nachſtehenden Haupthraße 90 1 gegen Stroh zu ver⸗ tauſchen. a Mannhein, Gartenfeldſtraße 49 N 8 BBiagttes 9 Kere. Haus ü bücln ſtets vorrätig in den Freitag, 14. 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